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Illwerke VKW Magazin - September 2010

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verborgen im Berginneren liegt in Gaschurn-Partenen<br />

eines der spektakulärsten Wasserkraftwerke<br />

Europas und zugleich das modernste Pumpspeicherkraftwerk<br />

der Welt: das Kopswerk II. Ein Projekt mit vielen<br />

Vätern. Denn bereits seit den sechziger Jahren, im Zuge<br />

des Baus von Kopswerk I, existieren Pläne für einen „Zwilling“.<br />

reif sei die Zeit für das neue Kraftwerk jedoch erst<br />

Anfang des neuen Jahrtausends geworden, berichtet<br />

Dr. Ernst Pürer, Leiter des <strong>Illwerke</strong>-Engineering, „als durch<br />

geänderte marktbedingungen, vor allem durch den Ausbau<br />

der Windkraft, die regelenergie der <strong>Illwerke</strong> auf dem<br />

europäischen Strommarkt gefragt war wie selten zuvor.“<br />

ZUKUnfTSPLAnUnG.<br />

Bei den <strong>Illwerke</strong>n werden periodisch Überlegungen<br />

in Richtung Zukunft angestellt. Etwa im Zehn-Jahres-<br />

Rhythmus überprüfen Experten aus den Bereichen Engineering<br />

und Energiewirtschaft, ob die zum Teil weit zurückreichenden<br />

‚Masterpläne’ noch zeitgemäß sind. Der<br />

technische Fortschritt und veränderte Bedürfnisse des<br />

Strommarktes eröffnen dabei mitunter neue Möglichkeiten<br />

für die wirtschaftliche Nutzung der Wasserkraft.<br />

Das war nicht nur beim Kopswerk II so. Auch mit dem geplanten<br />

Bauvorhaben, dem Obervermuntwerk II, reagieren<br />

die <strong>Illwerke</strong> auf die steigende Nachfrage nach ausgleichender<br />

Regelenergie. Bereits vor 20 Jahren erwog<br />

das Energieunternehmen, die Druckrohrleitung vom<br />

Silvrettaspeicher zum Obervermuntwerk durch einen<br />

unterirdischen Druckschacht zu ersetzen. Im Sinne der<br />

Optimierung wurde dann auch die Idee eines zweiten<br />

Obervermuntwerks geboren. Bis 2018 soll dieses Projekt<br />

in die Tat umgesetzt werden. Die Vorbereitungen laufen<br />

schon auf Hochtouren.<br />

Wird eine Projektidee konkret, gilt es laut Dr. Peter<br />

Mathis, der dem Bereich Recht und Materialwirtschaft<br />

bei illwerke vkw vorsteht, zuallererst zwei wesentliche<br />

Punkte zu klären: „Zum einen die Bewilligungsfähigkeit,<br />

das heißt, ob das Kraftwerksprojekt im Einklang mit den<br />

gesetzlichen Vorgaben des Wasserrechts und den Regelungen<br />

zum Natur- und Landschaftsschutz errichtet werden<br />

kann, zum anderen aber auch die privatrechtliche<br />

Situation.“ Das bedeutet, dass seine Mitarbeiter frühzeitig<br />

den Dialog mit den Grundeigentümern suchen,<br />

die durch den Kraftwerks- oder Leitungsbau betroffen<br />

sind. Ebenso mit touristischen Einrichtungen oder Jagd-<br />

und Fischereiberechtigten, die davon berührt werden<br />

könnten. „Beim Kopswerk II zum Beispiel“, erinnert sich<br />

Mathis, „mussten wir mit weit mehr als 100 Einzelpersonen,<br />

Betrieben, Interessengruppen und Vereinigungen<br />

ein gutes Einvernehmen finden und ihre Zustimmung<br />

zum Projekt erwirken.“<br />

Sobald von dieser Seite grünes Licht kommt, gehen<br />

die Wasserkraftspezialisten mit ihren Planungen tiefer<br />

ins Detail. „Das Obervermuntwerk II steht gerade kurz<br />

vor Abschluss dieser Varianten- und Machbarkeitsstudien“,<br />

sagt Ernst Pürer. „Dabei haben wir unter technischen,<br />

wirtschaftlichen und nicht zuletzt ökologischen<br />

Aspekten untersucht, welche Eigenschaften und welche<br />

Leistung das Kraftwerk haben kann.“ Nächstes Ziel sei es,<br />

Anfang 2011 das Vorprüfungsverfahren für die Umweltverträglichkeitsprüfung<br />

einzuleiten.“<br />

AUf HErZ UnD nIErEn.<br />

Die Umweltverträglichkeitsprüfung, kurz UVP genannt,<br />

bildet eine wesentliche Entscheidungsgrundlage für die<br />

Bewilligung von Großprojekten. Wer glaubt, dass dabei<br />

ausschließlich die Ökologie im Mittelpunkt steht, irrt<br />

jedoch. Sinn und Zweck der UVP ist nicht nur, mögliche<br />

Auswirkungen des Vorhabens auf die Umwelt von vornherein<br />

zu vermeiden oder zu verringern, sondern vor<br />

allem auch die Bürgerbeteiligung. „Neben den unmittelbar<br />

Beteiligten soll die Öffentlichkeit mit eingebunden<br />

werden und von der Bedeutung des Projekts überzeugt<br />

werden“, erklärt Peter Mathis. „Die UVP bietet damit<br />

die Chance, eine große Akzeptanz für das Projekt zu<br />

Hi-Tech im Berginneren<br />

Nach nur vierjähriger Bauzeit<br />

lieferte das Kopswerk II im<br />

Herbst 2008 erstmals mit allen<br />

drei Maschinen hochwertige<br />

Spitzen- und Regelenergie.<br />

Ein Film lässt die Entstehung<br />

des beeindruckenden <strong>Illwerke</strong>-<br />

Kraftwerks nochmals Revue<br />

passieren. Zu sehen unter:<br />

www.kopswerk2.at<br />

MAGAzIN<br />

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