als PDF - Deutscher Fluglärmdienst eV
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kehr muss das breite Hauptvorfeld (3 Taxilanes, 3 Luftfahrzeuge<br />
der iCAO Kategorie C, oder 2 Luftfahrzeuge der iCAO<br />
Kategorie F können unabhängig voneinander nebeneinander<br />
rollen) nun über eine der 3 Betriebsstraßen kreuzen, was<br />
spätestens bei CAT ii/ii Betrieb zu einer erheblichen Mehrbelastung<br />
für die Apronlotsen führen wird. Aber auch bei optimalen<br />
Wetterbedingungen wird versucht, das Main-Apron<br />
zu entlasten. So müssen unter Umständen Luftfahrzeuge<br />
etwas längere Rollstrecken in Kauf nehmen und erreichen<br />
nicht unbedingt auf kürzestem Weg den Pistenkopf. Eine<br />
große Herausforderung, was auch sehr viel Verständnis der<br />
Piloten voraussetzt.<br />
Aber auch für das DFS-Personal erweist sich der fehlende<br />
Tunnel <strong>als</strong> großer Nachteil, da die Anfahrt zum neuen Arbeitsplatz<br />
nicht selbstständig erfolgen darf, sondern über<br />
einen Shuttletransfer verlaufen wird. Eigene PKW sind auf<br />
dem Flughafengelände nicht gestattet.<br />
im sozialen Bereich musste in der DFS eine neue Berufsgruppe<br />
eingefügt werden, was nach einer Phase der Unsicherheit<br />
letztendlich auch gelungen ist. Bei den Themen Boardzeit,<br />
Schichtrhythmus, Nachtschichten und Teamgröße gibt es<br />
bereits Tendenzen, jedoch noch keine verbindlichen Beschlüsse,<br />
da die dafür notwendigen Dokumente in ihrer endgültigen<br />
Fassung noch nicht vorliegen.<br />
Demnach wird es für die Apron Controller wahrscheinlich einen<br />
5:3 Schichtrhythmus im durchweg besetzten 24-Stundenbetrieb<br />
geben. Ganz abgeschlossen sind hingegen die<br />
baulichen und technischen Vorbereitungen am neuen, 72<br />
Meter hohen und damit zweithöchsten Flughafen-Tower, wo<br />
bereits alle DFS Anlagen betriebsbereit sind. Mit einem<br />
Flugdatenverarbeitungssystem (TFDPS in der Apron-Version),<br />
einem Bodenradar (Multilateration wird leider erst nach<br />
Eröffnung durch den Flughafenbetreiber zur Verfügung gestellt),<br />
einem stabilen und einfach zu bedienenden Kamerasystem<br />
und einer umfangreichen Befeuerungssteuerung<br />
sind die Hauptsysteme im neuen DFS Tower in Berlin bereits<br />
ausreichend getestet und für gut befunden worden. Einzig<br />
einige Systeme die vom Flughafen implementiert werden,<br />
hinken dem Zeitplan etwas hinterher.<br />
Der Arbeitsplatz von Apron wird sich zwischen den nach Süden<br />
und Norden ausgerichteten Arbeitsplätzen der Fluglotsen<br />
befinden, mit Blick auf das Hauptvorfeld in östliche Richtung.<br />
So werden am zukünftigen Hauptstadt-Tower in der<br />
Regel 4 Fluglotsen, 2 Apronlotsen, 1 Platzkoordinator, zeitweise<br />
1 Assistent und ein aufsichtführender Lotse oder Supervisor<br />
gleichzeitig arbeiten. Bei Apron in der Aufteilung<br />
„Controller“ und „Assistent“.<br />
Mit steigender Verkehrslast ist bei mehr <strong>als</strong> 300.000 Bewegungen<br />
pro Jahr angedacht, die beiden unterhalb der Towerkanzel<br />
platzierten „Glascontainer“ für Apron einzurichten<br />
und auszubauen.<br />
Apron<br />
Das ist jedoch alles noch Zukunftsmusik, erst einmal werden<br />
am 3.6.2012 eine frisch auf den Namen „Berlin“ getaufte<br />
A380 Maschine der Lufthansa parallel mit einer Air Berlin<br />
Maschine den neuen Hauptstadtairport eröffnen. Berlin ist<br />
dann auch flughafentechnisch endlich wiedervereinigt.<br />
BER Apron, Alexander Novakovic, 28.2.2012<br />
der flugleiter 2012/02<br />
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