Hr. Wilke - VSVI Hessen
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RiOVG Reinhard <strong>Wilke</strong>, Schleswig<br />
Fehler und Fehlerfolgen bei Auftragsvergaben<br />
Referat zur <strong>VSVI</strong>-Tagung am 15.02.2006 in Friedberg/<strong>Hessen</strong><br />
I. Thematischer Überblick<br />
1) Fehlerquellen im Vergabeverfahren, die von der<br />
Auftraggeberseite ausgehen; insbesondere zur<br />
- Leistungsbeschreibung<br />
- Festlegung sog. „Mindestanforderungen“ bei der Zulassung<br />
von Nebenangeboten.<br />
2) Fehler auf Bieterseite; insbesondere im Zusammenhang mit der<br />
- Beteiligung von Nachunternehmern und<br />
- korrekten Preisangabe (Stichwort „Mischkalkulation“).<br />
3) Fehlerfolgen<br />
a) Nachprüfungsverfahren<br />
b) Schadensersatzfolgen<br />
c) Rückforderung von Zuschüssen.
II. Fehlerquellen auf Auftraggeberseite<br />
1) Leistungsbeschreibung<br />
Die Leistungsbeschreibung ist im Fall der Auftragsvergabe<br />
(Vertragsschluss) Inhalt der Leistungspflicht. Sie soll eindeutig,<br />
klar und widerspruchsfrei, technisch vollständig und<br />
nachtragssicher sein sowie eindeutige Kalkulationsgrundlagen<br />
gewährleisten (§ 9 Nr.1 VOB/A). Sie ist Grundlage für die<br />
Prüfung, ob in den Angeboten eine Änderung der<br />
Leistungsanforderungen erfolgt ist.<br />
Maßgeblich für die Auslegung der Leistungsbeschreibung ist<br />
nicht das Verständnis der Vergabestelle, sondern die objektive<br />
Sicht eines verständigen (fachkundigen) und mit Leistungen der<br />
ausgeschriebenen Art vertrauten Bieters 1 .<br />
Fehler im Leistungsverzeichnis können zu der Notwendigkeit<br />
einer Aufhebung der Ausschreibung führen.<br />
Dies gilt insbesondere dann, wenn in zentralen Punkten der<br />
geforderten Leistung kein (fachkundiger) Bieter in der Lage ist,<br />
die Anforderungen der „Aufgabe“ eindeutig zu erkennen. 2 Bieter<br />
müssen Zweifelsfragen des Leistungsverzeichnisses vor Abgabe<br />
des Angebots durch Anfrage beim Auftraggeber klären 3. Fehler<br />
müssen zudem unverzüglich gerügt werden (§ 107 Abs. 3 GWB). 4<br />
1<br />
OLG Düsseldorf, Beschl. v. 15.05.2002, Verg 4/01; OLG Schleswig, Urt. v. 27.08.2002, 3<br />
U 44/01, MDR 2003, 214<br />
2<br />
Das Problem wird bei VOB-Ausschreibungen seltener auftreten. Vgl. zu einer VOL-<br />
Ausschreibung BayObLG, Beschl. v. 17.02.2005, Verg 27/04, NZBau 2005, 595<br />
(Ausschreibung von veralteten Sc annern)<br />
3<br />
Vgl. OLG Brandenburg, Urt.v. 20.04.2004, 6 U 116/03, NJW-RR 2005, 1106 (zu<br />
kalkulationsrelevanten Fragen der vorgesehenen Art der Auftragsausführung)<br />
4<br />
VK Schleswig-Holstein, Beschluss vom 31.03.2005 - VK-SH 05/05<br />
2<br />
2
2) Mindestanforderungen bei Nebenangeboten<br />
Grundsatz<br />
Ein öffentlicher Auftraggeber hat nach Art. 19 Abs. 2 der<br />
Richtlinie 93/37/EWG (Baukoordinierungsrichtlinie) in den<br />
Ausschreibungsunterlagen die Mindestanforderungen zu<br />
erläutern, die zugelassene Änderungsvorschläge erfüllen müssen.<br />
Ein allgemeiner Hinweis auf nationale Rechtsvorschriften genügt<br />
nicht. 5<br />
Auftraggeber sollen in der in der Vergabebekanntmachung oder<br />
den Verdingungsunterlagen technische Mindestanforderungen für<br />
die Wertbarkeit von Neben-/Alternativangeboten erläutern. 6<br />
Eine (separate) Angabe von Mindestbedingungen ist nicht<br />
erforderlich, wenn sich die Mindestbedingungen für<br />
Nebenangebote hinreichend klar aus dem Gesamtzusammenhang<br />
der Verdingungsunterlagen ergeben. 7<br />
Soweit für die Erbringung der Leistung bestimmte gesetzliche<br />
Bestimmungen gelten, bedarf es deren Angabe (Wiederholung) als<br />
Mindestbedingungen in den Ausschreibungsunterlagen nicht. 8<br />
Rügeobliegenheit<br />
Soweit „Mindestbedingungen“ erforderlich waren und fehlten,<br />
wäre dies bereits bei Angebotsabgabe erkennbar und zu rügen<br />
5 EuGH, Urt. v. 16.10.2003, R s. C-421/01, NZBau 2004, 279<br />
6 BayObLG IBR 2004, 535, OLG Rostoc k IBR 2005, 107, OLG Düsseldorf, Beschl. v.<br />
07.01.2005, Verg 106/04; einschränkend: VK Lüneburg, Beschl. v. 11.01.2005, 203-VgK-<br />
55/2004 (Keine Pflicht zur Definition von Mindestanforderungen)<br />
7 OLG Schleswig, Beschl. v. 15.02.2005, 6 Verg 6/04<br />
8 OLG Schleswig, Beschl. v. 05.04.2005, 6 Verg 1/05<br />
3<br />
3
gewesen (§ 107 Abs. 3 GWB). Da dies unterblieben ist, ist der<br />
Einwand für das weitere Verfahren ausgeschlossen. 9<br />
Zur Vorlage von (Gleichwertigkeits-) Nachweisen:<br />
Ein Bieter kann nicht beanspruchen, dass die Vergabestelle von<br />
einem anderen Bieter die Vorlage von Nachweisen zur<br />
Gleichwertigkeit eines Nebenangebots verlangt.<br />
Für die Rechtmäßigkeit der Wertung eines Nebenangebots kommt<br />
es allein darauf an, ob die Gleichwertigkeit nach den<br />
Ausschreibungsunterlagen bieterneutral angenommen werden<br />
durfte 10 Die Wertung des Nebenangebots eines Bieters würde<br />
demgemäß Rechte anderer (am selben Vergabeverfahren<br />
beteiligter) Bieter verletzen, wenn sie materiell zu einem<br />
veränderten Leistungsniveau des Auftrags führen würde. 11<br />
III. Bieterfehler<br />
1) Nachunternehmerbenennung<br />
In der Ausschreibung kann eine Erklärung über Art und Umfang<br />
des Nachunternehmereinsatzes verlangt werden. Wird eine solche<br />
Erklärung nicht oder unvollständig abgegeben, ist das Angebot<br />
deshalb gemäß §§ 25 Nr. 1 Abs. 1 b), 21 Nr. 1. Abs. 1 S. 3 VOB/A<br />
zwingend von der Wertung auszuschließen.<br />
Allgemeine Angaben zum "kaufmännischen Volumen" oder zum<br />
"wirtschaftlichen Umfang des Nachunternehmereinsatzes"<br />
9<br />
OLG Schleswig, Beschl. v. 15.02.2005, 6 Verg 6/04; vgl. auch OLG Naumburg, Beschl. v.<br />
23.07.2001, 1 Verg 3/01, OLGR Naumburg 2002, 174<br />
10<br />
OLG Schleswig, Beschl. v. 23.09.2003, 6 Verg 7/03; vgl. auch Wirner, ZfBR 2005,<br />
152/162<br />
11<br />
OLG Schleswig, Beschl. v. 15.02.2005, 6 Verg 6/04<br />
4<br />
4
genügen nicht. Gefordert ist die Angabe, welche der zu<br />
vergebenden Leistungsteile der Bieter durch Nachunternehmer<br />
auszuführen beabsichtigt. 12 Nur „schlagwortartige“ Angaben<br />
genügen nicht, wenn sich daraus keine eindeutige Zuordnung zu<br />
Leistungsbereichen und Ordnungsziffern im Leistungsverzeichnis<br />
ableiten lässt. 13<br />
Ungeklärt ist noch, ob eine Nachunternehmererklärung, die nicht<br />
„lückenlos“ alle Angaben enthält, stets zum Angebotsausschluss<br />
führen muss. Eine Einschränkung wird für den Fall angenommen,<br />
dass die Unvollständigkeit der Erklärung keine<br />
Wettbewerbsverzerrung erwarten lässt. 14<br />
Nach Ablauf der Angebotsabgabefrist kann die Angabe von Art<br />
und Umfang des Nachunternehmereinsatzes nicht nachgeholt<br />
werden. Dies würde gegen § 24 Nr. 1 Abs. 1 VOB/A verstoßen.<br />
Der ohne Ermessen eingreifende Ausschlusstatbestand gemäß §§<br />
25 Nr. 1 Abs. 1 b, 21 Nr. 1 Abs. 1 S. 3 VOB/A greift auch dann ein,<br />
wenn die Vergabestelle ihn zuvor nicht berücksichtigt hat.<br />
2) Mischkalkulation<br />
a) Nach § 21 Nr. 1 Abs. 1 S. 3 VOB/A sollen die Bieter „Preise<br />
und (sonstige) geforderte Erklärungen“ so, wie es die<br />
Ausschreibungsunterlagen verlangen, vollständig und zutreffend<br />
angeben. 15 Entspricht eine Preisangabe im Angebot dem nicht,<br />
12 OLG Düsseldorf, Beschl. v. 30.07.2003, VII-Verg 32/03, VergabeR 2003, 687<br />
13 OLG Schleswig, Beschl. v. 18.12.2005, 6 Verg 12/05; BayObLG, Beschl. v. 27.07.2004,<br />
Verg 14/04, ZfBR 2005, 98 ff.; OLG Naumburg, Beschl. v. 25.10.2005, 1 Verg 5/05, IBR<br />
2006, 43 und Beschl. v. 18.07.2005, ZfBR 2005, 725 Ls.<br />
14 OLG Dresden, Beschl. v. 18.10.2001, WVerg 8/01, VergabeR 2002, 174, sowie Beschl. v.<br />
12.06.2002, WVerg 6/02, OLGR Dresden 2003, 268 (für „atyp.“ Sonderfälle)<br />
15 BGH NZBau 2002, 517; BGZ 154, 32<br />
5<br />
5
weil der Preis andere Leistungsbestandteile mit einbezieht,<br />
verfehlt die Preisangabe die Vorgabe des Leistungsverzeichnisses<br />
und ist damit unzutreffend.<br />
b) Was ist „Mischkalkulation“?<br />
Eine unzulässige „Mischkalkulation“ liegt vor, wenn der im<br />
Angebot für eine bestimmte Leistungspositionen einzutragende<br />
Einheitspreis tatsächlich Kostenbestandteile anderer<br />
Leistungspositionen enthält.<br />
Damit werden nicht die „geforderten“ Preise im Sinne von § 21<br />
Nr. 1 Abs. 1 Satz 3 VOB/A angegeben. Dies führt grundsätzlich<br />
zum Ausschluss des Angebots von der Wertung (§ 25 Nr. 1, Abs. 1<br />
Buchst. b VOB/A). 16<br />
Der überkommene Grundsatz, dass es nicht auf Einzelpreise,<br />
sondern auf den Gesamtpreis des Angebots ankomme, ist damit<br />
eingeschränkt worden. Grund ist – lt. BGH – das Ziel einer<br />
transparenten, alle Bieter gleich behandelnden<br />
Vergabeentscheidung.<br />
Aus welchen Gründen ein Bieter Einheitspreise für bestimmte<br />
Leistungspositionen auf andere Leistungspositionen verteilt hat,<br />
ist unerheblich. Es spielt auch keine Rolle, in welchem (genauen)<br />
Umfang der Bieter in anderen Leistungspositionen<br />
„Abpreisungen“ vorgenommen, d. h. ein Angebot unterhalb des<br />
tatsächlich kalkulierten und beanspruchten Preises abgegeben<br />
16 BGH, Beschl. v. 18.05.2004, X ZB 7/04, BGH Z 159, 186 = NZBau 2004, 457<br />
6<br />
6
und damit noch in weiteren Punkten unzutreffende (und<br />
unvollständige) Preisangaben gemacht hat. 17<br />
c) weitere Relevanzen<br />
Angebote mit „Spekulationspreisen“ können auch in<br />
nachfolgenden Wertungsstufen gem. § 25 Nr. 2 und Nr. 3 VOB/A<br />
Probleme bereiten:<br />
- Bedenken gegen die Zuverlässigkeit des Bieters und dessen<br />
Gewähr für eine vertragsgerechte Erbringung der geschuldeten<br />
Leistungen. 18<br />
- bei der Ermittlung des wirtschaftlichsten Angebots (letzte<br />
Wertungsstufe nach § 25 Nr. 3 Abs. 3 VOB/A) muss geprüft<br />
werden, wie wahrscheinlich mit dem Eintritt der spekulativen<br />
Risiken zu rechnen ist. 19<br />
d) „Beweislast“<br />
Im Streitfall hat die Vergabestelle den Nachweis zu führen, dass<br />
unzulässige Verlagerungen von Einheitspreisbestandteilen in<br />
andere Leistungspositionen – und somit eine unzulässige<br />
Mischkalkulation – vorliegt; sie muss die Voraussetzungen des<br />
zwingenden Ausschlussgrundes nach § 25 Nr. 1 Abs. 1 VOB/A<br />
darlegen und beweisen. 20<br />
17 OLG Koblenz, Beschl. v. 02.01.2006, 1 Verg 6/05, juris: „Ist die Leistung, wie hier die<br />
Baustelleneinrichtung, nach Umfang und Ausführungsart genau bestimmt (§ 5 Nr. 1<br />
Buchst. b VOB/A), liegt eine unzutreffende Erklärung zum Preis schon dann vor, wenn<br />
dieser nur in der entsprechenden Position nicht der Leistungsvorgabe entspricht.“<br />
18 OLG Dresden, Beschl. v. 30.04.2004, WVerg 4/04, VergabeR 2004, 507<br />
19 Vgl. KG Berlin, Beschl. v. 15.03.2004, 2 Verg 17/03, VergabeR 2004, 350 ff.<br />
20 OLG Naumburg, Beschl. v. 22.09.2005, 1 Verg 7/05, ZfBR 2005, 834 = VergabeR 2005,<br />
779; OLG Dresden, Besc hl. v. 01.07.2005, WVerg 7/05, ZfBR 2005, 730 = VergabeR 2005,<br />
641<br />
7<br />
7
Im Nachprüfungs- und Beschwerdeverfahren gilt der<br />
Amtsermittlungsgrundsatz (§ 110 Abs. 1 S. 1 GWB, §§ 120 Abs. 1,<br />
70 Abs. 1 GWB); es ist also nicht ausgeschlossen, dass die<br />
Vergabekammer oder der Vergabesenat den „Verdacht“ einer<br />
unzulässigen Kalkulation weiter erforschen.<br />
e) Zur Diskussion:<br />
… folgende Thesen und Hinweise:<br />
(1) Die Gefahr von „Kostenverschiebungen“ zwischen einzelnen<br />
Angebotspositionen und von sog. Spekulationsangeboten ist<br />
umso kleiner, je genauer der Leistungsbeschreibung zu jeder<br />
einzelnen Position auch Vorgaben zur Kostenzuordnung zu<br />
entnehmen sind. Die Vorgabe in § 9 Nr. 1 S. 1 VOB/A erhält<br />
so eine neue Bedeutung.<br />
(2) Ausweichreaktionen:<br />
- „ernst gemeinte“ Centpreise: Ein Bieter erklärt, dass ein<br />
angebotener Einheitspreis von 0,01 € auch wirklich so<br />
kalkuliert sei und die Kosten der Pos. nicht in andere<br />
Positionen des Leistungsverzeichnisses eingeflossen sind.<br />
- Bieter werden künftig keine „Centpreise“ mehr anbieten.<br />
Sie werden „weniger auffällige“ Verlagerungen<br />
zwischen Positionen vornehmen.<br />
(3) Ein (zu „teures“) Preisangebot oberhalb des internen<br />
Kalkulationsergebnisses ist nicht verboten, wenn es keine<br />
„kompensatorische“ Kostenverlagerungen enthält.<br />
Unzulässig ist nur die echte Kostenverlagerung. Diese wird,<br />
8<br />
8
wenn der Bieter sie nicht selbst einräumt, kaum nachweisbar<br />
sein. 21<br />
(4) Bevor ein Angebot wegen einer Mischkalkulation aus der<br />
IV. Fehlerfolgen<br />
Wertung ausgeschlossen wird, muss eine Aufklärung des<br />
Angebotsinhalts gem. § 24 VOB/A erfolgen. Die einfache<br />
Behauptung der Vergabestelle, die Preise seien<br />
ordnungsgemäß kalkuliert, reicht nicht aus.<br />
1) Nachprüfungs- und Beschwerdeverfahren<br />
Die Bieter haben gem. § 97 Abs. 7 GWB einen Anspruch darauf,<br />
dass der Auftraggeber die Bestimmungen über das<br />
Vergabeverfahren einhält. Unabhängig davon kann eine<br />
Überprüfung des Vergabeverfahrens im Wege der Rechtsaufsicht<br />
(z. B. Kommunalaufsichtsbehörde) stattfinden 22 , allerdings besteht<br />
hier kein einklagbares Recht des Bieters auf Einschreiten der<br />
übergeordneten Behörde.<br />
Bietern untereinander kommt kein Vergaberechtsschutz zu; hier<br />
ist ggf. nach allgemeinem Wettbewerbsrecht (UWG) vorzugehen.<br />
1. Verfahren vor der Vergabekammer(§§ 104-115 GWB)<br />
Die beim BKartA eingerichteten Vergabekammern des Bundes sind<br />
für dem zuzurechnende, die Vergabekammern der Länder für den<br />
21 So (zutr.): OLG Dresden, Beschl. v. 30.04.2004, VergabeR 2004, 507/509<br />
22 Insbesondere unterhalb der Schwellenwerte<br />
9<br />
9
Länder zuzurechnende Auftragsvergaben zuständig. Wesentliche<br />
Zulässigkeitsvoraussetzungen eines Nachprüfungsantrags sind<br />
das Vorliegen eines öffentlichen Auftrags durch einen<br />
öffentlichen Auftraggeber,<br />
die Überschreitung des Schwellenwerts,<br />
die Antragsbefugnis (§ 107 II GWB) und<br />
die Erfüllung der Rügeobliegenheit (§ 107 III GWB).<br />
(1)<br />
Anwendungsvoraussetzungen<br />
der §§<br />
102ff. GWB<br />
Öff. Auftraggeber<br />
i.S.d. § 98 GWB<br />
(2)<br />
Zulässigkeit des<br />
Nachprüfungsantrags<br />
Antrag (§§ 107 I, 108<br />
GWB)<br />
Öff. Auftrag i.S.d. § Antragsbefugnis (§<br />
99 GWB 1 4<br />
107 II GWB)<br />
Rügeobliegenheit (§<br />
Schwellenwert<br />
erreicht (§ 100 I GWB,<br />
107 III GWB)<br />
§ 2 VgV Zuschlag noch nicht<br />
erteilt<br />
10<br />
(3)<br />
Zulässigkeit der<br />
sofortigen Beschwerde<br />
Einlegung durch<br />
Beschwerdeschrift (§<br />
116 I GWB)<br />
Fristwahrung (§ 117 II<br />
GWB)<br />
Beschwerdebegründung<br />
(§ 117 II GWB)<br />
Beschwer<br />
Anwaltszwang (§ 117<br />
II GWB)<br />
Mit Zustellung des Nachprüfungsantrags an den Auftraggeber<br />
darf dieser den Zuschlag nicht erteilen (§ 115 I GWB), andernfalls<br />
ist der mit Zuschlagserteilung geschlossene Vertrag nichtig (§ 134<br />
BGB).<br />
Die Vergabekammer entscheidet idR nach mündlicher (nicht-<br />
öffentlicher) Verhandlung (§ 112 GWB). Sie kann unabhängig von<br />
den gestellten Anträgen im Rahmen der Verhältnismäßigkeit auf<br />
die Rechtmäßigkeit des Vergabeverfahrens einwirken.<br />
2. Sofortige Beschwerde gem. § 116 GWB<br />
10
Die Entscheidung der Vergabekammer kann gem. § 117 I GWB<br />
binnen einer Frist von zwei Wochen mit der sofortigen<br />
Beschwerde angefochten werden. Ist die Beschwerde begründet,<br />
hebt das OLG die Entscheidung der Vergabekammer auf (§ 123 S.<br />
1 GWB). Es kann dann entweder selbst entscheiden (§ 123 S. 2, 1.<br />
Alt. GWB) oder die Verpflichtung der Vergabekammer<br />
aussprechen, über den Nachprüfungsantrag unter Beachtung<br />
seiner Rechtsauffassung erneut zu entscheiden (§ 123 S. 2, 2. Alt.<br />
GWB). Ist die Beschwerde unbegründet, wird sie mit der<br />
Kostenfolge des § 128 III GWB zurückgewiesen.<br />
3. Eilrechtsschutz<br />
a) durch die Vergabekammer<br />
Gem. § 115 II 1 GWB kann die Vergabekammer dem Auftraggeber<br />
auf Antrag eine vorzeitige Gestattung des Zuschlags erteilen.<br />
Das OLG kann auf Antrag des Antragstellers die vorzeitige<br />
Gestattung des Zuschlags durch die Vergabekammer aufheben<br />
und das Zuschlagsverbot nach § 115 I GWB wiederherstellen (§<br />
115 II 2 GWB).<br />
b) im Beschwerdeverfahren<br />
Hat die Vergabekammer den Nachprüfungsantrag abgelehnt und<br />
ist rechtzeitig sofortige Beschwerde eingelegt worden, kann ein<br />
Bieter nach § 118 I 3 GWB die Verlängerung der aufschiebenden<br />
Wirkung seiner sofortigen Beschwerde für die Dauer des<br />
Beschwerdeverfahrens beantragen.<br />
Nach § 121 GWB kann - zu Gunsten des Auftraggebers - eine<br />
Vorabentscheidung des OLG über den Zuschlag beantragt werden<br />
(selten).<br />
4. Schadensersatz (sog. Sekundärrechtsschutz)<br />
11<br />
11
Auf dem „normalen“ Zivilrechtsweg kann der Bieter den<br />
Auftraggeber nach Beendigung des Vergabeverfahrens auf<br />
Schadensersatz in Anspruch nehmen, wenn der Auftraggeber zum<br />
Nachteil des klagenden Unternehmens gegen eine<br />
bieterschützende Vergabebestimmung verstoßen hat und jenes<br />
Unternehmen ohne diesen Verstoß eine echte Chance auf den<br />
Zuschlag gehabt hätte (§ 126 S. 1 GWB, §§ 311 II, 241 II, 280 I<br />
BGB, §§ 823, 826 BGB (selten), § 1 ff. UWG). Die Bieter dürfen in<br />
aller Regel schutzwürdig darauf vertrauen, dass öffentliche<br />
Auftraggeber das materielle Vergaberecht einhalten. Das gilt<br />
oberhalb und unterhalb der Schwellenwerte.<br />
Der Schadensersatzanspruch aus „culpa in contrahendo“ 23 kann<br />
• entweder die Ausschreibungskosten („negatives Interesse“<br />
• oder den entgangenen Gewinn infolge der<br />
Nichtbeauftragung („positives Interesse“)<br />
umfassen. Eine im Primärrechtsschutz ergangene Entscheidung<br />
des OLG ist gem. § 124 I GWB bindend.<br />
Der Schaden aus „positivem Interesse“ wird wie folgt errechnet:<br />
Ausgangsgröße Gesamterlös aus dem entgangenen Auftrag<br />
minus<br />
Ersparnisse (Geschäfts-, Lohn-, Betriebs-, Geräte-,<br />
Materialkosten; kalkulatorische Wagnisse)<br />
auftragsbezogene Verluste<br />
mögliche Erlöse aus anderweitigem Erwerb<br />
(Schätzungszu-/-abschlag)<br />
ergibt Schadensersatzanspruch<br />
23 BGH, Urt. v. 03.06.2004, X ZR 30/03<br />
12<br />
12
A n h a n g<br />
Statistik zu Vergabenachprüfungsverfahren 1999-2003<br />
(zusammengestellt aus Zahlen des BMWA 2005)<br />
Vergabekammern<br />
Nachprüfungsanträge Zuschlagsgestattung (§<br />
115 II)<br />
gesamt Rück- Bieter Auftrag- Zahl Erfolg<br />
nahmen gewinnt geber<br />
gewinnt<br />
24<br />
1999 395 120 41 96 10 1<br />
2000 728 329 86 175 32 1<br />
2001 953 358 68 121 59 12<br />
2002 1.092 369 153 282 40 7<br />
2003 1.275 442 136 425 31 7<br />
Vergabesenate<br />
Beschwerdeverfahren Vorl. Rechtsschutz<br />
Gesamt Erfolgreich<br />
Nicht<br />
erfolg-<br />
reich 25<br />
§118 I 3 Erfolg §121 Erfolg Vorlagen<br />
26<br />
1999 50 12 30 14 8 5 1 0<br />
2000 149 24 86 31 18 3 1 4<br />
2001 171 26 94 61 27 3 1 4<br />
2002 245 36 162 85 29 6 2 4<br />
2003 300 82 181 108 42 7 3 3<br />
2) Rückforderung von Zuschüssen<br />
Werden Bauvorhaben anteilig durch Zuschüsse finanziert, wird<br />
die Beachtung des Vergaberechts auch im Rahmen der<br />
24 = Zurüc kweisung des Antrags (unzulässig, unbegründet)<br />
25 = Rüc knahmen, Zurüc kweisung (ganz oder überwiegend)<br />
26 Zum BGH bzw. zum EuGH<br />
13<br />
13
Zuschussgewährung gesichert. Verstöße gegen das Vergaberecht<br />
können zur vollständigen oder teilweisen Rückforderung von<br />
Zuschüssen führen.<br />
Im Bereich der Projektförderung kann die gewährte Fördersumme<br />
einmalig (in einem Betrag) oder sukzessive (in Teilbeträgen)<br />
gewährt werden. Die Förderung erfolgt meist auf der Grundlage<br />
von (Bewilligungs-) Bescheiden, seltener durch (öffentlich-<br />
rechtlichen) Vertrag.<br />
Die Beachtung des Vergaberechts bei der Verwendung der<br />
Fördermittel wird im Falle einer Bewilligung der Zuwendung<br />
durch Bescheid durch Nebenbestimmungen zum Bescheid<br />
(Bedingungen, Auflagen) sichergestellt.<br />
Haushaltsrechtlich gelten Allgemeine Nebenbestimmungen für<br />
Zuwendungen zur Projektförderung (ANBest-P), die –<br />
auszugsweise – folgendes vorschreiben 27:<br />
„Die ANBest-P enthalten Nebenbestimmungen (Bedingungen<br />
und Auflagen) im Sinne des Art 36 des BayVwVfG sowie<br />
notwendige Erläuterungen. Die Nebenbestimmungen sind als<br />
Bestandteil das Zuwendungsbescheides verbindlich, soweit<br />
dort nicht ausdrücklich etwas anderes bestimmt ist. …<br />
3. Bei der Vergabe von Auftragen zur Erfüllung des<br />
Zuwendungszwecks sind folgende Vorschriften zu beachten:<br />
3.1 Bei der Vergabe von Aufträgen für Bauleistungen die<br />
Verdingungsordnung für Bauleistungen Teil A (VOB/A)<br />
Abschnitt 1.<br />
3.2 Bei der Vergabe von Auftragen für Lieferungen und<br />
Leistungen die Verdingungsordnung für Leistungen Teil A<br />
(VOL/A) Abschnitt 1. 28 ....<br />
6.1 Die Verwendung der Zuwendung ist … der<br />
Bewilligungsbehörde nachzuweisen (Verwendungsnachweis)….<br />
27 Der abgedruc kte Text gilt im Freistaat Bayern.<br />
Alle anderen Bundesländer haben gleichlautende Bestimmungen.<br />
28 In den ANBest anderer Länder wird hier auch die VOF berüc ksichtigt.<br />
14<br />
14
6.7 …. Im Verwendungsnachweis ist zu bestätigen, dass …<br />
wirtschaftlich und sparsam verfahren worden ist …<br />
7.1 Die Bewilligungsbehörde ist berechtigt, …<br />
Geschäftsunterlagen anzufordern sowie die Verwendung der<br />
Zuwendung durch örtliche Erhebungen zu prüfen …<br />
8.1 Die Zuwendung ist zu erstatten, soweit, ein<br />
Zuwendungsbescheid nach Verwaltungsverfahrensrecht (Art.<br />
43, 48, 49 BayVwVfG) oder anderen Rechtsvorschriften mit<br />
Wirkung für die Vergangenheit zurückgenommen oder<br />
widerrufen worden oder sonst unwirksam geworden ist. …<br />
8.3 Ein Widerruf mit Wirkung für die Vergangenheit kommt<br />
auch in Betracht, soweit der Zuwendungsempfänger<br />
8.3.1 … 8.3.2 Auflagen nicht oder nicht innerhalb einer<br />
gesetzten Frist erfüllt, insbesondere den vorgeschriebenen<br />
Verwendungsnachweis nicht rechtzeitig vorlegt sowie<br />
Mitteilungspflichten (Nr. 5) nicht rechtzeitig nachkommt.<br />
8.4 Der Erstattungsanspruch ist mit 6 v.H. für das Jahr nach<br />
Maßgabe des Art. 49a Abs. 3 BayVwVfG zu verzinsen.<br />
8.5 … .<br />
Im Bewilligungsbescheid wird auf die o. g. Bestimmungen<br />
verwiesen. Es wird auch bestimmt, dass bei der (abschließenden)<br />
Feststellung der zuwendungsfähigen Summe die Kosten aus<br />
Auftragsvergaben nicht berücksichtigt werden, bei denen<br />
(schwere) Verstöße gegen das Vergaberecht erfolgt sind 29.<br />
Die für die Gewährung der Zuwendung zuständige Behörde wird<br />
ihre Kontrolltätigkeit i. d. R. auf der Grundlage der Angaben des<br />
Zuwendungsempfängers in dessen Anträgen sowie im<br />
Verwendungsnachweis ausüben. Entsprechendes gilt auch für die<br />
Rechnungshöfe.<br />
Folgen von Vergabeverstößen für Zuwendungen<br />
Wird die Zuwendung sukzessive – in Teilbeträgen – bewilligt,<br />
kann die Behörde auf (schwere) Vergabefehler bei der<br />
29 so im Fall BayVGH, Urt. v. 23.10.1996, 4 B 95.1027, NJW 1997, 2255<br />
15<br />
15
Entscheidung über den abschließende Zuwendungs-Teilbetrag<br />
reagieren: Der Gesamtbetrag der Zuwendung wird gekürzt und<br />
eine entsprechend niedrigere „Schlussrate“ bewilligt und<br />
ausbezahlt.<br />
Wird nach Bewilligung der Zuwendung ein (schwerer)<br />
Vergabefehler festgestellt, wird eine Rückforderung der<br />
ausbezahlten (vollen) Zuwendung erfolgen, nachdem der<br />
Bewilligungsbescheid über die Zuwendung aufgehoben worden<br />
ist.<br />
Über die Aufhebung der Bewilligung ist nach den §§ 48, 49<br />
VwVfG zu entscheiden. Die Erstattungspflicht des<br />
Zuwendungsempfängers gem. § 49a Abs. 1 VwVfG<br />
(Rückforderung) ist eine an die Aufhebung der Bewilligung nach<br />
§§ 48, 49 VwVfG gebundene Rechtsfolge; Ermessen besteht dabei<br />
nicht.<br />
Rücknahme der Bewilligung<br />
Voraussetzung einer Anwendbarkeit des § 48 Abs. 1 VwVfG ist,<br />
dass die Bewilligung der Zuwendung rechtswidrig war.<br />
Dies ist der Fall, wenn die Bewilligung einer Zuwendung einem<br />
(unerkannten) Vergabeverstoß folgt (z. B. nach Genehmigung<br />
„vorzeitigen Baubeginns“). Sind dann Auftragsvergaben unter<br />
Missachtung des Vergaberechts erfolgt, ist eine (spätere)<br />
Bewilligung der Zuwendung (objektiv) rechtswidrig 30 .<br />
30 So die Fallkonstellation im Ureil des VG Augsburg vom 13.11.2002, 4 K 01.1427, ZfBR<br />
2003, 297/299; vergleic hbar – für den Fall eines Verstoßes gegen die oben (im Text) zu<br />
II.4 genannte Regel – VG Aachen, Urt. v. 12.07.2005, 6 K 1559/03, Juris (Textziff. 34, 40);<br />
vgl. dazu Kulartz/Schilder, NZBau 2005, 552/554 (zu III.)<br />
16<br />
16
Der Rücknahme kann gem. § 48 Abs. 2 VwVfG Vertrauensschutz<br />
entgegengehalten werden. Dies gilt allerdings nicht für<br />
Zuwendungsempfänger, die selbst Behörden sind (also auch nicht<br />
für Kreise, Gemeinden und Zweckverbände) 31.<br />
Bei privaten Zuwendungsempfängern kommt es darauf an, ob ein<br />
Vertrauen in den Bestand der Bewilligung schutzwürdig ist. Das<br />
ist ausgeschlossen, wenn der Betroffene die Rechtswidrigkeit der<br />
Bewilligung oder infolge grober Fahrlässigkeit nicht kannte (§ 48<br />
Abs. 2 S. 3 Nr. 3 VwVfG). Wenn die Pflicht zur Beachtung des<br />
Vergaberechts im bezuschussten Bereich bekannt war, ist<br />
Kenntnis gegeben. Folge ist regelmäßig die Rücknahme des<br />
Bewilligungsbescheides auch mit Wirkung für die Vergangenheit<br />
(§ 48 Abs. 2 S. 4 VwVfG).<br />
Widerruf der Bewilligung<br />
Im Falle des Widerrufs liegt – im Ausgangspunkt – eine<br />
rechtmäßige Bewilligung vor, die mit Nebenbestimmungen<br />
(Bewilligungsbedingungen oder –auflagen) versehen ist. Dem<br />
Vertrauen in den Bestand dieses rechtmäßigen Bescheides entzieht<br />
der Zuwendungsempfänger die Grundlage, wenn er eine damit<br />
verbundene Auflage nicht erfüllt (§ 49 Abs. 3 Nr. 2 VwVfG). Der<br />
Widerruf ist dann auch mit Wirkung für die Vergangenheit<br />
zulässig.<br />
Ob gegen Bewilligungsbedingungen oder –auflagen verstoßen<br />
worden ist (bzw. diese nicht befolgt worden sind), ist objektiv zu<br />
beurteilen; Verschuldensaspekte können – wenn überhaupt - nur<br />
im Rahmen des Ermessens berücksichtigt werden.<br />
31 VG Augsburg, a.a. O., S. 299 (zu III.1)<br />
17<br />
17
Ermessen<br />
Widerruf und Rücknahme stehen im Ermessen der<br />
Bewilligungsbehörde.<br />
„Intendiertes“ Ermessen 32:<br />
Die haushaltsrechtlichen Gründe der Wirtschaftlichkeit und<br />
Sparsamkeit führen bei ausgeschlossenem Vertrauensschutz (§<br />
48 Abs. 2 S. 3 VwVfG) bzw. bei Vorliegen von Widerrufsgründen<br />
im Regelfall zur Aufhebung der Bewilligung einer Zuwendung.<br />
Nur ausnahmsweise kommt eine andere Entscheidung in<br />
Betracht. Fehlen besondere (Ausnahme-) Umstände, bedarf es<br />
grundsätzlich keiner besonderen Ermessenserwägungen.<br />
Fristen<br />
Rücknahme und Widerruf müssen innerhalb eines Jahres erfolgen<br />
(§ 48 Abs. 4, § 49 Abs. 2 S. 2, Abs. 3 S. 2 VwVfG). Die Jahresfrist<br />
ist eine sog. Entscheidungsfrist. Sie beginnt erst mit der<br />
vollständigen Kenntnis aller für die Entscheidung über einen<br />
eventuellen Widerruf einschließlich der für die zu treffende<br />
Ermessensentscheidung maßgeblichen Tatsachen 33. Maßgebend ist<br />
die Kenntnis des zuständigen Amtswalters. 34<br />
Verzinsung des Rückzahlungsanspruchs<br />
Der Anspruch auf Erstattung der Zuwendung ist gemäß § 49a<br />
Abs. 3 VwVfG zu verzinsen.<br />
18<br />
© Reinhard <strong>Wilke</strong> 02.2006<br />
32 Vgl. BVerfGE 105, 55 = NJW 1998, 2233<br />
33 BVerwG NJW 1985, 819, NJW 1993, 2764<br />
34 BVerwG, Urt. v. 24.01.2001, 8C 8.00, BVerwGe 112, 360 = DVBl. 2001, 1221<br />
18