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Jahresbericht 2006 - RehabilitationsZentrum Lutzenberg

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Tätigkeitsbericht<br />

<strong>2006</strong>


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<strong>RehabilitationsZentrum</strong><br />

Engelgass 417<br />

CH-9426 <strong>Lutzenberg</strong><br />

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rehadruck lutzenberg<br />

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<strong>RehabilitationsZentrum</strong> <strong>Lutzenberg</strong><br />

CH-9426 <strong>Lutzenberg</strong><br />

90-19266-7


Inhalt<br />

Bericht der Präsidentin der Aufsichts- und der Betriebskommission 2<br />

Trägerschaft, Kommissionen, Kontrollstelle 5<br />

Bericht der Zentrumsleitung 7<br />

Bereichsbericht Rehabilitation 11<br />

Bereichsbericht Indikation 13<br />

Bereichsbericht Integration /Nachbetreuung 15<br />

Bereichsbericht Rehabilitations-Controlling 16<br />

Bereichsbericht Zentrale Dienste 19<br />

Schule und Bildung 21<br />

Arbeit und Ausbildung: Bäckerei 22<br />

Arbeit und Ausbildung: Gartenbau 23<br />

Arbeit und Ausbildung: Werkstatt 24<br />

Quartierladen 25<br />

Öffentlichkeitsarbeit 26<br />

Erfolgsrechnung <strong>2006</strong> / Bilanz 27<br />

Revisionsbericht 28<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 29<br />

Statistische Angaben 31<br />

© <strong>RehabilitationsZentrum</strong> <strong>Lutzenberg</strong> / 9426 <strong>Lutzenberg</strong> AR / 2007<br />

1


Bericht der Präsidentin der<br />

Aufsichts- und Betriebskommission<br />

Regierungsrätin Heidi Hanselmann<br />

Kommissionspräsidentin<br />

Im letzten <strong>Jahresbericht</strong> stellte ich die Aussage an den Anfang, dass es dank hohem<br />

Einsatz aller Beteiligten gelungen sei, die Institution für die Zukunft zu rüsten.<br />

Als Präsidentin beider Kommissionen obliegt mir und den Kommissionsmitgliedern<br />

nicht nur die politische Führung und beratende Begleitung des Rehabilitations-<br />

Zentrums, sondern auch die Sicherstellung, dass das breite Angebot innerhalb des<br />

Konkordanzgebietes genutzt werden kann und auch genutzt wird. Um dies zu<br />

gewährleisten, muss das Angebot bekannt sein. Mit grosser Freude haben Aufsichtsund<br />

Betriebskommission daher vom Ergebnis der durch die Leitung in Auftrag<br />

gegebenen Kundenzufriedenheitsanalyse Kenntnis genommen. Es kann festgestellt<br />

werden, dass das qualitativ hochstehende Rehabilitationsangebot der Institution<br />

breiten Kreisen bekannt ist. Persönlich bin ich erfreut darüber, dass die angeforderten<br />

kritischen Feedbacks mithelfen, die Brücke zur Basis zu schlagen und<br />

damit den gegenseitigen Austausch sicher zu stellen. Diese Form der Auseinandersetzung<br />

und Kooperation innerhalb des sozialen Netzes stellt für mich sicher, dass<br />

das Rehabilitationsangebot den Bedürfnissen der einweisenden Stellen und auch<br />

aktuellen Gesellschaftsfragen gerecht wird.<br />

Zusätzlich zu den ordentlichen Kommissions-Sitzungen im Februar, Mai, Juni und<br />

Dezember traf sich die Aufsichtskommission am 9. März <strong>2006</strong> zu einer ausserordentlichen<br />

Sitzung, die dem Thema «Betriebs-Strategie» gewidmet war. Dabei<br />

wurde der Bericht der Arbeitsgruppe «Betriebliche Strategie» vom 14. Februar <strong>2006</strong><br />

zur Kenntnis genommen und das weitere Vorgehen diskutiert. Insbesondere sollten<br />

folgende Themenkomplexe weiterbearbeitet werden:<br />

- Investitions- und Finanzplan<br />

- Prognostik Auslastung<br />

- IVSE<br />

- Trägerschaftsmodell.<br />

Mit der Führung des <strong>RehabilitationsZentrum</strong>s <strong>Lutzenberg</strong> vollziehen die mitwirkenden<br />

Kantone und das Fürstentum Liechtenstein einen gesetzlichen Auftrag.<br />

Suchtmittelkonsumierende Menschen stellen die Gesellschaft vor eine grosse Herausforderung,<br />

vor der wir die Augen nicht verschliessen dürfen. Die Konsummuster<br />

dieser Menschen haben sich in den letzten Jahren verändert, die Probleme<br />

der Betroffenen jedoch nicht. Es ist unsere Pflicht, diesen Menschen eine realistische<br />

2


Bericht der Präsidentin der<br />

Aufsichts- und Betriebskommission<br />

Chance für einen Ausstieg aus der Abhängigkeit anzubieten. Dafür braucht es<br />

Angebote wie das des <strong>RehabilitationsZentrum</strong>s <strong>Lutzenberg</strong>.<br />

In der Aufsichts- und in der Betriebskommission waren wiederum Wechsel zu verzeichnen.<br />

Als Vertreterin des Kantons AR schied Frau Landammann Alice Scherrer-<br />

Baumann im Mai aus der Aufsichtskommission aus. Ich möchte mich an dieser Stelle<br />

nochmals herzlich für ihr langjähriges und engagiertes Wirken als Kommissions-<br />

Vizepräsidentin und Vertreterin des Standortkantones des <strong>RehabilitationsZentrum</strong>s<br />

<strong>Lutzenberg</strong> bedanken. Als neues Mitglied konnte ihr Nachfolger in der Regierung,<br />

Herr Regierungsrat Dr. Matthias Weishaupt, begrüsst werden. Erfreulicherweise war<br />

er auch bereit, das Vizepräsidium beider Kommissionen zu übernehmen.<br />

In der Betriebskommission nahm ab Januar Herr Martin Nigg seine Tätigkeit auf.<br />

Ich heisse ihn an dieser Stelle nochmals herzlich willkommen und freue mich auf<br />

eine konstruktive Zusammenarbeit.<br />

Die Betriebsrechnung liegt im Rahmen des Budgets. Der Ertrag durch Kostgelder<br />

wird um rund Fr. 35'000.– übertroffen. Obwohl die Belegung hinter den Erwartungen<br />

zurückblieb, konnte wegen des recht hohen Anteils von Klientinnen und<br />

Klienten von ausserhalb des Konkordates das Ertragssoll erreicht werden. Die<br />

Ertragslage bei den Betrieben ist wiederum im Rahmen der Vorjahre. Auch<br />

mussten ausser den üblichen Ersatzbeschaffungen keine ausserordentlichen Anschaffungen<br />

getätigt werden. Im Bereich «Infrastruktur» blieben Notfallreparaturen<br />

im grösseren Umfang wiederum aus. Die Fassaden-Renovation vom Haus A/<br />

Druckerei konnte vollständig in Eigenarbeit planmässig erledigt werden. Im Haus<br />

D konnte die Badezimmer-Renovation weitgehend abgeschlossen werden, auch<br />

diese vollumfänglich in Eigenarbeit. Der im Budget für baulichen Unterhalt vorgesehene<br />

Kreditrahmen wurde weitgehend ausgeschöpft.<br />

Die von der Kontrollstelle gewünschte Einführung eines elektronischen Erfassungsund<br />

Auswertungssystems der Klientendaten in Verbindung mit einer entsprechenden<br />

Debitorenbuchhaltung konnte nach langwierigen Abklärungen und trotz<br />

Problemen bei der Kompatibilität mit den bestehenden Programmen im Rahmen<br />

des vorgesehenen Budgets realisiert werden.<br />

3


Bericht der Präsidentin der<br />

Aufsichts- und Betriebskommission<br />

Das <strong>RehabilitationsZentrum</strong> <strong>Lutzenberg</strong> ist somit weiterhin für die Zukunft gerüstet.<br />

Das allein reicht aber nicht. Es braucht Menschen, die den Klientinnen und<br />

Klienten helfen, in der Gesellschaft wieder Fuss zu fassen. Es braucht Menschen,<br />

die mit ihnen die Freizeit verbringen. Und es braucht auch Menschen, die in der<br />

Rolle als Arbeitgeberin/Arbeitgeber oder als Lehrmeisterin/Lehrmeister den Mut<br />

aufbringen, unseren Klientinnen und Klienten eine Chance zu geben. Ohne diese<br />

Menschen wäre das Angebot des <strong>RehabilitationsZentrum</strong>s wirkungslos. Und deshalb<br />

gilt mein Dank auch all jenen Personen, die hier nicht nur ihre soziale Ver-<br />

antwortung wahrnehmen sondern vielmehr aktiv und zum Teil auf unkonventionelle<br />

Weise mithelfen, dass die Klientinnen und Klienten auf ihrem nicht immer<br />

einfachen Weg den Glauben an sich selber nicht verlieren. Im Speziellen möchte<br />

ich aber den Mitarbeitenden des RehalbilitationsZentrums <strong>Lutzenberg</strong> und dem<br />

Leiter Peter Gut meine Anerkennung für die qualifiziert geleistete Arbeit aussprechen.<br />

Mit dem <strong>RehabilitationsZentrum</strong> <strong>Lutzenberg</strong> verfügt die Ostschweiz und das<br />

Fürstentum Liechtenstein über eine mittlerweile in der ganzen Schweiz bekannte<br />

und bewährte Einrichtung. Nutzen wir diese Chance «vor unserer eigenen<br />

Haustüre» und ich wünsche mir, dass die vielen Beratungsstellen, Sozialämter, Vormundschafts-<br />

und Vollzugsbehörden im Konkordanzgebiet weiterhin von diesem<br />

zukunftsgerichteten Angebot Gebrauch machen und so auch mithelfen, dass wir<br />

alle den gesetzlich vorgegebenen Auftrag zum Wohle der Klientinnen und Klienten<br />

erfüllen können.<br />

4


Trägerschaft, Kommissionen,<br />

Kontrollstelle<br />

Trägerschaft<br />

Kantone Appenzell A.Rh., Appenzell I.Rh., Glarus, Graubünden, Schaffhausen,<br />

St.Gallen und Thurgau sowie das Fürstentum Liechtenstein<br />

Aufsichtskommission<br />

Hanselmann Heidi Regierungsrätin, Vorsteherin des Gesundheitsdepartements<br />

des Kantons St.Gallen,<br />

Präsidentin<br />

Scherrer-Baumann Alice Frau Landammann, Vorsteherin der Gesundheitsdirektion<br />

des Kantons Appenzell A.Rh.,<br />

Vizepräsidentin (bis Mai <strong>2006</strong>)<br />

Weishaupt Matthias Dr. Regierungsrat, Vorsteher des Gesundheitsdepartements<br />

des Kantons Appenzell A.Rh.,<br />

Vizepräsident (ab Juni <strong>2006</strong>)<br />

Ebneter Werner Statthalter, Vorsteher der Sanitätsdirektion<br />

des Kantons Appenzell I.Rh.<br />

Graf-Schelling Claudius Dr. iur. Regierungsrat, Vorsteher des Departements<br />

für Justiz und Sicherheit des Kantons Thurgau<br />

Marti Robert Regierungsrat, Vorsteher der Sanitäts- und<br />

Fürsorgedirektion des Kantons Glarus<br />

Meister Erhard Dr. Regierungsrat, Vorsteher des Volkswirtschaftsdepartements<br />

des Kantons Schaffhausen<br />

Meyer Martin Dr. Regierungsrat, Vorsteher des Ressorts Gesundheit<br />

des Fürstentums Liechtenstein<br />

Schmid Martin Vorsteher des Justiz-, Polizei- und Sanitätsdepartements<br />

des Kantons Graubünden<br />

Sekretär: Weiss Rolf Dr. Leiter Spitalamt, Gesundheitsdepartement<br />

des Kantons St.Gallen<br />

5


Betriebskommission<br />

Hanselmann Heidi Regierungsrätin, Vorsteherin des Gesundheitsdepartements<br />

des Kantons St.Gallen,<br />

Präsidentin<br />

Scherrer-Baumann Alice Frau Landammann, Vorsteherin der Gesundheitsdirektion<br />

des Kantons Appenzell A.Rh.,<br />

Vizepräsidentin (bis Mai <strong>2006</strong>)<br />

Weishaupt Matthias Dr. Regierungsrat, Vorsteher des Gesundheitsdepartements<br />

des Kantons Appenzell A.Rh.,<br />

Vizepräsident (ab Juni <strong>2006</strong>)<br />

Bachmann Gaudenz Dr. Präventivmediziner, Gesundheitsdepartement<br />

des Kantons St.Gallen<br />

Felber Stefan lic. iur. Generalsekretär, Departement für Justiz und<br />

Sicherheit des Kantons Thurgau<br />

Nigg Martin Leiter Finanzen und Controlling, Sozialamt<br />

des Kantons Graubünden (ab Februar <strong>2006</strong>)<br />

Roost Christoph Chef kantonales Sozialamt, Schaffhausen<br />

Wengle Hanspeter Dr. Chefarzt, Psychiatrische Klinik, Wil<br />

Sekretär: Weiss Rolf Dr. Leiter Spitalamt, Gesundheitsdepartement des<br />

Kantons St.Gallen<br />

Kontrollstelle<br />

Trägerschaft, Kommissionen,<br />

Kontrollstelle<br />

Brunner Heinz Leiter der Stabsstelle Controlling des Kantons<br />

Appenzell A.Rh.<br />

Schefer Max Revisor der Finanzkontrolle des Kantons Glarus<br />

Lang Cornelia Leiterin der Finanzkontrolle des Fürstentums<br />

Liechtenstein<br />

6


Bericht der Zentrumsleitung<br />

Peter Gut<br />

Zentrumsleiter<br />

Im Jahr <strong>2006</strong> konnten 10’075 Aufenthaltstage realisiert werden. Dies entspricht<br />

einer Belegung von 78,9 % bezogen auf die Maximalbelegung (35 Plätze). Nach<br />

einem sehr guten ersten Halbjahr gelang es nicht bzw. nur teilweise, die rund 15<br />

ordentlichen Austritte im Sommer zu ersetzen. Betriebswirtschaftlich muss in<br />

einem Heimbetrieb aufgrund der Fluktuation und der Unmöglichkeit, frei werdende<br />

Plätze unmittelbar neu zu besetzen, von einer Belegung von ca. 80 % ausgegangen<br />

werden. Dieser Wert konnte knapp nicht erreicht werden. Über die<br />

möglichen Gründe kann nur spekuliert werden. Unbestritten ist, dass es immer<br />

schwieriger wird, für freiwillige Klientinnen und Klienten Kostengutsprachen zu<br />

erhalten. Dies betrifft insbesondere finanzschwache, ländliche Gemeinden mit einer<br />

tiefen Einwohnerzahl. Ebenso lässt sich feststellen, dass tendenziell weniger stationäre<br />

Massnahmen ausgesprochen werden.<br />

Die Nachfrage war (bezogen auf die Messgrösse «Vorstellungsgespräche»)<br />

wiederum steigend. Mit 120 Vorstellungsgesprächen konnte eine neue Höchstzahl<br />

(seit Beginn der statistischen Erfassung im Jahr 2001) gemessen werden.<br />

Ein gegenläufiges Ergebnis musste bei der Zahl der Eintritte registriert werden:<br />

Verglichen mit dem Vorjahr hatten wir rund 10% weniger Eintritte, total 34.<br />

Vorstellungsgespräche<br />

Eintritte<br />

Andere Wahl<br />

Ein Blick auf die Statistik der letzten Jahre lässt – unter Beachtung und mit Berücksichtigung<br />

der kurzen Messzeit – folgende Trends erkennen:<br />

- Es ist gelungen, die Nachfrage (Messgrösse: Vorstellungsgespräche) massiv zu<br />

7


Bericht der Zentrumsleitung<br />

verbessern und auf einem hohen Niveau zu stabilisieren.<br />

- Die Zahl der Eintritte und die Belegungszahlen sind starken Schwankungen unterworfen.<br />

- Die Anzahl der Eintritte in Relation zu den Vorstellungsgesprächen nimmt ab.<br />

- Nur wenige Klienten (±10%) entscheiden sich nach einem Vorstellungsgespräch<br />

bei uns für eine andere Institution.<br />

Operativ hatten wir ein eher ruhiges Jahr mit wenig ausserordentlichen Ereignissen<br />

und kaum unerwünschten Vorkommnissen wie z.B. groben Verstössen gegen die<br />

Hausordnung. Markant waren die vielen ordentlichen Austritte im Sommer. Obwohl<br />

uns diese Häufung betriebswirtschaftliche Probleme beschert, ist sie<br />

inhaltlich natürlich sehr zu begrüssen und ein eindeutiger Indikator für die erfolgreiche<br />

und zielführende Arbeit im <strong>RehabilitationsZentrum</strong> <strong>Lutzenberg</strong>.<br />

- Die Haltequote (= Eintritte seit Jahresbeginn, die bis zum Jahresende ihre<br />

Behandlung nicht abgebrochen haben ohne Berücksichtigung der ordentlichen<br />

Rehabilitationsabschlüsse) konnte wiederum leicht gesteigert werden. Somit<br />

können wir eine erfreuliche Entwicklung feststellen und erreichen mit 65 %<br />

einen Wert, der weit ( > 15%) über dem Schweizerischen Durchschnitt liegt.<br />

- Das 2005 gestartete Projekt Wohnexternat konnte nicht wie geplant per Ende<br />

<strong>2006</strong> ausgewertet werden, da die Aufenthalte entgegen unserer Annahme<br />

länger dauern, nämlich sechs bis acht Wochen statt der geplanten zwei bis vier<br />

Wochen. Sicher kann aber bereits jetzt festgehalten werden, dass das Projekt die<br />

erwünschte Wirkung zeigt.<br />

- Verschiedene Angebote konnten im <strong>2006</strong> fest installiert, reaktiviert oder neu<br />

geschaffen werden. Das Atelier für Ausdrucksmalen wird regelmässig benutzt<br />

und von der Mehrzahl der Klientinnen und Klienten als Oase der Ruhe im zuweilen<br />

hektischen Alltag geschätzt. Nach einer längeren Vakanz konnte während<br />

des Jahres der Sportunterricht wieder eingeführt werden. Dieser ist für<br />

die Klientinnen und Klienten der Indikationsphase obligatorisch.<br />

8


Bericht der Zentrumsleitung<br />

- Insbesondere für unsere jüngeren Klientinnen und Klienten bieten wir seit Ende<br />

Jahr einen für die Indikationsphase ebenfalls obligatorischen Ethikunterricht an<br />

(zwei Lektionen alle zwei Wochen).<br />

- Auch <strong>2006</strong> beteiligten wir uns an der gesamtschweizerischen Zufriedenheits-<br />

befragung unserer Klientinnen und Klienten. Dies ermöglicht uns einen Vergleich<br />

mit unseren Mitbewerbern, wobei wir uns mit 44 Referenzeinrichtungen<br />

mit insgesamt 455 beteiligten Klientinnen und Klienten vergleichen können. Es<br />

lässt sich feststellen, dass wir durchwegs zufriedenstellende Ergebnisse erzielen.<br />

Bei der Subsumierung der so genannten Outcome-Kriterien, von welchen man<br />

aus der Forschung weiss, dass sie massgeblich für einen späteren Rehabilitationserfolg<br />

entscheidend sind, präsentiert sich die Zufriedenheit wie folgt:<br />

Eine Interpretation dieser Datenlage ist für unser Zentrum die Bestätigung, dass<br />

der Auftrag gut erfüllt wird.<br />

- Im Anschluss an eine Befragung zur Mitarbeiter/-innen-Zufriedenheit und Mitarbeiter/-innen-Gesundheit<br />

wurde durch einen internen Gesundheitszirkel verschiedne<br />

Massnahmenvorschläge im Rahmen des Projektes kmu-vital (vgl.<br />

www.kmu-vital.ch) erarbeitet. Diese werden aktuell durch die Leitung geprüft<br />

und schrittweise im Jahr 2007 umgesetzt.<br />

9


Bericht der Zentrumsleitung<br />

- Im Auftrag der Zentrumsleitung erstellten vier Studenten der Hochschule für<br />

angwandte Wissenschaften St.Gallen, Fachbereich Wirtschaft, eine Kundenzufriedenheitsanalyse.<br />

Die Projektleiter sollten so herausfinden, warum Klientinnen<br />

und Klienten im <strong>RehabilitationsZentrum</strong> <strong>Lutzenberg</strong> platziert werden<br />

und warum nicht. Anschliessend hatten sie Szenarien zu entwickeln, die es dem<br />

Zentrum erlauben sollten, sich sinnvoll für die Zukunft zu rüsten.<br />

Hintergrund der Auftragserteilung ist die Tatsache, dass der Markt «stationäre<br />

Drogentherapie» seit einigen Jahren stark in Bewegung ist. So mussten seit 1999<br />

über 40 Institutionen und therapeutische Angebote aufgrund mangelnder<br />

Nachfrage und/oder nicht gewährleisteter Finanzierung geschlossen werden<br />

(Quelle: www.infodrog.ch, <strong>2006</strong>). Das <strong>RehabilitationsZentrum</strong> <strong>Lutzenberg</strong> konnte<br />

nach einem Einbruch Ende der neunziger Jahre seine Belegung wieder erhöhen<br />

und ist seit einigen Jahren gut ausgelastet.<br />

Um auch weiterhin erfolgreich im Markt auftreten zu können, müssen laufend die<br />

nötigen Massnahmen getroffen werden, um den Bekanntheitsgrad zu verbessern,<br />

das Angebot eindeutig und attraktiv zu präsentieren und den Erwartungen der<br />

Kundinnen und Kunden (also den einweisenden Stellen und Behörden) möglichst<br />

optimal entsprechen zu können.<br />

Zusammenfassend fielen die Rückmeldungen sehr erfreulich aus, was sich z.B. auch<br />

bei den Antworten zur Frage «Wie sind Sie mit dem <strong>RehabilitationsZentrum</strong><br />

<strong>Lutzenberg</strong> insgesamt zufrieden?» zeigt:<br />

Diese Rückmeldung verstehen wir auch als Dank für unsere nicht immer ganz einfache<br />

Arbeit. Und ich möchte mich diesem Dank anschliessen und ihn an Alle weitergeben,<br />

die im Jahr <strong>2006</strong> ihren Beitrag am guten Gelingen geleistet haben.<br />

10


Bereichsbericht Rehabilitation<br />

Norbert Moor<br />

Bereichsleiter Rehabilitation<br />

Im Tätigkeitsjahr <strong>2006</strong> konnten wir die Rehabilitationsstruktur und -kultur wiederum<br />

weiterentwickeln.<br />

Verbesserung/Vertiefung des Mitarbeiter/-innen-Coachings<br />

Durch die Aufnahme zweier weiterer Mitarbeiter/-innen ins Therapiecoaching<br />

konnte das methodische Arbeiten weiter gefestigt werden. Neue Sach- und Sinnzusammenhänge<br />

ermöglichten uns die «Sache» Rehabilitation aus immer wieder<br />

neuen Perspektiven zu sehen, so dass die Arbeit mit den Klientinnen und Klienten<br />

Spass macht und die Einzelnen weiterbringt. So können die Ziele der Klientinnen<br />

und Klienten mit Motivation und Tatkraft von der Rehabilitationsphase 1 bis 4<br />

erreicht und umgesetzt werden.<br />

Verfeinerung des Therapieangebotes mittels Installation Familienarbeit<br />

Eine Lücke im Behandlungsangebot konnten wir durch die Installation der Familienarbeit<br />

schliessen. Seit dem Jahr <strong>2006</strong> verfügen wir über drei ausgebildete Familientherapeuten,<br />

so dass wir qualifizierte Familienarbeit im Zentrum anbieten können.<br />

Alle Klientinnen und Klienten erhalten mindestens ein Angehörigengespräch,<br />

welches nach der absolvierten Indikation zusammen mit dem Fallmanagement und<br />

dem Familientherapeuten stattfindet. An diesem Erstgespräch werden, wenn von<br />

den Angehörigen gewünscht, eigentliche familientherapeutische Gespräche initiiert.<br />

Diese wiederum können auf der Ebene von Klärungs- und Sachfragen (wie z.B.<br />

Urlaubsgestaltung) oder auf der therapeutischen Ebene zur Klärung von Verständigungsfragen<br />

während der Therapie bis zur Behandlung von interaktionalen<br />

Familienstruktur-Themen führen.<br />

Installation Rehabilitationsplanung<br />

Mit dem neuen therapeutischen Verfahren Indikation ergab sich eine spezifische<br />

Schnittstelle zwischen Eintritt und Rehabilitation. Die in der Indikation gewonnenen<br />

Erkenntnisse und Abklärungen ( div. psychologische Testverfahren) mussten<br />

passgenau in die Rehabilitation implementiert werden. An der Schnittstelle Rehabilitationsplanung<br />

entstand so ein umfangreiches Therapieplanungswerk, das mit<br />

Hilfe verschiedenster Fachkräfte umgesetzt wird. Sicher können wir sagen, dass<br />

sich dieses ausdifferenzierte Planungswerk in der Fachlandschaft sehen lässt.<br />

11


Bereichsbericht Rehabilitation<br />

Erweiterung und Implementierung der Struktur/Regelwerk<br />

Neben diesen Spezialisierungen und Angebotsdifferenzierungen gilt unser Augenmerk<br />

natürlich vor allem der alltäglichen Feinarbeit im Struktur- und Hausordnungsbereich.<br />

Da wir ein sozialpädagogisches Grundkonzept haben, sind die<br />

Anforderungen ans Individuum hoch. Im <strong>RehabilitationsZentrum</strong> <strong>Lutzenberg</strong> gibt<br />

es keinen Hotelbetrieb. Alle Hausarbeiten wie Kochen, Einkaufen, Putzen usw.<br />

werden von den Klientinnen und Klienten selbst getätigt. Dies setzt eine intensive<br />

Arbeit mit den Klientinnen und Klienten voraus, um die so wichtigen selbstorganisatorischen<br />

Fähigkeiten zu fördern und entsprechende Resultate zu fordern.<br />

Nicht zuletzt sind es gerade diese lebenspraktischen Übungen, an die sich die<br />

Klientinnen und Klienten nach der gelungen Rehabilitation gerne erinnern.<br />

12


Bereichsbericht Indikation<br />

Elke Lüscher<br />

Bereichsleiterin Indikation<br />

Unser Angebot der Indikationsstelle nutzten 28 Klienten und zwei Klientinnen.<br />

Regulär schlossen 20 Personen diese Phase ab, das sind 66,7 %. Bei drei Klienten<br />

(10,0 %) gab es von unserer Seite her einen Rehabilitationsabbruch und sieben<br />

Klienten (33,3 %) brachen von sich aus die Indikation ab. Die genauere Analyse<br />

zeigt, dass allein fünf Klienten im Zeitraum von anfangs Mai bis Ende Juni <strong>2006</strong><br />

abgebrochen haben. Als Reaktion auf diese Abbrüche erhielt der Wochenplan der<br />

Indikationsphase an den Abenden eine neue Struktur. Neu wurde so der Zeitblock<br />

an den Wochentagen Dienstag, Mittwoch und Donnerstag von 20.00 – 21.30 Uhr<br />

mit verbindlichen Programmen besetzt. Als neues Element wurde zusätzlich der<br />

Ethikunterricht eingeführt. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten und Skepsis<br />

von Seite der Klientinnen und Klienten zeigte die Auswertung nach einer dreimonatigen<br />

Versuchsphase, dass dieses Angebot weiterhin von den Klientinnen<br />

und Klienten genutzt werden möchte und unbedingt einen festen Platz im<br />

Wochenplan behalten muss.<br />

Neu wurde auch der Tagesrückblick von Montag bis Freitag um 21.45 Uhr verbindlich<br />

installiert. Ziel dieses Austausches ist es, den Tag nochmals in der Gruppe Revue<br />

passieren zu lassen. Dadurch ist eine gegenseitige Transparenz bezüglich Therapieprozess<br />

gewährleistet. Für Klienten, die das Wochenende im Zentrum verbringen<br />

müssen, wurde neu die Zeit von 14.00 – 17.00 Uhr (Sa/So) für ein Selbststudium<br />

reserviert. In dieser Zeit muss eine Tätigkeit vorgängig geplant und später verbindlich<br />

umgesetzt werden.<br />

Ab dem Zeitpunkt der Installation des revidierten Wochenplanes gab es acht Eintritte<br />

in die Indikationsphase. Alle Neueintritte schlossen diese erste intensive Zeit<br />

in der Indikationsphase regulär ab. Dieses gute Resultat bestätigt die Wichtigkeit<br />

und Wirkung klarer Rahmenbedingungen und Strukturen.<br />

Als Vorbereitung für die ab dem 1. Januar 2007 gültige Revision des Allgemeinen<br />

Teils des StGB haben wir das Indikationsangebot noch weiter ausdifferenziert. So<br />

konnte das 8-wöchige, interdisziplinär erarbeitete Indikationsmodul nun seit rund<br />

zwei Jahren erprobt werden. Dieses Modul dient einer Optimierung der Erfolgschancen<br />

des jeweils gewählten Beratungs-, Therapie- oder Rehabilitationsplans<br />

und ist die Grundlage dafür, den Betroffenen die individuell adäquate Behandlung<br />

zu vermitteln.<br />

13


Nachfolgend die Angebote des Indikationsmoduls im Überblick:<br />

14<br />

Indikationsziel Eingesetzte Mittel<br />

Erfassung des bis- • Sichtung der Eintrittsunterlagen<br />

herigen Behand- • Erfassung weiterer vorhandenen An- und Vorgaben<br />

lungs-Verlaufes vorbehandelnder Stellen und Personen<br />

Suchtanamnese • Act-Info Fragebogen (Institut für Suchtforschung, Zürich)<br />

Sozialanamnese • Netzwerkbrett (Bullinger, Nowak, Keupp)<br />

• Netzwerkarbeit (Bullinger, Nowak)<br />

• Anforderungs- und Ressourcenprofil (SSB)<br />

Gesundheit • Arztbericht, Gutachten<br />

• Medizinische Anamnese<br />

• Eintrittsgespräch beim Hausarzt<br />

Psychologische • Konzentrations-, Neigungs- und Persönlichkeitstests nach<br />

Anamnese standardisierten Vorgaben (Beck’s Depressionsinventar BDI,<br />

Borderline-Persönlichkeits-Inventar BPI, Freiburger<br />

Persönlichkeits-Inventar FPI, Fragebogen zu dissoziativen<br />

Symptomen FDS, Standard Progressive Matrices SPM,<br />

Konzentrationstest D2, Konzentrationsverlaufs-Test KVT,<br />

Alcohol Use Disorders Identification Test AUDIT,<br />

Basler Alkohol- und Drogenfragebogen BDA)<br />

Finanzsituation • Erstellen einer Schuldenübersicht<br />

Ausbildungs- • Schulzeugnisse, Diplome etc.<br />

situation • Aktuelle Abklärungen und Auswertungen,<br />

auf Wunsch Berufsberatung<br />

• Lernstandanalyse zur Klärung des schulischen Wissensstandes<br />

in unserer internen Primar- bzw. Sekundarschule<br />

Arbeitssituation • Aktuelle Qualifikationen (Fähigkeitsausweise, Diplome etc.)<br />

• Schnuppermöglichkeit in unseren internen Betrieben<br />

• Erstellen von Bewerbungsunterlagen<br />

Sozialtraining • Haushaltsführung<br />

• Einzel- und Gruppengespräche<br />

• Zusammenleben in der Gemeinschaft<br />

• Freizeitgestaltung<br />

Bereichsbericht Indikation


Bereichsbericht<br />

Spezialprogramme/Nachbetreuung<br />

Michael Schwinn<br />

Bereichsleiter Spezialprogramme/Nachbetreuung<br />

Spezialprogramm<br />

Sechs von sieben Klienten haben im Laufe <strong>2006</strong> unser Spezialprogramm erfolgreich<br />

abgeschlossen. Alle regulär ausgetretenen Klienten konnten bei Austritt eine<br />

Arbeitsstelle antreten und die Wohnsituation war bei allen geklärt.<br />

Unser Spezialprogramm wird als Ergänzung zum Rehabilitationsprogramm von<br />

Klientinnen und Klienten wie auch von einweisenden Stellen sehr geschätzt. Klientinnen<br />

und Klienten bringen unterschiedlichste Bedürfnisse, Erfahrungen, Lebenssituationen<br />

und Lösungsstrategien in den verschiedensten Lebensbereichen mit.<br />

Unser Spezialprogramm baut auf den vorhandenen Ressourcen auf. Es fördert und<br />

fordert die Klientinnen und Klienten in der persönlichen Weiterentwicklung. Vor<br />

allem ältere Klientinnen und Klienten, welche bereits stationäre Therapieerfahrung<br />

mitbrachten, zeigten grosses Interesse an diesem Programmangebot.<br />

Nachbetreuungsprogramme<br />

<strong>2006</strong> haben 13 Klienten das Nachbetreuungsprogramm in Anspruch genommen.<br />

Sieben Klienten befinden sich nach wie vor im Nachbetreuungsprogramm.<br />

In zwei Fällen wurde eine Rückversetzung in die stationäre Rehabilitation zur<br />

Stabilisierung angeordnet. In diesen Fällen konnte in Zusammenarbeit mit allen<br />

Beteiligten effizient und wirkungsvoll interveniert werden. So war es möglich,<br />

schnell auf Krisensituationen zu reagieren und anschliessend die persönliche Situation<br />

zu stabilisieren.<br />

Die Inhalte des Nachbetreuungsprogramms orientieren sich in erster Linie an den<br />

jeweiligen Problemstellungen und Bedürfnissen der Klientinnen und Klienten. Die<br />

häufigsten Themen waren: mangelndes Selbstbewusstsein, Auseinandersetzungen<br />

mit dem Abstinenzverhalten, Freizeitgestaltung, sozialer Kontext und Alltagsbewältigung.<br />

Im Nachbetreuungsprogramm werden das Selbstbewusstsein und das Selbstwertgefühl<br />

gezielt gefördert, damit die Klienten auch in schwierigen Situationen eigenverantwortlich<br />

handeln können. In diesem Sinne bietet das Nachbetreuungsprogramm<br />

den Rahmen und die Unterstützung, um in einem Lernprozess die Selbsthilfe<br />

weiter zu entwickeln und umzusetzen.<br />

15


Bereichsbericht<br />

Rehabilitations-Controlling<br />

Beda Haessig<br />

Qualitätsleitung<br />

Vertiefung/ Erweiterung des QMS<br />

Aufgrund des hohen Stellenwertes unserer internen Arbeits- und Ausbildungsbetriebe<br />

hat sich das <strong>RehabilitationsZentrum</strong> <strong>Lutzenberg</strong> im Vorjahr für eine höhere<br />

Qualitätsnormierung im Bereich Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz ausgesprochen.<br />

Das SQS-Zertifikat nach OHSAS 18001:1999 wurde im Mai <strong>2006</strong> erlangt.<br />

Grundlegend für die Beurteilung der Qualität unseres Rehabilitationsangebotes ist<br />

die Kundenzufriedenheit. Die Zufriedenheit unserer direkten Kunden, also die der<br />

Klientinnen und Klienten, wird seit Installation des QMS im Jahre 2002 jährlich<br />

erfasst. Ebenso wichtig für den Bestand unseres Zentrums ist aber auch die<br />

Zufriedenheit der einweisenden Stellen/Personen. Diese wurde nun erstmals durch<br />

die Studenten der Fachhochschule St.Gallen umfassend erhoben. Umfangreiche<br />

Daten liegen heute vor und werden im Verlaufe der nächsten Monate ausgewertet<br />

und gegebenenfalls in Massnahmen umgesetzt.<br />

Qualitätsdaten zur Rehabilitation<br />

Die folgenden Qualitätsdaten weisen für den Bereich Rehabilitation ein erneut<br />

gutes Jahr aus.<br />

Haltequote<br />

65 % aller im Laufe des Jahres <strong>2006</strong> eingetretenen Klientinnen und Klienten<br />

befanden sich auch Ende Jahr noch in der Behandlung, das heisst nur ungefähr ein<br />

Drittel hat ihre Behandlung abgebrochen.<br />

Dies bedeutet eine weitere Steigerung der Haltequote im Vergleich zu den beiden<br />

Vorjahren (2005 64% / 2004 57%).<br />

Therapieabbrüche erfolgten fast ausschliesslich aufgrund von Rückfällen (Entweichung<br />

oder Ausschluss nach Rückfall).<br />

Drogenrehabilitation<br />

50% der Frauen verzeichneten keinen Rückfall.<br />

Bei den Männern traf dies auf 39% zu. Stellt man die reinen Alkoholrückfälle, die<br />

bei Männern markant häufiger vorkommen, nicht in Rechnung, so sind die Männer<br />

nicht rückfälliger als die Frauen.<br />

16


Bereichsbericht<br />

Rehabilitations-Controlling<br />

Verteilung der Substanzen auf alle Rückfälle bezogen:<br />

40% Alkohol<br />

35% Heroin/Kokain<br />

25% andere (Cannabis/Medikamente)<br />

Berufliche Rehabilitation<br />

50 % aller Klientinnen und Klienten haben durchgehend in einem der internen<br />

Betriebe gearbeitet<br />

30% befanden sich in einer internen oder externen Ausbildung<br />

20% haben sich via externe Arbeitsstelle weiterqualifiziert<br />

Soziale Rehabilitation<br />

87 % aller Klientinnen und Klienten haben das interne Hauswirtschaftsprogramm<br />

absolviert<br />

99 % haben ihre Urlaube regelmässig bei ihren Angehörigen verbracht<br />

25% haben regelmässig ihre Freizeit in einem Verein in der Umgebung verbracht<br />

Massnahmen<br />

Indikationsstelle<br />

Die Indikationsstelle hat sich mittlerweile als unverzichtbarer Bereich etabliert. Mit<br />

ihr verfügt das <strong>RehabilitationsZentrum</strong> <strong>Lutzenberg</strong> heute zusammen mit dem<br />

Arbeits- und Ausbildungsbereich, den sozialpädagogisch geführten Wohngruppen,<br />

den sozial- und psychotherapeutischen Angeboten sowie dem Sport über ein<br />

umfassendes Rehabilitationsprogramm.<br />

Hauswirtschaft<br />

Die letztes Jahr getroffenen Massnahmen zur umfassenden Überarbeitung des<br />

Hauswirtschaftsbereiches zeitigte <strong>2006</strong> klare Verbesserungen. Das Controlling, im<br />

Vorjahr noch von einer Verantwortlichen für Hauswirtschaft ausgeübt, wurde<br />

wieder den Wohngruppen übertragen. Die Haushaltsführung muss nun wieder<br />

von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Betreuung mitgetragen werden.<br />

17


Bereichsbericht<br />

Rehabilitations-Controlling<br />

Gesundheitsversorgung<br />

In den letzten beiden Jahren sind immer mehr Klientinnen und Klienten eingetreten,<br />

bei denen bereits zuvor gesundheitlichen Probleme oder diffuse (subjektive, aber<br />

nicht objektivierbare) Beschwerden diagnostiziert wurden.<br />

Der Aufwand im Bereich Gesundheitsversorgung hat markant zugenommen:<br />

höhere Inanspruchnahme der Arztvisite, längere Behandlungsdauer, grössere<br />

Anforderungen an die Medikamentenausgabe.<br />

Ausblick - Qualitätsziele für das Jahr 2007 (stichwortartig)<br />

- Entwicklung eines Konzeptes zur Bearbeitung des Legalverhaltens<br />

- Vereinheitlichung der Finanzadministration auf den Wohngruppen<br />

- Anpassung der Gesundheitsversorgung an neue Entwicklungen<br />

- Auswertung der bestehenden Projekte Malatelier/Wohnexternat/Indikation<br />

18


Bereichsbericht Zentrale Dienste<br />

Res Lerch<br />

Bereichsleiter Zentrale Dienste<br />

Eine der wesentlichen Aufgaben der Zentralen Dienste des <strong>RehabilitationsZentrum</strong>s<br />

<strong>Lutzenberg</strong> ist neben einer professionellen Abwicklung des ganzen Bewerbungsund<br />

Aufnahmeverfahren auch die Vernetzung mit den damit beteiligten Stellen.<br />

Das können Entzugsstationen, andere Einrichtungen, Sozialämter, Vormundschaftsbehörden,<br />

Massnahmevollzugsbehörden, Bewährungsdienste, Jugendanwaltschaften<br />

und auch Eltern oder bereits involvierte Beratungsstellen sein. Alle diese<br />

Stellen werden im Vorfeld eines möglichen Übertrittes zu uns in den Bewerbungsprozess<br />

mit einbezogen und dadurch entstehen über die Jahre hinweg vielfach<br />

intensive geschäftliche Beziehungen. Dieses Beziehungsnetz gilt es nicht nur immer<br />

wieder zu pflegen, sondern auch auf geschäftlicher Basis ernst zu nehmen.<br />

Mit der von uns in Auftrag gegebenen Kundenzufriedenheitsanalyse (KZA) wollten<br />

wir für einmal diese geschäftlichen Beziehungen kritisch hinterfragen lassen. Wir<br />

wollten primär nicht nur einfach ein Feedback, sondern wollten auch wissen, was<br />

alle diese Stellen in unserer Arbeit «noch vermissen», wo sie aus ihrer Sicht noch<br />

Entwicklungspotential sehen würden und «wo sie denn in ihrer Arbeit oder in der<br />

Zusammenarbeit mit uns der Schuh drückt».<br />

Die vielen Rückmeldungen haben uns gefreut und uns einmal mehr vor Augen geführt,<br />

dass die Pflege dieses Beziehungsnetzes von zentraler Bedeutung ist. Vor<br />

allem die kritischen Hinweise helfen uns weiter. Wir wissen aber auch, dass wir nicht<br />

jede Anregung und nicht jeden Wunsch berücksichtigen können, da diese vielfach<br />

nicht mit unserem eigentlichen Auftrag kompatibel sind. Trotzdem ist auch dieser<br />

Teil von perspektivischer Bedeutung. Wir können so intern Modelle skizzieren,<br />

die – ohne dass sie direkt in unsere Arbeit einfliessen – uns mit den Problemdefinitionen<br />

unserer Kunden konfrontieren. Und vielfach entstehen aus solchen Ideen<br />

wiederum konkrete Projekte, mit denen wir weiter Erfahrungen sammeln können<br />

um so unser Know-how zu erweitern. Mit dieser Haltung verhindern wir, dass die<br />

Anregungen unserer Kunden letztlich zum Papiertiger verkommen.<br />

Das <strong>RehabilitationsZentrum</strong> <strong>Lutzenberg</strong> hat in den letzten Jahren immer wieder<br />

bewiesen, dass es seinen Teil zur Bewältigung individueller Krisen oder gesellschaftlicher<br />

Herausforderungen beitragen kann. Auch im Wissen, dass aktuell<br />

wahrscheinlich die finanziellen Rahmenbedingungen unserer Kunden eine zen-<br />

19


Bereichsbericht Zentrale Dienste<br />

tralere Rolle als all unsere Fachlichkeit spielt, darf uns nicht lähmen. Es geht immer<br />

um unsere Klientinnen und Klienten, die aus welchen Gründen auch immer, einen<br />

Versuch unternehmen, ihrer Lebensgestaltung eine andere Richtung zu geben. Sie<br />

müssen dafür viel Energie investieren. Wir investieren als <strong>RehabilitationsZentrum</strong><br />

viel Energie, um die individuellen Investitionen unserer Klientinnen und Klienten<br />

so erfolgreich wie möglich zu unterstützen. All dieser Aufwand ist nicht zum Nulltarif<br />

zu haben. Auch deshalb sind wir glücklich, mit unseren Kunden nicht nur über<br />

die finanzpolitischen Auswirkungen einer Rehabilitation reden zu müssen, sondern<br />

auch immer wieder Gesprächspartner zu finden, denen die Zukunft «ihrer»<br />

Klientinnen oder Klienten am Herzen liegt und mit denen wir immer wieder<br />

adäquate und zukunftsorientierte Lösungsschritte erarbeiten können.<br />

Diese Form der steten Auseinandersetzung zum Wohle der uns anvertrauten Klientinnen<br />

und Klienten stellt sicher, dass beidseitig die Bedürfnisse und Wunschvorstellungen<br />

immer wieder besprochen und auch hinterfragt werden. So wird der<br />

gegenseitige Prozess des Informationsaustausches aufrechterhalten und daraus<br />

entstehen immer wieder neue und innovative Ideen, Projekte und Angebote.<br />

20


Schule und Bildung<br />

Werner Stuber<br />

Sekundarlehrer<br />

Unterricht<br />

Im vergangenen Jahr wurden19 Klientinnen und Klienten in1125 Lektionen unterrichtet.<br />

Schwergewicht bildeten dabei die Fächer Deutsch und Mathematik. Ziel<br />

war es durchwegs, die schulischen Voraussetzungen für eine Berufslehre zu schaffen<br />

oder Lehrlingen die Möglichkeit zu geben, bestehende schulische Lücken aufzuarbeiten.<br />

Zwei Klienten schlossen ihre obligatorische Schulpflicht mit dem neunten<br />

Schuljahr durch internen Schulbesuch bei uns ab. Ein Klient besuchte einen Deutschkurs<br />

für Fremdsprachige. Zudem beschäftigten sich einige Klientinnen und Klienten<br />

im Berufswahlunterricht mit ihren Neigungen und Eignungen, lernten für sie<br />

geeignete Berufsfelder kennen und stellten ihre persönlichen Bewerbungsdossiers<br />

zusammen.<br />

Vor dem Eintritt in die Schule wurde bei allen Klientinnen und Klienten eine Lernstandsanalyse<br />

durchgeführt. Damit wurde der Bildungsbedarf differenziert erhoben<br />

und mit den Fachleuten aus der Therapie und den Betroffenen zusammen<br />

ausgewertet. Dieses Verfahren hat sich bewährt, gibt es doch eine gute Grundlage<br />

für den Entscheid, ob und in welchem Umfang ein Schulbesuch notwendig ist.<br />

Im Verlaufe des Jahres hat sich gezeigt, dass bei Klientinnen und Klienten, die nur<br />

tageweise die Schule besuchen, eine möglichst grosse individuelle Betreuung und<br />

ein Unterricht in Lerneinheiten von in der Regel höchstens drei Stunden pro Tag,<br />

dafür mehrmals wöchentlich, optimal ist.<br />

Individuelle Lerngruppe<br />

Total 15 unserer Lehrlinge besuchten im vergangenen Jahr an einem Abend pro<br />

Woche die individuelle Lerngruppe, in der sie bei der Erledigung ihrer Hausaufgaben<br />

für die gewerbliche Berufsschule Unterstützung erhielten.<br />

Zusammenarbeit mit dem Rehabilitationsteam<br />

Durch die Teilnahme der Lehrperson an den täglichen Rehabilitationsrapporten<br />

und den regelmässigen Gesprächen mit den Fallführungen über einzelne Klientinnen<br />

und Klienten verläuft die Zusammenarbeit mit dem Rehabilitationsteam reibungslos<br />

und unkompliziert.<br />

21


Arbeit und Ausbildung:<br />

Bäckerei<br />

Ernst Künzler<br />

Leiter Bäckerei<br />

Die im Berichtsjahr erstmals für alle Neueingetretenen durchgeführten Schnupperwochen<br />

waren für das Bäckerei-Team mit einem erheblichen Aufwand verbunden.<br />

Insbesondere galt es, die Qualitätsvorschriften lückenlos umzusetzen. Insbesondere<br />

im Bereich der persönlichen Hygiene mussten die Vorgaben konsequent durchgesetzt<br />

werden.<br />

Die intern durchgeführte Erhebung der Kundenzufriedenheit bei den Bäckereikunden<br />

zeigt erfreuliche Resultate. Im Berichtsjahr musste nur gerade eine Reklamation<br />

entgegen genommen werden. Mehrere Komplimente erhielten wir dagegen<br />

für unseren prompten Service und die zuverlässige Hauslieferung.<br />

Die Arbeit in der Bäckerei ist für unsere Klientinnen und Klienten recht anspruchsvoll:<br />

Frühschicht mit Arbeitsbeginn um 02.00 Uhr, hohe Anforderungen an Konstanz,<br />

Qualität, Sauberkeit und Pünktlichkeit, viele Reinigungsarbeiten. Dennoch<br />

kam es im Berichtsjahr kaum zu Problemen.<br />

Umsatz und Ertrag sind im Rahmen der Vorjahre. Eine ständige leichte Abnahme<br />

des Brotverkaufes bei unseren Ablage-Geschäften ist wohl ein Hinweis auf sich verändernde<br />

Konsum- und Einkaufsgewohnheiten. Wir versuchen, dem mit einer konstant<br />

hohen Qualität und grosser Kundenfreundlichkeit zu begegnen.<br />

Im Berichtsjahr konnten drei Auszubildende in der Bäckerei ihr erstes Lehrjahr<br />

beenden oder ab August beginnen. Für den austretenden Lehrling gelang es ohne<br />

grössere Schwierigkeiten, eine Anschlusslehrstelle zu finden. Es ist für uns eine<br />

grosse Freude, auf die Bereitschaft von Gewerbebetrieben zur Integration unserer<br />

Klientinnen und Klienten in den Arbeitsmarkt zählen zu können.<br />

22


Arbeit und Ausbildung:<br />

Gartenbau<br />

Markus Baumgartner<br />

Leiter Gartenbau<br />

Trotz des langen und kalten Winters zum Jahresbeginn können wir auf ein gutes<br />

und abwechslungsreiches Jahr zurück blicken.<br />

Die Arbeiten im Gartenbau sind durch die Jahreszeiten und das Wetter geprägt. Im<br />

Winter konnten wir Bäume und Sträucher schneiden, intern wurde Holz gesägt<br />

und gespalten, Werkzeuge und Maschinen gereinigt und Servicearbeiten erledigt.<br />

Ab dem Frühjahr konnte der Gartenbau mit zwei Gruppen von je zwei bis drei<br />

Klientinnen und Klienten voll ausgelastet werden. Zum einen galt es zentrumsinterne<br />

Arbeiten zu erledigen wie z.B. Pflege des Gemüsegartens, Rabattenpflege,<br />

Unterhalt und Renovation von Wegen und Plätzen sowie die Neugestaltung einer<br />

internen Gartenlandschaft. Andererseits durften wir auch im Berichtsjahr wieder<br />

viele externe Aufträge ausführen. Dabei war die komplette Neuanlage des Gartens<br />

und der Umgebungsgestaltung bei einem EFH-Neubau für die Klientinnen und<br />

Klienten wohl die interessanteste Herausforderung: Von der Roh- und Humusplanie<br />

über die Ansaat bis zum ersten Rasenschnitt, vom Aushub über die Kieskofferung<br />

bis zum Verlegen von Platten und Verbundsteinen, von der Sitzplatzgestaltung<br />

über das Erstellen von Sichtschutzwänden bis zum Versetzen von Brunnenanlage<br />

und Erstellen von Sandsteinmauern.<br />

Gerade auch für unsere Lehrlinge bietet sich eine abwechslungsreiche Arbeit mit<br />

vielen Lernmöglichkeiten. So konnte denn auch eine Auszubildende im Sommer<br />

nach ihrem Austritt aus dem <strong>RehabilitationsZentrum</strong> <strong>Lutzenberg</strong> ihre Lehre in<br />

einem Gartenbaubetrieb der Region fortsetzen.<br />

Obwohl die Arbeit in unserer Gartenbaugruppe häufig recht anstrengend ist und<br />

das Wetter auch nicht immer mitspielt, sind die Arbeitsplätze stets belegt. Dass sich<br />

dabei gestellte Erwartungen und die eigene Wahrnehmung der erbrachten Leistung<br />

nicht immer decken, gehört zur Natur der Sache.<br />

Ertrag und Umsatz konnten wiederum gesteigert werden. Dies ist nur möglich<br />

Dank der Bereitschaft unserer Kundinnen und Kunden, auch einmal ein Auge<br />

zuzudrücken, wenn nicht immer alles «just in time» erledigt wird.<br />

23


Arbeit und Ausbildung:<br />

Werkstatt<br />

Hansruedi Züst<br />

Leiter Werkstatt und Hausdienst<br />

Die Werkstatt ist in erster Linie für den Unterhalt der gesamten Liegenschaft und<br />

für Sanierungsarbeiten zuständig. Das Areal umfasst Mietshäuser, Wohngruppen,<br />

Bürogebäude, Betriebe, Wald, Grünflächen, Wege, Plätze und einen Swimmingpool.<br />

Anlagen wie Heizung, Lüftung, Elektrik, Wasserversorgung sowie Geräte und<br />

Maschinen fallen auch in die Zuständigkeit der Werkstatt und werden von uns<br />

unterhalten und repariert.<br />

Diese Tätigkeiten decken sich mit dem Berufsbild des Betriebspraktikers. Im Frühling<br />

haben wir uns deshalb entschlossen, einen Antrag für eine Lehrstelle zum<br />

Betriebspraktiker zu stellen. Zum Berufsbild: Nach abgeschlossener Ausbildung<br />

arbeiten Betriebspraktiker z. B. in Werkhöfen, Schulanlagen, Sportanlagen, Gemeindezentren,<br />

in grösseren Firmen, Produktionszentren und im Immobilienunterhalt.<br />

Diese Ausbildung ist der erste zielgerichtete Schritt zum eidg. dipl.<br />

Hauswart. Die Berufsbezeichnung «Betriebspraktiker» ist seit kurzem durch den<br />

Begriff «Fachleute Betriebsunterhalt» ersetzt worden.<br />

Dank der positiven Bewertung unseres Betriebes durch die zuständigen kantonalen<br />

Instanzen sind wir nun in der Lage, eine weitere Lehrstelle anzubieten. Im Sommer<br />

<strong>2006</strong> konnte eine Klientin die Ausbildung beginnen.<br />

Ansonsten verlief der Werkstattbetrieb im Rahmen des Üblichen. Die umfassende<br />

Fassadenrenovation beim Haus A und die Totalsanierung der Nasszellen im Haus D<br />

konnten als diesjährige Meilensteine betrachtet werden.<br />

24


Quartierladen<br />

Regina Steiner<br />

Verantwortliche Laden<br />

Zur Gewährleistung des Versorgungsablaufes im <strong>RehabilitationsZentrum</strong> Lutzen-<br />

berg hat der Laden im abgelaufenen Betriebsjahr Lebensmittel und Güter des<br />

täglichen Bedarfs für ca. Fr. 194’000.– umgesetzt. Eingeschlossen ist die Verpflegung<br />

für die traditionellen erlebnispädagogischen bzw. polysportiven Lager in La<br />

Punt und Faulensee.<br />

Das Betriebsergebnis des abgelaufenen Jahres entspricht in etwa dem des Vorjahres,<br />

jedoch bei weniger Aufenthaltstagen von Klientinnen und Klienten. Dies<br />

wurde nicht zuletzt durch eine treue Gruppe von Dorfbewohnerinnen und Dorfbewohnern<br />

erreicht, die sich regelmässig zum Einkaufen trifft. Als kleine Belohnung<br />

und Kundenbindung gedacht, wird ab dem neuen Jahr ein Rabattsystem eingeführt.<br />

Das Sortiment des Ladens umfasst ca. 700 Artikel, das laufend den Bedürfnissen<br />

der Kundinnen und Kunden entsprechend aktualisiert wird. Als Gesamtes untersteht<br />

der Laden den Bedingungen der kantonalen Lebensmittelkontrolle und erfüllt<br />

ausserdem die Anforderungen des Qualitätsmanagement-Systems.<br />

Als zusätzliche Dienstleistung wird neu die Menüplanung für einzelne Wohngruppen<br />

erstellt, was eine optimierte Einkaufspolitik erlaubt.<br />

Wie jedes Jahr waren wir auch im Berichtsjahr wieder am Weihnachtsmarkt in<br />

Wienacht anzutreffen, wo wir Erzeugnisse aus der Bäckerei, Werkstatt und dem<br />

Laden verkauften und so Einnahmen von ca. Fr. 3’000.– realisieren konnten.<br />

25


Auch im Berichtsjahr haben wir unsere «Politik der offenen Türe» konsequent verfolgt.<br />

Auf Anfrage standen wir mit unserem Fachwissen auch für externe Veranstaltungen<br />

zur Verfügung. Externe Kriseninterventionen (ohne Bereich Nachbetreuung)<br />

und Abklärungsgespräche haben gegenüber dem Vorjahr wiederum<br />

zugenommen.<br />

Art der Veranstaltung<br />

Referate 1)<br />

Zentrumsvorstellungen<br />

(ohne Vorstellungsgespräche)<br />

Anderes 2)<br />

Vernetzungsgespräche<br />

Abklärungsgespräche/<br />

Externe Kriseninterventionen<br />

Intern<br />

In Klammern: Zahlen 2005<br />

1 (3)<br />

10 (8)<br />

2 (0)<br />

5 (5)<br />

0 (2)<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

ca. erreichte<br />

Personen<br />

In Klammern: Zahlen 2005<br />

510 (390)<br />

110 (260)<br />

830 (480)<br />

150 (280)<br />

70 (65)<br />

1) Unterricht Diplomtrainerlehrgang Swissolympic, Unterricht Sozialmanagement Universität Salzburg,<br />

Workshopleitung Universität Siegen, Ostschw. Polizeischule, Referat und Workshopleitung<br />

Sommerakademie Sucht, Ascona<br />

2) Vorträge Service-Clubs, Vorstandsarbeit OVFS, Fachgruppenmitarbeit Fachverband Sucht<br />

Gleich zweimal konnten wir uns in nationalen Medien präsentieren: Im Mai in<br />

einem Beitrag von Radio DRS 1 im «Rendez-vous am Mittag» und im Juni in einem<br />

Beitrag in «Schweiz aktuell» im Schweizer Fernsehen SF DRS. In der Presse waren<br />

wir mit sechs Artikeln präsent, z.T. mit zusätzlichem Erscheinen in verschiedenen<br />

Regionalausgaben.<br />

Die Benützung (bzw. Besuchszahl) der Homepage www.reha-lutzenberg.ch liegt<br />

wiederum leicht über den Vorjahreswerten. Mit gut 1000 Besuchen pro Monat<br />

(wovon erfahrungsgemäss rund die Hälfte als «richtige» Besuche gezählt werden<br />

kann) stossen wir auf ein erstaunliches Interesse. Bemerkenswert ist der sprunghafte<br />

Anstieg der Anfragen im Mai (nach dem erwähnten Radiobeitrag).<br />

26<br />

Extern<br />

In Klammern: Zahlen 2005<br />

4 (5)<br />

1 (0)<br />

11 (22)<br />

13 (14)<br />

39 (26)


Erfolgsrechnung <strong>2006</strong><br />

Bilanz <strong>2006</strong><br />

Erfolgsrechnung <strong>2006</strong><br />

Rechnung <strong>2006</strong> Budget <strong>2006</strong> Rechnung 2005<br />

Betriebsaufwand<br />

Personalaufwand 2’603’353.80 2’602’000.00 2’512’818.50<br />

Übriger Betriebsaufwand 1’068’351.94 1’043’000.00 1’286’296.70<br />

Total Aufwand 3’671’705.74 3’645’000.00 3’799’115.20<br />

Betriebsertrag<br />

Pflegetaxen 2’731’050.70 2’697’000.00 3’158’018.00<br />

Erlöse aus Betrieben 194’965.95 190’000.00 180’623.10<br />

Übrige Erträge 113’558.10 95’000.00 210’080.65<br />

Total Ertrag 3’039’574.75 2’982’000.00 3’548’721.75<br />

Aufwandüberschuss 632’130.99 663'000.00 250’393.45<br />

Bilanz<br />

Bilanz per 31. Dezember <strong>2006</strong><br />

Aktiven 31.12.<strong>2006</strong> 31.12.2005<br />

Umlaufvermögen 609’081.73 943’183.28<br />

Anlagevermögen 231’102.00 270’602.00<br />

Total Aktiven 840’183.73 1’213’785.28<br />

Passiven 31.12.<strong>2006</strong> 31.12.2005<br />

Fremdkapital 494’110.53 790’421.58<br />

Eigenkapital und Fonds 346’073.20 423’363.70<br />

Total Passiven 840’183.73 1’213’785.28<br />

27


28<br />

Revisionsbericht


Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter <strong>2006</strong><br />

Leitung<br />

Peter Gut, Zentrumsleitung;<br />

Res Lerch, Leitung-Stv. Organisation;<br />

Norbert Moor, Leitung-Stv. Rehabilitation<br />

Bereichsleitung Rehabilitation<br />

Norbert Moor<br />

Bereichsleitung Indikation<br />

Elke Lüscher<br />

Zentrale Dienste<br />

Res Lerch<br />

Rehabilitations-Controlling<br />

Beda Hässig (40%)<br />

Administration, Sekretariat<br />

Walter Nöthiger; Ruth Schmid<br />

Rehabilitation<br />

Barbara Baumgartner (70%); Ulrike Geist (70%); Beda Hässig (60%); Sabine<br />

Ludwig (80%); Jürg Mullis; Verena Rohner (80%); Christof Scheitenberger<br />

(80% ab 01.02.<strong>2006</strong>); Peter Schober (80%); Verena Schwarz; Heidi Steinhauser<br />

(80%)<br />

Nachbetreuung<br />

Michael Schwinn<br />

29


Arbeit, Ausbildung, Laden<br />

Markus Baumgartner; Annemarie Bischof (50%); Jacqueline Hersche (50%); Ernst<br />

Künzler; Regina Steiner (70%); Hansruedi Züst<br />

Schule<br />

Werner Stuber; Peter Walser (10% ab 01.08.<strong>2006</strong>)<br />

Externe Dienste/freie Mitarbeiter/-innen<br />

Bruno Ammann, Diakon; Inigo Götz, Dr. med., Psychosomatische und psychosoziale<br />

Medizin (APPM); Judith Kaufmann, Debriefingtrainerin IPTS; Erich Kunz, Dr. med.;<br />

Barbara Schmidt, Supervisorin BSO; Securitas AG<br />

Vorpraktikantinnen und -praktikanten<br />

Praktikantinnen und Praktikanten<br />

Zivildienstleistende<br />

Mathias Bianchi, Marion Bischof, Raphael Cernelc, Ivana Fäh, Elisabeth Hörler,<br />

Andreas Kaufmann, Christiane Klug, Stefan Stieger, Simon Treier<br />

Beschäftigungsgrad in Klammern. Ohne Angabe beträgt die Anstellung 100%<br />

Stand 31.12.<strong>2006</strong>:<br />

total 2120 Stellenprozente; 14 Voll- und 11 Teilzeitbeschäftigte. Vertretene Berufsgruppen: Sozialarbeit<br />

(3), Sozialpädagogik (2), Psychologie (4), Medizin/Pflege (2), Sozio-kulturelle Animation (1),<br />

Sozialbegleitung (1), Lehrberufe/Pädagogik (3), Verwaltung/KV (2), Handwerk/Arbeitsagogik (4),<br />

andere (3)<br />

30<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter <strong>2006</strong>


Statistische Angaben <strong>2006</strong> –<br />

Vergleichszahlen 2005<br />

Anzahl Klientinnen und Klienten <strong>2006</strong> 2005<br />

Anzahl am 1. Januar 34 30<br />

Eintritte 34 38<br />

Austritte 45 32<br />

Anzahl am 31. Dezember 23 36<br />

Vorstellungsgespräche und Eintritte<br />

Vorstellungsgespräche<br />

Eintritte<br />

Andere Wahl<br />

Eintrittsalter <strong>2006</strong> in % 2005 in %<br />

Beim Eintritt unter 20 Jahre alt 9 26,5 % 13 34,2 %<br />

Beim Eintritt zwischen 20 und 25 Jahre alt 14 41,2 % 9 23,7 %<br />

Beim Eintritt 26 und älter 11 32,3 % 16 42,1 %<br />

Eintrittsgrund <strong>2006</strong> in % 2005 in %<br />

Freiwillig 19 55,9 % 21 55,3 %<br />

Justiz 13 38,2 % 13 34,2 %<br />

JUGA 2 5,9 % 4 10,5 %<br />

Fürsorgerischer Freiheitsentzug (FFE) 0 0,0 % 0 0,0 %<br />

Geschlecht <strong>2006</strong> in % 2005 in %<br />

Klientinnen 2 5,9 % 7 18,4 %<br />

Klienten 32 94,1 % 31 81,6 %<br />

31


Herkunftsstatistik/Aufenthaltstage<br />

a) Eintritte aus den Konkordatskantonen und dem Fürstentum Liechtenstein<br />

Eintritte Aufenthaltstage Aufenthaltstage<br />

in Prozenten<br />

<strong>2006</strong> 2005<br />

Appenzell A.Rh. 2* 1 296 2,9 % 3,8 %<br />

Appenzell I.Rh. 0* 0 0 0,0 % 0,0 %<br />

Fürstentum Liechtenstein 0* 1 278 2,8 % 0,0 %<br />

Glarus 2* 3 1’048 10,4 % 4,2 %<br />

Graubünden 2* 1 433 4,3 % 7,7 %<br />

St.Gallen 15* 9 3’428 34,0 % 45,2 %<br />

Schaffhausen 2* 2 810 8,1 % 5,9 %<br />

Thurgau 3* 4 860 8,6 % 7,8 %<br />

–––– ––––––– ––––––– –––––––<br />

21 7’153 71,1 % 74,6 %<br />

b) Eintritte aus Kantonen ausserhalb des Konkordats<br />

<strong>2006</strong> 2005<br />

Aargau 0* 0 0 0,0 % 0,6 %<br />

Basel-Land 0* 2 387 3,8 % 2,6 %<br />

Bern 0* 1 111 1,1 % 0,0 %<br />

Luzern 3* 1 1’010 10,0 % 11,2 %<br />

Wallis 3* 3 833 8,3 % 3,6 %<br />

Zug 0* 2 82 0,8 % 0,0 %<br />

Zürich 2* 4 499 4,9 % 7,4 %<br />

––––––– ––––––– –––––––<br />

2’922 28,9 % 25,4 %<br />

Total Eintritte/ –––– ––––––– –––––––– ––––––––<br />

Aufenthaltstage 34 10’075 100,0 % 100,0 %<br />

=== ====== ======= =======<br />

* Eintritte 2003/2004/2005 der <strong>2006</strong> noch anwesenden Klientinnen und Klienten<br />

32

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