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<strong>Gesellschaft</strong> <strong>zur</strong> <strong>Rekultivierung</strong> der<br />

Kiesgrubenlandschaft Weilbach (<strong>GRKW</strong>)<br />

INFORMATIONEN


LANDSCHAFT. LEBEN. LERNEN<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Gesellschaft</strong> <strong>zur</strong> <strong>Rekultivierung</strong><br />

der Kiesgrubenlandschaft Weilbach<br />

(<strong>GRKW</strong>)<br />

Grabenstraße 1a<br />

65439 Flörsheim am Main<br />

Tel. 06145/52428<br />

<strong>GRKW</strong>-Floersheim@t-online.de<br />

www.grkw.de<br />

Text, Redaktion:<br />

Birte Petersen, Hamburg<br />

Gestaltung, Layout:<br />

Stefan Mümpfer, Frankfurt am Main<br />

Abbildungen:<br />

Archiv <strong>GRKW</strong>,<br />

Regionalpark RheinMain GmbH,<br />

Thomas Kraus, Rademacher + Partner.<br />

Druck:<br />

Multiprint KG, Frankfurt am Main<br />

gedruckt auf umweltfreundlichem Papier<br />

Stand: 08/2003


Wer wir sind<br />

Die <strong>Gesellschaft</strong> <strong>zur</strong> <strong>Rekultivierung</strong> der<br />

Kiesgrubenlandschaft Weilbach (<strong>GRKW</strong>)<br />

wird gebildet von den Städten Flörsheim,<br />

Hattersheim und Hochheim sowie dem<br />

Main-Taunus-Kreis und dem Planungsverband<br />

Ballungsraum Frankfurt/Rhein-<br />

Main. Unsere Kiesgruben befinden sich in<br />

der Mainebene zwischen Hattersheim und<br />

Flörsheim-Weilbach (nahe der A 66 an der<br />

B 40/ L3265). Wir bauen Kies ab, beheben<br />

Landschaftsschäden und bieten Umweltbildung,<br />

Naherholung und Kultur im Rhein-<br />

Main-Gebiet.<br />

<strong>Rekultivierung</strong>: Gelände, das durch Menschenhand<br />

zerstört wurde, wieder nutzbar machen<br />

(z. B. für Land- und Forstwirtschaft oder als<br />

Freizeitareal).<br />

Entstehungsgeschichte<br />

Schon in den 60er Jahren kauften private<br />

Unternehmen in Weilbach landwirtschaftliche<br />

Grundstücke auf und bauten Kies ab.<br />

Behördliche Genehmigungen waren damals<br />

noch nicht erforderlich. Dabei wurde die<br />

Landschaft oft bis zum Grundwasserspiegel<br />

freigelegt und schwer geschädigt. Manche<br />

leere Gruben verkamen zu wilden Mülldeponien,<br />

andere wurden als Motocrossgelände<br />

oder – mit Grundwasser vollgelaufen<br />

– als Badeseen genutzt. Viele der Abbau-<br />

Unternehmen überlebten wirtschaftlich nicht<br />

und ließen eine mondkraterartige Landschaft<br />

<strong>zur</strong>ück, ohne für deren Sanierung <strong>zur</strong><br />

Rechenschaft gezogen werden zu können.<br />

So gründeten die Stadt Flörsheim, der<br />

Main-Taunus-Kreis und der Umlandverband<br />

Frankfurt (jetzt Planungsverband Ballungsraum<br />

Frankfurt/Rhein-Main) 1980 die <strong>GRKW</strong>.<br />

Bereits vorher hatte es einzelne Versuche<br />

gegeben, die wilden Kiesgruben zu ordnen<br />

und Schäden in der Landschaft zu beseitigen.<br />

Für eine Stadt allein waren diese Aufgaben<br />

jedoch verwaltungstechnisch und<br />

finanziell zu groß. In der <strong>GRKW</strong> wurden<br />

die Kräfte gebündelt. 1993 stieß die Stadt<br />

Hattersheim <strong>zur</strong> <strong>GRKW</strong>, im Jahr 2000<br />

wurde die Stadt Hochheim <strong>Gesellschaft</strong>erin.<br />

Kurze Geschichte der <strong>GRKW</strong><br />

Seit 60er Jahren wilder Kiesabbau in Weilbacher Gruben<br />

1980 Gründung <strong>GRKW</strong><br />

1980 – 85 Aufkauf von insgesamt 150 ha<br />

Grundstücken, Reglementierung von<br />

Kiesabbau und Grubenfüllung,<br />

<strong>Rekultivierung</strong> des Geländes, Aufforstungen<br />

und Wegebau<br />

1982 Landschaftsarchitektonischer Wettbewerb<br />

<strong>zur</strong> Gestaltung des Geländes<br />

1985 Hausmülldeponie wird stillgelegt und<br />

abgedichtet (Grundwasserschutz)<br />

1986 58 ha des Geländes werden<br />

Naturschutzgebiet<br />

1987 Anlage des Naturlehrgebietes (3 ha)<br />

mit verschiedenen Biotopen<br />

1991 Naturschutzhaus nimmt Aktivitäten auf<br />

(Umweltbildung für die Region), Gärten werden<br />

angelegt, Naherholungsgebiet (24 ha)<br />

wird eingeweiht<br />

1993 Die Stadt Hattersheim wird <strong>Gesellschaft</strong>erin<br />

der <strong>GRKW</strong><br />

1995 <strong>GRKW</strong> wird <strong>Gesellschaft</strong>erin der<br />

Regionalpark GmbH<br />

1995/96 <strong>GRKW</strong> baut Flörsheimer Warte wieder auf<br />

2000 Die Stadt Hochheim wird <strong>Gesellschaft</strong>erin<br />

der <strong>GRKW</strong><br />

2002 Weilbacher Kiesgrubenlandschaft ist<br />

Herzstück im Pilotprojekt Regionalpark<br />

RheinMain<br />

2003 Aussichtspunkt„Haus des Dichters“ wird<br />

fertiggestellt<br />

DIE <strong>GRKW</strong>


Aufgaben und<br />

Ziele der <strong>GRKW</strong><br />

I n<br />

der Anfangszeit sah die <strong>GRKW</strong> ihre<br />

Aufgabe vor allem darin, die Landschaftszerstörung<br />

zu stoppen, die immensen<br />

Schäden zu beheben und den Kiesabbau<br />

und das sachgemäße Auffüllen der Gruben<br />

zu regeln. Doch den Verantwortlichen<br />

wurde schnell klar, dass sie die einmalige<br />

Chance hatten, viel mehr für das Gelände<br />

zu erreichen. Denn in der Zwischenzeit<br />

hatten sich Pflanzen und Tiere in der durch<br />

Menschenhand verunstalteten Landschaft<br />

ihren Raum gesucht. So wurde ein großer<br />

Wettbewerb unter Landschaftsarchitekten<br />

ausgeschrieben und ein Strukturplan erarbeitet,<br />

der Flora und Fauna Rechnung<br />

tragen sollte. Die Vorgaben: jeweils etwa<br />

ein Drittel des 150 Hektar großen Geländes<br />

sollte für Freizeit und Naherholung, für<br />

landwirtschaftliche Nutzung sowie für den<br />

Naturschutz eingeplant werden. Das<br />

Ergebnis: Einige Kiesgruben blieben wegen<br />

der einmaligen Tier- und Pflanzenwelt<br />

offen. Knapp 60 Hektar wurden unter<br />

Naturschutz gestellt. Wäldchen wurden<br />

aufgeforstet, das willkürlich unterbrochene<br />

Wegenetz wiederhergestellt und damit der<br />

Allgemeinheit wieder zugänglich gemacht.<br />

Von der Umweltsanierung<br />

<strong>zur</strong> Umweltbildung<br />

1991 eröffnete die <strong>GRKW</strong> das Naturschutzhaus,<br />

eine Umweltbildungseinrichtung mit<br />

umfangreichem Kursangebot (siehe nächste<br />

Doppelseite). Gärten, ein großes Freizeitgelände<br />

und eine Lehrkiesgrube umgeben<br />

das Haus. Heute sind das Naturschutzhaus<br />

und die Kiesgrubenlandschaft eine<br />

etablierte und hoch geschätzte Anlaufstelle<br />

in der Region mit jährlich mehr als 11.000<br />

Besuchern. Schulklassen und Kindergartengruppen,<br />

aber auch Erwachsene<br />

entdecken hier die heimische Natur, lernen<br />

sie verstehen und bekommen Tipps und<br />

Ideen für den pfleglichen und kreativen<br />

Umgang mit Ressourcen.<br />

Doch die <strong>GRKW</strong> will mehr. Mit ihrem<br />

Beispiel will sie zeigen, dass wirtschaftliches<br />

Regionalpark RheinMain:<br />

Das Pilotprojekt<br />

Hattersheim – Flörsheim – Hochheim<br />

Handeln und verantwortungsvoller Umgang<br />

mit der Natur kein Widerspruch sein<br />

müssen. Sie will die Region für Erholungssuchende<br />

attraktiver gestalten, Naherholung,<br />

Kultur und Umweltbildung bieten.<br />

Herzstück des<br />

Regionalpark RheinMain<br />

So arbeitet die <strong>GRKW</strong> eng zusammen mit<br />

der Regionalpark Rhein-Main GmbH und<br />

treibt das Projekt Regionalpark RheinMain<br />

aktiv voran. Der Regionalpark schützt und<br />

vernetzt Frei- und Grünflächen zwischen<br />

dem Grüngürtel Frankfurts und den umliegenden<br />

Naturparks (z. B. dem Naturpark<br />

Hochtaunus im Nordwesten), damit den<br />

Menschen in der dicht besiedelten und<br />

bebauten Region Luft und Raum bleibt zum<br />

Atmen, zum Kontakt mit der Natur. Schritt<br />

für Schritt werden landschaftlich reizvolle<br />

Strecken, Parks, Gärten und kulturell interessante<br />

Punkte miteinander verbunden<br />

und markiert. So führt die Regionalparkroute<br />

z. B. vorbei an Monumenten der<br />

Industriekultur wie Kalkbrennöfen aus dem<br />

Jahre 1740 oder an wiederhergestellten<br />

historischen Bauwerken wie der Flörsheimer<br />

Warte aus dem 15. Jahrhundert<br />

(siehe Seite 8). In einem Pilotprojekt in<br />

Flörsheim, Hattersheim und Hochheim ist<br />

der Regionalpark schon in die Tat umgesetzt.<br />

Im Gebiet dieser Städte können Sie


ereits, geleitet von den hölzernen<br />

Regionalpark-Stelen, die Umgebung neu<br />

entdecken und ohne viel Aufwand oder<br />

lange Wege erholsame und interessante<br />

Ausflüge machen. Das rund 150 ha große<br />

Gelände der Weilbacher Kiesgruben mit<br />

der bereits weit fortgeschrittenen<br />

<strong>Rekultivierung</strong>, der geordneten wirtschaftlichen<br />

Tätigkeit und der beispielgebenden<br />

Arbeit des Naturschutzhauses ist das<br />

Herzstück des Pilotprojekt Regionalpark.<br />

Womit wir unser Geld<br />

verdienen …<br />

Auf einem Teil des Geländes der Weilbacher<br />

Kiesgruben wird weiterhin Kies abgebaut.<br />

Jetzt allerdings in geordneten Bahnen,<br />

indem vor dem Kiesabbau ein <strong>Rekultivierung</strong>s-<br />

und Nutzungsplan aufgestellt wird,<br />

der bestimmt, wie das Gelände nach Kiesabbau<br />

und <strong>Rekultivierung</strong> genutzt werden<br />

soll. Für die z. Zt. bestehenden Kiesgruben<br />

sind nach dem Auffüllen weitere Aufforstungen<br />

und die Einbeziehung in den<br />

Regionalpark RheinMain vorgesehen. In<br />

die durch den Kiesabbau entstandenen<br />

Löcher füllen wir Erdaushub, wie er z. B.<br />

beim Bau eines Hauses anfällt. Da Möglichkeiten,<br />

Erdaushub unterzubringen, in einer<br />

dicht besiedelten Region wie dem Rhein-<br />

Main-Gebiet rar sind, bringt diese im Fachjargon<br />

„Verfüllung“ genannte Tätigkeit neben<br />

dem Kiesabbau weitere Einnahmen.<br />

… und wofür wir es ausgeben<br />

Mit diesem Geld finanziert die <strong>GRKW</strong> die<br />

<strong>Rekultivierung</strong>sarbeiten und betreibt <strong>zur</strong><br />

Zeit drei Projekte: das Naturschutzhaus,<br />

die Flörsheimer Warte und die Mitarbeit im<br />

Regionalpark RheinMain. Diese Kombination<br />

ist ein außergewöhnliches Modell:<br />

mit den Einnahmen aus dem Kiesabbau<br />

und der Verfüllung sowie mit Zuschüssen<br />

der <strong>Gesellschaft</strong>er wird die Umweltbildungsarbeit<br />

des Naturschutzhauses finanziert.<br />

So bezahlt der Kiesabbau seine eigene<br />

<strong>Rekultivierung</strong> und zusätzlich Umweltbildungsarbeit<br />

für die Region! Unsere Arbeit<br />

ist somit der sichtbare Beweis, dass wirtschaftliche<br />

Tätigkeit und verantwortliches<br />

Handeln gegenüber der Natur in Einklang<br />

gebracht werden können. Nebenbei zeigt<br />

das Beispiel <strong>GRKW</strong> übrigens, dass Städte<br />

und Landkreise vorzüglich und fruchtbar<br />

zusammenarbeiten und schwierige Aufgaben<br />

in der Region gemeinsam lösen<br />

können – über Stadt- und Parteigrenzen<br />

hinweg.<br />

DIE <strong>GRKW</strong>


Das<br />

Naturschutzhaus<br />

Weilbacher<br />

Kiesgruben<br />

D as<br />

inzwischen größte und umfangreichste<br />

Projekt der <strong>GRKW</strong> ist das<br />

Naturschutzhaus Weilbacher Kiesgruben.<br />

Dieses Zentrum für praktische Umweltbildung<br />

steht mitten in der Kiesgrubenlandschaft<br />

und bietet Führungen,<br />

Fortbildungen, Seminare und Exkursionen<br />

zu ökologischen Themen für alle<br />

Altersgruppen. Seit der<br />

Eröffnung hat es sich<br />

zu einem aktiven Umweltzentrum<br />

entwickelt,<br />

<strong>zur</strong> Anlaufstelle für<br />

Schulklassen und<br />

Interessierte jeden<br />

Alters, die etwas über<br />

ökologische Themen<br />

lernen oder im Naherholungsgebiet<br />

der<br />

Hektik der Stadt entfliehen<br />

wollen.<br />

Unsere Arbeit<br />

Wir legen bei unseren<br />

Angeboten großen<br />

Wert darauf, die<br />

Teilnehmer/innen Natur<br />

direkt erleben und verstehen zu lassen<br />

sowie ihnen Anregungen für das eigene<br />

Handeln zu geben. Unsere Veranstaltungen<br />

und Projekte zielen darauf ab, Lebensweisen<br />

und Lebensräume zu verändern. Dazu<br />

zählen bewusster Umgang mit Müll und<br />

Abfall, gesunde Ernährung mit regionalen,<br />

ökologischen und fair gehandelten Lebensmitteln,<br />

lebendige Außengeländegestaltung<br />

von Kindergärten und Schulen sowie<br />

regionale Ferienangebote.<br />

Unser Programm<br />

Flora und Fauna der Kiesgruben kennenlernen,<br />

Vogelstimmen bestimmen, Obstbäume<br />

trimmen oder Papierschöpfen lernen<br />

– das sind nur vier unserer rund hundert<br />

Angebote. Ob Sie Nepal interessiert oder<br />

die Wiese nebenan – Sie finden bestimmt<br />

etwas in unserem breitgefächerten Veranstaltungsprogramm,<br />

das sie bestellen oder<br />

im Internet einsehen können (Adresse<br />

siehe Rückseite). Neben unseren Führungen<br />

für Schulklassen und Kursen für jederman<br />

veranstalten wir offene Sonntage und<br />

Themenfeste wie den „Tag der Erde“ im<br />

Frühjahr oder den „Apfelmarkt“ im Herbst.<br />

Das Naturschutzhaus bietet außerdem eine<br />

einjährige berufsbegleitende umweltpädagogische<br />

Weiterbildung für Lehrer/innen,<br />

Erzieher/innen und andere, die Umweltbildung<br />

im Beruf weitertragen können.<br />

Lernen leichtgemacht<br />

Die Räume des Naturschutzhauses bieten<br />

zusammen mit der Kiesgrubenlandschaft<br />

exzellente Voraussetzungen für Seminare,<br />

Unterrichtsgänge und Veranstaltungen.<br />

Dafür stehen zwei Seminarräume (für ca.<br />

zwanzig und vierzig Personen), ein Labor,<br />

ein Werkraum, ein Naturerlebnis- und<br />

Ausstellungsraum sowie ein Gewächshaus<br />

<strong>zur</strong> Verfügung.<br />

In unserer gut sortierten Präsenz-<br />

Bibliothek können Sie sich ausführlich über<br />

Umweltthemen informieren. Didaktische und<br />

praktische Unterrichtsmaterialien liegen in<br />

unserem Werkraum – ähnlich sortiert wie in<br />

einer Lernwerkstatt – bereit. Wir stellen<br />

diese Materialien auch gerne Lehrer/innen,<br />

Erzieher/innen und Sozialpädagog/innen<br />

<strong>zur</strong> Verfügung. Für entdeckendes, forschendes<br />

Lernen stehen Mikroskope, Stereolupen,<br />

Bestimmungsliteratur u. v. m. bereit.<br />

Der Erlebnis- und Ausstellungsraum<br />

bietet unseren Besuchern eine spielerische<br />

Entdeckungsreise in die Welt der Weilbacher<br />

Kiesgruben und andere (wechselnde)<br />

Themen.


In unserer Gartenanlage mit dem biologisch<br />

bewirtschafteten Bauerngarten,<br />

Steingarten, Lehmofen, Kräutergarten und<br />

Nisthilfenwand erhalten Sie Anregungen für<br />

die Gestaltung des eigenen Gartens und<br />

zum „biologischen Gärtnern“. Mittelpunkt<br />

ist der Bauerngarten, in dem neben wohlbekannten<br />

Bauerngartenpflanzen fast vergessene<br />

Gemüsepflanzen, Getreide- sowie<br />

Faser- und Färbepflanzen wachsen. Gute<br />

Gegebenheiten also für eine praxisorientierte<br />

Umweltbildung – besuchen Sie uns doch<br />

einmal!<br />

Das Gelände<br />

Insgesamt 150 Hektar groß, sind 58 Hektar<br />

des Geländes als Naturschutzgebiet ausgewiesen,<br />

etwa 25 Hektar stehen Naherholungssuchenden<br />

<strong>zur</strong> Verfügung. Die<br />

verbleibende Fläche teilen sich Kiesabbau,<br />

Rekultierung und Landwirtschaft.<br />

Der Naherholungsbereich<br />

Direkt neben dem Naturschutzhaus beginnt<br />

der Naherholungsbereich der Weilbacher<br />

Kiesgruben. Auch hier handelt es sich um<br />

eine ehemalige Kiesgrube, die Mitte der<br />

80er Jahre aufgefüllt und anschließend mit<br />

einheimischen Bäumen und Sträuchern<br />

aufgeforstet wurde. Heute durchzieht ein<br />

Spazierwegenetz diesen lockeren<br />

Mischwaldbestand mit Wiesenflächen und<br />

vielfältigen Möglichkeiten für die ruhige<br />

Erholung und zum Naturerleben.<br />

Das Naturlehrgebiet<br />

Das Naturlehrgebiet ist eine offen gelassene<br />

Kiesgrube mit zahlreichen Feucht- und<br />

Trockenbiotopen. Ein Naturlehrpfad lädt<br />

zum Entdecken ein. Ein kleines Bienenhaus<br />

soll das Interesse an der Imkerei<br />

wecken.<br />

Durch Abgraben einer Böschung zu<br />

einer Steilwand wurde ein „Geologisches<br />

Fenster“ geschaffen. Hier wird ein Einblick<br />

in die geologischen Schichten des Kiesabbaugebietes<br />

gewährt.<br />

An den Teichen im Naturlehrgebiet<br />

haben sich Wechsel- und Kreuzkröten,<br />

Molche, Grünfrösche, Libellen und andere<br />

Wasserinsekten eingefunden. Die Teiche<br />

sind zum Teil künstlich angelegt, mit einer<br />

Folie gegen Versickern geschützt und werden<br />

nur durch Regenwasser gespeist. Tiere<br />

und Pflanzen siedelten sich von selbst an.<br />

Das Naturschutzgebiet<br />

Das Naturschutzgebiet ist die größte ehemalige<br />

Kiesgrube des Geländes. Im tiefsten<br />

Bereich befindet sich ein geschützter Grundwassersee.<br />

Diese große Wasserfläche dient<br />

als Trinkwasserreservoir. Das Naturschutzgebiet<br />

kann nicht<br />

betreten werden.<br />

Aber entlang seiner<br />

Grenzen führt ein<br />

Rundweg mit<br />

Aussichtstürmen.<br />

Spaziergänger können<br />

so diese große<br />

„Ruhezone“ einsehen.<br />

Neben Eidechsen,<br />

Kröten, Molchen,<br />

Schmetterlingen und<br />

anderen Insekten<br />

haben seltene<br />

Vogelarten wie z. B.<br />

der Steinschmätzer,<br />

der Pirol und die<br />

Beutelmeise im<br />

Naturschutzgebiet<br />

einen geeigneten<br />

Lebensraum gefunden.<br />

In den verschiedenen Gewässern<br />

haben sich 26 von 29 im Landkreis vorkommenden<br />

Libellenarten eingefunden.<br />

Die trockenwarmen Böschungen lieben<br />

besonders Insekten, die gewöhnlich ihr<br />

Hauptverbreitungsgebiet südlich der Alpen<br />

haben.<br />

DAS NATURSCHUTZHAUS


Naherholungsbereich<br />

Direkt neben dem<br />

Naturschutzhaus beginnt der<br />

Naherholungsbereich.<br />

Zahlreiche Spazierwege<br />

bieten vielfältige Möglichlkeiten<br />

für die ruhige Erholung und<br />

zum Naturerleben.<br />

Richtung A66<br />

Frankfurt/Wiesbaden<br />

Richtung Flörsheim-Weilbach<br />

Haus des Dichters<br />

Die Weilbacher Kiesgruben sind<br />

das Herzstück des Pilotprojektes<br />

Regionalpark RheinMain. So führt die<br />

Regionalparkroute durch<br />

die Weilbacher Kiesgruben<br />

zum Haus des Dichters und weiter zu<br />

landschaftlich reizvollen und kulturell<br />

interessanten Punkten Richtung<br />

Flörsheim, Hochheim oder Hattersheim.<br />

Naturschutzhaus Weilbacher Kiesgruben<br />

Jährlich 11.000 Besucher nutzen diese<br />

Umweltbildungseinrichtung mit umfangreichem<br />

Kursangebot. Das Naturschutzhaus<br />

ist Ausgangspunkt für große und<br />

kleine Spaziergänge in den<br />

Weilbacher Kiesgruben.<br />

ALTE MÜL LDEP ONIE<br />

Regionalparkroute<br />

Richtung Flörsheim-Weilbach<br />

„Aussichtsbastion“<br />

0 100 200 300 400 500 m<br />

KOMPOSTIERUNGS-<br />

ANLAGE<br />

N A T


Richtung Hattersheim<br />

Derzeit Kiesabbau<br />

––– = Planung<br />

U R S C H U T Z G E B I E T<br />

Wechselkröte<br />

Vegetationsarme Kiesgruben sind<br />

zum Ersatzlebensraum für diese<br />

stark gefährdete Krötenart geworden.<br />

Geologisches Fenster<br />

Das Geologische Fenster im Naturlehrgebiet<br />

gewährt einen Einblick in die geologischen<br />

Schichten des Kiesabbaugebietes.<br />

Regionalparkroute<br />

Richtung Hattersheim<br />

„Nussbaumquartier“<br />

Aussichtsturm<br />

Ein Rundweg mit Aussichtstürmen<br />

führt um das Naturschutzgebiet<br />

herum und bietet Einblicke in diese<br />

große „Ruhezone“.<br />

Naturlehrgebiet<br />

Zahlreiche Feucht- und Trockenbiotope in dieser<br />

offen gelassenen Kiesgrube laden die Besucher<br />

zum Entdecken ein.<br />

Steinschmätzer<br />

Diese seltene Vogelart bevorzugt<br />

trockene Landschaften mit Stein- und Geröllhaufen.<br />

Sie findet ideale Bedingungen im Kiesgrubengelände.<br />

Silbersee<br />

Das Naturschutzgebiet ist die größte ehemalige<br />

Kiesgrube des Geländes. Im tiefsten Bereich<br />

befindet sich ein geschützter Grundwassersee,<br />

der Silbersee.<br />

ÜBERSICHTSKARTE


DIE FLÖRSHEIMER WARTE<br />

Die Flörsheimer<br />

Warte<br />

E nde<br />

des 15. Jahrhunderts zog sich ein<br />

Verteidigungswall mit mehreren Wachtürmen<br />

„gegen die Räubereien der Bergbewohner<br />

aus dem Taunus“ entlang der<br />

kurmainzischen Orte Kastel, Kostheim,<br />

Hochheim und Flörsheim bis zum Main.<br />

Von den Wachtürmen, den sogenannten<br />

Warten, hatte man einen guten Blick über<br />

die Region und konnte nahende Feindeshorden<br />

schon früh entdecken.<br />

Einer dieser Wachtürme war die<br />

Flörsheimer Warte. Über die Jahrhunderte<br />

verfallen und Mitte des 19. Jahrhunderts<br />

abgebrochen, wurde sie von der <strong>GRKW</strong><br />

zeitgemäß rekonstruiert und steht seit 1996<br />

wieder am Rande der Wickerer Weinberge.<br />

Feinde gibt es von diesem Ausguck jetzt<br />

nicht mehr zu entdecken, aber einen schönen<br />

Blick über die Flörsheimer und<br />

Wickerer Weinberge und die Region mit<br />

der Frankfurter Skyline bietet sie noch<br />

immer. Dazu locken ein Schoppen Wein,<br />

gekeltert aus den Trauben eben dieser<br />

Weinberge oder deftige, regionaltypische<br />

Gerichte wie z. B. Rheingauer<br />

Winzerwürstchen mit Bratkartoffeln oder<br />

Spundekäs.<br />

Die Flörsheimer Warte ist ein beliebtes<br />

Ausflugs- und Etappenziel. Sie lädt<br />

z. B. auf einer Fahrradtour durch den<br />

Regionalpark RheinMain <strong>zur</strong> Einkehr ein.<br />

Flörsheimer Warte<br />

Landwehrweg<br />

65439 Flörsheim am Main<br />

Öffnungszeiten:<br />

März bis Oktober samstags ab 15 Uhr,<br />

sonn- und feiertags ab 11 Uhr.<br />

Die Flörsheimer Warte kann mitsamt ihrer<br />

Gastronomie für Feierlichkeiten gemietet<br />

werden.<br />

Tel. (06198) 83 82<br />

Email: weinculinarium@t-online.de.


Zahlen und Fakten<br />

auf einen Blick<br />

Das Gelände der Weilbacher Kiesgruben<br />

umfasst insgesamt<br />

150 Hektar, davon sind 58 Hektar<br />

Naturschutzgebiet, 25 Hektar<br />

Naherholungsareal. Das Naturlehrgebiet<br />

misst etwa drei Hektar.<br />

Pro Jahr bauen wir etwa<br />

200 000 t Kies ab und verfüllen<br />

ebensoviel Erdaushub in die leeren<br />

Gruben. Das sind im Durchschnitt<br />

sechzig voll beladene Lastkraftwagen<br />

an jedem Arbeitstag.<br />

2002 besuchten 450 Gruppen mit<br />

etwa 11 000 Teilnehmern das Naturschutzhaus.<br />

Weitere 5 000 Besucher<br />

nahmen an Öffentlichkeitstagen wie<br />

z. B. dem Tag der Erde, offenen<br />

Sonntagen und dem Apfelmarkt teil.<br />

Jedes Jahr führen wir<br />

210 Kindergruppen (größtenteils<br />

Schulklassen) über das Gelände.<br />

Das Umweltbildungsprogramm<br />

des Naturschutzhauses bietet<br />

jährlich rund 100 Veranstaltungen.<br />

Vier Kinder- und Jugendgruppen<br />

treffen sich regelmäßig im Naturschutzhaus<br />

zum gemeinsamen Erkunden, Untersuchen,<br />

Spielen und Basteln.<br />

ZAHLEN UND FAKTEN


KONTAKT<br />

<strong>Gesellschaft</strong> <strong>zur</strong> <strong>Rekultivierung</strong><br />

der Kiesgrubenlandschaft Weilbach<br />

(<strong>GRKW</strong>)<br />

Grabenstraße 1a<br />

65439 Flörsheim am Main<br />

Tel. 0 61 45/524 28<br />

<strong>GRKW</strong>-Floersheim@t-online.de<br />

www.grkw.de<br />

Ihre Ansprechpartner in der <strong>GRKW</strong>:<br />

Dieter Wolf, Geschäftsführer<br />

Leo Fercher, Prokurist<br />

Naturschutzhaus<br />

Weilbacher Kiesgruben<br />

Frankfurter Str. 74<br />

65439 Flörsheim-Weilbach<br />

Tel. 0 61 45/93 63 60<br />

naturschutzhaus@weilbacher-kiesgruben.de<br />

www.weilbacher-kiesgruben.de<br />

Ihre Ansprechpartnerin im Naturschutzhaus:<br />

Martina Teipel, Leiterin<br />

Mit freundlicher Unterstützung<br />

unserer Partner:

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