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Anschauen - AWG - Bassum

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RABA –<br />

Restabfallbehandlungsanlage <strong>Bassum</strong><br />

Auf dem neuesten Stand: Abfälle behandeln und Wertstoffe nutzen


Restabfälle<br />

behandeln: Wozu?<br />

Deutschland ist ein hoch entwickeltes Industrieland.<br />

Hier wird viel produziert und konsumiert.<br />

Der Rohstoffverbrauch ist enorm<br />

und die Abfallberge sind beachtlich. Deswegen<br />

ist es aus ökologischen und ökonomischen<br />

Gesichtspunkten so wichtig, möglichst<br />

wenig Abfall entstehen zu lassen und die<br />

unvermeidlichen Restabfälle zu verwerten.<br />

Die Umwelt<br />

schonen<br />

Die mechanisch-biologische Restabfallbehandlung<br />

ist, neben der Müllverbrennung,<br />

ein anerkanntes Verfahren zur Verwertung<br />

von Abfällen. Sie folgt dem »stoffstromspezifischen«<br />

Prinzip. Dabei wird der Abfall<br />

mit Hilfe moderner technischer Verfahren in<br />

verwertbare und nicht verwertbare Bestandteile<br />

sortiert, gesiebt und je nach Eigenschaft<br />

weiter behandelt. Die verwertbaren<br />

Bestandteile, überwiegend energiereiche<br />

Stoffe, werden als Sekundärbrennstoffe eingesetzt.<br />

Der Restabfall wird biologisch<br />

behandelt. Er vergärt, rottet und trocknet,<br />

wobei organische Substanzen zersetzt werden.<br />

Die Abfallmasse »schrumpft« und wird<br />

zu einem erdähnlichem, deponiefähigem<br />

Material.<br />

Ablaufschema –<br />

mechanisch-biologische Vorbehandlung<br />

Nachzerkleinerung<br />

> 300 mm<br />

Container<br />

FE-Metalle<br />

Verpressung<br />

60 - 300 mm<br />

oder Bereitstellungslager<br />

Verladung<br />

Deponiegut<br />

Flachbunker I<br />

Haus- u. Gewerbeabfall /Sperrabfall<br />

> 300 mm<br />

Direktaufgabe<br />

Flachbunker II<br />

Hausabfall und Spuckstoffe<br />

Vorzerkleinerung Direktaufgabe<br />

Sieb I<br />

40 / 60 mm<br />

> 60 mm<br />

Sieb III<br />

60 / 300 mm<br />

Sieb II<br />

40 / 60 mm<br />

FE FE FE<br />

Intensivrotte Fermenter<br />

Nachrotte<br />

> 60 mm<br />

< 60 mm<br />

> 60 mm<br />

40-60 mm<br />

< 40 mm<br />

Container<br />

FE-Metalle<br />

Energiegewinnung<br />

RTO-Abluftreinigung


Im Überblick:<br />

Die RABA – Restabfallbehandlungsanlage <strong>Bassum</strong><br />

Sortieren:<br />

Gewerbe- und Hausabfälle werden im<br />

Flachbunker angeliefert. Im Bereich I werden<br />

grobe Störstoffe maschinell aussortiert,<br />

die anderen Chargen werden von zwei Zerkleinerungsaggregaten<br />

vorzerkleinert.<br />

Über Förderbänder gelangen die zerkleinerten<br />

Gewerbeabfälle und die unzerkleinerten<br />

Hausabfälle dann zu zwei Siebtrommeln in<br />

der Aufbereitungsanlage.<br />

Sieben:<br />

Gewerbeabfälle mit einem Durchmesser<br />

bis 60 mm werden in Siebtrommel I ausgesiebt.<br />

Siebtrommel II unterteilt die Hausabfälle<br />

in die Korngrößen 0-40 mm, 40-60<br />

mm und über 60 mm. Gewerbe- und Hausabfälle<br />

mit einem Durchmesser von mehr als<br />

60 mm werden einem dritten Sieb zugeleitet<br />

und dort auf 60 – 300 mm konfektioniert.<br />

Während des gesamten Siebvorgangs<br />

wird das Material mehrmals durch Magnetscheider<br />

entschrottet.<br />

Weiterleiten:<br />

Über Förderbänder werden die Fraktionen<br />

weitergeleitet. Hausabfälle bis 40 mm<br />

werden der Vergärungsanlage zugeführt,<br />

die Fraktion 40-60 mm kommt zusammen<br />

mit den Gewerbeabfällen (0-60 mm) in die<br />

Rotte. Die 60-300 mm großen Abfälle werden<br />

in Presscontainer verladen und ins Heizkraftwerk<br />

Bremen-Blumenthal gebracht.<br />

Dort setzt man sie als Ersatzbrennstoff für<br />

fossile Energieträger in der Industrie ein.<br />

Die Fraktion größer 300 mm wird noch einmal<br />

in der Nachzerkleinerungshalle auf ihre<br />

gewünschte Korngröße aufbereitete<br />

Schritt 1: Die mechanische Behandlung


Schritt 2: Die biologische Behandlung<br />

Vergären:<br />

Bevor die Abfälle (bis 40 mm Korngröße)<br />

vergoren werden, entfernt ein Abscheider die<br />

nichtmagnetischen Metalle. Dann werden<br />

Wasser und Gärreste aus der vorherigen Vergärung<br />

untergemischt. Die Mischung wird mit<br />

Heißdampf auf 55 °C erwärmt und in den<br />

Fermenter gefüllt. Rund drei Wochen gären<br />

die Abfälle unter Luftabschluss (anaerob) in<br />

dem 30 m hohen Reaktor. Dabei entsteht<br />

methanhaltiges Biogas. Dieses wird in einem<br />

Blockheizkraftwerk im Eingangsbereich des<br />

Entsorgungszentrums in Strom und Wärme<br />

umgewandelt bzw. zur Stützfeuerung der<br />

Abluft-Reinigungsanlage der RABA genutzt.<br />

Rotten:<br />

In der Rottehalle werden Abfälle mit<br />

einer Korngröße bis 60 mm »kompostiert«.<br />

Zusammen mit den Gärresten aus dem<br />

Fermenter werden sie vollautomatisch zu<br />

Trapezmieten aufgesetzt und einmal pro<br />

Woche vom Umsetzgerät »Wendelin« umgeschichtet.<br />

Dabei wird Luftsauerstoff und<br />

bedarfsweise Wasser zugesetzt, um den<br />

Vorgang optimal zu steuern. Nach acht Wochen<br />

ist die Hauptrotte abgeschlossen.<br />

nachrotten:<br />

Um die Grenzwerte der Deponieverordnung<br />

(DepV) einhalten zu können, muss<br />

das Rottegut weiter rotten. Die Nachrotte<br />

treibt die Mineralisierung weiter voran, sie erfolgt<br />

ohne aktive Belüftung. Das vorgerottete<br />

Material wird in der zweiseitig geschlossenen<br />

Nachrottehalle zu einer Tafelmiete aufgeschichtet<br />

und wöchentlich umgesetzt.<br />

In 4-6 Wochen entstehen daraus biologisch<br />

stabilisierte Reste. Das erdähnliche Material<br />

wird anschließend deponiert.


Schritt 3: Vorsorgen und Verwerten<br />

heizwertreiche Stoffe für die Weiterverarbeitung<br />

zu ersatzbrennstoffen (im Mittel ca.<br />

14.000 Kilojoule pro Kilo trockenmasse)<br />

Biogas zur Strom- und Wärmeproduktion<br />

Metallschrott (magnetisch und nichtmagnetisch)<br />

zur Verwertung<br />

tA Si-konformes Deponiegut, nur noch<br />

Sickerwasser- und Deponiegasbildung<br />

Das bringt die RABA<br />

Be- und entlüften:<br />

Die Luftströme in der abgeschlossenen<br />

Rottehalle werden über einen Belüftungsboden<br />

mit geschlitzten Bodenplatten geregelt,<br />

wahlweise als Druck- oder Saugbelüftung.<br />

Durch die Steuerung der Zersetzungsprozesse<br />

in den Mietenfeldern entsteht unterschiedlich<br />

stark belastete Abluft. Der weniger stark<br />

belastete Teil wird in einem Biofilter (7) gereinigt.<br />

Die stärker belastete Abluft wird in<br />

einer Regenerativen Thermischen Oxidationsanlage<br />

(RTO) (8) behandelt: Die Inhaltsstoffe<br />

werden unter hohem Temperatureinfluss<br />

oxidiert und anschließend über den Kamin<br />

abgeleitet. Die dazu erforderliche Energie<br />

stammt aus dem gereinigten Biogas des<br />

Fermenters.<br />

lagern:<br />

Für plan- und außerplanmäßige Stillstandszeiten,<br />

in denen die RABA oder das<br />

Heizkraftwerk gewartet werden müssen,<br />

wurde ein Bereitstellungslager eingerichtet.<br />

Hier werden unvorbehandelte Abfälle oder<br />

heizwertreiche Fraktionen kurzzeitig<br />

zwischengelagert. Außerdem hat die <strong>AWG</strong><br />

einem Ausfallverbund mit anderen MBA-<br />

Anlagen-betreibern geschlossen.<br />

Verwerten:<br />

Die heizwertreichen Abfälle werden<br />

ausgetragen und in der Verladestation in<br />

Presscontainer verladen. Anschließend werden<br />

sie zum Heizkraftwerk in Bremen-<br />

Blumenthal transportiert und dort energetisch<br />

verwertet.<br />

75 % weniger Ablagerungsmenge auf der<br />

Deponie<br />

eine erhöhte Standsicherheit und verlängerte<br />

laufzeit der Deponie: Das vorbehandelte<br />

Material lässt sich dichter einbauen und<br />

setzt sich nachträglich nur minimal<br />

natürliche Ressourcen werden durch die<br />

Rückführung von Stoffen in die Kreislaufwirtschaft<br />

geschont.


Im Überblick: RABA<br />

7<br />

1 Anlieferungshalle (Flachbunker)<br />

2 Aufbereitungsanlage<br />

3 Transportbänder<br />

4 Vergärung<br />

5 Maschinenhalle der Vergärung<br />

6 Rottehalle<br />

7 Nachrotte<br />

8 Biofilter (Abluftreinigung II)<br />

9 RTO (Abluftreinigung I)<br />

10 Nachzerkleinerungshalle<br />

11 Bereitstellungslager<br />

Mechanische<br />

Aufbereitung<br />

Wasserzugabe<br />

ca. 1.500 m 3 /a<br />

Biologische<br />

Behandlung<br />

Wasserzugabe<br />

ca. 13.000 m 3 /a<br />

6<br />

4<br />

5<br />

9<br />

Fraktion bis 40 mm zur Vergärung<br />

10.000 t/a<br />

Vergärung im Fermenter<br />

8<br />

3<br />

2<br />

1<br />

Nachrotte<br />

Deponiegut<br />

30.000 t/a zur Deponierung<br />

Fraktion bis 60 mm zur Rotte<br />

52.500 t/a inkl. Gärreste<br />

Rotte<br />

Fraktion bis 60 mm und<br />

Gäraustrag Fermenter<br />

10<br />

Biologischer b b au Abbau<br />

s t)<br />

11<br />

RABA-Input 100.000 t/a<br />

AnlIefeRUnG UnD AUfBeReItUnG<br />

Zerkleinerung:<br />

Einwellenzerkleinerer (Langsamläufer)<br />

Siebung:<br />

Siebtrommel I: 60 mm Lochsieb<br />

Siebtrommel II: 40/60 mm Lochsieb<br />

Siebtrommel III: 60/300 mm Lochsieb<br />

VeRGäRUnG<br />

30 m hoher, isolierter Hohlzylinder ohne<br />

Einbauten, 1.200 m 3 Volumen<br />

Verfahren:<br />

einstufiges, thermophiles Trockenverfahren (55 °C)<br />

Verweildauer:<br />

3 Wochen, biologische Abbauleistung: 60 % oTS<br />

Durchsatzleistung:<br />

12.000 Mg/a<br />

Gaserzeugung:<br />

127 Nm3/t FS = 117 Nm3/t<br />

(entspr. 1,23 Mio m3/a oder 1,9 Mio kWh/a)<br />

Störstoffe und Metalle<br />

Heizwertreiche Fraktion<br />

60-300 mm<br />

21.000 t/a Rotteverlust<br />

Mengenfluss<br />

der RABA<br />

RABA-technik in Kürze<br />

6.000 t/a<br />

Störstoffe<br />

1.050 t/a<br />

Metalle<br />

40.000 t/a<br />

enegetische<br />

Verwertung<br />

Rotte<br />

Verfahren:<br />

dynamisches Wandermietensystem<br />

Mietenhöhe:<br />

2,80–3,30 m<br />

Mietentemperatur:<br />

50–70 °C<br />

Maße der Rottehalle:<br />

178 x 35 m, voll gekapselt<br />

Maße der Nachrottehalle:<br />

80 x 47 m, halb geschlossen<br />

Verweildauer:<br />

12-14 Wochen (incl. Nachrotte)<br />

Durchsatzleistung:<br />

52.500 t<br />

(t = Tonnen pro Jahr)<br />

AbfallWirtschaftsGesellschaft mbH<br />

Entsorgungszentrum <strong>Bassum</strong><br />

Klövenhausen 20<br />

27211 <strong>Bassum</strong><br />

Telefon 04241 / 801-0<br />

Fax 04241 / 801-100<br />

info@awg-bassum.de<br />

www.awg-bassum.de<br />

Stand 04.2010 © rossberg-gestaltung

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