11.04.2013 Aufrufe

Nachweis-Reaktionen für Carbonyl-Verbindungen - kst-chemie.ch

Nachweis-Reaktionen für Carbonyl-Verbindungen - kst-chemie.ch

Nachweis-Reaktionen für Carbonyl-Verbindungen - kst-chemie.ch

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Datum: Name: Klasse:<br />

3. Tollens-Reagenz <strong>für</strong> Aldehyde – Silberspiegel<br />

2[Ag(NH3)2] ⊕ (aq) + R–CHO(aq) + 3OH ⊖ (aq) R–COO ⊖ (aq)+ 2Ag(s) + 4NH3(aq) + 2H2O(ℓ)<br />

Lösung 1 Lösung 2 Silberspiegel<br />

Vorbereitung:<br />

Das zu versilbernde Glasgefäss muss zuerst gründli<strong>ch</strong> mit Bürste und Ges<strong>ch</strong>irrspülmittel gereinigt<br />

werden.<br />

Ans<strong>ch</strong>liessend spült man das Gefäss fünfmal gründli<strong>ch</strong> mit Leitungswasser, dann no<strong>ch</strong> dreimal mit<br />

wenig destilliertem Wasser, um die letzten Spuren von Spülmittel und Säure zu entfernen.<br />

Für den eigentli<strong>ch</strong>en Versilberungs-Vorgang benötigt man die beiden folgenden Lösungen. Die<br />

Mengenangaben gelten <strong>für</strong> zwei Coca-Cola-Flas<strong>ch</strong>en.<br />

Lösung 1: (Tollens-Reagenz)<br />

In einem 100 mL-Be<strong>ch</strong>erglas werden 0.52 g Silbernitrat in kleinen Portionen aus einer Pasteur-<br />

Pipette tropfenweise mit Ammoniaklösung (15% w/w) versetzt, bis alles Silbernitrat gerade knapp<br />

gelöst ist. Die Lösung, die anfängli<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>mutzig-grau aussieht, wird dann wieder völlig farblos und<br />

klar.<br />

A<strong>ch</strong>tung! Wird zu viel Ammoniak-Lösung zugesetzt, so besteht die Gefahr, dass der Silberspiegel<br />

später zu dünn, gräuli<strong>ch</strong>, unregelmässig und brü<strong>ch</strong>ig wird. Das Auflösen des Silbernitrats in der<br />

Ammoniaklösung muss daher mit grosser Vorsi<strong>ch</strong>t und viel Geduld dur<strong>ch</strong>geführt werden; es<br />

ents<strong>ch</strong>eidet über Gelingen oder Misserfolg.<br />

Die klare Lösung wird ans<strong>ch</strong>liessend mit 0.13 g Ammoniumsulfat versetzt und gerührt, bis alles<br />

gelöst ist.<br />

Dann wird die Lösung in einen Messzylinder transferiert und mit destilliertem Wasser auf 45 mL<br />

aufgefüllt. Zum S<strong>ch</strong>luss giesst man die Lösung wieder in das Be<strong>ch</strong>erglas zurück und rührt kurz um.<br />

Reaktionsglei<strong>ch</strong>ungen:<br />

1. NH3(aq) + H2O(ℓ) ⇌ NH4 ⊕ (aq) +OH ⊖ (aq) [Säure-Base]<br />

2. 2Ag ⊕ (aq) + 2OH ⊖ (aq)⇌ Ag2O(s) + H2O(ℓ) [Ausfällen von s<strong>ch</strong>werlösli<strong>ch</strong>em Silber(I)-oxid]<br />

3. Ag2O(s) + 4NH3(aq) + H2O(ℓ) ⇌ 2[Ag(NH3)2] ⊕ (aq) + 2OH ⊖ (aq) [Silber(I)-diamin-Komplex]<br />

(Tollens-Reagenz)<br />

4. NH4 ⊕ (aq) + OH ⊖ (aq)⇌ NH3(aq) + H2O(ℓ) [Vers<strong>ch</strong>iebung der Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>tslage]<br />

Lösung 2: (alkalis<strong>ch</strong>e Glucose-Lösung, ein Aldehyd R–CHO)<br />

0.16 g Glucose werden in einem 100 mL-Be<strong>ch</strong>erglas in 7 mL destilliertem Wasser aufgelöst und mit<br />

0.42 g Kaliumhydroxid versetzt.<br />

Ist dieses gelöst, transferiert man die Lösung in einen sauberen und trockenen Messzylinder und<br />

ergänzt mit destilliertem Wasser auf 45 mL.<br />

Die Lösung wird wieder in das Be<strong>ch</strong>erglas zurückgegossen und kurz umgerührt.<br />

Versilberung:<br />

Für eine 3 dl-Flas<strong>ch</strong>e benötigt man von beiden Lösungen je 20 mL. Kleinere Gefässe benötigen<br />

entspre<strong>ch</strong>end weniger der Lösungen. Bitte sparsam verwenden!<br />

Zuerst wird Lösung 1 in das Gefäss gegeben, dann Lösung 2.<br />

Sobald Lösung 2 eingefüllt ist, wird das Gefäss sofort mit einem passenden Stopfen vers<strong>ch</strong>lossen,<br />

unter dem laufenden Heisswasserhahn kräftig dur<strong>ch</strong>ges<strong>ch</strong>üttelt. Dabei muss sie glei<strong>ch</strong>zeitig um die<br />

Längsa<strong>ch</strong>se gedreht werden.<br />

Na<strong>ch</strong> einiger Zeit wird das Lösungsgemis<strong>ch</strong> dunkel. Dies zeigt an, dass die Reaktion eingesetzt hat.<br />

Jetzt kann man das Gefäss aus dem Wasserstrahl herausnehmen, muss es aber weiterhin sehr<br />

kräftig s<strong>ch</strong>ütteln, damit der Silberfilm regelmässig wird.<br />

Sobald man den spiegelnden Silberfilm deutli<strong>ch</strong> erkennt, kann man mit dem S<strong>ch</strong>ütteln aufhören. Der<br />

Stopfen wird abgenommen, und die Reaktionslösung wird in den speziellen Entsorgungs-Behälter<br />

gegeben.<br />

Das versilberte Gefäss wird nun dur<strong>ch</strong> mehrmaliges Spülen mit destilliertem Wasser von den letzten<br />

Abfallresten befreit; die hier anfallenden Spül-Lösungen können direkt in den Abguss gegeben<br />

werden.<br />

Na<strong>ch</strong>behandlung:<br />

Um den Silberfilm dauerhaft zu ma<strong>ch</strong>en, behandelt man das Gefäss na<strong>ch</strong> dem vollständigen<br />

Austrocknen, d.h. na<strong>ch</strong> einigen Tagen, mit einem farblosen Kunstharzlack, der die Rückoxidation<br />

des hau<strong>ch</strong>dünnen Silberfilms dur<strong>ch</strong> den Luft-Sauerstoff unterbindet.<br />

Kantonss<strong>ch</strong>ule Trogen 2 SF6 Bio/Chemie Praktikum: <strong>Carbonyl</strong>e

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!