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Die Rolle des Europäischen Igels (Erinaceus europaeus) in der ...

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Zecken<br />

12<br />

2 Literaturübersicht<br />

In Mitteleuropa s<strong>in</strong>d alle Entwicklungsstadien <strong>der</strong> Igelzecke Ixo<strong>des</strong> hexagonus und <strong>des</strong><br />

Geme<strong>in</strong>en Holzbocks Ixo<strong>des</strong> ric<strong>in</strong>us auf Igeln zu f<strong>in</strong>den (Gern et al. 1997, Pfäffle et al. 2011).<br />

E<strong>in</strong>e ausführliche Beschreibung dieser beiden Zeckenarten wird <strong>in</strong> Kapitel 2.2 vorgenommen.<br />

Gelegentlich wird auch Ixo<strong>des</strong> trianguliceps auf Igeln nachgewiesen (Walter 1981). Smith<br />

(1968) listet <strong>des</strong> Weiteren die Zeckenarten Dermacentor reticulatus, Dermacentor s<strong>in</strong>icus,<br />

Haemaphysalis conc<strong>in</strong>na, Haemaphysalis punctata, Haemaphysalis numidiana,<br />

Rhipicephalus sangu<strong>in</strong>eus und Rhipicephalus bursa bei Igeln auf.<br />

Im Vergleich zu I. ric<strong>in</strong>us wurde die Vektorkompetenz <strong>der</strong> Igelzecke (I. hexagonus) bisher<br />

lediglich für wenige Erreger, darunter FSME-Viren (Krivanec et al. 1988) und B. burgdorferi<br />

s.l. (Liebisch et al. 1989, Gern et al. 1991, 1997), erforscht. Im Nordwesten Spaniens wird<br />

I. hexagonus als Hauptüberträger von Theileria annae angesehen, e<strong>in</strong>er Erkrankung bei<br />

Hunden (Camacho et al. 2003). In den Nie<strong>der</strong>landen wurde Anaplasma phagocytophilum und<br />

Rickettsia helvetica aus I. hexagonus isoliert (Nijhof et al. 2007). Allerd<strong>in</strong>gs s<strong>in</strong>d die<br />

Untersuchungen nur punktuell, da I. hexagonus nicht durch „Flaggen“ <strong>in</strong> <strong>der</strong> freien<br />

Umgebung gefunden wird, son<strong>der</strong>n ausschließlich auf den Wirtstieren und <strong>in</strong> <strong>der</strong>en Nestern.<br />

Ingesamt ist die Informationsbasis über I. hexagonus als Vektor als unzureichend anzusehen.<br />

Gleiches gilt für den Igel als Reservoir für verschiedene vektorassoziierte Pathogene.<br />

Weitere Vektoren und vektorassozierte Erreger <strong>des</strong> <strong>Igels</strong><br />

Obwohl die Datenlage bisher nur sehr lückenhaft ist, belegen die wenigen Studien, dass Igel<br />

auch an <strong>der</strong> Verbreitung weiterer vektorübertragener Erreger beteiligt s<strong>in</strong>d (Riley & Chomel<br />

2005). <strong>Die</strong> Igelart Hemiech<strong>in</strong>us auritus gilt als Reservoirwirt für das Pappataci-Fieber<br />

(„sandfly fever“), <strong>des</strong>sen Erreger zur Familie <strong>der</strong> Bunyaviridae gehört und von Sandmücken<br />

(Phlebotomus spp.) übertragen wird (Krauss et al. 2003). Serologische Positivbefunde deuten<br />

auch auf <strong>Er<strong>in</strong>aceus</strong>-Arten als Reservoir h<strong>in</strong> (Gaĭdamovich et al. 1990). Der Igel<br />

(E. roumanicus) wird außerdem als möglicher Reservoirwirt für weitere Bunyaviren, wie<br />

beispielsweise <strong>des</strong> Tahyna-Virus (Le Duc 1979) o<strong>der</strong> <strong>des</strong> Bhanja-Virus diskutiert (Hubálek<br />

1987). Des Weiteren bestehen serologische Indizien dafür, dass Igel auch e<strong>in</strong>e <strong>Rolle</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Epidemiologie von Rickettsia conorii und Coxiella burnetii spielen (Le Gac 1974, Sixl et<br />

al. 1989).

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