3/2011 - GdF Gewerkschaft der Flugsicherung eV
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ten, dem weiteren Erodieren des Tarifbereiches in den AT-<br />
Bereich entgegenzutreten und die eigenen Vorstellungen<br />
für diesen Bereich zu formulieren. Für die Durchsetzung <strong>der</strong><br />
For<strong>der</strong>ungen zur Vergütung hat die Tarifkommission DFS <strong>der</strong><br />
<strong>GdF</strong> die Verträge fristgerecht gekündigt und folgerichtig auf<br />
ihrer zweitägigen Sitzung die entsprechenden For<strong>der</strong>ungen<br />
zu den Vergütungsverträgen beschlossen. Diese sind:<br />
- die Anhebung <strong>der</strong> Tabellenwerte und an<strong>der</strong>er fester Vergütungsbestandteile<br />
um 6,5 % bei einer Laufzeit von 12 Monaten<br />
ab dem 01.Juni <strong>2011</strong><br />
- eine Regelung zum Thema Regionalstellenzulage (§ 2 ZTV),<br />
welche den Begünstigtenkreis eindeutig und abschließend<br />
defi niert<br />
- die Erweiterung und Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> VTV-Tabelle im Bereich<br />
<strong>der</strong> Gruppen 11 und 12<br />
- das Nachholen <strong>der</strong> von <strong>der</strong> DFS in Abrede gestellten Einbeziehung<br />
<strong>der</strong> festen persönlichen Zulagen bei <strong>der</strong> Berechnung<br />
<strong>der</strong> Einmalzahlung aus dem Vergütungsabschluss<br />
Dezember 2010.<br />
Die <strong>GdF</strong> ist <strong>der</strong> Überzeugung, dass die DFS diese For<strong>der</strong>ungen<br />
in einem sehr mo<strong>der</strong>aten Maße belastet und die wirtschaftliche<br />
Lage sowohl <strong>der</strong> DFS als auch des Umfeldes Anpassungen<br />
dieser Größenordnung zulässt und die anziehende Infl ation<br />
sie sogar unabdingbar macht. Die Verän<strong>der</strong>ungen im europäischen<br />
Umfeld stehen einer solchen For<strong>der</strong>ung ebenfalls<br />
nicht im Wege, auch wenn die DFS im vorauseilenden Gehorsam<br />
unsere Firma mal wie<strong>der</strong> schlank machen will.<br />
Die vorstehend beschriebene Entwicklung ist schon<br />
besorgniserregend genug, wenn man nur die<br />
Sachthemen als solche betrachtet.<br />
Ein Unternehmen wie die DFS lebt<br />
noch mehr als an<strong>der</strong>e von <strong>der</strong><br />
Bericht aus <strong>der</strong> TK<br />
Professionalität, <strong>der</strong> Expertise und dem Engagement seiner<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Identifi kation <strong>der</strong> DFS-<br />
Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter mit <strong>der</strong> <strong>Flugsicherung</strong>sorganisation<br />
DFS ist für das Unternehmen eine (Über-)Lebensfrage.<br />
Dies setzt jedoch ein Mindestmaß an Wertschätzung<br />
und pfl eglicher Behandlung des eigenen Personals durch<br />
die Unternehmensführung voraus. Das exakte Gegenteil<br />
kommt im Verhalten des DFS-Managements während <strong>der</strong><br />
ETV-Verhandlungen zum Ausdruck. Demonstrativ zur Schau<br />
gestelltes Desinteresse an den Sachthemen, grundsätzliche<br />
Beurteilung <strong>der</strong> eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
als träge, dem Beamten- und Senioritätsprinzip verhaftete<br />
Masse, offenes Bekenntnis zum Prinzip von „Zuckerbrot und<br />
Peitsche“ als Personalführungsinstrument, fortgesetzte<br />
Versuche <strong>der</strong> Absenkung des Entgeltgefüges durch Verstärkung<br />
<strong>der</strong> variablen Vergütungsbestandteile, Verschieben<br />
operativer Tätigkeiten in Richtung A-Band, kategorische<br />
Verweigerung <strong>der</strong> Abbildung administrativer Karrieren,<br />
Überbetonung individueller „Leistungsbeurteilung“ durch<br />
systematische Einführung von ausgeklügelten Bewertungssystemen<br />
usw. usf. Die Message ist klar: Der größte Feind<br />
<strong>der</strong> „Produktivität“ und des Aufbruchs <strong>der</strong> DFS in Europa<br />
sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter selbst.<br />
Das war nicht immer so. Wie konnte eine solche Sicht- und<br />
Herangehensweise zur bestimmenden Führungskultur des<br />
DFS- Managements werden? Um diese Frage zu beantworten,<br />
muss man kurz eine Entwicklung nachzeichnen, die<br />
etwa 2007 begann. Damals drohte die Kapitalprivatisierung<br />
<strong>der</strong> DFS, und um die „Braut hübsch zu machen“, gab<br />
das Management die Anweisung, das Unternehmen von<br />
<strong>der</strong> fl ugleiter <strong>2011</strong>/03<br />
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