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Zwischen zwei Welten? - bei der Deutschen Afrika Stiftung!

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gung, Menschenrechtsverletzungen, aber auch Demokratisierungsprozesse<br />

gekennzeichnet waren. Hinzu kamen Hunger- und Naturkatastrophen.<br />

Viele Menschen vom afrikanischen Kontinent haben in Deutschland Zuflucht<br />

gesucht und eine neue Heimat gefunden.<br />

Migration und Entwicklung<br />

Migration und Integration verän<strong>der</strong>t nicht nur die<br />

Ziellän<strong>der</strong>, son<strong>der</strong>n auch die Herkunftsstaaten <strong>der</strong><br />

Migranten. Dies gilt umso mehr, wenn höher qualifizierte<br />

Menschen abwan<strong>der</strong>n. Es kann Entwicklungsbemühungen<br />

nicht dienlich sein, wenn afrikanische<br />

Staaten Fachkräfte ausbilden, diese dann aber auf Lebenszeit in Europa<br />

ar<strong>bei</strong>ten.<br />

Ein weiterer Zusammenhang zwischen den Themen Migration, Integration<br />

und Entwicklung wird beson<strong>der</strong>s <strong>bei</strong>m Thema Rücküberweisung<br />

deutlich. Dieser Aspekt ist bisher <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Diskussion zu wenig betrachtet<br />

worden. Der Großteil <strong>der</strong> Migranten aus <strong>Afrika</strong> tätigt Rücküberweisungen.<br />

Es kommt vor, dass bis zur Hälfte des Einkommens zurück in die Heimat<br />

geschickt wird und sogar Schulden gemacht werden, um entsprechende<br />

Rücküberweisungen tätigen zu können und die Erwartungen <strong>der</strong> Familie<br />

im Herkunftsland zu erfüllen. 1 Hauptmotiv <strong>der</strong> Rücküberweisungen ist<br />

die Sorge <strong>der</strong> Migranten um die im Herkunftsland verbliebenen Familienangehörigen.<br />

Das gilt umso mehr wenn nur ein Familienmitglied ins<br />

Ausland migriert ist und Ehepartner, Kin<strong>der</strong> und Eltern zurückgelassen<br />

wurden. Diese sind dann auf Unterstützung angewiesen.<br />

Die stetig wachsenden Rücküberweisungen von Migranten an ihre Familien<br />

im Herkunftsland tragen natürlich zur Verbesserung <strong>der</strong> Lebenssituation<br />

und zur Entwicklung in <strong>Afrika</strong> <strong>bei</strong>. Entsprechende Studien2 „Migration und Integration<br />

verän<strong>der</strong>t nicht nur Ziellän<strong>der</strong>,<br />

son<strong>der</strong>n auch die Herkunftsstaaten<br />

<strong>der</strong> Migranten.“<br />

zeigen, dass die Rücküberweisungen zumeist unmittelbar <strong>der</strong> eigenen<br />

Familie, den Eltern und Verwandten zugute kommen. Nicht nur <strong>der</strong> Le-<br />

1 Schrö<strong>der</strong>, Sabine, Die ghanaische Diaspora in Deutschland – Entwicklungsmotor für ihr Heimatland?<br />

Beiträge <strong>der</strong> ghanaischen Diaspora in Deutschland und ihrer Organisationen zurEntwicklung<br />

ihres Heimatlandes, Diplomar<strong>bei</strong>t Humboldt-Universität zu Berlin, Geographisches Institut<br />

2006.<br />

2 Orozco, Manuel, Diasporas, Development and Transnational Integration: Ghanaians in the<br />

U.S., U.K. and Germany, Report Commission by Citizen International through the U.S. Agency<br />

for International Development 2005.<br />

DAS e.V. Schriftenreihe Nr. 83<br />

Thomas Kufen<br />

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