Ergotherapie (verschiedene Poster)
Ergotherapie (verschiedene Poster)
Ergotherapie (verschiedene Poster)
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<strong>Ergotherapie</strong><br />
Neurologie<br />
Geriatrie<br />
Handchirurgie<br />
Orthopädie<br />
<strong>Ergotherapie</strong> ist Hilfe zur<br />
Sebständigkeit im täglichen<br />
Leben und im Beruf.<br />
Pädiatrie<br />
Psychiatrie<br />
Abgeleitet vom griechischen ergon (Arbeiten, Tätigkeit, Handlung) – ist eine ganzheitlich<br />
ausgerichtete Behandlung, die körperliche, psychologische, pädagogische und soziale<br />
Aspekte einbezieht.<br />
<strong>Ergotherapie</strong> unterstützt und begleitet Menschen jeden Alters, die in ihrer<br />
Handlungsfähigkeit eingeschränkt oder von einschränkungen bedroht sind. Ziel ist es,<br />
dem Patienten mittels Tätigkeiten zu ermöglichen, seinen individuellen Bedürfnisse und<br />
Interessen sowie seine Selbständigkeit im persönlichen und sozialen Lebensbereich bzw.<br />
Alltag wieder zu erlangen und zu erhalten. Bei Bedarf werden dazu Hilfsmittel oder aber<br />
die Umgebung des Betroffennen an seine Bedürfnisse angepasst.<br />
(<strong>Ergotherapie</strong> ist eine medizinische Anwendung und somit verschreibungspflichtig, sie<br />
wird durch die Grundversicherung abgedeckt.)<br />
Ergo1
Arbeitsfeld unserer <strong>Ergotherapie</strong><br />
Das Hauptarbeitsfeld der <strong>Ergotherapie</strong> im Kantonsspital Münsterlingen liegt im<br />
Bereich:<br />
� Handchirurgie und Nachsorge (nach Unfall oder Operationen)<br />
� Neurologie ( nach Schlaganfall, SHT, perifere Nervenläsionen)<br />
� Pädiatrie ( bei Störungen des Bewegungsablaufs, der Wahrnehmungsverarbeitung,<br />
des Sozialverhaltens, Entwicklungsstörungen)<br />
Therapieangebot<br />
� Funktionelles Training<br />
Tonusnormalisierung, Verhinderung von Fehlstellungen/Kontrakturen, Kräftigung,<br />
Koordination, Feinmotorik<br />
� Schienenversorgung<br />
anpassen statischer und dynamischer Handschienen, Manschetten, Tapes,<br />
Fingerlinge<br />
� Manuelle Narben Therapie nach Boeger:<br />
Frische wie auch alte Operationsnarben, Verbrennungen, diverse andere<br />
Traumata.<br />
� Sensibilitätstraining<br />
Förderung bei Wahrnehmungsstörungen (basale Stimmulation), gezieltes Training<br />
bei diversen Sensibilitätsstörungen, Desensibilisierung<br />
� Alltagsbewältigung<br />
Selbsthilfe- und Haushaltstraining, Gelenkschutzinstruktion, Hilfsmittelberatung<br />
und versorgung, Anleitung zu Kompensationsmöglichkeiten<br />
� Kognitives Training<br />
Gedächtnis und Merkfähigkeit, Konzentration, Aufmerksamkeit, räumliche<br />
Wahrnehmungsleistungen, Alltagskompetenzen (wie Handlungsplanung,<br />
adäquater Objektgebrauch etc.)<br />
� Pädiatrie<br />
Entwicklung sozioemotionaler Kompetenzen, Verbesserung der Koordination,<br />
Grob- und Feinmotorik, Integration von Sinneswahrnehmungen, Verbesserung<br />
kognitiver Fähigkeiten<br />
Ergo2
<strong>Ergotherapie</strong> in der Neurologie<br />
A) Sensomotorisch-funktionelle <strong>Ergotherapie</strong><br />
Nach einer Schädigung des Gehirns oder eines Nerven z.B. nach einem<br />
Schlaganfall, Schädelhirntrauma oder einer Nervenverletzung durch einen Unfall<br />
kommt es vielmals zu motorischen und/ oder sensorischen Ausfällen. Patienten<br />
können z.B. nicht mehr frei Sitzen, selber Essen, sich anziehen, Beine und/oder<br />
Arme nicht zielgerichtet koordiniert bewegen.<br />
Aber auch chronische Krankheiten wie Multiple Sklerose oder Parkinson, sowie<br />
Tumorerkrankungen beeinträchtigen den Alltag und die Bewegungen sehr<br />
deutlich. Hier kann durch <strong>verschiedene</strong> Behandlungsmethoden wie z.B. nach<br />
Bobath, Perfetti oder Affolter die Sensomotorik wieder neu trainiert werden.<br />
Die Ziele der <strong>Ergotherapie</strong> sind die bestmögliche Verbesserung oder Erhaltung<br />
von aktiven und passiven Funktionen und der Beweglichkeit für den individuellen<br />
Alltag des Patienten.<br />
Differenziert werden:<br />
� Haltungs und Bewegungskontrolle<br />
� Kräftigung<br />
� Koordination<br />
� Grob- und Feinmotorik<br />
� Graphomotorik<br />
� Bewegungsempfinden, Sensibilität<br />
� Dynamisches und statisches Gleichgewicht<br />
� Bewegungsübergänge, z.B. Liegen – Sitz, Transfers z.B. Bett –<br />
Rollstuhl u.a.<br />
� Hilfsmittelversorgung für Transfers<br />
� Fortbewegung, etwas Transportieren<br />
Ergo3
<strong>Ergotherapie</strong> in der Pädiatrie<br />
Die Zielgruppe dieses Angebots sind Kinder mit…<br />
� Entwicklungsverzögerungen,<br />
� Bewegungseinschränkungen (v. a. Feinmotorik und Koordination)<br />
� Wahrnehmungsstörungen,<br />
� Teilleistungsschwächen (z. B. Lesen, Rechnen, Schreiben),<br />
� neurologischen oder psychischen Erkrankungen,<br />
� Verhaltensauffälligkeiten,<br />
� körperlicher oder geistiger Behinderung<br />
� Autismus<br />
Therapie<br />
Grundlage der Behandlung ist eine ganzheitliche Sichtweise des Kindes. Die<br />
Therapie richtet sich immer nach der Entwicklungsstufe des Kindes und wird<br />
seinen spezifischen Bedürfnissen angepasst. Dementsprechend können folgende<br />
Therapieinhalte und –methoden angewandt werden:<br />
� Verrichtungen des täglichen Lebens<br />
� Spiele und Bewegung<br />
� Handwerklich gestalterische Tätigkeiten<br />
� Gespräche mit Eltern und anderen Bezugspersonen (Kindergarten, Schule)<br />
� Einbezug der Konzepte von Bobath, Ayres (SI), Affolter und Frostig<br />
Ergo4
<strong>Ergotherapie</strong> in der Neurologie<br />
B) Neuropsychologisches Training<br />
Darunter verstehen wir ein kognitives Training (Hirnleistungs- Training) bedingt<br />
durch hirnorganische und/oder psychische Beeinträchtigungen. Je nach<br />
Lokalisation der Schädigung im Gehirn kommt es zu unterschiedlichen<br />
Ausfallerscheinungen oder Beeinträchtigungen, die je nach Ausmaß der<br />
Schädigung variieren.<br />
Aufgrund der Plastizität des Gehirns können die umliegenden Gehirnarealen die<br />
Aufgaben der beeinträchtigten Gebiete meistens kompensieren bzw. sogar ganz<br />
übernehmen. Durch gezielte Förderung und Training z.B. auf Blattebene, am<br />
Computer oder im Alltagstraining kann der Rehabilitationsprozess des Gehirns so<br />
gezielt unterstützt oder beschleunigt werden.<br />
Bei chronischen oder fortschreitenden Erkrankungen wie Formen einer Demenz<br />
steht eine Erhaltung oder ein Erlernen von Kompensationsstrategien im<br />
Fordergrund.<br />
Differenziert werden:<br />
� Konzentrationsfähigkeit und -ausdauer<br />
� Gerichtete und geteilte Aufmerksamkeit<br />
� Kurzzeit-, Mittelzeit- und Langzeitgedächtnis<br />
� Flexibles Denken, Umstellfähigkeit<br />
� Logisches Denken<br />
� Alltagskompetenzen wie Handlungsplanung und –ausführung<br />
� Orientierung zu Zeit, Ort und Person<br />
� räumliche Wahrnehmung<br />
Ergo5
<strong>Ergotherapie</strong> in der Handchirurgie/Orthopädie<br />
Im Alltag: zu Hause , am Arbeitsplatz, beim Sport oder im Freizeitbereich kommt es immer<br />
wieder zu kleineren aber auch grösseren Verletzungen im Arm- / Hand- und Fingerbereich.<br />
Die Nachbehandlung solcher Verletzungen, aber auch nach Operationen in diesen Bereichen<br />
wird in der <strong>Ergotherapie</strong> ausgeführt.<br />
Die Indikation sind<br />
� Knochenbrüche ( Frakturen)<br />
� Band- und Kapselverletzungen (Verstauchung/ Prellung)<br />
� Beuge- und Strecksehnenverletzungen<br />
� Verbrennungen<br />
� Nervenschädigungen<br />
� Weichteilverletzungen<br />
� Finger Amputationen<br />
� Narben<br />
� Krankheitsbilder: rheumatische Erkrankungen (entzündlich oder degenerativ),<br />
Dupuytren’sche Kontraktur, Carpaltunnelsyndrom, schnellender Finger (Spickfinger)<br />
� Trophische Störungen<br />
Beginn der Therapie ist meist wenige Tage nach der Operation z.T. noch vor dem Fadenzug.<br />
Therapieangebot<br />
� funktionelle Therapie<br />
zur Kräftigung, feinmotorisches Training (Geschicklichkeit , Koordination)<br />
� manuelle Therapie<br />
Gelenkmobilisation und manuelle Narbentherapie nach Boeger<br />
� Sensibilitätstraining oder Desensibilisierung<br />
(Stumpfabhärtung)<br />
� Schienenversorgung<br />
Anpassen statischer (Lagerungs-), sowie dynamischer (Bewegungs-) Finger-, Hand-<br />
und Unterarmschienen, Manschetten, Tapes (klassisch, Kinesio - Tape), Fingerlinge,<br />
Narbenpflaster (Silikonpflaster)<br />
� Alltagsbewältigung und berufsspezifisches Training<br />
Hilfsmittelanpassung und –Beratung, Gelenkschutzinstruktionen, Arbeitserprobung in<br />
der Abteilungsinternen Küche und Werkstatt<br />
� Physikalische Maßnahmen<br />
Paraffinbad, Infrarot<br />
� Elektrotherapie<br />
Ultraschall, TENS, EMG<br />
Ergo6
Arbeitsspezifische <strong>Ergotherapie</strong><br />
Erfahren Sie mehr über das Angebot der arbeitsspezifischen <strong>Ergotherapie</strong> in<br />
der Neurologie, Handchirurgie, Orthopädie Pädiatrie oder Psychiatrie.<br />
Ergänzend zum individuellen Alltag sind häufig handwerkliche Tätigkeiten in den<br />
Alltag integriert. Es sind oft routinierte, motorische und kognitive<br />
Bewegungsabläufe. Sie erfordern Planung, Handlungsabfolgen, Handling von<br />
Werkzeug, steigern die Ausdauer und die Koordination.<br />
Durch das selbständige Herstellen eines Gegenstandes ergibt sich ein Ziel und<br />
Sinngebung einer Tätigkeit, was viele v.a. chronisch kranke Patienten mit einer<br />
besseren Eigenanerkennung und Wertschätzung verbinden.<br />
Differenziert werden:<br />
� Ergonomisches Einrichten eines Arbeitsplatzes je nach<br />
Beeinträchtigung/Fragestellungen<br />
� Achsengerechtes und/oder gelenkschonendes ökonomisches und<br />
effizientes Arbeiten<br />
� Arbeitsstrukturierung/-planung, Organisation und Durchführung<br />
� Steigerung der kognitiven und motorischen Fähigkeiten<br />
z.B. Verbesserung der Konzentration, der geteilten Aufmerksamkeit, der<br />
Merkfähigkeit, der räumlichen Wahrnehmung, der Hand-Hand-<br />
Koordination, der Hand-Auge-Koordination, von fließenden<br />
Bewegungsabläufen, gestaffelte Belastungserprobung,<br />
� Verbesserung von Sozialkompetenzen<br />
� psychische Stabilisierung und Entwicklung<br />
� bimanuelle Tätigkeiten zur verbesserten Integration einer<br />
vernachlässigten beeinträchtigen Körperseite<br />
Ergo8
<strong>Ergotherapie</strong> in der Neurologie<br />
C) Aktivitäten des täglichen Lebens (ATL’s)<br />
Der Alltag jedes Patienten ist individuell gestaltet und hat unterschiedliche<br />
Prioritäten. Jeder Patient bringt einen anderen sozialen Hintergrund mit.<br />
Unterschieden werden elementare/basale Aktivitäten des täglichen Lebens wie<br />
z.B. waschen, anziehen, Nahrungsaufnahme, sowie komplexere Aktivitäten wie<br />
Haushaltsführung, Schule, Berufstätigkeit, Freizeitgestaltung etc.<br />
Im Alltag werden alle Bereiche von motorischen, psychischen und sozialen<br />
Kompetenzen gleichzeitig benötigt und genutzt. So ist der Therapieansatz sehr<br />
vielseitig. Oft wird eine Kombination aus Alltagssituationen, kognitiven und<br />
sensomotorischen Behandlungswegen angewendet.<br />
Differenziert werden:<br />
� Selbsthilfetraining für basale ATL`s z.B. Körperpflege, Essen, Trinken,<br />
Toilettengang<br />
� Haushaltstraining z.B. Einkauf, Kochen, Waschen, Glätten, Putzen etc.<br />
� Tages-/Wochenplanung, Zeitmanagement und Organisation<br />
� Hilfsmittelberatung und –versorgung z.B. Spezialbestecke oder<br />
Trinkbecher etc.<br />
� Gelenkschutzinstruktion<br />
� ergonomische Arbeitsplatzgestaltung<br />
� Anleitung zu Kompensationsmöglichkeiten<br />
Ergo9