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BEITRÄGE ZUR KENNTNIS DER HONIGWEINE.<br />
Die Herstellung<br />
Prof. E. SARIN.<br />
(Autoreferat).<br />
von Met ist schon von altersher bekannt und hatte besonders<br />
in Russland eine grosse Bedeutung. Die Honigweine<br />
frischungsgetränke, und die Kunst ihrer Herstellung<br />
waren beliebte Genuss- und Er-<br />
stand dort in hoher Blüte. Dank<br />
ihren hervorragenden Eigenschaften erfreuten sich die russischen Honigweine<br />
halb ihres Vaterlandes eines besonderen Rufes.<br />
Was die chemische Zusammensetzung<br />
heutzutage fast gänzlich unbekannt.<br />
auch ausser-<br />
dieser Getränke betrifft, so ist dieselbe noch<br />
Um dieser Frage näherzutreten, befasste ich mich im Jahre 1916 im chemischen<br />
Laboratorium der bakteriologischen Abteilung des Landwirtschaftlichen Gelehrtenkomitees<br />
in Petersburg mit der Untersuchung der im Handel befindlichen Honiggetränke.<br />
Bei der Untersuchung jeder Probe wurden festgestellt: 1) spezif. Gewicht, 2) Alkohol-<br />
gehalt, 3) Säuregehalt, 4) flüchtige Säuren, 5) nichtflüchtige Säuren, 6) Gesamtextrakt,<br />
7) Extrakt ohne Zucker, 8) Invertzucker, 9) Rohrzucker, 10) Glycerin, 11) Gerbstoffe,<br />
12) Asche, 13) Alkalinität der Asche, 14) Drehung<br />
der Inversion, 15) Milchsäure (in einigen Proben).<br />
Die erhaltenen Resultate sind in der Tabelle (S. 144) angeführt.<br />
der Polarisationsebene vor und nach<br />
Wenn wir nun zur Frage nach der Güte der Honiggetränke übergehen,<br />
so müssen<br />
wir leider feststellen, dass die untersuchten Proben ihren Geschmackseigenschaften<br />
nach durchaus nicht dem Ruhm entsprechen,<br />
Ich untersuchte Proben von Honiggetränken im Preise von 60 Kop.<br />
die der Volksmund dem Met zuschreibt.<br />
bis 4 Rbl. die Flasche<br />
(Preise der Vorkriegszeit). Im besten Falle waren es Getränke, die keine besonderen<br />
Nachteile, jedoch auch keine Vorzüge<br />
hatten. Unter ihnen befanden sich aber auch<br />
solche von widerlichem Geschmack. Einige Proben waren aus mit Kartoffelsirup ver-<br />
fälschtem Honig hergestellt.<br />
Man kann auch nicht sagen, dass die teuersten Sorten gerade die besten waren.<br />
In der letzten Zeit in Russland (ich spreche von der Zeit vor der Revolution) ver-<br />
minderte sich die Herstellung von Honiggetränken und ihre Verbreitung<br />
lich ab. Die Frage bleibt offen, ob die Ursache dieser Erscheinung darin liegt,<br />
Nachfrage nach diesen Getränken aufgehört hat, oder ob die Verordnungen<br />
verwaltung daran schuld sind. Doch eins kann man mit Bestimmtheit sagen,<br />
nahm beträcht-<br />
dass die<br />
der Akzise-<br />
dass die<br />
Kunst der Metbereitung sich nicht vervollkommnet hat, sondern im Gegenteil herunter-<br />
gekommen ist. Die Weinbereitung dagegen hat ungeheure Fortschritte gemacht, dank<br />
den grossen Fortschritten auf dem Gebiet der Gährungsindustrie,<br />
die die letzten Jahre<br />
zeitigten. Vom früheren Met blieb nur noch der Ruhm, und die jetzigen Honigweine<br />
können schon nicht mehr mit den Traubenweinen, ja<br />
nicht einmal mit der Beeren- und<br />
Fruchtweinen konkurrieren. Einen nicht geringen Einfluss auf den Verfall der Honig-<br />
weinbereitung hat auch der Umstand, dass die Herstellung<br />
hauptsächlich<br />
dieser Getränke in Russland<br />
als Hausindustrie betrieben wurde. Es ist zweifellos, dass die rationelle<br />
Wein- und Metbereitung nicht nur viele Kenntnisse und Erfahrungen, sondern auch ent-<br />
sprechende Einrichtungen erfordern. So z. B. ist ein guter<br />
Keller für diesen Zweck<br />
ebenso wichtig, wie ein guter Ofen für den Bäcker. Es ist ganz erklärlich, dass alle