Ein soziales Unternehmen für Menschen mit einer ... - Stiftung MBF
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Freizeitklub – «wir ma-<br />
chen es <strong>für</strong> die Klientinnen<br />
und Klienten».<br />
Seit über 22 Jahren organi-<br />
siert der Freizeitklub <strong>für</strong> die Kli-<br />
entinnen und Klienten der<br />
<strong>Stiftung</strong> <strong>MBF</strong> ein buntes Ange-<br />
bot an Aktivitäten. Ruth<br />
Walde, welche den Freizeitklub<br />
leitet, und Ursula Gähweiler,<br />
eine freiwillige Helferin, ha-<br />
ben sich bereit erklärt, ein wenig<br />
über den Werdegang sowie<br />
über die Organisation des Frei-<br />
zeitklubs zu berichten.<br />
Die Anfänge des Freizeitklubs<br />
gehen auf die Initiative der<br />
Insieme zurück, die den Freizeit-<br />
klub ins Leben gerufen hat.<br />
Sinn und Zweck lag ursprünglich<br />
darin, den <strong>Menschen</strong><br />
<strong>mit</strong> <strong>einer</strong> Behinderung zusätz-<br />
lich zu ihrer Arbeit in den<br />
Werkstätten auch Freizeitaktivitäten<br />
und Aussenkontakte<br />
zu ermöglichen. «Die Angebo-<br />
te fanden damals noch in<br />
der alten HPS in Frick statt. Die<br />
Klienten kamen zum Teil<br />
<strong>mit</strong> dem Zug von Stein nach<br />
Frick, weil es anno dazumal<br />
noch keinen Fahrdienst gab»,<br />
so die Ausführungen von<br />
Frau Gähweiler. Im Oktober<br />
1997 übernahm dann Frau<br />
Walde die Organisation des<br />
Freizeitklubs, wobei der Per-<br />
‹Die guten Frauen<br />
von Möhlin›<br />
Jedes Jahr am letzten Freitag<br />
im August ist es wieder so<br />
weit: die Frauenvereine Möhlin<br />
laden alle Klientinnen und<br />
Klienten der <strong>Stiftung</strong> <strong>MBF</strong> zu<br />
Verköstigung, Tanz und gesel-<br />
ligem Verweilen ein. Nächstes<br />
Jahr – im 2010 – wird dieser<br />
traditionelle Anlass zum sage<br />
und schreibe 30-sten Male<br />
durchgeführt! Darauf angespro-<br />
chen meinte Frau Margret<br />
Paulin, Ansprechperson der<br />
Frauenvereine Möhlin, dass man<br />
zu Ehren des 30-jährigen Ju-<br />
biläums sicher etwas Besonde-<br />
res machen werde.<br />
Trägerschaft der ‹guten Frauen<br />
von Möhlin› bilden der reformierte,<br />
der christkatholische, der<br />
römisch-katholische sowie der<br />
gemeinnützige Frauenverein<br />
Möhlin. Angefangen habe das<br />
6<br />
sonaldienst der <strong>Stiftung</strong> <strong>MBF</strong><br />
seither die Anlaufstelle bildet.<br />
Frau Walde schilderte, dass<br />
je nach Anlass in den Anfangsjahren<br />
etwa 10 –12 Klienten<br />
teilnahmen – eigentlich wenige<br />
im Vergleich zu heute, wo es<br />
z.B. am diesjährigen Spielnach-<br />
<strong>mit</strong>tag 35 Klienten und an<br />
der Schiffahrt sogar 45 waren.<br />
Dass alles im Laufe der Jahre<br />
gewachsen und sehr viel<br />
grösser geworden ist, bestätigt<br />
auch Frau Gähweiler, was<br />
zwar schön sei, jedoch auch<br />
Probleme <strong>mit</strong> sich bringe:<br />
«Die steigende Gruppengrösse<br />
hat zur Folge, dass man bezüg-<br />
lich der Auswahl der Aktivi-<br />
täten automatisch stärker ein-<br />
geschränkt wird. Gleichzeitig<br />
sind wir immer mehr auch<br />
auf die Mithilfe der Betreuenden<br />
angewiesen». In diesem Zu-<br />
sammenhang wies Frau Walde<br />
darauf hin, dass nebst der<br />
Gruppengrösse auch das zu-<br />
nehmende Durchschnittalter<br />
der Klienten zu <strong>Ein</strong>schränkungen<br />
führe: «1998 z.B. unternahmen<br />
wir einen längeren Aus-<br />
flug in der Langen Erle in<br />
Basel, in ‹Fricker Zeiten› gar<br />
noch eine Wanderung am<br />
Bözberg, quer durch den Wald.<br />
Derartige Unternehmungen<br />
sind heute weniger möglich».<br />
Der Freizeitklub bietet ein-<br />
mal jeden Monat eine Freizeit-<br />
Ganze im Waldhaus Möhlin<br />
wo die Idee entsprungen sei,<br />
«etwas Gutes <strong>für</strong> <strong>Menschen</strong><br />
<strong>mit</strong> <strong>einer</strong> Behinderung zu tun»,<br />
wie Frau Paulin ausführte,<br />
«und zwar <strong>für</strong> <strong>Menschen</strong> aus<br />
der näheren Umgebung, da<br />
dies persönlicher sei als Geld-<br />
spenden».<br />
Auch das Programm hat sich<br />
im Laufe der Jahre fest eta-<br />
bliert: Zuerst gibt es ein feines<br />
Mittagessen, serviert von<br />
12 –15 gemeinnützig tätigen<br />
Frauen. Die Musikgruppe ‹Lebensfreud›,<br />
ihres Zeichens<br />
auch bereits zum wiederholten<br />
Male dabei, umrahmt den ku-<br />
linarischen Teil <strong>mit</strong> beschwingt-<br />
lüpfiger Volksmusik, so dass<br />
rasch eine ausgelassene,<br />
fröhliche Stimmung entsteht.<br />
Für manch eine Klientin oder<br />
einen Klienten kann das Essen<br />
nicht schnell genug gehen,<br />
um im Anschluss daran sofort<br />
<strong>mit</strong>zutanzen oder <strong>mit</strong>zumusi-<br />
aktivität an. <strong>Ein</strong>ige davon haben<br />
sich als absolute ‹Renner›<br />
erwiesen und sich durch all<br />
die Jahre behauptet, so z.B. das<br />
traditionelle Kegeln, der Spiel-<br />
nach<strong>mit</strong>tag und auch die<br />
Disco. Die Teilnehmerzahl vari-<br />
iert je nach Angebot – dies<br />
war bereits in der Fricker Zeit<br />
so. Der Freizeitklub bietet die<br />
Organisation der einzelnen<br />
Anlässe an, die Begleitung der<br />
Klientinnen und Klienten indes<br />
erfolgt durch die Betreuen-<br />
den. Nach den ‹Highlights› gefragt,<br />
was die Freizeitange-<br />
bote anbelangt, erwähnten<br />
Frau Walde und Frau Gähweiler<br />
u.a. die Stadtbesichtigung<br />
in Bern (1999), wo sich ein<br />
versch<strong>mit</strong>zt schmunzelnder<br />
Beat Gertiser einen Spass da-<br />
raus gemacht habe, <strong>mit</strong>ten<br />
in der grossen Stadt Versteck<br />
zu spielen, dann die Fahrt<br />
<strong>mit</strong> der ‹Sauschwänzlibahn›<br />
von Blumberg nach Weissen<br />
(2003, im süddeutschen<br />
Raum), wo ein Gasthaus besucht<br />
wurde, in welchem<br />
der Wirt gesungen habe, oder<br />
die Fahrt <strong>mit</strong> dem ‹Aargauer<br />
Pfyl› von Stein nach Arth<br />
Goldau, welcher noch ein Besuch<br />
im Tierpark folgte (2008).<br />
Träger des Freizeitklubs<br />
sind im Moment neun Frauen,<br />
welche alle diese Aufgabe<br />
ehrenamtlich durchführen und<br />
zieren. Anschliessend folgt<br />
jeweils ein Spaziergang, z.B.<br />
zur nahe gelegenen Stor-<br />
chenstation. Dieses Jahr wartete<br />
der Frauenverein jedoch<br />
<strong>mit</strong> <strong>einer</strong> überraschenden<br />
Alternative auf: die Klientinnen<br />
und Klienten hatten die Mög-<br />
lichkeit, ‹einmal Feuerwehr<br />
zu sein›: ein Feuerwehrauto<br />
stand bereit und alle durf-<br />
ten selbst Hand anlegen und<br />
den Feuerwehrschlauch be-<br />
tätigen. Wasser floss und<br />
spritzte und alle hatten grosse<br />
Freude daran. Nach diesem<br />
aktiven Teil erfolgt zum Ab-<br />
schluss jeweils noch das Des-<br />
sert – besser gesagt die<br />
Schwarzwäldertorte, denn die-<br />
se hat <strong>mit</strong>tlerweile fast schon<br />
Kultstatus erlangt. Tanz und<br />
Musik lassen den Anlass dann<br />
ausklingen. Die geknüpften<br />
Beziehungen aber bleiben,<br />
denn die herzliche Art des An-<br />
lasses hat im Laufe der Jahre<br />
nicht selten auch noch etwas<br />
‹drauflegen›. Viele davon<br />
sind bereits über Jahre dabei,<br />
von Anfang an <strong>mit</strong> dabei sind<br />
Ursula Gähweiler, Erika Ruflin,<br />
Vreni Schreiber und Ruth<br />
Walde. Die Zusammenstellung<br />
der Anlässe in Form eines Jah-<br />
resprogrammes erfolgt durch<br />
den Freizeitklub, dies jedoch<br />
anhand der Wünsche und Vor-<br />
lieben der Klienten. Es sei<br />
immer wieder schön zu beob-<br />
achten, «wie gern und <strong>mit</strong><br />
welcher Freude und Begeisterung<br />
die Klienten <strong>mit</strong>machen<br />
würden», so Frau Walde und<br />
Frau Gähweiler, «das ist immer<br />
wieder eine grosse Motiva-<br />
tion <strong>für</strong> uns, schliesslich machen<br />
wir es ja <strong>für</strong> die Klientinnen<br />
und Klienten!»<br />
Martin Trauffer, Leiter<br />
Wohngruppen – Ateliers<br />
zu vielen persönlichen Kontak-<br />
ten geführt. Dass eine der<br />
‹guten Frauen von Möhlin› gar<br />
einmal einen Heiratsantrag<br />
erhalten hat, sagt hierzu eigent-<br />
lich alles, soll an dieser Stelle<br />
aber unerwähnt bleiben.<br />
Martin Trauffer, Leiter<br />
Wohngruppen – Ateliers<br />
9<br />
12<br />
10<br />
11<br />
13<br />
Bildlegenden<br />
1: Wir gratulieren den ersten<br />
Lernenden, welche ihre<br />
Ausbildung nach den neuen<br />
Richtlinien absolviert haben<br />
(Bericht S. 1)<br />
2: Christina Bacharidis bei der<br />
Seifenherstellung<br />
(Bericht S. 5)<br />
3 – 6: Fussballmannschaft<br />
‹FC Schuss und Goal›<br />
(Bericht S. 5)<br />
3: Kevin Boutellier und<br />
Bernadette Zurfluh vor dem<br />
Anpfiff<br />
4: Lorenzo Giannotta am Ball<br />
5: Rochus Stäuble in Aktion<br />
6: Sandro Bär, Samanta<br />
Abächerli und Ljindita Rexhepi<br />
vor dem nächsten Match<br />
7 – 8: Die Künstlerinnen<br />
wurden an der Bildvernissage<br />
<strong>für</strong> ihre Beiträge geehrt<br />
(Bericht S. 5)<br />
9: Ruth Walde und Ursula<br />
Gähweiler vom Freizeitklub<br />
(Bericht S. 6)<br />
10: <strong>Ein</strong>e der ersten<br />
Maschinen in der neuen<br />
Werkstätte Rüchlig<br />
(Bericht S. 3)<br />
11: Bei den Frauen-<br />
vereinen Möhlin<br />
bleibt ‹kein Auge trocken›<br />
(Bericht S. 6)<br />
12 – 13: Die Wohngruppe<br />
Grün bei ihrem Ausflug<br />
in den Natur- und<br />
Tierpark Arth-Goldau<br />
(Bericht S. 2)