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Sans-Papiers-Kinder Interview-Manual - Schweizerisches Rotes Kreuz

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Lizentiatsarbeit zu <strong>Sans</strong>-<strong>Papiers</strong>-<strong>Kinder</strong>n von Lisa Weiller Erhebungs- und Auswertungsmethoden<br />

a) Der rote Faden der Geschichte muss offen gelegt werden. Die Geschichte ist „eine<br />

beschreibende Erzählung oder Darstellung über das zentrale Phänomen der<br />

Untersuchung“ (op. cit., S. 94). Mit dem roten Faden ist die Konzeptualisierung der<br />

Geschichte gemeint, bzw. dasjenige, das später als Kernkategorie bezeichnet wird.<br />

b) Mit Hilfe des Kodier-Paradigmas (siehe axiales Kodieren) werden in einem zweiten<br />

Schritt die ergänzenden Kategorien mit der Hauptkategorie verbunden.<br />

c) In einem dritten Schritt werden die verschiedenen Kategorien auf der dimensionalen<br />

Ebene miteinander verbunden.<br />

d) Anschliessend müssen diese Beziehungen zwischen den Kategorien validiert werden.<br />

Das geschieht wie im gesamten Analyseprozess wieder aufgrund eines Vergleichs mit<br />

den empirischen Daten.<br />

e) In einem fünften Schritt werden diejenigen Kategorien ergänzt, die noch einer<br />

Verfeinerung oder Entwicklung bedürfen (vgl. op. cit., S. 94-117).<br />

Die einzelnen Schritte und vor allem auch die damit zusammenhängenden Schwierigkeiten<br />

weiter auszuführen, würde den Rahmen dieser Arbeit sprengen. Es sei mit dem folgenden<br />

Zitat jedoch auf die Komplexität des selektiven Kodierens bzw. dessen Ziel des Erstellens<br />

einer ‚grounded' Theory, hingewiesen. „Das integrieren der gesamten interpretativen Arbeit,<br />

die im Verlauf eines Forschungsvorhabens ausgeführt wurde, ist vielleicht die schwierigste<br />

Aufgabe. Sogar erfahrene Forscher haben damit zu kämpfen“ (op. cit., S. 117).<br />

3.5.3. Reflexionen zur Auswertung<br />

Das Vorgehen der Datenanalyse wurde während der Auswertung laufend ergänzt und<br />

angepasst, um folgenden Umständen Rechnung zu tragen:<br />

• dem Umstand, dass das Verfahren der Grounded Theory wenn immer möglich in einer<br />

Gruppe von Forschenden, und nicht alleine, durchgeführt werden soll, was im Rahmen<br />

dieser Lizentiatsarbeit leider nicht möglich war;<br />

• dem Alter der <strong>Interview</strong>ten und den damit zusammenhängenden Schwierigkeiten (vgl.<br />

Anfang des Kap. 3.);<br />

• der sehr grossen Datenmenge zu jedem einzelnen Fall (<strong>Interview</strong>transkript,<br />

Beobachtungsprotokoll, Daten aus den Elterngesprächen und zum Teil ergänzende,<br />

von der Familie erhaltene Dokumente).<br />

Dies entspricht auch den Vorstellungen der Begründer der Grounded Theory. Strauss/Corbin<br />

betonen immer wieder, dass die Verfahren und Techniken dem Forschungsfeld und dem<br />

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