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Kohlenstofffaserverstärkte thermoplastische ... - Ulaga Partner AG

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Grundlagen<br />

Die Matrix<br />

Funktion und Eigenschaften<br />

Die Matrix hält die Fasern eines Faserverbundwerkstoffs zusammen, damit diese ihre<br />

Verstärkungsfunktion erfüllen können. Diese Aufgabe umfasst drei Punkte: Fixieren der<br />

Fasern in der gewählten geometrischen Anordnung, Kräfteübertragung auf die Fasern<br />

und zwischen den Fasern sowie das Stützen der Fasern bei Druckbeanspruchungen. Da<br />

die Matrix die Fasern vollständig einbettet und gegenüber der Umgebung versiegelt,<br />

dient sie auch als Schutz vor schädigenden äusseren Einwirkungen (z.B. Angriff durch<br />

Feuchtigkeit, Chemikalien oder Strahlung).<br />

Verschiedene Matrixtypen<br />

Je nach Auslegung des Begriffs „Faserverbundwerkstoff“ können sehr viele Werkstoffe<br />

als Matrixmaterial betrachtet werden, so zum Beispiel auch Beton oder Metalle. Im<br />

Sinne der kunststofftechnologischen Definition sind aber aussschliesslich polymere<br />

Werkstoffe gemeint, auf andere Materialien wird daher nicht weiter eingegangen.<br />

In der bisherigen Geschichte der Faserverbundwerkstoffe wurden vor allem duromere<br />

Kunststoffe als Matrixmaterial verwendet. Die Duromere entstehen durch eine<br />

Härtungs- bzw.Vernetzungsreaktion aus niedermolekularen Monomeren. Nach diesem<br />

chemischen Prozess sind die Moleküle dreidimensional vernetzt, so dass der Werkstoff<br />

thermisch nicht mehr verformt werden kann. Unter den wichtigsten Vertretern der Duromere<br />

findet man die ungesättigten Polyesterharze, Vinylesterharze, Phenolharze und<br />

die für die Herstellung der im Bauwesen eingesetzten Lamellen Sika CarboDur verwendeten<br />

Epoxidharze. Auf die erstgenannten dieser Duromere wird nicht näher eingegangen.<br />

Epoxidharze entstehen durch die Polyadditionsreaktion (Härtung bzw. Vernetzung)<br />

eines Harzes (Epoxid) mit einem Härter (Amine, Phenole oder Säuren). Die gute Eignung<br />

als Matrixwerkstoff kommt daher, dass die niedermolekularen Präpolymere eine<br />

geringe Viskosität besitzen und sich deshalb sehr gut zur Faserimprägnierung eignen,<br />

während der ausgehärtete Werkstoff gute mechanische Eigenschaften aufweist. Durch<br />

die Wahl der Komponenten Harz und Härter können diese Merkmale sowie auch der<br />

Härtungsverlauf gesteuert werden. Der bezüglich der Produktion wichtigste Nachteil ist<br />

die beschränkte Vernetzungsgeschwindigkeit, die keine besonders schnelle Herstellung<br />

erlaubt.<br />

Thermoplastische Kunststoffe gewinnen je länger je mehr an Bedeutung für die Herstellung<br />

von Faserverbundwerkstoffen. Bei diesen Kunststoffen liegt das Grundmaterial<br />

in bereits vollkommen polymerisierter Form vor. Zur Verarbeitung wird es erwärmt bis<br />

in den Schmelzezustand, umgeformt und wieder abgekühlt bis zur Erstarrung. Dieser<br />

Vorgang ermöglicht eine hohe Prozessgeschwindigkeit.<br />

Zur genaueren Beschreibung der Eigenschaften der Thermoplaste müssten die einzelnen<br />

Vertreter gesondert betrachtet werden. Viele besitzen aber gute mechanische Eigenschaften,<br />

eine gute Medienbeständigkeit und eine geringe Feuchtigkeitsaufnahme.<br />

Allen gemeinsam ist die thermische Schweissbarkeit und die Wiederverwertbarkeit der<br />

Abfälle. Zu den wichtigsten Nachteilen zählen die Kriechneigung bei höheren Temperaturen<br />

und die wegen der hohen Viskosität der Schmelze schwierige Faserimprägnierung.<br />

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