Armut Hintergrundinformationen und ... - Schweizerisches Rotes Kreuz

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Die Sozialhilfestatistik zeigt ein ähnliches Bild. 2006 bezogen 3.3% der Bevölkerung Sozialhilfe, wobei Junge und Alleinerziehende besonders oft auf Sozialhilfe angewiesen sind. Die Sozialhilfequote ist geringer als die Armutsquote, weil nicht alle Menschen, die Anrecht auf Leistungen der Sozialhilfe haben, ihren Anspruch auch geltend machen. Dies geschieht meist aus Unwissenheit oder Scham - Armut ist in der Schweiz noch immer ein Tabu und findet im „Verdeckten“ statt. Armut bei Kinder und jungen Erwachsenen „Arme Kinder haben keinen Ball, kein Velo und keine modernen Kleider.“ (Zitat einer Schülerin im Rahmen der Ausstellung ?arm-ausgeschlossen? für die Tagung der EKKJ im Nov. 06) Heute ist „jung sein“ in der Schweiz ein Armutsrisiko. Kinder und junge Erwachsene sind am häufigsten auf Sozialhilfe angewiesen, wie die Sozialhilfestatistik 2006 des BfS zeigt. Rund 43% aller Sozialhilfeempfänger sind unter 25 Jahre alt. Innerhalb dieser Gruppe sind wiederum die jüngsten Kinder (0-6 Jahre) besonders häufig auf Sozialhilfe angewiesen. Das Sozialhilferisiko der Kinder ist stark von der Familienform abhängig. Mehr als jedes fünfte Kind (23.3%), das mit nur einem Elternteil lebt, ist auf Sozialhilfe angewiesen. Auch Kinder in grossen Familien mit mehr als drei Kinder müssen ihren Lebensunterhalt besonders häufig mit Unterstützung der Sozialhilfe sichern. Die Ausländer/-innen sind allgemein in der Sozialhilfestatistik übervertreten, am stärksten betroffen sind wiederum junge Ausländer/-innen zwischen 10 – 17 Jahren. Besorgniserregend ist das vergleichsweise hohe Sozialhilferisiko der jungen Erwachsenen (18 – 25 Jahre). 2006 wurden rund 31‘500 junge Erwachsene unterstützt, das sind 12.9% aller unterstützen Personen. Besonders hoch ist die Zahl der betroffenen jungen Menschen in den grossen urbanen Zentren. In den Städten ist fas jeder zehnte junge Erwachsene Sozialhilfeempfänger. Nachdenklich stimmt dabei die Tatsache, dass fast 73% der jungen Erwachsenen in der Sozialhilfe über keinen Berufsabschluss verfügen. Armut von Kinder und Jugendlichen hat viele Gesichter. 7 Armut heisst weniger Normalität im Leben: Arme Kinder und Jugendliche leiden oft unter einer schlechten Versorgung mit materiellen Gütern. Dazu gehört eine schlechte Ernährung, und eine (zu) enge Wohnung ebenso wie der Verzicht auf erwünschte Markenkleider. Armut heisst weniger Abwehrkräfte: Arme Kinder leiden häufiger unter gesundheitlichen Beschwerden. Sie ernähren sich schlechter, bewegen sich weniger und sind auch als Erwachsene häufiger krank. Viele Gesundheitsangebote erreichen arme Familien nicht. Auch Kindesmisshandlungen kommen in Familien mit Sozialhilfeeinkommen oder Arbeitslosigkeit öfter als bei anderen Familien vor. Armut heisst weniger Chancen in der Schule: Je reicher die Familie eines Kindes ist, desto mehr Erfolg hat es in der Schule. Reiche Kinder besuchen häufiger das Gymnasium. Eltern armer Kinder entscheiden sich auch häufiger gegen den Besuch weiterführender Schulen, weil die Kinder früher Geld verdienen sollen. In der Schule werden arme Kinder darüber hinaus häufig ausgegrenzt. Und diese Benachteiligung ist auch nach der Schule noch vorhanden: Wer einen schlechteren Schulabschluss hat, findet nur schwer einen Ausbildungsplatz oder einen Job. Armut heisst weniger Spass und weniger Freunde: Arme Kinder sind in ihrer Freizeit benachteiligt, werden oft ausgegrenzt oder ziehen sich aus Scham selbst zurück. Armut ist deshalb eng mit sozialer Ausgrenzung verbunden.$ 7 Vgl. Arbeitshilfe der Kampagne „Armut: schau nicht weg!“ des deutschen Jugendrotkreuzes 4
Bosnien und Herzegowina Allgemeine Infos zu Bosnien und Herzegowina Bosnien und Herzegowina liegt im westlichen Teil der Balkanhalbinsel. Seid dem Dayton Abkommen von 1995 besteht die Republik aus zwei weitgehend autonomen Teilstaaten, der Föderation Bosnien und Herzegowina sowie der Republik Srpska. Die Wunden des Bosnienkrieges (1992 – 1995), in dem sich serbische, kroatische und bosnischmuslimische Gruppen gegenseitig bekämpften, verheilen nur langsam. Trotz dem Friedensschluss von Dayton sind Kroaten, Serben und muslimische Bosniaken nicht wirklich versöhnt, viele Kriegsverbrechen bleiben ungesühnt. 2007 betrug die Arbeitslosigkeit über 45%, grosse Teile der Bevölkerung sind verarmt. Die Gesundheitsversorgung ist ungenügend. Das Engagement des SRK in Bosnien-Herzegowina Das SRK ist seit 1995 im Nordosten des Landes in Dörfern um die Städte Tuzla und Srebrenica tätig. Es engagiert sich somit in beiden Teilstaaten der Republik. Beide Regionen waren stark vom Krieg betroffen. 8 Nach dem Krieg baute das SRK Schulen und Spitäler wieder auf, lieferte medizinische Geräte und betreute kriegstraumatisierte Frauen und Kinder. Heute konzentriert es sich darauf, die Eigeninitiative der Bevölkerung, inklusive zurückgekehrter Flüchtlinge, zu stärken, damit sie wieder Zukunftsperspektiven haben. Alle Dorfbewohner/-innen in den vom Krieg zerstörten Dörfer sollen Zugang zu lebensnotwendigen öffentlichen Dienstleistungen haben, wie z.B. zu medizinischer Grundversorgung, zu Sozialhilfe sowie Schulbildung für Kinder und Jugendliche. Das SRK hilft, die Infrastruktur wieder instand zu stellen, damit die Einwohner/-innen über Strom- und Telefonanschluss verfügen, Zugang zu sauberem Trinkwasser haben, oder dass es wieder eine Abfall- und Abwasserentsorgung gibt. Das SRK fördert soziale Aktivtäten und Bildungsangebote, insbesondere auch für Kinder und Jugendliche. Rotkreuzpfleger/-innen tragen zu einer verbesserten Gesundheit bei. Das SRK arbeitet dabei eng mit dem nationalen Roten Kreuz von Bosnien und Herzegowina zusammen. 8 Srebrenica ist insbesondere „bekannt“, weil dort im Juli 1995 das sogenannte „Massaker von Srebrenica“ stattfand, einer ethnischen Säuberung, bei der mehrere Tausend Bosniaken von der serbischen Armee hingerichtet wurden. Das UN-Kriegsverbrechertribunal hat das Geschehen als Völkermord klassifiziert. 5
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Seite 9: Sackgeld kaufen. In meinem Portemon

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