30.09.2012 Aufrufe

MST Analytischer Prozess - Spital Thurgau AG

MST Analytischer Prozess - Spital Thurgau AG

MST Analytischer Prozess - Spital Thurgau AG

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Kinder und Jugendpsychiatrische Dienste<br />

<strong>MST</strong> <strong>Thurgau</strong><br />

Multisystemische Therapie<br />

Dr. med. Ute Fürstenau<br />

KJPD Weinfelden<br />

19.01.2010 1


Was ist “<strong>MST</strong>”?<br />

� <strong>MST</strong> ist ein lizensiertes, manualisiertes<br />

Behandlungsangebot für Jugendliche mit so auffälligem<br />

Sozialverhalten, dass ihnen eine Platzierung und/oder ein<br />

Schul-/Arbeitsplatzverweis drohen<br />

� Der Fokus liegt auf der Befähigung der Eltern<br />

(Bezugspersonen) aktuelle und zukünftige Probleme lösen<br />

zu können<br />

� Als <strong>MST</strong> “Klient” wird die gesamte Umgebung (Ökologie)<br />

des Jugendlichen (Familie, Gleichaltrige, Schule,<br />

Nachbarn…) betrachtet<br />

19.01.2010 2


Peergroup mit<br />

Problemverhalten<br />

Keine prosozialen<br />

Freizeitaktivitäten<br />

Sozioökonomischer Status<br />

Nachbarschaft<br />

Schwieriges Temperament<br />

Störung des<br />

Sozialverhaltens<br />

Aufsicht und Steuerung<br />

Elterliche Wärme<br />

Häufige Konflikte<br />

Geringe Schulmotivation<br />

Geringe Leistung<br />

Seltene Kontakte zu Eltern<br />

19.01.2010 3


Wo wird <strong>MST</strong> angewendet<br />

� 440 Teams weltweit (März 09)<br />

� In über 30 Staaten der USA<br />

� Landesweites Programm in Norwegen (25+ Teams)<br />

� Weitere internationale Nachbildungen: Australien, Canada,<br />

Dänemark, Irland, Island, England, Schweden, Holland und<br />

Neuseeland<br />

� Schweiz Kt. <strong>Thurgau</strong>.<br />

19.01.2010 4


Verwendung von wissenschaftlich<br />

fundierten Behandlungstechniken aus:<br />

�Verhaltenstherapie<br />

�Eltern - Management- Training<br />

�Kognitive Verhaltenstherapie<br />

�Systemische Therapie<br />

�Pharmakologische Interventionen (z.B. bei ADHS)<br />

19.01.2010 5


„Nicht kleckern sondern klotzen“<br />

Wesentliche Wirkfaktoren von <strong>MST</strong><br />

� Hohe Intensität der Behandlung im aufsuchenden Setting<br />

mit 24 h/7 Tage Erreichbarkeit des Therapeutenteams<br />

� Hoch strukturierte Therapieplanung mit wöchentlicher<br />

Supervision und Consultation<br />

� Hoher Fortbildungsanteil<br />

� Engmaschige Qualitätskontrolle<br />

19.01.2010 6


Wie wird <strong>MST</strong> im Kanton <strong>Thurgau</strong><br />

durchgeführt?<br />

� Um intensiv arbeiten zu können, hat ein <strong>MST</strong> Therapeut<br />

lediglich 4 bis 5 Familien in Betreuung<br />

� Unser Team wird von 4 Therapeuten und zusätzlich einer<br />

Supervisorin gebildet<br />

� 24 Std/ 7 Tage ist das Team erreichbar/ Ausrüstung mit<br />

Auto, Laptop, Handy<br />

� 3 bis 5 Monate dauert eine typische Behandlung. Gearbeitet<br />

wird mit den sozialen Gruppen (Systemen) des<br />

Jugendlichen: zu Hause, in der Schule, mit den Nachbarn,<br />

etc.<br />

19.01.2010 7


� <strong>MST</strong> Mitarbeiter bieten sämtliche Behandlungen an. Es<br />

werden normalerweise keine weiteren Dienste ausserhalb des<br />

<strong>MST</strong> Teams in Anspruch genommen<br />

� Ein kontinuierlicher Fokus auf die Behandlungsziele und die<br />

Einbindung der primären Bezugspersonen (Eltern) und anderer<br />

wichtiger Interessensvertreter (z.B. Vormundschaftsbehörden,<br />

Kinder- und Jugendschutz, Bewährungshilfe, etc.)<br />

� <strong>MST</strong> Mitarbeiter müssen in der Lage sein, eine führende Rolle<br />

zu übernehmen und klare Entscheidungen treffen zu können<br />

� Hoch strukturierte wöchentliche Supervision und Qualitätssicherungsprozesse<br />

19.01.2010 8


Wie wird <strong>MST</strong> durchgeführt?<br />

� Assessment-Phase von ca. 3-4 Wochen<br />

� Therapieplanung und –durchführung<br />

� Abschlussphase mit Terminationplan<br />

19.01.2010 9


Assessment<br />

� Genogramm und Problemanamnese<br />

� Stärken und Schwächen der beteiligten Systeme<br />

� Verhaltensbeobachtung und –analyse (Fit)<br />

� Evtl. zusätzliche Befunde, Tests<br />

� Festlegung der Therapieziele mit allen Schlüsselpersonen<br />

19.01.2010 10


� „Fit“ finden<br />

� „Driver“ priorisieren<br />

Therapie<br />

� Planung und Umsetzung der ersten Interventionen<br />

� Berücksichtigung der 9 <strong>MST</strong>-Prinzipien<br />

� Wöchentliche Überprüfung der Fortschritte und<br />

Therapiebarrieren in der Supervision<br />

� Anpassung der Interventionen<br />

� Schrittweise Annäherung an Therapieziele<br />

19.01.2010 11


System: Individual<br />

System: Individual<br />

System:<br />

System:<br />

Community<br />

Community<br />

Fit Factors:<br />

Fit Factors:<br />

Target<br />

Behavior<br />

Define:<br />

System: School<br />

System: School<br />

Fit Factors:<br />

System: Family<br />

System: Family<br />

Fit Factors:<br />

System: Peers<br />

System: Peers<br />

Fit Factors:<br />

19.01.2010 12


Verhalten<br />

Verhalten<br />

bei<br />

bei<br />

Zuweisung<br />

Zuweisung<br />

Vereinbarte<br />

Vereinbarte<br />

Behandlungsziele<br />

Behandlungsziele<br />

Überprüfen und Auswerten<br />

Gemeinsame Ausrichtung und Zusammenarbeit<br />

der Familie und des sozialen Umfelds<br />

<strong>MST</strong><br />

<strong>MST</strong><br />

Konzept<br />

Konzept<br />

des “Fit”(Zusammenhang herstellen)<br />

des “Fit”(Zusammenhang herstellen)<br />

Erneute Überprüfung Schwerpunkte bilden<br />

Beurteilung<br />

Beurteilung<br />

der<br />

der<br />

Fortschritte<br />

Fortschritte<br />

und<br />

und<br />

Hindernisse<br />

Hindernisse<br />

in<br />

in<br />

Bezug auf die Effektivität der Interventionen<br />

Bezug auf die Effektivität der Interventionen<br />

Interventionen<br />

Interventionen<br />

durchführen<br />

durchführen<br />

Gewünschte<br />

Gewünschte<br />

Behandlungsziele<br />

Behandlungsziele<br />

der<br />

der<br />

Familie<br />

Familie<br />

und<br />

und<br />

weiterer<br />

weiterer<br />

Schlüsselfiguren<br />

Schlüsselfiguren<br />

Handeln<br />

Interventionen<br />

Interventionen<br />

entwickeln<br />

entwickeln<br />

<strong>MST</strong><br />

<strong>Analytischer</strong><br />

<strong>Prozess</strong><br />

Wochenziele<br />

Wochenziele<br />

19.01.2010 13


� Neun Prinzipien der <strong>MST</strong>- Interventionsgestaltung und<br />

deren Anwendung<br />

� Behandlungsgenauigkeit und Einhaltung in Bezug auf<br />

diese neun Prinzipien werden gemessen (TAM)<br />

19.01.2010 14


1. Den “Fit” finden<br />

<strong>MST</strong> Prinzipien<br />

2. Fokussierung auf das Positive und die Stärken<br />

3. Steigerung der Selbstverantwortung<br />

4. Gegenwartsfokussiert, handlungsorientiert & zielgerichtet<br />

5. Teilziel-Sequenzen<br />

6. Der Entwicklung angemessen<br />

7. Kontinuierlicher Einsatz<br />

8. Evaluation und Verantwortlichkeit<br />

9. Generalisierung<br />

19.01.2010 15


Abschlussphase<br />

� Therapieziele erreicht bzw. positives Verhalten für 3-4<br />

Wochen stabil<br />

� Positiver „Fit“<br />

� Festlegen der Interventionen, die wesentlich für den<br />

Fortschritt verantwortlich sind<br />

� Schriftlicher „Termination“-Plan<br />

19.01.2010 16


Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!<br />

Als PDF:<br />

• Homepage stgag.ch<br />

• Ärzte/Zuweiser<br />

• Fachvorträge<br />

19.01.2010 17

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!