August 09 - Vereinigung Cerebral
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hier zu einer Verstärkung der neuronalen<br />
Aktivierung führen. Deshalb werden bei<br />
der SDR einzelne sensible Nervenfasern<br />
im Bereich der hinteren Rückenmarkswurzel<br />
chirurgisch durchtrennt.<br />
Da dieses Verfahren zu einer bleibenden<br />
Veränderung führt, muss man sorgfältig<br />
prüfen, ob es für den Patienten angebracht<br />
ist. Besonders geeignet ist<br />
dieses Verfahren für Patienten mit einer<br />
spastischen Diplegie.<br />
Neurophysiologische Überwachung<br />
erforderlich<br />
Um die von der Spastik am stärksten<br />
betroffenen Muskeln und sensiblen Fasern<br />
während der Operation identifizieren<br />
zu können, erfolgt eine neurophysiologische<br />
Überwachung. Der Neurochirurg<br />
präpariert und stimuliert die motorischen<br />
und sensiblen Fasern. Die dadurch provozierbare<br />
Reaktion wird neurophysiologisch<br />
mittels in den Beinmuskeln positionierten<br />
Elektroden gemessen.<br />
Während der gesamten Operation ist<br />
zudem eine Physiotherapeutin anwesend,<br />
welche die Reaktion des Muskels<br />
klinisch beurteilt (Abb. S. 8). So lassen<br />
sich diejenigen sensiblen Fasern identifizieren,<br />
die besonders stark zur Aufrechterhaltung<br />
der Spastik beitragen.<br />
Insgesamt werden zwischen 30 bis<br />
50 Prozent der sensiblen Fasern durchtrennt.<br />
Um sich auf die veränderte Empfindung<br />
beim Laufen einstellen zu können,<br />
bedarf der Patient nach der Operation<br />
einer intensiven Rehabilitation.<br />
Die für eine moderne Behandlung der<br />
Spastik notwendige intensive Zusammenarbeit<br />
zwischen Neuroorthopädie,<br />
-chirurgie, -pädiatrie sowie Anästhesie<br />
und Physiotherapie ist am UKBB optimal<br />
realisiert.<br />
Dr. Peter Weber, Leitender Arzt<br />
Neuropädiatrie<br />
Dr. Heidrun Bächli, Neurochirurgin<br />
Prof. Dr. Reinald Brunner, Leitender<br />
Arzt Neuroorthopädie