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Homo picto-marbourgeois - Wolf Nkole Helzle

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50 JAHRE<br />

STÄDTEPARTNERSCHAFT<br />

MARBURG-POITIERS<br />

„homo <strong>picto</strong>-<strong>marbourgeois</strong>“<br />

Ein Kunstprojekt von<br />

WOLF NKOLE HELZLE<br />

Mit Beteiligung von<br />

je 50 Bürgerinnen und Bürgern<br />

der Partnerstädte<br />

Marburg / Deutschland<br />

und Poitiers / Frankreich


Marburg<br />

Poitiers<br />

50 JAHRE STÄDTEPARTNERSCHAFT MARBURG-POITIERS<br />

„homo <strong>picto</strong>-<strong>marbourgeois</strong>“<br />

Ein Kunstprojekt von<br />

WOLF NKOLE HELZLE<br />

Mit Beteiligung von je 50 Bürgerinnen und Bürgern<br />

der Partnerstädte Marburg / Deutschland<br />

und Poitiers / Frankreich


Multiples Portrait<br />

WOLF NKOLE<br />

„homo<br />

HELZLE<br />

<strong>picto</strong>-<strong>marbourgeois</strong>“<br />

Der Medienkünstler <strong>Wolf</strong> <strong>Nkole</strong> <strong>Helzle</strong> machte mit seinen „multiplen Porträts“ in der süddeutschen Stadt<br />

Donzdorf auf sich aufmerksam. Sein künstlerisches Vorhaben, mittels einer speziellen Software ein neues, gemeinsames<br />

Porträt von 100 Bürgerinnen und Bürgern anzufertigen, um den Typus „<strong>Homo</strong> donzdorfensis“<br />

aufzuzeigen, bildete die Grundidee für ein spannendes Kooperationsprojekt zwischen den beiden Part-<br />

nerstädten Marburg und Poitiers.<br />

Die „multiplen Porträts“ boten sich geradezu für eine länderübergreifende Zusammenarbeit an; es galt<br />

den sogenannten „<strong>Homo</strong> <strong>picto</strong>-<strong>marbourgeois</strong>“ zu finden, der die Gemeinschaft und Freundschaft zwischen den<br />

Marburgern und Poitevinern im wahrsten Sinne verkörpern sollte. Schon im Ausstellungstitel findet sich dies<br />

wieder: Das deutsche Wort „Jubiläumsporträt“ verknüpft sich mit den französischen Adjektiven für „Pictavi-<br />

um“ – die lateinische Bezeichnung für Poitiers – und „Marbourg“, die französische Schreibweise für Marburg.<br />

Aber wer würden diese 100 Personen sein – 50 Marburger sowie 50 Poiteviner, zu gleichen Anteilen Frauen und<br />

Männer –, die zu je einem Prozent diese sichtbar gemachte Gemeinschaft beider Partnerstädte bilden, und wie<br />

würde er aussehen, der „<strong>Homo</strong> <strong>picto</strong>-<strong>marbourgeois</strong>“?<br />

Im Vorfeld der fotografischen Aufnahmen standen Recherchen nach Vereinen, Institutionen, Bürgerinnen<br />

und Bürgern, die in den vergangenen 50 Jahren Beziehungen zu unserer Partnerstadt geknüpft und bis heute<br />

Marburg Poitiers<br />

Oberbürgermeister: Egon Vaupel<br />

Universitätsstadt Marburg<br />

Bundesland: Hessen<br />

Einwohner: ca. 80.660<br />

Städtepartnerschaften: Poitiers (Frankreich), Maribor (Slowenien), Sfax (Tunesien),<br />

Northhampton (England), Sibiu (Rumänien)<br />

gepflegt haben. In seiner scheinbaren Einfachheit weckte das Projekt bei den eingeladenen Personen sofort<br />

Interesse, sodass sich die improvisierten Fotostudios während der zweitägigen Fotoshootings – im April in<br />

Poitiers und Ende Mai in Marburg – schnell zu Kommunikationsplattformen entwickelten. Es begegneten<br />

sich Menschen, die von ihren unterschiedlichsten Aktivitäten erzählten: vom ersten Schüleraustausch im Jahre<br />

1962, von der Teilnahme an Austauschprogrammen der VHS, Feuerwehr, Universität, an den Schulen sowie des<br />

Studentenwerkes; es wurde von einer Fahrradtour von Marburg nach Poitiers im Rahmen des 25-jährigen Jubi-<br />

läums berichtet. Marburger Köche kochten in Poitiers, Konditoren tauschten Gebäck, Chöre und Musikgruppen<br />

sangen und spielten hier und dort; Sportvereine beider Städte maßen sich im Wettkampf. Die „Krönung“ ist ein<br />

deutsch-französisches Paar, das sich im Rahmen der Feierlichkeiten zum 40-jährigen Jubiläum kennenlernte, und<br />

sich im Rahmen des 50-jährigen Jubiläums in Anwesenheit beider Oberbürgermeister trauen lässt.<br />

Sie alle finden sich in diesem Raum gleich doppelt wieder, als Einzelporträt sowie als hauchdünne Schicht im<br />

“<strong>Homo</strong> <strong>picto</strong>-<strong>marbourgeois</strong>”, dessen Antlitz sich aus der Gemeinschaft aller formt. Die einzigartigen<br />

physiognomischen Merkmale eines jeden Einzelnen rufen dabei ein neues Gesicht mit malerischen Zügen<br />

hervor.<br />

Diese Ausstellung geht auf Wanderschaft und wird vom 8. bis 23. Oktober in der Chapelle Saint Louis in Poitiers<br />

gezeigt. Die Einzelporträts gehen im Anschluss daran in den Besitz der Porträtierten über, sodass die Ausstel-<br />

lung dezentral, in Marburg und Poitiers, weiterläuft. Britta Sprengel, Kulturamt Marburg<br />

Oberbürgermeister: Alain Claeys<br />

Universitätsstadt Poitiers<br />

Hauptstadt des fränzösischen Départements Vienne<br />

Einwohner: ca. 88.800<br />

Städtepartnerschaften: Marburg (Deutschland), Iasi (Rumänien), Jaroslawl (Russland),<br />

Lafayette (USA), Coimbra (Portugal), Northhampton ( England), Moundou (Tschad)


Marburg<br />

Rathaus Marburg<br />

Ausstellung im Rathaus<br />

Chapelle Saint Louis in Poitiers<br />

Ausstellung im Kirchenraum<br />

Poitiers


Rathaus Marburg<br />

Oberbürgermeister Egon Vaupel eröffnet die<br />

Ausstellung und begrüßt den Bürgermeister<br />

Alain Claeys, die französische Delegation aus<br />

Poitiers und den Künstler <strong>Wolf</strong> <strong>Nkole</strong> <strong>Helzle</strong><br />

Chapelle Saint Louis in Poitiers<br />

Bürgermeister Alain Claeys begrüßt seine Gäste aus<br />

Marburg: Herrn Oberbürgermeister Egon Vaupel mit<br />

seiner deutschen Delegation und den Künstler


Mobile Fotostation<br />

Dreh- und Angelpunkt des Projekts ist eine mobile<br />

Fotostation, welche sowohl in Poitiers als auch in<br />

Marburg je zwei Tage im Einsatz war.<br />

„homo <strong>picto</strong>-<strong>marbourgeois</strong>“


Poitiers


Marburg


<strong>Homo</strong> <strong>picto</strong>-<strong>marbourgeois</strong>, 2011


Ausstellungsplakat<br />

Marburg, 2011<br />

der Künstler<br />

<strong>Wolf</strong> <strong>Nkole</strong> <strong>Helzle</strong> (geb. 1950) studierte Malerei an der<br />

Freien Kunstschule Stuttgart und an der Hochschule für<br />

bildende Künste Kassel bei Prof. Harry Kramer. Danach<br />

arbeitete er zwanzig Jahre in der Hard- und Softwareindustrie.<br />

Seit 1996 freischaffender Medienkünstler.<br />

2000: Dozentur für Medienkunst Fachhochschule für<br />

Gestaltung, Schwäbisch Hall. 2006: Atelierstipendium<br />

Künstlerhaus Stuttgart, Lehrauftrag Videokunst, Hochschule<br />

der Medien, Stuttgart.<br />

<strong>Helzle</strong> arbeitet mit Fotografie, Video, Installationen und<br />

Performances. Viele seiner Arbeiten sind partizipativer<br />

Natur; Zuschauer, Gäste, Passanten und Besucher werden<br />

Teil des künstlerischen Prozesses. Eines der zentralen<br />

Themen seiner künstlerischen Arbeit ist die Frage nach<br />

der Beziehung zwischen Individuum und Kollektiv. Dieser<br />

Frage geht er sowohl im nationalen als auch im internationalen<br />

Kontext nach, wie bei der Ogaki-Biennale in<br />

Japan und der Biennale media_city Seoul, Südkorea. Er<br />

war eingeladen vom National Visual Arts Council, Lusaka,<br />

Sambia, und vielen deutschen und europäischen Ausstellungsprojekten<br />

und Festivals.<br />

Auszug: 2011 Festival des Migrations; Luxembourg, Sudhaus,<br />

Tübingen; Städte Marburg und Poitiers; BoschAreal,<br />

Stuttgart 2010 Galerie Oberlichtsaal, Sindelfingen;<br />

Kunstmuseum, Heidenheim 2009 CAMP Internationales<br />

Festival für Klang und Lichtkunst, Stuttgart; 7th International<br />

Film Festival Yerevan/Armenia; Museum für<br />

Kunst und Technologie, Schorndorf; UNESCO Welt Jugend<br />

Festival, Stuttgart 2008 Japan Media Arts Festival,<br />

Tokyo; media_city seoul Archive Exhibition, Seoul, Korea<br />

2007 Casoria Contemporary Art Museum, Naples/Italy;<br />

MAC - Museo de Arte Contemporaneo, Santa Fe/Argentina;<br />

Staatsgalerie, Stuttgart 2006 Unesco Welt Jugend<br />

Festival, Stuttgart; Hochschule der Medien, Stuttgart;<br />

Künstlerhaus Stuttgart 2005 Zambia National Visual Arts<br />

Council, Lusaka, Zambia; Württembergischer Kunstverein,<br />

Stuttgart 2004 „KAO HAIKU“, Ogaki Biennale, Japan;<br />

Biennale „media_city seoul 2004“, Seoul, Südkorea<br />

2001 foro artistico, Hannover 1998 European Media Art<br />

Festival, Osnabrück; Staatsmuseum, Poznan, Polen.


Städtepartnerschaften<br />

Dokumentation eines außergewöhnlichen Kunstpro-<br />

jekts: Die Partnerstädte Marburg und Poitiers luden je<br />

50 Personen ein, welche sich in den vergangenen 50<br />

Jahren für die Partnerschaft engagiert haben. Ohne diese<br />

und weitere Personen und deren Begegnungen und<br />

gemeinsamen Erlebnisse wäre eine Städtepartnerschaft<br />

weder denk- noch machbar. Gleichzeitig wird bei diesem<br />

Kunstprojekt ein brandaktuelles Thema verhandelt,<br />

welches weit über die Grenzen der beiden Städte hinaus<br />

zeigt. Weltweit werden die sozialen Gemeinschaften befragt<br />

und neu sortiert. Die daraus resultierenden Fragestellungen<br />

sind sowohl lokal als auch global in gleicher<br />

Weise relevant. Bei aller Veränderung der Städtepartnerschaften<br />

im Laufe der Jahre bleibt ein Thema immer<br />

on top: Interkulturelle Kompetenz verliert nichts an Aktualität<br />

und um diese zu erwerben und zu pflegen müssen<br />

Gelegenheiten geschaffen werden. Und dies ist bei<br />

den Städten als Betreiber nach wie vor gut aufgehoben.

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