Private Waldbesitzer aktiv unterstützen - Beispiele aus der Dahlener

Private Waldbesitzer aktiv unterstützen
Beispiele aus der Dahlener Heide

Gliederung
1. Struktur des Forstbezirkes Taura
2. Das Betreuungswaldrevier Schildau
3. Kontaktfindung zum Waldbesitzer – Formen der Beratung
4. Häufigste Beratungsinhalte
5. Praktische Vorgehensweise bei der Beratung
6. Zusammenarbeit mit forstlichen Zusammenschlüssen
7. Zusammenarbeit mit forstlichen Unternehmen
2 | 28. Oktober 2010 | Alexander Hentzschel

1. Struktur des Forstbezirkes Taura
3 | 28. Oktober 2010 | Alexander Hentzschel

1. Struktur des Forstbezirkes Taura – Zahlen und Fakten
Der Forstbezirk Taura unterteilt sich in
❙ 8 Staatswaldreviere und
❙ 5 Betreuungswaldreviere
Die Besitzarten verteilen sich wie folgt:
Privat- und Treuhandrestwald
Landeswald
Körperschaftswald
Bundeswald
Kirchenwald
4 | 28. Oktober 2010 | Alexander Hentzschel
9%
16%
34%
0%
41%

2. Das Betreuungswaldrevier Schildau
Struktur und Besitzverhältnisse
❙ erstreckt sich über die Landkreise Nordsachsen und Leipzig
❙ über eine Waldfläche von 5234 ha und 34 Gemarkungen
❙ beinhaltet die Gemeinden
❙ Schildau, Dahlen, Falkenhain, Hohburg, Thallwitz und Zwochau
5 | 28. Oktober 2010 | Alexander Hentzschel

Flächenverteilung der Besitzarten
9%
91%
6 | 28. Oktober 2010 | Alexander Hentzschel
Privat- und
Treuhandrestwald
Körperschafts- und
Kirchenwald

Verteilung nach Größengruppen
Anzahl Waldbesitzer/ Fläche (ha)
1400
1200
1000
800
600
400
200
0
0 - 1 ha
1 - 5 ha
5 - 10 ha
10 - 20 ha
Größengruppe
7 | 28. Oktober 2010 | Alexander Hentzschel
20 - 50 ha
50 - 100 ha
100 - 200 ha
200 - 500 ha
Anzahl Waldbesitzer
Fläche

Vergleich Waldbesitzstruktur Revier Schildau - FoB Taura
❙ Forstrevier Schildau ❙ Forstbezirk Taura (repräsentativ für Sachsen)
49%
7%
3% 2%
39%
8 | 28. Oktober 2010 | Alexander Hentzschel
37%
6%
1%
2%
0-1 ha 1 -5ha 5-10ha 10-20 ha 20 - 50 ha
50-100ha 100-200 ha 200 - 500 ha 500-1000 ha über 1000 ha
0%
54%

Waldbewirtschaftung im Betreuungswaldrevier Schildau
❙ Insgesamt haben ca.1.000 Waldbesitzer ihren Wald im Revier Schildau
❙ die durchschnittliche Waldgröße beträgt ca. 5,2 ha/ WB und ist für sächsische
Verhältnisse ungewöhnlich hoch
❙ Dies ist ein durchaus gut bewirtschaftbare Größe und ergibt für den zuständigen
Revierleiter viele Möglichkeiten
❙ effektiv zu Beraten und
❙ Aktivitäten bei der Waldbewirtschaftung in Gang zu setzen
❙ Dies ist auch deutlich an den Erfolgen zu sehen:
❙ in diesem Jahr konnten bis jetzt durch die direkte Unterstützung des Staatsbetrieb
Sachsenforst 1.600 fm Holz geschlagen und vermarktet werden!
❙ natürlich ist dies auch der gestiegenen Nachfrage nach Holz und den Holzpreisen
zu verdanken
9 | 28. Oktober 2010 | Alexander Hentzschel

3. Kontaktfindung - Formen der Beratung
❙ Nachfrageberatung
❙ ist immer noch die häufigste Form der Kontaktfindung zwischen Revierleiter und
Waldbesitzern
❙ Revierbezogene Waldbesitzerveranstaltungen
❙ im Nachgang dieser Veranstaltungen ergeben sich viele Einzelberatungen auf der
Fläche
❙ Anlassbezogene, aktive Beratung
❙ Dazu kommt es meist bei dringlichen Problemen (Waldschutz/
Verkehrssicherung/ Grenzprobleme etc.), wird aber sehr gern angenommen
10 | 28. Oktober 2010 | Alexander Hentzschel

3. Kontaktfindung - Formen der Beratung
❙ „Nachbarschaftsberatung“ (eine Form der Nachfrageberatung)
❙ Wenn bei einem Waldbesitzer Aktivitäten stattfinden, dann entsteht bei den
Waldnachbarn meist ein Beratungsbedürfnis
❙ Zufällige Beratung
❙ Oft trifft man Waldbesitzer im Revier und es kommt zu einer zufälligen Beratung
❙ Alle Formen dieser Kontaktfindungen und Beratungen können als Einzel- oder
Gruppenberatung stattfinden. Das ist von Fall zu Fall zu entscheiden
11 | 28. Oktober 2010 | Alexander Hentzschel

4. Häufigste Beratungsinhalte
❙ Am häufigsten bei der Erstberatung sind immer noch die Fragen der Grenzfindung („Wo
liegt eigentlich mein Wald?“)
❙ Danach kommen die Themen
❙ Waldbau
❙ Waldschutz und
❙ Holzeinschlag
❙ Auch Fragen zur Förderung werden sehr häufig gestellt und erörtert
❙ Zunehmend stehen Probleme wie Waldkauf und Verkauf im Vordergrund, hierbei ist
sehr viel Fingerspitzengefühl notwendig!
❙ Die Themen Verkehrssicherung, Jagd und Forstliche Zusammenschlüsse erlangen
zunehmend an Bedeutung bei der Beratung
12 | 28. Oktober 2010 | Alexander Hentzschel

5. Praktische Vorgehensweise bei der Beratung
❙ Wichtig: Immer an eine neutrale
Beratung zu Gunsten des
Waldbesitzers denken!!!!
❙ Als erstes steht immer die Frage:
„Was habe Sie mit ihrem Wald denn
vor?“ Erfragen der Waldgesinnung
❙ Basierend darauf wird die Beratung
durchgeführt
❙ Hierzu 3 praktische Fallbeispiele:
13 | 28. Oktober 2010 | Alexander Hentzschel

5. Praktische Vorgehensweise bei der Beratung - 1. Beispiel
❙ Waldbesitzer mit 4 ha Kiefernstangenholz
❙ besitzt eine Holzheizung und braucht jährlich ca. 30 rm Brennholz
❙ bewirtschaftet seinen Wald selbst (besitzt Sägeschein und entsprechende Ausrüstung)
❙ Auszeichnen durch RL als fallweise Betreuung wäre möglich
❙ Eintritt in FBG nicht unbedingt notwendig
❙ Zukauf von Wald wäre eine Option, um seinen Bedarf an Brennholz langfristig zu
sichern
❙ Beratung zum Arbeitsschutz
❙ Waldpflege ist so nachhaltig gesichert
14 | 28. Oktober 2010 | Alexander Hentzschel

5. Praktische Vorgehensweise bei der Beratung - 2. Beispiel
❙ Waldbesitzer mit 20 ha Wald in verschiedenen Altersklassen
❙ Ist Bauunternehmer, hat wenig Zeit und braucht selber kaum Holz, Erlöse zum
Refinanzieren des Waldkaufes sind gewünscht
❙ Beratung hin zum Eintritt in FBG sinnvoll
❙ Eingriffe im 2-Jahresrythmus, abgestimmt mit RL, durchgeführt durch FBG
❙ Auch hier ist die nachhaltige Bewirtschaftung des Waldes gesichert
15 | 28. Oktober 2010 | Alexander Hentzschel

5. Praktische Vorgehensweise bei der Beratung - 3. Beispiel
❙ Erbengemeinschaft mit 0,8 ha Waldbesitz
❙ Eigentümer sind alle über 70 Jahre alt und wohnen in den alten Bundesländern,
Nachfahren haben kein Interesse an dem Wald
❙ meist wird gewünscht, beim Waldverkauf behilflich zu sein
❙ hier besteht die Möglichkeit, diese Waldfläche einem aktiven Waldbesitzer in der
unmittelbaren Nähe zur Arrondierung anzubieten
❙ Vollbewirtschaftung durch FBG ist auch eine Option, wird aber selten in Anspruch
genommen
16 | 28. Oktober 2010 | Alexander Hentzschel

5. Praktische Vorgehensweise bei der Beratung
❙ Wichtig für eine erfolgreiche Beratung ist auch
❙ die Bekanntheit des Revierförsters vor Ort in Zusammenhang mit
❙ einem stabilen Reviersystem
❙ Der RL vor Ort kann durch seinen Einfluss für eine Aufheben der Entfremdung und
Entfernung vom Waldbesitz sorgen
❙ Dies schafft er vor allem durch sein großes Fachwissen und seine Erfahrung
❙ Als Bindeglied zwischen Waldbesitzer, FBG, forstlichen Dienstleistungsunternehmen
und der Holzverarbeitenden Industrie ist der RL somit fast unersetzlich
17 | 28. Oktober 2010 | Alexander Hentzschel

6. Zusammenarbeit mit forstlichen Zusammenschlüssen
❙ Im Revier Schildau haben sich 3 aktive Forstbetriebsgemeinschaften etabliert
❙ diese sind größtenteils räumlich getrennt und decken ein großen Teil des Reviers
ab
❙ sie stellen eine wichtiges und hilfreiches Instrumentarium im Betreuungswaldrevier
dar
❙ sie ermöglichen eine sinnvolle Bewirtschaftung von kleinparzellierten Privatwald
(FBG Zschepa – Hohburger Berge)
❙ Aber auch der flächengroße Privatwald findet in einer FBG gute Möglichkeiten des
Holzabsatzes, Materialbeschaffung und Förderung (FBG Nordsachsen – Dahlener bis
Dübener Heide)
18 | 28. Oktober 2010 | Alexander Hentzschel

6. Zusammenarbeit mit forstlichen Zusammenschlüssen
❙ Der Revierleiter ist ein wichtiges Bindeglied zu den Forstbetriebsgemeinschaften
❙ viele Waldbesitzer treten erst nach einer Beratung durch den RL in die FBG ein
❙ der RL profitiert wiederum, da hier viele Betreuungsleistungen erbracht werden, welche
durch ihn nicht zu leisten sind
❙ Nicht zu unterschätzen ist die „Beispielswirkung“ von Maßnahmen auf Flächen von
FBG- Mitgliedern, diese sorgen meist für viele „Nachahmer“ (gleiches gilt auch für den
KW)
❙ Für die Forstunternehmen ist die FBG ebenfalls ein wichtiger Ansprech- und
Arbeitspartner, da hier vieles schnell, kostengünstig und unbürokratisch realisierbar ist
19 | 28. Oktober 2010 | Alexander Hentzschel

7. Zusammenarbeit mit forstlichen Unternehmen
❙ Die forstlichen Unternehmen der Region stellen einen wichtigen Partner für den
Waldbesitzer, die FBG´en und den RL dar
❙ Ein enormer Standortvorteil ist die regionale holzverarbeitende Industrie, beispielsweise
die Firma HIT (Holzindustrie Torgau)
❙ Durch die gute Zusammenarbeit sind
❙ für die holzverarbeitende Industrie ein kontinuierliches Holzaufkommen und
❙ für den Waldbesitzer höhere Erlöse gesichert
❙ Die örtlichen „Kleinunternehmen“ (1-3 Mitarbeiter) haben durch Folgearbeiten wie
Pflanzung, Räumung und Kulturpflege ein sehr hohes Arbeitspotenzial und leisten sehr
ordentliche Arbeit
❙ Somit ist für ein erhöhtes Arbeitspotenzial verbunden mit kontinuierlichen Einkommen
im ländlichen Raum gesorgt
20 | 28. Oktober 2010 | Alexander Hentzschel

Vielen Dank fürs Zuhören!
21 | 28. Oktober 2010 | Alexander Hentzschel