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Journalistenprogramm zur Vertiefung der deutsch-türkischen ...

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<strong>Journalistenprogramm</strong> <strong>zur</strong> <strong>Vertiefung</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>deutsch</strong>-<strong>türkischen</strong> Beziehungen<br />

Ein Projekt des KulturForum TürkeiDeutschland<br />

in Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Robert Bosch Stiftung<br />

Ausschreibung 2010<br />

Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />

die Robert Bosch Stiftung und das KulturForum TürkeiDeutschland<br />

bieten im Frühjahr 2010 das fünfte »<strong>Journalistenprogramm</strong> <strong>zur</strong><br />

<strong>Vertiefung</strong> <strong>der</strong> <strong>deutsch</strong>-<strong>türkischen</strong> Beziehungen« für Redakteure und<br />

Journalisten <strong>deutsch</strong>er Medien an. Wir laden Sie herzlich ein, sich für<br />

die Teilnahme an diesem Programm zu bewerben.<br />

KulturForum TürkeiDeutschland e.V.<br />

Ehrenvorsitz: Günter Grass, Yaşar Kemal<br />

Nie<strong>der</strong>ichstr. 23 | 50668 Köln<br />

in Zusammenarbeit mit<br />

Freundschaftsinitiative GriechenlandTürkei<br />

Ehrenvorsitz: Mikis Theodorakis, Zülfü Livaneli<br />

Telefon +49 221 120 90 68 0<br />

Telefax +49 221 139 29 03<br />

journalistenprogramm@das-kulturforum.de<br />

www.das-kulturforum.de<br />

Geschäftsführen<strong>der</strong> Vorstand:<br />

Prof. Recep Keskin<br />

Osman Okkan | Vorstandssprecher<br />

Prof. Dr. Dieter Ronte<br />

Bankverbindung: Sparkasse KölnBonn<br />

Konto 736 29 57 | BLZ 370 501 98<br />

Die Integration <strong>der</strong> aus <strong>der</strong> Türkei stammenden Bevölkerungsgruppe in Deutschland ist bisher offensichtlich nur<br />

unvollständig gelungen. Neben ermutigenden Beispielen des Zusammenwachsens stehen Zeichen zunehmen<strong>der</strong><br />

Entfremdung und Abkapselung. Die teilweise verkürzt und instrumentalisiernd geführte Integrationsdebatte wie<br />

auch die ebenso interessengeleitete Diskussion um den Reformprozess in <strong>der</strong> Türkei und die EU-<br />

Beitrittsverhandlungen verstärken das Problem. Eine fundierte Berichterstattung hat in diesem Zusammenhang ein<br />

beson<strong>der</strong>es Gewicht. Sie kann Themen des Zusammenlebens mit fremden Kulturen und <strong>der</strong> Integration aufgreifen;<br />

und sie kann, ohne vorhandene Probleme und Hin<strong>der</strong>nisse zu beschönigen, erheblich dazu beitragen, das friedliche<br />

Miteinan<strong>der</strong> vor Ort zu stabilisieren.<br />

Die Robert Bosch Stiftung und das Kulturforum TürkeiDeutschland wollen mit dem <strong>Journalistenprogramm</strong><br />

Redakteure und Journalisten dabei unterstützen, ihren Lesern, Hörern und Zuschauern eine fundierte und sensible<br />

Berichterstattung anzubieten. Dafür wurde ein dreiteiliges Programm entwickelt, das Redakteuren und<br />

Journalisten die Möglichkeit bietet, in <strong>der</strong> Diskussion mit namhaften Experten aus Politik, Wirtschaft und Medien<br />

ihr Hintergrundwissen zu den kontroversen Fragen rund um die Thematik auszubauen. Als Kernstück des<br />

Programms wird eine Türkei-Reise organisiert, die nicht vorrangig außenpolitische Fragen bearbeitet, son<strong>der</strong>n die<br />

Hintergründe <strong>der</strong> Integrationsproblematik im Herkunftsland beleuchten soll.<br />

Das Programm besteht aus folgenden drei Teilen:<br />

1. Erstes, einleitendes Wochenendforum in Köln/Bonn (19.-21.03.2010)<br />

2. Reise in die Türkei (02.-08.05.2010)<br />

3. Zweites, weiterführendes Wochenendforum in Köln/Bonn (18.-20.06.2010)<br />

Die Robert Bosch Stiftung, eine <strong>der</strong> großen unternehmensverbundenen Stiftungen in Deutschland, för<strong>der</strong>t seit<br />

ihrer Gründung im Jahre 1964 die Völkerverständigung. Sie konzentriert sich auf die Beziehungen zu Frankreich,<br />

den Län<strong>der</strong>n in Mittel- und Osteuropa, <strong>der</strong> Türkei, zu China, Japan und Indien und zu den Vereinigten Staaten.<br />

Programme für Journalisten haben dabei beson<strong>der</strong>e Bedeutung. Das KulturForum TürkeiDeutschland führt seit<br />

mehr als 15 Jahren Kunst-, Kultur- und Medienprojekte in Deutschland und in <strong>der</strong> Türkei durch.


Bewerbungen mit Arbeitsproben und einer Bescheinigung Ihrer Redaktion bitte per Mail an<br />

journalistenprogramm@das-kulturforum.de o<strong>der</strong> auf dem Postweg an KulturForum TürkeiDeutschland,<br />

Stichwort »<strong>Journalistenprogramm</strong>«, Nie<strong>der</strong>ichstr. 23, 50668 Köln. Für Rückfragen stehen wir unter <strong>der</strong><br />

Telefonnummer 0221 12 09 06 80 gerne <strong>zur</strong> Verfügung. Weitere Informationen zum Programm erhalten Sie auch<br />

unter www.das-kulturforum.de<br />

Entscheidungen über die Teilnahme erfolgen Anfang Februar 2010.<br />

Mit freundlichen Grüssen,<br />

KulturForum TürkeiDeutschland<br />

SPIEGEL SPECIAL zum <strong>Journalistenprogramm</strong> <strong>zur</strong> <strong>Vertiefung</strong> <strong>der</strong> <strong>deutsch</strong>-<strong>türkischen</strong> Beziehungen<br />

aus: Das türkische Sibirien von Petra Morsbach<br />

In: SPIEGEL Special Nr. 6 | 2008 (Auszug)<br />

»Mitte April fuhr eine <strong>deutsch</strong>e Journalistengruppe in die ostanatolische<br />

Stadt. Es handelte sich um einen Besuch "<strong>zur</strong> <strong>Vertiefung</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>deutsch</strong>-<strong>türkischen</strong> Beziehungen", eine Initiative des Kulturforums<br />

Türkei Deutschland, die von <strong>der</strong> Robert Bosch Stiftung<br />

gesponsert wird. Die Journalisten besuchten in sieben Tagen drei<br />

Städte, darunter Ankara und Istanbul. 24 Stunden verbrachten<br />

sie in Kars. Ich traf fast gleichzeitig ein, um als Gastautorin einen<br />

Monat in <strong>der</strong> Stadt zu verbringen, und war dankbar für den rasanten<br />

Start.<br />

Das Programm war dicht: Ankunft, Mittagessen, im Bürgerhaus<br />

zwei Stunden Gespräch mit dem Bürgermeister, dann eine Stunde<br />

Besuch des Stadtmuseums, Stadtrundfahrt. Auf die Besichtigung<br />

<strong>der</strong> Zitadelle wurde <strong>der</strong> Kälte wegen verzichtet: Alle<br />

krümmten sich unter dem schneidenden Wind, gefühlte Temperatur<br />

zwei Grad plus. Rasch <strong>zur</strong>ück ins Bürgerhaus, Gespräch mit<br />

NGOs (Nichtregierungsorganisationen); nach dem Abendessen<br />

Gespräch mit einem zornigen kurdischen Ex-Parlamentarier, <strong>der</strong> heute als Anwalt arbeitet. Die Journalisten hörten<br />

zu, schrieben mit, packten ihre Koffer und fielen erschöpft ins Bett. Am nächsten Tag fuhren sie <strong>zur</strong> verlassenen<br />

armenischen Stadt Ani, rannten ein Stunde zwischen den weit auseinan<strong>der</strong> liegenden Ruinen hin und her,<br />

bekamen rasch noch ein Essen und flogen davon.<br />

Dass dieser Crashkurs so einschlug und auch einzelne Teilnehmer am Gesamtprogramm später sagten, Kars habe<br />

auf sie den stärksten Eindruck gemacht, mag erstaunen. Doch fände man Gründe. Die eigentümliche Atmosphäre<br />

dieser unspektakulären Stadt zum Beispiel und die strenge Schönheit ihrer Landschaft. Kars wirkt nicht orientalisch,<br />

son<strong>der</strong>n - mit seinen wuchtigen Verwaltungsgebäuden im russischen Stil, den löchrigen Straßen, den kahlen<br />

Maulbeerbäumen - eher sibirisch. Auch das Straßenleben ist nicht bunt und lebhaft, son<strong>der</strong>n gedämpft, ernst und<br />

erst auf den zweiten Blick anrührend freundlich.<br />

Eine solche Reise for<strong>der</strong>t immer dazu auf, eigene Vorstellungen zu überprüfen, und die Kur begann natürlich nicht<br />

mit Kars. Vier <strong>deutsch</strong>-türkische o<strong>der</strong> türkisch-<strong>deutsch</strong>e Journalisten betreuten die Gruppe. Sie waren gescheit,<br />

umsichtig, kontaktfreudig, organisierten perfekt, dolmetschten simultan in fließendem Wechsel und stimmten<br />

sich fast lautlos miteinan<strong>der</strong> ab, imponierende Leute, kompetent in zwei Kulturen. Sie kannten nicht nur die Fakten,<br />

son<strong>der</strong>n auch die wechselseitigen Klischees und wirkten behutsam ein, ohne aufzutrumpfen. Es war eine<br />

soziale Meisterleistung, dazu eine Lehrstunde über türkisches Potential und <strong>deutsch</strong>e Ahnungslosigkeit, wovon<br />

ich mich nicht ausnehme.«

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