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von<br />
M. Helbig<br />
der fl ugleiter 2009/06<br />
Report<br />
50<br />
Flugvermessung in Deutschland<br />
(Teil 2)<br />
Der erste Teil („der fl ugleiter“ 5/2009) dieses Berichts über die<br />
Geschichte der Flugvermessung in Deutschland umfasste die Zeit<br />
von 1952 bis 1976. Der nun folgende zweite Teil beschäftigt sich mit<br />
den Jahren 1976 bis 1995. Während dieser Jahre hatte die Hawker<br />
Siddeley HS 748 die Hauptlast der Vermessungsfl üge getragen.<br />
Ihrer auffälligen Bemalung wegen, drei schmale „Bauchbinden“ in<br />
orangefarbigen Tagesleuchtfarben, handelten sich die Maschinen<br />
den Spitznamen „Adidas-Bomber“ ein.<br />
Gemeinsame Flugvermessungsstelle<br />
Nach einem Beschluss vom 30. Juni 1972 zwischen dem<br />
Bundesministerium für Verkehr (BMV) und Bundesministerium<br />
für Verteidigung (BMVg) zur Einrichtung<br />
einer Gemeinsamen Flugvermessungsstelle (GFMS)<br />
konnte diese, nach Unterzeichnung der Vereinbarung<br />
am 09. Juli 1976, den Betrieb am 01. November 1976<br />
aufnehmen. Als nicht-kommerzielles Unternehmen<br />
war sie für die Überprüfung und Vermessung sämtlicher<br />
ziviler und militärischer Funknavigationsanlagen<br />
in der Bundesrepublik Deutschland verantwortlich.<br />
Die Durchführung des Flugbetriebs oblag der Bundeswehr,<br />
während die Bundesanstalt für Flugsicherung<br />
(BFS) die zivile Zulassung und die Halterpfl ichten der<br />
Luftfahrzeuge übernahm. Die GFMS fand auf dem<br />
Militärfl ugplatz Lagerlechfeld ein neues Zuhause. Der<br />
dafür notwendige Flugzeugpark, sieben Hawker Siddeley<br />
HS 748 (eine weitere Maschine war im Januar<br />
1976 zur BFS gestoßen), drei de Havilland „Dove“ und<br />
eine Hawker Siddeley HS 125-600B, stammte von der<br />
✈ 1. Das Gesicht eines Arbeitstiers.<br />
2. Ein „Adidas-Bomber“ beim Nightstop in München.<br />
3. Nachtruhe bei der Vermessungsstaffel.<br />
Photos: Harald M. Helbig<br />
BFS. Die Bundeswehr musterte ihre<br />
zuvor verwendeten eigenen Vermessungsfl<br />
ugzeuge aus.<br />
Auch die GFMS musste sich von Flugzeugen<br />
trennen. Im Dezember 1976<br />
stellte die GFMS eine der veralteten<br />
de Havilland „Dove“ außer Dienst und<br />
übergab sie dem Deutschen Museum<br />
in München. Die „D-IFSB“ wurde aber im Oktober 1978<br />
nach Hatfi eld in Großbritannien überführt, und im März<br />
1979 dem „Mosquito Aircraft Museum“ <strong>als</strong> Leihgabe<br />
des Deutschen Museums zur Verfügung gestellt. Noch<br />
heute kann man sie im nördlich von London gelegenen<br />
Luftfahrtmuseum „de Havilland Aircraft Heritage Centre“<br />
besichtigen. Allerdings nagte der Zahn der Zeit an<br />
der „Dove“, so dass sich die Maschine heute in einem<br />
bedauernswerten Zustand befi ndet. Sie soll aber, vertraut<br />
man auf die Informationen der Homepage des<br />
Museums, in absehbarer Zeit restauriert werden.<br />
Unfälle<br />
Aber nicht nur Ausmusterungen reduzierten die Vermessungskapazitäten<br />
der GFMS: Im Jahr 1977 fi el die<br />
HS 125 für längere Zeit aus, nachdem sie bei Radarvermessungsfl<br />
ügen im Raum Düsseldorf nach einem Blitzschlag<br />
erheblich beschädigt worden war und auf dem<br />
britischen Militärfl ugplatz Wildenrath notlanden musste.<br />
Auch das Jahr 1978 hatte für den BFS-Jet unerfreu-