Ranchi, Indien: Zukunft mit Hoffnung - World Vision Schweiz
Ranchi, Indien: Zukunft mit Hoffnung - World Vision Schweiz
Ranchi, Indien: Zukunft mit Hoffnung - World Vision Schweiz
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September 2011<br />
ranchi, <strong>Indien</strong>: <strong>Zukunft</strong> <strong>mit</strong> <strong>Hoffnung</strong><br />
Die Kinder aus dem entwicklungsprojekt <strong>Ranchi</strong><br />
in indien danken herzlich für ihre unterstützung.
eDitoRial abscHlussbeRicHt RancHi<br />
Danke!<br />
<strong>mit</strong> ihrer Hilfe hat <strong>World</strong> <strong>Vision</strong> seit 1995<br />
in indien viel erreicht. Wir sind stolz, dass<br />
ihr Patenkind arami nabungo, für das sie<br />
sich seit vielen Jahren engagiert haben,<br />
seinen/ihren lebensweg selbstständig<br />
weitergehen kann. arami nabungo und<br />
2500 weitere Kinder aus der Projektregion<br />
<strong>Ranchi</strong> profitieren heute von stark<br />
verbesserten lebensbedingungen in ihrer<br />
Heimat. sie alle, ihre familien und die<br />
menschen in ihrem umfeld verfügen über<br />
weit entwickelte infrastrukturen in den<br />
bereichen Gesundheit, ernährung und bildung<br />
– und da<strong>mit</strong> über gute Perspektiven,<br />
ihre <strong>Zukunft</strong> aus eigener Kraft erfolgreich<br />
zu gestalten. lesen sie ab seite 3 unseren<br />
abschlussbericht über das Projekt bongo.<br />
Den brief, <strong>mit</strong> dem sich arami nabungo<br />
persönlich für ihre unterstützung und<br />
all das bedankt, was dadurch in die Wege<br />
geleitet wurde, haben wir ihnen bereits<br />
zugeschickt.<br />
noch immer gibt es weltweit viele Kinder,<br />
die nicht dieselben Voraussetzungen und<br />
chancen haben wie arami nabungo.<br />
Gerade der indische subkontinent ist geprägt<br />
von sozialer ungerechtigkeit, armut,<br />
Hunger und Krankheiten. es herrschen<br />
immense missstände, die viel leiden verursachen<br />
– missstände, die so nicht sein<br />
müssten, wenn ihnen aktiv begegnet wird.<br />
Arami Nabungo hat den schritt<br />
in ein besseres leben geschafft<br />
Deshalb unterstützt <strong>World</strong> <strong>Vision</strong> in bangladesch<br />
drei entwicklungsprojekte. Wie im<br />
indischen <strong>Ranchi</strong> geht es auch in Jalchatra,<br />
muktagacha und narayanganj darum, in<br />
überschaubarem Rahmen praktische fortschritte<br />
zu ermöglichen. und wie in indien<br />
leisten sie auch in bangladesch durch die<br />
übernahme einer Patenschaft wertvollste<br />
Hilfe, die der ganzen bevölkerung zugute<br />
kommt. erfahren sie ab seite 8 mehr<br />
über die situation, unsere aufgaben und<br />
Ziele in mali. und lernen sie auf seite 15<br />
Riniri Himilini kennen. er/sie freut sich, ihr<br />
Patenkind zu werden.<br />
Herzlichen Dank für ihre Hilfe<br />
urs Winkler<br />
Geschäftsführer<br />
<strong>World</strong> <strong>Vision</strong> schweiz<br />
myWorLdviSioN.ch<br />
auf www.myworldvision.ch finden<br />
sie jede menge infos über ihr<br />
Patenkind und das Projekt, in dem<br />
es lebt. sehen sie dort auch ihre<br />
spendenübersicht ein und stöbern<br />
sie in unserer Rezeptsammlung: lecker,<br />
was die menschen dort essen,<br />
wo <strong>World</strong> <strong>Vision</strong> hilft!<br />
rANchi, iNdieN<br />
Das funDament ist GeleGt<br />
nach 16 Jahren engagement hat sich die lebenssituation in der indischen Region <strong>Ranchi</strong> nachhaltig<br />
verbessert. <strong>World</strong> <strong>Vision</strong> übergibt das erfolgreiche entwicklungsprojekt guten Gewissens in die<br />
Hände der bevölkerung. Die durch Patenschaften geförderten Kinder, ihre familien und die ganze<br />
Dorfgemeinschaft haben gelernt, eigenverantwortung für sich und ihre entwicklung zu übernehmen.<br />
2 3
Als <strong>World</strong> <strong>Vision</strong> 1995 nach <strong>Ranchi</strong><br />
kam, hatten viele familien keinen<br />
Zugang zu sauberem trinkwasser. malaria,<br />
eine vor allem für Kinder oft tödliche<br />
Krankheit, war weitverbreitet. Gesundheitsstationen<br />
existierten kaum, und<br />
die mütter wussten nicht, wie sie ihre<br />
Kinder ausgewogen ernähren können.<br />
in <strong>Ranchi</strong> besuchten nur wenige Kinder<br />
die schule, viele hingegen mussten<br />
schwer arbeiten: sie wurden ausgenutzt.<br />
und immer wieder sind Kinder sogar<br />
in die fänge von menschenhändlern<br />
geraten.<br />
obwohl die bevölkerung der Region<br />
mehrheitlich landwirtschaft betreibt,<br />
konnte sie damals kaum davon leben.<br />
man kämpfte gegen Wassermangel und<br />
<strong>mit</strong> den folgen der resultierenden ernteausfälle.<br />
Viele junge erwachsene waren<br />
arbeitslos, und den frauen fehlten überhaupt<br />
die möglichkeiten, Geld verdienen<br />
zu können.<br />
in der ersten Projektphase baute <strong>World</strong><br />
<strong>Vision</strong> <strong>mit</strong> der bevölkerung Ko<strong>mit</strong>ees<br />
auf, um die dringendsten Probleme zu<br />
identifizieren. Gemeinsam erarbeiteten<br />
wir lösungsansätze und begannen, diese<br />
schrittweise umzusetzen. im gesamten<br />
einzugsgebiet des Projekts leben gegen<br />
29'000 menschen, rund 1000 Kinder aus<br />
den ärmsten familien nahmen wir in<br />
unser Patenschaftsprogramm auf. Jedes<br />
Patenkind konnte seither jährlich medizinisch<br />
untersucht werden. <strong>mit</strong>arbeiter<br />
von <strong>World</strong> <strong>Vision</strong> besuchten die Kinder<br />
und ihre familien regelmässig, um sich<br />
ein bild von den erzielten fortschritten<br />
zu machen und noch bestehende<br />
Probleme gezielt anzugehen. Von der<br />
summe aller Projektaktivitäten konnte<br />
im endeffekt die gesamte bevölkerung in<br />
<strong>Ranchi</strong> profitierten.<br />
LANdWirtSchAftLiche<br />
eNtWickLuNg<br />
ein Hauptproblem der landwirtschaft,<br />
der Wassermangel, lag nicht primär im<br />
fehlen der grundlegenden lebenssubstanz<br />
Wasser, sondern in einer zuverlässig<br />
funktionierenden Versorgung. <strong>World</strong> <strong>Vision</strong><br />
plante und realisierte die benötigten infrastrukturen:<br />
Wir haben Dämme gebaut,<br />
teiche als Wasserspeicher eingerichtet<br />
und <strong>mit</strong> neuen brunnen unterirdische<br />
Wasserquellen erschlossen. Heute ist<br />
durch eine einfache, aber effiziente und<br />
gut gewartete bewässerungstechnik die<br />
bewirtschaftung der felder weitgehend<br />
sichergestellt.<br />
Parallel zur bewässerung hat <strong>World</strong><br />
<strong>Vision</strong> die landwirtschaftlichen anbaumethoden<br />
verbessert. unsere experten<br />
schulten die bauern, zeigten ihnen, <strong>mit</strong><br />
welchen techniken und massnahmen sie<br />
die fruchtbarkeit ihrer böden steigern<br />
können: ohne teure chemische Dünge<strong>mit</strong>tel.<br />
im Zentrum unserer aktivitäten stand<br />
die tradition des Kompostierens und der<br />
natürlichen bodenbelebung.<br />
Heute erwirtschaften die bauern in <strong>Ranchi</strong><br />
erträge, von denen sie früher nicht zu<br />
träumen wagten. einigen gelingt es sogar,<br />
weit mehr als den für den eigenbedarf<br />
benötigten Kompost zu produzieren. Das<br />
Geld, das sie durch den Verkauf an nachbarn<br />
verdienen, ist ein wertvoller Zustupf<br />
zum einkommen.<br />
eiNkommeNSförderuNg<br />
neben verbesserten Verdienstmöglichkeiten<br />
in der landwirtschaft erschloss <strong>World</strong><br />
<strong>Vision</strong> neue einkommensquellen durch<br />
neue anlehren und berufsausbildungen<br />
für junge menschen. fanden die einen in<br />
der folge arbeitsstellen, beispielsweise<br />
als fahrer in der armee, entwickelten<br />
sich andere zu Jungunternehmern<br />
und gründeten eine heute erfolgreiche<br />
Rikscha-taxi-firma. Zahlreiche frauen<br />
schlossen sich zusammen und bildeten<br />
selbsthilfegruppen, um gemeinsam kleine<br />
läden zu eröffnen oder eine Ziegenzucht<br />
zu betreiben. im Projektgebiet <strong>Ranchi</strong><br />
haben sich insgesamt 130 gut laufende<br />
selbsthilfegruppen <strong>mit</strong> je sechs bis zwölf<br />
<strong>mit</strong>gliedern etabliert, die <strong>mit</strong>helfen, die<br />
lebenssituation vieler familien deutlich<br />
zu verbessern.<br />
Da indische banken an Kleinstkunden<br />
nicht interessiert sind, eröffnen Kollektive<br />
bankkonten. <strong>World</strong> <strong>Vision</strong> hat zahlreichen<br />
selbsthilfegruppen das Know-how<br />
ver<strong>mit</strong>telt, wie budgets zu erstellen sind<br />
und wie <strong>mit</strong> Konten umzugehen ist. in<br />
der Praxis heisst das, <strong>mit</strong>einander eine<br />
gemeinsame Kasse zu verwalten und individuelle<br />
Kredite zu vergeben.<br />
SchuLe uNd<br />
biLduNg<br />
<strong>World</strong> <strong>Vision</strong> investierte in <strong>Ranchi</strong> viel Zeit<br />
für aufklärungsarbeit zum thema bildung.<br />
Das Grundanliegen: den eltern aufzeigen,<br />
wie wichtig es ist, dass alle Kinder – auch die<br />
mädchen! – in die schule gehen können. lag<br />
die einschulungsrate für die Primarschule<br />
2006 noch bei 75 Prozent, werden heute alle<br />
Kinder im schulpflichtigen Alter eingeschult.<br />
Die Zahl der übertritte an die sekundarschule,<br />
die in indien die 12- bis 17-Jährigen<br />
besuchen, erhöhte sich im selben Zeitraum<br />
von 67 auf 89 Prozent. Hinzu kommt noch,<br />
dass heute viel weniger Jugendliche als früher<br />
die schule vorzeitig abbrechen.<br />
eltern setzten sich gemeinsam <strong>mit</strong> lehrern<br />
dafür ein, das schulsystem zu verbessern.<br />
<strong>World</strong> <strong>Vision</strong> unterstützte diesen impuls<br />
ganz praktisch <strong>mit</strong> der einrichtung von<br />
spielplätzen und computerräumen sowie<br />
Weiterbildungskursen für lehrer.<br />
geSuNdheit uNd<br />
hygieNe<br />
Grosse fortschritte wurden in <strong>Ranchi</strong> bei<br />
der trinkwasserversorgung erzielt. <strong>World</strong> <strong>Vision</strong><br />
ist stolz darauf, dass heute alle in unser<br />
entwicklungsprojekt involvierten familien in<br />
der nähe ihrer Wohnung Zugang zu sauberem<br />
trinkwasser haben. Viele Krankheiten<br />
können so vermieden werden.<br />
<strong>World</strong> <strong>Vision</strong> half <strong>mit</strong>, 15 ehrenamtliche<br />
Gesundheitshelfer auszubilden, die für<br />
mütter und Kinder eine erste medizinische<br />
anlaufstelle bilden und der bevölkerung die<br />
Zusammenhänge zwischen lebensweise und<br />
dem auftreten von Krankheiten aufzeigen.<br />
Durch konsequente aufklärungsarbeit<br />
konnte auch die Zahl der malariaerkrankungen<br />
markant gesenkt werden. Zudem lassen<br />
heute viel mehr eltern als früher ihre Kinder<br />
impfen – eine Prävention, die sich in <strong>Zukunft</strong><br />
auszahlen wird.<br />
bei der traditionellen Hausgeburt kam es<br />
häufig zu Komplikationen und oft sogar zu<br />
todesfällen. Daher empfehlen die Gesundheitshelfer<br />
und Hebammen, Kinder in einem<br />
spital oder einer Gesundheitsstation zu gebären.<br />
Viele frauen haben bereits umgedacht.<br />
um auch in notfällen das nächste spital<br />
oder die nächste Gesundheitsstation<br />
raschmöglichst zu erreichen, haben sich<br />
die Dorfgemeinschaften organisiert: Das<br />
Dorfko<strong>mit</strong>ee für entwicklung hat Vertrauenspersonen,<br />
die schnell und gut transporte<br />
organisieren können. ebenso half<br />
<strong>World</strong> <strong>Vision</strong>, unzugängliche ortschaften<br />
<strong>mit</strong> strassen zu erschliessen. <strong>World</strong> <strong>Vision</strong><br />
hat sich in <strong>Ranchi</strong> konsequent für einen<br />
offeneren umgang <strong>mit</strong> dem tabuthema<br />
sexualität engagiert und speziell die Jugendlichen<br />
aufgeklärt, wie sie sich wirksam<br />
13 pAteNkiNder,<br />
13 SoLidAriSche geSuNdheitSfAchfrAueN<br />
<strong>World</strong> <strong>Vision</strong> ermöglichte jungen frauen, die als Patenkinder im <strong>Ranchi</strong>-Programm registriert<br />
waren, nach abschluss der schule eine zweijährige ausbildung zur fachperson Gesundheit<br />
an der anm (auxiliary nursing and midwifery training school) zu absolvieren. nach 18<br />
monaten schulischem unterricht machten sie ein sechsmonatiges Praktikum in einem spital.<br />
2010 schlossen 13 junge frauen ihre fachausbildung ab. sie alle bestanden die abschlussprüfung<br />
<strong>mit</strong> sehr guten Resultaten, eines der ehemaligen Patenkinder machte sogar den<br />
besten lehrabschluss des bundesstaats Jharkhand.<br />
Die 13 frisch ausgebildeten Gesundheitsfachfrauen fanden alle sofort eine arbeitsstelle. sie<br />
haben sich gemeinsam entschieden, dass jede von ihrem lohn einen beitrag stiftet, da<strong>mit</strong><br />
weitere mädchen aus armen familien dieselbe ausbildung machen können. aus eigeninitiative<br />
entsteht so ein wachsendes soziales netz, das in die <strong>Zukunft</strong> wirkt.<br />
vor einer HiV-infektion und anderen Geschlechtskrankheiten<br />
schützen können.<br />
SoZiALeS<br />
beWuSStSeiN<br />
ein wichtiges anliegen von <strong>World</strong> <strong>Vision</strong><br />
war es, die menschen in den Dörfern der<br />
entwicklungsregion <strong>Ranchi</strong> und ganz besonders<br />
die Kinder über ihre Grundrechte<br />
aufzuklären. Wir haben uns auf spielerische<br />
art <strong>mit</strong> verschiedenen themen<br />
beschäftigt, so auch <strong>mit</strong> der Problematik<br />
der Kinderarbeit, die in einem spannenden<br />
Debattierwettbewerb vertieft und aufgearbeitet<br />
wurde. Die Kinder und Jugendliche<br />
lernen so, wie sie sich selber für eine<br />
nachhaltige entwicklung und eine bessere<br />
<strong>Zukunft</strong> einsetzen können.<br />
4 5
WorLd viSioN iN rANchi uNSere<br />
eNtWickLuNgSArbeit Zeigt WirkuNg<br />
29'000 menschen profitierten von den<br />
Projektaktivitäten, die <strong>World</strong> <strong>Vision</strong> von 1996<br />
bis 2011 in <strong>Ranchi</strong> lancierte und durchführte.<br />
1000 Kinder wurden als Patenkinder<br />
ins <strong>World</strong> <strong>Vision</strong> Programm aufgenommen.<br />
Die einschulungsrate stieg von 75.1%<br />
(2006) auf 100% (2011). Die Rate der<br />
übertritte von Primar- zu sekundarschule<br />
stieg von 66.9% auf 89.4%.<br />
1000 Kinder nahmen an einer<br />
lebensschule teil.<br />
rANchi<br />
in 5 Dörfern wurden spielplätze gebaut.<br />
es wurden schulpflegen gebildet, in denen<br />
sich eltern und lehrer für eine Verbesserung<br />
des unterrichts einsetzen.<br />
Die Rate der Kinder, die das ganze<br />
impfprogramm durchlaufen, stieg von<br />
60.7% (2006) auf 86% (2011). Die Rate<br />
der malaria-erkrankungen sank deutlich.<br />
10 brunnen wurden gebaut, um die<br />
trinkwasserversorgung sicher zu stellen.<br />
Jetzt haben 100% der Haushalte im<br />
Projektgebiet sauberes trinkwasser.<br />
15 Gesundheitshelfer wurden ausgebildet.<br />
130 selbsthilfegruppen für bessere<br />
Verdienstmöglichkeiten wurden gebildet.<br />
26 spargruppen wurden gegründet,<br />
die gemeinsam ein Konto bei einer bank<br />
haben und ihren <strong>mit</strong>gliedern mikrokredite<br />
ver<strong>mit</strong>teln können.<br />
Die bauern konnten ihre erträge<br />
erhöhen dank schulungen, besserem saatgut,<br />
guter bewässerungsanlagen und moderner<br />
methoden.<br />
perSöNLicheS<br />
StAtemeNt deS<br />
projektLeiterS<br />
dAS eigeNe<br />
poteNZiAL eNtdeckt!<br />
Vor 16 Jahren begann das regionale<br />
entwicklungsprojekt <strong>Ranchi</strong> in indien.<br />
Jetzt kommt der Zeitpunkt, das Projekt<br />
in die Hände lokaler Verantwortlicher zu<br />
übergeben. ich habe die Projektarbeit in<br />
<strong>Ranchi</strong> während den letzten vier Jahren als<br />
Programmverantwortlicher begleitet, die<br />
<strong>mit</strong>arbeiter vor ort kennen gelernt und<br />
einige der Kinder und Jugendlichen im Patenschaftsprogramm<br />
heranwachsen sehen.<br />
ich konnte <strong>mit</strong>verfolgen, wie sich unsere<br />
Projekte für bewässerung und Gartenbau<br />
entwickelt haben. ich freue mich zu sehen,<br />
wie viele menschen dank der einkommensförderung<br />
ihren lebensunterhalt selbst<br />
verdienen können, oder wie Jugendliche<br />
eine berufsausbildung machen.<br />
Wenn ich <strong>mit</strong> Patenkindern, eltern, Dorfentwicklungsko<strong>mit</strong>ees,<br />
selbsthilfegruppen,<br />
Kinderschutzko<strong>mit</strong>ees und Kinderclubs<br />
zusammentraf, drückten sie anerkennung<br />
und lob für die aktionen aus, die dank<br />
<strong>World</strong> <strong>Vision</strong> indien und den schweizer<br />
Partnern durchgeführt wurden. sie sprachen<br />
über ihre <strong>Vision</strong>en, bedürfnisse und<br />
schwierigkeiten, aber sie zeigten auch ihre<br />
bereitschaft zur selbstständigkeit, wenn<br />
sich <strong>World</strong> <strong>Vision</strong> 2011 aus dem Distrikt<br />
zurückziehen wird.<br />
in den letzten Jahren hat <strong>World</strong> <strong>Vision</strong> ganz<br />
bewusst den schwerpunkt darauf gelegt,<br />
menschen zu motivieren und zu befähigen,<br />
sich in selbsthilfegruppen und Dorfentwicklungsgremien<br />
zu organisieren. Denn so<br />
können sie selbständig Projekte planen und<br />
durchführen. Jetzt ist es soweit, dass <strong>World</strong><br />
<strong>Vision</strong> das Projekt der lokalen bevölkerung<br />
übergeben kann. es bedeutet ein abschied,<br />
ein loslassen. Doch wenn ich an die men-<br />
david Schwitter<br />
Programmverantworlicher<br />
für indien<br />
«Durch die enge Zusammenarbeit vor<br />
ort stelle ich immer wieder fest, dass<br />
<strong>World</strong> <strong>Vision</strong> den familien in entwicklungsländern<br />
und ihren Kindern ganz<br />
praktisch Hilfe, <strong>Hoffnung</strong> und Wegbegleitung<br />
geben kann.»<br />
schen denke, die bereit sind, die Projektaktivitäten<br />
weiter zu führen, weiss ich, das<br />
Projekt kommt in gute Hände. <strong>World</strong> <strong>Vision</strong><br />
wird weiterhin in der Region bleiben,<br />
wenn auch mehr <strong>mit</strong> dem schwergewicht<br />
auf der slumarbeit in <strong>Ranchi</strong> city. Der<br />
bezirk wird sich aber weiter entwickeln,<br />
und die motivierten menschen werden und<br />
können ihren teil für eine bessere <strong>Zukunft</strong><br />
beitragen.<br />
ich freue mich, dass es uns gelungen ist,<br />
menschen quer durch die Gesellschaft zu<br />
befähigen und zu neuen mutigen taten für<br />
eine bessere <strong>Zukunft</strong> zu motivieren.<br />
6 7<br />
ausblicK<br />
Wie geht eS<br />
Weiter iN rANchi?<br />
<strong>World</strong> vision leistet hilfe zur Selbsthilfe.<br />
die Situation in ranchi hat sich<br />
nach 16 jahren engagement so weit<br />
verbessert, dass wir uns ende September<br />
2011 aus der verantwortung<br />
für das regionale entwicklungsprojekt<br />
zurückziehen können. die letzten<br />
zwei projektjahre waren darauf<br />
ausgerichtet, die menschen in den<br />
dorfgemeinschaften zu befähigen, die<br />
initiierten Aktivitäten selbstständig<br />
oder <strong>mit</strong>hilfe anderer organisationen<br />
weiterzuführen.<br />
Die Dorfgemeinschaften in der entwicklungsregion<br />
<strong>Ranchi</strong> erarbeiteten gemeinsam<br />
einen fünfjahresplan. <strong>World</strong> <strong>Vision</strong> informierte<br />
sie detailliert über potenzielle neue Geldquellen:<br />
über Programme der indischen Regierung<br />
und von nGos (nichtregierungsorganisationen).<br />
Wir schulten die Verantwortlichen im<br />
erstellen von anträgen für Projektunterstützungen.<br />
unter der Regie von <strong>World</strong> <strong>Vision</strong> haben<br />
sich diverse selbsthilfegruppen zu einem<br />
netzwerk zusammengeschlossen, um über<br />
einen strukturierten informationsaustausch<br />
gegenseitig von lokalen erfahrungen zu profitieren.<br />
Dabei kann es um fachthemen wie die<br />
milchviehzucht gehen, aber auch um gemeinsame<br />
anfragen an spezialisierte Regierungsstellen,<br />
zum beispiel für projektbezogene landwirtschaftliche<br />
schulungen.<br />
erfahrene, <strong>mit</strong> der regionalen situation<br />
vertraute <strong>World</strong> <strong>Vision</strong>-<strong>mit</strong>arbeiter werden<br />
in <strong>Ranchi</strong> während den nächsten fünf Jahren<br />
bei bedarf weiterhin als berater zur Verfügung<br />
stehen. Wir sind jedoch zuversichtlich, dass<br />
die während 16 Jahren betreuten Dorfgemeinschaften<br />
optimal vorbereitet sind, ihre <strong>Zukunft</strong><br />
fortan weitgehend selbstständig gestalten zu<br />
können.
123456<br />
haben Sie fragen zu<br />
ihrer neuen patenschaft?<br />
oder möchten Sie ein<br />
anderes kind unterstützen?<br />
Wir beraten sie gerne.<br />
sie erreichen uns unter<br />
tel. 044 510 12 14 oder<br />
per e-mail an info@worldvision.ch<br />
SpeNdeNSpiegeL<br />
DuRcHscHnitt DeR letZten<br />
5 JaHRe<br />
81,8 % Projektarbeit<br />
12,5 % <strong>mit</strong>telbeschaffung<br />
5,7 % Verwaltung und<br />
administration<br />
QuALitätSmANAgemeNt<br />
<strong>World</strong> <strong>Vision</strong> schweiz verfügt über<br />
das nPo-label für management excellence<br />
und ist ISO-9001-zertifiziert.<br />
WorLd viSioN<br />
SchWeiZ<br />
Kriesbachstrasse 30<br />
8600 Dübendorf<br />
tel. 044 510 12 14<br />
www.worldvision.ch<br />
<strong>World</strong> <strong>Vision</strong> schweiz ist ein christlich-humanitäres Hilfswerk.<br />
im <strong>mit</strong>telpunkt der arbeit steht die unterstützung<br />
von Kindern, familien und ihrem umfeld im Kampf gegen<br />
armut und ungerechtigkeit. <strong>World</strong> <strong>Vision</strong> leistet langfristige<br />
entwicklungszusammenarbeit, not- und Katastrophenhilfe<br />
sowie entwicklungspolitische aufklärungsarbeit.