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Baumschutzanlagen - Zeiss Neutra SA

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baumschutzanlagen Umwelteinflüsse<br />

2. Beschwerliches Wachstum des Stadtbaums<br />

Die Wurzel ist die Achillesferse des Baumes. Das Wurzelsystem kann sich je<br />

nach Baumart der jeweiligen Standortsituation anpassen. Die Bäume bilden<br />

daher jeweils kompakte oder weitläufige bzw. oberflächennahe oder tiefgründige<br />

Wurzelsysteme. Die Wurzel wächst in freundliche Bereiche ein und<br />

meidet ungünstige Lagen. Sie haben das Bestreben, aus den vorgesehenen<br />

Pflanzgruben herauszuwachsen und seitennahe Bodenräume zu durchdringen.<br />

Dabei nutzen die Wurzeln alle Möglichkeiten und erschliessen die<br />

zugänglichen Bodenzonen, in vertikaler wie auch horizontaler Richtung.<br />

Die Art und Beschaffenheit des umgebenden Bodenkörpers sowie das<br />

Vorhandensein und die Lage möglicher Beeinträchtigungen bestimmen,<br />

ob und an welcher Stelle, in welcher Bodentiefe und mit welcher Intensität<br />

es zu Einwurzelungen kommen kann. Leitungszonen von Werkleitungen,<br />

aber auch Fundamentbereiche von Bauwerken oder Randeinfassungen sind<br />

bevorzugte Stellen für ein intensives Wurzelwachstum.<br />

Das Wachstum der Wurzeln unter versiegelten Flächen mit starker Beanspruchung<br />

wie Fussgängerzonen, Markt- und Parkplätzen wird nutzungsbedingt<br />

durch erhebliche Bodenverdichtungen beeinträchtigt. Durch den<br />

Einbau von Betonfertigteilen kann die mechanische Verdichtung verhindert<br />

werden. Bei kleinkronigen Bäumen kann bei bedarfsgerechter Wässerung<br />

und Düngung ebenfalls bei geschlossenen Betonbauteilen ein gutes Baumwachstum<br />

erzielt werden, auch wenn eine intensive Durchwurzelung und<br />

eine Ringwurzelbildung stattfindet. Grössere Baumarten stossen hingegen<br />

bereits nach wenigen Jahren an ihre Wachstumsgrenze. Um das Umfeld zu<br />

erschliessen sind sie nicht nur auf grosse Wurzelräume angewiesen sondern<br />

auch auf grosse Durchtrittsöffnungen in den Wurzelschutzfertigteilen.<br />

Neben der Verwendung eines geeigneten Substrates zur Füllung des Baumwurzelschutzraumes<br />

ist das Umfeld für eine schonende Durchwurzelung<br />

vorzusehen. Ist dies nicht möglich und der vorgesehene Wurzelraum ist zu<br />

klein, müssen Wurzelbrücken angeordnet werden.<br />

Grundsätzlich wachsen die Wurzeln dem Wasser entgegen. Bestimmender<br />

Faktor für die Erschliessung tiefliegender Wasserkörper ist der Bodenluftgehalt.<br />

Ist dieser zu tief, wird ein Wurzelwachstum verunmöglicht.<br />

Einheimische Bäume in der Stadt sind verschiedenen beschwerlichen Faktoren<br />

ausgesetzt. Die Bäume müssen im Vergleich zu ihrem natürlichen<br />

Verbreitungsgebiet (feuchter Waldboden, ausgeglichenes Klima, keine Dürreperioden)<br />

mit veränderten Lebensbedingungen zurechtkommen. Dadurch<br />

reagieren Stadtbäume auf störende Reize mit gestörtem Stoffwechsel und<br />

vermindertem Wachstum.<br />

2.1. Platzmangel<br />

Im städtischen Raum wird die Baumscheibe bzw. die unversiegelte Fläche<br />

um den Baumstamm oft zu klein bemessen. Die Ausmasse des Wurzelwerks<br />

entsprechen unter natürlichen Wachstumsbedingungen etwa dem<br />

Kronendurchmesser des Baumes. In der Stadt reicht die versiegelte Fläche<br />

häufig bis auf wenige Zentimeter an den Stamm heran. Ein Austausch von<br />

Luft ist kaum möglich und die Aufnahmefläche für Wasser ist zu gering.<br />

Ein kümmerlicher Wuchs des Baumes und Mangelerscheinungen sind die<br />

Folgen.<br />

Auch unterirdisch steht den Bäumen durch verlegte Leitungen und Rohre<br />

immer weniger Raum zur Ausdehnung und Entfaltung des Wurzelwerks zur<br />

Verfügung. Ein intaktes Wurzelgeflecht ist jedoch lebensnotwendig, da es<br />

neben der Verankerung des Baumes auch der Aufnahme von Wasser und<br />

der darin gelösten Nährstoffe dient.<br />

2.2. Wassermangel<br />

Viele Stadtbäume leiden unter starkem Wassermangel. Ursache dafür ist<br />

der hohe Versiegelungsgrad und die sich daraus ergebende geringe Versickerungsrate.<br />

Der Wassermangel wird oft durch eine zu klein bemessene<br />

Baumscheibe verursacht. Der Grossteil des Niederschlagswassers kann<br />

nicht in den Boden versickern und wird oberflächlich der Entwässerung<br />

zugeführt.<br />

Diesem Wassermangel begegnen Stadtbäume in dem sie, aus Schutz vor<br />

zu hoher Transpiration, die Spaltöffnungen schliessen. Dadurch wird jedoch<br />

die Photosyntheseleistung gemindert. Dies wiederum hat eine Beeinträchtigung<br />

der Stoffproduktion zur Folge, was sich in einem verminderten oder<br />

verkümmerten Wachstum niederschlägt.<br />

Bild 4 Platzmangel durch Versiegelung der Fläche bis zum Baumstamm Bild 5 Ungeschützter Wurzelraum führt zu hoher Bodenverdichtung<br />

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