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Ausgangslage und Auftrag - Dr. Markus Spinatsch -- Beratung für ...

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<strong>Dr</strong>. <strong>Markus</strong> <strong>Spinatsch</strong><br />

<strong>Beratung</strong> <strong>für</strong> Politik <strong>und</strong> Verwaltung<br />

Planungsgr<strong>und</strong>lagen <strong>für</strong> die hochspezialisierte<br />

Medizin<br />

Bedarf <strong>und</strong> Angebot von Informationen über die hochspezialisierten<br />

medizinischen Leistungen in der Schweiz<br />

Bericht zuhanden der Schweizerischen Konferenz der kantonalen<br />

<strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsdirektorinnen <strong>und</strong> -direktoren<br />

Bern, 13. Seper den 7. 2004 Mai 2007


<strong>Dr</strong>. <strong>Markus</strong><br />

<strong>Spinatsch</strong><br />

<strong>Beratung</strong> <strong>für</strong> Politik <strong>und</strong> Verwaltung<br />

Spitalgasse 14<br />

3011 Bern<br />

Tel. 031 312 13 24<br />

Fax 031 312 13 25<br />

info@m-spinatsch.ch<br />

www.m-spinatsch.ch


Überblick<br />

Planungsgr<strong>und</strong>lagen <strong>für</strong> die hochspezialisierte Medizin Seite i<br />

Mit der Neugestaltung des Finanzausgleichs <strong>und</strong> der Aufgaben zwischen B<strong>und</strong> <strong>und</strong> Kantonen sowie mit der<br />

neuen Regelung der Spitalfinanzierung im Krankenversicherungsgesetz sind die Kantone gehalten, die hochspezialisierte<br />

Medizin (HSM) zu planen, zu koordinieren <strong>und</strong> zu konzentrieren. Um diesen Aufgaben nachkommen<br />

zu können, sind die Kantone sowie die ebenfalls betroffenen Spitäler <strong>und</strong> der B<strong>und</strong> auf umfassende <strong>und</strong><br />

zuverlässige Informationen über die HSM angewiesen. Der vorliegende Bericht gibt Auskunft darüber, welche<br />

Informationen <strong>für</strong> diese Aufgaben benötigt werden, auf welche bereits vorhandenen Daten zurückgegriffen<br />

werden kann <strong>und</strong> welche allenfalls neu zu erheben sind, wie die Bereitstellung von zweckmässigen HSM-<br />

Informationen organisiert <strong>und</strong> finanziert werden kann <strong>und</strong> mit welchen Zeitperspektiven zu rechnen ist.<br />

Der Informationsbedarf umfasst Angaben zur erbrachten Dienstleistung (Behandlung, Eingriff), zur behandelten<br />

Person, zu den eingesetzten Ressourcen (Infrastruktur, Personal), zu den anfallenden Kosten sowie zur erzeugten<br />

Wirkung. Mit Hilfe dieser Informationen lassen sich zudem Aussagen zur Disponibilität (kann die<br />

Dienstleistung überhaupt erbracht werden), zum Zugang (ist die Dienstleistung <strong>für</strong> alle Gr<strong>und</strong>versicherten gleichermassen<br />

verfügbar), zur Wirtschaftlichkeit, zur Wirksamkeit sowie zum Kosten-Nutzen-Verhältnis machen.<br />

Im Minimum <strong>und</strong> damit in erster Priorität müssen die Kantone Kenntnis haben von der Anzahl Fälle pro HSM-<br />

Bereich, von den Kosten pro Fall sowie von der Disponibilität (Nachweis eines Spitals, dass es über die notwendigen<br />

Voraussetzungen <strong>für</strong> HSM-Dienstleistungen verfügt). In zweiter Priorität werden Informationen über<br />

die Prozessqualität <strong>und</strong> über die Wirkung der Eingriffe <strong>und</strong> Behandlungen benötigt.<br />

Dieser Informationsbedarf kann teilweise mit bereits vorhandenen Datenangeboten – insbesondere aus den<br />

Ges<strong>und</strong>heitsstatistiken des B<strong>und</strong>esamtes <strong>für</strong> Statistik – abgedeckt werden. Informationslücken bestehen<br />

namentlich in Bezug auf die verfügbaren personellen Ressourcen sowie auf die Wirkung. Diese Lücken können<br />

teilweise durch Ergänzungen von bestehenden Erhebungen, teilweise durch den Aufbau von neuen Erhebungen<br />

geschlossen werden.<br />

Zur Abdeckung des Informationsbedarfs sollte ein umfassendes HSM-Informationssystem aufgebaut werden.<br />

Kern dieses Systems ist ein nutzergerechtes Monitoring, mit dem regelmässig über die wesentlichen Bereiche<br />

der HSM informiert wird. Zusätzliche Informationsbedürfnisse können mit spezifischen Einzelaufträgen abgedeckt<br />

werden. Die <strong>für</strong> das Informationssystem benötigten Daten können entweder dezentral von den jeweiligen<br />

Datenbanken abgerufen oder aber in einem HSM-Register zentral verwaltet <strong>und</strong> von dort aus bearbeitet werden.<br />

Angesichts der vielen noch zu klärenden Fragen ist es nicht möglich, die <strong>für</strong> den Aufbau <strong>und</strong> den Betrieb des<br />

Informationssystems anfallenden Kosten abzuschätzen. In Bezug auf die Finanzierung bleibt abzuwarten, inwiefern<br />

der B<strong>und</strong> einen HSM-Informationsauftrag erhält <strong>und</strong> ob die da<strong>für</strong> benötigten Mittel bereitgestellt werden.<br />

Zumindest kurz- bis mittelfristig ist davon auszugehen, dass ein HSM-Informationssystem von den Nutzniessern<br />

zu finanzieren sein wird.<br />

Der Aufbau eines HSM-Informationssystems wird mehrere Jahre in Anspruch nehmen. Zu Beginn sollten die<br />

organisatorischen Rahmenbedingungen (Nutzniesser, Trägerschaft, Finanzierung) geklärt <strong>und</strong> die HSM-Bereiche<br />

verbindlich definiert werden. Davon ausgehend könnte das BFS bis Mitte 2008 erste Informationen zu<br />

Fallzahlen, Fallkosten <strong>und</strong> zur Disponibilität liefern. Diese Gr<strong>und</strong>lage kann in der Folge schrittweise durch gezielte<br />

Ergänzungen <strong>und</strong> Erweiterungen – insbesondere über die Prozessqualität <strong>und</strong> über die Wirkungen - zu<br />

einem umfassenden HSM-Monitoring ausgebaut werden.<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>Markus</strong> <strong>Spinatsch</strong><br />

<strong>Beratung</strong> <strong>für</strong> Politik <strong>und</strong> Verwaltung


Résumé<br />

Planungsgr<strong>und</strong>lagen <strong>für</strong> die hochspezialisierte Medizin Seite i<br />

De par le nouveau régime de péréquation financière et la répartition des tâches entre la Confédération et les<br />

cantons, et vu la nouvelle réglementation du financement hospitalier dans la loi sur l'assurance-maladie, les<br />

cantons sont tenus de planifier, de coordonner et de concentrer la médecine hautement spécialisée (MHS).<br />

Pour l'accomplissement de ces tâches, les cantons ainsi que les hôpitaux concernés et la Confédération sont<br />

tributaires d'une information complète et fiable sur la MHS. Le rapport ici présenté renseigne sur le type<br />

d'informations nécessaires à l'accomplissement de ces tâches, de même que sur les données déjà disponibles<br />

auxquelles il peut être recouru et sur celles qu'il convient éventuellement de relever à l'avenir. Y sont démontrés<br />

l'organisation et le financement de la mise à disposition d'informations MHS, mais aussi les délais avec<br />

lesquels il faut compter.<br />

Le besoin d'information recouvre des indications sur la prestation fournie (traitement, intervention), la personne<br />

traitée, les ressources engagées (infrastructure, personnel), les coûts occasionnés ainsi que sur l'effet produit.<br />

Ces informations permettent en outre d'expliquer la disponibilité (la prestation peut-elle après tout être fournie?),<br />

l'accès (la prestation peut-elle être obtenue sans discrimination par tous les assurés de base?), l'efficience,<br />

l'efficacité ainsi que le rapport coût-bénéfice.<br />

Mais les cantons devront connaître à tout le moins et en première priorité le nombre de cas par domaine MHS,<br />

les coûts par cas ainsi que la disponibilité (preuve à fournir par un hôpital qu'il satisfait aux préalables nécessaires<br />

aux prestations MHS). En deuxième priorité on a besoin d'informations sur la qualité du processus ainsi<br />

que sur les effets des interventions et des traitements.<br />

Ce besoin d'information peut en partie être couvert par des systèmes de données déjà existants, notamment<br />

celles issues des statistiques sanitaires de l'Office fédéral de la statistique. Des lacunes en matière d'information<br />

existent notamment en relation avec les ressources personnelles disponibles ainsi qu'au niveau des effets.<br />

Elles peuvent en partie être comblées par des compléments de relevés actuels, mais en partie aussi par la<br />

mise en place de nouveaux relevés.<br />

Pour répondre au besoin d'information il s'agirait d'échafauder un système d'information MHS complet et<br />

détaillé. Constitue le fondement de ce système un monitorage convivial permettant d'informer régulièrement<br />

sur les domaines essentiels de la MHS. Des besoins d'information additionnels pourront être couverts à l'aide<br />

de mandats spécifiques. Les données requises pour le système d'information pourront être soit livrées de<br />

manière décentralisée par les banques de données respectives, soit gérées par un registre MHS centralisé et<br />

traitées à partir de là.<br />

Vu les nombreuses questions qui restent à clarifier, il n'est pas possible d'évaluer les coûts inhérents à la mise<br />

sur pied et à l'exploitation du système d'information. S'agissant du financement, il faut attendre dans quelle<br />

mesure la Confédération se verra confier un mandat d'information MHS et si les moyens nécessaires à cet<br />

effet seront mis à disposition. A court et moyen terme pour le moins, on peut d'ores et déjà admettre que le<br />

système devra être financé par les usagers.<br />

La mise sur pied d'un système d'information MHS prendra plusieurs années. Pour commencer, il s'agirait de<br />

clarifier les conditions-cadre organisationnelles (usagers, organismes responsables, financement) et de donner<br />

une définition contraignante des divers domaines MHS. A partir de là l'OFS pourrait fournir d'ici à mi-2008 de<br />

premières informations relatives au nombre de cas, aux coûts par cas et à la disponibilité. Par la suite cette<br />

base pourrait être élargie progressivement par des compléments ou des adjonctions, en particulier dans le<br />

domaine de l'information d'impact, vers un monitorage MHS de grande envergure.<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>Markus</strong> <strong>Spinatsch</strong><br />

<strong>Beratung</strong> <strong>für</strong> Politik <strong>und</strong> Verwaltung


Inhaltsverzeichnis<br />

Planungsgr<strong>und</strong>lagen <strong>für</strong> die hochspezialisierte Medizin Seite iii<br />

1 <strong>Ausgangslage</strong> <strong>und</strong> <strong>Auftrag</strong> 1<br />

1.1 Zweck <strong>und</strong> Ziele 1<br />

1.2 Vorgehen 1<br />

2 Klärung wichtiger Begriffe 3<br />

3 Der Informationsbedarf 5<br />

3.1 Der Bedarf der GDK bzw. der Kantone 5<br />

3.2 Der Bedarf des B<strong>und</strong>es <strong>und</strong> der Spitäler 6<br />

3.3 Aufbau <strong>und</strong> Struktur des HSM-Informationssystems 7<br />

4 Die Informationsangebote 11<br />

5 Prioritäten <strong>und</strong> Lücken 15<br />

6 Beschaffung <strong>und</strong> Aufbereitung der benötigten Informationen 19<br />

6.1 Informationsform: Monitoring <strong>und</strong> Einzelaufträge 19<br />

6.2 Aufbewahrung der Daten: Dezentral oder Register 20<br />

7 Arbeitsorganisation 23<br />

8 Kosten <strong>und</strong> Finanzierung 25<br />

9 Weiteres Vorgehen 27<br />

10 Anhang 29<br />

10.1 Mandatsbegleitung <strong>und</strong> Auskunftspersonen 29<br />

10.2 Gesetzestexte, Materialien <strong>und</strong> Literatur 30<br />

10.3 Motion Kiener Nellen (SP, BE) 31<br />

10.4 Motion Weyeneth (SVP, BE) 33<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>Markus</strong> <strong>Spinatsch</strong><br />

<strong>Beratung</strong> <strong>für</strong> Politik <strong>und</strong> Verwaltung


Abkürzungsverzeichnis<br />

Planungsgr<strong>und</strong>lagen <strong>für</strong> die hochspezialisierte Medizin Seite v<br />

BAG B<strong>und</strong>esamt <strong>für</strong> Ges<strong>und</strong>heit<br />

BFS B<strong>und</strong>esamt <strong>für</strong> Statistik<br />

CHOP Schweizerische Operationsklassifikation<br />

GDK Schweizerische Konferenz der kantonalen Ges<strong>und</strong>heitsdirektorinnen<br />

<strong>und</strong> -direktoren<br />

H+ Verband der Spitäler der Schweiz<br />

HSM Hochspezialisierte Medizin<br />

ICD International Classification of Disease<br />

IVKKM Interkantonale Vereinbarung über die Koordination <strong>und</strong><br />

Konzentration der hochspezialisierten Medizin vom 25.<br />

November 2004<br />

KVG B<strong>und</strong>esgesetz über die Krankenversicherung<br />

NFA Neugestaltung des Finanzausgleichs <strong>und</strong> der Aufgaben<br />

zwischen B<strong>und</strong> <strong>und</strong> Kantonen<br />

Obsan Schweizerisches Ges<strong>und</strong>heitsobservatorium<br />

SUK Schweizerische Universitätskonferenz<br />

VKL Verordnung über die Kostenermittlung <strong>und</strong> die Leistungserfassung<br />

durch Spitäler <strong>und</strong> Pflegeheime in der Krankenversicherung<br />

(VKL)<br />

VSKR Vereinigung schweizerischer Krebsregister<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>Markus</strong> <strong>Spinatsch</strong><br />

<strong>Beratung</strong> <strong>für</strong> Politik <strong>und</strong> Verwaltung


1 <strong>Ausgangslage</strong> <strong>und</strong> <strong>Auftrag</strong><br />

<strong>Ausgangslage</strong> <strong>und</strong> <strong>Auftrag</strong> Seite 1<br />

Im Herbst 2006 haben die Kantone Zürich sowie Basel <strong>und</strong> Bern Gutachten<br />

zur Organisation der hochspezialisierten Medizin (HSM) in der Schweiz vorgelegt.<br />

Im Lichte der Ergebnisse dieser Gutachten beschloss der Vorstand der<br />

Schweizerischen Konferenz der kantonalen Ges<strong>und</strong>heitsdirektorinnen <strong>und</strong> –<br />

direktoren (GDK) an seiner Sitzung vom 25. Januar 2007, dass die Arbeiten<br />

zur Konzentration <strong>und</strong> Koordination der HSM vorangetrieben werden sollen.<br />

Im Vordergr<strong>und</strong> steht die Schaffung von Transparenz über die betroffenen<br />

Leistungsbereiche. Dazu soll zum einen die vorliegende Liste der HSM-Bereiche<br />

aktualisiert werden. Zum andern gilt es, ein Informationssystem aufzubauen,<br />

mit dem Umfang, Verlauf, Qualität <strong>und</strong> Ergebnisse der HSM-Tätigkeiten<br />

verfolgt <strong>und</strong> dokumentiert werden können. Diese Informationen sollen der<br />

GDK <strong>und</strong> andern Entscheidungsträgern als Gr<strong>und</strong>lagen <strong>für</strong> die Entscheidfindung<br />

bei der Planung <strong>und</strong> Steuerung der HSM dienen.<br />

1.1 Zweck <strong>und</strong> Ziele<br />

Mit dem vorliegenden, im <strong>Auftrag</strong> des Zentralsekretariats der GDK erstellten<br />

Bericht soll aufgezeigt werden, wie ein solches HSM-Informationssystem ausgestaltet<br />

<strong>und</strong> möglichst sinnvoll genutzt werden kann. Der Bericht dient der<br />

GDK als Gr<strong>und</strong>lage <strong>für</strong> die Gr<strong>und</strong>satzentscheidung, ob ein solches Informationssystem<br />

aufgebaut werden soll <strong>und</strong> welche Rahmenbedingungen dabei zu<br />

berücksichtigen sind.<br />

Im Einzelnen geht es darum<br />

• den Informationsbedarf abzuklären<br />

• den aktuellen Informationsstand <strong>und</strong> die vorhandenen Datengr<strong>und</strong>lagen zu<br />

beschreiben<br />

• aufzuzeigen, wie die benötigten Informationen beschafft werden können<br />

• ein Organisationsmodell <strong>für</strong> den Betrieb des Informationssystems vorzuschlagen<br />

• Angaben zu den Kosten <strong>und</strong> zur Finanzierung vorzulegen <strong>und</strong><br />

• Planungsetappen zum Erstellen eines Informationssystems zeitlich <strong>und</strong> inhaltlich<br />

zu definieren.<br />

1.2 Vorgehen<br />

Die Arbeit beruht auf Informationen <strong>und</strong> Materialien, die namentlich vom<br />

Zentralsekretariat der GDK <strong>und</strong> von der Sektion Ges<strong>und</strong>heitsstatistik des<br />

B<strong>und</strong>esamtes <strong>für</strong> Statistik (BFS) eingebracht wurden. Diese hat die Arbeiten<br />

beratend unterstützt <strong>und</strong> die im Bericht aufgeführten statistikbezogenen<br />

Sachverhalte auf ihre Korrektheit überprüft.<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>Markus</strong> <strong>Spinatsch</strong><br />

<strong>Beratung</strong> <strong>für</strong> Politik <strong>und</strong> Verwaltung


2 Klärung wichtiger Begriffe<br />

Klärung wichtiger Begriffe Seite 3<br />

Politische Entscheide müssen der Sache, die sie betreffen, gerecht werden.<br />

Sachverhalte lassen sich erheben <strong>und</strong> abbilden, soweit sie beobachtbar <strong>und</strong><br />

messbar sind. Bei diesen Abbildungen von Sachverhalten kann je nach Komplexität<br />

<strong>und</strong> Aussagekraft unterschieden werden zwischen Daten, Informationen<br />

<strong>und</strong> Wissen (vgl. Abbildung 1).<br />

Abbildung 1: Daten, Informationen, Wissen<br />

Komplexität<br />

Daten<br />

Informationen<br />

Wissen<br />

Aussagekraft<br />

• Daten wie z. B. das Körpergewicht, das Alter oder die Krankheitsdiagnose<br />

einer Person sind unmittelbare Abbilder von Einzelzuständen. Solche Einzeldaten<br />

sind in der Regel nicht komplex, isoliert betrachtet haben sie<br />

kaum Bedeutung.<br />

• Erst wenn Daten miteinander in Beziehung gebracht werden, erhalten sie<br />

eine Aussagekraft <strong>und</strong> werden damit zur nutzbaren Information: das Verhältnis<br />

von Körpergrösse <strong>und</strong> Körpergewicht etwa gibt Auskunft über ges<strong>und</strong>heitliche<br />

Risiken, denen eine Person ausgesetzt ist. Je mehr Bezüge<br />

zwischen Einzeldaten hergestellt werden, umso komplexer, aber auch<br />

umso aussagekräftiger werden die Informationen: aus dem Zusammenzug<br />

von Körpergrösse <strong>und</strong> Körpergewicht von Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen eines<br />

bestimmten Einzugsgebietes lassen sich etwa Schlüsse über die zukünftige<br />

Verbreitung von bestimmten Krankheiten wie z. B. Diabetes ziehen,<br />

aus denen sich wiederum der Bedarf <strong>für</strong> zukünftige medizinische Dienstleistungen<br />

ableiten lässt.<br />

• Werden solche Informationen mit weiteren, anderswo verfügbaren Informationen<br />

sowie mit bereits vorhandenen Wissensbeständen verknüpft, dann<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>Markus</strong> <strong>Spinatsch</strong><br />

<strong>Beratung</strong> <strong>für</strong> Politik <strong>und</strong> Verwaltung


Klärung wichtiger Begriffe Seite 4<br />

wird Wissen generiert. Erst das Wissen ermöglicht es, Beobachtungsinformationen<br />

zu verstehen <strong>und</strong> zu interpretieren, daraus Schlüsse zu ziehen<br />

oder z. B. Prognosen zu erstellen. Wissen als Einsicht in gr<strong>und</strong>sätzliche,<br />

über den Einzelfall hinaus gültige Zusammenhänge ist schliesslich auch die<br />

Gr<strong>und</strong>lage da<strong>für</strong>, neue Phänomene zu verstehen <strong>und</strong> innovative Problemlösungen<br />

zu entwickeln.<br />

Daten, Informationen <strong>und</strong> Wissen sind heute explizit in Form von Publikationen<br />

oder auf elektronischen Datenträgern oder aber implizit in den Köpfen von<br />

Personen vorhanden. Während beim eigentlichen Wissen die implizite Form<br />

des Vorhandenseins, d. h. die Person als Wissensträger, eine sehr zentrale<br />

Rolle spielt, stehen bei den Daten <strong>und</strong> bei der Information die expliziten Formen<br />

der Verfügbarkeit – Tabellen, Grafiken u. a. m. auf Papier gedruckt oder<br />

auf Bildschirm abrufbar - im Vordergr<strong>und</strong>.<br />

Daten werden in der Regel mit geeigneten Methoden direkt an der Quelle<br />

erhoben, zentral gesammelt <strong>und</strong> in elektronischen Datenbanken verwaltet.<br />

Unter einem Register versteht man umgangssprachlich ein amtlich geführtes<br />

Verzeichnis über bestimmte rechtlich wichtige Verhältnisse wie z. B. das<br />

Zivilstandsregister, das Handelsregister oder das Gr<strong>und</strong>buch. Zentral sind<br />

dabei die eindeutige Identifikation der Einheiten wie z. B. Personen oder Parzellen,<br />

um deren administrative <strong>und</strong> oft auch rechtsverbindliche Erfassung es<br />

geht. Im Bereich der Medizin wird der Begriff des Registers auch als Sammlung<br />

von (anonymisierten) Daten zu Forschungszwecken verwendet (z. B.<br />

Krebsregister). In dieser Form ist der Registerbegriff identisch mit dem Begriff<br />

einer Datenbank.<br />

Statistiken sind zu Informationen aufbereitete Daten aus einer Datenbank, die<br />

einer breiten Öffentlichkeit zur freien Nutzung zugänglich gemacht werden.<br />

Statistiken sind angebotszentriert, frei zugänglich <strong>und</strong> auf langfristige Konstanz<br />

ausgelegt.<br />

In Informationssystemen werden Daten <strong>und</strong> Informationen aus einer oder<br />

mehreren verschiedenen Quellen erschlossen <strong>und</strong> so aufbereitet, dass sie den<br />

spezifischen Bedürfnissen von ausgewählten Nutzern entsprechen. Informationssysteme<br />

sind nachfragebezogen, in der Regel nur einem beschränkten<br />

Kreis von Nutzern zugänglich <strong>und</strong> flexibel auf deren vielfältige Bedürfnisse<br />

ausgerichtet.<br />

Die hier mit spezifischen Begriffen definierten Sachverhalte lassen sich in der<br />

Alltagspraxis oft nicht so eindeutig auseinanderhalten, wie aus den Definitionen<br />

geschlossen werden könnte. Die Übergänge sind fliessend, es gibt Grauzonen<br />

<strong>und</strong> Überlappungen. Die begrifflichen Klärungen sind aber trotzdem<br />

sinnvoll <strong>und</strong> notwendig, können sie doch einiges zur Verhinderung von Missverständnissen<br />

<strong>und</strong> zur Klärung spezifischer Bedürfnisse <strong>und</strong> Anforderungen<br />

beitragen.<br />

In diesem Sinne ist festzuhalten, dass es im vorliegenden Bericht in erster Linie<br />

um den Aufbau eines Informationssystems geht, mit dem <strong>für</strong> einen beschränkten<br />

Kreis von Nutzern <strong>für</strong> konkrete Zwecke spezifische Informationen<br />

bereit zu stellen sind. Die verschiedentlich eingebrachte Forderung nach einem<br />

Register ist von diesem Aspekt zu trennen. Es ist möglich, aber nicht in<br />

jedem Fall notwendig, alle <strong>für</strong> ein Informationssystem erforderlichen Daten in<br />

einer zentralen Datenbank zusammenzuziehen.<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>Markus</strong> <strong>Spinatsch</strong><br />

<strong>Beratung</strong> <strong>für</strong> Politik <strong>und</strong> Verwaltung


3 Der Informationsbedarf<br />

Der Informationsbedarf Seite 5<br />

3.1 Der Bedarf der GDK bzw. der Kantone<br />

Die Planung <strong>und</strong> Aufgabenverteilung der hochspezialisierten Medizin unter<br />

den Kantonen ist seit längerer Zeit Gegenstand von Diskussionen. Im Rahmen<br />

der Neugestaltung des Finanzausgleichs <strong>und</strong> der Aufgabenteilung zwischen<br />

B<strong>und</strong> <strong>und</strong> Kantonen (NFA) wurde die hochspezialisierte Medizin als einer derjenigen<br />

Bereiche identifiziert, der zwecks effizienterer <strong>und</strong> wirksamerer Aufgabenerfüllung<br />

auf interkantonaler Ebene koordiniert <strong>und</strong> konzentriert werden<br />

soll. Im Herbst 2004 stimmten Volk <strong>und</strong> Stände dem B<strong>und</strong>esbeschluss zur<br />

Neugestaltung des Finanzausgleichs <strong>und</strong> der Aufgabenteilung zwischen B<strong>und</strong><br />

<strong>und</strong> Kantonen (NFA) zu. Dieser Beschluss stipuliert u. a., dass der B<strong>und</strong> auf<br />

Antrag interessierter Kantone im Bereich der HSM interkantonale Verträge allgemein<br />

verbindlich erklären oder Kantone zur Beteiligung an interkantonalen<br />

Verträgen verpflichten kann (Art. 48a, Abs. 1 Bst. h). Zur gleichen Zeit verabschiedete<br />

die GDK in der Interkantonalen Vereinbarung über die Koordination<br />

<strong>und</strong> Konzentration der hochspezialisierten Medizin (IVKKM) Gr<strong>und</strong>sätze <strong>und</strong><br />

Regeln <strong>für</strong> die Planung <strong>und</strong> Zuordnung der Versorgungskapazitäten <strong>für</strong> die<br />

hochspezialisierte medizinische Versorgung. In der gegenwärtig von den eidgenössischen<br />

Räten behandelten Revision des B<strong>und</strong>esgesetzes über die<br />

Krankenversicherung (KVG) (Spitalfinanzierung) werden die Kantone darauf<br />

verpflichtet, im Bereich der hochspezialisierten Medizin eine gemeinsame Planung<br />

zu beschliessen. Sollten sie dieser Aufgabe nicht zeitgerecht nachkommen,<br />

so erlässt der B<strong>und</strong>esrat die Planung (Art. 39, Abs. 3) 1 .<br />

Um diesen Aufträgen <strong>für</strong> die Planung, Koordination <strong>und</strong> Konzentration der<br />

HSM nachkommen zu können, benötigen die Kantone Informationen über die<br />

Sachverhalte <strong>und</strong> Entwicklungen im HSM-Bereich. Die IVKKM enthält eine<br />

Reihe von Kriterien, nach denen die HSM-Bereiche definiert werden. Diese<br />

Kriterien können auch als generelle Anforderungen an die <strong>für</strong> die Planung<br />

benötigten Informationen gelten:<br />

a. Qualität<br />

b. Wirtschaftlichkeit<br />

c. Wirksamkeit<br />

d. Nutzen<br />

e. Technologisch-ökonomische Lebensdauer<br />

f. Verfügbarkeit hochqualifizierten Personals <strong>und</strong> Teambildung<br />

g. Relevanz des Bezugs zu Forschung <strong>und</strong> Lehre<br />

1<br />

Die hier wiedergegebene Formulierung entspricht dem Antrag des B<strong>und</strong>esrates. Nach<br />

der in der Frühjahrssession vom Nationalrat abgeschlossenen <strong>Beratung</strong> bestehen noch<br />

Differenzen zwischen den beiden Räten, die voraussichtlich in der Sommersession<br />

2007 bereinigt werden. Der <strong>für</strong> die vorliegende Arbeit relevante Gr<strong>und</strong>satz der<br />

Planungspflicht der Kantone sowie die subsidiäre Kompetenzübertragung an den<br />

B<strong>und</strong>esrat sind unbestritten.<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>Markus</strong> <strong>Spinatsch</strong><br />

<strong>Beratung</strong> <strong>für</strong> Politik <strong>und</strong> Verwaltung


Der Informationsbedarf Seite 6<br />

h. Finanzierbarkeit.<br />

Eine weitere Quelle zur Bestimmung des Informationsbedarfs ergibt sich aus<br />

einer Analyse der HSM-Gutachten der Kantone Zürich bzw. Basel-Stadt <strong>und</strong><br />

Bern. Zum einen enthalten diese explizite Forderungen nach benötigten Daten<br />

<strong>und</strong> Informationen. Zum andern enthalten die Gutachten Argumentationen, die<br />

auf der Verfügbarkeit von bestimmten Informationen aufbauen <strong>und</strong> mithin<br />

einen entsprechenden Informationsbedarf anzeigen. Im Einzelnen handelt es<br />

sich um die folgenden Informationen <strong>und</strong> Themen:<br />

• Inzidenz / Prävalenz <strong>für</strong> alle Bereiche des HSM<br />

• Regionale Verteilung der Patienten (Patientendemographie)<br />

• Mindestfallzahlen<br />

• Benötigte Unterstützungsstrukturen<br />

• Wirtschaftlichkeit des Mitteleinsatzes<br />

• Internationale Konkurrenzfähigkeit<br />

• Überprüfung von medizinisch nicht gerechtfertigten Mengenausweitungen<br />

• Wirksamkeitsüberprüfung mit Erfolgskriterien<br />

• Teilnahme an internationalen Ergebnisqualitätsregistern<br />

• Sicherung der Qualität <strong>und</strong> des langfristigen Erfolgs durch Evaluation der<br />

Ergebnisse (Outcome) mittels nationaler <strong>und</strong> internationaler Benchmarks.<br />

3.2 Der Bedarf des B<strong>und</strong>es <strong>und</strong> der Spitäler<br />

Gemäss Art. 21, Ziff. 1 des KVG überwacht der B<strong>und</strong>esrat die Durchführung<br />

der Krankenversicherung. Dieser generelle Aufsichtsauftrag schliesst auch die<br />

besonderen Regelungen im HSM-Bereich mit ein. Damit der B<strong>und</strong>esrat der<br />

darin enthaltenen subsidiären Kompetenzübertragung entsprechen kann, ist<br />

auch er darauf angewiesen, umfassend <strong>und</strong> rechtzeitig über die Verhältnisse<br />

in der HSM informiert zu sein.<br />

Auch die Spitäler als Verhandlungspartner der Kantone bei der Planung <strong>und</strong><br />

Steuerung der HSM haben einen Informationsbedarf über die von ihnen erbrachten<br />

HSM-Leistungen. Im Vordergr<strong>und</strong> steht dabei das Anliegen, Leistungen,<br />

Kosten <strong>und</strong> Ergebnisse untereinander zu vergleichen, um sich gegenseitig<br />

positionieren <strong>und</strong> <strong>für</strong> die Verhandlungen mit den Kantonen absprechen zu<br />

können.<br />

Im März 2007 haben die Nationalräte Kiener Nellen (SP, BE) <strong>und</strong> Weyeneth<br />

(SVP, BE) zwei gleichlautende Motionen eingereicht, mit denen der B<strong>und</strong>esrat<br />

aufgefordert wird, "die Rechtsgr<strong>und</strong>lage <strong>für</strong> ein einheitliches nationales<br />

Register zu schaffen, in dem sämtliche hochspezialisierten medizinischen<br />

Leistungen mit anonymisierten Angaben über die <strong>für</strong> die Qualitätssicherung<br />

relevanten Daten der behandelten Patientinnen <strong>und</strong> Patienten sowie die Ergebnisqualität<br />

erfasst werden, unabhängig davon, ob diese Leistungen an<br />

einem öffentlichen oder privaten Spital bzw. Institut erbracht werden". Diese<br />

Motionen wurden von 127 Nationalrätinnen <strong>und</strong> Nationalräten mitunterzeich-<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>Markus</strong> <strong>Spinatsch</strong><br />

<strong>Beratung</strong> <strong>für</strong> Politik <strong>und</strong> Verwaltung


Der Informationsbedarf Seite 7<br />

net. Sollten diese Vorstösse dereinst überwiesen werden, dann würde die<br />

Bereitstellung von Informationen über die erbrachten HSM-Leistungen, über<br />

behandelte Patientinnen <strong>und</strong> Patienten sowie über die Ergebnisqualität zu<br />

einer B<strong>und</strong>esaufgabe.<br />

3.3 Aufbau <strong>und</strong> Struktur des HSM-Informationssystems<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich wird davon ausgegangen, dass sich die Informationsbedürfnisse<br />

aller hier aufgeführten Akteure unbeachtet ihrer unterschiedlichen Aufgaben<br />

<strong>und</strong> Interessen nicht wesentlich unterscheiden. Einschränkend ist festzuhalten,<br />

dass es ausschliesslich um strategische Informationen zur Gestaltung<br />

<strong>und</strong> Steuerung der HSM in der Schweiz geht <strong>und</strong> dass weiterreichende<br />

Bedürfnisse nicht berücksichtigt werden.<br />

Die Inhalte des in Abbildung 2 auf Seite 8 dargestellten HSM-Informationssystems<br />

beruhen auf den Ergebnissen der vorangehenden Bedarfsabklärung. Zusätzlich<br />

berücksichtigt wurden einschlägige Konzepte aus der wirkungsorientierten<br />

Verwaltungsführung.<br />

In Bezug auf den Aufbau lassen sich vier hierarchisch angeordnete Aggregatsformen<br />

der Information unterscheiden:<br />

• das Informationssystem (in Abbildung 2 grau hinterlegt) umfasst <strong>und</strong> integriert<br />

alle 13 HSM-relevanten Informationsbereiche <strong>und</strong> die Beziehungen<br />

unter diesen.<br />

• ein Informationsbereich (alle Bezeichnungen in Abbildung 2) markiert eine<br />

zentrale Funktion im Wirkungsgefüge der HSM<br />

• ein Informationsbereich umfasst mehrere Informationsgegenstände, die<br />

verschiedene Aspekte eines Bereichs abbilden <strong>und</strong> die im Zusammenspiel<br />

ein möglichst umfassendes Bild des Gegenstandes vermitteln können.<br />

(Beispiel: das vorhandene Personal <strong>und</strong> die Geräteausstattung geben Auskunft<br />

über die verfügbaren Ressourcen).<br />

• Indikatoren schliesslich sind die konkret gemessenen Merkmale eines<br />

Informationsgegenstands (Beispiel: die Anzahl verfügbarer Fachärzte),<br />

wobei auch hier u. U. erst mehrere Indikatoren zusammen den ganzen<br />

Gegenstand abbilden können.<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>Markus</strong> <strong>Spinatsch</strong><br />

<strong>Beratung</strong> <strong>für</strong> Politik <strong>und</strong> Verwaltung


Der Informationsbedarf Seite 8<br />

Abbildung 2: Informationssystem HSM<br />

Finanzierung<br />

Kosten -<br />

Kosten Wirkung<br />

Nutzen<br />

Wirtschaftlichkeit Wirksamkeit<br />

HSM<br />

Dienstleistung<br />

Disponibilität Zugang<br />

externe<br />

Wirkungsfaktoren<br />

Ressourcen Fall<br />

Standortaspekte<br />

3.3.1 Informationsbereiche<br />

Wie in Abbildung 2 dargestellt, gibt es fünf primäre Informationsbereiche<br />

(weiss unterlegt), zu denen Daten direkt von der Quelle benötigt werden.<br />

Dabei geht es um Angaben über<br />

• die HSM-Dienstleistung (Behandlung, Eingriff)<br />

• die behandelte Person (Fall)<br />

• die eingesetzten Ressourcen<br />

• die anfallenden Kosten sowie<br />

• die durch die Dienstleistung erzeugte Wirkung.<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>Markus</strong> <strong>Spinatsch</strong><br />

<strong>Beratung</strong> <strong>für</strong> Politik <strong>und</strong> Verwaltung


Der Informationsbedarf Seite 9<br />

In dem Masse, in dem zu diesen fünf Bereichen Informationen vorliegen, ist es<br />

auch möglich, Aussagen zu fünf weiteren, sek<strong>und</strong>ären Informationsbereichen<br />

bereitzustellen:<br />

• Die Disponibilität, d. h. das Verhältnis zwischen den verfügbaren Ressourcen<br />

<strong>und</strong> der Nachfrage nach der Dienstleistung gibt Auskunft darüber, ob<br />

die notwendigen Voraussetzungen (z. B. qualifiziertes Personal, Geräte)<br />

überhaupt <strong>und</strong> in genügender Anzahl vorhanden sind, um die Dienstleistung<br />

erbringen zu können.<br />

• Der Zugang, d. h. das quantitative Verhältnis von Angebot <strong>und</strong> Nachfrage<br />

nach der Dienstleistung zeigt auf, ob die Dienstleistung der gesamten im<br />

Einzugsgebiet des Dienstleisters wohnhaften Bevölkerung, die ein entsprechendes<br />

Bedürfnis hat, unabhängig von geographischen, finanziellen,<br />

sozialen, ethnischen oder psychischen Faktoren zugänglich ist.<br />

• Die Wirtschaftlichkeit, d. h. das Verhältnis von erbrachter Dienstleistung<br />

<strong>und</strong> der dabei angefallenen Kosten (Fallkosten).<br />

• Die Wirksamkeit, d. h. das Verhältnis einem vor dem Eingriff bestimmten<br />

Behandlungsziel <strong>und</strong> dem faktischen Ergebnis der Behandlung.<br />

• Das Kosten-Nutzen-Verhältnis, wobei die monetären Kosten den meist<br />

qualitativ <strong>und</strong> mehrdimensional definierten Wirkungen gegenübergestellt<br />

werden (value for money).<br />

Schliesslich gibt es drei Informationsbereiche, die ausserhalb des HSM-Informationssystems<br />

liegen. Diese enthalten Daten die in Verknüpfung mit den im<br />

HSM-Bereich bereitgestellten Daten weitere wesentliche Informationsbedürfnisse<br />

abdecken können:<br />

• Im Bereich Finanzierung der HSM geht es z. B. um Fragen der Kostenübernahme<br />

<strong>und</strong> der interkantonalen Abgeltungen.<br />

• Der Bereich externe Wirkungsfaktoren umfasst fallbezogene, ökologische,<br />

sozio-kulturelle <strong>und</strong> wirtschaftliche Faktoren, die den Ges<strong>und</strong>heitszustand<br />

<strong>und</strong> die Lebensqualität von behandelten Patienten unabhängig vom Behandlungsergebnis<br />

beeinflussen.<br />

• Der Bereich Standortaspekte betrifft z. B. sprachkulturelle <strong>und</strong>/oder regionale<br />

Faktoren, die es bei der Konzentration von Dienstleistungsangeboten<br />

zu beachten gilt, ferner auch Fragen zum Verhältnis von HSM <strong>und</strong> Hochschulmedizin<br />

(Lehre, Forschungsstandort), zum Verhältnis von HSM <strong>und</strong><br />

lokalen medizinnahen Industrien (z. B. Pharmaindustrie, Medizinaltechnik)<br />

oder zum wechselseitigen Verhältnis von HSM <strong>und</strong> lokalem Wirtschafts-<br />

<strong>und</strong> Kulturstandort (Arbeitsplätze, Steuern, kulturelle Attraktivität).<br />

3.3.2 Informationsgegenstände<br />

Aufgr<strong>und</strong> der Bedarfsanalyse lassen sich <strong>für</strong> die fünf primären Informationsbereiche<br />

insgesamt 14 Informationsgegenstände benennen, zu denen Informationen<br />

benötigt werden (vgl. Tabelle 1 auf Seite 10).<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>Markus</strong> <strong>Spinatsch</strong><br />

<strong>Beratung</strong> <strong>für</strong> Politik <strong>und</strong> Verwaltung


Der Informationsbedarf Seite 10<br />

Tabelle 1: Informationsbereiche <strong>und</strong> Informationsgegenstände<br />

Primärer<br />

Informationsbereich<br />

Informationsgegenstand<br />

HSM Dienstleistung Art der Dienstleistung (kodierter Fall)<br />

Definition des Behandlungsziels<br />

Prozessqualität<br />

Ressourcen Infrastruktur, Geräte<br />

Qualifiziertes Personal, spezialisiertes Team,<br />

interdisziplinäre Unterstützung<br />

Fall Soziodemographische Angaben<br />

Problem/Diagnose<br />

Krankengeschichte<br />

Therapietreue (Compliance)<br />

Kosten Vollkosten der erbrachten Dienstleistung<br />

Wirkung Behandlungsergebnis<br />

Angemessenheit der Indikation<br />

Mittel- <strong>und</strong> langfristiger Ges<strong>und</strong>heitszustand<br />

Mittel- <strong>und</strong> langfristige Lebensqualität<br />

Es ist zu beachten, dass in einigen Fällen Gegenstand <strong>und</strong> Indikator praktisch<br />

identisch sind (z. B. Art der Dienstleistung, Diagnose oder Vollkosten), während<br />

bei andern davon auszugehen ist, dass der Gegenstand nur mit mehreren<br />

Indikatoren einigermassen angemessen abgebildet werden kann. Die<br />

nachfolgenden Ausführungen beschränken sich auf die Ebenen System, Bereich<br />

<strong>und</strong> Gegenstand. Detailangaben über einzelne Indikatoren übersteigen<br />

den Rahmen dieser Arbeit.<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>Markus</strong> <strong>Spinatsch</strong><br />

<strong>Beratung</strong> <strong>für</strong> Politik <strong>und</strong> Verwaltung


4 Die Informationsangebote<br />

Die Informationsangebote Seite 11<br />

Tabelle 2: Informationsbedarf <strong>und</strong> bestehende Informationsangebote<br />

Informationsbedarf Informationsangebot aus bestehenden<br />

Ges<strong>und</strong>heitsdatenbanken<br />

Dienstleistung/Behandlung/Eingriff<br />

• Art der Dienstleistung<br />

• Definition des Behandlungsziels<br />

• Prozessqualität<br />

Ressourcen<br />

• Infrastruktur, Geräte<br />

• Qualifiziertes Personal, spezialisiertes Team,<br />

interdisziplinäre Unterstützung<br />

Fall/Patient<br />

• Soziodemographische Angaben<br />

• Problem/Diagnose<br />

• Krankengeschichte<br />

• Therapietreue (Compliance)<br />

Kosten<br />

• Vollkosten der erbrachten Dienstleistung<br />

Wirkung<br />

• Behandlungsergebnis<br />

• Angemessenheit der Indikation<br />

• Mittel- <strong>und</strong> langfristiger Ges<strong>und</strong>heitszustand<br />

• Mittel- <strong>und</strong> langfristige Lebensqualität<br />

Alle HSM-Bereiche Einzelne HSM-<br />

Bereiche<br />

Diagnosebezogene<br />

Fallkosten (BFS)<br />

Krankenhausstatistik<br />

(BFS)<br />

Medizinische<br />

Statistik (BFS)<br />

Register der universitärenMedizinalberufe<br />

(BAG)<br />

Ärzteregister (FMH)<br />

Meldestelle <strong>für</strong> Infektionskrankheiten<br />

(BAG)<br />

Monitoring Transplantationsgesetz<br />

(BAG)<br />

Krebsregister<br />

(VSKR)<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>Markus</strong> <strong>Spinatsch</strong><br />

<strong>Beratung</strong> <strong>für</strong> Politik <strong>und</strong> Verwaltung


Die Informationsangebote Seite 12<br />

Ein Teil des Informationsbedarfs kann aus bereits bestehenden Datenbeständen<br />

abgedeckt werden. Tabelle 2 auf Seite 11 enthält einen Überblick über<br />

bestehende Datenbanken, die Informationen zu einzelnen Gegenständen enthalten.<br />

Die vorhandenen Informationsangebote sind allerdings von sehr unterschiedlicher<br />

Ausprägung <strong>und</strong> Qualität. Die Angaben zu einzelnen Gegenständen<br />

wie z. B. die Kosten, die Diagnose, die sozio-demographischen Angaben<br />

zur Person oder die Art der Behandlung können den Gegenstand weitgehend<br />

oder vollständig abbilden. Zu anderen Gegenständen sind nur Informationen<br />

über Einzelaspekte verfügbar, so z. B. zur Behandlungskarriere oder zum Ges<strong>und</strong>heitszustand,<br />

über die nur Angaben zur in Krankenhäusern erfolgten Behandlungen<br />

vorliegen. Zu den Gegenständen Prozessqualität, Compliance,<br />

Angemessenheit der Indikation <strong>und</strong> Lebensqualität schliesslich fehlen jegliche<br />

Informationen.<br />

Die Medizinische Statistik der Krankenhäuser des BFS enthält Informationen<br />

zur Art der Behandlung, zur behandelten Person <strong>und</strong> zur erzielten Wirkung.<br />

Die Krankenhausstatistik enthält Angaben über die Ressourcen, über die ein<br />

Spital verfügt. Die im Aufbau begriffene Statistik der diagnosebezogenen Fallkosten<br />

gibt Auskunft über die Eingriffe <strong>und</strong> Anzahl Fälle sowie über die Behandlungskosten.<br />

Angaben über die Qualifikation von Ärzten <strong>und</strong> über weitere<br />

universitäre Medizinalberufe sind in den entsprechenden Registern des BAG<br />

<strong>und</strong> der FMH enthalten. Alle diese Informationen sind <strong>für</strong> die ganze Schweiz<br />

flächendeckend <strong>und</strong> <strong>für</strong> alle Diagnosen/Behandlungen bzw. Spitäler verfügbar.<br />

Ebenfalls flächendeckend, aber nur <strong>für</strong> ausgewählte Diagnosen/Behandlungen<br />

sind die Informationen, die das BAG mit der Meldestelle <strong>für</strong> Infektionskrankheiten<br />

sowie beim Monitoring des Transplantationsgesetzes erhebt. Die verschiedenen<br />

Krebsregister schliesslich enthalten Informationen zur Diagnose<br />

<strong>und</strong> Behandlung von bösartigen Krebserkrankungen. Die verfügbaren Daten<br />

sind aber nicht flächendeckend, einige Register enthalten zudem zeitliche<br />

Unterbrüche.<br />

Ebenfalls von Bedeutung, aber in Tabelle 2 nicht aufgeführt sind schliesslich<br />

die vielen regional oder standortspezifisch durchgeführten Forschungen, Studienprotokolle,<br />

Erhebungen zur Prozess- <strong>und</strong> Ergebnisqualität u. a. m. Diese<br />

sind nicht untereinander koordiniert <strong>und</strong> decken in der Regel nur ausgewählte<br />

Einzelaspekte während eines beschränkten Zeitraumes ab, Die dabei gewonnenen<br />

Informationen <strong>und</strong> Erkenntnisse sind teilweise auch <strong>für</strong> den HSM-<br />

Bereich von Interesse. Es fehlt indes ein umfassender Überblick über die laufenden<br />

Projekte <strong>und</strong> Programme.<br />

Schliesslich sei hier noch auf aktuelle Vorhaben hingewiesen, die allenfalls in<br />

absehbarer Zeit zu einer Erweiterung der verfügbaren Daten beitragen können:<br />

• In der aktuellen KVG-Revision, zu der voraussichtlich in der kommenden<br />

Herbstsession der eidg. Räte ein Differenzbereinigungsverfahren ansteht,<br />

ist eine Ausweitung der Datenerhebungen enthalten. Unbestritten ist eine<br />

Ausdehnung der Erfassungen auf den ambulanten Sektor als Verbesserung<br />

der Transparenz über die erbrachten Leistungen <strong>und</strong> als Gr<strong>und</strong>lage <strong>für</strong> die<br />

Wirkungsbeurteilung. Die Finanzierung dieses Vorhabens ist allerdings<br />

nicht gewährleistet. Des weitern hat der Nationalrat beschlossen, dass bei<br />

der Wirkungsmessung auch medizinische Qualitätsindikatoren zu erheben<br />

sind.<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>Markus</strong> <strong>Spinatsch</strong><br />

<strong>Beratung</strong> <strong>für</strong> Politik <strong>und</strong> Verwaltung


Die Informationsangebote Seite 13<br />

• Wie weiter oben bereits erwähnt, verlangen die Motionen Kiener-<br />

Nellen/Weyeneth vom B<strong>und</strong>esrat, <strong>für</strong> die Qualitätssicherung relevante<br />

Daten zur HSM in einem nationalen Register zu erfassen.<br />

• Das BFS, das BAG, die GDK sowie H+ verfolgen gegenwärtig in einem<br />

Projekt das Ziel, die Krankenhausstatistik mit Qualitätsindikatoren zu erweitern.<br />

Das Vorhaben zielt auf punktuelle Erhebungen ab, d. h. die untersuchten<br />

Fälle <strong>und</strong> Diagnosen sowie die Anzahl der teilnehmenden Spitäler<br />

werden begrenzt sein <strong>und</strong> nur in einem bestimmten Zeitfenster erhoben.<br />

• Zur Zeit wird in Rahmen der KVG-Revision die rechtliche Gr<strong>und</strong>lage geschaffen,<br />

damit ein schweizweit einheitliches Fallklassifikationssystem <strong>für</strong><br />

akut-somatische Spitalleistungen eingeführt werden kann. Dieses hat vor<br />

allem Abgeltungsfunktion, kann aber auch zu Steuerungszwecken verwendet<br />

werden. Der mit der Entwicklung <strong>und</strong> Einführung beschäftigte Verein<br />

SwissDRG, welcher in Kürze zu einer Aktiengesellschaft mit gemeinnütziger<br />

Zweckbindung <strong>und</strong> b<strong>und</strong>esrechtlichem <strong>Auftrag</strong> umgewandelt wird, hat<br />

sich entschieden, als Basis das deutsche G-DRG-System zu verwenden,<br />

welches in der nächsten Zeit den Schweizerischen Verhältnissen angepasst<br />

werden muss. Das Klassifikationssystem wird differenzierter sein als<br />

das bisher in der Schweiz in einigen Kantonen <strong>und</strong> Spitälern in Anwendung<br />

stehende Instrument AP-DRG. Mit dem neuen Instrument lassen sich<br />

komplexe Leistungen (mit Schweregraden <strong>und</strong> Komorbiditäten) besser abbilden.<br />

Viele hochspezialisierte Leistungen (so unter anderem auch Transplantationen)<br />

sind im deutschen DRG-System erfasst. Es dürfte also in Zukunft<br />

möglich sein, diese Leistungen über das Fallklassifikationssystem<br />

abzubilden, sofern eine genügende Anzahl Leistungen erbracht werden,<br />

welche es zulassen, repräsentative Durchschnittskosten zu berechnen. Die<br />

Fallkostenstatistik des BFS kann also mittelfristig aufgr<strong>und</strong> dieser zusätzlichen<br />

Kosten- <strong>und</strong> Leistungsdaten auch <strong>für</strong> HSM-Leistungen bezüglich Anzahl<br />

<strong>und</strong> Kosten wesentlich an Aussagekraft gewinnen. Der Zeithorizont <strong>für</strong><br />

die Einführung von SwissDRG wird von den Projektverantwortlichen mit<br />

2009-2010 angegeben, so dass eine Aussage mit validierten Daten ab dem<br />

Jahr 2012 möglich sein sollte.<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>Markus</strong> <strong>Spinatsch</strong><br />

<strong>Beratung</strong> <strong>für</strong> Politik <strong>und</strong> Verwaltung


5 Prioritäten <strong>und</strong> Lücken<br />

Prioritäten <strong>und</strong> Lücken Seite 15<br />

Nicht alle aufgeführten Bereiche <strong>und</strong> Gegenstände, zu denen Informationen<br />

benötigt werden, sind von gleicher Wichtigkeit. Angesichts der bestehenden<br />

Lücken im aktuellen Datenangebot ist es unabdingbar, Prioritäten <strong>für</strong> den abzudeckenden<br />

Informationsbedarf zu bestimmen <strong>und</strong> die sich bietenden Möglichkeiten<br />

<strong>für</strong> die Beschaffung <strong>und</strong> Aufbereitung der benötigten Informationen<br />

darauf auszurichten.<br />

Des weiteren ist zu beachten, dass auch der Planungsprozess dem Gebot des<br />

wirtschaftlichen Handelns untersteht. Je mehr Planungskriterien <strong>und</strong> je mehr<br />

Variablen berücksichtigt werden, um so anspruchsvoller wird der Planungsprozess<br />

<strong>und</strong> um so schwieriger wird es, den Überblick zu behalten. Und je<br />

grösser die Menge der zu verarbeitenden Informationen, um so grösser auch<br />

das Risiko, dass die als Entscheidungshilfe gedachte Information den Planungsprozess<br />

behindert.<br />

Wenn man davon ausgeht, dass die Konzentration, die Planung <strong>und</strong> die Steuerung<br />

des HSM-Bereiches die wichtigsten Aufgaben sind, zu deren Erledigung<br />

Informationen benötigt werden, dann lassen sich in erster Priorität drei Informationen<br />

benennen, die <strong>für</strong> die Erfüllung der Aufgaben unabdingbar sind:<br />

die Anzahl Fälle, die Kosten pro Fall sowie die Disponibilität.<br />

• Die Kenntnis der Anzahl Fälle einer HSM-Intervention ist das zentralste<br />

Kriterium <strong>für</strong> die anstehenden Planungsaufgaben. Die Notwendigkeit einer<br />

minimalen Anzahl Fälle, die es zur Gewährleistung der Patientensicherheit<br />

<strong>und</strong> <strong>für</strong> eine wirtschaftliche Arbeitsweise braucht, wird in den beiden Gutachten<br />

mehrfach erwähnt, wenn auch nicht näher spezifiziert. Die Definition<br />

dessen, was ein HSM-Fall ist, wird von der GDK auf Antrag eines<br />

Expertengremiums vorgenommen. Liegt diese Definition vor, dann ist es<br />

mit den Daten der Medizinischen Statistik möglich, die entsprechenden<br />

Fälle zu identifizieren <strong>und</strong> auszuzählen. Mithin kann davon ausgegangen<br />

werden, dass die benötigten Informationen verfügbar sind. Zu beachten<br />

sind dabei allerdings zwei Schwachstellen. Zum einen ist damit zu rechnen,<br />

dass im HSM-Bereich relativ häufig Eingriffe oder Behandlungen mit<br />

innovativem Charakter oder bei seltenen Diagnosen vorgenommen werden.<br />

Daraus ergeben sich gewisse Probleme bei der Codierung <strong>und</strong> Zuordnung<br />

von Fällen zu spezifischen Bereichen bzw. Gruppen. Zum andern<br />

dauert es relativ lange (bis zwei Jahre), bis ein neu standardisiertes Verfahren<br />

Eingang in die Operationsklassifikation (CHOP) findet <strong>und</strong> die so<br />

behandelten Fälle einer Fallgruppe zugeordnet werden können.<br />

• Das Gebot des wirtschaftlichen Handelns im Ges<strong>und</strong>heitswesen findet<br />

auch <strong>und</strong> insbesondere im Bereich der HSM eine grosse Beachtung. Die<br />

Fallkostenstatistik liefert die <strong>für</strong> die Beurteilung der Wirtschaftlichkeit benötigten<br />

Informationen über die Fallkosten. Hier bestehen noch Lücken.<br />

Nach Art. 21 Ziff. 4 KVG sind die Spitäler <strong>und</strong> Pflegeheime verpflichtet, der<br />

Aufsichtsbehörde (BAG) <strong>und</strong> den Kantonen die Daten zur Verfügung zu<br />

stellen, die diese <strong>für</strong> die Erfüllung ihrer Aufgaben (u. a. Beurteilung der<br />

Wirtschaftlichkeit) benötigen. Seit Inkrafttreten der Verordnung über die<br />

Kostenermittlung <strong>und</strong> die Leistungserfassung durch Spitäler <strong>und</strong> Pflegeheime<br />

in der Krankenversicherung (VKL) Anfang 2003 besteht <strong>für</strong> alle Spitäler<br />

eine verbindliche Vorgabe, wie sie ihre Leistungen <strong>und</strong> Kosten erfassen<br />

<strong>und</strong> ausweisen müssen. Das BAG bzw. die Kantone dürfen diese<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>Markus</strong> <strong>Spinatsch</strong><br />

<strong>Beratung</strong> <strong>für</strong> Politik <strong>und</strong> Verwaltung


Prioritäten <strong>und</strong> Lücken Seite 16<br />

Daten gemäss KVG Art. 84a, Ziff. 1, Bst. d) an das BFS weiterleiten. Eine<br />

Verpflichtung, diese Daten dem BFS zu überlassen, besteht hingegen bis<br />

heute weder <strong>für</strong> die Spitäler noch <strong>für</strong> das BAG bzw. die Kantone. Gegenwärtig<br />

sind noch nicht alle Spitäler in der Lage, ihre Fallkosten auszuweisen.<br />

Von den Spitälern, die über diese Daten verfügen, sind nicht alle bereit,<br />

diese auf freiwilliger Basis an das BFS abzugeben. Nach Meinung des<br />

BFS sollten bis ca. 2010 alle Spitäler ihre Fallkosten ausweisen können.<br />

Unter den gegenwärtig gültigen Gesetzesbestimmungen kann nicht davon<br />

ausgegangen werden, dass dannzumal alle Spitäler ihre Daten dem BFS<br />

freiwillig überlassen werden. Allerdings werden die Spitäler in der aktuellen<br />

KVG-Revision zur Spitalfinanzierung in Art. 22a (neu) verpflichtet, die entsprechenden<br />

Daten dem BFS kostenlos zur Verfügung zu stellen.<br />

• Gr<strong>und</strong>sätzlich sollte jedes Spital, das in einem oder mehreren HSM-Bereichen<br />

aktiv sein will, den fachlichen Nachweis erbringen, dass es über die<br />

da<strong>für</strong> nötigen Ressourcen verfügt. Die Basis der heute vorhandenen Daten<br />

über die Disponibilität ist sehr schmal. Die Krankenhausstatistik enthält<br />

zwar Angaben über Geräte, Infrastruktur <strong>und</strong> – in allgemeiner Form – über<br />

das einsetzbare Personal. Das Ärzteregister der FMH <strong>und</strong> in Zukunft auch<br />

das Register über die universitären Medizinalberufe sowie Datenbanken<br />

einzelner Fachärztegesellschaften enthalten weitere Angaben über die<br />

Qualifikation von Ärzten. Auf viele dieser Datenbanken kann gegebenenfalls<br />

zurückgegriffen werden. Es muss indes davon ausgegangen werden,<br />

dass die Beurteilung der Disponibilität eines Spitals nicht allein aufgr<strong>und</strong><br />

von statistischen Daten erfolgen kann. Im Entscheidungsfall wird es wohl<br />

unabdingbar sein, neben der Konsultation der verfügbaren statistischen<br />

Informationen von den betroffenen Spitälern zusätzliche spezifische <strong>und</strong><br />

aktuelle Informationen einzufordern. Insbesondere das Zusammenspiel der<br />

erforderlichen Fachkompetenz, der Teamzusammensetzung <strong>und</strong> der interdisziplinären<br />

Unterstützung ist in der Regel sehr personen- <strong>und</strong> situationsabhängig,<br />

so dass die entsprechenden Informationen jeweils ad hoc auf<br />

der Gr<strong>und</strong>lage von vordefinierten Kriterien eingeholt werden müssen.<br />

Mit Informationen darüber, ob ein Spital über die Voraussetzungen verfügt,<br />

eine HSM-Behandlung durchzuführen, sowie über die Anzahl <strong>und</strong> die Kosten<br />

der Fälle ist es gr<strong>und</strong>sätzlich möglich, den HSM-Bereich zu planen <strong>und</strong> zu<br />

steuern. Neben den Kriterien der Patientensicherheit <strong>und</strong> der Wirtschaftlichkeit<br />

haben indes in den letzten Jahren aber auch Fragen der Prozess- <strong>und</strong> der Ergebnisqualität<br />

stark an Bedeutung gewonnen. In den Unterlagen <strong>und</strong> Debatten<br />

der eidg. Räte im Rahmen der aktuellen KVG-Revision wie auch in vielen<br />

parlamentarischen Vorstössen wird mit Nachdruck auf die Relevanz der Ergebnisqualität<br />

hingewiesen. In den Gutachten wird eine nationale <strong>und</strong> internationale<br />

Vergleichbarkeit der Ergebnisse <strong>und</strong> ein Anschluss an ein internationales<br />

Ergebnisqualitätsregister gefordert.<br />

Ein Einbezug von Informationen zur Prozess- <strong>und</strong> Ergebnisqualität kann wesentlich<br />

zur Qualität <strong>und</strong> Wirtschaftlichkeit der HSM-Dienstleistungen beitragen.<br />

In zweiter Priorität geht es folglich darum, in die Planung <strong>und</strong> Steuerung<br />

der HSM auch Informationen über Qualität <strong>und</strong> über die Wirkung der Eingriffe<br />

<strong>und</strong> Behandlungen einzubeziehen. Zur Prozessqualität liegen keine flächendeckenden<br />

Informationen vor, es werden aber in zunehmendem Masse<br />

Einzelstudien zu ausgewählten Aspekten (z. B. Infektionen im Spital) durchgeführt.<br />

Das aktuelle Angebot an flächendeckenden Wirkungsinformationen ist<br />

ebenfalls sehr beschränkt. Erfasst werden nur Rehospitalisierungen, die in<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>Markus</strong> <strong>Spinatsch</strong><br />

<strong>Beratung</strong> <strong>für</strong> Politik <strong>und</strong> Verwaltung


Prioritäten <strong>und</strong> Lücken Seite 17<br />

einem beschränkten Mass Auskunft über den weiteren Ges<strong>und</strong>heitszustand<br />

der Behandelten geben. Zudem lassen sich <strong>für</strong> diese rehospitalisierten Personen<br />

anhand von Diagnosevergleichen <strong>und</strong> Sterberaten grobe Schlüsse über<br />

den Behandlungserfolg ziehen. Wie bereits erwähnt, fehlen namentlich Angaben<br />

über ambulante Behandlungen sowie über die Lebensqualität der behandelten<br />

Personen. Wie ebenfalls erwähnt, sind die entsprechenden Lücken auf<br />

B<strong>und</strong>esebene erkannt <strong>und</strong> Anstrengungen in die Wege geleitet, diese zu füllen.<br />

Realistischerweise darf allerdings nicht mit einer raschen Verbesserung<br />

der Informationslage gerechnet werden.<br />

Alle weiteren Informationsbedürfnisse sind im Hinblick auf ein umfassendes<br />

Effizienz- <strong>und</strong> Effektivitätsmanagement zwar ebenfalls sinnvoll <strong>und</strong> legitim, im<br />

Vergleich mit den eben erwähnten können sie aber nur in dritter Priorität<br />

berücksichtigt werden. Konkret bedeutet das, dass je nach Fragestellung entsprechende<br />

Daten, soweit sie bereits vorliegen, auch genutzt werden sollen,<br />

dass aber Anstrengungen zu einer Verbesserung der Datenlage gegenüber<br />

dem oben erwähnten Handlungsbedarf zurückzustellen sind.<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>Markus</strong> <strong>Spinatsch</strong><br />

<strong>Beratung</strong> <strong>für</strong> Politik <strong>und</strong> Verwaltung


Beschaffung <strong>und</strong> Aufbereitung der benötigten Informationen Seite 19<br />

6 Beschaffung <strong>und</strong> Aufbereitung der benötigten Informationen<br />

Entscheidungsträger stehen oft unter Zeitdruck. Sie müssen schnell, adäquat<br />

<strong>und</strong> aktuell informiert sein. Diese Anforderungen stehen in einem gewissen<br />

Kontrast zu einer systembedingten Trägheit der Datenangebote. Die Datenaufbereitung<br />

braucht Zeit, die präsentierten Informationen können nicht unmittelbar<br />

aktuell sein. Bei laufend aktualisierten Datenbanken ist zwischen<br />

dem Zeitpunkt der Erhebung <strong>und</strong> der Verfügbarkeit der Daten mit einer Verzögerung<br />

von mehreren Wochen zu rechnen, Daten aus jährlich durchgeführten<br />

Erhebungen sind frühestens 10 Monate nach Ablauf des Kalenderjahres in<br />

provisorischer Form verfügbar. Beim Aufbau von neuen Erhebungssystemen<br />

ist mit einer mehrjährigen Aufbauarbeit zu rechnen. Bis zur Verfügbarkeit von<br />

Daten, die Vergleiche über mehrere Jahre ermöglichen, kann es zehn oder<br />

mehr Jahre dauern. Diesen Aspekten sollte bei allen Überlegungen, die die<br />

Bereitstellung <strong>und</strong> Nutzung von Informationen betrifft, gebührend Rechnung<br />

getragen werden.<br />

6.1 Informationsform: Monitoring <strong>und</strong> Einzelaufträge<br />

Der Form nach ist bei den benötigten Informationen gr<strong>und</strong>sätzlich zu unterscheiden<br />

zwischen einem HSM-Monitoring als zeitlich unbefristete Daueraufgabe<br />

<strong>und</strong> punktuellen, zeitlich befristeten Einzelaufträgen.<br />

Das HSM-Monitoring umfasst eine begrenzte Anzahl von Indikatoren, die<br />

kontinuierlich gleich erhoben bzw. berechnet <strong>und</strong> periodisch (z. B. im Jahresrhythmus)<br />

veröffentlicht werden. Ein solches Monitoring ist flächendeckend<br />

<strong>und</strong> hat den Vorteil der Konstanz. Es ermöglicht die langfristige Beobachtung<br />

von Entwicklungen z. B. von Fallzahlen oder Kosten <strong>und</strong> es eignet sich <strong>für</strong><br />

nationale <strong>und</strong> allenfalls auch internationale Vergleiche zwischen verschiedenen<br />

Leistungserbringern. Sein Nachteil liegt darin, dass es z. B. bei neuen<br />

Fragestellungen träge <strong>und</strong> unflexibel ist <strong>und</strong> dass die Tiefe <strong>und</strong> Präzision der<br />

Information begrenzt ist.<br />

Einzelaufträge erlauben es demgegenüber, bei spezifischen Fragestellungen<br />

in einem begrenzten zeitlichen Rahmen in jene Detailtiefe vorzudringen, derer<br />

es <strong>für</strong> aussagekräftige Bef<strong>und</strong>e bedarf. Einzelaufträge können sowohl Auswertungen<br />

bestehender Daten wie auch Neuerhebungen betreffen.<br />

Eine optimale Planung <strong>und</strong> Steuerung des HSM-Bereichs wird auf beide Informationsformen<br />

abzustützen sein, also sowohl ein kontinuierliches Monitoring<br />

wie auch situationsbedingte Einzelaufträge umfassen.<br />

Für die Beschaffung <strong>und</strong> Aufbereitung der benötigten Informationen <strong>für</strong> die<br />

Daueraufgabe des HSM-Monitorings stehen dabei die folgenden Optionen<br />

zur Verfügung:<br />

1. Aufbau eines HSM-Monitorings mit den heute bereits verfügbaren Daten<br />

des BFS aus der Statistik der diagnosebezogenen Fallkosten, der Krankenhausstatistik<br />

<strong>und</strong> der medizinischen Statistik. Unter der Voraussetzung,<br />

dass es innert nützlicher Frist gelingt, die weiter oben festgestellten<br />

Mängel (Verzug bei der Codierung von neu standardisierten Behandlungsmethoden;<br />

Lücken bei den Angaben zu den Fallkosten) zu beheben,<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>Markus</strong> <strong>Spinatsch</strong><br />

<strong>Beratung</strong> <strong>für</strong> Politik <strong>und</strong> Verwaltung


Beschaffung <strong>und</strong> Aufbereitung der benötigten Informationen Seite 20<br />

kann mit dieser Option ein solides Gr<strong>und</strong>angebot mit wichtigen Informationen<br />

zur Art der Dienstleistung, zu den Ressourcen, zu den Kosten <strong>und</strong><br />

über die behandelten Patienten bereit gestellt werden.<br />

2. Diese Basisinformationen können gegebenenfalls mit gezielten Ergänzungen<br />

der bestehenden Erhebungen erweitert werden. So könnte z. B. die<br />

Krankenhausstatistik durch die Aufnahme von weiteren Indikatoren ein<br />

differenzierteres Bild über die personelle Ressourcenbasis der Spitäler abgeben.<br />

3. Eine weitere Ergänzungsmöglichkeit der Informationen über die personellen<br />

Ressourcen besteht darin, dass entsprechende Daten aus dem Register<br />

der universitären Medizinalberufe bzw. aus dem Ärzteregister in die<br />

Auswertungen einbezogen werden.<br />

4. Erste punktuelle Informationen über die Prozessqualität <strong>und</strong> über die Wirkungen<br />

können aus der Vielfalt von entsprechenden regionalen oder<br />

standortspezifischen Erhebungen, Studien, Forschungsprotokollen etc.<br />

vorliegen.<br />

5. In dem Masse, in dem die gegenwärtig im politischen Raum diskutierten<br />

Erweiterungen der statistischen Erhebungen (ambulanter Sektor, medizinische<br />

Qualitätsindikatoren) umgesetzt werden, wird sich auch die heute<br />

noch schmale Basis der Wirkungsinformationen erweitern.<br />

6. Schliesslich besteht die Möglichkeit, bestehende Lücken insbesondere<br />

bei der Information über die Prozessqualität <strong>und</strong> über die Wirkung durch<br />

neue Erhebungen zu schliessen. Im Vordergr<strong>und</strong> steht dabei eine kontinuierliche<br />

Kohortenuntersuchung von HSM-Patienten zu deren mittel- <strong>und</strong><br />

langfristiger Lebensqualität.<br />

Für die Durchführung von situationsbedingten Einzelaufträgen kann auf bereits<br />

vorhandene <strong>und</strong> gegebenenfalls nach obigen Vorschlägen ergänzte Daten<br />

zurückgegriffen werden. Für Fragen des Zugangs oder der Wirkung bietet<br />

sich je nach Themenbereich zusätzlich die Möglichkeit, auf partikuläre Datenbanken<br />

wie z. B. jene der Meldestelle <strong>für</strong> Infektionskrankheiten oder das<br />

Monitoring <strong>für</strong> Transplantationen beim BAG sowie auf die Krebsregister zurückzugreifen.<br />

Schliesslich besteht auch die Möglichkeit, bei entsprechenden<br />

Wirkungsfragen etwa im Bereich der Lebensqualität spezifische punktuelle Erhebungen<br />

in <strong>Auftrag</strong> zu geben.<br />

6.2 Aufbewahrung der Daten: Dezentral oder Register<br />

Die vorangehenden Ausführungen beziehen sich darauf, aus welchen vorhandenen<br />

oder neu zu erhebenden Daten die benötigten Informationen aufbereitet<br />

werden können. Davon unabhängig stellt sich die Frage, wo die den Informationen<br />

zugr<strong>und</strong>e liegenden Daten verwaltet werden. Hier bestehen gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

zwei verschiedene Modellvarianten:<br />

• In einem dezentralen Modell werden die Daten in ihren angestammten<br />

Datenbanken belassen <strong>und</strong> dort <strong>für</strong> die jeweiligen Auswertungen gezielt<br />

abgerufen <strong>und</strong> ausgewertet.<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>Markus</strong> <strong>Spinatsch</strong><br />

<strong>Beratung</strong> <strong>für</strong> Politik <strong>und</strong> Verwaltung


Beschaffung <strong>und</strong> Aufbereitung der benötigten Informationen Seite 21<br />

• Als Alternative bietet sich die Möglichkeit, alle HSM-relevanten Daten in<br />

einer zentralen Datenbank zusammenzuführen <strong>und</strong> von dort aus die einzelnen<br />

Auswertungen vorzunehmen. Dieses Modell entspricht dem verschiedentlich<br />

geforderten HSM-Register.<br />

Aus der Sicht der Nutzer sind beide Varianten möglich. Das dezentrale Modell<br />

hat den Vorteil, dass es sofort verfügbar ist, dass jeweils nur diejenigen Daten<br />

zusammengezogen werden, die auch konkret <strong>für</strong> ein Projekt genutzt werden<br />

<strong>und</strong> dass es in Bezug auf Erweiterungen <strong>und</strong> Ergänzungen sehr flexibel ist.<br />

Die Registervariante ist kostspieliger, der Aufbau mit dem Zusammenführen<br />

<strong>und</strong> Harmonisieren von Daten aus verschiedenen Datenbanken ist aufwendig<br />

<strong>und</strong> langwierig. Da<strong>für</strong> sind nach abgeschlossenem Aufbau der Zugang <strong>und</strong> die<br />

Nutzung mit deutlich weniger Aufwand verb<strong>und</strong>en.<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>Markus</strong> <strong>Spinatsch</strong><br />

<strong>Beratung</strong> <strong>für</strong> Politik <strong>und</strong> Verwaltung


7 Arbeitsorganisation<br />

Arbeitsorganisation Seite 23<br />

Das hier zur Diskussion stehende Informationssystem ist darauf angelegt,<br />

ausgewählte Nutzer mit Informationen zu versorgen, die ihren spezifischen<br />

Bedürfnissen entsprechen. Aus dieser Sicht ist es notwendig, die Arbeitsorganisation<br />

<strong>und</strong> die Prozesse optimal, d. h. von oben nach unten auf diese Nutzungsbedürfnisse<br />

auszurichten (vgl. Abbildung 3).<br />

Abbildung 3: Arbeitsorganisation des HSM-Informationssystems<br />

Nutzung von Information<br />

<strong>Auftrag</strong><br />

Auswertung, Erarbeitung<br />

von Information<br />

Zugang<br />

Aufbereitung/<br />

Verwaltung der Daten<br />

Beschaffung<br />

Erhebung der Daten<br />

GDK, Kantone, B<strong>und</strong>,<br />

Spitäler<br />

BFS, Obsan, private Büros,<br />

Universitätsinstitute<br />

BFS, BAG u. a.<br />

BFS, BAG;<br />

private Büros,<br />

Universitätsinstitute<br />

Bevor das Informationssystem aufgebaut <strong>und</strong> genutzt werden kann, muss in<br />

einem ersten Schritt geklärt werden, wer die Nutzniesser des Systems sind,<br />

wie sie sich organisieren wollen <strong>und</strong> welchen Informationsbedarf sie haben.<br />

Der vorliegende Bericht kann da<strong>für</strong> als Gr<strong>und</strong>lage dienen, es besteht indes<br />

noch Klärungs- <strong>und</strong> Präzisierungsbedarf.<br />

Sind die Nutzniesser <strong>und</strong> ihre Bedürfnisse geklärt, dann muss in einem – mit<br />

dem jeweiligen <strong>Auftrag</strong>nehmer auszuhandelnden – <strong>Auftrag</strong> definiert werden,<br />

welche Informationen in welcher Form bereit zu stellen sind.<br />

Wichtige Vergabekriterien <strong>für</strong> den <strong>Auftrag</strong> sind einerseits das Prinzip der kurzen<br />

Wege <strong>und</strong> andererseits die Kenntnis <strong>und</strong> der Zugang zu den auszuwertenden<br />

Daten. Soweit sich die bereit zu stellenden Informationen auf Daten<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>Markus</strong> <strong>Spinatsch</strong><br />

<strong>Beratung</strong> <strong>für</strong> Politik <strong>und</strong> Verwaltung


Arbeitsorganisation Seite 24<br />

aus Statistiken abstützen, die vom BFS geführt werden, kann der <strong>Auftrag</strong><br />

direkt an das BFS, das den Quellen am nächsten ist <strong>und</strong> diese am besten<br />

kennt, erteilt werden. Alternativ ist es möglich, den <strong>Auftrag</strong> an das Schweizerische<br />

Ges<strong>und</strong>heitsobservatorium (Obsan) zu vergeben, das über einen privilegierten<br />

Zugang zu den Datenbanken des BFS sowie zu vielen anderen Ges<strong>und</strong>heitsdatenbanken<br />

verfügt. Da das Obsan nur über beschränkte eigene<br />

Personalressourcen verfügt, ist damit zu rechnen, dass dieses den <strong>Auftrag</strong> an<br />

einen Unterakkordanten weiterleitet. Diese Option einer Vergabe an ein privates<br />

Büro oder an ein Universitätsinstitut ist auch auf direktem Weg möglich,<br />

sofern diesen die auszuwertenden Daten zugänglich sind.<br />

Wenn <strong>für</strong> die Erledigung des <strong>Auftrag</strong>s <strong>für</strong> eine einmalige Studie neue Daten<br />

erhoben werden müssen, dann kann der <strong>Auftrag</strong> einem privaten Büro oder<br />

einem Universitätsinstitut erteilt werden. In solchen Fällen ist davon auszugehen,<br />

dass diese <strong>Auftrag</strong>nehmer sich auf die Konzeptualisierung <strong>und</strong> Auswertung<br />

der Erhebung beschränken <strong>und</strong> die eigentliche Datenerfassung an ein<br />

spezialisiertes Unternehmen übertragen werden. Wenn es darum geht, eine<br />

neue statistische Erhebung dauerhaft zu installieren, dann steht zweifellos das<br />

BFS oder allenfalls noch das BAG als <strong>Auftrag</strong>nehmer im Vordergr<strong>und</strong>.<br />

Im Falle von neuen statistischen Erhebungen wird darauf zu achten sein, dass<br />

allfällige institutionelle Datenlieferanten wie z. B. Spitäler oder Ärzte frühzeitig<br />

<strong>und</strong> konstruktiv in das Vorhaben eingeb<strong>und</strong>en werden. Im Gegensatz zur<br />

rechtlich unproblematischen Nutzung von bestehenden, anonymisierten Daten<br />

sind bei Neuerhebungen u. U. auch Rechtsfragen z. B. bezüglich der Verpflichtung<br />

der Leistungserbringer zur Erhebung <strong>und</strong> Abgabe von Daten oder<br />

bezüglich des Datenschutzes abzuklären.<br />

Damit ein solches Informationssystem nutzergerecht <strong>und</strong> effizient betrieben<br />

werden kann, muss es gut geführt sein. Die Aufträge müssen klar <strong>und</strong> verbindlich<br />

formuliert sein, der Arbeitsprozess muss begleitet <strong>und</strong> kontinuierlich<br />

auf seine Zielkonformität hin überprüft werden, die Endprodukte müssen von<br />

Form <strong>und</strong> Inhalt her nutzergerecht sein. Die Nutzniesser – sei das die GDK<br />

oder aber ein breiterer Kreis von Interessenten – sind gehalten, diese Führungsposition<br />

mit einem griffigen Profil <strong>und</strong> den entsprechenden Kompetenzen<br />

<strong>und</strong> Ressourcen auszustatten <strong>und</strong> mit einer Person zu besetzen, die den<br />

besonderen Anforderungen der Scharnierfunktion zwischen der wissenschaftsorientierten<br />

Kultur der Daten- <strong>und</strong> Informationsersteller einerseits <strong>und</strong><br />

der politisch-administrativen Kultur der Nutzer andererseits gerecht werden<br />

kann.<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>Markus</strong> <strong>Spinatsch</strong><br />

<strong>Beratung</strong> <strong>für</strong> Politik <strong>und</strong> Verwaltung


8 Kosten <strong>und</strong> Finanzierung<br />

Kosten <strong>und</strong> Finanzierung Seite 25<br />

Angesichts der noch wenig elaborierten Ausgestaltung des Informationssystems<br />

<strong>und</strong> der vielen noch zu klärenden Fragen können in diesem Rahmen<br />

keine verbindlichen Angaben über anfallende Kosten <strong>und</strong> über die Finanzierung<br />

gemacht werden. Die nachfolgenden Hinweise mögen indes als Orientierungshilfe<br />

dienen:<br />

Kosten werden bei einem solchen Informationssystem bei der Führung, bei<br />

der Bereitstellung von Informationen <strong>und</strong> bei der Erhebung <strong>und</strong> Aufbereitung<br />

der Daten entstehen.<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich ist davon auszugehen, dass die bei den Leistungserbringern<br />

anfallenden Kosten <strong>für</strong> die Datenerhebung von diesen selbst getragen werden.<br />

Die nachfolgenden Kostenangaben beziehen sich folglich nur auf den bei<br />

andern Akteuren anfallenden Aufwand.<br />

Für die Führung des Informationssystems ist auf Nutzerseite <strong>für</strong> die Konzeptualisierung,<br />

den Aufbau <strong>und</strong> den Betrieb etwa ein 50%-Pensum zu veranschlagen.<br />

Zusätzlich werden <strong>für</strong> die Konzeptualisierung <strong>und</strong> den Aufbau auch<br />

Mittel <strong>für</strong> externe Mandate benötigt.<br />

Aufgr<strong>und</strong> von Erfahrungswerten des BFS dürften sich die Kosten <strong>für</strong> den Aufbau<br />

<strong>und</strong> den Betrieb der einzelnen Komponenten des Informationssystems<br />

etwa in den folgenden Grössenordnungen bewegen:<br />

• Einzelaufträge (mit oder ohne neue Erhebungen): je nach Fragestellung<br />

<strong>und</strong> Reichweite zwischen 50'000 <strong>und</strong> 300'000 Franken.<br />

• Aufbau eines HSM-Monitorings (Nutzung der beim BFS bereits vorliegenden<br />

Daten): 200'000 bis 300'000 Franken (einmalig).<br />

• Betrieb des Monitorings (Erstellen <strong>und</strong> Publikation einer Jahresstatistik):<br />

100'000 – 150'000 Franken pro Jahr.<br />

• Ergänzung einer bestehenden Erhebung des BFS mit zusätzlichen Variablen<br />

inkl. daraus entstehende Folgekosten: 200'000 bis 400'000 Franken<br />

(einmalig).<br />

• Mehrjähriger Aufbau eines HSM-Registers zur Prozess- <strong>und</strong> Ergebnisqualität<br />

mit entsprechenden Erhebungen: je nach Ausmass bis drei Millionen<br />

Franken (einmalig).<br />

• Betrieb eines Registers (Erhebungen <strong>und</strong> Aufbereitung der Daten): je nach<br />

Ausgestaltung 500'000 bis eine Million Franken pro Jahr.<br />

Im Zusammenhang mit der Finanzierung sind die folgenden Aspekte von<br />

Bedeutung:<br />

• Die Kosten <strong>für</strong> die Erhebungen <strong>und</strong> <strong>für</strong> den Betrieb der aktuellen Ges<strong>und</strong>heitsstatistiken<br />

des BFS (Fallkosten-, Krankenhaus- <strong>und</strong> medizinische Statistik)<br />

werden aus Budgetmitteln des B<strong>und</strong>es <strong>und</strong> durch Eigenleistungen<br />

der Spitäler finanziert.<br />

• In der aktuellen KVG-Revision (Spitalfinanzierung) hatte der B<strong>und</strong>esrat dem<br />

Parlament vorgeschlagen, die Kosten <strong>für</strong> die Erhebung <strong>und</strong> Auswertung<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>Markus</strong> <strong>Spinatsch</strong><br />

<strong>Beratung</strong> <strong>für</strong> Politik <strong>und</strong> Verwaltung


Kosten <strong>und</strong> Finanzierung Seite 26<br />

der Daten zur Beurteilung von Funktions- <strong>und</strong> Wirkungsweise des KVG<br />

durch Beiträge der Versicherer zu finanzieren. National- <strong>und</strong> Ständerat sind<br />

diesem Ansinnen nicht gefolgt <strong>und</strong> haben bestimmt, dass diese Aufgabe<br />

durch den B<strong>und</strong> zu finanzieren sei. Dieser Entscheid hat zur Folge, dass<br />

die Finanzierung der an sich unbestrittenen Einführung einer Statistik der<br />

ambulanten Pflege <strong>und</strong> – sofern sich der Ständerat im Differenzbereinigungsverfahren<br />

dem Nationalrat anschliessen sollte – der Erweiterung der<br />

aktuellen Erhebungen um medizinische Qualitätsindikatoren nicht gewährleistet<br />

ist. Unter diesen Voraussetzungen muss realistischerweise damit<br />

gerechnet werden, dass diese auch <strong>für</strong> den HSM-Bereich zentralen Vorhaben<br />

in absehbarer Zeit nicht umgesetzt werden können.<br />

• Sollten die hängigen Motionen Kiener Nellen bzw. Weyeneth dereinst<br />

überwiesen werden, dann würde die Führung eines HSM-Registers eine<br />

durch allgemeine B<strong>und</strong>esmittel zu finanzierende B<strong>und</strong>esaufgabe. Damit<br />

wäre das HSM-Monitoring finanziell abgesichert. Es bleibt abzuwarten, ob<br />

der Vorstoss im Parlament eine Mehrheit finden kann <strong>und</strong> - falls dem so<br />

sein wird – ob das Parlament auch bereit sein wird, die da<strong>für</strong> benötigten<br />

Mittel zu bewilligen. Auch im bestmöglichen Fall dürfte es einige Jahre<br />

dauern, bis aus einem solchen Register erste Daten verfügbar wären.<br />

• Realistischerweise ist davon auszugehen, dass auf absehbare Zeit hin alle<br />

<strong>für</strong> die Bereitstellung von HSM-Informationen anfallenden Kosten zu Lasten<br />

der Nutzniesser bzw. der Informationsbesteller <strong>und</strong> Datenlieferanten<br />

gehen werden.<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>Markus</strong> <strong>Spinatsch</strong><br />

<strong>Beratung</strong> <strong>für</strong> Politik <strong>und</strong> Verwaltung


9 Weiteres Vorgehen<br />

Weiteres Vorgehen Seite 27<br />

Das HSM-Informationssystem sollte möglichst schnell erste Daten zu den<br />

hoch prioritären Bereichen – Fallzahlen, Fallkosten, Disponibilität – verfügbar<br />

machen <strong>und</strong> es sollte möglichst einfach, effizient <strong>und</strong> zu akzeptablen Kosten<br />

betrieben werden können. In Beachtung dieser Kriterien <strong>und</strong> angesichts der<br />

gegebenen Umstände – hohe Komplexität der Materie, politische <strong>und</strong> finanzielle<br />

Ungewissheiten – ist ein pragmatisches <strong>und</strong> schrittweises Vorgehen angezeigt.<br />

Die anstehenden Entwicklungs- <strong>und</strong> Aufbauarbeiten lassen sich aus heutiger<br />

Sicht in drei verschiedene Zeithorizonte einordnen.<br />

Kurzfristig (bis Mitte 2008) sollte eine sichere Gr<strong>und</strong>lage <strong>für</strong> das System erstellt<br />

werden. Dies umfasst die Bearbeitung <strong>und</strong> den Abschluss von drei Aufgaben:<br />

• Solange nicht eindeutig geklärt ist, welche Dienstleistungen als HSM gelten,<br />

ist es nicht möglich, Informationen zur Planung <strong>und</strong> Steuerung der<br />

HSM bereitzustellen. Es ist deshalb vordringlich, dass die Liste der HSM-<br />

Bereiche verbindlich <strong>und</strong> in einer mit den Fallcodierungen des BFS vereinbaren<br />

Form definiert wird.<br />

• Unmittelbarer Interessent <strong>und</strong> Nutzniesser eines HSM-Informationssystems<br />

sind die Kantone bzw. die GDK. Die Bedarfsanalyse hat aufgezeigt,<br />

dass zumindest auch das BAG <strong>und</strong> die Spitäler ein besonderes Interesse<br />

an HSM-Informationen haben. Es ist nicht auszuschliessen, dass noch<br />

weitere Akteure des Ges<strong>und</strong>heitswesens an einem HSM-Informationssystem<br />

interessiert sind. Die GDK sollte deshalb klären, ob sie dieses Informationssystem<br />

in Eigenregie aufbauen <strong>und</strong> tragen will oder ob dieses im<br />

Zusammenwirken mit anderen aufgebaut <strong>und</strong> getragen werden soll. In<br />

letzterem Fall sollte der Kreis weiterer Interessenten, deren Informationsbedürfnisse<br />

sowie deren Einbezug in die Organisation des Informationssystems<br />

(Trägerschaft, Definition des Anforderungsprofils, Nutzung der<br />

Informationsangebote, Finanzierung) geklärt <strong>und</strong> institutionell abgesichert<br />

werden.<br />

• Sobald die HSM-Bereiche definiert sind, kann das BFS damit beauftragt<br />

werden, auf der Gr<strong>und</strong>lage der bereits vorliegenden Daten einen ersten<br />

Monitoringbericht zu erstellen. Dieser sollte zumindest alle als prioritär bezeichneten<br />

Informationen (Anzahl Fälle, Fallkosten <strong>und</strong> Disponibilität) enthalten.<br />

Das BFS ist nach eigenen Angaben in der Lage, einen solchen <strong>Auftrag</strong><br />

innerhalb von sechs Monaten durchzuführen.<br />

• Im Hinblick auf den späteren Einbezug von Prozessqualitäts- <strong>und</strong> Wirkungsinformationen<br />

sollte ein Inventar aller in diesem Zusammenhang bedeutsamen<br />

vorliegenden, laufenden <strong>und</strong> geplanten Projekte erstellt werden.<br />

Diese Projekte sollten auf ihren jeweiligen Beitrag zur Prozessqualitäts-<br />

<strong>und</strong> Wirkungsbeurteilung im HSM-Bereich überprüft werden.<br />

• Gegebenenfalls können wichtige Informationslücken durch spezifische Einzelaufträge<br />

geschlossen werden.<br />

Das BFS ist gegenwärtig dabei, erste Auswertungen im HSM-Bereich zu erarbeiten.<br />

Der entsprechende Bericht soll bis im Herbst 2007 vorliegen, so dass<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>Markus</strong> <strong>Spinatsch</strong><br />

<strong>Beratung</strong> <strong>für</strong> Politik <strong>und</strong> Verwaltung


Weiteres Vorgehen Seite 28<br />

die Ergebnisse <strong>für</strong> die dannzumal laufenden <strong>und</strong> anstehenden Arbeiten genutzt<br />

werden können.<br />

Mittelfristig (bis 2012) sollte das HSM-Monitoring in seinem Kernbereich<br />

(Fallzahlen, Fallkosten, Disponibilität) konsolidiert <strong>und</strong> um Wirkungsinformationen<br />

erweitert werden:<br />

• Im Rahmen der vorliegenden Arbeit gab es Hinweise auf Schwachstellen<br />

(Codierung neuer Verfahren) <strong>und</strong> Lücken (unvollständige Kostendaten,<br />

fehlende Informationen zur Disponibilität). Der erste Monitoringbericht<br />

sollte weitere Erkenntnisse zu allfälligen Defiziten bringen. Diese sollten<br />

gezielt bearbeitet <strong>und</strong> nach Möglichkeit eliminiert oder vermindert werden.<br />

• Die bereits vorliegenden Daten zur Wirkung (Rehospitalisierungen, Mortalität)<br />

sollten aufgearbeitet <strong>und</strong> in das Monitoring eingefügt werden, so dass<br />

erste Aussagen über die Ergebnisqualität gemacht werden können.<br />

• Zusätzlich sollten auf der Gr<strong>und</strong>lage des vorgängig erstellten Inventars<br />

weitere Abklärungen <strong>und</strong> Entwicklungsarbeiten <strong>für</strong> ein verbessertes Angebot<br />

an Informationen über die Prozessqualität <strong>und</strong> über die Wirkung vorgenommen<br />

werden.<br />

Langfristig sollte das Inhaltsprofil <strong>und</strong> die Qualität der Informationen soweit<br />

konsolidiert sein, dass das Monitoring als Daueraufgabe geführt werden kann.<br />

Es ist davon auszugehen, dass die in den letzten Jahren im nationalen <strong>und</strong><br />

internationalen Rahmen sehr intensiv geführten Diskussionen zur Organisation<br />

der HSM <strong>und</strong> zur Ergebniskontrolle im Ges<strong>und</strong>heitswesen weiter gehen <strong>und</strong><br />

zu neuen Erkenntnisse führen werden. Diese sollten laufend in die Aufbau<strong>und</strong><br />

Entwicklungsarbeiten einbezogen werden.<br />

Von besonderer Bedeutung ist, dass die entsprechenden Entwicklungen im<br />

politischen Bereich – Statistik der ambulanten Pflege, Erweiterung der statistischen<br />

Gr<strong>und</strong>lagen mit medizinischen Qualitätsindikatoren, Aufbau eines HSM-<br />

Registers – mitverfolgt werden <strong>und</strong> dass die Interessenten eines HSM-Informationssystems<br />

ihre politischen Einflussmöglichkeiten rechtzeitig <strong>und</strong> konsequent<br />

wahrnehmen.<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>Markus</strong> <strong>Spinatsch</strong><br />

<strong>Beratung</strong> <strong>für</strong> Politik <strong>und</strong> Verwaltung


10 Anhang<br />

Anhang Seite 29<br />

10.1 Mandatsbegleitung <strong>und</strong> Auskunftspersonen<br />

Elisabeth Marty–Tschumi, eidg. dipl. pharm., MPH, Projektleitung Hochspezialisierte<br />

Medizin, Schweizerische Konferenz der kantonalen Ges<strong>und</strong>heitsdirektorinnen<br />

<strong>und</strong> –direktoren, Bern<br />

André Meister, lic. ès sc. nat. et lic. rer. pol., Verantwortlicher <strong>für</strong> die Statistiken<br />

der Leistungserbringer, Sektion Ges<strong>und</strong>heit, B<strong>und</strong>esamt <strong>für</strong> Statistik,<br />

Neuchâtel<br />

Thomas Spuhler, <strong>Dr</strong>. med., Vorsteher der Abteilung Gr<strong>und</strong>lagen, Spitalamt,<br />

Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Fürsorgedirektion des Kantons Bern, Bern<br />

Agnes Zwimpfer, Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Sektion Ges<strong>und</strong>heit, B<strong>und</strong>esamt<br />

<strong>für</strong> Statistik, Neuchâtel<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>Markus</strong> <strong>Spinatsch</strong><br />

<strong>Beratung</strong> <strong>für</strong> Politik <strong>und</strong> Verwaltung


Anhang Seite 30<br />

10.2 Gesetzestexte, Materialien <strong>und</strong> Literatur<br />

Botschaft des B<strong>und</strong>esrates betreffend die Änderung des B<strong>und</strong>esgesetzes<br />

über die Krankenversicherung (Spitalversicherung) vom 15. September<br />

2004.<br />

B<strong>und</strong>esbeschluss zur Neugestaltung des Finanzausgleichs <strong>und</strong> der Aufgabenteilung<br />

zwischen B<strong>und</strong> <strong>und</strong> Kantonen (NFA) vom 3. Oktober 2003.<br />

B<strong>und</strong>esgesetz über die Krankenversicherung (KVG) (Spitalfinanzierung). Entwurf<br />

des B<strong>und</strong>esrates vom 15. September 2004.<br />

Interkantonale Vereinbarung über die Koordination <strong>und</strong> Konzentration der<br />

hochspezialisierten Medizin (IVKKM); Schweizerischen Konferenz der<br />

kantonalen Ges<strong>und</strong>heitsdirektorinnen <strong>und</strong> –direktoren; Bern,<br />

25. November 2004.<br />

Gutachten Spitzenmedizin; Zusammenfassung <strong>und</strong> Dokumentation der Stellungnahmen<br />

ausländischer Experten zu den Fragen des Regierungsrates<br />

des Kantons Zürich sowie einer Zusatzfrage der Schweizerischen Konferenz<br />

der Kantonalen Ges<strong>und</strong>heitsdirektorinnen <strong>und</strong> –direktoren (GDK zur<br />

hochspezialisierten Medizin (Spitzenmedizin) (Koordination: Daniel H. P.);<br />

November 2006.<br />

Organisation der Hochspezialisierten Medizin in der Schweiz mit besonderer<br />

Berücksichtigung der Kantone Basel-Stadt <strong>und</strong> Bern; Empfehlungen an<br />

die Regierungen der Kantone Basel-Stadt <strong>und</strong> Bern; (Collerette P., Morris<br />

P. and Paumgartner G.); 29. Oktober 2006.<br />

Brunelle, Y. et Saucier, A.. (1999): Les indicateurs et le système de soins.<br />

Collection méthodologie et instrumentation. Gouvernement du Québec;<br />

Ministère de la Santé et des Services sociaux; Direction générale de la<br />

planification et de l'évaluation.<br />

Donabedian, A. "Commentary on some studies of the quality of care" Health<br />

Care Financing Review, Annual Supplement 1987.<br />

Saucier, A.. et Brunelle, Y. (1995): Les indicateurs et la gestion par résultats.<br />

Collection méthodologie et instrumentation. Gouvernement du Québec;<br />

Ministère de la Santé et des Services sociaux; Direction générale de la<br />

planification et de l'évaluation.<br />

Schweizerisches Ges<strong>und</strong>heitsobservatorium: Inventar ausgewählter Ges<strong>und</strong>heitsdatenbanken<br />

in der Schweiz 2006; Aktualisierung <strong>und</strong> Erweiterung<br />

2006; Arbeitsdokument 20; Neuchâtel, Juni 2006.<br />

<strong>Spinatsch</strong>, M. (2002): Aufgabenüberprüfung der Schweizerischen Ges<strong>und</strong>heitsstatistik,<br />

Probleme <strong>und</strong> Perspektiven im Kontext eines nationalen<br />

Ges<strong>und</strong>heitsinformationssystems. Neuchâtel, B<strong>und</strong>esamt <strong>für</strong> Statistik<br />

(unveröffentlicht).<br />

<strong>Spinatsch</strong>, M. (2006): Management of Evaluative Knowledge in National<br />

Health: Some Comparative Observations, in: Rist R. & Stame N. From<br />

Studies to Streams. Managing Evaluative Systems, New Brunswick, NJ<br />

and London: Transaction Publishers.<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>Markus</strong> <strong>Spinatsch</strong><br />

<strong>Beratung</strong> <strong>für</strong> Politik <strong>und</strong> Verwaltung


07.3200 - Curia Vista - Geschäftsdatenbank http://search.parlament.ch/print/homepage/cv-geschaefte.htm?gesc...<br />

Die B<strong>und</strong>esversammlung - Das Schweizer Parlament<br />

Curia Vista - Geschäftsdatenbank<br />

07.3200 - Motion<br />

Nationales Register hochspezialisierter medizinischer Leistungen<br />

Eingereicht von Kiener Nellen Margret<br />

Einreichungsdatum 23.03.2007<br />

Eingereicht im Nationalrat<br />

Stand der <strong>Beratung</strong> Im Plenum noch nicht behandelt<br />

Eingereichter Text<br />

Der B<strong>und</strong>esrat wird aufgefordert, die Rechtsgr<strong>und</strong>lage <strong>für</strong> ein einheitliches nationales Register zu schaffen, in dem<br />

sämtliche hochspezialisierten medizinischen Leistungen mit den anonymisierten Angaben über die <strong>für</strong> die<br />

Qualitätssicherung relevanten Daten der behandelten Patientinnen <strong>und</strong> Patienten sowie die Ergebnisqualität erfasst<br />

werden, unabhängig davon, ob diese Leistungen an einem öffentlichen oder privaten Spital bzw. Institut erbracht<br />

werden.<br />

Begründung<br />

Hochspezialisierte medizinische Leistungen sind kostenintensiv, auf entsprechend spezialisierte medizinische <strong>und</strong><br />

technische Unterstützung angewiesen <strong>und</strong> können in der Regel nur in einem multidisziplinären Umfeld erbracht werden.<br />

Die Qualität dieser Behandlungen hängt entscheidend von der Erfahrung der involvierten Fachkräfte bzw. der<br />

interdisziplinären Teams <strong>und</strong> damit von ausreichenden Fallzahlen ab.<br />

Aus diesem Gr<strong>und</strong> sind bereits seit längerer Zeit Bemühungen im Gange, hochspezialisierte Leistungen zu<br />

koordinieren <strong>und</strong> zu konzentrieren. Diese Bemühungen sind zurzeit vor allem auf die Universitätsspitäler fokussiert.<br />

Es ist eine Tatsache, dass hochspezialisierte medizinische Leistungen nicht nur an Universitätsspitälern erbracht<br />

werden. Auch Kantonsspitäler <strong>und</strong> private Kliniken erbringen schon längst Behandlungen, welche hochspezialisiert sind<br />

<strong>und</strong> <strong>für</strong> die das Ges<strong>und</strong>heitswesen - ob über Steuern oder die Krankenversicherung - <strong>und</strong> damit die Allgemeinheit<br />

aufkommt.<br />

In der Schweiz fehlt ein Überblick über die Menge der hochspezialisierten medizinischen Leistungen <strong>und</strong> über die<br />

Qualität, mit der diese Leistungen erbracht werden. Diese Daten sind wichtig, damit auf rationaler Basis<br />

Qualitätsvergleiche erstellt <strong>und</strong> darauf basierend wichtige Entscheide getroffen werden können. Heute sind nicht einmal<br />

zwischen den Universitätsspitälern immer verlässliche Vergleiche möglich, da unterschiedliche Zählweisen <strong>und</strong><br />

Standards angewendet werden.<br />

Aus diesem Gr<strong>und</strong> wird der B<strong>und</strong>esrat aufgefordert, ein <strong>für</strong> die Anbieter <strong>und</strong> die Entscheid-Instanzen zugängliches<br />

Register zu schaffen, in dem <strong>für</strong> sämtliche - noch zu definierenden - hochspezialisierten medizinischen Leistungen die<br />

relevanten Angaben über behandelte Patientinnen <strong>und</strong> Patienten <strong>und</strong> die Ergebnisqualität gesammelt <strong>und</strong> aufbereitet<br />

werden, unabhängig davon, ob die Leistungen an einem öffentlichen oder privaten Spital bzw. Institut erbracht werden.<br />

Damit alle diese Daten gemeldet <strong>und</strong> erfasst werden können, muss der B<strong>und</strong>esrat gleichzeitig die entsprechende<br />

Rechtsgr<strong>und</strong>lage schaffen.<br />

Zuständig Departement des Innern (EDI)<br />

Erstbehandelnder Rat: NR<br />

Konnexe Geschäfte 07.3237<br />

Mitunterzeichnende Aeschbacher Ruedi - Allemann Evi - Amherd Viola - Berberat Didier -<br />

Bernhardsgrütter Urs - Bruderer Pascale - Cathomas Sep - Chappuis Liliane<br />

- Daguet André - de Buman Dominique - Donzé Walter - Dormond Béguelin<br />

Marlyse - Fässler-Osterwalder Hildegard - Fehr Jacqueline - Fehr Hans-Jürg<br />

- Fluri Kurt - Frösch Therese - Galladé Chantal - Garbani Valérie - Genner<br />

Ruth - Graf Maya - Graf-Litscher Edith - Gross Andreas - Gysin Remo -<br />

Haering Barbara - Hämmerle Andrea - Heim Bea - Hochreutener Norbert -<br />

Hofmann Urs - Hubmann Vreni - Janiak Claude - John-Calame Francine -<br />

Kohler Pierre - Lang Josef - Leuenberger Ueli - Leutenegger Oberholzer<br />

Susanne - Levrat Christian - Marti Werner - Marty Kälin Barbara - Maury<br />

Pasquier Liliane - Menétrey-Savary Anne-Catherine - Müller Thomas - Müller<br />

Geri - Müller-Hemmi Vreni - Nordmann Roger - Pedrina Fabio - Rechsteiner<br />

Rudolf - Recordon Luc - Rennwald Jean-Claude - Rey Jean-Noël - Robbiani<br />

Meinrado - Rossini Stéphane - Roth-Bernasconi Maria - Salvi Pierre - Savary<br />

Géraldine - Schelbert Louis - Schenker Silvia - Simoneschi-Cortesi Chiara -<br />

Sommaruga Carlo - Stöckli Hans - Studer Heiner - Stump Doris - Teuscher<br />

1 von 2 03.05.2007 14:39


07.3200 - Curia Vista - Geschäftsdatenbank http://search.parlament.ch/print/homepage/cv-geschaefte.htm?gesc...<br />

Deskriptoren:<br />

ärztliche Versorgung; Ges<strong>und</strong>heitswesen; Medizin; Qualitätssicherung; Verzeichnis<br />

Ergänzende Erschliessung:<br />

2841;<br />

Das Schweizer Parlament / CH - 3003 Bern | Impressum | Disclaimer<br />

Franziska - Thanei Anita - Vermot-Mangold Ruth-Gaby - Vischer Daniel -<br />

Vollmer Peter - Waber Christian - Wäfler <strong>Markus</strong> - Wehrli Reto - Widmer<br />

Hans - Wyss Ursula - Zemp <strong>Markus</strong> (73)<br />

Seitenanfang<br />

2 von 2 03.05.2007 14:39


07.3237 - Curia Vista - Geschäftsdatenbank http://search.parlament.ch/print/homepage/cv-geschaefte.htm?gesch_i...<br />

Die B<strong>und</strong>esversammlung - Das Schweizer Parlament<br />

Curia Vista - Geschäftsdatenbank<br />

07.3237 - Motion<br />

Nationales Register hochspezialisierter medizinischer Leistungen<br />

Eingereicht von Weyeneth Hermann<br />

Einreichungsdatum 23.03.2007<br />

Eingereicht im Nationalrat<br />

Stand der <strong>Beratung</strong> Im Plenum noch nicht behandelt<br />

Eingereichter Text<br />

Der B<strong>und</strong>esrat wird aufgefordert, die Rechtsgr<strong>und</strong>lage <strong>für</strong> ein einheitliches nationales Register zu schaffen, in dem sämtliche<br />

hochspezialisierten medizinischen Leistungen mit den anonymisierten Angaben über die <strong>für</strong> die Qualitätssicherung relevanten<br />

Daten der behandelten Patientinnen <strong>und</strong> Patienten sowie die Ergebnisqualität erfasst werden, unabhängig davon, ob diese<br />

Leistungen an einem öffentlichen oder privaten Spital bzw. Institut erbracht werden.<br />

Begründung<br />

Hochspezialisierte medizinische Leistungen sind kostenintensiv, auf entsprechend spezialisierte medizinische <strong>und</strong> technische<br />

Unterstützung angewiesen <strong>und</strong> können in der Regel nur in einem multidisziplinären Umfeld erbracht werden. Die Qualität dieser<br />

Behandlungen hängt entscheidend von der Erfahrung der involvierten Fachkräfte bzw. der interdisziplinären Teams <strong>und</strong> damit<br />

von ausreichenden Fallzahlen ab.<br />

Aus diesem Gr<strong>und</strong> sind bereits seit längerer Zeit Bemühungen im Gange, hochspezialisierte Leistungen zu koordinieren <strong>und</strong> zu<br />

konzentrieren. Diese Bemühungen sind zurzeit vor allem auf die Universitätsspitäler fokussiert.<br />

Es ist eine Tatsache, dass hochspezialisierte medizinische Leistungen nicht nur an Universitätsspitälern erbracht werden. Auch<br />

Kantonsspitäler <strong>und</strong> private Kliniken erbringen schon längst Behandlungen, welche hochspezialisiert sind <strong>und</strong> <strong>für</strong> die das<br />

Ges<strong>und</strong>heitswesen - ob über Steuern oder die Krankenversicherung - <strong>und</strong> damit die Allgemeinheit aufkommt.<br />

In der Schweiz fehlt ein Überblick über die Menge der hochspezialisierten medizinischen Leistungen <strong>und</strong> über die Qualität, mit<br />

der diese Leistungen erbracht werden. Diese Daten sind wichtig, damit auf rationaler Basis Qualitätsvergleiche erstellt <strong>und</strong><br />

darauf basierend wichtige Entscheide getroffen werden können. Heute sind nicht einmal zwischen den Universitätsspitälern<br />

immer verlässliche Vergleiche möglich, da unterschiedliche Zählweisen <strong>und</strong> Standards angewendet werden.<br />

Aus diesem Gr<strong>und</strong> wird der B<strong>und</strong>esrat aufgefordert, ein <strong>für</strong> die Anbieter <strong>und</strong> die Entscheid-Instanzen zugängliches Register zu<br />

schaffen, in dem <strong>für</strong> sämtliche - noch zu definierenden - hochspezialisierten medizinischen Leistungen die relevanten Angaben<br />

über behandelte Patientinnen <strong>und</strong> Patienten <strong>und</strong> die Ergebnisqualität gesammelt <strong>und</strong> aufbereitet werden, unabhängig davon, ob<br />

die Leistungen an einem öffentlichen oder privaten Spital bzw. Institut erbracht werden.<br />

Damit alle diese Daten gemeldet <strong>und</strong> erfasst werden können, muss der B<strong>und</strong>esrat gleichzeitig die entsprechende<br />

Rechtsgr<strong>und</strong>lage schaffen.<br />

Zuständig Departement des Innern (EDI)<br />

Erstbehandelnder Rat: NR<br />

Konnexe Geschäfte 07.3200<br />

Mitunterzeichnende Amstutz Adrian - Baader Caspar - Bader Elvira - Baumann J. Alexander - Bigger<br />

Elmar - Binder Max - Borer Roland F. - Brunner Toni - Büchler Jakob - Bugnon<br />

André - Dunant Jean Henri - Engelberger Eduard - Fattebert Jean - Fehr Hans -<br />

Föhn Peter - Freysinger Oskar - Füglistaller Lieni - Gadient Brigitta M. -<br />

Giezendanner Ulrich - Glur Walter - Haller Ursula - Hany Urs - Hassler Hansjörg -<br />

Hutter <strong>Markus</strong> - Joder Rudolf - Kaufmann Hans - Keller Robert - Kleiner Marianne -<br />

Laubacher Otto - Leutenegger Filippo - Lustenberger Ruedi - Mathys Hans Ulrich -<br />

Maurer Ueli - Messmer Werner - Miesch Christian - Müller Walter - Müller Philipp -<br />

Müri Felix - Oehrli Fritz Abraham - Perrin Yvan - Pfister Theophil - Rutschmann<br />

Hans - Schenk Simon - Scherer Marcel - Schibli Ernst - Schlüer Ulrich - Schmied<br />

Walter - Stamm Luzi - Steiner Rudolf - Wäfler <strong>Markus</strong> - Wandfluh Hansruedi -<br />

Wobmann Walter - Zeller Andreas - Zuppiger Bruno (54)<br />

Deskriptoren:<br />

ärztliche Versorgung; Ges<strong>und</strong>heitswesen; Medizin; Qualitätssicherung; Verzeichnis<br />

Ergänzende Erschliessung:<br />

2841;<br />

1 von 2 03.05.2007 14:41

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