So machst Du Karriere
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<strong>So</strong> <strong>machst</strong> <strong>Du</strong><br />
<strong>Karriere</strong><br />
8 Schritte zum Erfolg<br />
Dr. Hans-Peter Luippold
Helfen Sie Ihrer <strong>Karriere</strong> auf die Sprünge<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Einleitung ........................................................................................................3<br />
1. <strong>Karriere</strong> gestalten ........................................................................................5<br />
2. Am Ziel starten ..........................................................................................8<br />
3. Keine <strong>Karriere</strong> ohne Vision .....................................................................15<br />
4. Lebenslauf optimal aufbereiten ...............................................................19<br />
5. Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch ...........................................30<br />
6. Verhalten beim Vorstellungsgespräch .....................................................41<br />
7. Nach dem Vorstellungsgespräch ..............................................................62<br />
8. Erfolgreich verhandeln ..............................................................................63<br />
Anhang: Vorstellungsgespräch planen (Übungen) ......................................70<br />
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Helfen Sie Ihrer <strong>Karriere</strong> auf die Sprünge<br />
Einleitung<br />
Deine Aufgabe besteht darin, deine Aufgabe zu entdecken, um sich ihr mit dem ganzen<br />
Herzen zu überlassen.<br />
- Buddha -<br />
Der Schlüssel zu einer nachhaltigen <strong>Karriere</strong> ist es, diejenige Laufbahn einzuschlagen,<br />
die Sie wirklich genießen. Es ist jedoch alles andere als einfach, eine Arbeit zu<br />
finden, die gleichzeitig den Lebensunterhalt sichert, genügend Spielraum für Privates<br />
lässt und darüber hinaus Freude bereitet.<br />
Darum wechseln sehr viele Menschen mehrmals ihre Arbeitsstelle oder gar ihre Berufung<br />
auf der Suche nach einer besseren und erfüllenden beruflichen Laufbahn.<br />
Die meisten von uns haben die Höhen und Tiefen des Berufslebens kennengelernt,<br />
ja kennenlernen müssen. Es ist nicht etwas, was uns <strong>So</strong>rgen bereiten soll. <strong>So</strong> ist das<br />
Leben: Es wird von Schwankungen bestimmt, die sich nicht vermeiden lassen.<br />
Wie oft haben Sie aber eine Bauchlandung erlebt, weil Sie nicht bedingungslos in<br />
Ihrer Arbeit aufgehen, um die komplexen Herausforderungen entschlossen meistern<br />
zu können oder meistern zu wollen?<br />
<strong>So</strong>llte dies der Fall sein, so haben Sie keinen Grund, sich machtlos zu fühlen.<br />
Ihnen stehen zahlreiche Alternativen zur Verfügung. Jene Laufbahn einzuschlagen,<br />
die Sie beflügelt, ist keineswegs nur ein unrealistischer Traum. Die Schwierigkeit liegt<br />
vielmehr darin, diesen Weg unermüdlich zu verfolgen.<br />
Der Arbeitsmarkt ist stark umkämpft und eine falsche Entscheidung kann Sie ins<br />
Abseits bugsieren! Deswegen ist eine äußerst penible Planung von entscheidender<br />
Bedeutung für den erfolgreichen Verlauf Ihrer <strong>Karriere</strong>.<br />
In diesem Kurs werden Sie sich mit unterschiedlichen Techniken und Strategien der<br />
<strong>Karriere</strong>planung und -gestaltung auseinandersetzen. Die Aufgabe besteht darin,<br />
Ihnen die grundlegenden, unabdingbaren Kenntnisse und Techniken zu vermitteln.<br />
Nachdem Sie dieses Buch gelesen haben, werden Sie in der Lage sein:<br />
• Ihre Lebens- und <strong>Karriere</strong>ziele zu formulieren,<br />
• zu erkennen, welche Richtung Sie einschlagen sollen,<br />
• Ihre Prioritäten zu setzen,<br />
• einen Lebenslauf zu schreiben, der Sie ins beste Licht rückt,<br />
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Helfen Sie Ihrer <strong>Karriere</strong> auf die Sprünge<br />
• jede Frage zu beantworten, die Ihnen im Vorstellungsgespräch gestellt wird,<br />
• Lampenfieber zu überwinden,<br />
• Ihre Stärken zu platzieren, ohne prahlerisch zu wirken,<br />
• mit Ihren Schwächen umzugehen und sie richtig zu kommunizieren,<br />
• zu verstehen, worauf die Arbeitgeber bei einem Bewerber achten, wonach sie<br />
suchen,<br />
• die Weichen für ein erfolgreiches Vorstellungsgespräch rechtzeitig zu stellen,<br />
• die Gehaltsverhandlungen erfolgreich abzuschließen,<br />
• die besseren Bedingungen und Konditionen zu verhandeln und<br />
• zu guter Letzt, zu lernen, zufrieden und im Reinen mit dem gewählten Weg zu<br />
sein.<br />
Am Anfang steht der Entwurf des <strong>Karriere</strong>plans, der Ihnen helfen kann, exakt dorthin<br />
zu gelangen, wo Sie im Leben sein möchten.<br />
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Helfen Sie Ihrer <strong>Karriere</strong> auf die Sprünge<br />
1. <strong>Karriere</strong> gestalten<br />
Wie ist der perfekte <strong>Karriere</strong>weg zu erkennen, der maßgeschneidert zu Ihnen<br />
passt?<br />
Häufig geraten Menschen in einen Lebenstrott, der fremdbestimmt ist. Die Vorstellungen<br />
der Eltern oder des Partners bestimmen den Lebensweg und lassen jeglichen<br />
eigenen Entscheidungswillen verkümmern. <strong>So</strong>lange Sie sich damit arrangieren, dass<br />
Sie die Grenzen Ihrer Möglichkeiten nicht ausloten werden, ist gegen diese Einstellung<br />
nichts einzuwenden. <strong>So</strong>llte dies aber nicht der Fall sein, dann ist es an der Zeit,<br />
das Zepter in die Hand zu nehmen und sich vom Verwalter zum Gestalter des eigenen<br />
Lebens zu entwickeln.<br />
Hierfür stehen Ihnen unzählige Möglichkeiten zur Auswahl. Die Chancen stehen sehr<br />
gut, dass Sie das Betätigungsfeld finden, in dem Sie überragende Leistungen vollbringen<br />
und daraus dauerhaft Kraft und Selbstvertrauen schöpfen können. Das Streben<br />
nach Glück ist eine endlose Kette von Entscheidungen.<br />
Wie können Sie es wissen, welche <strong>Karriere</strong> am besten zu Ihnen passt?<br />
Dem Geld nachzulaufen ist der größte Fehler, den man im Leben machen kann.<br />
Machen Sie das, wofür Sie ein Talent haben und das Geld wird Sie finden.<br />
- Greer Garson -<br />
Viele Faktoren wirken sich motivationssteigernd aus, aber in der Regel ist das Geld<br />
das Zünglein an der Waage. Das Geld hat eine enorme kurzfristige Motivationswirkung,<br />
verliert diese aber mittel- und langfristig. Darum müssen Sie stets wohlüberlegte,<br />
abwägende Entscheidungen treffen. Ein falscher Schritt und Sie werden sich<br />
innerhalb weniger Jahre nach den Alternativen umschauen: Die meisten Menschen<br />
wechseln ihre berufliche Laufbahn mindestens siebenmal!<br />
Ob Ihnen eine berufliche Veränderung gelingt, hängt maßgeblich davon ab, wie Sie<br />
Ihre <strong>Karriere</strong> geplant haben. Haben Sie sich frühzeitig auf den Schritt vorbereitet?<br />
Kennen Sie die meisten Chancen und Risiken? Der Erfolg ist ein Dreisprung aus Ziel,<br />
Strategie und Plan. Überlassen Sie nichts dem Zufall!<br />
Die <strong>Karriere</strong> ist ein Marathonlauf, der vielschichtige Herausforderungen zu unterschiedlichen<br />
Zeitpunkten bereithält. Keine <strong>Karriere</strong> gleicht der anderen. Setzen Sie<br />
stets Ihre Prioritäten und Sie werden nicht scheitern.<br />
Auf der Suche nach einem neuen Job ist es essenziell, einen gedanklichen Schritt<br />
heraus aus dem Tagesgeschäft zu treten und sich den Spiegel vorzuhalten. Dieser<br />
Schritt wird die Grundlage für die Entwicklung und die Verbesserung Ihrer <strong>Karriere</strong>möglichkeiten.<br />
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Helfen Sie Ihrer <strong>Karriere</strong> auf die Sprünge<br />
Die <strong>Karriere</strong>planung ist nicht nur für diejenigen relevant, die in ihrer aktuellen Anstellung<br />
unzufrieden, demotiviert oder frustriert sind. Sie ist genauso für die Leistungsträger<br />
und die zufriedenen Mitarbeiter von Bedeutung.<br />
Der persönlichen Entwicklung sind keine Grenzen gesetzt. Sie vollzieht sich täglich,<br />
manchmal beinahe unmerklich, manchmal in einem rasanten Tempo. Das Tempo wird<br />
vom eigenen Potenzial, den verfügbaren Wahlmöglichkeiten und dem Willen diese<br />
wahrzunehmen gesteuert. Die Entwicklungsgeschwindigkeit ist eine bewusste Entscheidung,<br />
Ihre Entscheidung.<br />
Dieses Buch ist der Katalysator für diejenigen, die aus ihrem Berufsleben eine Erfolgsgeschichte<br />
machen wollen. Damit dies gelingt, ist es unentbehrlich, die Erfüllung<br />
in eigenen Job zu finden. Die hier vorgestellten Ansätze unterstützen Sie dabei, die<br />
Hauptkriterien Ihrer ausgewählten Laufbahn zu bestimmen und sie helfen Ihnen entscheidend,<br />
einen authentischen Lebenslauf zu gestalten.<br />
Sie werden darüber hinaus die unterschiedlichen Fragetechniken im Vorstellungsgespräch<br />
kennenlernen und sich bestens auf die drohenden Fallstricke vorbereiten<br />
können. Des Weiteren erhalten Sie den Beitrag zur Vervollkommnung Ihres Verhandlungsgeschickes,<br />
womit Sie wesentlich bessere vertragliche Leistungen des Arbeitsverhältnisses<br />
vereinbaren werden.<br />
Sind Sie daran interessiert, <strong>Karriere</strong> im Personalwesen zu machen, wird dieser Kurs<br />
den entscheidenden Beitrag dazu leisten, dass Sie die Stelle erhalten, die Sie sich<br />
wünschen. Sie können sich in die Rolle des Arbeitgebers versetzen und die Anforderungen<br />
an die Bewerber aus der Kandidatenperspektive analysieren.<br />
Mehr als ein Drittel des Lebens verbringen wir damit, mit der Arbeit unseren Lebensunterhalt<br />
zu verdienen. Warum sollten wir nicht ein wenig Planung investieren und die<br />
kleinen Fallen und Stolpersteine auf dem Weg frühzeitig erkennen und wegräumen?<br />
Es lohnt sich, die richtigen Entscheidungen zu treffen, unabhängig davon, ob Sie in<br />
das Berufsleben einsteigen oder auf einen <strong>Karriere</strong>schub hoffen – es ist nie zu spät!<br />
Bedenken Sie Folgendes:<br />
Sie sind bestrebt, die Rolle eines leitenden Angestellten oder eines Geschäftsleiters<br />
einzunehmen, legen aber gleichzeitig hohen Wert auf ein erfülltes Privatleben, in dem<br />
Sie nicht darauf verzichten möchten, spätestens um 19 Uhr zu Hause zu sein.<br />
Diese beiden Ziele schließen sich auf den ersten Blick gegenseitig aus. In der Tat ist<br />
der Preis für die Realisierung eines Zieles der Verzicht oder die gravierende Einschränkung<br />
eines anderen, nicht minder wichtigen Zieles. Die Zufriedenheit kann sich<br />
somit nicht uneingeschränkt entfalten. Versuchen Sie mehrere Ziele gleichermaßen<br />
zu erreichen, ist es durchaus denkbar, dass Sie gar keines in, nach eigenem Befin-<br />
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Helfen Sie Ihrer <strong>Karriere</strong> auf die Sprünge<br />
den, zufriedenstellendem Ausmaß erfüllen werden, was sich ohne Zweifel frustrierend<br />
auswirken wird.<br />
In solchen Spannungsfeldern erweist sich die <strong>Karriere</strong>planung als überaus nützlich.<br />
Der entworfene Plan tariert die privaten und beruflichen Ziele aus und fügt Ihre Ambitionen,<br />
Wertvorstellungen und Glaubenssätze zu einem vollkommenen Bild zusammen.<br />
Schaffen Sie es nicht, dieses Gleichgewicht zu erreichen, so können Sie zwar<br />
die beruflichen Erfolge verzeichnen, aber auf Kosten des privaten Glücks.<br />
Lohnt sich die Mühe? Diese Frage müssen Sie einmalig für sich beantworten. Zum<br />
Zeitpunkt der Entscheidung geben sich die Wahrheit und der Irrtum nicht zu erkennen.<br />
Erst in der Retrospektive löst sich der Schleier der Ungewissheit. Darum ist es<br />
unbedingt erforderlich, den Zeitpunkt der Retrospektive gedanklich herbeizuführen:<br />
Das Ziel ist der Ausgangspunkt.<br />
Bevor wir uns den Techniken und Strategien der <strong>Karriere</strong>gestaltung widmen, ist es<br />
dringend erforderlich, Ihren Lebensplan zu studieren, um festzustellen, welchen Stellenwert<br />
der Beruf darin einnimmt.<br />
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Helfen Sie Ihrer <strong>Karriere</strong> auf die Sprünge<br />
2. Am Ziel starten<br />
Zu jedem Zeitpunkt wissen, wohin die Reise geht<br />
Der Ausgangspunkt dieser Reise ist der eigene Verstand. Sie kreieren die Vision und<br />
den Auftrag Ihres Lebens. Diese Vorstellung wird zu Ihrem Orientierungsstern und<br />
der Stachel sein, weiter nach vorne zu marschieren, nach den Vorgaben des <strong>Karriere</strong>plans.<br />
Sie werden staunen, wie grundverschieden Sie die Welt wahrnehmen und auf die<br />
Ereignisse reagieren, wenn Sie sich einen realistischen und Ihren Zielen würdigen<br />
Lebensplan aufstellen. Diese Vision wird Ihr Selbstbewusstsein stärken und Ihr Anker<br />
sein. Mit klarem Verstand werden Sie die bestmöglichen, vernünftigsten Entscheidungen<br />
treffen und die einzelnen Bausteine zum großen Ganzen zusammenfügen.<br />
In einer ruhigen Minute stellen Sie sich die wichtigste Frage:<br />
Was will ich wirklich im Leben erreichen?<br />
Die Antwort soll dem Sinn Ihres Lebens so nah wie nur möglich kommen.<br />
Mit den nachfolgenden Fragen sollen Sie sich eingehend beschäftigen. Diese Fragen<br />
werden Ihren Verstand auf eine harte Probe stellen und Ihnen helfen, sehr wertvolle<br />
Erkenntnisse über sich selbst zu gewinnen. Indem Sie bewusst nach Antworten für<br />
diese bisher offenen, unbeantworteten Problemstellungen suchen, begeben Sie sich<br />
auf die Suche nach dem ureigenen Auftrag, nach Ihrem Platz auf der Welt.<br />
Bevor Sie weiterlesen, nehmen Sie sich genügend Zeit (mindestens eine Stunde) für<br />
die Beantwortung. Diese Übung wird Sie zum Nachdenken, zum ernsthaften Grübeln<br />
bewegen.<br />
• Als Sie ein Kind waren, was wollten Sie sein, wenn Sie erwachsen sind?<br />
• Nennen Sie drei Menschen, die den größten Einfluss auf Ihr Leben hatten und aus<br />
welchem Grund.<br />
• Wenn Sie sich Ihren Beruf und die Bezahlung dafür vollkommen frei aussuchen<br />
könnten, womit würden Sie sich beschäftigen?<br />
• Nennen Sie die drei größten Leistungen in Ihrem bisherigen Leben.<br />
• Was war so besonders an denen?<br />
8
Helfen Sie Ihrer <strong>Karriere</strong> auf die Sprünge<br />
• Wann fühlen Sie sich am glücklichsten? Was machen Sie in diesem Augenblick<br />
des Glücks?<br />
• Nennen Sie drei Menschen, die Sie am meisten bewundern.<br />
• Was bewundern Sie an ihnen? Welche Eigenschaften und Werthaltungen?<br />
• Haben Sie jemals etwas für jemanden getan, der unglücklicher ist als Sie (aufgrund<br />
Krankheit, Schicksalsschläge, Armut usw.)?<br />
• Falls ja, was war es? Falls nein, warum nicht?<br />
• Was sind Ihre größten Stärken?<br />
• Was können Sie unternehmen, um Ihre Stärken weiter auszubauen?<br />
• Gibt es etwas (einen Menschen, eine Idee oder einen Gegenstand), für das Sie<br />
bereit wären, alles aufs Spiel zu setzen?<br />
• Was könnte es sein und warum?<br />
• Wenn Sie die Uhr zurückdrehen könnten, was hätten Sie gerne anders gemacht?<br />
• Mit welchen Lebensinhalten sind Sie aktuell zufrieden?<br />
• Mit welchen Lebensinhalten sind Sie zurzeit weniger zufrieden, gar unzufrieden?<br />
• Wenn Sie der ganzen Welt eine Weisheit vermitteln könnten, die Sie in Ihrem bisherigen<br />
Leben gelernt haben, wie würde sie lauten?<br />
• Was ist Ihnen das Wertvollste im Leben? Worauf legen Sie den größten Wert?<br />
• Für wen oder was würden Sie Ihr Leben wirklich gerne nutzen?<br />
Widerstehen Sie der Versuchung, unrealistische Fantasieantworten zu konstruieren.<br />
Seien Sie ehrlich, das ist äußerst wichtig, ansonsten verschenken Sie nur Ihre Zeit.<br />
Keine Antworten zu haben und ratlos zu sein, ist wesentlich besser, als sich zu schonen<br />
und die falschen Antworten für wahr zu halten.<br />
In jungen Jahren werden alle unsere Träume und Ambitionen gehegt und gepflegt, um<br />
dann vernachlässigt zu werden, wenn sich das Lebensrad immer schneller zu drehen<br />
beginnt. Der unbändige Ehrgeiz tritt in den Hintergrund und die Verpflichtungen der<br />
großen Verantwortung lenken unser Dasein.<br />
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Helfen Sie Ihrer <strong>Karriere</strong> auf die Sprünge<br />
Nun ist die Zeit reif für einen Neuanfang, der den Weg zum erhabenen Gefühl der puren<br />
Zufriedenheit frei macht. Werfen Sie einen letzten Blick auf die soeben gestellten<br />
Fragen und Ihre Antworten darauf. Dann vervollständigen Sie die folgende Aussage:<br />
Übung<br />
Der Sinn und Zweck meines Lebens ist ...<br />
Das Lebensziel niederzuschreiben, kann eine bereichernde Erfahrung sein. Darum<br />
sollten Sie den Inhalt in einfachen Worten, aber wohlüberlegt festhalten. Schließlich<br />
formulieren Sie in kurzen Zügen den Sinn Ihres Lebens!<br />
Wenn es möglich ist, sollten Sie dabei Ihre gewohnte Umgebung verlassen. Gehen<br />
Sie spazieren oder unterbrechen Sie anderweitig die Routine: Ihr Lebensziel ist möglicherweise<br />
vollständig unter den fest eingetretenen Pfaden begraben.<br />
Setzen sich die Menschen keinen Lebensauftrag, reduzieren sich ihre Ziele häufig<br />
auf das Sammeln materieller Güter. Die Anhäufung von „Sachen“ ist nicht zwingend<br />
falsch, solange diese als Mittel zum Zweck angesehen und verwendet werden. Werden<br />
aber die Mittel zum Zweck oder schlimmer zum Lebenszweck erhoben, geraten<br />
die Betroffenen ziemlich schnell auf dünnes Eis.<br />
Ein Beispiel verdeutlicht dies:<br />
Karl, ein Junggeselle, hat stets geglaubt, ein erfülltes Leben zu leben. Er besaß<br />
Glasfabriken in sechs Ländern, die von Jahr zu Jahr immer mehr Profit abwarfen. Er<br />
war ein Weltbürger, der sich alles leisten konnte, was er sich wünschte.<br />
Aber im Alter von 55 Jahren passierte aus heiterem Himmel etwas, was sein Leben<br />
radikal und schonungslos veränderte. Die Ärzte stellten fest, dass er an einem unheilbaren<br />
Gehirntumor leide und nur noch ein halbes Jahr zu leben hätte. Er begab sich<br />
sofort in die Behandlung und ließ den Alltag, die ihren Tribut fordernde Profitmaschinerie<br />
der Wirtschaftswelt, genauso wie das vertraute soziale Umfeld zurück.<br />
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Helfen Sie Ihrer <strong>Karriere</strong> auf die Sprünge<br />
In dieser Zeit traf er einige Menschen, die vom gleichen Schicksalsschlag ereilt wurden.<br />
Aber seine neuen Freunde schienen ganz andere Probleme zu haben. Sie waren<br />
in erster Linie damit beschäftigt, das Leben in den nächsten sechs Monaten so zu<br />
planen, damit sie die Existenz ihrer Familie langfristig sichern. Die <strong>So</strong>rgen für die Zeit<br />
nach ihrem endgültigen Abgang schienen das eigene harte Los in den Hintergrund zu<br />
drängen.<br />
Da begriff Karl urplötzlich, dass er niemandem etwas zu hinterlassen hatte. Der Geschäftsleiter<br />
seines Unternehmens hatte alle Fäden in der Hand und würde weiterhin<br />
für das Fortbestehen der Firma sorgen. Er wird sterben, aber niemand wird ihn<br />
vermissen. Das war eine sehr tragische Erkenntnis, aber Karl konnte nicht mehr viel<br />
unternehmen. Es war zu spät.<br />
Die tiefe Bedeutung dieser Wahrheit kann vermutlich nur dann vollumfänglich erkannt<br />
werden, wenn sich ein Mensch in einer ähnlichen Extremsituation befindet. Unmittelbar<br />
einleuchtend ist die Quintessenz: Was für einen Unterschied macht unser Leben<br />
aus? Was hinterlassen wir unserer Familie, was der Gesellschaft und der Welt?<br />
Falls dies nicht allzu viel ist, wie können wir dann aufrichtig behaupten, dass unser<br />
Leben ein voller Erfolg war? Für wen?<br />
Konzentrieren Sie sich auf die oberflächlichen und unpersönlichen Ziele, werden Sie<br />
möglicherweise kurzfristig zufrieden sein, aber auch immer davon getrieben, die neuen<br />
oberflächlichen Ziele zu erfüllen. Selbst wenn Sie alles erreicht haben, könnte es<br />
durchaus sein, dass Sie sich fragen: „War das alles? Was kommt jetzt?“<br />
Die Zeit steht Ihnen jetzt, in diesem Augenblick, zur Verfügung, und jetzt machen Sie<br />
den Unterschied aus.<br />
Der Realisierung Ihres Lebensplans wird eine weitere Übung sehr von Nutzen sein.<br />
Schreiben Sie Ihren eigenen Nachruf!<br />
Es ist nie zu früh festzuhalten, welches Bild sich Ihre Mitmenschen von Ihnen bewahren<br />
sollen. Das wird Ihnen helfen, die Messlatte für ein erfolgreiches Leben noch<br />
etwas höher zu hängen. Auf diese Art und Weise können Sie am besten darüber<br />
sinnieren, was Sie in Ihrem Leben vollbringen möchten.<br />
Wenn Sie Ihr Leben Revue passieren lassen, könnte es sein, dass Sie sich von den<br />
Zielen und Wünschen ein gutes Stück entfernt haben. Verzagen Sie nicht! Die Erkenntnis<br />
ist der erste Schritt in die richtige Richtung und bietet die notwendige Orientierung<br />
auf Ihrem weiteren Weg.<br />
Alltägliche Gegebenheiten können vollkommen anders wahrgenommen und interpretiert<br />
werden, wenn Sie diese Perspektive einnehmen. Die Schlüsse, die Sie daraus<br />
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Helfen Sie Ihrer <strong>Karriere</strong> auf die Sprünge<br />
ziehen, sind von unschätzbarem Wert. <strong>So</strong>rgen Sie stets dafür, dass Ihre Prioritäten<br />
den richtigen Stellenwert erhalten.<br />
Die Ideen für den Nachruf erhalten Sie, wenn Sie die folgenden Fragen beantworten:<br />
- Wie möchten Sie den Menschen in Erinnerung bleiben, wenn Sie sterben?<br />
- Womit haben Sie sich im Leben beschäftigt?<br />
- Haben Sie das Leben anderer Menschen erheblich beeinflusst und damit verändert?<br />
Übung<br />
Der Nachruf auf ...<br />
Die erste Einheit ist damit beendet. Indem Sie sich die richtigen Fragen stellen, finden<br />
Sie allmählich die passenden Antworten, die Ihnen helfen, Ihre Gedanken auf das<br />
Wesentliche zu fokussieren.<br />
Woraus besteht Erfolg?<br />
Alle Menschen möchten erfolgreich sein. Der Erfolg ist eine Geistesverfassung. Sie<br />
können etwas erreichen, weil Sie es können!<br />
In verschiedenen Phasen ihres Lebens nehmen Menschen den Erfolg unterschiedlich<br />
wahr. In jungen Jahren wird der Erfolg mit einer steilen <strong>Karriere</strong> und materiellem<br />
Überfluss gleichgesetzt. Diese Perspektive ändert sich später häufig und die<br />
Menschen erliegen dem Trugschluss, dass der Erfolg proportional mit dem sozialen<br />
Status wächst. Das Element der Macht kommt ins Spiel.<br />
Wie Sie den Erfolg auch definieren mögen, es steht fest, dass es ein vorübergehender<br />
Zustand ist, der dem Wandel unterworfen ist. Kaum eine Gefühlslage kann im<br />
Leben so erfüllend sein wie die starke Emotion des Erfolges.<br />
12
Helfen Sie Ihrer <strong>Karriere</strong> auf die Sprünge<br />
Nehmen Sie sich Zeit und überlegen Sie, was Ihnen der Erfolg bedeutet. Halten Sie<br />
Ihre Beschreibung und Bedeutung des Erfolges hier fest. Denken Sie gut nach und<br />
seien Sie sehr genau. Lesen Sie nicht weiter, bevor Sie diese Übung nicht abgeschlossen<br />
haben.<br />
Übung<br />
Der Erfolg ist für mich…<br />
Falls Sie es noch nicht gemacht haben, füllen Sie unbedingt den obigen, dafür vorgesehenen<br />
Platz! Schummeln Sie nicht und seien Sie ehrlich zu sich selbst!<br />
Zahlreiche Faktoren beeinflussen Ihre Begriffsbestimmung. Woraus besteht Ihre Definition<br />
des Erfolges?<br />
Aus<br />
• Ihrer Erziehung<br />
• Ihrer Überzeugungen (Vorstellungen)<br />
• Ihrer Charakterzüge<br />
• Ihrer Einstellungen (Standpunkte)<br />
• Ihrer Kollegen<br />
• Ihrer Rolle in der Gesellschaft<br />
• den Höhen und Tiefen, die Sie erlebt haben.<br />
Aus dem Unterbewusstsein traten all diese Faktoren hervor, während Sie den Erfolg<br />
beschrieben haben. Sie bestimmen bis ins kleinste Detail, was den Erfolg für Sie<br />
ausmacht.<br />
Der Erfolg besteht nicht notwendigerweise aus dem Erreichen jedes einzelnen Zieles,<br />
das Sie sich gesetzt haben, sondern vielmehr daraus, wie Sie der Weg dorthin emotional<br />
bereichert hat. Besonders wertvoll erweisen sich die Fehler, die Sie im Nachhinein<br />
als solche erkannt haben. Denken Sie über sie nach und lernen Sie daraus!<br />
Sie sind ein Teil des Fortschritts und die besten Ratschläge, die Ihnen das Leben zu<br />
bieten hat.<br />
13
Helfen Sie Ihrer <strong>Karriere</strong> auf die Sprünge<br />
Oft wird behauptet, dass es geborene Gewinner oder Verlierer gibt.<br />
Dies ist nicht nur falsch, sondern kompletter Unfug. Spezielle Techniken, Methoden<br />
und Verhaltensweisen, die erlernt werden können, helfen Ihnen erfolgreich zu sein.<br />
Bestimmte Eigenschaften können entscheidend für den Erfolg sein. Diese Eigenschaften<br />
müssen Sie sich nicht mühsam einprägen, wir alle haben sie. Indem Sie<br />
Ihren gesunden Menschenverstand schärfen, werden sie auch gestärkt. Die daraus<br />
gewonnenen Erkenntnisse führen geradewegs zum Erfolg.<br />
Sie sind sich schuldig, das Beste aus Ihrem Leben, aus dieser einmaligen Chance,<br />
herauszuholen. Es fühlt sich miserabel an, im hohen Alter zurückzublicken und sich<br />
Vorwürfe zu machen, nicht dies oder jenes getan zu haben,, was das Leben eventuell<br />
lebenswerter gemacht hätte. Schrecken Sie nicht davor zurück, dorthin zu gehen,<br />
wohin Sie das Herz treibt! Die Gewissheit, dass Sie sich auf dem richtigen Weg befinden,<br />
wird den Großteil Ihrer Probleme lösen.<br />
Wenn Sie meinen, dass das Leben bisher nicht fair zu Ihnen war, geben Sie die Hoffnung<br />
nicht auf. Im Marathonlauf des Lebens bedarf es nur eines kleinen Impulses und<br />
schon landen Sie an der richtigen Stelle zur richtigen Zeit!<br />
14
Helfen Sie Ihrer <strong>Karriere</strong> auf die Sprünge<br />
3. Keine <strong>Karriere</strong> ohne Vision<br />
Zu wissen, worauf Sie im Leben hinarbeiten, ist von entscheidender Bedeutung<br />
In diesem Abschnitt werden Sie mit Übungen konfrontiert, die Ihnen helfen werden,<br />
die <strong>Karriere</strong>möglichkeiten zu verbessern und Ihnen die alternativen Optionen aufzuzeigen.<br />
Sie werden Ihre <strong>Karriere</strong>vision und den idealen, Ihren Vorstellungen entsprechenden,<br />
Arbeitsalltag entwerfen.<br />
Eine weitreichende Vision zu formen, ist eine fesselnde selbstbeobachtende Übung.<br />
Sie lässt sich aber nur optimal definieren, wenn Sie sich vollkommen von allen Faktoren<br />
lösen, die Ihr bisheriges Leben bestimmt haben.<br />
Alles, was Sie bisher für erwiesen und richtig hielten, zählt nicht mehr. Führen Sie diese<br />
Aufgabe vollkommen unvoreingenommen durch. Schalten Sie alle Vorurteile und<br />
Meinungen aus und Sie werden merken, dass Ihnen die Alternativen in einem völlig<br />
neuen Licht erscheinen.<br />
Denken Sie nicht über die Ratschläge und Anregungen Ihrer Freunde oder Familie<br />
nach. Sie sind auf sich allein gestellt und müssen entscheiden, was Sie tun und was<br />
Sie sein wollen. Bedenken Sie, dass eine perfekte Laufbahn nicht existiert. Die bestmögliche<br />
<strong>Karriere</strong> ist diejenige, die am besten zu Ihnen passt!<br />
Lassen Sie sich nicht vom Wunsch Ihrer Nächsten beeinflussen, eine ansehnliche<br />
<strong>Karriere</strong> machen zu müssen, nur weil sie keine hatten oder genauso darauf getrimmt<br />
wurden.<br />
Dies ist IHRE Chance, die <strong>Karriere</strong> zu machen, die SIE möchten!<br />
Darum starten Sie jetzt durch, indem Sie sich vom Ballast der Antriebslosigkeit, der<br />
Faulheit und von allen Erwartungen und Ansprüchen Ihres Umfeldes befreien.<br />
Übungen zur <strong>Karriere</strong>planung<br />
Folgende Übungen helfen Ihnen dabei, Ihre Vorlieben und Abneigungen sowie Ihre<br />
Ansprüche an eine gelungene <strong>Karriere</strong> zu erkennen. Formulieren Sie die Antworten<br />
konzentriert in einer ruhigen Umgebung und lassen Sie sich Zeit dabei.<br />
Mit jeder Antwort können Sie schlussfolgern, was an Ihrer <strong>Karriere</strong> „richtig“ und was<br />
„falsch“ wäre. Machen Sie das Herz ganz weit auf und denken Sie gründlich nach:<br />
Was möchte ich und was möchte ich nicht?<br />
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Helfen Sie Ihrer <strong>Karriere</strong> auf die Sprünge<br />
Übung 1<br />
LEBENSSTIL<br />
Bestimmen Sie die Hauptmerkmale Ihres idealen Lebensstiles – wie sehen sie aus?<br />
Anregungen: zwei Stunden Zeit täglich für die Kinder, 50.000 € Einkommen pro Jahr,<br />
30 Minuten Fahrtzeit zur Arbeitsstätte, zweimal jährlich in Urlaub fahren, im Team<br />
arbeiten usw.<br />
Können Sie dieses Ideal erreichen, wenn Sie genauso weitermachen wie bisher?<br />
Übung 2<br />
VORLIEBEN / ABNEIGUNGEN<br />
Was mögen Sie an der Arbeit? Welche Aufgaben sagen Ihnen kaum oder überhaupt<br />
nicht zu?<br />
Welche Tätigkeiten machen Ihnen Spaß?<br />
Welche Tätigkeiten meiden Sie eher?<br />
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Helfen Sie Ihrer <strong>Karriere</strong> auf die Sprünge<br />
Überwiegen die positiven oder die negativen Aspekte an Ihrem aktuellen Arbeitsplatz?<br />
Übung 3<br />
STÄRKEN UND SCHWÄCHEN<br />
Nehmen Sie die Perspektive eines potenziellen Arbeitgebers ein.<br />
Nennen Sie Ihre wichtigsten Stärken und unverkennbaren Schwächen.<br />
Anhaltspunkte: Erfahrung, Qualifikation, Fort-/Weiterbildung, Fähigkeiten, Wissen,<br />
Einstellung (Arbeitsethik)<br />
Übung 4<br />
PERSÖNLICHKEIT<br />
Entspricht die bisherige <strong>Karriere</strong> Ihrem Persönlichkeitsprofil? Sind Sie introvertiert<br />
oder extrovertiert?<br />
Lernen Sie lieber durch Handeln oder durch Nachdenken und Abwägen?<br />
Mögen Sie eher die Vielfalt und die Veränderung im Beruf oder ziehen Sie die Sicherheit<br />
und die Routine vor?<br />
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Helfen Sie Ihrer <strong>Karriere</strong> auf die Sprünge<br />
Übung 5<br />
DER IDEALE ARBEITSTAG<br />
Beschreiben Sie möglichst detailliert Ihren idealen Arbeitstag. Wie möchten Sie den<br />
Tag verbringen, womit möchten Sie sich beschäftigen? Wer unterstützt Sie dabei?<br />
Übung 6<br />
DIE IDEALE KARRIERE<br />
Auf Basis dessen, was Sie bisher in diesem Buch geschrieben haben, beschreiben<br />
Sie Ihre ideale <strong>Karriere</strong>.<br />
Stellen Sie sich vor, Sie wären wieder ein Kind. Was möchten Sie sein, wenn Sie<br />
erwachsen sind?<br />
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Helfen Sie Ihrer <strong>Karriere</strong> auf die Sprünge<br />
4. Lebenslauf optimal aufbereiten<br />
Eine Bewerbungsmappe ist erst dann vollständig, wenn sie einen Lebenslauf/Curriculum<br />
Vitae (abgekürzt: CV) enthält, was buchstäblich übersetzt „Lebensliste“ heißt.<br />
Ohne eine überzeugende „Lebensliste“, in der Sie den (theoretischen) Nachweis Ihrer<br />
Fähigkeiten erbringen, werden Sie nicht zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen.<br />
Der Lebenslauf fasst die wichtigsten individuellen Daten in Kurzform zusammen und<br />
listet den Schulweg sowie die Stationen des bisherigen Berufsweges in chronologischer<br />
Reihenfolge auf. Im Fokus stehen die berufsrelevanten Fakten, die das Interesse<br />
des Arbeitgebers wecken sollen. Schreiben Sie nicht Ihre Lebensgeschichte<br />
nieder!<br />
Der Lebenslauf beschränkt sich auf die wesentlichen Informationen:<br />
- Kontaktdaten (Name, Adresse, Telefonnummer, E-Mail)<br />
- Persönliche Daten (Geburtsdatum/-ort, Nationalität, Familienstand)<br />
- Bildung (Schule, Studium, Weiterbildung)<br />
- Beruflicher Werdegang (Praktika und Berufserfahrung),<br />
bevorzugt mit einer Kurzfassung der wichtigsten Aufgaben und Verantwortungen<br />
- <strong>So</strong>nstige berufsrelevante Qualifikationen und Kenntnisse<br />
(Sprachen, EDV-Kenntnisse, Führerschein usw.) und<br />
- Hobbys und soziales Engagement<br />
Ein gut strukturierter und vollständiger Lebenslauf ist von unschätzbarem Wert für die<br />
Realisierung Ihres Veränderungswunsches. Die Qualität der Informationsvermittlung<br />
in gebündelter Form wird darüber entscheiden, ob Sie im weiteren Verlauf des Bewerbungsverfahrens<br />
berücksichtigt werden oder nicht.<br />
Wie jeder Bestandteil Ihrer Bewerbungsmappe ist auch der Lebenslauf Ihre Visitenkarte,<br />
der es an Übersichtlichkeit und Aussagekraft nicht mangeln soll. In der Regel<br />
sollen Sie die Struktur den jeweiligen Anforderungen des Arbeitgebers angleichen.<br />
Verwenden Sie den standardisierten Lebenslauf nur für die Initiativbewerbungen, die<br />
Sie an die Unternehmen senden, die zwar keine relevanten Stellen ausgeschrieben<br />
haben, aber durchaus interessante Arbeitgeber sind.<br />
Folgen Sie den Anweisungen Schritt für Schritt und setzen Sie die Tipps um. Dieser<br />
Aufwand wird sich zweifelsohne auszahlen.<br />
19
Helfen Sie Ihrer <strong>Karriere</strong> auf die Sprünge<br />
Vorbereitung<br />
Sammeln Sie zunächst alle relevanten Informationen, die Sie im Lebenslauf zusammenfassen<br />
werden. <strong>So</strong>rtieren Sie die Unterlagen nach Abschnitten, gemäß dem<br />
beigefügten Entwurf (siehe weiter unten).<br />
Übung<br />
Schreiben Sie jede Qualifikation auf, die Sie nachweislich erworben haben.<br />
Übung<br />
Listen Sie alle Arbeitsstellen auf, die Sie bekleidet haben.<br />
Übung<br />
Welche zusätzliche Ausbildung haben Sie im Verlauf der Zeit erworben?<br />
20
Helfen Sie Ihrer <strong>Karriere</strong> auf die Sprünge<br />
Übung<br />
Schreiben Sie eine Liste Ihrer Hobbys und der sonstigen Interessen.<br />
Übung<br />
Welche Eigenschaften und Vorzüge zeichnen Sie aus? Was gelingt Ihnen mühelos?<br />
Sind Sie organisiert, dynamisch, ein Teamplayer usw.?<br />
Schreiben Sie den Lebenslauf immer maschinell. Dafür eignet sich ein PC am besten.<br />
Die einheitliche Formatierung und der saubere Ausdruck wirken professionell. Von<br />
handgeschriebenen Aufzeichnungen ist abzuraten – sie werden skeptisch aufgefasst.<br />
Speichern Sie den Lebenslauf auf mehreren Datenträgern ab. Auf diese Kopien<br />
können Sie zugreifen, falls Sie die Quelldatei verlieren oder die Hardware ausfällt.<br />
Vor einem kompletten Datenverlust ist kein Gerät sicher! Dadurch müssen Sie nicht<br />
immer wieder das Grundgerüst neu aufstellen, wenn Sie eine neue Bewerbungsmappe<br />
versenden möchten.<br />
Der Lebenslauf ist der erste Eindruck, den Ihr zukünftiger Arbeitgeber von Ihnen<br />
erhält. <strong>So</strong>rgen Sie dafür, dass dies nicht der letzte ist! Die Statistiken belegen, dass<br />
85% aller eingereichten Lebensläufe den direkten Weg in den Mülleimer finden, ohne<br />
eingehend gelesen zu werden.<br />
Ihr Lebenslauf muss durch hohe inhaltliche und formale Qualität den Entscheidungsträgern<br />
das Gefühl vermitteln, dass Sie es mit der Bewerbung ernst meinen. Sie<br />
möchten nämlich ihre Arbeitszeit und teure Ressourcen (Bewerberauswahl ist kostspielig)<br />
nicht für wankelmütige Kandidaten verschwenden.<br />
21
Helfen Sie Ihrer <strong>Karriere</strong> auf die Sprünge<br />
Vorlage Lebenslauf<br />
Ihr Lebenslauf besteht aus verschiedenen Abschnitten, die in einer bestimmten Reihenfolge<br />
aufgelistet werden. Es ergibt wenig Sinn, an dieser Stelle kreativ zu werden,<br />
da die Informationen zählen und weniger die Originalität der Darstellung. Natürlich<br />
sind auch andere <strong>So</strong>rtierkriterien als die hier vorgestellten akzeptabel. Diese sind<br />
aber eher für erfahrene Bewerbungsprofis zu empfehlen.<br />
Name, Vorname:<br />
Adresse:<br />
Telefonnummer:<br />
Mobil:<br />
E-Mail:<br />
Leisten Sie sich keinen Fehler in den Kontaktdaten, denn der Arbeitgeber möchte Sie<br />
unkompliziert und auf dem direkten Wege erreichen. Außerdem wecken die Ungereimtheiten<br />
bei den Angaben schnell den Verdacht, dass Sie die nötige Ernsthaftigkeit<br />
und Zuverlässigkeit vermissen lassen.<br />
Hinterlegen Sie die Kontaktdaten, unter denen Sie die meiste Zeit erreicht werden<br />
können. Falls Sie keinen eigenen Telefonanschluss haben, dann bitten Sie Familienangehörige<br />
oder Freunde, die Anrufe entgegenzunehmen. Vergessen Sie aber nicht,<br />
diese Besonderheit dem Arbeitgeber im Bewerbungsanschreiben mitzuteilen.<br />
Geben Sie Ihren vollständigen Namen und Ihre Anschrift an, damit Sie sämtliche<br />
Nachrichten umgehend erreichen.<br />
Sie können die persönlichen Kontaktdaten im linken oberen Eck,<br />
...oder im rechten oberen Eck<br />
...oder oben auf der ersten Seite und in der Mitte zentriert platzieren.<br />
Heutzutage haben sich die Ausgangspunkte auf der rechten Seite oder in der Mitte<br />
etabliert. Das Format ist völlig gleichgültig, solange Sie ein einheitliches Layout wählen<br />
und diese Angaben allen anderen voranstellen.<br />
Sie können Ihren Namen hervorheben, indem Sie die Zeichen eine Nummer größer<br />
wählen und in fetter Schrift darstellen. Weitere persönliche Angaben sind in der Standardschriftgröße<br />
des Dokumentes darzustellen. Wählen Sie eine gut leserliche Größe<br />
der Schriftzeichen, sodass sie auch ohne Zuhilfenahme eines Vergrößerungsglases<br />
mühelos gelesen werden können.<br />
Folgende Darstellung dient der Veranschaulichung:<br />
22
Helfen Sie Ihrer <strong>Karriere</strong> auf die Sprünge<br />
LEBENSLAUF (CURRICULUM VITAE)<br />
Max Liebernoon<br />
In Steueroasen 7b, 99999 Oberstadt<br />
Telefon: +49(999)1111111, Mobil: +49(888)2222222<br />
E-Mail: maxliebernoon@maxliebernoon.de<br />
Gestaltungstipps und häufige Fehler<br />
Anbei erhalten Sie einige grundlegende Hinweise, die bei der Erstellung und dem<br />
Versenden des Dokumentes unbedingt zu berücksichtigen sind.<br />
• Der Lebenslauf sollte maximal drei DIN-A4-Seiten umfassen. Falls Sie erst die<br />
Schule oder die Hochschule verlassen haben, dann sind zwei DIN-A4-Seiten vollkommen<br />
ausreichend.<br />
• Benutzen Sie hochwertiges, dickes Papier für die Bewerbungsunterlagen. Es ist<br />
nicht erforderlich, dass das Papier ein Wasserzeichen aufweist, denn auf den<br />
Fotokopien ist das Echtheitsmerkmal nicht mehr zu erkennen.<br />
• In einer seriösen Bewerbungsmappe ist der Lebenslauf nur im Original zu finden,<br />
fügen Sie keine Kopien bei!<br />
• Das Papier muss glatt und ohne jegliche Verschmutzungen (Kaffee, Wasser, Essensreste<br />
usw.) sein.<br />
• Falten Sie das Dokument nicht. Nutzen Sie einen Umschlag im DIN-A4-Format<br />
selbst dann, wenn Sie den Lebenslauf persönlich einreichen.<br />
• Sparen Sie nicht an Verpackung und Porto. Eine hochwertige Bewerbung vermittelt<br />
den Eindruck, dass Ihnen die Stelle viel Mühe wert ist. Sie signalisieren ein<br />
hohes Interesse an der Anstellung!<br />
• Geben Sie unter keinen Umständen einen handgeschriebenen Lebenslauf ab.<br />
• Verzichten Sie auf Abkürzungen, denn sie sind häufig missverständlich und stören<br />
den Lesefluss. Ein Lebenslauf, der inhaltlich hochinteressant, aber holprig in der<br />
Formulierung ist, wird in der Regel auf dem Absagenstapel landen.<br />
• Bauen Sie keine Bildchen oder skurrile Zeichen ein. Der Lebenslauf ist eine<br />
schnörkellose, professionell aufbereitete Informationssammlung und keine Einladung<br />
zum Kindergeburtstag.<br />
• Bleiben Sie stets bei der Wahrheit! Ihnen kann nichts Schlimmeres widerfahren,<br />
als im Vorstellungsgespräch oder in der Arbeit aufzufliegen und deswegen abgelehnt<br />
bzw. gefeuert zu werden. Sie müssen nicht lügen, um dem Arbeitgeber<br />
zu imponieren. Seien Sie authentisch und agieren Sie aus Überzeugung, mit der<br />
Bewerbung den richtigen Schritt zu vollziehen. Sie werden sich nur bei einem<br />
Arbeitgeber wohlfühlen, der von Ihrem wahren Potenzial und Ihrer Persönlichkeit<br />
überzeugt ist.<br />
23
Helfen Sie Ihrer <strong>Karriere</strong> auf die Sprünge<br />
<strong>Karriere</strong>ziele<br />
Eine ausführliche Beschreibung der <strong>Karriere</strong>ziele verleiht der Bewerbung die erforderliche<br />
Professionalität und stellt Sie als eine reife und abgeklärte Persönlichkeit<br />
dar. Die Aussagen zum nächsten <strong>Karriere</strong>schritt fungieren als Ausgangspunkt für die<br />
Bewerbungsanalyse. Aus diesem Grunde werden sie unmittelbar im Anschluss an die<br />
persönlichen Kontaktdaten platziert.<br />
Diese kurze Zusammenfassung der <strong>Karriere</strong>ziele bildet Ihre Laufbahnplanung in der<br />
Nussschale ab. Der Arbeitgeber sucht nach den Antworten für die Standardfragen:<br />
Wie sehen Ihre Ansprüche aus? Was möchten Sie erreichen? Sind Sie leistungsbereit<br />
und selbstbewusst, die Herausforderungen erfolgreich zu meistern?<br />
Bedenken Sie stets, dass der Arbeitgeber stark daran interessiert ist zu erfahren,<br />
welche Rolle im Gesamtgefüge Sie zu übernehmen anstreben und nicht, was Sie sich<br />
vom Unternehmen erhoffen.<br />
Die Formulierung der <strong>Karriere</strong>schritte und -ziele kann hervorgehoben werden, beispielsweise<br />
indem der Text eingerahmt wird, um die Aufmerksamkeit des Lesers auf<br />
diese Passage zu lenken.<br />
Im folgenden Beispiel bewirbt sich Max Liebernoon auf die Stelle des IT-Projekt-Managers<br />
eines namhaften Unternehmens. Die Aussagen zu <strong>Karriere</strong>zielen unterstreichen<br />
die Ansicht des Bewerbers, dass diese Stelle eine adäquate Herausforderung<br />
darstellt, die er erfolgreich meistern wird.<br />
„Mit der Hingabe eines erfolgreichen Managers setze ich mich seit mehr als 23<br />
Jahren mit den Besonderheiten der IT-Systeme auseinander. Hohes Engagement,<br />
Ausdauer und Freude über vielfältige Herausforderungen sind der Schlüssel für die<br />
erfolgreiche Übernahme der Verantwortung auf allen mir zugewiesenen Arbeitsfeldern.<br />
Mit Entschlossenheit und Vertrauen auf eigene Stärken hat mein Team mehrere<br />
Großprojekte umgesetzt, unter anderen das europäische Expansionsprogramm, mit<br />
einer Budgetverantwortung von mehr als 25 Millionen Euro.“<br />
Berufliche Stationen<br />
Die Übersicht der beruflichen Stationen beinhaltet eine kurze, aber präzise Zusammenfassung<br />
Ihrer Tätigkeiten. Dieser Abschnitt beschreibt die Arbeitsstellen, die Sie<br />
in der Vergangenheit hatten und diejenige, die Sie aktuell bekleiden. Vergessen Sie<br />
nicht, die Zeiten der Arbeitslosigkeit wahrheitsgetreu wiederzugeben, am besten unter<br />
dem Begriff „Arbeit suchend“.<br />
24
Helfen Sie Ihrer <strong>Karriere</strong> auf die Sprünge<br />
Stehen Sie bereits fest im Berufsleben, dann stellen Sie die beruflichen Stationen<br />
vor den Befähigungsnachweisen dar. Haben Sie soeben die (Hoch-)Schulausbildung<br />
abgeschlossen, ziehen Sie die Befähigungsnachweise vor.<br />
Nehmen Sie die bereits erstellte Liste mit allen relevanten beruflichen Stationen und<br />
fassen Sie diese in umgekehrter chronologischer Reihenfolge zusammen. Halten Sie<br />
die Datumsangaben, Funktionsbezeichnungen und das jeweilige Unternehmen fest.<br />
Beschreiben Sie die Hauptbestandteile Ihrer Arbeitsstellen genauso wie die Verantwortungsbereiche<br />
und die wichtigsten Leistungen.<br />
Beachten Sie die folgenden Beispieldarstellungen:<br />
Die (von – bis) Datumsangabe formt gemeinsam mit dem Unternehmensnamen und<br />
der Funktionsbezeichnung die hervorgehobene Titelzeile einer beruflichen Station.<br />
10/2009 – 12/2011 Unternehmen Leiter Vertrieb und Marketing<br />
Diesen Eckdaten der einzelnen beruflichen Tätigkeit folgt eine komprimierte Schilderung<br />
Ihrer Aufgaben sowie Verantwortlichkeiten. Der Lebenslauf wird optisch aufgewertet,<br />
wenn Sie die Aufzählung übersichtlich formatieren.<br />
Die Beschreibung der Hauptpflichten und Verantwortlichkeiten ist unbestritten das<br />
Herzstück der jeweiligen Arbeitsbeschreibung.<br />
• Den Anzeigenverkauf und das gewerbliche Sponsoring für Produkte und Dienstleistungen<br />
des Unternehmens X für Industrie und andere Lieferanten maximieren.<br />
• Usw.<br />
Nun listen Sie die Leistungen und Erfolge, die Sie aus dieser Zeit vorweisen, bestens<br />
strukturiert, wie folgt:<br />
• Steigerung des Sponsorings und der Finanzierungsbeträge um 10% p. a.<br />
• Usw.<br />
Stimmen Sie die einzelnen Erfolge und Meilensteine der Tätigkeit mit den übergeordneten<br />
Verantwortlichkeiten ab, damit deutlich wird, wie Sie sich im Laufe der Zeit<br />
im Unternehmen und für das Unternehmen weiterentwickelt haben. Nutzen Sie die<br />
Gelegenheit, dem zukünftigen Arbeitgeber deutlich zu zeigen, was in Ihnen steckt und<br />
welche Leistungen bzw. Erfolge von Ihnen zu erwarten sind.<br />
Viele Bewerbungen konzentrieren sich auf die ausführlichen Beschreibungen der Verantwortlichkeiten,<br />
anstatt den Fokus auf das Vollbrachte zu legen. Die Übernahme der<br />
Verantwortung (als ein Besitzstand) suggeriert zwar den zu erwartenden Erfolg, doch<br />
die Arbeitgeber wollen konkrete Maßnahmen und Ergebnisse nachvollziehen, die<br />
25
Helfen Sie Ihrer <strong>Karriere</strong> auf die Sprünge<br />
es ihnen ermöglichen, Ihr Potenzial und Ihre Fähigkeiten korrekt einzuschätzen. Sie<br />
wollen die Nachweise einsehen, dass Sie sich in den bisherigen Funktionen bewährt<br />
haben, und Sie sollen diesem unausgesprochenen Wunsch nachkommen.<br />
Die Beschreibung der beruflichen Stationen kann wie folgt aufgebaut werden:<br />
DATUM UNTERNEHMEN IT-PROJEKT-MANAGER<br />
Hauptpflichten und Verantwortlichkeiten<br />
• Hauptpflicht 1<br />
• Hauptpflicht 2<br />
• Usw.<br />
Individuelle und Teamleistungen<br />
• Leistung 1<br />
• Leistung 2<br />
• Usw.<br />
Setzen Sie diesen Aufbau für die vorletzte Arbeitsstelle fort. Ihr letzter Arbeitsplatz ist<br />
die Brücke zum zukünftigen Arbeitgeber und deswegen von besonderer Wichtigkeit.<br />
Falls Sie zuvor keine geregelte Arbeitsstelle hatten, dann schildern Sie die letzte vollwertige<br />
Arbeitsstelle davor eingehend.<br />
Können Sie nur eine berufliche Station aufweisen, dann vermarkten Sie diese entschlossen.<br />
<strong>So</strong>rgen Sie dafür, dass alle wichtigen Details vorgestellt werden. Sie sind,<br />
was Sie geleistet haben und wie Sie es vollbracht haben.<br />
Gehen Sie unbedingt auf die Lücken im Lebenslauf im Bewerbungsanschreiben ein.<br />
Die Übergangszeit der Arbeitslosigkeit erscheint im positiven Licht, wenn Sie feststellen,<br />
dass Sie im Haushalt tätig waren, um die Familie zu unterstützen. In dieser Vollzeitstellung<br />
sammeln Sie äußerst wertvolle Erfahrungen, die im beruflichen Umfeld<br />
gewinnbringend abgerufen werden können.<br />
Folgen Sie dieser ausführlichen Schilderung auch bei der drittletzten Arbeitsstelle und<br />
darüber hinaus, riskieren Sie, dass der Lebenslauf zu lang(atmig) wird. In diesem Fall<br />
beschränken Sie sich auf die Darstellung der Überschrift der Arbeitsstelle (Datum,<br />
Unternehmen, Funktion) sowie auf die Aufzählung der wichtigsten Leistungen/Erfolge.<br />
Haben Sie an mehr als fünf Arbeitsstellen gearbeitet, dann ist es sinnvoll, einige<br />
artverwandte Tätigkeiten zu bündeln. Falls Sie beispielsweise in einem Jahr mehrere<br />
Berufe ausprobiert haben, dann können Sie diese unter einer Überschrift zusammenfassen<br />
und in kurzen Zügen schildern.<br />
26
Helfen Sie Ihrer <strong>Karriere</strong> auf die Sprünge<br />
Ab einem bestimmten Alter bzw. ab einer langen Berufserfahrung ist es nicht zwingend<br />
erforderlich, alle Tätigkeiten zu nennen, die Sie während der (Hoch-)Schulzeit<br />
übernommen haben. Dies ist ausnahmsweise denkbar, falls Sie der Meinung sind,<br />
dass diese Angaben Ihre Chancen auf eine Einladung zum Vorstellungsgespräch<br />
erhöhen.<br />
Qualifikationsnachweise<br />
Dieser Abschnitt wird gelegentlich dem Themenkomplex (Aus-)Bildung zugeordnet,<br />
doch die Einordnung zum Fachgebiet Eignung und Kompetenz hat sich durchgesetzt.<br />
Listen Sie die Abschlüsse in umgekehrter chronologischer Reihenfolge auf, so wie Sie<br />
bereits mit den beruflichen Stationen verfahren haben. Führen Sie Lehrzeiten, Praktika<br />
und jegliche berufsbezogene Weiterbildungsmaßnahme, die Sie in Ihrer Laufbahn<br />
absolviert haben, auf.<br />
Dabei reicht es völlig aus, wenn Sie lediglich den letzten (d. h. den höchsten) Abschlussgrad<br />
erwähnen. Ergänzen Sie diese Qualifikation mit dem Erwerbszeitpunkt<br />
sowie mit dem Bildungsträger. Können Sie einen Hochschulabschluss vorweisen, ist<br />
es ratsam, die dazugehörigen Fächer sowie das Thema der Abschlussarbeit anzugeben.<br />
Eine vollständige Bezeichnung des Qualifikationsnachweises besteht aus der Ausbildungsdauer<br />
(Datumsangaben), gefolgt von der Bezeichnung der Qualifikationsmaßnahme<br />
und der anbietenden Bildungsanstalt.<br />
<strong>So</strong>nstige Leistungen<br />
Sie betreffen weitere Ausbildungen und Lehrprogramme, die nicht im unmittelbaren<br />
Zusammenhang mit dem Beruf stehen, aber Ihre Vielseitigkeit und Aktivität unterstreichen.<br />
Beispiele:<br />
• Zertifikat der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft e.V. (DLRG)<br />
• Trainerausbildung<br />
• Erste-Hilfe-Kurse<br />
• Musikalische Ausbildung<br />
• Usw.<br />
Fassen Sie sich so kurz wie möglich an dieser Stelle, zählen Sie die Angaben auf und<br />
lassen Sie genügend Platz für die Datumsangaben. Die Liste bleibt kurz und bündig.<br />
Feiern Sie nicht jede Teilnahme an einer Kreismeisterschaft als besondere Errungenschaft!<br />
27
Helfen Sie Ihrer <strong>Karriere</strong> auf die Sprünge<br />
Die Sprachkenntnisse (sofern vorhanden) können Sie bereits hier festhalten. Die Arbeitgeber<br />
schätzen die sprachliche Affinität sehr, sodass es sinnvoll ist, hohe sprachliche<br />
Kompetenzen als einen separaten Punkt aufzuschreiben. Mehrere Sprachen in<br />
Wort und Schrift zu beherrschen, ist die beste Werbung in eigener Sache.<br />
Persönliche Daten<br />
Das Profil umfasst alle relevanten persönlichen Daten. Es bleibt Ihnen überlassen, ob<br />
Sie diese Daten dem Arbeitgeber mitteilen. Nach den Bestimmungen des Allgemeinen<br />
Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) sind Sie dazu nicht verpflichtet.<br />
• Geburtsdatum<br />
• Geschlecht<br />
• Fahrerlaubnis (exakte Angabe der Führerscheinklasse)<br />
• Familienstand<br />
• Ggf. Kinder und Ihr Alter<br />
Interessen und Hobbys<br />
Dies ist der entscheidende Part Ihres Lebenslaufes. Von vielen wird der Abschnitt als<br />
unbedeutend betrachtet, aber das ist häufig eine folgenschwere Fehleinschätzung.<br />
Die Arbeitgeber legen großen Wert auf die Beschreibung der Freizeitaktivitäten.<br />
Die Bewerber unterscheiden sich in ihrer Qualifikation und der beruflichen Laufbahn<br />
nur geringfügig. Die außerbetrieblichen Aktivitäten runden das Persönlichkeitsprofil<br />
individuell ab und können der ausschlaggebende Faktor bei fachlich gleichwertigen<br />
Kandidaten sein.<br />
Die Freizeitgestaltung spricht Bände über den Bewerber, dessen Vorlieben und<br />
Interessen und vermittelt einen ersten Eindruck der individuellen <strong>So</strong>zialkompetenzen.<br />
Nutzen Sie die Chance, sich von der breiten Masse abzuheben, indem Sie mehr über<br />
sich verraten und eine gewachsene Persönlichkeit aufzeigen. Es genügt nicht, die<br />
Aktivitäten rund um Musik, Kino, Tanzen, Freunde oder Sport aufzuzählen. Machen<br />
Sie eine Geschichte daraus.<br />
Sie können auf bestimmte Aussagen zurückgreifen, wie beispielsweise: „Zwar trainiere<br />
ich häufig im Fitnessstudio, aber betrachte die Fitness nicht als Hobby, sondern als<br />
einen wichtigen Teil der gesunden Lebensweise.“ Damit geben Sie zu verstehen, dass<br />
Ihnen die Gesundheitsorientierung des Sports besonders am Herzen liegt.<br />
Behaupten Sie nicht plump, dass Sie gerne mit Freunden weggehen. Schreiben Sie<br />
lieber:<br />
28
Helfen Sie Ihrer <strong>Karriere</strong> auf die Sprünge<br />
- „Die größte Belohnung für mich ist nach einer harten Arbeitswoche, die Freunde<br />
am Esstisch zu versammeln und mit Ihnen die kulinarischen Eigenkreationen zu<br />
genießen“.<br />
oder<br />
- „Nach einem intensiven Training im Fitnessstudio entspanne ich mit klassischer<br />
Musik oder ordne die Schmetterlingssammlung.“<br />
Schreiben Sie fünf bis sechs zusammenhängende Sätze, die Sie charakterisieren.<br />
Selbstverständlich unterliegen auch die Angaben über die Freizeitgestaltung gewissen<br />
ungeschriebenen Gesetzen:<br />
• Bleiben Sie realistisch und notieren Sie nur die Aktivitäten, denen Sie sich regelmäßig<br />
widmen.<br />
• Wandern Sie nur im <strong>So</strong>mmer gern, dann stehen Sie auch dahinter.<br />
• Falls Sie nur einen Bungeesprung gewagt haben, können Sie dies nicht als Hobby<br />
bezeichnen.<br />
• Verzichten Sie auf Angaben zu gefährlichen Sportarten – sie sollen Ihr ganz privates<br />
Vergnügen bleiben. Außerdem könnte Ihr Arbeitgeber in spe das Verletzungsrisiko<br />
und die damit verbundenen teuren Fehlzeiten als einen deutlichen Nachteil zu<br />
anderen, gleichwertigen Kandidaten bewerten und sich aus diesem Grunde für die<br />
Konkurrenz entscheiden.<br />
Beschäftigen Sie sich intensiv mit diesem Segment und feilen Sie an den inhaltlichen<br />
Details und den beschreibenden Formulierungen. Diese Mühe wird sich zweifelsohne<br />
auszahlen.<br />
Empfehlungen / Referenzen<br />
Die Referenzen Ihrer bisherigen Arbeitgeber bilden den Abschluss des Lebenslaufes.<br />
Oder besser: Der Verzicht auf die Empfehlungen rundet Ihre Bewerbung ab!<br />
Die Referenzen werden nicht über die Einladung zum Vorstellungsgespräch entscheiden:<br />
Erst nach dem Bewerbungsgespräch wird der Arbeitgeber auf die Empfehlungen<br />
zurückgreifen, aber nur dann, wenn er noch unschlüssig ist und Sie es nicht geschafft<br />
haben, ihn vollends zu überzeugen.<br />
Darüber hinaus ist es geradezu kontraproduktiv, den aktuellen Vorgesetzten als Referenz<br />
anzugeben, wenn er von Ihrem beruflichen Veränderungswunsch noch nichts<br />
ahnt!<br />
29
Helfen Sie Ihrer <strong>Karriere</strong> auf die Sprünge<br />
5. Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch<br />
Wenn Sie sich penibel an die Vorgaben halten, werden Sie eine Einladung zum Vorstellungsgespräch<br />
(Interview) erhalten. Der potenzielle Arbeitgeber zeigt Interesse,<br />
Sie näher kennenzulernen, um feststellen zu können, ob Ihre Fähigkeiten und insbesondere<br />
die Persönlichkeit zur Unternehmenskultur passen.<br />
Der nächste Schritt besteht aus einer gründlichen Vorbereitung auf das Gespräch.<br />
Vergessen Sie nicht: Der Erfolg ist planbar und er besteht zu 80% aus der theoretischen<br />
Vorbereitungsphase und zu 20% aus der praktischen <strong>Du</strong>rchführung vor Ort.<br />
Anbei erhalten Sie einen Leitfaden, der Sie bestens auf den Termin vorbereitet. Sie<br />
werden sich von den Fragen, die im Gespräch gestellt werden, nicht überraschen<br />
lassen.<br />
Das Interview wird häufig als die größte Hürde im Bewerbungsprozess empfunden,<br />
doch dies muss nicht zwingend der Fall sein. Für introvertierte Menschen ist es eine<br />
große Überwindung, ihre Persönlichkeit vor Fremden zu vermarkten. Es ist aber<br />
lediglich eine Frage der Übung: Seien Sie fleißig und Sie werden sich bald zu einem<br />
Experten entwickeln.<br />
Zum Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden, entpuppt sich als eine wesentlich<br />
größere Herausforderung. Sie haben bereits mit Ihrem Lebenslauf überzeugen können,<br />
ohne die Möglichkeit zu haben, aktiv in den Entscheidungsprozess einzugreifen.<br />
Sie haben sich in die beste Position manövriert. Herzlichen Glückwunsch! Wer aber<br />
A sagt, muss auch B sagen. Sie wollen den guten Eindruck auch im Bewerbungsgespräch<br />
bestätigen.<br />
Die Vorbereitung ist vielschichtig und erfordert ein analytisches Vorgehen. Nutzen<br />
Sie die bereits vorhandenen Kenntnisse über Ihre Fähigkeiten, Fertigkeiten, Interessen,<br />
Werthaltungen und besonderen Leistungen. Informieren Sie sich tiefgründig<br />
über das Unternehmen und die Position, auf die Sie sich bewerben. Das kann der<br />
entscheidende Vorteil sein. Üben Sie die Beantwortung der Standardfragen sowie<br />
der spezifischen, funktionsbezogenen Fragestellungen. Darüber hinaus ist es ratsam,<br />
dass Sie sich mit der Kleiderordnung des Unternehmens, dem Ort des Interviews,<br />
der Erwartungshaltung des Arbeitgebers und mit den Benimmregeln (Mimik, Gestik,<br />
Gesprächsführung) vertraut machen.<br />
Der Grad Ihrer Vorbereitung demonstriert die Qualitäten, die Sie im Beruf auszeichnen:<br />
Initiative, Agilität und unternehmerisches Denken werden dem Gesprächspartner<br />
positiv auffallen.<br />
30
Helfen Sie Ihrer <strong>Karriere</strong> auf die Sprünge<br />
Das Vorstellungsgespräch ist stets eine einmalige Gelegenheit, mit der Kostprobe<br />
Ihrer Fähigkeiten und Charaktereigenschaften in den Köpfen der Entscheidungsträger<br />
einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen und sie von Ihrer Eignung zu überzeugen.<br />
Wenn Sie sich umfassend vorbereiten, den Ablauf detailliert planen und für die<br />
Arbeitsstelle aus Überzeugung kämpfen, dann haben Sie die besten Chancen, eine<br />
Zusage zu erhalten.<br />
Bedenken Sie, dass das Unternehmen sehr viel Zeit, Aufwand und Kosten investiert<br />
hat, um Sie für sich zu gewinnen.<br />
Das Unternehmen hat:<br />
1. eine Anzeige geschaltet,<br />
2. einen Headhunter oder Rekrutierungsagentur engagiert,<br />
3. eine Stellenbeschreibung definiert,<br />
4. ein Anforderungsprofil der Bewerber festgelegt,<br />
5. Verträge vorbereitet,<br />
6. interne Prozesse umstrukturiert und<br />
7. ein Einarbeitungsprogramm entworfen und organisiert.<br />
Der Arbeitgeber hat seine Hausaufgaben gewissenhaft erledigt und erwartet, dass<br />
Sie für einen produktiven und für beide Seiten gewinnbringenden Austausch bestens<br />
vorbereitet sind. Eine falsche Personalauswahl hat enorme Folgewirkungen für das<br />
Unternehmen, die weit über die finanziellen Effekte hinausgehen. Deswegen werden<br />
die Arbeitgeber äußerst vorsichtig vorgehen.<br />
Berufliche Stellungnahmen vorbereiten<br />
Während des Vorstellungsgespräches werden Ihnen allgemeine Fragen gestellt, mit<br />
der Absicht, Ihre grundlegenden Persönlichkeitsmerkmale zu spezifizieren.<br />
Hierzu haben sich unterschiedliche offene Fragen bewährt:<br />
- „Erzählen Sie mir mehr über Ihre Person.“<br />
- „Was für ein Managertyp sind Sie?“<br />
- „Welche Stärken zeichnen Sie aus?“<br />
Diese Eingangsfragen verlangen nicht nach einer bestimmten Antwort, die als richtig<br />
oder falsch kategorisiert werden kann. Sie lassen Ihnen die Möglichkeit offen, das<br />
Thema zu bestimmen und das Gespräch in die bevorzugte Richtung zu lenken! Er-<br />
31
Helfen Sie Ihrer <strong>Karriere</strong> auf die Sprünge<br />
greifen Sie die Initiative und äußern Sie die gedanklich vorbereiteten Stellungnahmen,<br />
aber vergessen Sie nicht, Argumente für Ihre Behauptungen zu liefern oder zumindest<br />
bereitzuhalten.<br />
Ihre zentrale berufliche Stellungnahme ist ein Monolog über 20 Sekunden, der Ihre<br />
wichtigsten und entscheidenden Fertigkeiten, Verhaltensweisen, Kenntnisse und<br />
Erfahrungen in prägnanter Kürze zusammenfasst, wie z. B.:<br />
„Die größten Stärken, die mich auszeichnen, sind die Motivation, die Erfolgsorientierung<br />
und die bereits 23 Jahre andauernde Erfolgsbilanz bei der Abwicklung bedeutender<br />
Projekte von der Bestimmung des Auftrages bis zur Überprüfung der Anwendung<br />
nach der Implementierung.“<br />
Oder:<br />
„Meine gesamte berufliche Laufbahn habe ich im Personalwesen verbracht und<br />
habe dabei einen enormen Erfahrungsschatz, über alle Bereiche der Personalarbeit<br />
hinweg, gesammelt. Vielfältige Erfahrungen habe ich durch die Mitarbeit in gemischten<br />
Teams oder durch die Einsätze in verschiedenen Industriezweigen gewonnen. Es<br />
existiert nicht viel, was ich in der Personalarbeit nicht kennengelernt habe.“<br />
Ein nicht zu unterschätzender Vorteil besteht darin, diese Stellungnahmen im stillen<br />
Kämmerlein zu entwerfen und sie zu verinnerlichen. Sie können ohne großen Aufwand<br />
angepasst werden, in Abhängigkeit davon, welche Fragen Sie beantworten<br />
müssen. Damit lenken Sie die Inhalte des Gespräches bewusst und wirken zu jedem<br />
Zeitpunkt abgeklärt und souverän. Wenn Sie den günstigen Zeitpunkt erkennen, greifen<br />
Sie immer auf die vorbereiteten Argumente zurück, womöglich in leicht abgewandelter<br />
Form.<br />
Folgende Beispiele verdeutlichen diese Strategie:<br />
FRAGE<br />
„Welche Stärken zeichnen Sie aus?“<br />
ANTWORT<br />
„Meine gesamte berufliche Laufbahn habe ich im Personalwesen verbracht und<br />
habe dabei einen enormen Erfahrungsschatz, über alle Bereiche der Personalarbeit<br />
hinweg, gesammelt. Vielfältige Erfahrungen habe ich durch die Mitarbeit in gemischten<br />
Teams oder durch die Einsätze in verschiedenen Industriezweigen gewonnen.<br />
Es existiert nicht viel, was ich in der Personalarbeit nicht kennengelernt habe. Das<br />
32
Helfen Sie Ihrer <strong>Karriere</strong> auf die Sprünge<br />
Einfühlungsvermögen bzw. die Fähigkeit, sich mit allen Menschen zu identifizieren<br />
und ihre Bedenken und Ängste feinfühlig zu neutralisieren, ist meine große Stärke.<br />
Diese besondere Eigenschaft hat mir enorm geholfen, die Teams zu einer produktiven<br />
Einheit zu formen.“<br />
Auf diese Art und Weise nutzen Sie Ihre Stellungnahme als eine Grundthese, die Sie<br />
aus Überzeugung vertreten. Sie greifen nicht auf die Standardantworten à la „Meine<br />
Stärken sind A, B und C“ zurück, die uninspiriert wirken, sondern bestechen durch<br />
eine nachvollziehbare und stringente Argumentationsstruktur.<br />
Sie beeinflussen den Gesprächspartner, noch bevor Sie die Frage beantworten und<br />
fügen einen weiteren Beweis hinzu, dass das Unternehmen schlecht beraten wäre,<br />
auf Sie zu verzichten. Des Weiteren wirkt die Antwort professionell und wie aus einem<br />
Guss. Dieses Bild verfestigt sich allmählich im Bewusstsein Ihres Gegenübers zu<br />
einer äußerst positiven Gesamtbeurteilung.<br />
Ein weiteres Beispiel:<br />
FRAGE<br />
„Was für eine Führungspersönlichkeit sind Sie?“<br />
ANTWORT<br />
„In erster Linie bin ich eine hoch motivierte und leistungsorientierte Führungskraft.<br />
Entschlossen zu sein und dabei fair zu agieren, ist die Erfolgsformel, die sich in<br />
meiner 23-jährigen Projektarbeit immer wieder bewährt hat. Da ich ausgesprochen<br />
motiviert bin, fällt es mir leicht, andere Teammitglieder zu motivieren und zu Bestleistungen<br />
anzuspornen.“<br />
Sie verwenden Ihre wohlüberlegte Stellungnahme, um der Antwort den entscheidenden<br />
Feinschliff zu verleihen!<br />
Mit einer intensiven Vorbereitung werden Sie ungeahnte Ergebnisse erzielen und<br />
unabhängig vom Ausgang des Vorstellungsgespräches mit sich selbst zufrieden sein<br />
in der Gewissheit, alles für den Erfolg unternommen zu haben.<br />
Übung<br />
Stellen Sie sich drei Stellenangebote vor, auf die Sie sich bewerben möchten und<br />
schreiben Sie für jede dieser Funktionen eine zentrale berufliche Stellungnahme.<br />
33
Helfen Sie Ihrer <strong>Karriere</strong> auf die Sprünge<br />
Kraft der Besonderheit<br />
Zusätzlich zu einer griffigen und authentischen Stellungnahme benötigen Sie<br />
zwingend eine Antwort auf die Frage:<br />
„Bitte erklären Sie mir, warum wir uns ausgerechnet für Sie entscheiden sollten.“<br />
Die Frage wird Ihnen vermutlich nicht in dieser Deutlichkeit gestellt werden, aber das<br />
Gespräch wird sich darauf zuspitzen und Sie werden es ohne Umschweife auf den<br />
Punkt bringen müssen, was Sie dem Unternehmen bieten können.<br />
Ihr Trumpf in diesem Augenblick heißt „Alleinstellungsmerkmal“. Dieser Begriff bezeichnet<br />
eine herausragende Eigenschaft, die einen einzigartigen Vorteil verspricht.<br />
Im englischsprachigen Raum wird es als „unique selling proposition“, kurz USP, bezeichnet,<br />
was ein „einzigartiges Verkaufsversprechen“ bedeutet.<br />
In der Tat befinden Sie sich in einem Wettbewerb mit zahlreichen anderen Kandidaten<br />
und benötigen ein gewichtiges Argument, dass Sie sich im neuen Arbeitsumfeld von<br />
den restlichen Bewerbern leistungsmäßig deutlich abheben werden. Dabei ist eine<br />
originelle Formulierung der Alleinstellungsmerkmale vonnöten und keine inspirationslosen<br />
Standardaussagen wie: „Ich bin teamfähig“ oder „Ich bin pünktlich und zuverlässig“.<br />
- Wodurch unterscheiden Sie sich von anderen?<br />
- Was macht Sie so besonders?<br />
- Woraus besteht Ihre Einzigartigkeit?<br />
In der Regel werden am Ende eines langen Bewerbungsprozesses nur eine Handvoll<br />
Kandidaten alle Kriterien erfüllen:<br />
- die nötige Qualifikation und Berufserfahrung aufweisen,<br />
- im Vorstellungsgespräch beeindrucken können und<br />
- sich bestens in die Unternehmenskultur integrieren.<br />
Die Alleinstellungsmerkmale werden die Entscheidung herbeiführen. In einem Kopfan-Kopf-Rennen<br />
sind sie der ultimative Faktor, der Sie als den herausragenden Mitarbeiter<br />
identifiziert, auf dessen Beitrag das Unternehmen langfristig bauen möchte.<br />
34
Helfen Sie Ihrer <strong>Karriere</strong> auf die Sprünge<br />
Übung<br />
„Zählen Sie Ihre Alleinstellungsmerkmale auf und begründen Sie diese.“<br />
„Was macht Sie zu einem einzigartigen Menschen?“<br />
„Wodurch heben Sie sich aus einer Gruppe von gleichwertigen Aspiranten heraus?“<br />
Erfolgsaussichten erhöhen<br />
In der Analyse eines Vorstellungsgespräches finden sich immer wieder bestimmte<br />
Aussagen, die anders hätten dargestellt werden müssen oder gar nicht hätten angesprochen<br />
werden sollen.<br />
Eine gute Vorbereitung reduziert die Wahrscheinlichkeit, dass Sie sprachlos und<br />
unentschlossen auf unerwartete Fragen reagieren. Das Bewerbungsgespräch ist<br />
die einzige Gelegenheit, die Sie erhalten werden, um den werbenden Arbeitgeber<br />
von Ihrem Potenzial zu überzeugen. Sie zeigen sich von der besten Seite, legen Ihre<br />
bisherigen Ergebnisse und Erfolge dar, setzen auf Ihre Überzeugungskraft und die<br />
scheinbar logische Schlussfolgerung, dass die vergangenen Errungenschaften auf<br />
die zukünftigen Ergebnisse schließen lassen.<br />
Um ein möglichst reibungsloses Gespräch zu führen, fassen Sie Ihre Erfolge, die<br />
Schlüsselfähigkeiten für die angebotene Funktion und Ihre Stärken im Voraus zusammen.<br />
Vergessen Sie nicht, dass die Gesprächsleiter nur das einschätzen können, was<br />
Sie ihnen schriftlich oder mündlich mitteilen.<br />
Sie sind keine Hellseher oder Zauberer!<br />
Darum können Sie nicht erwarten, dass sie die Qualität Ihrer Leistungen oder Ihre<br />
Stärken und Defizite präzise einschätzen werden. Sie sind auf Ihre Angaben in den<br />
Bewerbungsunterlagen sowie die mündlichen Aussagen angewiesen. Darüber hinaus<br />
werden Sie danach beurteilt, wie Sie auftreten und was Sie mitzuteilen haben. Ihre<br />
Gesprächspartner wissen sehr wenig über Sie und deswegen sollen Sie nicht in bester<br />
Absicht alle Einzelheiten preisgeben.<br />
Bereiten Sie sich unbedingt darauf vor, dies ist Ihr entscheidender Vorteil! Formulieren<br />
Sie bis zu 20 besondere Leistungen, Stärken, Fähigkeiten und Persönlichkeitseigenschaften,<br />
die Sie während des Gespräches flexibel und unmittelbar abrufen können.<br />
Eine besondere Vortragsweise ist erforderlich, wenn Sie über Ihre Stärken referieren.<br />
Sie sind bestrebt, die Ausführungen aufrichtig und mit absoluter Überzeugung darzulegen,<br />
ohne dass Sie dabei eingebildet und selbstgefällig wirken. Vermeiden Sie<br />
beispielsweise die Aussage: „Mit Menschen kann ich sehr gut umgehen.“ Schildern<br />
35
Helfen Sie Ihrer <strong>Karriere</strong> auf die Sprünge<br />
Sie stattdessen ein Ereignis aus Ihrem beruflichen Erfahrungsschatz, das die Stärke<br />
deutlich aufzeigt und argumentativ stützt.<br />
Seien Sie auf keinen Fall schüchtern! Sein Licht unter den Scheffel zu stellen, hat im<br />
Vorstellungsgespräch nur Nachteile.<br />
Im obigen Beispiel, in dem Sie sich auf eine Stelle im Personalwesen beworben haben,<br />
können Sie feststellen:<br />
„Meine Hauptstärke liegt im zwischenmenschlichen Bereich. Während meiner Tätigkeit<br />
im großen Personalbereich mit über 50 Mitarbeitern musste ich mich im Team<br />
bewähren und darüber hinaus vielschichtige individuelle Anforderungen in eigener<br />
Regie erfüllen. Täglich stand ich im direkten Kontakt mit den Kollegen aus anderen<br />
Bereichen und unterstützte sie dabei, ihre Aufgaben und Problemstellungen bestmöglich<br />
zu bewältigen.“<br />
Sie können nun nachvollziehen, wie die einfache Frage „Welche Stärken zeichnen Sie<br />
aus?“ zu Ihrem Vorteil genutzt werden kann.<br />
Die nachfolgende Analyse zeigt die Wirkung, die Ihre Antwort entfaltet, auf:<br />
„Meine Hauptstärke liegt im zwischenmenschlichen Bereich. Während meiner Tätigkeit<br />
im großen Personalbereich mit über 50 Mitarbeitern musste ich mich im Team<br />
bewähren und darüber hinaus vielschichtige individuelle Anforderungen in eigener<br />
Regie erfüllen. Täglich stand ich im direkten Kontakt mit den Kollegen aus anderen<br />
Bereichen und unterstützte sie dabei, ihre Aufgaben und Problemstellungen bestmöglich<br />
zu bewältigen.“<br />
Zunächst haben Sie Ihre Stärke hervorgehoben – „der Umgang mit Menschen“. Danach<br />
haben Sie konstatiert, dass Sie bereits im Personalwesen gearbeitet haben, was<br />
ein äußerst wichtiger Punkt ist, da Sie sich um eine Stelle im Personalwesen bemühen<br />
(„während meiner Tätigkeit im großen Personalbereich“).<br />
„Mit über 50 Mitarbeitern“ signalisiert, dass Sie sich in ein großes Team integrieren<br />
und dabei mit erfahrenen Kollegen harmoniert haben.<br />
Daraufhin haben Sie weitere Stärken und Eigenschaften angeknüpft: „im Team<br />
bewahren“ und „vielschichtige individuelle Anforderungen in eigener Regie erfüllen“.<br />
Dies unterstreicht, dass Sie ein effektives Teammitglied sind, das sowohl gemeinsam<br />
mit Kollegen als auch auf sich allein gestellt zielgerichtet und erfolgreich arbeitet. Sie<br />
können sich unterordnen, sind aber gleichzeitig nicht vollkommen auf die Leistung<br />
anderer angewiesen.<br />
„Täglich stand ich im direkten Kontakt mit den Kollegen aus anderen Bereichen“ ist<br />
36
Helfen Sie Ihrer <strong>Karriere</strong> auf die Sprünge<br />
ein weiterer Indikator dafür, dass Sie Ihre Stärke täglich eingesetzt haben und einen<br />
aktiven Austausch mit allen Mitarbeitern des Unternehmens gepflegt haben. Diese für<br />
Sie selbstverständliche Voraussetzung kann sich auch in der neuen Funktion nur als<br />
vorteilhaft erweisen.<br />
Zuletzt verweisen Sie auf die besonderen Qualitäten wie Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit<br />
im kollegialen Umgang, indem Sie als Berater und Problemlöser in kritischen<br />
Situationen aufgetreten sind: „unterstützen sie dabei, ihre Aufgaben und Problemstellungen<br />
bestmöglich zu bewältigen.“<br />
Verwenden Sie die folgende Struktur, wenn Ihnen die offenen Fragen gestellt werden:<br />
1. „Eine meiner wichtigsten Stärken ist, dass …“ (Stärke benennen)<br />
2. „In der Vergangenheit habe ich …“ (Verknüpfen Sie die Stärke mit einer beruflichen<br />
Erfahrung)<br />
3. „Was bedeutet, dass…“ (Zeigen Sie die vorteilhafte Konsequenz dieser Stärke auf)<br />
Eine sehr gelungene Antwort hält diese Struktur ein und wirkt wie aus einem Guss:<br />
„Eine meiner wichtigsten Stärken liegt darin, dass ich mit unterschiedlichen Menschen<br />
unter schwierigen Rahmenbedingungen der Extremsituationen erfolgreich umgehen<br />
kann. In der Vergangenheit habe ich dies bei zahlreichen Gelegenheiten unter Beweis<br />
gestellt, als es erforderlich war, unbeliebte Entscheidungen zu kommunizieren und<br />
durchzusetzen. <strong>So</strong> habe ich als Personalleiter einige Kündigungswellen oder die<br />
notwendigen Lohnkürzungen begleitet. Das half mir, die Fähigkeiten zu entwickeln,<br />
um diese komplexen Problemstellungen, die im Personalwesen unvermeidlich sind, zu<br />
bewerkstelligen.“<br />
Übung macht den Meister!<br />
Übung<br />
Zählen Sie fünf Ihrer besonderen, wichtigsten Stärken auf und belegen Sie diese mit<br />
entsprechenden Nachweisen.<br />
Nutzen Sie den vorgestellten Aufbau:<br />
1. „Eine meiner wichtigsten Stärken ist, dass …“ (Stärke nennen)<br />
2. „In der Vergangenheit habe ich …“ (Verknüpfen Sie die Stärke mit einer beruflichen<br />
Erfahrung)<br />
37
Helfen Sie Ihrer <strong>Karriere</strong> auf die Sprünge<br />
3. „Was bedeutet, dass …“ (Zeigen Sie die vorteilhafte Konsequenz dieser Stärke auf)<br />
Besondere Stärke 1<br />
„Eine meiner wichtigsten Stärken ist, dass …“<br />
„In der Vergangenheit habe ich …“<br />
„Was bedeutet, dass …“<br />
Besondere Stärke 2<br />
„Eine meiner wichtigsten Stärken ist, dass …“<br />
„In der Vergangenheit habe ich …“<br />
„Was bedeutet, dass …“<br />
Besondere Stärke 3<br />
„Eine meiner wichtigsten Stärken ist, dass …“<br />
„In der Vergangenheit habe ich …“<br />
38
Helfen Sie Ihrer <strong>Karriere</strong> auf die Sprünge<br />
„Was bedeutet, dass …“<br />
Besondere Stärke 4<br />
„Eine meiner wichtigsten Stärken ist, dass …“<br />
„In der Vergangenheit habe ich …“<br />
„Was bedeutet, dass …“<br />
Besondere Stärke 5<br />
„Eine meiner wichtigsten Stärken ist, dass …“<br />
„In der Vergangenheit habe ich …“<br />
„Was bedeutet, dass …“<br />
39
Helfen Sie Ihrer <strong>Karriere</strong> auf die Sprünge<br />
Übung<br />
Verfassen Sie eine Aufstellung der:<br />
- fünf Schlüsselqualifikationen, die Sie im bisherigen beruflichen Werdegang<br />
erworben haben. Wie werden Sie von diesen Fähigkeiten in der neuen Funktion<br />
profitieren?<br />
- fünf wichtigsten Erfolge in Ihrem Berufsleben;<br />
- fünf wichtigsten Erfolge abseits des Berufes.<br />
40
Helfen Sie Ihrer <strong>Karriere</strong> auf die Sprünge<br />
6. Verhalten beim Vorstellungsgespräch<br />
Fragen beantworten<br />
Viele Menschen gehen zuversichtlich und sehr gut vorbereitet in das Vorstellungsgespräch,<br />
nachdem sie sich ausführlich mit unterschiedlichen Fragestellungen und<br />
Antworten beschäftigt haben. Trotzdem wird ihnen eine unbequeme Frage gestellt<br />
und das mühsam aufgebaute Selbstvertrauen schmilzt dahin wie eine leckere Kugel<br />
Speiseeis im Hochsommer.<br />
Mit dem Rücken zur Wand in einer Sackgasse zu stecken, ist ein äußerst unangenehmes<br />
Gefühl. Dies lässt sich bisweilen nicht vermeiden, da es für die Menschen<br />
unmöglich ist, auf alle Fragen eine passende Antwort zu haben. In diesem Augenblick<br />
werden Sie danach beurteilt, wie souverän Sie mit der Situation umgehen und den<br />
Weg zurück ins sichere Gefilde wiederfinden.<br />
Im Vorstellungsgespräch erfolgreich agieren, heißt Fragen beantworten können. Damit<br />
Sie die Chance aufrechterhalten, den Bewerbungsprozess zu bestehen, müssen<br />
Sie diverse grundlegende Techniken und Strategien der Beantwortung beherrschen.<br />
Sie werden im Rahmen eines typischen Vorstellungsgespräches mit drei Arten von<br />
Fragen konfrontiert werden.<br />
Fragentyp Nr. 1<br />
„Weisen Sie die erforderlichen Kompetenzen auf?“<br />
Fragentyp Nr. 2<br />
„Brennen Sie auf die Herausforderungen?“<br />
Fragentyp Nr. 3<br />
„Können Sie gut mit anderen zusammenarbeiten und wie passen Sie zur Unternehmenskultur?“<br />
Die gestellten Fragen können auf äußerst unterschiedliche Art und Weise formuliert<br />
werden, aber die Grundintention kursiert stets um diese drei Kernformen.<br />
Vergewissern Sie sich, dass Sie bindende und wirkungsvolle Antworten auf diese Fragen<br />
parat haben. Dadurch werden Sie nicht von heiklen Fragen verunsichert und mit<br />
einem, möglicherweise entscheidenden, Vorteil über die anderen Bewerber ins Ren-<br />
41
Helfen Sie Ihrer <strong>Karriere</strong> auf die Sprünge<br />
nen gehen. Zu wissen, was auf Sie zukommt, vereinfacht die Vorbereitung erheblich.<br />
Anbei erhalten Sie die Anleitung, wie diese Kernfragen behandelt und Ihre Antworten<br />
angepasst werden müssen, um die Fallstricke zu vermeiden. Den Fragentyp zweifelsfrei<br />
zu identifizieren, ist bereits mit ein wenig Übung möglich.<br />
Fragentyp Nr. 1<br />
„Weisen Sie die erforderlichen Kompetenzen auf?“<br />
Die Fragen dieser Kategorie zielen darauf ab, Ihre berufliche Erfahrung einer gründlichen<br />
Prüfung zu unterziehen. Der Gesprächspartner versucht einzuschätzen, ob<br />
Sie in der Vergangenheit unter vergleichbaren Bedingungen die Anforderungen der<br />
Arbeitsstelle vollumfänglich erfüllt haben. Auf der Grundlage Ihrer vorgelegten Erfahrungen<br />
und Errungenschaften wird der Arbeitgeber versuchen einzuschätzen,<br />
inwiefern Sie die Voraussetzungen mitbringen, die für den ausgeschriebenen Posten<br />
erforderlich sind.<br />
Die unangenehmen, d. h. mehrdeutigen Fragen sollten Sie nicht verunsichern, denn<br />
sie lassen sich ausnahmslos mit einfachen Aussagen beantworten. Beziehen Sie die<br />
Antworten auf die eigenen Erfahrungen und schildern Sie die konkreten Fälle und<br />
Umstände, mit denen Sie konfrontiert wurden. Festigen Sie Ihre Position mit unwiderlegbaren<br />
Nachweisen.<br />
Vermeiden Sie die unklaren und allgemeingültigen Aussagen wie:<br />
- „Ich habe mit Menschen unterschiedlicher Herkunft und Bildung zusammengearbeitet.“<br />
- „Ich habe bereits Teams von bis zu 10 Mitgliedern geleitet.“<br />
- „Es war ein Vergnügen, für das Unternehmen X zu arbeiten.“<br />
Diese Angaben stellen lediglich Verallgemeinerungen dar und bieten dem Gesprächspartner<br />
weder Inhalt noch Beweise an. Vermeiden Sie den Eindruck, dass Sie sich in<br />
der Kommunikation an die Floskeln klammern. Stattdessen sollten Sie konstatieren:<br />
„Die Tatsache, dass ich mit Menschen unterschiedlicher Herkunft und Bildung zusammengearbeitet<br />
habe, half mir entscheidend dabei, die kommunikativen Fähigkeiten<br />
zu perfektionieren. Damit ist es mir möglich, die Teammitglieder zu Höchstleistungen<br />
anzuregen. Mir ist bestens bekannt, wie unterschiedliche Menschen motiviert werden<br />
müssen, um die Anforderungen zeit- und sachgerecht und in hoher Qualität zu erledigen.“<br />
Spüren Sie den Unterschied? Ist diese Formulierung nicht eine mächtige Botschaft?<br />
42
Helfen Sie Ihrer <strong>Karriere</strong> auf die Sprünge<br />
Versuchen Sie wie der Fragesteller zu denken und versetzen Sie sich in die Rolle<br />
des Arbeitgebers hinein. Bevor Sie antworten, fragen Sie sich erst: „Was meine ich<br />
damit?“ Denn genau diese Frage wird Ihnen der Interviewer auch stellen, falls Sie die<br />
Ausgangsfrage nicht konkret genug beantworten.<br />
Um dies zu vermeiden, sprechen Sie die Vorteile, die Sie auszeichnen, und die Handlungsweisen,<br />
die sich in konkreten Gegebenheiten bewährt haben, offensiv an.<br />
Fragentyp Nr. 2<br />
„Brennen Sie auf die Herausforderungen?“<br />
Die Fragen, die unter diese Kategorie fallen, sondieren Ihren Motivationsgrad und<br />
helfen dem Arbeitgeber, Ihre positiven und negativen Charaktereigenschaften nachzuvollziehen.<br />
Daraus erhoffen sich die Gesprächspartner profunde und gesicherte Erkenntnisse<br />
über die Herangehensweise, die Sie im neuen Umfeld anwenden werden und letztlich<br />
darüber, ob Sie den Anforderungen der Stelle gewachsen sind. Die Perspektive<br />
ist umso besser, je positiver Ihre Einstellung zur Arbeitsaufgabe eingeschätzt wird.<br />
Ihr Wille, mit Entschlossenheit und Begeisterung anzupacken, wird auf den Prüfstein<br />
gestellt.<br />
In den letzten Jahren haben sich die unabdingbaren Anforderungen an den Stelleninhaber<br />
von der akademischen Qualifikation und der Berufserfahrung kontinuierlich zu<br />
der <strong>So</strong>zialkompetenz und den Persönlichkeitsmerkmalen verschoben. Diese Faktoren<br />
heben den Einzelnen aus der Gruppe der Bewerber hervor, die über vergleichbare<br />
fachliche Voraussetzungen verfügen.<br />
Der Arbeitgeber stellt die Fragen, um die persönlichen Eigenschaften zu erkennen,<br />
die Sie charakterisieren. Das Unternehmen schenkt Ihnen Vertrauen, das stets ein<br />
zweischneidiges Schwert ist: Es kann verteidigen und es kann verletzen. Sie müssen<br />
mit Ihrer Persönlichkeit, Tatendrang und Engagement diesen Vertrauensvorschuss<br />
rechtfertigen.<br />
Die erforderliche Entschlossenheit und den Leistungswillen können Sie geschickt in<br />
den Antworten verpacken. Der Gesprächspartner wird dadurch deutlich spüren, dass<br />
Sie überaus motiviert sind und ernsthaftes Interesse daran haben, den Beitrag zur<br />
Unternehmensentwicklung zu leisten.<br />
Betrachten Sie die nachfolgenden Stellungnahmen:<br />
„Ich bin hoch motiviert und stets bestrebt, die Aufgaben zielbezogen zu erledigen.“<br />
43
Helfen Sie Ihrer <strong>Karriere</strong> auf die Sprünge<br />
„Gelegentlich müssen die vereinbarten Vorgehensweisen überdacht und neu festgelegt<br />
werden. Diese Flexibilität lege ich immer dann an den Tag, wenn es erforderlich<br />
ist, die Aufgabe zeit- und fachgerecht zu erledigen.“<br />
„Bisher hatte ich nur zwei Arbeitgeber, bei denen ich jeweils acht Jahre lang beschäftigt<br />
war. Den Arbeitsplatzwechsel ziehe ich nur dann in Erwägung, wenn das Angebot<br />
perfekt zu mir und zu meiner Lebensplanung passt. Bei der angebotenen Arbeitsstelle<br />
ist dies aus meiner Sicht der Fall.“<br />
Ein weiterer Gedankenanstoß:<br />
„Wie kann ich erfolgreich die Bereitschaft demonstrieren, die Arbeit gewissenhaft,<br />
effektiv und effizient zu erledigen?“<br />
Fragentyp Nr. 3<br />
„Können Sie gut mit anderen zusammenarbeiten und wie passen Sie zur Unternehmenskultur?“<br />
Basierend auf Ihren Antworten formt sich dem Gesprächspartner allmählich ein<br />
rundes Bild vor seinem geistigen Auge: Wie werden Sie in das Unternehmensgefüge<br />
integriert, um langfristig einen produktiven Beitrag im Unternehmen leisten zu können?<br />
Die Antworten sind das einzige verfügbare Mittel, um Ihre Fähigkeiten und die<br />
ausgeprägten Einstellungen und Persönlichkeitseigenschaften einzuschätzen, die für<br />
die Anforderungen des Arbeitsplatzes von Bedeutung sind.<br />
Aber nicht ausschließlich das voraussichtliche Arbeitsergebnis muss berücksichtigt<br />
werden, sondern auch übergeordnet Ihr unmittelbarer Beitrag zur Unternehmenskultur.<br />
Jedes Unternehmen weist eine besondere interne Kultur auf, die u. a. aus der<br />
einzigartigen Zielausrichtung, der Wertestruktur und den Grundsätzen der Zusammenarbeit<br />
entsteht. Bereits im Vorstellungsgespräch wird darüber das endgültige<br />
Urteil gefällt, ob Sie in diesem Komplex einen wertvollen Beitrag leisten werden.<br />
Manche Arbeitgeber pflegen den offenen und ungezwungenen Umgang im täglichen<br />
Miteinander, während andere großen Wert auf die Seriosität legen. Ob Sie den Zuschlag<br />
erhalten, entscheidet in erster Linie der Gesamteindruck, den Sie im Vorstellungsgespräch<br />
vermitteln. Dieser Eindruck wird der Wunschvorstellung des Unternehmens<br />
gegenübergestellt und gründlich analysiert.<br />
Das ist das häufig bittere Ergebnis eines Vorstellungsgespräches. Sie können perfekt<br />
qualifiziert sein, die nachweisbaren beruflichen Erfolge vorlegen und eine makellose,<br />
professionelle Einstellung aufweisen, aber falls der Arbeitgeber daran zweifelt, dass<br />
Sie bestens in das Teamgefüge und zum Unternehmen passen, ist es unwahrscheinlich,<br />
dass Sie den Zuschlag erhalten werden.<br />
44
Helfen Sie Ihrer <strong>Karriere</strong> auf die Sprünge<br />
Wodurch wird dieser Zweifel genährt? Die Gesprächspartner und die auswertende<br />
Kommission können zum Entschluss gelangen, Sie wären ein Außenseiter, der nicht<br />
erfolgreich ins Teamgefüge integriert werden kann. Diese Einschätzung ist natürlich<br />
subjektiv und sicherlich nicht immer richtig. Sie basiert aber auf dem vermittelten Eindruck,<br />
für den Sie selbst verantwortlich sind.<br />
In diesem Fall müssen Sie sich keine Vorwürfe machen. Möglicherweise ist die Organisation<br />
geprägt durch einen ungezwungenen und kumpelhaften Umgang und Sie<br />
würden mir Ihrer seriösen Professionalität negativ auffallen. Im Gegensatz dazu ist es<br />
durchaus denkbar, dass Sie eine äußerst extrovertierte und initiative Persönlichkeit<br />
sind, aber das Unternehmen ein biederes und konservatives Gesamtbild abgibt.<br />
Beide Konstellationen stellen keinen Glücksfall für Sie oder das Unternehmen dar.<br />
Die Arbeitgeber kennen die Organisation bestens und können sehr wohl die Wunschvorstellung<br />
eines neuen Mitarbeiters definieren. Im Bewerbungsprozess werden die<br />
Kandidaten insbesondere nach den Abweichungen von der Unternehmensnorm und<br />
dem daraus folgenden Konfliktpotenzial bewertet. Wie bereits festgestellt, ist der Bewerbungsprozess<br />
viel zu langwierig und teuer, um sich große Patzer bei der Auswahl<br />
zu erlauben. Im Zweifelsfall wird der Kandidat eher abgelehnt, bevor das Risiko eines<br />
teuren Irrtums eingegangen wird.<br />
Bevor Sie die Bewerbungsunterlagen einreichen, ist es daher ratsam, das Image des<br />
Unternehmens kennenzulernen, um zu entscheiden, ob das Unternehmen förderlich<br />
für Ihre zukünftigen Pläne ist. Stellen Sie im Vorfeld fest, dass die Organisation nicht<br />
das verspricht, was Sie sich erhoffen, können Sie sich viel Ärger und Enttäuschung<br />
ersparen.<br />
Vorteile aufzeigen<br />
Dass es von entscheidender Bedeutung für den Erfolg der Bewerbung ist, eigene<br />
Vorzüge wie besondere Fähigkeiten und Berufserfahrungen dem potenziellen Arbeitgeber<br />
im Vorstellungsgespräch deutlich aufzuzeigen, steht außer Frage.<br />
Wie Sie wahrgenommen werden, ein bestimmtes Image artikulieren und dadurch einen<br />
Gesamteindruck beim Gesprächspartner erzeugen, ist der Schlüssel zum Erfolg.<br />
Manche Vorteile Ihrer Erfahrungen sind nicht immer auf Anhieb sichtbar, aber wenn<br />
Sie sich ernsthaft mit der Frage „Was steckt dahinter, was meine ich damit?“ beschäftigen,<br />
kristallisieren sich die Vorzüge beinahe umgehend heraus.<br />
Sie müssen sich die Frage stellen: „Welchen Vorteil beziehe ich daraus?“<br />
45
Helfen Sie Ihrer <strong>Karriere</strong> auf die Sprünge<br />
Genau diese Frage wird sich der Gesprächsleiter während der Konversation stellen.<br />
Wechseln Sie gedanklich die Seiten und stellen Sie sich die Faktoren vor, die dem<br />
Arbeitgeber zusagen könnten. Beantworten Sie die Fragen, bevor sie gestellt werden!<br />
Überlegen Sie bestimmte Sätze, die alle Vorteile Ihrer Kenntnisse und Erfahrungen<br />
abrunden. Platzieren Sie diese Sätze am Ende Ihrer Ausführungen:<br />
- Was darin resultiert, dass ...<br />
- Was bedeutet, dass ...<br />
- Die Vorteile waren ...<br />
- Der Nutzen ergab sich aus ...<br />
- Wir haben erreicht, dass ...<br />
- Das Endergebnis war, das s...<br />
Nächste Schritte<br />
Nach der Lektüre dieses Buches werden Sie das Vorstellungsgespräch bestens vorbereitet<br />
absolvieren und bereit sein, dem zukünftigen Arbeitgeber Ihre Bewerbung als<br />
ein Gesamtpaket anzubieten, das er sich in der Wunschvorstellung erhofft hat!<br />
Der Termin für das Vorstellungsgespräch ist fixiert, vor Ort im Unternehmen, für das<br />
Sie sehr gerne tätig sein möchten. Die ausgeschriebene Stelle passt perfekt zu Ihnen,<br />
auf diese Chance haben Sie lange gewartet und darauf hingearbeitet. Nun müssen<br />
Sie nur noch den Arbeitgeber überzeugen!<br />
Bedenken Sie aber, dass es für den Erfolg nicht ausreicht, auf alle erdenklichen Fragen<br />
vorbereitet zu sein. Viele kleine Faktoren, die Sie nicht vernachlässigen dürfen,<br />
bestimmen die Erfolgschancen.<br />
Die nachfolgenden Hinweise werden Ihnen dabei helfen, Ihre Errungenschaften,<br />
Fähigkeiten und Talente in einer Form zu präsentieren, die perfekt zu dieser einmaligen<br />
Chance passt. Sie werden entscheidend sein, unabhängig davon, ob Ihre Berufserfahrung<br />
vollumfänglich den Anforderungen der Arbeitsstelle entspricht oder Sie<br />
lang und hart darauf hingearbeitet haben, den nächsten <strong>Karriere</strong>schritt zu wagen. Sie<br />
entfalten die maximale Wirkung im Vorstellungsgespräch und verbessern die Erfolgsaussichten<br />
deutlich.<br />
Über das Unternehmen recherchieren<br />
Vor dem Vorstellungsgespräch sollten Sie möglichst viel über das Unternehmen in<br />
Erfahrung bringen. Ihre erste Anlaufstelle ist die Internetpräsenz. Auf der Homepage<br />
finden Sie die relevanten Angaben über die Unternehmensgeschichte und -werte, die<br />
46
Helfen Sie Ihrer <strong>Karriere</strong> auf die Sprünge<br />
Firmenvision und die Hinweise über die vorherrschende Kultur. Wie hat sich das Unternehmen<br />
entwickelt und wie positioniert sich die Organisation in der Zukunft? Sich<br />
im Vorfeld eingehend mit dem eigenen Beitrag zur Zielerreichung auseinanderzusetzen,<br />
signalisiert Interesse und Leistungsbereitschaft.<br />
Die angebotene Stelle analysieren<br />
Was können Sie über die angebotene Stelle im Vorfeld erfahren?<br />
- Warum ist sie unbesetzt? Ist ein Ersatz erforderlich oder wird die Stelle neu geschaffen?<br />
- Welche Verantwortung bietet die Funktion?<br />
- Wie sind die Berichtswege organisiert? An wen berichtet der Stelleninhaber? Wer<br />
berichtet an den Stelleninhaber?<br />
Berücksichtigen Sie im Anschluss Ihre <strong>Karriere</strong>pläne: Wo möchten Sie in fünf Jahren<br />
sein? Dann stellen Sie sich die kritische Frage: „Ist diese Stelle ein Schritt in die<br />
richtige Richtung?“<br />
Selbst wenn es ein Schritt seitwärts oder gar zurück sein sollte, sorgen Sie unbedingt<br />
dafür, dass die Veränderung Ihnen weiterhilft, die persönlichen beruflichen Ziele zu<br />
erreichen.<br />
Kontakt einschätzen<br />
Ist es der Vorgesetzte, an den der zukünftige Stelleninhaber berichten wird?<br />
Welche Funktion im Unternehmen bekleiden die Gesprächsteilnehmer?<br />
Wer entscheidet über die Stellenbesetzung im Bewerbungsprozess?<br />
Stärken zusammenfassen<br />
Vervollständigen Sie die Aufgabenstellung, die in den früheren Abschnitten dieses<br />
Buches vorgestellt wurde.<br />
Sie kennen zwar Ihre Stärken und können einschätzen, dass dies die Funktion ist, für<br />
die Sie perfekt geeignet sind. Wie machen Sie es aber dem potenziellen Arbeitgeber<br />
deutlich?<br />
Fassen Sie Ihre wichtigsten Stärken (Fähigkeiten, Qualifikationen, Talente) zusam-<br />
47
Helfen Sie Ihrer <strong>Karriere</strong> auf die Sprünge<br />
men. Verpassen Sie nicht, die besonderen persönlichen Charaktereigenschaften<br />
zu erwähnen. Die Unternehmensvertreter werden Ihnen dankbar sein, da sie einen<br />
besseren Eindruck davon bekommen können, ob Sie zu der ausgeschriebenen Stelle,<br />
zur Abteilung oder zum Unternehmen passen.<br />
Sind Sie ein wertvolles und produktives Teammitglied, dann teilen Sie es auch mit.<br />
Haben Sie ausgezeichnete Bewertungen erhalten (z. B. bei einer internen Befragung<br />
oder Kompetenzbeurteilung), dann legen Sie die Ergebnisse vor. Das Vorstellungsgespräch<br />
ist nicht der richtige Augenblick, um bescheiden zu sein.<br />
Schwächen sind „Handlungsfelder“<br />
Die unliebsamste aller Fragen ist vermutlich diejenige, mir der sich kaum jemand<br />
gerne beschäftigt:<br />
„Nennen Sie uns Ihre Schwächen/Defizite.“<br />
Manchmal wird aus taktvoller Rücksichtnahme diese Frage positiv umformuliert:<br />
„Wenn Sie nach Fähigkeiten oder Talenten gefragt wären, von deren Verbesserung<br />
Sie nach der eigenen oder der Meinung Ihrer Vertrauenspersonen profitieren würden,<br />
was würden Sie antworten?“<br />
Diese Worte gehen unter die Haut, aber verlieren Sie nicht gleich das Selbstvertrauen,<br />
wenn Sie urplötzlich vor der desillusionierenden Frage stehen: „Bisher haben Sie<br />
gezeigt, dass Sie ein Superman sind, aber was macht Sie zum Menschen?“<br />
Viele Arbeitgeber möchten bereits im Vorstellungsgespräch erkennen, wie Sie mit Situationen<br />
umgehen, die Ihnen unangenehm sind. Darum werden Sie (sanft, da verbal)<br />
unter Druck gesetzt. Ihre Reaktion auf den Stress, der durch die innere Ablehnung<br />
dieser Frage entsteht, wird beobachtet. Bleiben Sie gelassen und lassen Sie sich<br />
nicht aus der Ruhe bringen. Damit zeigen Sie, dass Sie auch in schwierigen Situationen<br />
die Haltung bewahren können und auch zu persönlichen Schwächen ein gesundes<br />
Verhältnis pflegen. Schließlich sind sie ein natürlicher Teil Ihrer Persönlichkeit<br />
und „Handlungsfelder“, die Ihrem beruflichen Erfolg und der charakterlichen Formung<br />
zugutekommen werden.<br />
Eine wirkungsvolle Methode, mit dieser Fragestellung umzugehen, lautet:<br />
„Decken Sie das Negative mit dem Positiven ab.“<br />
Das kann eine sehr gute Strategie sein, solange Sie Ihre Schwäche nicht mit einem in<br />
dieser einmaligen Konstellation negativ konnotierten Merkmal zu kaschieren versu-<br />
48
Helfen Sie Ihrer <strong>Karriere</strong> auf die Sprünge<br />
chen, wie beispielsweise festzustellen: „Ich bin übermäßig eigenständig.“ Dies kann<br />
als „Ich mache alles auf eigene Faust“ interpretiert werden. In einem Unternehmen, in<br />
dem der Teamgedanke die oberste Priorität genießt, kann dies ein Warnhinweis sein,<br />
auf Ihre Dienste zu verzichten.<br />
Darum ist es zwingend erforderlich, dass Sie sich mit der ausgeschriebenen Stelle,<br />
der Unternehmenskultur sowie den Unternehmenszielen im Vorfeld auseinandersetzen,<br />
um die Warnhinweise frühzeitig zu identifizieren.<br />
Schwächen positiv verkaufen<br />
Die Frage nach den Defiziten und dem Optimierungspotenzial soll unbequem sein<br />
und Sie drastisch aus dem Konzept bringen. Offen gesagt, das Gegenteil ist der Fall<br />
und diese Frage ist wohl das Beste, was Ihnen im Vorstellungsgespräch passieren<br />
kann. Dies stimmt natürlich nur, wenn Sie die entsprechende Technik beherrschen<br />
und die Ruhe besitzen, sie auch anzuwenden. In diesem Augenblick können Sie<br />
zeigen, was in Ihnen steckt und den Gesprächspartner sehr beeindrucken. Mit der<br />
entsprechenden Vorgehensweise werden Sie die vermeintliche Schwäche in einen<br />
massiven Pluspunkt verwandeln. Wählen Sie aber eine falsche Antwort, werden Ihre<br />
Aussichten auf die Traumanstellung erheblich sinken.<br />
Einen positiven Eindruck aus dieser Frage zu erzeugen, mag anfänglich recht schwierig<br />
erscheinen. Die Antwort „Ich habe/kenne keine Schwächen“ ist verlockend, aber<br />
leider unrealistisch und damit ausgeschlossen. Dieser Aussage schenkt niemand Vertrauen.<br />
Bereiten Sie im Vorfeld zwei Beispieldefizite vor, die Sie vorstellen möchten.<br />
Angenommen, Sie sind bisweilen zu impulsiv und ungeduldig zu Ihren Mitmenschen.<br />
Filtern Sie aber das Positive aus dem scheinbaren Nachteil!<br />
Die Frage nach den verbesserungswürdigen Aspekten beantworten Sie dann wie<br />
folgt:<br />
„Als ein ergebnisorientierter Mensch trage ich die Verantwortung dafür, dass die Arbeit<br />
rechzeitig und in bestmöglicher Qualität erledigt wird. Dabei ist es möglich, dass<br />
ich ungeduldig und unzufrieden werde, wenn der Fortschritt nicht meinen Vorstellungen<br />
entspricht. Dessen bin ich mir aber bewusst und arbeite daran, etwas weniger<br />
unnachgiebig und perfektionistisch zu sein.“<br />
Die Ungeduld, ein für die konfliktfreie und effektive Zusammenarbeit erhebliches<br />
Kompetenzdefizit, wirkt in diesem Kontext beinahe sympathisch und zweifelsohne<br />
menschlich. Damit haben Sie exakt das erreicht, was Sie sich vorgenommen haben:<br />
Aus einem Nachteil ist ein Vorteil geworden. Üben Sie diese Argumentationskunst<br />
und Sie werden erstaunt sein, wie mühelos Sie diese Frage in allen Variationen meistern<br />
werden.<br />
49
Helfen Sie Ihrer <strong>Karriere</strong> auf die Sprünge<br />
Beachten Sie die Argumentationsstruktur:<br />
- Das Positive hervorheben: „Ich bin sehr ...“<br />
- Mit einem Beispiel belegen: „Da ich unbedingt darauf achte, ...“<br />
- Das Negative platzieren: „Was bedeutet, dass ich gelegentlich dazu neige, ...“<br />
- Positive Zukunftsaussicht: „Dessen bin ich mir bewusst und ich achte darauf, ...“<br />
Die Erkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung!<br />
Sie sollten mindestens zwei Defizite in petto haben und stets bereit sein, darauf angesprochen<br />
zu werden. Aber es bedeutet nicht, dass Sie die beiden Aspekte unbedingt<br />
erklären müssen. Beantworten Sie die Frage mit der ersten Schwäche und nehmen<br />
Sie Stellung zu einer weiteren nur dann, wenn Sie danach gefragt werden. Erhöht<br />
der Gesprächsleiter den Druck und verlangt, dass Sie ein weiteres „Handlungsfeld“<br />
aufdecken, können Sie anfügen, dass Sie eine auffällige Schwäche aufweisen: Sie<br />
arbeiten zu hart!<br />
„Ich bin außerordentlich engagiert und gebe immer alles, da ich keine halben Sachen<br />
mag. Was ich anpacke, ziehe ich konsequent durch. Dies hat jedoch zur Folge, dass<br />
mir aufgrund der durch die vielen Arbeitsstunden verursachten Müdigkeit Konzentrationsfehler<br />
unterlaufen. Aus bester Absicht erzeuge ich eine gehörige Portion von<br />
vermeidbarem Stress. „Gut gemeint“ ist bekanntlich das Gegenteil von „gut“, und<br />
deswegen müsste ich den Druck vom Gaspedal bisweilen wegnehmen. Die Intensität<br />
verringern und häufiger innehalten, würde mir guttun. Es ist aber leichter gesagt als<br />
getan!“<br />
Achten Sie unbedingt darauf, dass Sie die Aussagen ernst meinen und zu dem Gesagten<br />
stehen. Die professionellen Personalverantwortlichen haben in der Regel eine<br />
gute Menschenkenntnis und ein fein ausgeprägtes Gespür für die Aufrichtigkeit der<br />
Äußerungen.<br />
Schreiben Sie zu Übungszwecken drei Ihrer verbesserungswürdigen Eigenschaften<br />
auf und verwandeln Sie diese in positive Antworten, wie Sie es in obigen Beispielen<br />
kennengelernt haben.<br />
Sprachrhythmus<br />
Die korrekten Antworten zu formulieren, ist nur die Hälfte des Erfolges. <strong>So</strong>rgen Sie<br />
dafür, dass der Gesprächspartner auch versteht, was Sie ausdrücken möchten.<br />
Lassen Sie Ihr Gegenüber nicht rätseln oder nachfragen. Sie wollen nicht, dass alle<br />
Beteiligten erleichtert sind, dass das Gespräch vorüber ist, in dem die Kommunikation<br />
nie richtig funktioniert hat.<br />
50
Helfen Sie Ihrer <strong>Karriere</strong> auf die Sprünge<br />
Halten Sie den Sprachrhythmus und die Stimmmodulation in der Form, dass Sie zu<br />
jedem Zeitpunkt deutlich und klar, für alle Anwesenden angenehm hörbar sprechen.<br />
Dafür hat sich eine Strategie bestens bewährt: das Tempo und den Sprachrhythmus<br />
des Gesprächsleiters nachzuahmen. Sind Sie ein notorischer Schnellsprecher und Ihr<br />
Gesprächspartner jemand, der um jedes Wort ringt, dann sollten Sie die Geschwindigkeit<br />
der Aussprache spürbar drosseln und umgekehrt. Diese einfache Technik ist<br />
außerordentlich förderlich für die Kommunikation und die dabei vermittelten Inhalte.<br />
Wenn Ihnen eine Frage gestellt wurde und Sie haben sie nicht gehört oder verstanden<br />
oder Sie benötigen etwas Bedenkzeit, zögern Sie nicht, eine kurze Denkpause<br />
einzulegen. Sie können höflich bitten, die Frage zu wiederholen oder umzuformulieren.<br />
Werden Sie gebeten, ein bestimmtes Beispiel anzugeben oder den Nachweis für eine<br />
Behauptung zu erbringen, dann bitten Sie um eine kurze Pause, um die Gedanken zu<br />
ordnen, bevor Sie zu der Anfrage Stellung nehmen. Es ist weitaus besser, nachdenklich<br />
zu erscheinen, statt unsicher und überhastet den erstbesten Gedanken zu einem<br />
keineswegs überzeugenden Beispiel zu formen.<br />
Die Vorbereitung auf diese sprachlichen und taktischen Feinheiten ist eine langwierige<br />
und detailverliebte Aufgabe. Setzen Sie die Empfehlungen um und Sie werden<br />
über die mächtige Wirkung Ihres Auftrittes erstaunt sein. Versetzen Sie sich hierfür<br />
in die Rolle des Gesprächsleiters und versuchen Sie nachzuvollziehen, was Sie vom<br />
Bewerber erfahren möchten.<br />
Sich treu bleiben und dabei jeden Satz mit Überzeugung vorzutragen, ist der Schlüssel<br />
zum Erfolg. Alles kann gelernt werden, nur die ehrliche, ursprüngliche Begeisterung<br />
nicht. Haben Sie diese Begeisterung für den angebotenen Posten nicht, wird der<br />
Funke nicht überspringen. Selbst dann nicht, wenn Sie den Zuschlag erhalten.<br />
Der erste Eindruck<br />
Die ausführlich dargestellte Vorbereitung wird Ihnen äußerst nützlich sein. Verpassen<br />
Sie es, dem eigenen Erscheinungsbild ausreichend Beachtung zu schenken, werden<br />
Sie sich vermutlich um die Früchte Ihrer Arbeit bringen.<br />
Der erste Eindruck, den Sie hinterlassen, wenn Sie den Raum betreten und den bisher<br />
unbekannten Menschen die Hand geben, wird zum großen Teil darüber entscheiden,<br />
ob Sie das ultimative Ziel erreichen werden. Für die vorteilhafte Wahrnehmung<br />
sind das gepflegte äußere Erscheinungsbild, die zum Anlass passende Kleidung, die<br />
gewählten Umgangsformen und die selbstbewusste Körpersprache förderlich.<br />
51
Helfen Sie Ihrer <strong>Karriere</strong> auf die Sprünge<br />
Kleider machen Leute<br />
Während des Vorstellungsgespräches werden nicht nur der Inhalt (Fähigkeiten, Erfahrung,<br />
Persönlichkeit), sondern auch die Form, Ihr Auftritt und das Erscheinungsbild<br />
genauestens unter die Lupe genommen.<br />
Wie sich ein Mensch kleidet, lässt auf den ersten Blick darauf schließen, wie er gesehen<br />
werden möchte. Im Vorstellungsgespräch wird nur diejenige Bewerbung erfolgreich<br />
sein, die alle Aspekte der Psychologie zum eigenen Vorteil einzusetzen versteht.<br />
Vergessen Sie nicht, dass Sie im Wettbewerb mit vielen Kandidaten stehen.<br />
Ein sportlich angezogener Bewerber könnte als unverantwortlich oder zu lässig im<br />
Umgang mit den Herausforderungen der Arbeitsstelle eingeschätzt werden. Ein<br />
elegant angezogener Kandidat suggeriert Kompetenz und Selbstdisziplin. Wer sich<br />
selbst organisieren kann, kann auch andere organisieren!<br />
Bedenken Sie, dass Sie nach dem ersten Eindruck „in eine Schublade“ gesteckt<br />
werden, aus dem es kaum ein Entkommen gibt. Viele Bewerber setzen auf die<br />
bewährte Kleidung, die sie zu allen feierlichen Anlässen tragen, aber für das Vorstellungsgespräch<br />
müssen Sie jedes Detail berücksichtigen – der Gesprächsleiter wird<br />
Sie unnachgiebig von Kopf bis Fuß „scannen“. Wer mit dem ansprechenden Äußeren<br />
punkten kann, hat womöglich bereits zu Beginn einen uneinholbaren Vorsprung.<br />
Ein guter Eindruck auf den Arbeitgeber wird Sie beflügeln und Ihr Selbstvertrauen<br />
stärken. Sie werden gelöst agieren und damit souverän und authentisch wirken. Sie<br />
sehen gut aus und Sie fühlen sich gut! Überlassen Sie nichts dem Zufall – das Vorstellungsgespräch<br />
ist kein Glücksspiel!<br />
Folgende Tipps werden Ihnen die Qual der Wahl erleichtern:<br />
Recherchieren Sie, ob das Unternehmen eine verbindliche Kleiderordnung implementiert<br />
hat. Versuchen Sie herauszufinden, ob eine Dienstkleidung, speziell für die<br />
ausgeschriebene Stelle, verbindlich vorgeschrieben ist. Falls ja, nutzen Sie diese Information,<br />
um Ihr Äußeres an das vorgegebene Ideal anzupassen. Unterdrücken Sie<br />
in diesem Fall den Wunsch, Ihre Individualität zu zelebrieren. Gehen Sie kein Risiko<br />
ein. Der Arbeitgeber rekrutiert die besten Teammitglieder, die das große Zahnrad der<br />
Organisation am Laufen halten.<br />
Selbst dann, wenn Sie in Erfahrung bringen, dass die vorherrschende Kleiderordnung<br />
sportlich-leger ist, keine Krawatten vorsieht und die Jeans toleriert, sollten Sie sich<br />
eher in Zurückhaltung üben und keine Experimente wagen.<br />
Ziehen Sie nur die Kleider an, die Sie bereits getragen haben, die Ihnen nachweislich<br />
passen und in denen Sie sich gut und zuversichtlich fühlen. <strong>So</strong>rgen Sie dafür, dass<br />
52
Helfen Sie Ihrer <strong>Karriere</strong> auf die Sprünge<br />
alle Kleidungsstücke sauber, ordentlich gepflegt und gebügelt sind.<br />
Überprüfen Sie Ihre Kleidung mit einem feinzahnigen Kamm, spätestens einige Tage<br />
vor dem Vorstellungsgespräch. Bessern Sie die sichtbaren Tragespuren aus, nähen<br />
Sie die fehlenden Knöpfe an und probieren Sie die Einzelteile an. Lassen Sie sich<br />
nicht zu viel Zeit, bis Sie diese Aufgaben erledigt haben: Unter Druck passieren Fehler,<br />
die sehr weh tun, aber in Ruhe mit minimalem Aufwand hätten verhindert werden<br />
können.<br />
Körpersprache<br />
Die Körpersprache spielt eine wichtige Rolle im Vorstellungsgespräch, als ein wesentlicher<br />
Aspekt der nonverbalen Konversation. Der Inhalt Ihrer Aussagen muss mit der<br />
Gestik und Mimik im Zusammenhang stehen, ansonsten wirken diese körperlichen<br />
Signale bestenfalls befremdlich und schlimmstenfalls lächerlich.<br />
Werden Sie nach den Stärken gefragt und Sie äußern, dass Sie eine selbstbewusste<br />
Person sind, die bereit ist, allen Widrigkeiten zu trotzen, aber dies nicht verinnerlicht<br />
haben, wird Sie die Körpersprache verraten. Sie sollten diese Situationen unbedingt<br />
vermeiden. Sagen Sie nur etwas, was Sie glaubwürdig verkörpern können. Die nonverbale<br />
Konversation und die Zeichensprache haben einen unmittelbaren Einfluss auf<br />
die anwesenden Gesprächspartner. Sie entscheiden im Unterbewusstsein über die<br />
Erfolgschancen der Bewerbung.<br />
Erfahrene Gesprächsleiter können die innere Verfassung und die Denkweise der<br />
Kandidaten richtig deuten, selbst dann, wenn sie überhaupt nicht auf das Gesprochene<br />
achten. Sie merken instinktiv, dass etwas nicht stimmt, wenn sich der Bewerber<br />
verstellt und versucht, die Wahrheit üppig auszuschmücken. Sie beobachten das<br />
Geschehen und insbesondere Ihre Körpersprache und nehmen die Hinweise wahr,<br />
die eine geistig vorgefertigte Vermutung stützen. Meinen Sie wirklich das, was Sie<br />
sagen? Sind Sie ehrlich zu sich selbst und zu anderen? In welcher Gemütsverfassung<br />
befinden Sie sich?<br />
Für einen guten Eindruck ist es unerlässlich, Ihrem Gegenüber bzw. demjenigen<br />
Menschen, an den Sie sich wenden, in die Augen zu schauen und diesen Kontakt<br />
unbedingt zu halten. Die herrschende Meinung deutet den Mangel an Sichtkontakt als<br />
ein Zeichen der Schüchternheit, der Unsicherheit, des Desinteresses oder der Unfähigkeit,<br />
die Wahrheit auszusprechen.<br />
Kein Signal ist eindeutig nachvollziehbar und deswegen ist jede Einschätzung mit<br />
Vorsicht zu genießen. <strong>So</strong> kann das auffällige Schwitzen u. a. auf die Unsicherheit<br />
des Bewerbers oder auf die hohe Konzentration und starke innere Anspannung oder<br />
sogar auf eine Schilddrüsenüberfunktion schließen lassen.<br />
53
Helfen Sie Ihrer <strong>Karriere</strong> auf die Sprünge<br />
Beachten Sie aber die beliebteste Interpretation: Wer sich an der Nase reibt oder<br />
beim Sprechen die Hand vor den Mund hält, lügt oder verheimlicht etwas! Vermeiden<br />
Sie die subjektiven Fehldeutungen, indem Sie eine einfache Regel befolgen: Während<br />
des gesamten Vorstellungsgespräches sollten Ihre Hände den Kopf nicht berühren<br />
– die Tabuzone beginnt ab der Schulterhöhe. Lenken Sie die Aufmerksamkeit der<br />
Gesprächspartner nicht von Ihren Worten ab und bleiben Sie stoisch ruhig: Nicht Sie<br />
haben etwas zu verlieren, sondern der Arbeitgeber läuft Gefahr, einen tollen Mitarbeiter<br />
zu verlieren!<br />
Körpersignale<br />
Anbei erhalten Sie eine Auflistung der Körpersignale, die Ihnen helfen werden, einen<br />
bestimmten Eindruck bei Gesprächspartnern zu wecken. <strong>So</strong>rgen Sie dafür, dass Sie<br />
die einzelnen Facetten der Körpersprache diszipliniert einstudieren und zielsicher<br />
einsetzen.<br />
Damit Sie als offen- und warmherzig gelten:<br />
• Beim Lachen den Mund öffnen,<br />
• die Hände öffnen und die Handflächen zeigen,<br />
• beim Sitzen den Mantel aufknöpfen.<br />
Damit Sie selbstbewusst wirken:<br />
• Den Augenkontakt behalten,<br />
• den Kopf aufrecht halten,<br />
• beim Reden mit den Händen (maßvoll) gestikulieren,<br />
• immer die kürzesten Wege wählen und aufrecht gehen,<br />
• die Hände mit festem Händedruck schütteln.<br />
Damit Sie nicht als ein Nervenbündel negativ auffallen:<br />
• Zappeln Sie nicht!<br />
• Kein inhaltsloses Gerede.<br />
• Vermeiden Sie die Redundanzen bzw. Wiederholungen jeglicher Art.<br />
• Kein Husten oder Gähnen!<br />
• Das Gesicht oder die Haare nicht berühren!<br />
• Die Füße bewegen und Daumen drehen.<br />
Damit Sie nicht in die defensive Rechtfertigungsposition geraten, vermeiden Sie:<br />
• Ihre Arme zu verschränken,<br />
• das Haupt zu senken,<br />
• eine „enge“ und ausdruckslose Körpersprache,<br />
54
Helfen Sie Ihrer <strong>Karriere</strong> auf die Sprünge<br />
• mit den Augen zu rollen,<br />
• beim Sprechen das Gesicht zu berühren,<br />
• die Stirn zu runzeln,<br />
• zu grinsen, ohne die Zähne zu zeigen.<br />
Entspannung und Bestätigung vor dem Vorstellungsgespräch<br />
Entspannen Sie sich vor dem Vorstellungsgespräch. Sie haben sich tage-, vielleicht<br />
sogar wochenlang auf den Termin vorbereitet und Ihr Kopf quillt von Informationen<br />
über.<br />
Wenn Sie bis zum letzten Augenblick unter Strom stehen und in dieser Verfassung<br />
ins Rennen gehen, setzen Sie sich einer enormen Belastung aus. Ihr Körper und Ihr<br />
Geist sind gestresst und könnten gegen diese Tortur leicht rebellieren. Sie benötigen<br />
zwingend die geistige und körperliche Frische!<br />
Die Entspannung im Vorfeld des Gespräches ist ein weiterer Garant zum erfolgreichen<br />
Verlauf. Diese Ruhe vor dem Sturm muss als eine absolute Notwendigkeit<br />
erfasst und eingeplant werden. Der menschliche Körper ist für die Bewegung bestimmt<br />
genauso wie der Verstand für das Denken, aber beide funktionieren wesentlich<br />
effektiver, wenn sie gelegentlich in den Genuss einer Ruhepause kommen und die<br />
Auslastung vorübergehend massiv reduziert wird.<br />
Was bedeutet Entspannung?<br />
Die Entspannung ist eine individuelle Angelegenheit. Alle Aktivitäten, die einem<br />
Menschen dabei helfen, die Gedanken von den <strong>So</strong>rgen und Ängsten des Lebens<br />
abzulenken und neue Kraft zu schöpfen, können als Entspannung aufgefasst werden.<br />
Ein Buch zu lesen oder ein Musikinstrument zu spielen, gehören genauso dazu wie<br />
mit Freunden zu telefonieren, zu stricken oder in allen erdenklichen Varianten Sport<br />
zu treiben.<br />
In der Entspannung übernimmt das Unterbewusstsein das Kommando und verarbeitet,<br />
wie im Schlaf, die bewusst wahrgenommenen Eindrücke, die krampfhaft festgehalten<br />
werden. Die Entspannung ist das Loslassen dieser Erfahrungen in den sicheren<br />
Hafen des Unterbewusstseins.<br />
Bekannt ist das Phänomen, dass Zeit wie im Fluge vergeht, wenn sich der Mensch in<br />
einen Zustand der vollkommenen Konzentration und Fokussierung auf eine bestimmte<br />
Tätigkeit versetzt. In diesem Zustand, der von betäubender Glückseligkeit geprägt ist,<br />
löst sich das Zeitgefühl auf und damit auch alle Erwartungshaltungen, positive wie<br />
negative. Die Entspannung ist zeitlos.<br />
55
Helfen Sie Ihrer <strong>Karriere</strong> auf die Sprünge<br />
In Verbindung mit der Technik der (Selbst-)Bestätigung kann die Entspannung durch<br />
den Aufbau eines positiven Selbstbildes das Selbstvertrauen steigern. Die Visualisierung<br />
ist ein wirkungsvolles Instrument, um die Technik der Affirmation (Selbstbejahung)<br />
zu erlernen und damit ein positives Selbstbild zu entwickeln.<br />
Legen Sie sich auf den Rücken in einer ruhigen Umgebung. Im Hintergrund können<br />
Sie beruhigende Klänge abspielen, die der Stille etwas Würze verleihen. Schließen<br />
Sie die Augen und belassen Sie den Verstand zunächst im wohligen Leerlauf.<br />
Im deutlich entspannten Zustand entwerfen Sie das Bild vor dem geistigen Auge, in<br />
dem Sie vor Selbstvertrauen strotzen und unerschütterlich an sich und an den Erfolg<br />
glauben. Halten Sie die ausschweifenden Gedanken nicht zurück und machen Sie die<br />
Vorstellung so groß, glänzend und kühn wie nur denkbar möglich.<br />
Versuchen Sie, einen Film ablaufen zu lassen. Sie nehmen die Geräuschkulisse und<br />
die gelassene, freundliche Umgebung wahr sowie die sanfte Brise auf der Haut. Achten<br />
Sie auf das Gefühl, das aus dieser Zuversicht und dem Glauben an die eigenen<br />
Fähigkeiten entsteht. Dieses Gefühl, eine starke Emotion, füllt alle Teile Ihres Körpers<br />
aus und Sie tauchen darin vertrauensvoll ab.<br />
Bereits nach dieser kleinen Übung werden Sie sich wesentlich besser fühlen. Gestatten<br />
Sie die Affirmation, d. h. die Verankerung von den Elementen Ihrer Traumvorstellung,<br />
beispielsweise dem Aussehen, der Sprache und den Gefühlen in Ihrem<br />
Verstand. Die sich herauskristallisierenden Gedanken stellen positive Überzeugungen<br />
dar:<br />
- „Ich bin eine starke, anziehende und gelassene Frau.“<br />
- „Ich bin ein verständnisvoller und entschlossener Leiter.“<br />
- „Ich bin ein erfolgreicher Mensch.“<br />
- „Ich bin wortgewandt und überzeugend beim Vorstellungsgespräch.“<br />
Wiederholen Sie diese Überzeugungen: Sprechen Sie es laut heraus oder nur gedanklich<br />
in aller Stille. Danach atmen Sie einige Male tief durch, öffnen Sie die Augen<br />
und strecken Sie sich aus vorm Aufstehen. Bitte langsam aufstehen!<br />
Sie sind nun entspannt, gelassen und geistig vollkommen erfrischt, wie ausgewechselt.<br />
Das Selbstvertrauen lädt Sie mit Energie auf und sorgt für Tatendrang: Sie wollen<br />
anpacken und wollen zeigen, was in Ihnen steckt.<br />
Nehmen Sie sich täglich einige Minuten Zeit, um sich zu beruhigen und zu entspannen.<br />
Lassen Sie den Film immer wieder vor dem geistigen Auge ablaufen. Konzen-<br />
56
Helfen Sie Ihrer <strong>Karriere</strong> auf die Sprünge<br />
trieren Sie sich auf die positiven, bejahenden Gedanken und lassen Sie die dabei<br />
entstehenden Gefühle ungestört wirken. Tragen Sie gedanklich das positive Selbstwertgefühl<br />
in jeden Knochen und jeden Muskel Ihres Körpers.<br />
In der Phase der Entspannung von Körper und Seele lassen Sie den Film ablaufen<br />
und tragen Sie die bejahenden Aussagen immer wieder vor. Sie appellieren ununterbrochen<br />
an Ihren Geist, der diese Autosuggestion verinnerlicht und ein erheblich<br />
gesteigertes Selbstvertrauen zurückspiegelt. Sie sind gut, weil Sie glauben, dass Sie<br />
gut sind!<br />
Bald werden Sie merken, dass Sie anders auftreten: Sie halten die aufrechte Körperhaltung<br />
ein, Sie sprechen die Sachverhalte und die Problemstellungen unumwunden<br />
an. Diese zunächst winzigen Veränderungen summieren sich im Zeitverlauf und<br />
entwickeln sich zu charakterprägenden Verhaltensweisen. Sie sind ein entspannter<br />
und selbstsicherer Mensch geworden, ausgestattet mit einem gesunden positiven<br />
Selbstbild. Vergessen Sie nicht: Optimismus macht die Türen auf, Pessimismus lässt<br />
sie geschlossen.<br />
Beliebte Vorstellungsgesprächsfragen<br />
Im Vorstellungsgespräch werden neben ganz spezifischen, meistens fachlichen<br />
Fragen auch sehr viele Standardfragen gestellt. Mit diesen Standardfragen sollten Sie<br />
sich im Vorfeld eingehend beschäftigen und die Antworten gemäß Ihren persönlichen<br />
Präferenzen vorbereiten.<br />
Achten Sie aber darauf, dass Sie die große Menge an Informationen nicht verwirrt<br />
und überfordert. Sie werden nicht alle Formulierungen behalten können, aber es<br />
ergibt dennoch keinen Sinn, krampfhaft zu versuchen, alle Details und Variationen<br />
beizubehalten, nur um später die obsoleten Inhalte aus dem Gedächtnis zu streichen.<br />
Die hier aufgeführten Fragen decken über 95% der Standardthemen ab, mit denen<br />
Sie im Vorstellungsgespräch konfrontiert werden. Zu wissen, dass Sie auf beinahe<br />
alle Eventualitäten vorbereitet sind, wird Ihr Selbstvertrauen stärken und die Erfolgsaussichten<br />
deutlich verbessern.<br />
Fragen:<br />
1. Erzählen Sie mir mehr über Ihre Person.<br />
2. Warum möchten Sie diese Arbeitsstelle antreten?<br />
3. Warum haben Sie sich auf die ausgeschriebene Arbeitsstelle beworben?<br />
57
Helfen Sie Ihrer <strong>Karriere</strong> auf die Sprünge<br />
4. Was erwarten Sie vom neuen Arbeitsplatz?<br />
5. Welche Stärken zeichnen Sie aus?<br />
6. Nennen Sie mir Ihre Schwächen/Defizite.<br />
7. Worin sind Sie besser als der <strong>Du</strong>rchschnitt?<br />
8. Worin sind Sie schlechter als der <strong>Du</strong>rchschnitt?<br />
9. Was für ein Persönlichkeitstyp sind Sie?<br />
10. Was ist Ihnen über uns bekannt?<br />
11. Wie organisieren Sie Ihren Arbeitsalltag?<br />
12. Was für eine Führungspersönlichkeit sind Sie?<br />
13. Was interessiert Sie am meisten im Beruf?<br />
14. Welche Eigenschaften muss ein neues Mitglied in Ihrem Team aufweisen?<br />
15. Welche Interessen haben Sie?<br />
16. Was machen Sie gerne, wenn Sie nicht beruflich eingespannt sind?<br />
17. Womit beschäftigen Sie sich gerne in Ihrer Freizeit?<br />
18. Aus welchem Grund möchten Sie Ihren aktuellen Arbeitsplatz verlassen?<br />
19. Was motiviert Sie besonders?<br />
20. Wo sehen Sie sich in fünf Jahren? Womit setzen Sie sich beruflich auseinander?<br />
21. Welche Zielsetzung verfolgen Sie? Wonach streben Sie?<br />
22. Wie gut ist Ihre Teamfähigkeit ausgeprägt?<br />
23. Wie gehen Sie mit schwierigen Menschen um?<br />
24. Wie gehen Sie mit Konfliktsituationen um?<br />
25. Wie agieren Sie unter Stress und in Extremsituationen?<br />
58
Helfen Sie Ihrer <strong>Karriere</strong> auf die Sprünge<br />
26. Wie gehen Sie im Allgemeinen mit einer gestellten Aufgabe um?<br />
27. Warum eignen Sie sich für diese Funktion besonders?<br />
28. Welche Rolle spielen Sie im Team?<br />
29. Wie hat sich Ihre Rolle nach sechs Monaten entwickelt?<br />
30. Auf welcher Position sehen Sie sich im Unternehmen nach zwei bis drei Jahren?<br />
31. Wie hoch ist die Jahresvergütung, die Sie für angemessen halten?<br />
32. Woraus besteht das Gesamtpaket, nach dem Sie suchen?<br />
33. Beschreiben Sie Ihre berufliche Laufbahn.<br />
34. Ziehen Sie die Arbeit im Team oder die Arbeit auf eigene Faust vor?<br />
35. Auf wie viele andere offene Stellen haben Sie sich zuletzt beworben?<br />
36. Welche Weiterbildungs- und Schulungsmaßnahmen haben Sie absolviert?<br />
37. Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter zu Höchstleistungen?<br />
38. Haben Sie Fragen an uns?<br />
Fragen stellen<br />
Im Verlauf des Vorstellungsgespräches werden Sie in der Regel die Gelegenheit<br />
erhalten, selbst Fragen zu stellen, die in Zusammenhang mit der ausgeschriebenen<br />
Stelle und dem Unternehmen stehen.<br />
Nutzen Sie diese Chance, um Ihre perfekte Eignung erneut unter Beweis zu stellen.<br />
Halten Sie die wohlüberlegten Fragen im Geiste stets abrufbereit. Vermutlich werden<br />
Sie erst zum Ende des Vorstellungsgespräches hin die Möglichkeit erhalten, weitere<br />
Werbung in eigener Sache zu betreiben.<br />
Stellen Sie die Fragen auch dann, wenn Sie nicht explizit aufgefordert werden, es zu<br />
tun. Die Gesprächspartner zielen in erster Linie darauf ab, Ihr Interesse am Unternehmen<br />
bzw. am Arbeitsplatz und an Ihrem Wechselwillen abzufragen.<br />
Achten Sie darauf, welche Fragen Sie in welcher Form stellen. Anstatt schlicht zu<br />
59
Helfen Sie Ihrer <strong>Karriere</strong> auf die Sprünge<br />
hinterfragen: „Mit wie vielen Mitarbeitern werde ich im Team arbeiten?“, stellen Sie<br />
zunächst eine überzeugende These auf, bevor Sie die eigentliche Frage aufwerfen.<br />
Frage => „Haben Sie Fragen an uns?“<br />
Antwort => „Als ein Teamplayer schätze ich die Bedeutung der Teamleistung als<br />
enorm ein und möchte daher wissen, mit wie vielen Mitarbeitern ich im Team zusammenarbeiten<br />
werde.“<br />
Diese Antwort wirkt wesentlich überzeugender, da Sie eine plausible Erklärung für<br />
Ihr Interesse mitliefern. Sie können auf zusätzliche Fähigkeiten, besondere Stärken,<br />
Kenntnisse oder Erfahrungen verweisen, die Sie im bisherigen Gespräch nicht zur<br />
Geltung bringen konnten.<br />
Verwenden Sie diese vorteilhafte Struktur:<br />
„Als ein ..................... (hoch motivierter Mitarbeiter) möchte ich gerne erfahren .........“<br />
oder<br />
„In der Vergangenheit habe ich immer (eine bestimmte Aufgabe) abgewickelt..........<br />
Wie sehen die Anforderungen (an diese Aufgabe) in der neuen Funktion aus............“<br />
Übung<br />
Sie möchten einige wichtige Sachverhalte bereits im Vorstellungsgespräch klären.<br />
Formulieren Sie die angegebenen Fragen gemäß der oben dargestellten Struktur.<br />
Beispiel:<br />
Frage => „Mit wie vielen Mitarbeitern werde ich im Team arbeiten?“<br />
Umformuliert => „Als ein Teamplayer schätze ich die Bedeutung der Teamleistung als<br />
enorm ein und möchte daher wissen, mit wie vielen Mitarbeitern ich im Team zusammenarbeiten<br />
werde.“<br />
Frage => „Mit wie viel Verantwortung werde ich ausgestattet?“<br />
60
Helfen Sie Ihrer <strong>Karriere</strong> auf die Sprünge<br />
Umformuliert =><br />
Frage => „Welche Aufstiegsmöglichkeiten bietet die Funktion und wie groß sind die<br />
Chancen auf eine Beförderung?“<br />
Umformuliert =><br />
Frage => „Welche Weiterbildungs-/Schulungsmaßnahmen bieten Sie an?“<br />
Umformuliert =><br />
Frage => „Wann fällt die Entscheidung im Auswahlprozess?“<br />
Umformuliert =><br />
61
Helfen Sie Ihrer <strong>Karriere</strong> auf die Sprünge<br />
7. Nach dem Vorstellungsgespräch<br />
Herzlichen Glückwunsch! Das Vorstellungsgespräch ist vorbei und nun können Sie<br />
tief durchatmen. Entspannen Sie sich! Gehen Sie in der Natur spazieren oder bummeln<br />
Sie durch die Stadt!<br />
Sie haben alles getan, was in Ihrer Macht stand. Die anderen werden nun entscheiden,<br />
ob dies die nächste Station Ihrer beruflichen Laufbahn sein wird! Vergessen Sie<br />
nicht, dass Sie unabhängig davon, wie das Gespräch verlaufen ist, ausschließlich<br />
Ergebnisse erzielt haben. Sie haben nicht versagt!<br />
Lernen Sie von jedem Vorstellungsgespräch – Übung macht den Meister.<br />
Beantworten Sie die folgenden Fragen:<br />
1. Was ist mir besonders gut gelungen?<br />
2. Was würde ich anders machen, falls ich die Gelegenheit dazu hätte?<br />
3. Habe ich mich ausreichend auf den Termin vorbereitet?<br />
4. Mit welchen Fragen hatte ich meine Mühe?<br />
5. Welche Fragen habe ich besonders gut beantwortet?<br />
6. Habe ich meine positiven Eigenschaften überzeugend verkörpert?<br />
Das Feedback ist die Keimzelle des Erfolges!<br />
Falls Sie eine Absage erhalten, melden Sie sich unbedingt beim Arbeitgeber und<br />
erkundigen Sie sich nach den Gründen für die Entscheidungsfindung. Aus arbeitsrechtlichen<br />
Gründen werden die meisten Unternehmen mauern und keine Details<br />
verraten, aber die Hinweise, die Sie möglicherweise erhalten, sind äußerst wertvoll.<br />
Diese Informationen können Sie beim nächsten Vorstellungsgespräch zu Ihrem Vorteil<br />
verwerten.<br />
Verlieren Sie nicht den Mut – andere Arbeitgeber haben auch schöne Stellenangebote!<br />
62
Helfen Sie Ihrer <strong>Karriere</strong> auf die Sprünge<br />
8. Erfolgreich verhandeln<br />
Das Verhandeln ist eine Kunst, mit der Sie äußerst vorsichtig umgehen sollten, um<br />
das mühsam im Vorstellungsgespräch aufgebaute Wohlwollen und die Pluspunkte,<br />
die Sie sich mit erstklassiger Vorstellung beim Arbeitgeber erarbeitet haben, nicht zu<br />
gefährden. <strong>So</strong>fern die ausgeschriebene Arbeitsstelle kein festes, unverhandelbares<br />
Vergütungspaket bietet, werden während des Vorstellungsgespräches die vertraglichen<br />
Leistungen vorgestellt und zur Diskussion freigegeben.<br />
Manche Bewerber empfinden es als unangenehm, über das Geld und die eigenen<br />
Wünsche und Vorstellungen zu sprechen. In der Geschäftswelt gilt aber die Regel:<br />
Nur die Mutigen bekommen das, was sie verdienen! Mutig sein bedeutet, durch<br />
selbstbewusstes Auftreten eine starke Verhandlungsposition aufzubauen und diese<br />
zu eigenen Gunsten auszunutzen.<br />
Bewerten Sie das Interesse des Gesprächsleiters an Ihren Qualitäten: Stellen Sie<br />
fest, dass das Unternehmen Sie unbedingt verpflichten möchte, dann haben Sie die<br />
beste denkbare Verhandlungsposition und können Ihre, in Gedanken bereits vorformulierten,<br />
Forderungen nach oben korrigieren.<br />
Beachten Sie die folgenden Tipps und Hinweise, um Ihrem Ziel näherzukommen, das<br />
Vergütungspaket zu erhalten, das Ihrem Beitrag für das Unternehmen gerecht wird.<br />
Sprechen Sie über die Vergütung und die vertraglichen Leistungen ausschließlich aus<br />
einer starken Verhandlungsposition. Es ist strategisch bedenklich, die Verhandlung<br />
über das Vergütungspaket anzustoßen, wenn Sie sich noch nicht sicher sein können,<br />
dass Sie eingestellt werden. Erst dann, wenn sich die Anzeichen häufen, dass Sie der<br />
Wunschkandidat sind, teilen Sie dem Arbeitgeber Ihre Forderungen mit.<br />
Decken Sie Ihre Vergütungsvorstellungen im Bewerbungsanschreiben nicht auf.<br />
Fordern Sie im Vorfeld des Vorstellungsgespräches 40.000 Euro Jahresgehalt und<br />
einen Dienstwagen, manövrieren Sie sich ins Abseits: Entweder ist Ihre Forderung<br />
unrealistisch, dann werden Sie gar nicht zum Gespräch eingeladen. Oder sie befindet<br />
sich im vorstellbaren Rahmen, dann wird der Arbeitgeber diese als die Obergrenze<br />
verstehen, die Sie im Verhandlungsprozess kaum nach oben korrigieren können.<br />
Sprechen Sie über die vertraglichen Leistungen erst dann offen, wenn der Bewerbungsprozess<br />
weit fortgeschritten ist. Das bedeutet:<br />
- Vermeiden Sie die Angaben im Lebenslauf.<br />
- Keine Forderungen im Bewerbungsanschreiben!<br />
- Vermeiden Sie die Diskussion im ersten Gespräch, sofern dies ein Kennenlernen<br />
(...) und ein weiteres Vorstellungsgespräch absehbar ist.<br />
63
Helfen Sie Ihrer <strong>Karriere</strong> auf die Sprünge<br />
Erst dann, wenn Sie den Entscheidungsträgern gegenüberstehen, die über Ihre Einstellung<br />
das Urteil fällen und Sie nach den Vorstellungen zum Vergütungspaket bzw.<br />
den vertraglichen Leistungen gefragt werden, können Sie die Verhandlungsrunde<br />
öffnen. Auch an dieser Stelle gilt: Eine gezielte Vorbereitung ist unerlässlich. Wie bereits<br />
bei der Beantwortung der Fragen erörtert, müssen Sie Ihre Strategie im Vorfeld<br />
austüfteln. Setzen Sie sich einen Mindestbetrag, den Sie zu akzeptieren bereit wären,<br />
aber auch einen Maximalbetrag, bei dem Sie sofort zusagen würden. Selbstverständlich<br />
müssen diese Beträge eine realistische Forderung darstellen.<br />
Wie können Sie die plausiblen Größenordnungen einschätzen?<br />
Bevor Sie die Bewerbungsunterlagen einreichen, bringen Sie unbedingt in Erfahrung,<br />
wie hoch der Vergütungsrahmen ist und welche Zusatzleistungen angeboten werden.<br />
Finden Sie den Vergütungstarif für die ausgeschriebene Funktion heraus oder die<br />
Bandbreite einer außertariflichen Stelle. Zahlt das Unternehmen überdurchschnittliche<br />
Gehälter? Welche zusätzlichen Anreize oder sozialen Leistungen bietet das Unternehmen<br />
für die Familienangehörigen, für die eigene Verpflegung oder im Rahmen des<br />
Gesundheitsmanagements? Werden die Kosten für sportliche Aktivitäten übernommen?<br />
Falls die Vergütung mit 35.000 Euro pro Jahr eingeschätzt wird, dann ist es vermutlich<br />
der Median (Zentralwert) aller vergleichbaren Stellen, die größtenteils innerhalb einer<br />
Spanne von 30.000 bis 40.000 Euro pro Jahr vergütet werden.<br />
Stellen Sie sich die Fragen: „Werde ich mit 30.000 Euro glücklich sein?“ und „Sind<br />
meine Fähigkeiten und Erfahrungen 40.000 Euro wert?“ Werfen Sie des Weiteren<br />
Ihre Arbeitsethik und die sozialen Kompetenzen in die Waagschale: Sehen Sie sich<br />
nun eher bei 30.000 oder 40.000 Euro? Ihre Kompetenz soll die Jahresvergütung<br />
bestimmen, die Sie auf keinen Fall unterschreiten möchten.<br />
Vergütungsfrage beantworten<br />
Wenn es endlich an der Zeit ist, Ihre Vergütungsanforderungen zu präsentieren,<br />
preschen Sie nicht sofort mit der Wunschvorstellung vor. Bedenken Sie, dass es ein<br />
Riesenvorteil ist, auf ein Angebot reagieren zu können, statt einen Orientierungswert<br />
in den Raum zu stellen. Bevor Sie die eigenen Forderungen kundtun, versuchen Sie<br />
die konkreten Vorstellungen der Gegenseite zu erfahren. Das erste Angebot ist nahezu<br />
immer verhandelbar, also sorgen Sie dafür, dass Sie es nicht platzieren.<br />
Eine großartige Antwort auf die Frage nach den Vergütungsanforderungen lautet:<br />
„Zum ersten Mal reden wir über die Vergütung. Können Sie mir die Bandbreite des<br />
64
Helfen Sie Ihrer <strong>Karriere</strong> auf die Sprünge<br />
Vergütungspakets für einen Mitarbeiter mit meiner Erfahrung und Qualifikation verraten?“<br />
Das Unternehmen hat eine eindeutige Vorstellung davon, wie hoch die Bezahlung<br />
sein darf, um die interne Vergütungsstruktur nicht zu sprengen. Schaffen Sie es allerdings<br />
den Arbeitgeber zu überzeugen, dass Sie ein zukünftiger Leistungsträger sein<br />
werden, dann wird der Rahmen auch gerne nach oben erweitert.<br />
Ihr primäres Ziel ist erreicht, wenn Sie auf einen konkreten Betrag reagieren können.<br />
Vergleichen Sie den Vorschlag mit Ihrer Mindestanforderung und schätzen Sie ein,<br />
wie weit Sie gehen können. Dies hängt in erster Linie von dem Eindruck ab, den Sie<br />
im Vorstellungsgespräch hinterlassen haben.<br />
Pokerface behalten<br />
Sind die Karten aufgedeckt und die Bandbreite steht fest, ist es entscheidend, dass<br />
Sie keine Gemütsregung zeigen. Behalten Sie Ihr Pokerface, unabhängig davon, ob<br />
Sie vom Angebot begeistert sind oder nicht. Achten Sie auf die Körpersprache und<br />
die ausgesendeten Signale:<br />
- Sehen Sie nicht allzu glücklich oder enttäuscht aus.<br />
- Behalten Sie den Blickkontakt.<br />
- Zappeln Sie nicht und bewegen Sie Ihre Beine nicht.<br />
- Berühren Sie Ihr Gesicht oder Haar nicht.<br />
Behalten Sie strikt die Körperhaltung und die -position, die Sie hatten, bevor Sie die<br />
Vergütungsspanne erfahren haben. Die minimalen Regungen oder die veränderte<br />
Mimik werden Sie verraten und Ihnen die Chance nehmen, um bessere Konditionen<br />
des Vergütungspakets erfolgreich zu verhandeln.<br />
Auf erstes Angebot reagieren<br />
Den großen Vorteil der ersten Reaktion haben Sie bereits realisiert und nun dürfen<br />
Sie unter mehreren alternativen Vorgehensweisen die für Sie beste Option aussuchen.<br />
Nehmen wir an, der Arbeitgeber hätte die Bandbreite mit 25.000 bis 35.000 Euro<br />
festgelegt.<br />
65
Helfen Sie Ihrer <strong>Karriere</strong> auf die Sprünge<br />
Annehmen<br />
Sie können beipflichten: „In der Tat habe ich mir das obere Ende der Vergütungsspanne<br />
vorgestellt.“<br />
Sind Sie mit dem Angebot zufrieden, da es Ihren Erwartungen entspricht, dann ist<br />
nichts dagegen einzuwenden, wenn Sie sich sofort mit dem Betrag einverstanden<br />
erklären. Bedenken Sie jedoch, dass die vorgeschlagene Bandbreite Verhandlungsspielraum<br />
nach oben bietet, aber auch nicht zu niedrig angesetzt werden darf, um<br />
das Risiko zu minimieren, Sie zu verlieren. Darum ist das erste Angebot immer als ein<br />
vorsichtiges Abtasten zu verstehen.<br />
Schlagen Sie nicht sofort zu und versuchen Sie, bessere Konditionen zu vereinbaren.<br />
Wenn Sie ein Glücksfall für das Unternehmen sind, werden die Entscheidungsträger<br />
nicht zögern, noch tiefer in die Tasche zu greifen.<br />
Gegengebot<br />
Sind Sie noch nicht vollends mit dem Angebot einverstanden, können Sie erwidern:<br />
„Vorgestellt habe ich mir 30.000 bis 40.000 Euro.“<br />
Erinnern Sie die Gesprächspartner an Ihre besonderen Stärken und Alleinstellungsmerkmale<br />
und zeigen Sie auf, dass Sie diesen Mehraufwand mit Ihrem Beitrag zum<br />
Unternehmenserfolg mehr als wiedergutmachen werden. Seien Sie überzeugend und<br />
entschlossen!<br />
Abwarten<br />
Sie können natürlich auch auf Zeit spielen und äußern: „Danke für die Orientierung.<br />
Darf ich um Bedenkzeit bitten?“<br />
Dies ist sicherlich die bessere Option, als die ausgestreckte Hand auszuschlagen.<br />
Entspricht das Angebot Ihrer Erwartung nicht, ist es besser, die erste Enttäuschung<br />
zu verdrängen und über das Paket nachzudenken, als sofort die Flinte ins Korn zu<br />
werfen.<br />
Der Arbeitgeber wird sich ebenfalls Gedanken machen und womöglich das Angebot<br />
aufstocken, um das Risiko, dass Sie zu diesem späten Zeitpunkt im Bewerbungsprozess<br />
doch noch abspringen, zu verringern. Der Gesprächsleiter wird nur dann hart<br />
bleiben, wenn er Sie als ersetzbar betrachtet. In diesem Fall sind bereits am Start<br />
beide Seiten nicht voneinander überzeugt. Heuern Sie bei diesem Unternehmen nur<br />
dann an, wenn Sie keine Alternative haben..<br />
66
Helfen Sie Ihrer <strong>Karriere</strong> auf die Sprünge<br />
Ablehnen<br />
Die angebotene Bandbreite gänzlich abzulehnen, ist zwar möglich, aber nicht zu empfehlen.<br />
Ihre Ablehnung wird beim Unternehmen einen faden Beigeschmack hinterlassen<br />
und das Gefühl verstärken, dass Sie die Entscheidung nur von der Vergütung<br />
abhängig machen und weniger aus Überzeugung, an der richtigen Adresse zu sein.<br />
Sind alle anderen Faktoren, wie die Verantwortung der Stelle, die Aufgaben-/<br />
Teamstellung und die Berichtswege, ansprechend und lediglich die Vergütung unterdurchschnittlich,<br />
ist es nicht ausgeschlossen, dass ein Kompromiss erzielt werden<br />
kann. In jedem Fall ist es sinnvoll, einige Tage abzuwarten, um die Situation neu zu<br />
bewerten.<br />
Kosten/Nutzen<br />
Niemand sonst kann den Arbeitgeber von Ihren Talenten, Erfahrungen und Fähigkeiten<br />
überzeugen als Sie selbst. Führen Sie die Kosten-Nutzen-Analyse durch: Sie<br />
stellen die Kosten, das ist der erforderliche Einsatz und die nötige Anstrengung, und<br />
den Nutzen, das ist Ihr Gewinn, gegenüber. Diese Analyse muss einen positiven<br />
Effekt aufweisen, damit Sie das Angebot annehmen. Darüber entscheiden nicht nur<br />
der materielle Vorteil, sondern auch die „weichen“ Faktoren, wie Betriebsklima und<br />
Zukunftsperspektive.<br />
Nur zu behaupten „Ich bin zweifelsohne 40.000 Euro wert!“ wird nicht ausreichen, um<br />
den Arbeitgeber zu überzeugen. Stattdessen müssen Sie die stichhaltigen Gründe<br />
angeben, die Ihre Forderung untermauern. Sind Sie beispielsweise fachlich äußerst<br />
erfahren und würden ohne Anlaufschwierigkeiten alle erforderlichen Ziele der Stelle<br />
erfüllen, dann belegen Sie dies ohne falsche Bescheidenheit.<br />
Sind Sie bereits im zweiten Beschäftigungsmonat so weit, dass Sie eigenständig<br />
und auf hohem Niveau arbeiten können, dann haben Sie einen enormen Vorteil über<br />
einen ähnlich qualifizierten Bewerber, der sechs Monate Einarbeitungszeit benötigt.<br />
Das Gesamtpaket<br />
Alle vertraglichen Leistungen sind verhandelbar, nicht nur die Vergütung (Gehalt,<br />
Lohn). Im gesamten Paket können viele Zusatzleistungen enthalten sein, die den<br />
Arbeitsplatzwechsel schmackhaft machen.<br />
67
Helfen Sie Ihrer <strong>Karriere</strong> auf die Sprünge<br />
Eine Auswahl finden Sie anbei:<br />
• Gewinnanteile (Bonuszahlungen)<br />
• Aktienpakete<br />
• Altersvorsorge<br />
• Urlaub<br />
• Zusatzversicherungen<br />
• Kinderbetreuung<br />
• Variable, leistungsabhängige Vergütung<br />
• Fitnessstudiogebühr<br />
• Fahrtkostenzuschuss<br />
• Zuschuss zu den Umzugskosten<br />
• Aufstockung Krankengeld<br />
• Dienstwagen<br />
• Fahrtgeld und Spesenabrechnung<br />
• Zuschuss zum Mutterschutz oder zur Elternzeit<br />
• Weiterbildungsmaßnahmen<br />
Ist das Unternehmen nicht bereit, die monetäre Vergütung aufzustocken, dann können<br />
Sie über die Gewährung von zusätzlichen bezahlten Urlaubstagen verhandeln oder<br />
die (zumindest partielle) Kostenübernahme einer Fortbildungsmaßnahme verlangen.<br />
Der Arbeitgeber wird einen einmaligen Aufwand immer der dauerhaft erhöhten Vergütungsbelastung<br />
vorziehen. Nutzen Sie diese Denkweise aus!<br />
Seien Sie kreativ und fragen Sie nach, was das Unternehmen zu bieten hat. Falls Sie<br />
nichts verlangen, werden Sie auch nichts erhalten!<br />
Übung<br />
Wie würden Sie auf die folgenden Anmerkungen/Fragen antworten, wenn Sie sich in<br />
der Gehaltsverhandlung befinden?<br />
Interviewer stellt fest:<br />
„Ihre Vorstellungen sprengen den monetären Rahmen für diese Stelle.”<br />
Ihre Reaktion:<br />
68
Helfen Sie Ihrer <strong>Karriere</strong> auf die Sprünge<br />
Interviewer behauptet:<br />
„Wir verfügen nicht über den Etat, um Ihren Vorstellungen nachzukommen.“<br />
Ihre Reaktion:<br />
Interviewer merkt an:<br />
„Ihre Qualifikation und die Berufserfahrung rechtfertigen das Jahresgehalt von 35.000<br />
Euro nicht.”<br />
Ihre Reaktion:<br />
Arbeitgeber antwortet:<br />
„Wir können Ihnen nicht mehr als 30.000 Euro anbieten.”<br />
Ihre Antwort:<br />
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Helfen Sie Ihrer <strong>Karriere</strong> auf die Sprünge<br />
Anhang<br />
Vorstellungsgespräch planen (Übungen)<br />
Haben Sie einen Termin für das Vorstellungsgespräch vereinbart?<br />
Nutzen Sie das beigefügte Planungs- und Vorbereitungsformular, um Ihre Erfolgschancen<br />
entscheidend zu verbessern. Seien Sie bestens vorbereitet!<br />
Übung<br />
Warum habe ich mich auf die ausgeschriebene Stelle beworben?<br />
1.<br />
2.<br />
3.<br />
4.<br />
5.<br />
Was ist mir über das Unternehmen bekannt?<br />
1.<br />
2.<br />
3.<br />
4.<br />
5.<br />
70
Helfen Sie Ihrer <strong>Karriere</strong> auf die Sprünge<br />
Was ist mir über die Stelle bekannt?<br />
1.<br />
2.<br />
3.<br />
4.<br />
5.<br />
Welche Stärken zeichnen mich aus?<br />
1.<br />
2.<br />
3.<br />
4.<br />
5.<br />
Was ist mein <strong>Karriere</strong>ziel?<br />
Kenne ich meine Alleinstellungsmerkmale?<br />
1.<br />
2.<br />
3.<br />
4.<br />
5.<br />
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Helfen Sie Ihrer <strong>Karriere</strong> auf die Sprünge<br />
An welche fünf wichtigsten Erfolge in meinem Berufsleben denke ich gerne zurück?<br />
1.<br />
2.<br />
3.<br />
4.<br />
5.<br />
Welche Fragen stelle ich dem Leiter des Vorstellungsgespräches?<br />
1.<br />
2.<br />
3.<br />
4.<br />
5.<br />
Kenne ich meine beiden größten Schwächen? Wie beantworte ich diese Frage?<br />
Schwäche/Defizit 1:<br />
Schwäche/Defizit 2:<br />
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Helfen Sie Ihrer <strong>Karriere</strong> auf die Sprünge<br />
Über den Autor<br />
Dr. Hans-Peter Luippold<br />
studierte Betriebswirtschaft mit Schwerpunkt Vertrieb und Marketing<br />
an der Universität Köln, bevor er als Mitarbeiter von Vorwerk, Mercedes-Benz,<br />
Volkswagen, Wella und Lufthansa international <strong>Karriere</strong><br />
machte.<br />
Bereits seit Mitte der 90er-Jahre ist er im Internet aktiv und gründete<br />
1997 u. a. die Jobbörse stellenmarkt.de.<br />
Als Personalberater, Autor und Trainer kennt er die Chancen und Risiken<br />
im Bereich <strong>So</strong>cial Media nicht nur aus Büchern, sondern aus dem<br />
Tagesgeschäft.<br />
www.manager24.de<br />
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