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2. Informationsschreiben 2006 - WBV Landshut wV

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An alle Mitglieder<br />

Sehr geehrte Waldbesitzer und Mitglieder!<br />

Waldbesitzervereinigung <strong>Landshut</strong> e.V.<br />

<strong>2.</strong> <strong>Informationsschreiben</strong> <strong>2006</strong><br />

Holzmarktlage<br />

Dammstraße 9<br />

84034 <strong>Landshut</strong><br />

Tel.: 0871 / 965 46 46<br />

Fax: 0871 / 965 42 92<br />

Internet: www.wbv-landshut.de<br />

E-Mail: info@wbv-landshut.de<br />

<strong>Landshut</strong>, im Mai <strong>2006</strong><br />

Der positive Trend, der sich Anfang des Jahres am Holzmarkt bereits abgezeichnet hat, setzte sich<br />

erfreulicherweise fort. Man kann durchaus von einer gewissen Aufbruchstimmung in unserer<br />

Holzbranche sprechen und das soll bei uns in Deutschland schon was heißen. Die Nachfrage nach<br />

Sägerundholz und Papierholz der Holzindustrie ist nach wie vor sehr gut und ungebremst. Gründe<br />

dafür sind der Bau neuer Sägewerke (wir berichteten), der Ausbau bereits bestehender<br />

Einschnittkapazitäten und die steigende Nachfrage nach Energieholz.<br />

Alles im allem sind die Preise wieder gestiegen. So beträgt der Preis im Leitsortiment 2b bei den<br />

Fichten Abschnitten bis zu 72 €/fm bei normaler BC-Qualität. Fichten Stammholz wird im<br />

Leitsortiment 3a in der Spitze mit 67 €/fm für B-Qualität gehandelt. Beim Papierholz liegt der Preis<br />

bis Ende September bei 24 €/rm. Wir hoffen auf eine Anhebung im Herbst durch die<br />

forstwirtschaftliche Vereinigung.<br />

Profitieren Sie von der steigenden Nachfrage der Sägeindustrie! Zusätzlicher Effekt einer auch im<br />

Sommer kontinuierlichen Belieferung der Werke ist, dass die <strong>WBV</strong> von diesen als zuverlässiger<br />

und erstzunehmender Partner anerkannt wird, was wiederum zu einer verbesserten<br />

Verhandlungsposition der <strong>WBV</strong> führt. Deshalb ist jetzt der richtige Zeitpunkt<br />

Durchforstungsrückstände aufzuarbeiten, überalterte Altholzbestände zu ernten und<br />

Kalamitätsflächen abzurunden. Die hohen Vorräte (475 fm/ha im Raum <strong>Landshut</strong>!!), die ein<br />

erhöhtes waldbauliches und finanzielles Risiko bedeuten, sollten abgebaut werden. Die<br />

Vergangenheit hat oftmals gezeigt, dass die Waldarbeit im Sommer sehr schonend für Wege,<br />

Lagerplätze und Bestand bei professioneller Planung und Durchführung sein kann.<br />

Die <strong>WBV</strong> <strong>Landshut</strong> steht Ihnen gerne zur Seite und betreut Ihre Maßnahme. Sollten Sie Interesse<br />

haben, melden sie sich in der Geschäftsstelle.<br />

Erstdurchforstung in Fichtenbeständen<br />

Nach dem forstlichen Grundsatz „früh, mäßig, oft“ (früh mit der Pflege beginnen, mäßige Eingriffe,<br />

dafür aber kontinuierlich) beginnt die Pflegearbeit in Fichtenjungwuchsbeständen bereits ab einer<br />

Oberhöhe von 8-10m. In solchen Beständen fällt aber meist nur Papierholz an, die mit Harvestern<br />

oft nicht kostendeckend zu durchforsten sind.<br />

Da die Pflege in diesem Alter schon sinnvoll und notwendig ist, kann die <strong>WBV</strong> dem interessierten<br />

Waldbesitzer eine spezialisierte Zwei-Mann-Rotte vermitteln, die diese Arbeiten kostendeckend<br />

durchführen kann.<br />

© <strong>WBV</strong> <strong>Landshut</strong> e.V. 1


Pflege in Laubholzbeständen<br />

Um in Laubholzbeständen wertvolle Hölzer zu produzieren, bedarf es einer kontinuierlichen und<br />

fachlich versierten Pflege. Zwar fällt bei solchen Durchforstungen bestenfalls Brennholz an.<br />

Dieses lässt sich aber sehr gut vermarkten. Späteres Ziel sind astfreien Schaftlängen von 6-8m.<br />

Die <strong>WBV</strong> vermittelt Ihnen gerne kompetente Pflegerotten.<br />

Verehrte Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer,<br />

Ihre neue Försterin<br />

seit Ende Februar <strong>2006</strong> bin ich für die Büroorganisation in der <strong>WBV</strong><br />

<strong>Landshut</strong> zuständig. Mein Vorgänger Martin Dickgießer wurde in den<br />

Staatsdienst übernommen und so konnte ich seine Stelle übernehmen.<br />

Die Arbeit in der Büroorganisation und Abrechnung ist für mich kein Neuland,<br />

da ich vor meinem Forstwirtschaftsstudium in Weihenstephan eine<br />

Ausbildung zur Werbekauffrau absolvierte und in diesem Bereich auch sechs<br />

Jahre tätig war.<br />

Den Landkreis <strong>Landshut</strong> lernte ich schon nach meiner Anwärterzeit bei der Bayerischen<br />

Staatsforstverwaltung kennen als ich die Vertretung des Privatwaldreviers Ergoldsbach für vier<br />

Monate übernehmen durfte.<br />

Mit der Kombination aus forstlicher und kaufmännischer Ausbildung hoffe ich die Tätigkeit von<br />

meinen Vorgängern möglichst reibungslosen fortzuführen.<br />

Ihre Susanne Ritter<br />

Kleinmengen – Gebühr<br />

Kleinmengen unter einer halben LKW-Fuhre bedeuten v.a. für die Fuhrunternehmen, aber auch für<br />

die <strong>WBV</strong> und die Sägewerke einen erheblichen Mehraufwand. In manchen Sägewerken werden<br />

deshalb bei Kleinmengen 5 € je Festmeter abgezogen.<br />

Auch wir können deshalb künftig Kleinmengen unter 15 fm (entscheidend ist das Werksmaß) bzw.<br />

unter 20 Rm beim Papierholz grundsätzlich nur noch gegen eine pauschale Kleinmengengebühr<br />

von 20 € je Partie übernehmen. Liegt das Holz an einem Sammellagerplatz fallen nur 10 €<br />

Bearbeitungsgebühr an.<br />

Bei der Abrechnung von Sammelpartien gilt nach wie vor, dass bei Fixlängen oder Stammholz der<br />

Durchschnittspreis, der sich aus der Werksliste ergibt, zur Abrechnung der einzelnen Waldbesitzer<br />

nach Holzliste herangezogen wird. Ein eventuelles Untermaß der Sammelpartie wird auf die<br />

Beteiligten umgelegt.<br />

Diese Regelung gilt ab Erscheinen dieses Rundschreibens.<br />

Vermarktung von Laubholz<br />

Die Erfahrung zeigt, dass es gerade bei der Laubholzvermarktung oft zu herben Enttäuschungen<br />

über die Auszahlungspreise bei den Waldbesitzern kommt. Parkett- oder Möbelschreiner können<br />

nur hochwertige Hölzer gewinnbringend verarbeiten, minderwertige Sortimente werden i.d.R. nicht<br />

mal zum Brennholzpreis mitgenommen, weil keine Verwendungsmöglichkeit besteht.<br />

© <strong>WBV</strong> <strong>Landshut</strong> e.V. 2


Deshalb hier die Kriterien, die uns von den Käufern genannt werden: min. 15 fm Partien,<br />

Dimension ab 2b/3a, gerade (kein Drehwuchs!), astfrei oder nur sehr kleine Äste, vollholzig,<br />

saubereres Rindenbild (keine Verletzungen!). Starkastige Ware von Randbäumen hat oft nur<br />

Brennholzqualität.<br />

Für die Versteigerung sind auch kleinere Mengen möglich, allerdings nur von höchster Qualität.<br />

Nehmen Sie deshalb bitte unbedingt zuvor Kontakt auf mit Ihrem zuständigen staatlichen Förster<br />

oder der <strong>WBV</strong>.<br />

www.brennholz-boerse.de - Mitmachen!<br />

Brennholzbörse<br />

Seit einigen Monaten bieten wir Ihnen in Zusammenarbeit mit dem Betreiber des Internet-<br />

Marktplatzes brennholz-boerse.de die kostenlose Nutzung des Dienstes an.<br />

So können sich Mitglieder der <strong>WBV</strong><br />

<strong>Landshut</strong> mit Ihren Kontaktdaten,<br />

Betriebsdaten, Holzsortimente und einem<br />

Bild kostenlos als Anbieter eintragen.<br />

Weiterhin sind jederzeit kostenlose<br />

Inserate im Marktplatz möglich, die selbst<br />

gelöscht und bearbeitet werden können.<br />

Hinweis für bereits eingetragene Anbieter:<br />

Ein Anbietereintrag mit Inserat im<br />

Marktplatz ist derzeit sehr<br />

erfolgsversprechend. Das "Brennholzjahr"<br />

hat auch Ihre Saisonzeiten und Sie<br />

erhalten aktuell auf ein Inserat zahlreiche<br />

Anfragen.<br />

Also: geben Sie gezielt ein Inserat im Marktplatz auf! Hierzu einige Tipps, wie Sie Ihr Inserat<br />

"aufwerten" können: Schreiben Sie im Inserattext Hinweise zu:<br />

Holzart, Länge, Mindestabnahmen, Liefergebiet, Liefermöglichkeiten (Kipper, BigBags,<br />

Palettenware), Selbstabholmöglichkeit, bevorzugter Kontaktwunsch (über die Internetseite oder<br />

Telefon).<br />

Abschließend alle wichtigen Daten:<br />

Homepage: www.brennholz-boerse.de<br />

Anmeldung per Fax: www.wbv-landshut.de/brennholz-boerse.de<br />

Anmeldung online: www.brennholz-boerse.de/anbieter/registrieren.php<br />

Rückfragen per Telefon: 08743-967552<br />

Rückfragen per Email: support@spieglhof-media.de<br />

Im Anhang zum Thema Brennholz<br />

Waldbrief EXTRA des Bayerischen Waldbesitzerverbandes<br />

© <strong>WBV</strong> <strong>Landshut</strong> e.V. 3


Lehrfahrt <strong>2006</strong><br />

Forstlicher Versuchsgarten Grafrath & Brennholzvermarktung<br />

am 20. Juni <strong>2006</strong><br />

Dienstag, 20. Juni <strong>2006</strong>:<br />

Abfahrt 7:30 Uhr Grieserwiese <strong>Landshut</strong> (Busunternehmen Schrafstetter, Vilsheim)<br />

Liebe Mitglieder,<br />

im Forstlichen Versuchsgarten Grafrath können wir bei einem zweistündigen Rundgang<br />

200 fremdländische Baumarten aus Amerika, Europa und Asien entdecken. Viele Bäume<br />

sind schon zu stattlichen Exemplaren herangewachsen und bis zu 120 Jahre alt, wie der<br />

älteste Mammutbaum.<br />

Ihr <strong>WBV</strong> Team würde gerne mit Ihnen diesen Exotenwald besuchen um Ihnen zu zeigen,<br />

was bei uns bereits jetzt alles möglich ist und was in Zukunft bei uns an Bedeutung<br />

gewinnen wird. Die Klimaveränderung ist nämlich erst am Anfang. Sicherlich brauchen und<br />

können wir uns nicht einen derartig bunten Wald leisten, aber es hat noch nie geschadet<br />

über den Tellerrand hinaus zu schauen. Das Team der <strong>WBV</strong> <strong>Landshut</strong> freut sich mit Ihnen<br />

auf Entdeckungsreise zu gehen.<br />

Nach dem Forstlichen Versuchsgarten werden mir zum Mittagessen im Kloster Andechs<br />

einkehren.<br />

Am Nachmittag fahren wir dann zum Thema professionelle Brennholzvermarktung nach<br />

Eresried zur Familie Wecker (www.brennholz-wecker.de). Die Obmänner unter Ihnen<br />

kennen die Familie bereits und wissen, dass Brennholzvermarktung durchaus sehr rentabel<br />

sein kann und künftig immer mehr an Bedeutung gewinnen wird.<br />

Ankunft ca.18 Uhr Grieserwiese <strong>Landshut</strong><br />

Die Teilnehmerzahl beträgt 90 Personen (2 Busse). Der Preis von 12€ pro Person wird im Bus<br />

eingesammelt.<br />

Bei der Anmeldung gilt die Reihenfolge nach dem Eingangsdatum.<br />

An der Lehrfahrt der <strong>WBV</strong> <strong>Landshut</strong><br />

Anmeldung nur schriftlich bis zum 1<strong>2.</strong> Juni 2005<br />

Fax: 0871 / 965 42 92<br />

Anmeldung zur Lehrfahrt <strong>2006</strong><br />

Anmeldeschluss: 1<strong>2.</strong> Juni 2005<br />

am 20. Juni <strong>2006</strong> nehme ich mit insgesamt __________ Personen teil.<br />

Name: ....................................................................................<br />

Anschrift: ....................................................................................<br />

....................................................................................<br />

Tel./Fax: ....................................................................................<br />

An die<br />

<strong>WBV</strong> <strong>Landshut</strong><br />

Dammstraße 9<br />

Unterschrift: ..................................................................................... 84034 <strong>Landshut</strong><br />

Datum: ..................................................................................... Eingang:<br />

© <strong>WBV</strong> <strong>Landshut</strong> e.V. 4


Vegetationsgutachten<br />

Die Außenaufnahmen sind nun abgeschlossen und die Ergebnisse erwarten wir im August diesen<br />

Jahres. Im September werden die Gutachten dazu erstellt.<br />

Als Waldbesitzer und Jagdgenosse können wir die Jägerschaft auch dadurch unterstützen<br />

angepasste Wildbestände zu erreichen, indem wir öfter Rehfleisch essen ☺<br />

Waldpflegevertrag<br />

Der Wald liegt den meisten seiner Besitzer sehr am Herzen. Doch oftmals kann diese Liebe vom<br />

Besitzer nicht mehr verwirklicht werden, sei es nun aus Zeitmangel, oder weil es aus<br />

Altersgründen „einfach nicht mehr geht“. Oftmals fehlt auch der Nachkomme, der den Wald weiter<br />

bewirtschaftet. Doch ein Wald braucht Pflege, wenn er stabil werden und nachhaltige Erträge<br />

liefern soll – vor allem in Zeiten von zunehmender Trockenheit, Borkenkäferkalamitäten und<br />

Sturmschadereignissen.<br />

Ein Weg, den Wald als Einkommensquelle, als Kulturgut und Landschaftsbestandteil durch<br />

kompetente Bewirtschaftung zu sichern, ist ein Waldpflegevertrag mit der <strong>WBV</strong>. Sprechen<br />

Sie uns auf eine unverbindliche Beratung an!<br />

Unsere neue Satzung<br />

In der letzten Mitgliederversammlung wurde einstimmig unsere neue Satzung beschlossen und<br />

dass die <strong>WBV</strong> vom e.V. zum w.V. wechselt. Zurzeit läuft das Verfahren der Löschung des e.V.<br />

und die Eintragung und Anerkennung des w.V.<br />

Interforst <strong>2006</strong><br />

Internationale Messe für Forstwirtschaft und Forsttechnik mit wissenschaftlichen<br />

Fachveranstaltungen und Sonderschauen. 400 Aussteller aus 15 Ländern bieten neueste<br />

technische Lösungen zu Waldpflege, Holzernte und –logistik in der gesamten Prozesskette vom<br />

Forst bis zur Holzverarbeitung.<br />

Neue Messe München 1<strong>2.</strong> – 16. Juli <strong>2006</strong><br />

Aufruf (siehe auch Artikel zum Borkenkäfer)<br />

Waldbesitzer sollten jetzt ihre Bestände auf anfallendes Bohrmehl kontrollieren, um eine<br />

weitere Ausbreitung des Käfers zu verhindern.<br />

Bei Fragen oder Unsicherheiten können sie sich an die staatlichen Forstdienststellen oder das Amt<br />

für Landwirtschaft und Forsten <strong>Landshut</strong>, Bereich Forsten, unter Tel. 0871-962280 wenden. Für<br />

die Einschlagsorganisation und Vermarktung des Holzes steht ihnen auch ihre<br />

Waldbesitzervereinigung gerne zur Verfügung.<br />

Allgemeine Informationen können Sie auch im Internet unter www.borkenkaefer.org abrufen. Die<br />

aktuelle Befallskarte finden Sie auf der genannten Seite unter dem Link `Monitoring´.<br />

© <strong>WBV</strong> <strong>Landshut</strong> e.V. 5


Informationen zum Borkenkäfer<br />

von Wolfgang Forstenaicher, Forstoberinspektor des ALF <strong>Landshut</strong><br />

In den letzten Wochen zeigten sich auch im Raum <strong>Landshut</strong> wieder vermehrte Aktivitäten der<br />

Borkenkäfer. Besonders beim Buchdrucker mussten hohe Fangzahlen verzeichnet werden. Fänge<br />

von mehr als 200 Käfer pro Falle und Fangwoche bestätigen den Schwärmflug des Buchdruckers.<br />

Schlitzfallen zur Überwachung der<br />

Borkenkäferentwicklung<br />

Käfer und Fraßbild des Buchdruckers<br />

Braunes Bohrmehl am Stammfuß einer<br />

befallenen Fichte als eindeutiges Befallsmerkmal<br />

Borkenkäferüberwachung mit Schlitzfallen<br />

Das neue, noch enger geknüpfte Netz der<br />

Fallenstandorte zur Überwachung der<br />

Borkenkäferaktivitäten soll noch genauere Ergebnisse<br />

über das Befallsgeschehen und Gefährdungspotential<br />

der Borkenkäfer liefern. In einem 32 x 32 km Raster<br />

sind über ganz Bayern Fallen zur Überwachung von<br />

Buchdrucker und Kupferstecher aufgestellt worden.<br />

Im Landkreis <strong>Landshut</strong> werden Daten aus zwei<br />

Fallenpaaren südlich der Isar und zwei Fallenpaaren<br />

nördlich der Isar gesammelt. Ein Fallenpaar besteht<br />

jeweils aus einer Schlitzfalle mit Buchdrucker- und<br />

Kupferstecherlockstoffen.<br />

Die gewonnenen Daten dienen als Grundlage für die<br />

Befallseinschätzung.<br />

Befallssituation<br />

In den Fallen im Landkreis werden seit Ende April<br />

Fänge verzeichnet. Verstärkte Anflugzahlen der<br />

Borkenkäfer konnten während der warm-trockenen<br />

Witterung Anfang bis Mitte Mai festgestellt werden.<br />

Beim Buchdrucker wurde mittlerweile die Warnstufe<br />

erreicht, da mehrmals hintereinander Fänge zwischen<br />

1000 und 2000 Käfer pro Falle und Fangwoche<br />

registriert wurden.<br />

Auf was muss man bei der Käferkontrolle achten<br />

Wenn bei befallenen Bäumen die Rinde abfällt, ist es<br />

für eine effektive Bekämpfung schon zu spät. Die<br />

Käfer sind dann bereits ausgeflogen, um neue Bäume<br />

zur nächsten Brutanlage aufzusuchen. Wichtig ist<br />

befallene Bäume rechtzeitig zu erkennen und aus<br />

dem Wald zu schaffen. Neben der einsetzenden<br />

Kronenverfärbung (fahlgraue Nadeln), ist das<br />

kaffeeähnliche Bohrmehl in den Rindenschuppen und<br />

am Stammfuß das sicherste Erkennungsmerkmal.<br />

Beim Einbohren der Käfer in die Rinde der Bäume<br />

rieselt das hellbraune Bohrmehl am Stamm entlang<br />

nach unten und setzt sich in den Rindenschuppen<br />

und am Stammfuß, v.a. in Spinnennetzen und<br />

Brombeerblättern, ab. Der beste Zeitpunkt für die<br />

Kontrolle ist an trockenen, windstillen Tagen, da man<br />

dann das Bohrmehl am leichtesten erkennen kann.<br />

© <strong>WBV</strong> <strong>Landshut</strong> e.V. 6


Sturmschutzwald – Verantwortung und Verpflichtung<br />

von Michael Veicht, Forstrat des ALF <strong>Landshut</strong><br />

Nicht selten geraten benachbarte Waldbesitzer über dieses Thema in Streit.<br />

Mit zunehmender Gefahr durch Borkenkäfer und Windwurf und auch durch die mit der<br />

Bundeswaldinventur bestätigte Vorratszunahme, kommt dem Thema Sturmschutzwald in der<br />

Praxis eine immer größere Bedeutung zu.<br />

Im kleinteiligen niederbayerischen tertiären Hügelland ist unter benachbarten Waldbesitzern<br />

gegenseitige Rücksichtnahme und gemeinsame Absprache zum Vorgehen bei der Holzernte von<br />

großer Bedeutung.<br />

Hier werden in einem kurzen Streiflicht die wichtigsten Fakten zum „Sturmschutzwald“ dargelegt<br />

und um einfache Rezepte zur Minimierung dieser Probleme ergänzt.<br />

1. Fakten zum Thema Sturmschutzwald:<br />

1.1 Schutzwirkung:<br />

Sturmwinde können z. B. als Gewitterböen praktisch aus allen Richtungen kommen. Das<br />

Instrument Sturmschutzwald kann nur diejenigen Windrichtungen erfassen, aus denen<br />

Sturmwinde regelmäßig kommen.<br />

Sturmschutzeigenschaft haben nur Waldbestände, die in Hauptwindrichtung, hier von Westen<br />

(90° -Bereich von Nordwest bis Südwest) dem zu schützenden Bestand vorgelagert sind.<br />

1.2 Schutzfähigkeit:<br />

Sturmschutzeigenschaft hat nur ein Waldbestand der selbst in der Lage ist, Sturmwinden<br />

Widerstand entgegen zu setzen. In aller Regel sind das keine aufgerissenen, stark<br />

aufgelichteten und überalterten Bestände. Auch die Stabilität des Standorts hat Einfluss auf die<br />

Schutzbefähigung.<br />

1.3 Schutzbedürftigkeit:<br />

Bestände, die grün betrauft sind, werden in aller Regel als ausreichend stabil angesprochen<br />

und sind somit nicht schutzbedürftig.<br />

Schutzbedürftig sind Waldbestände vor der Erntereife, die keine ausreichende eigene Stabilität<br />

aufweisen.<br />

1.4 Verhältnismäßigkeit:<br />

Die Verhältnismäßigkeit fordert, dass der zu schützende Bestand und der schützende Bestand<br />

in einem vertretbaren Verhältnis zueinander stehen. D. h. die wirtschaftliche Beschränkung des<br />

Besitzers des schützenden Bestandes darf nicht unverhältnismäßig für einen minimalen<br />

wirtschaftlichen Vorteil für den Besitzer des zu schützenden Waldbestandes in Anspruch<br />

genommen werden.<br />

1.5 Verantwortung und Verpflichtung:<br />

Von Waldbesitzern wird erwartet, dass sie ihre Waldbestände rechtzeitig durch waldbauliche<br />

Maßnahmen verselbständigen, um von vorgelagerten Sturmschutzwäldern unabhängig zu<br />

werden.<br />

Hier sind die eigenen Möglichkeiten des Waldbesitzers, insbesondere im Rahmen der<br />

Bestandesgröße zu berücksichtigen.<br />

Ebenso erscheint es als selbstverständlich, dass der Vorderlieger, dessen Bestand den des<br />

hinterliegenden Nachbarn schützt, diesen möglichst frühzeitig über geplante Erntemaßnahmen<br />

unterrichtet.<br />

Nachbarn müssen sich über das waldbauliche Vorgehen der nächsten Jahre verständigen!<br />

1.6 Rolle und Möglichkeiten der unteren Forstbehörde (Bereich Forsten am Amt für Landwirt-<br />

schaft und Forsten, ehem. Forstamt):<br />

© <strong>WBV</strong> <strong>Landshut</strong> e.V. 7


Sturmschutzwald hat diese Eigenschaft auch ohne Ausweisung durch die untere<br />

Forstbehörde. Die offizielle Feststellung von Sturmschutzwald soll Rechtssicherheit für die<br />

betroffenen Waldbesitzer schaffen. Im Rahmen des Ortstermins zur Ausweisung erfolgt auch<br />

eine Beratung der Waldbesitzer zu geeigneten Maßnahmen.<br />

Rechtliche Folge einer Erklärung zu Sturmschutzwald ist in jedem Fall die befristete<br />

Erlaubnispflicht für Kahlhiebe oder Hiebe, die die Schutzwirkung beseitigen.<br />

<strong>2.</strong> Waldbauliche Möglichkeiten zur Vorsorge:<br />

Als waldbauliche Maßnahmen zur Verselbständigung von Waldbeständen kommen sog. Freihiebe<br />

oder Loshiebe in Frage. Diese bezwecken den Erhalt des stabilisierenden grünen Traufs<br />

(tiefreichende grüne Beastung) durch die rechtzeitige Entnahme von etwa ein bis zwei Baumreihen<br />

entlang der zu stabilisierenden Bestandesgrenze.<br />

Bei größeren Waldbeständen ist es sinnvoll auch innerhalb der Bestände entlang von<br />

vorhandenen Gliederungslinien (v. a. Rückewege und Forststraßen) einen Trauf auszubilden bzw.<br />

den vorhandenen Trauf zu erhalten.<br />

Ergänzend sollen die eigenen Bestände durch Pflege- und vor allem Durchforstungseingriffe<br />

stabilisiert werden. Während der Frei- bzw. Loshieb auf die Verbesserung der Stabilität des<br />

Bestandes abzielt, sollen Durchforstungseingriffe die Stabilität der verbleibenden einzelnen Bäume<br />

erhöhen.<br />

Bei der Bestandsbegründung kann ein hohes Maß an Betriebssicherheit durch die geeignete<br />

Baumartenwahl erreicht werden. Wertvolle Hinweise zum Aufbau stabiler Mischwälder liefert die<br />

Standortkarte.<br />

Und noch etwas: Halten Sie beim Pflanzen Abstand von der Grenze! Der gesetzliche<br />

Mindestabstand von Wald zu Wald (0,5 m) ist nicht zweckmäßig.<br />

Bei Beständen, die ohne ausreichenden Abstand zur Grenze begründet wurden, sollte das<br />

Abrücken von der Grenze zum Schaffen von Säumen im Waldinneren spätestens mit der ersten<br />

Durchforstung, idealerweise mit der Anlage der Rückegassen einhergehen.<br />

Das „Märchen vom bösen Nachbarn“ wird in aller Regel nur von Waldbesitzern erzählt, die sich<br />

völlig vom Sturmschutz durch den Nachbarn abhängig machen. Wer sich als Waldbesitzer in<br />

Fragen der Betriebssicherheit nur auf den Nachbarn verlässt ist größtenteils selbst schuld. Mittel-<br />

und langfristig kann eine Unabhängigkeit vom Waldbau des Nachbarn auch bei kleinen und<br />

ungünstig ausgeformten Waldgrundstücken durch geeignete (Standortgerechte)Baumartenwahl<br />

und Bestandespflege (Durchforstung) erreicht werden.<br />

3. Betriebswirtschaftliche Gründe für waldbauliche Vorsorgemaßnahmen:<br />

Wald ist eine langfristige Investition. Betriebssicherheit ist somit der wesentliche Punkt gerade in<br />

der bäuerlichen Waldwirtschaft, in der sich das Risiko nicht auf sehr viele Waldbestände verteilt.<br />

Nur ein stabiler, d. h. ein gemischter, gestufter und vom Nachbarn verselbständigter Waldbestand<br />

bietet wirklich ausreichende Betriebssicherheit, Rücklagen und auch die Unabhängigkeit, das<br />

Kapital aus dem eigenen Waldbestand fast jederzeit zu realisieren.<br />

Je größer aufgrund einer ungünstigen Ausformung und Lage des Waldgrundstücks die<br />

Abhängigkeit vom Sturmschutz durch den Nachbarn ist, desto wichtiger ist die Beteiligung von<br />

stabilen und risikoarmen Baumarten am Bestand einhergehend mit stabilisierenden<br />

Durchforstungsmaßnahmen.<br />

Falls Sie weitere Fragen zum Thema Sturmschutz und vorbeugende Maßnahmen haben, können<br />

sie sich gerne an ihren örtlich zuständigen Revierleiter wenden.<br />

„Blickt der grüne Trauf nach West,<br />

steht der Wald gewöhnlich fest.<br />

Ist er am Rand zudem aus Tanne,<br />

wird dem Waldbauern selten bange.“<br />

© <strong>WBV</strong> <strong>Landshut</strong> e.V. 8

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