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Landtag, Regierung und Gerichte 2001

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<strong>Landtag</strong>, <strong>Regierung</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Gerichte</strong> <strong>2001</strong><br />

• Bericht des <strong>Landtag</strong>es<br />

• Rechenschaftsbericht der <strong>Regierung</strong><br />

an den Hohen <strong>Landtag</strong><br />

• Berichte der <strong>Gerichte</strong><br />

•Landesrechnung


<strong>Landtag</strong>, <strong>Regierung</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Gerichte</strong> <strong>2001</strong><br />

• Bericht des <strong>Landtag</strong>es<br />

• Rechenschaftsbericht der <strong>Regierung</strong><br />

an den Hohen <strong>Landtag</strong><br />

• Berichte der <strong>Gerichte</strong><br />

•Landesrechnung


Inhaltsverzeichnis<br />

I. <strong>Landtag</strong> Tätigkeitsbericht 7<br />

II. <strong>Regierung</strong> 23<br />

Präsidium Ressortbericht 25<br />

Amtsstellen 27<br />

Amt für Personal <strong>und</strong> Organisation 27<br />

Presse- <strong>und</strong> Informationsamt 34<br />

Ausländer- <strong>und</strong> Passamt 36<br />

<strong>Regierung</strong>skanzlei 39<br />

Stabsstelle EWR 40<br />

Stabsstelle Protokoll 42<br />

Staatsanwaltschaft<br />

Stabsstelle für<br />

42<br />

Gesetzgebungsarbeiten 44<br />

Stabsstelle für Sonderaufgaben<br />

Stabsstelle für Kommunikation <strong>und</strong><br />

44<br />

Öffentlichkeitsarbeit 45<br />

Stiftungen<br />

Pensionsversicherung für das<br />

46<br />

Staatspersonal 46<br />

Kommissionen<br />

Beschwerdekommission für<br />

46<br />

Verwaltungsangelegenheiten 46<br />

Kommission für Flüchtlingsfragen<br />

Prüfungskommission für<br />

48<br />

Rechtsanwälte 48<br />

Prüfungskommission für Treuhänder<br />

Prüfungskommission für<br />

48<br />

Wirtschaftsprüfer 48<br />

Äusseres Ressortbericht 51<br />

Amtsstellen 55<br />

Amt für Auswärtige Angelegenheiten 55<br />

Botschaften <strong>und</strong> Vertretungen 60<br />

Liechtensteinische Botschaft in Bern 60<br />

Liechtensteinische Botschaft bei<br />

der Belgischen Krone <strong>und</strong> beim<br />

Heiligen Stuhl 61<br />

Liechtensteinische Botschaft in Berlin 61<br />

Liechtensteinische Botschaft in<br />

Washington 62<br />

Liechtensteinische Botschaft in Wien 63<br />

Liechtensteinische Mission in Brüssel<br />

Ständige Vertretung beim Europarat<br />

63<br />

in Strassburg<br />

Ständige Vertretung bei den Vereinten<br />

64<br />

Nationen in New York 65<br />

Ständige Mission in Genf<br />

Ständige Vertretung bei den Vereinten<br />

69<br />

Nationen in Wien<br />

Ständige Vertretung bei der OSZE<br />

71<br />

in Wien 71<br />

Stiftungen<br />

Liechtensteinischer<br />

71<br />

Entwicklungsdienst 71<br />

Inneres Ressortbericht 75<br />

Amtsstellen 76<br />

Landespolizei<br />

Amt für Zivilschutz <strong>und</strong><br />

76<br />

Landesversorgung 79<br />

Zivilstandsamt 84<br />

Kommissionen 85<br />

Regelungskommission 85<br />

Bildungswesen Ressortbericht 87<br />

Amtsstellen 90<br />

Schulamt 90<br />

Amt für Berufsbildung 98<br />

Berufsberatungsstelle 104<br />

Stiftungen 108<br />

Fachhochschule Liechtenstein 108<br />

Liechtensteinische Musikschule 111<br />

Kommissionen<br />

Kommission für Ingenieure <strong>und</strong><br />

112<br />

Architekten 112<br />

Schulzahnpflegekommission 113<br />

Stipendienkommission 113<br />

Familie <strong>und</strong> Ressortbericht 115<br />

Gleichberechtigung<br />

Amtsstellen<br />

Kinder <strong>und</strong> Jugenddienst<br />

116<br />

(Amt für Soziale Dienste) 116<br />

Gleichstellungsbüro 122<br />

Kommissionen<br />

Kommission für die Gleichstellung<br />

123<br />

von Frau <strong>und</strong> Mann 123<br />

Jugendrat 124<br />

Kultur Ressortbericht 125<br />

Amtsstellen 126<br />

Landesarchiv<br />

Hochbauamt (Archäologie <strong>und</strong><br />

126<br />

Denkmalpflege) 130<br />

Amt für Briefmarkengestaltung 130<br />

Postwertzeichenstelle 132<br />

Stabsstelle für Kulturfragen 132<br />

Kommissionen 134<br />

Denkmalschutz-Kommission<br />

Kulturbeirat Stiftung Pro<br />

134<br />

Liechtenstein 134<br />

Stiftungen 136<br />

Erwachsenenbildung Liechtenstein 136<br />

Kunstmuseum Liechtenstein 138<br />

Liechtensteinische Landesbibliothek<br />

Liechtensteinisches<br />

140<br />

Landesmuseum 152<br />

Sport Ressortbericht 159<br />

Amtsstellen 159<br />

Dienststelle für Sport 159<br />

Kommissionen 161<br />

Sportkommission 161


Inhaltsverzeichnis<br />

Finanzen Ressortbericht 165<br />

Amtsstellen 167<br />

Steuerverwaltung 167<br />

Stabsstelle Finanzen 173<br />

Finanzkontrolle 173<br />

Amt für Finanzdienstleistungen 174<br />

Stabsstelle Financial Intelligence Unit 176<br />

Stabsstelle für Sorgfaltspflichten 178<br />

Amt für Wohnungswesen 179<br />

Kommissionen 179<br />

Bankenkommission 179<br />

Landessteuerkommission 180<br />

Kommission für Wohnbauförderung 180<br />

Ges<strong>und</strong>heit Ressortbericht 181<br />

Amtsstellen<br />

Amt für Lebensmittelkontrolle<br />

182<br />

<strong>und</strong> Veterinärwesen 182<br />

Landesphysikat<br />

Sozial- <strong>und</strong> Präventivmedizinische<br />

193<br />

Dienststelle 195<br />

Stiftungen<br />

Liechtensteinisches<br />

198<br />

Landsspital 198<br />

Kommissionen 198<br />

Sanitätskommission<br />

Zulassungskommission im<br />

198<br />

Hausarztsystem (GNL) 199<br />

Kommission für Suchtfragen 199<br />

Soziales Ressortbericht 203<br />

Umwelt,<br />

Raum, Land<strong>und</strong>Waldwirtschaft<br />

Amtsstellen 203<br />

Amt für Soziale Dienste<br />

Amt für Volkswirtschaft<br />

203<br />

(Versicherung) 217<br />

Ressortbericht 223<br />

Amtsstellen 227<br />

Landwirtschaftsamt 227<br />

Amt für Umweltschutz 233<br />

Amt für Wald, Natur <strong>und</strong> Landschaft 241<br />

Stabsstelle für Landesplanung 248<br />

Kommissionen<br />

Beschwerdekommission für<br />

251<br />

Bodenverbesserungen 252<br />

Wirtschaft Ressortbericht 253<br />

Amtsstellen 254<br />

Amt für Volkswirtschaft 254<br />

Amt für Zollwesen 264<br />

Kommissionen 267<br />

Energiekommission<br />

Prüfungskommission für die<br />

267<br />

Fachprüfung im Gastgewerbe<br />

Prüfungskommission für die<br />

Prüfung der fachlichen Eignung zur<br />

Führung eines Güter- <strong>und</strong> Personen-<br />

267<br />

kraftverkehrsunternehmens<br />

Prüfungskommission für Maurer-<br />

268<br />

<strong>und</strong> Zimmermeisterprüfungen 268<br />

Kommission für Statistik 268<br />

Verkehr <strong>und</strong> Ressortbericht 269<br />

Kommunikation<br />

Amtsstellen 272<br />

Amt für Kommunikation 272<br />

Landespolizei (Verkehr) 272<br />

Motorfahrzeugkontrolle 273<br />

Stabsstelle Verkehrskoordination 276<br />

Kommissionen<br />

Kommission zur Förderung<br />

278<br />

des öffentlichen Verkehrs 278<br />

Medienkommission 278<br />

Justiz Ressortbericht 281<br />

Amtsstellen 283<br />

Rechtsdienst der <strong>Regierung</strong> 283<br />

Landespolizei (Landesgefängnis)<br />

Gr<strong>und</strong>buch- <strong>und</strong> Öffentlichkeits-<br />

285<br />

registeramt 286<br />

Kommissionen 288<br />

Landesgr<strong>und</strong>verkehrskommission 288<br />

Bauwesen Ressortbericht 289<br />

Amtsstellen 289<br />

Hochbauamt 289<br />

Tiefbauamt 298<br />

Kommissionen<br />

Kommission zur Beurteilung von<br />

310<br />

Bauvorhaben (Art. 17ter Baugesetz) 310<br />

Schätzungskommission 311<br />

III. <strong>Gerichte</strong> Landgericht 315<br />

Obergericht 316<br />

Oberster Gerichtshof 318<br />

Verwaltungsbeschwerdeinstanz 319<br />

Staatsgerichtshof 323<br />

IV. Landesrechnung<br />

325


I. <strong>Landtag</strong><br />

II. <strong>Regierung</strong><br />

1 Präsidium<br />

2 Äusseres<br />

3 Inneres<br />

4 Bildungswesen<br />

5 Familie <strong>und</strong> Gleichberechtigung<br />

6 Kultur<br />

7 Sport<br />

8 Finanzen<br />

9 Ges<strong>und</strong>heit<br />

10 Soziales<br />

11 Umwelt, Raum, Land- <strong>und</strong> Waldwirtschaft<br />

12 Wirtschaft<br />

13 Verkehr <strong>und</strong> Kommunikation<br />

14 Justiz<br />

15 Bauwesen<br />

III. <strong>Gerichte</strong><br />

IV. Landesrechnung


Satz <strong>und</strong> Druck: Lampert Druckzentrum AG, Vaduz


I. <strong>Landtag</strong>


Die Täti gkeit des Landta gs<br />

im<br />

Jahre <strong>2001</strong><br />

Aufgr<strong>und</strong> von Art. 62 der Verfassung vom 5. Oktober 1921<br />

hat die <strong>Regierung</strong> dem <strong>Landtag</strong> alljährlich einen Rechenschaftsbericht<br />

über die gesamte Staatsverwaltung zu erstatten.<br />

Ähnlich wie in den Vorjahren wird anlässlich dieser<br />

Publikation die Öffentlichkeit auch über die Tätigkeit des<br />

<strong>Landtag</strong>s im Jahre <strong>2001</strong> informiert.<br />

<strong>Landtag</strong>swahlen (Legislaturperiode <strong>2001</strong> bis 2005)<br />

Die <strong>Landtag</strong>swahlen für die Legislaturperiode <strong>2001</strong> bis 2005<br />

fanden am 11. Februar <strong>2001</strong> statt. Die seit 1997 allein regierende<br />

Vaterländische Union (VU) erlitt grosse Stimmenverluste<br />

<strong>und</strong> kam noch auf einen Wählerstimmenanteil von 41,3%<br />

- nach 49,2% vor vier Jahren. Die Fortschrittliche Bürgerpartei<br />

(FBP) dagegen erzielte mit einem Zuwachs von über 10%<br />

auf 49,9% (1997: 39,2%) einen durchschlagenden Erfolg<br />

<strong>und</strong> erreichte das absolute Mehr von 13 Mandaten. Die dritte<br />

im <strong>Landtag</strong> vertretene Partei, die Freie Liste (FL), musste ebenfalls<br />

deutliche Einbussen in Kauf nehmen; ihr Anteil an<br />

Wählerstimmen sank von 11,6% (1997) auf 8,8%.<br />

Das Wahlresultat ergab folgende Sitzverteilung im <strong>Landtag</strong>:<br />

<strong>2001</strong> 1997<br />

Fortschrittliche Bürgerpartei: 13 Sitze 10 Sitze<br />

Vaterländische Union: 11 Sitze 13 Sitze<br />

Freie Liste: 1 Sitz 2 Sitze<br />

Angesichts des klaren Wahlergebnisses folgte die Vaterländische<br />

Union dem Beispiel der Fortschrittlichen Bürgerpartei<br />

in der vorhergehenden Wahlperiode <strong>und</strong> entschloss sich<br />

zum Gang in die Opposition. So gibt es zum zweiten Mal<br />

seit 1939 keine <strong>Regierung</strong>skoalition sondern eine Alleinregierung<br />

der im <strong>Landtag</strong> mit der absoluten Mehrheit der<br />

Abgeordneten vertretenen Partei.<br />

Anlässlich der Eröffnungssitzung am 29. März <strong>2001</strong> wählte<br />

der <strong>Landtag</strong> Klaus Wanger (FBP) zum neuen <strong>Landtag</strong>spräsidenten.<br />

Erstmals in der 140-jährigen Geschichte des Liechtensteiner<br />

<strong>Landtag</strong>s wurden drei Frauen als Abgeordnete in unser Parlament<br />

gewählt. Der Frauenanteil erhöht sich dadurch auf<br />

12 %, nach enttäuschenden 4 % (1 Abgeordnete) während<br />

der letzten Wahlperiode.<br />

Plenarsitzungen<br />

Die Sitzungsperiode <strong>2001</strong> dauerte von der Vereidigung der<br />

Abgeordneten <strong>und</strong> der feierlichen Eröffnung am 29. März<br />

bis zur formellen Schliessung am 22. Dezember <strong>2001</strong>. Nach<br />

der Wahl der <strong>Regierung</strong> <strong>und</strong> der Verwaltungsbeschwerdeinstanz<br />

am 5. April nahm der <strong>Landtag</strong> in neuer Zusammensetzung<br />

seine öffentliche Tätigkeit mit der ersten Arbeitssitzung<br />

vom 16./17. Mai 2002 auf. Er trat zu sechs ordentlichen<br />

Arbeitssitzungen <strong>und</strong> einer zweitägigen Sondersitzung<br />

(Abänderung der Verfassung) zusammen.<br />

Wie bei einem Wechsel der <strong>Regierung</strong> üblich, nimmt sich<br />

die Statistik der <strong>Landtag</strong>ssitzungen (16 Sitzungstage bzw.<br />

143,8 St<strong>und</strong>en) im Vergleich zum Vorjahr (23 Sitzungstage<br />

bzw. 210,4 St<strong>und</strong>en) im Berichtsjahr eher bescheiden aus.<br />

Eine der sechs Arbeitssitzungen nahm drei Tage in Anspruch,<br />

eine andere konnte an einem einzigen Tag abge-<br />

<strong>Landtag</strong><br />

schlossen werden. An zwei Sitzungstagen debattierte das<br />

Plenum länger als bis 22 Uhr. Im Berichtsjahr betrug die<br />

durchschnittliche Dauer eines Arbeitssitzungstages r<strong>und</strong> 10<br />

St<strong>und</strong>en; der längste Sitzungstag dauerte 13,2 St<strong>und</strong>en.<br />

Die Anwesenheits-Statistik der Abgeordneten an den Plenarsitzungen<br />

war wiederum beeindruckend. Nur während<br />

6,8 % der gesamten Sitzungsdauer des Plenums kamen<br />

stellvertretende Abgeordnete zum Einsatz.<br />

Im Berichtsjahr <strong>2001</strong> sind 208 <strong>Landtag</strong>sbeschlüsse aufgelistet<br />

gegenüber 373 im Vorjahr. 20 Gesetzesvorlagen wurden<br />

vom <strong>Landtag</strong> in 1. Lesung beraten <strong>und</strong> 15 Gesetzesvorlagen<br />

konnten im Anschluss an die zweite Lesung im<br />

Rahmen der Schlussabstimmung verabschiedet werden. Im<br />

Laufe des Jahres behandelte der <strong>Landtag</strong> 24 Finanzvorlagen<br />

<strong>und</strong> erledigte 39 Wahlgeschäfte. Ausserdem wurden 12<br />

Berichte (z.B. über die LSVA <strong>und</strong> deren EWRA-Kompatibilität)<br />

<strong>und</strong> diverse mündliche Informationen der <strong>Regierung</strong><br />

(z.B. zur Situation betreffend Finanzdienstleistungsplatz) zur<br />

Kenntnis genommen.<br />

6-mal hatte sich der <strong>Landtag</strong> mit aussenpolitischen Vorlagen<br />

zu befassen, 11-mal wurde über periodische Standardtraktanden,<br />

beispielsweise den Rechenschaftsbericht in der<br />

Junisitzung <strong>und</strong> den Landesvoranschlag in der Novembersitzung,<br />

debattiert. Diese beiden Themenkreise - Mitwirkung<br />

an der Aussenpolitik <strong>und</strong> Finanzhoheit bzw. Kontrolle der<br />

gesamten Staatsverwaltung - gehören verfassungsgemäss<br />

zu den bedeutendsten Aufgaben des Parlaments überhaupt.<br />

Zum gleichen Zeitpunkt werden dem <strong>Landtag</strong> auch<br />

jeweils die Budgets <strong>und</strong> Rechenschaftsberichte der Landesinstitute<br />

<strong>und</strong> Landesanstalten zur Genehmigung oder<br />

Kenntnisnahme vorgelegt.<br />

Im Berichtsjahr stimmte der <strong>Landtag</strong> 6 Einbürgerungsgesuchen<br />

zu.<br />

Die <strong>Landtag</strong>sabgeordneten brachten <strong>2001</strong> 8 parlamentarische<br />

Eingänge ein, darunter 3 Initiativen, 3 Motionen, 1<br />

Postulat <strong>und</strong> 1 Interpellation. Bei einigen dieser parlamentarischen<br />

Geschäfte beschloss der <strong>Landtag</strong>, sie nicht weiterzuverfolgen,<br />

weil entweder das Plenum gar nicht darauf<br />

eintrat oder weil sich keine Mehrheit für eine Weiterbehandlung,<br />

z.B. in Form einer Überweisung an die <strong>Regierung</strong>,<br />

fand. Der <strong>Landtag</strong> konnte 1 Postulats- <strong>und</strong> 2 Interpellationsbeantwortungen<br />

der <strong>Regierung</strong> zur Kenntnis nehmen.<br />

Die Beantwortung von parlamentarischen Eingängen<br />

wie Postulaten <strong>und</strong> Interpellationen erfolgt gemäss Geschäftsordnung<br />

in schriftlicher Form.<br />

Ausserdem wurde dem <strong>Landtag</strong> 1 Petition übergeben, welche<br />

der <strong>Landtag</strong> zur geeigneten Verfügung an die <strong>Regierung</strong><br />

überwies.<br />

Die Abgeordneten machten 94-mal von der Möglichkeit<br />

Gebrauch, Kleine Anfragen an die <strong>Regierung</strong> zu stellen.<br />

Wie in der Geschäftsordnung vorgesehen, wurden diese in<br />

der Regel am Ende des 2. bzw. 3. Sitzungstages mündlich<br />

von der <strong>Regierung</strong> beantwortet.<br />

Im vergangenen Jahr tagte der <strong>Landtag</strong> 4-mal in nichtöffentlicher<br />

Sitzung. In der Regel findet die nichtöffentliche<br />

Sitzung am ersten Tag der <strong>Landtag</strong>ssitzung vor Beginn der<br />

öffentlichen Nachmittagssitzung statt. In der nichtöffentlichen<br />

Sitzung werden vornehmlich vertrauliche Themen<br />

diskutiert, beispielsweise Fragen im Kontext mit der Organisation<br />

der Justiz oder des <strong>Landtag</strong>s selbst, sowie hängige<br />

Verfahren z.B. im Zusammenhang mit dem Finanzdienstleistungsplatz<br />

oder mit Amtshaftungsklagen.<br />

9


10<br />

<strong>Landtag</strong><br />

Kurzfristig wurde am 20. <strong>und</strong> 22. Dezember <strong>2001</strong> eine ausserordentliche<br />

Sitzung zur Verfassungsrevision (1. Lesung<br />

der <strong>Regierung</strong>svorlage) anberaumt. In der Folge wurde eine<br />

<strong>Landtag</strong>skommission gebildet. Wie in der Verfassung vorgesehen,<br />

schloss der <strong>Regierung</strong>schef am Ende des letzten<br />

Sitzungstages, d.h. am 22. Dezember, im Auftrag des Landesfürsten<br />

die Sitzungsperiode <strong>2001</strong>.<br />

Landesausschuss<br />

Gemäss Verfassung besorgt der Landesausschuss die Geschäfte<br />

des <strong>Landtag</strong>s <strong>und</strong> seiner Kommissionen während<br />

der Zeit zwischen der Schliessung <strong>und</strong> der Wiedereröffnung<br />

des <strong>Landtag</strong>s. Unter dem Vorsitz des vormaligen <strong>Landtag</strong>spräsidenten<br />

Peter Wolff trat er (mit <strong>Landtag</strong>svizepräsident<br />

Otmar Hasler, Ingrid Hassler-Gerner, Rudolf Lampert, Walter<br />

Hartmann) aufgr<strong>und</strong> einiger wenig bedeutenden, aber dringenden<br />

Agenden dreimal zusammen, bevor mit der Eröffnung<br />

am 29. März <strong>2001</strong> die <strong>Landtag</strong>skommissionen ihre<br />

Tätigkeit aufnehmen konnten.<br />

<strong>Landtag</strong>skommissionen<br />

<strong>Landtag</strong>skommissionen tagen nicht öffentlich. Sie haben<br />

vor allem vorberatende Funktion <strong>und</strong> informieren das Plenum<br />

in der Regel schriftlich anhand ausführlicher Sitzungsprotokolle<br />

oder Berichte.<br />

Die Aussenpolitische Kommission<br />

Die Aussenpolitische Kommission befasste sich unter dem<br />

Vorsitz von <strong>Landtag</strong>spräsident Klaus Wanger mit Themen<br />

von aussenpolitischer Bedeutung. Mit <strong>Landtag</strong>svizepräsident<br />

Peter Wolff sowie den Abgeordneten Alois Beck,<br />

Ingrid Hassler-Gerner <strong>und</strong> Helmut Konrad als weiteren<br />

Kommissionsmitgliedern beriet sie an 6 Sitzungen zu je 3<br />

St<strong>und</strong>en vor allem über gesetzliche <strong>und</strong> administrative<br />

Massnahmen zur Bekämpfung der Geldwäscherei, die so<br />

genannten Schwarzen Listen der FATF <strong>und</strong> der OECD, die<br />

Bestrebungen zur Besteuerung von Zinserträgen <strong>und</strong> zur<br />

Steuerharmonisierung sowie die Klage gegen Deutschland<br />

beim Internationalen Gerichtshof. Die Entwicklung der<br />

Beziehungen zu den Nachbarstaaten fand höchste Aufmerksamkeit;<br />

auch Fragen zum Verhältnis mit den USA<br />

nahmen grossen Raum ein.<br />

Als Standardtraktanden wurden Berichte der <strong>Regierung</strong> zur<br />

aussenpolitischen Lage <strong>und</strong> zu diplomatischen Vertretungen,<br />

die Jahresberichte der einzelnen <strong>Landtag</strong>s-Delegationen<br />

bei den internationalen Parlamentarierorganisationen,<br />

die Berichte von EFTA <strong>und</strong> ESA, sowie die aussenpolitischen<br />

Aspekte des Rechenschaftsberichts behandelt.<br />

Besuche <strong>und</strong> Reisen<br />

Im Bestreben, auch ausserhalb der internationalen Parlamentariergremien<br />

Beziehungen auf parlamentarischer<br />

Ebene zu pflegen, fanden Vorbereitungen für Gespräche<br />

mit dem Auswärtigen Ausschuss des Deutschen B<strong>und</strong>estags<br />

sowie für Kontakte auf Parlamentarierebene mit Kollegen<br />

anderer europäischer Kleinstaaten statt.<br />

Nach den erheblichen Veränderungen im neuen <strong>Landtag</strong><br />

waren im Berichtsjahr keine eigentlichen Reisen geplant.<br />

<strong>Landtag</strong>svizepräsident Peter Wolff nahm nach der Tragödie<br />

im Zuger Kantonsrat neben Vertretern der <strong>Regierung</strong> an<br />

den Trauerfeierlichkeiten in Zug teil <strong>und</strong> überbrachte die<br />

Beileidsbezeugungen des <strong>Landtag</strong>s, nachdem das <strong>Landtag</strong>sbüro<br />

<strong>und</strong> die Mitglieder der Aussenpolitischen Kommission<br />

im Juni 2000 als Gäste des Kantonsrats mit verschiedenen<br />

der Opfer in Zug persönlich bekannt geworden war.<br />

Mehrere Mitglieder des <strong>Landtag</strong>s - vor allem der designierte<br />

<strong>Landtag</strong>spräsident Klaus Wanger sowie der bisherige Präsi-<br />

dent Peter Wolff - entsprachen dem Wunsch nach einem<br />

Gespräch aufgr<strong>und</strong> des überraschenden Ausgangs der<br />

<strong>Landtag</strong>swahlen <strong>und</strong> trafen sich unter anderem mit Vertretern<br />

der US-Botschaft sowie mit Lothar Mark MdB, dem<br />

Berichterstatter der SPD-Fraktion betreffend die Alpenländer<br />

im Aussenpolitischen Ausschuss.<br />

Am 12. April <strong>2001</strong> traf sich <strong>Landtag</strong>spräsident Klaus Wanger<br />

mit dem Generalsekretär des Europarats, Walter<br />

Schwimmer, anlässlich seines offiziellen Besuchs in Vaduz<br />

zu einem Gespräch. Diesem Besuch kam im Hinblick auf<br />

die bevorstehende Präsidentschaft Liechtensteins im Ministerkomitee<br />

des Europarats besondere Bedeutung zu. Im<br />

gleichen Zusammenhang ist das Treffen mit den Teilnehmern<br />

an der Tagung des Politischen Ausschusses der Parlamentarischen<br />

Versammlung des Europarats in Vaduz am<br />

10. Juni zu erwähnen. Am 20. September nahmen die<br />

Kommissionsmitglieder auf Wunsch der <strong>Regierung</strong> am<br />

Liechtenstein-Tag in Strassburg teil <strong>und</strong> benutzten die<br />

Gelegenheit zur Teilnahme an einem Kolloquium über die<br />

Europäische Identität. An den von der <strong>Regierung</strong> initiierten<br />

Konzerten des London Philharmonic Orchestra anfangs<br />

November war der <strong>Landtag</strong> in London durch seinen<br />

Präsidenten <strong>und</strong> den Vizepräsidenten vertreten, in München<br />

durch die übrigen Mitglieder der Aussenpolitischen<br />

Kommission <strong>und</strong> in Vaduz durch weitere <strong>Landtag</strong>sabgeordnete.<br />

Finanzkommission<br />

Die Finanzkommission tagte im Jahre <strong>2001</strong> während r<strong>und</strong><br />

55 St<strong>und</strong>en in 19 Sitzungen; als Mitglieder gehörten ihr die<br />

Abgeordneten Markus Büchel (Vorsitz), Adrian Hasler,<br />

Ingrid Hassler-Gerner, Johannes Kaiser sowie Ivo Klein an.<br />

Die Arbeit der Finanzkommission besteht zur Hauptsache in<br />

der Vorberatung finanzrelevanter <strong>Landtag</strong>s-Traktanden; daneben<br />

übt sie die ihr gemäss Verfassung zustehenden<br />

Beschlusskompetenzen betreffend den vorsorglichen Erwerb<br />

oder die Veräusserung von Gr<strong>und</strong>stücken in Landeseigentum<br />

aus. Zudem wird sie von der <strong>Regierung</strong> im Vorfeld<br />

wichtiger finanzpolitischer Vorhaben <strong>und</strong> Rechtserlasse in<br />

Bezug auf deren finanzielle Auswirkungen auf den Staatshaushalt<br />

konsultiert.<br />

Im Berichtsjahr betraf dies beispielsweise die staatliche<br />

finanzielle Unterstützung des Musik-Festivals Vaduz «The<br />

Little Big One», den Ergänzungskredit betreffend die Übergangsfrist<br />

für die Frankaturungültigerklärung von Briefmarken<br />

vor dem 1. Januar 1996, den Leitfaden für eine aktive<br />

Bodenpolitik des Landes, die Abänderung der Gesetze über<br />

die Bezüge der Mitglieder des <strong>Landtag</strong>s bzw. über die Bezüge<br />

der Mitglieder der <strong>Regierung</strong>, der Gerichtshöfe, der<br />

Kommissionen <strong>und</strong> der Organe von Anstalten <strong>und</strong> Stiftungen<br />

des Staates, das Gesetz über die Bildung eines<br />

Zukunftsfonds, die Initiative zur Abänderung des Finanzausgleichsgesetzes,<br />

den Finanzbeschluss betreffend die Stiftung<br />

«Image Liechtenstein», die Personalplanung der Landespolizei<br />

für die Jahre 2002 bis 2007 <strong>und</strong> die Teilrevision<br />

des Polizeigesetzes.<br />

Geschäftsprüfungskommission<br />

Die Geschäftsprüfungskommission tagte im Berichtsjahr in<br />

7 Sitzungen von insgesamt 25,7 St<strong>und</strong>en Dauer. Mitglieder<br />

der Geschäftsprüfungskommission waren die Abgeordneten<br />

Walter Hartmann (Vorsitz), Helmut Bühler, Rudolf Lampert,<br />

Dorothee Laternser sowie Walter Vogt. Laut Verfassung<br />

kommt der Geschäftsprüfungskommission die Aufgabe<br />

zu, für den <strong>Landtag</strong> das Recht der Kontrolle über die<br />

gesamte Staatsverwaltung <strong>und</strong> deren Verwaltungshandeln<br />

auszuüben. Die Geschäftsprüfungskommission wird dabei<br />

in ihrer Arbeit durch die Finanzkontrolle unterstützt.


Im Berichtsjahr befasste sich die Geschäftsprüfungskommission<br />

unter anderem mit nachstehenden Berichten über: das<br />

Informatik-Revisionsprogramm, die Prüfung der Geld- <strong>und</strong><br />

geldwerten Bestände, die Prüfung der Postwertzeichenstelle,<br />

die Prüfung des Gr<strong>und</strong>buch- <strong>und</strong> Öffentlichkeitsregisteramtes<br />

sowie die Prüfung der staatlichen Ausbildungsbeihilfen.<br />

Ausserdem wurde im Rahmen der jährlichen Amtsbesuche<br />

dem Amt für Wohnungswesen ein Besuch abgestattet.<br />

Anlässlich dieses Besuches wurde insbesondere die Problematik<br />

in der praktischen Anwendung des geltenden<br />

Wohnbauförderungsgesetzes aufgezeigt <strong>und</strong> - nachdem<br />

die Revisionsvorlage im vorherigen Jahr durch das Stimmvolk<br />

verworfen wurde - mögliche Vorgehensszenarien erörtert<br />

<strong>und</strong> diskutiert sowie über erste Erfahrungen mit dem<br />

anfangs April <strong>2001</strong> in Kraft gesetzten Mietbeihilfengesetzes<br />

berichtet.<br />

Das <strong>Landtag</strong>sbüro<br />

Das <strong>Landtag</strong>sbüro besteht aus dem <strong>Landtag</strong>spräsidenten<br />

(Klaus Wanger), dem <strong>Landtag</strong>svizepräsidenten (Peter<br />

Wolff), den Fraktionssprechern (Helmut Konrad <strong>und</strong> Peter<br />

Sprenger) sowie dem <strong>Landtag</strong>ssekretär (mit beratender<br />

Stimme) <strong>und</strong> stellt das eigentliche Präsidium des <strong>Landtag</strong>s<br />

dar.<br />

In 8 Sitzungen wurden die öffentlichen <strong>und</strong> nichtöffentlichen<br />

<strong>Landtag</strong>ssitzungen vorbereitet <strong>und</strong> die Ausrüstung<br />

der Abgeordneten mit neuen Laptops in die Wege geleitet.<br />

Weiter wurde im Auftrag des <strong>Landtag</strong>s die Anschaffung<br />

einer elektronischen Abstimmanlage für den <strong>Landtag</strong>ssaal<br />

geprüft <strong>und</strong> schliesslich wurden die Vorbereitungen für die<br />

Nachfolge des 2002 altershalber ausscheidenden <strong>Landtag</strong>ssekretärs<br />

getroffen. Zu den Standardaufgaben des <strong>Landtag</strong>sbüros<br />

gehören auch die Erarbeitung der <strong>Landtag</strong>sbudgets<br />

zuhanden des Plenums, die Behandlung von Gesuchen<br />

um Einsicht in vertrauliche <strong>Landtag</strong>sakten <strong>und</strong> Personalfragen<br />

des <strong>Landtag</strong>ssekretariats.<br />

EWR-Kommission<br />

Die Mitglieder der EWR-Kommission (<strong>Landtag</strong>spräsident<br />

Klaus Wanger, Vorsitz, <strong>Landtag</strong>svizepräsident Peter Wolff<br />

<strong>und</strong> die Abg. Renate Wohlwend) überprüften in 9 Sitzungen<br />

die Beschlüsse des Gemeinsamen EWR-Ausschusses in<br />

Brüssel mit Blick darauf, ob sie gemäss Art. 8 Abs. 2 der<br />

Verfassung dem <strong>Landtag</strong> zur Behandlung <strong>und</strong> Entscheidung<br />

vorzulegen sind. Sie behandelte insgesamt 169 Rechtsakte<br />

<strong>und</strong> kam in 9 Fällen zum Schluss, dass eine Zustimmung des<br />

<strong>Landtag</strong>s im Sinne des Art. 8 Abs. 2 der Verfassung erforderlich<br />

war.<br />

Kommission: Geschäftsverkehrsgesetz<br />

Die personell neu zusammengesetzte Ad-hoc-Kommission<br />

zur Erarbeitung eines Geschäftsverkehrsgesetzes trat im<br />

Berichtsjahr nicht zu einer Sitzung zusammen. Die Kommission<br />

besteht aus <strong>Landtag</strong>spräsident Klaus Wanger (Vorsitz),<br />

Peter Lampert, Rudolf Lampert, Donath Oehri <strong>und</strong> Erich<br />

Sprenger.<br />

Verfassungskommission<br />

Mit der Beratung ihres Berichts in der Dezember-<strong>Landtag</strong>ssitzung<br />

2000 hatte die Verfassungskommission ihre Aufgabe<br />

abgeschlossen. Aufgr<strong>und</strong> des Vorschlags einer Gruppe<br />

unter der Bezeichnung Forum Liechtenstein legte die <strong>Regierung</strong><br />

mit Datum vom 20. November <strong>2001</strong> einen eigenen<br />

Vorschlag zur Abänderung der Verfassung vor. In der Folge<br />

hielt der <strong>Landtag</strong> am 20. Dezember <strong>2001</strong> eine Sondersitzung<br />

ab, die am 22. Dezember fortgeführt wurde. Als Konsequenz<br />

bestellte der <strong>Landtag</strong> eine fünfköpfige vorberatende<br />

Kommission, um zu versuchen, auf die aufgeworfenen<br />

Fragen eine Antwort zu finden <strong>und</strong> mit dem Landesfürsten<br />

<strong>Landtag</strong><br />

nochmals das Gespräch zu suchen. Zu Mitgliedern der<br />

Kommission wurden gewählt: <strong>Landtag</strong>spräsident Klaus<br />

Wanger (Vorsitz) <strong>und</strong> <strong>Landtag</strong>svizepräsident Peter Wolff<br />

sowie die Abgeordneten Markus Büchel, Ingrid Hassler-Gerner<br />

<strong>und</strong> Helmut Konrad.<br />

Baukommission <strong>Landtag</strong>sgebäude<br />

Im Berichtsjahr vertraten <strong>Landtag</strong>spräsident Klaus Wanger,<br />

<strong>Landtag</strong>svizepräsident Peter Wolff sowie die Abgeordneten<br />

Rudolf Lampert, Paul Vogt <strong>und</strong> Walter Vogt anlässlich der<br />

zwei Sitzungen dieser <strong>Regierung</strong>skommission die Interessen<br />

des <strong>Landtag</strong>s. Die Berichte der Projektleitung über den<br />

Stand der Projektierungsarbeiten wurden ausführlich diskutiert<br />

<strong>und</strong> beschlossen, dass verschiedene Detailaspekte des<br />

Projekts nochmals überarbeitet werden müssen.<br />

Parlamentarische Untersuchungskommission<br />

Landespolizei (PUK LaPol)<br />

Weil es nicht gelungen war, die Arbeiten der Parlamentarischen<br />

Untersuchungskommission LaPol vor den <strong>Landtag</strong>swahlen<br />

abzuschliessen, musste eine neue Kommission mit<br />

den Abgeordneten Helmut Konrad (Vorsitz), Peter Wolff,<br />

Elmar Kindle, Peter Sprenger <strong>und</strong> Renate Wohlwend<br />

bestellt werden. Sie tagte während des Berichtsjahres in 8<br />

Sitzungen mit einer Gesamtdauer von ca. 21 St<strong>und</strong>en.<br />

Schliesslich konnte sich die Kommissionsmehrheit mit der<br />

Kommissionsminderheit auf einen gemeinsamen Schlussbericht<br />

einigen, der in der September-Sitzung vom <strong>Landtag</strong><br />

behandelt <strong>und</strong> zur Kenntnis genommen wurde.<br />

Parlamentarische Delegationen<br />

Der <strong>Landtag</strong> wählt seine Delegationen für die Parlamentarischen<br />

Versammlungen internationaler Organisationen oder<br />

für Parlamentarierorganisationen zu Beginn einer Mandatsperiode<br />

für vier Jahre. Die Delegationen unterbreiten dem<br />

<strong>Landtag</strong> jährlich bis Ende April einen Tätigkeitsbericht, der<br />

im Plenum diskutiert wird. Der schriftliche Bericht steht der<br />

Öffentlichkeit auf Anfrage zur Verfügung.<br />

Parlamentarische Versammlung des Europarats<br />

Die Abgeordneten Renate Wohlwend (Delegationsleiterin),<br />

Christian Brunhart, Roland Büchel, Alexander Marxer vertraten<br />

Liechtenstein bei der Parlamentarischen Versammlung<br />

des Europarats in Strassburg. Pro Jahr wenden sie r<strong>und</strong><br />

sechs Wochen für die vier Sessionsteile in Strassburg sowie<br />

Kommissionssitzungen an verschiedensten Orten im Ausland<br />

auf. Im Jahr <strong>2001</strong> wurden zusätzlich noch zwei Vorbereitungssitzungen<br />

in Liechtenstein abgehalten. Die bereits<br />

erwähnte Sitzung der Politischen Kommission der Parlamentarischen<br />

Versammlung des Europarats in Vaduz - aus<br />

Anlass des sechs Monate dauernden Vorsitzes Liechtensteins<br />

im Ministerkomitee des Europarats - ist als besonderes<br />

Ereignis zu vermerken.<br />

EFTA- <strong>und</strong> EWR-Parlamentarierkomitees<br />

Für die Vertreter des liechtensteinischen Parlaments bei den<br />

EFTA- <strong>und</strong> EWR-Parlamentarierkomitees Jürgen Zech (Vorsitz)<br />

<strong>und</strong> Otto Büchel beträgt der im Berichtsjahr erbrachte<br />

Zeitaufwand (Sitzungen, Seminare etc.) r<strong>und</strong> zwei Wochen.<br />

Der Delegation gehören zudem die Abgeordneten Monica<br />

Bereiter-Amann <strong>und</strong> Walter Vogt als Stellvertreter an, welche<br />

die ordentlichen Delegationsmitglieder bei allfälliger<br />

Verhinderung vertreten. Die Delegation hielt im Berichtsjahr<br />

neben zahlreichen informellen Gesprächen auch 2 Vorbereitungssitzungen<br />

im Inland ab. Im Rahmen der Sitzung der<br />

Delegationen der Parlamente der EFTA-EWR-Staaten mit<br />

den Vertretern des Europaparlaments (EU) (Joint Parlamentary<br />

Committee) fand erstmals das Treffen mit den Aussenministern<br />

der EFTA-EWR-Staaten in Liechtenstein statt; dies<br />

anlässlich der halbjährlichen EWR-EFTA-Minister-Tagungen.<br />

11


12<br />

<strong>Landtag</strong><br />

Die Parlamentarische Versammlung der OSZE<br />

Die Delegation bei der Parlamentarischen Versammlung der<br />

OSZE bestand aus den Abgeordneten Renate Wohlwend<br />

(Vorsitz) <strong>und</strong> Ingrid Hassler-Gerner. Weil die neue Delegationsleiterin<br />

an der Teilnahme verhindert war, nahm Ingrid<br />

Hassler-Gerner die liechtensteinischen Interessen an der Sitzung<br />

des Ständigen Ausschusses am 22./23. Februar <strong>2001</strong><br />

in Wien wahr. Aus Gründen der Aktualität erfolgte die<br />

Berichterstattung im Rahmen des Delegationsberichts 2000.<br />

Anlässlich der Jahresversammlung in Paris vom 6. - 10. Juli<br />

fiel die liechtensteinische Delegation insbesondere in der<br />

Schluss-Sitzung durch die f<strong>und</strong>ierten <strong>und</strong> engagierten Voten<br />

der Delegationsleiterin zur Forderung nach Abschaffung der<br />

Todesstrafe auf; diese war Gegenstand einer zusätzlichen<br />

Entschliessung, die von Frankreich <strong>und</strong> Slowenien eingebracht<br />

worden war. Vor der Jahresversammlung hatte die<br />

Delegation eine Vorbereitungssitzung durchgeführt.<br />

Im Oktober führte die Parlamentarische Versammlung der<br />

OSZE eine Konferenz zum Problemkreis Migration durch;<br />

gleichzeitig fand eine Sitzung des Ständigen Ausschusses<br />

statt. Ingrid Hassler-Gerner vertrat die liechtensteinische<br />

Delegation bei diesen Anlässen.<br />

Interparlamentarische Union (IPU)<br />

Nachdem der liechtensteinische <strong>Landtag</strong> im Vorjahr als 104.<br />

nationale Gruppe der IPU beigetreten war, nahmen die<br />

Delegierten Rudolf Lampert (Delegationsleiter ad interim)<br />

<strong>und</strong> Ingrid Hassler-Gerner erstmals an einer IPU-Konferenz<br />

teil. Als weitere Mitglieder gehören der IPU-Delegation<br />

<strong>Landtag</strong>spräsident Klaus Wanger (Delegationsleiter) <strong>und</strong><br />

<strong>Landtag</strong>svizepräsident Peter Wolff an.<br />

Die 105. Konferenz der IPU fand anfangs April <strong>2001</strong> in<br />

Havanna (Kuba) statt <strong>und</strong> dauerte eine Woche. Das Ziel dieser<br />

Teilnahme war unter anderem, Organisation <strong>und</strong><br />

Ablaufprozedere der diversen Konferenzgremien (Plenum,<br />

Fachausschüsse, Gruppen etc.) kennen zu lernen <strong>und</strong> sich<br />

ein Bild über die Rechte <strong>und</strong> Pflichten zu machen, die von<br />

den Vertretern der nationalen Delegationen im Rahmen des<br />

Meinungsbildungs- <strong>und</strong> Mitwirkungsprozesses zu beachten<br />

sind. Vor allem hatte die Delegation reichlich Gelegenheit<br />

zu Kontakten <strong>und</strong> zum Gedankenaustausch mit Mitgliedern<br />

anderer Delegationen.<br />

Das zweite IPU-Jahrestreffen (106. Konferenz) fand im September<br />

<strong>2001</strong> in Burkina Faso (Afrika) statt. Wegen der<br />

gleichzeitig stattfindenden <strong>Landtag</strong>ssitzung verzichtete die<br />

liechtensteinische Delegation auf eine Teilnahme.<br />

Parlamentarier-Kommission Bodensee<br />

Abgeordnete von Kantons- <strong>und</strong> Länderparlamenten aus<br />

Deutschland, Österreich <strong>und</strong> der Schweiz sowie seit 1999<br />

aus Liechtenstein treffen sich zweimal jährlich zu einem<br />

Gedankenaustausch. Im Berichtsjahr war die Organisation<br />

in den Händen des Zürcher Kantonsrats. <strong>Landtag</strong>spräsident<br />

Klaus Wanger nahm am 6. April an der 15. Sitzung im Flughafen<br />

Zürich, an der Herbstsitzung am 2. November im<br />

Hotel Marriott in Zürich sowie am Präsidententreffen am 7.<br />

Dezember <strong>2001</strong> in Uster teil. <strong>Landtag</strong>svizepräsident Peter<br />

Wolff konnte ihn nur an der Frühjahrssitzung begleiten.<br />

Liechtenstein als Neumitglied anerbot sich, die Sitzungen<br />

im Jahre 2002 zu organisieren.<br />

<strong>Landtag</strong>ssekretariat<br />

Seit 1990 gibt es das <strong>Landtag</strong>ssekretariat, den eigentlichen<br />

Parlamentsdienst in Liechtenstein. Heute besteht das <strong>Landtag</strong>ssekretariat<br />

aus dem <strong>Landtag</strong>ssekretär, seinem Stellvertreter,<br />

zwei Vollzeitangestellten <strong>und</strong> zwei Teilzeit-Mitarbeiterin-<br />

nen. Der Aufgabenbereich - in der Geschäftsordnung des<br />

<strong>Landtag</strong>s näher umschrieben - besteht in der Betreuung des<br />

Präsidenten, der Abgeordneten <strong>und</strong> der Kommissionen <strong>und</strong><br />

Delegationen des <strong>Landtag</strong>s. Der Arbeitsanfall ist seit Bestehen<br />

des <strong>Landtag</strong>ssekretariats stark gewachsen. Im Hinblick auf das<br />

altersbedingte Ausscheiden des <strong>Landtag</strong>sekretärs wurde seine<br />

Stelle Ende <strong>2001</strong> zur Neubesetzung ausgeschrieben.<br />

Überblicke über die <strong>Landtag</strong>sbeschlüsse<br />

im Jahre <strong>2001</strong><br />

Eröffnungssitzung des <strong>Landtag</strong>es<br />

vom 29. März <strong>2001</strong><br />

– Thronrede<br />

Seine Durchlaucht Fürst Hans-Adam II. von <strong>und</strong> zu Liechtenstein<br />

eröffnet die <strong>Landtag</strong>ssession persönlich <strong>und</strong> richtet<br />

die Thronrede an die <strong>Landtag</strong>sabgeordneten <strong>und</strong> die<br />

stellvertretenden Abgeordneten.<br />

– Bestellung der Wahlaktenprüfungskommission sowie<br />

Validierung der <strong>Landtag</strong>swahl <strong>und</strong> der Wahl seiner Mitglieder<br />

In die Wahlaktenprüfungskommission werden die Abgeordneten<br />

Rudolf Lampert <strong>und</strong> Ivo Klein (Prüfung der<br />

Wahlakten für den Wahlkreis Oberland) sowie die Abgeordneten<br />

Hugo Quaderer <strong>und</strong> Alois Beck (Prüfung der<br />

Wahlakten für den Wahlkreis Unterland) bestellt.<br />

Nach der Berichterstattung der Wahlaktenprüfungskommission<br />

wird die Gültigkeit der <strong>Landtag</strong>swahl vom 11.<br />

Februar <strong>2001</strong> <strong>und</strong> der Wahl der Mitglieder des <strong>Landtag</strong>s<br />

festgestellt.<br />

–Vereidigung der <strong>Landtag</strong>sabgeordneten durch Seine<br />

Durchlaucht den Landesfürsten Hans-Adam II. von <strong>und</strong> zu<br />

Liechtenstein<br />

Die <strong>Landtag</strong>sabgeordneten <strong>und</strong> die stellvertretenden<br />

Abgeordneten legen den Eid vor Seiner Durchlaucht dem<br />

Landesfürsten Hans-Adam II. von <strong>und</strong> zu Liechtenstein<br />

ab, unterzeichnen das Vereidigungsprotokoll <strong>und</strong> erhalten<br />

die Wahlurk<strong>und</strong>e.<br />

–Ansprache des Alterspräsidenten Klaus Wanger<br />

–Wahl des <strong>Landtag</strong>spräsidenten<br />

Abg. Klaus Wanger, Schaan<br />

–Wahl des <strong>Landtag</strong>svizepräsidenten<br />

Abg. Peter Wolff, Schaan<br />

–Wahl der Schriftführer<br />

Abg. Elmar Kindle, Triesen<br />

Abg. Hugo Quaderer, Schaan<br />

–Wahl der Aussenpolitischen Kommission<br />

<strong>Landtag</strong>spräsident Klaus Wanger, Schaan, Vorsitzender<br />

<strong>Landtag</strong>svizepräsident Peter Wolff, Schaan<br />

Abg. Alois Beck, Schaan<br />

Abg. Ingrid Hassler-Gerner, Eschen<br />

Abg. Helmut Konrad, Schaan<br />

–Wahl der Finanzkommission<br />

Abg. Markus Büchel, Ruggell, Vorsitzender<br />

Abg. Adrian Hasler, Triesen<br />

Abg. Ingrid Hassler-Gerner, Eschen<br />

Abg. Johannes Kaiser, Mauren<br />

Abg. Ivo Klein, Mauren<br />

–Wahl der Geschäftsprüfungskommission<br />

Abg. Walter Hartmann, Vaduz, Vorsitzender<br />

Abg. Helmut Bühler, Gamprin<br />

Abg. Rudolf Lampert, Mauren<br />

Abg. Dorothee Laternser, Triesen<br />

Abg. Walter Vogt, Balzers<br />

–Wahl der Delegation für die Parlamentarische Versammlung<br />

des Europarates<br />

Abg. Renate Wohlwend, Schellenberg, Delegationsleiterin


Stv. Abg. Roland Büchel, Schaan<br />

Stv. Abg. Christian Brunhart, Balzers (Stellvertreter)<br />

Stv. Abg. Alexander Marxer, Schaanwald (Stellvertreter)<br />

–Wahl der Delegation für die Parlamentarische Versammlung<br />

der OSZE<br />

Abg. Renate Wohlwend, Schellenberg, Delegationsleiterin<br />

Abg. Ingrid Hassler-Gerner, Eschen<br />

Stv. Abg. Christian Brunhart, Balzers (Stellvertreter)<br />

Abg. Hugo Quaderer, Schaan (Stellvertreter)<br />

–Wahl der Delegation für die Parlamentarierkomitees der<br />

EFTA- <strong>und</strong> EWR-Staaten<br />

Abg. Jürgen Zech, Nendeln, Delegationsleiter<br />

Abg. Otto Büchel, Ruggell<br />

Stv. Abg. Monica Bereiter-Amann, Eschen (Stellvertreterin)<br />

Abg. Walter Vogt, Balzers (Stellvertreter)<br />

–Wahl der Delegation für die Parlamentarier-Kommission<br />

Bodensee<br />

<strong>Landtag</strong>spräsident Klaus Wanger, Schaan<br />

<strong>Landtag</strong>svizepräsident Peter Wolff, Schaan<br />

–Wahl der Delegation für die Interparlamentarische Union<br />

<strong>Landtag</strong>spräsident Klaus Wanger, Schaan<br />

<strong>Landtag</strong>svizepräsident Peter Wolff, Schaan<br />

Abg. Ingrid Hassler-Gerner, Eschen<br />

Abg. Rudolf Lampert, Mauren<br />

–Wahl der EWR-Kommission<br />

<strong>Landtag</strong>spräsident Klaus Wanger, Schaan, Vorsitzender<br />

<strong>Landtag</strong>svizepräsident Peter Wolff, Schaan<br />

Abg. Renate Wohlwend, Schellenberg<br />

–Wahl der Kommission zur Überarbeitung des Gesetzes<br />

über den Geschäftsverkehr des <strong>Landtag</strong>s<br />

<strong>Landtag</strong>spräsident Klaus Wanger, Schaan, Vorsitzender<br />

Abg. Peter Lampert, Vaduz<br />

Abg. Rudolf Lampert, Mauren<br />

Abg. Donath Oehri, Gamprin<br />

Abg. Erich Sprenger, Triesenberg<br />

–Wahl der Parlamentarischen Untersuchungskommission<br />

Landespolizei<br />

Abg. Helmut Konrad, Schaan, Vorsitzender<br />

<strong>Landtag</strong>svizepräsident Peter Wolff, Schaan<br />

Abg. Elmar Kindle, Triesen<br />

Abg. Peter Sprenger, Triesen<br />

Abg. Renate Wohlwend, Schellenberg<br />

–Wahl der Arbeitsgruppe zur Beschaffung von Notebooks<br />

für die Abgeordneten<br />

Es wird auf die Wahl verzichtet <strong>und</strong> das Geschäft zur Erledigung<br />

an das <strong>Landtag</strong>sbüro weitergeleitet.<br />

Öffentliche <strong>Landtag</strong>ssitzung vom 5. April <strong>2001</strong><br />

–Wahl der <strong>Regierung</strong><br />

Der <strong>Landtag</strong> schlägt S.D. dem Landesfürsten Hans-Adam<br />

II. von <strong>und</strong> zu Liechtenstein zur Ernennung in die <strong>Regierung</strong><br />

vor:<br />

–als <strong>Regierung</strong>schef:<br />

Herrn Otmar Hasler, Bendern<br />

–als <strong>Regierung</strong>schef-Stellvertreterin:<br />

Frau Rita Kieber-Beck, Mauren<br />

–als <strong>Regierung</strong>sräte:<br />

Herrn Hansjörg Frick, Schaan<br />

Herrn Dr. Alois Ospelt, Vaduz<br />

Herrn Dr. Ernst Walch, Planken<br />

–als <strong>Regierung</strong>srats-Stellvertreter:<br />

Frau Emerita Büchel-Foser, Ruggell<br />

Herrn Alex Hermann, Schaan<br />

Frau Brigitte Marogg, Triesen<br />

Frau Hildegard Marxer-Fehr, Eschen<br />

Herrn Dr. Gert Risch, Vaduz<br />

–Wahl der Verwaltungsbeschwerde-Instanz<br />

Der <strong>Landtag</strong> schlägt S.D. dem Landesfürsten Hans-Adam<br />

II. von <strong>und</strong> zu Liechtenstein zur Ernennung vor:<br />

–als Vorsitzenden:<br />

<strong>Landtag</strong><br />

Herrn lic.iur. et lic.oec.Andreas Batliner, Schellenberg<br />

–als stellvertretenden Vorsitzenden:<br />

Herrn lic.iur. et lic.oec. HSG Guntram Wolf, Triesenberg<br />

Der <strong>Landtag</strong> wählt folgende Mitglieder der VBI:<br />

–als Rekursrichter:<br />

Herrn Dr.iur. Christian Batliner, Triesen<br />

Herrn Werner Nigg, Vaduz<br />

Herrn Dr.iur. Nicolaus Ruther, Schaan<br />

Frau lic.iur. Marion Seeger, Vaduz<br />

–als stellvertretende Rekursrichter:<br />

Frau Marlies Amann-Marxer, Eschen<br />

Frau Gerlinde Büchel-Hasler, Ruggell<br />

Herrn Anton Eberle, Balzers<br />

Herrn Dr.iur. Kuno Frick jun., Balzers<br />

– Ersatz- <strong>und</strong> Neubestellungen beim Kriminalgericht (2<br />

Stellvertreter des Präsidenten sowie 4 Stellvertreter gem.<br />

LGBl. <strong>2001</strong> Nr. 30)<br />

–Als Stellvertreter des Präsidenten werden gewählt:<br />

Herr Landrichter Dr. Gerhard Mislik, Schaan<br />

Herr Dr. Thomas Schmid, Richter am Landesgericht in<br />

Feldkirch<br />

–Als Ersatzrichter werden gewählt:<br />

Herr Rainer Batliner, Schaanwald<br />

Herr Georg Hassler, Schellenberg<br />

Herr Alexander Sele, Triesenberg<br />

Frau Maria Thoeny, Balzers<br />

– Bestellung eines Ad-hoc-Richters für den Beschwerdefall<br />

StGH 2000/15<br />

Gewählt wird Herr lic.iur. et lic.oec. Andreas Batliner,<br />

Schellenberg<br />

–Ersatzwahl Verwaltungsrat LLB AG (anstelle von Dr. Ernst<br />

Walch)<br />

Gewählt wird Herr lic.oec. HSG Helmuth Elkuch, wohnhaft<br />

in Magden AG<br />

Öffentliche <strong>Landtag</strong>ssitzung vom 16./17. Mai <strong>2001</strong><br />

–Protokoll der öffentlichen <strong>Landtag</strong>ssitzung vom 22./23.<br />

November 2000<br />

Das Protokoll wird genehmigt.<br />

–Protokoll der <strong>Landtag</strong>ssitzung vom 13./14. Dezember<br />

2000<br />

Das Protokoll wird genehmigt.<br />

–Protokoll der Sitzung LA 3/01 vom 27. März <strong>2001</strong><br />

Das Protokoll wird genehmigt.<br />

–Protokoll der Eröffnungssitzung vom 29. März <strong>2001</strong><br />

Das Protokoll wird genehmigt.<br />

–Protokoll der <strong>Landtag</strong>ssitzung vom 5. April <strong>2001</strong><br />

Das Protokoll wird genehmigt.<br />

–Interpellationsbeantwortung betreffend Bekämpfung der<br />

Geldwäscherei in Liechtenstein (Nr. 6/<strong>2001</strong>)<br />

Die Interpellationsbeantwortung wird zur Kenntnis<br />

genommen.<br />

– Nomination der <strong>Landtag</strong>svertreter in die Baukommission<br />

<strong>Landtag</strong>sgebäude<br />

Die Abgeordneten Klaus Wanger, Peter Wolff, Rudolf<br />

Lampert, Paul Vogt <strong>und</strong> Walter Vogt werden als <strong>Landtag</strong>svertreter<br />

für die Baukommission <strong>Landtag</strong>sgebäude<br />

nominiert.<br />

– Stellenplan der Stabsstelle FIU (Financial Intelligence Unit)<br />

(BuA Nr. 17/<strong>2001</strong>)<br />

Der Stellenplan der FIU wird zusammen mit den internen<br />

Umbesetzungen (zwei Stellen) auf sechs Stellen festgelegt.<br />

Der Schaffung von vier neuen Stellen für die Stabsstelle<br />

FIU wird zugestimmt.<br />

Je eine Ersatzstelle für das <strong>Regierung</strong>ssekretariat sowie<br />

die Landespolizei werden bewilligt.<br />

–Ergänzungskredit betreffend die Übergangsfrist für die<br />

Frankaturungültigerklärung von Briefmarken vor dem 1.<br />

Januar 1996 (Nr. 11/<strong>2001</strong>)<br />

13


14<br />

<strong>Landtag</strong><br />

Ein Ergänzungskredit von CHF 5 Mio. sowie ein Nachtragskredit<br />

für das Jahr <strong>2001</strong> von CHF 4,2 Mio. wird<br />

genehmigt.<br />

–Ergänzungskredit <strong>und</strong> Kreditüberschreitung für die Teilnahme<br />

an der EXPO 2000 in Hannover (Nr. 13/<strong>2001</strong>)<br />

Für die Teilnahme des Fürstentums Liechtenstein an der<br />

EXPO 2000 in Hannover werden ein Ergänzungskredit<br />

<strong>und</strong> eine Kreditüberschreitung in Höhe von CHF 325 000<br />

genehmigt. Für den Landesvoranschlag <strong>2001</strong> wird ein<br />

entsprechender Nachtragskredit genehmigt.<br />

– Nachtragskredite II/<strong>2001</strong> (Nr. 14/<strong>2001</strong>)<br />

Die Nachtragskredite <strong>und</strong> Kreditüberschreitungen werden<br />

mit einigen Änderungen <strong>und</strong> Ergänzungen wie folgt<br />

genehmigt <strong>und</strong> der Beschluss als dringlich erklärt:<br />

Konto-Nr. Bezeichnung CHF<br />

Nachtragskredite<br />

020.301.01 Gehälter (Allg. Verwaltung) 950 000<br />

20.301.02 Individuelle Gehaltsanpassungen<br />

(Allgemeine Verwaltung) 150 000<br />

020.309.00 Betrieb Kindertagesstätte<br />

Landesverwaltung 100 000<br />

090.506.10 Ausstattung Kindertagesstätte<br />

Landesverwaltung 50 000<br />

540.365.00 Jugendpflege 20 000<br />

020.318.04 Verfahrenshilfe in<br />

Verwaltungssachen 400 000<br />

306.365.02.04 Little Big One 76 700<br />

012.310.02.01 Little Big One 76 700<br />

840.365.00.03 Little Big One 76 700<br />

110.313.01 Ausrüstung (Landespolizei) 160 000<br />

303.363.00 Beitrag an Stiftung Kunstmuseum<br />

Liechtenstein 150 000<br />

400.363.00 Beitrag an Liechtensteinisches<br />

Landesspital 60 000<br />

540.365.00 Jugendpflege 25 000<br />

540.366.00 Jugendhilfe 66 000<br />

Kreditüberschreitung<br />

110.365.00 Unfallverhütung im Strassenverkehr<br />

(Landespolizei) 18 000<br />

112.318.00 Expertenhonorare, Gutachten<br />

(Amt für Finanzdienstleistungen) 200 000<br />

219.366.06 Unfallversicherung 146 000<br />

– Bericht der Delegation bei der Parlamentarischen Versammlung<br />

des Europarates für das Jahr 2000<br />

Der Bericht über die Session 2000 wird zur Kenntnis<br />

genommen.<br />

– Bericht der Delegation bei der Parlamentarischen Versammlung<br />

der OSZE für das Jahr 2000<br />

Der Bericht wird zur Kenntnis genommen.<br />

– Bericht der Delegation bei der Interparlamentarischen<br />

Union für das Jahr 2000 (Bericht des Exekutivkomitees)<br />

Der Tätigkeitsbericht der nationalen Gruppe Liechtensteins<br />

im Rahmen der Interparlamentarischen Union für<br />

das Jahr 2000 wird zur Kenntnis genommen.<br />

–Gesetz über den Versicherungsvertrag (Versicherungsvertragsgesetz;<br />

VersVG) (Nr. 8/<strong>2001</strong>), 2. Lesung<br />

Die Gesetzesvorlage wird in 2. Lesung beraten <strong>und</strong> verabschiedet.<br />

–Anfragen des Abg. Alois Beck<br />

–Sicherheit der liechtensteinischen Telefonie<br />

– Landesweites Deponiekonzept<br />

–Anfrage des Abg. Peter Sprenger<br />

– Botschafterernennungsverfahren<br />

– Anfrage des Abg. Walter Vogt<br />

– Letzetunnel<br />

–Anfragen des Abg. Paul Vogt<br />

–Ablaufen der Aufenthaltsbewilligungen<br />

– Zonenplanung Triesenberg<br />

–Aufenthalts- <strong>und</strong> Arbeitserlaubnis von Liechtensteinern<br />

in der Schweiz<br />

– Abänderung der Gr<strong>und</strong>wasserschutzverordnung<br />

– Schulwegsicherung in Eschen<br />

–Anfrage des Abg. Helmut Bühler<br />

–Mobiltelefonie<br />

– Anfrage des Abg. Wendelin Lampert<br />

–Einführung des neuen Lehrplanes<br />

– Abänderung des Raumplanungsgesetzes sowie des Gesetzes<br />

über die Baulandumlegung (RPK) (Nr. 64/1999),<br />

Lesung des Kommissionsberichtes vom 14.12.2000, 1.<br />

Lesung<br />

Die Kommissionsvorlage wird im Sinne einer 1. Lesung<br />

beraten.<br />

– Beschluss Nr. 4/<strong>2001</strong> des Gemeinsamen EWR-Ausschusses<br />

(Richtlinie 2000/26/EG des Europäischen Parlaments<br />

<strong>und</strong> des Rates vom 16. Mai 2000 zur Angleichung der<br />

Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten über die Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung<br />

<strong>und</strong> zur Änderung der<br />

Richtlinien 73/239 EWG <strong>und</strong> 88 /357/EWG des Rates)<br />

[4. Kraftfahrzeughaftpflicht-Richtlinie] (Nr. 10/<strong>2001</strong>)<br />

Dem Beschluss wird die Zustimmung erteilt.<br />

– Beschluss Nr. 8/<strong>2001</strong> des Gemeinsamen EWR-Ausschusses<br />

(Richtlinie 1999/94/EG des Europäischen Parlaments<br />

<strong>und</strong> des Rates vom 13. Dezember 1999 über die Bereitstellung<br />

von Verbraucherinformationen über den Kraftstoffverbrauch<br />

<strong>und</strong> CO2-Emissionen beim Marketing für<br />

neue Personenkraftwagen) (Nr. 5/<strong>2001</strong>)<br />

Dem Beschluss wird die Zustimmung erteilt.<br />

– Abänderung des Gesetzes über Mietbeiträge für Familien<br />

(LGBl. 2000 Nr. 254) (Nr. 3/<strong>2001</strong>), 1. Lesung<br />

Die Gesetzesvorlage wird in 1. Lesung beraten.<br />

– Revision des Gesetzes über die Betriebliche Personalvorsorge<br />

(Umsetzung des Beschlusses Nr. 80/1999 des<br />

Gemeinsamen EWR-Ausschusses; Übernahme der Richtlinie<br />

98/49/EG des Rates vom 29. Juni 1998 zur Wahrung<br />

ergänzender Rentenansprüche von Arbeitnehmern <strong>und</strong><br />

Selbstständigen, die innerhalb der europäischen Gemeinschaft<br />

zu- <strong>und</strong> abwandern) (Nr. 4/<strong>2001</strong>), 1. Lesung<br />

Die Gesetzesvorlage wird in 1. Lesung beraten.<br />

– Abänderung des Jugendgesetzes (Nr. 7/<strong>2001</strong>), 1. Lesung<br />

Die Gesetzesvorlage wird in 1. Lesung beraten.<br />

– Abänderung des Gesetzes über die Pensionsversicherung<br />

für das Staatspersonal (Nr. 15/<strong>2001</strong>), 1. Lesung<br />

Die Gesetzesvorlage wird in 1. Lesung beraten.<br />

Öffentliche <strong>Landtag</strong>ssitzung vom 27./28. Juni <strong>2001</strong><br />

–Protokoll der <strong>Landtag</strong>ssitzung vom 16./17. Mai <strong>2001</strong><br />

Das Protokoll wird genehmigt.<br />

– Bestellung eines Ad-hoc-Vorsitzenden in der Beschwerdesache<br />

VBI <strong>2001</strong>/25<br />

Rechtsanwalt mag.iur. Dieter Wachter, Vaduz, wird S.D.<br />

dem Landesfürsten zur Ernennung vorgeschlagen.<br />

– Bestellung eines Ad-hoc-Richters für den Beschwerdefall<br />

StGH <strong>2001</strong>/3<br />

Rechtsanwalt lic.iur. lic.oec. Andreas Batliner, Vaduz, wird<br />

zum Ad-hoc-Richter des Staatsgerichtshofes gewählt.<br />

–Wahl der Beschwerdekommission in Verwaltungssachen<br />

Für die Mandatsperiode von <strong>2001</strong> bis 2005 werden<br />

gewählt als<br />

Präsident: Dr. Thomas Nigg, Haldenstrasse 17, Triesen<br />

Vizepräsidentin: lic.iur. Bettina Kaiser, Egerta 53, Balzers<br />

Mitglieder: Dipl. Ing. ETH Gerald Marxer,<br />

Speckemahd 746, Mauren<br />

Ing. HTL/FH Dagobert Oehri,<br />

Im Bretscha 27a, Schaan<br />

Dr. Thomas Hasler, Äulestrasse 60,<br />

Vaduz;<br />

Ersatzmitglieder: Dr. Roger Quaderer, Eschner Str. 29,<br />

Schaan<br />

Ing. HTL. Elmar Hasler, Mühlestr. 58,<br />

Gamprin-Bendern


– Nachtragskredit zur Durchführung von Veranstaltungen<br />

des London Philharmonic Orchestra im Rahmen des Gedenkprogramms<br />

zum 100. Todestag von Josef Gabriel<br />

Rheinberger (Nr. 26/<strong>2001</strong>)<br />

Der Nachtragskredit in Höhe von GBP 180 000 wird genehmigt<br />

<strong>und</strong> der Finanzbeschluss als nicht dringlich erklärt.<br />

–Ergänzungskredit für den Neubau der Liechtensteinischen<br />

Musikschule in Eschen (Nr. 32/<strong>2001</strong>)<br />

Der Ergänzungskredit in Höhe von CHF 250 000 wird<br />

genehmigt <strong>und</strong> der Finanzbeschluss als nicht dringlich<br />

erklärt.<br />

– Nachtragskredite (III/<strong>2001</strong>) (Nr. 39/<strong>2001</strong>)<br />

Folgende Nachtragskredite <strong>und</strong> Kreditüberschreitungen werden<br />

genehmigt <strong>und</strong> der Finanzbeschluss als dringlich erklärt:<br />

Konto-Nr. Bezeichnung CHF<br />

Nachtragskredite<br />

020.318.01 Gutachten, Experten<br />

(<strong>Regierung</strong> <strong>und</strong> Allg. Verwaltung) 280 000<br />

219.506.08 EDV weiterführende Schulen (IKT) 72 000<br />

290.367.03 Gr<strong>und</strong>ausbildung - Lehrlinge<br />

(Amt für Berufsbildung) 120 000<br />

391.312.00 Betriebskosten Kulturgebäude 250 000<br />

Kreditüberschreitungen<br />

019.316.00 Diplomatenwohnungen<br />

(Botschaft Bern) 62 000<br />

113.310.00 Kanzleiauslagen (FIU) 20 000<br />

450.318.04 Schutzimpfungen (Sozial- <strong>und</strong><br />

Präventivmed. Dienststelle) 39 000<br />

– Anfragen des Abg. Walter Hartmann<br />

–EWR-Ärzte-Konzession für eine Zweitpraxis in Liechtenstein<br />

– Bereich Flüchtlingswesen / Mitarbeiter von Amtsstellen<br />

–Anfrage der Abg. Ingrid Hassler-Gerner<br />

–Schulreform der Sek<strong>und</strong>arstufe<br />

– Anfrage des Abg. Rudolf Lampert<br />

–Stipendien für Internatsschüler an ausländischen Schulen<br />

–Anfrage des Abg. Alois Beck<br />

–Vereinbarkeit der LSVA mit dem EWR-Recht<br />

–Anfragen des <strong>Landtag</strong>svizepräsidenten Peter Wolff<br />

– Amtierender Parteipräsident als Mitglied der <strong>Regierung</strong><br />

–Umsetzung der Richtlinie 96/94 EG des Rates vom<br />

3.6.1996 betreffend Elternurlaub<br />

–Anfrage des Abg. Hugo Quaderer<br />

–Neuregelung des Personenverkehrs zwischen der<br />

Schweiz <strong>und</strong> Liechtenstein<br />

– Anfrage des Abg. Jürgen Zech<br />

– Gemeinschaftsprojekt Neubau Sport- <strong>und</strong> Freizeitanlage<br />

des Sportparks Eschen/Mauren<br />

– Anfrage des Abg. Walter Vogt<br />

– Burg Gutenberg<br />

–Anfragen des Abg. Ivo Klein<br />

–Bildungswesen<br />

– Schule/Leistungssport<br />

– Anfrage des Abg. Wendelin Lampert<br />

–Einführung des Kinderhorts für die Landesverwaltung<br />

– Anfragen des Abg. Peter Lampert<br />

–Gasbetriebene Busse<br />

– Sonderaufenthaltsbewilligung zur Wohnsitznahme in<br />

Liechtenstein<br />

–Anfrage des Abg. Erich Sprenger<br />

– Bewilligungsverfahren betreffend Errichtung von Fonds<br />

–Anfragen des Abg. Paul Vogt<br />

–Alpenkonvention<br />

–Ausbau Rad- <strong>und</strong> Fusswegnetz, insbesondere an der<br />

Essanestrasse, Eschen<br />

– Radio L<br />

–TaK<br />

–Verfassungsdiskussion<br />

–Ethikgutachten<br />

–Einbürgerung<br />

<strong>Landtag</strong><br />

– UNO-Programm zur Aidsbekämpfung<br />

– Anfrage des stv. Abg. Rudolf Hagen<br />

–Bildungswesen<br />

– Anfrage der stv. Abg. Monika Bereiter-Amann<br />

–Bildungswesen<br />

–Jahresbericht 2000 der EWR-Kommission<br />

Der Bericht wird zur Kenntnis genommen.<br />

– Bericht der Delegation bei den Parlamentarierkommissionen<br />

der EFTA/EWR-Staaten für das Jahr 2000<br />

Der Bericht wird zur Kenntnis genommen.<br />

– Rechenschaftsbericht für das Jahr 2000 (Nr. 12/<strong>2001</strong>)<br />

Der Rechenschaftsbericht 2000 wird beraten <strong>und</strong> es wird<br />

ihm die Zustimmung erteilt. Der <strong>Regierung</strong>, den Beamten<br />

<strong>und</strong> Angestellten wird Dank für die geleisteten Dienste<br />

ausgesprochen.<br />

– Landesrechnung für das Jahr 2000 (Nr. 22/<strong>2001</strong>) (Nr.<br />

22/<strong>2001</strong>-A)<br />

Die von der <strong>Regierung</strong> beschlossenen dringlichen Ausgaben<br />

in Höhe von CHF 4 025 152 im Sinne von Art. 12<br />

Abs. 2 des Finanzhaushaltsgesetzes werden genehmigt;<br />

die Landesrechnung für das Jahr 2000 mit einem<br />

Ertragsüberschuss von CHF 457 082 991 in der Laufenden<br />

Rechnung <strong>und</strong> einem Deckungsüberschuss von CHF<br />

442 334 916 wird genehmigt; der Verwendung des<br />

Ertragsüberschusses von CHF 457 082 911 wird gemäss<br />

Antrag der <strong>Regierung</strong> Nr. 22/<strong>2001</strong>-A zugestimmt; der<br />

vorgeschlagenen Anpassung der Mess- <strong>und</strong> Zielgrössen<br />

des Finanzleitbildes 2005 wird die Zustimmung erteilt.<br />

– Bericht über die Justizpflege für das Jahr 2000 (Nr.<br />

25/<strong>2001</strong>)<br />

Der Bericht wird zur Kenntnis genommen.<br />

–Jahresbericht <strong>und</strong> Jahresrechnung 2000 der AHV/IV/FAK-<br />

Anstalten (Nr. 29/<strong>2001</strong>)<br />

Der Jahresbericht <strong>und</strong> die Verwaltungskostenrechnung<br />

2000 werden genehmigt <strong>und</strong> den verantwortlichen<br />

Organen wird unter Verdankung der geleisteten Dienste<br />

Entlastung erteilt.<br />

–Geschäftsbericht <strong>und</strong> Jahresrechnung 2000 der Liechtensteinischen<br />

Gasversorgung (Nr. 30/<strong>2001</strong>)<br />

Die Jahresrechnung 2000 wird genehmigt <strong>und</strong> den verantwortlichen<br />

Organen wird unter Verdankung der geleisteten<br />

Dienste Entlastung erteilt.<br />

–Geschäftsbericht <strong>und</strong> Jahresrechnung 2000 der Liechtensteinischen<br />

Kraftwerke (Nr. 31/<strong>2001</strong>)<br />

Die Jahresrechnung wird genehmigt, dem Antrag des<br />

Verwaltungsrates über die Gewinnverwendung wirzugestimmt<br />

<strong>und</strong> den verantwortlichen Organen wird unter<br />

Verdankung der geleisteten Dienste Entlastung erteilt.<br />

–Geschäftsbericht <strong>und</strong> Jahresrechnung 2000 der Liechtenstein<br />

Bus Anstalt (LBA) (Nr. 36/<strong>2001</strong>)<br />

Der Geschäftsbericht <strong>und</strong> die Jahresrechnung 2000 werden<br />

genehmigt.<br />

–Geschäftsbericht der Liechtensteinischen Landesbank AG<br />

für das Jahr 2000 (Nr. 28/<strong>2001</strong>)<br />

Der Geschäftsbericht 2000 wird zur Kenntnis genommen.<br />

–Geschäftsbericht der Liechtensteinischen Post AG für das<br />

Jahr 2000 (Nr. 37/<strong>2001</strong>)<br />

Der Geschäftsbericht 2000 wird zur Kenntnis genommen.<br />

– Abänderung des Gesetzes über Mietbeiträge für Familien<br />

(LGBl. 2000/Nr. 254) (Nr. 3/<strong>2001</strong>), 2. Lesung<br />

Die Gesetzesvorlage wird in 2. Lesung beraten <strong>und</strong> verabschiedet.<br />

– Kenntnisnahme der Anlagen I <strong>und</strong> II zum Zollvertrag<br />

(Stand 31.12.1999)<br />

Die Anlagen I <strong>und</strong> II zum Zollvertrag werden zur Kenntnis<br />

genommen.<br />

–Freihandelsabkommen zwischen den EFTA-Staaten <strong>und</strong><br />

den Vereinigten Mexikanischen Staaten vom 27. November<br />

2000 (Nr. 18/<strong>2001</strong>)<br />

Dem Freihandelsabkommen wird zugestimmt.<br />

15


16<br />

<strong>Landtag</strong><br />

– Abkommen zwischen den EFTA-Staaten <strong>und</strong> der Republik<br />

Mazedonien vom 19. Juni 2000 (Nr. 19/<strong>2001</strong>)<br />

Dem Abkommen wird zugestimmt.<br />

– Änderungen zu den Freihandelsabkommen der EFTA-<br />

Staaten mit Slowenien <strong>und</strong> mit Marokko (Nr. 21/<strong>2001</strong>)<br />

Den Änderungen wird zugestimmt.<br />

– Beschluss Nr. 17/<strong>2001</strong> des Gemeinsamen EWR-Ausschusses<br />

(Richtlinie über den rechtlichen Schutz von zugangskontrollierten<br />

Diensten <strong>und</strong> von Zugangskontrolldiensten)<br />

(Nr. 20/<strong>2001</strong>)<br />

Dem Beschluss wird zugestimmt.<br />

– Römer Statut des Internationalen Strafgerichtshofes vom<br />

17. Juli 1998 (Nr. 23/<strong>2001</strong>)<br />

Dem Römer Statut wird zugestimmt.<br />

– Beschluss Nr. 47/<strong>2001</strong> des Gemeinsamen EWR-Ausschusses<br />

(Verordnung über den entbündelten Zugang zum Teilnehmeranschluss)<br />

(Nr. 24/<strong>2001</strong>)<br />

Dem Beschluss wird zugestimmt.<br />

– Beschluss Nr. 44/<strong>2001</strong> <strong>und</strong> Beschluss Nr. 45/<strong>2001</strong> des<br />

Gemeinsamen EWR-Ausschusses (Richtlinie 2000/28/EG<br />

vom 18.9.2000 zur Änderung der Richtlinie 2000/12/EG<br />

über die Aufnahme <strong>und</strong> Ausübung der Tätigkeit der<br />

Kreditinstitute sowie Richtlinie 2000/46/EG vom<br />

18.9.2000 über die Aufnahme, Ausübung <strong>und</strong> Beaufsichtigung<br />

der Tätigkeit von E-Geld-Instituten) (Nr. 27/<br />

<strong>2001</strong>)<br />

Den Beschlüssen wird zugestimmt.<br />

– Konzession an die Cablecom Multimedia GmbH zur Veranstaltung<br />

<strong>und</strong> Verbreitung von Fernsehprogrammen in<br />

Form eines Programmbouquets (Nr. 34/<strong>2001</strong>)<br />

Der Konzessionserteilung wird zugestimmt.<br />

–Ernennungsvorschlag von Landrichtern (Nr. 38/<strong>2001</strong>)<br />

Zur Ernennung als Landrichter werden S.D. dem Landesfürsten<br />

vorgeschlagen:<br />

lic.iur. Nicole Netzer, Feldkircherstr. 52, 9494 Schaan,<br />

Dr. Dieter Santner, Vorklostergasse 49, A-6900 Bregenz,<br />

Dr. Wilhelm Ungerank, Im Brühl 31, A-6800 Feldkirch.<br />

–Einbürgerung von Frau Nguyen Thi Phuong, geb. 1965,<br />

Vaduz<br />

Der Einbürgerung wird zugestimmt.<br />

–Einbürgerung von Frau Nguyen Thi Phuong, geb. 1955,<br />

Schaan<br />

Der Einbürgerung wird zugestimmt.<br />

–Einbürgerung von Herrn Nguyen Van Muc <strong>und</strong> Frau<br />

Nguyen Thi La, Vaduz<br />

Den Einbürgerungen wird zugestimmt.<br />

–Einbürgerung von Frau Gould Jean Ellen, Vaduz<br />

Der Einbürgerung wird zugestimmt.<br />

–Einbürgerung von Frau Gajic Mirjana, Vaduz<br />

Der Einbürgerung wird zugestimmt.<br />

–Einbürgerung von Familie Aktas Faysal <strong>und</strong> Bessi mit Kindern<br />

Matthias <strong>und</strong> Andy, Vaduz<br />

Den Einbürgerungen wird zugestimmt.<br />

–Datenschutzgesetz (DSG) [Umsetzung der Richtlinie<br />

95/46/EG des Europäischen Parlaments <strong>und</strong> des Rates<br />

vom 24.10.1995 zum Schutz der natürlichen Personen<br />

bei der Verarbeitung personenbezogener Daten <strong>und</strong> zum<br />

freien Datenverkehr] (Nr. 33/<strong>2001</strong>), 1. Lesung<br />

Die Gesetzesvorlage wird in 1. Lesung beraten.<br />

– Gesetz zur Ausführung der EWG-Verordnung über die<br />

Europäische Wirtschaftliche Interessenvereinigung (EWIV-<br />

Ausführungsgesetz - EWIVG) sowie Abänderung des Personen-<br />

<strong>und</strong> Gesellschaftsrechts sowie Abänderung des<br />

Gesetzes über die Ausübung der Gerichtsbarkeit <strong>und</strong> die<br />

Zuständigkeit der <strong>Gerichte</strong> in bürgerlichen Rechtssachen<br />

(Nr. 35/<strong>2001</strong>), 1. Lesung<br />

Die Gesetzesvorlage wird in 1. Lesung beraten.<br />

– Entschädigung der Mitglieder der Beschwerdekommission<br />

in Verwaltungsangelegenheiten<br />

Der Vorschlag der <strong>Regierung</strong> wird genehmigt.<br />

Öffentliche <strong>Landtag</strong>ssitzung vom<br />

12./13. September <strong>2001</strong><br />

–Protokoll der <strong>Landtag</strong>ssitzung vom 27./28. Juni <strong>2001</strong><br />

Das Protokoll wird genehmigt.<br />

– Bericht der Parlamentarischen Untersuchungskommission<br />

«Landespolizei»<br />

Der Bericht der Parlamentarischen Untersuchungskommission<br />

«Landespolizei» wird zur Kenntnis genommen.<br />

–Anfrage des <strong>Landtag</strong>svizepräsidenten Peter Wolff<br />

–Sperrung von Konten, deren wirtschaftlich Berechtigte<br />

nicht rechtzeitig bekannt gegeben werden<br />

– Anfrage des stv. Abg. Marco Ospelt<br />

– Krankenpassenprämien<br />

–Anfrage des Abg. Peter Sprenger<br />

– Stabsstelle für Kommunikation <strong>und</strong> Öffentlichkeitsarbeit<br />

– Anfrage des Abg. Walter Hartmann<br />

–Briefmarkenmuseum<br />

–Anfrage des Abg. Donath Oehri<br />

– Neuerungen im Schulwesen<br />

–Anfrage des Abg. Hugo Quaderer<br />

– Zentrumsplanung Schaan<br />

– Anfrage der Abg. Dorothee Laternser<br />

– Religionsunterricht<br />

– Anfrage des Abg. Walter Vogt<br />

– Radio L<br />

– Anfrage des stv. Abg. Roland Büchel<br />

–Pressegespräche der <strong>Regierung</strong><br />

–Anfrage des Abg. Ivo Klein<br />

–Gewalt an den weiterführenden Schulen<br />

– Anfragen der stv. Abg. Christel Hilti-Kaufmann<br />

–Geplante Rheinstrasse in Vaduz<br />

– Fahrzeuge der Otto Frommelt Anstalt<br />

– Baurecht der Otto Frommelt Anstalt<br />

–Internetauftritt des Landes<br />

– Bestellung eines Ad-hoc-Vorsitzenden der Verwaltungsbeschwerde-Instanz<br />

in Sachen VBI <strong>2001</strong>/71 <strong>und</strong> <strong>2001</strong>/72<br />

Gewählt wird Rechtsanwalt lic.iur. Marzell Beck, Steinort<br />

156, Triesenberg.<br />

– Bestellung eines Ad-hoc-Vorsitzenden der Verwaltungsbeschwerde-Instanz<br />

in Sachen VBI <strong>2001</strong>/76, <strong>2001</strong>/77 <strong>und</strong><br />

<strong>2001</strong>/78<br />

Gewählt wird Rechtsanwalt lic.iur. Marzell Beck, Steinort<br />

156, Triesenberg.<br />

–Historische Untersuchung von Fragen zur Rolle Liechtensteins<br />

im Zweiten Weltkrieg - Verpflichtungskredit (Nr.<br />

42/<strong>2001</strong>)<br />

Für die historische Untersuchung von Fragen zur Rolle<br />

Liechtensteins vor, während <strong>und</strong> unmittelbar nach dem<br />

Zweiten Weltkrieg durch eine unabhängige Historikerkommission<br />

<strong>und</strong> die damit zusammenhängenden organisatorischen<br />

Massnahmen wird ein Verpflichtungskredit in<br />

Höhe von CHF 2 020 000 genehmigt.<br />

– Nachtragskredite IV/<strong>2001</strong> (Nr. 43/<strong>2001</strong>)<br />

Folgende Nachtragskredite <strong>und</strong> Kreditüberschreitungen<br />

werden bewilligt <strong>und</strong> als dringlich erklärt:<br />

Konto-Nr. Bezeichnung CHF<br />

Nachtragskredite<br />

012.310.02 Öffentlichkeitsarbeit (<strong>Regierung</strong>) 520 000<br />

020.318.03 Gutachten, Experten<br />

(Allgemeine Verwaltung) 2 820 000<br />

024.309.02 Inserate (APO) 100 000<br />

110.310.00 Kanzleiauslagen 30 000<br />

110.319.00 Verschiedenes (Landespolizei) 68 000<br />

113.301.00 Gehälter 187 000<br />

113.303.01 Sozialbeiträge (Stabsstelle Financial<br />

Intelligence Unit) 34 000<br />

219.318.01 Diverse Schulprojekte<br />

(Allgemeine Ausgaben) 14 000<br />

219.319.00 Verschiedenes<br />

(Allg. Ausgaben Schulamt) 20 000


310.318.00 Dienstleistungen, Honorare<br />

(Denkmalschutz) 100 000<br />

600.506.00 Maschinen <strong>und</strong> Fahrzeuge für den<br />

Strassenunterhalt 100 000<br />

682.310.01 Kanzleiauslagen/Ausstellung<br />

(Amt für Briefmarkengestaltung /<br />

Postmuseum 26 000<br />

Kreditüberschreitungen<br />

012.310.02 Öffentlichkeitsarbeit (<strong>Regierung</strong>) 212 000<br />

020.319.01 Amtshaftungen 100 000<br />

120.310.01 Kanzleibedarf (<strong>Gerichte</strong>) 95 000<br />

121.310.00 Kanzleiauslagen 13 000<br />

121.317.00 Reisespesen (Staatsanwaltschaft) 10 000<br />

320.310.01 Kanzleiauslagen 9 000<br />

320.317.00 Journalistenbetreuung<br />

Presse- <strong>und</strong> Informationsamt 11 000<br />

– Bürgschaftsverpflichtung der Liechtensteinischen Kraftwerke<br />

(Nr. 44/<strong>2001</strong>)<br />

Die Bürgschaftsverpflichtung in Höhe von CHF 7 700 000<br />

für die LKW-Tochtergesellschaft Lie-Comtel AG wird<br />

unter Vorbehalt des positiven Abschlusses der Überprüfungen<br />

der EFTA-Überwachungsbehörde (ESA) genehmigt.<br />

– Begleitmassnahmen im Hinblick auf die Frankaturungültigkeit<br />

von Briefmarken ab dem 1. Januar 2002 (Nr.<br />

45/<strong>2001</strong>)<br />

Der Finanzbeschluss wird verabschiedet.<br />

– Bericht der Delegation bei der Parlamentarier-Kommission<br />

Bodensee für das Jahr 2000<br />

Der Bericht wird zur Kenntnis genommen.<br />

– Abänderung des Gesetzes über die Patentanwälte (Voraussetzungen<br />

für die Zulassung / Tätigkeitsbereich) (Nr.<br />

41/<strong>2001</strong>), 2. Lesung<br />

Die Gesetzesänderung wird beraten <strong>und</strong> in 2. Lesung verabschiedet.<br />

– Abänderung des Allgemeinen Deutschen Handelsgesetzbuches<br />

(ADHGB) (Umsetzung der Richtlinie 86/653/EWG<br />

<strong>und</strong> der Empfehlung 92/48/EWG) (Nr. 104/2000), 2.<br />

Lesung<br />

Die Vorlage wird in 2. Lesung beraten <strong>und</strong> verabschiedet.<br />

– Abänderung des Gesetzes über die Anerkennung von<br />

Hochschuldiplomen <strong>und</strong> beruflichen Befähigungsnachweisen<br />

(Nr. 145/2000), 2. Lesung<br />

Die Vorlage wird in 2. Lesung beraten <strong>und</strong> verabschiedet.<br />

– Revision des Gesetzes über die betriebliche Personalvorsorge<br />

(Umsetzung des Beschlusses Nr. 80/1999 des<br />

Gemeinsamen EWR-Ausschusses; Übernahme der Richtlinie<br />

98/49 EG des Rates vom 29.06.1998 zur Wahrung<br />

ergänzender Rentenansprüche von Arbeitnehmern <strong>und</strong><br />

Selbstständigen, die innerhalb der Europäischen Gemeinschaft<br />

zu- <strong>und</strong> abwandern) (Nr. 4/<strong>2001</strong>), 2. Lesung<br />

Die Vorlage wird in 2. Lesung beraten <strong>und</strong> verabschiedet.<br />

– Abänderung des Gesetzes über die Pensionsversicherung<br />

für das Staatspersonal (Nr. 15/<strong>2001</strong>), 2. Lesung<br />

Die Vorlage wird in 2. Lesung beraten <strong>und</strong> verabschiedet.<br />

– Gesetz zur Ausführung der EWG-Verordnung über die<br />

Europäische Wirtschaftliche Interessenvereinigung (EWIV-<br />

Ausführungsgesetz, EWIVG) sowie zur Abänderung des<br />

Personen- <strong>und</strong> Gesellschaftsrechts sowie zur Abänderung<br />

des Gesetzes über die Ausübung der Gerichtsbarkeit <strong>und</strong><br />

die Zuständigkeit der <strong>Gerichte</strong> in bürgerlichen Rechtssachen<br />

(Nr. 35/<strong>2001</strong>), 2. Lesung<br />

Die Vorlage wird in 2. Lesung beraten <strong>und</strong> verabschiedet.<br />

– Fakultativprotokoll vom 6.10.1999 zum Übereinkommen<br />

zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau<br />

vom 18.12.1997 (Nr. 40/<strong>2001</strong>)<br />

Dem Fakultativprotokoll wird zugestimmt.<br />

–Teilrevision der Vereinbarung über die Hochschule für<br />

Technik Buchs (NTB) (Nr. 46/<strong>2001</strong>)<br />

Dem Nachtrag zur Vereinbarung wird zugestimmt.<br />

<strong>Landtag</strong><br />

–Historische Untersuchung von Fragen zur Rolle Liechtensteins<br />

im Zweiten Weltkrieg - Gesetz betreffend die historische<br />

Untersuchung zu infolge der nationalsozialistischen<br />

Herrschaft in das Fürstentum Liechtenstein gelangten<br />

Vermögenswerten (Nr. 42/<strong>2001</strong>), 1. Lesung<br />

Die Vorlage wird in 1. Lesung beraten.<br />

–Mündlicher Bericht der <strong>Regierung</strong> über den Stand der<br />

Verfassungsgespräche zwischen der <strong>Regierung</strong> <strong>und</strong> dem<br />

Landesfürsten<br />

Der Bericht wird zur Kenntnis genommen.<br />

Öffentliche <strong>Landtag</strong>ssitzung vom 17. Oktober <strong>2001</strong><br />

– Anfragen des Abg. Rudolf Lampert<br />

–Mobilfunk<br />

– Radweg Eschen-Bendern<br />

–Anfrage des Abg. Hugo Quaderer<br />

– Solarenergie<br />

– Anfrage des Stv. Abg. Christian Brunhart<br />

–Tourismusumlage<br />

–Anfrage des Abg. Erich Sprenger<br />

–Jahr der Berge 2002<br />

–Anfragen der Abg. Ingrid Hassler-Gerner<br />

– Umtauschaktion für liechtensteinische Briefmarken<br />

– Bearbeitung von Parlamentarischen Eingängen durch<br />

die <strong>Regierung</strong><br />

–Anfrage des Abg. Ivo Klein<br />

–Anstellungspolitik der <strong>Regierung</strong><br />

–Anfragen des Abg. Paul Vogt<br />

–Fremdenverkehrsumlage<br />

– Kontrolle des Schwerverkehrs<br />

– Anfragen der Abg. Dorothee Laternser<br />

–Beantwortung des Postulats betreffend elektromagnetische<br />

Strahlung<br />

– Beiträge an die römisch-katholische Landeskirche<br />

–Anfragen des Abg. Peter Sprenger<br />

–Praxis von Pressemitteilungen<br />

–Internet-Portal für Liechtenstein<br />

–Anfragen des <strong>Landtag</strong>svizepräsidenten Peter Wolff<br />

–Pressemitteilung vom 10.10.<strong>2001</strong><br />

–Situation beim Landeskanal<br />

–Protokoll der <strong>Landtag</strong>ssitzung vom 12./13. September<br />

<strong>2001</strong><br />

Das Protokoll wird genehmigt<br />

–Vorprüfung der angemeldeten Volksinitiative zur Abänderung<br />

von Art. 20 der Landesverfassung (Nr. 50/<strong>2001</strong>)<br />

Der Vorprüfungsbericht wird zur Kenntnis genommen<br />

<strong>und</strong> die Verfassungsinitiative für zulässig bef<strong>und</strong>en.<br />

– Petition «Recht auf Leben» der Initiativgruppe «stimme»<br />

Anstelle der Petition wird eine eigene Resolution verabschiedet.<br />

–Errichtung einer Stiftung Kunstschule Liechtenstein (Nr.<br />

47/<strong>2001</strong>)<br />

Das Gesetz betreffend die Errichtung der Stiftung<br />

«Kunstschule Liechtenstein» wird in 1. Lesung beraten.<br />

–Historische Untersuchung von Fragen zur Rolle Liechtensteins<br />

vor, während <strong>und</strong> unmittelbar nach dem Zweiten<br />

Weltkrieg - Gesetz betreffend die historische Untersuchung<br />

zu infolge der nationalsozialistischen Herrschaft in<br />

das Fürstentum Liechtenstein gelangten Vermögenswerten<br />

(Nr. 51/<strong>2001</strong>), 2. Lesung<br />

Die Gesetzesvorlage wird in 2. Lesung beraten <strong>und</strong> verabschiedet.<br />

–Zweites Zusatzabkommen vom 29. November 2000 zum<br />

Abkommen vom 8. März 1989 zwischen dem Fürstentum<br />

Liechtenstein <strong>und</strong> der Schweizerischen Eidgenossenschaft<br />

über Soziale Sicherheit (Nr. 48/<strong>2001</strong>)<br />

Dem Zusatzabkommen wird zugestimmt.<br />

– Beschluss Nr. 73/<strong>2001</strong> des Gemeinsamen EWR-Ausschusses<br />

(Richtlinie 2000/64 des Europäischen Parlaments <strong>und</strong><br />

des Rates vom 7. November 2000 zur Änderung der<br />

17


18<br />

<strong>Landtag</strong><br />

Richtlinien 85/611, 92/49, 92/96 <strong>und</strong> 93/22 des Rates im<br />

Hinblick auf den Informationsaustausch mit Drittländern)<br />

(Nr. 49/<strong>2001</strong>)<br />

Dem Beschluss Nr. 73/<strong>2001</strong> wird zugestimmt.<br />

– Abänderung des Gewerbegesetzes (Nr. 52/<strong>2001</strong>), 1.<br />

Lesung<br />

Die Gesetzesvorlage wird in 1. Lesung beraten.<br />

–Erneuerungswahl des Obergerichtes - 1. Senat<br />

Für die Amtsperiode <strong>2001</strong> bis 2005 werden S.D. dem<br />

Landesfürsten zur Ernennung in Vorschlag gebracht:<br />

lic.iur. Max Bizozzero, Mels/SG, als Senatsvorsitzenden<br />

Dr. Helmut Neudorfer,. Götzis/A, als Stellvertreter des<br />

Senatsvorsitzenden<br />

Dr. Kuno Künz, Tosters/A, als Oberrichter<br />

Arnold Matt, Mauren, als Oberrichter<br />

Rosalinde Mündle, Mauren, als Oberrichterin<br />

Susanne Schneider, Gamprin, als Oberrichterin<br />

Hans Chesi, Vaduz, als Ersatzrichter<br />

Edith Maier, Balzers, als Ersatzrichterin<br />

Dr. Pankraz Mähr, Feldkirch/A, als Ersatzrichter<br />

Helen Marxer, Vaduz, als Ersatzrichterin<br />

sowie lic.iur. Max Bizozzero, Mels/SG, als Präsidenten des<br />

Obergerichtes<br />

Öffentliche <strong>Landtag</strong>ssitzung vom<br />

14./15./16. November <strong>2001</strong><br />

Traktandum 17: Finanzbeschluss betr. die Stiftung «Image<br />

Liechtenstein» (Nr. 73/<strong>2001</strong>) <strong>und</strong> Traktandum 22: Voranschlag<br />

2002 der Liechtensteinischen Gasversorgung (Nr. 66/<br />

<strong>2001</strong>) werden von der <strong>Regierung</strong> zurückgezogen.<br />

–Eröffnung der öffentlichen <strong>Landtag</strong>ssitzung vom 14./15./<br />

16. November <strong>2001</strong><br />

–Protokoll der <strong>Landtag</strong>ssitzung vom 17. Oktober <strong>2001</strong><br />

Das Protokoll wird genehmigt.<br />

–Initiative vom 22. Oktober <strong>2001</strong> zur Abänderung des Gesetzes<br />

über die nicht zweckgeb<strong>und</strong>enen Finanzzuweisungen<br />

an die Gemeinden<br />

Die Gesetzesvorlage wird in 1. Lesung beraten.<br />

– Postulat vom 17. Oktober <strong>2001</strong> über Massnahmen zur<br />

Beseitigung von Benachteiligungen behinderter Menschen<br />

Das Postulat wird an die <strong>Regierung</strong> überwiesen.<br />

– Postulatsbeantwortung betreffend Direkteinsätze im<br />

Bereich der humanitären Hilfe (Nr. 58/<strong>2001</strong>)<br />

Die Postulatsbeantwortung wird zur Kenntnis genommen<br />

<strong>und</strong> abgeschrieben.<br />

–Anfragen des Abg. Paul Vogt<br />

– Entkriminalisierung des Konsums von Cannabis-Produkten<br />

– Überfüllte Schülerbusse<br />

– Kunststoffverkleidungen im Tunnel Steg<br />

– «Liechtenstein-Portal»<br />

–Anfrage des Abg. Hugo Quaderer<br />

– Besoldung der Landrichter<br />

–Anfrage des Abg. Peter Sprenger<br />

– <strong>Regierung</strong>svorlage in Sachen fürstliche Verfassungsvorschläge<br />

–Anfrage des Abg. Johannes Kaiser<br />

– «Feuerbrand»<br />

–Anfrage des Abg. Erich Sprenger<br />

– Zonenplanung in der Gemeinde Triesenberg<br />

–Anfrage des Abg. Ivo Klein<br />

– Stellvertreter der <strong>Regierung</strong>smitglieder<br />

– Anfrage des Abg. Walter Vogt<br />

– Antennenstandorte<br />

–Interpellation vom 19. Oktober <strong>2001</strong> betreffend die<br />

Kostenentwicklung im Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />

Die Interpellation wird an die <strong>Regierung</strong> überwiesen <strong>und</strong><br />

als dringlich erklärt.<br />

–Erneuerungswahl der Mitglieder des Kriminalgerichts für<br />

die Mandatsperiode <strong>2001</strong>-2005<br />

Gewählt werden:<br />

Präsident: Dr. Lothar Hagen, A-6890 Lustenau<br />

(bisher)<br />

Stellvertreter<br />

des Präsidenten: Dr. Gerhard Mislik, 9494 Schaan<br />

(bisher)<br />

Kriminalrichter: Brigitte Blank-Kaiser, 9487 Gamprin<br />

(bisher)<br />

Helen Goop, 9492 Eschen (neu)<br />

Martin Negele, 9487 Gamprin-Bendern<br />

(bisher)<br />

Stellvertreter<br />

Kriminalrichter: Rainer Batliner, 9486 Schaanwald<br />

(bisher)<br />

Eduard Hassler, 9488 Schellenberg (neu)<br />

Georg Hassler, 9488 Schellenberg<br />

(bisher)<br />

Elisabeth Kaufmann, 9493 Mauren<br />

(bisher)<br />

Alexander Sele, Rietli 244, 9497<br />

Triesenberg (bisher)<br />

Maria Thoeny, 9496 Balzers (bisher)<br />

–Erneuerungswahl von zwei Mitgliedern <strong>und</strong> drei Ersatzmitgliedern<br />

des Schöffengerichts für die Mandatsperiode<br />

<strong>2001</strong>-2005<br />

Gewählt werden:<br />

Schöffen: Eduard Hassler, 9488 Schellenberg (neu)<br />

Elisabeth Kaufmann, 9493 Mauren<br />

(bisher)<br />

Ersatzschöffen: Brigitte Blank-Kaiser, 9487 Gamprin<br />

(bisher)<br />

Helen Goop,9492 Eschen (neu)<br />

Martin Negele, Gamprin<br />

(bisher)<br />

–Erneuerungswahl des Jugendgerichts: Vorschlag zur Ernennung<br />

durch den Landesfürsten für die Mandatsperiode<br />

<strong>2001</strong>-2005<br />

Folgende Personen werden in Vorschlag gebracht:<br />

Vorsitzender: lic.iur. Uwe Oehri, 9493 Mauren (neu)<br />

Stellvertretender<br />

Vorsitzender: Dr. Paul Meier, 9494 Schaan (bisher)<br />

Richter: Anita Rederer, 9495 Triesen (bisher)<br />

Ronald Uehle, 9486 Schaanwald (bisher<br />

Ersatz)<br />

Ersatzrichter: Robert Kubik-Risch, 9488 Schellenberg<br />

(bisher)<br />

Martina Marxer, 9488 Schellenberg (neu)<br />

Dagmar Rogina-Hoop, 9491 Ruggell<br />

(neu)<br />

–Erneuerungswahl des Obergerichts - 2. Senat: Vorschlag<br />

zur Ernennung durch den Landesfürsten für die Mandatsperiode<br />

<strong>2001</strong>-2005<br />

Folgende Personen werden in Vorschlag gebracht:<br />

Vorsitzender: lic.oec. et lic.iur. Rudolf Fehr,<br />

9485 Nendeln (bisher)<br />

Stellvertreter des<br />

Vorsitzenden: Dr. Alfons Dür, A-6923 Lauterach (bisher)<br />

Richter: Dr. Vinzens Augustin, CH-7002 Chur<br />

(bisher)<br />

Caroline Egger-Batliner, 9490 Vaduz<br />

(bisher)<br />

Denise Heeb, 9494 Schaan (bisher)<br />

Barbara Ritter-Hagen, 9495 Triesen<br />

(neu)<br />

Ersatzrichter: Gaby Büchel-Meier, 9493 Mauren (bisher)<br />

Dr. Gieri Caviezel, CH-7002 Chur (bisher)<br />

Magdalena Frommelt, 9494 Schaan<br />

(bisher)<br />

Roswitha Schafhauser, 9492 Eschen<br />

(bisher)


Als Vizepräsident des Obergerichtes für die Periode <strong>2001</strong><br />

bis 2005 wird einstimmig gewählt: lic.iur. et lic.oec.<br />

Rudolf Fehr, Römerstrasse 259, Nendeln.<br />

–Erneuerungswahl des Obersten Gerichtshofs: Vorschlag<br />

zur Ernennung durch den Landesfürsten für die Mandatsperiode<br />

<strong>2001</strong>-2005<br />

Folgende Personen werden in Vorschlag gebracht:<br />

Präsident: Dr. Hansjörg Rück, A-6020 Innsbruck<br />

(bisher)<br />

Stellvertreter des<br />

Präsidenten: Dr. Gert Delle-Karth, A-6020 Innsbruck<br />

(bisher)<br />

Richter: Ruth Batliner, 9494 Schaan (bisher)<br />

Franz Hilbe, 9497 Triesenberg (neu)<br />

Prof. Dr. Reinhold Hotz, CH-9000 St.<br />

Gallen (bisher)<br />

Mag.iur. Stefan Ritter B.A., 9495 Triesen<br />

(bisher Ersatz)<br />

Ersatzrichter: Arthur Hasler, 9490 Vaduz (bisher)<br />

Annemarie Hassler, 9492 Eschen (neu)<br />

Thomas Ritter, 9488 Schellenberg (neu)<br />

Dr. Max Zingg, CH-9000 St. Gallen<br />

(bisher)<br />

– Ersatzbestellung eines Landrichters: Zur Ernennung durch<br />

den Landesfürsten wird in Vorschlag gebracht: Mag. Konrad<br />

Lanser, A-6870 Bezau.<br />

– Nachtragskredite (V/<strong>2001</strong>) (Nr. 60/<strong>2001</strong>)<br />

Folgende Nachtragskredite <strong>und</strong> Kreditüberschreitungen<br />

werden bewilligt <strong>und</strong> als dringlich erklärt:<br />

Konto-Nr. Bezeichnung CHF<br />

Nachtragskredite<br />

012.317.00 Reisespesen, Repräsentationen<br />

(<strong>Regierung</strong>) 230 000<br />

090.506.01 Büromobiliar, -maschinen,<br />

Fahrzeuge 40 000<br />

113.310.00 Kanzleiauslagen<br />

(FIU Financial Intelligence Unit) 10 000<br />

219.318.01 Diverse Schulprojekte 50 000<br />

219.506.01 Sek<strong>und</strong>arschulen 19 000<br />

219.506.08 EDV weiterführende Schulen 50 000<br />

560.366.00 Bausubventionen 800 000<br />

560.520.01 Darlehen Wohnbauförderung 3 500 000<br />

750.362.00 Gewässerunterhalt 250 000<br />

830.364.01 Sonderbeitrag<br />

Fremdenverkehrszentrale 90 000<br />

Kreditüberschreitungen<br />

019.317.01 Reisespesen (Botschaft Bern) 30 000<br />

023.317.00 Reisespesen (Steuerverwaltung) 20 000<br />

110.365.00 Unfallverhütung im Strassenverkehr 221 000<br />

219.366.06 Unfallversicherung 6 000<br />

650.563.00 Landesbeitrag Gastankstelle 256 000<br />

807.367.01 Beiträge an Hagelversicherung 7 000<br />

– Landesbeitrag an die Geschäftsstelle der Internationalen<br />

Alpenschutzkommission CIPRA (Nr. 61/<strong>2001</strong>)<br />

Der Gewährung eines Landesbeitrags für die Jahre 2002,<br />

2003 <strong>und</strong> 2004 jeweils in Höhe von CHF 400 000 (insgesamt<br />

CHF 1.2 Mio.) wird zugestimmt.<br />

– Ankauf des Gamanderhofs Schaan (Nr. 62/<strong>2001</strong>)<br />

Dem Ankauf des Gamanderhofs Schaan wird zugestimmt.<br />

–Ausserordentlicher Sanierungsbeitrag an das Theater<br />

am Kirchplatz (TaK) zur Begleichung der Schulden aus<br />

der Causa Dr. Alois Büchel (Nr. 70/<strong>2001</strong>)<br />

Die Ausrichtung eines zweckgeb<strong>und</strong>enen ausserordentlichen<br />

Sanierungsbeitrags in Höhe von CHF<br />

1,1 Mio. an die Genossenschaft «Theater am Kirchplatz<br />

(TaK)» zur Begleichung der aus der Causa<br />

Dr. Alois Büchel entstandenen Schulden sowie ein<br />

Nachtragskredit in entsprechender Höhe werden bewilligt.<br />

<strong>Landtag</strong><br />

–Verpflichtungskredit für die Durchführung des Festivals<br />

«The Little Big One» in den Jahren 2002 bis 2004 (Nr.<br />

69/<strong>2001</strong>)<br />

Ein Verpflichtungskredit in Höhe von CHF 750 000 (Landesbeitrag<br />

von CHF 250 000 pro Jahr) für die Durchführung<br />

des Festivals «The Little Big One» in den Jahren<br />

2002 bis 2004 wird bewilligt.<br />

– Bestand <strong>und</strong> Bedarf an Stellen bei der <strong>Regierung</strong>, der<br />

Landesverwaltung, den <strong>Gerichte</strong>n <strong>und</strong> dem <strong>Landtag</strong>ssekretariat<br />

(Stellenplan <strong>2001</strong>/2002) (Nr. 54/<strong>2001</strong>)<br />

Der Schaffung von 22.75 Stellen bei der <strong>Regierung</strong>, der<br />

Landesverwaltung, den <strong>Gerichte</strong>n <strong>und</strong> dem <strong>Landtag</strong>ssekretariat<br />

sowie von 0.50 Stellen bei den selbstständigen<br />

Stiftungen des öffentlichen Rechts wird zugestimmt; die<br />

Zuweisung gemäss Stellenplan <strong>2001</strong>/2002 wird zur<br />

Kenntnis genommen.<br />

Der Gesamtbestand von 669 Stellen in der Landesverwaltung<br />

<strong>und</strong> 18.40 Stellen bei den selbstständigen Stiftungen<br />

des öffentlichen Rechts per 1.1.2002 wird festgelegt<br />

<strong>und</strong> der Schaffung von 1.2 Ausgleichsstellen wird zugestimmt.<br />

–Strassenbauprogramm 2002 (Nr. 57/<strong>2001</strong>)<br />

Dem Antrag der <strong>Regierung</strong> wird zugestimmt; die Kredite<br />

für Strassenverbesserungen <strong>und</strong> Strassenbauten in Höhe<br />

von CHF 5 500 000 <strong>und</strong> CHF 400 000 für notwendigen<br />

Bodenerwerb für Strassenverbesserungen <strong>und</strong> Strassenneubauten<br />

werden genehmigt.<br />

– Stand an Lehrstellen <strong>und</strong> die Schaffung neuer Lehrstellen<br />

an den liechtensteinischen Schulen für das Schuljahr<br />

2002/2003 (Nr. 63/<strong>2001</strong>)<br />

Die Schaffung folgender 8 Lehrstellen wird bewilligt:<br />

– zwei Stellen an der Primarschule Triesen<br />

– eine Stelle an der Primarschule Schaan<br />

– eine Stelle an der Primarschule Ruggell<br />

– eine Stelle am freiwilligen 10. Schuljahr<br />

– eine Stelle am Liechtensteinischen Gymnasium<br />

– eine Stelle für den Fachbereich Schulsport<br />

– eine Stelle für integrative Sonderschulung <strong>und</strong> besondere<br />

schulische Massnahmen.<br />

–Voranschlag 2002 der Liechtenstein Bus Anstalt (LBA) (Nr.<br />

64/<strong>2001</strong>)<br />

Der Betriebsvoranschlag 2002 wird genehmigt.<br />

–Voranschlag 2002 der Liechtensteinischen Gasversorgung<br />

(Nr. 66/<strong>2001</strong>)<br />

Der Voranschlag 2002 sowie die Sonderinvestition werden<br />

genehmigt.<br />

–Verwaltungskostenvoranschlag der AHV/IV/FAK-Anstalten<br />

(Nr. 67/<strong>2001</strong>)<br />

Der Verwaltungskostenvoranschlag 2002 wird genehmigt.<br />

– Hochbautenbericht (Nr. 53/<strong>2001</strong>)<br />

Der Bericht wird zustimmend zur Kenntnis genommen.<br />

– Landesvoranschlag <strong>und</strong> Finanzgesetz für das Jahr 2002<br />

(Nr. 55/<strong>2001</strong>)<br />

Der Landesvoranschlag wird mit Abänderungen bzw.<br />

Ergänzungen genehmigt.<br />

Das Finanzgesetz für das Jahr 2002 in 1. <strong>und</strong> 2. Lesung<br />

wird beraten <strong>und</strong> verabschiedet <strong>und</strong> als dringlich erklärt.<br />

–Finanzplanung 2002 - 2006 (Nr. 59/<strong>2001</strong>)<br />

Der Bericht wird zur Kenntnis genommen.<br />

–Gesetz über die Bildung eines Zukunftsfonds (Nr.<br />

56/<strong>2001</strong>), 1. Lesung<br />

Die Gesetzesvorlage wird in 1. Lesung beraten.<br />

–Gesetz über die Stabsstelle FIU sowie Abänderung des<br />

Sorgfaltspflichtgesetzes (Nr. 68/<strong>2001</strong>), 1. Lesung<br />

Die Gesetzesvorlage wird in 1. Lesung beraten.<br />

– Abänderung der Übergangsbestimmung des Sorgfaltspflichtgesetzes<br />

(Nr. 71/<strong>2001</strong>), 1. <strong>und</strong> 2. Lesung<br />

Die Gesetzesvorlage wird in 1. <strong>und</strong> 2. Lesung beraten<br />

<strong>und</strong> verabschiedet.<br />

19


20<br />

<strong>Landtag</strong><br />

– Abänderung des Gesetzes über die Bezüge der Mitglieder<br />

des <strong>Landtag</strong>es (Nr. 72/<strong>2001</strong>), 1. Lesung<br />

Die Gesetzesvorlage wird in 1. Lesung beraten.<br />

Öffentliche <strong>Landtag</strong>ssitzung vom<br />

12./13. Dezember <strong>2001</strong><br />

–Motion vom 13. November <strong>2001</strong> zur Ergänzung des Baugesetzes<br />

(behindertengerechtes Bauen)<br />

Die Motion wird an die <strong>Regierung</strong> überwiesen.<br />

–Motion vom 16. November <strong>2001</strong> betreffend die Ergänzung<br />

der Strafprozessordnung (Vernehmung der Zeugen)<br />

Die Motion wird an die <strong>Regierung</strong> überwiesen.<br />

–Motion vom 16. November <strong>2001</strong> betreffend die Schaffung<br />

eines Opferhilfegesetzes<br />

Die Motion wird an die <strong>Regierung</strong> überwiesen.<br />

–Initiative vom 19. November <strong>2001</strong> für ein Gesetz über die<br />

registrierte Partnerschaft <strong>und</strong> zur Abänderung des Ehegesetzes<br />

Die Initiative wird zur Beurteilung an die <strong>Regierung</strong> überwiesen.<br />

–Interpellationsbeantwortung betreffend die Kostenentwicklung<br />

im Ges<strong>und</strong>heitswesen (Nr. 75/<strong>2001</strong>)<br />

Die Interpellationsbeantwortung wird zur Kenntnis<br />

genommen.<br />

– Bestellung des Verwaltungsrats der Liechtensteinischen<br />

Gasversorgung<br />

Für die Mandatsperiode <strong>2001</strong> - 2005 werden gewählt:<br />

Präsident: Josef Büchel, Mühlegarten 189, 9491<br />

Ruggell<br />

Mitglieder: Adolf Frick, Brüelweg 6, 9496 Balzers<br />

(neu)<br />

lic.oec Claudia Jehle, Saxgass 13, 9494<br />

Schaan (bisher)<br />

Ing. HTL/STV Robert Kaufmann, Brüel<br />

27, 9496 Balzers (neu)<br />

Arthur Konrad, Schinderböchel 7, 9490<br />

Vaduz (neu)<br />

Franz Risch, Speckibünt 16, 9494<br />

Schaan (neu)<br />

Ing. HTL Roland Risch, Silligatter 587,<br />

9492 Eschen (bisher Ersatzmitglied)<br />

Ersatzmitglieder: Roland Franz Elkuch, Platte 93, 9488<br />

Schellenberg (neu)<br />

Harald Sprenger, In der Fina 12, 9494<br />

Schaan (neu)<br />

–Anfrage des Abg. Peter Sprenger<br />

– Gesetzestreue <strong>und</strong> Seriosität der Beantwortung Kleiner<br />

Anfragen der <strong>Regierung</strong><br />

– Anfrage des Abg. Helmut Konrad<br />

– Sterbehilfe<br />

–Anfrage des Abg. Erich Sprenger<br />

–ärztlicher Notfalldienst<br />

– Anfrage des Abg. Rudolf Lampert<br />

– Unterschriftensammlung für Referendum «Little Big One»<br />

–Anfragen des Abg. Alois Beck<br />

–Hangsanierung Triesenberg<br />

– Spitalplanung<br />

– Anfrage des Abg. Helmut Bühler<br />

– Schulwegsicherung im Schaaner Wohnquartier Zagalzel/<br />

Speckibündt/Äscherle<br />

– Anfragen des Abg. Walter Vogt<br />

– Kaufoption Gründstück Otto Frommelt Anstalt<br />

– LBA - Linienkonzept<br />

–Anfragen des Abg. Ivo Klein<br />

– EU-Geldwäschereirichtlinie<br />

–Gewalt an den weiterführenden Schulen<br />

– Anfrage der Abg. Dorothee Laternser<br />

– <strong>Regierung</strong>skommission Regionale Verkehrsplanung<br />

–Anfragen des Abg. Paul Vogt<br />

–Sicherung der Skipisten in Malbun<br />

– Besoldung hochspezialisierter Landesangestellter<br />

– Beitritt zur Europäischen Sozialcharta<br />

–Einfluss der Ablehnung der Klage im sog. Bilderstreit in<br />

Strassburg auf die Klage des Landes beim IGH<br />

–Anfrage der Abg. Ingrid Hassler-Gerner<br />

– Datenschutzgesetz<br />

– Bestellung des Aufsichtsrats der Liechtensteinischen Gasversorgung<br />

Für die Mandatsperiode <strong>2001</strong> - 2005 werden gewählt:<br />

Präsident: Ing. HTL Karlheinz Oehri, Badäl 107,<br />

9487 Gamprin (bisher Verwaltungsratspräsident<br />

der LGV)<br />

Mitglieder: Arno Kind, Fallsbretscha 20,<br />

9487 Bendern (bisher)<br />

Margrith Ott, Schulstrasse 167, 9485<br />

Nendeln (bisher)<br />

–Ergänzungswahl der Medienkommission<br />

Für die Mandatsperiode <strong>2001</strong> - 2005 werden gewählt als<br />

Präsident: Ing. HTL. Michael Biedermann,<br />

Auf Berg 455, 9493 Mauren (neu)<br />

Vizepräsident: Daniel Quaderer, In der Fina 20a,<br />

9494 Schaan (neu)<br />

Mitglieder: Michaela Braun, Zollikerstrasse 148,<br />

8008 Zürich (neu)<br />

Norman Hoop, Gampelutzstrasse 191,<br />

9493 Mauren (neu)<br />

–Finanzbeschluss betr. die Stiftung «Image Liechtenstein»<br />

(Nr. 73/<strong>2001</strong>)<br />

Dem Finanzbeschluss gem. Bericht <strong>und</strong> Antrag Nr. 73/<br />

<strong>2001</strong> wird zugestimmt:<br />

Das Land beteiligt sich am Stiftungskapital der<br />

Stiftung «Image Liechtenstein» mit einem Betrag von<br />

CHF 100 000.—.<br />

Das Land gewährt der Stiftung zusätzliche Projektkostenbeiträge<br />

von CHF 1 000 000 für das Jahr 2002 zur<br />

Umsetzung des Stiftungszweckes.<br />

Es wird ein Nachtragskredit in Höhe von CHF 1 100 000<br />

bewilligt.<br />

– Nachtragskredite (VI/<strong>2001</strong>) (Nr. 84/<strong>2001</strong>)<br />

Die folgenden Nachtragskredite <strong>und</strong> Kreditüberschreitungen<br />

gem. Bericht <strong>und</strong> Antrag Nr. 84/<strong>2001</strong> werden genehmigt<br />

<strong>und</strong> der Finanzbeschluss wird als dringlich erklärt:<br />

Konto-Nr. Bezeichnung CHF<br />

Nachtragskredite<br />

020.310.01 Telekommunikationsaufwendungen 250 000<br />

120.308.00 Kollegialgerichte 82 000<br />

220.365.01 Heilpädagogisches Zentrum 521 000<br />

330.314.00 Unterhalt von Berg- <strong>und</strong><br />

Wanderwegen 87 000<br />

450.318.04 Schutzimpfungen 8 000<br />

470.318.03 Lebensmitteluntersuchungen<br />

(Amt für Lebensmittelkontrolle <strong>und</strong><br />

Veterinärwesen) 25 000<br />

589.365.02 Liechtensteinisches Rotes Kreuz 20 000<br />

591.367.01 Internationale humanitäre Hilfe 800 000<br />

Kreditüberschreitung<br />

012.301.01 <strong>Regierung</strong>ssekretariate (Geh.) 130 000<br />

012.303.01 Sozialleistungen 21 000<br />

022.301.00 Landeskasse (Gehälter) 16 000<br />

022.303.01 Sozialleistungen 3 000<br />

040.301.00 <strong>Regierung</strong>skanzlei (Gehälter) 16 000<br />

040.303.01 Sozialleistungen 3 000<br />

091.308.00 Reinigung Verwaltung (Geh.) 15 000<br />

091.303.01 Sozialleistungen 3 000<br />

112.301.00 Amt für Finanzdienstleistungen<br />

(Gehälter) 76 000<br />

112.303.01 Sozialleistungen 13 000<br />

580.301.00 Amt für Soziale Dienste (Geh.) 33 000<br />

580.303.01 Sozialleistungen 6 000<br />

812.301.00 Landesforstbetrieb (Gehälter) 20 000


812.303.01 Sozialleistungen 4 000<br />

012.364.00 Aufbau Staatsteil im<br />

Liechtenstein-Portal 495 000<br />

014.316.03 Diplomatenwohnungen New York 14 000<br />

016.316.01 Diplomatenwohnungen Brüssel 47 000<br />

019.316.00 Diplomatenwohnungen Bern 17 000<br />

016.317.01 Reisespesen (Mission Brüssel) 15 000<br />

028.318.03 Genereller Hochbauplanungskredit 80 000<br />

030.307.01 Leistungen an Pensionierte 996 000<br />

100.310.00 Kanzleiauslagen 18 000<br />

100.318.01 Gr<strong>und</strong>buchrechtliche Abklärungen<br />

(Gr<strong>und</strong>buch- <strong>und</strong> Öffentlichkeitsregisteramt)<br />

8 000<br />

112.310.00 Kanzleiauslagen (Amt für<br />

Finanzdienstleistungen) 30 000<br />

120.317.00 Dienstfahrten (Gerichtswesen) 8 000<br />

120.318.02 Experten, Gutachten<br />

(Gerichtswesen) 300 000<br />

120.318.04 Verfahrenshilfe in Zivilsachen<br />

(Gerichtswesen) 500 000<br />

120.318.05 Verfahrenshilfe in Strafsachen<br />

(Gerichtswesen) 490 000<br />

121.317.00 Reisespesen, Repräsentationen<br />

(Staatsanwaltschaft) 10 000<br />

216.302.00 Gehälter (Realschule Schaan) 50 000<br />

216.303.01 Sozialleistungen 8 000<br />

217.302.00 Gehälter (10. Schuljahr) 100 000<br />

217.303.01 Sozialleistungen 16 000<br />

220.367.00 Sonderschulheime 280 000<br />

273.366.02 Sokrates 60 000<br />

534.365.00 Staatsbeitrag NBU 409 000<br />

550.564.01 Heilpädagogischer Verein 136 000<br />

591.367.01 Internationale humanitäre Hilfe 495 000<br />

683.506.05 Sicherstellung Erreichbarkeit<br />

Notrufnummern 160 000<br />

684.310.01 Kanzleiauslagen<br />

(Amt für Kommunikation) 25 000<br />

801.317.00 Reisespesen, Repräsentationen<br />

(Amt für Wald, Natur <strong>und</strong><br />

Landschaft) 25 000<br />

–Freigabe eines Kredits für die Ablösung der Fahrzeuge<br />

eines ehemaligen Postautohalters (Nr. 86/<strong>2001</strong>)<br />

Der im Landesvoranschlag <strong>2001</strong> unter Konto 650.363.00<br />

(Beitrag an Liechtenstein Bus Anstalt) enthaltene Teilkredit<br />

von CHF 236 106 für die Ablösung der Fahrzeuge<br />

eines ehemaligen Postautohalters wird zur Auszahlung<br />

freigegeben.<br />

–Voranschlag 2002 der Liechtensteinischen Kraftwerke<br />

(Nr. 65/<strong>2001</strong>)<br />

Der revidierte Betriebsvoranschlag 2002 (RA 1/3357-<br />

7712 vom 20.11.<strong>2001</strong>) wird genehmigt.<br />

– Abänderung des Gewerbegesetzes vom 10. Dezember<br />

1969, LGBl. 1970 Nr. 21 (Nr. 52/<strong>2001</strong> <strong>und</strong> Nr. 78/<strong>2001</strong>),<br />

2. Lesung<br />

Die Gesetzesvorlage wird in 2. Lesung beraten <strong>und</strong> verabschiedet.<br />

– Gesetz betreffend Errichtung einer Stiftung Kunstschule<br />

Liechtenstein (Nr. 83/<strong>2001</strong>), 2. Lesung<br />

Die Gesetzesvorlage wird in 2. Lesung beraten <strong>und</strong> verabschiedet.<br />

– Änderung des Gesetzes über die Bezüge der Mitglieder<br />

des <strong>Landtag</strong>es (Nr. 88/<strong>2001</strong>) 2. Lesung<br />

Die Gesetzesvorlage wird in 2. Lesung beraten <strong>und</strong> verabschiedet.<br />

– Beschluss Nr. 123/<strong>2001</strong> des Gemeinsamen EWR-Ausschusses<br />

(Richtlinie 98/30/EG des Europäischen Parlaments<br />

<strong>und</strong> des Rates vom 22. Juni 1998 betreffend gemeinsame<br />

Vorschriften für den Erdgasbinnenmarkt) (Nr.<br />

77/<strong>2001</strong>)<br />

Dem Beschluss wird die Zustimmung erteilt.<br />

<strong>Landtag</strong><br />

– Bericht der <strong>Regierung</strong> über unerledigte parlamentarische<br />

Eingänge<br />

Der Bericht der <strong>Regierung</strong> gem. RA 1/3274-0022 vom<br />

20.11.<strong>2001</strong> wird zur Kenntnis genommen.<br />

– Abänderung des Gesetzes über den Verkehr mit Arzneimitteln<br />

im Europäischen Wirtschaftsraum (Nr. 76/<strong>2001</strong>),<br />

1. Lesung<br />

Die Gesetzesvorlage wird in 1. Lesung beraten.<br />

– Abänderung des Gesetzes betreffend die Bezüge der Mitglieder<br />

der <strong>Regierung</strong>, der Gerichtshöfe, der Kommissionen<br />

<strong>und</strong> der Organe von Anstalten <strong>und</strong> Stiftungen des<br />

Staates (Nr. 79/<strong>2001</strong>), 1. Lesung<br />

Die Gesetzesvorlage wird in 1. Lesung beraten.<br />

Öffentliche Sondersitzung<br />

vom 20./22. Dezember <strong>2001</strong><br />

– Abänderung der Verfassung (Nr. 87/<strong>2001</strong>), 1. Lesung<br />

Die Gesetzesvorlage wird in 1. Lesung beraten.<br />

–Wahl der Verfassungskommission III<br />

Gewählt sind: <strong>Landtag</strong>spräsident Klaus Wanger,<br />

Vorsitz<br />

<strong>Landtag</strong>svizepräsident Peter Wolff<br />

Abg. Markus Büchel<br />

Abg. Ingrid Hassler-Gerner<br />

Abg. Helmut Konrad<br />

–Wahl des Landesausschusses<br />

Verfassungsgemäss gehört der bisherige <strong>Landtag</strong>spräsident<br />

Klaus Wanger dem Landesausschuss an; gemäss<br />

Art. 58 Abs. 4 führt er den Vorsitz von Amtes wegen. Im<br />

Verhinderungsfall wird er durch seinen Stellvertreter,<br />

<strong>Landtag</strong>svizepräsident Peter Wolff, ersetzt.<br />

Als Mitglieder werden gewählt:<br />

Abg. Ivo Klein, VU<br />

Abg. Helmut Konrad, FBP<br />

Abg. Rudolf Lampert, FBP<br />

Abg. Walter Vogt, VU<br />

– Schliessung des <strong>Landtag</strong>s<br />

Der <strong>Landtag</strong> wird im Namen S.D. des Landesfürsten<br />

geschlossen.<br />

21


II. <strong>Regierung</strong>


Präsidium<br />

RESSORTBERICHT<br />

Ressortinhaber:<br />

<strong>Regierung</strong>schef Dr. Mario Frick bis 5. April <strong>2001</strong><br />

<strong>Regierung</strong>schef Otmar Hasler ab 5. April <strong>2001</strong><br />

Das Berichtsjahr war geprägt durch den <strong>Regierung</strong>swechsel,<br />

welcher am 5. April <strong>2001</strong> stattfand. Die <strong>Regierung</strong> hat<br />

in der ersten Sitzung den neuen Ressortplan verabschiedet<br />

<strong>und</strong> die zu behandelnden Geschäfte auf 15 Ressorts verteilt.<br />

Im Sommer hat die <strong>Regierung</strong> ein <strong>Regierung</strong>sprogramm<br />

für die kommenden vier Jahre präsentiert, welches<br />

basierend auf sieben Leitlinien die wichtigsten Ziele <strong>und</strong><br />

Weichenstellungen in den einzelnen Ressorts aufzeigt. Die<br />

anstehenden Verfassungsdiskussionen bildeten einen<br />

wesentlichen Schwerpunkt der Arbeit sowohl für die aus<br />

dem Amt ausscheidende wie auch für die neue <strong>Regierung</strong>.<br />

Im Herbst hat die <strong>Regierung</strong> dem <strong>Landtag</strong> einen Bericht<br />

<strong>und</strong> Antrag für eine Verfassungsänderung unterbreitet,<br />

welche sich auf 30 Artikel der Verfassung aus dem Jahre<br />

1921 bezieht. Nach r<strong>und</strong> 10 Jahren dauernden Diskussionen<br />

<strong>und</strong> Verhandlungen um eine Reform der Verfassung<br />

soll nach Auffassung der <strong>Regierung</strong> diese Diskussion nun<br />

unter formaler Einbindung des <strong>Landtag</strong>es ihre Fortsetzung<br />

finden. Weitere wichtige Fragen, mit welchen sich die<br />

<strong>Regierung</strong> aus dem Ressort Präsidium zu befassen hatte,<br />

waren die Massnahmen in Zusammenhang mit dem Finanzplatz,<br />

das Verhältnis Staat <strong>und</strong> Kirche, die Einführung des<br />

Qualitätsmanagements in der Landesverwaltung sowie die<br />

Realisierung eines Liechtenstein-Portals im Internet.<br />

Verfassungsdiskussion<br />

Die <strong>Regierung</strong> führte im laufenden Jahr verschiedene ausführliche<br />

Gespräche mit dem Landesfürsten zu dessen Verfassungsvorschlägen.<br />

Bei den konstruktiven Gesprächen konnten<br />

die verhärteten Positionen gelockert werden <strong>und</strong> beide<br />

Seiten bewegten sich aufeinander zu. Für die <strong>Regierung</strong> stand<br />

ausser Frage, dass eine gr<strong>und</strong>legende Verfassungsänderung<br />

nur im Zusammenwirken der Staatsorgane verwirklicht werden<br />

kann. Nach r<strong>und</strong> 10 Jahren dauernden Diskussionen <strong>und</strong><br />

Verhandlungen um eine Reform der Verfassung bzw. der<br />

Klärung unterschiedlich interpretierbarer Bestimmungen der<br />

Verfassung, auch im Hinblick auf den Umstand, dass eine<br />

Fortsetzung der Verfassungsdiskussion unter formaler Einbindung<br />

des <strong>Landtag</strong>es stattfinden soll, fasste die <strong>Regierung</strong> in<br />

ihrer Sitzung vom 20. November <strong>2001</strong> den Beschluss, dem<br />

<strong>Landtag</strong> einen Bericht <strong>und</strong> Antrag für eine Verfassungsänderung<br />

zu unterbreiten. Der Bericht <strong>und</strong> Antrag der <strong>Regierung</strong><br />

zur Abänderung der Verfassung bezieht sich auf 30 Artikel<br />

der Verfassung vom 5. Oktober 1921. Inhaltlich umfassen die<br />

Abänderungsvorschläge das Austrittsrecht der Gemeinden<br />

aus dem Staatsverb<strong>und</strong>, das Notverordnungsrecht, das Sanktionsrecht<br />

des Fürsten, das Bestellungsverfahren <strong>und</strong> Ernennungsrecht<br />

der Richter, der Rücktritt der <strong>Regierung</strong> wegen<br />

Vertrauensverlustes durch den <strong>Landtag</strong> oder den Landesfürsten,<br />

die Zuständigkeit des Staatsgerichtshofes, das Misstrauensvotum<br />

gegen den Landesfürsten <strong>und</strong> das Initiativrecht auf<br />

Abschaffung der Monarchie.<br />

Am 24. August <strong>2001</strong> wurde von einem Initiativkomitee für<br />

eine Verkehrspolitik mit Zukunft eine Verfassungsinitiative<br />

eingebracht. Erklärtes Ziel der Initiative ist es, eine den<br />

modernen Ansprüchen genügende Verfassungsbestimmung<br />

zum Thema Verkehr in der Verfassung zu verankern.<br />

Das Initiativkomitee will den Verkehr sowohl auf wirtschaftliche<br />

Leistungsfähigkeit wie auch auf soziale <strong>und</strong> ökologische<br />

Verträglichkeit <strong>und</strong> Nachhaltigkeit auslegen. Der <strong>Landtag</strong><br />

hat auf Antrag der <strong>Regierung</strong> das Initiativbegehren hinsichtlich<br />

der Verfassungsmässigkeit <strong>und</strong> der Übereinstim-<br />

mung mit den Staatsverträgen geprüft <strong>und</strong> für zulässig<br />

bef<strong>und</strong>en. Die <strong>Regierung</strong> hat den Termin für die Volksabstimmung<br />

auf den 8./10. März 2002 festgelegt.<br />

<strong>Regierung</strong>sarbeit<br />

Die neue <strong>Regierung</strong> wurde am 5. April <strong>2001</strong> vereidigt. Im<br />

Anschluss an die Vereidigung fand die erste <strong>Regierung</strong>ssitzung<br />

statt, an welcher traditionsgemäss der Ressortplan<br />

genehmigt, die Geschäfte auf die einzelnen <strong>Regierung</strong>smitglieder<br />

verteilt <strong>und</strong> die Mitarbeiter der <strong>Regierung</strong>, die<br />

Sekretariatsmitarbeiterinnen sowie die Räumlichkeiten zugeteilt<br />

wurden. Gemäss dem neuen Ressortplan wurden die<br />

ressortmässig zu behandelnden Geschäfte auf 15 Ressorts<br />

verteilt. Die <strong>Regierung</strong> hat die Ressorts wie folgt auf die einzelnen<br />

<strong>Regierung</strong>smitglieder verteilt:<br />

<strong>Regierung</strong>schef Otmar Hasler<br />

- Präsidium<br />

- Finanzen<br />

- Bauwesen<br />

- Familie <strong>und</strong> Gleichberechtigung<br />

<strong>Regierung</strong>schef-Stellvertreterin Rita Kieber-Beck<br />

- Bildungswesen<br />

- Verkehr <strong>und</strong> Kommunikation<br />

- Justiz<br />

<strong>Regierung</strong>srat Hansjörg Frick<br />

- Ges<strong>und</strong>heit<br />

- Soziales<br />

- Wirtschaft<br />

<strong>Regierung</strong>srat Dr. Alois Ospelt<br />

- Inneres<br />

- Kultur<br />

- Sport<br />

- Umwelt, Raum, Land- <strong>und</strong> Waldwirtschaft<br />

<strong>Regierung</strong>srat Dr. Ernst Walch<br />

- Äusseres<br />

Am 11. Juli 2002 hat die <strong>Regierung</strong> das <strong>Regierung</strong>sprogramm<br />

für die kommenden vier Jahre vorgestellt. Gemäss<br />

diesem Programm sollen für die <strong>Regierung</strong>sarbeit die Leitlinien<br />

der Nachhaltigkeit, der Eigenständigkeit, des Wohlstandes,<br />

der Wohlfahrt, der Wirksamkeit, der Rechtssicherheit<br />

<strong>und</strong> der Verträglichkeit mit dem liechtensteinischen<br />

Staatswesen wegleitend sein. Die politischen Entscheidungen<br />

sollen transparent <strong>und</strong> in ihren Zielsetzungen, Prozessen<br />

<strong>und</strong> Handlungsweisen nachvollziehbar sein. Basierend<br />

auf diesen sieben Leitlinien zeigt das <strong>Regierung</strong>sprogramm<br />

in den einzelnen Ressorts die wichtigen Ziele <strong>und</strong> Weichenstellungen<br />

auf. Diese Zielvorstellungen werden in konkreten<br />

Programmen <strong>und</strong> Projekten umgesetzt.<br />

Am 30. Oktober <strong>2001</strong> fand ein Treffen der <strong>Regierung</strong> mit<br />

der Vorarlberger Landesregierung in Bregenz statt. Das Treffen<br />

diente dazu, verschiedene gemeinsam interessierende<br />

Fragen zu erörtern <strong>und</strong> die fre<strong>und</strong>schaftlichen Kontakte zu<br />

vertiefen. Am 20. November <strong>2001</strong> besuchte die Liechtensteiner<br />

<strong>Regierung</strong> die <strong>Regierung</strong> des Kantons Graubünden.<br />

Im Mittelpunkt dieses Treffens stand die Vertiefung der<br />

fre<strong>und</strong>schaftlichen Kontakte.<br />

Verhältnis Staat <strong>und</strong> Kirche<br />

Anfangs des Jahres hat die <strong>Regierung</strong> von den gr<strong>und</strong>sätzlichen<br />

Schlussfolgerungen der Arbeitsgruppe «Staat <strong>und</strong> Kirche»<br />

Kenntnis genommen. Innerhalb der Arbeitsgruppe<br />

konnte insbesondere ein Gr<strong>und</strong>konsens dahingehend<br />

erzielt werden, dass das Verhältnis zwischen Staat <strong>und</strong><br />

1<br />

25


26<br />

Präsidium<br />

Kirche durch eine Änderung der Verfassung <strong>und</strong> die Schaffung<br />

eines Religionsgesetzes auf eine neue Gr<strong>und</strong>lage<br />

gestellt werden soll. Die Lösung läuft darauf hinaus, dass<br />

Staat <strong>und</strong> Kirche entflechtet werden. Das heisst, dass einerseits<br />

klare Abtrennungen vorgenommen werden, andererseits<br />

Staat <strong>und</strong> Kirchen vertrauensvoll zusammenarbeiten.<br />

Auf der Gr<strong>und</strong>lage der Arbeiten dieser Arbeitsgruppe wurden<br />

im Berichtsjahr Vorarbeiten für die Abänderung der<br />

Verfassung <strong>und</strong> die Schaffung eines Religionsgesetzes in<br />

Angriff genommen.<br />

Qualitätsmanagement in der Landesverwaltung<br />

Nachdem die <strong>Regierung</strong> im Frühjahr 1999 die Einführung<br />

eines Qualitätsmanagementmodells in der Landesverwaltung<br />

nach dem EFQM-Modell für Business Excellence<br />

beschlossen hat, konnten im Berichtsjahr die ersten beiden<br />

Projekte in Angriff genommen werden. Nach Durchführung<br />

eines Pilotprojektes hat die <strong>Regierung</strong> im Juni beschlossen,<br />

einerseits ein Projekt zur Systematisierung <strong>und</strong> Optimierung<br />

der Geschäftsvorgänge zwischen der <strong>Regierung</strong> <strong>und</strong> den<br />

Amtsstellen durchzuführen <strong>und</strong> andererseits eine Mitarbeiterbefragung<br />

zu veranlassen, um die Sicht der Mitarbeiter<br />

zu Leistungs- <strong>und</strong> Qualitätsmerkmalen der Landesverwaltung<br />

zu ermitteln. Im November <strong>2001</strong> beschloss die <strong>Regierung</strong>,<br />

das Qualitätsmanagement-Projekt im Jahre 2002 mit<br />

weiteren Amtsstellen fortzusetzen. Ursprünglich war die<br />

Fortsetzung des Projektes bereits in der zweiten Hälfte des<br />

Berichtsjahres geplant, aufgr<strong>und</strong> des <strong>Regierung</strong>swechsels<br />

<strong>und</strong> anderer Prioritäten kam es jedoch zu Verzögerungen.<br />

Im laufenden Jahr waren auch Ausbildungen für weitere<br />

Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter der Landesverwaltung in<br />

Zusammenhang mit der Einführung des EFQM-Modells vorgesehen.<br />

Diese Ausbildungen mussten aus verschiedenen<br />

Gründen auf Anfang 2002 verschoben werden, weshalb<br />

die budgetierten Mittel nicht ausgeschöpft wurden.<br />

Einrichtung befristeter Stabsstellen<br />

Im laufenden Jahr hat die <strong>Regierung</strong> drei Stabsstellen auf<br />

Zeit eingerichtet, die Stabsstelle für Kommunikation <strong>und</strong><br />

Öffentlichkeitsarbeit, die Stabsstelle für Sorgfaltspflichten<br />

<strong>und</strong> die Stabsstelle für Sonderaufgaben. Die Stabsstelle für<br />

Kommunikation <strong>und</strong> Öffentlichkeitsarbeit wurde vor allem<br />

im Hinblick auf die Verbesserung des Liechtenstein-Bildes<br />

im Ausland eingerichtet. Das Aufgabengebiet dieser Stabsstelle<br />

umfasst das Erarbeiten <strong>und</strong> Umsetzen eines Kommunikationskonzeptes<br />

in Zusammenarbeit mit dem Presse<strong>und</strong><br />

Informationsamt sowie die Unterstützung der <strong>Regierung</strong><br />

in der Öffentlichkeitsarbeit. Durch die Verstärkung der<br />

Kommunikations- <strong>und</strong> Öffentlichkeitsarbeit soll ein ausgewogenes<br />

Liechtenstein-Bild im Ausland erreicht werden. Zur<br />

Stärkung der Integrität des Finanzplatzes wurde am 15.<br />

Oktober <strong>2001</strong> eine neue Stabsstelle zur Umsetzung des<br />

Sorgfaltspflichtgesetzes eingerichtet <strong>und</strong> mit einem ausgewiesenen<br />

Experten aus diesem Bereich besetzt. Die Stabsstelle<br />

hat sämtliche der bisher vom Amt für Finanzdienstleistungen<br />

wahrgenommenen Aufgaben aus dem Sorgfaltspflichtgesetz<br />

<strong>und</strong> die damit zusammenhängenden FATFrelevanten<br />

Bereiche übernommen. Die dringlichste Aufgabe<br />

der Stabsstelle war von Anfang an die Durchsetzung der<br />

von der <strong>Regierung</strong> beschlossenen Massnahmen, wie die<br />

Offenlegung der wirtschaftlich Berechtigten gegenüber den<br />

Banken <strong>und</strong> die Erstellung der K<strong>und</strong>enprofile. Die Stabsstelle<br />

für Sonderaufgaben wurde von der <strong>Regierung</strong> befristet<br />

bis Ende 2002 eingerichtet, um dem früheren Ressortsekretär<br />

des <strong>Regierung</strong>schefs zu ermöglichen, verschiedene<br />

von ihm bisher betreute übergeordnete Aufgaben weiterhin<br />

wahrzunehmen.<br />

Nach längeren Vorbereitungen, insbesondere im Anschluss<br />

an eine interne Umfrage, hat die <strong>Regierung</strong> beschlossen,<br />

bei der Landesverwaltung einen Kinderhort für die Mitarbeiterinnen<br />

<strong>und</strong> Mitarbeiter einzurichten. Die Lösung sieht<br />

vor, dass die Landesverwaltung die Räumlichkeiten für den<br />

Kinderhort zur Verfügung stellt, für den Unterhalt aufkommt<br />

<strong>und</strong> das Betriebsdefizit übernimmt. Die Kindertagesstätte<br />

wird vom Verein Kindertagesstätten Liechtenstein<br />

betrieben, es gilt somit das Reglement sowie das Betriebskonzept<br />

des Vereins, wobei landesverwaltungsspezifische<br />

Anpassungen vertraglich geregelt werden. Die Kindertagesstätte<br />

der Landesverwaltung wird im Jahr 2002 den Betrieb<br />

aufnehmen.<br />

Personalbereich<br />

Im Rahmen eines Berichtes <strong>und</strong> Antrages an den <strong>Landtag</strong><br />

hat die <strong>Regierung</strong> die Schaffung von 22.75 neuen Stellen<br />

beantragt. Darin enthalten ist die Umwandlung von 7.05<br />

nicht-ständigen Stellen in ständige Stellen. Die Amtsstellen<br />

haben in Zusammenhang mit dem Personalbudget 2002<br />

insgesamt 91.70 neue Stellen beantragt. Die <strong>Regierung</strong><br />

hat diese Stellen nach Prioritäten geordnet <strong>und</strong> die notwendigsten<br />

Stellen bewilligt. Der <strong>Landtag</strong> hat dem Antrag<br />

der <strong>Regierung</strong> entsprochen. Somit erhöhte sich der Stellenplan<br />

auf 669 Stellen. Im Berichtsjahr wurden die Leiter<br />

der Stabsstelle Protokoll <strong>und</strong> der Motorfahrzeugkontrolle<br />

neu bestellt. Der Landesphysikus <strong>und</strong> der Landesphysikus-<br />

Stellvertreter wurden für eine neue Amtsperiode von vier<br />

Jahren bestätigt. Die <strong>Regierung</strong> hat dem <strong>Landtag</strong> im<br />

Dezember einen Bericht <strong>und</strong> Antrag zur Personalplanung<br />

der Landespolizei in den Jahren 2002 bis 2007 zur Kenntnis<br />

gebracht <strong>und</strong> die Erhöhung des Stellenplanes auf 130<br />

Stellen per 2007 beantragt. Im Bericht werden die der Personalplanung<br />

zugr<strong>und</strong>e liegende Strategie <strong>und</strong> das Konzept<br />

einer zukünftigen Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung bei der<br />

Landespolizei dargelegt. Gleichzeitig hat die <strong>Regierung</strong><br />

eine Anpassung des Polizeigesetzes vorgeschlagen, wonach<br />

bei der Anstellung von Polizisten ausnahmsweise in<br />

begründeten Fällen mit Zustimmung des <strong>Landtag</strong>es auf<br />

die Bedingung der liechtensteinischen Staatsbürgerschaft<br />

verzichtet werden kann.<br />

Bestellung diverser Kommissionen <strong>und</strong><br />

Stiftungsräte<br />

Im Berichtsjahr lief die Mandatsperiode verschiedener gesetzlich<br />

vorgesehener Kommissionen <strong>und</strong> Stiftungsräte ab,<br />

welche von der <strong>Regierung</strong> neu zu bestellen waren. So wurden<br />

von der <strong>Regierung</strong> nachstehende Kommissionen <strong>und</strong><br />

Räte für die Dauer von jeweils vier Jahren neu bestellt:<br />

–Einigungsamt<br />

–Maturakommission<br />

– Kommission für Ingenieure <strong>und</strong> Architekten<br />

– Kommission für die Ausrichtung von Bewirtschaftungsbeiträgen<br />

zur Erhaltung der Magerwiesen<br />

– Landestierzuchtkommission<br />

– Berufsbildungsrat<br />

–Prüfungskommission für Wirtschaftsprüfer<br />

– Fachhochschulrat der Fachhochschule Liechtenstein<br />

– Schulzahnpflegekommission<br />

–Prüfungskommission zur Eignungsprüfung für Güter- <strong>und</strong><br />

Personenkraftverkehrsunternehmen<br />

– Kommission für Unfallverhütung im Strassenverkehr<br />

Die <strong>Regierung</strong> hat dem <strong>Landtag</strong> eine Abänderung des<br />

Gesetzes betreffend die Bezüge der Mitglieder der <strong>Regierung</strong>,<br />

der Gerichtshöfe, der Kommissionen <strong>und</strong> der Organe<br />

von Anstalten <strong>und</strong> Stiftungen des Staates unterbreitet.<br />

Neben einer Ausgliederung der Entschädigung der Mitglieder<br />

der Gerichtshöfe aus diesem Gesetz hat die <strong>Regierung</strong><br />

dem <strong>Landtag</strong> eine Anhebung der Sitzungsgelder <strong>und</strong> der<br />

St<strong>und</strong>enpauschalen für Ausfertigungsarbeiten sowie eine<br />

Erhöhung der Bandbreite für die vorgesehenen präsidialen


Pauschalentschädigungen vorgeschlagen. Die <strong>Regierung</strong>svorlage<br />

wurde vom <strong>Landtag</strong> in erster Lesung behandelt.<br />

Flüchtlingswesen<br />

Die <strong>Regierung</strong> hat im März den Bericht des Ausländer- <strong>und</strong><br />

Passamtes (Abteilung Asyl <strong>und</strong> Flüchtlinge) über den Stand<br />

im Bereich des Flüchtlingswesens zur Kenntnis genommen.<br />

So haben in der Zeit von Juli 1998 bis Ende 2000 vor allem<br />

aufgr<strong>und</strong> der Krise im Kosovo 821 Personen einen Asylantrag<br />

gestellt. Zwischenzeitlich sind r<strong>und</strong> 700 Flüchtlinge<br />

wieder in ihre Heimat zurückgekehrt. Aufgr<strong>und</strong> des Flüchtlingsgesetzes<br />

ist es den Flüchtlingen erlaubt, einer Arbeit<br />

nachzugehen. Es gibt allerdings eine Lohnverwaltung,<br />

wonach der Lohn eines Asylsuchenden vom Arbeitgeber an<br />

die betreuende Stelle überwiesen <strong>und</strong> mit den anfallenden<br />

Kosten verrechnet wird. So erhielt der Staat in den letzten<br />

Jahren r<strong>und</strong> 75 % seiner geleisteten Sozialhilfekosten<br />

zurück.<br />

eLiechtenstein<br />

Die <strong>Regierung</strong> hat im Juli beschlossen, ein Liechtenstein-<br />

Portal im Internet zu realisieren. Dieses Portal soll eine<br />

gemeinsame Informationsplattform im Internet darstellen.<br />

Hauptbeteiligter <strong>und</strong> Koordinator ist das Land unter<br />

wesentlicher Mitwirkung des Fürstenhauses <strong>und</strong> der Wirtschaft.<br />

Auch die Gemeinden wurden von der <strong>Regierung</strong><br />

eingeladen, sich an dieser Plattform zu beteiligen. Die<br />

<strong>Regierung</strong> hat neben finanziellen Ressourcen den Domain-<br />

Namen «liechtenstein.li» zur Verfügung gestellt. Ziel dieses<br />

Portals ist es, Liechtenstein in seinen politischen, wirtschaftlichen,<br />

kulturellen, historischen <strong>und</strong> touristischen Facetten<br />

der Weltöffentlichkeit vorzustellen. Neben dieser Informationsplattform<br />

hat die <strong>Regierung</strong> im Berichtsjahr auch die<br />

Realisierung einer «eGovernment»-Lösung beschlossen. Ein<br />

Projektausschuss wurde bestellt, welcher die Projektkoordination<br />

sicherstellen, die Strategie <strong>und</strong> den Projektplan überprüfen,<br />

den Gesamtprozess steuern <strong>und</strong> die Beziehungen<br />

nach Innen <strong>und</strong> Aussen wahrnehmen soll. Mit dem eGovernment<br />

sollen in Zukunft Behördengänge bequem von<br />

zuhause per Internet erledigt werden können. Die Verwaltung<br />

wird dadurch transparenter <strong>und</strong> leichter zugänglich.<br />

Gerichtswesen<br />

Nachdem der <strong>Landtag</strong> im Oktober 2000 der Schaffung von<br />

vier neuen Richterstellen beim Landgericht die Zustimmung<br />

erteilt hat <strong>und</strong> im Berichtsjahr zwei liechtensteinische Richter<br />

ihre Stelle als Landrichter gekündigt haben, wurden die<br />

offenen Stellen in den Landeszeitungen zur öffentlichen<br />

Bewerbung ausgeschrieben. S.D. der Landesfürst hat in der<br />

Folge auf Vorschlag des <strong>Landtag</strong>es drei österreichische <strong>und</strong><br />

einen Schweizer Richter zu Landrichtern ernannt. Eine liechtensteinische<br />

Bewerberin wurde vom <strong>Landtag</strong> S.D. dem<br />

Landesfürsten zur Ernennung als Landrichterin vorgeschlagen.<br />

Die Ernennung durch den Landesfürsten erfolgt im<br />

Anschluss an die Richteramtsausbildung. Anfangs des Jahres<br />

<strong>2001</strong> wurden zwei Schweizer Richter befristet auf vier<br />

Jahre zu Landrichtern bestellt.<br />

Die <strong>Regierung</strong> hat dem <strong>Landtag</strong> in der zweiten Jahreshälfte<br />

eine Abänderung des Gerichtsorganisationsgesetzes im<br />

Hinblick auf die Schaffung eines 3. Senates beim Obergericht<br />

in Vorschlag gebracht. Damit soll die Arbeitsbelastung<br />

der bestehenden zwei Senate auf ein erträgliches Mass<br />

reduziert werden. Der Geschäftsanfall beim Obergericht hat<br />

in den letzten Jahren vor allem in Straf- <strong>und</strong> Strafrechtshilfesachen<br />

zugenommen. Gleichzeitig soll mit der Revision<br />

des Gerichtsorganisationsgesetzes die Amtsdauer der verschiedenen<br />

Kollegialgerichte künftig einheitlich festgelegt<br />

werden, nämlich am 1. Januar beginnen <strong>und</strong> am 31. Dezember<br />

des vierten Jahres enden.<br />

Rechtsanwälte, Treuhänder, Wirtschaftsprüfer <strong>und</strong><br />

Patentanwälte<br />

Die <strong>Regierung</strong> hat dem <strong>Landtag</strong> im Berichtsjahr eine Stellungnahme<br />

betreffend die Änderung des Gesetzes über die<br />

Patentanwälte unterbreitet. Während der Behandlung im<br />

<strong>Landtag</strong> gaben insbesondere die Übergangsbestimmungen<br />

von Art. 49 <strong>und</strong> 50 des Patentanwaltsgesetzes Anlass zur<br />

Diskussion, obwohl diese nicht in der ursprünglichen <strong>Regierung</strong>svorlage<br />

enthalten sind. Bemängelt wurde insbesondere<br />

die frühere Praxis der <strong>Regierung</strong>, dass in der Vergangenheit,<br />

gestützt auf die Übergangsbestimmungen, Patentanwaltsbewilligungen<br />

an Rechtsanwälte erteilt wurden. Die<br />

<strong>Regierung</strong> hat diese Praxis mittlerweile geändert <strong>und</strong> die<br />

früher erteilten Bewilligungen für nichtig erklärt. Die Abänderung<br />

des Patentanwaltsgesetzes sieht im Wesentlichen<br />

eine Vereinheitlichung der Voraussetzungen für die Zulassung<br />

zum Patentanwaltsberuf <strong>und</strong> die Bereinigung von<br />

Unstimmigkeiten in Zusammenhang mit den gemäss<br />

Patentanwaltsgesetz zugelassenen Tätigkeiten vor.<br />

Ende des Berichtsjahres hat die <strong>Regierung</strong> vier Abänderungen<br />

des Gesetzes über die Rechtsanwälte, des Gesetzes<br />

über die Treuhänder, des Gesetzes über die Patentanwälte<br />

<strong>und</strong> des Gesetzes über die Wirtschaftsprüfer <strong>und</strong> Revisionsgesellschaften<br />

in die Vernehmlassung gegeben. Mit den<br />

Gesetzesänderungen sollen verschiedene Unzulänglichkeiten<br />

im Bereich des Disziplinarrechtes, insbesondere bezüglich<br />

der einstweiligen Massnahmen, ausgemerzt werden.<br />

Die Bestimmungen bezüglich der einstweiligen Massnahmen<br />

bieten nach geltendem Recht keine effektiven Möglichkeiten,<br />

einstweilige Massnahmen gegen einen Rechtsanwalt,<br />

Treuhänder, Wirtschaftsprüfer oder Patentanwalt<br />

auszusprechen.<br />

AMTSSTELLEN<br />

Amt für Personal <strong>und</strong> Organisation<br />

Amtsleiter: Peter Mella<br />

Das Arbeitsprogramm knüpft nahtlos an die vorangegangenen<br />

Jahre an. Die von der Landesverwaltung zu übernehmenden<br />

Aufgaben haben weiterhin zugenommen. Damit<br />

verb<strong>und</strong>en ist auch die Zahl der Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />

wiederum gestiegen. Dies führt in allen Bereichen<br />

des Amts zu Mehraufwendungen, sei dies bei der Personalrekrutierung<br />

<strong>und</strong> -administration, der Raumbedarfsplanung<br />

<strong>und</strong> -bereitstellung oder der Informatik. Eindrücklich zeigt<br />

sich dies an den ausgeschriebenen Stellen, die von 69 im<br />

Vorjahr auf 162 gestiegen sind, sowie der darauf eingegangenen<br />

1385 Bewerbungen. Letzten Endes widerspiegelt<br />

sich die Gesamtentwicklung auch in der stetig wachsenden<br />

Anzahl von Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeitern des Amts für<br />

Personal <strong>und</strong> Organisation. Diese gilt es in das bestehende<br />

Team zu integrieren.<br />

Personalwesen<br />

Präsidium<br />

Personalstatistik<br />

Für das Jahr <strong>2001</strong> bewilligte der <strong>Landtag</strong> die Schaffung der<br />

folgenden Stellen:<br />

2.00 Stellen (Diplomatische Vertretungen im Ausland)<br />

1.00 Stelle (Amt für Finanzdienstleistungen)<br />

1.00 Stelle (Amt für Lebensmittelkontrolle <strong>und</strong> Veterinärwesen)<br />

4.00 Stellen (Amt für Personal <strong>und</strong> Organisation)<br />

27


28<br />

Präsidium<br />

1.10 Stellen (Amt für Soziale Dienste)<br />

0.50 Stellen (Amt für Umweltschutz)<br />

5.00 Stellen (Amt für Volkswirtschaft)<br />

1.00 Stelle (Ausländer- <strong>und</strong> Passamt)<br />

1.00 Stelle (Hochbauamt)<br />

2.00 Stellen (Rechtsdienst der <strong>Regierung</strong>)<br />

4.40 Stellen (Schulamt)<br />

0.50 Stellen (Stabsstelle Verkehrskoordination)<br />

8.50 Stellen (Landespolizei)<br />

6.00 Stellen (Stabsstelle FIU)<br />

7.00 Stellen (Landgericht)<br />

1.00 Stelle (Motorfahrzeugkontrolle)<br />

46.00 Stellen (Total)<br />

Ausserdem wurden 1.80 Ausgleichsstellen geschaffen.<br />

Bei mehreren Amtsstellen sind unter dem Begriff nichtständiges<br />

Personal Personen vorwiegend mit einem Teilzeitdienstauftrag<br />

angestellt. Nach Überprüfung der einzelnen<br />

Bereiche wurde ein genereller Beschluss für die Weiterbeschäftigung<br />

dieser nichtständigen Angestellten bis Ende<br />

<strong>2001</strong> gefasst.<br />

Personaladministration<br />

Personalselektion<br />

Im Berichtsjahr wurden 162 (69) Stellen ausgeschrieben.<br />

Auf diese Ausschreibungen sind insgesamt 1385 (572)<br />

Bewerbungen eingegangen. Nach Vorabklärungen <strong>und</strong><br />

dem Ausscheiden einzelner Bewerbungen wurden mit 362<br />

(223) Personen Gespräche geführt.<br />

Es kann festgehalten werden, dass die Stellen insgesamt<br />

mit sehr qualifizierten Interessentinnen <strong>und</strong> Interessenten<br />

besetzt werden konnten.<br />

Ausgleichsstellen<br />

Per Ende <strong>2001</strong> sind von 18.8 bewilligten Ausgleichsstellen<br />

15.8 Stellen mit 21 Personen besetzt. Die Gesamtzahl<br />

der besetzten Ausgleichsstellen hat sich von 16.70<br />

Stellen (Stand 31.12.2000) um 0.9 Stellen (2 Personen)<br />

reduziert.<br />

Personalbestand per 31.12.<strong>2001</strong><br />

Projekte im Personalbereich<br />

Integriertes Personalinformationssystem<br />

Im Berichtsjahr wurde die zweite Etappe des Personalinformationssystem<br />

LOGA in Angriff genommen. Dabei ging es<br />

vor allem darum, den Stellenplan zu optimieren, die Bewerberverwaltung<br />

(inkl. Automatisierung der Antragsstellung)<br />

aufzubauen, die Voraussetzungen für die Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

zu schaffen <strong>und</strong> die Schnittstellen bzw. die Anbindung<br />

zum Zeiterfassungssystem <strong>und</strong> dem Intranet sowie dem elektronischen<br />

Datenarchiv zu realisieren. Im Bereich der Lohnadministration<br />

wurden ebenfalls verschiedene Anpassungen<br />

vorgenommen <strong>und</strong> vor allem die Schnittstelle zum Pensionsversicherungsprogramm,<br />

die automatische Vorrückung sowie<br />

die Auszahlung der Gratifikation optimiert.<br />

Totalrevision des Besoldungsgesetzes<br />

Das vor ca. 10 Jahren eingeführte Lohnsystem der Landesverwaltung<br />

hat sich bewährt. Allerdings entspricht es<br />

in einigen Bereichen nicht mehr den heutigen Anforderungen.<br />

Insbesondere erscheinen die starre Lohntabelle<br />

<strong>und</strong> der jährliche Automatismus, der unterschiedliche<br />

Leistungen nicht berücksichtigt, nicht mehr zeitgemäss.<br />

Ausserdem nimmt das Lohnsystem zu wenig Rücksicht auf<br />

Entwicklungen des Marktes <strong>und</strong> erschwert die Erhaltung<br />

<strong>und</strong> Gewinnung qualifizierter Fachspezialisten <strong>und</strong> Kaderkräfte.<br />

Deshalb hat die <strong>Regierung</strong> im März das Amt für Personal<br />

<strong>und</strong> Organisation zusammen mit einer externen Beratungsfirma<br />

beauftragt, ein neues Lohnsystem zu erarbeiten. Bis<br />

zum Sommer wurde ein Grobkonzept für ein neues Lohnsystem<br />

ausgearbeitet. Dieses Grobkonzept umfasst im<br />

Wesentlichen die Ablösung des bisherigen Klassen/Stufen-<br />

Modell durch ein Lohnbandbreitenmodell, die Abschwächung<br />

des Automatismus, die Erhöhung des fixen<br />

Leistungsanteils, die Möglichkeit zur Gewährung eines<br />

variablen Leistungsanteils, die Einführung eines nichtmonetären<br />

Belobigungssystems, die Erneuerung der Leistungsbeurteilung<br />

<strong>und</strong> die Delegation von Verantwortung an die<br />

Amtsstellenleiter. Dieses Konzept wurde im September<br />

genehmigt. Damit das System von einer breiten Basis<br />

gestützt wird, soll eine Vernehmlassung bei den Amtsstellen<br />

durchgeführt werden.<br />

Übersicht Personalbestand<br />

(Ständige Stellen, Ausgleichsstellen, Nichtständige Stellen) Gesamtzahl Männer Frauen Vollzeitäquivalente<br />

Stabsstellen der <strong>Regierung</strong>, inkl. Sekretariate 62 27 35 54.40<br />

Ämter 674 401 273 601.29<br />

<strong>Gerichte</strong> 58 25 33 52.90<br />

<strong>Landtag</strong>ssekretariat 7 3 4 6.50<br />

Zwischensumme 1 801 456 345 715.09<br />

Anstalten <strong>und</strong> Stiftungen 27 8 19 20.50<br />

Übrige 3 1 2 1.20<br />

Ausbildung 49 23 26 47.05<br />

Hilfskräfte 101 38 63 19.77<br />

Zwischensumme 2 180 70 110 88.52<br />

Total 981 526 455 803.61


Kinderbetreuung in der Landesverwaltung<br />

Die <strong>Regierung</strong> hat am 27. März <strong>2001</strong> den Vorschlag der<br />

Arbeitsgruppe «Kinderbetreuung in der Landesverwaltung»<br />

zur Führung eines landesverwaltungsinternen Kinderhorts<br />

in Kooperation mit dem Verein Kindertagesstätten Liechtenstein<br />

bewilligt <strong>und</strong> die entsprechenden Nachtragskredite<br />

für <strong>2001</strong> genehmigt. Da erst im Herbst <strong>2001</strong> eine geeignete<br />

Liegenschaft in Vaduz auf den 1. Januar 2002 gef<strong>und</strong>en<br />

werden konnte, war die Inbetriebnahme des Kinderhorts<br />

<strong>2001</strong> nicht mehr möglich. Die Kindertagesstätte wird den<br />

Betrieb am 1. März 2002 aufnehmen.<br />

Teilzeitarbeit in der Landesverwaltung<br />

Die <strong>Regierung</strong> hat im Sinne der Richtlinien zur Verbesserung<br />

der Vertretung <strong>und</strong> der beruflichen Stellung der Frauen in<br />

den der <strong>Regierung</strong> nachgeordneten Organen beschlossen,<br />

ein Konzept zur Förderung von Teilzeitarbeit in der Landesverwaltung<br />

zu erstellen. Das Konzept wurde im Rahmen<br />

eines Projektes erarbeitet. Der Abschlussbericht wird im<br />

Frühling 2002 vorliegen.<br />

Elektronisches Zutritts- <strong>und</strong> Zeiterfassungssystem<br />

1997 wurde mit der Einführung des elektronischen Zutritts<strong>und</strong><br />

Zeiterfassungssystems in der Landesverwaltung begonnen.<br />

Zwischenzeitlich wurden alle landeseigenen Gebäude -<br />

mit Ausnahme der Werkbetriebe - sowie die Häuser mit<br />

langfristigen Mietverträgen auf das elektronische Zutritts<strong>und</strong><br />

Zeitererfassungssystems umgestellt. Im Berichtsjahr<br />

wurde das elektronische Zeiterfassungs- <strong>und</strong> Zutrittssystem<br />

im Neubau «Haus Risch» <strong>und</strong> die Zutrittskontrolle im Mehrzweckgebäude<br />

Triesen installiert.<br />

Personalbeurteilung<br />

Die Personalbeurteilungen wurden gemäss Ablaufplan<br />

durchgeführt. Die Lohngespräche fanden von September bis<br />

Ende November statt. Die Personalbeurteilung ist nicht ganz<br />

zufriedenstellend, da sie nicht von allen Amtsstellen durchgeführt<br />

<strong>und</strong> sie teilweise zu wenig seriös gemacht wird.<br />

Die Form entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen<br />

<strong>und</strong> wird deshalb zusammen mit der Totalrevision des<br />

Besoldungsgesetzes angepasst werden.<br />

Diverse Praktika<br />

Im Berichtsjahr wurden insgesamt 26 Praktikanten <strong>und</strong><br />

Praktikantinnen sowie 27 Ferialpraktikanten <strong>und</strong> Ferialpraktikantinnen<br />

beschäftigt. Bei den Praktikanten <strong>und</strong> Praktikantinnen<br />

handelte es sich in der Regel um Studenten, die<br />

während oder nach dem Studium ein Praktikum zu absolvieren<br />

hatten.<br />

Landgericht<br />

Im Berichtsjahr haben 8 Personen ein Gerichtspraktikum<br />

absolviert.<br />

Besoldungen / Teuerung<br />

Teuerungszulagen für das Staatspersonal<br />

Gemäss Art. 28 des Besoldungsgesetzes, LGBl. 1998 Nr.<br />

176, ist für die Berechnung der Teuerung der Stand des<br />

Landesindexes der Konsumentenpreise im Monat August<br />

massgebend. Sofern die Teuerung seit der letzten Anpassung<br />

mindestes 1% beträgt, stellt die <strong>Regierung</strong> jeweils<br />

beim <strong>Landtag</strong> Antrag auf Anpassung der Besoldung an die<br />

Teuerung. Die Teuerung wurde letztmals am 1.1.<strong>2001</strong> auf<br />

den Indexstand von 100,3 Punkten (Indexstand 31. August<br />

2000) ausgeglichen. Der Indexstand per 31.8.<strong>2001</strong> betrug<br />

101,2 Punkte (Basis Mai 2000 = 100), sodass kein Antrag<br />

auf den Ausgleich der Teuerung gestellt wurde.<br />

Veranstaltungen<br />

Im Berichtsjahr wurden vom Amt für Personal <strong>und</strong> Organisation<br />

folgende Veranstaltungen organisiert:<br />

– Konferenz der Amtsstellenleiterinnen <strong>und</strong> Amtsstellenleiter<br />

am 5. Juli <strong>2001</strong> <strong>und</strong> 21. Dezember <strong>2001</strong><br />

–Klausurtagung der Amtsstellenleiterinnen <strong>und</strong> Amtsstellenleiter<br />

am 27. <strong>und</strong> 28. September in Davos<br />

– Pensionistentreffen am 18. September <strong>2001</strong><br />

–Verwaltungsabend der Landesverwaltung am 9. November<br />

<strong>2001</strong> in Vaduz<br />

Personalinformation<br />

FLip - Die Personalzeitschrift<br />

Die Personalzeitschrift FLip ist turnusgemäss im Dreimonatsrythmus<br />

erschienen. Mittlerweile geht die Personalzeitschrift<br />

in den 7. Jahrgang.<br />

Stellenausschreibungen <strong>und</strong> Bekanntmachungen<br />

Im Berichtsjahr wurden 162 Stellen in den Landeszeitungen<br />

öffentlich ausgeschrieben. In Bekanntmachungen wurden<br />

Informationen genereller Natur veröffentlicht.<br />

Amtliche K<strong>und</strong>machungen<br />

Im Auftrage der <strong>Regierung</strong> <strong>und</strong> der Amtsstellen (ohne<br />

Landgericht <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>buch- <strong>und</strong> Öffentlichkeitsregisteramt)<br />

wurden 1114 amtliche K<strong>und</strong>machungen in den beiden<br />

Landeszeitungen veröffentlicht.<br />

Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

Präsidium<br />

Allgemeines<br />

Der hohe Standard der internen Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

wird durch die laufende Anpassung an neue Erkenntnisse<br />

<strong>und</strong> Entwicklungen gesichert. Durch das breite Spektrum<br />

<strong>und</strong> die hohe Qualität des Angebotes kann der gute Ausbildungsstand<br />

der Mitarbeitenden erhalten <strong>und</strong> ihre Marktfähigkeit<br />

bewahrt werden, was sich wiederum positiv auf<br />

die Attraktivität der Arbeitsplätze bei der Landesverwaltung<br />

auswirkt. Die interne Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung geniesst<br />

sicher auch deshalb intern eine grosse Wertschätzung,<br />

weil der ganzheitlichen Betrachtung <strong>und</strong> Schulung des<br />

Mitarbeitenden eine zentrale Rolle zukommt. Die Nachfrage<br />

<strong>und</strong> die Rückmeldungen zeigen, dass das breite Seminarangebot<br />

zum Thema «Mensch» einem echten Bedürfnis<br />

im Bereich der Persönlichkeitsentwicklung entspricht.<br />

Das heutige Aus- <strong>und</strong> Weiterbildungskonzept wurde von<br />

der <strong>Regierung</strong> mit Beschluss vom 4. Mai 2000 genehmigt.<br />

Folgende Anpassungen konnten seither umgesetzt werden:<br />

–Unterteilung in Qualifizierungsstufen (Basis, Vertiefung,<br />

Professionalisierung)<br />

– zusätzliche Ausbildungslehrgänge für Führungskräfte<br />

öffentlicher Verwaltungen<br />

– Seminarzyklen mit Schwerpunktthemen<br />

– Sensibilisierung für das Thema Ges<strong>und</strong>heit (Ernährung/<br />

Bewegung)<br />

–Verleih von Selbstlernprogrammen <strong>und</strong> Notebooks (Computer-Based-Training).<br />

Ein noch fehlender Baustein, das Führungsleitbild der Landesverwaltung,<br />

sollte aus dem laufenden Projekt zur Einführung<br />

eines Qualitätsmanagementmodells in der Landesverwaltung<br />

resultieren.<br />

Allgemeine Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

Die Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung teilt sich in folgende Bereiche<br />

auf:<br />

29


30<br />

Präsidium<br />

–Allgemeine Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung (inkl. interne Sprachausbildung,<br />

Informatikkurse)<br />

– Fachspezifische Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung (inkl. Sprachaufenthalte)<br />

– Lehrlingsbetreuung<br />

Teilnehmerkreis<br />

In der Landesverwaltung wurden <strong>2001</strong> gesamthaft 4 300<br />

Weiterbildungstage absolviert. Dies ergibt durchschnittlich<br />

4.6 Weiterbildungstage pro Mitarbeiterin <strong>und</strong> Mitarbeiter.<br />

Insgesamt haben 846 verschiedene Mitarbeiterinnen <strong>und</strong><br />

Mitarbeiter (385 Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> 461 Mitarbeiter)<br />

die Angebote der allgemeinen <strong>und</strong> fachspezifischen Aus<strong>und</strong><br />

Weiterbildung genutzt. Im weiteren standen 29 Lehrlinge<br />

(Kaufmännische Angestellte, Büroangestellte, Informatiker,<br />

Informations- <strong>und</strong> Dokumentationsassistentin,<br />

Betriebspraktiker) in Ausbildung, die an gesamthaft 1 300<br />

Tagen den Unterricht an der Kaufmännischen Berufsschule<br />

in Buchs <strong>und</strong> Walenstadt sowie an der Gewerblichen<br />

Berufsschule in St. Gallen, Zürich <strong>und</strong> Pfäffikon/SZ besuchten.<br />

Die Gesamtzahl von 1 087 absolvierten Ausbildungseinheiten<br />

können wie folgt den verschiedenen Bereichen der<br />

Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung zugeordnet werden.<br />

Ausbildungseinheiten aufgeteilt in die Fachbereiche:<br />

Fachspezifische Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

Im Berichtsjahr wurden für 368 verschiedene Mitarbeiterinnen<br />

<strong>und</strong> Mitarbeiter (134 Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> 234 Mitarbeiter)<br />

fachspezifische Kurse <strong>und</strong> Seminare sowie Fremdsprachenkurse<br />

bewilligt. Zusätzlich wurden für einzelne<br />

Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter für die Arbeitsbewältigung<br />

fachspezifische Ausbildungen <strong>und</strong> Lehrgänge bewilligt.<br />

Lehrlingswesen<br />

Die Anzahl der Lehrstellen ist in Liechtenstein seit den<br />

80-er Jahren stagnierend. In der Landesverwaltung stieg<br />

die Zahl der Lehrlinge dagegen im Vergleich zum Vorjahr<br />

wiederum an. Es ist von zentraler Bedeutung, jungen<br />

Menschen die Möglichkeit zu geben, eine Erstausbildung<br />

zu absolvieren. Die Lehre kann als Übergangsphase vom<br />

Kind zum jungen Erwachsenen gesehen werden.<br />

Im Berichtsjahr hatte sich die Lehrlingsausbildung mit einigen<br />

bildungspolitischen Prozessen <strong>und</strong> den daraus resultierenden<br />

Anpassungen <strong>und</strong> Neuerungen auseinanderzusetzen.<br />

Eine davon zeigt sich in der «Neuen Kaufmännischen<br />

Gr<strong>und</strong>ausbildung». Die Landesverwaltung plant,<br />

diese im Sommer 2002 einzuführen.<br />

Seit Sommer <strong>2001</strong> werden bei der Landesverwaltung 29<br />

Lehrlinge in folgenden Berufen ausgebildet:<br />

Wesentliche Veränderungen zeichnen sich im Bereich KV<strong>und</strong><br />

Bürolehre ab. Die neue Ausbildung wird in drei Stränge<br />

aufgeteilt. Die ehemalige Ausbildung als kaufmännische<br />

Angestellte wird neu «Erweiterte Gr<strong>und</strong>ausbildung Kauffrau/<br />

Kaufmann» (E-Strang) genannt. Die frühere Ausbildung der<br />

Büroangestellten wird als «Gr<strong>und</strong>ausbildung Kauffrau/Kaufmann»<br />

(B-Strang) bezeichnet <strong>und</strong> wird neu ebenfalls drei<br />

Jahre dauern. Leistungsfähige Lehrlinge haben die Möglichkeit<br />

lehrbegleitend den Berufsmaturaunterricht zu besuchen<br />

<strong>und</strong> mit dem Lehrabschluss auch die Berufsmaturität zu<br />

erlangen. Dieser Strang wird als M-Strang bezeichnet.<br />

Berufsmaturität<br />

Im Berichtsjahr konnten 4 KV-Lehrlinge verzeichnet werden,<br />

welche die KV/BMS-Lehre absolvieren.<br />

Zertifikate<br />

Vermehrt ist der Erwerb von Zertifikaten, wie das Informatik-Anwender<br />

SIZ (Schweizerisches Informatik-Zertifikat)<br />

<strong>und</strong> verschiedene DELF-Diplome (Französisch), während der<br />

KV-Lehre zu beobachten.<br />

Basislehrjahr Informatiker<br />

Die Nachfrage nach Ausbildungsmöglichkeiten für den<br />

Beruf Informatikerin/Informatiker stieg in den letzten Jahren<br />

enorm. Durch die erstmalige Möglichkeit, diesen Beruf auf<br />

dem Weg eines Basislehrjahres an der Technischen Berufsschule<br />

(tbs) Frauenfeld-Arbon zu erlernen, konnte im Amt<br />

für Personal <strong>und</strong> Organisation ein zweiter Informatiker-<br />

Lehrlingsausbildungsplatz geschaffen werden.<br />

Im Berichtsjahr wurde in der Landesverwaltung die Ausbildung<br />

Betriebspraktiker/-in der derzeitigen vier Lehrlinge<br />

(Liegenschaften <strong>und</strong> Werkdienst) geprüft. Diese Zwischenprüfungen<br />

wurden von der ZLB - Zürcher Lehrmeistervereinigung<br />

Betriebspraktiker/-in durchgeführt. Die Resultate<br />

waren sehr gut.<br />

Im Oktober fand das 1-wöchige Lehrlingslager in Luzern<br />

statt. Alle 6 Monate finden zwischen Lehrling <strong>und</strong> Lehrlingsbetreuerin<br />

ein Noten- <strong>und</strong> Standortgespräch, ähnlich<br />

dem Personalbeurteilungsgespräch, statt. Um Selbständigkeit,<br />

Mitverantwortung <strong>und</strong> gegenseitige Integration unter<br />

den Lehrlingen zu fördern wurde das Instrument «Wichtel»<br />

weitergeführt. Jeder Lehrling besitzt einen Wichtel, für den<br />

sie/er verantwortlich ist.<br />

Im Berichtsjahr absolvierten r<strong>und</strong> 20 Schülerinnen <strong>und</strong><br />

Schüler eine 1-tägige Schnupperlehre in diversen Berufen<br />

bei der Liechtensteinischen Landesverwaltung.


Versicherungswesen<br />

Allgemeines<br />

Nach intensiven Verhandlungen konnte mit den einzelnen<br />

Versicherungsgesellschaften eine wesentliche Verbesserung<br />

der bestehenden Verträge erarbeitet werden. Die entsprechenden<br />

Versicherungsverträge wurden von der <strong>Regierung</strong><br />

in der Sitzung vom 11. Dezember <strong>2001</strong> genehmigt <strong>und</strong> traten<br />

auf den 1. Januar 2002 in Kraft.<br />

Gebäude-Sachversicherung (All-Risk)<br />

In den Verträgen wurde der Deckungsumfang neu definiert<br />

sowie zusätzliche Deckungen aufgenommen. Dazu<br />

gehören die Integration der Transportversicherung <strong>und</strong> der<br />

EDV-Versicherung. Ausserdem konnten die Gebäude der<br />

Pensionsversicherung integriert werden. Trotz zusätzlichen<br />

Deckungen reduzierte sich die Prämie.<br />

Zusatzversicherung zur obligatorischen<br />

Unfallversicherung<br />

Der versicherte Personenkreis wurde klarer definiert.<br />

Ausserdem wurde die versicherte Lohnobergrenze von<br />

CHF 300 000.— auf CHF 400 000.— erhöht. Auch hier<br />

konnte trotz dieser Verbesserungen eine Prämienreduktion<br />

erzielt werden.<br />

Flottenvertrag Motorfahrzeugversicherung<br />

Es wurde festgestellt, dass die Prämien marktkonform sind.<br />

Die Verbesserung erfolgte in administrativer Hinsicht <strong>und</strong><br />

zwar dahingehend, dass die vielen Einzelverträge in einen<br />

einzigen Rahmenvertrag integriert werden.<br />

Kollektivvertrag Krankenversicherung<br />

Der alte Vertrag konnte durch einen Rahmenvertrag ersetzt<br />

werden. Dabei wurde auch der versicherte Personenkreis<br />

neu definiert. Die Taggeldprämie konnte von 0.70% auf<br />

0.60 % gesenkt werden (davon Arbeitnehmer <strong>und</strong> Arbeitgeber<br />

je 50 %).<br />

Kollektiv-Unfallversicherung<br />

Im Berichtsjahr wurden insgesamt 165 Unfallscheine ausgestellt.<br />

Die Unfälle verteilten sich wie folgt:<br />

Berufsunfälle Nichtberufsunfälle Total<br />

Frauen: 5 ( 6 %) 82 (94 %) 87<br />

Männer: 13 (17 %) 65 (83 %) 78<br />

Total 18 (11 %) 147 (89 %) 165<br />

Organisation der Amtsstellen<br />

Allgemeines<br />

Aufgr<strong>und</strong> des <strong>Regierung</strong>swechsels wurden im vergangenen<br />

Jahr keine grösseren Reorganisationsprojekte umgesetzt.<br />

Die Arbeiten konzentrierten sich auf die Überarbeitung verschiedener<br />

Organigramme <strong>und</strong> der damit verb<strong>und</strong>enen<br />

Stellenbeschreibungen.<br />

Landespolizei<br />

Das Amt für Personal <strong>und</strong> Organisation hat im Rahmen der<br />

Berichterstattung an den <strong>Landtag</strong> betr. die längerfristige<br />

Personalplanung mitgewirkt.<br />

Mikrofilmstelle beim Landgericht<br />

Die Mikrofilmstelle (Landgericht) wurde 1986 in Absprache<br />

mit dem Landesarchiv dem Amt für Personal <strong>und</strong> Organisation<br />

zugeteilt. Dies wurde vor allem aus technischen Grün-<br />

den gemacht. Die Erfahrung hat gezeigt, dass von Seiten<br />

des Amtes für Personal <strong>und</strong> Organisation nur die technische<br />

Seite betreut werden kann. Die personelle Betreuung<br />

erfolgte demzufolge durch die Verantwortlichen des<br />

Öffentlichkeitsregisters. Ausserdem hat das Landesarchiv<br />

den fachlichen Input gegeben. Diese Dreiteilung hat sich<br />

nicht bewährt, da keine klaren Zuständigkeiten vorhanden<br />

waren. Mit der Zuteilung der Mikrofilmstelle ins Landesarchiv<br />

konnte die Zuständigkeit geklärt werden. Nachdem<br />

die Mikrofilmstelle aufgr<strong>und</strong> der räumlichen Verhältnisse<br />

noch nicht mit dem Landesarchiv zusammen geführt werden<br />

konnte, sind die Mitarbeiterinnen derzeit administrativ<br />

noch dem Amtsleiter des Gr<strong>und</strong>buch- <strong>und</strong> Öffentlichkeitsregisteramtes<br />

unterstellt.<br />

Einkauf<br />

Im vergangenen Jahr wurde erstmals eine internationale<br />

Ausschreibung für die Möblierung des Hauses Risch durchgeführt.<br />

Der Aufwand für die Vorbereitung <strong>und</strong> die anschliessende<br />

Auswahl war gross.<br />

Grössere Anschaffungen vor allem von Fahrzeugen oder<br />

Büromöbeln werden in den Landeszeitungen ausgeschrieben.<br />

Einige Anschaffungen wurden im Verhandlungsverfahren<br />

abgewickelt.<br />

Der Einkauf wird auch stark durch die Umstellungen im<br />

Bürobereich belastet. Meistens gilt es sehr kurzfristig<br />

zusätzliche Arbeitsplätze zur Verfügung zu stellen.<br />

Der Papierverbrauch hat im Vergleich zum Vorjahr abgenommen.<br />

Dies ist vor allem auf den Rückgang bei den<br />

Berichten <strong>und</strong> Anträgen der <strong>Regierung</strong> an den <strong>Landtag</strong><br />

zurückzuführen. Erfreulich ist, dass der Anteil des Recycling-<br />

Papiers erneut gesteigert werden konnte <strong>und</strong> jetzt bei über<br />

76% liegt. Das Gesamtgewicht von 55 784 kg entspricht<br />

11,157 Millionen Blättern.<br />

Raumbedarfsplanung<br />

Präsidium<br />

Generelle Raumbedarfsplanung<br />

Die Koordinationsgruppe für die Landesbauten musste aufgr<strong>und</strong><br />

des Hochbautenberichts feststellen, dass im Zeitraum<br />

von mindestens 5 Jahren der Landesverwaltung keine<br />

zusätzlichen eigenen Flächen zur Verfügung gestellt werden<br />

können. Es galt deshalb vorausschauend bereits wieder<br />

neue Mietobjekte zu sichern.<br />

Minigolf/Areal, Projekt Giessen -<br />

Ausschreibung von Mietflächen<br />

Der <strong>Landtag</strong> hat im Rahmen des Hochbautenberichts festgelegt,<br />

dass mit erster Priorität ein neues Justizgebäude zu<br />

31


32<br />

Präsidium<br />

realisieren sei. Eine Arbeitsgruppe begann mit den Vorbereitungsarbeiten<br />

des Wettbewerbs. Dabei ergaben sich sehr<br />

gr<strong>und</strong>sätzliche Diskussionen in Bezug auf den Standort des<br />

Justizgebäudes. Man entschied, dass vorgängig der Realisierung<br />

eines Wettbewerbs alle möglichen Alternativen<br />

zum Standort der heutigen Verwaltungsgebäude 4a/4b<br />

resp. des Minigolfareals geprüft werden sollten.<br />

Landespolizei<br />

Bedingt durch die personelle Aufstockung muss das Polizeigebäude<br />

erweitert werden. Im Herbst wurde dem <strong>Landtag</strong><br />

ein neuer Bericht über die zukünftige Personalplanung<br />

unterbreitet.<br />

Es ist davon auszugehen, dass bis zur Fertigstellung des<br />

Erweiterungsbaues mindestens 3 Jahre vergehen werden.<br />

Durch die Erhöhung der Bürobelegung auf das absolute<br />

Maximum sowie das Bereitstellen von Materialcontainern<br />

sollte die Zeit bis zum Bezug des Erweiterungsbaues überbrückt<br />

werden können.<br />

Haus Risch<br />

Anfang Jahr waren die unterzubringenden Amtsstellen<br />

definiert. Es handelte sich um das Amt für Finanzdienstleistungen,<br />

die Financial Intelligence Unit, die Staatsanwaltschaft,<br />

die Stabsstelle EWR sowie die Stabsstelle Gleichstellungsbüro.<br />

Die offizielle Eröffnung fand am 24. August<br />

<strong>2001</strong> statt.<br />

Haus Melliger<br />

Mit Ausnahme der Attika-Wohnung sind alle Flächen von<br />

der Landesverwaltung gemietet. Das Erdgeschoss wurde im<br />

Laufe des Jahres in verschiedenen Etappen bezogen. Als<br />

erstes zügelte das Amt für Kommunikation vom Post- <strong>und</strong><br />

Verwaltungsgebäude Triesen nach Vaduz. Einige Wochen<br />

später konnte auch die Stabsstelle Kultur ihre neuen Büros<br />

beziehen. Im Herbst bezog nach einer längeren Umbauphase<br />

auch die Liegenschaftsverwaltung (Interne Dienste) ihre<br />

neue interne Postverteilungszentrale.<br />

auhof<br />

Im Zuge der mittelfristigen Planung war auch festgelegt<br />

worden, dass das Schädler-Haus für Zwecke der <strong>Regierung</strong><br />

genutzt werden sollte. Das bedeutete, dass für das Landwirtschaftsamt<br />

sowie das Amt für Wald, Natur <strong>und</strong> Landschaft<br />

eine neue Unterbringungsmöglichkeit zu suchen war.<br />

Die Vorbereitungsarbeiten zeigten, dass eine Unterbringung<br />

der beiden Amtsstellen in der Überbauung auhof möglich<br />

ist. Mit einem Bezug kann im August 2002 gerechnet werden.<br />

europark<br />

Das Schulamt kann im Juni 2002 neue Räumlichkeiten<br />

beziehen. Das Objekt europark liegt unmittelbar neben<br />

dem heutigen Standort des Lehrmittelverlages, der Didaktischen<br />

Medienstelle <strong>und</strong> der Arbeitsstelle Schulinformatik,<br />

sodass alle relevanten Stellen in enger Nachbarschaft konzentriert<br />

werden können.<br />

Die Stabsstelle EWR wird ebenfalls neue Räumlichkeiten in<br />

der Überbauung europark erhalten.<br />

Haus Wille/«Neue Bank»<br />

Mit dem Besitzer der Liegenschaft konnte eine Absichtserklärung<br />

für die Miete des Objekts vereinbart werden. Ende<br />

Jahr gestaltete sich die Situation so, dass die Finanzkontrolle,<br />

die Landeskasse sowie allenfalls Teile des Landgerichts<br />

das Gebäude beziehen sollten. Die frei werdenden Flächen<br />

im Verwaltungsgebäude 4a/4b sollten dem Gr<strong>und</strong>buch<strong>und</strong><br />

Öffentlichkeitsregisteramt zur Verfügung gestellt wer-<br />

den. Dieses Amt wird in den nächsten Jahren wesentlich<br />

mehr Platz benötigen, weil für die Aufarbeitung von Pendenzen<br />

sowie die Erfassungsarbeiten bei den Informatik-<br />

Lösungen mehr Personal eingesetzt werden muss.<br />

Verlagerungen von Amtsstellen<br />

Folgende Amtsstellen mussten aufgr<strong>und</strong> der bereits geschilderten<br />

Umstände verlagert werden:<br />

– Juristische Mitarbeiter der <strong>Regierung</strong> von verschiedenen<br />

Gebäuden in das Haus Greber-Nord<br />

– Stabsstelle für Gesetzgebungsarbeiten vom Haus Melliger<br />

in das Post- <strong>und</strong> Verwaltungsgebäude in Triesen<br />

– Ausstattung für die im Telekommunikationsbereich tätige<br />

Firma Accenture im Haus Sprenger (7 Arbeitsplätze)<br />

–Verlagerung eines Teils der Informatikabteilung vom Haus<br />

Real in das Haus Melliger<br />

Informatik<br />

Projekt Datenbank-Reengineering (DBR)<br />

Es wurde eine Pendenzenverwaltung implementiert, mit<br />

welcher Pendenzen automatisch generiert oder auch manuell<br />

definiert werden können. Beim Aufruf der Oracle-Applikationen<br />

werden dem Benutzer die ihm zugeordneten Pendenzen<br />

angezeigt.<br />

Die Suchtabelle für natürliche <strong>und</strong> juristische Personen<br />

wurde überarbeitet <strong>und</strong> bildet die Basis für schnellere sowie<br />

für neue Suchfunktionen (z.B. Freitextsuche).<br />

Ausländer- <strong>und</strong> Passamt<br />

Die Verwaltung der Rechtsmittel wurde fertiggestellt <strong>und</strong><br />

eingeführt. Als Datenbank-Erweiterungen <strong>und</strong> -Auswertungen<br />

wurden ca. 20 kleinere Change Requests implementiert.<br />

Liechtensteinisches Unternehmensregister (LUR)<br />

Die wichtigsten Tätigkeiten für das Liechtensteinische<br />

Unternehmensregister fanden im Hintergr<strong>und</strong> statt. Die<br />

Tabellen mit den Daten der örtlichen Einheiten wurden in<br />

diejenigen der rechtlichen Einheiten integriert. Dadurch<br />

konnte die Komplexität verringert, die Performance verbessert<br />

<strong>und</strong> der Wartungsaufwand gesenkt werden. Die Spezifikation<br />

der neuen Anforderungen an das LUR ist erstellt<br />

<strong>und</strong> die Anforderungen können im Jahr 2002 implementiert<br />

werden.<br />

Informatikausrüstung für das Flüchtlingswesen<br />

Im Revisionsbericht der Finanzkontrolle wurde bemängelt,<br />

dass bei der Flüchtlingshilfe lediglich eine Finanzbuchhaltungslösung<br />

<strong>und</strong> keine Leistungserfassung <strong>und</strong> Fakturierung<br />

im Einsatz steht, obwohl relativ umfangreiche Leistungen<br />

von Flüchtlingen an Leistungsnehmer weiterverrechnet<br />

werden. Mit der Beschaffung einer Leistungserfassung <strong>und</strong><br />

Fakturierung wurde dieser Mangel behoben.<br />

Neue EDV-Lösung für die Steuerverwaltung<br />

Nach Prüfung der Offerten, die aufgr<strong>und</strong> der öffentlichen<br />

Ausschreibung für eine «Neue Steuerlösung FL» eingegangen<br />

waren, wurde ein Lieferantenentscheid gefällt. Mit<br />

dem ausgewählten Lieferanten wurde ein Vorprojekt<br />

gestartet. Das Vorprojekt wird eine konkrete <strong>und</strong> detaillierte<br />

Planung der Realisierung der neuen Steuergesamtlösung<br />

ermöglichen.<br />

Anpassung der EDV-Lösung für die Mehrwertsteuer<br />

Die Softwarelösung musste angepasst werden, um das<br />

Mahn- <strong>und</strong> Busswesen für nicht termingerecht eingereichte<br />

MWSt-Abrechnungen zu unterstützen.


Anpassung der EDV-Lösung für die<br />

Stipendienstelle<br />

Die Softwarelösung musste, unter anderem wegen Änderungen<br />

im Steuergesetz, angepasst werden. Gleichzeitig<br />

wurde die Applikation auf die aktuelle Entwicklungsumgebung<br />

von ORACLE migriert.<br />

Datenbank für die Pensionskassenaufsicht<br />

Für die Ausübung der Aufsicht im Bereich der Betrieblichen<br />

Personalvorsorge musste eine Informatiklösung beschafft<br />

werden. Das Amt für Volkswirtschaft entschied sich für das<br />

Produkt ELBA. Die Ostschweizer BVG-Aufsichtsbehörden<br />

arbeiten schon seit einigen Jahren mit dieser Lösung.<br />

e-Government<br />

Im Juli <strong>2001</strong> stimmte die <strong>Regierung</strong> der Realisierung eines<br />

gemeinsamen Liechtenstein-Internetportals zu. Gleichzeitig<br />

wurde das Amt für Personal <strong>und</strong> Organisation beauftragt,<br />

für die über die Informationsbeschaffung hinausgehenden<br />

Komponenten, also das eigentliche «eGovernment», einen<br />

Vorgehensvorschlag auszuarbeiten. In der Folge wurde vom<br />

Amt für Personal <strong>und</strong> Organisation in Zusammenarbeit mit<br />

einer externen Consulting-Firma ein umfassender Bericht<br />

über die derzeitige Situation <strong>und</strong> die möglichen Szenarien<br />

betreffend dem weiteren Vorgehen ausgearbeitet <strong>und</strong> der<br />

<strong>Regierung</strong> zur Beschlussfassung vorgelegt. Die <strong>Regierung</strong><br />

nahm den Bericht im November <strong>2001</strong> zur Kenntnis <strong>und</strong><br />

genehmigte die darin aufgeführten Strategien. Die Projektorganisation<br />

wurde noch im Berichtsjahr konstituiert, die<br />

operativen Arbeiten werden jedoch erst im Jahr 2002<br />

beginnen.<br />

Anpassung <strong>und</strong> Erweiterung des Intranets<br />

Das Intranet der Landesverwaltung ist schon seit mehreren<br />

Jahren im Einsatz <strong>und</strong> wird von den Mitarbeiterinnen <strong>und</strong><br />

Mitarbeitern intensiv genutzt. In der Vergangenheit ist es<br />

jedoch aufgr<strong>und</strong> von verwaltungsspezifischen Merkmalen<br />

(z.B. komplexe Berechtigungssysteme), die im Intranet<br />

berücksichtigt <strong>und</strong> umgesetzt werden müssen, immer wieder<br />

zu technischen Schwierigkeiten gekommen. Diese<br />

konnten nur behelfsmässig behoben werden, weil auf der<br />

vor vier Jahren eingeführten Gr<strong>und</strong>struktur <strong>und</strong> der zu diesem<br />

Zeitpunkt vorhandenen Technik aufgebaut werden<br />

musste.<br />

Geplant ist, das Intranet direkt an das neue Personalinformationssystem<br />

LOGA anzubinden. Aufgr<strong>und</strong> dieser<br />

Aspekte wurde beschlossen, das Intranet komplett zu überarbeiten<br />

<strong>und</strong> sowohl den Datenstrukturen als auch dem<br />

Layout ein neues Design zu geben. Die Einführung des<br />

neuen Intranets ist im 1. Quartal 2002 geplant.<br />

Data Warehouse / Statistiken<br />

Das Data Warehouse wurde um diverse Datamarts erweitert<br />

<strong>und</strong> folgende Statistiken wurden realisiert:<br />

–Arbeitsplatzstatistik<br />

–Einwohnerverzeichnis<br />

–Zivilstandsstatistik<br />

Server-Based-Computing (SBC) /<br />

Umstellung auf Office XP<br />

Im Rahmen der vertieften Abklärungen wurde deutlich, dass<br />

eine Umstellung auf die aktuelle Office-Version in der Liechtensteinischen<br />

Landesverwaltung unter Berücksichtigung<br />

– der Komplexität des Projektes<br />

– der internen Ressourcen<br />

– der Kosten<br />

– der Durchlaufzeit<br />

nur durch den Einsatz von Server Based Computing realisiert<br />

werden konnte. Da in der Entscheidungsvorbereitung<br />

Präsidium<br />

bereits einige Erfahrungen gesammelt werden konnten,<br />

betrug die Realisierungsarbeit noch ca. vier Monate. Die<br />

Umstellungsphase dauerte einen Monat.<br />

Antragswesen<br />

Im Zuge der Umstellung der PC-Welt auf 32-Bit drängte<br />

sich auch eine Portierung der Applikation auf Centura SQL<br />

Windows/32 auf, damit die Applikation besser in die NT-<br />

Architektur passt <strong>und</strong> auch mit neuen Office-Versionen<br />

kompatibel wird. Gleichzeitig wurden einige kleine Anpassungen<br />

realisiert. Die Umstellung auf die neue Version<br />

erfolgte auf den Jahreswechsel.<br />

Kopierer/Multifunktionsgeräte<br />

Im Berichtsjahr wurden:<br />

– sechs Kopierer ersetzt bzw. neu eingeführt<br />

– neun Stellen mit Multifunktionsgeräten ausgerüstet (drei<br />

davon als Ersatz für bestehende Kopierer)<br />

–zwei Farblaserdrucker eingeführt.<br />

Mietbeiträge<br />

Durch das «Gesetz über Mietbeiträge für Familien» wurde<br />

ein Beitragssystem für einkommensschwache Familien eingeführt.<br />

Die EDV-Lösung zur Erfassung, Verwaltung <strong>und</strong><br />

Auswertung der beantragten Mietbeiträge wurde intern<br />

durch die Abteilung Informatik erstellt.<br />

Öffentlichkeitsregister <strong>und</strong><br />

Gr<strong>und</strong>buchamt<br />

Eine Testinstallation der Schweizer «Standard-Lösung» (21<br />

von 26 Kantonen arbeiten mit diesem Programm) wurde<br />

eingerichtet. Im Gr<strong>und</strong>buch- <strong>und</strong> Öffentlichkeitsregisteramt<br />

wurde die fachliche Tauglichkeit überprüft. Die Abteilung<br />

Informatik beschäftigte sich mit den Schnittstellen in die<br />

Zentralen Datenbanken. Die Ergebnisse werden Anfang<br />

2002 vorliegen.<br />

Erweiterung der EDV-Lösung für die<br />

Motorfahrzeugkontrolle<br />

Der Auftrag zur Realisierung des Moduls «Führerschein im<br />

Kreditkartenformat» musste neu vergeben werden, da der<br />

ursprüngliche Lieferant nicht mehr in der Lage war, seinen<br />

Verpflichtungen nachzukommen. Die Arbeiten wurden<br />

unverzüglich in Angriff genommen. Mit der Einführung<br />

kann im Frühling 2002 gerechnet werden.<br />

Kreditorenschnittstelle Finanzlösung CS/2<br />

Mit der Einführung von Wohnbeihilfen <strong>und</strong> Krankenkassen-<br />

Prämienverbilligungen hat die Anzahl Auszahlungen durch<br />

die Landeskasse merklich zugenommen. Analog zur bestehenden<br />

Debitoren-Schnittstelle wurde deshalb eine universelle<br />

Kreditoren-Schnittstelle realisiert. Diese Schnittstelle<br />

ermöglicht Fremdapplikationen Zahlungsanweisungen geordnet<br />

<strong>und</strong> kontrolliert an das Finanzsystem der Landeskasse<br />

zu übermitteln.<br />

Softwarebeschaffung ArcView<br />

In der Landesverwaltung wird vermehrt mit geografischen<br />

Daten gearbeitet. Bislang wurden für diese Aufgaben Adalin-Abfragestationen<br />

installiert. Für die reine Visualisierung<br />

von geografischen Daten ist dies jedoch nicht notwendig.<br />

Als kostengünstigere Alternative wurden deshalb mehrere<br />

ArcView-Lizenzen beschafft.<br />

Softwarebeschaffung Stabsstelle Financial<br />

Intelligence Unit (FIU)<br />

Beim Aufbau der Stabsstelle wurde für die Verarbeitung der<br />

Fachinformationen von der FIU selbst ein geeignetes EDV-<br />

System evaluiert. Die Inbetriebnahme erfolgte in Zusammenarbeit<br />

mit der Abteilung Informatik.<br />

33


34<br />

Präsidium<br />

Hard- <strong>und</strong> Softwarebeschaffung Amt für<br />

Finanzdienstleistungen (AFDL)<br />

Das Amt wurde mit spezieller Hard- <strong>und</strong> Software ausgestattet.<br />

Mit Hilfe dieser Ausrüstung können sensible Daten<br />

erfasst, analysiert <strong>und</strong> ausgewertet werden.<br />

Elektronische Dokumentenarchivierung<br />

In der Abteilung Informatik wurde ein neues elektronisches<br />

Archiv für die Dokumentation von Projekten realisiert.<br />

Neue EDV-Lösung für das Landwirtschaftsamt<br />

Im Berichtsjahr wurde ein Detailkonzept erstellt. Das Konzept<br />

zeigte auf, dass das Produkt LAWIS rasch <strong>und</strong> effizient<br />

eingeführt werden kann. Der Auftrag zur Lieferung <strong>und</strong><br />

Anpassung der SW-Lösung wurde erteilt.<br />

Erweiterung der EDV-Lösung beim Amt für<br />

Berufsbildung<br />

Das Amt für Berufsbildung wünschte Erweiterungen, welche<br />

einerseits aus Änderungen im Berufsbildungswesen<br />

herrührten <strong>und</strong> andererseits technischer Natur waren. Mit<br />

diesen Erweiterungen lassen sich nun auch die technischen<br />

Berufe vollumfänglich bewirtschaften.<br />

Neue EDV-Lösungen für die Medienbeobachtung<br />

Seit Oktober 2000 bezieht das Presse- <strong>und</strong> Informationsamt<br />

die Presseinfos nicht mehr per Fax, sondern in digitaler<br />

Form. Für die Archivierung dieser Artikel <strong>und</strong> als Recherchesystem<br />

wurde die intranet-basierende Softwarelösung<br />

MediaFlash beschafft.<br />

Kommunikation<br />

Firewall<br />

Die bestehende Firewall muss im betrieblichen Ablauf<br />

gewartet werden. Ein Eingriff wie die Installation <strong>und</strong> der<br />

Test von neuen Software-Komponenten führt zwangsläufig<br />

zu einer Nichtverfügbarkeit von Applikationen. Die Anschaffung<br />

eines zusätzlichen Servers wurde in die Wege<br />

geleitet, die Firewall Software installiert <strong>und</strong> die Konfiguration<br />

analog zur bestehenden Firewall übernommen. Bei<br />

einem Serverausfall kann jetzt rasch auf den Ersatzserver<br />

umgeschaltet werden.<br />

Internetzugang <strong>und</strong> E-Mail<br />

Der Zugang zu Informationen im Internet wurde rege<br />

benutzt. Die technischen Probleme mit dem Internetzugang<br />

via KOMBV-Tunnel konnten mit der Zusammenarbeit von<br />

B<strong>und</strong>esamt für Informatik <strong>und</strong> der Abraxas AG nicht zufriedenstellend<br />

gelöst werden. Analog zu den anderen Kantonen<br />

wurde die Realisierung eines eigenen, gesicherten<br />

Internetzugangs vorangetrieben.<br />

Ausbau des Kommunikationsnetzes<br />

Im Rahmen der schrittweisen Umstellung auf eine universelle<br />

Gebäudeverkabelung konnten im Berichtsjahr die<br />

Liegenschaft <strong>Regierung</strong>sgebäude, Archivgebäude Vaduz,<br />

Haus Lampert, Heiligkreuz 14 Vaduz, Haus Melliger, Kirchstrasse<br />

10, Vaduz, sowie fehlende Bereiche des Verwaltungsgebäudes<br />

4b, Äulestrasse 70, Vaduz, neu erschlossen<br />

werden. Die Liegenschaften Herrengasse 8, Vaduz, die<br />

Büroräumlichkeiten der unabhängigen Historikerkommission,<br />

Bahnhofstrasse, Schaan, wurden in das LLV-Netzwerk<br />

integriert.<br />

Kommunikationsnetz der B<strong>und</strong>esverwaltung<br />

<strong>und</strong> der Kantone<br />

Das Kommunikationsnetz der B<strong>und</strong>esverwaltung <strong>und</strong> der<br />

Kantone dient weiterhin als Plattform für einen Daten- <strong>und</strong><br />

Informationsaustausch. Gemeinsam werden Applikationen<br />

aus den verschiedensten Bereichen benutzt. Erwähnenswert<br />

sind in diesem Zusammenhang die Benutzung von<br />

Applikationen des B<strong>und</strong>esamtes für Ges<strong>und</strong>heit BEKO<br />

(Betäubungsmittelkontrolle), INDATOX (Chemikaliendatenbank),<br />

nationale Datenbank J+S, LSVA Datenaustausch,<br />

STORME (informatikgestützter Ereigniskataster für Lawinen,<br />

Überschwemmungen), STATINF (aggregierte statistische<br />

Informationen des B<strong>und</strong>es), ZV Post (Zahlungsverkehr).<br />

Virenschutz<br />

Die Implementation einer Viruswall für E-Mail Dienste, Filetransfer<br />

<strong>und</strong> Webzugriff wurde erfolgreich umgesetzt.<br />

Remote-Desktoplösung<br />

Das Bedürfnis nach einem ortsunabhängigen, sicheren<br />

Zugriff auf die persönliche Arbeitsplatzumgebung führte zu<br />

entsprechenden Abklärungen <strong>und</strong> der Suche nach Lösungsvarianten.<br />

Der Zugang via Internet über die Firewall der LLV,<br />

mit entsprechender Software auf der Seite Desktop <strong>und</strong> Firewall,<br />

sollte den Anforderungen genügen. Der spezifische<br />

Ausbau der Firewall ist abgeschlossen, die Test- <strong>und</strong> Implementationsphase<br />

wird im 1. Quartal 2002 erfolgen.<br />

Telefonie<br />

Die Telefonvermittlungsanlage (TVA) im Haus Bühler Vaduz,<br />

Steuerverwaltung, wurde entsorgt <strong>und</strong> die Versorgung über<br />

eine neue TVA, eine sogenannte abgesetzte Einheit, sichergestellt.<br />

Das Haus Risch <strong>und</strong> das Gebäude der Landesbibliothek<br />

wurden in die Telefonieinfrastruktur integriert. Das<br />

Haus Melliger wurde analog mit einer abgesetzten Einheit<br />

an die zentrale TVA angeschlossen.<br />

Presse- <strong>und</strong> Informationsamt<br />

Amtsleiterin: Daniela Clavadetscher<br />

Zu einem der Hauptaufgabengebiete des Presse- <strong>und</strong> Informationsamtes<br />

gehört die Organisation des Staatsfeiertags,<br />

der auch im Jahr <strong>2001</strong> in traditioneller Art <strong>und</strong> Weise<br />

durchgeführt wurde. Zudem realisierte das Presse- <strong>und</strong><br />

Informationsamt eine Liechtenstein-Ausstellung an der<br />

Internationalen Deutschlehrertagung in Luzern <strong>und</strong> wirkte<br />

bei der Fotoausstellung «Gesichter der Bodenseeregion»<br />

der Internationalen Bodensee-Konferenz sowie bei der Konzertreihe<br />

des London Philharmonic Orchestra mit. Folgende<br />

Themen prägten die Berichterstattung in ausländischen<br />

Medien: <strong>Landtag</strong>swahlen, Streichung Liechtensteins von<br />

der Liste der FATF, Einreichung einer Klage gegen Deutschland<br />

beim Internationalen Gerichtshof in Den Haag wegen<br />

Verletzung des Völkerrechts, Verfassungsdiskussion.<br />

Redaktion<br />

Pressemitteilungen<br />

Im Jahr <strong>2001</strong> wurden 660 (729) Pressemitteilungen verschickt.<br />

Der Versand erfolgt elektronisch über den Origial-<br />

Text-Service (ots) von News Aktuell, einer Tochterfirma der<br />

Schweizerischen Depeschenagentur (sda). Empfänger der<br />

Pressemitteilungen sind r<strong>und</strong> 110 (70) beim Presse- <strong>und</strong><br />

Informationsamt akkreditierte in- <strong>und</strong> ausländische Medien<br />

<strong>und</strong> Agenturen. Des Weiteren haben r<strong>und</strong> 260 (160) Medien<br />

über die sda Zugang zu den Pressemitteilungen. Ausgewählte<br />

wichtige Pressemitteilungen werden an die r<strong>und</strong><br />

100 für Liechtenstein akkreditierten Botschaften im Ausland<br />

geschickt.


Liechtenstein-Pressebulletin<br />

Das Liechtenstein-Pressebulletin wurde im 10. Erscheinungsjahr<br />

22 (22) Mal herausgegeben. Es erscheint alle 14<br />

Tage <strong>und</strong> enthält die wichtigsten vom Presse- <strong>und</strong> Informationsamt<br />

verschickten Pressemitteilungen als Rückblick auf<br />

den jeweiligen 14-tägigen Zeitraum. Unter den r<strong>und</strong> 340<br />

(320) Empfängern des Bulletins befinden sich die für Liechtenstein<br />

akkreditierten Botschaften <strong>und</strong> Konsulate, die<br />

diese regelmässige Information über Liechtenstein sehr<br />

schätzen.<br />

Akkreditierte Medien<br />

Ende <strong>2001</strong> waren 220 (186) Medien <strong>und</strong> Medienschaffende<br />

beim Presse- <strong>und</strong> Informationsamt akkreditiert.<br />

Medienbetreuung<br />

Medienbesuche <strong>und</strong> -anlässe<br />

In Zusammenarbeit mit dem Internationalen Liechtensteiner<br />

Presseclub (LPC) führte das Presse- <strong>und</strong> Informationsamt<br />

mehrere Medienanlässe durch: einen Neujahrsempfang am<br />

14. Januar <strong>2001</strong>, der die Massnahmen im Finanzdienstleistungssektor<br />

zum Thema hatte, ein Besuchsprogramm für<br />

die Inland-Redaktion der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ) am<br />

18./19. Mai <strong>und</strong> für die Redaktion des St. Galler Tagblatts<br />

am 30. November sowie einen Medienanlass «Neue <strong>Regierung</strong><br />

- 100 Tage im Amt» am 4. Juli.<br />

Des Weiteren organisierte das Presse- <strong>und</strong> Informationsamt<br />

ein Medien-Programm anlässlich des EFTA-Ministertreffens<br />

am 21./22. Juni in Liechtenstein sowie einen Medien-Jahresabschluss<br />

mit einem Rückblick des <strong>Regierung</strong>schefs am<br />

21. Dezember.<br />

Zur Tauffeier von Prinz Nikolaus, dem vierten Kind des Erbprinzenpaares,<br />

die am 13. Januar stattfand, akkreditierten<br />

sich r<strong>und</strong> 30 Medienvertreter beim Presse- <strong>und</strong> Informationsamt.<br />

Mittels Verpflichtung von Poolfotografen wurde<br />

dafür gesorgt, dass die Medien Fotos erhielten, die<br />

während der Tauffeier in der Kirche entstanden.<br />

Vom Presse- <strong>und</strong> Informationsamt betreut wurden auch ein<br />

Team des Koreanischen Fernsehens, das im Februar in<br />

Liechtenstein weilte, ein Journalist von Bloomberg News<br />

sowie ein Team von RAI 2, welche sich im März in Liechtenstein<br />

aufhielten.<br />

Im Rahmen eines Austauschprogrammes zwischen den Universitäten<br />

St. Gallen <strong>und</strong> Tokyo besuchte am 6. März eine<br />

Studentengruppe das Fürstentum Liechtenstein. In Zusammenarbeit<br />

mit Liechtenstein Tourismus organisierte das<br />

Presse- <strong>und</strong> Informationsamt ein abwechslungsreiches<br />

Tagesprogramm mit Referaten, Landesr<strong>und</strong>fahrt <strong>und</strong> Besichtigungen.<br />

Interviews <strong>und</strong> Fototermine<br />

Im Jahr <strong>2001</strong> wurden vom Presse- <strong>und</strong> Informationsamt insgesamt<br />

100 (321) Interviews, die Mitglieder des Fürstenhauses,<br />

der <strong>Regierung</strong> <strong>und</strong> der Landesverwaltung betreffend,<br />

vermittelt. Von den 100 Interviews waren 48 mit Radios,<br />

34 mit Print-Medien <strong>und</strong> 18 mit TV-Stationen.<br />

Bei 55 (44) offiziellen Anlässen wurden für die Medien<br />

Fototermine organisiert.<br />

Mediengespräche <strong>und</strong> Medienkonferenzen<br />

Das Presse- <strong>und</strong> Informationsamt organisierte im Berichtsjahr<br />

22 (39) Mediengespräche der <strong>Regierung</strong> sowie 50 (54)<br />

Medienkonferenzen. Die Mediengespräche finden in der<br />

Regel wöchentlich statt <strong>und</strong> dienen der Information der<br />

Medien über die Beschlüsse der <strong>Regierung</strong> <strong>und</strong> über aktuelle<br />

Themen. Zu Schwerpunktthemen werden im Anlassfall<br />

Medienkonferenzen durchgeführt.<br />

Liechtenstein-Berichterstattung<br />

Schwerpunkte der ausländischen Berichterstattung<br />

Der Finanzdienstleistungsplatz war auch im Jahr <strong>2001</strong> eines<br />

der vorherrschenden Themen in den ausländischen Medien.<br />

Von Interesse war vor allem die Streichung Liechtensteins von<br />

der Liste der FATF. Des Weiteren berichteten die ausländischen<br />

Medien über die <strong>Landtag</strong>swahlen, die Verfassungsdiskussion,<br />

die Bestellung einer Historiker-Kommission für die<br />

Aufarbeitung der Zeit während des Zweiten Weltkrieges<br />

sowie über die Einreichung einer Klage beim Internationalen<br />

Gerichtshof in Den Haag gegen Deutschland wegen Verletzung<br />

des Völkerrechts.<br />

Pressespiegel<br />

Anfangs <strong>2001</strong> wurde vom wöchentlichen Infodienst auf<br />

einen tagesaktuellen Pressespiegel umgestellt. Der tagesaktuelle<br />

Pressespiegel enthält die wichtigsten Meldungen des<br />

Tages über Liechtenstein in der ausländischen Presse <strong>und</strong><br />

dient der internen Information (<strong>Landtag</strong> <strong>und</strong> <strong>Regierung</strong>). Es<br />

wurden insgesamt 163 Pressespiegel erstellt <strong>und</strong> verteilt.<br />

Die Presseausschnitte werden auf vertraglicher Basis vom<br />

Argus der Presse, Zürich, in elektronischer Form geliefert. In<br />

Zusammenarbeit mit dem Landesarchiv werden die Presseausschnitte<br />

der Landesverwaltung über Intranet zur Verfügung<br />

gestellt.<br />

Landeskanal<br />

Vor den <strong>Landtag</strong>swahlen im Februar <strong>2001</strong> produzierte das<br />

Presse- <strong>und</strong> Informationsamt eine Wahlsendung mit Mitgliedern<br />

der drei im <strong>Landtag</strong> vertretenen Parteien zur Ausstrahlung<br />

am Landeskanal. Weitere Übertragungen von<br />

bewegten Bildern betrafen eine Dokumentation über die<br />

Teilnahme Liechtensteins an der EXPO 2000 in Hannover,<br />

die Staatsfeiertagsansprachen sowie die Europa-Tage des<br />

Denkmals (Ausstrahlung des Video-Films von den Denkmaltagen<br />

des Vorjahrs). Die <strong>Landtag</strong>ssitzungen wurden wie<br />

üblich als Tonsendungen mit Standbildern übertragen.<br />

Internet<br />

Unter www.presseamt.li oder www.pafl.li ist das Presse<strong>und</strong><br />

Informationsamt im Internet zu finden. Das Presse- <strong>und</strong><br />

Informationsamt bietet auf seiner Homepage aktuelle Informationen,<br />

Einladungen für Medien, Bestellmöglichkeiten<br />

für Broschüren, Staatsfeiertags-Informationen, Fotos zum<br />

Herunterladen etc. an. Ein grosses Archiv umfasst alle Pressemitteilungen<br />

zurück bis 1997 sowie offizielle Ansprachen<br />

<strong>und</strong> Reden ab 1998.<br />

Informationsvermittlung<br />

Präsidium<br />

Herausgabe von Broschüren<br />

Im <strong>2001</strong> konnten 4 Bände der Liechtenstein-Dokumentation<br />

herausgegeben werden: «Landesk<strong>und</strong>e», «Staat, Monarchie,<br />

Politik» (beide mit Stand Herbst 2000), «Das liechtensteinische<br />

Bildungswesen» <strong>und</strong> «Kultur <strong>und</strong> Sport»<br />

(beide mit Stand Januar <strong>2001</strong>).<br />

Informationsdienst<br />

R<strong>und</strong> 850 Anfragen wurden durch das Zusenden von Broschüren<br />

<strong>und</strong> Informationsmaterialien beantwortet. Erstmals<br />

haben die Anfragen per E-Mail, die über die Homepage des<br />

35


36<br />

Präsidium<br />

Presse- <strong>und</strong> Informationsamtes einlangten, die brieflichen<br />

Anfragen übertroffen. Die meisten Anfragen kamen aus<br />

Deutschland, gefolgt von Anfragen aus Liechtenstein, aus<br />

der Schweiz <strong>und</strong> aus Österreich. Grösstenteils wurde um die<br />

Zusendung von generellen Informationen über Liechtenstein,<br />

über den Finanzdienstleistungsplatz <strong>und</strong> um die<br />

Zusendung von Fotos (Autogrammkarten) gebeten.<br />

Zusammen mit grossen Lieferungen an Botschaften, Ämter,<br />

Liechtenstein Tourismus <strong>und</strong> Firmen hat das Presse- <strong>und</strong><br />

Informationsamt über 8 000 Broschüren <strong>und</strong> r<strong>und</strong> 700<br />

Fotos verschickt.<br />

Bearbeitung von Nachschlagewerken<br />

Das Presse- <strong>und</strong> Informationsamt überarbeitet jährlich eine<br />

grosse Anzahl von Liechtenstein-Darstellungen in deutsch<strong>und</strong><br />

fremdsprachigen Enzyklopädien.<br />

Öffentliche Veranstaltungen<br />

Zu den Hauptaufgaben des Presse- <strong>und</strong> Informationsamtes<br />

gehört die Organisation des Staatsfeiertages. Daneben hat<br />

das Presse- <strong>und</strong> Informationsamt weitere Anlässe organisiert<br />

oder bei der Planung <strong>und</strong> Durchführung verschiedener<br />

Veranstaltungen mitgewirkt. Die Veranstaltungen im<br />

Überblick:<br />

– Staatsfeiertag: Der Staatsfeiertag am 15. August wurde<br />

traditionell mit der Feldmesse auf der Schlosswiese, dem<br />

Volksfest <strong>und</strong> dem Feuerwerk begangen.<br />

–Liechtenstein-Ausstellung vom 30. Juli bis 4. August an<br />

der Internationalen Deutschlehrertagung (IDT) in Luzern:<br />

Das Presse- <strong>und</strong> Informationsamt realisierte federführend<br />

in Zusammenarbeit mit Liechtenstein-Tourismus die Ausstellung<br />

in Luzern sowie als Begleitprojekte ein Unterrichts-Kit<br />

mit Liechtenstein-Lesetexten (Gratis-Abgabe)<br />

<strong>und</strong> einen Wettbewerb, bei dem drei einwöchige Aufenthalte<br />

in Liechtenstein gewonnen werden konnten.<br />

– Fotoausstellung der Internationalen Bodenseekonferenz<br />

(IBK) vom 3. bis 9. September beim Rathaus-Pavillon: Mit<br />

der Fotoausstellung «Gesichter der Bodenseeregion» präsentierte<br />

die IBK, der Liechtenstein seit Ende 1999<br />

angehört, ihr Leitbild. Das Presse- <strong>und</strong> Informationsamt war<br />

verantwortlich für die Koordination der Ausstellung samt<br />

Eröffnungsfeier.<br />

–Konzertreihe des London Philharmonic Orchestra: Das<br />

Presse- <strong>und</strong> Informationsamt wirkte bei der Organisation<br />

des Rahmenprogramms der Konzerttournee des London<br />

Philharmonic Orchestra mit. Die Tournee unter dem Titel<br />

«Rheinberger <strong>und</strong> Zeitgenossen» nahm am 5. November<br />

in Vaduz ihren Auftakt, gefolgt von den Konzerten am 6.<br />

<strong>und</strong> 7. November in München <strong>und</strong> London.<br />

Ausländer- <strong>und</strong> Passamt<br />

Amtsleiter: Lic. iur. Horst Schädler<br />

ab 1. September: Mag. oec. Hans Peter Walch<br />

24 Mitarbeiter <strong>und</strong> Mitarbeiterinnen in drei Abteilungen,<br />

davon 8 in Teilzeitanstellung, erledigen heute die Aufgaben,<br />

die mit nachstehendem Bericht schwerpunktmässig erfasst<br />

werden. Das Ausländer- <strong>und</strong> Passamt bietet ferner 2 Lehrlingen<br />

in der Landesverwaltung einen interessanten Ausbildungsplatz.<br />

Für die Aufgabenerledigung nicht optimal war der Personalwechsel<br />

im abgelaufenen Jahr: zusätzlich zu immer wieder<br />

vorkommenden Zu- <strong>und</strong> Abgängen erforderte der Wechsel<br />

einer Abteilungsleiterin <strong>und</strong> des Amtsleiters die volle Auf-<br />

merksamkeit aller Mitarbeiter <strong>und</strong> Mitarbeiterinnen, des<br />

Amtes für Personal <strong>und</strong> Organisation <strong>und</strong> der <strong>Regierung</strong>.<br />

Nach dieser doch in mancherlei Hinsicht mit einiger Unsicherheit<br />

behafteten Zeit soll nun möglichst rasch wieder zu einem<br />

«normalen» Geschäftsgang gef<strong>und</strong>en werden.<br />

Dessen ungeachtet nahm die Anzahl der ausgestellten<br />

Bewilligungen <strong>und</strong> Meldebestätigungen weiter zu. Dies<br />

widerspiegelt die wirtschaftlich sehr gute Situation Liechtensteins<br />

<strong>und</strong> damit den Bedarf an entsprechend qualifizierten<br />

Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeitern aus dem Ausland.<br />

Von den 27 529 Beschäftigen in Liechtenstein sind 11 586<br />

Grenzgänger <strong>und</strong> 6 111 Ausländer sind wohnhaft in Liechtenstein,<br />

d.h. nur ein gutes Drittel der Arbeitsplätze in<br />

Liechtenstein wird von Liechtensteinern oder Liechtensteinerinnen<br />

besetzt (Zahlen per 31.12.2000).<br />

Viele der Informationen, die üblicherweise am Telefon oder<br />

schriftlich in zahlreichen K<strong>und</strong>enkontakten weitergegeben<br />

werden, können heute auch auf einer eigens dafür eingerichteten<br />

Homepage: www.firstlink.li/apa eingesehen <strong>und</strong><br />

abgerufen werden. Voraussichtlich wird sich diese Möglichkeit<br />

der Informationsbeschaffung zum «virtuellen Schalter»<br />

weiterentwickeln.<br />

Abteilung Pässe <strong>und</strong> Bewilligungen<br />

Pässe, Identitätskarten <strong>und</strong><br />

Staatsbürgerschaftsnachweise<br />

Im Jahr <strong>2001</strong> wurden praktisch nur noch neue Reisepässe<br />

<strong>und</strong> Identitätskarten ausgestellt. Speziell während der Sommermonate<br />

war die Anzahl der Passanträge so hoch, dass<br />

der Arbeitsaufwand nur mit Hilfe einer zusätzlichen Aushilfskraft<br />

bewältigt werden konnte.<br />

In besonders dringenden Fällen kam es zur Ausstellung von<br />

6 Notpässen (alte Reisepässe) durch die liechtensteinischen<br />

Vertretungen im Ausland <strong>und</strong> zur Ausstellung von 31 Notausweisen<br />

(alte Identitätskarten) durch das Ausländer- <strong>und</strong><br />

Passamt.<br />

Übersicht zu Pässen <strong>und</strong> Ausweisen<br />

Ausgestellte... 2000 <strong>2001</strong><br />

Reisepässe, inkl. Verlängerungen 4151 4292<br />

Kindereinträge in FL-Reisepässe 958 982<br />

Dienstpässe 8 6<br />

Diplomatenpässe, inkl. Verlängerungen 32 51<br />

Identitätskarten 2600 2526<br />

Staatsbürgerschaftsnachweise Keine Vergleichszahl<br />

Reiseausweise für anerkannte<br />

201<br />

Flüchtlinge, inkl. Verlängerungen<br />

Ausflugsscheine für den Kleinen<br />

Grenzverkehr FL - A <strong>und</strong> FL - D,<br />

27 17<br />

ausgestellt durch das APA<br />

Ausflugscheine für den<br />

Kleinen Grenzverkehr FL - A<br />

<strong>und</strong> FL - D, ausgestellt<br />

Keine Vergleichszahl 35<br />

durch die Grenzwachtposten Keine Vergleichszahl 1995<br />

Bewilligungen <strong>und</strong> Meldebestätigungen<br />

Mit der Einführung der neuen Personenverkehrsverordnung<br />

im Jahr 2000 kam es zu tiefgreifenden Änderungen im<br />

Bewilligungsverfahren. In der Praxis warf die neue Verord-


nung bis anhin unbekannte Problemstellungen auf. Im Jahr<br />

<strong>2001</strong> war die Abteilung Bewilligungen daher in dieser<br />

Beziehung überdurchschnittlich gefordert.<br />

Wurden im Jahr 2000 noch 7986 neue Bewilligungen bzw.<br />

Meldebestätigungen erstellt, waren es ein Jahr später<br />

bereits 8759.<br />

Ohne den überdurchschnittlichen Einsatz sämtlicher Mitarbeiterinnen<br />

<strong>und</strong> Mitarbeiter <strong>und</strong> ohne den Einsatz einer<br />

bewilligten Aushilfe hätten die anfallenden Arbeiten nicht<br />

innert nützlicher Frist bearbeitet werden können.<br />

Abteilung Recht<br />

Die Abteilung war im internationalen Bereich mit der Überarbeitung<br />

der Personenverkehrsverordnung (PVO), LGBl. <strong>2001</strong><br />

Nr. 152, <strong>und</strong> der Verordnung zum Gesetz über das Verfahren<br />

zur Erteilung von Aufenthaltsbewilligungen (ABVV), LGBl.<br />

<strong>2001</strong> Nr. 149, betraut. Die Revisionen wurden zum Teil aufgr<strong>und</strong><br />

der an Liechtenstein gerichteten Empfehlungen der<br />

EFTA-Überwachungsbehörde (ESA) notwendig.<br />

In diesem Zusammenhang ist auch die gesamte Korrespondenz<br />

mit der ESA, insbesondere bezüglich EWR-Konformität<br />

des neuen <strong>und</strong> bisherigen Ausländerrechts, welches aufgr<strong>und</strong><br />

der ausländerrechtlichen Zusammenarbeit mit der Schweiz in<br />

Liechtenstein teilweise Anwendung findet, zu nennen.<br />

<strong>2001</strong> standen auch Verhandlungen mit der Schweiz im<br />

Zusammenhang mit der Neufassung der EFTA-Konvention,<br />

der «Vaduzer Konvention» vom Juni <strong>2001</strong>, an. Ziel der ersten<br />

Verhandlungsphase, deren Ergebnisse bis zum 1. Januar<br />

2003 umgesetzt werden sollen, ist die rechtliche Gleichbehandlung<br />

der bereits im jeweils andern Staat zugelassenen<br />

Staatsangehörigen mit den EWR-Staatsangehörigen.<br />

Schliesslich soll auf die Teilnahme an Sitzungen des CDMG<br />

(= Europäisches Komitee für Wanderarbeit) <strong>und</strong> des CAHAR<br />

(= Ad hoc Komitee der Experten für die rechtlichen Themen<br />

Asyl, Flüchtlinge <strong>und</strong> staatenlose Personen) in Strassburg, in<br />

der Arbeitsgruppe «Free movement of workers and employment»<br />

in Brüssel <strong>und</strong> in der Arbeitsgruppe «Irregular Movements<br />

and Asylum» (ICMPD) in Prag <strong>und</strong> den damit zusammenhängenden<br />

Arbeiten <strong>und</strong> Berichten hingewiesen werden.<br />

Im Inland ergingen als Folge des Vollzugs der Personenverkehrsverordnung<br />

13 Entscheidungen im ordentlichen Ver-<br />

waltungsverfahren <strong>und</strong> 56 Verwaltungsbote im summarischen<br />

Verfahren, davon 28 betreffend das Auslosungsverfahren.<br />

Ausserdem wurden in 26 Beschwerdeverfahren Stellungnahmen<br />

entweder an die <strong>Regierung</strong> oder an den Staatsgerichtshof<br />

abgegeben. Diese Verfahren hatten den Entzug<br />

des Aufenthaltsrechts oder die Nichterteilung des Aufenthaltsrechts<br />

zum Gegenstand. Ferner mussten 331 Verwaltungsstrafbote<br />

(Geldbussen) wegen administrativen Zuwiderhandlungen<br />

gegen die Personenverkehrsverordnung<br />

erlassen werden.<br />

Insgesamt wurden 311 Befragungen zur Sachverhaltsermittlung<br />

(Aufenthaltsabklärungen; Abklärungen wegen Tätigkeit<br />

ohne Bewilligung, etc.) durchgeführt. Zum Teil wurden<br />

gestützt auf diese Ermittlungen 86 ausländische Personen<br />

wegen so genannter ANAG-Widerhandlungen (illegale<br />

Erwerbstätigkeit, Missachtung der Einreisevorschriften <strong>und</strong><br />

Visumspflicht, illegale Wohnsitznahme) bei der Staatsanwaltschaft<br />

verzeigt, aus dem Land weggewiesen <strong>und</strong> kontrolliert<br />

zur Ausreise verhalten. In diesem Zusammenhang ergingen<br />

79 Strafanzeigen gegen fehlbare inländische Arbeitgeber.<br />

An das Landgericht wurden 8 Haftverfügungen wegen Ausschaffung<br />

gerichtet, bei denen es in 2 Fällen zu Haftverhandlungen<br />

kam. Weiters ergingen zufolge von Verurteilungen<br />

wegen eines Verbrechens oder Vergehens über h<strong>und</strong>ert Verwarnungen.<br />

Beim B<strong>und</strong>esamt für Ausländerfragen (BFA) wurden 110<br />

Einreisesperren beantragt. Das BFA verfügte gestützt auf<br />

diese Anträge 90 Einreisesperren bzw. Verlängerungen <strong>und</strong><br />

nahm in den übrigen Fällen Verwarnungen vor oder registrierte<br />

entsprechende Bemerkungen im Zentralen Ausländerregister<br />

(ZAR).<br />

Nebst 569 individuellen Abklärungsaufträgen durch den<br />

Aussendienst erfolgten in Zusammenarbeit mit der Landespolizei<br />

eine Betriebskontrolle im Unterland, diverse Schwerpunktkontrollen<br />

auf verschiedenen Baustellen <strong>und</strong> Milieukontrollen<br />

in den entsprechenden Lokalen des Landes.<br />

Die Verfahren betreffend Aufenthalt oder Wegweisung bosnischer<br />

Kriegsvertriebener konnten bis auf einen Einzelfall<br />

abgeschlossen werden. Gestützt auf die Empfehlungen des<br />

UNHCR <strong>und</strong> der Kommission für Flüchtlingsfragen wurde vor<br />

allem Familien mit eingeschulten Kindern (Total 47 Personen)<br />

der Aufenthalt in Liechtenstein aus humanitären Gründen<br />

bewilligt.<br />

Abteilung Flüchtlinge <strong>und</strong> Asyl<br />

Präsidium<br />

Anfang Januar <strong>2001</strong> befanden sich 122 Personen, die unter<br />

das Flüchtlingsgesetz fallen, in Liechtenstein. Im ersten<br />

Quartal <strong>2001</strong> waren nur 8 Neuzugänge zu verzeichnen. Die<br />

Kampfhandlungen in Mazedonien <strong>und</strong> in Südserbien, gemeinsam<br />

mit der nach wie vor desolaten wirtschaftlichen<br />

Situation in Serbien, Kosovo <strong>und</strong> Bosnien Herzegowina,<br />

brachten ab April eine deutliche Erhöhung der Zugänge,<br />

was ab Sommer bereits wieder zu Engpässen bei der Unterbringung<br />

führte. Insgesamt stellten 112 Personen im Jahr<br />

<strong>2001</strong> ein Asylgesuch. In 53 Fällen konnten erstinstanzliche<br />

Entscheide herbeigeführt werden. 49 Personen reisten im<br />

selben Zeitraum aus, was eine Erhöhung des Bestandes um<br />

63 Personen gegenüber der Ausgangssituation im Januar<br />

bedeutet.<br />

Der Hauptanteil der Asylsuchenden, nämlich r<strong>und</strong> 100<br />

Personen, sind slawische Muslime, auch Bosniaken oder<br />

Torbeshi genannt, die während des Krieges 1998/99 von<br />

37


38<br />

Präsidium<br />

Kosovo nach Liechtenstein gekommen sind. Deren Asylgesuche<br />

waren sowohl von der <strong>Regierung</strong> (Mai 2000) als<br />

auch von der VBI (November 2000) abgelehnt worden. Die<br />

Ausreise konnte jedoch nicht erfolgen, da der gemeinsame<br />

Rechtsvertreter Ende 2000 Beschwerde wegen Verletzung<br />

verfassungsmässiger Rechte <strong>und</strong> Willkür der Behörden<br />

beim Staatsgerichtshof eingelegt hatte. Der Staatsgerichtshof<br />

gewährte den betroffenen Personen während<br />

der Behandlungsdauer der Beschwerden die aufschiebende<br />

Wirkung, wodurch die Wegweisung nicht vollzogen<br />

werden konnte.<br />

Da im März neue Berichte internationaler Organisationen<br />

erschienen <strong>und</strong> seit der erstinstanzlichen Entscheidung<br />

bereits ein Jahr vergangen war, entschloss sich die <strong>Regierung</strong><br />

eine Delegation in den Kosovo zu entsenden, welche<br />

die Situation der Minderheiten aus der Region Prizren<br />

nochmals prüfen <strong>und</strong> einen Bericht über ihre Erkenntnisse<br />

verfassen sollte. Die Delegation, bestehend aus I.D. Prinzessin<br />

Maria Pia Kothbauer, Botschafterin Liechtensteins in<br />

Wien, Dr. Hugo Schwaller, wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />

beim B<strong>und</strong>esamt für Flüchtlinge in Bern, <strong>und</strong> Hanspeter<br />

Röthlisberger, Leiter der Abteilung Asyl <strong>und</strong> Flüchtlinge im<br />

Ausländer- <strong>und</strong> Passamt, besuchte vom 8. bis zum 13. Juli<br />

die Region, führte Gespräche mit verschiedenen Organisationen<br />

<strong>und</strong> Vertretern von Minderheiten <strong>und</strong> besuchte<br />

zudem bereits zurückgekehrte Flüchtlinge aus Liechtenstein<br />

in ihren Dörfern. Die Erkenntnisse aus dieser Reise<br />

wurden in einem Bericht zusammengefasst <strong>und</strong> der <strong>Regierung</strong><br />

zur Verfügung gestellt.<br />

Der Staatsgerichtshof erkannte an seiner Sitzung vom 17.<br />

September, dass die Asylverfahren korrekt durchgeführt<br />

worden seien <strong>und</strong> wies die Beschwerde der Torbeshi ab.<br />

Die <strong>Regierung</strong> verfügte darauf die Wegweisung dieser<br />

Personen innert 30 Tagen, worauf der Rechtsvertreter der<br />

betroffenen Personen Ende Oktober neue Asylgesuche<br />

stellte. Als Begründung wurde zur Hauptsache aufgeführt,<br />

dass zwischen dem Entscheid der VBI vom November<br />

2000 <strong>und</strong> dem Entscheid des StGH im September <strong>2001</strong><br />

neue asylrelevante Vorkommnisse im Asylverfahren nicht<br />

berücksichtigt worden seien. Dadurch war die Ausreise<br />

dieser Personen wiederum blockiert <strong>und</strong> es mussten neue<br />

Erhebungen vorgenommen werden, welche Ende <strong>2001</strong><br />

noch nicht abgeschlossen waren. Nur gerade zwei Einzelfälle<br />

konnten rechtskräftig entschieden werden, deren<br />

Wegweisung dann auch sofort vollzogen wurde.<br />

Neben den oben geschilderten Fällen <strong>und</strong> deren Verfahren<br />

beschäftigte die Entwicklung in Mazedonien das Ausländer-<br />

<strong>und</strong> Passamt sehr. Die Kampfhandlungen in den zu<br />

Kosovo angrenzenden Gebieten führte zu einer starken<br />

Fluchtbewegung der albanisch stämmigen Bevölkerung<br />

vor allem nach Kosovo. Auch in Liechtenstein nahmen die<br />

Total Neuzugänge <strong>2001</strong>: 112 Personen<br />

Gesuchszahlen ab April kontinuierlich auf total 47 Mazedonier<br />

zu. Aufgr<strong>und</strong> der unklaren Lage vor Ort wurden<br />

alle Gesuchsteller eingehend befragt, doch konnten noch<br />

keine Asylentscheide gefällt werden.<br />

Im Gegensatz dazu entwickelte sich die Lage für die<br />

Albaner in Südserbien positiv. Die Rebellenorganisation<br />

UCPMB löste sich Ende Mai auf. Die von den jugoslawischen<br />

Behörden ausgesprochene Amnestie wurde<br />

tatsächlich umgesetzt <strong>und</strong> es wurde eine multiethnische<br />

Polizeitruppe bestehend aus Albanern <strong>und</strong> Serben aufgebaut.<br />

Dank dieser günstigen Entwicklung konnten alle<br />

Gesuche der Personen aus Südserbien rechtskräftig abgeschlossen<br />

werden <strong>und</strong> deren Ausreise ist bis Ende Jahr<br />

erfolgt.<br />

Wie in den vorhergehenden Jahren, so stellten auch im<br />

Jahr <strong>2001</strong> einige «Exoten», nämlich deutsche <strong>und</strong> französische<br />

Staatsangehörige, in Liechtenstein Asylgesuche.<br />

Zwar handelt es sich bei diesen Personen in der Regel um<br />

keine Flüchtlinge <strong>und</strong> sie sind auch nicht an Leib <strong>und</strong><br />

Leben bedroht, trotzdem bindet die Bearbeitung solcher<br />

Gesuche Ressourcen.<br />

Ein relativ neues Phänomen für Liechtenstein sind die wieder<br />

zunehmenden Gesuche von bosnischen Staatsangehörigen.<br />

Bei vielen stellte sich im Laufe der Erhebungen<br />

heraus, dass diese Personen bereits zu einem früheren<br />

Zeitpunkt ein Asylverfahren in einem unserer Nachbarländer<br />

durchlaufen hatten <strong>und</strong> von dort nach Bosnien<br />

zurückkehren mussten, obwohl sie nicht mehr an ihren<br />

eigentlichen Herkunftsort zurückkehren konnten. Aufgr<strong>und</strong><br />

der anhaltend desolaten wirtschaftlichen Lage <strong>und</strong><br />

der ebenfalls ungelösten ethnisch-politischen Probleme in<br />

Bosnien-Herzegowina konnten anscheinend viele dieser<br />

Rückkehrer nicht richtig Fuß fassen. Die neuerliche Auswanderung<br />

scheint für etliche der einzig gangbare Weg<br />

zu sein, wobei Liechtenstein diesen Menschen in der Regel<br />

kein Asyl gewähren kann. Im Vordergr<strong>und</strong> der Asylbegehren<br />

stehen meist wirtschaftliche oder soziale Probleme<br />

<strong>und</strong> nicht Verfolgung.<br />

Abgänge <strong>und</strong> Ausreisen <strong>2001</strong><br />

Pflichtgemäss 25<br />

Untergetaucht 17<br />

Zwangsausschaffung 2 Mit Polizeibegleitung auf Flug<br />

Zugeführt 4 Durch Polizei bis Flughafen ZH<br />

Andere 1 Heirat in FL (B-Bewilligung)<br />

Total 49<br />

Herkunftsland Jan Feb März April Mai Juni Juli Aug Sept Okt Nov Dez<br />

Argentinien 1<br />

Aserbeidschan 3<br />

Bosnien 1 3 2 3 1 1<br />

Deutschland 1 1<br />

Frankreich 1<br />

Jugoslawien 2 2 4 3 5 5 6 9 7 2 3<br />

Mazedonien 1 2 8 14 9 9 3<br />

Total 4 4 0 8 8 15 22 16 19 7 5 4


Bestand nach Herkunftsländern per 31. 12. <strong>2001</strong><br />

AR Argentinien 1<br />

AZ Aserbaidschan 8<br />

BA Bosnien-Herzegowina 9<br />

DZ Algerien 1<br />

FR Frankreich 1<br />

MK Mazedonien 40<br />

YU Jugoslawien 125<br />

Total 185<br />

<strong>Regierung</strong>skanzlei<br />

Stabsstellenleiter: Lic. ès sc. pol. Norbert Hemmerle<br />

Die Durchführung der <strong>Landtag</strong>swahl <strong>2001</strong> sowie die Ausschreibungen<br />

der Liechtensteinischen Landesgesetzblätter<br />

(LGBl.) <strong>und</strong> des Rechenschaftsberichtes unter den Druckereien<br />

Liechtensteins bildeten neben der alljährlichen Produktion<br />

von Staatskalender <strong>und</strong> Rechenschaftsbericht<br />

Schwerpunkte der Arbeit in der <strong>Regierung</strong>skanzlei.<br />

Personelles<br />

Im Berichtsjahr konnte die vom <strong>Landtag</strong> bereits im Jahr<br />

2000 bewilligte 50%-Stelle in der Registratur besetzt werden.<br />

Auf Gr<strong>und</strong> von Kündigungen wurden zudem zwei Teilzeitstellen<br />

in der Telefonzentrale neu ausgeschrieben. Gesamthaft<br />

sind damit in der <strong>Regierung</strong>skanzlei acht Personen<br />

beschäftigt, drei davon zu 100%. Dazu wird noch ein Lehrling<br />

betreut. Die Tagesgeschäfte werden unter Aufsicht des<br />

<strong>Regierung</strong>ssekretärs hauptverantwortlich vom stellvertretenden<br />

Leiter der <strong>Regierung</strong>skanzlei, Herrn René Schierscher,<br />

wahrgenommen.<br />

Tagesgeschäfte<br />

Die Beratungen <strong>und</strong> Hilfeleistungen, die von allen Mitarbeitern<br />

der <strong>Regierung</strong>skanzlei, der Telefonzentrale <strong>und</strong> der<br />

Registratur geleistet werden, sind wichtiger Teil der täglichen<br />

Arbeit <strong>und</strong> prägen das Bild der Landesverwaltung in<br />

der Bevölkerung mit. Diese Aufgaben lassen sich kaum in<br />

Zahlen ausdrücken <strong>und</strong> eine statistische Auswertung kann<br />

dieser vielfältigen Arbeit nicht gerecht werden.<br />

Drucksachen (Anzahl Abonnenten)<br />

–LGBl. 230<br />

– chronologische Sammlung (geb<strong>und</strong>en) 133<br />

– Systematische Sammlung der liechtensteinischen<br />

Rechtsvorschriften (LR) 101<br />

–EWR-Register 86<br />

– Rechenschaftsberichte 151<br />

Präsidium<br />

Beglaubigungen<br />

– Beglaubigungen Total 10 476<br />

– Superbeglaubigungen 855<br />

–Apostillen 9 621<br />

Bewilligungen für das Offenhalten von Geschäften an<br />

Sonn- <strong>und</strong> Feiertagen<br />

–Einzelbewilligungen 35<br />

–Halbjahresbewilligungen 12<br />

–Jahresbewilligungen 22<br />

Aufführungsbewilligungen<br />

–Konzerte, Unterhaltungsanlässe, Sportveranstaltungen,<br />

Ausstellungen 68<br />

–Tanzshows in Dancings (Monatsbewilligungen) 88<br />

Polizeist<strong>und</strong>enverlängerungen<br />

–Einzelpolizeist<strong>und</strong>enverlängerungen (Unterhaltungen,<br />

Vereinsanlässe) 60<br />

–Dauerpolizeist<strong>und</strong>enverlängerungen<br />

(Bar- <strong>und</strong> Dancingbetriebe) 120<br />

Lottomatches 144<br />

Handelsreisendenkarten <strong>und</strong> Hausierscheine<br />

–Ausweiskarten für Grossreisende (grüne Karten) 19<br />

–Ausweiskarte für Kleinreisende (rote Karten) 1<br />

– Bestätigungen für Hausierer aus dem EWR-Raum 37<br />

Alkoholkonzessionen<br />

– Konzessionen für den Kleinhandel mit nicht<br />

gebrannten alkoholischen Getränken 52<br />

– Konzessionen für den Kleinhandel mit gebrannten<br />

alkoholischen Getränken 41<br />

Verwaltungsstrafbote 0<br />

Erteilte Bewilligungen nach dem Wappengesetz 5<br />

Erteilte Bewilligungen zur Führung der nationalen<br />

Bezeichnung «Liechtenstein» (PGR) 12<br />

Weiterleitungen Rechtshilfe in Zivilsachen<br />

–Weiterleitung an FL-Botschaft, bzw. an ausländische<br />

Behörden 76<br />

– Zustellungen 120<br />

davon Amtshilfe 7<br />

In der Auflistung nicht erfasst sind alle Drucksachen, welche<br />

am Schalter bezogen oder telefonisch bestellt <strong>und</strong> verschickt<br />

wurden. Darunter fallen vor allem Landesgesetzblätter,<br />

Berichte <strong>und</strong> Anträge der <strong>Regierung</strong> an den <strong>Landtag</strong>,<br />

Vernehmlassungen, Publikationen der <strong>Regierung</strong> wie<br />

Staatskalender, Rechenschaftsberichte, EWR-Register, LR<br />

sowie diverse Antragsformulare, Listen <strong>und</strong> Verzeichnisse.<br />

Wahlen <strong>und</strong> Abstimmungen<br />

Die Organisation von Wahlen <strong>und</strong> Abstimmungen wird von<br />

der <strong>Regierung</strong>skanzlei wahrgenommen. Im Berichtsjahr<br />

wurden am 11. Februar <strong>2001</strong> die <strong>Landtag</strong>swahlen durchgeführt.<br />

In der Vergangenheit wurde die lange dauernde Auszählung<br />

der Stimmen bei <strong>Landtag</strong>swahlen zum Teil kritisiert.<br />

Die <strong>Regierung</strong>skanzlei hat deshalb in Zusammenarbeit mit<br />

einem Vertreter der Hauptwahlkommission <strong>und</strong> einer lokalen<br />

Informatikfirma geprüft, wie eine Beschleunigung der<br />

Zählung innerhalb des bestehenden Volksrechtegesetzes<br />

erreicht werden könnte. Als Resultat ist dabei für die <strong>Landtag</strong>swahl<br />

<strong>2001</strong> ein einfaches, auf Excel basierendes Pro-<br />

39


40<br />

Präsidium<br />

gramm entwickelt worden, welches von den beiden Hauptwahlkommissionen<br />

für die Nachzählung der Stimmen angewendet<br />

wurde.<br />

Die gemachten Erfahrungen waren sehr positiv <strong>und</strong> die<br />

Dauer der Stimmenzählung konnte für die Hauptwahlkommissionen<br />

wesentlich verringert werden, so dass ein ähnliches<br />

Programm bei den nächsten Wahlen auch die Gemeindewahlkommissionen<br />

bei ihrer Arbeit unterstützen könnte.<br />

Mitarbeit in Arbeitsgruppen<br />

–Arbeitsgruppe zur Überprüfung der geltenden gesetzlichen<br />

Bestimmungen betreffend den Hausierhandel <strong>und</strong><br />

die Wandergewerbe in Liechtenstein. Der Abschlussbericht<br />

konnte im Oktober <strong>2001</strong> an die <strong>Regierung</strong> überwiesen<br />

werden.<br />

– Ad hoc Arbeitsgruppe «Geschäftsstelle» der Internationalen<br />

Bodenseekonferenz im Hinblick auf die Überprüfung<br />

der organisatorischen Strukturen der IBK.<br />

Neuorganisation der Öffnungszeiten von<br />

gastgewerblichen Betrieben<br />

Die <strong>Regierung</strong> hat im Jahr 2000 eine Arbeitsgruppe zur<br />

Überprüfung der geltenden Polizeist<strong>und</strong>enregelung eingesetzt,<br />

deren Bericht <strong>und</strong> Verordnungsentwurf im Juni <strong>2001</strong><br />

als Vernehmlassungsbericht veröffentlicht wurde.<br />

Der Verordnungsentwurf sah vor allem vor, dass:<br />

–die Bewilligungskompetenz an die Gemeinden übertragen<br />

wird, so dass die Gemeinden nicht nur Kontroll-,<br />

sondern auch Bewilligungsbehörde für verlängerte Öffnungszeiten<br />

von gastgewerblichen Betrieben sind, mit<br />

gleichzeitiger Flexibilisierung des Bewilligungsverfahrens.<br />

– der Gemeindevorsteher bei besonderen Anlässen <strong>und</strong><br />

Veranstaltungen im Freien den Bedürfnissen entsprechend<br />

Ausnahmen zur Nachtruhe bewilligen <strong>und</strong> die<br />

Bewilligung mit Auflagen versehen kann.<br />

Der Verordnungsentwurf wurde von allen betroffenen Stellen<br />

positiv aufgenommen, so dass die neue Verordnung am<br />

4. Januar 2002 im Liechtensteinischen Landesgesetzblatt<br />

publiziert wurde. Sie ist am 1. März 2002 in Kraft getreten.<br />

Ausschreibungen gemäss ÖAWG<br />

Im Berichtsjahr wurde der Neudruck der Liechtensteinischen<br />

Landesgesetzblätter (LGBl.) für ein Jahr <strong>und</strong> die Produktion<br />

des Rechenschaftsberichtes für drei Jahre (2002 bis 2004)<br />

unter den Druckereien Liechtensteins ausgeschrieben. Für<br />

beide Positionen erfolgte die Ausschreibung erstmals <strong>und</strong><br />

diente der Umsetzung der Vorschriften des Gesetzes über<br />

das öffentliche Auftragswesen (ÖAWG). Mit der Ausschreibung<br />

konnten die Druckkosten zwischen 25% <strong>und</strong> 30%<br />

gesenkt werden.<br />

Im Zuge der Ausschreibung des Neudruckes der Liechtensteinischen<br />

Landesgesetzblätter wurde auch der Versand an<br />

die Abonnenten neu organisiert. Neu werden die Rechtsvorschriften<br />

den Abonnenten jeweils wenige Tage nach der<br />

Publikation direkt von der Druckerei zugestellt, womit<br />

einem grossen Bedürfnis entsprochen werden konnte. Mit<br />

der Ausschreibung konnte neben der Kosteneinsparung<br />

auch die Arbeit in der <strong>Regierung</strong>skanzlei entlastet werden.<br />

Beratungs- <strong>und</strong> Beschwerdestelle<br />

Die Beratungs- <strong>und</strong> Beschwerdestelle ist Anlauf- <strong>und</strong> Auskunftsstelle<br />

für rat- <strong>und</strong> hilfesuchende Personen. Sie übernimmt<br />

meist die Funktion einer Triage zwischen der Bevölkerung<br />

<strong>und</strong> den zuständigen <strong>Regierung</strong>s- <strong>und</strong> Amtsstellen,<br />

wo qualifizierte Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter spezifische<br />

Auskünfte erteilen können. Es wenden sich aber auch<br />

Personen an die Beratungs- <strong>und</strong> Beschwerdestelle, welche<br />

auf Gr<strong>und</strong> von Entscheidungen von Amtsstellen nach deren<br />

Entscheidungsgr<strong>und</strong>lagen suchen. An einer «neutralen»<br />

Stelle möchten sie sich dabei nach den gesetzlichen Hintergründen<br />

erk<strong>und</strong>igen.<br />

Weil auch die <strong>Regierung</strong>skanzlei oft Anlaufstelle für allgemeine<br />

Auskünfte ist <strong>und</strong> die Beratungs- <strong>und</strong> Beschwerdestelle<br />

personell in die <strong>Regierung</strong>skanzlei integriert ist, sind<br />

die Übergänge fliessend. Viele Anfragen <strong>und</strong> Hilfeleistungen<br />

sind deshalb nicht statistisch erfasst.<br />

– Beratungen bei privaten Streitigkeiten 3<br />

–Anfragen zu Krankenkassen 4<br />

– Anfragen zur Personalvorsorge 1<br />

– Bürgerrecht 2<br />

–Diverse Anfragen 3<br />

Zu den oben aufgeführten Anfragen gingen bei der Beratungs-<br />

<strong>und</strong> Beschwerdestelle im Berichtsjahr zahlreiche<br />

Beschwerden über die Geschäftspraktiken einer in Liechtenstein<br />

ansässigen, international tätigen Firma ein, welche an<br />

das zuständige Ressort weitergeleitet wurden.<br />

Stabsstelle EWR<br />

Stabsstellenleiterin (ad int.):<br />

Dr. Andrea Entner-Koch, LL.M.<br />

Die Tätigkeiten der Stabsstelle EWR können vereinfacht in<br />

drei Hauptgruppen eingeteilt werden, gemäss denen auch<br />

die folgenden Ausführungen gegliedert sind: Unterstützung<br />

<strong>und</strong> Beratung der <strong>Regierung</strong> in EWR-Angelegenheiten,<br />

Koordinationsaufgaben bei der Übernahme <strong>und</strong> der<br />

Umsetzung von neuem EWR-Recht, Ansprechstelle für die<br />

EFTA-Überwachungsbehörde. Gr<strong>und</strong>sätzlich kann festgehalten<br />

werden, dass sich die in den vorangegangenen Jahresberichten<br />

angesprochenen Entwicklungen fortsetzten,<br />

d.h., dass mit der Umsetzung von EWR-Recht zusammenhängende<br />

Aufgaben nicht mehr den Hauptteil der Tätigkeiten<br />

darstellen, sondern dass weite Bereiche der Landesverwaltung<br />

betreffende EWR-bezogene Aufgaben anfallen.<br />

Übernahme <strong>und</strong> Umsetzung von neuem EWR-Recht<br />

In Zusammenarbeit mit den jeweiligen Fachexperten werden<br />

generell alle zu übernehmenden Rechtsakte auf deren<br />

rechtliche <strong>und</strong> faktische Auswirkungen im Falle einer Übernahme<br />

überprüft <strong>und</strong>, falls notwendig, entsprechende<br />

Anpassungswünsche vorgebracht.<br />

Jeder einzelne Beschluss bzw. der oder die darin enthaltenen<br />

Rechtsakte müssen auch hinsichtlich des Zustimmungserfordernisses<br />

des <strong>Landtag</strong>es überprüft werden. Die hierzu notwendigen<br />

Vorarbeiten <strong>und</strong> Unterlagen für die entsprechende<br />

<strong>Landtag</strong>skommission werden von der Stabsstelle EWR<br />

koordiniert bzw. vorbereitet. Im Sinne der Vereinfachung des<br />

Verfahrens vor der EWR-<strong>Landtag</strong>skommission wurde Anfang<br />

<strong>2001</strong> vereinbart, dass bestimmte Rechtsakte (Rechtsakte, die<br />

für Liechtenstein als nicht anwendbar erklärt wurden; Rechtsakte,<br />

die nicht rechtsverbindlich sind; Rechtsakte, die lediglich<br />

Fristen verlängern) der <strong>Landtag</strong>skommission nicht mehr<br />

vorzulegen sind. Somit hat die <strong>Landtag</strong>skommission im Jahr<br />

<strong>2001</strong> insgesamt 229 Rechtsakte behandelt (gegenüber 196<br />

Rechtsakten im Jahr 2000).<br />

Im Jahr <strong>2001</strong> wurde durch 165 Beschlüsse des Gemeinsamen<br />

EWR-Ausschusses (damit übernommen wurden 409<br />

Rechtsakte) die Zahl der rechtsverbindlichen Rechtsakte im


EWR-Abkommen auf total 3313 erhöht. Darunter befanden<br />

sich insgesamt 7 Rechtsakte, mit welchen sich auch der<br />

<strong>Landtag</strong> befasste, da sie dem Zustimmungserfordernis des<br />

<strong>Landtag</strong>es gemäss Art. 8 Abs. 2 Landesverfassung unterlagen.<br />

Dazu zählten die Richtlinien hinsichtlich der Schaffung<br />

eines Gasbinnenmarktes, hinsichtlich der Kraftfahrzeug-<br />

Haftpflichtversicherung, hinsichtlich der Aufnahme <strong>und</strong><br />

Ausübung der Tätigkeit der Kreditinstitute, hinsichtlich der<br />

Aufnahme, Ausübung <strong>und</strong> Beaufsichtigung von E-Geld-<br />

Instituten, hinsichtlich des rechtlichen Schutzes von<br />

Zugangskontrolldiensten, hinsichtlich der Bereitstellung von<br />

Verbraucherinformationen über den Kraftstoffverbrauch<br />

<strong>und</strong> CO2-Emissionen beim Marketing für neue Personenkraftwagen<br />

<strong>und</strong> hinsichtlich des entbündelten Zuganges<br />

zum Teilnehmeranschluss <strong>und</strong> Informationsaustausch von<br />

Drittländern.<br />

Die neuen EWR-Vorschriften (Verordnungen <strong>und</strong> Richtlinien)<br />

verlangen in den meisten Fällen eine Umsetzung ins<br />

liechtensteinische Recht. Die Koordination der diesbezüglichen<br />

Arbeiten erfolgt seit vier Jahren über die zweimal jährlich<br />

erstellten Arbeitslisten, in welchen die <strong>Regierung</strong> den<br />

von der Stabsstelle EWR aufgezeigten Handlungsbedarf zur<br />

Kenntnis nimmt <strong>und</strong> die entsprechenden Massnahmen<br />

sanktioniert, damit eine rechtzeitige Umsetzung erfolgen<br />

kann. Es ist zu erwarten, dass die Umsetzungsquote des<br />

Jahres 2000 (98.8%) <strong>und</strong> damit ein Platz im Mittelfeld aller<br />

EWR-Staaten <strong>2001</strong> in etwa gehalten werden konnte (der<br />

Jahresbericht der EFTA-Überwachungsbehörde, der diesbezüglich<br />

detaillierte Angaben enthält, liegt Mitte Februar<br />

noch nicht vor). Umsetzungsdefizite bestehen derzeit insbesondere<br />

noch in den Bereichen Datenschutzgesetzgebung,<br />

Telekommunikation (Elektronische Signaturen), Konsumentenschutz<br />

(Vertragsabschluss im Fernabsatz, Unterlassungsklagen<br />

zum Schutz der Verbraucherinteressen), Verkehr/<br />

Transport (Umsetzung der Führerschein-Richtlinie), Arbeitsrecht<br />

(Elternurlaub, Teilzeitarbeit, Arbeitszeitgestaltung,<br />

Jugendarbeitsschutz <strong>und</strong> Sicherheit <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutz<br />

auf Baustellen) <strong>und</strong> Umwelt (Revision des Gewässerschutzgesetzes<br />

<strong>und</strong> des Luftreinhaltegesetzes).<br />

Zur Umsetzung von Richtlinien konnten 2000 insbesondere<br />

folgende Gesetzgebungsvorhaben abgeschlossen werden:<br />

die Revision des Versicherungsvertragsgesetzes zur Umsetzung<br />

zweier entsprechenden Richtlinien, die Revision des<br />

Gesetzes über den Verkehr mit Arzneimitteln im Europäischen<br />

Wirtschaftsraum zur Umsetzung des zentralisierten<br />

Zulassungsverfahrens, die Abänderung des Allgemeinen<br />

Deutschen Handelsgesetzbuches zur Umsetzung einer<br />

Richtlinie aus dem Bereich der Diplomanerkennung. Weiters<br />

konnte Liechtenstein seiner Verpflichtung, ein Ausführungsgesetz<br />

zur Verordnung über die Schaffung einer<br />

Europäischen Wirtschaftlichen Interessenvereinigung<br />

(EWIV) zu erlassen, durch das Durchführungsgesetz zur<br />

Europäischen Wirtschaftlichen Interessenvereinigung (EWIV)<br />

nachkommen. Eine Vielzahl weiterer, z.T. auch recht<br />

umfangreicher Umsetzungsprojekte wurde auf <strong>Regierung</strong>sebene<br />

verwirklicht.<br />

Durch den Beschluss 157/<strong>2001</strong> (später umnummeriert auf<br />

5/2002) zur Übernahme der Richtlinie 1999/62/EG, welcher<br />

mit einer für Liechtenstein geschaffenen Anpassung die Beibehaltung<br />

des LSVA-Systems erlaubt, konnten die knapp<br />

zwei Jahre dauernden Verhandlungen in diesem Bereich mit<br />

einem guten Ergebnis zu Ende geführt werden.<br />

Zur Erfüllung der mit den beschriebenen Vorgängen verb<strong>und</strong>enen<br />

Aufgaben wurden verschiedene Koordinierungsverfahren<br />

<strong>und</strong> -prozesse eingeführt, deren Überwachung<br />

<strong>und</strong> Steuerung, aber auch laufende Verbesserung der<br />

Präsidium<br />

Stabsstelle EWR obliegt. Diese spielen sich nicht nur innerhalb<br />

der Landesverwaltung ab, sondern beziehen z.B. Interessenverbände,<br />

Experten, Stellen in anderen Mitgliedstaaten<br />

<strong>und</strong> in Brüssel mit ein. Diesbezüglich gilt es auch, auf<br />

die in Brüssel zusammen mit den weiteren Mitgliedstaaten<br />

beschlossenen Vorgaben bzw. Änderungen, insbesondere<br />

im Bereich der Übernahmeverfahren von EWR-Recht, zu<br />

reagieren <strong>und</strong> die entsprechenden Massnahmen in der Landesverwaltung<br />

einzuführen. Unter anderem werden in diesem<br />

Zusammenhang laufend interne Expertenschulungen<br />

durchgeführt. Die Stabsstelle EWR ist auch darum bemüht,<br />

die Zusammenarbeitsverfahren <strong>und</strong> andere Abläufe laufend<br />

zu überprüfen <strong>und</strong> zu verbessern. Die zügige Umsetzung<br />

der EWR-Verpflichtungen trägt zur effizienten Ressourcennutzung<br />

bei, da Vertragsverletzungsverfahren <strong>und</strong> andere<br />

Beanstandungen einen enormen Arbeits- <strong>und</strong> mitunter<br />

Kostenaufwand verursachen.<br />

Ansprechstelle für die EFTA-Überwachungsbehörde<br />

Die EFTA-Überwachungsbehörde (ESA) kontrolliert die<br />

rechtzeitige <strong>und</strong> inhaltlich korrekte Umsetzung <strong>und</strong> Anwendung<br />

des EWR-Rechts in den EWR-EFTA-Staaten. Die Stabsstelle<br />

EWR funktioniert in diesem Zusammenhang als direkter<br />

Ansprechpartner. Neben verschiedenen Auskunftsersuchen<br />

eröffnete die ESA <strong>2001</strong> insgesamt 14 Vertragsverletzungsverfahren,<br />

wobei die Bereiche Bankenrecht, Versicherungsrecht,<br />

Konsumentenschutz, Öffentliches Auftragswesen<br />

<strong>und</strong> Arbeitsrecht betroffen waren.<br />

In gewissen Bereichen ist die ESA nicht nur Aufsichts- <strong>und</strong><br />

Kontroll-, sondern auch entscheidendes Organ, wie z.B. im<br />

Bereich der staatlichen Beihilfen. So ist Liechtenstein verpflichtet,<br />

Vorhaben, die einen Beihilfencharakter enthalten,<br />

wie der Bericht <strong>und</strong> Antrag 44/<strong>2001</strong> betreffend die Genehmigung<br />

einer Bürgschaftsverpflichtung der Liechtensteinischen<br />

Kraftwerke, bei der ESA als staatliche Beihilfe gemäss<br />

Art. 61 EWR-Abkommen zu notifizieren. Die Stabsstelle<br />

EWR hat daher dieses Vorhaben der ESA im September<br />

<strong>2001</strong> als staatliche Beihilfe informell notifiziert. Die ESA hat<br />

nach verschiedenen Konsultationen <strong>und</strong> nach Abschluss<br />

des informellen Prüfungsverfahrens im Oktober <strong>2001</strong> die<br />

Bürgschaftsverpflichtung als mit dem EWR-Abkommen vereinbar<br />

erklärt.<br />

Weiters wurden in Bezug auf das von der ESA (als zuständige<br />

Behörde für den gesamten EWR) gemäss der Architekten-Richtlinie<br />

85/384/EWG als EU-weit anzuerkennende<br />

Diplom «Dipl. Arch. FH» der Fachhochschule Liechtenstein<br />

mit der EU-Kommission intensiv verhandelt, da einige EU-<br />

Staaten aufgr<strong>und</strong> noch offener Fragen sich in Teilbereichen<br />

gegen eine EU-weite Anerkennung ausgesprochen haben.<br />

Zu Klagen vor dem EFTA-Gerichtshof kam es seit dem EWR-<br />

Beitritt erst einmal, <strong>und</strong> zwar in Bezug auf die nicht zeitgerechte<br />

Umsetzung der Richtlinie 87/344/EWG zur Koordinierung<br />

der Rechts- <strong>und</strong> Verwaltungsvorschriften für<br />

Rechtsschutzversicherungen. In diesem Zusammenhang sei<br />

auch auf den jeweils Ende März erscheinenden Jahresbericht<br />

der ESA verwiesen.<br />

Unterstützung <strong>und</strong> Beratung der <strong>Regierung</strong> in<br />

EWR-Angelegenheiten<br />

Die meisten Bereiche der Verwaltung werden durch EWR-<br />

Recht beeinflusst. Dies bringt mit sich, dass Massnahmen,<br />

insbesondere im Bereich der Gesetzgebung, auf deren<br />

EWR-Verträglichkeit überprüft werden müssen, auch wenn<br />

es sich nicht direkt um Umsetzungsmassnahmen handelt,<br />

bei denen die Stabsstelle EWR regelmässig miteinbezogen<br />

ist. Die Stabsstelle EWR erstellt in dieser Hinsicht z.B. interne<br />

Gutachten im Auftrag der <strong>Regierung</strong> oder wirkt in ver-<br />

41


42<br />

Präsidium<br />

schiedenen Arbeitsgruppen beratend mit oder übt den<br />

Vorsitz aus (z.B. Wohnsitzerfordernisse im liechtensteinischen<br />

Recht, Umsetzung der Rechtsanwaltsniederlassungsrichtlinie,<br />

Ges<strong>und</strong>heitsberufe, LSVA). Zudem<br />

wirkt die Stabsstelle EWR auch bei der Evaluation der verschiedenen<br />

EU-Programme mit, führt diesbezüglich<br />

Gespräche mit den Programmverantwortlichen <strong>und</strong> erörtert<br />

Problembereiche. Im Oktober <strong>2001</strong> legte die Stabsstelle<br />

der <strong>Regierung</strong> ein Konzept zur Verwaltung der EU-<br />

Programme vor. Dieses Konzept beinhaltet neben einem<br />

Erfahrungsbericht auch Lösungsvorschläge für einen effizienteren<br />

Umgang mit Programmen. Auf der Gr<strong>und</strong>lage<br />

dieses Konzepts wurde die Stabsstelle EWR beauftragt, die<br />

EU-Ausschreibungen zu den Programmen zu veröffentlichen<br />

sowie jährlich über die laufenden Programme zu<br />

berichten.<br />

Weiters vertritt die Stabsstelle EWR die <strong>Regierung</strong> in Verfahren<br />

vor dem EFTA-Gerichtshof. Die Verwaltungsbeschwerdeinstanz<br />

hat im März <strong>2001</strong> ein nationales Verfahren unterbrochen<br />

<strong>und</strong> den EFTA-Gerichtshof um gutachterliche Stellungnahme<br />

hinsichtlich der Vereinbarkeit des Wohnsitzerfordernisses<br />

des Art. 180a PGR mit dem EWR-Abkommen<br />

ersucht. In einem anderen Verfahren (isländisches Ersuchen)<br />

intervenierte Liechtenstein als Streithelfer.<br />

Eine weitere Aufgabe der Stabsstelle EWR besteht in der<br />

Erbringung von Informations- <strong>und</strong> Dokumentationsdienstleistungen<br />

gegenüber der Öffentlichkeit, insbesondere<br />

durch die der Stabsstelle zugehörige Dokumentationsstelle.<br />

Regelmässig wird die Informationstätigkeit auch durch Vorträge<br />

bei öffentlichen <strong>und</strong> privaten Organisationen <strong>und</strong> Vereinen<br />

wahrgenommen.<br />

Besondere Fortschritte wurden <strong>2001</strong> bei der Nachführung<br />

der EWR-Rechtssammlung erzielt, sodass das Ziel einer<br />

regelmässigen, in kürzeren Abständen erfolgenden Aktualisierung<br />

erreicht werden konnte.<br />

Stabsstelle Protokoll<br />

Stabsstellenleiter: Wilfried Hoop<br />

Das Protokoll bearbeitete im Berichtsjahr r<strong>und</strong> h<strong>und</strong>ert Anlässe.<br />

Aufgabenschwerpunkte bildeten die Organisation von<br />

Besuchen <strong>und</strong> Veranstaltungen der <strong>Regierung</strong>, S.D. des Fürsten,<br />

die Betreuung des diplomatischen <strong>und</strong> konsularischen<br />

Corps sowie die Verwaltung von Staatsgeschenken. Die wichtigsten<br />

Veranstaltungen sind nachstehend aufgeführt.<br />

Jährliche Ereignisse<br />

Neujahrsempfang auf Schloss Vaduz, Geburts- <strong>und</strong><br />

Namenstage I.I.D.D. Fürst Hans-Adam II. <strong>und</strong> Fürstin Marie,<br />

Geburtstage S.D. Erbprinz Alois <strong>und</strong> I.K.H. Erbprinzessin<br />

Sophie, <strong>Landtag</strong>seröffnung, Staatsfeiertag, Jungbürgerfeier.<br />

22 Botschafter überreichten ihr Beglaubigungsschreiben an<br />

S.D. Fürst Hans-Adam II., drei Konsuln wurde das Exequatur<br />

übergeben.<br />

Eingehende Besuche<br />

Ebene <strong>Regierung</strong><br />

2. Mai B<strong>und</strong>esministerin Dr. Benita Ferrero-<br />

Waldner, Österreich<br />

17. Mai B<strong>und</strong>esrätin Ruth Dreifuss, Schweiz<br />

Internationale Organisationen<br />

12. April Dr. Walter Schwimmer, Generalsekretär<br />

des Europarats<br />

5. Juni William Rossier, Generalsekretär der EFTA<br />

22. Juni Prof. Luzius Wildhaber, Präsident des<br />

Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte<br />

31. Oktober Martti Ahtisaari, Co-Chairman EastWest<br />

Institute<br />

15. Dezember Dr. Franz Fischler, EU-Kommissar für Landwirtschaft,<br />

ländliche Entwicklung <strong>und</strong><br />

Fischerei<br />

Vereidigungen<br />

29. März <strong>Landtag</strong><br />

5. April <strong>Regierung</strong><br />

31. Mai Vermittler <strong>und</strong> Vermittler-Stellvertreter<br />

4. Oktober Polizeianwärter<br />

22. November Kollegialgerichte<br />

Konferenzen<br />

16.-18. Mai Konferenz der Interkantonalen Vereinigung<br />

für die Kontrolle der Heilmittel /<br />

Sanitätsdirektorenkonferenz in Vaduz<br />

30. Mai Informationsveranstaltung der <strong>Regierung</strong><br />

für die in Liechtenstein akkreditierten Botschafter<br />

21./22. Juni EFTA-Frühjahrsministertreffen in Vaduz<br />

Ausland<br />

28. Mai Besuch von <strong>Regierung</strong>schef Otmar Hasler<br />

bei B<strong>und</strong>espräsident Moritz Leuenberger<br />

in Bern<br />

12.-14. Juli Besuch von <strong>Regierung</strong>schef Otmar Hasler<br />

bei B<strong>und</strong>eskanzler Wolfgang Schüssel in<br />

Wien<br />

11. Juli Besuch von <strong>Regierung</strong>schef-Stellvertreterin<br />

Rita Kieber-Beck <strong>und</strong> <strong>Regierung</strong>srat Dr.<br />

Alois Ospelt bei B<strong>und</strong>esrätin Ruth Metzler<br />

in Bern<br />

30. Oktober Besuch der liechtensteinischen <strong>Regierung</strong><br />

bei der Vorarlberger Landesregierung<br />

20. November Besuch der liechtensteinischen <strong>Regierung</strong><br />

bei der <strong>Regierung</strong> des Kantons Graubünden<br />

Weitere Veranstaltungen <strong>und</strong> Anlässe<br />

23. Februar Verleihung des Liechtenstein-Preises 2000<br />

für wissenschaftliche Forschung an der<br />

Leopold-Franzens Universität Innsbruck<br />

17. März Eröffnungskonzert zum Rheinberger-<br />

Gedenkjahr im Rathaussaal Vaduz<br />

24./25. April Besuch der Stagiaires des schweizerischen<br />

diplomatischen <strong>und</strong> konsularischen Dienstes<br />

22./23. Oktober Besuch des Generalstaatsanwaltes der<br />

Ukraine, Mykhailo Potebenko<br />

5.-7. November Konzertreihe des London Philharmonic<br />

Orchestra in Vaduz, München <strong>und</strong> London<br />

Staatsanwaltschaft<br />

Leitender Staatsanwalt: Dr. Robert Wallner<br />

Nach den einschneidenden personellen <strong>und</strong> organisatorischen<br />

Veränderungen in der Mitte des Vorjahres ist es<br />

im Berichtsjahr zu einer kontinuierlichen Arbeit unter<br />

der neuen Organisationsstruktur gekommen. Diese Arbeit


war gekennzeichnet von einer Steigerung des Neuanfalls<br />

von r<strong>und</strong> 10 % im Bereich der Inlandsverfahren <strong>und</strong> r<strong>und</strong><br />

28 % im Rechtshilfebereich, der weiteren Aufarbeitung<br />

pendenter Altfälle <strong>und</strong> der Verbesserung <strong>und</strong> Pflege der<br />

Kontakte zu ausländischen Strafverfolgungsbehörden.<br />

Personelles<br />

Bei der Staatsanwaltschaft waren am Ende des Berichtsjahres<br />

der Leitende Staatsanwalt, 6 Staatsanwälte (davon einer<br />

50 %), der Leiter der Geschäftsstelle (100 %), die Kanzleileiterin<br />

(90 %) <strong>und</strong> 3 Kanzleimitarbeiterinnen (1 x 100 %,<br />

2 x 70 %) beschäftigt.<br />

Geschäftsverteilung, Journaldienst<br />

Die mit 1.8.2000 eingeführte Verteilung der Geschäfte auf<br />

6 Abteilungen hat sich bewährt <strong>und</strong> wurde im wesentlichen<br />

beibehalten. Auch die Revisionspflicht (Gegenzeichnung<br />

durch den Leitenden Staatsanwalt oder einen anderen<br />

Staatsanwalt) für wichtige Entscheidungen besteht weiter.<br />

Der in Form einer Rufbereitschaft im Vorjahr eingerichtete<br />

Journaldienst wurde vor allem von der Landespolizei in<br />

zahlreichen Fällen ausserhalb der Dienstzeit in Anspruch<br />

genommen.<br />

Registrierung<br />

Die EDV-unterstützte Erfassung <strong>und</strong> Registrierung von<br />

Strafverfahren wurde weiter verbessert <strong>und</strong> ausgebaut. Die<br />

Umstellung auf das Registerprogramm JURIS-NEU wird mit<br />

1. März 2002 erfolgen.<br />

Übernahmeersuchen <strong>und</strong> internationale<br />

Kontakte<br />

Auch im Berichtsjahr wurden in mehreren komplexen Verfahren<br />

in Liechtenstein oder im Ausland Besprechungen mit<br />

ausländischen Staatsanwälten zum Zwecke der Koordinierung<br />

der gegenseitigen Rechtshilfe durchgeführt. Die nach<br />

dem neuen Rechtshilfegesetz auf die Staatsanwaltschaft<br />

übergegangene Zuständigkeit zur Stellung von Ersuchen<br />

um Übernahme der Strafverfolgung wurde in 52 Fällen<br />

genützt. Dieses sehr effektive Instrument der internationalen<br />

Zusammenarbeit hat zu mehreren Verurteilungen ausländischer<br />

Straftäter in den Heimatstaaten geführt. Der Leitende<br />

Staatsanwalt hat unter anderem an der gemeinsamen<br />

Besprechung der Staatsanwaltschaften <strong>und</strong> der Polizei<br />

der Grenzregion (St. Gallen, Feldkirch, Innsbruck, Kempten),<br />

an der Pan-Europäischen Konferenz der Generalstaatsanwälte<br />

in Bukarest vom 12. bis 16.05.<strong>2001</strong>, an der von<br />

der Schwedischen Präsidentschaft veranstalteten EU-Konferenz<br />

des Europäischen Justitiellen Netzwerks vom 17. bis<br />

20.06.<strong>2001</strong> in Stockholm, an welcher er einen Vortrag über<br />

die neue Situation im Bereich der Rechtshilfe in Liechtenstein<br />

halten konnte, <strong>und</strong> an der Konferenz der Ostschweizer<br />

Staatsanwälte am 27./28.09.<strong>2001</strong> teilgenommen.<br />

Zusätzlich wurden bilaterale Kontakte geknüpft <strong>und</strong> weiter<br />

gepflegt. Die verbesserte internationale Zusammenarbeit<br />

hat auch im Rahmen des FATF-Prozesses Anerkennung<br />

gef<strong>und</strong>en.<br />

Geschäftsausweis<br />

Bei Straffällen gegen bekannte Täter (Verbrechen, Vergehen<br />

<strong>und</strong> Übertretungen) ist nach der Anfallssteigerung<br />

im Vorjahr im Berichtsjahr erneut eine r<strong>und</strong> 10%ige<br />

Anfallssteigerung zu beobachten. Zu beachten ist, dass<br />

die Anfallszahlen fallbezogen sind, während die Erledigungen<br />

personenbezogen ausgewiesen werden, weil in<br />

einem Fall unterschiedliche Erledigungen hinsichtlich verschiedener<br />

Beschuldigter möglich sind. Im Rechtshilfebereich<br />

ist der Anfall im Vergleich zum Vorjahr um r<strong>und</strong><br />

28 % gestiegen.<br />

Präsidium<br />

Straffälle gesamt bekannte Täter Anzahl davon<br />

(St, Su) Haftfälle<br />

1 aus dem Jahre 2000 unerledigt übernommen 346 3<br />

2 im Berichtsjahr neu angefallen 1779 18<br />

3 Gesamtzahl der Straffälle 2125 21<br />

4im Berichtsjahr von der StA erledigt 1922 19<br />

5 unerledigt geblieben am 31.12.<strong>2001</strong> 203 2<br />

Straffälle gesamt unbek. Täter (St, Su) Anzahl<br />

1 aus dem Jahre 2000 unerledigt übernommen 13<br />

2 im Berichtsjahr neu angefallen 680<br />

3 Gesamtzahl der Straffälle 693<br />

4im Berichtsjahr von der StA erledigt 666<br />

5 unerledigt geblieben am 31.12.<strong>2001</strong> 27<br />

Straffälle St (Vergehen mit Strafdrohung bis zu<br />

3 Jahren Freiheitsstrafe; Verbrechen)<br />

Anzahl<br />

1 aus dem Jahre 2000 unerledigt übernommen St 226<br />

2 im Berichtsjahr neu angefallen 402<br />

3 Gesamtzahl der Straffälle 628<br />

4im Berichtsjahr von der StA erledigt 492<br />

5 unerledigt geblieben am 31.12.<strong>2001</strong> 136<br />

Straffälle Su (Übertretungen oder Vergehen<br />

mit Strafdrohung bis zu sechs Monate Freiheitsstrafe)<br />

Anzahl<br />

1 aus dem Jahre 2000 unerledigt übernommen 120<br />

2 im Berichtsjahr neu angefallen 1377<br />

3 Gesamtzahl der Straffälle 1497<br />

4im Berichtsjahr von der StA erledigt 1430<br />

5 unerledigt geblieben am 31.12.<strong>2001</strong> 67<br />

Anklageschriften Anzahl davon<br />

Haftfälle<br />

Im Berichtsjahr neu eingebracht 33 13<br />

Strafanträge Anzahl davon<br />

Haftfälle<br />

Im Berichtsjahr neu eingebracht 98 3<br />

Bestrafungsanträge (Übertretungen <strong>und</strong><br />

Vergehen mit Strafdrohung bis zu 6 Monaten) Anzahl<br />

Im Berichtsjahr neu eingebracht 1026<br />

Einstellungen (St, Su gesamt)<br />

aus dem Gr<strong>und</strong>e Anzahl<br />

§ 1 Abs. 2 StPO -<br />

§ 21 Abs. 1 StPO 1<br />

§ 21 Abs. 2 StPO 5<br />

§ 22 Abs. 2 StPO 402<br />

§ 64 StPO 26<br />

§ 42 StGB 37<br />

43


44<br />

Präsidium<br />

Erledigungen anderer Art Anzahl<br />

§ 283 <strong>und</strong> 294 StPO 767<br />

Vereinigungen 63<br />

Abtretungen 112<br />

Rechtshilfeverfahren (RSt) Anzahl<br />

Anfall im Berichtsjahr 381<br />

Rechtsmittel (von StA eingebracht) Anzahl<br />

Berufungen 15<br />

Beschwerden 17<br />

Revisionen 1<br />

Revisionsbeschwerden 21<br />

Justizverwaltungssachen (Jv) Anzahl<br />

Anfall im Berichtsjahr 269<br />

Geschäftsfälle Nst Anzahl<br />

Anfall im Berichtsjahr 59<br />

Ersuchen um Übernahme der Strafverfolgung Anzahl<br />

(RH-Gesetz in Kraft seit 6.11.2000) 52<br />

Stabsstelle für Gesetzgebungsarbeiten<br />

Stabsstellenleiter: Lic. iur. Arnold Laternser<br />

Über Auftrag der <strong>Regierung</strong> erstellte die Stabsstelle für<br />

Gesetzgebungsarbeiten 5 umfangreiche juristische Stellungnahmen<br />

sowie 3 Berichte <strong>und</strong> Anträge zuhanden des <strong>Landtag</strong>es.<br />

Darüber hinaus nahm der Leiter der Stabsstelle an<br />

diversen Sitzungen der Arbeitsgruppe Gefangenenbetreuung/Strafvollzug<br />

teil.<br />

Nach Abschluss der Tätigkeit der genannten Arbeitsgruppe<br />

wird die Stabsstelle einen Vernehmlassungsbericht zu<br />

erstellen haben.<br />

Begonnen wurde mit der Erstellung eines Vernehmlassungsberichtes<br />

zur Gesamtrevision des LVG.<br />

Stabsstelle für Sonderaufgaben<br />

Stabsstellenleiter: Lic. iur. Marcus Rick<br />

Die Stabsstelle für Sonderaufgaben wurde im Berichtsjahr<br />

mit <strong>Regierung</strong>sbeschluss vom 5. April <strong>2001</strong> auf Zeit errichtet<br />

<strong>und</strong> ist bis Ende 2002 befristet. Die Stabsstelle unterstützt<br />

die <strong>Regierung</strong> bei der Bearbeitung, Bewältigung<br />

<strong>und</strong> Wahrnehmung von <strong>Regierung</strong>sgeschäften. Die Stabsstelle<br />

war insbesondere mit der Leitung der Delegationen<br />

für die Verhandlungen mit der Schweiz in den Bereichen<br />

Personenverkehr <strong>und</strong> Landwirtschaft sowie mit der Koordination<br />

der hierzu notwendigen Arbeiten befasst. Ferner<br />

stand die weitere Bearbeitung des Dossiers «Niederlassung<br />

von Rechtsanwälten im EWR» im Vordergr<strong>und</strong>.<br />

Neben diversen weiteren Aufgaben ist die Stabsstelle vor<br />

allem auch in die Agenden «Staat <strong>und</strong> Kirche» sowie seit<br />

Dezember <strong>2001</strong> bei der Bearbeitung der Verfassungsvorlage<br />

der <strong>Regierung</strong> involviert.<br />

Personenverkehr Schweiz -Liechtenstein<br />

Bei den Tätigkeiten der Stabsstelle für das Ressort Präsidium<br />

stand unter anderem die Leitung <strong>und</strong> Koordination der liechtensteinischen<br />

Delegation im Rahmen der Verhandlungen<br />

mit der Schweiz betreffend den Personenverkehr im Vordergr<strong>und</strong>.<br />

Nach den Verhandlungen zu der am 21. Juni <strong>2001</strong> in<br />

Vaduz unterzeichneten Anpassung der EFTA-Konvention<br />

bestand die Aufgabe der nachfolgend von der <strong>Regierung</strong> eingesetzten<br />

Verhandlungsdelegation in der Umsetzung der<br />

sog. 1. Phase des im Rahmen der «Vaduzer Konvention»<br />

unterzeichneten Protokolls zum Personenverkehr zwischen<br />

der Schweiz <strong>und</strong> Liechtenstein. Dies umfasste vor allem die<br />

Abklärung <strong>und</strong> Abgleichung der beiderseitigen, teils unterschiedlichen<br />

Rechtslagen, da Liechtenstein gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

seine EWR-Lösung (inkl. Sonderlösungen) auf die Schweiz<br />

<strong>und</strong> die Schweiz ihr sektorielles Abkommen mit der EU auf<br />

Liechtenstein zur Anwendung bringen wollen. Im Berichtsjahr<br />

haben mehrere Treffen auf Delegationsebene stattgef<strong>und</strong>en,<br />

so dass die Verhandlungen Ende <strong>2001</strong> weitestgehend<br />

abgeschlossen werden konnten. Derzeit arbeiten die Delegationen<br />

an der technischen Umsetzung der Ergebnisse. Die 1.<br />

Phase umfasst die Rechtsstellung der beiderseitigen Staatsangehörigen,<br />

die bereits Wohnsitz im anderen Vertragsstaat<br />

haben, sowie den vorübergehenden grenzüberschreitenden<br />

Dienstleistungsverkehr im Bereich des Gewerbes. Im Jahre<br />

2002 werden die Verhandlungen hinsichtlich der 2. Phase<br />

fortgeführt. Diese betrifft vor allem die Rechtsstellung der<br />

beiderseitigen Staatsangehörigen bezogen auf den Zuzug,<br />

den freien Dienstleistungsverkehr <strong>und</strong> die geschäftliche Niederlassung<br />

auch in den freien Berufen.<br />

Niederlassung von Rechtsanwälten im EWR<br />

Weiters stand die Weiterführung der Arbeiten mit Blick auf<br />

die Umsetzung der Richtlinie 98/5/EWG über den erleichterten<br />

Berufszugang von Rechtsanwälten im EU- bzw.<br />

EWR-Raum im Vordergr<strong>und</strong>. Der Leiter der Stabsstelle für<br />

Sonderaufgaben wurde von der <strong>Regierung</strong> im September<br />

<strong>2001</strong> zum Vorsitzenden der betreffenden Arbeitsgruppe<br />

bestellt. Die Arbeitsgruppe konnte nach Vorliegen eines<br />

Beitrages der Liechtensteinischen Rechtsanwaltskammer<br />

die Arbeiten fortführen <strong>und</strong> diese im Hinblick auf die Ausarbeitung<br />

eines Vernehmlassungsberichts zu Beginn des<br />

Jahres 2002 abschliessen. Die Richtlinie wird voraussichtlich<br />

Ende des Jahres 2002 für Liechtenstein in Kraft treten.<br />

Bis dahin muss ebenfalls die erforderliche Gesetzgebung<br />

zur Umsetzung der Richtlinie unter Berücksichtigung der<br />

notwendigen Begleitmassnahmen erfolgt sein.<br />

Staat <strong>und</strong> Kirche<br />

Die Arbeiten zur Thematik «Staat <strong>und</strong> Kirche» konzentrierten<br />

sich im Berichtsjahr basierend auf den bisherigen Ergebnissen<br />

der hierfür eingesetzten Arbeitsgruppe auf die interne<br />

Weiterentwicklung der Agenda im Hinblick auf eine<br />

Neuregelung des Verhältnisses zwischen Staat <strong>und</strong> Religionsgemeinschaften.<br />

Ebenso war die Stabsstelle bei der Ausarbeitung<br />

einer Vereinbarung zwischen <strong>Regierung</strong> <strong>und</strong> Erzbistum<br />

über den Religionsunterricht in den weiterführenden<br />

Schulen (Ressort Bildungswesen) beteiligt.<br />

Weitere Aufgaben im Ressort Präsidium<br />

Die Stabsstelle war damit beauftragt, eine Verordnung über


das Gerichtspraktikum auszuarbeiten. Die Verordnung trat<br />

am 22. Januar 2002 in Kraft.<br />

In das Berichtsjahr fiel auch die Ausarbeitung eines Vernehmlassungsberichtes<br />

betreffend die Abänderung des Disziplinarrechts<br />

über Rechtsanwälte, Treuhänder, Wirtschaftsprüfer<br />

<strong>und</strong> Patentanwälte. Die Vernehmlassungsfrist<br />

lief Ende Februar 2002 ab, so dass mit einem Inkrafttreten<br />

der Vorlage im Jahre 2002 gerechnet werden kann.<br />

Weiters ist die Stabsstelle für Sonderaufgaben seit der 1.<br />

Lesung am 20. <strong>und</strong> 22. Dezember <strong>2001</strong> in die Arbeiten<br />

betreffend die Verfassungsvorlage der <strong>Regierung</strong> involviert.<br />

Im Übrigen verfasste die Stabsstelle für Sonderaufgaben im<br />

Berichtsjahr diverse interne Stellungnahmen <strong>und</strong> Gutachten<br />

zu verschiedenen Themen.<br />

Verhandlungen im Bereich Landwirtschaft<br />

Die Stabsstelle für Sonderaufgaben wurde im Juli des<br />

Berichtsjahres anlässlich der Neubestellung der Delegation<br />

für die Verhandlungen zwischen der Schweiz <strong>und</strong> Liechtenstein<br />

im Bereich Landwirtschaft mit der Leitung der Delegation<br />

betraut. Das Dossier beinhaltet im Wesentlichen die Verhandlungen<br />

hinsichtlich der Beteiligung Liechtensteins am<br />

Beihilfen- <strong>und</strong> Zulagensystem der schweizerischen Milchwirtschaft<br />

unter gleichzeitiger Entwicklung eines Liechtensteinspezifischen<br />

Übergangssystems. Im Berichtsjahr haben<br />

sowohl auf Delegations- als auch auf Expertenebene mehrere<br />

Treffen stattgef<strong>und</strong>en, so dass die Verhandlungen zielstrebig<br />

weitergeführt werden konnten. Im ersten Quartal des Jahres<br />

2002 werden die Verhandlungen mit der Vorlage eines entsprechenden<br />

Notenwechsels abgeschlossen sein.<br />

Kommission Stiftungsrecht<br />

Anlässlich der Neubestellung der Kommission «Stiftungsrecht»<br />

wurde die Stabsstelle mit dem Vorsitz in der neuen<br />

Kommission betraut. Die Kommission wird sich im<br />

Laufe des Jahres 2002 intensiv mit dem Stiftungsrecht auseinandersetzen<br />

<strong>und</strong> wird gemäss Auftrag der <strong>Regierung</strong> jene<br />

Spezifika des liechtensteinischen Stiftungsrechts feststellen,<br />

die in der Vergangenheit zu Missbräuchen geführt haben<br />

oder sich nachteilig auf die internationale Akzeptanz des<br />

Finanzplatzes Liechtenstein auswirken können.<br />

Stabsstelle für Kommunikation <strong>und</strong><br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Stabsstellenleiterin: Dr. Gerlinde Manz-Christ<br />

Mit <strong>Regierung</strong>sbeschluss vom 7. August <strong>2001</strong> wurde die<br />

Stabsstelle für Kommunikation <strong>und</strong> Öffentlichkeitsarbeit<br />

per 1. September <strong>2001</strong> eingerichtet.<br />

Im Auftrag des <strong>Regierung</strong>schefs hat die Stabsstelle ein umfassendes<br />

Kommunikationskonzept für eine nachhaltige Öffentlichkeitsarbeit<br />

für Liechtenstein ausgearbeitet <strong>und</strong> mit der kontinuierlichen<br />

Umsetzung desselben begonnen. Durch Beratung<br />

der <strong>Regierung</strong> in der medien- <strong>und</strong> informationsmässigen<br />

Umsetzung der <strong>Regierung</strong>sarbeit konnte die Stabsstelle die<br />

Öffentlichkeitsarbeit der <strong>Regierung</strong> konkret <strong>und</strong> wesentlich<br />

unterstützen. So sind für einzelne Amtsstellen politisch wesentliche<br />

Fragen aufgearbeitet <strong>und</strong> die Amtsstellen beratend unterstützt<br />

worden. Darüber hinaus sind wirkungsvolle Kommunikationsrichtlinien<br />

ausgearbeitet worden, die von den Amtsstellen<br />

zielgruppenorientiert angewendet werden können.<br />

Der Schwerpunkt in der Umsetzung des Konzepts liegt in<br />

der Optimierung vorhandener Strukturen, verstärkter Ein-<br />

Präsidium<br />

satz <strong>und</strong> Nutzung moderner Kommunikationsmittel wie<br />

Internet sowie Schaffung von Synergieeffekten der im Land<br />

vorhandenen Ressourcen im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit<br />

<strong>und</strong> Public Relations.<br />

Über das Konzeptionelle hinaus konnte die Stabsstelle für<br />

Kommunikation <strong>und</strong> Öffentlichkeitsarbeit durch die Erledigung<br />

der operativen Tagesaufgaben zu einer professionellen<br />

Darstellung der <strong>Regierung</strong>sarbeit beitragen. Zu den<br />

klassischen operativen Aufgaben eines Pressesprechers<br />

zählen dabei insbesondere die inhaltliche Vorbereitung von<br />

Pressekonferenzen, Interviews <strong>und</strong> Presseaussendungen.<br />

Kommunikationskonzept<br />

Als oberstes Ziel des Kommunikationskonzeptes wurde zu<br />

Beginn die Erzielung von Nachhaltigkeit in der Öffentlichkeitsarbeit<br />

für das Fürstentum Liechtenstein definiert. Alle<br />

Massnahmen sollen im Kontext zum gesamtheitlichen<br />

Kommunikationsmodell stehen <strong>und</strong> entsprechend abgestimmt<br />

sein.<br />

Im Vordergr<strong>und</strong> stehen dabei insbesondere die Optimierung<br />

<strong>und</strong> Erweiterung von bestehenden Strukturen <strong>und</strong> Kommunikationslinien,<br />

die die gesamtheitliche <strong>und</strong> nachhaltige<br />

Öffentlichkeitsarbeit breit unterstützen. Im Speziellen wird<br />

durch eine präzise <strong>und</strong> verstärkt zielgruppenorientierte<br />

Informationsverteilung an die Medien <strong>und</strong> andere Zielgruppen<br />

Informationsinhalte in Echtzeit an die richtigen Adressaten<br />

verteilt. Daher erfolgt eine sofortige <strong>und</strong> vor allem richtige<br />

Positionierung des Fürstentum Liechtenstein im Ausland<br />

<strong>und</strong> den dortigen Medien <strong>und</strong> Entscheidungsträgern.<br />

Im wesentlichen ergeben sich aus dem Konzept drei<br />

Schwerpunkte:<br />

1. Die verstärkte Verwendung der neuen Medien wie Internet<br />

2. Auf- <strong>und</strong> Ausbau von Informationsstrukturen, wobei der<br />

public diplomacy ein besonderer Stellenwert zukommt.<br />

Daher werden liechtensteinische Aussenstellen (wie bisher)<br />

sowie in Liechtenstein akkreditierte Botschaften <strong>und</strong><br />

Konsulate (neu) als wichtige Sprachrohre <strong>und</strong> Kommunikationsträger<br />

besonders in diese Informationslinien eingeb<strong>und</strong>en.<br />

Auch die Aus- bzw. Fortbildung der Mitarbeiter<br />

der <strong>Regierung</strong> <strong>und</strong> der liechtensteinischen Repräsentanten<br />

im Ausland zum Zwecke des professionelleren<br />

Medienauftrittes ist ein weiterer Schritt in Richtung<br />

nachhaltige Öffentlichkeitsarbeit.<br />

3. Entwicklung, Ausarbeitung <strong>und</strong> Durchführung von Kommunikationsstrategien<br />

zu Schwerpunktthemen.<br />

Konzepte <strong>und</strong> Strategien<br />

Die Stabsstelle für Kommunikation <strong>und</strong> Öffentlichkeitsarbeit<br />

hat umfassende Informations- <strong>und</strong> Strategiekonzepte<br />

für die Themenbereiche Finanzplatz, insbesondere FATF-<br />

Prozess, Verfassung, Bürgergespräche des <strong>Regierung</strong>schefs,<br />

wöchentliche Medienorientierungen der <strong>Regierung</strong> sowie<br />

Medienarbeit im Bereich der Aussenpolitik ausgearbeitet<br />

<strong>und</strong> umgesetzt.<br />

Beratung <strong>und</strong> Unterstützung der <strong>Regierung</strong> in<br />

informationspolitischen Angelegenheiten<br />

Die Stabsstelle hat in enger Zusammenarbeit mit der <strong>Regierung</strong><br />

<strong>und</strong> den Mitarbeitern der <strong>Regierung</strong> in der Öffentlichkeitsarbeit<br />

beraten <strong>und</strong> sie in der Durchführung von Massnahmen<br />

unterstützt. Der Stabsstelle oblag weiters die<br />

Organisation, inhaltliche Vorbereitung <strong>und</strong> Betreuung von<br />

Interviews sowie die inhaltliche Vorbereitung von Medienkonferenzen<br />

<strong>und</strong> Verfassen von Presseaussendungen des<br />

<strong>Regierung</strong>schefs, um die Präsenz Liechtensteins in internationalen<br />

Medien zu sichern <strong>und</strong> die positive Informationstätigkeit<br />

der <strong>Regierung</strong> sicherzustellen.<br />

45


46<br />

Präsidium<br />

Die Stabsstelle unterstützte diverse Amtsstellen bei der Ausarbeitung<br />

von Kommunikationsstrategien zu Schwerpunktthemen.<br />

Liechtenstein-Portal im Internet <strong>und</strong><br />

Stiftung «Image Liechtenstein»<br />

Mit der Erstellung der für den Staatsanteil im Liechtenstein-<br />

Portal im Internet notwendigen Strukturen <strong>und</strong> getroffenen<br />

Vorabklärungen konnte die Aufschaltung des Liechtenstein-<br />

Portals Anfang des Jahres 2002 gesichert werden. Ebenso<br />

konnten die Vorarbeiten <strong>und</strong> Koordinierungstätigkeiten für<br />

die Stiftung «Image Liechtenstein» abgeschlossen werden.<br />

Auf- <strong>und</strong> Ausbau von Kommunikationsnetzwerken<br />

Durch den verstärkten systematischen Einbezug sowohl der<br />

liechtensteinischen Aussenstellen als auch der in Liechtenstein<br />

akkreditierten Botschaften <strong>und</strong> Konsulate in die Informations-<br />

<strong>und</strong> Kommunikationslinien bei Schwerpunktthemen<br />

der <strong>Regierung</strong> konnte die proaktive Öffentlichkeitsarbeit<br />

erheblich erweitert <strong>und</strong> intensiviert werden.<br />

Die Nutzung bestehender Ressourcen <strong>und</strong> Schaffung von<br />

Synergieeffekten standen auch bei der Gründung einer<br />

Kommunikations-task-force mit den Experten in den Verbänden<br />

im Vordergr<strong>und</strong>. Die Kommunikations-task-force<br />

hält regelmässige Diskussionsr<strong>und</strong>en zur Erreichung einer<br />

optimierten Kommunikationsplattform ab.<br />

Medienmässige Betreuung von Auslandsbesuchen<br />

Im Berichtsjahr übernahm die Stabsstelle die medienmässige<br />

Betreuung von Auslandsbesuchen der <strong>Regierung</strong>smitglieder.<br />

Dadurch konnte die inländische <strong>und</strong> ausländische<br />

Medienwahrnehmung sichergestellt werden. Gut dokumentierte<br />

Auslandsbesuche von <strong>Regierung</strong>smitgliedern dienen<br />

als Träger von Informationen über Liechtenstein um<br />

zielgruppenorientiert Detailangaben zu transportieren.<br />

STIFTUNGEN<br />

Pensionsversicherung für das<br />

Staatspersonal<br />

Präsident: Peter Mella<br />

Geschäftsfüher: Engelbert Schädler<br />

Aus dem Stiftungsrat<br />

Dem Stiftungsrat gehören in der laufenden Mandatsperiode<br />

(2000 - 2004) folgende Mitglieder an:<br />

Vertreter von:<br />

Präsident:<br />

Mella Peter, Personalchef, Triesenberg Dienstgeber<br />

Vizepräsidentin/Vizepräsident:<br />

Frick Corinne, Vaduz (bis Juli <strong>2001</strong>) Dienstnehmer<br />

Kessler Andres, Vaduz (ab August <strong>2001</strong>) Dienstnehmer<br />

Mitglieder:<br />

Frick-Tabarelli Marion, Schaan Dienstgeber<br />

Gstöhl Egon, Eschen Dienstgeber<br />

Hemmerle Norbert, <strong>Regierung</strong>ssekretär, Schaan Dienstgeber<br />

Kathan Elisabeth, Feldkirch-Tisis Dienstnehmer<br />

Lampert Melanie, Vaduz (bis August <strong>2001</strong>) Dienstnehmer<br />

Marxer Ronald, Mauren Dienstnehmer<br />

Solenthaler-Bey Sibylle, Eschen Dienstnehmer<br />

Der Stiftungsrat traf sich im Berichtsjahr zu 3 Sitzungen, an<br />

welchen insgesamt 19 Traktanden behandelt wurden.<br />

Schwerpunktmässig befasste sich der Stiftungsrat mit folgenden<br />

Geschäften:<br />

Jahresrechnung <strong>und</strong> Jahresbericht, Revisionsbericht<br />

für das Jahr 2000<br />

Der Stiftungsrat genehmigt in der Sitzung vom 11. Juli<br />

<strong>2001</strong> die Jahresrechnung <strong>und</strong> den Jahresbericht für das Jahr<br />

2000. Gleichzeitig nimmt der Stiftungsrat den Revisionsbericht<br />

der Ostschweizerischen Treuhandgesellschaft zur<br />

Kenntnis.<br />

Versicherungsmathematische Bilanz per 1.1.<strong>2001</strong><br />

Die versicherungsmathematische Bilanz per 1. Januar <strong>2001</strong><br />

wird vom Stiftungsrat in der Sitzung vom 11. Juli <strong>2001</strong> zur<br />

Kenntnis genommen. Es muss leider eine leichte Verschlechterung<br />

der versicherungstechnischen Lage der Pensionsversicherung<br />

festgestellt werden. Hauptverantwortlich<br />

hierfür sind die ungünstige Börsenentwicklung, die erfolgte<br />

Anpassung der laufenden Renten an die Teuerung sowie<br />

die Bildung der Risikoschwankungs- <strong>und</strong> Tarifreserve.<br />

Bestand <strong>und</strong> Veränderung der aktiven Versicherten<br />

<strong>und</strong> der Pensionsbezüger<br />

Aktive Versicherte<br />

31.12.1999 31.12.2000 31.12.<strong>2001</strong><br />

Männer 1 115 1 195 1 292 +8.1%<br />

Frauen 858 955 1 025 +7.3%<br />

Total 1 971 2 150 2 317 +7.8%<br />

Pensionsbezüger<br />

Pensionsart 31.12.1999 31.12.2000 31.12.<strong>2001</strong><br />

Alterspensionen<br />

Männer 136 139 148<br />

Frauen 51 59 64<br />

Invalidenpensionen<br />

Männer 19 19 25<br />

Frauen 15 18 21<br />

Witwen/Witwer 84 90 91<br />

Waisen/Kinder 27 29 33<br />

Total 332 354 382<br />

KOMMISSIONEN<br />

Beschwerdekommission<br />

für Verwaltungsangelegenheiten<br />

Präsident: Dr. Thomas Nigg<br />

Zuständigkeit<br />

Die Beschwerdekommission wurde aufgr<strong>und</strong> des Beschwerdekommissionsgesetzes<br />

vom 25. Oktober 2000, LGBl. 2000<br />

Nr. 248, eingerichtet. Sie ist zuständig für Beschwerden


gegen Verfügungen <strong>und</strong> Entscheidungen des Hochbauamtes<br />

oder der Gemeinden im Bereich Bauwesen, mit Ausnahme<br />

aller Belange der Raum- <strong>und</strong> Zonenplanung; des Hochbauamtes<br />

oder der Gemeinden aufgr<strong>und</strong> des Brandschutzgesetzes<br />

<strong>und</strong> der darauf gestützten Verordnung; der Ausführungskommission<br />

(Vermarkungskommission) aufgr<strong>und</strong><br />

des Gesetzes über die Landesvermessung <strong>und</strong> der darauf<br />

gestützten Verordnung; der Amtsstellen oder der Gemeindevorsteher<br />

aufgr<strong>und</strong> des Strassenverkehrsgesetzes <strong>und</strong> der<br />

darauf gestützten Verordnung; des Amtes für Kommunikation<br />

in seiner Funktion als weisungsunabhängige Regulierungsbehörde,<br />

aufgr<strong>und</strong> des Telekommunikationsgesetzes<br />

<strong>und</strong> der darauf gestützten Verordnungen; des Amtes für<br />

Wohnungswesen aufgr<strong>und</strong> des Gesetzes über Mietbeiträge<br />

für Familien <strong>und</strong> der darauf gestützten Verordnung.<br />

Das Beschwerdekommissionsgesetz trat für alle Entscheidungen<br />

erster Instanz in Kraft, die nach dem 1. Juli <strong>2001</strong><br />

ergangen sind. Der Berichtszeitraum umfasst deshalb lediglich<br />

die zweite Jahreshälfte <strong>2001</strong>.<br />

Mitglieder<br />

Die Beschwerdekommission besteht aus fünf Mitgliedern<br />

<strong>und</strong> zwei Ersatzmitgliedern. Die Mitglieder wurden vom<br />

<strong>Landtag</strong> gewählt. Der Kommission gehören Fachleute aus<br />

Präsidium<br />

Recht, Architektur <strong>und</strong> Telekommunikation an. Die Kommission<br />

fand sich am 18. Oktober <strong>2001</strong> zu ihrer ersten,<br />

konstituierenden Mitglieder-Vollversammlung ein <strong>und</strong><br />

beschloss ihre Geschäftsordnung. Im Vorfeld wurden die<br />

Mitglieder vom <strong>Regierung</strong>schef angelobt, im Anschluss<br />

daran nahm die Kommission ihre Tätigkeit auf <strong>und</strong> es wurden<br />

die ersten Beschwerdefälle behandelt.<br />

Beschwerdefälle<br />

Insgesamt wurden im Berichtszeitraum 34 Beschwerden<br />

eingebracht, die sich auf nachfolgende Rechtsgebiete erstreckten:<br />

10 Beschwerden in Bausachen<br />

1 Beschwerde wegen Verkehrsanordnung<br />

3 Beschwerden wegen Übertretung von Verkehrsvorschriften<br />

11 Beschwerden in Führerausweisangelegenheiten<br />

2 Beschwerden in Telekommunikationsangelegenheiten<br />

7 Beschwerden gegen Entscheidungen der Vermarkungskommission<br />

Die bei der Beschwerdekommission für Verwaltungsangelegenheiten<br />

bis am 31.12.<strong>2001</strong> eingegangenen Beschwerdefälle<br />

sind wie folgt behandelt worden:<br />

VBK <strong>2001</strong>/1 Baubewilligung 18.10.<strong>2001</strong> Beschwerde abgewiesen<br />

VKB <strong>2001</strong>/2 Baubewilligung 08.12.<strong>2001</strong> Beschwerde stattgegeben<br />

VBK <strong>2001</strong>/3 Mobilfunkantenne 18.10.<strong>2001</strong> Beschwerde abgewiesen<br />

VBK <strong>2001</strong>/4 Führerausweisentzug 31.10.<strong>2001</strong> Beschwerde abgewiesen<br />

VBK <strong>2001</strong>/5 Führerausweisentzug 29.10.<strong>2001</strong> Beschwerde abgewiesen<br />

VBK <strong>2001</strong>/6 Führerausweis-Entzugsverwarnung 29.11.<strong>2001</strong> Beschwerde abgewiesen<br />

VBK <strong>2001</strong>/7 Signalisation 29.11.<strong>2001</strong> Beschwerde teilweise stattgegeben<br />

VBK <strong>2001</strong>/8 Verkehrsübertretung 29.11.<strong>2001</strong> Beschwerde abgewiesen<br />

VBK <strong>2001</strong>/9 Führerausweis-Entzugsverwarnung Verfahren hängig<br />

VBK <strong>2001</strong>/10 Führerausweisentzug 18.10.<strong>2001</strong> Beschwerde abgewiesen<br />

VBK <strong>2001</strong>/11 Verkehrsübertretung 15.11.<strong>2001</strong> Beschwerde abgewiesen<br />

VBK <strong>2001</strong>/12 Führerausweis-Sicherungsentzug 29.11.<strong>2001</strong> Beschwerde abgewiesen<br />

VBK <strong>2001</strong>/13 Baubewilligung Verfahren hängig<br />

VBK <strong>2001</strong>/14 Baubewilligung Verfahren hängig<br />

VBK <strong>2001</strong>/15 Entzug der Kontrollschilder 29.11.<strong>2001</strong> Beschwerde abgewiesen<br />

VBK <strong>2001</strong>/16 Führerausweisentzug Verfahren hängig<br />

VBK <strong>2001</strong>/17 Führerausweisentzug Beschwerde verworfen<br />

VBK <strong>2001</strong>/18 Führerausweisentzug Verfahren hängig<br />

VBK <strong>2001</strong>/19 Mobilfunkanlage Verfahren hängig<br />

VBK <strong>2001</strong>/20 Baubewilligung Verfahren hängig<br />

VBK <strong>2001</strong>/21 Baubewilligung Verfahren hängig<br />

VBK <strong>2001</strong>/22 Landvermessung Verfahren hängig<br />

VBK <strong>2001</strong>/23 Landvermessung Verfahren hängig<br />

VBK <strong>2001</strong>/24 Verfahrenskosten Verfahren hängig<br />

VBK <strong>2001</strong>/25 Baubewilligung Verfahren hängig<br />

VBK <strong>2001</strong>/26 Landvermessung Verfahren hängig<br />

VBK <strong>2001</strong>/27 Baubewilligung Verfahren hängig<br />

VBK <strong>2001</strong>/28 Landvermessung Verfahren hängig<br />

VBK <strong>2001</strong>/29 Landvermessung Verfahren hängig<br />

VBK <strong>2001</strong>/30 Landvermessung Verfahren hängig<br />

VBK <strong>2001</strong>/31 Baubewilligung noch nicht behandelt<br />

VBK <strong>2001</strong>/32 Führerausweis-Sicherungsentzug Verfahren hängig<br />

VBK <strong>2001</strong>/33 Kontrollfahrt noch nicht behandelt<br />

VBK <strong>2001</strong>/34 Baubewilligung noch nicht behandelt<br />

47


48<br />

Präsidium<br />

Abwicklung<br />

Von den 34 Beschwerden wurden 15 in den Sitzungen bis<br />

29. November <strong>2001</strong> behandelt. In 12 Fällen wurde eine Entscheidung<br />

gefasst <strong>und</strong> die Entscheide wurden zwischenzeitlich<br />

schriftlich ausgefertigt. Der Beschwerdeanfall stieg<br />

gegen Ende des Jahres massiv an, da vermehrt in Bausachen,<br />

vorwiegend gegen Entscheide der Vermarkungskommission,<br />

Beschwerden eingelegt wurden.<br />

Entscheide<br />

Die von der Kommission gefassten Entscheide umfassten<br />

nachfolgende Sachgebiete:<br />

3 Entscheide in Bausachen<br />

5 Entscheide in Führerausweisangelegenheiten<br />

1 Entscheid im Bereich Strassenverkehr<br />

3 Entscheide wegen Übertretung von Verkehrsvorschriften<br />

Kommission für Flüchtlingsfragen<br />

Vorsitzender: Dr. Georges S. Baur<br />

Wesentlichste Tätigkeit der Kommission für Flüchtlingsfragen<br />

im Jahr <strong>2001</strong> war es, zuhanden der <strong>Regierung</strong> eine<br />

Empfehlung über die Vorgehensweise in Bezug auf<br />

langjährig anwesende Personen aus Bosnien abzugeben.<br />

Im Flüchtlingsbereich war eine leichte Zunahme der Asylgesuche<br />

zu verzeichnen. Das Schwergewicht der von der<br />

Kommission beobachteten behördlichen Aktivitäten lag im<br />

Jahr <strong>2001</strong> auf der Durchführung zahlreicher Asylverfahren.<br />

Von der Verwaltungsbeschwerdeinstanz <strong>und</strong> vom Staatsgerichtshof<br />

wurden eine Vielzahl von Rechtsmittelverfahren<br />

durchgeführt. Diese führten unter anderem zu Korrekturen<br />

bei der Praxis hinsichtlich der Verfahrenshilfe.<br />

Im Frühjahr <strong>2001</strong> gab die Kommission für Flüchtlingsfragen<br />

zuhanden der <strong>Regierung</strong> eine Empfehlung über die Vorgehensweise<br />

in Bezug auf ca. 50 langjährig anwesende Personen<br />

aus Bosnien ab. Im November fand sodann ein<br />

Gespräch mit dem neuen Leiter des Verbindungsbüros des<br />

UNHCR für die Schweiz <strong>und</strong> Liechtenstein sowie dessen<br />

Mitarbeiterin statt. Anlässlich dieses Besuchs in Liechtenstein<br />

fand auch eine Besichtigung des Aufnahmezentrums<br />

für Flüchtlinge statt.<br />

Prüfungskommission für Rechtsanwälte<br />

Vorsitzender: Lic. iur. Harry Gstöhl<br />

Die Prüfungskommission für Rechtsanwälte hat im<br />

Geschäftsjahr <strong>2001</strong> zwei Prüfungssessionen abgehalten,<br />

<strong>und</strong> zwar eine Session im Frühjahr <strong>2001</strong> <strong>und</strong> eine Session<br />

im Herbst <strong>2001</strong>. Die Prüfungssessionen für die Eignungsprüfung<br />

von Rechtsanwälten aus dem EWR sind aufgr<strong>und</strong><br />

der entsprechenden Verordnung zweimal im Jahr abzuhalten.<br />

Die Prüfungskommission hält dann jeweils auch eine<br />

Session für die Rechtsanwaltsprüfung ab, auch wenn sich<br />

nicht mehr als ein Kandidat anmeldet.<br />

Frühjahrssession<br />

Für die Frühjahrssession, welche hinsichtlich der schriftlichen<br />

Prüfungen vom 26. März bis 2. April <strong>2001</strong> <strong>und</strong><br />

hinsichtlich der mündlichen Prüfungen am 14. Mai<br />

<strong>2001</strong> stattfand, haben sich fünf Kandidaten zur Rechtsanwaltsprüfung<br />

angemeldet. Vier Kandidaten haben die Prüfung<br />

bestanden. Ein Kandidat hat die Prüfung nicht bestanden.<br />

Herbstsession<br />

Für die Herbstsession, welche hinsichtlich der schriftlichen<br />

Prüfungen vom 24. September bis 1. Oktober <strong>2001</strong> <strong>und</strong><br />

hinsichtlich der mündlichen Prüfungen am 12. <strong>und</strong> 13.<br />

November <strong>2001</strong> stattfand, haben sich neun Kandidaten angemeldet:<br />

– sechs Kandidaten zur Rechtsanwaltsprüfung <strong>und</strong><br />

–drei Kandidaten zur Eignungsprüfung für ausländische<br />

Rechtsanwälte (EWR)<br />

Alle neun Kandidaten haben die Prüfung bestanden.<br />

Prüfungskommission für Treuhänder<br />

Vorsitzender: Dr. Walter Kert<br />

Die Kommission hat im Jahre <strong>2001</strong> insgesamt drei Sitzungen<br />

abgehalten.<br />

Im Berichtsjahr wurde keine Treuhänderprüfung durchgeführt.<br />

Damit wurde einem jahrelang geäusserten Wunsch,<br />

sowohl der Liechtensteinischen Fachhochschule als auch<br />

der Studierenden, Rechnung getragen, der darin bestand,<br />

dass die Treuhänderprüfungen jeweils nach Beendigung der<br />

Treuhändervorbereitungskurse im Februar eines jeden Jahres<br />

durchgeführt werden.<br />

Prüfungskommission für<br />

Wirtschaftsprüfer<br />

Vorsitzender: Bernhard Lampert<br />

Die schriftliche Prüfung wurde auf den 30. Oktober <strong>2001</strong><br />

<strong>und</strong> die mündliche auf den 3. Dezember <strong>2001</strong> angesetzt.<br />

Für die Prüfung wurden fünf Kandidaten zugelassen. Vier<br />

Kandidaten haben die Prüfungen bestanden. Ein Kandidat<br />

erreichte bei den schriftlichen Prüfungen die nötige Punktezahl<br />

nicht <strong>und</strong> wurde somit zur mündlichen Prüfung nicht<br />

eingeladen. Zwei Kandidaten sind in Liechtenstein <strong>und</strong> drei<br />

in der Schweiz wohnhaft. Die Prüfung ist als Zusatzprüfung<br />

anzusehen, da bei den Kandidaten ein ausländisches<br />

Diplom als Wirtschaftsprüfer als Zulassungsbedingung<br />

gefordert wird. Die Zulassungsbedingungen sind in den<br />

jeweiligen Verordnungen ersichtlich.<br />

Prüfungskommission<br />

Als Mitglieder der Prüfungskommission für die Mandatsperiode<br />

<strong>2001</strong> bis 2005 sind die nachfolgenden Personen von<br />

der <strong>Regierung</strong> bestellt worden: Bernhard Lampert, Triesen,<br />

als Vorsitzender; Arno Catrina, Haldenstein, <strong>und</strong> Dr. Paul<br />

Meier, Landrichter, als Mitglieder. Ersatzmitglieder sind:<br />

Roger Frick, Triesen, Uwe Öhri, Landrichter, <strong>und</strong> Hans-Peter<br />

Urscheler, Laax.<br />

Nebst den jeweiligen Sitzungen vor <strong>und</strong> nach den schriftlichen<br />

<strong>und</strong> mündlichen Prüfungen fanden Sitzungen am 3.<br />

Juli <strong>2001</strong> sowie am 22. November <strong>2001</strong> statt. An den Sitzungen<br />

wurden die definitiven Termine <strong>und</strong> die Prüfgebiete<br />

festgelegt. Im Weiteren wurde die Erstellung der Prüfungs-


aufgaben <strong>und</strong> die Korrektur der Prüfungen unter den Mitgliedern<br />

aufgeteilt.<br />

Prüfung<br />

Die schriftliche Prüfung dauerte 8 St<strong>und</strong>en <strong>und</strong> umfasste<br />

bei allen Kandidaten die Prüfungsfächer «Revision <strong>und</strong><br />

Gesellschaftsrecht» sowie «Steuerrecht <strong>und</strong> Abgabenrecht».<br />

Die mündliche Prüfung dauerte ca. 45 Minuten <strong>und</strong><br />

umfasste die Prüfungsfächer «Berufsrecht», «Gesellschafts<strong>und</strong><br />

Sachenrecht» <strong>und</strong> diejenigen Gebiete aus der schriftlichen<br />

Prüfung, die der Kandidat nicht genügend beantworten<br />

konnte.<br />

Die Prüfung konzentriert sich auf speziell liechtensteinische<br />

Besonderheiten, da die ordentliche Prüfertätigkeit bereits<br />

beim Abschluss des ausländischen Wirtschaftsprüferdiploms<br />

erlernt <strong>und</strong> geprüft wurde.<br />

Präsidium<br />

49


Äusseres<br />

RESSORTBERICHT<br />

Ressortinhaber:<br />

<strong>Regierung</strong>srätin Dr. Andrea Willi bis 5. April <strong>2001</strong><br />

<strong>Regierung</strong>srat Dr. Ernst Walch ab 5. April <strong>2001</strong><br />

Die liechtensteinische Aussenpolitik war im Berichtsjahr<br />

durch eine Reihe von ausserordentlichen <strong>und</strong> bedeutsamen<br />

Aktivitäten gekennzeichnet. Es war das Jahr des liechtensteinischen<br />

Vorsitzes im Europarat, in der EFTA <strong>und</strong> -<br />

gemeinsam mit Schweden - im EWR. Das Ressort Äusseres,<br />

das Amt für Auswärtige Angelegenheiten <strong>und</strong> die diplomatischen<br />

Vertretungen Liechtensteins waren in die von der<br />

<strong>Regierung</strong> unternommenen Anstrengungen im Zusammenhang<br />

mit dem Finanzplatz Liechtenstein <strong>und</strong> bei der internationalen<br />

Terrorismusbekämpfung intensiv eingeb<strong>und</strong>en.<br />

Das Ressort Äusseres war ebenfalls federführend bei der<br />

Einleitung der weiteren Schritte zur Aufarbeitung der<br />

Geschichte Liechtensteins im Zweiten Weltkrieg. Ebenfalls<br />

zuständig ist das Ressort Äusseres in der Staatenklage<br />

Liechtenstein vs. Deutschland beim IGH, wo am 1. Juni<br />

<strong>2001</strong> die Klage eingereicht wurde.<br />

Zu den weiteren wichtigen Aufgaben gehörten im Berichtsjahr<br />

wiederum der Menschenrechtsbereich, die internationale<br />

humanitäre Hilfe einschliesslich der Osteuropahilfe <strong>und</strong><br />

der Entwicklungshilfe sowie die Zusammenarbeit in internationalen<br />

Organisationen <strong>und</strong> im Rahmen von internationalen<br />

<strong>und</strong> bilateralen Abkommen, bei denen Liechtenstein<br />

Mitglied bzw. Vertragspartei ist. Bei der internationalen<br />

humanitären Hilfe konnten wieder klare Akzente der Solidarität<br />

Liechtensteins gesetzt werden. Im Zusammenhang<br />

mit einem Postulat des <strong>Landtag</strong>s wurden mit der Direktion<br />

für Entwicklungszusammenarbeit des Eidgenössischen<br />

Departements für auswärtige Angelegenheiten verschiedene<br />

Formen der konkreten Zusammenarbeit <strong>und</strong> des Einbezugs<br />

von Personen aus Liechtenstein vereinbart.<br />

Durch zahlreiche Besuche aus dem Ausland <strong>und</strong> im Ausland<br />

erfolgte die Pflege der bilateralen Beziehungen. 22 Botschafter<br />

<strong>und</strong> Botschafterinnen überreichten ihr Beglaubigungsschreiben.<br />

Neuer liechtensteinischer Botschafter in Bern<br />

Auf Vorschlag der <strong>Regierung</strong> hatte S.D. der Landesfürst<br />

Prinz Stefan von <strong>und</strong> zu Liechtenstein zum Nachfolger von<br />

Prinz Wolfgang von <strong>und</strong> zu Liechtenstein zum Botschafter<br />

in Bern ernannt. Der Antrittsbesuch von Prinz Stefan erfolgte<br />

am 22. Juni <strong>2001</strong>.<br />

Klage beim Internationalen Gerichtshof (IGH)<br />

Liechtenstein reichte am 1. Juni beim IGH in Den Haag<br />

Klage gegen die B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland wegen Verletzung<br />

der staatlichen Souveränität ein. Hintergr<strong>und</strong> dieser<br />

Klage ist die Behandlung liechtensteinischen Vermögens<br />

auf dem Gebiet der ehemaligen Tschechoslowakei durch<br />

die B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland als deutsches Auslandsvermögen<br />

aufgr<strong>und</strong> der deutschen Rechtssprechung aus dem<br />

Jahr 1998. Die darauf erfolgten bilateralen Konsultationen<br />

zwischen Liechtenstein <strong>und</strong> Deutschland waren ergebnislos<br />

verlaufen.<br />

Aufarbeitung der Geschichte Liechtensteins im<br />

Zweiten Weltkrieg<br />

Nachdem die <strong>Regierung</strong> bereits im Dezember 2000 ein<br />

Strategiepapier im Hinblick auf die Aufarbeitung der Rolle<br />

Liechtensteins im Zweiten Weltkrieg verabschiedet hatte,<br />

folgten im Mai <strong>2001</strong> aufgr<strong>und</strong> der Vorarbeiten der von der<br />

<strong>Regierung</strong> eingesetzten Koordinierungsgruppe verschiede-<br />

ne konkrete Beschlüsse. So hat die <strong>Regierung</strong> eine unabhängige<br />

Historikerkommission bestellt, welche die verschiedenen<br />

aufgeworfenen Fragen <strong>und</strong> Vorstösse wissenschaftlich<br />

untersuchen <strong>und</strong> aufklären soll, wobei die bereits vorliegenden<br />

sowie laufenden Forschungsarbeiten zu berücksichtigen<br />

sind. Diese Kommission setzt sich aus Historikern aus<br />

Liechtenstein, der Schweiz, Österreich <strong>und</strong> Israel zusammen.<br />

Die <strong>Regierung</strong> hat gleichzeitig einen Beratungs- <strong>und</strong><br />

Koordinierungsausschuss bestellt, welcher die <strong>Regierung</strong> zu<br />

Fragen in Zusammenhang mit der historischen Untersuchung<br />

berät. Mit Bericht <strong>und</strong> Antrag hat die <strong>Regierung</strong> dem<br />

<strong>Landtag</strong> im Berichtsjahr einen Gesetzesentwurf <strong>und</strong> einen<br />

Finanzbeschluss in Zusammenhang mit der eingeleiteten<br />

Untersuchung zur Rolle Liechtensteins im Zweiten Weltkrieg<br />

unterbreitet. Im Gesetz, welches im Dezember <strong>2001</strong><br />

in Kraft getreten ist, wird die Pflicht zur Akteneinsicht in<br />

entsprechende Unterlagen aus jener Zeit <strong>und</strong> eine Verpflichtung<br />

zur Aktenaufbewahrung statuiert. Im Rahmen des<br />

Finanzbeschlusses wurde ein Kredit in Höhe von r<strong>und</strong> 2<br />

Mio. Franken für die Durchführung der Untersuchungen<br />

beantragt. Die von der <strong>Regierung</strong> bestellte unabhängige<br />

Historikerkommission hat im September ihre Arbeiten aufgenommen<br />

<strong>und</strong> im Berichtsjahr noch zwei Sitzungen durchgeführt.<br />

Es wurden bereits erste Forschungsaufträge erteilt.<br />

Europäische Freihandelsassoziation (EFTA)<br />

Am 21./22. Juni fand in Vaduz die ordentliche Frühjahrstagung<br />

des EFTA-Rats auf Ministerebene statt. Es war das<br />

erste in Liechtenstein durchgeführte EFTA-Ministertreffen,<br />

<strong>und</strong> es fand unter dem Vorsitz des Ressortinhabers statt, da<br />

Liechtenstein im ersten Halbjahr <strong>2001</strong> den EFTA-Vorsitz<br />

inne hatte.<br />

Mit der Unterzeichnung des Abkommens zur Änderung der<br />

EFTA-Konvention, das nun unter dem Namen «Vaduzer Konvention»<br />

bekannt ist, setzte die Ministertagung einen wichtigen<br />

Schritt als Antwort auf die sich aus der europäischen <strong>und</strong><br />

internationalen Integration ergebenden Herausforderungen.<br />

Es werden zwischen den EFTA-Staaten Integrationsbedingungen<br />

geschaffen, welche den heutigen Anforderungen<br />

entsprechen bzw. sich weitgehend an den bilateralen<br />

Abkommen der Schweiz mit der EU orientieren. Die revidierte<br />

EFTA-Konvention wird die Zusammenarbeit zwischen den<br />

EFTA-Staaten stärken <strong>und</strong> durch die Anpassung an die aktuellen<br />

Rahmenbedingungen einer global tätigen Wirtschaft<br />

für die Wirtschaftsakteure, aber auch für die EFTA-Staatsangehörigen<br />

von Vorteil sein. Andererseits wird die Konvention<br />

eine verbesserte Plattform für den Ausbau der Drittlandbeziehungen<br />

der EFTA-Staaten darstellen. Liechtenstein <strong>und</strong> die<br />

Schweiz vereinbarten über ein Protokoll zum Abkommen die<br />

weiteren Schritte im Hinblick darauf, dass sich die beiden<br />

Staaten innerhalb festgelegter Fristen <strong>und</strong> unter Berücksichtigung<br />

der für Liechtenstein im EWR geltenden Regelungen<br />

einen möglichst gleichwertigen Zugang der jeweiligen Staatsangehörigen<br />

im anderen Staat gewähren.<br />

Anlässlich des Treffens stellten die Minister Islands, Liechtensteins<br />

<strong>und</strong> Norwegens hinsichtlich des EWR-Abkommens<br />

fest, dass dieses nach wie vor gut funktioniere. Es<br />

besteht aus ihrer Sicht allerdings ein Bedarf, dass die EFTA-<br />

/EWR-Staaten im «decision shaping»-Prozess zur EWR-relevanten<br />

EU-Gesetzgebung sowie bei den EU-Programmen<br />

noch vermehrt involviert werden. Die EFTA-EWR-Minister<br />

unterstrichen die Bedeutung eines vermehrten Einbezugs in<br />

Politik-Diskussionen der EU hinsichtlich des Internen Marktes<br />

<strong>und</strong> der damit zusammenhängenden Zusammenarbeit.<br />

Sie begrüssten ausserdem die Fortschritte, welche die EU<br />

bei den Beitrittsverhandlungen bislang erzielt hat, <strong>und</strong><br />

unterstrichen die Notwendigkeit des gleichzeitigen Beitritts<br />

der EU-Beitrittskandidaten zum EWR-Abkommen.<br />

2<br />

51


52<br />

Äusseres<br />

Die ordentliche Herbsttagung des EFTA-Rates auf Ministerebene<br />

fand am 13. Dezember unter dem Vorsitz des norwegischen<br />

Ministers für Handel <strong>und</strong> Industrie statt. Liechtenstein<br />

war durch den Ressortinhaber vertreten. Die EFTA-<br />

Minister begrüssten unter anderem die Fortschritte, die bei<br />

den Verhandlungen über den Abschluss neuer Freihandelsabkommen<br />

in Nord- <strong>und</strong> Südamerika sowie in Asien<br />

gemacht worden waren. Als grosser Erfolg konnte der<br />

Abschluss der Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen<br />

mit Singapur bezeichnet werden. In der ersten Hälfte<br />

des Jahres 2002 sollen die laufenden Verhandlungen mit<br />

Chile <strong>und</strong> Kanada abgeschlossen werden. Der amerikanische<br />

<strong>und</strong> südostasiatische Raum sind wichtige Absatzmärkte<br />

für die liechtensteinische Wirtschaft. Im Mittelmeerraum<br />

sind die EFTA-Staaten an weiteren Freihandelsabkommen,<br />

nämlich mit Tunesien, Ägypten <strong>und</strong> Zypern interessiert,<br />

damit die Wirtschaftsakteure aus den EFTA-Ländern die<br />

gleichen Marktzugangschancen wie jene aus den EU-Staaten<br />

erhalten. Mit Südafrika wurden bereits exploratorische<br />

Gespräche geführt, so dass die Voraussetzungen für den<br />

baldigen Beginn von Freihandelsverhandlungen mit diesem<br />

wichtigen Land in naher Zukunft gegeben sein dürften. Im<br />

Rahmen der Zusammenarbeitserklärung mit Jugoslawien<br />

wird ein Ausschuss Vorbereitungen für zukünftige Freihandelsverhandlungen<br />

treffen. Liechtenstein unterstützt aktiv<br />

die Bemühungen der EFTA-Staaten, weitere Freihandelsabkommen<br />

abzuschliessen, gilt es doch für die liechtensteinische<br />

Industrie <strong>und</strong> Wirtschaft die bestmöglichen Rahmenbedingungen<br />

<strong>und</strong> Marktzugangschancen auszuhandeln.<br />

Da sich die EU durch die Verträge von Maastricht <strong>und</strong><br />

Amsterdam weiterentwickelt hat <strong>und</strong> diese Änderungen im<br />

EWR-Abkommen nicht reflektiert sind, befürworteten die<br />

Minister, mögliche technische Anpassungen des EWR-<br />

Abkommens zu untersuchen.<br />

Europäischer Wirtschaftsraum (EWR)<br />

Die Aussenminister der drei EFTA-/EWR-Staaten Liechtenstein,<br />

Island <strong>und</strong> Norwegen trafen sich anlässlich des EWR-<br />

Ministerrats mit der schwedischen EU-Präsidentschaft <strong>und</strong><br />

der Kommission am 25. Juni in Luxemburg. Der Ressortinhaber<br />

ko-präsidierte das EWR-Treffen mit seiner schwedischen<br />

Amtskollegin, der Vorsitzenden des EWR- <strong>und</strong> des<br />

EU-Rates .<br />

Nach einer Bestandesaufnahme zur Zusammenarbeit im<br />

EWR wurde unter anderem auch die Frage der nachhaltigen<br />

Entwicklung diskutiert. Die liechtensteinische Delegation<br />

begrüsste die verstärkte Ausrichtung der EU auf eine nachhaltige<br />

Wirtschaftspolitik. Liechtenstein hat die Alpenkonvention<br />

mit initiiert <strong>und</strong> misst daher diesen Bemühungen<br />

eine besondere Bedeutung bei. Liechtenstein sprach sich<br />

auch für eine entsprechende Änderung der Strassentransportpolitik<br />

im Binnenmarkt aus. Im Anschluss an den Ministerrat<br />

lud der liechtensteinische Vorsitz die isländische <strong>und</strong><br />

norwegische Delegation sowie den EFTA-Generalsekretär<br />

zu einem Arbeitsessen ein, bei welchem Fragen der EWR-<br />

Zusammenarbeit in Anbetracht der Integrationsdynamik<br />

innerhalb der EU (Vertragsänderung, Erweiterung) erörtert<br />

wurden.<br />

Beim EWR-Ministerratstreffen am 9. Oktober in Luxemburg<br />

unter norwegischem Vorsitz wurden unter anderem der<br />

Stand der EU-Erweiterungsverhandlungen <strong>und</strong> ihre Auswirkungen<br />

auf den EWR sowie die geplanten EU-Reformen<br />

diskutiert. Die Terrorismusbekämpfung stand aus aktuellem<br />

Anlass beim informellen politischen Dialog der Minister im<br />

Mittelpunkt. Liechtenstein bekräftigte seine volle Unterstützung<br />

für die Bemühungen der USA <strong>und</strong> der EU in diesem<br />

Bereich. Im Hinblick auf die finanziellen Aspekte der Terro-<br />

rismusbekämpfung wurde auf die Reformmassnahmen des<br />

liechtensteinischen Finanzplatzes sowie auf die gute internationale<br />

Zusammenarbeit, namentlich auf der Gr<strong>und</strong>lage<br />

der diesbezüglichen Konventionen, verwiesen.<br />

Europarat<br />

Am 12. April wurde der Generalsekretär des Europarats zu<br />

einem Arbeitsbesuch in Liechtenstein empfangen. Auf dem<br />

Programm stand ein Höflichkeitsbesuch bei <strong>Regierung</strong>schef<br />

Otmar Hasler. Anschliessend fand ein Gespräch mit <strong>Regierung</strong>srat<br />

Dr. Ernst Walch <strong>und</strong> dem Ständigen Vertreter des<br />

Fürstentums Liechtenstein beim Europarat, Botschafter Dr.<br />

Josef Wolf, sowie mit Mitgliedern der liechtensteinischen<br />

Parlamentarier-Delegation beim Europarat <strong>und</strong> mit der Aussenpolitischen<br />

Kommission des <strong>Landtag</strong>es statt.<br />

Der Ressortinhaber nahm am 11. Mai an der 108. Sitzung<br />

des Ministerkomitees des Europarats in Strassburg unter<br />

dem Vorsitz Lettlands teil. Die Delegationen der 43 Mitgliedstaaten<br />

konzentrierten ihre Beratungen auf die Lage<br />

auf dem Balkan sowie im Kaukasus <strong>und</strong> erörterten den Beitrag,<br />

den der Europarat zur Lösung der Konflikte in diesen<br />

Regionen leisten kann. Zudem wurde die Lage in Tschetschenien<br />

erneut diskutiert. Die Delegationen betonten die<br />

Dringlichkeit von Fortschritten in der Verfolgung der<br />

Urheber dieser Menschenrechtsverletzungen.<br />

Vorsitz im Ministerkomitee des Europarats<br />

(Mai bis November <strong>2001</strong>)<br />

Der liechtensteinische Vorsitz war bestrebt, dem Europarat<br />

neue Impulse zu geben <strong>und</strong> das schon Erreichte durch die<br />

Fortführung der von den Vorgängern im Vorsitz eingeleiteten<br />

Arbeiten zu festigen. Als eines der wichtigsten Ergebnisse<br />

konnte die Erhöhung des Europaratshaushalts von<br />

158 Millionen Euro auf 169 Millionen Euro, was einem Budgetwachstum<br />

von 6,8 % entspricht, erreicht werden. Trotz<br />

dieser Stärkung der finanziellen Basis werden eine grosse<br />

Anzahl der Aktivitäten des Europarats weiterhin aus freiwilligen<br />

Beiträgen finanziert. Ein weiteres Ziel des Vorsitzes<br />

bestand in der Stärkung des Europäischen Gerichtshofs für<br />

Menschenrechte. Anlässlich der Ministersession konnte eine<br />

diesbezügliche Erklärung verabschiedet werden. Die Zusammenarbeit<br />

mit den anderen internationalen Organisationen<br />

bildete eine weitere wichtige Zielsetzung im liechtensteinischen<br />

Vorsitzprogramm.<br />

Auf Initiative Liechtensteins wurde auch die de-jure-Abschaffung<br />

der Todesstrafe in allen Mitgliedsstaaten zu<br />

einem regelmässigen Thema der Ministerdelegierten. Dies<br />

kann als eine wichtige Ergänzung zur Debatte in der Parlamentarischen<br />

Versammlung über die Einführung von Moratorien<br />

bezüglich der Todesstrafe in den Beobachterstaaten<br />

(USA <strong>und</strong> Japan) betrachtet werden. Im Zusammenhang<br />

mit dem verstärkten Kampf gegen den Terrorismus wird<br />

dem Expertenausschuss zur Bekämpfung der Geldwäsche<br />

(PC-R-EV) erhöhte Aufmerksamkeit beigemessen.<br />

Am 13. <strong>und</strong> 14. September fand auf Initiative Liechtensteins<br />

in Strassburg die zweite Expertensitzung statt, die<br />

sich mit den Auswirkungen der Ratifizierung des Statuts für<br />

einen Internationalen Strafgerichtshof befasste.<br />

Ebenfalls auf liechtensteinische Initiative trafen am 30.<br />

Oktober hohe Vertreter des Europarats <strong>und</strong> der OSZE zu<br />

einem Koordinationstreffen im Hinblick auf ein gemeinsames<br />

Vorgehen gegen Terrorismus zusammen. Die Vorsitzenden<br />

der beiden Organisationen sowie die Generalsekretäre<br />

<strong>und</strong> Präsidenten der Parlamentarischen Versammlungen der<br />

beiden Organisationen verabschiedeten eine gemeinsame<br />

Erklärung zur Terrorismusbekämpfung, in der insbesondere


auch die Notwendigkeit eines verstärkten interkulturellen<br />

Dialgos unterstrichen wurde.<br />

An der 109. Ministersession vom 8. November wurde unter<br />

liechtensteinischem Vorsitz ein Communiqué verabschiedet,<br />

das sich ausschliesslich dem Thema Terrorismusbekämpfung<br />

widmet.<br />

Anlässlich des Vorsitzes im Ministerkomitee weilte der Ressortinhaber<br />

insgesamt viermal in Strassburg. Neben den<br />

beiden Ministersessionen im Mai <strong>und</strong> November, an denen<br />

der Vorsitz begann bzw. zu Ende ging, präsentierte er der<br />

Parlamentarischen Versammlung in der Juni- <strong>und</strong> Septembersession<br />

die Aktivitäten des Ministerkomitees <strong>und</strong> beantwortete<br />

dabei Fragen von Parlamentariern. Im September<br />

sprach <strong>Landtag</strong>spräsident Klaus Wanger vor der Parlamentarischen<br />

Versammlung. Ebenfalls im September weilte S.D.<br />

Fürst Hans-Adam II. von <strong>und</strong> zu Liechtenstein in Strassburg<br />

anlässlich eines Kolloquiums über die europäische Identität,<br />

das vom liechtensteinischen Vorsitz initiiert <strong>und</strong> durchgeführt<br />

wurde. Das Staatsoberhaupt nahm auch am Konzert<br />

des Symphonischen Orchesters Liechtenstein mit Werken<br />

von Josef Gabriel Rheinberger sowie am anschliessenden<br />

Empfang im Château des Rohan teil.<br />

Organisation für Sicherheit <strong>und</strong> Zusammenarbeit in<br />

Europa (OSZE)<br />

Die OSZE stand <strong>2001</strong> unter rumänischem Vorsitz. Der OSZE<br />

Troika gehörten Österreich, Rumänien <strong>und</strong> Portugal an. Als<br />

Folge des Terroranschlags vom 11. September in New York<br />

stand das 9. Treffen des OSZE-Ministerrats vom 3.-4.<br />

Dezember in Bukarest vor allem im Zeichen der Terrorismusbekämpfung.<br />

Mit der Verabschiedung eines Beschlusses<br />

<strong>und</strong> eines Aktionsplans gegen Terrorismus bekräftigten die<br />

OSZE-Teilnehmerstaaten ihren Willen zur Zusammenarbeit<br />

innerhalb der OSZE wie auch mit der UNO, mit anderen<br />

Organisationen <strong>und</strong> Partnern im Kampf gegen Terrorismus.<br />

Ausserdem wurde ein Beschluss zur Stärkung des politischen<br />

Dialogs <strong>und</strong> zur Stärkung der wirtschaftlichen<br />

Dimension verabschiedet.<br />

Organisation der Vereinten Nationen (UNO)<br />

Die UNO hatte das Jahr <strong>2001</strong> zum Jahr der Freiwilligen<br />

erklärt <strong>und</strong> die Mitgliedsländer aufgefordert, diesbezügliche<br />

Aktivitäten zu setzen. Die enorme Arbeit, die freiwillige<br />

Helfer <strong>und</strong> Helferinnen täglich weltweit leisten, <strong>und</strong> die<br />

Tatsache, dass die freiwillige Arbeit trotz ihrer Bedeutung<br />

vielfach kaum Beachtung findet, sollte mit der Ausrufung<br />

dieses Jahres gewürdigt werden. In Liechtenstein fanden<br />

hierzu zahlreiche Veranstaltungen statt, die einerseits<br />

dazu dienen sollten, den betroffenen Personen Dank zu<br />

sagen, aber auch dazu, die Öffentlichkeit noch vermehrt<br />

auf die Bedeutung der Freiwilligenarbeit aufmerksam zu<br />

machen.<br />

Liechtenstein nahm an der 57. Session der UNO-Menschenrechtskommission<br />

vom 19. März bis 27. April in Genf als<br />

Beobachter teil <strong>und</strong> konzentrierte seine Arbeit unter anderem<br />

auf die Rechte der Frau sowie die Problematik der<br />

Straflosigkeit von Menschenrechtsverletzungen.<br />

Die <strong>Regierung</strong> verabschiedete im Juni den zweiten Bericht<br />

Liechtensteins über die Umsetzung des Übereinkommens<br />

zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau<br />

(Frauenkonvention). Neben den gesetzlichen Anpassungen<br />

sind darin vor allem auch alle begleitenden Massnahmen<br />

enthalten, welche Liechtenstein getroffen hat, um die<br />

Gleichstellung von Frau <strong>und</strong> Mann zu verwirklichen, die Diskriminierung<br />

der Frau zu verhindern <strong>und</strong> Gewalt gegen<br />

Frauen zu bekämpfen.<br />

Äusseres<br />

Vom 25. bis 27. Juni fand in New York eine Sondersession<br />

der Generalversammlung der Vereinten Nationen zum<br />

Thema HIV/AIDS statt. <strong>Regierung</strong>srat Hansjörg Frick vertrat<br />

Liechtenstein. Die UNO-Mitgliedstaaten verabschiedeten<br />

eine Absichtserklärung über HIV/AIDS mit dem Titel «Globale<br />

Krise - globales Handeln». Diese Erklärung legt gemeinsame<br />

Gr<strong>und</strong>sätze <strong>und</strong> Zielsetzungen der Staatengemeinschaft<br />

für die kommenden Jahre fest <strong>und</strong> konzentriert<br />

sich auf die wesentlichsten Themen in der HIV/AIDS-<br />

Bekämpfung, insbesondere Forschung <strong>und</strong> Entwicklung,<br />

Menschenrechte, Prävention <strong>und</strong> notwendige Geldmittel.<br />

Für den von Generalsekretär Kofi Annan ins Leben gerufenen<br />

globalen Fonds zur Bekämpfung von HIV/AIDS wurden<br />

verschiedene finanzielle Beiträge angekündigt. Die <strong>Regierung</strong><br />

hat einen Beitrag von USD 100 000.— für diesen<br />

Fonds genehmigt.<br />

Liechtenstein nahm an der wiederaufgenommenen 6. Konferenz<br />

der Vertragsparteien des Rahmenübereinkommens<br />

über Klimaänderungen vom 18. bis 27. Juli in Bonn teil. Das<br />

Rahmenübereinkommen der Vereinten Nationen über Klimaänderungen<br />

ist eines der wichtigsten internationalen<br />

Umweltübereinkommen. Dessen Ziele, die Reduktion der<br />

Treibhausgasemissionen <strong>und</strong> deren Stabilisierung auf einem<br />

Niveau, welches keine Gefahr für das Klimasystem der Erde<br />

darstellt, sind auch für Liechtenstein von grosser Bedeutung.<br />

Liechtenstein nahm deshalb auch an der 7. Konferenz<br />

der Vertragsparteien des Rahmenübereinkommens über Klimaänderungen<br />

vom 29. Oktober bis 9. November in Marrakesch<br />

teil.<br />

Vom 31. August bis 7. September fand in Durban, Südafrika,<br />

die «Weltkonferenz gegen Rassismus, Rassendiskriminierung,<br />

Fremdenfeindlichkeit <strong>und</strong> verwandte Intoleranz»<br />

statt. Liechtenstein war durch eine Delegation unter der Leitung<br />

des Ressortinhabers vertreten. Der Konflikt im Nahen<br />

Osten <strong>und</strong> die rassistischen Ideologien <strong>und</strong> Praktiken, die<br />

mit der Kolonialisierung <strong>und</strong> dem Sklavenhandel verb<strong>und</strong>en<br />

waren, beherrschten die Konferenz. Aspekte der Wirtschafts-<br />

<strong>und</strong> Handelspolitik, der Entwicklungszusammenarbeit<br />

sowie Ungleichheit zwischen den verschiedenen Regionen<br />

der Erde, die Globalisierung <strong>und</strong> ihre negativen Folgen,<br />

die Migrations- <strong>und</strong> Flüchtlingsproblematik, religiöse Intoleranz,<br />

die Diskriminierung von sprachlichen oder ethnischen<br />

Minderheiten, von indigenen Bevölkerungsgruppen <strong>und</strong><br />

von Frauen fanden - alle in der einen oder anderen Weise<br />

mit Rassismus verknüpft - Eingang in die politische<br />

Erklärung <strong>und</strong> in das Aktionsprogramm. Mit der Verabschiedung<br />

der Erklärung <strong>und</strong> des Aktionsprogramms verpflichten<br />

sich die über 160 beteiligten Staaten zu konkreten<br />

Massnahmen in der Beseitigung der oben genannten<br />

Ungleichheiten <strong>und</strong> in der Bekämpfung aller Formen von<br />

Rassismus, Rassendiskriminierung, Fremdenfeindlichkeit<br />

<strong>und</strong> verwandter Intoleranz.<br />

Am 16. Oktober traf der Ressortinhaber mit dem Generalsekretär<br />

der Vereinten Nationen, Kofi Annan, zu einem<br />

Gedankenaustausch zusammen. Den Schwerpunkt des<br />

Gesprächs bildete die Terrorismusbekämpfung.<br />

Seit der Verabschiedung der UNO-Charta am 24. Oktober<br />

1945 in San Francisco wird dieser Tag als der Tag der Vereinten<br />

Nationen gefeiert. Durch die einschneidenden Ereignisse<br />

vom 11. September <strong>und</strong> danach kam dem UNO-Tag im<br />

Berichtsjahr besondere Bedeutung zu. Der Bedrohung durch<br />

internationalen Terrorismus kann nur durch eine effiziente<br />

multilaterale Koordination <strong>und</strong> Zusammenarbeit wirkungsvoll<br />

begegnet werden. Die UNO hat dabei als das einzige Forum<br />

von praktisch universeller Mitgliedschaft eine besonders<br />

wichtige Rolle zu übernehmen. Die grösste Herausforderung<br />

53


54<br />

Äusseres<br />

für die Vereinten Nationen bildet gegenwärtig zweifellos der<br />

Kampf gegen den Terrorismus. Sowohl die Generalversammlung<br />

als auch der Sicherheitsrat haben schnell auf die Ereignisse<br />

vom 11. September reagiert. Der Sicherheitsrat verabschiedete<br />

mit der Resolution 1373 vom 27. September eine<br />

der am weitesten reichenden Resolutionen in der Geschichte<br />

der UNO. Alle Staaten sind zu einem umfassenden Massnahmenkatalog<br />

zur Terrorismusbekämpfung, insbesondere auch<br />

im Bereich der Bekämpfung der Finanzierung des Terrorismus,<br />

verpflichtet. Liechtenstein beteiligte sich sehr aktiv an<br />

der Umsetzung der Resolution, legte insbesondere dem Antiterrorismusausschuss<br />

fristgerecht auf Jahresende einen nationalen<br />

Bericht vor <strong>und</strong> unterbreitete das Angebot, einen<br />

Experten aus Liechtenstein bereitzustellen.<br />

Liechtenstein gehört auch zu jenen Staaten, die sich ohne<br />

Verzug <strong>und</strong> wie schon bisher zu einer intensiven Zusammenarbeit<br />

im Bereich der internationalen Bekämpfung des<br />

Terrorismus verpflichtet haben, sei dies durch die Ratifizierung<br />

der entsprechenden Übereinkommen, sei dies durch<br />

seine Bereitschaft, mit anderen Staaten z.B. im Bereich der<br />

Rechtshilfe intensiv zusammenzuarbeiten. Liechtenstein hat<br />

demzufolge auch alle relevanten Resolutionen des UNO-<br />

Sicherheitsrats umgehend über Verordnungen in liechtensteinisches<br />

Recht umgesetzt.<br />

Am 13. November, aus Anlass der Generaldebatte der Vereinten<br />

Nationen, sprach der Ressortinhaber zur UNO-Generalversammlung.<br />

Er trat unter anderem auf das Thema der<br />

Bekämpfung des Terrorismus <strong>und</strong> insbesondere auf die in<br />

Liechtenstein unternommenen diesbezüglichen Bemühungen<br />

ein. Der Aufenthalt in New York <strong>und</strong> Washington diente<br />

auch der Pflege der bilateralen Kontakte mit verschiedenen<br />

<strong>Regierung</strong>svertretern, mit dem Präsidenten der Generalversammlung<br />

<strong>und</strong> mit Mitgliedern der amerikanischen<br />

<strong>Regierung</strong> <strong>und</strong> des Kongresses. Die internationale Zusammenarbeit<br />

im Bereich der Terrorismus- <strong>und</strong> Geldwäschereibekämpfung<br />

stand dabei jeweils im Vordergr<strong>und</strong>.<br />

Der Tag der Kinderrechte wurde am 20. November begangen.<br />

Liechtenstein ist Vertragspartei der Konvention über<br />

die Rechte des Kindes. Der internationale Schutz der Kinder<br />

<strong>und</strong> ihrer Rechte ist ein wichtiges Element der internationalen<br />

Zusammenarbeit.<br />

Die UNO leitete am 11. Dezember in New York offiziell das<br />

Internationale Jahr der Berge 2002 ein. In Liechtenstein sind<br />

hierzu zahlreiche Aktivitäten geplant.<br />

Welthandelsorganisation (WTO)<br />

Vom 9. bis 14. November fand in Doha/Katar die vierte<br />

WTO-Ministerkonferenz statt. Liechtenstein war durch <strong>Regierung</strong>srat<br />

Hansjörg Frick, Inhaber des Ressorts Wirtschaft,<br />

vertreten. Die Konferenz konnte mit Erfolg abgeschlossen<br />

werden. Die 142 WTO-Mitglieder einigten sich auf die Lancierung<br />

einer neuen Welthandelsr<strong>und</strong>e, d.h. auf eine neue<br />

multilaterale Liberalisierungsr<strong>und</strong>e, was angesichts des politischen<br />

Umfelds vor der Tagung nicht ohne weiteres erwartet<br />

werden konnte. Die neue Verhandlungsr<strong>und</strong>e sollte in<br />

drei Jahren abgeschlossen werden. Die Ministerkonferenz<br />

bildete ausserdem den feierlichen Rahmen für den formalen<br />

Beschluss, China <strong>und</strong> Taiwan in die Welthandelsorganisation<br />

aufzunehmen.<br />

Bilaterale Besuche <strong>und</strong> Gespräche in Liechtenstein<br />

Am 22. März weilte Lothar Mark, Mitglied des deutschen<br />

B<strong>und</strong>estages, in seiner Eigenschaft als Berichterstatter der<br />

SPD-Fraktion im Auswärtigen Ausschuss für die Schweiz,<br />

Liechtenstein <strong>und</strong> Österreich zu einem Besuch in Liechtenstein.<br />

Die Stagiaires des schweizerischen diplomatischen Dienstes<br />

besuchten Liechtenstein am 24. <strong>und</strong> 25. April. Das Besuchsprogramm<br />

umfasste einen Empfang durch S.D. Fürst Hans-<br />

Adam II. von <strong>und</strong> zu Liechtenstein, einen Vortrag über die<br />

Wirtschaft Liechtensteins <strong>und</strong> eine Diskussion mit dem<br />

<strong>Regierung</strong>schef sowie den Besuch eines Industriebetriebes<br />

<strong>und</strong> die Besichtigung des Kunstmuseums.<br />

Am 2. Mai weilte die österreichische Aussenministerin, Frau<br />

Dr. Benita Ferrero-Waldner, zu einem Besuch in Liechtenstein.<br />

Zum Programm gehörten ein Arbeitsgespräch mit<br />

dem Inhaber des Ressorst Äusseres <strong>und</strong> ein Höflichkeitsbesuch<br />

beim <strong>Regierung</strong>schef. S.D. Fürst Hans-Adam II. von<br />

<strong>und</strong> zu Liechtenstein gab zu Ehren des hohen Gastes ein<br />

Mittagessen auf Schloss Vaduz. Anschliessend hielt Frau<br />

Dr. Ferrero-Waldner im Rahmen des Liechtensteiner Europa-<br />

Symposiums einen Vortrag zum Thema «Österreich <strong>und</strong> die<br />

EU-Erweiterung».<br />

B<strong>und</strong>esrätin Ruth Dreifuss traf am 17. Mai in Vaduz zu<br />

einem Gedankenaustausch mit <strong>Regierung</strong>srat Hansjörg<br />

Frick zusammen. Frau Dreifuss nahm anschliessend an der<br />

Schweizerischen Sanitätsdirektorenkonferenz (SDK) <strong>und</strong> der<br />

Konferenz der Interkantonalen Vereinigung für die Kontrolle<br />

der Heilmittel (IKV), die am 17. <strong>und</strong> 18. Mai in Vaduz<br />

stattfand, teil. <strong>Regierung</strong>schef Otmar Hasler gab ein Bankett<br />

zu Ehren der Gäste.<br />

Die <strong>Regierung</strong> hatte die in Liechtenstein akkreditierten Botschafter<br />

<strong>und</strong> Botschafterinnen zu einem Informationstag<br />

am 30. Mai nach Vaduz eingeladen. Der Anlass bot die<br />

Gelegenheit, die Politik der <strong>Regierung</strong> unter besonderer<br />

Berücksichtigung der Themen zum Finanzplatz, ausführlich<br />

vorzustellen.<br />

Am 22. Juni weilte der Präsident des Europäischen Gerichtshofs<br />

für Menschenrechte, Prof. Dr. Luzius Wildhaber,<br />

zu Besuch in Liechtenstein. Ein Höflichkeitsbesuch bei<br />

<strong>Regierung</strong>schef Otmar Hasler <strong>und</strong> ein Arbeitsgespräch<br />

mit <strong>Regierung</strong>schef-Stellvertreterin Rita Kieber-Beck, ein<br />

Arbeitsgespräch mit Vertretern der liechtensteinischen<br />

Richterschaft sowie ein Vortrag des Gastes am Liechtenstein-Institut<br />

zum Thema «Die Europäische Menschenrechtskonvention:<br />

Eine öffentliche Ordnung der freien<br />

Demokratien Europas» bildeten die Schwerpunkte des<br />

Programms.<br />

Die Stellvertreter <strong>und</strong> Stellvertreterinnen der Botschaften<br />

der EU-Staaten in Bern, welche auch für Liechtenstein<br />

zuständig sind, weilten am 5. September zu einem Informationsbesuch<br />

in Vaduz. Referate zur liechtensteinischen Aussenpolitik<br />

<strong>und</strong> zur liechtensteinischen Wirtschaft <strong>und</strong> Wirtschaftspolitik<br />

sowie zum Finanzplatz Liechtenstein dienten<br />

der Information der Gäste <strong>und</strong> ihrer Behörden. An dem<br />

vom Leiter des Amtes für Auswärtige Angelegenheiten<br />

gegebenen Mittagessen nahmen auch Vertreter liechtensteinischer<br />

Wirtschaftsverbände teil, um den Gästen aus<br />

Bern die Möglichkeit direkter Kontakte zu bieten.<br />

Eine Delegation der Generalstaatsanwaltschaft der Ukraine<br />

wurde am 22. Oktober bei einem zweitägigen Besuch in<br />

Liechtenstein von <strong>Regierung</strong>schef-Stellvertreterin Rita Kieber-Beck<br />

zu Gesprächen empfangen. Weiters fanden<br />

Arbeitsgespräche mit dem Leitenden Staatsanwalt Dr.<br />

Robert Wallner <strong>und</strong> Vertretern der EWOK, der FIU <strong>und</strong> des<br />

Amtes für Finanzdienstleistungen statt. Im Rahmen der<br />

Gespräche informierte sich die ukrainische Delegation über<br />

das neue liechtensteinische Rechtshilfegesetz <strong>und</strong> die<br />

Bekämpfung der Geldwäscherei <strong>und</strong> der organisierten Kriminalität<br />

in Liechtenstein.


Der scheidende Präsident der EFTA-Überwachungsbehörde,<br />

Knut Almestad, weilte am 23. November zu einem Abschiedsbesuch<br />

in Vaduz. Herr Almestad traf auch zu einem<br />

Gedankenaustausch mit <strong>Regierung</strong>schef Otmar Hasler<br />

zusammen. Das Gespräch widmete sich der liechtensteinischen<br />

Position im EWR, der Zusammenarbeit der <strong>Regierung</strong><br />

mit der EFTA-Überwachungsbehörde <strong>und</strong> dem Beitrag<br />

Liechtensteins im EWR.<br />

Bilaterale Besuche <strong>und</strong> Arbeitsgespräche im Ausland<br />

<strong>Regierung</strong>schef Otmar Hasler stattete am 28. Mai B<strong>und</strong>espräsident<br />

Moritz Leuenberger <strong>und</strong> B<strong>und</strong>esrat Kaspar Villiger<br />

einen Antrittsbesuch ab. Bei den Gesprächen mit B<strong>und</strong>espräsident<br />

Leuenberger wies der <strong>Regierung</strong>schef auf die<br />

besonders enge Partnerschaft zwischen der Schweiz <strong>und</strong><br />

Liechtenstein hin <strong>und</strong> unterstrich deren grosse Bedeutung<br />

auch für die Zukunft. Er stellte die Schwerpunkte der Politik<br />

der <strong>Regierung</strong> vor, unter Einschluss der von der neuen liechtensteinischen<br />

<strong>Regierung</strong> verfolgten Politik zum Finanzplatz.<br />

Des Weiteren kamen unter anderem die schweizerischen<br />

Integrationsperspektiven <strong>und</strong> deren allfällige Auswirkungen<br />

auf Liechtenstein, die in der Schweiz <strong>und</strong> in Liechtenstein<br />

eingeführte Schwerverkehrsabgabe (LSVA) sowie die in<br />

Liechtenstein vorgenommenen Privatisierungen im Bereich<br />

von Post <strong>und</strong> Fernmeldewesen zur Sprache. Beim Gespräch<br />

mit B<strong>und</strong>esrat Villiger standen die für den Finanzplatz relevanten<br />

Themen im Vordergr<strong>und</strong>. Der <strong>Regierung</strong>schef informierte<br />

über die von Liechtenstein getroffenen Massnahmen<br />

im Bereich der Bekämpfung der Geldwäscherei <strong>und</strong> der<br />

internationalen Kriminalität. Im Weiteren erfolgte eine Aussprache<br />

zur Initiative der OECD betreffend den sogenannten<br />

schädlichen Steuerwettbewerb <strong>und</strong> zum Thema der Zinsertragsbesteuerung.<br />

Beim gemeinsamen Mittagessen auf Einladung<br />

von B<strong>und</strong>espräsident Leuenberger war auch B<strong>und</strong>esrat<br />

Joseph Deiss anwesend. Es ergab sich damit die willkommene<br />

Gelegenheit, weitere Themen der bilateralen <strong>und</strong> multilateralen<br />

Zusammenarbeit zu besprechen.<br />

Am 11. Juli empfing B<strong>und</strong>esrätin Ruth Metzler-Arnold die<br />

<strong>Regierung</strong>schef-Stellvertreterin <strong>und</strong> Inhaberin des Ressorts<br />

Justiz, Rita Kieber-Beck, sowie den für das Ressort Inneres<br />

zuständigen <strong>Regierung</strong>srat Dr. Alois Ospelt zu einem Antrittsbesuch.<br />

Es wurden Themen von gemeinsamem Interesse<br />

besprochen, insbesondere die polizeiliche Zusammenarbeit.<br />

Die Vorsteherin des Eidgenössischen Justiz- <strong>und</strong> Polizeidepartements<br />

informierte auch über den Stand der Verhandlungen<br />

zwischen der Schweiz <strong>und</strong> der EU, besonders im Bereich des<br />

Dossiers «Schengen/Dublin». Ausserdem standen die gegenseitige<br />

Rechtshilfe, die Bekämpfung der Geldwäscherei <strong>und</strong><br />

die Sicherheitspartnerschaft im Alpenraum auf der Tagesordnung.<br />

Die <strong>Regierung</strong>schef-Stellvertreterin führte auch Gespräche<br />

mit B<strong>und</strong>espräsident Moritz Leuenberger zu Fragen<br />

der Telekommunikation <strong>und</strong> des Verkehrs.<br />

Auf Einladung von B<strong>und</strong>eskanzler Dr. Wolfgang Schüssel besuchte<br />

<strong>Regierung</strong>schef Otmar Hasler am 12. <strong>und</strong> 13. Juli<br />

Wien. Im Vordergr<strong>und</strong> der Gespräche standen neben der<br />

Vertiefung der gegenseitigen fre<strong>und</strong>nachbarschaftlichen<br />

Kontakte die Themen zur europäischen Integration, die EU-<br />

Initiative zur Zinsertragsbesteuerung sowie Verkehrsfragen.<br />

Der <strong>Regierung</strong>schef äusserte sich zur Frage des internationalen<br />

Transitverkehrs dahingehend, dass es der liechtensteinischen<br />

Bevölkerung nicht zugemutet werden könne, eine<br />

Transitspange zwischen der österreichischen <strong>und</strong> der schweizerischen<br />

Autobahn durch die Dörfer des Liechtensteiner<br />

Unterlandes zu führen. Im Verlauf seines Besuches in<br />

Wien traf der <strong>Regierung</strong>schef auch mit B<strong>und</strong>espräsident<br />

Dr. Thomas Klestil, Nationalratspräsident Heinz Fischer,<br />

Finanzminister Karl-Heinz Grasser <strong>und</strong> dem Wiener Bürgermeister<br />

Michael Häupl zusammen.<br />

<strong>Regierung</strong>schef Otmar Hasler nahm am 26. August am<br />

Europäischen Forum Alpbach im Rahmen der politischen<br />

Gespräche an einer Podiumsdiskussion zum Thema «Vision<br />

Europa» teil. In seinem Beitrag ging der <strong>Regierung</strong>schef insbesondere<br />

auf die Situation <strong>und</strong> Mission der Kleinstaaten<br />

ein.<br />

Am 16. Oktober wurde <strong>Regierung</strong>srat Dr. Ernst Walch von<br />

B<strong>und</strong>esrat Joseph Deiss zu einem Arbeitsbesuch empfangen.<br />

Fragen der bilateralen <strong>und</strong> internationalen Zusammenarbeit<br />

bildeten den Schwerpunkt der Gespräche. Beide Minister<br />

stimmten überein, dass die bilaterale Zusammenarbeit ausgezeichnet<br />

funktioniere <strong>und</strong> dort, wo notwendig, auch weiter<br />

vertieft werden soll. Sie ist auch eine der Gr<strong>und</strong>lagen<br />

dafür, dass beide Länder in internationalen Organisationen<br />

<strong>und</strong> Gremien sehr eng zusammenarbeiten. Die liechtensteinischen<br />

Massnahmen im Bereich der Terrorismusbekämpfung<br />

waren ein weiteres zentrales Thema in den Gesprächen,<br />

die in sehr fre<strong>und</strong>schaftlicher Atmosphäre verliefen.<br />

Die liechtensteinisch-schweizerische Zusammenarbeit<br />

im humanitären Bereich, einschliesslich der Katastrophenhilfe,<br />

soll künftig auf pragmatische <strong>und</strong> direkte Weise intensiviert<br />

werden.<br />

<strong>Regierung</strong>schef-Stellvertreterin Rita Kieber-Beck wurde am<br />

28./29. November vom österreichischen Justizminister Dieter<br />

Böhmdorfer zu einem offiziellen Besuch in Wien empfangen.<br />

Bei den Arbeitsgesprächen wurden verschiedenste<br />

Aspekte der Terrorismusbekämpfung <strong>und</strong> Themen betreffend<br />

die jeweiligen Finanzplätze erörtert. Ein Besuch in der<br />

Justizanstalt Stein bildete den Abschluss des Besuchsprogramms.<br />

Veranstaltungen zum Rheinbergerjahr<br />

Das London Philharmonic Orchestra ehrte mit drei Konzerten<br />

das Wirken von Josef Gabriel Rheinberger, dessen Todestag<br />

sich im Berichtsjahr zum 100. Male jährte. Die drei Konzerte,<br />

welche unter Federführung des Ressorts Äusseres<br />

organisiert worden waren, fanden unter dem Titel «Rheinberger<br />

<strong>und</strong> seine Zeitgenossen» am 5. November in Vaduz,<br />

am 6. November, in München <strong>und</strong> am 7. November in London<br />

statt. Dem Hauptkonzert ging jeweils ein «Pre-Concert»<br />

mit Hannfried Lucke an der Orgel voran. Die Konzerte waren<br />

einerseits von der liechtensteinischen <strong>Regierung</strong>, andererseits<br />

vom Liechtensteinischen Bankenverband, von Mitgliedern<br />

der Liechtensteinischen Industrie- <strong>und</strong> Handelskammer,<br />

von Unternehmen im liechtensteinischen Finanzdienstleistungssektor<br />

<strong>und</strong> von der Fürst Franz Josef von Liechtenstein<br />

Stiftung unterstützt worden. Jedem Konzert folgte ein von<br />

der liechtensteinischen <strong>Regierung</strong> gegebener Buffet-Empfang<br />

für geladene Gäste aus Kreisen der Politik <strong>und</strong> Wirtschaft.<br />

Ehrengäste in München waren S.D. Erbprinz Alois<br />

<strong>und</strong> I.K.H. Erbprinzessin Sophie von <strong>und</strong> zu Liechtenstein,<br />

während in London II.DD. Fürst Hans-Adam II. <strong>und</strong> Fürstin<br />

Marie von <strong>und</strong> zu Liechtenstein als Ehrengäste teilnahmen.<br />

AMTSSTELLEN<br />

Äusseres<br />

Amt für Auswärtige Angelegenheiten<br />

Amtsvorstand: Botschafter lic. rer. pol. Roland Marxer<br />

Im Rahmen der dem Amt zugeteilten Aufgabenbereiche<br />

erfolgte im Berichtsjahr <strong>2001</strong> die Vorbereitung <strong>und</strong> Bearbeitung<br />

sämtlicher <strong>Regierung</strong>sgeschäfte in Bezug auf internationale<br />

Übereinkommen <strong>und</strong> Staatsverträge, bilaterale <strong>und</strong><br />

55


56<br />

Äusseres<br />

multilaterale sowie europäische <strong>und</strong> internationale Zusammenarbeit,<br />

internationale Organisationen <strong>und</strong> Konferenzen<br />

sowie diplomatische <strong>und</strong> konsularische Beziehungen. Das<br />

Amt arbeitete in allen Bereichen eng mit den liechtensteinischen<br />

diplomatischen Vertretungen im Ausland zusammen<br />

<strong>und</strong> übernahm verschiedene <strong>und</strong> zahlreiche Koordinationsaufgaben<br />

in der Landesverwaltung bei den in der Zuständigkeit<br />

der diplomatischen Vertretungen liegenden Themen.<br />

So nahmen die diplomatischen Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />

des Amtes neben den ihnen zugeteilten Aufgaben im<br />

Amt unter anderem die Stellvertretung des Ständigen Vertreters<br />

beim Europarat in Strassburg, des Ständigen Vertreters<br />

bei der UNO, WTO <strong>und</strong> EFTA in Genf sowie der Ständigen<br />

Vertreterin bei der OSZE <strong>und</strong> bei der bilateralen Botschaft<br />

in Wien wahr. Die Hauptbereiche der Tätigkeit des<br />

Amtsvorstandes <strong>und</strong> der diplomatischen Mitarbeiterinnen<br />

<strong>und</strong> Mitarbeiter des Amtes ergaben sich damit im Rahmen<br />

der bilateralen Zusammenarbeit mit der Schweiz, mit Österreich<br />

<strong>und</strong> mit der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland, der europäischen<br />

Zusammenarbeit (Europarat, OSZE, EFTA, Europäische<br />

Bank für Wiederaufbau <strong>und</strong> Entwicklung, Europäische<br />

Patentorganisation, Osteuropahilfe) einerseits <strong>und</strong> der internationalen<br />

Zusammenarbeit (Internationale humanitäre<br />

Hilfe, UNO, WTO, Fernmeldewesen) andererseits. Durch die<br />

weiter zunehmende Berichterstattungspflicht im Rahmen<br />

internationaler Übereinkommen, im Speziellen von UNO-<br />

Übereinkommen, bei denen Liechtenstein Vertragspartei ist,<br />

ist der diesbezügliche Arbeitsaufwand der Mitarbeiterinnen<br />

<strong>und</strong> Mitarbeiter weiterhin beträchtlich.<br />

Die im Jahr 2000 begonnene Revision der Stockholmer Konvention<br />

der EFTA konnte im Berichtsjahr erfolgreich abgeschlossen<br />

werden. Die «Vaduzer Konvention» wurde im Juni<br />

<strong>2001</strong> in Vaduz anlässlich der EFTA-Ministerkonferenz unterzeichnet.<br />

Die entsprechenden Vorarbeiten, welche zum<br />

erfolgreichen Abschluss unter dem liechtensteinischen EFTA-<br />

Vorsitz gebracht werden konnten, wurden sowohl im bilateralen<br />

Lenkungsausschuss zwischen Liechtenstein <strong>und</strong> der<br />

Schweiz wie auch in einem multilateralen ad hoc - Lenkungsausschuss<br />

der EFTA-Staaten unter dem jeweiligen Vorsitz<br />

von Botschafter Roland Marxer, Amtsvorstand des<br />

Amtes für Auswärtige Angelegenheiten, geleistet.<br />

Die Tätigkeit des Amtsvorstandes in seiner zusätzlichen<br />

Funktion als nicht residierender Botschafter in Berlin ist<br />

Gegenstand einer besonderen Berichterstattung.<br />

Der Amtsvorstand war zusätzlich vermehrt mit der Finanzplatzthematik<br />

bzw. mit Massnahmen gegen Geldwäsche<br />

<strong>und</strong> Terrorismusfinanzierung beschäftigt <strong>und</strong> Mitglied in<br />

einer Reihe von Arbeitsgruppen innerhalb der Landesverwaltung.<br />

Weitere Schwerpunkte waren: Fragen im Zusammenhang<br />

mit der internationalen humanitären Hilfe Liechtensteins,<br />

mit der Osteuropahilfe <strong>und</strong> der Entwicklungszusammenarbeit<br />

bzw. der Stiftung Liechtensteinischer Entwicklungsdienst<br />

(LED); die Mitarbeit bei der Vorbereitung<br />

<strong>und</strong> Weiterbehandlung der Klage Liechtensteins vor dem<br />

Internationalen Gerichtshof (IGH) im sogenannten «Bilderfall»<br />

wie auch die weiterhin offenen Entschädigungsfragen<br />

im Verhältnis zur Slowakischen bzw. Tschechischen Republik<br />

<strong>und</strong> zu Ungarn; die Mitarbeit in der von der <strong>Regierung</strong><br />

eingesetzten Arbeitsgruppe zur Aufarbeitung der<br />

«Geschichte Liechtensteins im 2. Weltkrieg» sowie bei der<br />

Finalisierung des Kompensationsmodells für die im Ausland<br />

stationierten Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter.<br />

Im bilateralen Bereich wurden wie in den vergangenen Jahren<br />

zahlreiche Akkreditierungs- <strong>und</strong> Beglaubigungsverfahren<br />

für diplomatische bzw. konsularische Vertreter durchge-<br />

führt. Aufgr<strong>und</strong> von Hinweisen <strong>und</strong> Reklamationen Dritter<br />

im Zusammenhang mit der Behinderung bei Einreisen in<br />

Drittstaaten wurde verschiedentlich bei den zuständigen<br />

Behörden interveniert. Des Weiteren erfolgte die Mitarbeit<br />

in verschiedenen verwaltungsinternen <strong>und</strong> bilateralen<br />

Arbeitsgruppen. Ausserdem waren Besuche im In- <strong>und</strong> Ausland<br />

<strong>und</strong> diverse Anlässe in Zusammenarbeit mit dem Protokoll<br />

vorzubereiten <strong>und</strong> zu betreuen. Das Amt beantwortete<br />

wiederum zahlreiche Anfragen aus dem In- <strong>und</strong> Ausland<br />

betreffend allgemeine Themen zu Liechtenstein sowie<br />

speziell zur liechtensteinischen Aussenpolitik <strong>und</strong> vermittelte<br />

gewünschte Kontakte zu Behörden <strong>und</strong> Vertretern der<br />

Privatwirtschaft.<br />

Das Amt war federführend in der Vorbereitung <strong>und</strong> Durchführung<br />

von drei Konzerten des London Philharmonic<br />

Orchestra <strong>und</strong> von damit verb<strong>und</strong>enen <strong>Regierung</strong>sempfängen<br />

aus Anlass des 100. Todestages des liechtensteinischen<br />

Komponisten Joseph Gabriel Rheinberger.<br />

Gegen Ende des Berichtsjahres waren auch noch zahlreiche<br />

Dateien für die Aufschaltung ins Internet-Portal vorzubereiten.<br />

Am 5. September organisierte das Amt einen Informationstag<br />

für die stellvertretenden Leiterinnen <strong>und</strong> -leiter der Botschaften<br />

der EU-Staaten in Bern. Der Anlass diente dazu,<br />

das Land <strong>und</strong> insbesondere auch den Finanzplatz ausführlich<br />

vorzustellen.<br />

Alle Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter des Amtes setzen<br />

sich für eine dauernde Weiterbildung <strong>und</strong> Verbesserung des<br />

Qualitätsmanagements ein. Das Amt nahm deshalb im Jahr<br />

2000 zusammen mit drei anderen Ämtern an der Pilotphase<br />

zur Einführung des TQM-Modells (Total Quality Management)<br />

in der Landesverwaltung teil. Aus der Bewertung des<br />

Amtes wurden Verbesserungsmassnahmen identifiziert. Die<br />

diesbezüglichen Projekte werden gemäss festgelegten Prioritäten,<br />

auch in Zusammenarbeit mit andern Amtsstellen,<br />

durchgeführt bzw. sind teilweise schon abgeschlossen.<br />

Sowohl der Amtsvorstand als auch die TQM-Begleiterinnen<br />

Christine Stehrenberger <strong>und</strong> Katja Gey arbeiteten darüber<br />

hinaus im Rahmen des Lenkungsausschusses an der Weiterentwicklung<br />

des TQM-Projekts aktiv mit, um das Projekt<br />

auch für weitere Ämter <strong>und</strong> Dienststellen anwenden <strong>und</strong><br />

attraktiv machen zu können. Am 22. Oktober fand ein<br />

amtsinternes Seminar im Bildungshaus Gutenberg statt.<br />

Konferenzen <strong>und</strong> Tagungen<br />

EUTELSAT<br />

Treffen der Vertragsparteien<br />

29. Treffen der Versammlung der Vertragsparteien:<br />

15.-17.5. in Paris<br />

Liechtenstein war mit einer eigenen Delegation vertreten.<br />

INTELSAT<br />

Treffen des Gouverneursrats:<br />

138. Treffen: 1.-9.3. in Quito, Ecuador<br />

139. Treffen: 27.-30.4. in Washington, D.C.<br />

140. Treffen: 18.-21.6. in Washington D.C.<br />

Liechtenstein war an den Treffen des Gouverneursrats<br />

durch den Vorsitzenden (Niederlande) der Ländergruppe<br />

EUROPE 1 (Österreich, Schweiz, Griechenland, Niederlande<br />

<strong>und</strong> Liechtenstein) vertreten.<br />

Treffen der Ländergruppe EUROPE 1<br />

28.6. in Vaduz


Treffen des Unterzeichnerrats<br />

32. Treffen des Unterzeichnerrats: 24.-25.4. in Washington,<br />

D.C.<br />

Liechtenstein war am Treffen des Unterzeichnerrats durch<br />

die Schweiz vertreten.<br />

Treffen der Vertragsparteien<br />

26. (ausserordentliches) Treffen der Versammlung der Vertragsparteien:<br />

26.-27.4. in Washington, D.C.<br />

Liechtenstein war am Treffen der Vertragsparteien durch die<br />

Schweiz vertreten.<br />

CEPT <strong>und</strong> deren Organisationseinheiten<br />

(ECTRA, ERO, ERC, ECC, CERP)<br />

Vollversammlung<br />

Vollversammlung der CEPT: 20.-21.9. in Bergen, Norwegen<br />

Liechtenstein nahm an der Vollversammlung mit einer eigenen<br />

Delegation teil.<br />

Technische Treffen<br />

Vollversammlung des Europäischen Komitees Post (CERP):<br />

10.-11.5. in Malta; 8.-9.11. in Ljubljana, Slowenien. Liechtenstein<br />

nahm mit einer eigenen Delegation teil. An den diversen<br />

anderen Sitzungen der CEPT-Unterorganisationen war Liechtenstein<br />

durch das Amt für Kommunikation oder aufgr<strong>und</strong><br />

entsprechender Vollmachten durch die Schweiz vertreten.<br />

PostEurop (Vereinigung europäischer öffentlicher<br />

Postbetreiber)<br />

Vollversammlung: 30.-31.10. in Sarajevo<br />

Liechtenstein nahm an den Vollversammlungen mit einer<br />

eigenen Delegation teil.<br />

Sitzung Projekt «Timbres-poste & Philatélie»:<br />

8.10. in Genf<br />

Liechtenstein nahm an der Sitzung mit einer eigenen Delegation<br />

teil.<br />

Europäische Bank für Wiederaufbau <strong>und</strong> Entwicklung<br />

10. Jahrestagung des Gouverneursrates der Europäischen<br />

Bank für Wiederaufbau <strong>und</strong> Entwicklung: 23./24.4. in London<br />

(Roland Marxer, Stellvertretender Gouverneur)<br />

Europarat<br />

Unterzeichnungskonferenz betreffend das Übereinkommen<br />

über die Datennetzkriminalität (Cyber-Crime-Convention):<br />

22.-23.11. in Budapest (Patrick Ritter, Amt für Auswärtige<br />

Angelegenheiten)<br />

EFTA<br />

EFTA-Ministertreffen am 21./22.6. in Vaduz<br />

(<strong>Regierung</strong>srat Dr. Ernst Walch, S.D. Botschafter Prinz Nikolaus<br />

von Liechtenstein, Botschafter Roland Marxer, Botschafter<br />

Norbert Frick, S.D. Botschafter Prinz Stefan von<br />

Liechtenstein, Doris Frick, Günter Frommelt, Katja Gey,<br />

Hubert Büchel, Christoph Büchel)<br />

EFTA-Ministertreffen am 13.12. in Genf<br />

(<strong>Regierung</strong>srat Dr. Ernst Walch, S.D. Botschafter Prinz Nikolaus<br />

von Liechtenstein, Botschafter Norbert Frick, Katja Gey,<br />

Beatrice Fankhauser)<br />

UNO/Verschiedenes<br />

–2. Konferenz der Vertragsparteien zum Übereinkommen<br />

über die Umweltverträglichkeitsprüfung im grenzüberschreitenden<br />

Rahmen: 26.-27.2. in Sofia (Helmut Kindle,<br />

Amt für Umweltschutz)<br />

Äusseres<br />

–8. Vertragsstaatenkonferenz zum Übereinkommen vom<br />

20. November 1989 über die Rechte des Kindes: 26.1. in<br />

New York (Christian Wenaweser)<br />

– 57. Session der Menschenrechtskommission der Vereinten<br />

Nationen: 19.3.-27.4. in Genf (Botschafter Norbert<br />

Frick, Christian Wenaweser, Alicia Längle)<br />

–3. Konferenz der Vereinten Nationen über die am wenigsten<br />

entwickelten Länder: 14.-20.5. in Brüssel (S.D. Botschafter<br />

Prinz Nikolaus von Liechtenstein, Günter Frommelt,<br />

Günther Ettl)<br />

– Konferenz über Kinder in Europa <strong>und</strong> Zentralasien: 16.-<br />

18.5. in Berlin (Letizia Meier, Nancy Barouk, Amt für<br />

Soziale Dienste, Caroline Konrad/Jugendvertreterin)<br />

–Diplomatische Konferenz zur Unterzeichnung des Übereinkommens<br />

über persistente organische Schadstoffe:<br />

22.-23.5. in Stockholm (Dr. Felix Näscher, Amt für Wald,<br />

Natur <strong>und</strong> Landschaft)<br />

– Sondersession der Generalversammlung der Vereinten<br />

Nationen über HIV/AIDS: 25.-27.6. in New York (<strong>Regierung</strong>srat<br />

Hansjörg Frick, Botschafterin Claudia Fritsche,<br />

Christian Wenaweser, Melissa Magliana/Praktikantin)<br />

– UNO-Konferenz über den illegalen Handel mit Kleinwaffen<br />

<strong>und</strong> leichten Waffen: 9.-20.6. in New York (Botschafterin<br />

Claudia Fritsche, Christian Wenaweser, Melissa<br />

Magliana/Praktikantin)<br />

–Wiederaufgenommene 6. Konferenz des Rahmenübereinkommens<br />

über Klima-änderungen: 18.-27.7. in Bonn<br />

(Dr. Felix Näscher, Amt für Wald, Natur <strong>und</strong> Landschaft;<br />

Theo Kindle, Amt für Umweltschutz)<br />

– UNO-Weltkonferenz gegen Rassismus, Rassendiskriminierung,<br />

Fremdenfeindlichkeit <strong>und</strong> Intoleranz: 31.8.-7.9. in<br />

Durban, Südafrika (<strong>Regierung</strong>srat Dr. Ernst Walch, Christine<br />

Stehrenberger, Alicia Längle)<br />

– 56. Session der Generalversammlung der Vereinten<br />

Nationen: 13.-14.11. in New York (<strong>Regierung</strong>srat Dr.<br />

Ernst Walch, Botschafterin Claudia Fritsche, Christian<br />

Wenaweser, Jonathan Houston, Isabel Frommelt)<br />

– 45. Generalversammlung der Internationalen Atomenergie-Organisation<br />

(IAEO): 17.-21.9. in Wien (Dr. Franz<br />

Hoop/Ständiger Delegierter für Fragen der Atomenergie,<br />

Lorenzo Schnyder von Wartensee/Experte)<br />

–Vollversammlung der Europäischen Konferenz der Verwaltungen<br />

für Post <strong>und</strong> Telekommunikation (CEPT): 20.-<br />

21.9. in Bergen, Norwegen (Christine Stehrenberger)<br />

–8. Konferenz zur Rotterdam-Konvention über den Import<br />

<strong>und</strong> Export von Chemikalien: 8.-12.10. in Rom (Vertretung<br />

durch die Schweiz)<br />

– 13. Konferenz der Vertragsparteien des Montrealer Protokolls<br />

über ozonabbauende Stoffe: 16.-19.10. in Colombo,<br />

Sri Lanka (Vertretung durch die Schweiz)<br />

–7. Konferenz der Vertragsparteien des Rahmenübereinkommens<br />

über Klimaänderungen: 29.-9.11. in Marrakesch<br />

(Dr. Felix Näscher, Amt für Wald, Natur <strong>und</strong> Landschaft;<br />

Theo Kindle, Amt für Umweltschutz)<br />

–4. WTO-Ministerkonferenz: 9.-13.11. in Doha, Katar<br />

(<strong>Regierung</strong>srat Hansjörg Frick, Botschafter Norbert Frick)<br />

–8. Vertragsstaatenkonferenz zum Übereinkommen vom<br />

10. Dezember 1984 gegen Folter <strong>und</strong> andere grausame,<br />

unmenschliche oder erniedrigende Behandlung oder<br />

Strafe: 28.11. in Genf (Esther Schindler)<br />

–5. Überprüfungskonferenz der Vertragsparteien zur B-<br />

Waffen-Konvention: 19.11.-7.12. in Genf (Botschafter<br />

Norbert Frick, Esther Schindler)<br />

– Konferenz von Hohen Vertragsparteien der IV. Genfer<br />

Konvention: 5.12. in Genf (Botschafter Norbert Frick,<br />

Esther Schindler)<br />

–3. Konferenz der Vertragsparteien des revidierten Protokolls<br />

II (Landminenprotokoll) zum Übereinkommen von<br />

1980 über konventionelle Waffen: 10.12. in Genf (Botschafter<br />

Norbert Frick, Esther Schindler)<br />

57


58<br />

Äusseres<br />

–2. Überprüfungskonferenz zum Übereinkommen vom<br />

10. Oktober 1980 über das Verbot oder die Beschränkung<br />

des Einsatzes bestimmter konventioneller Waffen:<br />

11.-21.12. in Genf (Botschafter Norbert Frick, Esther<br />

Schindler)<br />

–Ministertreffen «50 Jahre Flüchtlingskonvention»: 18.-<br />

19.12. in Genf (Botschafter Norbert Frick, Esther Schindler)<br />

–Informationstag für die in Bern residierenden Stellvertretenden<br />

Leiterinnen <strong>und</strong> -leiter der Botschaften der EU-<br />

Staaten am 5. September in Vaduz<br />

Übereinkommen<br />

UNO<br />

–Hinterlegung der Annahmeurk<strong>und</strong>e zur Änderung des<br />

Art. XIV.A des Statuts der Internationalen Atomenergie-<br />

Organisation: 24.1.<br />

–Unterzeichnung des Protokolls zur Verhütung, Bekämpfung<br />

<strong>und</strong> Bestrafung des Menschenhandels, insbesondere<br />

des Frauen- <strong>und</strong> Kinderhandels: 15.3.<br />

–Unterzeichnung des Protokolls gegen die Schleusung von<br />

Migranten auf dem Land-, See- <strong>und</strong> Luftweg: 15.3.<br />

–Hinterlegung der Ratifikationsurk<strong>und</strong>e zum Römer Statut<br />

des Internationalen Strafgerichtshofes: 2.10.<br />

–Unterzeichnung des Internationalen Übereinkommens<br />

zur Unterdrückung der Finanzierung von Terrorismus:<br />

16.10.<br />

–Hinterlegung der Ratifikationsurk<strong>und</strong>e für das Fakultativprotokoll<br />

zum Übereinkommen vom 6. Oktober 1999<br />

zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau:<br />

24.10.<br />

EFTA<br />

–Hinterlegung der Ratifikationsurk<strong>und</strong>e betreffend Änderungen<br />

zu den Freihandelsabkommen der EFTA-Staaten<br />

mit Bulgarien, Israel, Polen, Rumänien, der Türkei <strong>und</strong><br />

Ungarn: 6. 2.<br />

–Unterzeichnung des Abkommens zur Änderung des<br />

Übereinkommens zur Errichtung der Europäischen Freihandelsassoziation<br />

(«Vaduzer Konvention»): 21.6.<br />

–Unterzeichnung der EFTA-Freihandelsabkommen mit<br />

Kroatien <strong>und</strong> Jordanien: 21.6.<br />

–Hinterlegung der Ratifikationsurk<strong>und</strong>e betreffend Änderungen<br />

zu den Freihandelsabkommen der EFTA-Staaten<br />

mit Slowenien, Marokko <strong>und</strong> der Slowakei: 20.8.<br />

–Hinterlegung der Ratifikationsurk<strong>und</strong>e zum EFTA-Freihandelsabkommen<br />

vom 27. November 2000 mit Mexiko:<br />

20.8.<br />

–Hinterlegung der Ratifikationsurk<strong>und</strong>e zum EFTA-Freihandelsabkommen<br />

vom 19. Juni 2000 mit Mazedonien:<br />

21.8.<br />

Verschiedenes<br />

– Abkommen zwischen Liechtenstein <strong>und</strong> der Schweiz über<br />

die Zusammenarbeit auf dem Gebiet von «Jugend <strong>und</strong><br />

Sport» - Änderung der Anlage I zum Abkommen mit<br />

Notenwechsel vom 14.2./27.2.<br />

–Hinterlegung der Ratifikationsurk<strong>und</strong>e zum Übereinkommen<br />

vom 16. Dezember 1970 zur Bekämpfung der<br />

widerrechtlichen Inbesitznahme von Luftfahrzeugen:<br />

23.2.<br />

–Hinterlegung der Beitrittsurk<strong>und</strong>e zum Übereinkommen<br />

vom 23. September 1971 zur Bekämpfung widerrechtlicher<br />

Handlungen gegen die Sicherheit der Zivilluftfahrt:<br />

23.2.<br />

–Hinterlegung der Beitrittsurk<strong>und</strong>e zum Protokoll vom 24.<br />

Februar 1988 zur Bekämpfung widerrechtlicher gewalttätiger<br />

Handlungen an Flughäfen, die der internationalen<br />

Zivilluftfahrt dienen, in Ergänzung des am 23. September<br />

1971 in Montreal abgeschlossenen Übereinkommens zur<br />

Bekämpfung widerrechtlicher Handlungen gegen die<br />

Sicherheit der Zivilluftfahrt: 26.2.<br />

–Hinterlegung der Beitrittsurk<strong>und</strong>e zum Abkommen vom 14.<br />

September 1963 über strafbare <strong>und</strong> bestimmte andere an<br />

Bord von Luftfahrzeugen begangene Handlungen: 26.2.<br />

– Unterzeichnung des Stockholmer Übereinkommens über<br />

persistente organische Schadstoffe (POP-Konvention): 23.5.<br />

–Hinterlegung der Beitrittsurk<strong>und</strong>e zur Änderungsvereinbarung<br />

zum Protokoll über die Vorrechte <strong>und</strong> Immunitäten<br />

der Europäischen Fernmeldesatellitenorganisation<br />

(EUTELSAT): 9.10.<br />

–Hinterlegung der Ratifikationsurk<strong>und</strong>e zur Änderung des<br />

Übereinkommens der Internationalen Fernmeldesatellitenorganisation<br />

(INTELSAT) <strong>und</strong> der Ratifikationsurk<strong>und</strong>e<br />

zur Änderung des Betriebsübereinkommens der INTEL-<br />

SAT: 21.11.<br />

–Zweites Zusatzabkommen vom 29. November 2000 zum<br />

Abkommen vom 8. März 1989 zwischen Liechtenstein<br />

<strong>und</strong> der Schweiz über Soziale Sicherheit (Notifizierung<br />

des Abschlusses des innerstaatlichen Verfahrens): 7.12.<br />

–Notenaustausch zwischen der Schweiz <strong>und</strong> Liechtenstein<br />

betreffend die Geltung der schweizerischen Heilmittelgesetzgebung<br />

in Liechtenstein: 11.12.<br />

– Abkommen vom 19. Dezember 1996 zwischen Liechtenstein<br />

<strong>und</strong> der Schweiz betreffend Direktversicherung -<br />

Änderung des Anhangs mit Notenwechsel vom 20./ 27.12.<br />

Diplomatische <strong>und</strong> konsularische<br />

Angelegenheiten<br />

Per Ende <strong>2001</strong> sind 61 Staaten sowie der Souveräne<br />

Malteser Ritterorden mit nicht-residierenden Botschaftern<br />

bzw. Botschafterinnen im Fürstentum Liechtenstein akkreditiert.<br />

Weiters sind per Ende Berichtsjahr 32 konsularische Vertreter<br />

<strong>und</strong> Vertreterinnen im Fürstentum Liechtenstein bestallt.<br />

Berufskonsuln Generalkonsuln 9<br />

Konsuln 2<br />

Honorarkonsuln Honorargeneralkonsuln 9<br />

Honorarkonsuln 11<br />

Honorarvizekonsul 1<br />

Internationale humanitäre Hilfe<br />

(Alle Beiträge in Schweizerfranken)<br />

Beiträge an internationale Organisationen <strong>und</strong><br />

Institutionen<br />

Internationales Komitee vom Roten Kreuz (IKRK)<br />

30 000 Israel, besetzte Gebiete <strong>und</strong> Autonomiegebiete<br />

50 000 Afghanistan<br />

30 000 Guinea<br />

20 000 Bur<strong>und</strong>i<br />

20 000 Demokratische Volksrepublik Kongo<br />

20 000 Sierra Leone<br />

30 000 Ruanda<br />

30 000 Sudan<br />

30 000 Kolumbien<br />

30 000 Israel, besetzte Gebiete <strong>und</strong> Autonomiegebiete<br />

50 000 Russische Föderation/Nordkaukasus<br />

UNO-Hochkommissariat für Flüchtlinge (UNHCR)<br />

100 000 Afghanistan


UNO-Kinderhilfswerk (UNICEF)<br />

100 000 Indien (Erdbeben)<br />

20 000 El Salvador (Erdbeben)<br />

Verschiedene Beiträge<br />

50 000 Liechtensteinisches Rotes Kreuz (LRK) für Erdbebenopfer<br />

in Zentralamerika<br />

50 000 Rotes Kreuz Ungarn für Hochwassergeschädigte<br />

100 000 LRK für Hochwassergeschädigte in Mosambik<br />

<strong>und</strong> Malawi<br />

50 000 LRK für die Mongolei<br />

50 000 Föderation der Rotkreuzgesellschaften für Erdbebenopfer<br />

in Peru<br />

50 000 Hochwasserhilfe für Polen<br />

100 000 CARE Österreich für afghanische Flüchtlinge<br />

600 000 DEZA, «Cash for Shelter»<br />

25 000 Internationales Zentrum für Minenräumung<br />

20 000 Internationale Stiftung für Minenräumung <strong>und</strong><br />

Opferhilfe<br />

30 000 UNO-Fonds für Minenräumung<br />

25 000 Stiftung Swiss Cor<br />

15 000 Stiftung Swiss Cor für einen Erholungsaufenthalt<br />

kriegsgeschädigter Kinder aus dem ehem.<br />

Jugoslawien in der Schweiz<br />

81 962 Transportkostenbeitrag für das Hilfswerk Liechtenstein<br />

«Verdoppelungsbeschlüsse»<br />

17 288 Pfarreirat der Pfarrei St. Gallus, Triesen, Spendenverdoppelung<br />

für Strassenkinder von Sr.<br />

Teresa Klim, Moskau<br />

46 490 LRK, Spendenverdoppelung des Weihnachtsaufrufes<br />

zugunsten notleidender Menschen in<br />

Banja Luka<br />

131 566 Indienhilfswerk «Hilfe zur Selbsthilfe», Spendenverdoppelung<br />

zugunsten der Erdbebenopfer<br />

in Indien<br />

32 000 Caritas Liechtenstein, Spendenverdoppelung<br />

zugunsten der Erdbebenopfer in Indien<br />

125 000 LRK, Spendenverdoppelung zugunsten der<br />

Erdbebenopfer in Indien<br />

56 135 LRK, Spendenverdoppelung zugunsten der Erdbebenopfer<br />

in Peru<br />

81 205 LRK, Spendenverdoppelung für Opfer der Überschwemmungskatastrophe<br />

in Polen<br />

240 000 LRK, Spendenverdoppelung zugunsten afghanischer<br />

Flüchtlinge<br />

Die Bereitstellung der Mittel erfolgte auf folgendem Wege:<br />

1 515 000 Landesvoranschlag <strong>2001</strong>, Internationale humanitäre<br />

Hilfe<br />

800 000 Bericht <strong>und</strong> Antrag Nr. 84/<strong>2001</strong>, Nachtragskredit<br />

VI/<strong>2001</strong><br />

Entwicklungszusammenarbeit<br />

8 115 000 Total der Entwicklungszusammenarbeit<br />

Zusammenarbeit mit Osteuropa<br />

Die <strong>Regierung</strong> hat im Berichtsjahr folgende Beiträge bewilligt:<br />

36 100 South European Cooperative Initiative (SECI)<br />

für Einrichtung einer neuen Website<br />

10 000 Regionales Kultur- <strong>und</strong> Medienprojekt «Mobile<br />

Culture Container» für die Jugend in der Nach-<br />

Kriegs-Generation Südosteuropas<br />

Äusseres<br />

2 640 Projekt Lingua D des Ateliers Neues Lernen,<br />

drei Lehrpersonen<br />

100 000 Hilfswerk Austria für ein Schulprojekt in Gjakova/Kosovo<br />

(RA 0/2464)<br />

75 000 5 Stipendien für die Universität Freiburg<br />

75 000 5 Stipendien für die IAP<br />

3 000 Stipendium für eine polnische Studentin für die<br />

Promotion in Fribourg<br />

15 000 15 Stipendien für einen Deutschlehrer-Kongress,<br />

Luzern<br />

10 000 Projekt der Realschule Triesen für Strassenkinder<br />

in Bukarest, Rumänien<br />

3 000 3 Stipendien für die Liechtensteinischen Guitarrentage<br />

(Ligita)<br />

3 000 Stipendium für serbische Studentin an der Universität<br />

Belgrad<br />

1 200 Stipendiatenbesuch in Liechtenstein (Betrag<br />

wurde nicht ausbezahlt, da der Besuch nicht<br />

zustande kam)<br />

20 000 Schwestern Anbeterinnen des Blutes Christi,<br />

Slavgorod/Sibirien<br />

30 000 Batthyany-Lajos-Gesellschaft für Fachseminare<br />

zur inneren Sicherheit in Ungarn<br />

20 000 Batthyany-Lajos-Gesellschaft für Kinderhilfe-<br />

Schulspeisung in Budapest<br />

10 000 Center of Legal Competence (CLC), Wien<br />

20 000 Unterstützung des katholischen Instituts in<br />

Bukarest (Erzbischof Robu)<br />

20 000 Unterstützung für rumänische Familien<br />

15 000 Beitrag für Hilfsprojekte in Polen<br />

15 000 Care Österreich für überregionales Trainingsprogramm<br />

für HIV-Prävention in Russland, Belarus<br />

<strong>und</strong> der Ukraine<br />

30 000 Care Österreich für ein Gemeindetageszentrum<br />

für Rehabilitation behinderter Kinder in<br />

Pernik, Bulgarien<br />

20 000 Stipendien für das Pastorale Forum, Wien<br />

20 000 Projekt «leadership» des Institute for Multitrack<br />

Diplomacy in Bosnien-Herzegowina<br />

153 400 Projekte des Europarates<br />

Seminare zur Menschenrechtserziehung in<br />

Bosnien-Herzegowina (Euro 22 900);<br />

Seminar über Religion <strong>und</strong> Politik in Bosnien-<br />

Herzegowina (Euro 15 000);<br />

3 Seminare zur Stärkung der Zivilgesellschaft<br />

(insgesamt Euro 30 000);<br />

Ausbildungskurse in Georgien: Mediation als<br />

alternative Methode zur Konfliktlösung (Euro<br />

32 000)<br />

10 000 Unabhängiger Belgrader Radio- <strong>und</strong> TV Sender<br />

B92/ANEM<br />

880 Beitrag an die Open Society Archives für Archive<br />

im Kosovo<br />

8 254 Hilfsorganisation «Children» für kriegsgeschädigte<br />

Kinder aus Bosnien<br />

5 918 Hilfsorganisation «Children» für das Projekt<br />

«Tartu Christian House» in Tartu/Estland<br />

2 055 Hilfsorganisation «Children» für das Projekt<br />

«Kinder- <strong>und</strong> Jugendzentrum Öökull (Eule) in<br />

Tartu/Estland<br />

10 000 Hilfsorganisation Kinderberg International für<br />

Projektschulen in Suhareka/Kosovo<br />

12 250 Jesuitenkolleg in München für einen Sprachkurs<br />

von 10 osteuropäischen Jesuiten im<br />

August <strong>2001</strong><br />

2 360 Praktikum für einen litauischen Journalisten im<br />

Zentrum für osteuropäische Integration in<br />

Bonn<br />

60 000 Hilfswerk Austria für ein Schulprojekt in Gjakova,<br />

Kosovo (erneuter Beitrag)<br />

59


60<br />

Äusseres<br />

20 000 Unabhängiger Radiosender Pandora in Gjakova,<br />

Kosovo<br />

2 000 Stipendium für einen polnischen Deutschlehrer<br />

für eine Doktorarbeit in Germanistik über<br />

Liechtenstein<br />

5 000 Förderung der Kekava Secondary School in<br />

Lettland<br />

20 000 Friedensdorf International in Steyr, Österreich<br />

für Projekt «Krankenschwestern für Albanien»<br />

28 914 Hilfsorganisation Children für ein Heim für<br />

Strassenkinder «Stern der Hoffnung» in Alba<br />

Iulia, Rumänien<br />

15 218 Hilfsorganisation Children für das Projekt<br />

«Schulspeisung in Sofia», Bulgarien<br />

25 000 Projekt des East-West-Institute über die lokale<br />

Aussöhnung zwischen roatien, der B<strong>und</strong>esrepublik<br />

Jugoslawien <strong>und</strong> Bosnien-Herzegowina<br />

durch sektorale, grenzüberschreitende Zusammenarbeit<br />

BOTSCHAFTEN UND VERTRETUNGEN<br />

Liechtensteinische Botschaft in Bern<br />

Leiter: S.D. Botschafter Prinz Stefan von <strong>und</strong><br />

zu Liechtenstein<br />

Die Botschaft in Bern ist weiterhin eine wichtige Drehscheibe<br />

in den vielfältigen <strong>und</strong> fre<strong>und</strong>schaftlich-nachbarlichen<br />

Beziehungen zur Schweiz. Im Berichtsjahr verabschiedete<br />

sich S. D. Botschafter Prinz Wolfgang von <strong>und</strong> zu Liechtenstein<br />

nach fünf Jahren Tätigkeit in Bern, um in den Ruhestand<br />

zu treten. Die <strong>Regierung</strong> würdigte seine hervorragenden<br />

Dienste für Liechtenstein. Arbeitsmässige Schwerpunkte<br />

der Botschaft bildeten u. a. Finanzplatzfragen sowie Aktivitäten<br />

zum Image Liechtensteins in der Schweiz.<br />

Beziehungen mit der Schweiz<br />

Die Schweiz musste in der zweiten Jahreshälfte <strong>2001</strong> eine<br />

Reihe von Schicksalsschlägen erleben, die weltweit grosse<br />

mediale Aufmerksamkeit erregten, aber auch Betroffenheit<br />

<strong>und</strong> Mitgefühl erzeugten. Der Amoklauf vom 27. September<br />

im <strong>Regierung</strong>sgebäude in Zug, das berühmte «gro<strong>und</strong>ing»<br />

der Swissair-Flotte am 2. Oktober, die Katastrophe im<br />

Gotthard-Tunnel <strong>und</strong> zuletzt der Absturz einer Crossair-<br />

Maschine bei Zürich veränderten auch im Ausland das Bild<br />

der Schweiz.<br />

Einen wichtigen Schritt ging die Schweiz in der europäischen<br />

Integrationspolitik, indem am 18. Juli <strong>2001</strong> eine neue<br />

R<strong>und</strong>e von bilateralen Verhandlungen mit der Europäischen<br />

Union eingeleitet wurde. Betroffen sind die Bereiche Landwirtschaft,<br />

Betrugsbekämpfung, Harmonisierung der Statistik,<br />

Teilnahme der Schweiz an der EU Umweltagentur<br />

sowie am EU Umweltgütezeichen, Zusammenarbeit in<br />

Justiz, Polizei, Asyl (Abkommen von Schengen/Dublin), Zinsbesteuerung<br />

sowie die allgemeine Dienstleistungsliberalisierung.<br />

Alle diese Verhandlungen werden Auswirkungen auf<br />

Liechtenstein haben. Die Vorbereitungen wurden daher mit<br />

Aufmerksamkeit verfolgt.<br />

In diesem Sinne führte die erste offizielle Auslandsreise von<br />

<strong>Regierung</strong>schef Otmar Hasler, noch unter Mitwirkung von<br />

S. D. Botschafter Prinz Wolfgang von <strong>und</strong> zu Liechtenstein,<br />

am 28. Mai <strong>2001</strong> nach Bern zu B<strong>und</strong>espräsident Moritz<br />

Leuenberger, Kaspar Villiger <strong>und</strong> B<strong>und</strong>esrat Joseph Deiss.<br />

<strong>Regierung</strong>schef-Stellvertreterin Rita Kieber-Beck <strong>und</strong> <strong>Regierung</strong>srat<br />

Dr. Alois Ospelt besuchten am 11. Juli <strong>2001</strong> B<strong>und</strong>esrätin<br />

Ruth Metzler-Arnold <strong>und</strong> ebenfalls B<strong>und</strong>espräsident<br />

Leuenberger. Am 16. Oktober <strong>2001</strong> fand ein offizieller<br />

Arbeitsbesuch von <strong>Regierung</strong>srat Dr. Ernst Walch bei B<strong>und</strong>esrat<br />

Joseph Deiss in Bern statt. Alle Gespräche verliefen in<br />

herzlicher <strong>und</strong> angenehmer Atmosphäre. Im Vordergr<strong>und</strong><br />

standen die europäische Integrationspolitik <strong>und</strong> ihre Auswirkungen<br />

auf Liechtenstein <strong>und</strong> die Schweiz, Finanzplatzfragen<br />

<strong>und</strong>, besonders in der zweiten Jahreshälfte, Massnahmen<br />

zur Terrorismusbekämpfung.<br />

Weiterhin bestand im Berichtsjahr internationaler Druck auf<br />

das schweizerische Bankgeheimnis. Zum Thema Zinsbesteuerung<br />

in der EU <strong>und</strong> Informationsaustausch gab sich<br />

die Schweiz aber unnachgiebig <strong>und</strong> schlug der EU als<br />

gleichwertige Massnahme eine Zahlstellensteuer vor. Der<br />

Druck auf die Schweiz wird durch die Erklärung einiger EU-<br />

Mitgliedsländer erhöht, nur dann am Informationsaustausch<br />

teilnehmen zu wollen, wenn Drittländer wie die<br />

Schweiz miteinbezogen würden.<br />

In der zweiten Jahreshälfte <strong>2001</strong> wurden die Vorbereitungen<br />

zur Volksabstimmung über die Volksinitiative «Für den<br />

Beitritt der Schweiz zur UNO» am 3. März 2002 bereits<br />

deutlich spürbar.<br />

Die Zusammenarbeit Liechtensteins mit den Schweizer<br />

Medienvertretern wurde weiter intensiviert. So besuchte die<br />

Inlandsredaktion der Neuen Zürcher Zeitung am 18. Mai<br />

<strong>2001</strong> Liechtenstein. Auf dem Programm stand auch eine<br />

Audienz bei S. D. dem Landesfürsten auf Schloss Vaduz.<br />

Eingeleitet wurde dieser Besuch noch von S.D. Prinz Wolfgang<br />

von <strong>und</strong> zu Liechtenstein. Anlässlich des Arbeitsbesuches<br />

von <strong>Regierung</strong>srat Dr. Ernst Walch im Oktober fand<br />

auch ein eigener Medienanlass in Bern statt. Die Botschaft<br />

wurde dabei kräftig von der neuen Stabsstelle für Kommunikation<br />

<strong>und</strong> Öffentlichkeitsarbeit unterstützt.<br />

Mit der Direktion für Entwicklung <strong>und</strong> Zusammenarbeit<br />

(DEZA) im Eidgenössischen Departement für auswärtige<br />

Angelegenheiten (EDA) wurden weitere intensive Gespräche<br />

über die Ausgestaltung der Zusammenarbeit im<br />

Bereich der humanitären Hilfe geführt. S.D. Botschafter<br />

Prinz Stefan von <strong>und</strong> zu Liechtenstein nahm in diesem<br />

Zusammenhang von 14. bis 16. September <strong>2001</strong> in Baldre,<br />

Albanien, an der Eröffnung einer von Liechtenstein mitfinanzierten<br />

Schule teil. Bei dieser Gelegenheit kam es auch<br />

zu einer Begegnung mit der albanischen Aussenministerin.<br />

Zur Neuordnung der internationalen humanitären Hilfe<br />

Liechtensteins wurde in der Folge eine Arbeitsgruppe unter<br />

dem Vorsitz von Botschafter Roland Marxer bestellt. Das<br />

Amt für Auswärtige Angelegenheiten koordiniert ebenfalls<br />

das von der <strong>Regierung</strong> in Aussicht genommene bilaterale<br />

Abkommen zwischen Liechtenstein <strong>und</strong> der Schweiz über<br />

die gegenseitige Hilfeleistung bei Katastrophen oder<br />

schweren Unglücksfällen.<br />

Wie bereits im Vorjahr wirkte die Botschaft in Bern intensiv<br />

an der Kommunikation bei Themen des Finanzplatzes mit.<br />

Regelmässig fanden Kontakte mit den in Liechtenstein<br />

akkreditierten <strong>und</strong> in Bern residierenden Botschaften statt,<br />

mit dem Ziel, über die rasanten Entwicklungen im Bereich<br />

der Bekämpfung der Geldwäscherei zu informieren. Am 29.<br />

Mai <strong>2001</strong> hielten Botschafter Roland Marxer <strong>und</strong> Dr. Georges<br />

Baur einen allgemein sehr positiv aufgenommenen Vortrag<br />

zum Thema Finanzplatz Liechtenstein beim «Stammtisch<br />

der Nummern Zwei» in Bern, einer Initiative der jungen<br />

Diplomaten des EDA. Die Veranstaltung war eine ideale


Vorbereitung für den folgenden 30. Mai, an dem die <strong>Regierung</strong><br />

eine Informationsveranstaltung für die in Liechtenstein<br />

akkreditierten Botschafter zum Thema Finanzplatz<br />

durchführte. Im Herbst <strong>2001</strong> fanden zahlreiche bilaterale<br />

Informationsgespräche über die jüngsten Änderungen in<br />

der liechtensteinischen Gesetzgebung statt. Die Botschaften<br />

hatten gr<strong>und</strong>sätzlich einen positiven Eindruck von den<br />

Entwicklungen in Liechtenstein <strong>und</strong> waren eine wichtige<br />

Unterstützung in dieser Zeit. Am 6. November <strong>2001</strong> weilte<br />

eine Delegation Ungarns, unter Leitung des Präsidenten der<br />

Ungarischen Nationalbank Zsigmond Jarai, in Vaduz. Der<br />

Besuch wurde über die Botschaften in Bern vorbereitet. Ziel<br />

der Delegation, die an den folgenden Tagen in Bern weilte,<br />

war es, Informationen über die liechtensteinischen Massnahmen<br />

zur Bekämpfung der Geldwäscherei zu erhalten.<br />

Die Massnahmen <strong>und</strong> die Informationspolitik des Landes<br />

zum Thema wurden von vielen Seiten gelobt.<br />

Konsularische Tätigkeit<br />

Die Ansuchen um Weiterleitung von Rechtshilfebegehren<br />

haben stark zugenommen. Die sonstige konsularische<br />

Tätigkeit hielt sich im üblichen Rahmen.<br />

Liechtensteinische Botschaft<br />

bei der Belgischen Krone <strong>und</strong> beim<br />

Heiligen Stuhl<br />

Leiter: S.D. Prinz Nikolaus von <strong>und</strong> zu Liechtenstein<br />

Die bilateralen Beziehungen zu Belgien <strong>und</strong> zum Heiligen<br />

Stuhl verliefen im üblichen Rahmen, wozu nicht zuletzt<br />

repräsentative Funktionen, der Informationsaustausch <strong>und</strong><br />

konsularische Angelegenheiten gehörten. Durch die belgische<br />

EU-Präsidentschaft im zweiten Halbjahr <strong>2001</strong> wurde<br />

diesbezüglichen politischen Kontakten verstärkt Beachtung<br />

geschenkt.<br />

Liechtensteinische Botschaft in Berlin<br />

Leiter: Botschafter Roland Marxer<br />

Der (nicht residierende) Botschafter des Fürstentums<br />

Liechtenstein in Berlin hatte am 27. November 2000 das<br />

Beglaubigungsschreiben überreicht <strong>und</strong> konnte damit<br />

offiziell seine Funktion <strong>und</strong> Aufgaben wahrnehmen. Bei<br />

seinen verschiedenen Aufenthalten in Berlin führte er eine<br />

Reihe von Gesprächen <strong>und</strong> etablierte zahlreiche Kontakte,<br />

die im Wesentlichen der Darstellung der Themen zum<br />

Finanzplatz Liechtenstein <strong>und</strong> der damit verb<strong>und</strong>enen<br />

Interessen Liechtensteins dienten. In Deutschland fanden<br />

wiederum verschiedene kulturelle Anlässe mit liechtensteinischer<br />

Beteiligung statt, so die Frankfurter Buchmesse<br />

<strong>und</strong> verschiedene Veranstaltungen in München zum<br />

«Rheinbergerjahr».<br />

Termine <strong>und</strong> Kontakte<br />

Der ursprünglich auf den 14. November 2000 geplante<br />

Antrittsbesuch bei B<strong>und</strong>espräsident Dr. Johannes Rau war<br />

vom deutschen Protokoll auf den 27. November 2000 verschoben<br />

worden. Der Empfang verlief in sehr fre<strong>und</strong>schaftlicher<br />

Atmosphäre. Herr Rau erk<strong>und</strong>igte sich über die Diskussionen<br />

betreffend Verfassung, Staat <strong>und</strong> Kirche <strong>und</strong><br />

Finanzplatz sowie über allgemeine institutionelle Fragen in<br />

Liechtenstein.<br />

Äusseres<br />

Im Umfeld des Antrittsbesuchs des liechtensteinischen Botschafters<br />

in Berlin vom 27. November 2000 konnten verschiedene<br />

Kontakte geknüpft <strong>und</strong> Gespräche geführt werden,<br />

so am 14. November 2000 mit dem Schweizer Botschafter<br />

Thomas Borer, mit dem deutschen Protokollchef<br />

Botschafter Busso von Alvensleben, mit Ministerialdirigent<br />

Christian Pauls, Unterabteilungsleiter im Auswärtigen Amt,<br />

mit Dr. Peter Witt, Unterabteilungsleiter für Europapolitik<br />

im B<strong>und</strong>eswirtschaftsministerium (in Vertretung von Staatssekretär<br />

Dr. Gerlach) sowie mit Staatssekretär Dr. Gunter<br />

Pleuger. Die Gespräche dienten dem Meinungsaustausch<br />

<strong>und</strong> der Information zu Themen des Finanzplatzes, der Rolle<br />

Liechtensteins im 2. Weltkrieg, zu den Entwicklungen in der<br />

Balkan-Region sowie zur liechtensteinischen Wirtschaft <strong>und</strong><br />

zur Zusammenarbeit im EWR.<br />

Ministerialrat Johannes Höfer, Leiter des Referats Steuerpolitik<br />

im B<strong>und</strong>esministerium für Wirtschaft <strong>und</strong> Technologie,<br />

wurde über die liechtensteinischen Massnahmen zum<br />

Finanzplatz <strong>und</strong> die liechtensteinische Position betreffend<br />

die von der EU geplante Einführung einer Zinsertragssteuer<br />

informiert.<br />

In einem Arbeitsgespräch mit Referatsleiter Otto Graf, der<br />

für Liechtenstein im Auswärtigen Amt zuständig war, standen<br />

Möglichkeiten der Verbesserung des gegenseitigen<br />

Informationsaustausches zur Diskussion. Im Vordergr<strong>und</strong><br />

stand aber ebenfalls die Aufarbeitung der Finanzplatz-Thematik,<br />

indem das neueste liechtensteinische Dossier betreffend<br />

Umsetzungsmassnahmen übergeben wurde.<br />

Es fand auch ein Gespräch im B<strong>und</strong>espresseamt mit der Leiterin<br />

des Referats Europäische Staaten, Dr. Ursula Freifrau<br />

von Langermann, statt. Im Hinblick auf liechtensteinische<br />

Image-Massnahmen wurden die vom B<strong>und</strong>espresseamt<br />

wahrgenommenen Aufgaben diskutiert.<br />

Bei einem von der Botschaft der Schweiz gegebenen<br />

Abendessen nahm auch der damals designierte deutsche<br />

Botschafter in Bern, Dr. Reinhard Hilger, teil. Es wurden u.a.<br />

verschiedene vor allem völkerrechtliche Fragen im Zusammenhang<br />

mit der Ratifikation des Römer Statuts zum Internationalen<br />

Gerichtshof diskutiert. Botschafter Dr. Hilger<br />

überreichte am 23. Mai sein Beglaubigungsschreiben in<br />

Vaduz. Er war vorher in der Völkerrechtsabteilung in Bonn<br />

bzw. Berlin tätig <strong>und</strong> war Mitglied der deutschen Delegation<br />

bei den bilateralen Konsultationen im «Bilderfall».<br />

Der damalige Inhaber des Ressorts Justiz, Dr. Heinz Frommelt,<br />

informierte das B<strong>und</strong>esministerium für Justiz in Berlin<br />

am 26. Januar <strong>2001</strong> über die von Liechtenstein getroffenen<br />

Massnahmen <strong>und</strong> eingeleiteten Schritte im Bereich des<br />

Finanzplatzes.<br />

Der liechtensteinische Botschafter nahm am 19. Januar<br />

<strong>2001</strong> erstmals an dem vom B<strong>und</strong>espräsidenten gegebenen<br />

Empfang im Schloss Bellevue in Berlin teil.<br />

Ein positives Signal der Anerkennung liechtensteinischer<br />

Bemühungen im Bereich des Finanzplatzes konnte bei der<br />

Begegnung von <strong>Regierung</strong>schef-Stellvertreterin Rita Kieber-<br />

Beck, Inhaberin des Ressorts Justiz, mit der deutschen<br />

Justizministerin Dr. Hertha Däubler-Gmelin anlässlich der<br />

Justizministerkonferenz des Europarats vom 4.-5. Oktober<br />

in Moskau registriert werden.<br />

Am 19. Dezember des Berichtsjahres fand der traditionelle<br />

Empfang des deutschen B<strong>und</strong>eskanzlers für das diplomatische<br />

Corps im neuen B<strong>und</strong>eskanzleramt in Berlin statt. Der liechtensteinische<br />

Botschafter nahm auch dort erstmals daran teil.<br />

61


62<br />

Äusseres<br />

Anlässe mit liechtensteinischer<br />

Beteiligung<br />

Frankfurter Buchmesse<br />

Die Frankfurter Buchmesse in der ersten Oktoberhälfte<br />

kann ein Anlass sein, für Liechtenstein, neben der bisherigen<br />

<strong>und</strong> erneut organisierten liechtensteinischen Präsenz<br />

aus dem Bereich der Literatur, generell eine Plattform für<br />

Informationen <strong>und</strong> Darstellung zu schaffen. Für 2002 ist<br />

eine frühzeitige Koordination mit den Zuständigen in Liechtenstein<br />

vereinbart.<br />

Kulturkreis Liechtenstein-Weimar<br />

Analoges gilt sinngemäss für den Kulturkreis Liechtenstein-<br />

Weimar, der am 14. September das zehnjährige Bestehen<br />

feierte. Die Aktivitäten des Kulturkreises könnten in Zukunft<br />

auch für die Vermittlung eines positiven Liechtenstein-Bildes<br />

genutzt werden.<br />

Rheinbergerjahr<br />

Zu Ehren des liechtensteinischen Komponisten Josef Gabriel<br />

Rheinberger wurden in München zahlreiche wissenschaftliche<br />

<strong>und</strong> konzertante Veranstaltungen durchgeführt. Besonders<br />

zu erwähnen ist das Konzert des London Philharmonic<br />

Orchestra vom 6. November in München im Beisein von<br />

mehreren <strong>Regierung</strong>smitgliedern sowie das Festkonzert im<br />

Residenztheater am 25. November in Anwesenheit des<br />

liechtensteinischen Kulturministers, des liechtensteinischen<br />

Botschafters <strong>und</strong> des Präsidenten des Kulturbeirats. Der<br />

bayrische Staatsminister Hans Zehetmaier gab im Anschluss<br />

an das Konzert einen Empfang, bei welchem <strong>Regierung</strong>srat<br />

Dr. Alois Ospelt u.a. die Anregung zu einer verstärkten bilateralen<br />

kulturellen Zusammenarbeit machte.<br />

Klage Liechtensteins vor dem IGH<br />

Liechtenstein reichte am 1. Juni vor dem Internationalen<br />

Gerichtshof (IGH) in Den Haag im sog. «Bilderfall» Klage<br />

gegen Deutschland ein. Der deutsche Botschafter in Bern,<br />

Dr. Reinhard Hilger, war auf den 31. Mai in dieser Angelegenheit<br />

zum liechtensteinischen Aussenminister geladen<br />

<strong>und</strong> wurde über das Vorgehen informiert.<br />

Liechtensteinische Botschaft in<br />

Washington<br />

Leiterin: Botschafterin Claudia Fritsche<br />

Die Ständige Vertreterin bei den Vereinten Nationen in New<br />

York ist seit dem 7. Dezember 2000 offiziell in Washington<br />

als nicht-residierende Botschafterin akkreditiert. Im Berichtsjahr<br />

wurde das bestehende Kontaktnetz in Washington<br />

gepflegt <strong>und</strong> weiter ausgebaut, sowohl in politischer<br />

Hinsicht als auch mit den verschiedenen Think tanks <strong>und</strong><br />

aussenpolitisch aktiven Meinungsbildnern.<br />

Am 24. Februar fand der Besuch einer Gruppe von sieben<br />

US-Kongressabgeordneten in Liechtenstein statt. Offizielle<br />

Gastgeberin war die Liechtensteinische Industrie- <strong>und</strong> Handelskammer,<br />

am Programm nahmen Vertreter <strong>und</strong> Vertreterinnen<br />

von Wirtschaft, <strong>Regierung</strong> <strong>und</strong> <strong>Landtag</strong> teil. Der<br />

Besuch diente in erster Linie dazu, den Kongressabgeordneten<br />

den Wirtschaftsstandort <strong>und</strong> Finanzplatz Liechtenstein<br />

näherzubringen sowie gemeinsam interessierende politische<br />

Themen zu diskutieren. Anlässlich seines Aufenthaltes<br />

in Washington gab S.D. Erbprinz Alois von <strong>und</strong> zu Liechtenstein<br />

am 13. Juni zu Ehren der Kongressabgeordneten, welche<br />

Liechtenstein besucht hatten, ein Abendessen.<br />

Die erste Verhandlungsr<strong>und</strong>e zur Ausarbeitung eines<br />

Rechtshilfeübereinkommens zwischen Liechtenstein <strong>und</strong><br />

den USA fand vom 10. - 12. April in Washington statt. Die<br />

für Oktober geplante zweite Verhandlungsr<strong>und</strong>e musste<br />

ausfallen, weil aufgr<strong>und</strong> der Ereignisse vom 11. September<br />

die zuständigen Mitarbeiter insbesondere im amerikanischen<br />

Justizministerium andere Prioritäten hatten. (Sie<br />

wurde auf den 4. - 6. Februar 2002 verschoben.)<br />

Am 28. Juni luden der amerikanische Präsident <strong>und</strong> Mrs.<br />

Bush die in Washington akkreditierten Botschafter <strong>und</strong> Botschafterinnen<br />

erstmals zu einem formellen Empfang ein.<br />

Dieser Anlass bot auch Gelegenheit, Mitglieder des Mitarbeiterstabs<br />

im Weissen Haus, im National Security Council<br />

sowie weitere hohe Beamte des Staatssekretariats kennenzulernen.<br />

Die bisher entwickelten Kontakte zu Botschaftern <strong>und</strong><br />

Botschafterinnen der Schweiz, Oesterreichs, Deutschlands,<br />

Luxemburgs, Norwegens, Islands <strong>und</strong> weiterer<br />

europäischer Länder sowie auch die besonders engen<br />

Kontakte mit den in Washington akkreditierten Botschafterinnen<br />

ermöglichten, zumindest in den Ansätzen, ein<br />

Kennenlernen der diplomatischen Arbeit in Washington.<br />

Daraus entwickelten sich u.a. regelmässige Zusammenkünfte<br />

mit den Botschafterinnen sowie auch mit den<br />

EFTA-Botschaftern.<br />

Nebst Besuchen der Botschafterin bei US-Kongressabgeordneten<br />

sowie hohen Beamten im Staatssekretariat, im<br />

Finanzdepartement, im National Security Council sowie im<br />

Justizdepartement traf sich <strong>Regierung</strong>srat Dr. Ernst Walch<br />

Mitte November in Washington mit verschiedenen Kongressabgeordneten<br />

beider Parteien sowohl des Senats als<br />

auch des Repräsentantenhauses, des weiteren mit dem<br />

stellvertretenden Finanzminister <strong>und</strong> dem im Staatssekretariat<br />

zuständigen Untersekretär für wirtschaftliche Angelegenheiten,<br />

welcher u.a. für den Bereich Terrorismusbekämpfung<br />

zuständig ist. Hauptzweck der jeweiligen<br />

Gespräche war eine Information über die liechtensteinischen<br />

Bemühungen im Kampf gegen den Terrorismus sowie<br />

der FATF-Prozess. Weiters fanden Treffen von <strong>Regierung</strong>srat<br />

Dr. Ernst Walch mit Vertretern <strong>und</strong> Vertreterinnen akademischer<br />

Institutionen, think tanks <strong>und</strong> mit Journalisten statt.<br />

<strong>Regierung</strong>srat Dr. Walch gab darüber hinaus ein Live-Interview<br />

im Fernsehsender CNN.<br />

Im selben Zeitraum traf <strong>Regierung</strong>srat Dr. Ernst Walch Vertreter<br />

<strong>und</strong> Vertreterinnen der grossen jüdischen Organisationen<br />

sowohl in New York als auch in Washington, um<br />

über die bisherigen Entwicklungen im Bereich der Aufarbeitung<br />

der liechtensteinischen Geschichte vor, während <strong>und</strong><br />

nach dem Zweiten Weltkrieg zu berichten bzw. deren Mitarbeit<br />

zu sichern.<br />

Infolge der Terroranschläge vom 11. September wurden die<br />

bilateralen Beziehungen mit den USA stark von der Terrorismusbekämpfung<br />

geprägt. Zusätzlich zu den einschlägigen<br />

Resolutionen des UNO-Sicherheitsrates verabschiedeten die<br />

USA Ende Oktober ein weitreichendes Anti-Terrorismus-<br />

Gesetz, dessen Auswirkungen auf Liechtenstein vor allem<br />

im Bereich der Bekämpfung der Geldwäsche zu sehen sind.<br />

Die Gerichtsbarkeit amerikanischer <strong>Gerichte</strong> wird auf ausländische<br />

Banken erstreckt, falls diese der Geldwäscherei in<br />

den USA verdächtigt werden. Die in Washington akkreditierten<br />

Botschafter <strong>und</strong> Botschafterinnen wurden einmal zu<br />

einer Informationsveranstaltung über die aktuelle politische<br />

Landschaft in den USA <strong>und</strong> bei einer anderen Gelegenheit<br />

zum Thema Terrorismusbekämpfung <strong>und</strong> die Lage in<br />

Afghanistan eingeladen.


Liechtensteinische Botschaft in Wien<br />

Leiterin: I.D. Botschafterin Maria-Pia Kothbauer,<br />

Prinzessin von Liechtenstein<br />

Im Vordergr<strong>und</strong> der Tätigkeit der Botschaft Wien stand die<br />

Pflege der bilateralen Beziehungen mit Österreich. Kontakte<br />

zu anderen Botschaften in Wien wurden ebenfalls gepflegt.<br />

Die konsularische Tätigkeit verlief im gewohnten Rahmen.<br />

Die Beziehungen zur Republik Österreich gestalteten sich<br />

auch im Jahr <strong>2001</strong> äusserst positiv <strong>und</strong> waren von diversen<br />

Besuchen geprägt. So besuchte am 2. Mai die österreichische<br />

Aussenministerin Dr. Benita Ferrero-Waldner Liechtenstein<br />

zu einem Arbeitsgespräch mit <strong>Regierung</strong>srat Dr. Ernst<br />

Walch.<br />

Auf <strong>Regierung</strong>sebene fanden verschiedene Besuche in<br />

Österreich statt. <strong>Regierung</strong>schef Otmar Hasler weilte vom<br />

14.-16. Juli auf Einladung von B<strong>und</strong>eskanzler Schüssel zu<br />

Besuch in Wien. <strong>Regierung</strong>schef Hasler nahm auch als<br />

Gastredner am 26. August am Europäischen Forum Alpbach<br />

teil. Vom 28.-29. November besuchte <strong>Regierung</strong>schef-<br />

Stellvertreterin Rita Kieber-Beck Wien. Der Besuch erfolgte<br />

auf Einladung des österreichischen Justizministers Dr.<br />

Böhmdorfer.<br />

Am 2. März kam es in Vaduz zum dritten Treffen im Rahmen<br />

des politischen Dialogs zwischen dem österreichischen<br />

Aussenministerium <strong>und</strong> dem liechtensteinischen Amt für<br />

Auswärtige Angelegenheiten. Am 17. Dezember konnte<br />

der politische Dialog mit einem Treffen in Wien fortgesetzt<br />

werden. Zur Sprache kamen hauptsächlich die beiden derzeitigen<br />

aussenpolitischen Projekte mit Österreich: Eine verstärkte<br />

Zusammenarbeit im Bereich der humanitären Hilfe<br />

<strong>und</strong> die Teilnahme Liechtensteins an den Österreich-Bibliotheken.<br />

Es gab auch verschiedene Treffen auf regionaler Ebene zu<br />

verzeichnen. Besonders zu erwähnen gilt es den Besuch der<br />

liechtensteinischen <strong>Regierung</strong> bei der Vorarlberger Landesregierung,<br />

der seit einigen Jahren erstmals wieder stattfand<br />

<strong>und</strong> der Diskussion der regionalen Beziehungen diente.<br />

In der Diskussion um das Letzetunnel-Projekt fand auch<br />

<strong>2001</strong> keine Annäherung zwischen Österreich <strong>und</strong> Liechtenstein<br />

statt.<br />

Am 1. Juli <strong>2001</strong> trat der Vertrag zwischen dem Fürstentum<br />

Liechtenstein, der Schweizerischen Eidgenossenschaft <strong>und</strong><br />

der Republik Österreich über die grenzüberschreitende<br />

Zusammenarbeit der Sicherheits- <strong>und</strong> Zollbehörden vom<br />

27. April 1999 in Kraft.<br />

Die konsularische Arbeit der Botschaft verlief <strong>2001</strong> wie<br />

gewohnt.<br />

Liechtensteinische Mission in Brüssel<br />

Leiter: S.D. Prinz Nikolaus von <strong>und</strong> zu Liechtenstein<br />

Die Beziehungen Liechtensteins zur EU berühren zunehmend<br />

Politikbereiche, die über das EWR-Abkommen hinaus<br />

gehen. Eine diesbezüglich besondere Thematik ist der<br />

Wunsch der EU, mit ausgewählten Drittstaaten, inklusive<br />

Liechtenstein, über gemeinsame Massnahmen im Bereich<br />

Äusseres<br />

der Zinsertragsbesteuerung zu verhandeln. Die Zusammenarbeit<br />

im Bereich des Europäischen Wirtschaftsraumes<br />

funktioniert weiterhin gut. Einige Liechtenstein betreffende<br />

Verhandlungsprobleme konnten <strong>2001</strong> gelöst werden.<br />

Beziehungen Liechtensteins zur Europäischen Union<br />

Die Beziehungen Liechtensteins zur Europäischen Union<br />

werden zunehmend von Faktoren beeinflusst, die in keinem<br />

direkten Zusammenhang zum Abkommen über den<br />

Europäischen Wirtschaftsraum stehen. Gründe dafür sind<br />

insbesondere die politische Dynamik der Europäischen<br />

Union über den Binnenmarkt hinaus, das neue, zweite Verhandlungspakte<br />

der Schweiz mit der EU sowie das aktuelle<br />

politische Geschehen insbesondere im Gefolge der Terroranschläge<br />

des 11. Septembers.<br />

Ein zusätzlicher Rahmen zur Gestaltung der gegenseitigen<br />

Beziehungen hat sich durch die erstmalige Einladung Liechtensteins,<br />

zusammen mit den anderen EFTA-EWR-Staaten,<br />

zur Europakonferenz ergeben. Dieses von der EU einberufene<br />

Gremium dient der Behandlung gesamtpolitischer Themen<br />

primär mit den Kandidatenländern <strong>und</strong> neuerdings mit<br />

den Staaten des sogenannten Stabilitätspaktes (Balkan). Die<br />

Europakonferenz vom 20. Oktober behandelte aus aktuellem<br />

Anlass die Terrorismusbekämpfung. <strong>Regierung</strong>srat Dr.<br />

Ernst Walch leitete die liechtensteinische Delegation <strong>und</strong><br />

gab eine beachtete Erklärung ab, welche sich insbesondere<br />

mit der Unterbindung der Terrorismusfinanzierung auseinandersetzte.<br />

Aber auch der politische Dialog im Rahmen der EWR-Staaten<br />

war ein wichtiger Aufgabenbereich der Mission im vergangenen<br />

Jahr.<br />

Nachdem die Schweiz im Rahmen ihrer neuen Verhandlungsr<strong>und</strong>e<br />

mit der EU das Interesse bek<strong>und</strong>et hat, mit dem<br />

sogenannten Schengen-Acquis assoziiert zu werden, stellt<br />

sich aufgr<strong>und</strong> der offenen Grenze mit der Schweiz auch für<br />

Liechtenstein die Frage einer Assoziation. Wichtigster<br />

Aspekt der Schengen-Zusammenarbeit ist der freie Grenzübertritt<br />

für Personen. Nach entsprechenden Abklärungen<br />

<strong>und</strong> Kontakten wurde der Europäischen Kommission der<br />

Wunsch Liechtensteins zu einer mit der Schweiz parallelen<br />

Assoziation übermittelt.<br />

Im November des Berichtsjahres hat die Europäische Union<br />

formell ihren Wunsch zum Ausdruck gebracht, über<br />

gemeinsame Massnahmen zur Sparertragsbesteuerung zu<br />

verhandeln. Diesbezügliche Gespräche sind in Vorbereitung.<br />

Die Mission ist stark auch über die Beziehungen zur EU hinaus<br />

mit Verhandlungen zur Gestaltung des liechtensteinischen<br />

Finanzplatzes beschäftigt. Dazu gehören u.a. die<br />

Steuerinitiative der OECD <strong>und</strong> die internationalen Massnahmen<br />

zur Bekämpfung der Geldwäscherei.<br />

Auch wenn weitere Politikbereiche wie die oben genannten<br />

die liechtensteinische Mission in Brüssel zunehmend<br />

beschäftigen, bleibt das EWR-Abkommen die wichtigste<br />

Basis der Zusammenarbeit mit der EU. In einer Vielzahl von<br />

Sitzungen der EWR-Organe konnte das Funktionieren des<br />

Abkommens gesichert <strong>und</strong> vertieft werden. Daneben gab<br />

es eine Vielzahl von direkten Kontakten mit der Europäischen<br />

Kommission <strong>und</strong> anderen EU-Institutionen, insbesondere<br />

zur Behandlung von spezifisch Liechtenstein betreffenden<br />

Problemen. So konnte nach längeren Verhandlungen<br />

eine Vereinbarung zur EWR-konformen Einhebung der<br />

Schwerverkehrsabgabe (LSVA) gef<strong>und</strong>en werden. Die Anerkennung<br />

liechtensteinischer Architekturdiplome sowie Son-<br />

63


64<br />

Äusseres<br />

derlösungen im Landwirtschaftsbereich gehören zu den<br />

wichtigen Themen, über die weiterhin Gespräche geführt<br />

werden.<br />

Die administrative Verwaltung des EWR-Abkommens <strong>und</strong><br />

mit ihm der dazugehörigen EFTA-Institutionen machen weiterhin<br />

einen erheblichen Anteil der Missionsarbeit aus,<br />

wozu auch Budgetangelegenheiten gehören. Besonders zu<br />

erwähnen ist in diesem Zusammenhang der liechtensteinische<br />

EFTA-EWR-Vorsitz während des ersten Halbjahres<br />

<strong>2001</strong>. Dabei verlief die Zusammenarbeit mit der schwedischen<br />

EU-Präsidentschaft ausgesprochen gut.<br />

Im Rahmen des Vorsitzes präsidierte bzw. kopräsidierte<br />

Liechtenstein auch eine Reihe von Treffen auf Ministerebene.<br />

An den beiden Sitzungen des EWR-Ministerrates leitete<br />

Aussenminister Dr. Ernst Walch die liechtensteinische Delegation.<br />

Zu den weiteren Ministertreffen gehörte auch ein<br />

Treffen der EFTA-Staaten mit dem Europäischen Rat der<br />

Wirtschafts- <strong>und</strong> Finanzminister (ECOFIN), an der <strong>Regierung</strong>schef<br />

Otmar Hasler Liechtenstein vertrat.<br />

Ständige Vertretung beim Europarat<br />

in Strassburg<br />

Leiter: Botschafter Dr. Josef Wolf<br />

Das Jahr <strong>2001</strong> stand ganz im Zeichen des Vorsitzes im Ministerkomitee<br />

des Europarates, den Liechtenstein nach 1987<br />

zum zweiten Mal von Mai bis November <strong>2001</strong> ausübte.<br />

Bereits die Vorbereitung des Vorsitzes erforderte eine personelle<br />

<strong>und</strong> räumliche Aufstockung, die seit Ende des Vorsitzes<br />

im November <strong>2001</strong> wieder abgebaut wurde. Wie schon<br />

im Vorjahr ist die politische Rolle des Europarates bei der<br />

Lösung von Krisen weiterhin sehr bedeutend. Das Hauptaugenmerk<br />

liegt dabei auf den Entwicklungen im Balkan<br />

<strong>und</strong> im Kaukasus. Der liechtensteinische Vorsitz wandte<br />

keine Besuchsdiplomatie an, sondern bemühte sich vielmehr<br />

um eine Lösung der Probleme am Sitz des Europarates<br />

in Strassburg. An der 109. Ministersession, die unter<br />

liechtensteinischem Vorsitz stattfand, wurden zwei wichtige<br />

Texte angenommen: Ein Communiqué zur Bekämpfung des<br />

Terrorismus sowie eine politische Erklärung, die auf nötige<br />

Reformmassnahmen in Bezug auf den Menschenrechtsgerichtshof<br />

hinweist.<br />

Teilnahme an Sitzungen<br />

Im Jahr <strong>2001</strong> fanden 44 Plenarsitzungen des Ministerkomitees<br />

auf Delegiertenebene, d.h. der Ständigen Vertreter,<br />

statt; davon fielen 20 in die Zeit des liechtensteinischen Vorsitzes<br />

im Ministerkomitee vom Mai bis November. Diese Sitzungen<br />

wurden durch Botschafter Dr. Josef Wolf geleitet.<br />

Wie üblich fanden zwei Sessionen auf Ministerebene statt<br />

(10. <strong>und</strong> 11. Mai bzw. 7. <strong>und</strong> 8. November), wobei die letzte<br />

Ministersession durch <strong>Regierung</strong>srat Dr. Ernst Walch<br />

geleitet wurde.<br />

Ausser den Plenarsitzungen gab es ca. 93 Treffen von<br />

Arbeitsgruppen der Ministerdelegierten, an denen die Ständige<br />

Vertretung teilnahm:<br />

–Erweiterte Arbeitsgruppe für die demokratische Stabilität<br />

in Europa, insbesondere in den mittel- <strong>und</strong> osteuropäischen<br />

Ländern<br />

–Arbeitsgruppe für administrative Fragen einschliesslich<br />

Budget<br />

–Arbeitsgruppe für die Beziehungen zwischen dem Europarat<br />

<strong>und</strong> der OSZE<br />

–Arbeitsgruppe für die Beziehungen zwischen dem Europarat<br />

<strong>und</strong> der EU<br />

–Arbeitsgruppe für Menschenrechte<br />

–Arbeitsgruppe für rechtliche Fragen<br />

–Arbeitsgruppe für kulturelle Fragen<br />

– Ad hoc Arbeitsgruppe zur Überprüfung einer Anpassung<br />

der Beitragsskala der Mitgliedsländer<br />

– Ad hoc Arbeitsgruppe für institutionelle Reformen<br />

–Liaison-Komitee mit dem Europäischen Gerichthof für<br />

Menschenrechte<br />

– Lenkungsausschuss für die «Vertrauensbildenden Massnahmen»<br />

– Redaktionsgruppen zur Vorbereitung von Texten für Ministersessionen.<br />

Diese wurden ebenfalls vom Botschafter<br />

geleitet <strong>und</strong> waren sehr zeitaufwendig.<br />

Beitrittskandidaten<br />

Während des Berichtsjahres wurden keine neuen Mitglieder<br />

in den Europarat aufgenommen; doch wurden bei Bosnien-<br />

Herzegowina <strong>und</strong> bei der B<strong>und</strong>esrepublik Jugoslawien grosse<br />

Fortschritte erzielt. So hatten sich Ende Dezember die<br />

zuständigen bosnischen Behörden verpflichtet, die Aufnahmebedingungen<br />

der Parlamentarischen Versammlung zu<br />

erfüllen. Bei Jugoslawien ist der politische Wille bezüglich<br />

einer Aufnahme deutlich spürbar. Das Hauptproblem besteht<br />

in den Beziehungen zu Montenegro.<br />

Liechtensteinischer Vorsitz (Mai bis November <strong>2001</strong>)<br />

Unser Vorsitz war von einem zweifachen Bemühen gekennzeichnet:<br />

Neue Impulse zu geben <strong>und</strong> das schon Erreichte<br />

durch die Fortführung der von unseren Vorgängern eingeleiteten<br />

Arbeiten zu festigen.<br />

Der Vorsitz im Ministerkomitee dauerte vom 11. Mai bis 8.<br />

November <strong>und</strong> erreichte als eines der wichtigsten Ergebnisse<br />

die Erhöhung des Europaratshaushalts von 158 Millionen<br />

Euro auf 169 Millionen Euro, was einem Budgetwachstum<br />

von 6,8 % entspricht. Trotz dieser Stärkung der finanziellen<br />

Basis werden eine grosse Anzahl der Aktivitäten des Europarats<br />

weiterhin aus freiwilligen Beiträgen finanziert. Um<br />

der Verantwortung des Vorsitzes Rechnung zu tragen <strong>und</strong><br />

ein besonderes Zeichen der europäischen Solidarität zu setzen,<br />

hat Liechtenstein während seiner Präsidentschaft<br />

ansehnliche freiwillige Beiträge geleistet.<br />

Ein weiteres Ziel des Vorsitzes bestand in der Stärkung des<br />

Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte. Anlässlich<br />

der Ministersession wurde eine Erklärung verabschiedet, in<br />

der festgehalten wird, dass die Effizienz des Gerichtshofes<br />

langfristig abgesichert werden müsse. Die in der Erklärung<br />

erwähnten Reformmassnahmen beruhen auf einem Evaluationsbericht,<br />

der während des liechtensteinischen Vorsitzes<br />

finalisiert worden ist. Sodann wurde auf liechtensteinische<br />

Initiative hin ein Expertentreffen über die Umsetzung des Statuts<br />

für einen Internationalen Strafgerichtshof organisiert.<br />

Die Zusammenarbeit mit den anderen internationalen<br />

Organisationen bildete eine weitere wichtige Zielsetzung im<br />

liechtensteinischen Vorsitzprogramm. Die Ergebnisse des<br />

sogenannten 3+3-Treffens zwischen dem Europarat <strong>und</strong><br />

der OSZE, das Ende Oktober in Vaduz stattfand, können als<br />

Beispiel für die konkreten Bemühungen um eine Koordination<br />

zwischen den beiden Organisationen auf der Ebene der<br />

«headquarters» dienen. An diesem Treffen nahmen zum<br />

ersten Mal die Präsidenten der beiden Parlamentarischen<br />

Versammlungen als vollberechtigte Partner teil. Diese Teilnahme<br />

wurde von allen Seiten als sehr wertvoll erachtet<br />

<strong>und</strong> zeigt auch deutlich die Bemühungen des Vorsitzes, die<br />

Zusammenarbeit zwischen dem Ministerkomitee <strong>und</strong> der<br />

Parlamentarischen Versammlung zu stärken.


In einen ähnlichen Bereich fällt auch die Initiative des liechtensteinischen<br />

Vorsitzes, de jure die Abschaffung der Todesstrafe<br />

in allen Mitgliedsstaaten zu einem regelmässigen<br />

Thema der Ministerdelegierten zu machen. Dies kann als<br />

eine wichtige Ergänzung zur Debatte in der Parlamentarischen<br />

Versammlung über die Einführung von Moratoria<br />

bezüglich der Todesstrafe in den Beobachterstaaten (Vereinigte<br />

Staaten <strong>und</strong> Japan) betrachtet werden. Im Zusammenhang<br />

mit dem verstärkten Kampf gegen den Terrorismus<br />

ist es schliesslich dem liechtensteinischen Vorsitz<br />

gelungen, dem Expertenausschuss zur Bekämpfung der<br />

Geldwäsche (PC-R-EV) erhöhte Aufmerksamkeit <strong>und</strong> mehr<br />

Geldmittel zukommen zu lassen.<br />

Kampf gegen den Terrorismus<br />

An der 109. Ministersession vom 8. November wurde ein<br />

Communiqué verabschiedet, das sich ausschliesslich dem<br />

Thema Terrorismusbekämpfung widmet. Die entsprechenden<br />

Aktivitäten des Europarats haben eine dreifache Stossrichtung:<br />

–Verstärkung der rechtlichen Zusammenarbeit,<br />

– Aufrechterhaltung der Menschenrechtsstandards,<br />

– Behebung von Ursachen für Terrorismus durch die Stärkung<br />

der Demokratie.<br />

Für die Umsetzung des ersten Bereichs wurde eine multidisziplinäre<br />

Expertengruppe eingesetzt (Groupe multidisciplinaire<br />

pour l action internationale contre le terrorisme,<br />

GMT). Diese wurde beauftragt, die bestehenden Übereinkommen<br />

des Europarates, die für den Kampf gegen den<br />

Terrorismus eingesetzt werden können, zu überprüfen <strong>und</strong><br />

dem Ministerkomitee gegebenenfalls Vorschläge für eine<br />

Anpassung zu unterbreiten.<br />

Tschetschenien<br />

Das Mandat der drei Europaratsexperten im Büro des Menschenrechtsbeauftragten<br />

des russischen Präsidenten für<br />

Tschetschenien wurde kürzlich vom Ministerkomitee bis 4.<br />

April 2002 erneuert. Danach soll dieses Mandat umformuliert<br />

werden. Gedacht wird dabei an die Eröffnung eines<br />

Informationsbüros des Europarats, wie dies bereits in mehreren<br />

Mitgliedsstaaten in Mittel- <strong>und</strong> Osteuropa der Fall ist.<br />

Besuche<br />

Anlässlich des Vorsitzes im Ministerkomitee weilte <strong>Regierung</strong>srat<br />

Dr. Ernst Walch insgesamt viermal in Strassburg.<br />

Neben den beiden Ministersessionen im Mai <strong>und</strong> November,<br />

an denen der Vorsitz begann, bzw. zu Ende ging, präsentierte<br />

er der Parlamentarischen Versammlung in der<br />

Juni- <strong>und</strong> Septembersession die Aktivitäten des Ministerkomitees<br />

<strong>und</strong> beantwortete dabei Fragen von Parlamentariern.<br />

Im September sprach <strong>Landtag</strong>spräsident Klaus Wanger<br />

vor der Parlamentarischen Versammlung. Ebenfalls im<br />

September weilte Seine Durchlaucht Fürst Hans-Adam II.<br />

anlässlich eines Kolloquiums über die europäische Identität,<br />

in Strassburg, das vom liechtensteinischen Vorsitz initiiert<br />

<strong>und</strong> durchgeführt worden war. Das Staatsoberhaupt nahm<br />

auch am Konzert des Symphonischen Orchesters Liechtenstein<br />

mit Werken von Josef Gabriel Rheinberger sowie am<br />

anschliessenden Empfang im Château des Rohan teil. Der<br />

20. September war somit der gesellschaftliche Höhepunkt<br />

des liechtensteinischen Vorsitzes.<br />

Zur Vorbereitung des Vorsitzes kam Generalsekretär Walter<br />

Schwimmer im März nach Vaduz. Im Juni weilte der Präsident<br />

des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte,<br />

Luzius Wildhaber, für einen Arbeitsbesuch in Liechtenstein.<br />

Parlamentarische Delegation<br />

Im Januar wurde Dr. Renate Wohlwend zur Vizepräsidentin<br />

der Parlamentarischen Versammlung gewählt (es gibt deren<br />

insgesamt 19) <strong>und</strong> wurde in dieser Eigenschaft Mitglied im<br />

Büro der Versammlung.<br />

Ständige Vertretung bei den<br />

Vereinten Nationen in New York<br />

Leiterin: Botschafterin Claudia Fritsche<br />

Äusseres<br />

Die Vereinten Nationen standen während der ersten Jahreshälfte<br />

im Zeichen mehrerer Grossveranstaltungen (Konferenzen<br />

<strong>und</strong> Sondersessionen) zu den Themen HIV/AIDS, Kleinwaffen<br />

<strong>und</strong> menschliche Siedlungen. Die Ereignisse des 11.<br />

September beherrschten die UNO-Agenden bis zum Jahresende<br />

in einem erheblichen Ausmass. Die Bekämpfung des<br />

Terrorismus führte zu einer der weitreichendsten Resolutionen<br />

des Sicherheitsrats (Resolution 1373), welche von allen<br />

Mitgliedsländern unverzüglich in nationales Recht umzusetzen<br />

war. Liechtenstein, wie alle anderen UNO-Mitgliedsländer,<br />

war angehalten, dem aus dieser Resolution resultierenden<br />

Anti-Terrorismus-Ausschuss bis Jahresende einen umfassenden<br />

Bericht über die Implementierung der Bestimmungen<br />

der Resolution vorzulegen. Die Terroranschläge vom 11. September<br />

bewirkten, zumindest temporär, ein erhöhtes Interesse<br />

der Vereinigten Staaten an multilateraler Zusammenarbeit,<br />

dies in der Erkenntnis, dass der Kampf gegen den Terrorismus<br />

nur gemeinsam geführt werden kann. Die bewaffnete Intervention<br />

gegen Afghanistan wurde vom Sicherheitsrat nicht<br />

direkt legitimiert, jedoch enthielt die entsprechende Resolution<br />

einen Hinweis auf das Recht der Selbstverteidigung, was<br />

als Legitimierung interpretiert werden kann.<br />

Sicherheitsrat<br />

Der Sicherheitsrat arbeitete erneut intensiv <strong>und</strong> verabschiedete<br />

51 Resolutionen sowie 39 Erklärungen des Vorsitzenden.<br />

Neben den Ladenhütern Angola <strong>und</strong> Irak standen auch Sierra<br />

Leone <strong>und</strong> Äthiopien/Eritrea stärker im Mittelpunkt. Für beide<br />

Situationen besteht eine vom Sicherheitsrat eingerichtete<br />

friedenserhaltende Operation. In Kosovo <strong>und</strong> Osttimor haben<br />

die Vereinten Nationen de facto staatliche Funktionen übernommen,<br />

Osttimor soll im Mai 2002 in die Unabhängigkeit<br />

entlassen werden, während der Status von Kosovo nicht<br />

geklärt ist bzw. die Zugehörigkeit zu Serbien de jure nicht<br />

angetastet wurde.<br />

Die gegenwärtig grössten friedenserhaltenden Operationen<br />

sind diejenigen in Osttimor, Kosovo, Sierra Leone sowie<br />

Äthiopien/Eritrea. Ab dem 11. September waren die Arbeiten<br />

des Sicherheitsrats von den Terroranschlägen zumindest<br />

überschattet, wenn nicht dominiert. Mit Resolution 1373 verabschiedete<br />

der Sicherheitsrat einen historischen Text, der<br />

sich im Gr<strong>und</strong>e in das der Generalversammlung vorbehaltene<br />

Feld der Kodifikation vorwagte. Angesichts der offensichtlichen<br />

Notwendigkeit internationaler Zusammenarbeit war<br />

damit möglich, was unter «normalen Umständen» intensive<br />

Diskussionen ausgelöst hätte. Die bewaffnete Intervention<br />

gegen Afghanistan wurde nie direkt legitimiert, doch zitierte<br />

der Sicherheitsrat in seiner Resolution 1368 vom 12. September<br />

des Recht auf Selbstverteidigung, was von den meisten<br />

Beobachtern als Legitimierung interpretiert wurde. Bezüglich<br />

der Situation in Afghanistan nach der Intervention der internationalen<br />

Koalition unterstützte der Sicherheitsrat den Bonner<br />

Prozess <strong>und</strong> autorisierte den Einsatz einer internationalen<br />

Schutztruppe. Deren Grösse ist nach wie vor umstritten, da<br />

die afghanische Interimsregierung eine numerisch stärkere<br />

internationale Präsenz wünscht, die sich nicht auf Kabul <strong>und</strong><br />

Umgebung beschränkt.<br />

65


66<br />

Äusseres<br />

Generalversammlung<br />

Sondersessionen<br />

Sondersession Kinder<br />

Die für September vorgesehene Sondersession Kinder musste<br />

wegen der Anschläge vom 11. September verschoben<br />

werden. Dies war eine schwere Enttäuschung, weil zum<br />

einen eine sehr gute Teilnahme auf hoher Ebene sichergestellt<br />

worden war, zum andern auch, weil zahlreiche <strong>und</strong><br />

zum Teil aufwendige Nebenveranstaltungen ebenfalls abgesagt<br />

werden mussten <strong>und</strong> teilweise bei der neuangesetzten<br />

Sondersession (8.-10. Mai 2002) nicht wiederholt werden<br />

können. Die Arbeiten zum Schlussdokument waren kurz<br />

vor dem geplanten Beginn der Sondersession zu 80%<br />

abgeschlossen, grosse Kontroversen waren noch betreffend<br />

die Rolle des Übereinkommens über die Rechte des Kindes<br />

(welches die USA <strong>und</strong> Somalia als einzige Länder nicht ratifiziert<br />

haben), den Themenkomplex Kinder in bewaffneten<br />

Konflikten <strong>und</strong> die Frage der Fortpflanzungsrechte zu lösen.<br />

Liechtenstein war an den Verhandlungen aktiv beteiligt <strong>und</strong><br />

übernahm zu gewissen Fragen Koordinationsaufgaben.<br />

Sondersession HIV/AIDS<br />

Diese Sondersession konnte nach komplexen <strong>und</strong> schwierigen<br />

Verhandlungen schliesslich einer Konsenslösung zugeführt<br />

werden. Während zahlreiche Entwicklungsländer<br />

einen Schwerpunkt auf Fragen der Therapie <strong>und</strong> Behandlung<br />

legen wollten, bestand der westliche Ansatz vor allem<br />

in der Betonung der Prävention. Die bezüglich Patentrecht<br />

schwierigen Fälle in Südafrika <strong>und</strong> anderswo, welche vor<br />

allem der US-Pharmaindustrie sehr negative Presse besorgt<br />

hatten, konnten noch vor der Sondersession beigelegt werden,<br />

so dass zumindest ein potentiell explosives Thema aus<br />

dem Weg geräumt werden konnte. Die Rolle der Menschenrechte<br />

zur Bekämpfung der HIV/AIDS-Pandemie war<br />

ein weiterer schwieriger Punkt, insbesondere betreffend die<br />

Eigenverantwortlichkeit von Frauen in Sexualfragen. Das<br />

Schlussdokument bildet eine gute <strong>und</strong> solide Gr<strong>und</strong>lage für<br />

die weitere HIV/AIDS-Bekämpfung. Es wurde auch ein<br />

Fonds eingerichtet, durch dessen Gelder eine langfristige<br />

<strong>und</strong> effiziente Arbeit in diesem Bereich gewährleistet werden<br />

soll. Liechtenstein war an den Verhandlungen aktiv <strong>und</strong><br />

massgeblich beteiligt.<br />

Sondersession über menschliche Siedlungen<br />

(HABITAT plus 5)<br />

Eine weitere <strong>und</strong> vorläufig letzte in der Reihe der Revisionskonferenzen<br />

(«plus 5») war die Sondersession der Überprüfung<br />

der Umsetzung der Weltkonferenz von Istanbul. Das<br />

Thema ist gr<strong>und</strong>sätzlich hochinteressant <strong>und</strong> bringt soziale,<br />

politische, Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Umweltsthemen zusammen,<br />

ist aber für Liechtenstein angesichts des Schwerpunkts auf<br />

Themen der Urbanisierung von beschränkter Relevanz, weshalb<br />

bereits an der Istanbul-Konferenz selbst nicht teilgenommen<br />

wurde. Auch hier spielte die Nahostthematik<br />

wegen der Siedlungstätigkeit in den besetzten Gebieten<br />

eine dominante <strong>und</strong> störende Rolle, in letzter Minute konnte<br />

aber noch ein Kompromiss gef<strong>und</strong>en werden, welcher<br />

die Verabschiedung mit Konsens ermöglichte.<br />

56. Session der Generalversammlung<br />

Plenum<br />

Die 56. Session der Generalversammlung wurde sowohl<br />

zeitlich als auch inhaltlich von den Ereignissen <strong>und</strong> Nachwirkungen<br />

des 11. September beeinflusst (die erste Sitzung<br />

der neuen Session hätte am 11. September stattfinden sollen).<br />

Die Generaldebatte war ursprünglich für Ende September<br />

geplant, musste aber auf den 10. bis 16. November<br />

verschoben werden; auf eine liechtensteinische Initiative hin<br />

wurde auch die Dauer von zwei Wochen auf eine Woche<br />

verkürzt. Trotz der Beschwörungen des Generalsekretärs,<br />

andere Themen nicht zu vernachlässigen, war die Debatte<br />

überwiegend vom Terrorismus geprägt. Zur Sprache kam<br />

wiederholt die Notwendigkeit der Umsetzung der Sicherheitsratsresolution<br />

1373 sowie der bestehenden Terrorismuskonventionen.<br />

Die Bekämpfung der Finanzierung des Terrorismus nahm<br />

einen hohen Stellenwert ein, wobei auch vereinzelt darauf<br />

hingewiesen wurde, dass andere Finanzthemen nicht mit<br />

der Terrorismusfinanzierung verknüpft werden dürften (so<br />

u.a. im liechtensteinischen Statement). Es wurde auf die<br />

Notwendigkeit einer Definition des Terrorismus hingewiesen<br />

(besonders in Bezug auf die weiter unten ausführlich<br />

erläuterten Verhandlungen zur umfassenden Terrorismuskonvention),<br />

allerdings wurde wiederum deutlich, dass<br />

bezüglich des Staatsterrorismus <strong>und</strong> der Befreiungsbewegungen<br />

die Positionen noch weit auseinander liegen. Auch<br />

wenn zum Zeitpunkt der Generaldebatte nur wenige kritische<br />

Stimmen gegen die Vorgehensweise der USA im Rahmen<br />

der Terrorismusbekämpfung erhoben wurden, wiesen<br />

viele Redner auf die Notwendigkeit der Behandlung der<br />

Gr<strong>und</strong>ursachen des Terrorismus hin, insbesondere hinsichtlich<br />

der für weite Teile der Erdbevölkerung ausbleibenden<br />

Vorteile der Globalisierung, der unerträglichen Schuldenlast<br />

vieler Entwicklungsländer, sowie des andauernden Konflikts<br />

im Nahen Osten <strong>und</strong> der verheerenden Folgen gewisser<br />

wirtschaftlicher Sanktionen.<br />

In Anbetracht der Umstände <strong>und</strong> der zentralen Thematik<br />

der Terrorismusfinanzierung stand auch die liechtensteinische<br />

Erklärung von Herrn <strong>Regierung</strong>srat Dr. Ernst Walch im<br />

Zeichen der Terrorismusbekämpfung. Er wies in seiner Erklärung<br />

darauf hin, dass Liechtenstein alle Instrumente zur<br />

Verfügung stehen, um seinen Beitrag zur Verhinderung <strong>und</strong><br />

Prävention der Terrorismusfinanzierung zu leisten. Der<br />

Kampf gegen den Terrorismus müsse aber auf verschiedenen<br />

Ebenen geführt werde <strong>und</strong> deshalb auch dessen Ursachen<br />

angehen - Armut, soziale Marginalisierung <strong>und</strong> das<br />

Fehlen einer Gr<strong>und</strong>ausbildung. Ausserdem dürfe der Schutz<br />

der Menschenrechte kein Opfer in diesem Kampf sein, weshalb<br />

die UNO alles daran setzen müsse, dies wie auch einen<br />

«clash of civilizations» zu verhindern.<br />

Dritter Ausschuss<br />

Der Dritte Ausschuss konnte seine Arbeit im Berichtsjahr<br />

ausnahmsweise nicht beenden. Diese Verzögerung war aber<br />

nicht in erster Linie durch die Ereignisse des 11. September<br />

bedingt, sondern durch die Kontroversen um das Schlussdokument<br />

der in Durban abgehaltenen Rassismus-Konferenz.<br />

Nach der in letzter Minute an der Konferenz (ohne die USA<br />

<strong>und</strong> Israel, welche die Konferenz aus Protest gegen die<br />

Behandlung der Nahostthematik verlassen hatten) angenommenen<br />

Konsenslösung entfachte sich ein monatelanger<br />

Streit zwischen afrikanischen <strong>und</strong> europäischen Staaten um<br />

die genaue Plazierung kontroverser Texte betreffend Sklaverei.<br />

Ohne das Schlussdokument wollte vor allem die G-77<br />

nicht im Dritten Ausschuss über die Tagesordnungspunkte<br />

betreffend Rassismus verhandeln, so dass die Behandlung<br />

dieses Themas ins neue Jahr verschoben wurde.<br />

Der Dritte Ausschuss verabschiedete wegen der Verschiebung<br />

der Sondersession für Kinder nur eine prozedurale<br />

Resolution zum Recht des Kindes; diese enthält allerdings<br />

auch eine zu begrüssende Aufforderung an den Generalsekretär,<br />

eine Studie über Gewalt gegen Kinder durchzuführen.<br />

Die Länderresolutionen sorgten wie üblich für viel<br />

Diskussion, ebenso die dazugehörigen Dialoge mit den<br />

Menschenrechtsberichterstattern (insbesondere Sudan);


Liechtenstein war bei den Resolutionen zu Afghanistan<br />

(Konsens) <strong>und</strong> Iran (abgestimmt) besonders engagiert, um<br />

einer Politisierung der Menschenrechtsthematik entgegenzuwirken.<br />

Kein Konsens konnte über die Resolution Menschenrechte<br />

<strong>und</strong> Terrorismus gef<strong>und</strong>en werden, obwohl<br />

sich alle Verhandlungspartner darüber einig waren, dass<br />

eine Uneinigkeit in dieser Frage angesichts der aktuellen<br />

Situation politisch ein besonders schlechtes Zeichen setze.<br />

Der Text scheiterte schliesslich in erster Linie an der Weigerung<br />

der Haupteinbringer, auf die Feststellung zu verzichten,<br />

dass Terroristen Menschenrechte verletzten, welche für<br />

westliche Staaten aus völkerrechtlichen <strong>und</strong> politischen<br />

Gründen unakzeptabel ist.<br />

Zum Bereich der Frauenrechte wurde erneut eine ganze<br />

Reihe von Resolutionen verabschiedet, u.a. über den Follow-Up<br />

zur Vierten Weltfrauenkonferenz in Beijing <strong>und</strong> die<br />

Arbeiten von CEDAW, welchem mehr Sitzungszeit eingeräumt<br />

wurde. Aus dem Sozialbereich ist eine Initiative Mexikos<br />

zu einer Konvention über die Rechte von behinderten<br />

Personen besonders erwähnenswert - dieser Text war nicht<br />

zuletzt deshalb umstritten, weil er unter dem Tagesordnungspunkt<br />

Menschenrechte aufgelegt wurde <strong>und</strong> trotz<br />

mangelnden Vorbereitungsarbeiten eine Konvention präjudizieren<br />

wollte. In letzter Minute konnte hier der Konsens<br />

noch gerettet werden. Die Vorbereitungen für die Zweite<br />

Weltversammlung über das Altern (Madrid, April 2002)<br />

wurden nach Abschluss der Arbeiten des Dritten Ausschusses<br />

in einem Vorbereitungsausschuss weitergeführt.<br />

Insgesamt fanden die Arbeiten des Dritten Ausschusses in<br />

einer eher gedämpften Atmosphäre statt. Insbesondere im<br />

gewöhnlich stark politisierten Menschenrechtsbereich wurde<br />

eher Zurückhaltung geübt, wegen des «Wartens auf<br />

Durban» fehlte auch ein eigentliches Hauptthema.<br />

Sechster Ausschuss<br />

Der Sechste Ausschuss befasste sich, nebst den unten ausführlicher<br />

erläuterten Verhandlungen über Terrorismus <strong>und</strong><br />

den Internationalen Strafgerichtshof, in erster Linie mit drei<br />

zentralen Themen: den nach 48 Jahren abgeschlossenen<br />

Arbeiten der Völkerrechtskommission (ILC) zur Staatenverantwortlichkeit;<br />

der Schaffung eines neuen Ad-Hoc-Ausschusses<br />

zur Erarbeitung eines Übereinkommens gegen das<br />

Klonen von Menschen zum Zweck der Fortpflanzung; <strong>und</strong><br />

der Schaffung eines neuen Ad-Hoc-Ausschusses zur Stärkung<br />

des Übereinkommens zum Schutz des humanitären<br />

UNO-Personals. Ausserdem nahm der Sechste Ausschuss<br />

eine Gesamterneuerungswahl der Mitglieder der Völkerrechtskommission<br />

(ILC) vor. Dabei wurde zum ersten Mal in<br />

der Geschichte der ILC auch eine Frau gewählt.<br />

Im Plenum <strong>und</strong> in den Hauptausschüssen wurden nachfolgende<br />

Resolutionen von Liechtenstein miteingebracht:<br />

Im Plenum:<br />

– Stärkung der Koordinierung humanitärer Hilfe in Notfällen<br />

–Noteinsätze bei Katastrophen<br />

–Hilfeleistung betreffend Minenaktionen<br />

– Humanitäre Hilfe an Afghanistan<br />

–Situation in Bosnien-Herzegowina<br />

–Sicherheit des humanitären Personals<br />

– Zusammenarbeit UNO-Europarat<br />

– Zusammenarbeit UNO-OSZE<br />

–Mehrsprachigkeit<br />

– Unterstützung <strong>und</strong> Konsolidierung neuer <strong>und</strong> wiederhergestellter<br />

Demokratien<br />

–Globale Partnerschaften<br />

–Schaffung einer friedlicheren <strong>und</strong> besseren Welt durch<br />

den Sport <strong>und</strong> durch das olympische Ideal<br />

Im Ersten Ausschuss:<br />

– Übereinkommen betreffend Konventionalwaffen<br />

–Umsetzung des Übereinkommens gegen Landminen<br />

–Transparenz hinsichtlich der Bewaffnung<br />

–Friedensstärkung durch Abrüstung<br />

–Transparenz hinsichtlich Militärausgaben<br />

Im Dritten Ausschuss:<br />

–Umsetzung der Beschlüsse des Weltsozialgipfels<br />

–Jugend<br />

–Jugendpolitik <strong>und</strong> -programme<br />

– Bekämpfung des kriminellen Missbrauchs der Informationstechnologie<br />

–Internationale Zusammenarbeit gegen das Weltdrogenproblem<br />

–Verbesserung des Status der Frau im UNO-System<br />

–Traditionelle Praktiken, welche die Ges<strong>und</strong>heit von Frauen<br />

<strong>und</strong> Mädchen betreffen<br />

– Übereinkommen über die Eliminierung der Diskriminierung<br />

der Frau (CEDAW)<br />

– UNO-Entwicklungsfonds für Frauen (UNIFEM)<br />

– Hochkommissariat für Flüchtlinge (UNHCR)<br />

–Das Mädchen<br />

–Die Rechte des Kindes<br />

–Recht des palästinensischen Volkes auf Selbstbestimmung<br />

– Folter <strong>und</strong> andere degradierende Praktiken<br />

–Internationale Menschenrechtspakte<br />

–Hilfeleistung an intern vertriebene Personen<br />

–Menschenrechtsverfechter<br />

–Eliminierung der religiösen Intoleranz<br />

–Die Situation der Menschenrechte in Kambodscha<br />

–Menschenrechte <strong>und</strong> Massenauswanderungen<br />

–Die Rechte nationaler, ethnischer, religiöser <strong>und</strong> sprachlicher<br />

Minderheiten<br />

–Menschenrechte in der Ausübung der Justiz<br />

– Regelmässige <strong>und</strong> echte Wahlen <strong>und</strong> Förderung der<br />

Demokratie<br />

–Die Situation der Menschenrechte in Iran<br />

–Die Situation der Menschenrechte in Irak<br />

–Die Situation der Menschenrechte in Myanmar<br />

–Die Situation der Menschenrechte in Teilen Südosteuropas<br />

Im Sechsten Ausschuss:<br />

– Übereinkommen gegen das Klonen von Menschen zum<br />

Zweck der Fortpflanzung<br />

– Übereinkommen über die Sicherheit des humanitären<br />

Personals<br />

– Bericht der UNO-Kommission zum Internationalen Handelsrecht<br />

(UNCITRAL)<br />

Konferenzen<br />

Äusseres<br />

Internationale Konferenz über Kleinwaffen<br />

Diese Veranstaltung wurde von den USA <strong>und</strong> einigen anderen<br />

Ländern (u.a. China) mit sehr konservativen Verhandlungspositionen<br />

angegangen. Die USA fürchteten eine Einschränkung<br />

des verfassungsmässig garantierten Rechts auf<br />

Waffenbesitz <strong>und</strong> machten deutlich, dass sie keine weitgehenden<br />

Ergebnisse mittragen würden. Das verabschiedete<br />

Schlussdokument - auch hier konnte Konsens erreicht werden<br />

- ist denn auch eher bescheiden, immerhin wurde eine<br />

Revisionskonferenz für das Jahr 2006 beschlossen.<br />

Teilnahme an weiteren Konferenzen <strong>und</strong> Tagungen<br />

29. Jan. - 2. Febr. Vorbereitungsausschuss Sondersession<br />

Kinder<br />

5.- 7. Februar Arbeitsgruppe Reform <strong>und</strong> Erweiterung<br />

Sicherheitsrat<br />

67


68<br />

Äusseres<br />

12. - 23. Februar Vorbereitungsausschuss Finanzierung für<br />

Entwicklung<br />

12. - 23. Februar Ad hoc Ausschuss Terrorismus<br />

26. Febr. - 2. März Konsultationen Sondersession HIV/AIDS<br />

26. Febr. - 9. März Vorbereitungsausschuss Internationaler<br />

Strafgerichtshof (ICC)<br />

6. - 16. März Kommission über die Rechtsstellung der<br />

Frau<br />

20. März - 27.April Menschenrechtskommission, Genf - teilweise<br />

abgedeckt durch die Ständige<br />

Vertretung Genf<br />

16.-27. April Kommission über bestandfähige Entwicklung<br />

(CSD)<br />

23.-27. April Konsultationen Sondersession HIV/AIDS<br />

30.April - 11. Mai Vorbereitungsausschuss Konferenz Finanzierung<br />

für Entwicklung<br />

14.-20. Mai Dritte UNO-Konferenz über die am<br />

wenigsten entwickelten Länder (LDCs),<br />

Brüssel - abgedeckt durch die Ständige<br />

Vertretung Brüssel<br />

21.-25. Mai Konsultationen Sondersession HIV/AIDS<br />

21. Mai - 1. Juni Vorbereitungsausschuss Rassismuskonferenz,<br />

Genf (abgedeckt durch Amt für<br />

Auswärtige Angelegenheiten <strong>und</strong> Ständige<br />

Vertretung Genf)<br />

6.-8. Juni Sondersession der Generalversammlung<br />

über das Siedlungswesen<br />

11.-15. Juni Vorbereitungsausschuss Sondersession<br />

Kinder<br />

25.-27. Juni Sondersession der Generalversammlung<br />

über HIV/AIDS<br />

2.-27. Juli ECOSOC - Jahrestagung in Genf<br />

9.-20. Juli Konferenz über den illegalen Handel mit<br />

Kleinwaffen<br />

16.-20. Juli Arbeitsgruppe Reform <strong>und</strong> Erweiterung<br />

Sicherheitsrat<br />

31. Aug.- 7. Sept. Rassismuskonferenz in Durban, Südafrika<br />

(Teilnahme <strong>Regierung</strong>srat Dr. Ernst<br />

Walch sowie Christine Stehrenberger<br />

<strong>und</strong> Alicia Längle vom Amt für Auswärtige<br />

Angelegenheiten)<br />

10. September Schliessung der 55. Session der Generalversammlung<br />

19. Sept.-22. Dez. 56. Session der Generalversammlung<br />

24. Sept. - 5. Okt. Vorbereitungsausschuss Internationaler<br />

Gerichtshof (ICC)<br />

15.-19. Oktober Vorbereitungsausschuss Finanzierung<br />

für Entwicklung<br />

10.-16. November Generaldebatte der 56. Session der<br />

Generalversammlung<br />

11.-13. November Vertragsstaatenkonferenz des Abkommens<br />

über ein umfassendes Verbot von<br />

Nuklearversuchen (CTBT)<br />

Internationaler Strafgerichtshof (ICC)<br />

Die Schaffung des Internationalen Strafgerichtshofs kommt<br />

äusserst gut voran. Bis Ende des Berichtsjahres hatten nahezu<br />

50 Staaten das ICC-Statut ratifiziert; die für das Inkrafttreten<br />

des Statuts noch fehlenden zehn Ratifikationsurk<strong>und</strong>en<br />

sollten im Frühjahr 2002 hinterlegt werden. Das<br />

Inkrafttreten wird demzufolge bis Mitte des Jahres erwartet,<br />

so dass auch schon die erste Vertragsstaatenversammlung<br />

auf den 3. bis 13. September 2002 angesetzt worden<br />

ist. Liechtenstein hat als 40. Staat die Ratifikationsurk<strong>und</strong>e<br />

am 2. Oktober <strong>2001</strong> hinterlegt <strong>und</strong> kann somit an der<br />

ersten Versammlung teilnehmen. Wichtigste Traktanden<br />

werden die formelle Annahme der von der Vorbereitungskommission<br />

verhandelten Instrumente sein, sowie die<br />

Annahme des Budgets <strong>und</strong> die Wahl der wichtigsten Mitarbeiter<br />

des Gerichtshofs (Ankläger, Richter, Kanzler). Die<br />

erste Vertragsstaatenversammlung wird in New York stattfinden;<br />

nachfolgende Versammlungen werden bis zur Einweihung<br />

des permanenten Sitzes (was erst 2008 erwartet<br />

wird) in der temporären Unterbringung des Gerichtshofs in<br />

Den Haag durchgeführt.<br />

Fast alle westeuropäischen Staaten (19) haben das ICC-Statut<br />

ratifiziert; die restlichen Ratifikationen kommen bisher<br />

aus Afrika, Lateinamerika, Osteuropa <strong>und</strong> dem Pazifik.<br />

Lediglich ein asiatischer Staat (Tadschikistan) hat das Statut<br />

ratifiziert. Die USA, welche dem ICC schon lange skeptisch<br />

gegenüberstehen, haben ihre Ablehnung seit dem <strong>Regierung</strong>swechsel<br />

in Washington weiter intensiviert. Dennoch<br />

scheint die Schaffung des ICC unaufhaltbar. Von besonderer<br />

Bedeutung wird nun die Sicherung eines ausreichenden<br />

Budgets, die Wahl <strong>und</strong> Anstellung kompetenter Mitglieder<br />

des Gerichtshofs sowie die solide Umsetzung des Statuts<br />

auf nationaler Ebene sein.<br />

An der 8. Session der Vorbereitungskommission vom 24.<br />

September bis 5. Oktober <strong>2001</strong> wurden vier weitere Rechtsinstrumente<br />

verabschiedet, die für die Handlungsfähigkeit<br />

des Gerichtshofs vonnöten sind: die Finanzregeln des<br />

Gerichts, die Verfahrensregeln der Vertragsstaatenversammlung,<br />

die Vereinbarung über Vorrechte <strong>und</strong> Immunitäten<br />

<strong>und</strong> das Abkommen zwischen dem ICC <strong>und</strong> der UNO.<br />

An den nächsten (<strong>und</strong> letzten) Sessionen der Vorbereitungskommission<br />

vom 8. bis 19. April <strong>und</strong> vom 1. bis 12. Juli<br />

2002 werden das Abkommen mit dem Sitzstaat, das Erstjahresbudget,<br />

weitere Finanzfragen <strong>und</strong> vorbereitende<br />

Dokumente für die Vertragsstaatenversammlung fertig verhandelt.<br />

Bis zur ersten Versammlung müssen ebenfalls<br />

diverse praktische Aspekte der Inbetriebnahme des<br />

Gerichtshofs gelöst werden. Schliesslich finden weiterhin<br />

stockende Verhandlungen statt über die Definition des<br />

Aggressionstatbestandes; allerdings wird diese Definition<br />

frühestens sieben Jahre nach Inkrafttreten ins Statut aufgenommen<br />

werden.<br />

Internationale Tribunale<br />

Die beiden vom Sicherheitsrat eingesetzten Tribunale zum<br />

ehemaligen Jugoslawien <strong>und</strong> Ruanda, ICTY <strong>und</strong> ICTR, führten<br />

ihre Arbeiten weiter. Von grosser Bedeutung war dabei<br />

die Überstellung von Slobodan Milosevic. Damit wird zum<br />

ersten Mal in der Geschichte ein Staatspräsident wegen<br />

Völkermord <strong>und</strong> Kriegsverbrechen vor ein internationales<br />

Gericht gestellt. Angesichts der grossen Kosten der beiden<br />

Tribunale (beide haben Jahresbudgets von fast $ 100 Mio.)<br />

wird ein baldiger Abschluss der Arbeiten von wesentlicher<br />

Bedeutung sein. Das ICTY hat sich offiziell das Jahr 2007<br />

zum Ziel gesetzt. Im Berichtsjahr wurden auch die<br />

Bemühungen zur Einrichtung eines Sondertribunals für Sierra<br />

Leone (SCSL) intensiviert. Da dieses Tribunal nicht vom<br />

Sicherheitsrat geschaffen wurde, wird es nicht durch die<br />

Mitgliedstaaten finanziert, so dass die Finanzierung eines<br />

der Hauptprobleme war. Liechtenstein leistete einen freiwilligen<br />

Beitrag.<br />

Arbeitsgruppen <strong>und</strong> Ausschüsse<br />

Der ad hoc - Ausschuss über Terrorismus hatte mit einem<br />

umfassenden Übereinkommen gegen Terrorismus <strong>und</strong><br />

einem Übereinkommen über Nuklearterrorismus zwei grosse<br />

Aufgaben vor sich, <strong>und</strong> angesichts der zeitlichen Nähe<br />

der Terroranschläge vom 11. September bestand die Hoffnung,<br />

dass der politische Druck stark genug sein würde, um<br />

einen Einigung herbeizuführen, insbesondere betreffend<br />

das Projekt zum umfassenden Terrorismusübereinkommen.<br />

Die entsprechenden Erwartungen wurden aber enttäuscht,<br />

indem eine Einigung erneut an der Abgrenzung von Freiheitsbewegungen<br />

von Terrorismus sowie der Frage der Aus-


nahme von Akten bewaffneter Streitkräfte scheiterte. Auch<br />

eine Intervention von Generalsekretär Kofi Annan konnte<br />

diese verfahrene Situation nicht mehr retten.<br />

Die Arbeitsgruppe zur Erweiterung <strong>und</strong> Reform des Sicherheitsrats<br />

erzielte erneut keine durchschlagenden Erfolge.<br />

Während im Bereich der Reformen durch die Arbeiten der<br />

Gruppe einiges in Bewegung gekommen ist, wird die Frage<br />

der Erweiterung, insbesondere durch Ständige Mitglieder,<br />

wohl nur in Zusammenhang mit einer Reform des Veto<br />

möglich sein.<br />

In der Arbeitsgruppe zur Reform der Generalversammlung<br />

konnten bescheidene Erfolge erzielt werden, insbesondere<br />

bezüglich der Biennalisierung <strong>und</strong> der gemeinsamen<br />

Behandlung («Clustering») von bestimmten Themen. Über<br />

die Reformbestrebungen des derzeitigen Präsidenten der<br />

Generalversammlung ist noch nichts bekannt.<br />

Informelle Gruppen<br />

Liechtenstein arbeitete erneut aktiv in der JusCanz - Gruppe<br />

mit, v.a. im Bereich des Dritten, zum Teil aber auch des<br />

Zweiten Ausschusses. Die Mason-Gruppe, welche den<br />

Abrüstungsbereich abdeckt, ist lediglich für einige Wochen<br />

im Jahr von Bedeutung, dann allerdings von grossem<br />

Nutzen. Zu bestimmten Themen (Terrorismus, Schutz des<br />

UN-Personals u.a.) ergibt sich spontane informelle Zusammenarbeit.<br />

Gruppe westeuropäischer <strong>und</strong> anderer Staaten<br />

(WEOG)<br />

In der WEOG sind die Unstimmigkeiten zwischen den EU<strong>und</strong><br />

den Nicht-EU-Ländern weiterhin erheblich. Zu einem<br />

kleineren Eklat in der Gruppe kam es, als die Vereinigten<br />

Staaten zum ersten Mal nicht in die Menschenrechtskommission<br />

gewählt wurden. Sie drohten daraufhin, sich aus<br />

der Menschenrechtsarbeit der UNO zurückzuziehen <strong>und</strong><br />

ihre entsprechenden freiwilligen Beiträge zu kürzen oder<br />

ganz einzustellen. Da sie sich auch weigerten, für die nächsten<br />

Wahlen im Frühjahr 2002 anzutreten, startete die<br />

Gruppe in der Folge Bemühungen, ein Rotationsschema für<br />

die Mitgliedschaft in der Kommission einzurichten, welches<br />

entsprechende Kampagnen hinfällig machen würde. Die<br />

Koordination dieser Bemühungen hat Island übernommen.<br />

Eine Lösung zeichnet sich gegnwärtig allerdings nicht ab.<br />

Selbstbestimmungsrecht<br />

Die Ständige Vertretung beschränkte ihre Aktivitäten erneut<br />

im wesentlichen darauf, die Projekte des Liechtenstein Institute<br />

on Self-Determination (LISD) an der Princeton University<br />

zu betreuen. Besondere Aufmerksamkeit wurde dabei<br />

dem Projekt über Afghanistan gewidmet. Im UN-Rahmen<br />

wurden Erklärungen unter den bekannten Tagesordnungspunkten<br />

abgegeben.<br />

Ständige Mission in Genf<br />

Leiter: Botschafter Norbert Frick<br />

Die Ständige Mission in Genf nimmt die Beziehungen zu<br />

allen internationalen Organisationen in Genf wahr. Die<br />

Mission räumt der Bearbeitung der EFTA- <strong>und</strong> der WTO-<br />

Agenden höhere Priorität ein als der Bearbeitung der<br />

Agenden der UNO <strong>und</strong> der anderen internationalen Organisationen.<br />

Im ersten Halbjahr <strong>2001</strong> hatte Liechtenstein<br />

den Vorsitz bei der EFTA inne. Während dieser Zeit konnten<br />

die Verhandlungen zur Aufarbeitung der EFTA-Kon-<br />

Äusseres<br />

vention erfolgreich abgeschlossen werden. Im Juni <strong>2001</strong><br />

fand das EFTA-Ministertreffen erstmals in Liechtenstein<br />

(unter dem Vorsitz von <strong>Regierung</strong>srat Dr. Ernst Walch)<br />

statt. Anlässlich dieses Treffens wurde das neue EFTA-Übereinkommen,<br />

die «Vaduzer Konvention», unterzeichnet.<br />

Des Weiteren konnten am Ministertreffen in Vaduz die mit<br />

Kroatien <strong>und</strong> Jordanien abgeschlossenen Freihandelsabkommen<br />

unterzeichnet werden. Schliesslich konnte Ende<br />

Jahr mit Singapur - dem ersten Partnerland in Asien - ein<br />

Entwurf eines Freihandelsabkommens ausgearbeitet werden.<br />

Im Berichtsjahr wurden zudem Freihandelsverhandlungen<br />

mit Chile aufgenommen, diese konnten aber noch<br />

nicht abgeschlossen werden. Die Wahrnehmung des<br />

EFTA-Vorsitzes hatte für die Mission im ersten Halbjahr<br />

<strong>2001</strong> absolute Priorität.<br />

Betreffend WTO standen die Vorbereitungen für die anlässlich<br />

der WTO-Ministerkonferenz in Doha, Katar, lancierte<br />

neue Welthandelsr<strong>und</strong>e im Vordergr<strong>und</strong>. Bei der UNO<br />

fanden im Vergleich zu anderen Jahren überdurchschnittlich<br />

viele Anlässe statt, bei welchen Liechtenstein aktiv<br />

teilnahm. Hauptereignisse waren die UNO-Menschenrechtskommission,<br />

das Frühjahrstreffen der Wirtschaftskommission<br />

für Europa (ECE), die Vorbereitungskonferenz<br />

zur Rassismuskonferenz in Durban sowie das Ministertreffen<br />

«50 Jahre Flüchtlingskonferenz». Bei den anderen<br />

internationalen Organisationen beschränkte sich die Tätigkeit<br />

der Mission auf die notwendige Pflege der Beziehungen.<br />

Europäische Freihandelsassoziation (EFTA)<br />

Im ersten Halbjahr <strong>2001</strong> hatte Liechtenstein den EFTA-<br />

Vorsitz inne. Schwerpunkte während dieser Vorsitzperiode<br />

waren vor allem der Abschluss der Verhandlungen zur<br />

Aufarbeitung der EFTA-Konvention, der weitere Ausbau<br />

des Netzwerkes von Freihandelsabkommen (neue Freihandelsverhandlungen),<br />

die Vorbereitungen <strong>und</strong> Durchführung<br />

des EFTA-Ministertreffens in Vaduz sowie die Wahrnehmung<br />

genereller EFTA-Vorsitzaufgaben.<br />

Erstmals fand im Juni <strong>2001</strong> ein EFTA-Ministertreffen in<br />

Liechtenstein statt. Unter dem liechtensteinischen Vorsitz<br />

konnten die Verhandlungen zur Aufarbeitung der EFTA-<br />

Konvention erfolgreich abgeschlossen werden. Das in<br />

Vaduz unterzeichnete <strong>und</strong> deshalb als «Vaduzer Konvention»<br />

bezeichnete Abkommen ersetzt die Stockholm-Konvention<br />

aus dem Jahr 1960 <strong>und</strong> übernimmt die Bestimmungen<br />

von sechs der sieben bilateralen Abkommen zwischen<br />

der Schweiz <strong>und</strong> der EU. Betroffen sind die Bereiche<br />

Landwirtschaft, Technische Handelshemmnisse, Öffentliches<br />

Beschaffungswesen, Landverkehr, Luftverkehr <strong>und</strong><br />

Personenverkehr (mit Spezialregelung zwischen der<br />

Schweiz <strong>und</strong> Liechtenstein). Zudem wurden Anpassungen<br />

veralteter Vorschriften vorgenommen, z.B. Wettbewerbsvorschriften<br />

oder Vorschriften über staatliche Beihilfen,<br />

öffentliche Unternehmen, Antidumping etc. Es wurden<br />

auch neue Themen, deren Regelung sich bei den Beziehungen<br />

zwischen modernen Industriestaaten aufdrängt,<br />

in die Vaduzer Konvention aufgenommen. Dabei handelt<br />

es sich z.B. um Kapitel über Dienstleistungen, Investitionen,<br />

Geistiges Eigentum <strong>und</strong> den Streitbeilegungsmechanismus.<br />

Die Vaduzer Konvention soll parallel mit den Bilateralen<br />

Abkommen zwischen der Schweiz <strong>und</strong> der EU im<br />

ersten Halbjahr 2002 in Kraft treten.<br />

Am EFTA-Ministertreffen in Vaduz wurde zudem das Netzwerk<br />

der Freihandelsabkommen der EFTA mit Drittstaaten<br />

um zwei Partnerländer erweitert: Die Freihandelsabkommen<br />

mit Kroatien <strong>und</strong> Jordanien konnten unterzeichnet<br />

werden. Ein weiterer grosser Erfolg im Berichtsjahr war die<br />

69


70<br />

Äusseres<br />

Aufnahme von Freihandelsverhandlungen mit Singapur.<br />

Bis Ende Jahr konnte mit Singapur in Rekordzeit ein Entwurf<br />

zu einem Freihandelsabkommen fertig gestellt werden.<br />

Aus verschiedenen Gründen wird das Abkommen<br />

aber erst im kommenden Jahr unterzeichnet. Das Abkommen<br />

mit Singapur ist ein Freihandelsabkommen der so<br />

genannten «dritten Generation», worin neben dem<br />

Güterhandel neue Bereiche wie Dienstleistungen, Investitionen,<br />

Geistiges Eigentum <strong>und</strong> Öffentliches Beschaffungswesen<br />

eingeschlossen sind. Im Berichtsjahr wurden<br />

zudem Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen<br />

mit Chile aufgenommen. Mit Südafrika fanden exploratorische<br />

Gespräche statt. Die schon früher begonnenen Verhandlungen<br />

mit Ägypten, Tunesien <strong>und</strong> Zypern wurden<br />

weitergeführt, konnten aber nicht zum Abschluss<br />

gebracht werden. Ebenfalls von grosser Bedeutung für die<br />

liechtensteinische Wirtschaft wäre der Abschluss des<br />

Abkommens mit Kanada. Das von der EFTA bisher<br />

geknüpfte Freihandelsnetz erstreckt sich vor allem auf<br />

Mittel- <strong>und</strong> Osteuropa <strong>und</strong> auf den Mittelmeerraum, neu<br />

aber auch auf Nord- <strong>und</strong> Südamerika (Abschluss eines<br />

Freihandelsabkommens mit Mexiko im Jahr 2000 <strong>und</strong> laufende<br />

Verhandlungen mit Kanada <strong>und</strong> Chile) sowie auf<br />

Asien (abgeschlossene Verhandlungen mit Singapur). Die<br />

EFTA hat mit 18 Partnern weltweit (nach der EU) das<br />

zweitgrösste Netzwerk von Freihandelsabkommen errichtet.<br />

Für die Wirtschaft in Liechtenstein sind solche Freihandelsvereinbarungen<br />

zwischen den Staaten als Ergänzung<br />

zur WTO von grosser Bedeutung. Liechtenstein trägt deshalb<br />

das Streben der EFTA, auch Märkte ausserhalb Europas<br />

zu erschliessen, aktiv mit.<br />

Hinsichtlich der bestehenden Freihandelsabkommen fanden<br />

wie üblich Treffen der Gemeinsamen Ausschüsse<br />

statt, im Berichtsjahr mit Slowenien, Rumänien, Estland,<br />

Lettland <strong>und</strong> Litauen. Mit Jugoslawien fand ein solches<br />

Treffen im Rahmen der Zusammenarbeitserklärung statt.<br />

Die liechtensteinische Delegation nahm auch am Ministertreffen<br />

im Dezember in Genf teil (wie im Juni unter der<br />

Leitung von <strong>Regierung</strong>srat Dr. Ernst Walch).<br />

An den Treffen der EFTA-Parlamentarier im Jahre <strong>2001</strong><br />

war Liechtenstein durch die <strong>Landtag</strong>sabgeordneten Jürgen<br />

Zech (FPB), Delegationsleiter, <strong>und</strong> Otto Büchel (VU),<br />

vertreten. Josef Beck als Vertreter der liechtensteinischen<br />

Industrie- <strong>und</strong> Handelskammer, <strong>und</strong> Albert Jehle als Vertreter<br />

des liechtensteinischen Arbeitnehmerverbandes,<br />

nahmen an den Treffen des EFTA-Konsultativkomitees,<br />

einem Forum der Sozialpartner, teil.<br />

Welthandelsorganisation (WTO)<br />

Im Berichtsjahr hatte die WTO zwei Tätigkeitsschwerpunkte:<br />

Einerseits liefen die intensiven Vorbereitungen für eine<br />

neue Welthandelsr<strong>und</strong>e, die anlässlich des WTO-Ministertreffens<br />

in Doha, Katar, lanciert werden sollte, auf Hochtouren<br />

<strong>und</strong> andererseits beschäftigten die Beitrittsverhandlungen<br />

mit über 30 Staaten, darunter China, die<br />

WTO beträchtlich. Beitrittsverhandlungen werden von der<br />

Mission nur passiv verfolgt. Vor allem im zweiten Halbjahr<br />

<strong>2001</strong> konzentrierte sich die Arbeit der Mission auf die Vorbereitungen<br />

für die 4. WTO-Ministerkonferenz im November<br />

in Doha. Die liechtensteinische Delegation in Doha<br />

wurde von <strong>Regierung</strong>srat Hansjörg Frick geleitet. Es darf<br />

als grosser Erfolg gewertet werden, dass es dieser WTO-<br />

Ministerkonferenz gelang, eine neue Welthandelsr<strong>und</strong>e<br />

(die neunte seit der Gründung der WTO-Vorgängerorganisation<br />

GATT) zu lancieren. Das gutgeheissene Mandat darf<br />

als geglückter Kompromiss angesehen werden <strong>und</strong> wird<br />

deshalb mancherorts als historisch bezeichnet. Gemäss<br />

Beschluss in Doha sollen die Verhandlungen spätestens<br />

am 1. Januar 2005 abgeschlossen sein. Die in Doha konkret<br />

beschlossenen Verhandlungsbereiche sind diejenigen,<br />

die der liechtensteinischen Wirtschaft die grössten Vorteile<br />

bringen, nämlich der weitere Abbau der Zölle auf Industrieprodukten<br />

<strong>und</strong> weitere Liberalisierungsmassnahmen<br />

im Dienstleistungsbereich. Die kommenden Verhandlungen<br />

werden in Genf stattfinden <strong>und</strong> die Ständige Mission<br />

je nach Verhandlungsgebiet mehr oder weniger stark in<br />

Anspruch nehmen. Ein weiterer Höhepunkt in Doha war<br />

die Aufnahme Chinas (einen Tag später dann auch Taiwans)<br />

in die Welthandelsorganisation - ein Beschluss von<br />

erheblicher Tragweite für die WTO sowie auch für die<br />

Volksrepublik China selbst.<br />

Am Treffen der Arbeitsgruppe «Öffentliches Beschaffungswesen»<br />

vom 3. Mai <strong>2001</strong> hatte sich Liechtenstein<br />

Fragen der Mitgliedstaaten über die Umsetzung der WTO-<br />

Bestimmungen für das «Öffentliche Beschaffungswesen»<br />

zu stellen.<br />

Die Vereinten Nationen (UNO) <strong>und</strong> andere<br />

internationale Organisationen<br />

Die Ständige Mission ist für die Wahrnehmung der Beziehungen<br />

zu allen internationalen Organisationen mit Sitz in<br />

Genf zuständig. Gemäss aussen- <strong>und</strong> wirtschaftspolitischer<br />

Zielsetzungen <strong>und</strong> mit Rücksicht auf die beschränkten<br />

Personalressourcen räumt die Mission der EFTA <strong>und</strong><br />

der WTO höhere Priorität ein als der Mitarbeit in den Gremien<br />

der UNO oder der anderen internationalen Organisationen.<br />

UNO-Aufgaben werden übers Jahr zur Hauptsache<br />

von der Ständigen Mission in New York wahrgenommen.<br />

Die Ständige Mission in Genf beschränkt sich in der Regel<br />

auf die Wahrnehmung von Routinetätigkeiten sowie von<br />

Verpflichtungen, die Liechtenstein aus der Mitgliedschaft<br />

bei der UNO <strong>und</strong> deren Spezialorganisationen <strong>und</strong><br />

Sonderorganen mit Sitz in Genf erwachsen.<br />

Mitarbeiter <strong>und</strong> Mitarbeiterinnen der Mission vertraten<br />

Liechtenstein an verschiedenen Treffen oder Konferenzen,<br />

z.B.:<br />

– 57. Session der UNO-Menschenrechtskommission<br />

–Frühjahrstreffen der Wirtschaftskommission für Europa<br />

(ECE)<br />

–2. <strong>und</strong> 3. Vorbereitungskonferenz zur UNO-Weltkonferenz<br />

gegen Rassismus (zwei Treffen wurden wegen des<br />

liechtensteinischen Vorsitzes im Ministerrat des Europarates<br />

durch Liechtenstein vorbereitet <strong>und</strong> geleitet)<br />

–Vorbereitungstreffen für die Ministerkonferenz betr.<br />

«50 Jahre Flüchtlingskonvention»<br />

–Vorbereitungskonferenz betr. die regionale Ministerkonferenz<br />

zur Vorbereitung des Weltgipfels für nachhaltige<br />

Entwicklung<br />

–5. Überprüfungskonferenz der Vertragsparteien zur B-<br />

Waffen-Konvention<br />

–8. Vertragsstaatentreffen zum Übereinkommen gegen Folter<br />

–Konferenz von Hohen Vertragsparteien der IV. Genfer<br />

Konvention<br />

–3. Konferenz der Vertragsstaaten des revidierten Protokoll<br />

II zum Übereinkommen von 1980 über konventionelle<br />

Waffen (Landminenprotokoll)<br />

–Konferenz zum Übereinkommen über das Verbot<br />

bestimmter konventioneller Waffen<br />

–Ministertreffen «50 Jahre Flüchtlingskonvention»<br />

–Vorbereitungstreffen zur UNECE-Ministerkonferenz<br />

über das Alter, usw.<br />

Darüber hinaus nahm der Ständige Vertreter während des<br />

ganzen Jahres an zahlreichen gesellschaftlichen Anlässen<br />

teil.


Ständige Vertretung bei den<br />

Vereinten Nationen in Wien<br />

Leiterin: I.D. Botschafterin Maria-Pia Kothbauer,<br />

Prinzessin von Liechtenstein<br />

Die Vertretung bei den Vereinten Nationen in Wien nahm<br />

Mitte 2000 ihre Tätigkeit auf. An den Arbeiten der Vereinten<br />

Nationen in Wien kann die Vertretung in Wien nur sehr<br />

eingeschränkt teilnehmen, da sie Liechtenstein auch bei der<br />

Republik Österreich <strong>und</strong> bei der OSZE vertritt. An den Sitzungen<br />

im Rahmen der UNO nehmen daher meist Experten<br />

aus der Landesverwaltung teil.<br />

Liechtenstein nahm im Jahr <strong>2001</strong> an der 10. Session der<br />

Kommission der Vereinten Nationen für Verbrechensbekämpfung<br />

<strong>und</strong> Strafjustiz teil. An dieser Session wurde<br />

das Mandat der Expertengruppe für die Ausarbeitung eines<br />

internationalen Übereinkommens gegen die Korruption<br />

genehmigt.<br />

Im Rahmen der Vereinten Nationen in Wien konnte das<br />

dritte Protokoll zum «Übereinkommen gegen grenzüberschreitendes<br />

organisiertes Verbrechen» (Konvention von<br />

Palermo), nämlich das «Protokoll gegen die illegale Produktion<br />

<strong>und</strong> den Handel mit Feuerwaffen, deren Teile <strong>und</strong><br />

Komponenten <strong>und</strong> Munition», verabschiedet werden.<br />

Liechtenstein war an der 45. Generalkonferenz der Internationalen<br />

Atomenergie-Organisation (IAEO), welche vom<br />

17.-21. September in Wien stattfand, vertreten.<br />

Ständige Vertretung bei der OSZE<br />

in Wien<br />

Leiterin: I.D. Botschafterin Maria-Pia Kothbauer,<br />

Prinzessin von Liechtenstein<br />

Die Ständige Vertretung Liechtensteins bei der OSZE wahrte<br />

die Interessen Liechtensteins in sämtlichen Gremien der<br />

OSZE. Dies umfasste hauptsächlich die regelmässige Teilnahme<br />

an den wöchentlichen Sitzungen des Ständigen Rats <strong>und</strong><br />

des Forums für Sicherheitskooperation. Bis Ende Januar war<br />

Liechtenstein auch Mitglied der Troika des Forums für Sicherheitskooperation.<br />

Eine regelmässige Teilnahme erfolgte auch<br />

an den Vorbereitungssitzungen für den Ministerrat. Die<br />

Ständige Vertreterin Liechtensteins bei der OSZE führte den<br />

1999 begonnenen Vorsitz der Arbeitsgruppe betreffend<br />

Chancengleichheit im Jahr <strong>2001</strong> weiter. Unter liechtensteinischem<br />

Vorsitz wurde im Rahmen dieser Arbeitsgruppe ein<br />

Treffen zum Thema «Gewalt an Frauen» abgehalten.<br />

Die OSZE stand <strong>2001</strong> unter rumänischem Vorsitz. Der OSZE<br />

Troika gehörten Österreich, Rumänien <strong>und</strong> Portugal an.<br />

Als Folge des Terroranschlags vom 11. September in New<br />

York stand das 9. Treffen des OSZE-Ministerrats vom 3.-4.<br />

Dezember in Bukarest vor allem im Zeichen der Terrorismusbekämpfung.<br />

Mit der Verabschiedung eines Beschlusses <strong>und</strong><br />

eines Aktionsplans gegen Terrorismus bekräftigten die OSZE-<br />

Teilnehmerstaaten ihren Willen zur Zusammenarbeit innerhalb<br />

der OSZE wie auch mit der UNO, mit anderen Organisationen<br />

<strong>und</strong> Partnern im Kampf gegen Terrorismus. Ein<br />

Beschluss zur Stärkung des politischen Dialogs wurde verabschiedet.<br />

Zur Stärkung der wirtschaftlichen Dimension<br />

wurde beschlossen, einen informellen Unterausschuss zu<br />

wirtschaftlichen <strong>und</strong> ökologischen Fragen zu errichten. Ein<br />

weiterer Beschluss stärkt die OSZE-Polizeiarbeit in der Konfliktprävention,<br />

im Krisenmanagement <strong>und</strong> im Wiederaufbau<br />

nach Konflikten. Im Rahmen der menschlichen Dimension<br />

wurden Beschlüsse über die Bekämpfung von Diskriminierung,<br />

die Bekämpfung von Menschenhandel, über die<br />

Gleichberechtigung von Mann <strong>und</strong> Frau sowie über die<br />

Nichtdiskriminierung von Roma <strong>und</strong> Sinti verabschiedet.<br />

Der Ständige Rat der OSZE musste sich <strong>2001</strong> erneut mit<br />

regionalen Konflikten <strong>und</strong> den Missionen in den Krisengebieten<br />

der OSZE befassen. Dabei ging es vor allem um die<br />

Balkanländer Albanien, Bosnien-Herzegowina, Kroatien,<br />

Mazedonien <strong>und</strong> die B<strong>und</strong>esrepublik Jugoslawien sowie in<br />

Zentralasien um die Republik Moldau, Georgien <strong>und</strong> die<br />

Gegend von Nagorno Karabach. Zu einer Kontroverse führte<br />

die Schliessung der OSZE-Missionen in Estland <strong>und</strong> Lettland.<br />

Liechtenstein war am 9. Wirtschaftsforum der OSZE vom<br />

15.-18 Mai in Prag sowie am Überprüfungstreffen der<br />

menschlichen Dimension vom 17.-27. September in Warschau<br />

vertreten.<br />

Am 30. Oktober fand das jeweils halbjährliche 2+2/3+3-Treffen<br />

zwischen der OSZE <strong>und</strong> dem Europarat in Vaduz statt.<br />

Im Rahmen der Terrorismusbekämpfung organisierte die OSZE<br />

vom 13.-14. Dezember in Bishkek, Kirgisische Republik, eine<br />

Internationale Konferenz betreffend «Stärkung von Sicherheit<br />

& Stabilität in Zentralasien: Umfassende Bemühungen zur<br />

Bekämpfung des Terrorismus». Liechtenstein unterstützte die<br />

Konferenz mit einem freiwilligen Beitrag.<br />

STIFTUNGEN<br />

Stiftung Liechtensteinischer<br />

Entwicklungsdienst - LED<br />

Präsidentin: Marie Louise Eberle<br />

Leiter der Geschäftsstelle:<br />

Ing. HTL Peter Ritter bis 30. Juni <strong>2001</strong><br />

Dr. Rudolf Batliner ab 1. September <strong>2001</strong><br />

Stiftungsrat<br />

Die Fürstliche <strong>Regierung</strong> hat in ihrer Sitzung vom 22. Mai<br />

2002 den Stiftungsrat für die Mandatsperiode <strong>2001</strong>-2005<br />

bestellt. Sie machte darauf aufmerksam, dass sich im Zuge<br />

der Reorganisation des LED die Zusammensetzung des Stiftungsrates<br />

vor Ablauf der Mandatsperiode ändern könnte.<br />

Mitglied Bestellungsorgan<br />

Äusseres<br />

Eberle Marie Louise, Triesenberg,<br />

Präsidentin <strong>Regierung</strong><br />

Looser Lore, Triesen,<br />

Vizepräsidentin <strong>Regierung</strong><br />

Mag. Batliner Brigitte, Vaduz Verein Welt <strong>und</strong> Heimat<br />

Bicker Gerda, Triesen Verein Welt <strong>und</strong> Heimat<br />

Biedermann Josy, Planken <strong>Regierung</strong><br />

Frick Manfred, Eschen <strong>Regierung</strong><br />

lic. phil. I Goop Franz Xaver,<br />

Mauren <strong>Regierung</strong><br />

Dr. Rudolf Hagen, Vaduz Liecht. Industrie <strong>und</strong><br />

Handelskammer<br />

Dr. Marxer Marianne, Vaduz Liechtensteinisches<br />

Rotes Kreuz<br />

71


72<br />

Äusseres<br />

Der Stiftungsrat traf sich im Berichtsjahr zu sieben Sitzungen,<br />

über deren Beschlüsse die Protokolle Auskunft geben.<br />

Das Leitungsteam, bestehend aus der Präsidentin, der Vize-<br />

Präsidentin, dem Geschäftsführer <strong>und</strong> der Sekretärin, traf<br />

sich im Berichtsjahr zu insgesamt 6 Sitzungen.<br />

Die Präsidentin Marie Louise Eberle hat an den Vorstandssitzungen<br />

von Care Österreich teilgenommen, weil der LED in<br />

dieser Organisation einen Sitz im Vostand hat.<br />

Geschäftsstelle<br />

Die Geschäfststelle wurde um 70 Stellenprozente auf 2.5<br />

Stellen erweitert. Bis 30 Juni wurde sie von Herrn Ing. HTL<br />

Peter Ritter geleitet. Ab 1. September übernahm Dr. Rudolf<br />

Batliner die Geschäftsleitung (70% Anstellung). Am 1. April<br />

wurde Frau Ute Mayer angestellt. Nach einem viermonatigen<br />

Praktikum in Westafrika nahm sie am 1. September ihre<br />

Tätigkeit als Sachbearbeiterin für Afrika <strong>und</strong> Öffentlichkeitsarbeit<br />

an der Geschäftsstelle auf. Frau Tamara Büchel war als<br />

Sachbearbeiterin <strong>und</strong> Sekretärin tätig (80% Anstellung).<br />

Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter im Einsatz<br />

Dr. Heinz Frick wurde für seine Arbeit an der Soegijapranta<br />

Universität in Semarang / Indonesien unterstützt.<br />

Stefan Biedermann reiste im September nach Sucre in Bolivien<br />

aus, wo er im Rahmen seines Ethnologiestudiums Feldstudien<br />

macht. Er war zu 40 Prozent beim LED angestellt<br />

<strong>und</strong> hatte die Aufgabe, als verlängerter Arm der Geschäftsstelle<br />

die Projekte in Bolivien zu betreuen.<br />

Liechtensteiner Missionare<br />

Im Jahr <strong>2001</strong> lebten folgende liechtensteinische Ordensleute<br />

in Afrika <strong>und</strong> Südamerika:<br />

Sr. Rebecca Frick in Moro, Peru<br />

Br. Stefan Frommelt in Umtata, Eastern Cape, Südafrika<br />

Sr. Leoni Hasler in Tsumeb, Namibia<br />

Sr. Marcia Matt in Brekker-Trakpan, Südafrika<br />

P. Josef Oehri in Angola<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

In Zusammenarbeit mit der Liechtensteinischen Gesellschaft<br />

für Umweltschutz, dem Verein «Wasser für die Dritte Welt»<br />

unterstützt der LED vom 7. bis 12. Mai eine Projektwoche<br />

des Freiwilligen 10. Schuljahres zum Thema «Wasser». In<br />

einer öffentlichen Benefiz-Aktion konnten Passanten vor<br />

der Post in Vaduz mit einer von den Schülerinnen <strong>und</strong><br />

Schülern gebauten Pumpe Wasser pumpen <strong>und</strong> ein Projekt<br />

unterstützen.<br />

Vom 9. bis 16. Juni fand am Triesenberg das Seminar «Blickwechsel»<br />

statt. Unter dem Motto «In einer Welt voneinander<br />

<strong>und</strong> miteinander lernen» trafen sich die Partnerorganisationen<br />

des LED aus dem Bildungssektor, um ihre Erfahrungen<br />

auszutauschen. Das Arbeitsseminar war eine Woche der<br />

Begegnungen, Diskussionen, Ideen <strong>und</strong> der Freude. Zahlreiche<br />

Liechtensteinerinnen <strong>und</strong> Liechtensteiner nahmen die<br />

verschiedenen Gelegenheiten wahr, um mit unseren Partnern<br />

aus Lateinamerika in Kontakt zu kommen.<br />

Am 17. August wurde in Ruggell anlässlich des golden Priesterjubiläum<br />

von P. Josef Öhri das vom LED herausgegebene<br />

Buch «Angola. Mission, Salettiner <strong>und</strong> Entwicklungszusammenarbeit<br />

im südlichen Afrika» präsentiert. Das von den<br />

Gemeinden Balzers <strong>und</strong> Ruggell finanzierte Buch wurde im<br />

Rahmen einer Ausstellung der Öffentlichkeit vorgestellt.<br />

Die gleiche Ausstellung bildete am 18. Dezember im Bildungshaus<br />

den Hintergr<strong>und</strong> für einen öffentlichen Vortrag<br />

von Botschafter Dr. Walter Fust, Direktor der Direktion für<br />

Entwicklung <strong>und</strong> Zusammenarbeit zum Thema «Mission<br />

<strong>und</strong> Entwicklungszusammenarbeit. Bei dieser Gelegenheit<br />

kam es zu einen Höflichkeitsbesuch bei <strong>Regierung</strong>schef<br />

Otmar Hasler <strong>und</strong> Aussenminister Dr. Ernst Walch.<br />

Am Sonntag, 16. Dezember erhielten alle Haushalte des<br />

Landes als Beilage der LIEWO das Magazin des LED «Blickwechsel».<br />

Der LED verdoppelte <strong>und</strong> unterstützte Sammlungen von<br />

Schulen, Vereinen, Sternsingern, Firmlingen, Firmen usw.<br />

Insgesamt waren es 68 Aktionen zu Gunsten von Projekten<br />

in Entwicklungsländern, was einen neuen Rekord darstellt.<br />

Projekte <strong>und</strong> Finanzen<br />

Ausser den vom <strong>Landtag</strong> bewilligten Mitteln gingen beim<br />

LED verschiedene private Spenden ein, zum Teil auch direkt<br />

an die Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter an ihren Einsatzorten.<br />

Bei der Auswahl der Projekte richtete sich der LED in<br />

einem verstärkten Masse an den in den Strategien definierten<br />

Schwerpunktsländern <strong>und</strong> -sektoren aus.<br />

Projektliste 2000<br />

<strong>2001</strong>_1 Diverse Beiträge 446 259.45<br />

(Projektbeiträge bis CHF 25 000.—)<br />

<strong>2001</strong>_2 Verdoppelungen (68 Aktionen) 406 137.30<br />

Diverse Aktionsbeiträge 9 132.45<br />

Weitergeleitete Spendenbeiträge 6 730.—<br />

Folgende Projekte <strong>und</strong> Programme wurden nach Zustimmung<br />

durch den Stiftungsrat der Fürstlichen <strong>Regierung</strong> zur<br />

Genehmigung vorgelegt:<br />

Nummer Name des Projektes Betrag CHF<br />

<strong>2001</strong>_3 Malawi - Integrales<br />

Ges<strong>und</strong>heitsprojekt basierend auf den<br />

malawischen Strukturen 46 475.05<br />

<strong>2001</strong>_4 Nicaragua - ATEMEC, duale technische<br />

Berufslehre des Metallsektors 56 000.00<br />

<strong>2001</strong>_5 Peru - EDUCA, Verbesserung der<br />

Bildung an staatlichen Schulen 320 000.00<br />

<strong>2001</strong>_6 Nicaragua - INATEC, Laufende<br />

Kosten für den Unterhalt der<br />

Schreinerwerkstatt 36 300.00<br />

<strong>2001</strong>_7 Nicaragua - Wiederaufbau/Erweiterung<br />

Trinkwasserversorgung <strong>und</strong> Latrinen 61 000.00<br />

<strong>2001</strong>_8 Mozambique - Diözesanes<br />

Bildungszentrum 162 067.00<br />

<strong>2001</strong>_9 Bolivien - OCCA, Förderung von<br />

Kleinhandwerk <strong>und</strong><br />

Erwachsenenfortbildung 141 000.00<br />

<strong>2001</strong>_10 Peru - EDUVIDA,<br />

Bildung für das Leben 78 600.00<br />

<strong>2001</strong>_11 Bolivien - CIMES, Wechselseitige<br />

Krankenkasse 205 000.00<br />

<strong>2001</strong>_12 Namibia - Pahuka Training<br />

Programme 48 661.00<br />

<strong>2001</strong>_13 Zimbabwe - PSDC, Practical Skills<br />

Development Center 166 800.00<br />

<strong>2001</strong>_14 Peru - Erschliessung <strong>und</strong><br />

Entwicklung des Loco Tales 566 471.00<br />

<strong>2001</strong>_15 Namibia - Catholic Aids Action 43 658.00<br />

<strong>2001</strong>_17 Peru - Zweisprachige Primarlehrerausbildung<br />

für Huito-Bora Indios im Amazonas 127 000.00<br />

<strong>2001</strong>_18 Burkina Faso - Lehrlingsausbildung 200 000.00<br />

<strong>2001</strong>_19 Bolivien/El Salvador - Fachleute für<br />

kleinbäuerlichen Produzentenorganisationen<br />

50 954.00


<strong>2001</strong>_20 Mali - Kleinprojektfond für kleine einheimische<br />

NGOs 96 960.00<br />

<strong>2001</strong>_21 Burkina Faso - Kleinbewässerung<br />

mittels Pedalpumpen 131 000.00<br />

<strong>2001</strong>_22 Nicaragua - Servicebetrieb für<br />

Sesamproduzenten 53 028.00<br />

<strong>2001</strong>_23 Haiti - Rehabilitation von unterernährten<br />

Kindern am Albert Schweizer Spital 73 860.00<br />

<strong>2001</strong>_24 Mozambique - Chiure District<br />

Health Support 270 000.00<br />

<strong>2001</strong>_25 Kolumbien - Vorbeugung von<br />

chronischer Unterernährung 130 000.00<br />

<strong>2001</strong>_26 Costa Rica - ICER, Bildungsprogramm<br />

El Maestro en Casa <strong>und</strong><br />

Kleine Kultursender 225 000.00<br />

<strong>2001</strong>_27 Zambia - Patientenhaus für<br />

Aidskranke 58 300.00<br />

<strong>2001</strong>_28 Südliches Afrika - Erschwingliche<br />

Dachbedeckung 60 000.00<br />

<strong>2001</strong>_29 Burkina Faso - Funktionale Alphabetisierung<br />

<strong>und</strong> Entwicklungsprogramm 10 000.00<br />

<strong>2001</strong>_30 Burkina Faso - Menschrechte für<br />

Frauen 70 000.00<br />

<strong>2001</strong>_32 Mozambique - Landrechte für<br />

Kleinbäuerinnen <strong>und</strong> -bauern 170 000.00<br />

<strong>2001</strong>_34 Senegal - Agrobiologischer Feldanbau 65 000.00<br />

<strong>2001</strong>_35 Nicaragua - FADCANIC,<br />

Organisationsentwicklung 51 698.00<br />

<strong>2001</strong>_37 Zimbabwe - FLIP, Funktionale<br />

Alphabetisierung 35 095.00<br />

<strong>2001</strong>_38 Peru - ASCOPE, Kreditprogramm 75 000.00<br />

<strong>2001</strong>_39 Zimbabwe - One-up, Management von<br />

Unternehmen im informellen Sektor 31 205.00<br />

<strong>2001</strong>_40 Bolivien - CIMES, Wechselseitige<br />

Krankenkasse 205 000.00<br />

<strong>2001</strong>_41 Zimbabwe - ABC, Agro-Business<br />

Consultancy 27 784.00<br />

<strong>2001</strong>_42 Mozambique - AMREF, Malaria,<br />

Wasser <strong>und</strong> Hygiene 54 280.00<br />

<strong>2001</strong>_43 Mozambique - Wirtschaftliche Entwicklung<br />

des Buzi Distrikts 36 566.00<br />

<strong>2001</strong>_44 Burkina Faso - Aktivitäten im Bereich<br />

Ernährung, Mütter- <strong>und</strong> Kinderges<strong>und</strong>heit<br />

130 000.00<br />

<strong>2001</strong>_45 Burkina Faso - Bekämpfung von<br />

Kinderarbeit 130 000.00<br />

<strong>2001</strong>_46 Benin/Togo - Ländliche Entwicklung<br />

basierend auf lokalen Strukturen 108 500.00<br />

<strong>2001</strong>_47 Mali - PAIP, Unterstützung der lokalen<br />

Produzenten (besonders der Bäuerinnen)<br />

77 000.00<br />

<strong>2001</strong>_48 Kamerun - Schutz von Quellgebieten<br />

<strong>und</strong> Wasserfassungen 136 500.00<br />

<strong>2001</strong>_49 Kamerun - Bildungsarbeit <strong>und</strong><br />

Ausbildung 125 000.00<br />

<strong>2001</strong>_50 Nepal - Allrad-Fahrzeug für das<br />

Riverside Spital 32 000.00<br />

<strong>2001</strong>_51 Nicaragua - Ges<strong>und</strong>heitsbetreuung<br />

im Bezirk El Rama 21 600.00<br />

<strong>2001</strong>_52 Nicaragua - ADIC, Integrale<br />

Ges<strong>und</strong>heitsvorsorge 28 242.00<br />

<strong>2001</strong>_53 Angola - Pflege- <strong>und</strong> Krankenstation<br />

in Map<strong>und</strong>a 181 500.00<br />

<strong>2001</strong>_54 Peru - TAREA 360 000.00<br />

<strong>2001</strong>_55 Nicaragua - Nachhaltige landwirtschaftliche<br />

Produktion am Oberlauf des Yaoya 126 042.00<br />

<strong>2001</strong>_56 Senegal - Organisationsentwicklung im<br />

ländlichen Raum 56 110.00<br />

<strong>2001</strong>_57 Peru - EDUVIDA, Bildung für das<br />

Leben 130 000.00<br />

Äusseres<br />

<strong>2001</strong>_58 Senegal - Stärkung einer<br />

Produzentenorganisation für nachhaltige<br />

Landwirtschaft 29 532.00<br />

<strong>2001</strong>_59 Senegal - Organisationsentwicklung in<br />

ländlichen Gemeinden 136 165.00<br />

<strong>2001</strong>_60 Senegal - Unterstützung von Frauen<br />

im Bereich Fischfang 31 446.00<br />

<strong>2001</strong>_61 Benin - Bienenzucht <strong>und</strong><br />

Waldschutzprogramm 100 000.00<br />

<strong>2001</strong>_62 Peru - Ausbildung eines lokalen Experten<br />

zum Regionalmanager 30 000.00<br />

<strong>2001</strong>_63 Peru - Ausbildungslehrgang:<br />

Integrierte Regionalentwicklung 140 000.00<br />

<strong>2001</strong>_64 Bolivien - Löhne der Klinik Señor<br />

de la Exaltación 90 440.00<br />

<strong>2001</strong>_65 Peru - EDUCA, Verbesserung der<br />

Bildung an staatlichen Schulen<br />

in Peru 196 181.00<br />

Gesamt 6 636 020.05<br />

Projektbesuche: Im Berichtsjahr wurden Projektbesuche aus<br />

zwei Gründen reduziert. Zum einen kamen Mitarbeitende<br />

aus den grossen Projekten des LED in Lateinamerika zu<br />

einem Arbeitsseminar nach Liechtenstein. Zum anderen war<br />

die Leitung der Geschäftsstelle für drei Monate vakant. Frau<br />

Ute Mayer besuchte im Rahmen ihres Praktikums verschiedene<br />

Projekte in Westafrika, Dr. Rudolf Batliner die Schreinerschule<br />

in Puerto Cabezas, Nicaragua.<br />

Im Berichtsjahr erhielt der LED über zwanzig Besuche von<br />

Projektpartnern. Mitglieder des Stiftungsrates <strong>und</strong> der<br />

Geschäftsstelle benutzten jeweils die Gelegenheit für ein<br />

persönliches Kennenlernen <strong>und</strong> einen Informationsaustausch.<br />

Dank<br />

Wir bedanken uns bei der Fürstlichen <strong>Regierung</strong>, den Mitgliedern<br />

des Stiftungsrates <strong>und</strong> unseren Mitarbeiterinnen<br />

<strong>und</strong> Mitarbeitern für die gute Zusammenarbeit sowie den<br />

Spenderinnen <strong>und</strong> Spendern für ihre Zuwendungen. Ein<br />

besonderer Dank geht an den ausgeschiedenen Geschäftsführer,<br />

Herrn Ing. Peter Ritter, für seine vier Jahre des unermüdlichen<br />

Einsatzes. Ebenfalls danken wir dem Betagtenwohnheim<br />

Vaduz für die fre<strong>und</strong>liche Überlassung des Sitzungszimmers.<br />

73


Inneres<br />

RESSORTBERICHT<br />

Ressortinhaber:<br />

<strong>Regierung</strong>schef-Stellvertreter Dr. Michael Ritter<br />

bis 5. April <strong>2001</strong><br />

<strong>Regierung</strong>srat Dr. Alois Ospelt ab 5. April <strong>2001</strong><br />

Landespolizei<br />

Die <strong>Regierung</strong> hat sich im Berichtsjahr intensiv mit der<br />

Situation bei der Landespolizei befasst. Ausschlaggebend<br />

<strong>und</strong> Basis hierfür waren u.a. der Bericht der Parlamentarischen<br />

Untersuchungskommission (PUK) betreffend die<br />

Liechtensteinische Landespolizei vom 29. August <strong>2001</strong>. Bezüglich<br />

der personellen Situation bei der Landespolizei<br />

konnte festgestellt werden, dass seit 1998 Anstrengungen<br />

zur Stärkung der Landespolizei unternommen worden sind,<br />

was sich auch durch einen deutlichen Personalzuwachs in<br />

diesem Zeitraum ausdrückt. Dennoch ist die heutige personelle<br />

Situation bei der Landespolizei nach wie vor unbefriedigend.<br />

Es lässt sich ausserdem feststellen, dass der Arbeitsmarkt<br />

für liechtensteinische Spezialisten, welche bei der<br />

Landespolizei unbedingt benötigt werden, nach wie vor<br />

sehr beschränkt ist. Der <strong>Landtag</strong> hat deshalb im Jahr 2000<br />

einer befristeten Anstellung von Spezialisten im Bereich der<br />

Finanzermittlungsgruppe EWOK zugestimmt. Die Untersuchungen<br />

der <strong>Regierung</strong> in der Berichtsperiode führen hier<br />

zum Ergebnis, dass die Landespolizei auch in Zukunft nicht<br />

auf dieses Spezialwissen verzichten kann. Einerseits ist dieses<br />

Wissen für bestimmte Kriminalitätsformen wichtig <strong>und</strong><br />

zugleich kann dieses Wissen nur in grösseren ausländischen<br />

Polizeikorps erarbeitet werden. Darüber hinaus zeigen die<br />

Erfahrungen des Berichtsjahres, dass es aufgr<strong>und</strong> der Komplexität<br />

der Aufgabe nicht gelingen wird, innerhalb der<br />

befristeten Anstellungsdauer der ausländischen Mitarbeiter<br />

bei der Landespolizei eine Mannschaft von liechtensteinischen<br />

Spezialisten <strong>und</strong> Spezialistinnen aufzubauen.<br />

Zur Bewältigung der zusätzlichen Aufgaben <strong>und</strong> neuen<br />

Herausforderungen müssen der Landespolizei ausreichend<br />

personelle Ressourcen zur Verfügung gestellt werden. Dies<br />

gilt für praktisch alle Aufgabenbereiche der Landespolizei.<br />

Die Landespolizei soll deshalb in den Jahren 2002 - 2007<br />

kontinuierlich auf einen Personalbestand von 130 Mitarbeiterinnen<br />

<strong>und</strong> Mitarbeitern ausgebaut werden. Dabei handelt<br />

es sich nicht nur um uniformierte Polizisten, sondern<br />

auch um Verwaltungsangestellte, welche bei der Landespolizei<br />

beschäftigt sind. Der <strong>Landtag</strong> hat einem entsprechenden<br />

Antrag der <strong>Regierung</strong> diesbezüglich in der Sitzung vom<br />

13. Dezember <strong>2001</strong> seine Zustimmung erteilt.<br />

Als zentrale begleitende Massnahme zur Personalerweiterung<br />

wird seitens der <strong>Regierung</strong> dem Aufbau <strong>und</strong> der<br />

Umsetzung eines modularen Aus- <strong>und</strong> Weiterbildungskonzeptes<br />

innerhalb der Landespolizei höchste Priorität beigemessen.<br />

Aus diesem Gr<strong>und</strong> wurde gleichzeitig mit der Personalplanung<br />

der Landespolizei für die Jahre 2002 - 2007<br />

auch ein Grobkonzept für das zukünftige Aus- <strong>und</strong> Weiterbildungswesen<br />

bei der Landespolizei vorgestellt. Dadurch<br />

werden zwei zentrale Herausforderungen der Vergangenheit<br />

aktiv einer Lösung zugeführt: Im PUK-Bericht wurde<br />

nämlich festgestellt, dass chronischer Personalmangel in<br />

den 90er Jahren sowie eine fehlende Strategie im Bereich<br />

der fachlichen Weiterbildung <strong>und</strong> Qualifikation u.a. Hauptursachen<br />

waren, welche zu den andauernden Problemen<br />

bei der Landespolizei geführt haben.<br />

Gleichzeitig wurde von der <strong>Regierung</strong> eine Anpassung des<br />

Polizeigesetzes vorgeschlagen. Aufgr<strong>und</strong> der Begrenztheit<br />

des inländischen Arbeitsmarktes <strong>und</strong> der mangelnden Ver-<br />

fügbarkeit von Spezialisten soll bei der Indienstnahme von<br />

Polizisten ausnahmsweise in begründeten Fällen <strong>und</strong> mit<br />

Zustimmung des <strong>Landtag</strong>s auf das Erfordernis der liechtensteinischen<br />

Staatsbürgerschaft verzichtet werden können.<br />

Dies insbesondere dann, wenn für die Ausübung von Spezialfunktionen<br />

ausgebildete Spezialisten in Liechtenstein<br />

nicht verfügbar sind. Wie Gewerbe <strong>und</strong> Industrie ist auch<br />

die Verwaltung unseres Landes auf die Rekrutierung von<br />

ausländischen Fachkräften angewiesen. Der Gesetzesentwurf<br />

wurde vom <strong>Landtag</strong> in seiner Sitzung vom 13. Dezember<br />

<strong>2001</strong> in erster Lesung behandelt.<br />

Im PUK-Bericht wurde u.a. auch die Absetzung des ehemaligen<br />

Führungskaders der Landespolizei untersucht. Dabei<br />

wurde festgestellt, dass das ehemalige Polizeikader nicht in<br />

einem Ausmass für die Probleme bei der Landespolizei verantwortlich<br />

war, welches eine kollektive Absetzung gerechtfertigt<br />

hätte. Bei der Beratung des PUK-Berichts im <strong>Landtag</strong> wurde<br />

eine Rehabilitierung des ehemaligen Polizeikaders gefordert.<br />

Die <strong>Regierung</strong> hat diese Forderung aufgenommen <strong>und</strong> in ihrer<br />

Sitzung vom 18. Dezember <strong>2001</strong> eine entsprechende Erklärung<br />

verabschiedet. Diese Erklärung wurde am 19. Dezember<br />

<strong>2001</strong> der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.<br />

Im Berichtsjahr wurde ausserdem die regionale <strong>und</strong> internationale<br />

polizeiliche Zusammenarbeit verstärkt. So wurden u.a. im<br />

Dezember die gemeinsamen Streifen zwischen der Kantonspolizei<br />

St. Gallen, der Gendarmerie Vorarlberg <strong>und</strong> der Landespolizei<br />

vereinbart. Mit der Schweizerischen Grenzwache<br />

wurde ebenfalls eine Vereinbarung für eine engere Zusammenarbeit<br />

getroffen. Darüber hinaus präsidierte die Landespolizei<br />

im Berichtsjahr die Arbeitsgruppe der Polizeichef-Konferenz<br />

Bodensee zum Projekt «Gemeinsame Weiterbildung<br />

der Polizei in der Euregio Bodensee». Am 2. Bodenseesicherheitsgespräch,<br />

welches am 16. Juni <strong>2001</strong> in Begrenz stattgef<strong>und</strong>en<br />

hat, nahmen als Vertreter des Fürstentums Liechtenstein<br />

sowohl der Ressortinhaber als auch der Polizeichef teil.<br />

Im Berichtsjahr wurde von der <strong>Regierung</strong> der Landespolizei<br />

zudem der Auftrag für eine Totalrevision des Waffengesetzes<br />

erteilt. Dadurch soll insbesondere das Rechtsgefälle zur<br />

Schweiz aufgehoben werden.<br />

Treffen mit B<strong>und</strong>esrätin Ruth Metzler<br />

Der Ressortinhaber reiste im Berichtsjahr am 11. Juli <strong>2001</strong><br />

auf Einladung von B<strong>und</strong>esrätin Ruth Metzler nach Bern. Im<br />

Rahmen eines Arbeitstreffens standen allgemeine sicherheitspolitische<br />

Fragestellungen, die Zusammenarbeit im<br />

Bereich der inneren Sicherheit zwischen der Schweiz <strong>und</strong><br />

dem Fürstentum Liechtenstein, die Zusammenarbeit im<br />

Bereich der Sicherheit speziell in der Bodenseeregion sowie<br />

die Schengen-Problematik auf dem Programm. Die Weiterführung<br />

der ausgezeichneten Zusammenarbeit zwischen<br />

den beiden Ländern im Bereich der inneren Sicherheit wurde<br />

beiderseits gewürdigt <strong>und</strong> soll weitergeführt werden.<br />

Öffentliche Sicherheit <strong>und</strong> Rettungsorganisationen<br />

Neben der Landespolizei sind für die öffentliche Sicherheit<br />

insbesondere die liechtensteinischen Rettungsorganisationen<br />

(u.a. Feuerwehren, Bergrettung, Samaritervereine)<br />

zuständig. Schwerpunkt im Berichtsjahr war die Durchführung<br />

verschiedener Kurse der Zivilschutzorganisationen.<br />

Darüber hinaus wurden die verschiedenen Rettungsorganisationen<br />

durch zahlreiche Subventionen unterstützt. Ausgewählte<br />

Projekte im Bereich des Zivilschutzes sind im<br />

Berichtsjahr u.a. der Schutzraumbau <strong>und</strong> die Sanierung<br />

bestehender Bauten (z.B. Weiterführende Schule Triesen)<br />

oder das Projekt «Schutz im Haus (SIH)», welches generell<br />

eine Verbesserung des Bevölkerungsschutzes zum Ziel hat.<br />

Im Bereich der wirtschaftlichen Landesversorgung wurde<br />

3<br />

75


76<br />

Inneres<br />

die vom B<strong>und</strong>esamt für Wirtschaftliche Landesversorgung<br />

erarbeitete Neukonzeption weiter umgesetzt.<br />

Landesführungsstab (LFS)<br />

Der Landesführungsstab erhielt mit dem Ressortinhaber<br />

eine neue Leitung <strong>und</strong> traf sich im Berichtsjahr zu mehreren<br />

Sitzungen. Von besonderer Bedeutung waren dabei die<br />

Durchführung einer Sondersitzung r<strong>und</strong> um die Ereignisse<br />

im September des Berichtsjahres (Terroranschlag in New<br />

York, Attentat auf die Zuger Kantonsregierung) sowie die<br />

Beratungen <strong>und</strong> Massnahmenplanungen r<strong>und</strong> um den<br />

Umgang mit Milzbrand-Erregern (Anthrax-Viren).<br />

Rechtsradikalismus / Gewalt<br />

Es kann festgestellt werden, dass die aktuelle Lage im<br />

Bereich Rechtsradikalismus in Liechtenstein im Vergleich<br />

zum benachbarten Ausland als relativ ruhig eingestuft werden<br />

kann. So ist im Berichtsjahr ein leichter Rückgang der<br />

ausländerfeindlich motivierten Ereignisse (Körperverletzungen,<br />

Sachbeschädigungen) zu verzeichnen. Nach Erkenntnissen<br />

der Fachgruppe Rechtsradikalismus (FAR) der Landespolizei<br />

kann zudem nur eine kleine Anzahl von Personen<br />

der rechten Skinheadszene zugeordnet werden. Darunter<br />

befinden sich jedoch keine Ideologie festen Politskins, die in<br />

der Lage wären, die rechte Szene in Liechtenstein zu organisieren<br />

<strong>und</strong> koordinierte Aktivitäten zu entwickeln.<br />

Um eine solche Entwicklung auch in Zukunft zu verhindern,<br />

wird die Landespolizei die inländische Szene weiterhin<br />

genau beobachten, um auf neue, problematische Tendenzen<br />

schnell <strong>und</strong> kompromisslos reagieren zu können. Zu<br />

diesem Zweck arbeitet die Landespolizei eng mit den verantwortlichen<br />

Behörden im angrenzenden Ausland zusammen<br />

<strong>und</strong> tauscht auch entsprechende Informationen aus<br />

(z.B. im Rahmen des Lagebildes Bodensee).<br />

Die Koordinationsgruppe Rechtsradikalismus (KOR) hat von<br />

der <strong>Regierung</strong> zudem den Auftrag erhalten, ein Konzept für<br />

den Einsatz einer Kommission zur Behandlung von Gewaltphänomenen<br />

zu erarbeiten. Bei der KOR handelt es sich um<br />

ein Informations- <strong>und</strong> Koordinationsforum zum Thema<br />

Rechtsradikalismus, in welches das Schulamt, das Amt für<br />

Soziale Dienste, das Amt für Berufsbildung, die Landespolizei<br />

<strong>und</strong> der Verein Liechtensteinischer Jugendarbeit integriert<br />

sind.<br />

Bürgergenossenschaften<br />

Art. 30 des Gesetzes über die Bürgergenossenschaften<br />

(BüGG), LGBl. 1996 Nr. 77, bestimmte für Fälle, in denen<br />

innert fünf Jahren nach In-Kraft-Treten des Gesetzes keine<br />

Regelung zwischen dem Regelungsausschuss <strong>und</strong> der<br />

Gemeinde erzielt oder Antrag auf Entscheidung an die Reglungskommission<br />

gestellt worden ist, dass die fraglichen<br />

Liegenschaften, Dienstverhältnisse etc. in das unbelastete<br />

Gemeindevermögen fallen sollten. Dies wäre demnach am<br />

13. Juni <strong>2001</strong> der Fall gewesen. Da bis zu diesem Zeitpunkt<br />

die Regelungsverfahren in der Mehrzahl der Gemeinden<br />

trotz umfangreicher Vorarbeiten noch nicht abgeschlossen<br />

waren, wurde es notwendig, die Verfallsfrist zu erstrecken.<br />

Der durch das Gesetz über die Abänderung des Gesetzes<br />

über die Bürgergenossenschaften, LGBl. <strong>2001</strong> Nr. 100,<br />

novellierte Art. 30 BüGG sieht nunmehr den Ablauf der<br />

genannten Verfallsfrist am 13. Juni 2004 vor.<br />

Landes- <strong>und</strong> Gemeindebürgerrecht<br />

Seit dem 13. Juli 2000 gibt es die Möglichkeit der erleichterten<br />

Einbürgerung für alteingesessene Ausländer in § 5a<br />

des Gesetzes über den Erwerb <strong>und</strong> Verlust des Landesbürgerrechtes.<br />

Im Rahmen dieser Art des Bürgerrechtserwerbes<br />

wurden im Berichtsjahr 302 Personen eingebürgert.<br />

AMTSSTELLEN<br />

LANDESPOLIZEI<br />

Amtsleiter: Reto Brunhart<br />

Das Berichtsjahr war von nachhaltigen Innovationen in personeller,<br />

kultureller, strategischer <strong>und</strong> operativer Hinsicht<br />

geprägt. Sämtliche Ebenen waren von dieser Entwicklung<br />

betroffen. Beginnend im Januar wurde mit einem externen<br />

Moderator nach den strukturellen Prozessen der Vorjahre<br />

über Monate ein Kulturprozess durchgeführt, in welchen<br />

sämtliche Polizeibeamtinnen <strong>und</strong> -beamten <strong>und</strong> alle Zivilangestellten<br />

eingeb<strong>und</strong>en waren <strong>und</strong> mitwirkten. Im Anschluss<br />

wurde ein Strategie-Festlegungsprozess für die nächsten<br />

Jahre im gleichen Rahmen, also unter Einbezug aller Mitarbeitenden,<br />

geführt <strong>und</strong> Ende des Jahres abgeschlossen.<br />

Die Landespolizei erhielt im April mit Dr. Alois Ospelt einen<br />

neuen politischen Vorgesetzten <strong>und</strong> zuständigen Ressortinhaber.<br />

Im September nahm der <strong>Landtag</strong> den Untersuchungsbericht<br />

der Parlamentarischen Untersuchungskommission<br />

(PUK) zum Reorganisationsprozess der Landespolizei<br />

während der Jahre 1998 - 1999 zur Kenntnis. Der PUK-<br />

Bericht hielt fest, dass die Reorganisation unumgänglich<br />

war <strong>und</strong> übte zur Vorgangsweise sowie zum Führungsverhalten<br />

der <strong>Regierung</strong> <strong>und</strong> des Polizeichefs Kritik. Die <strong>Regierung</strong><br />

beschloss, auf der Gr<strong>und</strong>lage des Untersuchungsergebnisses<br />

eine Expertengruppe einzusetzen, welche die bisherigen<br />

Reorganisationsschritte <strong>und</strong> strukturellen Anpassungen<br />

evaluieren <strong>und</strong> der <strong>Regierung</strong> einen Abschlussbericht<br />

vorlegen soll. Im gleichen Zusammenhang beschloss<br />

die <strong>Regierung</strong> die Rehabilitation der im Jahre 1998 von der<br />

Funktion enthobenen Führungskräfte der Landespolizei.<br />

Im Monat März wurde die Gruppe EWOK (Einheit zur<br />

Bekämpfung von Wirtschaftskriminalität <strong>und</strong> Organisierter<br />

Kriminalität) in der Abteilung Kriminalpolizei gegründet.<br />

Leiter wurde ein deutscher Wirtschaftskriminalist; weiters<br />

wurden drei österreichische Wirtschaftskriminalisten <strong>und</strong><br />

zwei liechtensteinische Bewerber aus dem Finanzdienstleistungsbereich<br />

angestellt. Die ausländischen Beamten wurden<br />

befristet (3 bzw. 5 Jahre) angestellt. Mit der Einsetzung<br />

der EWOK kam die Landespolizei internationalen Forderungen<br />

zur Verbesserung der Ermittlungen in Wirtschaftsstrafsachen<br />

nach. Ende März beendete die Wirtschaftspolizei<br />

Wien den über elfmonatigen Einsatz bei der Landespolizei.<br />

Die LNEZ (Landes-Einsatz- <strong>und</strong> Notrufzentrale der Landespolizei<br />

Notrufe 112 117 118) wird seit Beginn des Berichtsjahres<br />

r<strong>und</strong> um die Uhr von zwei Einsatzdisponenten<br />

bedient. Zur Erreichung dieses Zieles wurden erstmals für<br />

diese Aufgabe Zivilangestellte als Einsatzdisponenten ausgebildet.<br />

Mit der Doppelbesetzung der LNEZ wurde für die<br />

Bevölkerung <strong>und</strong> die Rettungsorganisationen ein stark verbesserter<br />

Service erreicht <strong>und</strong> im Bereich der Notrufnummern<br />

die verlangte Sicherheit umgesetzt.<br />

Im Dezember wurden die Gemeinsamen Streifen zwischen<br />

der Kantonspolizei St. Gallen, der Gendarmerie Vorarlberg<br />

<strong>und</strong> der Landespolizei vereinbart. Mit der Schweizerischen<br />

Grenzwache wurde eine Vereinbarung für die Zusammenarbeit<br />

getroffen, <strong>und</strong> die Details wurden in einem gemeinsamen<br />

Dienstbefehl geregelt.<br />

Dem Bericht der Landespolizei zum Personalbestand wurde<br />

durch die <strong>Regierung</strong> zugestimmt, der <strong>Landtag</strong> beschloss<br />

eine Bestandeserhöhung auf 130 Stellen bis zum Jahre


2007. Der Antrag zur Gesetzesänderung betreffend die<br />

Schaffung der Möglichkeit zur Anstellung von ausländischen<br />

Polizeibeamten im geregelten Ausnahmefall wurde<br />

im <strong>Landtag</strong> in erster Lesung behandelt.<br />

Bei den Straftaten nach dem Strafgesetzbuch ist im<br />

Berichtsjahr eine leicht steigende Tendenz zu verzeichnen.<br />

Die Steigerung ist auch im verkehrspolizeilichen Bereich<br />

feststellbar, im Weiteren auch bei den Sachbeschädigungen<br />

<strong>und</strong> Vandalenakten.<br />

Allgemeines<br />

Die Landespolizei führte im Berichtsjahr verschiedene dauernde<br />

Schichtdienste r<strong>und</strong> um die Uhr durch. In der LNEZ<br />

wurde der Schichtdienst mit zwei Disponenten geführt, im<br />

uniformierten Aussendienst besorgten drei Patrouillen<br />

(Früh-, Spät- <strong>und</strong> Nachtpatrouille) lückenlosen Aussendienst<br />

für Kontrollen <strong>und</strong> Prävention. An Wochenenden wurde die<br />

Nachtpatrouille verdoppelt, so dass jeweils vier Polizeibeamte<br />

im Einsatz waren.<br />

Die Landespolizei verfügte im Berichtsjahr über einen Fahrzeugpark<br />

von 21 Einsatzfahrzeugen <strong>und</strong> 4 Motorrädern.<br />

Die Fahrzeuge sind den Abteilungen nach Bedarf <strong>und</strong> Auftrag<br />

zugeteilt. Die Fahrzeuge unterteilen sich in 1 Tatbestandsaufnahmefahrzeug<br />

für die Verkehrspolizei, 1 Gefangenentransporter,<br />

1 Mannschaftstransporter, 1 Kommandoposten-Front<br />

Fahrzeug für die Interventionseinheit, 1 Tatbestandsaufnahmefahrzeug<br />

für die Kriminalpolizei, 1 Geländefahrzeug,<br />

6 Fahrzeuge mit Beschriftung Polizei <strong>und</strong><br />

Blaulichtanlage <strong>und</strong> 9 zivile Fahrzeuge.<br />

Personalstand<br />

Am Ende des Berichtsjahres standen 91 Polizeibeamte <strong>und</strong><br />

Zivilangestellte im Dienst bei der Landespolizei, davon<br />

waren 73 als Polizeibeamte <strong>und</strong> 18 als Zivilangestellte tätig.<br />

Im Berichtsjahr traten 25 Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />

in die Landespolizei ein, 6 Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />

verliessen die Landespolizei. 5 Polizeianwärter besuchen seit<br />

September <strong>2001</strong> die Polizeischule im luzernischen Sempach.<br />

Am Ende des Berichtsjahres arbeiteten in der Abteilung<br />

Kommandodienste 29, in der Abteilung Kriminalpolizei<br />

24 <strong>und</strong> in der Abteilung Verkehrs- <strong>und</strong> Einsatzpolizei 38<br />

Polizeibeamtinnen <strong>und</strong> -beamte sowie Zivilangestellte. Im<br />

Berichtsjahr standen 24 Bereitschaftspolizisten in Teilzeitdiensten,<br />

10 Bereitschaftspolizisten befanden sich im gleichen<br />

Zeitraum in Ausbildung. Aus der Bereitschaftspolizei<br />

trat ein Mitglied aus. (Die Bereitschaftspolizei ist eine eigene<br />

Gruppe gemäss Organigramm der Landespolizei <strong>und</strong> besteht<br />

aus freiwilligen (Hilfs)-Polizisten, die in Teilzeit uniformiert<br />

Polizeidienst verrichten).<br />

Weiterbildung <strong>und</strong> Schulung<br />

Eine Reihe von Polizeibeamtinnen <strong>und</strong> -beamten absolvierten<br />

berufsbezogene Weiterbildung in schweizerischen,<br />

österreichischen <strong>und</strong> deutschen Polizei-Fachhochschulen<br />

<strong>und</strong> Polizeiinstituten. Die <strong>Regierung</strong> beschloss das Grobkonzept<br />

«Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung» der Landespolizei. Die<br />

Interventionseinheit organisierte monatliche Übungseinheiten<br />

<strong>und</strong> regelmässige Schiessübungen im Schiesskeller <strong>und</strong><br />

im freien Gelände. Die sicherheitspolizeiliche Ausbildung<br />

der Polizeibeamten wurde regelmässig durchgeführt. Die<br />

Bereitschaftspolizisten wurden zu mehreren Trainings aufgeboten.<br />

Im Jahre <strong>2001</strong> wurde wieder vermehrt auf gezielte<br />

Schiesstrainings geachtet. Ein Abteilungsleiter absolvierte<br />

die Offiziersausbildung SPIN (Schweizerisches Polizei-Institut).<br />

Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter besuchten verschiedene<br />

Kurse der Landesverwaltung. Im August fand ein Einvernahmetechnikkurs<br />

statt, weiters wurde eine Strafrechts-<br />

Inneres<br />

ausbildung für Polizeibeamte geführt. Zwei Mitarbeiter verbrachten<br />

je 4 Wochen zu Sprachstudien im Ausland. Die<br />

Landespolizei präsidiert die Arbeitsgruppe der Polizeichef-<br />

Konferenz Bodensee zum Projekt «Gemeinsame Weiterbildung<br />

der Polizei in der Euregio Bodensee».<br />

Internationale Zusammenarbeit <strong>und</strong> Arbeitsgruppen<br />

9 Polizeibeamte waren am World Economic Forum in Davos<br />

im Konkordatseinsatz.<br />

Zwei Mitarbeiter nahmen am General Assembly der Interpol<br />

in Budapest teil. Liechtenstein ist seit 1960 Mitglied der<br />

IKPO-INTERPOL (Internationale kriminalpolizeiliche Organisation).<br />

Ein Mitarbeiter besuchte das Treffen der europäischen<br />

Verbindungsbeamten der Interpol in Lyon (F). Die<br />

Polizeipräsidenten-Konferenz Euregio Bodensee tagte zweimal,<br />

ebenfalls die Kommandantenkonferenz OPK (Ostschweiz.<br />

Polizeikonkordat). Die Abteilungsleiter <strong>und</strong> einzelne<br />

Mitarbeiter nahmen an kriminal-, verkehrs- <strong>und</strong> sicherheitspolizeilichen<br />

Konferenzen auf jeweiliger Stufe teil.<br />

Mehrere Polizeibeamte nahmen im Auftrag der <strong>Regierung</strong><br />

Einsitz in internationalen Arbeitsgruppen <strong>und</strong> Kommissionen<br />

sowie in Arbeitsgruppen <strong>und</strong> Kommissionen im Inland.<br />

Die Landespolizei wurde mehrfach von ausländischen<br />

Behördenvertretern besucht, einzelne ausländische Polizeibeamte<br />

verbrachten Tage bei der Landespolizei zur beruflichen<br />

Weiterbildung.<br />

Im Ostschweizerischen Polizeikonkordat, dem Zentralschweizerischen<br />

Polizeikonkordat (Polizeischule), der Konferenz<br />

Polizeipräsidenten, der Vereinigung Polizeichefs<br />

Bodensee bestehen Mitgliedschaften. Weitere Mitgliedschaften<br />

bestehen auf Ebene der operativen Führung der<br />

Kriminalpolizei <strong>und</strong> der Verkehrs- <strong>und</strong> Sicherheitspolizei.<br />

Abteilung Kommandodienste<br />

Administration<br />

Die Kommandodienste nahmen 14 Anzeigen wegen allgemeiner<br />

F<strong>und</strong>- oder Verlustsachen entgegen. 5 F<strong>und</strong>e mit<br />

verdächtiger Herkunft, 96 Kontrollschilder-Verluste <strong>und</strong> 656<br />

Ausweis-Verluste wurden gemeldet. 23 Personen wurden<br />

zur polizeilichen Fahndung ausgeschrieben.<br />

Für die <strong>Regierung</strong> wurden 120 Fahrten (<strong>Regierung</strong>sfahrten)<br />

mit einem Zeitaufwand von 1125 St<strong>und</strong>en geleistet, was<br />

eine deutliche Abnahme zum Vorjahr bedeutet.<br />

Total 1467 Amtshilfeersuchen teilen sich auf in 365 Amtshilfeersuchen<br />

von ausländischen Amtsstellen (regional), 813<br />

Amtshilfeersuchen von ausländischen Amtsstellen i.S. Strassenverkehrsgesetz<br />

(SVG) <strong>und</strong> 289 Amtshilfeersuchen von<br />

Interpol-Stellen. 41 Amtshilfeanfragen an Interpol-Stellen<br />

<strong>und</strong> 166 Amtshilfeanfragen an ausländische Amtsstellen<br />

(regional) wurden gemacht.<br />

Waffen- <strong>und</strong> Sprengmittelbewilligungen<br />

Die Landespolizei stellte im Bereich Waffen <strong>und</strong> Sprengmittel<br />

verschiedene Bewilligungen aus. Waffenerwerbscheine<br />

sind für den privaten Erwerb von Faustfeuerwaffen (Pistolen,<br />

Revolver), erforderlich, Waffentragscheine bescheinigen<br />

das Recht, ausserhalb der Privat-, Dienst- <strong>und</strong> Geschäftsräume<br />

eine geladene Faustfeuerwaffe mit sich zu<br />

führen. Dieser Bedarf für das Tragen einer Faustfeuerwaffe<br />

muss glaubhaft gemacht werden <strong>und</strong> wird nach ständiger<br />

Praxis dann als nachgewiesen betrachtet, wenn der Betreffende<br />

einen Beruf ausübt, der typischerweise mit besonderen<br />

Gefahren verb<strong>und</strong>en ist (z.B. private Wach- <strong>und</strong> Schliessgesellschaften)<br />

oder wenn eine konkrete Bedrohungslage<br />

im Einzelfall gegeben ist, der am zweckmässigsten mit Waf-<br />

77


78<br />

Inneres<br />

fengewalt wirksam begegnet werden kann (z.B. Anzeige<br />

wegen gefährlicher Drohung). Waffentragscheine werden<br />

stets befristet erteilt. Vor Neuausstellungen werden die Voraussetzungen<br />

erneut geprüft.<br />

Durch die Verordnung betreffend die Abänderung der Verordnung<br />

über den Erwerb <strong>und</strong> Besitz von Seriefeuerwaffen<br />

zu Sammelzwecken (LGBl. 2000 Nr. 82) ist neu die Landespolizei<br />

anstelle der <strong>Regierung</strong>skanzlei für die Erteilung solcher<br />

Sammelbewilligungen zuständig. Seither ist durch die<br />

Landespolizei noch keine neue Sammelbewilligung für<br />

Seriefeuerwaffen erteilt worden.<br />

Im Vergleich zum Vorjahr hat der Erwerb von Faustfeuerwaffen<br />

um 77 % bzw. um 84 Faustfeuerwaffen zugenommen;<br />

diese Zunahme ist auf einen Ausverkauf im Zusammenhang<br />

mit der Geschäftsauflösung eines Waffengeschäftes<br />

zurückzuführen. Die Erteilung von Waffentragscheinen<br />

ist um knapp 20 % bzw. um 7 Waffentragscheine<br />

zurückgegangen.<br />

Im Berichtsjahr wurden durch die Landespolizei 42 Anzeigen<br />

wegen Verstössen gegen das Waffengesetz erstattet<br />

gegenüber 37 Anzeigen im Vorjahr.<br />

<strong>2001</strong> 2000<br />

Waffenerwerbscheine 192 108<br />

Waffentragscheine 31 38<br />

Waffen-Ausfuhrbestätigungen 27 36<br />

Waffen-Einfuhrbestätigungen 9 5<br />

Sprengmittel Erwerbscheine 6 6<br />

Abteilung Kriminalpolizei<br />

Ermittlungsdienst<br />

Die Kriminalpolizei ermittelte neben den im Diagramm enthaltenen<br />

Tatbeständen auch wegen anderen Straftatbeständen.<br />

Von insgesamt 596 Anzeigen wegen Eigentumsdelikten<br />

wurden 106 Fälle geklärt, 130 Täter konnten<br />

ermittelt werden. Im Berichtsjahr wurden über Auftrag des<br />

Landgerichts 145 Hausdurchsuchungen durchgeführt.<br />

Ermittlungsdienst, Betäubungsmittelermittlung<br />

Im Jahre <strong>2001</strong> wurden in Liechtenstein 132 Personen<br />

wegen Widerhandlung gegen das Betäubungsmittelgesetz<br />

zur Anzeige gebracht. In diesem Bereich kann eine Steigerung<br />

zum Vorjahr festgestellt werden.<br />

81 der 132 angezeigten Personen sind in Liechtenstein<br />

wohnhaft, 51 Personen wohnen im Ausland. 108 Männer<br />

stehen 24 Frauen gegenüber. 86 Personen sind erstmals<br />

wegen Widerhandlung gegen das Betäubungsmittelgesetz<br />

verzeigt worden, 46 Personen sind Rückfalltäter. Insgesamt<br />

wurden 7 Personen wegen Drogenhandels/Schmuggels in<br />

grösseren Mengen inhaftiert. Im Berichtsjahr ist kein Drogenopfer<br />

zu verzeichnen.<br />

Altersstruktur der Drogendelinquenten<br />

<strong>2001</strong> 2000<br />

bis 16 Jahre 8 9<br />

16 bis 17 Jahre 10 12<br />

18 bis 19 Jahre 20 27<br />

20 bis 29 Jahre 63 47<br />

30 bis 39 Jahre 22 26<br />

40 <strong>und</strong> älter 9 5<br />

Fahndungsdienst<br />

Im Berichtsjahr nahmen die Widerhandlungen nach dem<br />

Ausländergesetz (ANAG) erheblich zu. Die Arbeitsaufnahmen<br />

ohne Bewilligung nahmen von 17 auf 50 zu, diese<br />

Zunahme ist darauf zurückzuführen, dass die Fahndungsgruppe<br />

in Zusammenarbeit mit dem Ausländer- <strong>und</strong> Passamt<br />

vermehrte Kontrollen bei Arbeitgebern <strong>und</strong> in Gastronomiebetrieben<br />

durchführten.<br />

Aus Liechtenstein wurden im Berichtsjahr 49 Personen<br />

repatriiert sowie 6 Personen in ihr Heimatland ausgewiesen.<br />

Die Fahrzeugfahndung verzeichnete eine abnehmende<br />

Zahl von Anzeigen wegen Diebstahls oder Veruntreuung<br />

von Fahrzeugen oder Zweirädern.<br />

EWOK (Einheit zur Bekämpfung von<br />

Wirtschafts- <strong>und</strong> Organisierter Kriminalität)<br />

Im Berichtsjahr wurden die Tatbestände der Wirtschaftskriminalität<br />

erstmals separat ausgewiesen. Die EWOK hat<br />

im März <strong>2001</strong> ihren Dienst aufgenommen <strong>und</strong> bearbeitete<br />

in dieser Zeit 218 Tatbestände im Zusammenhang mit<br />

Wirtschaftskriminalität. Die Anzahl Tatbestände ist wie<br />

folgt aufgegliedert: 121 Fälle wegen Betrugs/Untreue/<br />

Konkursdelikten, 74 wegen Geldwäscherei, 11 Tatbestände<br />

wegen Computer-/Internetkriminalität <strong>und</strong> 12 sonstige<br />

Delikte. Die Wirtschaftsermittler machten 121 Hausdurchsuchungen<br />

<strong>und</strong> Beschlagnahmungen.<br />

Abteilung Verkehrs- <strong>und</strong> Einsatzpolizei<br />

Fachdienst Sicherheitspolizei <strong>und</strong><br />

Interventionseinheit (SIPO/IVE)<br />

Die IVE/SIPO leistete im Berichtsjahr bei Grossanlässen<br />

Sicherheitsdienst. Die Landespolizei wurde für die drei<br />

EM-Qualifikationsspiele Liechtenstein-Bosnien/Israel/Spanien<br />

aufgeboten. Das Spiel Liechtenstein-Israel stellte aus<br />

politischen Gründen höhere Sicherheitsanforderungen.<br />

Neben diesen personalintensiven Aufgaben wurden bei<br />

weiteren Anlässen wie Staatsbesuchen Personenschutz,<br />

Objektschutz <strong>und</strong> bei anderen Einsätzen diverse Sicherheitsdienste<br />

geleistet.<br />

Am World Economic Forum in Davos war die Landespolizei<br />

mit 3 Polizeibeamten im Ordnungsdienst <strong>und</strong> mit 6<br />

Beamten im Interventionsdienst während der gesamten<br />

Symposiumsdauer im Einsatz.<br />

Fachdienst Verwaltungspolizei<br />

Die Verwaltungspolizei leistete in 49 Fällen Verwaltungshilfe<br />

an ausländische <strong>und</strong> inländische Behörden. Der<br />

Fachdienst bearbeitete im Berichtsjahr 106 Anzeigen.<br />

Beim Jugendgesetz nahm die Zahl der Anzeigen von 26<br />

auf 28 zu.<br />

Einsatzgruppen<br />

Wegen verdächtiger Vorkommnisse rückte die Verkehrs<strong>und</strong><br />

Einsatzpolizei 100 Mal aus, wegen Elementarereignissen<br />

ohne Straftatbestand 4 Mal. Im Berichtsjahr wurden<br />

neben den Anzeigen 350 Aufträge des Landgerichtes <strong>und</strong><br />

der Staatsanwaltschaft sowie 81 Aufträge der <strong>Regierung</strong><br />

<strong>und</strong> Verwaltungsbehörden bearbeitet.<br />

Abteilung Kommandodienste, Landesgefängnis<br />

Im Landesgefängnis werden sämtliche Haftarten, welche<br />

die liechtensteinischen Gesetze bezeichnen, vollzogen. Die<br />

Aufsicht <strong>und</strong> Betreuung wird ganzjährig im Schichtbetrieb<br />

r<strong>und</strong> um die Uhr geführt. Die Häftlingszahlen haben im<br />

Berichtsjahr um 50 % zugenommen, die Unterbringung<br />

von Häftlingen in Österreich hat abgenommen. Der Personalbestand<br />

steht unverändert bei 5 Vollzeit- <strong>und</strong> 8 Teilzeitbeamten.


Belegung<br />

Im Landesgefängnis befinden sich 19 Hafträume mit insgesamt<br />

22 Betten. Im Männerbereich sind 16 Hafträume<br />

mit 18 Betten. Die Gesamtauslastung im Berichtsjahr<br />

betrug 50.98 %. Im Frauenbereich sind 3 Hafträume mit 4<br />

Betten, mit einer Gesamtauslastung von 38.21 %. Der<br />

Tagesdurchschnitt der Inhaftierten im Untersuchungsgefängnis<br />

lag im Berichtsjahr bei 11.40 Personen.<br />

Betreuung / Besuchszeiten<br />

Insgesamt erfolgten 453 reguläre Besuche, 136 überwachte<br />

Besuche, 208 reguläre Anwaltsbesuche, 174 überwachte<br />

Anwaltsbesuche, 175 Besuche durch das Amt für<br />

Soziale Dienste sowie regelmässige ärztliche <strong>und</strong> seelsorgerische<br />

Besuche. Verschiedene Besuchergruppen besichtigten<br />

das Untersuchungsgefängnis.<br />

Mit der Ausweitung der wöchentlichen Besuchszeiten auf<br />

zwei Mal eine St<strong>und</strong>e <strong>und</strong> einer Flexibilisierung der<br />

Besuchsmöglichkeiten für Besucher mit weiter Anreise,<br />

konnten im Berichtsjahr positive Erfahrungen gemacht<br />

werden.<br />

Arbeitsbetrieb<br />

Aus dem Arbeitsbetrieb ergab sich ein Ertrag von CHF<br />

80 011.00. Pekulia an Insassen wurden CHF 36 223.00<br />

ausbezahlt, der Ertrag zur Deckung der Vollzugskosten<br />

betrug CHF 47 730.60. Der Arbeitsbetrieb bezog seine<br />

Aufträge von einer Firma <strong>und</strong> erledigte einige Kleinaufträge<br />

der Landesverwaltung.<br />

Häftlingszahlen Inland<br />

Im Berichtsjahr wurden 157 Personen inhaftiert, davon<br />

waren 155 Männer <strong>und</strong> 2 Frauen. Hier ergab sich eine<br />

Zunahme von 57 Personen gegenüber dem Vorjahr. Diese<br />

Zunahme beruht auf einer vermehrten Inhaftierung der<br />

ANAG-Fälle (Gesetz über den Aufenthalt u. Niederlassung<br />

von Ausländern).<br />

Bei einem Total von 4162 Hafttagen entfielen auf die<br />

ANAG-Fälle 254 Hafttage. Insgesamt entfielen auf die<br />

Männer 3350 Hafttage <strong>und</strong> auf die Frauen deren 558. Im<br />

Vergleich zum Vorjahr stellt dies eine niedrigere Auslastung<br />

von 430 Hafttagen dar. Diese Abnahme kann auf die<br />

Urteilsbeschlüsse mit höheren Haftstrafen, die nach Österreich<br />

verlegt wurden, zurückgeführt werden.<br />

Häftlingszahlen Ausland<br />

Im Berichtsjahr waren 19 Häftlinge in österreichischen<br />

Strafanstalten zum Vollzug ihrer Haftstrafen von mehr als<br />

2 Jahren untergebracht. Im Berichtsjahr waren weniger<br />

Häftlinge im Ausland inhaftiert; es musste aber eine<br />

Zunahme der Hafttage verzeichnet werden.<br />

Aufteilung nach Delikten:<br />

<strong>2001</strong> 2000<br />

ANAG (Gesetz über den Aufenthalt <strong>und</strong><br />

Niederlassung von Ausländern) 71 31<br />

BMG (Betäubungsmittelgesetz) 18 9<br />

StGB (Strafgesetzbuch) 41 50<br />

Auslieferung 3 7<br />

Ersatzfreiheitsstrafe 5 3<br />

Ausnüchterung 7 4<br />

Ripol 8<br />

Schmuggel 4<br />

Amt für Zivilschutz <strong>und</strong> Landesversorgung<br />

Amtsleiter: Alfred Vogt<br />

Inneres<br />

Im Jahr <strong>2001</strong> war im Bereich Zivil- <strong>und</strong> Katastrophenschutz<br />

ein wesentlicher Punkt die neue Leitung im Landesführungsstab<br />

(LSF). Dieser trat erstmals aufgr<strong>und</strong> der Terrorismus-Ereignisse<br />

in den USA ernstfallmässig zusammen.<br />

Die laufende Umstellung der Alarmierung der Helfer von<br />

analogen zu digitalen Telefonen bewirkte grosse Veränderungen<br />

in den Telefonzentralen der Telecom AG bzw. der<br />

Telenet AG.<br />

Die Feuerwehrausbildung <strong>und</strong> die Ausbildung in den<br />

andern Rettungsorganisationen hat sich materiell, aber<br />

auch finanziell auf hohem Niveau eingependelt.<br />

Das Kursangebot der Samariter wurde ausserordentlich gut<br />

besucht.<br />

Die Personalbestände in den Rettungsorganisationen konnten<br />

weitgehend gehalten werden <strong>und</strong> sind zur Zeit immer<br />

noch genügend.<br />

Im Bereich der wirtschaftlichen Landesversorgung wurden<br />

die letzten Pflichtlager aus Liechtenstein ausgelagert <strong>und</strong><br />

ins Toggenburg verlegt.<br />

Die Lebensmittelrationierung für Liechtenstein wurde mit<br />

einem Kurs für die Funktionäre aller Gemeinden aktualisiert.<br />

Der Schutzraumbau in Liechtenstein stagnierte im Jahr<br />

<strong>2001</strong> weitgehend. Da das Schutzplatz-Angebot mit ca.<br />

45 % nicht ausreicht, muss seitens des Landes die Initiative<br />

für die weitere Förderung im Bereich des Schutzraumbaus<br />

ergriffen werden.<br />

Landesführungsstab (LFS)<br />

Der Landesführungsstab erhielt mit <strong>Regierung</strong>srat Dr. Alois<br />

Ospelt eine neue Leitung.<br />

Die Mitglieder des LFS trafen sich im Berichtsjahr zu vier Sitzungen;<br />

eine davon noch unter der alten Führung. Die erste<br />

unter neuer Leitung wurde sehr kurzfristig wegen der Terroranschläge<br />

in New York nach dem 11. September einberufen.<br />

Die Schwerpunkte für den LFS waren die Einführung des<br />

neuen Leiters in alle Bereiche <strong>und</strong> die Aktualisierung <strong>und</strong><br />

die Bereinigung der Pendenzenliste.<br />

Ein sehr erfreuliches Ergebnis der Arbeit des LFS ist das<br />

Ergebnis, dass im Verlaufe des Jahres die meisten Gemeinden<br />

ein Reglement für die Bewältigung «ausserordentlicher<br />

Lagen» beschlossen <strong>und</strong> einen Gemeindeführungsstab ins<br />

Leben gerufen haben.<br />

Alarmierung in Liechtenstein<br />

Für die Alarmierung wurden im Jahr <strong>2001</strong> total CHF<br />

105 460.00 ausgegeben. Davon entfallen ca. CHF<br />

80 000.— auf Wartungsverträge für SMT, Sirenenfernsteuerung<br />

<strong>und</strong> Sirenenhardware. Des weiteren sind im Gesamtaufwand<br />

Gebühren für die Telefonleitungen enthalten.<br />

Helferalarmierung SMT NT (Telefon- <strong>und</strong> Pageralarm)<br />

Im Berichtsjahr 2000 wurden total 666 (605) eigentliche<br />

Mutationen vorgenommen. Davon entfielen 450 (383) auf<br />

interne Mutationen (ISDN- <strong>und</strong> Natel; Neubildung von Kompanien<br />

<strong>und</strong> Gruppen etc.), die keine Arbeit der Liechtenstein<br />

79


80<br />

Inneres<br />

Telenet AG (LTN) voraussetzten <strong>und</strong> deshalb eine reine<br />

Dienstleistung des Amtes für Zivilschutz <strong>und</strong> Landesversorgung<br />

sind. 216 Mutationen erforderten die Arbeit in der LTN<br />

zwecks Schaltung in den Telefonzentralen des Landes.<br />

Ca. 520 weitere Mutationen ergaben sich durch die generelle<br />

Straffung der Alarmstrukturen, die das Amt für Zivilschutz<br />

<strong>und</strong> Landesversorgung in Zusammenarbeit mit der<br />

LTN im Mai <strong>und</strong> Juni durchgeführt hat. Das Ziel dieser Aktion<br />

war die Reduzierung der Monatsgebühren für Geräte<br />

<strong>und</strong> Apparate in den Telefonzentralen. Diese Arbeiten wurden<br />

im Jahr <strong>2001</strong> noch nicht verrechnet.<br />

Bevölkerungsalarmierung (Sirenen)<br />

Alle 23 Sirenen wurden im Februar mit einem Testalarm (allgemeiner<br />

Alarm) geprüft. Es wurden an den Sirenen keine<br />

Störungen festgestellt.<br />

Folgende Anschlüsse der Fernsteuerungen mussten ersetzt<br />

werden, da die ursprünglich dafür verwendeten Telefonanschlüsse<br />

auf ISDN (digitale Anschlüsse) umgestellt oder<br />

gekündigt wurden: Industriegebiet Balzers, Rheinstrasse<br />

Balzers, Talstation Malbunbahn, Werkhof Schaan, Gemeindezentrum<br />

Eschen <strong>und</strong> Post Bendern.<br />

Feuerwehr<br />

Personalbestand<br />

In Liechtenstein stehen per 31. Dezember <strong>2001</strong> 11 freiwillige<br />

Gemeindefeuerwehren mit 478 (476) aktiven Leuten<br />

<strong>und</strong> 8 Betriebsfeuerwehren (bzw. Löschgruppen) mit 167<br />

(178) Leuten zur Verfügung. Die Doppelzugehörigkeit von<br />

Feuerwehrleuten zu einer Gemeinde- <strong>und</strong> einer Betriebsfeuerwehr<br />

wurde in der Statistik nicht berücksichtigt. Der<br />

gesamte Personalbestand beläuft sich somit auf 645 (654)<br />

Leute.<br />

Gemeindefeuerwehr Gesamtmitglieder <strong>2001</strong> + / -<br />

Vaduz 44 - 4<br />

Triesen 44 + 1<br />

Balzers 53 - 2<br />

Triesenberg 66 + 3<br />

Schaan 47 - 3<br />

Planken 16 + 1<br />

Eschen 58 + 2<br />

Mauren 42 0<br />

Gamprin 35 + 3<br />

Ruggell 40 0<br />

Schellenberg 33 0<br />

Total 478 + 2<br />

Betriebsfeuerwehr Gesamtmitglieder <strong>2001</strong> +/ -<br />

Ivoclar AG 19 - 6<br />

Hilti AG 34 - 6<br />

Unaxis Balzers AG 41 + 3<br />

Hilcona AG 14 0<br />

Schekolin AG 13 0<br />

Ferdi Frick AG 10 0<br />

Krupp Presta AG 22 - 1<br />

Hovalwerk AG 14 - 1<br />

Total 167 - 11<br />

Gesamttotal 645 - 9<br />

Feuerwehrausbildung<br />

Inlandkurse<br />

An 12 (13) verschiedenen Kursen der Feuerwehren wurden<br />

im Berichtsjahr in Liechtenstein an 25 (29.5) Tagen Aus<strong>und</strong><br />

Weiterbildungsmöglichkeiten angeboten. An diesen<br />

nahmen 285 (328) Personen teil. Es wurden total 609 (798 )<br />

Kurstage (Personentage) absolviert.<br />

Diese Kurse haben Kosten von CHF 228 264.45 (268 114.70)<br />

verursacht, was einen Durchschnitt von CHF 374.82<br />

(335.98) pro Person <strong>und</strong> Tag ergibt.<br />

Auslandkurse<br />

Im Ausland wurden an 30 (35,5) angebotenen Kurstagen<br />

zur Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung von Instruktoren <strong>und</strong> fachspezifischen<br />

Feuerwehrleuten 71 (65,5) Personentage absolviert.<br />

Die Auslandkurse kosteten total CHF 53 115.55 (52 827.00)<br />

oder pro Person <strong>und</strong> Tag CHF 748.11 (806.52).<br />

Gesamte Kurskosten<br />

An weiteren Kosten in der Feuerwehrausbildung (Vorauszahlungen,<br />

Kursmaterialien <strong>und</strong> anderen Auslagen, die<br />

nicht einem speziellen Kurs zugeordnet werden können)<br />

kommen noch CHF 5 859.85 (29 317.50) dazu.<br />

Insgesamt ergeben 55 (65) Kurstage bzw. 680 (863.5) Personentage<br />

Gesamtkosten von CHF 287 239.85 (350 259.20)<br />

für die Ausbildung unserer Feuerwehrleute, was einem<br />

Gesamtdurchschnitt inkl. Nebenkosten pro Person <strong>und</strong> Tag<br />

von CHF 422.41 (405.63) entspricht. Im Vergleich zum Vorjahr<br />

sind in diesen Kosten die Sozialbeiträge bereits enthalten<br />

Pro Einwohner im Fürstentum Liechtenstein wurden somit<br />

im Berichtsjahr CHF 8.74 (10.80) für die Kurse der Feuerwehren<br />

ausgegeben.<br />

Feuerwehreinsätze <strong>2001</strong><br />

Gemeindefeuerwehren<br />

Die Gemeindefeuerwehren des Fürstentums Liechtenstein<br />

leisteten <strong>2001</strong> total 386 (377) Einsätze mit 6 551 (6 819)<br />

Einsatzst<strong>und</strong>en.<br />

Gesamthaft waren <strong>2001</strong> 1 796 (2 218) Ausrückende (Personeneinsätze)<br />

zu verzeichnen. Davon betrafen 48 (44)<br />

Einsätze Brandereignisse.<br />

Bei den 48 Brandereignissen handelte es sich in 23 (24) Fällen<br />

um Brände von Gebäuden oder Gebäudeteilen. Bei 42<br />

(32) Ausrückungen der Feuerwehren war kein Einsatz<br />

(mehr) nötig. Meist waren es durch Unvorsichtigkeit ausgelöste<br />

Alarme oder Fehlalarme.<br />

Stützpunktfeuerwehr Vaduz<br />

Die Stützpunktfeuerwehr Vaduz kann im Berichtsjahr auf 6<br />

(4) Einsätze zurückblicken. Es handelte sich dabei um zwei<br />

Verkehrsrettungseinsätze, zwei Milzbrand-Einsätze <strong>und</strong><br />

zwei Autodrehleitereinsätze bei einem Brandereignis. Bei<br />

diesen Einsätzen leisteten 76 (22) Einsatzkräfte total 515<br />

(54) St<strong>und</strong>en. Die erhöhte Anzahl von Einsatzst<strong>und</strong>en<br />

gegenüber dem Vorjahr ist auf die Hilfeleistung beim Höfle-<br />

Brand in Balzers zurückzuführen, wobei die Stützpunktfeuerwehr<br />

Vaduz mit dem Schlauchverlege-Anhänger für den<br />

Wassertransport zuständig war.<br />

Der Pikettdienst wurde gemäss Reglement an 63 (70)<br />

Wochenenden <strong>und</strong> Feiertagen durchgeführt.


Betriebsfeuerwehren<br />

Die Betriebsfeuerwehren verzeichneten 40 (77) Einsätze.<br />

Dabei rückten total 203 (345) Leute insgesamt für 284<br />

(378) St<strong>und</strong>en aus. Von den 40 (77) Ausrückungen waren 3<br />

(9) Einsätze wegen Bränden nötig. Bei 24 (40) Ausrückungen<br />

war kein Einsatz nötig (Fehlalarme oder durch Unvorsichtigkeit<br />

ausgelöste Alarme).<br />

Übungstätigkeit <strong>2001</strong> der Feuerwehren<br />

Gemeindefeuerwehren<br />

Die Gemeindefeuerwehren unseres Landes führten im<br />

Berichtsjahr 121 (126) Übungen mit der Gesamtmannschaft<br />

durch. Zudem wurden gesamthaft 187 (191) Übungen der<br />

Kader- <strong>und</strong> Fachabteilungen (Atemschutz, Tanklöschfahrzeug<br />

etc.) durchgeführt. Der Aufwand für die Übungstätigkeit<br />

aller Gemeindefeuerwehren beträgt gesamthaft 13 304<br />

(13 698) St<strong>und</strong>en. Die Gemeindefeuerwehren leisten ihre<br />

Übungstätigkeit unbesoldet.<br />

Betriebsfeuerwehren<br />

Die 8 Betriebsfeuerwehren unseres Landes leisteten bei 100<br />

(108) Mannschafts- <strong>und</strong> 46 (36) Spezialübungen der Fachabteilungen<br />

insgesamt 3 317 (2 986) St<strong>und</strong>en.<br />

Gesamte Übungstätigkeit<br />

Der Gesamtaufwand an Übungsst<strong>und</strong>en aller Feuerwehren<br />

beträgt 16 621 (16 684) St<strong>und</strong>en.<br />

Subventionierung von Feuerwehrfahrzeugen<br />

Der Gemeinde Eschen wurde <strong>2001</strong> für die Beschaffung<br />

eines Material- <strong>und</strong> Mannschaftstransportfahrzeuges<br />

(Gesamtkosten CHF 104 000.—) CHF 31 200.— als Subvention<br />

ausbezahlt.<br />

Der Gemeinde Triesen wurde im Berichtsjahr für die Beschaffung<br />

eines neuen Atemschutz-Materialtransportfahrzeuges<br />

(Gesamtkosten CHF 261 372.25) CHF 48 000.— als<br />

Subvention ausbezahlt.<br />

Somit ergibt sich für das Land im Berichtsjahr ein Gesamtaufwand<br />

an Subventionen von CHF 79 200.—<br />

(107 328.70) für Feuerwehrfahrzeuge.<br />

Feuerwehrstützpunkt Vaduz<br />

Laufende Kosten Stützpunkt<br />

Die laufenden Kosten betrugen im Berichtsjahr gesamthaft<br />

CHF 58 847.45 (55 531.6). Diese gliedern sich wie folgt<br />

auf:<br />

Bezeichnung Aufwand CHF<br />

Verbrauchsmaterialien / Unterhalt Geräte 9 675.70<br />

Garagenmiete Feuerwehrdepot Vaduz 8 742,05<br />

Pikettdienst 13 527.40<br />

Wartungsdienst Geräte <strong>und</strong> Fahrzeuge 3 609.10<br />

Treibstoffe für Fahrzeuge 1 589.30<br />

Unterhalt der Fahrzeuge /<br />

Einbau Restwegschreiber 10 361.05<br />

Versicherungen der Fahrzeuge 11 342.85<br />

Gesamttotal Aufwand 58 847.45<br />

Von den gesamten laufenden Kosten trägt die Gemeinde<br />

Vaduz als Standortgemeinde einen Drittel, nämlich CHF<br />

19 615.80 (18 510.55), das Land Liechtenstein leistet den<br />

gleichen Anteil <strong>und</strong> die übrigen Gemeinden gemeinsam<br />

den Rest.<br />

Investitionen Stützpunkt<br />

In Zusammenarbeit zwischen <strong>Regierung</strong>, Gemeinden, Feuerwehrkommandanten,<br />

Stützpunktfeuerwehr-Kommisson,<br />

Amt für Zivilschutz <strong>und</strong> Landesversorgung <strong>und</strong> der Stützpunktfeuerwehr<br />

wurden im Berichtsjahr Investitionen im<br />

Gesamtbetrag von CHF 29 324.55 (30 398.90) getätigt.<br />

Davon beträgt der Landesanteil gemäss Feuerwehrgesetz<br />

50 % oder CHF 14 622.30 (15 199.45), den Restbetrag<br />

haben alle Gemeinden gemeinsam zu tragen.<br />

Es wurde eine Ersatzbeschaffung von sechs Atemschutzgeräten<br />

samt Zubehör vorgenommen.<br />

Strahlenschutz<br />

Für die Belange des Strahlenschutzdienstes stehen derzeit<br />

12 Aktivmitglieder aus den verschiedenen Feuerwehren des<br />

Landes zur Verfügung. Der Aufwand für den Strahlenschutzdienst<br />

in Liechtenstein wird zur Gänze vom Land<br />

finanziert. Der regionale Strahlenschutz-Weiterbildungskurs<br />

des Schweizerischen Feuerwehrverbandes, an welchem<br />

auch wieder Angehörige der liechtensteinischen Strahlenschutzgruppe<br />

als Kursteilnehmer <strong>und</strong> Klassenlehrer teilnahmen,<br />

fand in Schaan statt.<br />

Die gesamten Aufwendungen für den Strahlenschutz<br />

betrugen CHF 1 426.40 (729.45). Die Ausbildungskosten<br />

für den Strahlenschutz sind in den Kosten der Feuerwehrausbildung<br />

enthalten.<br />

Feuerwehrinstruktoren<br />

Für die Instruktoren wurde neben dem Jahresbeitrag der<br />

<strong>Regierung</strong> für neue Uniformen, für die Ergänzung der persönlichen<br />

Ausrüstung sowie für Diverses ein Betrag von<br />

CHF 5 069.10 (3 763.30) ausgegeben.<br />

Beiträge des Landes / Versicherungen /<br />

andere Kosten<br />

Inneres<br />

Jahresbeiträge<br />

Das Land entrichtete dem Liechtensteinischen Feuerwehrverband<br />

(LFV) einen Jahresbeitrag von CHF 40 000.—<br />

(40 000.00). Davon müssen CHF 3 200.— direkt den Liechtensteinischen<br />

Feuerwehrinstruktoren in die Vereinskassa<br />

weitergeleitet werden. Der schweizerischen <strong>Regierung</strong>skonferenz<br />

für das Feuerwehrwesen (RKKF) wurde ein Mitgliederbeitrag<br />

von CHF 648.00 (640.00) entrichtet.<br />

Andere Beiträge<br />

Der Feuerwehr Eschen wurde für die Teilnahme an der Feuerwehr-Weltmeisterschaft<br />

in Finnland ein Unkostenbeitrag<br />

in der Höhe von CHF 5 000.00 entrichtet.<br />

Der Kantonalen Gebäudeversicherung Zürich (GVZ) wurde<br />

für die Anschaffung einer Flüssiggas-Umfüllanlage ein<br />

Kostenbeitrag von CHF 9 000.00 entrichtet. An dieser<br />

Anschaffung beteiligten sich alle Kantone der Ostschweiz<br />

<strong>und</strong> die SBB.<br />

Versicherungen<br />

Das Land übernimmt die Zusatzversicherung des Schweizerischen<br />

Feuerwehrverbandes für alle liechtensteinischen<br />

Feuerwehrleute (zusammen mit dem Mitgliederbeitrag).<br />

Dies verursachte Gesamtkosten Kosten von CHF 7 262.00<br />

(CHF 7 264.00). Für die Versicherung für Schäden an Privatfahrzeugen<br />

im Einsatz für die Feuerwehren hat das Land<br />

eine Versicherungsprämie von CHF 1 140.70 entrichtet<br />

Atemschutzgeräte-Wartungsdienst<br />

Für den eigenen Wartungs- <strong>und</strong> Reparaturdienst für Atemschutzgeräte<br />

im Depot der Stützpunktfeuerwehr Vaduz<br />

81


82<br />

Inneres<br />

waren Auslagen (Materialeinkauf / Besoldung Mechaniker)<br />

von CHF 28 055.60 (19 942.65) zu verzeichnen. Demgegenüber<br />

waren Einnahmen von CHF 27 618.05 (18 131.50)<br />

für geleistete Revisionen zu verbuchen, welche den Gemeinde-<br />

<strong>und</strong> Betriebsfeuerwehren verrechnet wurden.<br />

Der Atemschutzgerätewartungsdienst schliesst somit mit<br />

Mehrausgaben von CHF 437.55 (Mehrausgaben CHF<br />

1 811.15) ab, wobei die Lagerhaltung von Ersatzteilen nicht<br />

berücksichtigt wurde.<br />

Samariter<br />

Mitgliederzahlen<br />

Gestützt auf die Zahlen im Alarmierungssystem SMT weisen<br />

die sieben Samaritervereine für <strong>2001</strong> folgende Mitgliederzahlen<br />

auf:<br />

Verein Frauen Männer TOTAL<br />

Vaduz 18 10 28<br />

Triesen 21 2 23<br />

Balzers 28 6 34<br />

Triesenberg 17 11 28<br />

Schaan 26 11 37<br />

Liecht. Unterland 39 16 55<br />

Pfadfinder SV 9 15 24<br />

Total Aktivmitglieder 158 71 229<br />

Die Reduktion von 290 Aktivmitgliedern im Jahre 2000 auf<br />

229 Aktivmitglieder im Berichtsjahr ist auf diese neue Zählweise<br />

zurückzuführen, die aber im Sinne des Amtes für<br />

Zivilschutz <strong>und</strong> Landesversorgung ist. Es sollen nur Leute<br />

aufgeführt werden, die auch tatsächlich einsatzbereit <strong>und</strong><br />

über SMT alarmierbar sind.<br />

Kurswesen<br />

Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung der Kaderleute<br />

Im Berichtsjahr wurden durch die Kaderleute der Vereine an<br />

13 (16) Kursen für die Techniker <strong>und</strong> 5 (4) Kursen für das<br />

administrative Kader total 114.5 (85.5) Personen-Tage an<br />

Weiterbildung geleistet. Dafür wurden vom Land CHF<br />

30 734.00 (23 499.15) aufgewendet. Dies ergibt Kosten<br />

von CHF 268.40 (274.85) pro Person <strong>und</strong> Tag.<br />

Erteilte Kurse<br />

Die Samaritervereine Triesen (zur Zeit keine Samariterlehrer)<br />

<strong>und</strong> Triesenberg haben keine Kurse durchgeführt. Der Pfadfinder<br />

Samariterverein hat nur interne Kurse für Pfadfinderleiterinnen<br />

<strong>und</strong> -leiter durchgeführt.<br />

Schulkurse<br />

Für 28 (19) Klassen der weiterführenden Schulen wurden<br />

Nothilfekurse erteilt. Es nahmen total 414 (298) Schülerinnen<br />

<strong>und</strong> Schüler teil. Die Schulkurse verursachten Kosten<br />

von ca. CHF 58 200.00 (37 153.60), was durchschnittlich<br />

CHF 140.50 (124.67) pro Schüler (inkl. Kosten für die Ausweise)<br />

ergibt. Die überaus grosse Klassenzahl ist das Ergebnis<br />

der Umstellung auf einen neuen Nothilfekurs. Er sollte<br />

allen Schülern zu gute kommen, sodass im Spätherbst 2000<br />

praktisch keine Kurse mehr erteilt wurden.<br />

Neu eingeführt wurde, dass die Schüler für Unterrichtsmaterial<br />

(Nothilfebuch) CHF 25.00 selber zahlen müssen. Das<br />

Nothilfebuch ist ein neues Unterrichtsmittel, dessen<br />

Gebrauch zur Absolvierung des Kurses vorgeschrieben ist.<br />

Öffentliche Kurse<br />

Folgende 34 (29) öffentlichen Kurse <strong>und</strong> Kurse für Spezialgruppen<br />

mit insgesamt 409 Kursteilnehmern wurden<br />

durchgeführt:<br />

Verein NHK EHK CPR NbK NaB SpezK<br />

Ku Tn Ku Tn Ku Tn Ku Tn Ku Tn Ku Tn<br />

Vaduz 3 36 1 13 2 16 1 6 - - - -<br />

Balzers 2 29 - - 2 16 1 21 - - - -<br />

Schaan 4 46 - - 5 49 1 17 - - 4 57<br />

Unterland 3 40 1 12 1 8 1 17 1 13 - -<br />

Pfadfinder - - 1 13 - - - - - - - -<br />

TOTAL 12 151 3 38 10 89 4 61 1 13 4 57<br />

NHK = Nothilfekurs<br />

EHK = Ersthilfekurs (zusammen mit NHK = Samariterkurs)<br />

CPR = Herzmassagekurs (inkl. Repetitionskurs)<br />

NbK = Notfälle bei Kleinkindern<br />

NaB = Notfälle auf dem Bauernhof<br />

SpezK = Spezialkurse für Organisationen <strong>und</strong> Gruppen<br />

Diese Kurse verursachten Kurskosten von CHF 17 000.00<br />

(18 300.30), im Durchschnitt also CHF 41.50 (55.45) pro<br />

Teilnehmer. Die Verringerung der Kosten pro Person<br />

gegenüber dem Vorjahr hängt mit den Kursen für Organisationen<br />

<strong>und</strong> Gruppen zusammen, die entweder an anderer<br />

Stelle oder gar nicht über das Land abgerechnet werden.<br />

Subventionswesen/Beiträge<br />

Die Anschaffungen der Samaritervereine wurden <strong>2001</strong> vom<br />

Land mit einem Gesamtbetrag von CHF 65 071.00<br />

(15 359.00) subventioniert. Darin eingeschlossen ist das<br />

neue Fahrzeug für den Samariterverein Balzers. Gesamthaft<br />

wendete das Land zudem CHF 45 500.00 (45 500.00) an<br />

Beiträgen für das Samariterwesen auf.<br />

Bergrettung<br />

Personal<br />

<strong>2001</strong> bestand die Liechtensteinische Bergrettung aus 32 (27)<br />

Mitgliedern, davon 2 Frauen) sowie aus 5 (2) Anwärtern.<br />

Kosten<br />

Für die Bergrettung fielen Totalausgaben in Höhe von CHF<br />

66 213.65 (58 767.00) an. Diese beinhalten Personal- <strong>und</strong><br />

Schulungskosten, Tagungen, Kommunikationskosten (Gebühren,<br />

Konzessionen <strong>und</strong> Gerätereparaturen) sowie alle<br />

Materialkosten.<br />

Ernstfall-Einsätze<br />

Für die 12 (10) verzeichneten Ernstfall-Einsätze rückten<br />

total 143 (97) Bergretterinnen <strong>und</strong> Bergretter sowie 2 (5)<br />

H<strong>und</strong>eführer mit ihren Tieren zu 390 (280) Einsatzst<strong>und</strong>en<br />

aus. Dem Land entstanden dadurch keine Kosten. Alle<br />

Einsätze konnten den Verursachern bzw. ihren Versicherungen<br />

weiterverrechnet werden.<br />

Kurse / Übungen<br />

Die Bergrettung kam zu insgesamt ca. 10 (17) Kursen <strong>und</strong><br />

Übungen zusammen sowie zu weiteren 10 Anlässen kameradschaftlicher<br />

oder gesellschaftlicher Art (z.B. Kletterkurs,<br />

Höhenfeuer, etc. ) <strong>und</strong> zur Mithilfe bei andern Organisationen<br />

(z.B. H<strong>und</strong>eführer).<br />

Weitere 7 (10) z.T. mehrtägige Kurse <strong>und</strong> Übungen des SAC<br />

oder anderer ausländischer Organisationen wurden durch


Kadermitglieder zum Zwecke der Weiterbildung besucht.<br />

Dazu kamen noch 11 (10) Tagungen in direktem Zusammenhang<br />

mit dem alpinen Rettungswesen, die durch einzelne<br />

Kadermitglieder besucht wurden.<br />

Zum ersten Mal haben Bergrettungsmitglieder einen Ausflug<br />

mit Kindern des Caritaslagers organisiert <strong>und</strong> durchgeführt.<br />

Das Ziel war die SAC-Ausstellung auf dem Säntis. Ein<br />

solcher Ausflug soll zur Tradition gemacht werden.<br />

Beobachtungsdienst / Schneemessung<br />

Für den Beobachtungsdienst (Schnee- <strong>und</strong> Wettersituation)<br />

entstanden im Berichtsjahr Personal- <strong>und</strong> Materialkosten in<br />

Höhe von CHF 8 534.5 (10 765.10).Die Leute des Beobachtungsdienstes<br />

messen täglich die Schneehöhen (Zuwachs)<br />

<strong>und</strong> melden alle Wettersituationen der Sammelstelle für die<br />

Schnee- <strong>und</strong> Lawinenforschung in Davos (EISLF). Für diese<br />

Messungen wendeten sie 187 <strong>und</strong> für fünf Schneeprofile<br />

weitere 8 St<strong>und</strong>en auf. Diese Arbeiten bilden die Gr<strong>und</strong>lage<br />

für die Beurteilung der Lawinensituation.<br />

Neu installiert wurde in Zusammenarbeit mit dem Eidg.<br />

Institut für Schnee- <strong>und</strong> Lawinenforschung (EISLF) im Depot<br />

der Liechtensteinischen Bergrettung in Malbun eine Übermittlung<br />

dieser Daten über Internet.<br />

Lawinendienst<br />

Im Winter 2000/<strong>2001</strong> waren 2 Lawinenabgänge in der<br />

Nähe von touristisch genutzten Zonen zu verzeichnen, die<br />

allerdings harmlos verliefen. Ein Lawinenabgang Ende<br />

Dezember forderte im Naaftal leider zwei Todesopfer.<br />

Für vorbeugende Massnahmen <strong>und</strong> für die Beurteilung der<br />

akuten Lawinensituation wurden im Jahr <strong>2001</strong> total CHF<br />

6722.45 (11 033.85) ausgegeben <strong>und</strong> den Gemeinden Vaduz,<br />

Triesenberg <strong>und</strong> Triesen zu gleichen Teilen weiterverrechnet.<br />

Rettungsh<strong>und</strong>egruppe Liechtenstein<br />

Personal / Ausbildung<br />

Die Rettungsh<strong>und</strong>egruppe Liechtenstein bestand zu<br />

Beginn des Winters 2000/<strong>2001</strong> aus 7 (8) aktiven H<strong>und</strong>eführern<br />

mit ausgebildeten H<strong>und</strong>en sowie 1 Anwärter.<br />

Davon sind 5 (5) auch im SAC oder bei der Grenzwacht<br />

tätig. 2 (3) Teams (H<strong>und</strong>eführer mit ausgebildetem H<strong>und</strong>)<br />

sind in Geländesuche (früher Gebirgsflächen-Suche) ausgebildet<br />

<strong>und</strong> konnten im Verlauf des Sommers aktiv Erfahrungen<br />

sammeln.<br />

Einsätze<br />

Wintereinsätze in Liechtenstein waren 2 (1) zu verzeichnen.<br />

Einer davon als Unterstützung der SAC-Sektion Pizol.<br />

In der Region waren während der schneefreien Zeit 7<br />

Suchaktionen notwendig. Bei 4 (4) Einsätzen waren auch<br />

unsere Teams beteiligt.<br />

Kosten<br />

Im Berichtsjahr entstanden Kosten von total CHF 22 076.30<br />

(5 022.20) für die Rettungsh<strong>und</strong>egruppe Liechtenstein.<br />

Davon sind CHF 12 006.90 für die Winter- <strong>und</strong> CHF<br />

2 542.00 für die Sommerausbildung bezahlt worden. Der<br />

restliche Betrag wurde für Gebühren, Konzessionen <strong>und</strong><br />

Material aufgewendet.<br />

Wasserrettung<br />

Die liechtensteinische Wasserrettung verfügte im Berichtsjahr<br />

über 25 (26) Aktivmitglieder, die teilweise nicht in<br />

Liechtenstein wohnen. Für Ausbildung, Materialbeschaffung<br />

<strong>und</strong> Wartung sowie Wasserrettungs-Administration<br />

wendete das Land CHF 3932.35 (14 610.55) auf.<br />

Landesversorgung<br />

Vorratshaltung Lebensmittel<br />

Im Zuge der von der Schweizerischen B<strong>und</strong>esverwaltung<br />

angeordneten Zentralisierung wurden alle Lebensmittellager,<br />

die bisher im Land waren, definitiv ins Grosslager<br />

Lüthisburg (SG) verlegt. Im Berichtsjahr wurden auch die<br />

Lager an Kaffee (36 Tonnen) <strong>und</strong> Zucker (300 Tonnen)<br />

dem Verbrauch zugeführt <strong>und</strong> nicht mehr erneuert.<br />

Somit gibt es nur noch ein Salzlager von 80 Tonnen, das<br />

zudem für den Notfall zur Verwendung als Streusalz vorgesehen<br />

ist. Dieses Lager befindet sich in der Tiefgarage<br />

des Schulzentrums Unterland in Eschen. Der Umschlag<br />

der Lebensmittel (Kaffee <strong>und</strong> Zucker) wurde noch nicht<br />

verrechnet.<br />

Kosten <strong>und</strong> Rückvergütung<br />

Die Wartung von Alarmanlagen, Luftentfeuchtern etc.<br />

verursachten Kosten in Höhe von CHF 516.50 (5 572.80).<br />

Die Miete der Lager wird über die Liegenschaftsverwaltung<br />

abgerechnet. Zum letzen Mal wurde durch das B<strong>und</strong>esamt<br />

für die Versorgung der Heere eine Rückvergütung<br />

von insgesamt CHF 13 073.85 (20 385.15) für Miete,<br />

Strom, Austausch der Lager etc. ausbezahlt.<br />

Mühlen Eschen <strong>und</strong> Balzers<br />

Die Defizitgarantie für die beiden alten Mühlen in der<br />

Gemeinde Eschen (CHF 12 051.30) <strong>und</strong> der Familie Kaiser<br />

in Balzers (CHF 10 000.—) betrug <strong>2001</strong> CHF 22 051.30<br />

(22 715.90).<br />

Heizöllager »Forst»<br />

Das Land Liechtenstein besitzt 1450 Anteilscheine der<br />

Genossenschaft für Heizöllagerhaltung für die Berechtigung<br />

der Einlagerung von je 5 Tonnen Heizöl. Die gesamte<br />

mögliche Einlagerungskapazität des Landes beträgt also<br />

7250 Tonnen. Für diese Anteilscheine müssen jährlich CHF<br />

32 625.— (CHF 4.50 pro Tonne Lagerraum) an die Genossenschaft<br />

für Heizöllagerhaltung als Mitgliederbeitrag<br />

überwiesen werden.<br />

Die Lagerkapazität des Landes ist zur Zeit ungenutzt bzw.<br />

das Lager ist leer.<br />

Schutzraumbau im Fürstentum<br />

Liechtenstein<br />

Inbetriebnahme von Schutzräumen<br />

Inneres<br />

Schutzplätze<br />

Schulhaus Iramali Balzers 100<br />

Vereinshaus Gamprin 402<br />

Gemeindehaus Schellenberg 78<br />

Schutzräume in Privatbauten 18<br />

Total 598<br />

Subvention der Schutzräume von Gemeinden<br />

Der Gemeinde Schellenberg wurde gemäss Subventionsabrechnung<br />

für den Schutzraum im Gemeindezenturm der<br />

Betrag von CHF 24 466.50 überwiesen.<br />

83


84<br />

Inneres<br />

Bearbeitung von Schutzraum / Vorprojekte<br />

Schutzplätze<br />

In privaten Gebäuden 80<br />

Schulzentrum Unterland II 500<br />

Alterspflegeplätze 124<br />

Sanierung <strong>und</strong> Reaktivierung bei der<br />

Weiterung Weiterführende Schulen Triesen 1200<br />

Geschützte Operationsstelle GOPS Vaduz 190<br />

Total 2094<br />

Bearbeitung von Kulturgüter-Schutzräumen<br />

Landesmuseum 340 m 2<br />

Investitionen in landeseigene Schutzräume<br />

Rietacker, Schaan CHF 7 784.65<br />

Mehrkosten an den privaten Schutzraumbau<br />

Büchel Schellenberg CHF 1 724.00<br />

Schutzraum-Unterhaltskosten<br />

Für Betriebs- <strong>und</strong> Wartungskosten wurden für die landeseigenen<br />

Schutzräume CHF 30 286.84 benötigt.<br />

Schutzraumstatistik <strong>2001</strong><br />

Gemeinde Einwohner Schutzplatzangebot Schutzplatz<br />

31.12.00 31.12.01 in Prozent<br />

Vaduz 4927 2881 58.47%<br />

Triesen 4381 2220 50.67%<br />

Balzers 4233 937 22.14%<br />

Triesenberg 2556 2311 90.41%<br />

Schaan 5454 1410 25.85%<br />

Planken 355 16 4.51%<br />

Eschen 3791 2018 53.23%<br />

Mauren 3288 1471 44.74%<br />

Gamprin 1159 495 42.71%<br />

Ruggell 1744 844 48.39%<br />

Schellenberg 975 393 40.31%<br />

Total Land 32863 14996 45.63%<br />

<strong>2001</strong> konnten ungefähr dem Bevölkerungswachstum im<br />

Land entsprechend neue Schutzplätz in Betrieb genommen<br />

werden.<br />

Schutz im Haus<br />

Das Ziel des Projektes «Schutz im Haus» ist es, bei jedem<br />

Gebäude optimale Informationen zum Schutz der Bewohner<br />

innerhalb der bestehenden Infrastruktur zu bekommen<br />

<strong>und</strong> diese dann auch zu nutzen. Die Gebäude sollen<br />

überprüft werden, um Informationen über Schutzmöglichkeiten<br />

in den Räumen bei akuter Verstrahlung, grossen<br />

Chemieunfällen, Erdbeben oder bei Gefährdung durch<br />

Trümmer (z.B. bei Orkanen) zu bekommen.<br />

Unter der Leitung des Amtes für Zivilschutz <strong>und</strong> Landesversorgung<br />

erarbeitet ein Projektteam Entscheidungsgr<strong>und</strong>lagen<br />

für die <strong>Regierung</strong>. Es wird abgeklärt, wie<br />

die Akzeptanz bei den Rettungsorganisationen <strong>und</strong><br />

bei der Bevölkerung zur Umsetzung von «Schutz im<br />

Haus» ist.<br />

Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung im Zivilschutz<br />

Einführungs- <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>kurs / Weiterbildungskurse<br />

Das Amt für Zivilschutz <strong>und</strong> Landesversorgung ermöglicht<br />

freiwilligen Helfern <strong>und</strong> Helferinnen, das nötige Wissen für<br />

die Zivilschutzorganisationen der Gemeinden zu erlangen.<br />

Fachtechnische Gr<strong>und</strong>ausbildung / fachtechnische<br />

Weiterbildung beim Amt für Zivilschutz des Kantons<br />

St. Gallen <strong>und</strong> beim B<strong>und</strong>esamt für Zivilschutz in Bern:<br />

Kursart Kosten<br />

Methodik 4 536.65<br />

Versorgungsdienst 1 475.65<br />

Einführung allg. Teil 1 683.70<br />

Einsatzübung Übermittlungsgruppe 9 197.50<br />

Einsatzübung Schutzraumbereitstellung 8 554.25<br />

Referate: Erdbeben, Chemie-Unfall, Verstrahlung 3 130.00<br />

Kaderkurs Chef Übermittlungszug 3 597.60<br />

Kaderkurs Chef Leitungsbaugruppe 2 905.00<br />

Kaderkurs Dienstchef Versorgungsdienst 3 254.60<br />

Gr<strong>und</strong>kurs Anlagewart 2 091.60<br />

Ausbildungsprogramm 2 871.05<br />

Gesamtaufwand 43 660.60<br />

Die Kosten setzen sich aus Taggeld <strong>und</strong> Kursentschädigung<br />

zusammen.<br />

Übermittlungsgruppe<br />

Als eigenständige Hilfsorganisation übernimmt die Übermittlungsgruppe<br />

die ihr zugeteilten Aufgaben, insbesondere<br />

Übermittlungsaufgaben mit dem Nottelefon (Awitel).<br />

Die Ausbildung der einzelnen Mitglieder ist bereits schon so<br />

weit vorangeschritten, dass für jede liechtensteinische Rettungsorganisation<br />

abhörsichere Nottelefonanlagen mit<br />

Direkt-Verbindung ins Funk, GSM- <strong>und</strong> PTT-Netz innert kürzester<br />

Einsatzzeit errichtet werden können.<br />

Materialbestand<br />

Was Anzahl genaue Bezeichnung Total<br />

Kabelmaterial 800 m Trommeln 24.8 km<br />

Kabelmaterial 200 m Trommeln 6 km<br />

Gesamte Kabelmenge 30.8 km<br />

Diverses Leitungsbaumaterial<br />

Awitel 19 Teilnehmergeräte<br />

Awinap 3 Betriebswahlgeräte<br />

GSM Gerät 1 Mobilnetzbetrieb<br />

Anhänger mit<br />

Containeraufbau 1<br />

Zivilstandsamt<br />

Amtsleiter: Hansjörg Meier<br />

Die Schwerpunktaufgaben des Zivilstandsamts lagen im<br />

Berichtsjahr in der laufenden Aktualisierung der verschiedenen<br />

Zivilstandsregister, beim Vollzug von Eheschliessungen,<br />

bei der Bearbeitung von Geburts-, Ehe- sowie Todesereignissen,<br />

bei der Ausstellung von Todesfall-Aufnahmen (Erbbescheinigungen),<br />

bei der Anerkennung von ausländischen


Zivilstandsereignissen, bei der Registrierung liechtensteinischer<br />

Staatsangehöriger aufgr<strong>und</strong> Staatsgerichtshofurteil<br />

1996/36, bei der Registrierung alteingesessener Ausländer,<br />

die erleichtert eingebürgert wurden (LGBl. 2000 Nr. 141),<br />

bei der Ausgabe von Registerauszügen, Dokumenten <strong>und</strong><br />

Bestätigungen sowie bei der Durchführung von Namensänderungen.<br />

Ziviltrauungen in Liechtenstein<br />

Vollzug von Ziviltrauungen 2000 <strong>2001</strong><br />

Liechtensteiner : Liechtensteinerinnen 76 56<br />

Liechtensteiner : Ausländerinnen 56 59<br />

Ausländer : Liechtensteinerinnen 54 49<br />

Ausländer : Ausländerinnen 50 50<br />

Total 236 214<br />

Heimatscheine, Todesfall-Aufnahmen <strong>und</strong><br />

Namensänderungen<br />

Ausstellung von Dokumenten <strong>und</strong> Durchführung<br />

von Namensänderungen 2000 <strong>2001</strong><br />

Heimatscheine 54 46<br />

Todesfall-Aufnahmen (Erbbescheinigungen) 259 226<br />

Namensänderungen 39 75<br />

Annahme des ledigen Namens 37 33<br />

Anerkennungen ausländischer Eheschliessungen,<br />

Ehescheidungen, Adoptionen<br />

<strong>und</strong> Vaterschaftsanerkennungen<br />

Anerkennung ausländischer<br />

Zivilstandsereignisse 2000 <strong>2001</strong><br />

Ausländische Eheschliessungen<br />

liechtensteinischer Staatsangehöriger 81 51<br />

Ausländische Ehescheidungen<br />

liechtensteinischer Staatsangehöriger 19 15<br />

Adoptionen ausländischer Kinder durch<br />

liechtensteinische Staatsangehörige 0 1<br />

Ausländische Vaterschaftsanerkennungen<br />

liechtensteinischer Staatsangehöriger 1 3<br />

Registrierung liechtensteinischer Staatsangehöriger<br />

aufgr<strong>und</strong> des Staatsgerichtshofurteils (StGH 1996/36)<br />

Vom Zivilstandsamt registrierte Personen, die in der Zeit<br />

vom 01.01.<strong>2001</strong>- 31.12.<strong>2001</strong> aufgr<strong>und</strong> des Staatsgerichtshofurteils<br />

1996/36 die liechtensteinische Staatsbürgerschaft<br />

erworben haben (Kinder liechtensteinischer Mütter)<br />

2000 <strong>2001</strong><br />

309 265<br />

Registrierung alteingesessener Ausländer, die<br />

aufgr<strong>und</strong> LGBl. 2000 Nr. 141 erleichtert eingebürgert<br />

wurden<br />

Vom Zivilstandsamt registrierte Personen, die in der Zeit<br />

vom 01.01.<strong>2001</strong>- 31.12.<strong>2001</strong> aufgr<strong>und</strong> des Gesetzes vom<br />

12. April 2000 betreffend die Abänderung des Gesetzes<br />

über den Erwerb <strong>und</strong> Verlust des Landesbürgerrechtes,<br />

LGBl. 2000 Nr. 141, die liechtensteinische Staatsbürgerschaft<br />

erworben haben (erleichterte Einbürgerung alteingesessener<br />

Ausländer)<br />

2000 <strong>2001</strong><br />

43 294<br />

Schwerpunktaufgaben <strong>2001</strong><br />

– Laufende Registrierung <strong>und</strong> Aktualisierung der verschiedenen<br />

Zivilstandsregister (Geburts-, Ehe-, Familien- <strong>und</strong><br />

Todesregister)<br />

–Aufnahme von Eheverkündungsgesuchen<br />

–Vollzug von Eheschliessungen<br />

–Ausstellung von Familienbüchlein, Ehefähigkeitszeugnissen,<br />

Geburts-, Ehe- <strong>und</strong> Todesscheinen, Familienregisterauszügen,<br />

Zivilstandsausweisen, Heimatscheinen sowie<br />

Bestätigungen<br />

–Ausstellung von Todesfall-Aufnahmen (Erbbescheinigungen)<br />

– Übermittlung von Geburts-, Ehe-, Todes-, Legitimationssowie<br />

Adoptionsmeldungen an die entsprechenden<br />

Ämter <strong>und</strong> Stellen<br />

–Mitteilung in Bezug auf aussereheliche Kinder an Kinder<strong>und</strong><br />

Jugenddienst sowie Landgericht<br />

– Übermittlung von Zivilstandsmeldungen an <strong>Regierung</strong>skanzlei<br />

zur Beglaubigung <strong>und</strong> Weiterleitung<br />

– Registrierung von Ehetrennungen, Ehescheidungen, Legitimationen,<br />

Adoptionen <strong>und</strong> Kirchenaustritten<br />

– Registrierung liechtensteinischer Staatsangehöriger aufgr<strong>und</strong><br />

des Staatsgerichtshofurteils (StGH 1996/36)<br />

– Registrierung alteingesessener Ausländer, die aufgr<strong>und</strong><br />

LGBl. 2000 Nr. 141 erleichtert eingebürgert wurden<br />

– Registrierung von Gemeindebürgerrechtsänderungen<br />

–Anerkennung ausländischer Eheschliessungen, Ehescheidungen,<br />

Namensänderungen, Adoptionen sowie Vaterschaftsanerkennungen<br />

– Durchführung von Namensänderungen<br />

KOMMISSIONEN<br />

Regelungskommission<br />

Vorsitzender: Dr. Walter Kert<br />

Inneres<br />

Die Kommission hat im Jahre <strong>2001</strong> insgesamt fünf Sitzungen<br />

abgehalten. Gegenstand einer Sitzung war der Antrag<br />

des Regelungsausschusses der Gemeinde Mauren auf<br />

Genehmigung der Bildung einer Bürgergenossenschaft.<br />

Daneben hat die Regelungskommission verschiedene Regelungsausschüsse<br />

der Gemeinden auch in rechtlicher Hinsicht<br />

beraten.<br />

85


Bildungswesen<br />

RESSORTBERICHT<br />

Ressortinhaber:<br />

<strong>Regierung</strong>srat Dr. Norbert Marxer bis 5. April <strong>2001</strong><br />

<strong>Regierung</strong>schef-Stellvertreterin Rita Kieber-Beck<br />

ab 5. April <strong>2001</strong><br />

Das Berichtsjahr war von bedeutenden Neuerungen<br />

geprägt. Die Oberstufenreform brachte aufgr<strong>und</strong> der<br />

neuen profilbezogenen Fächerkatalogen bzw. Lektionentafeln<br />

positive Neuerungen bei den Promotionsbedingungen.<br />

Durch die ebenfalls neue, transparente Regelung für<br />

das Untergymnasium, die Realschule <strong>und</strong> die Oberschule<br />

wurden einheitliche Promotionsregeln <strong>und</strong> Regeln für die<br />

Übertrittsprüfung geschaffen. Dies eröffnet den Schülerinnen<br />

<strong>und</strong> Schülern bei entsprechenden Leistungen auf<br />

allen Stufen die Möglichkeit zum Schulartenwechsel auf<br />

der Sek<strong>und</strong>arstufe I.<br />

Die Neufassung des Lehrerdienstgesetzes <strong>und</strong> die Erarbeitung<br />

eines Vernehmlassungsberichtes betreffend die Neufassung<br />

des Stipendiengesetzes waren weitere Schwerpunkte.<br />

Die ersten Ergebnisse der PISA-Studie lösten bildungspolitische<br />

Diskussionen aus. Die <strong>Regierung</strong> hatte jedoch<br />

bereits im Sommer <strong>2001</strong> diverse fördernde Massnahmen<br />

eingeleitet, welche bei der im Frühling 2000 durchgeführten<br />

PISA-Studie noch nicht wirksam sein konnten.<br />

Ende September wurde auf Bargälla der Markstein am<br />

geographischen Mittelpunkt Liechtensteins eingeweiht.<br />

Der Gymnasiallehrer Georg Schierscher hatte anlässlich<br />

des «World Mathematical Year» im Jahre 2000, die Aufgabe<br />

in Angriff genommen, den geographischen Mittelpunkt<br />

unseres Landes zu errechnen.<br />

Im Rahmen des Europäischen Jahres der Sprachen wurden<br />

im Berichtsjahr auf lokaler, regionaler <strong>und</strong> nationaler<br />

Ebene zahlreiche Projekte <strong>und</strong> Aktivitäten von Schulen<br />

<strong>und</strong> Bildungsinstitutionen vorgestellt, welche zum Erlernen<br />

von Fremdsprachen motivierten.<br />

Im Dezember <strong>2001</strong> wurden die Gespräche mit der Erzdiözese<br />

wieder aufgenommen. Die zentralen Themen betrafen<br />

insbesondere die Klärung der Zuständigkeit von Land,<br />

Gemeinden <strong>und</strong> Kirche. In Bezug auf die weiterführenden<br />

Schulen ist dabei eine Einigung dahingehend erzielt worden,<br />

dass auch auf der Sek<strong>und</strong>arstufe I das Fach «Religion<br />

<strong>und</strong> Kultur» als Wahlpflichtfach neben dem konfessionellen<br />

Religionsunterricht eingeführt werden soll. Eine entsprechende<br />

Vereinbarung zwischen der <strong>Regierung</strong> <strong>und</strong><br />

der röm.-kath. Kirche kann voraussichtlich im Frühjahr<br />

2002 abgeschlossen werden.<br />

Schul- <strong>und</strong> Hochschulwesen<br />

Leitfaden für Qualitätssicherung <strong>und</strong> -entwicklung<br />

im Liechtensteinischen Schulwesen<br />

Im Januar <strong>2001</strong> wurde das Konzept, welches vom Schulamt<br />

unter Einbezug der Lehrer- <strong>und</strong> Elternschaft erarbeitet<br />

worden ist, zur Kenntnis genommen. Ein zentrales Element<br />

des Leitfadens stellt das Instrumentarium dar, welches<br />

die Ebenen Unterricht, Schule <strong>und</strong> Schulwesen in all<br />

ihren Facetten - vom Lehrplan <strong>und</strong> der Arbeit der Lehrperson<br />

über die Schule als Arbeitsplatz bis zur Zusammenarbeit<br />

mit den Behörden - betrifft. Zugleich wurde damit ein<br />

Frühwarnsystem für mögliche Fehlentwicklungen geschaf-<br />

fen. Der Leitfaden soll einen wichtigen Beitrag dazu leisten,<br />

dass den Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen auch in Zukunft<br />

ein gutes Schulwesen zur Verfügung steht. Anlässlich<br />

einer öffentlichen Grossveranstaltung des Dachverbandes<br />

der Elternvereinigungen wurde gemeinsam mit der Bildungsministerin<br />

<strong>und</strong> dem Schulamt dieses Projekt offiziell<br />

in Kraft gesetzt.<br />

Neufassung des Lehrerdienstgesetzes<br />

Die <strong>Regierung</strong> hat im März <strong>2001</strong> den Entwurf für die Neufassung<br />

des Lehrerdienstgesetzes genehmigt <strong>und</strong> interessierten<br />

Kreisen zur Stellungnahme bis Ende Juni <strong>2001</strong><br />

unterbreitet. Dem Wunsch der Gemeinden folgend,<br />

wurde die Vernehmlassungsfrist bis Ende August <strong>2001</strong><br />

verlängert. Im Rahmen des Berichts wird ein neues zeitgemässes<br />

Dienstrecht für die Lehrkräfte an den öffentlichen<br />

Schulen Liechtensteins vorgeschlagen, welches vor<br />

allem die Teilzeitarbeit besser stellt. In diesem Zusammenhang<br />

soll die EU-Richtlinie 97/81 umgesetzt werden. Ausserdem<br />

sollen Kindergärtnerinnen - wie Lehrerinnen <strong>und</strong><br />

Lehrer der Primarschule - Angestellte des Landes werden.<br />

Es soll ein umfassender Stellenplan geführt werden, welcher<br />

auch Teilzeitstellen enthält. Schulleitung <strong>und</strong> Aufsicht<br />

sollen klarer abgestützt werden. Der Gesetzesvorschlag<br />

enthält ausserdem zahlreiche weitere Verbesserungen<br />

(z. B. Rechtsgr<strong>und</strong>lage für das Jobsharing auf der Kindergarten-<br />

<strong>und</strong> Primarschulstufe, Stärkung der Gemeindeautonomie<br />

bei der Bestellung des Gemeindeschulrates)<br />

<strong>und</strong>/oder Präzisierungen. Voraussichtlich im Mai 2002<br />

wird die <strong>Regierung</strong> dem Hohen <strong>Landtag</strong> die Neufassung<br />

des Lehrerdienstgesetzes vorlegen.<br />

Auftrag zur Neufassung des Stipendiengesetzes<br />

Im Oktober <strong>2001</strong> hat die <strong>Regierung</strong> beschlossen, einen<br />

Vernehmlassungsbericht betreffend die Neufassung des<br />

Stipendiengesetzes erarbeiten zu lassen. Von der beauftragten<br />

Arbeitsgruppe sind folgende Gr<strong>und</strong>sätze zu<br />

berücksichtigen: Gleichbehandlung von Berufsleuten <strong>und</strong><br />

Studierenden, Förderung von Sprach- <strong>und</strong> Weiterbildungsaufenthalten<br />

im Ausland, Überprüfung der Höhe der anrechenbaren<br />

Kosten, der Festlegung der Einkommensgrenzen<br />

zur Gewährung von Ausbildungsbeihilfen, der Höhe<br />

der Ausbildungsbeihilfen <strong>und</strong> der Ausrichtung von Darlehen<br />

generell. Das neue Stipendiengesetz soll Anfang 2003<br />

in Kraft treten.<br />

Beitritt zum Regionalen Schulabkommen<br />

Im August hat die <strong>Regierung</strong> beschlossen, der Vereinbarung<br />

vom 1. März <strong>2001</strong> über die Leistung von Schulbeiträgen<br />

für Auszubildende an Schulen der Sek<strong>und</strong>arstufe II<br />

(Regionales Schulabkommen) beizutreten. Das Abkommen<br />

erstreckt sich auf die Ostschweiz, Zürich <strong>und</strong> das Fürstentum<br />

Liechtenstein. Es regelt den Zugang zu ausserkantonalen<br />

Schulen, die Leistung von Schulbeiträgen<br />

durch den Wohnsitzort, die Gleichstellung von Auszubildenden<br />

aus dem Vertragsgebiet <strong>und</strong> die Abwicklung von<br />

Zahlungen. Es wird der Zugang zu Schulen auf der<br />

Sek<strong>und</strong>arstufe II geregelt, soweit nicht besondere bilaterale<br />

Vereinbarungen bestehen.<br />

Das Regionale Schulabkommen ermöglicht es, Schulen<br />

nachfrage- oder angebotsseitig zu platzieren <strong>und</strong> damit<br />

einem grösseren Gebiet zugänglich zu machen.<br />

Teilrevision der Vereinbarung über die<br />

Hochschule für Technik Buchs<br />

Durch den Entscheid des Schweizerischen B<strong>und</strong>esrates<br />

vom 2. März 1998 wurde das Neu-Technikum Buchs zur<br />

Fachhochschule mit dem Namen Hochschule für Technik<br />

Buchs. Somit gilt sie als Teilschule des Fachhochschulver-<br />

4<br />

87


88<br />

Bildungswesen<br />

b<strong>und</strong>es Ostschweiz. Mit dieser Änderung hat die Bildungsinstitution<br />

laut eidgenössischem Fachhochschulgesetz<br />

klare Leistungsanforderungen <strong>und</strong> Aufträge zu erfüllen,<br />

welche Voraussetzung für die definitive Anerkennung<br />

der Studiengänge bzw. der Fachhochschule im Jahre 2003<br />

durch den B<strong>und</strong>esrat sein wird. Neben dem Angebot von<br />

Diplomstudiengängen hat sie den Wissens- <strong>und</strong> Technologietransfer<br />

zu fördern, indem sie Weiterbildungsveranstaltungen<br />

offeriert, angewandte Forschung <strong>und</strong> Entwicklung<br />

betreibt <strong>und</strong> Dienstleistungen an Dritte anbietet. Um diese<br />

Anforderungen zu erfüllen wurde die Teilrevision der<br />

bestehenden Vereinbarung notwendig. Der <strong>Landtag</strong> hat<br />

im September der Teilrevision dieser Vereinbarung zugestimmt.<br />

Gesetz betreffend die Errichtung der Stiftung<br />

Kunstschule Liechtenstein<br />

Das Gesetz betreffend die Errichtung der Stiftung «Kunstschule»<br />

wurde am 17. Oktober <strong>2001</strong> in erster Lesung im<br />

<strong>Landtag</strong> beraten. Die 2. Lesung fand im Dezember <strong>2001</strong><br />

statt. Die Kunstschule Liechtenstein ist auf Gr<strong>und</strong>lage<br />

einer öffentlich-rechtlichen Stiftung institutionalisiert worden.<br />

Deren Betrieb wird, dem Beispiel der Liechtensteinischen<br />

Musikschule entsprechend, zu 50 % durch einen<br />

Landesbeitrag, zu 25 % durch Gemeindebeiträge <strong>und</strong> zu<br />

25 % durch Schulgelder finanziert.<br />

Überarbeitung des Lehrplanes<br />

Der Überarbeitung des Lehrplanes FL auf der Gr<strong>und</strong>lage<br />

des EEE-Konzeptes (Einführung, Erprobung <strong>und</strong> Evaluation)<br />

<strong>und</strong> auf der Basis der bis zum 1. August <strong>2001</strong> vorliegenden<br />

Evaluationsresultate wurde von der <strong>Regierung</strong> im<br />

Juni beschlossen. Die überarbeitete Fassung soll mit<br />

Beginn des Schuljahres 2002/2003 in Kraft treten. Bei der<br />

Überarbeitung des Lehrplans werden die sprachlichen <strong>und</strong><br />

naturwissenschaftlichen Teilbereiche stärker gewichtet.<br />

Lehrstellenplan für das Jahr 2002/2003<br />

Die <strong>Regierung</strong> hat den Bericht <strong>und</strong> Antrag betreffend den<br />

Stand an Lehrstellen <strong>und</strong> die Schaffung neuer Lehrstellen<br />

an den liechtensteinischen Schulen zuhanden des <strong>Landtag</strong>s<br />

im November verabschiedet. Der Schaffung von acht<br />

neuen Lehrstellen für das Schuljahr 2002/2003 hat der<br />

<strong>Landtag</strong> zugestimmt <strong>und</strong> die Zuweisung gemäss Stellenplan<br />

zur Kenntnis genommen.<br />

Abänderung von Verordnungen<br />

Die Verordnung über den Lehrplan <strong>und</strong> die Promotion auf<br />

der Oberstufe des Liechtensteinischen Gymnasiums, LGBl.<br />

<strong>2001</strong> Nr. 139, wurde von der <strong>Regierung</strong> im Juli <strong>2001</strong><br />

genehmigt. Diese Oberstufenreform gilt seit Beginn des<br />

Schuljahres <strong>2001</strong>/2002 für alle Schüler, die zu diesem Zeitpunkt<br />

in die Oberstufe eintraten. Einschneidende positive<br />

Neuerungen ergaben sich bei den Promotionsbedingungen<br />

aufgr<strong>und</strong> der neuen profilbezogenen Fächerkataloge<br />

beziehungsweise Lektionentafeln. Benotet werden alle<br />

Gr<strong>und</strong>lagen- <strong>und</strong> Profilfächer sowie alle Wahlpflichtkurse.<br />

Da es aber unterschiedlich zu gewichtende Fächer gibt,<br />

werden Deutsch, Englisch, Französisch, Mathematik <strong>und</strong><br />

ein Profilfach bei der Ermittlung des für die Promotion<br />

massgeblichen Durchschnitts doppelt gewichtet. Dagegen<br />

werden Gr<strong>und</strong>lagenfächer nur mit einer Lektion pro<br />

Woche zu einer Promotionsnote zusammengefasst.<br />

Die Verordnung über das Aufnahme in die sowie die Promotion<br />

<strong>und</strong> den Übertritt auf der Sek<strong>und</strong>arstufe I, LGBl.<br />

<strong>2001</strong> Nr. 140, wurde im Juli <strong>2001</strong> von der <strong>Regierung</strong><br />

genehmigt. Mit der neuen Verordnung wurden drei Bereiche,<br />

nämlich das Aufnahmeverfahren, die Promotion <strong>und</strong><br />

der Schulartenwechsel auf der Sek<strong>und</strong>arstufe I, welche<br />

vorher in drei einzelnen Verordnungen geregelt waren, in<br />

einer einzigen Verordnung zusammengeführt. Die neue<br />

Verordnung stellt eine einheitliche <strong>und</strong> transparente Regelung<br />

für das Untergymnasium, die Realschule <strong>und</strong> die<br />

Oberschule dar. Damit wurden einheitliche Promotionsregeln<br />

für alle drei Schularten <strong>und</strong> einheitliche Regeln für<br />

die Übertrittsprüfung eingeführt. Eine weitere Neuerung<br />

betrifft eine Übertrittsprüfung, welche anstelle des Inspektionsberichts<br />

im Aufnahmeverfahren am Ende des 5. Primarschuljahres<br />

tritt. Zudem wird die Durchlässigkeit optimiert,<br />

da die Verordnung Möglichkeiten zum Schulartenwechsel<br />

auf allen Stufen eröffnet.<br />

Die Verordnung betreffend die Anerkennung von Hochschuldiplomen<br />

<strong>und</strong> beruflichen Befähigungsausweisen,<br />

LGBL. <strong>2001</strong> Nr. 178, wurde von der <strong>Regierung</strong> im Oktober<br />

<strong>2001</strong> genehmigt. Die Ausgangslage bildeten die bereinigten<br />

Anhänge C <strong>und</strong> D der Richtlinie 92/51 (2. Diplomanerkennungsrichtlinie)<br />

gemäss Richtlinie 1995/43. Diese bereinigten<br />

Anhänge wurden gemäss den Richtlinien 1997/38<br />

<strong>und</strong> 2000/05 ergänzt. EWR-seitig wurde auf den bislang<br />

massgeblichen Anhang in LGBl. 1998/70 abgestellt.<br />

Am 25. September <strong>2001</strong> genehmigte die <strong>Regierung</strong> die<br />

Verordnung über die Berufsmittelschule Liechtenstein,<br />

LGBl. <strong>2001</strong> Nr. 160, sowie die Verordnung betreffend die<br />

Abänderung der Verordnung über Richtzahlen für die<br />

Klassenbestände. Diese beinhalten insbesondere Regelungen<br />

bezüglich der Organisation der Berufsmittelschule<br />

<strong>und</strong> Bedingungen zur Erlangung der Berufsmatura.<br />

Die Verordnung betreffend die Abänderung der Verordnung<br />

über die besonderen schulischen Massnahmen, die<br />

pädagogisch-therapeutischen Massnahmen, die Sonderschulung<br />

sowie den Schulpsychologischen Dienst, LGBL.<br />

<strong>2001</strong> Nr. 197, wurde im Dezember des Berichtsjahres von<br />

der <strong>Regierung</strong> genehmigt. Die Invalidenversicherung zog<br />

sich im Sonderschulbereich per 1.1.2002 von Versicherungsleistungen<br />

an Einzelpersonen zurück. Neu werden<br />

anstelle von Versicherungsleistungen an Einzelpersonen<br />

Betriebskostenpauschalen pro Sonderschüler ausgerichtet.<br />

Für pädagogisch-therapeutische Massnahmen wird eine<br />

Jahrespauschale von 50 % der dem Staat in diesem<br />

Bereich anfallenden Kosten ausgerichtet. Die IV richtet alle<br />

Pauschalen dem Staat aus. Pädagogisch-therapeutische<br />

Massnahmen wurden bis zum 31.12.<strong>2001</strong> von der Invalidenversicherung,<br />

teils vom Land <strong>und</strong> teils von den<br />

Gemeinden finanziert. Neu sind sämtliche pädagogischtherapeutische<br />

Massnahmen vom Schulamt zu bewilligen<br />

<strong>und</strong> zu administrieren. Diese Verordnung hatte die Ausarbeitung<br />

einer neuen Leistungsvereinbarung mit dem Heilpädagogischen<br />

Zentrum in Schaan zur Folge.<br />

Konferenzen/Berufsweltmeisterschaft<br />

Prager Gipfel der europäischen<br />

Bildungsminister vom 18. /19. Mai <strong>2001</strong><br />

Am 18. <strong>und</strong> 19. Mai <strong>2001</strong> fand in Prag eine Konferenz der<br />

europäischen Bildungsminister statt, an welcher Liechtenstein<br />

durch <strong>Regierung</strong>schef-Stellvertreterin Rita Kieber-<br />

Beck <strong>und</strong> Dr. Jürg Dinkelmann, Schulamt, vertreten war.<br />

Insgesamt nahmen über 32 europäische Länder teil, darunter<br />

erstmals offiziell auch Liechtenstein als Signatar der<br />

Bologna-Erklärung. Mit der Teilnahme an dieser Konferenz<br />

hat unser Land zum Ausdruck gebracht, dass es die in<br />

Bologna vor 2 Jahren erstmals deklarierten <strong>und</strong> nun in<br />

Prag bekräftigten <strong>und</strong> konkretisierten Ziele im Hinblick auf<br />

die Entwicklung der Hochschulbildung in Europa bis ins<br />

Jahr 2010 aktiv unterstützt.


5. Europäische Bildungsministerkonferenz<br />

in Riga<br />

Die <strong>Regierung</strong> hat in ihrer Sitzung vom 30. April <strong>2001</strong> die<br />

Teilnahme an der 5. Europäischen Bildungsministerkonferenz<br />

vom 28. - 30. Juni <strong>2001</strong> in Riga beschlossen. Liechtenstein<br />

war durch Guido Wolfinger, Leiter des Schulamts,<br />

vertreten. Hauptthema der Konferenz war «eLearn for<br />

Life», mit den Unterthemen «Herausforderungen <strong>und</strong><br />

Möglichkeiten in der Schule bzw. in der Erwachsenenbildung».<br />

An der Konferenz wurden Aspekte wie die Motive<br />

für die Einführung von Informations- <strong>und</strong> Kommunikationstechnologien<br />

an Schulen <strong>und</strong> die möglichen langfristigen<br />

Auswirkungen diskutiert. Initiatorin der Konferenz<br />

war die schwedische EU-Präsidentschaft, zusammen mit<br />

dem Gastgeber Lettland <strong>und</strong> mit Unterstützung der EU-<br />

Kommission.<br />

36. World Skills - Internationale<br />

Berufswettbewerbe in Seoul<br />

Vom 14. - 16. September wohnte die Ressortinhaberin der<br />

Berufsweltmeisterschaft in Seoul bei. Das Zusammentreffen<br />

mit der liechtensteinischen Delegation, die Motivation<br />

der IBW-Teilnehmer, die Stärkung des Stellenwertes der<br />

beruflichen Ausbildung <strong>und</strong> die Pflege von Kontakten mit<br />

den einzelnen staatlichen Delegationen der IBW standen<br />

im Zentrum der Reise.<br />

Beiträge an Bildungseinrichtungen<br />

Beiträge an österreichische<br />

Bildungseinrichtungen<br />

Liechtensteins Studierende können in Österreich gebührenfrei<br />

studieren, ohne dass das Land Liechtenstein<br />

hierfür Platzkostenbeiträge an österreichische Bildungseinrichtungen<br />

entrichtet. Als Gegenleistung dafür zeigt sich<br />

Liechtenstein durch verschiedene Zuwendungen an österreichische<br />

Bildungseinrichtungen erkenntlich. Liechtenstein<br />

hat unter anderem den «Liechtenstein Preis» an der<br />

Universität Innsbruck geschaffen <strong>und</strong> entrichtet jährlich<br />

CHF 250 000.– an den «Wissenschaftsfonds» in Österreich.<br />

Auch haben die österreichischen Studierenden an<br />

der Fachhochschule Liechtenstein eine vergleichsweise<br />

geringe Studiengebühr zu entrichten.<br />

Im Berichtsjahr wurden folgende weitere Projekte österreichischer<br />

Bildungseinrichtungen gefördert:<br />

– «Restatement des europäischen Versicherungsvertragsrecht»<br />

sowie zur «Pflege des liechtensteinischen Privatrechts»<br />

am Institut für Zivilrecht der Universität Innsbruck<br />

mit einem Betrag von CHF 12 000.—;<br />

– «Retrokatalogisierung der Fakultätsbibliothek» der Geisteswissenschaftlichen<br />

Fakultät der Universität Innsbruck;<br />

– «Festschrift anlässlich der Emeritierung von o. Univ.-<br />

Prof. Dr. Heinrich Mayrhofer» an der Universität Innsbruck<br />

mit einem Betrag von CHF 4 000.—;<br />

–«EDV-Ausstattung an Höheren Schulen in Vorarlberg»<br />

des Landesschulrats für Vorarlberg mit einem Betrag<br />

von CHF 130 000.—;<br />

– Förderung der Planstelle an der naturwissenschaftlichen<br />

Fakultät der Universität Salzburg mit CHF 50 000.—.<br />

Beiträge an andere Bildungseinrichtungen<br />

– Beitrag an den Schweizerischen Nationalfonds von CHF<br />

250 000.—;<br />

– Beitrag an das Fremdsprachenzentrum des Europarats<br />

von CHF 20 000.—;<br />

–Finanzierungsanteil für das Service-Labor Ökotoxologie<br />

der Universität Konstanz von CHF 5 000.—;<br />

– Beitrag für das Konzept «Studentenheim Schlössle» der<br />

Fachhochschule Liechtenstein <strong>und</strong> Beteiligung an den<br />

Betriebskosten von CHF 12 500.—;<br />

– Beitrag an drei internationale Veranstaltungen der<br />

Internationalen Akademie für Philosophie von CHF<br />

50 000.—.<br />

PISA-Studie der OECD<br />

Bildungswesen<br />

Im Dezember des Berichtsjahres lagen erste Ergebnisse der<br />

PISA- Kompetenzmessungen für Liechtenstein vor. Das<br />

«Program for International Student Assessment» (PISA) ist<br />

Teil des Indikatorenprogramms «Indicators of Educational<br />

Systems» (INES) der Organisation für wirtschaftliche<br />

Zusammenarbeit <strong>und</strong> Entwicklung (OECD). Das Programm<br />

für internationale Kompetenzmessung bei 15-jährigen<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern soll aufzeigen, inwiefern Lernende<br />

gegen Ende der obligatorischen Schulzeit über<br />

gewisse Gr<strong>und</strong>kenntnisse <strong>und</strong> -fähigkeiten verfügen, die<br />

für eine volle Teilnahme an der Gesellschaft zentral sind.<br />

Schwerpunkt des ersten Zyklus (PISA 2000) bildete die<br />

differenzierte Beschreibung der Lesekompetenz, während<br />

die Ergebnisse in Mathematik <strong>und</strong> Naturwissenschaften<br />

weniger ausführlich präsentiert werden. PISA 2003 widmet<br />

sich dann speziell der Mathematik, PISA 2006 den<br />

Naturwissenschaften.<br />

Im Frühjahr 2000 haben r<strong>und</strong> 250 000 Schülerinnen <strong>und</strong><br />

Schüler aus 32 Ländern einen Leistungstest <strong>und</strong> einen Fragebogen<br />

ausgefüllt. Pro Land haben sich in der Regel mindestens<br />

4500 Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler aus 150 Schulen<br />

beteiligt. Liechtenstein hat sich mit 327 Schülerinnen <strong>und</strong><br />

Schüler der geforderten Altersgruppe über alle Schultypen<br />

hinweg beteiligt <strong>und</strong> somit eine Vollerhebung durchgeführt.<br />

Liechtenstein hat im Rahmen des schweizerischen<br />

Forschungsprojektes gemäss den internationalen Richtlinien<br />

an PISA teilgenommen <strong>und</strong> die liechtensteinische Erhebung<br />

in enger Zusammenarbeit mit dem B<strong>und</strong>esamt für<br />

Statistik (BFS) durchgeführt.<br />

Im Lesebereich wurden die Bereiche «Informationen aus<br />

einem Text heraussuchen», «einen Text interpretieren» <strong>und</strong><br />

«über einen Text reflektieren sowie Form <strong>und</strong> Inhalt beurteilen»<br />

näher untersucht. Im ersten Bereich liegt Liechtenstein<br />

im OECD-Mittelfeld, während es in den anderen beiden<br />

Untersuchungsgebieten unter dem OECD-Mittel liegt. In der<br />

Kombinationsskala aller drei Bereiche liegt von den deutschsprachigen<br />

Ländern nur Österreich knapp über dem OECD-<br />

Mittel. Deutschland <strong>und</strong> Liechtenstein liegen dicht beisammen<br />

<strong>und</strong> unterscheiden sich nicht signifikant von der<br />

Schweiz, aber auch nicht signifikant von Österreich. Finnland,<br />

Australien <strong>und</strong> Japan erreichen hier die höchsten Werte.<br />

Der Lernerfolg im Bereich Lesen hängt u.a. von Faktoren<br />

wie der Fremdsprachigkeit sowie dem kulturellen <strong>und</strong><br />

sozialen Hintergr<strong>und</strong> ab. Fremdsprachige Jugendliche der<br />

ersten Generation <strong>und</strong> im Ausland geborene <strong>und</strong> zugezogene<br />

fremdsprachige Jugendliche weisen bei den Lesefähigkeiten<br />

(ähnlich wie in der Schweiz <strong>und</strong> Österreich)<br />

einen signifikanten Rückstand gegenüber den deutschsprachigen<br />

Jugendlichen auf. Der Schule gelingt es folglich<br />

nur beschränkt, den Einfluss der ungleichen Lernvoraussetzungen<br />

auf die Schulleistungen aufzuheben. Das<br />

Leseinteresse <strong>und</strong> die Lesegewohnheiten sind in Liechtenstein<br />

zudem generell nicht sonderlich ausgeprägt.<br />

Mädchen lesen lieber <strong>und</strong> besser.<br />

In den Mathematikleistungen liegen die Werte für Liechtenstein<br />

deutlich über dem OECD-Durchschnitt, praktisch<br />

89


90<br />

Bildungswesen<br />

auf gleicher Höhe wie in Österreich, leicht, aber nicht signifikant<br />

tiefer als in der Schweiz <strong>und</strong> deutlich höher als in<br />

Deutschland. Japan <strong>und</strong> Korea haben in dieser Disziplin<br />

die Nase vorn.<br />

In den Naturwissenschaften liegen die erreichten Werte der<br />

Liechtensteiner Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler unterhalb der<br />

Werte der Nachbarländer <strong>und</strong> dem OECD Schnitt. Grossbritannien,<br />

Finnland <strong>und</strong> Japan liegen an der Spitze der Tabelle.<br />

Liechtenstein findet sich ausserdem in einer kleinen Gruppe<br />

von Ländern, in denen Jugendliche angeben, dass sie im<br />

Klassenzimmer nur selten störende Lernbedingungen antreffen.<br />

Auf Gr<strong>und</strong> der sehr heterogenen Gestaltung nationaler<br />

Curricula <strong>und</strong> anderer Einflussfaktoren auf den Bildungsprozess<br />

ist es bei solchen Untersuchungen immer schwierig, eine<br />

verlässliche Standortbestimmung des eigenen Bildungswesens<br />

im internationalen Vergleich vornehmen zu können. So<br />

hatten z.B. die erfassten Liechtensteiner Gymnasialschülerinnen<br />

<strong>und</strong> -schüler zum Testzeitpunkt erst ein halbes Jahr<br />

Unterricht in den integrierten Naturwissenschaften (Biologie,<br />

Physik <strong>und</strong> Chemie), im Gegensatz zu den mindestens drei<br />

Jahren Unterricht in anderen Ländern. Die Schülerinnen <strong>und</strong><br />

Schüler können dann bei den weiteren PISA- Untersuchungen<br />

(2003/2006) auf der Basis des Unterrichts nach dem<br />

neuen Lehrplan geprüft werden, nach welchem der naturwissenschaftliche<br />

Unterricht zu einem früheren Zeitpunkt<br />

einsetzt. Die bereits im Sommer des Berichtsjahres eingeleiteten<br />

Massnahmen - der neue Lehrplan, Qualitätssicherung<br />

<strong>und</strong> -entwicklung, Klassencockpit, Modulsystem mit Aufgabensammlungen<br />

in Mathematik <strong>und</strong> Sprache - konnten bei<br />

der PISA-Studie, welche im Frühling 2000 durchgeführt<br />

wurde, noch keine Wirksamkeit zeigen. Eine externe Evaluation<br />

der PISA-Studie wird es ermöglichen, die Aussagen der<br />

Studie zur objektivieren, damit nicht der Vorwurf entsteht,<br />

Schwachstellen vertuschen oder beschönigen zu wollen.<br />

Europäisches Jahr der Sprachen<br />

Die eingesetzte Kontaktstelle informierte während des Jahres<br />

über die Aktivitäten des Europarates <strong>und</strong> der Europäischen<br />

Union. Damit die Anlässe ein möglichst grosses Publikum<br />

erreichten, wurde allen Veranstaltern angeboten, im<br />

Schulnetz (www.schulnetz.li) über ihre Vorhaben zu informieren.<br />

Die beiden Hauptthemen waren: Europa ist - <strong>und</strong> bleibt -<br />

mehrsprachig. Und: Das Erlernen von Sprachen bringt grosse<br />

kulturelle <strong>und</strong> wirtschaftliche Vorteile mit sich. Dies sollte<br />

auch durch den Slogan: «Sprachen öffnen Türen» versinnbildlicht<br />

werden.<br />

Die offizielle Eröffnung des Europäischen Sprachenjahres<br />

fand vom 18. bis 20. Februar im schwedischen L<strong>und</strong> statt.<br />

Die Eröffnungsfeiern in den einzelnen Mitgliedstaaten der<br />

Union, des Europäischen Wirtschaftsraumes <strong>und</strong> des Europarates<br />

fanden im Februar <strong>2001</strong> statt. Liechtenstein machte<br />

am 1. 2. <strong>2001</strong> den Anfang. Während des Aktionsjahres<br />

wurden von der Europäischen Kommission <strong>und</strong> dem Europarat<br />

mehrere Aktionen durchführt: eine Informationskampagne,<br />

die Einrichtung einer mehrsprachigen <strong>und</strong> interaktiven<br />

Internet-Site, eine Eurobarometer-Umfrage zu den<br />

Sprachkenntnissen der Europäer, europaweite Wettbewerbe,<br />

einen Europäischen Tag (26. September <strong>2001</strong>), eine<br />

Europäische Woche «Erwachsene lernen Sprachen» (5. bis<br />

11. Mai <strong>2001</strong>). Auf lokaler, regionaler <strong>und</strong> nationaler Ebene<br />

haben zahlreiche Projekte <strong>und</strong> Aktivitäten von Schulen, Bildungsinstitutionen<br />

<strong>und</strong> privaten Gruppen die Bevölkerung<br />

zum Erlernen von Fremdsprachen motiviert.<br />

AMTSSTELLEN<br />

Schulamt<br />

Amtsleiter: Guido Wolfinger<br />

Im Berichtsjahr war das Schulamt in verschiedene äusserst<br />

anspruchsvolle Gesetzgebungsarbeiten involviert. Erwähnt<br />

seien hier die Vorarbeiten im Zusammenhang mit der<br />

geplanten Neufassung des Lehrerdienstgesetzes, die Federführung<br />

in der Kommission zur Erarbeitung eines neuen<br />

Stipendiengesetzes, die Erarbeitung einer neuen Verordnung<br />

über die Sonderschulung <strong>und</strong> die pädagogisch-therapeutischen<br />

Massnahmen, die Ausarbeitung einer neuen<br />

Leistungsvereinbarung mit dem Heilpädagogischen Zentrum<br />

in Schaan (als Folge der Revision der Invalidenversicherungsgesetzgebung),<br />

schliesslich die Neuregelung der<br />

Promotionsbestimmungen <strong>und</strong> der Durchlässigkeit auf der<br />

Sek<strong>und</strong>arstufe I. Damit wurden neue Übertrittsmöglichkeiten<br />

innerhalb der drei Sek<strong>und</strong>arschularten Gymnasium,<br />

Realschule <strong>und</strong> Oberschule geschaffen, welche den Schülerinnen<br />

<strong>und</strong> Schülern den Weg in die ihren Leistungen<br />

<strong>und</strong> Fähigkeiten am besten entsprechende Schularten<br />

ebnen. Klarere Regelungen gab es auch bei der Einteilung<br />

in die so genannten Leistungszüge <strong>und</strong> bei deren Wechsel.<br />

Beim Aufnahmeverfahren in die Sek<strong>und</strong>arschulen wurde<br />

neu die Möglichkeit geschaffen, dass Schülerinnen <strong>und</strong><br />

Schüler, welche keine Übertrittsempfehlung der Lehrperson<br />

erhalten, eine Prüfung absolvieren können.<br />

Die Vorbereitungsarbeiten für die Durchführung der<br />

Schweizerischen Lehrerinnen- <strong>und</strong> Lehrerbildungskurse<br />

2002 in Liechtenstein wurden intensiv weitergeführt, um<br />

den 2 500 bis 3 000 Lehrpersonen in den Sommerferien<br />

2002 gute Rahmenbedingungen für ihre Weiterbildung<br />

anbieten zu können. Dafür wurde eine eigene Homepage<br />

geschaffen: www.liecht-bild.li.<br />

Im Zusammenwirken mit dem Europarat <strong>und</strong> der Europäischen<br />

Union wurde auch in Liechtenstein das Jahr <strong>2001</strong> als<br />

Europäisches Jahr der Sprachen gefeiert. Mit verschiedenen<br />

Veranstaltungen wurde gezielt auf die Bedeutung <strong>und</strong> die<br />

Vorteile von Fremdsprachenkenntnissen hingewiesen.<br />

Gleichzeitig wurde auch darüber informiert, wie Sprachen<br />

erfolgreich gelernt werden können.<br />

Allgemeines<br />

Qualitätssicherung <strong>und</strong> -entwicklung (QS+E)<br />

Der Leitfaden für die QS +E - mit den drei Hauptbereichen<br />

«Der Unterricht <strong>und</strong> die Lehrperson», «Das Schulhaus»<br />

sowie «Das Schulwesen» - wurde in allen Landesschulen<br />

wie auch öffentlich präsentiert. Neben den schon laufenden<br />

Arbeiten in allen drei Bereichen wurden neu folgende in<br />

Angriff genommen:<br />

– Sämtliche öffentlichen Schulen <strong>und</strong> Kindergärten haben<br />

nach freier Methodenwahl zumindest ein Thema für die<br />

interne Evaluation der Schule in ihre Jahresplanung aufgenommen.<br />

Auf Wunsch der einzelnen Teams bietet die<br />

Pädagogische Arbeitsstelle des Schulamtes für die Vorbereitung,<br />

Durchführung <strong>und</strong> Auswertung der schulhausinternen<br />

Evaluation Unterstützung an.<br />

–Erstmals wurde unter Federführung des zuständigen<br />

Inspektorats an der Realschule Schaan eine externe Evaluation<br />

realisiert. Der abschliessende Bericht enthält auch<br />

einen Massnahmenkatalog.


–Mit dem «Klassencockpit» beteiligten sich auf den Schulstufen<br />

drei bis neun einige Lehrpersonen mit ihren Klassen<br />

in den Fachbereichen Deutsch <strong>und</strong> Mathematik versuchsweise<br />

an einem überregionalen Leistungsvergleich.<br />

–Ein Team der Universität Zürich evaluiert die Schülerbeurteilung<br />

der Primarschulen.<br />

– Sämtliche fünfzehnjährigen Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler<br />

unseres Landes waren bei PISA (Programme for International<br />

Student Assessment) beteiligt. Auftraggeber der<br />

Untersuchung PISA ist die Organisation für wirtschaftliche<br />

Zusammenarbeit <strong>und</strong> Entwicklung (OECD). Mit dieser<br />

umfassenden Kompetenzenmessung in den Fachbereichen<br />

Lesen, Mathematik <strong>und</strong> Naturwissenschaften soll<br />

die Leistungsfähigkeit der einzelnen Bildungssysteme<br />

untersucht werden. Erste Ergebnisse wurden Ende <strong>2001</strong><br />

vorgelegt <strong>und</strong> sind nun Gegenstand weiterer Auswertungsarbeiten.<br />

Zusammenfassend muss festgehalten<br />

werden, dass die durchschnittlichen Leistungen sowohl in<br />

Lesen wie auch in Naturwissenschaften nicht zu befriedigen<br />

vermögen, einzig in Mathematik schneiden unsere<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler gut ab.<br />

–In Zusammenarbeit mit dem GLLV (Gewerkschaftlicher<br />

Lehrerinnen- <strong>und</strong> Lehrerverein) <strong>und</strong> dem LCH (Lehrerinnen<br />

<strong>und</strong> Lehrer Schweiz) wurde eine repräsentative<br />

Umfrage zur Berufszufriedenheit durchgeführt. Die Ergebnisse<br />

werden im Frühjahr 2002 erwartet.<br />

Schulpsychologischer Dienst<br />

Bei der Schulpsychologin <strong>und</strong> dem Schulpsychologen gingen<br />

im Berichtsjahr insgesamt 390 Anmeldungen ein. Sie<br />

verteilen sich auf folgende Schularten: Kindergarten 138,<br />

Primarschulen 153, Oberschulen 30, Realschulen 23, Gymnasium<br />

11, 10. Schuljahr 2, Heilpädagogisches Zentrum 15,<br />

Privatschulen 2, Berufsschulen 8, andere 8.<br />

Bei 98 Kindern erfolgte die Anmeldung aufgr<strong>und</strong> des Wunsches<br />

nach Schulfähigkeitsabklärung, bei 4 aufgr<strong>und</strong> des<br />

Wunsches nach Abklärung der Kindergartgenfähigkeit.<br />

Die Gründe zur Anmeldung bei den anderen Kindern <strong>und</strong><br />

Jugendlichen waren Lern- <strong>und</strong> Verhaltensprobleme.<br />

Didaktische Medienstelle (DMS)<br />

Die vielfältigen Dienstleistungen der Didaktischen Medienstelle<br />

wurden im Berichtsjahr rege genutzt. Die Medienverleihzahlen<br />

stiegen von 13 537 im Vorjahr auf 14 045 an.<br />

Zum Benutzerkreis gehören neben den liechtensteinischen<br />

Lehrkräften auch Studentinnen <strong>und</strong> Studenten von Lehrerseminaren<br />

<strong>und</strong> Pädagogischen Hochschulen sowie die<br />

Schülerschaft der Weiterführenden Schulen Liechtensteins.<br />

Gegen Entrichtung einer Jahresgebühr steht die Stelle auch<br />

den Lehrkräften der Nachbargemeinden in der Schweiz<br />

offen. Breiten Raum nahm das Kursangebot der DMS im<br />

Bereich ICT (Lernsoftware) ein. Es wurden 12 Kurse durchgeführt.<br />

Die zur Verfügung stehenden Verleihgeräte <strong>und</strong><br />

die Medienwerkstatt mit der digitalen Filmschnittanlage<br />

<strong>und</strong> weiteren audiovisuellen Einrichtungen waren gut ausgelastet.<br />

Mitte November konnte die DMS das «25-jährige<br />

Dienstjubiläum» feiern.<br />

Amtlicher Lehrmittelverlag<br />

Neben dem termingerechten Ankauf <strong>und</strong> dem Bereitstellen<br />

der Lehrmittel für alle Stufen zum Schuljahrbeginn wurden<br />

wie üblich die in Liechtenstein verlegten Bücher an den<br />

Buchhandel im In- <strong>und</strong> Ausland verkauft. Daneben fanden<br />

viele Beratungen für neu eintretende Lehrerinnen <strong>und</strong> Lehrer<br />

sowie Aushilfslehrpersonen statt.<br />

Immer mehr Raum nehmen Lernprogramme für Computer<br />

ein, welche die traditionellen Lehrmittel ergänzen.<br />

Bildungswesen<br />

<strong>2001</strong> wurde das Liechtensteinische Sagenbuch von Otto<br />

Seger in einer Faksimileausgabe neu aufgelegt. Damit<br />

konnte einem langjährigen Wunsch weiter Kreise entsprochen<br />

werden. In der Naturk<strong>und</strong>lichen Reihe erschienen die<br />

Broschüren «Moose <strong>und</strong> Flechten» <strong>und</strong> «Spinner <strong>und</strong><br />

Schwärmer».<br />

Die Verlagsleiterin bereitete in diesem Jahr den Beitritt<br />

Liechtensteins zur Interkantonalen Lehrmittelzentrale (ilz)<br />

vor, der ab dem Jahre 2002 dem Staat ideelle <strong>und</strong> finanzielle<br />

Vorteile bringen wird.<br />

Pädagogische Arbeitsstelle des Schulamtes<br />

Die Pädagogische Arbeitsstelle des Schulamtes kann wiederum<br />

auf ein arbeitsintensives Jahr zurückblicken. Es darf<br />

erwähnt werden, dass die Pädagogische Arbeitsstelle auf<br />

eine hervorragende schulamtsinterne Teamarbeit zählen<br />

durfte. Exemplarisch sollen folgende Tätigkeiten erwähnt<br />

werden:<br />

Der neue <strong>und</strong> bereits wieder zweijährige Lehrplan für das<br />

Fürstentum Liechtenstein wurde relativ breit evaluiert. Auf<br />

der Gr<strong>und</strong>lage der Evaluationsresultate wird der Lehrplan<br />

im Jahr 2002 revidiert <strong>und</strong> optimiert.<br />

Im Bereich der pädagogisch-therapeutischen Massnahmen<br />

<strong>und</strong> der Sonderschulung entstand eine neue Verordnung,<br />

welche administrative Abläufe vereinfacht <strong>und</strong> vereinheitlicht.<br />

Ein neuer Pädagogischer Mitarbeiter bietet für diese<br />

Förderbereiche fachliche Beratung <strong>und</strong> Unterstützung für<br />

Eltern <strong>und</strong> Lehrpersonen an.<br />

Die Unterstützung <strong>und</strong> Beratung ganzer Lehrerteams wurde<br />

im Jahr <strong>2001</strong> intensiviert. Erwähnenswert dabei ist die<br />

Begleitung der Lehrplanarbeit der gymnasialen Oberstufe,<br />

die Evaluation einer Realschule, die Mitarbeit bei internen<br />

Fortbildungen des 10. Schuljahres, die Unterstützung <strong>und</strong><br />

Begleitung von Lehrpersonen oder die Moderation bei der<br />

Entstehung von schulinternen Leitbildern.<br />

Die Redaktion von «Schule heute», dem Informations- <strong>und</strong><br />

Mitteilungsblatt des Schulamtes, zählt ebenfalls zu den<br />

Aufgaben der Pädagogischen Arbeitsstelle. Erwähnenswert<br />

ist auch die Mitarbeit bei der Organisation der Schweizerischen<br />

Lehrerinnen- <strong>und</strong> Lehrerbildungskurse, welche 2002<br />

in Vaduz stattfinden.<br />

Arbeitsstelle Schulinformatik (assi)<br />

Die Arbeitsstelle Schulinformatik (assi) kann nun auf die<br />

Mitarbeit von vier Technikern <strong>und</strong> einem Informatik-<br />

Pädagogen zählen. Die wachsende Anzahl von zu betreuenden<br />

Schulen <strong>und</strong> Arbeitsplätzen macht auch in den kommenden<br />

Jahren weitere personelle Aufstockungen nötig.<br />

Insbesondere die Primarschulen verlangen immer mehr<br />

nach Supportleistungen. Die Techniker haben die Verantwortung<br />

für die Schulen unter sich aufgeteilt <strong>und</strong> sich<br />

innerhalb spezifischer Aufgabengebiete spezialisiert, so<br />

dass die vielfältigen Arbeiten klar geregelt werden konnten.<br />

Die Bewirtschaftung der ICT-Lehrerweiterbildung ist ebenfalls<br />

der assi übertragen worden. So ist es nun möglich,<br />

auch kurzfristig Kurse zu aktuellen Themen anzubieten.<br />

Schulnetz<br />

Im Herbst <strong>2001</strong> konnten die letzten Schulen an das Glaskabel<br />

angeschlossen werden; sie haben nun einen komfortablen<br />

Netzanschluss. Ein Schwerpunkt der Arbeit lag in der<br />

technischen Neuorientierung verschiedenster Dienste, die<br />

teilweise von der Fachhochschule in den Verantwortungsbereich<br />

der assi überführt wurden. Diese Arbeiten werden<br />

im Jahr 2002 weitergeführt. Teilweise erneuert wurde die<br />

91


92<br />

Bildungswesen<br />

Serverfarm mit den zentralen Diensten. Insbesondere<br />

den Sicherheitsaspekten wurde grosse Aufmerksamkeit geschenkt.<br />

Neues Lernen<br />

Lingua D<br />

Die Hauptarbeit des Ateliers «Neues Lernen» betraf auch<br />

dieses Jahr das Lingua D Projekt der Europäischen Union<br />

mit dem Titel «Neues Lernen goes Europe». Über 50 Lehrpersonen<br />

aus 12 Ländern evaluieren die vom Atelier entwickelten<br />

Unterrichtsmaterialien <strong>und</strong> Unterrichtspläne. Im<br />

April wurde eine Ausbildungswoche für Neueinsteiger in<br />

Monopoli (Süditalien) durchgeführt, im Mai ein Arbeitstreffen<br />

in Barcelona <strong>und</strong> im November eine weitere Arbeitswoche<br />

in Vaduz. In der Zwischenzeit wurden die Änderungen<br />

am Material im Atelier durchgeführt. Einzelne Partnerschulen<br />

wurden besucht, da eine Ausbildung von zusätzlichen<br />

Lehrpersonen vor Ort gewünscht wurde. Folgende<br />

Sprachen werden bearbeitet: Deutsch für Fremdsprachige,<br />

Englisch, Spanisch <strong>und</strong> Französisch. Die Europäische Union<br />

hat für das dreijährige Projekt einen Beitrag von EUR<br />

430 000.— zugesagt. Somit koordinieren wir eines der<br />

grössten Lingua Projekte der EU.<br />

Unterrichtsmaterial<br />

Für die Fächer Geschichte <strong>und</strong> Geografie wurden die erstellten<br />

Unterrichtsmaterialien für den Bedarf in Liechtenstein<br />

kopiert. Für das neu vorgeschriebene Französischlehrmittel<br />

wurde Zusatzmaterial erstellt.<br />

3. Tagung «Neues Lernen»<br />

Vom 21. bis 24. November <strong>2001</strong> wurde im SZM <strong>und</strong> in der<br />

OSV die 3. Tagung «Neues Lernen» durchgeführt. Die<br />

Tagung stand unter dem Motto «Communication through<br />

Language - Language through Communication». 30 Referenten<br />

<strong>und</strong> Referentinnen aus 15 Ländern boten den<br />

Tagungsbesuchern die Möglichkeit, in Workshops innovative<br />

Ideen zur Unterrichtsgestaltung kennen zu lernen. Neu<br />

wurden dieses Jahr den Schulen Auftritte von so genannten<br />

«Edutainern» für den Fremdsprachenunterricht angeboten.<br />

Karaoke, Storytelling, Pantomime <strong>und</strong> Theater fanden bei<br />

Lehrpersonen, Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern grossen Anklang.<br />

Lehrerfortbildung/Besuche<br />

Für Lehrpersonen aus der Region sowie für spezielle Interessentengruppen<br />

(DaZ, Junglehrer/-innen) wurden Fortbildungskurse<br />

durchgeführt. Wie in den vergangenen Jahren<br />

wurde das Atelier von vielen Interessenten aus dem Ausland<br />

besucht. Für sie wurden Demonstrations-Lektionen gehalten<br />

<strong>und</strong> Unterrichtsbesuche organisiert.<br />

Sprachassistenten<br />

Neues Lernen betreut die 11 derzeitigen Sprachassistenten<br />

<strong>und</strong> -assistentinnen. Nach einem Einführungskurs wurde an<br />

regelmässigen Treffen ihr Einsatz im Unterricht besprochen.<br />

Einige der Sprachassistentinnen nutzen die Infrastruktur<br />

<strong>und</strong> das Know-how des Ateliers, um eigenes Unterrichtsmaterial<br />

zu erstellen.<br />

Kommissionen, Arbeitsgruppen <strong>und</strong><br />

Vereinigungen<br />

Schulrat<br />

Der Schulrat befasste sich im Berichtsjahr mit folgenden<br />

Geschäften:<br />

–Umteilung bzw. Übertritt von Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern<br />

in eine andere Schulart,<br />

– Rückstellung von schulpflichtigen Kindern um ein Jahr<br />

bzw. Erteilung der Bewilligung zum vorzeitigen Kindergarten-<br />

bzw. Schuleintritt,<br />

–freiwillige Wiederholung bzw. Überspringen einer Primarschulstufe,<br />

–Vorzeitige Ausschulung,<br />

–Aufnahme in das 10. Schuljahr,<br />

– Aufnahme in das Liecht. Gymnasium von CH-Schülern,<br />

– Festsetzung der obligatorischen Weiterbildung für Lehrkräfte,<br />

–Neubestellung von Schulleitungen,<br />

–Eintritte <strong>und</strong> Austritte am Heilpädagogischen Zentrum,<br />

–eine Beschwerde wegen Umteilung einer Schülerin in<br />

eine andere Schulart,<br />

–sieben Beschwerden betreffend Nichtpromotion <strong>und</strong> eine<br />

Beschwerde betreffend Betragensnote.<br />

Aufgr<strong>und</strong> des Übertrittsverfahrens von der Primarschule in<br />

die Sek<strong>und</strong>arschulen hatte der Schulrat in vier Streitfällen<br />

(keine Einigkeit zwischen Eltern <strong>und</strong> Lehrpersonen) zu entscheiden.<br />

Diese Entscheide führten in zwei Fällen zu Rekursen.<br />

Der Integration von zwei behinderten Kindern in den<br />

öffentlichen Kindergarten, von drei Kindern in die Primarschule,<br />

von einer Schülerin in die Oberschule sowie von<br />

einem Schüler in das 10. Schuljahr stimmte der Schulrat zu.<br />

Bei fünf Schülerinnen bzw. Schülern bewilligte der Schulrat<br />

den Verbleib an der Primarschule mit integrativer Sonderschulung.<br />

Maturakommission<br />

Die Maturakommission (Präsident Dr. Rudolf Hagen) hat die<br />

schriftlichen Prüfungen in den Fächern Deutsch, Englisch,<br />

Französisch, Mathematik <strong>und</strong> Latein bzw. Wirtschaftswissenschaften<br />

in der Zeit vom 5. - 11. April <strong>2001</strong> im Vaduzersaal<br />

durchgeführt. Die 564 mündlichen Prüfungen in den<br />

Fachbereichen Deutsch, Englisch, Französisch, Latein, Geschichte,<br />

Philosophie, Volkswirtschaft, Biologie, Chemie,<br />

Geografie, Mathematik <strong>und</strong> Physik fanden in der Zeit vom<br />

7. - 11. Mai <strong>und</strong> vom 14. - 17. Mai <strong>2001</strong> am Gymnasium<br />

statt. Wie in den letzten Jahren wurden die Mitglieder der<br />

Unterrichtskommission des Liechtensteinischen Gymnasiums<br />

als Experten zu den mündlichen Prüfungen beigezogen.<br />

Von den 94 Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern der 5 Maturaklassen<br />

konnten alle zu den Maturaprüfungen zugelassen werden.<br />

In der Maturafeier am 23. Mai <strong>2001</strong> erhielten 42<br />

Maturandinnen <strong>und</strong> 47 Maturanden das Maturazeugnis (50<br />

Typus B, 39 Typus E).<br />

Kommission zur Prüfung von provisorisch<br />

angestellten Lehrpersonen<br />

Im Berichtsjahr <strong>2001</strong> traf sich die Kommission an 8 Nachmittagen<br />

zur Abnahme der Prüfungen in Schulgesetzgebung,<br />

Staatsk<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Geschichte. Insgesamt legten<br />

55 Lehrerinnen <strong>und</strong> Lehrer die Prüfungen ab, dabei haben<br />

53 Kandidatinnen <strong>und</strong> Kandidaten die Prüfungen im ersten<br />

Anlauf erfolgreich bestanden. Die entsprechenden Kurse in<br />

den geforderten Prüfungsfächern wurden an insgesamt 9<br />

Tagen abgehalten <strong>und</strong> von 60 Lehrkräften besucht. Schriftliche<br />

Arbeiten anstelle der betreffenden Prüfungen wurden<br />

im Berichtsjahr keine eingereicht.<br />

Dachverband der Elternvereinigungen<br />

Der Dachverband der Elternvereinigungen der Liechtensteinischen<br />

Schulen besteht aus 13 Mitgliedervereinen <strong>und</strong><br />

dem durch die Delegiertenversammlung gewählten Vorstand.


Das Vereinsjahr des Dachverbandes war schwerpunktmässig<br />

von nachfolgend aufgeführten Aktivitäten geprägt:<br />

8 Vorstandssitzungen, 2 Delegiertenversammlungen, 1<br />

öffentliche Grossveranstaltung des Dachverbandes zusammen<br />

mit dem Schulamt zur offiziellen Inkraftsetzung des<br />

Projektes «Qualitätssicherung <strong>und</strong> -entwicklung an den<br />

liechtensteinischen Schulen», Stellungnahmen zu verschiedenen<br />

Themen, Erfahrungsaustausch mit Mitgliedern sowie<br />

Vortrags- <strong>und</strong> Diskussionsabende.<br />

Im Weiteren wurden in verschiedenen Kommissionen,<br />

Beiräten <strong>und</strong> Arbeitsgruppen - zum Teil in Koordination mit<br />

dem Schulamt - aktuelle Projekte bearbeitet. Speziell zu<br />

erwähnen sind die Projekte bzw. Aktivitäten «Internetauftritt<br />

des DEV», Wettbewerb «Erlebnis Schulweg», Stellungnahme<br />

zur Vernehmlassung der <strong>Regierung</strong> zur Neufassung<br />

des Lehrerdienstgesetzes sowie der Kontaktaufbau im<br />

Rahmen eines Treffens mit dem Dachverband der Schweizerischen<br />

Elternvereinigungen.<br />

Im Rahmen der Mitgliedschaft der «European Parents Association<br />

EPA» ergaben sich folgende Aktivitäten: Treffen der<br />

deutschsprachigen Länder in Bonn, Präsidentenkonferenz<br />

<strong>und</strong> Verwaltungsratssitzung in Brüssel, Abschlussveranstaltung<br />

des Projektes «Connect» (Multikulturelles Jahr) sowie<br />

die Generalversammlung in Rotterdam. Mit der Beteiligung<br />

an internationalen Projekten ist die Teilnahme der Elternvereinigung<br />

PS Triesen am Projekt «Connect» erwähnenswert.<br />

Mit ihrem «Multikulturellen Jahr» an der Primarschule Triesen<br />

wurde das Projekt von über 40 europaweiten Beteiligungen<br />

unter die fünf Finalisten gewählt <strong>und</strong> wurde anlässlich<br />

der Generalversammlung <strong>und</strong> Preisverleihung in Rotterdam<br />

international vorgestellt.<br />

Mit dem Start des Wettbewerbes «Erlebnis Schulweg» will<br />

der DEV Impulse zum Thema Verkehr setzen. Anlässlich<br />

einer öffentlichen Veranstaltung wird der DEV im Frühjahr<br />

2002 Preise an Schulklassen <strong>und</strong> Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler<br />

verleihen <strong>und</strong> so einen Beitrag zum Thema «Verkehrssicherung<br />

in den Gemeinden» für das Jahr 2002 setzen.<br />

Im Jahr 2002 werden sich verschiedene Delegierte von<br />

Elternvereinen intensiv mit dem Thema Schulwegsicherung<br />

<strong>und</strong> Verkehr auseinandersetzen. Die Elternvereinigung<br />

Schaan hat zu diesem Zweck eine Arbeitsgruppe Verkehr<br />

gegründet. Mit Einsitznahme des Präsidenten wird sich der<br />

DEV-Vorstand aktiv an der Entwicklung <strong>und</strong> der Umsetzung<br />

beteiligen.<br />

Der Dachverband der Elternvereinigungen wird sich im Jahr<br />

2002 für die finanzielle Besserstellung des Verbandes bei<br />

der <strong>Regierung</strong> bemühen, um künftig Projekte der Mitgliedervereine<br />

in den Gemeinden finanziell aktiv zu initiieren<br />

<strong>und</strong> zu unterstützen.<br />

Ferner wird sich der Dachverband der Elternvereinigungen<br />

für die Forcierung der Planung des geplanten «Schulzentrums<br />

Unterland II» einsetzen.<br />

Bericht über die Schularten, einzelne<br />

Fachbereiche <strong>und</strong> weitere Institutionen<br />

des liechtensteinischen Schulwesens<br />

Kindergarten<br />

Im Schuljahr <strong>2001</strong>/02 besuchten 862 Kinder in 58 Klassen<br />

den Kindergarten. Ein Schwerpunkt in der Arbeit der Kindergärtnerinnen<br />

bestand in der Umsetzung des neuen<br />

Bildungswesen<br />

Lehrplans auf die Unterrichtsebene. Viel Zeit <strong>und</strong> Energie<br />

haben die Kindergärtnerinnen in die Entwürfe ihrer<br />

Wochenplanungen investiert, die den Anforderungen des<br />

Lehrplans entsprechen. In zwei Kindergärtnerinnenkonferenzen<br />

wurde das Leitbild für den Kindergarten fertig<br />

gestellt <strong>und</strong> das Thema Vernetzung aus dem Lehrplan für<br />

den Kindergarten nochmals aufgearbeitet. An ihren Konferenzen<br />

befassten sich die Kindergartenleiterinnen mit folgenden<br />

Themen: Ergebnisse der Lehrplanevaluation, Leitbild<br />

Kindergarten, Alternieren im Kindergarten, Vorverlegung<br />

des Einschreibetermins, Qualitätssicherung <strong>und</strong> -entwicklung<br />

, interne <strong>und</strong> externe Evaluation, Jahresplanung,<br />

Wochenplanung Kindergarten. Das Suchtpräventionsprojekt<br />

«Seelenvogel» wurde in den Kindergärten von Triesen<br />

durchgeführt. Das Projekt «Computer im Kindergarten»<br />

wurde abgeschlossen. Im Kindergarten Ebenholz Vaduz<br />

wird erstmals mit dem Modell «integrierter DaZ-Unterricht»<br />

gearbeitet. Die Berufseinführung für Jungkindergärtnerinnen<br />

wurde erstmals in Zusammenarbeit mit Betreuerinnen<br />

durchgeführt. Diese besuchten spezielle Weiterbildungsangebote<br />

des Schulamtes. In der Arbeitsgruppe «Basisstufe»<br />

der EDK-Ost arbeitete eine Vertreterin aus Liechtenstein<br />

mit. Im April <strong>2001</strong> veröffentlichte diese Arbeitsgruppe<br />

einen Zwischenbericht, im Oktober <strong>2001</strong> wurde der Projektplan<br />

«Durchführung gemeinsamer Schulversuche der<br />

Gr<strong>und</strong>stufe <strong>und</strong> der Basisstufe im Rahmen der EDK-Ost» an<br />

die Erziehungsdirektoren weitergeleitet. Ein grosses Ziel dieser<br />

gesamten Arbeit ist, die Problematik um den Übertritt<br />

Kindergarten - Schule zu verbessern.<br />

Primarschule<br />

An den 14 Primarschulen wurden im Schuljahr <strong>2001</strong>/2002<br />

132 Klassen mit insgesamt 2 122 Schülerinnen <strong>und</strong><br />

Schülern geführt. Schwerpunkte in der Arbeit der Primarschulen<br />

bildeten die interne Evaluation des neuen Lehrplans,<br />

die Qualitätssicherung <strong>und</strong> -entwicklung im Bereich<br />

der internen <strong>und</strong> externen Evaluation (die Primarschule Triesen<br />

wird in diesem Berichtsjahr als erste Primarschule extern<br />

evaluiert), die schriftliche Ergänzung zum Elterngespräch,<br />

die Änderung im Übertrittsverfahren (anstelle des zweiten<br />

Zuweisungsgesprächs findet neu eine Prüfung bei Uneinigkeit<br />

statt), die versuchsweise Einführung des «Klassencockpits»<br />

(ein Modulsystem mit Aufgabensammlungen in<br />

Mathematik <strong>und</strong> Sprache, die der Lehrperson zur Standardisierung<br />

<strong>und</strong> Selbstevaluation dient) <strong>und</strong> die Weiterbildung<br />

im Bereich der Informatik.<br />

Die Primarschulen haben in den letzten Jahren eine engagierte<br />

<strong>und</strong> positive Schulentwicklungsarbeit betrieben. Es<br />

gilt nun, diese Arbeit konkret im Unterricht umzusetzen<br />

<strong>und</strong> zu evaluieren.<br />

Kommission «Schulleitung an der Primarschule»<br />

Die Schulleitung wird heute als «Motor der Schulentwicklung»<br />

verstanden. Sie übernimmt nicht nur administrative<br />

Führung einer Schule, sie führt vor allem die Schule innovativ;<br />

sie ist Schnittstelle nach aussen, erkennt, welches die<br />

gemeinsamen Ziele des Teams sind, <strong>und</strong> initiiert situationsbezogene<br />

Prozesse. Weil die Schule als Kollektiv verstanden<br />

wird, werden an die Leitung der einzelnen Schule ganz<br />

neue Anforderungen gestellt.<br />

Die Kommission «Schulleitung an der Primarschule» wird<br />

ihren Abschlussbericht auf Ende des Schuljahres <strong>2001</strong>/02<br />

der <strong>Regierung</strong> unterbreiten.<br />

Kommission «Bridging the Gap»<br />

Seit 1996 wird an den Primarschulen ab der 3. Klasse Englisch<br />

unterrichtet. Pro Woche werden 90 Minuten bzw. 2<br />

Lektionen zu 45 Minuten abgehalten. Eine davon findet in<br />

93


94<br />

Bildungswesen<br />

Form einer eigentlichen Englischlektion statt, die zweite<br />

Lektion wird durch Unterrichtsimpulse in anderen Fächern<br />

abgedeckt. Sie wird als «1+1 Modell» bezeichnet. Die<br />

<strong>Regierung</strong> hat im Jahre 2000 eine Kommission mit der<br />

Bezeichnung «Bridging the Gap» gebildet, welche aus<br />

Lehrpersonen der Primar- wie der Weiterführenden Schulen<br />

besteht. Die Kommission hat die Aufgabe, sowohl die<br />

Erfahrungen mit dem Englischunterricht auf der Primarschule<br />

als auch den Übergang <strong>und</strong> die Weiterführung des<br />

Englischunterrichts an den Weiterführenden Schulen auszuleuchten<br />

<strong>und</strong> gegebenenfalls Vorschläge der <strong>Regierung</strong> zu<br />

unterbreiten. So ist beispielsweise zu überprüfen, ob das<br />

Modell «1+1» beibehalten oder zwei eigenständige Unterrichtslektionen<br />

für Englisch in die St<strong>und</strong>entafel aufgenommen<br />

werden.<br />

Oberschule<br />

430 Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler wurden im Schuljahr <strong>2001</strong>/<br />

2002 in 32 Klassen (davon 5 Kleinklassen) unterrichtet.<br />

117 Jugendliche traten im Sommer in die Berufswelt <strong>und</strong><br />

ins Freiwillige 10. Schuljahr über. Zehn schafften den Übertritt<br />

in die Realschule.<br />

104 Schüler <strong>und</strong> Schülerinnen (24.6 % des Jahrgangs) traten<br />

aus den Primarschulen in die Oberschule über. Weitere<br />

30 Jugendliche wurden aus der Realschule, aus dem Heilpädagogischen<br />

Zentrum, aus dem Ausland <strong>und</strong> aus dem<br />

Intensivkurs für Fremdsprachige in die Oberschule umgeteilt.<br />

Die Gesamtschülerzahl blieb auf tiefem Niveau stabil.<br />

Um die unterschiedlich begabten Jugendlichen noch individueller<br />

fördern zu können, wurden in Englisch <strong>und</strong> Mathematik<br />

Leistungszüge eingeführt. Neu gibt es jetzt auch nach der<br />

zweiten Klasse eine Übertrittsmöglichkeit in die Realschule.<br />

Die Arbeit der Lehrpersonen konzentrierte sich auf die<br />

Umsetzung <strong>und</strong> Evaluation des neuen Lehrplans <strong>und</strong> der<br />

Qualitätssicherung <strong>und</strong> -entwicklung. In der Fortbildung lag<br />

der Schwerpunkt im Bereich EDV <strong>und</strong> dem Umgang mit<br />

verhaltensauffälligen Jugendlichen.<br />

Realschule<br />

Am Ende des Schuljahres 2000/<strong>2001</strong> traten 175 Jugendliche<br />

aus den Realschulen in die Arbeits- <strong>und</strong> Berufswelt ein.<br />

686 Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler wurden zu Beginn des Schuljahres<br />

<strong>2001</strong>/2002 in 43 Klassen unterrichtet. Neu sind 192<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler in die Realschulen eingetreten.<br />

Zu Beginn des Schuljahres <strong>2001</strong>/2002 wechselten 10<br />

Jugendliche von der ersten Klasse der Oberschulen in die<br />

erste Klasse der Realschulen. Im Berichtsjahr wurden 15<br />

Jugendliche aus der sechsten <strong>und</strong> siebten Schulstufe sowie<br />

6 Jugendliche aus der achten Schulstufe in die Oberschulen<br />

umgeteilt. Nach der ersten Klasse Realschule wechselten 4<br />

Jugendliche in die zweite Klasse des Liechtensteinischen<br />

Gymnasiums (LG). Nach der dritten bzw. vierten Klasse<br />

Realschule wurden 8 Jugendliche in die vierte Klasse des<br />

Liechtensteinischen Gymnasiums aufgenommen. 6 Jugendliche<br />

wurden im Berichtsjahr aus den verschiedenen Stufen<br />

des LG in die Realschulen relegiert.<br />

Die Realschulen Triesen <strong>und</strong> Eschen präsentierten ihre Leitbilder<br />

der Öffentlichkeit. Die Realschule Schaan wurde im<br />

Frühsommer als erste Schule unseres Landes extern evaluiert.<br />

Die Evaluation bezog sich auf die drei Themenbereiche<br />

Unterricht, Schule als Organisation <strong>und</strong> auf das Umfeld<br />

der Schule. Die einzelnen Teams der Realschulen bemühten<br />

sich nicht nur um ein angenehmes Schulklima, sondern<br />

auch um das Wachsen einer eigenen Schulhauskultur, um<br />

den Lernerfolg der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler nachhaltig zu<br />

fördern.<br />

Freiwilliges 10. Schuljahr<br />

Im Schuljahr <strong>2001</strong>/02 wurde das Freiwillige 10. Schuljahr<br />

zum zweiten Mal nach dem neuen Konzept geführt. Insgesamt<br />

besuchten 32 Mädchen <strong>und</strong> 19 Knaben die drei<br />

Schwerpunkte «Pro lingua», «Cyberclass» <strong>und</strong> «Zukunftsbrücke».<br />

Den Schwerpunkt Pro lingua besuchten 11<br />

Mädchen <strong>und</strong> 4 Knaben. 15 Mädchen <strong>und</strong> 9 Knaben wurden<br />

in der Cyberclass unterrichtet. 6 Mädchen <strong>und</strong> 6 Knaben<br />

besuchten das Angebot Zukunftsbrücke. Der Anstieg<br />

der Schülerzahl um 30 % dokumentiert, dass das neue<br />

Konzept mit den drei Schwerpunktklassen Anklang findet<br />

<strong>und</strong> sich bewährt.<br />

Liechtensteinisches Gymnasium<br />

Im Schuljahr <strong>2001</strong>/2002 besuchten 336 Schülerinnen <strong>und</strong><br />

338 Schüler, gesamthaft somit 674 Jugendliche, in 38 Klassen<br />

das Gymnasium. 107 Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler traten<br />

im August <strong>2001</strong> neu in die ersten Klassen ein. Aus den<br />

Realschulen wechselten 12 Schüler in die zweite bzw. vierte<br />

Klasse des Gymnasiums.<br />

Im Mai <strong>2001</strong> konnten 42 Maturantinnen <strong>und</strong> 47 Maturanten<br />

ihre Gymnasialzeit mit dem Bestehen der Maturaprüfungen<br />

erfolgreich abschliessen. Es war der bisher grösste<br />

Maturajahrgang <strong>und</strong> die 50. Maturaprüfung, die am Gymnasium<br />

seit 1943 durchgeführt wurde. Dieses Jubiläum war<br />

Anlass für ein Ehemaligentreffen im Juni <strong>2001</strong>. Im Rahmen<br />

des kleinen Festes am LG <strong>und</strong> im Rathaussaal Schaan wurden<br />

besonders die fünf Maturi geehrt, die 1941 am Collegium<br />

Marianum maturiert hatten <strong>und</strong> somit ihr 50-jähriges<br />

Maturajubiläum feiern konnten.<br />

Mit dem Eintritt von 5 neuen Lehrerinnen <strong>und</strong> 10 Lehrern<br />

vergrösserte sich das Kollegium auf 92 Lehrpersonen. Die<br />

<strong>Regierung</strong> hat für die Mandatsdauer von 2000 bis 2003 das<br />

Rektorat neu bestellt. Mit Rektor Josef Biedermann <strong>und</strong><br />

Prorektor Helmut Konrad wirkt neu Eugen Nägele als Prorektor<br />

in der Schulleitung mit. Der Vorbereitungslehrgang<br />

Fachhochschule wurde organisatorisch wieder vom Gymnasium<br />

getrennt.<br />

An den Sitzungen des Rektorats <strong>und</strong> der Steuergruppe<br />

sowie an den Konferenzen der Fachvorstände wurden<br />

neben den regelmässig im Ablauf eines Schuljahres anfallenden<br />

Aufgaben schwerpunktmässig folgende Themen<br />

bearbeitet: Lehrplanarbeit für die gymnasiale Oberstufe<br />

sowie weitere Planungsarbeit für die Umsetzung der<br />

REGYOS ab dem Schuljahr <strong>2001</strong>/2002; Weiterführung der<br />

Erarbeitung von Feinzielen zum Lehrplan der 2. Klasse <strong>und</strong><br />

Erarbeitung der St<strong>und</strong>entafel für die 3. Klasse des Gymnasiums<br />

(8. Schulstufe); Auseinandersetzung mit dem Thema<br />

«Notengebung»; Umsetzung des Projektes Informations-<br />

Kommunikations-Technologie (IKT); Planung <strong>und</strong> Durchführung<br />

der Sonderwoche <strong>und</strong> der schulinternen Fortbildung;<br />

Qualitätssicherung <strong>und</strong> -entwicklung am LG mit Weiterführung<br />

des COMENIUS-Projekts «Evaluation von Schule<br />

<strong>und</strong> Unterricht»; Raumprobleme <strong>und</strong> schulorganisatorische<br />

Auswirkungen am Schulzentrum Mühleholz; Fortsetzung<br />

der Sanierung des Schulzentrums. Eine grosse Leistung<br />

erbrachten die Lehrpersonen mit der Erarbeitung der Lehrpläne<br />

für die Gr<strong>und</strong>lagen- <strong>und</strong> die Profilfächer der neuen<br />

Oberstufe. Sehr wertvoll war dabei die Unterstützung durch<br />

die Mitglieder der Unterrichtskommission.<br />

Zur Information über die wichtigsten Reformen am Gymnasium<br />

konnte eine schön gestaltete <strong>und</strong> illustrierte Broschüre<br />

über das LG mit den neuen St<strong>und</strong>entafeln <strong>und</strong> den wichtig-


sten Angaben über die Ziele <strong>und</strong> den Bildungsauftrag der<br />

gymnasialen Unter- <strong>und</strong> Oberstufe herausgegeben werden.<br />

Für die interessierten Eltern, Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler wurden<br />

mehrere Informationsabende durchgeführt.<br />

Einen vertieften Einblick in das Schulgeschehen <strong>und</strong> einen<br />

guten Überblick über die grosse Schulgemeinschaft ermöglichen<br />

der umfangreiche LG-Jahresbericht <strong>und</strong> das viermal<br />

jährlich erscheinende Mitteilungsblatt »LGymnachrichten».<br />

Berufsmittelschule<br />

Die Berufsmittelschule bietet Absolventinnen <strong>und</strong> Absolventen<br />

einer Berufsausbildung in einem 4 Semester dauernden<br />

Lehrgang die Möglichkeit, die Berufsmatura zu erlangen.<br />

Damit verb<strong>und</strong>en ist die Zugangsberechtigung zu allen<br />

Hochschuleinrichtungen in Liechtenstein <strong>und</strong> Österreich<br />

sowie der Fachhochschulen der Schweiz.<br />

Im Wintersemester des Schuljahres 2000/<strong>2001</strong> wurden 67,<br />

im Sommersemester wegen der letztmaligen Durchführung<br />

des dreisemestrigen Lehrgangs noch 45 Studentinnen <strong>und</strong><br />

Studenten unterrichtet. 21 Personen haben das Berufsmaturitätszeugnis<br />

erhalten.<br />

Neben den traditionellen Schwerpunkten Technik <strong>und</strong> Wirtschaft<br />

wurde durch die Einführung des Schwerpunkts<br />

Gestalten die Attraktivität für das Schuljahr <strong>2001</strong>/2002<br />

erhöht.<br />

Religionsunterricht<br />

Ein wesentlicher Schwerpunkt im Jahr <strong>2001</strong> war die Einführung<br />

des Faches «Religion <strong>und</strong> Kultur» auf der Oberstufe<br />

des Liechtensteinischen Gymnasiums. Nachdem das Erzbistum<br />

Vaduz Ende 2000 seine Zustimmung gab, den konfessionellen<br />

Religionsunterricht als Wahlpflichtfach anzubieten,<br />

bestand die Möglichkeit, das Fach «Religion <strong>und</strong> Kultur»<br />

einzuführen. In der ersten Hälfte des Jahres wurden die<br />

dafür notwendigen Vorarbeiten geleistet, ein Lehrplan<br />

wurde ausgearbeitet <strong>und</strong> von den Universitäten Zürich <strong>und</strong><br />

Salzburg begutachtet. Die Eltern der von der Neuregelung<br />

betroffenen Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler wurden ausführlich<br />

über die Wahlmöglichkeit informiert.<br />

Ein zweiter Schwerpunkt betraf die Weiterarbeit an der<br />

vom Erzbischof eingebrachten Vereinbarung zur Neuregelung<br />

des Religionsunterrichtes an den öffentlichen Schulen.<br />

Im Rahmen der Weiterbildungsveranstaltungen für die Religionslehrkräfte<br />

wurde eine Ausstellung über die Weltreligionen<br />

organisiert, die sehr gut besucht wurde.<br />

Textiles <strong>und</strong> Technisches Gestalten <strong>und</strong><br />

Haushaltk<strong>und</strong>e<br />

Im Jahre <strong>2001</strong> kam der neue Lehrplan, welcher 1999 für 2<br />

Jahre provisorisch in Kraft gesetzt wurde, voll zum Tragen.<br />

Die verbindlichen Grobziele sowie die dazu erarbeiteten<br />

Feinziele bildeten den Schwerpunkt bei den Vorbereitungen.<br />

Ein weiterer wichtiger Punkt war die Vernetzung innerhalb<br />

der einzelnen Unterrichtsfächer. Um diesen Gedanken<br />

verwirklichen zu können, benötigt es eine längerfristige Planung<br />

zwischen Klassenlehrpersonen <strong>und</strong> den Lehrpersonen<br />

für Textiles Gestalten.<br />

Besonders die musischen Fächer sollen einen Ausgleich schaffen<br />

in unserer so hektischen <strong>und</strong> kopflastigen Zeit. Sie sollen<br />

auch Anregungen bieten für die Hobby- <strong>und</strong> Freizeitgestaltung,<br />

welche als Ausgleich zur Berufsarbeit gesehen werden<br />

können. Unsere Jugendlichen haben das Recht, während ihrer<br />

Pflichtschulzeit eine breite Palette des Lehrens <strong>und</strong> Lernens<br />

mit auf den Lebensweg zu bekommen.<br />

Bildungswesen<br />

Schulsport<br />

Qualitätssicherung <strong>und</strong> -entwicklung im Sportunterricht bildeten<br />

den Schwerpunkt der Inspektoratstätigkeit. Im Schulbautenbereich<br />

wurden die Planung der neuen Sporthallen der<br />

Weiterführenden Schulen Triesen <strong>und</strong> des Schulzentrums<br />

Mühleholz II sowie die Neugestaltung der Sporthalle der Primarschule<br />

Schaan fachlich begleitet. Die Kontakte zur Internationalen<br />

Schulsportföderation wurden intensiviert. Liechtensteinische<br />

Teams nahmen an den Schülerweltmeisterschaften<br />

im Skifahren, Schwimmen <strong>und</strong> in der Leichtathletik teil.<br />

Tagesschule im Kresta (Sonderschule,<br />

Heilpädagogisches Zentrum HPZ)<br />

Im Schuljahr <strong>2001</strong>/2002 besuchten insgesamt 103 Kinder,<br />

davon 73 Knaben <strong>und</strong> 30 Mädchen die sonderpädagogische<br />

Tagesschule. Die Kinder waren auf zwei Sprachheil-<br />

Kindergärten, vier Sprachtherapieklassen <strong>und</strong> vier Langzeitklassen<br />

verteilt. Insgesamt 55 Plätze belegten Kinder aus<br />

dem Fürstentum Liechtenstein, 48 Plätze Kinder aus der<br />

benachbarten Region des Kantons St. Gallen <strong>und</strong> 1 Kind<br />

aus dem Kanton Graubünden. Die starke Nachfrage nach<br />

Kindergarten- <strong>und</strong> Schulplätzen machte es nötig, dass der<br />

dritte Sprachheilkindergarten <strong>und</strong> eine vierte Sprachtherapieklasse<br />

auf das neue Schuljahr eröffnet wurden.<br />

Der Bereich Therapie besteht aus den Abteilungen Früherziehung,<br />

Logopädie (mit Wahrnehmungstherapie,<br />

Legasthenie- <strong>und</strong> Dyskalkulietherapie), Psychomotoriktherapie,<br />

Physiotherapie <strong>und</strong> Ergotherapie. Die Ergotherapie<br />

konnte auf dieses Schuljahr hin neu ins Therapieangebot<br />

aufgenommen werden. Im Berichtsjahr wurden in der<br />

Logopädie insgesamt 673 Kinder abgeklärt, beratend<br />

begleitet <strong>und</strong> behandelt. Ausserdem wurden wie jedes Jahr<br />

an allen öffentlichen Kindergärten des Fürstentums Liechtenstein<br />

logopädische Reihenuntersuchungen durchgeführt.<br />

Der Therapiebedarf wurde weitgehend abgedeckt.<br />

Auf das neue Schuljahr hin konnte der logopädische Dienst<br />

des Fürstentums Liechtenstein regionalisiert werden. Es sind<br />

die Aussenstellen Triesen <strong>und</strong> Ruggell neu eröffnet worden.<br />

Der regelmässige Kontakt zum Schulamt, zu den Landes<strong>und</strong><br />

Gemeindeschulen, verschiedenen Ämtern, Ärzten <strong>und</strong><br />

vor allem zu den Eltern gewährleistete eine gute <strong>und</strong><br />

fruchtbare Zusammenarbeit.<br />

Liechtensteinische Kunstschule<br />

Im Jahre <strong>2001</strong> waren an der Liechtensteinischen Kunstschule<br />

5 Lehrpersonen in Teilzeit beschäftigt <strong>und</strong> eine Person für<br />

Verwaltungsaufgaben im Auftragsverhältnis. Ebenfalls im<br />

Auftragsverhältnis tätig waren drei Lehrkräfte für die Sonderkurse<br />

Neue Medien, Kunstgeschichte <strong>und</strong> SW-Fotografie<br />

<strong>und</strong> eine Person für organisatorische Arbeiten.<br />

Der Unterricht erfolgte in der Kunstschule in Eschen, in der<br />

Realschule Triesen <strong>und</strong> in der Primarschule Planken. Im<br />

Fotolabor des Gymnasiums wurde der Fotokurs abgehalten.<br />

Die Zahl der Kursteilnehmer der allgemeinen Kurse belief<br />

sich auf 81 Kinder, 43 Jugendliche <strong>und</strong> Erwachsene. 51<br />

Personen besuchten die Sonderkurse.<br />

Auf Anregung der Kunstschule <strong>und</strong> in Zusammenarbeit mit<br />

ihr wurde an der Berufsmittelschule der Schwerpunkt<br />

Gestalten eingerichtet.<br />

Die Jahresausstellung fand in der Kunstschule in Eschen<br />

statt. Gezeigt wurden Arbeiten aus den Kinderkursen <strong>und</strong><br />

als Schwerpunkt Arbeiten aus den Medienkursen.<br />

Neben den jährlich wiederkehrenden üblichen Aufgaben<br />

konzentrierte sich die Arbeit der Kommission Liechtensteini-<br />

95


96<br />

Bildungswesen<br />

sche Kunstschule auf die Vorbereitung der Kunstschule als<br />

selbständige Stiftung des öffentlichen Rechts ab dem Jahre<br />

2002. Dazu gehörte die Auswertung der Vernehmlassung<br />

<strong>und</strong> die Ausarbeitung der Rechtsgr<strong>und</strong>lage, die es dem<br />

<strong>Landtag</strong> <strong>und</strong> der <strong>Regierung</strong> vorzulegen galt. Im Hinblick auf<br />

den neuen Rechtsstatus wurden Überlegungen bezüglich<br />

der Weiterentwicklung der Kunstschule angestellt. Zu diesem<br />

Zweck erfolgte ein Besuch in der Schule für Gestaltung<br />

St. Gallen. Im Hinblick auf den Neuanfang als selbständige<br />

Stiftung des öffentlichen Rechts wurde ein Marketingkonzept<br />

in Auftrag gegeben.<br />

Jugendhaus Malbun<br />

Pünktlich zum Eintreffen der Teilnehmer des ersten Skilagers<br />

<strong>2001</strong> kam auch der ersehnte Schnee. Die ganze Wintersaison<br />

ist der Schnee aber Mangelware geblieben. Die<br />

Skilager konnten jedoch immer durchgeführt werden. Der<br />

grosse Schnee folgte erst am Ende der Saison.<br />

Die Wanderlager im Sommer wurden durch das schlechte<br />

Wetter im September etwas getrübt. So konnten zum Beispiel<br />

im September die Wanderungen auf die Pfälzerhütte<br />

nicht durchgeführt werden, weil dort während 3 Wochen<br />

eine geschlossene Schneedecke lag.<br />

Hinzu kam noch während 3 Lagerwochen eine Magen-<br />

Darm Erkrankung unter den Lagerteilnehmern. Das Amt für<br />

Lebensmittelkontrolle <strong>und</strong> der Landesphysikus wurden<br />

informiert. Bei verschiedenen Kontrollen des Wassers, der<br />

Lebensmittel <strong>und</strong> des Betriebes wurden keinerlei Beanstandungen<br />

festgestellt. Die Ursache für die Erkrankung war<br />

eine ansteckende Magendarminfektion. Aufgr<strong>und</strong> der<br />

Untersuchungsergebnisse kann eine Verschuldung durch<br />

den Betrieb im Jugendhaus ausgeschlossen werden.<br />

Im Berichtsjahr haben 30 verschiedene Lagergruppen das<br />

Jugendhaus für jeweils ein bis zwei Wochen belegt ( 26<br />

Gruppen aus Primar-, Ober- oder Realschule <strong>und</strong> Gymnasium,<br />

1 Gruppe aus der Schweiz, 3 Gruppen aus Liechtenstein).<br />

Für diese r<strong>und</strong> 1 350 Gäste wurden 12 550 Mahlzeiten<br />

zubereitet. Hinzu kamen noch 5 610 Übernachtungen<br />

mit Frühstück. Trotz der jungen <strong>und</strong> lebhaften Besucher<br />

kam es zu keinen grösseren Unfällen. Die Rückmeldungen<br />

der Lagerleitungen sowie der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler<br />

belegen, dass die Arbeit der Hausverwaltung auch im Jahre<br />

<strong>2001</strong> sehr geschätzt wurde.<br />

Hallenbad Schulzentrum Unterland<br />

Das Hallenbad Schulzentrum Unterland war im Berichtsjahr<br />

309 Tage offen. Während diesem Zeitraum besuchten 78<br />

422 Gäste (39 210 Erwachsene / 21 357 Kinder / 16 799<br />

Schulkinder) das Bad. Dies entspricht einem Rückgang<br />

gegenüber dem Vorjahr um 931 Eintritte bzw. 1,2%. Drei<br />

Vollzeitangestellte sowie eine Aushilfe sorgten für einen reibungslosen<br />

Badespass.<br />

Die vom Amt für Lebensmittelkontrolle durchgeführten Wasserproben<br />

gaben bis zum Oktober des Berichtsjahres zu keinerlei<br />

Beanstandungen Anlass. Die Proben vom Oktober führten<br />

jedoch auf Weisung des Amtes zur Schliessung des Hallenbades<br />

<strong>und</strong> zu intensiven Abklärungen über mögliche Ursachen.<br />

Das Bad war in der Folge an 25 Tagen geschlossen.<br />

Privatschulen<br />

Liechtensteinische Waldorfschule<br />

Die liechtensteinische Waldorfschule wird von der Vereinigung<br />

liechtensteinische Waldorfschule getragen. Der Unterricht<br />

basiert auf der Pädagogik Rudolf Steiners.<br />

140 Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler besuchten die 2 Kindergartengruppen<br />

<strong>und</strong> die Schulklassen 1 - 9.<br />

Formatio - Bilinguale Primarschule<br />

Am 20.8.<strong>2001</strong> wurde die Bilinguale Primarschule der formatio<br />

in Triesen eröffnet.<br />

Je eine deutsch- <strong>und</strong> englischsprachige Lehrkraft sowie<br />

zwei Teilzeitkräfte unterrichten zu Zeit neun Kinder der<br />

ersten <strong>und</strong> zweiten Klasse (aufbauend bis zur fünften Klasse).<br />

Englisch <strong>und</strong> Deutsch sind gleichwertige Unterrichtssprachen,<br />

<strong>und</strong> die Kinder geniessen individuelle Förderung.<br />

Weitere Schwerpunkte sind Musik, Lern- <strong>und</strong> Arbeitstechniken.<br />

Formatio - Sek<strong>und</strong>arschule<br />

Die Schülerzahl der vier Sek<strong>und</strong>arschulklassen beträgt 61,<br />

der Personalstand sechs Haupt- <strong>und</strong> sechs Teilzeitlehrkräfte.<br />

Der Schwerpunkt liegt in der individuellen Schülerförderung,<br />

wobei die persönliche Begabungsförderung vor allem<br />

in Englisch, Informatik, Kunst <strong>und</strong> anderen Aktivitäten stattfindet.<br />

Der Projektunterricht konnte weiter ausgebaut werden,<br />

<strong>und</strong> die Schülerfirma «formatio Kleinunternehmen»<br />

gegründet werden. Es erfolgt bilingualer Unterricht.<br />

Private Hochschulinstitutionen<br />

Internationale Akademie für Philosophie (IAP)<br />

Die Internationale Akademie für Philosophie bietet ein vollumfängliches<br />

Philosophiestudium an, das mit den akademischen<br />

Graden Bac.phil., Mag.phil., Dr.phil. oder Dozent<br />

abgeschlossen werden kann. Ausserdem organisierte die<br />

IAP im Berichtsjahr insgesamt 13 öffentliche Veranstaltungen:<br />

«Gr<strong>und</strong>lagen des Friedens in der Welt von heute - der<br />

Beitrag der drei abrahamitischen Religionen <strong>und</strong> der Philosophie»<br />

von 2. bis 6. Juli <strong>2001</strong>; «Finanzmärkte <strong>und</strong> Ethik<br />

heute: Chancen, Risiken, Herausforderungen - Beiträge<br />

zum Management externer Faktoren» vom 20. bis 21. September<br />

<strong>2001</strong>; Beginn einer Reihe «Naturwissenschaft <strong>und</strong><br />

Philosophie im Dialog» am 19. Oktober <strong>2001</strong>; Tagung aus<br />

Anlass des 100. Jubiläums der Veröffentlichung der Ersten<br />

Auflage der «Logischen Untersuchungen» von Edm<strong>und</strong><br />

Husserl am 26. Oktober <strong>2001</strong> etc.).<br />

Anzahl Studierende des Wintersemesters nach Studiengang<br />

<strong>und</strong> Nationalität: Baccalaureat 3, Magisterstudium 18, Promotionsstudium<br />

34 <strong>und</strong> Habilitationsstudium 3. Davon<br />

stammen eine Person aus Liechtenstein, acht aus dem EWR-<br />

Raum, neun aus den USA, eine aus Australien, eine aus<br />

Chile, eine aus Pakistan, zwei von den Philippinen, zwei aus<br />

Senegal, eine aus Mexiko, eine aus Canada <strong>und</strong> die übrigen<br />

Personen aus osteuropäischen Ländern.<br />

Im Rahmen des SOKRATES (ERASMUS) Programms der EU<br />

hat die IAP im Berichtsjahr das so genannte ECTS (European<br />

Credit Transfer System) für die Anrechnung der Leistung der<br />

Studenten weiter entwickelt. Die diesbezügliche Informationsbroschüre<br />

ist auf der Internetseite der IAP (www.iap.li)<br />

zu sehen.<br />

Im Berichtsjahr haben sieben Dozenten an der IAP gelehrt,<br />

darunter Gastprofessoren von Universitäten wie der Universität<br />

Complutense von Madrid <strong>und</strong> der Universität von Athen.<br />

Universität für Humanwissenschaften<br />

Die Universität für Humanwissenschaften im Fürstentum<br />

Liechtenstein bietet ein 4-semestriges Post Graduate Studi-


um in den Studienrichtungen Psychologie <strong>und</strong> Neurowissenschaften<br />

an. Im Institut für Psychologie liegen die Forschungsschwerpunkte<br />

bei der Transkulturellen Psychologie,<br />

Klinischen Psychologie <strong>und</strong> Wirtschaftspsychologie. Das<br />

Institut für Neurowissenschaften untersucht Motorik <strong>und</strong><br />

Sprache, Wahrnehmung, Emotion, Entscheidungsprozesse<br />

<strong>und</strong> Gedächtnis.<br />

Seit der Gründung im Herbst 2000 bis Ende <strong>2001</strong> wurden<br />

Lehrveranstaltungen zu folgenden Themen durchgeführt:<br />

–Transkulturelle Psychologie<br />

–Einfluss von Schmerz auf die Leistungsfähigkeit <strong>und</strong> mögliche<br />

Therapieansätze<br />

–Management-Training<br />

–MRI & Neuropsychologische Funktionen<br />

–Neuropsychologische Diagnostik <strong>und</strong> Fallvorstellung<br />

–Orientierungsstörung im Raum<br />

–Dissertanten-Seminar<br />

Per Ende <strong>2001</strong> wurde bei der Nationalagentur Leonardo da<br />

Vinci das Pilotprojekt «BTS Begabungsadäquate Trainingstrategien»<br />

eingereicht.<br />

Im Wintersemester <strong>2001</strong>/02 sind 10 Doktoranden inskribiert.<br />

Liechtenstein-Institut<br />

Das Liechtenstein-Institut betreibt landesbezogene Forschung<br />

in den Fachbereichen Politik, Wirtschaft, Recht <strong>und</strong><br />

Geschichte. <strong>2001</strong> waren insgesamt 8 mehrjährige Forschungsprojekte<br />

in Bearbeitung. Eines davon, die Arbeit der<br />

Politikwissenschafterin Dr. Sieglinde Gstöhl zum Thema<br />

«Flexible Integration? Liechtenstein <strong>und</strong> die Europäische<br />

Union», wurde im Berichtsjahr abgeschlossen <strong>und</strong> liegt als<br />

Band 33 in der Schriftenreihe «Liechtenstein - Politische<br />

Schriften» publiziert vor. In dieser Reihe erschien <strong>2001</strong> auch<br />

der aus Anlass des 75-jährigen Jubiläums des Staatsgerichtshofes<br />

herausgegebene Sammelband «Verfassungsgerichtsbarkeit<br />

im Fürstentum Liechtenstein». Daneben veröffentlichten<br />

die Forscher(-in) Teilergebnisse in verschiedenen<br />

Fachzeitschriften <strong>und</strong> Sammelbänden. Insgesamt stammen<br />

im Berichtsjahr r<strong>und</strong> 25 wissenschaftliche Fachartikel aus<br />

der «Werkstatt» des Liechtenstein-Instituts.<br />

Parallel zur Publikationstätigkeit wurden die Forschungsergebnisse<br />

auch über öffentliche Veranstaltungen vermittelt.<br />

Nebst mehreren Einzelvorträgen zu aktuellen liechtensteinischen<br />

Fragen bot das Liechtenstein-Institut zwei sechsteilige<br />

Vorlesungen an. Die eine war dem politikwissenschaftlichem<br />

Thema «Massenmedien <strong>und</strong> politische Kommunikation<br />

im Fürstentum Liechtenstein», die andere dem historischen<br />

Thema «Ein Kleinstaat in Not <strong>und</strong> auf der Suche<br />

nach Auswegen - Liechtenstein von 1919-1924» gewidmet.<br />

Beide Veranstaltungen waren sehr gut besucht, durchschnittlich<br />

nahmen r<strong>und</strong> 70 Personen pro Abend teil. Auf<br />

anhaltend grosses Interesse stiess auch das «Kolloquium im<br />

liechtensteinischen Recht». Dieses ist exklusiv für die unmittelbar<br />

vor der Prüfung stehenden RechtsanwaltsanwärterInnen<br />

reserviert <strong>und</strong> bietet den TeilnehmerInnen die Möglichkeit,<br />

mit ausgewiesenen Experten Einzelfragen zu vertiefen.<br />

Detaillierte Informationen zur Forschungs- <strong>und</strong> Lehrtätigkeit<br />

wie auch die genauen Angaben zu den im Berichtsjahr<br />

erschienen Publikationen können der Homepage des Liechtenstein-Instituts<br />

(www.liechtenstein-institut.li) entnommen<br />

werden. Dort ist auch der ausführliche Jahresbericht <strong>2001</strong><br />

abrufbar.<br />

EU-Bildungsprogramm SOKRATES<br />

Die zweite Phase des SOKRATES-Programms (SOKRATES II)<br />

begann am 1. Januar 2000 <strong>und</strong> endet am 31. Dezember<br />

Bildungswesen<br />

2006. Administrativ wird das Programm vom Schulamt,<br />

Abteilung Hoch- <strong>und</strong> Mittelschulen, betreut. Unter der<br />

Homepage www.socrates.li kann man sich detailliert über<br />

die Strukturen <strong>und</strong> die einzelnen Aktivitäten informieren.<br />

Nachstehend einige Erläuterungen zu den Unterprogrammen<br />

von SOKRATES:<br />

COMENIUS (Schulbildung)<br />

Im Rahmen des Unterprogramms COMENIUS 1 (Schulpartnerschaften)<br />

verlängerte das Liechtensteinische Gymnasium<br />

das Schulprojekt «Qualität in den Schulen». Mit Beginn des<br />

Schuljahrs 01/02 haben zwei weitere Schulen mit einem<br />

Projekt begonnen: Primarschule Triesen (Schulentwicklungsprojekt<br />

«Gegen Gewalt, Rassismus <strong>und</strong> Fremdenhass») <strong>und</strong><br />

Formatio Tagesschule (Schulprojekt «Perspectives of European<br />

Youth»)<br />

Zwei Lehrpersonen der Realschule Triesen nahmen im Rahmen<br />

eines Projektes an einem vorbereitenden Treffen in<br />

Finnland teil. Eine Lehrperson des 10. Schuljahres besuchte<br />

ein Kontaktseminar für Fremdsprachenprojekte in Belgien.<br />

Insgesamt nahmen im Berichtsjahr sieben Lehrpersonen an<br />

Aus- <strong>und</strong> Fortbildungsveranstaltungen für das Schulpersonal<br />

(COMENIUS 2) teil. Des Weiteren sind zwei Liechtensteiner<br />

als Fremdsprachenassistenten in Irland bzw. Holland<br />

tätig. Leider konnten für das Schuljahr 01/02 keine<br />

COMENIUS-Fremdsprachenassistenten für die liechtensteinischen<br />

Schulen gef<strong>und</strong>en werden. Dennoch ist es gelungen,<br />

anderweitig elf Fremdsprachenassistenten zu rekrutieren<br />

(neun für Englisch, zwei für Französisch).<br />

ERASMUS (Hochschulbildung)<br />

Die von den beiden liechtensteinischen Hochschuleinrichtungen<br />

«Fachhochschule Liechtenstein» (FHL) <strong>und</strong> «Internationale<br />

Akademie für Philosophie» (IAP) eingereichten Projektanträge<br />

zu Förderung von «Aktivitäten mit europäischer<br />

Dimension» wurden von der Europäischen Kommission für<br />

das Studienjahr 00/01 verlängert. Für das Studienjahr 01/02<br />

hat jedoch nur noch die FHL einen Antrag eingereicht.<br />

Das Unterprogramm ERASMUS ermöglicht des Weiteren<br />

auch die Studenten- <strong>und</strong> Dozenten-Mobilität innerhalb<br />

Europas. 18 Studierende aus Liechtenstein haben die Möglichkeit<br />

eines mehrmonatigen Studiums an einer europäischen<br />

Gasthochschule genutzt <strong>und</strong> dafür eine finanzielle<br />

Unterstützung in Anspruch genommen. Fünf Dozenten der<br />

liechtensteinischen Hochschuleinrichtungen lehrten für eine<br />

Zeit an Hochschulen im Ausland <strong>und</strong> erhielten eine Förderung<br />

von der EU-Kommission sowie aus nationalen Mitteln.<br />

GRUNDTVIG (Erwachsenenbildung <strong>und</strong> andere<br />

Bildungswege)<br />

Das Projekt «Sehen ist lernbar» der Kunstschule Liechtenstein<br />

in Zusammenarbeit mit weiteren ähnlich ausgerichtete<br />

Institutionen aus Österreich, Irland, Portugal, England,<br />

Frankreich <strong>und</strong> Deutschland wird von der Kommission mit<br />

EUR 159 830.— gefördert <strong>und</strong> stellt einen Höhepunkt der<br />

bisherigen Tätigkeiten in diesem Unterprogramm dar.<br />

Nach dem Jahr des lebensbegleitenden Lernens 1996 wird<br />

der Erwachsenenbildung bzw. dem Lernen nach der<br />

«Schulpflicht» bis zum Lebensende vermehrt Gewicht beigemessen<br />

<strong>und</strong> hat entsprechend Niederschlag in einer<br />

höheren Anzahl Projektmöglichkeiten als bisher gef<strong>und</strong>en.<br />

LINGUA (Sprachunterricht <strong>und</strong> Sprachenerwerb)<br />

Das im Jahr 1999 begonnene Projekt «Neues Lernen -<br />

Lehrmittel für ganzheitlichen Unterricht in Englisch, Fran-<br />

97


98<br />

Bildungswesen<br />

zösisch, Deutsch <strong>und</strong> Spanisch» wurde auch im Berichtsjahr<br />

vom Atelier «Neues Lernen» als Projekt-Koordinator<br />

erfolgreich weitergeführt. Im Berichtsjahr waren 15 Partner<br />

aus 12 Ländern am Projekt beteiligt <strong>und</strong> über 50 Lehrpersonen<br />

evaluierten die vom Atelier entwickelten Unterrichtsmaterialien<br />

<strong>und</strong> Unterrichtspläne. Im Jahre <strong>2001</strong><br />

wurden eine Ausbildungswoche für Neueinsteiger in<br />

Süditalien sowie zwei Arbeitstreffen (Barcelona, Vaduz)<br />

durchgeführt. Zudem wurden einzelne Partnerschulen von<br />

den Projektkoordinatoren besucht, da eine Ausbildung<br />

von zusätzlichen Lehrpersonen vor Ort gewünscht wurde.<br />

Für das dreijährige Projekt hat die Europäische Kommission<br />

einen Beitrag von insgesamt EUR 430 000.— bereitgestellt.<br />

ARION<br />

Ziel der unter ARION angebotenen Kurse ist es, vor allem<br />

für Entscheidungsträger im Bildungsbereich eine Möglichkeit<br />

zu bieten, den Informations- <strong>und</strong> Erfahrungsaustausch<br />

über Themen, die für alle teilnehmenden Staaten von Interesse<br />

sind, zu erleichtern. Im Berichtsjahr besuchten zwei<br />

Teilnehmer aus Liechtenstein solche Kurse.<br />

EURYDICE<br />

Das Schulamt lieferte wiederum eine Anzahl von Beiträgen<br />

an die europäische Agentur von EURYDICE. Eine Studie<br />

über den Lehrerberuf nahm den grössten Mittelbedarf in<br />

Anspruch. Damit scheint das Fürstentum Liechtenstein<br />

heute in praktisch allen EURYDICE-Publikationen auf. Die<br />

Aufgabe der Nationalen Agenturen ist die Bereitstellung<br />

verlässlicher <strong>und</strong> vergleichbarer Informationen über die<br />

nationalen Bildungssysteme <strong>und</strong> Bildungspolitiken in Europa.<br />

Informationen können unter www.eurydice.org abgerufen<br />

werden.<br />

NARIC<br />

Das nationale akademische Anerkennungs- <strong>und</strong> Informationszentrum<br />

(NARIC), welches ebenfalls beim Schulamt<br />

angesiedelt ist, hat im Berichtsjahr zahlreiche Auskünfte an<br />

Rat suchende Einzelpersonen <strong>und</strong> Institutionen erteilt. Ein<br />

weiteres Aufgabengebiet stellt die Wahrnehmung der Interessen<br />

der in Liechtenstein ansässigen Hochschuleinrichtungen<br />

in der europäischen Region dar.<br />

NARIC Liechtenstein ist nicht nur in den europäischen<br />

Arbeitskreis, sondern auch in die Gruppe der deutschsprachigen<br />

NARIC s eingeb<strong>und</strong>en. Letzterer gehören ferner die<br />

Schweiz, Österreich, Deutschland <strong>und</strong> Südtirol an. Im<br />

Berichtsjahr war Liechtenstein Gastgeber des jährlichen<br />

Treffens der Stellenleiter. Dabei wurde ein besonderes<br />

Augenmerk den bestehenden liechtensteinischen Hochschuleinrichtungen<br />

geschenkt.<br />

Amt für Berufsbildung<br />

Amtsleiter: Dipl. Ing. FH Josef Nigsch<br />

Neben den Routine- <strong>und</strong> den planbaren Arbeiten waren<br />

im Geschäftsjahr <strong>2001</strong> viele Zusatzaufgaben zu erledigen.<br />

Die Berufsbildung ist seit Jahren einer ständigen Veränderung<br />

unterworfen, was für unsere Mitarbeiter mit sehr viel<br />

Arbeit verb<strong>und</strong>en ist.<br />

In der Gr<strong>und</strong>ausbildung können wir mit 1 089 Lehrverhältnissen<br />

einen absoluten Höchststand verbuchen.<br />

Gegenüber dem Jahr 2000 sind die Lehrverhältnisse um<br />

7,7 % angestiegen. Besonders erfreulich ist, dass trotz-<br />

dem alle Schulabgänger weitgehenst untergebracht werden<br />

konnten. Als positive Neuerung <strong>und</strong> Ergänzung ist<br />

das Ausbildungsmodell «Informatiker mit Basislehrjahr»<br />

für Klein- <strong>und</strong> Kleinstbetriebe zu werten. Im Berufsschulbereich<br />

ist die Fusion im Sarganserland d.h. der Zusammenschluss<br />

der Schule für den Detailhandel Sargans, der<br />

kaufmännischen Berufschule Walenstadt, der Ges<strong>und</strong>heits-<br />

<strong>und</strong> Krankenpflegeschule Sargans, der Haushaltsschule<br />

Broderhaus <strong>und</strong> das Sarganser Sozialjahr zum<br />

Berufsschulzentrum Sarganserland, von grosser Bedeutung<br />

<strong>und</strong> Tragweite für die Zukunft.<br />

<strong>2001</strong> war ein Jahr der Berufswettbewerbe. An der IBO<br />

in Friedrichshafen gewannen unsere Kochlehrlinge den<br />

Einzeltitel <strong>und</strong> die Mannschaftswertung. An der Berufsweltmeisterschaft<br />

in Seoul/Korea holten wir Gold im Beruf<br />

Elektroniker, sowie Leistungsdiplome in den Berufen<br />

Fräser CNC, Sanitärinstallateur, Elektroinstallateur <strong>und</strong><br />

Maurer.<br />

Ein weiterer Höhepunkt war die Frühjahrstagung der DBK<br />

im Malbun. Alle Amtsvorsteherinnen <strong>und</strong> Amtsvorsteher<br />

der Schweiz wurden im Malbunerhof von <strong>Regierung</strong>schef<br />

Otmar Hasler <strong>und</strong> auf Schloss Vaduz vom Landesfürsten<br />

begrüsst. Gefreut hat uns auch der hohe Besuch aus Bern,<br />

als die Vize-Direktorin des B<strong>und</strong>esamtes für Bildung <strong>und</strong><br />

Technologie BBT, Frau Dr. Ursula Renold beim Amt für<br />

Berufsbildung zu Gast war.<br />

Viel Arbeit gab der Entwurf eines neuen Berufbildungsgesetzes<br />

<strong>und</strong> die Erfassung aller Lehrverhältnisse bis ins<br />

Jahr 1929 zurück.<br />

In der Europaabteilung hat sich ebenfalls viel getan, galt<br />

es doch die europäischen Berufsbildungsprogramme in<br />

unserem Lande umzusetzen. Grosse Fortschritte wurden<br />

im Bereich der Mobilität <strong>und</strong> der Ausbildung der Ausbildner<br />

erzielt. Es wurde auch der Europass Berufsbildung<br />

eingeführt. In der Bodenseeregion IBK wurde das Lehrlings-programm<br />

X-change (grenzüberschreitender Lehrlingsaustausch)<br />

realisiert. Die Generaldirektoren für<br />

Berufsbildung DGVT trafen sich in Växjö <strong>und</strong> in Brügge,<br />

um europäische Themen der Berufsbildung zu besprechen.<br />

Neu abgeschlossene Lehrverhältnisse<br />

Im Berichtsjahr <strong>2001</strong> wurden 407 neue Lehrverträge für<br />

das 1. Lehrjahr abgeschlossen. Dazu kommen 30 Kandidatinnen<br />

<strong>und</strong> Kandidaten, die nach Art. 31 des Berufsbildungsgesetzes<br />

abschliessen, für welche kein Lehrvertrag<br />

erstellt wird.<br />

Von den neu abgeschlossenen Lehrverhältnissen sind 47<br />

Lehrverhältnisse bereits im 1. Lehrjahr <strong>und</strong> 32 im 2./3. <strong>und</strong><br />

4. Lehrjahr aufgelöst worden, so dass der aktuelle Stand<br />

per 31. Dezember <strong>2001</strong> im 1. Lehrjahr 360 Lehrtöchter<br />

<strong>und</strong> Lehrlinge betrug.<br />

Gesamtanzahl der Lehrverhältnisse<br />

Die Gesamtanzahl aller Lehrverhältnisse betrug per 31.<br />

Dezember <strong>2001</strong> inklusive der Anlehren total 1 089. Im 1.<br />

Lehrjahr stehen 360, im 2. Lehrjahr 334, im 3. Lehrjahr<br />

299 <strong>und</strong> im 4. Lehrjahr 96 Lehrtöchter <strong>und</strong> Lehrlinge,<br />

wovon 420 weiblich <strong>und</strong> 669 männlich sind, 796 haben<br />

ihren Wohnort in Liechtenstein <strong>und</strong> 293 haben ihren<br />

Wohnort im Ausland <strong>und</strong> kommen täglich als Grenzgänger<br />

zu uns, 612 FL-Staatsbürger <strong>und</strong> 477 Ausländer. Die<br />

1089 Lehrverhältnisse verteilen sich auf 102 verschiedene<br />

Berufe <strong>und</strong> 6 Anlehrberufe.


Lehrlingsstatistik<br />

Entwicklung der Gesamtzahl der Lehrverhältnisse:<br />

1973 540<br />

1977 783 + 63,5%<br />

1978 765 - 2,3%<br />

1979 804 + 5,1%<br />

1980 794 - 1,2%<br />

1981 841 + 5,9%<br />

1982 854 + 1,6%<br />

1983 897 + 5,0%<br />

1984 898 + 0,1%<br />

1985 917 + 2,1%<br />

1986 980 + 6,9%<br />

1987 958 - 2,2%<br />

1988 939 - 2,0%<br />

1989 927 - 1,3%<br />

1990 936 + 1,0%<br />

1991 912 - 2,6%<br />

1992 873 - 4,3%<br />

1993 860 - 1,5%<br />

1994 845 - 1,7%<br />

1995 860 + 1,7%<br />

1996 863 + 0,4%<br />

1997 906 + 5,0%<br />

1998 977 + 7,8%<br />

1999 990 + 1,3%<br />

2000 1011 + 2,1%<br />

<strong>2001</strong> 1089 + 7,7% (absoluter Höchststand)<br />

Das Berichtsjahr <strong>2001</strong> untergliedert in die einzelnen Lehrjahre:<br />

Total: davon in der Schweiz wohnhaft:<br />

1. Lehrjahr 360 100<br />

2. Lehrjahr 334 79<br />

3. Lehrjahr 299 73<br />

4. Lehrjahr 96 27<br />

Total 1 089 279 = 25.6%<br />

Der Anteil der Lehrtöchter <strong>und</strong> Lehrlinge, welche in der<br />

Schweiz wohnen <strong>und</strong> in unserem Land als Grenzgänger<br />

eine Lehre absolvieren ist gegenüber dem Jahre 2000 um<br />

30 Lehrlinge oder um 12 % gestiegen. Bezogen auf sämtliche<br />

Lehrverhältnisse stieg der CH-Anteil von 24.6 % auf<br />

25.6 % (249/279).<br />

Aufteilung der Lehrverhältnisse nach<br />

Staatsangehörigkeit<br />

Von total 1089 Lehrverhältnissen sind 612 oder 56.2 %<br />

Liechtensteiner Staatsbürger. Die Anzahl der Schweizer Lehrtöchter<br />

<strong>und</strong> Lehrlinge ist mit 25.5 % weiter steigend. Die<br />

Lehrtöchter <strong>und</strong> Lehrlinge mit ausländischem Pass stammen<br />

aus 23 verschiedenen Nationen, wovon neben der Schweiz<br />

mit 278, Italien mit 38, Jugoslawien mit 27 <strong>und</strong> Österreich<br />

mit 27 Lehrlingen <strong>und</strong> Lehrtöchtern den Hauptanteil stellen.<br />

Liechtenstein 612 56.20 %<br />

Schweiz 278 25.53 %<br />

Italien 38 3.49 %<br />

Österreich 27 2.48 %<br />

Jugoslawien 27 2.48 %<br />

Türkei 24 2.20 %<br />

Bosnien-Herzegowina 22 2.02 %<br />

Mazedonien 9 0.83 %<br />

Deutschland 8 0.73 %<br />

Kroatien 7 0.64 %<br />

Griechenland 7 0.64 %<br />

Kosovo 7 0.64 %<br />

Portugal 6 0.55 %<br />

Spanien 5 0.46 %<br />

Vietnam 3 0.28 %<br />

Albanien 1 0.09 %<br />

Laos 1 0.09 %<br />

Guinea 1 0.09 %<br />

Slowenien 1 0.09 %<br />

Dänemark 1 0.09 %<br />

Brasilien 1 0.09 %<br />

Tibet 1 0.09 %<br />

Ausralien 1 0.09 %<br />

Kolumbien 1 0.09 %<br />

Total 1089 100 %<br />

Aufteilung der Lehrverhältnisse<br />

nach Branchen<br />

Eine Aufteilung aller Lehrverhältnisse nach Branchen sieht<br />

wie folgt aus:<br />

Gewerbe 481 oder 44.2 %<br />

Industrie 258 oder 23.7 %<br />

Dienstleistung 336 oder 30.8 %<br />

Land-, Forst- <strong>und</strong> Hauswirtschaft 14 oder 1.3 %<br />

Mit 1 089 Lehrverhältnissen haben wir den Höchststand<br />

vom Jahr 2000 um 7.7 % gesteigert.<br />

Im Jahr 2000 ist die Anzahl der angebotenen Arbeitsplätze<br />

weiter gestiegen. Sie ist grösser als der Anstieg der Lehrverhältnisse.<br />

Arbeitsplätze nach %<br />

1998 1999 2000<br />

1. Land- <strong>und</strong> Forstwirtschaft 1,3 % 1.3 % 1.3 %<br />

2. Gewerbe- <strong>und</strong> Industrie 46,2 % 45.2 % 44.9 %<br />

3. Handel- <strong>und</strong> Dienstleistung 52,5 % 53.5 % 53.8 %<br />

23 795 25 343 27 529<br />

Lehrvertragsauflösungen<br />

Sie betrugen: 1984 43 1993 47<br />

1985 44 1994 49<br />

1986 44 1995 60<br />

1987 44 1996 64<br />

1988 42 1997 54<br />

1989 47 1998 65<br />

1990 60 1999 72<br />

1991 55 2000 72<br />

1992 55 <strong>2001</strong> 79<br />

Bildungswesen<br />

Im Berichtsjahr <strong>2001</strong> fallen 47 in das 1. Lehrjahr. Hauptgründe<br />

sind ungenügende Leistungen <strong>und</strong> Unstimmigkeiten<br />

zwischen den Vertragsparteien. Von den 79 Lehrvertragsauflösungen<br />

ist bei 29 die Tätigkeit nach der<br />

Auflösung nicht bekannt. Die meisten Lehrvertragsauflösungen<br />

verzeichnet mit Abstand das Gewerbe (57 Auflösungen)<br />

Industrie Gewerbe KV Andere Gesamt<br />

1. Lehrjahr 1 31 14 1 47<br />

2. Lehrjahr 1 17 4 22<br />

3. Lehrjahr 8 1 9<br />

4. Lehrjahr 1 1<br />

Gesamt 2 57 19 1 79<br />

99


100<br />

Bildungswesen<br />

Auflösungsgr<strong>und</strong><br />

Ungenügende Leistungen 29<br />

Unstimmigkeiten 23<br />

Fam./Ges<strong>und</strong>heitliche Probleme 6<br />

Sonstiges 21<br />

Beschäftigung nach Auflösung<br />

Lehrstellenwechsel 33<br />

Berufswechsel 11<br />

Unbekannt 29<br />

Sonstiges 6<br />

Neue Ausbildungsbewilligungen/<br />

Ausbildungsbewilligungen gelöscht<br />

Neue Ausbildungsbewilligungen<br />

Im Jahr <strong>2001</strong> wurden vom Amt für Berufsbildung aufgr<strong>und</strong><br />

von Betriebsinspektionen 40 neue Ausbildungsbewilligungen<br />

erteilt. Von Seiten des Amtes für Berufsbildung wurden<br />

wiederum grosse Anstrengungen unternommen um neue<br />

Lehrbetriebe zu rekrutieren.<br />

Gelöschte Ausbildungsbewilligungen<br />

Infolge einer Umfrage des Amtes für Berufsbildung wurden<br />

im Jahr <strong>2001</strong> 56 Ausbildungsbewilligungen gelöscht oder<br />

auf inaktiv gesetzt.<br />

Registrierte Lehrbetriebe per 31.12.<strong>2001</strong><br />

Die Lehrbetriebe werden in aktive <strong>und</strong> inaktive Betriebe<br />

gegliedert. Ein aktiver Betrieb ist bereit Lehrlinge auszubilden,<br />

ein inaktiver Betrieb bildet zur Zeit keine Lehrlinge aus.<br />

Aktive Lehrbetriebe 649<br />

Inaktive Lehrbetriebe 46<br />

Prüfungswesen<br />

Lehrabschlussprüfungen<br />

Im Winter 2000/<strong>2001</strong> hat 1 Lehrling <strong>und</strong> im Sommer <strong>2001</strong><br />

haben 304 Lehrlinge, also total 305 Prüflinge die Lehrabschlussprüfung<br />

bestanden. Gegenüber dem Vorjahr sind<br />

dies um 32 Kandidatinnen <strong>und</strong> Kandidaten weniger.<br />

Beliebheitsgrad der einzelnen Berufe oder<br />

Berufsgruppen aufgr<strong>und</strong> der Lehrabschlüsse <strong>2001</strong><br />

Zwischenprüfungen<br />

Im Jahr <strong>2001</strong> wurden insgesamt 64 Zwischenprüfungen abgenommen.<br />

53 waren obligatorische Zwischenprüfungen, 9 Erstausbildungen<br />

<strong>und</strong> 2 erfolgten auf Antrag des Lehrbetriebes.<br />

Teilprüfungen<br />

Im Sommer <strong>2001</strong> wurden 72 Teilprüfungen abgenommen.<br />

Diese Teilprüfungen wurden in den Berufen Automatiker,<br />

Informatiker, Kaufmann/Kauffrau, Konstrukteur, Polygraf,<br />

Polymechaniker <strong>und</strong> Zahntechniker durchgeführt.<br />

Neue Ausbildungsberufe<br />

Neue Ausbildungsberufe im Jahr <strong>2001</strong> sind:<br />

– Lebensmitteltechnologe (vormals Tiefkühl- <strong>und</strong> Konservenfacharbeiter)<br />

– Logistikassistent (vormals Lagerist)<br />

–Tierpfleger<br />

Beliebtheitsgrad der einzelnen Berufe oder<br />

Berufsgruppen aufgr<strong>und</strong> der Lehrabschlüsse<br />

Die Reihenfolge der beliebtesten Berufe, gemessen an der<br />

Häufigkeit der Lehrabschlüsse, zeigt sich <strong>2001</strong> wie<br />

folgt: Auf Platz 1 <strong>und</strong> 2 liegen weiterhin souverän die kaufmännischen<br />

Berufe (kaufmännische Angestellte/kaufmännischer<br />

Angestellter, Kauffrau/Kaufmann <strong>und</strong> Büroangestellte/Büroangestellter)<br />

gefolgt vom Verkauf/Detailhandel,<br />

Schreiner/ Zimmermann <strong>und</strong> den Maschinenzeichnern.<br />

Gemeinsame Lehrabschlussfeiern<br />

Die Diplomfeier der Büro- <strong>und</strong> kaufmännischen Angestellten<br />

fand am Freitag 29. Juni <strong>2001</strong> im Interstaatlichen<br />

Berufsbildungszentrum BZB in Buchs statt. Die Industrie<strong>und</strong><br />

Handelskammer hielt ihre Feier am 3. Juli <strong>2001</strong> im Rathaussaal<br />

in Schaan ab <strong>und</strong> das Gewerbe traf sich am 5. Juli<br />

<strong>2001</strong> im Gemeindesaal in Eschen.<br />

Die gemeinsame Lehrabschlussfeier für Verkäufer/Verkäuferinnen,<br />

Detailhandelsangestellte <strong>und</strong> Hauswirtschaftliche<br />

Angestellte fand am Samstag 30. Juni <strong>2001</strong> im Gemeindesaal<br />

in Vaduz statt.<br />

Eintragung ins «Goldene Buch»<br />

Die Eintragung ins «Goldene Buch» fand am 24. August<br />

<strong>2001</strong> statt. Stellvertretend für die 304 Lehrabsolventinnen


<strong>und</strong> Lehrabsolventen, welche die Lehrabschlussprüfung<br />

bestanden haben, konnten sich 22 Damen <strong>und</strong> Herren<br />

für ihre überdurchschnittlichen Leistungen ins «Goldene<br />

Buch» eintragen. Die 22 Berufsleute kamen aus 15<br />

verschiedenen Berufen. Spitzenreiter in der Liste der<br />

Berufen waren die Mechaniker <strong>und</strong> die Büroangestellten.<br />

Die Notenbesten waren ein Heizungsmonteur, eine Verkäuferin<br />

<strong>und</strong> ein Elektromechaniker mit der Note 5.6.<br />

Goldenes Buch - Kanditaten <strong>2001</strong><br />

Berufsbezeichnung Anzahl Kandidaten<br />

Büroangestellte/r 3<br />

Dentalassistentin 2<br />

Detailhandesangestellte 1<br />

Dipl. Krankenpfleger Niveau II 1<br />

Dipl. Krankenschwester Niveau II 1<br />

Elektromechaniker 2<br />

Forstwart 1<br />

Heizungsmonteur 1<br />

Kaufmännische/r Angestellte/r 1<br />

Lüftungsanlagenbauer 1<br />

Maschinenmechaniker 2<br />

Mechaniker 2<br />

Medizinscher Praxisassistentin 1<br />

Metallbauer 1<br />

Sanitärmonteur 1<br />

Verkäuferin 1<br />

Total 22<br />

Berufsbildungsrat<br />

Der Berufsbildungsrat tagte am 5. April <strong>2001</strong>, 22. August<br />

<strong>2001</strong> <strong>und</strong> 5. November <strong>2001</strong>. Themenschwerpunkte dieser<br />

3 Arbeitssitzungen waren die Lehrstellensituation, Basislehrjahr<br />

Informatiker, Berufsweltmeisterschaften in Korea, Projekt<br />

Förderung der beruflichen Weiterbildung, KV-Reform,<br />

Revision des Berufsbildungsgesetzes, Aufgaben <strong>und</strong> Funktion<br />

des Berufsbildungsrates <strong>und</strong> die Neubestellung des<br />

Berufsbildungsrates.<br />

Mit RA 1/3058-4708 wurde der Berufsbildungsrat für die<br />

Mandatsperiode <strong>2001</strong> bis 2005 am 30. Oktober <strong>2001</strong> neu<br />

bestellt.<br />

Revision Berufsbildungsgesetz<br />

Der Amtsleiter <strong>und</strong> der Amtsleiter-Stellvertreter begannen<br />

in Absprache mit dem Ressort Bildung im Herbst mit den<br />

Vorarbeiten zu einer Neufassung des Berufsbildungsgesetzes.<br />

Diese Arbeiten umfassen vor allem das Festhalten des<br />

bisherigen Gedankengutes (Erfahrung aus der Praxis) zur<br />

Erarbeitung eines Vernehmlassungsentwurfes. Das neue<br />

Berufbildungsgesetz soll 2004 in Kraft treten.<br />

Offizieller Lehrstellenkatalog<br />

Sommer 2002<br />

Der offizielle Lehrstellenkatalog wurde in diesem Jahr, in<br />

Zusammenarbeit mit dem Liechtensteinischen Vaterland<br />

gestaltet <strong>und</strong> am 22. September <strong>2001</strong> in beiden Landeszeitungen<br />

veröffentlicht.<br />

Im Januar 2002 wurden abermals die freien Lehrstellen per<br />

Ende Januar 2002 ermittelt. Diese wurden als Information<br />

an die Lehrstellensuchenden anfangs Februar 2002 in der<br />

Landespresse, im Internet <strong>und</strong> im Intranet (Schulnetz)<br />

bekannt gegeben.<br />

Bildungswesen<br />

Aktion zugunsten stellenloser Lehr- <strong>und</strong><br />

Studienabgänger <strong>2001</strong><br />

Gemäss RA 0/3371-4793 wurde das Projekt Praktikum für<br />

stellenlose Lehr- <strong>und</strong> Studienabgänger (Berufspraktika) für<br />

<strong>2001</strong> wiederum bewilligt. Aus dem Dienstleistungsbereich,<br />

dem Gewerbe, der Industrie sowie aus dem Land-, Forst<strong>und</strong><br />

Hauswirtschaftsbereich wurden uns insgesamt 17 offene<br />

Praktikumsstellen gemeldet.<br />

Im Jahr <strong>2001</strong> wurden insgesamt 9 Praktikumsverträge abgerechnet,<br />

5 davon waren noch im Jahr 2000 abgeschlossen<br />

worden. Insgesamt wurden r<strong>und</strong> CHF 123 000.— ausbezahlt.<br />

Aktivitäten in der freiwilligen hauswirtschaftlichen<br />

Weiterbildung<br />

Infolge zu geringer Teilnehmerzahlen konnten im Geschäftsjahr<br />

<strong>2001</strong> keine Kurse in der freiwilligen hauswirtschaftlichen<br />

Weiterbildung durchgeführt werden. Die möglichen<br />

Gründe des eingetretenen Desinteresses sind uns<br />

nicht bekannt. Vielleicht geniesst die Hauswirtschaft nicht<br />

mehr den selben Stellenwert wie bisher.<br />

Treffen der Amtskolleginnen <strong>und</strong> Kollegen<br />

aus der Ostschweiz<br />

Am 7. November <strong>2001</strong> trafen wir uns mit unseren Amtskollegen<br />

aus der Ostschweiz zu einem Erfahrungsaustausch in<br />

St. Gallen. Es wurde dabei die Lehrlingsausbildung in einem<br />

grossen Lehrbetrieb (Coop-Center) studiert.<br />

Erfassen der abgeschlossenen Lehrverhältnisse<br />

in der Zeitspanne 1929-<strong>2001</strong><br />

Ab dem Jahr 1989 wurden im Amt für Berufsbildung sämtliche<br />

Lehrverträge <strong>und</strong> somit auch sämtliche Lehrverhältnisse<br />

über den Computer erfasst.<br />

In den letzten 2 Jahren hat das Amt für Berufsbildung alle<br />

Lehrverträge von 1929 bis ins Jahr 1989 (6831 Lehrverhältnisse)<br />

manuell eingegeben, so dass nun gesamthaft bis ins<br />

Jahr <strong>2001</strong> 10 740 Lehrverhältnisse registriert sind. Somit<br />

wurde ein Stück liechtensteinische Berufsbildung bzw.<br />

liechtensteinisches Lehrlingswesen geschrieben.<br />

Neue kaufmännische<br />

Gr<strong>und</strong>ausbildung<br />

Die neue Ausbildung «Kauffrau/Kaufmann» als neuer Ausbildungsberuf<br />

wurde im Jahr 1999 in Liechtenstein eingeführt.<br />

Nachdem die Pilotklasse 1999/2002 erfolgreich unterwegs<br />

ist, wurden im Jahr 2000, 54 Lehrverhältnisse als Kauffrau/Kaufmann<br />

abgeschlossen. Im Jahr <strong>2001</strong> haben 59<br />

Kauffrauen/Kaufmänner ihre Ausbildung begonnen. Davon<br />

sind 20 Lehrverhältnisse von der Branche «FL-Treuhand» die<br />

auch im neuen Ausbildungskonzept weiterhin als eine<br />

selbstständige Branche anerkannt wurde.<br />

Bei den liechtensteinischen Lehrbetrieben <strong>und</strong> Lehrlingen<br />

wurde die neue kaufmännische Gr<strong>und</strong>ausbildung sehr<br />

gut aufgenommen. Um diese neue Ausbildung in den<br />

Lehrbetrieben umzusetzen, wurden die Ausbilder <strong>und</strong><br />

Ausbilderinnen an 4 Schulungsveranstaltungen zu je 1/2<br />

Tag auf ihre neue Aufgabe vorbereitet. Bis Ende <strong>2001</strong><br />

haben schon mehr als 200 Personen, aus Dienstleistung,<br />

Gewerbe <strong>und</strong> Industrie, diese Lehrmeisterschulungen<br />

absolviert.<br />

Das Amt für Berufsbildung, ist seit Beginn der KV-Reform<br />

im Jahre 1996, durch Lorenz Frommelt, in der schweizerischen<br />

Projektleitung vertreten.<br />

101


102<br />

Bildungswesen<br />

DBK-Frühjahrestagung im Malbun<br />

Nachdem die Deutschschweizerische Berufsbildungsämterkonferenz<br />

DBK letztmals 1977 in Liechtenstein tagte, fand<br />

die diesjährige Frühjahrstagung vom 17. bis 18. Mai <strong>2001</strong><br />

in Malbun statt. Im Hotel Malbunerhof wurden die Amtsvorsteher<br />

von <strong>Regierung</strong>schef Otmar Hasler <strong>und</strong> Frau <strong>Regierung</strong>srats-Stellvertreterin<br />

Hildegard Marxer begrüsst. Als<br />

Höhepunkt wurden die Gäste von S. D. dem Landesfürsten<br />

Hans-Adam von <strong>und</strong> zu Liechtenstein auf Schloss Vaduz<br />

empfangen. Dem Anlass war ein voller Erfolg beschieden.<br />

Für die Organisation war das Amt für Berufsbildung verantwortlich.<br />

Internationale Berufswettbewerbe<br />

Sitzung des Technischen Komitees<br />

Vom 4. bis 11 März <strong>2001</strong> nahm der Technische Delegierte,<br />

Josef Nigsch, an der Sitzung des Technischen Komitees,<br />

sowie der ausserordentlichen Generalversammlung IVTO in<br />

Seoul/Korea teil.<br />

Berufsweltmeisterschaft 13. bis 16. September <strong>2001</strong><br />

in Seoul / Korea<br />

Unsere 9 jungen Berufsleute haben im COEX-Center von<br />

Seoul wiederum bewiesen, dass sie auch unter nicht optimalen<br />

Voraussetzungen bestehen <strong>und</strong> sogar Weltmeister<br />

werden können.<br />

Einmal Gold (Industrie-Elektriker) <strong>und</strong> 4 Leistungsdiplome<br />

haben wir mit nach Hause gebracht. Von den 35 Nationen<br />

konnte sich Liechtenstein auf Rang 17 platzieren. Die Delegation<br />

wurde von Karl Jehle, O. D. <strong>und</strong> Josef Nigsch, T. D.<br />

geleitet.<br />

IBO-Friedrichshafen / Kochen mit Erdgas<br />

An dem von der Gasversorgung Süd-Deutschland veranstaltetem<br />

Kochwettbewerb vom 24. März bis 1. April<br />

<strong>2001</strong> an der IBO-Messe in Friedrichshafen siegte Liechtenstein<br />

in der Mannschafts- <strong>und</strong> in der Einzelwertung. Unser<br />

Team, bestehend aus zwei Kochlehrtöchter <strong>und</strong> zwei<br />

Kochlehrlingen des 3. Lehrjahres, überraschte positiv <strong>und</strong><br />

bestach insbesondere durch Kreativität, Hygiene <strong>und</strong><br />

Disziplin. Unsere Gegner waren die Landesberufsschule<br />

Bad Übergingen (D), Landesberufschule Tettnang (D),<br />

Tourismusschule Bludenz (A) <strong>und</strong> Ferienregion Heidiland<br />

(CH). Unsere Lehrtöchter <strong>und</strong> Lehrlinge absolvieren ihre<br />

Lehre bei der Adler Gastronomie, im Hotel Schaanerhof<br />

<strong>und</strong> im Gasthof Löwen. Als Trainer <strong>und</strong> Experte waren<br />

Peter Gaden <strong>und</strong> Frau Dorothea Gauderon im Einsatz. Die<br />

Delegationsleitung oblag Nigsch Josef. Die Delegation<br />

wurde von der liechtensteinischen Gasversorgung gesponsert.<br />

Berufsbildungskonferenz SBBK<br />

Am 22./23. November <strong>2001</strong> fand die Herbsttagung der<br />

SBBK in Delémont statt. Das Amt für Berufsbildung war<br />

durch den Amtsleiter vertreten.<br />

Unter dem Namen «Schweizerische Berufsbildungsämterkonferenz<br />

SBBK» schliessen sich die Vorsteherinnen <strong>und</strong><br />

Vorsteher der für die Berufsbildung zuständigen kantonalen<br />

Ämter zu einer schweizerischen Konferenz SBBK zusammen.<br />

Dieser Konferenz gehört auch Liechtenstein vertreten<br />

durch das Amt für Berufsbildung an.<br />

Bildungstagung der Berufsschullehrer des BZB<br />

Am 25. August <strong>2001</strong> waren ca. 150 Berufsschullehrer des<br />

BZB bei uns zu Gast. Die Bildungstagung führte über das<br />

Kunstmuseum, nach Stein-Egerta zum Aperitif <strong>und</strong> im<br />

Anschluss zum Nachtessen in den Gemeindesaal. Seitens<br />

der Berufsbildung war die <strong>Regierung</strong>schef-Stellvertreterin<br />

Rita Kieber-Beck, <strong>Regierung</strong>srat Hansjörg Frick <strong>und</strong> Amtsleiter<br />

Josef Nigsch zu Gast.<br />

Besuch aus dem B<strong>und</strong>esamt für Berufsbildung<br />

<strong>und</strong> Technologie<br />

Am 3. Oktober 2000 hatte das Amt für Berufsbildung<br />

hohen Besuch aus Bern. Die stellvertretende Direktorin <strong>und</strong><br />

Leiterin des Ressorts Berufsbildung Frau Dr. Ursula Renold<br />

war zu Gast. Diskussionsthemen waren die Berufsbildung in<br />

Liechtenstein, Zusammenarbeit FL/BBT, Pilotprojekt KV,<br />

sowie die europäischen Bildungsprogramme.<br />

Komissionsbestellungen<br />

Neubestellung Berufsbildungsrat <strong>2001</strong>-2005<br />

Für die Mandatsperiode <strong>2001</strong>/2005 wurde Josef Nigsch als<br />

Leiter des Amtes für Berufsbildung als Vorsitzender des<br />

Berufsbildungsrates bestätigt. (RA 1/3058-4708)<br />

Weitere Mitglieder:<br />

Bachmann-Ospelt Ursula, Schaan (Gewerbe)<br />

Gerstgrasser Oliver, Balzers (Gewerbe)<br />

Müssner Helmuth, Nendeln (Schulamt)<br />

Nutt Rolf, Ruggell (LANV)<br />

Oehry Daniel, Eschen (Industrie)<br />

Wohlwend Maria, Eschen (LANV)<br />

Vertreter der Berufberatungsstelle mit beratender Stimme:<br />

Dr. Jehle Karl, Schaan<br />

Berufsschulkomission des interstaatlichen<br />

Berufsbildungszentrums BZB Buchs<br />

Mit RA 1/3485 - 4790 wurden Silvia Jäger (Treuhand/Banken),<br />

Daniel Oehry (Gewerbe/Industrie) <strong>und</strong> Josef Nigsch<br />

(Land) für die Mandatsperiode <strong>2001</strong>/2005 von der <strong>Regierung</strong><br />

in die Berufsschulkommission bestellt.<br />

Berufschulkommission des Berufbildungszentrums<br />

Sargans<br />

Nach der Kantonalisierung der Berufsschulen wurde Ende<br />

Dezember der Amtsleiter Josef Nigsch von <strong>2001</strong> - 2005 in<br />

die neue Berufschulkommission des Berufsbildungszentrums<br />

Sargans bestellt.<br />

Umbau Interstaatliches<br />

erufsbildungszentrum Buchs<br />

Für das Bauvorhaben am Interstaatlichen Berufsbildungszentrum<br />

BZB in Buchs (Umbau Bürotrakt, Ebene 2, Verbesserung<br />

Zugang <strong>und</strong> Haupteingang, sowie Erweiterung der<br />

Parkplatzangebote) wird mit RA 1/314/4799 ein Kredit von<br />

CHF 500 000.— bewilligt.<br />

Das gesamte Bauvolumen beträgt CHF 2 500 000.—. In der<br />

Baukommission wir das Land durch Dipl.Ing. FH Josef<br />

Nigsch vertreten.<br />

Basis-Lehrjahr im Beruf Informatiker<br />

Auf Antrag des Amtes für Berufbildung stimmt die <strong>Regierung</strong><br />

dem Ausbildungsmodell «Informatiker mit Basislehrjahr»<br />

zu. Die fünf Lehrlinge besuchen für ein Jahr die<br />

Berufsschule im Kanton Thurgau (Einführungskurs <strong>und</strong><br />

Berufsschulunterricht). Mit diesem Ausbildungsmodell soll<br />

Klein- <strong>und</strong> Kleinstbetrieben im Informatikbereich die Möglichkeit<br />

geboten werden in die Ausbildung einzusteigen.<br />

Die Kosten für dieses Basislehrjahr werden zu Gänze vom<br />

Staat getragen.


Bündner Fachschule für Pflege Ilanz<br />

Die Vereinbarung betreffend die kostendeckende Übernahme<br />

der Schulgelder für Absolventinnen <strong>und</strong> Absolventen<br />

mit Wohnsitz in Liechtenstein wurde gemäss RA 1/2126-<br />

4790 mit der Fachschule für Pflege in Ilanz bis 2006 verlängert.<br />

EU / EWR-Tagung <strong>und</strong> Konferenzen<br />

DGVT in Växjo / Schweden<br />

Im ersten halben Jahr <strong>2001</strong> übernahm Schweden die Präsidentschaft<br />

der EU. Sie haben die Generaldirektoren der<br />

Berufsbildung vom 19. bis 22. Februar 2000 nach Växjo<br />

eingeladen.<br />

DGVT in Brügge / Belgien<br />

Nachdem Belgien die Präsidentschaft der EU vom 1. Juli bis<br />

31. Dezember <strong>2001</strong> inne hatte, fand das Treffen der Directors<br />

General for Vocational Training vom 27. - 30. Oktober<br />

in Brügge statt.<br />

Teilnehmer an beiden DGVT-Treffen war jeweils der Amtsleiter.<br />

Nationale Agentur Leonardo<br />

da Vinci<br />

Im Jahr <strong>2001</strong> konnte die Nationalagentur Leonardo da Vinci<br />

die Basis für eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit der<br />

Wirtschaft in Liechtenstein schaffen. Im Vergleich zum Vorjahr<br />

war das Jahr <strong>2001</strong> geprägt durch die direkte Kontaktaufnahme<br />

zu verschiedenen Zielgruppen <strong>und</strong> deren intensive<br />

Beratung.<br />

Im Rahmen der Informationstätigkeit wurde die Web Site<br />

www.leonardodavinci.li entwickelt, welche den Zugang<br />

zum internationalen Informations- <strong>und</strong> Praktikantenaustausch<br />

(Praktikumsbörse) ermöglicht. Parallel konnten zwei<br />

weitere Komponenten in das laufende Programm nutzbringend<br />

eingeführt werden:<br />

Die Nationalagentur lancierte am 20. Februar <strong>2001</strong> im Rahmen<br />

eines Informationsnachmittags für die Industrie, das<br />

Gewerbe <strong>und</strong> Weiterbildungsinstitute den EUROPASS<br />

Berufsbildung in Liechtenstein. Über zwanzig Vertreterinnen<br />

<strong>und</strong> Vertreter aus den genannten Bereichen nahmen<br />

an dieser Veranstaltung teil.<br />

Durch die Kooperation mit dem Europäischen Zentrum zur<br />

Förderung der Berufsbildung (CEDEFOP) in Thessaloniki, ist<br />

es der Nationalagentur Leonardo da Vinci Liechtenstein nun<br />

möglich, pro Jahr zwei Personen aus dem Umfeld der<br />

Berufsausbildung (Ausbildungsverantwortliche) im Rahmen<br />

eines Studienbesuches ins Ausland zu entsenden.<br />

Hinsichtlich der genehmigten EU-Förderungen im Berufsbildungsbereich<br />

kann das Jahr <strong>2001</strong> als sehr gut bezeichnet<br />

werden. Die vertragliche Zusicherung der Fördergelder<br />

erfolgt jeweils im Antragsjahr, wobei die Auszahlung an die<br />

Projektdauer (max. 36 Monate) geknüpft ist <strong>und</strong> tranchenweise<br />

erfolgt.<br />

Liechtenstein war im Jahr <strong>2001</strong> mit zwei Mobilitätsprojekten<br />

<strong>und</strong> einem Pilotprojekt bis zur Endauswahl in Brüssel<br />

sehr erfolgreich. Von 2 303 Vorprojekten wurden 776 Projekte,<br />

darunter auch der vom liechtensteinischen Projektträger<br />

eingereichte Beitrag, zum Vollantrag zugelassen.<br />

Letztlich wurden aus den 776 Pilotprojekten noch 236<br />

förderfähige gewählt.<br />

Der Aufbau des nationalen Beziehungsnetzes konnte deutlich<br />

vorangetrieben werden, doch gibt es für die Nationalagentur<br />

noch viel zu tun, um insbesondere die potentiellen<br />

Projektträger von den grenzüberschreitenden Möglichkeiten<br />

des EU-Programms zu überzeugen.<br />

Mobilitätsprojekte:<br />

Bildungswesen<br />

MOJA<br />

Im Zeitraum vom 1.1.<strong>2001</strong> bis 31.12.<strong>2001</strong> haben 17 Personen<br />

die Möglichkeit genutzt, ein Berufspraktikum von 6<br />

Monaten Dauer in Europa zu absolvieren. Bei allen Teilnehmern<br />

verlief das Praktikum nach Wunsch <strong>und</strong> ohne nennenswerte<br />

Probleme. Allgemein herrscht eine zunehmende<br />

Begeisterung für dieses Projekt. Immer mehr Personen melden<br />

sich für ein Berufspraktikum an, so dass MOJA bereits<br />

ein Jahr vor Projektende alle Plätze vergeben hatte.<br />

Aufgr<strong>und</strong> dieser Situation <strong>und</strong> auch aus der Überlegung<br />

heraus, dass das Amt für Berufsbildung Interessenten nicht<br />

ein Jahr lang warten lassen kann, hat die Projektleitung<br />

einen weiteren Antrag, namens «LIMONE» an die Leonardo<br />

da Vinci Nationalagentur gestellt. Dieser Antrag wurde<br />

akzeptiert <strong>und</strong> ein Vertrag wurde abgeschlossen. Es wird<br />

versucht durch LIMONE die Sprachen Englisch, Französisch<br />

<strong>und</strong> Spanisch abzudecken. Entsendet werden Gruppen à 4<br />

<strong>und</strong> 3 Personen. LIMONE ermöglicht Praktika im Zeitraum<br />

vom 1.1. - 31.12.02.<br />

Es wurden aus EU-Geldern insgesamt EURO 41 750.95 vergütet.<br />

Aus dem liechtensteinischen Fond wurden zusätzlich<br />

CHF 76 266.65 ausbezahlt.<br />

MOBIL<br />

Seit dem Start am 1. Juni 2000 hat MOBIL Schwierigkeiten<br />

Lehrlinge für ein Berufspraktikum innerhalb Europa gewinnen<br />

zu können. Es liegt wahrscheinlich daran, dass Lehrlinge<br />

ein Teil ihrer Sommerferien aufwenden müssen, um an<br />

einem Berufspraktikum von 3-4 Wochen Dauer teilnehmen<br />

zu können. Dem Amt für Berufsbildung, in Zusammenarbeit<br />

mit dem Amt für Personal <strong>und</strong> Organisation, ist es<br />

gelungen, im Sommer <strong>2001</strong> eine Gruppe von 4 Lehrlingen<br />

nach Frankreich <strong>und</strong> eine Gruppe von 3 Lehrlingen nach<br />

England zu entsenden. Diese Lehrlinge haben ihr Praktikum<br />

mit einem 1-wöchigen Intensivsprachkurs begonnen <strong>und</strong><br />

starteten anschliessend ins Arbeitspraktikum von 2 (Frankreich)<br />

bis 3 Wochen (England). Alle Lehrlinge kamen begeistert<br />

zurück.<br />

Als einzige aussenstehende Firma hat Unigraphica AG in<br />

Ruggell ihrer Lehrtochter ein Praktikum von 4 Wochen bei<br />

einer Partnerfirma in Paris ermöglicht.<br />

Es wurden aus EU-Geldern insgesamt Euro 6 146.78 ausbezahlt.<br />

Aus dem liechtensteinischen Fond wurden zusätzlich<br />

CHF 6 596.45 vergütet.<br />

Xchange (grenzüberschreitender<br />

Lehrlingsaustausch)<br />

Das Amt für Berufsbildung ist in der Arbeitsgruppe (grenzüberschreitende<br />

berufliche Bildung) der IBK vertreten.<br />

Während den letzten zwei Jahren wurde intensiv am Projekt<br />

Lehrlingsaustausch gearbeitet. So kam auch der Gedanke<br />

die IBK mit der ArgeAlp zusammenzubringen. Es entstand<br />

«Xchange». Im Internet vertreten über eine eigene WEB-<br />

Site: www.xchange-info.net. Diese WEB-Site hat auch den<br />

Vorteil, dass sämtliche Projektleiter der jeweiligen Länder<br />

miteinander verb<strong>und</strong>en sind <strong>und</strong> somit der Informations-<br />

103


104<br />

Bildungswesen<br />

fluss rasch voran geht. Auch haben die Lehrbetriebe die<br />

Möglichkeit die notwendigen Formulare über die WEB-Site<br />

zu beziehen. Es wird angestrebt, dass sich die Projektleiter<br />

zweimal jährlich zu einem Austausch treffen.<br />

Im Mai <strong>2001</strong> hat das Amt für Berufsbildung ein R<strong>und</strong>schreiben<br />

mit einem Merkblatt an alle liechtensteinischen Lehrbetriebe<br />

gestartet. Von 800 verschickten Exemplaren kamen<br />

3 % an interessierten Rückmeldungen. Von diesen 3 % hat<br />

r<strong>und</strong> ein Drittel an der Informationsveranstaltung am<br />

30. November <strong>2001</strong> teilgenommen.<br />

FAMOUS (Projekt der Fachhochschule<br />

Liechtenstein)<br />

Am Mobilitätsprojekt FAMOUS der Fachhochschule Liechtenstein<br />

haben 3 Studenten teilgenommen. Zwei davon<br />

stammen aus dem Vorarlberg, eine Person aus Liechtenstein.<br />

EUROPASS Berufsbildung<br />

Der EUROPASS Berufsbildung stellt auf europäischer Ebene<br />

ein einheitliches <strong>und</strong> anerkanntes Dokument dar in welchem<br />

sämtliche in einem Auslandspraktikum erworbenen<br />

Fähigkeiten <strong>und</strong> Kompetenzen angeführt werden. Gerade<br />

für junge Menschen ist dieser fachliche Nachweis ein wertvolles<br />

Dokument für die berufliche Zukunft.<br />

Im Jahr <strong>2001</strong> konnte die Nationalagentur zwanzig EURO-<br />

PÄSSE ausstellen.<br />

An sämtliche Teilnehmer der europäischen Bildungsprogramme<br />

wurde ein EUROPASS Berufsbildung ausgestellt.<br />

Dieses Zertifikat wird bei der Rückkehr <strong>und</strong> nach Beendigung<br />

des Praktikums durch das Amt für Berufsbildung<br />

übersetzt <strong>und</strong> bestätigt.<br />

Berufsberatungsstelle<br />

Amtsleiter: Dr. Karl Jehle<br />

Die Schwerpunkte der berufsberaterischen Arbeit lagen<br />

im Berichtsjahr <strong>2001</strong> wiederum in der individuellen Beratung<br />

(Einzelberatung von Jugendlichen <strong>und</strong> Erwachsenen)<br />

<strong>und</strong> in der generellen Beratung (BIZ, Elternabende, BIZ-<br />

Einführungen, Informationsveranstaltungen, Projektwochen,<br />

Berufsimpulsjahr etc.).<br />

Einzelberatung<br />

Beratung nach Klientengruppen 2000 <strong>2001</strong><br />

Jugendliche 116 130<br />

Akademische Beratungen * 45 * 40<br />

Erwachsene / Laufbahnberatungen 139 165<br />

IV-Beratungen 139 147<br />

Total 439 482<br />

Total Ratsuchende 482 100 %<br />

davon 130 27 % Jugendliche<br />

352 73 % Erwachsenenanteil<br />

Erwachsenenanteil 352 73%<br />

davon 40 8 % Gymnasiasten/Studenten<br />

165 34 % Laufbahnberatungen<br />

147 31 % IV-Beratungen<br />

* Ohne die 40 Gymnasiasten/-innen, die im Rahmen der<br />

Berufs- <strong>und</strong> Studienwahlseminare eine sehr individuelle<br />

Beratung <strong>und</strong> Betreuung erhielten.<br />

2000 <strong>2001</strong><br />

Erwachsenenanteil Laufbahnberatungen 73 % 73 %<br />

IV-Beratungsfälle 139 147<br />

Von der Gesamtberatungszahl aus betrachtet, hat sich im<br />

Berichtsjahr gegenüber dem Berichtsjahr 2000 eine Zunahme<br />

von 43 Beratungsfällen ergeben. Wieder gestiegen<br />

ist die Anzahl von IV-Beratungen.<br />

Die Berufsberatung des FL führte im Auftrage der IV im<br />

Berichtsjahr 147 Abklärungen zur beruflichen Eingliederung<br />

von Versicherten durch. Neu ist die gezielte Berufswahlvorbereitung<br />

zusammen mit den Lehrkräften des HPZ in<br />

Schaan.<br />

Kurzberatungen an Schulen<br />

Im Berichtsjahr haben wir wieder regelmässig die Schüler<br />

der letzten zwei Schuljahre mit Kurzberatungen an den<br />

Schulen bedient. Im Frühjahr <strong>2001</strong> ging es bei den 4. Klässlern<br />

vor allem um Fragen der Alternativen, Lehrstellensuche,<br />

Aufnahmeprüfungen etc.<br />

Im Herbst <strong>2001</strong> (September bis Dezember) für die Schüler<br />

der 3. <strong>und</strong> 4. Klassen um allgemeine Fragen r<strong>und</strong> um die<br />

Berufswahl.<br />

Total 2000: 186 Kurzberatungen<br />

<strong>2001</strong>: 266 Kurzberatungen<br />

Telefonische Beratungen, Anfragen <strong>und</strong><br />

Auskünfte<br />

Im Berichtsjahr wurden exemplarisch während 3 Wochen<br />

(Woche 23, 38, 47) alle telefonischen Anfragen / Auskünfte erfasst<br />

<strong>und</strong> aufs Jahr entsprechend hochgerechnet (52 Wochen).<br />

Der Aufwand telefonischer Beratungen / Auskünfte ist in<br />

der Praxis recht erheblich.<br />

Woche 23, 38, 47 Total je 72 Anfragen<br />

Jahr <strong>2001</strong> Total 3 744 Anfragen<br />

Generelle Beratung<br />

Zum Bereich der generellen Beratung zählen wir alle jene<br />

Aktivitäten, bei denen im Gegensatz zur Einzelberatung<br />

nicht Einzelpersonen, sondern Gruppen angesprochen <strong>und</strong><br />

aktiviert werden, sich mit ihrer Berufs- <strong>und</strong> Laufbahnwahl<br />

auseinanderzusetzen. Die Berufswahlvorbereitung ist primär<br />

Sache der Jugendlichen <strong>und</strong> deren Eltern. Gleichzeitig<br />

bedarf es der Koordination aller Bemühungen seitens der<br />

Helfer (Schule, Wirtschaft, Berufsberatung). Dieser Aufgabe<br />

haben wir uns wieder vermehrt gestellt <strong>und</strong> setzten das<br />

Berufswahlvorbereitungs-Kooperationsmodell in den 3. <strong>und</strong><br />

4. Klassen der Ober- <strong>und</strong> Realschulen mit Beginn des Schuljahres<br />

fort.<br />

Zu diesen Bemühungen gehören folgende Aktivitäten:<br />

–Die Betreuung der berufsk<strong>und</strong>lichen Dokumentationsschränke<br />

an den Schulzentren des Landes;<br />

–die Dokumentationsarbeiten im <strong>und</strong> für das Berufsinformationszentrum;<br />

– das Führen des Berufsinformationszentrum (98 Öffnungstage<br />

/ 938 Einzelbesucher / 1 043 Besucher/innen in Gruppen);<br />

–Herausgabe der Berufswahlzeitschrift Sprungbrett; Zielgruppe<br />

3. Klassen der Ober- <strong>und</strong> Realschulen (3 Ausgaben);


– 23 BIZ-Einführungen für 23 Klassen (3. Klassen Ober- <strong>und</strong><br />

Realschulen, Tagesschule Formatio <strong>und</strong> LG);<br />

– 15 Eltern-/Schülerabende zum Thema «Berufswahlvorbereitung»<br />

für insgesamt 24 Schulklassen mit 574 Teilnehmern;<br />

– 17 berufsk<strong>und</strong>liche Informationsveranstaltungen in Zusammenarbeit<br />

mit den Berufsverbänden; Zielgruppe Schüler/innen<br />

der 3. Klassen Ober- <strong>und</strong> Realschulen <strong>und</strong> Gymnasiasten/-innen<br />

der 7. / 8. Klassen. Total 600 Teilnehmer/-innen;<br />

–Mitwirken bei Berufswahlvorbereitungswoche an der<br />

Realschule Vaduz 3. Klassen;<br />

– Konzept <strong>und</strong> Durchführung einer Projektwoche Berufswahlvorbereitung<br />

(Freiwilliges 10. Schuljahr / 3 Klassen);<br />

– Konzept <strong>und</strong> Durchführung von 2 Seminaren (à 4 Tage)<br />

zur Berufs- <strong>und</strong> Studienwahlvorbereitung für Gymnasiasten/-innen<br />

der 7. Klassen (40 Teilnehmer/-innen).<br />

Mit einem zusätzlichen Schwerpunkt in der gezielten Berufs<strong>und</strong><br />

Studienwahlvorbereitung unserer Gymnasiasten/-innen<br />

sind wir ein weiteres interessantes <strong>und</strong> aufwendiges Kapitel<br />

angegangen. Daraus resultieren auch noch 3 zusätzliche<br />

Informationsveranstaltungen für diese Zielgruppe.<br />

Berufsinformationszentrum (BIZ)<br />

Das BIZ startete <strong>2001</strong> ins 21. Betriebsjahr. Das BIZ ist eine<br />

unserer 3 Selbstinformationseinrichtungen (BIZ, Dokumentationsschrank,<br />

Informationsveranstaltungen), die den Jugendlichen<br />

<strong>und</strong> Erwachsenen bei ihrer Berufs- <strong>und</strong> Laufbahnwahl<br />

als Informationsquellen zur Verfügung stehen. Als solche Einrichtung,<br />

die schon lange zu den Dienstleistungen der Berufsberatung<br />

gehört, ist sie auch aus unserer Bildungslandschaft<br />

nicht mehr wegzudenken. Verschiedene Ausbaustufen sind in<br />

all den Jahren erfolgt.<br />

Der neue Mehrzweckraum «Panorama» mit der entsprechenden<br />

Infrastruktur hat sich für eine Vielzahl von Veranstaltungen<br />

wie:<br />

– 17 Informationsveranstaltungen<br />

– 15 Eltern-/Schülerabende<br />

– 23 Klassenbesprechungen / BIZ-Einführungen<br />

– Konferenzen / Sitzungen<br />

–2 Berufs- <strong>und</strong> Studienwahlseminare<br />

–1 Projektwoche etc.<br />

bestens bewährt. Er ist aus der täglichen Arbeit nicht mehr<br />

wegzudenken.<br />

Das BIZ wird ebenfalls, nicht zuletzt auch wegen der besonders<br />

angenehmen Atmosphäre <strong>und</strong> der berufsk<strong>und</strong>lichen<br />

<strong>und</strong> k<strong>und</strong>enorientierten Dienstleistung, sehr gut angenommen<br />

<strong>und</strong> recht stark frequentiert. Im Jahre <strong>2001</strong> konnte ein<br />

neuer Besucherrekord durch individuelle Besuche (938 Personen)verzeichnet<br />

werden.<br />

Neben den vielen individuellen Besuchern durften wir im<br />

BIZ weitere 1 043 Besucher/-innen in Gruppen empfangen.<br />

– 23 Schulklassen anlässlich der BIZ-Einführung (346 Teilnehmer/-innen)<br />

– 574 Teilnehmer/-innen aus den Eltern-/Schülerabenden<br />

– 40 Gymnasiasten/-innen anlässlich des Berufs- <strong>und</strong> Studienwahlseminars.<br />

– 50 Jugendliche anlässlich der Projektwoche (10. Schuljahr).<br />

– 33 Gäste aus Nah <strong>und</strong> Fern.<br />

Individuelle Besuche 938<br />

Gruppenbesucher/-innen 1 043<br />

BIZ-Besucher/-innen 1 981<br />

An insgesamt 98 Öffnungstagen konnten 938 Einzelbesucher/innen<br />

(Jugendliche, Erwachsene, Eltern) sich vorort<br />

informieren. Die tägliche Aktualisierung dieser Mediothek,<br />

Sichtung <strong>und</strong> Aufarbeitung der eingehenden Unterlagen<br />

Bildungswesen<br />

erfordert viel Zeit. Gerade der BIZ-Dienst erfordert sehr viel<br />

Gespür für die Anliegen der Ratsuchenden.<br />

BIZ-Statistik 2000 <strong>2001</strong><br />

Öffnungstage 97 98<br />

Total Einzelbesucher 765 938<br />

Erwachsene 250 408<br />

Gymnasiasten 104 134<br />

Jugendliche 261 262<br />

Eltern mit Jugendlichen 150 134<br />

Wir haben in diesem Jahr wieder konsequent die Schüler-/<br />

Elternabende in den Räumlichkeiten der Berufsberatungsstelle<br />

durchgeführt. Neben den allgemeinen Informationen im<br />

Zusammenhang mit der bevorstehenden Berufswahl der<br />

Jugendlichen wurde den Eltern <strong>und</strong> Schülern gleichzeitig das<br />

BIZ vorgestellt. In der Regel erfolgte für die Schüler/innen in<br />

der darauffolgenden Wochen eine differenzierte Einführung<br />

im BIZ mit allgemeinen Tipps zur Berufswahlvorbereitung<br />

<strong>und</strong> zur BIZ-Nutzung. Durch diese Aktionen erklärt sich auch<br />

die grosse Anzahl bei den BIZ-Besuchern in Gruppen (1043).<br />

Weitere Aktivitäten<br />

Über das normale Tagesgeschehen im Bereich der individuellen<br />

<strong>und</strong> generellen Beratung hinaus, beschäftigte sich die<br />

Berufsberatungsstelle im Berichtsjahr zusätzlich mit folgenden<br />

Problemkreisen.<br />

Teamentwicklung<br />

Die Teamentwicklung hat bei uns einen grossen Stellenwert.<br />

Durch verschiedene Aktivitäten versuchten wir das<br />

Optimum herauszuholen <strong>und</strong> uns weiterzuentwickeln.<br />

– 21 Bürositzungen / Teamsitzungen<br />

–Mitarbeitergespräche<br />

Laufende Evaluation der verschiedenen Arbeitsbereiche<br />

(individuelle / generelle Beratung) - 2Q-Methode<br />

–Klares Konzept <strong>und</strong> dessen Umsetzung betreffend Qualitätssicherung<br />

/ Qualitätsentwicklung.<br />

–Gezielte individuelle Weiterbildung der Mitarbeiter<br />

–Aktive Personalselektion, u.a.m.<br />

Mädchen / Frauen - Berufsimpulsjahr 2000 / <strong>2001</strong><br />

Die Berufsberatung nahm bei diversen Anlässen des Berufsimpulsjahres<br />

2000/<strong>2001</strong> teil. Als für die Berufs- <strong>und</strong> Studienwahl<br />

primär zuständige staatliche Stelle waren wir hier<br />

stark angesprochen. Es erfolgte in 3 Veranstaltungen der<br />

Abschluss dieser Aktion.<br />

–2 Workshops BWV mit den Nachbarn (SG, Vlbg)<br />

–Abschlussveranstaltung BWV in der Regio Bodensee<br />

Berufs- <strong>und</strong> Studienwahlseminar für die<br />

Gymnasiasten/-innen der 7./8. Klassen<br />

Mit einigem Stolz verweisen wir wieder auf diese besondere<br />

Aktivität im Berichtsjahr <strong>2001</strong>.<br />

In einem intensiven je 4 Tage dauernden Berufs- <strong>und</strong> Studienwahlseminar<br />

wurde den Gymnasiasten/-innen der 7./8.<br />

Klassen die Möglichkeit geboten, sich unter fachlich kompetenter<br />

Anleitung mit der Berufs- <strong>und</strong> Studienwahl aktiv<br />

auseinanderzusetzen. Die 2 Seminare wurden von 40<br />

Maturanten/-innen besucht, welche konzentriert an der<br />

Thematik arbeiteten. Die Evaluationen dieser Veranstaltungen<br />

waren sehr ermunternd, gaben sie doch die Bestätigung<br />

in diesen Tagen etwas bewegt <strong>und</strong> bewirkt zu haben.<br />

Dokumentation «Berufe im FL»<br />

Aufgr<strong>und</strong> der Personalsituation konnte die fürs Jahr 2000/<br />

<strong>2001</strong> geplante Neuauflage von «Berufe im FL» erst verspä-<br />

105


106<br />

Bildungswesen<br />

tet im Juni <strong>2001</strong> in Angriff genommen werden. Im Dezember<br />

2000 konnten wir mit den Vorarbeiten starten <strong>und</strong> das<br />

Projekt konkret angehen. Wir hoffen, das Projekt im Jahre<br />

2002 realisieren zu können.<br />

Besuche aus Nah <strong>und</strong> Fern bei der Berufsberatungsstelle<br />

/ BIZ des FL<br />

Es hat sich herumgesprochen, dass die Berufsberatungsstelle<br />

des FL zum Kompetenzzentrum für Berufs-, Studien- <strong>und</strong><br />

Laufbahnfragen geworden ist. Es ist als solches aus der<br />

liechtensteinischen Bildungslandschaft nicht mehr wegzudenken.<br />

Unser Dienstleistungsangebot kann sich auch im<br />

internationalen Vergleich sehen lassen.<br />

Viele fachkompetente Gäste, insbesondere aus dem<br />

benachbarten Ausland (Schweiz, Österreich, Deutschland),<br />

machten uns im Jahre <strong>2001</strong> ihre Aufwartung <strong>und</strong> waren<br />

von unserem Dienstleistungsangebot der konsequenten<br />

Berufswahlvorbereitung <strong>und</strong> von unserem BIZ beeindruckt.<br />

Mitarbeit in Kommissionen, Sitzungen, Konferenzen<br />

Die Mitarbeit in <strong>Regierung</strong>skommissionen, Arbeitsgruppen,<br />

Koordinationssitzungen u.a.m. beanspruchte viel Zeit. Im<br />

Berichtsjahr nahm der Amtsleiter an verschiedenen Sitzungen,<br />

Tagungen <strong>und</strong> Besprechungen (Aufwand total 29<br />

Arbeitstage) teil <strong>und</strong> brachte die Anliegen der Berufsberatung<br />

in die jeweiligen Fachbereiche ein. Der Aufwand des<br />

Stellvertreters an Sitzungen, Tagungen, Kommissionen<br />

betrug insgesamt 8 Arbeitstage.<br />

Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung von Arbeitslosen<br />

Seitens der Berufsberatungsstelle wurde für diverse Anliegen<br />

der Arbeitslosen einiges an Zeit investiert. Im besonde-<br />

Sommer <strong>2001</strong><br />

ren ging es um:<br />

–Mitarbeit im Lenkungsgremium der <strong>Regierung</strong> für Fragen<br />

der Arbeitslosigkeit;<br />

– Koordinationsteam: Behandlung von 3 individuellen Weiterbildungsgesuchen<br />

für Arbeitslose zuhanden der <strong>Regierung</strong>;<br />

– Beratung von Arbeitslosen in Sachen berufliche Weiterbildung,<br />

Zusatzqualifikation oder Umschulung.<br />

Konferenz der Nationalen Ressourcen Centren für<br />

Berufsberatung (NRCVG)<br />

Die NRCVG wurden im Zuge von Petra II - Leonardo von<br />

Brüssel in den meisten europäischen Ländern in den vergangenen<br />

10 Jahren institutionalisiert.<br />

Unser bisheriger Leonardovertreter in Brüssel (Dr. Dieter<br />

Gunz) war schon öfters an uns gelangt, diese Kontakte<br />

doch zu nutzen <strong>und</strong> für unser Land fruchtbar zu machen.<br />

In der Folge fand bereits im Dezember 2000 in Liechtenstein<br />

eine Zusammenkunft der deutschsprachigen NRCVG-<br />

Vertreter/-innen statt.<br />

Es galt Überlegungen anzustellen wie <strong>und</strong> wo die internationale<br />

Zusammenarbeit, besonders aber der deutschsprachigen<br />

Länder, verbessert werden könnte, um noch mehr<br />

gegenseitig voneinander zu profitieren.<br />

Die Eingabe eines gemeinsamen Leonardoprojektes (D, A,<br />

CH, FL, HU, RO, SK, CZ, PL) zum Problem der telefonischen<br />

Beratung (Lerntraining) wurde seitens Brüssels bewilligt <strong>und</strong><br />

bereits in Angriff genommen.<br />

Für Liechtenstein wird bald zu entscheiden sein, inwieweit<br />

bei den NRCVG-Centren offiziell mitgearbeitet werden soll.<br />

Berufswahlverhalten der Real- / Oberschüler/innen sowie der Schüler/-innen der Tagesschule Formatio<br />

+ des 10. Schuljahr<br />

Realschulen Oberschulen Total<br />

+ 10. Schuljahr<br />

+ Formatio<br />

Anzahl % Anzahl % Anzahl %<br />

Lehre 144 63.25 70 58.50 214 61.50<br />

10. Schuljahr 27 11.75 29 24.50 56 16.00<br />

Gymnasium (verschiedene) 18 7.75 18 5.00<br />

Handelsakademie 9 4.00 9 2.50<br />

Schule für Med. Praxisassistentin 4 1.75 2 1.50 6 1.75<br />

Sprachaufenthalt 4 1.75 1 0.75 5 1.50<br />

Haushaltungsschule 1 0.50 4 3.50 5 1.50<br />

Diplommittelschule 4 1.75 4 1.25<br />

Anlehre 4 3.50 4 1.25<br />

Fachschule für wirtschaftl. Berufe 3 1.50 3 1.00<br />

Handelsschule 2 0.75 1 0.75 3 1.00<br />

Lösung nicht bekannt 1 0.50 2 1.50 3 1.00<br />

Jobben / keine Ausbildung 3 2.50 3 1.00<br />

Wirtschaftsmittelschule 2 0.75 2 0.50<br />

Schule für Krankenpflege 2 0.75 2 0.50<br />

HTL Rankweil 2 0.75 2 0.50<br />

Praktikum 1 0.50 1 0.75 2 0.50<br />

Lehrerseminar 1 0.50 1 0.25<br />

Kindergärterninnenseminar 1 0.50 1 0.25<br />

HTL Bregenz 1 0.50 1 0.25<br />

Zwischenjahr 1 0.50 1 0.25<br />

HTL Dornbirn 1 0.75 1 0.25<br />

Internat 1 0.75 1 0.25<br />

Vorlehre 1 0.75 1 0.25<br />

Total 228 100 120 100 348 100


Sommer <strong>2001</strong><br />

Bildungswesen<br />

Realschulen Oberschulen Total<br />

+ 10. Schuljahr<br />

+ Formatio<br />

Lehre als: männl. weibl. männl. weibl.<br />

Autolackierer/-in 1 1<br />

Automatiker/-in 1 1<br />

Automechaniker/-in 1 1<br />

Automonteur/-in 1 1<br />

Bäcker-Konditor/-in 1 1<br />

Bauzeichner/-in 4 1 5<br />

Baumaschinenmechaniker/-in 1 1<br />

Büroangestellte/-r 1 6 1 5 13<br />

Chemielaborant/-in 1 1<br />

Coifferu/-euse 2 2 4<br />

Dentalassistent/-in 3 3<br />

Datailhandelsangestellte/-r 1 1<br />

Drucktechnologe/-in 1 1<br />

Elektromonteur/-in 5 5 10<br />

Florist/-in 1 1 2<br />

Forstwart/-in 1 1<br />

Gärtner/-in 1 2 1 4<br />

Gastronomiefachassistent/-in 1 1<br />

Geräteinformatiker/-in 1 1<br />

Hauswirtschaftliche/-r Angestellte/-r 2 2<br />

Heizungsmonteur/-in 1 5 6<br />

Hochbauzeichner/-in 3 1 4<br />

Informatiker/-in 6 6<br />

Informations- u. Dokumentationsassistent/-in<br />

1 1<br />

Kaminfeger/-in 1 1<br />

KV, Kaufmann/-frau 21 40 61<br />

Kleinkinderzieher/-in 2 2<br />

Koch/Köchin 3 1 1 5<br />

Konditor-Confiseur/-in 1 1<br />

Konstrukteur/-in 3 1 1 5<br />

Landmaschinenmechaniker/-in 1 1<br />

Lastwagenmechaniker/-in 1 1<br />

Logistikassistent/-in 1 1 2<br />

Maler/-in 2 1 3<br />

Maurer/-in 2 2<br />

Mechapraktiker/-in 1 1<br />

Med. Praxisassstent/-in 3 1 4<br />

Metallbauer/-in 4 1 5<br />

Metzger/-in 1 1<br />

Montage-Elektriker/-in 3 3<br />

Parkettleger/-in 1 1<br />

Pharma-Assistent/-in 2 2<br />

Plattenleger/-in 1 1<br />

Polygraf/-in 1 3 4<br />

Polymechaniker/-in 6 3 9<br />

Recyclist/-in 1 1<br />

Sanitärmonteur/-in 2 3 5<br />

Schreiner/-in 1 4 5<br />

Schrift- <strong>und</strong> Reklamegestalter/-in 1 1<br />

Strassenbauer/-in 1 1<br />

Telematiker/-in 2 2<br />

Verkäufer/-in 5 3 8<br />

Zimmermann/Zimmerin 1 3 4<br />

Total 68 76 51 19 214<br />

,<br />

107


108<br />

Bildungswesen<br />

STIFTUNGEN<br />

Fachhochschule Liechtenstein (FHL)<br />

Vorsitzende Fachhochschulrat:<br />

<strong>Regierung</strong>srätin Rita Kieber-Beck<br />

Rektor: Klaus Näscher<br />

Die Fachhochschule Liechtenstein - Hochschule für Technik,<br />

Wirtschaft <strong>und</strong> Architektur - ist eine international<br />

anerkannte Hochschule, die durch die enge Verbindung<br />

von Praxis <strong>und</strong> Studium führend ist. Die Angebote in den<br />

Bereichen Wirtschaftswissenschaften <strong>und</strong> Architektur<br />

richten sich nach den Bedürfnissen der Wirtschaft <strong>und</strong><br />

zeichnen sich aus durch überregionale Akzeptanz <strong>und</strong><br />

hohe Qualität. Ihre Schwerpunkte liegen in den Bereichen<br />

Hochschulausbildung, Weiterbildung auf Hochschulstufe,<br />

angewandte F & E sowie Technologie- <strong>und</strong> Wissenstransfer.<br />

Neben Diplomstudiengängen in Maschinenbau, Wirtschaftsinformatik,<br />

Architektur, Bauingenieurwesen, einem<br />

Bachelor-Studiengang Betriebswirtschaft <strong>und</strong> einem<br />

Master-Studiengang Wirtschaftsinformatik wurden an der<br />

Fachhochschule Liechtenstein Vorträge, Workshops, Kurse,<br />

Seminare, Symposien sowie Nachdiplomstudiengänge <strong>und</strong><br />

Hochschullehrgänge zum Wirtschaftsingenieur, in Baumanagement,<br />

Treuhandwesen, in Internationalem Management<br />

sowie Private Banking durchgeführt. Daneben bearbeitete<br />

die Fachhochschule r<strong>und</strong> 160 Projekte im Rahmen<br />

des Technologietransfers in Zusammenarbeit mit der Wirtschaft.<br />

Anzahl Studierende (Stichtag 15. November <strong>2001</strong>)<br />

nach Abteilung<br />

Architektur 92<br />

Bauingenieurwesen<br />

Maschinenbau<br />

Wirtschaftswissenschaften Bachelor 185<br />

Wirtschaftswissenschaften Master 30<br />

Diplomanden Diplomstudiengang Architektur,<br />

Bauingenieurwesen, Maschinenbau,<br />

Wirtschaftsinformatik 53<br />

Total Studierende in den Diplomstudiengängen 360<br />

Nachdiplomstudium Baumanagement 27<br />

Nachdiplomstudium Wirtschaftsingenieur 52<br />

Hochschullehrgang Treuhandwesen 18<br />

Hochschullehrgang Private Banking 28<br />

Total Studierende in den<br />

Nachdiplomstudiengängen 125<br />

Anzahl Diplome <strong>und</strong> akademische Grade,<br />

die verliehen wurden 8<br />

Anzahl Nachdiplome, die ausgehändigt wurden 47<br />

Anzahl der Kurs- <strong>und</strong> SeminarteilnehmerInnen 410<br />

Anzahl der TeilnehmerInnen an<br />

Vortragsveranstaltungen <strong>und</strong> Symposien ca. 2 800<br />

Schwerpunkte in der Ausbildung<br />

Die auf das Studienjahr 1999/2000 eingeführten Bachelorstudiengänge<br />

wurden mit der Einführung der Schwerpunkte<br />

Finanzdienstleistungen <strong>und</strong> Wirtschaftsinformatik<br />

auf das Wintersemester <strong>2001</strong>/2002 abger<strong>und</strong>et. Die hohe<br />

Zahl von r<strong>und</strong> 150 Studienbewerbern machte wiederum<br />

ein Reihungsverfahren zur Vergabe von Studienplätzen<br />

notwendig. In diesem schriftlichen Test wurden die Bewerberinnen<br />

<strong>und</strong> Bewerber auf ihre Studienmotivation <strong>und</strong><br />

ihre Eignung für ein Hochschulstudium <strong>und</strong> für die entsprechende<br />

Fachrichtung getestet. Zum zweiten Male<br />

wurde im Wintersemester <strong>2001</strong>/2002 ein Masterstudiengang<br />

in Wirtschaftsinformatik begonnen.<br />

Vor dem Hintergr<strong>und</strong> der internationalen Tendenzen<br />

sowie der Anforderungen im Zusammenhang mit dem<br />

Notifikationsverfahren hat der Fachhochschulrat beschlossen,<br />

künftig die Studiengänge Architektur nach dem<br />

Bachelor-Master-System anzubieten. Ein Bachelor-Degree<br />

bildet nach mindestens dreijährigem Studium den ersten<br />

berufsqualifizierenden Abschluss; der Master-Degree wird<br />

nach erfolgreichem fünfjährigen Studium verliehen.<br />

Das Verfahren zur Notifikation des Studienganges Architektur<br />

nach den Richtlinien der Europäischen Union wurde<br />

mit der Publikation des Beschlusses durch die EFTA Surveillance<br />

Authority abgeschlossen.<br />

Im Fachbereich Architektur wurden wiederum verschiedene<br />

Projekte im Auftrag von Gemeinden, der Verwaltung<br />

<strong>und</strong> privater Unternehmen im Rahmen des Technologie<strong>und</strong><br />

Wissenstransfers bearbeitet.<br />

Der Fachbereich Wirtschaftswissenschaften hat in Kooperation<br />

mit der Universität St. Gallen <strong>und</strong> der Fachhochschule<br />

Vorarlberg das Projekt «u.nets» entwickelt, das<br />

eine verstärkte Zusammenarbeit von kleinen- <strong>und</strong> mittleren<br />

Unternehmen zum Ziel hat.<br />

Erfolgreiche neue Angebote in der Weiterbildung<br />

Die ersten Absolventen der Nachdiplomstudiengänge<br />

Treuhandwesen <strong>und</strong> Internationales Management haben<br />

ihr Studium abgeschlossen. Diese beiden Studiengänge<br />

wurden weiterentwickelt <strong>und</strong> stärker modularisiert. Erfolgreichen<br />

Absolventen dieser Nachdiplomstudiengänge ist<br />

es nun unter bestimmten Bedingungen möglich, ein<br />

Masterstudium an ausländischen Hochschulen anzuschliessen,<br />

wobei die Module des Nachdiplomstudiums angerechnet<br />

werden. Das Nachdiplomstudium Internationales<br />

Management wird zukünftig zusammen mit der Fachhochschule<br />

Vorarlberg weiterentwickelt <strong>und</strong> durchgeführt.<br />

Weiterhin wird jeder Studienplatz mit einem Beitrag<br />

von CHF 5 000.— durch die HILTI AG unterstützt.<br />

Das «Business Forum» hat sich im zweiten Jahr seines<br />

Bestehens als grösste mehrmals jährlich stattfindende<br />

Wirtschaftsveranstaltung im Rheintal etabliert. Durchschnittlich<br />

haben jeweils r<strong>und</strong> 300 Teilnehmerinnen <strong>und</strong><br />

Teilnehmer die 5 Veranstaltungen zu aktuellen Themen<br />

aus Wirtschaft <strong>und</strong> Gesellschaft besucht. Zum ersten Male<br />

wurden Spezialseminare im Bereich Banking durchgeführt.<br />

Internationale Kooperationen <strong>und</strong> Programme,<br />

Publikationen<br />

In Zusammenarbeit zwischen der Fachhochschule Liechtenstein,<br />

der Fachhochschule Vorarlberg, der University of<br />

British Columbia, der Jiao Tong University Shanghai sowie<br />

der Gloucestershire Business School wurde das Post-Graduate-Programm<br />

im Bereich des Internationalen Managements<br />

mit Beginn des Sommersemester <strong>2001</strong> zum zwei-


ten Mal angeboten. Teilnehmer <strong>und</strong> Teilnehmerinnen<br />

absolvierten im Rahmen des Programmes mehrwöchige<br />

Studienaufenthalte an den jeweiligen Gasthochschulen.<br />

Im Rahmen des EU-Berufsbildungsprogrammes Leonardo<br />

da Vinci absolvierten im Berichtszeitraum mehrere Studierende<br />

der Fachhochschule ein mehrmonatiges Berufspraktikum<br />

in Europa, welches mit finanziellen Mitteln der<br />

Europäischen Kommission <strong>und</strong> der Liechtensteinischen<br />

<strong>Regierung</strong> gefördert wurde. Gleichzeitig wurde das von<br />

der Fachhochschule eingereichte Mobilitätsprojekt<br />

«FAMOUS 01» von der Europäischen Kommission wiederum<br />

genehmigt. Das Projekt bietet 8 Studierenden für<br />

einen Zeitraum von durchschnittlich 4 Monaten die Möglichkeit,<br />

ein Berufspraktikum in einem EU Land zu absolvieren.<br />

Insgesamt haben 27 Studierende der Bachelor-, Master<strong>und</strong><br />

Diplomstudiengänge einen ein- bzw. zweisemestrigen<br />

Auslandsaufenthalt an einer Partnerhochschule in England,<br />

den Niederlanden, Italien, Schweden, Dänemark, Finnland,<br />

Frankreich, Österreich <strong>und</strong> Spanien verbracht. Gleichzeitig<br />

wurden mit mehr als 30 Hochschulen aus Europa, Nordamerika<br />

<strong>und</strong> Asien Kooperationen geschlossen.<br />

Im Berichtszeitraum wurden die beiden von der Europäischen<br />

Kommission im Rahmen des EU Bildungsprogrammes<br />

Erasmus genehmigten 10-tägigen Intensivprogramme<br />

unter Mitwirkung von Studierenden <strong>und</strong> Dozenten von<br />

Partneruniversitäten aus Italien, Schottland, den Niederlanden,<br />

Estland <strong>und</strong> Schweden durchgeführt. Die Koordination<br />

der beiden Programme, die in Vaduz <strong>und</strong> Tallinn<br />

zur Austragung gelangten, hatte jeweils die Fachhochschule<br />

inne. Aus einer Vielzahl von Projektanträgen<br />

europäischer Hochschulen wurden zwei neue Projektvorschläge<br />

der Fachhochschule Liechtenstein zur Durchführung<br />

von transnationalen Intensivprogrammen gemeinsam<br />

mit Partnerhochschulen in den Bereichen Architektur<br />

<strong>und</strong> Wirtschaftswissenschaften durch die Europäische<br />

Kommission genehmigt. Der Projektzuschuss von<br />

Seiten der Europäischen Kommission beläuft sich auf ca.<br />

CHF 40 000.—.<br />

Im Jahre <strong>2001</strong> wurden wiederum verschiedene Austauschprogramme<br />

von Professoren mit Partnerhochschulen in<br />

Italien, den Niederlanden, Deutschland, Portugal, Österreich<br />

<strong>und</strong> Schottland von der Europäischen Kommission<br />

genehmigt.<br />

Die Fachhochschule Liechtenstein wurde als Partnerin in<br />

ein internationales thematisches Netzwerk im Bereich der<br />

Informatik aufgenommen. R<strong>und</strong> 20 europäische Hochschulen<br />

entwickeln im Rahmen des EU Bildungsprogrammes<br />

Erasmus Strategien <strong>und</strong> Modelle.<br />

Verschiedene Fachbeiträge in Fachzeitschriften <strong>und</strong> Fachbüchern,<br />

herausgegeben durch renommierte wissenschaftliche<br />

Verlage, griffen Themen aus den Forschungsschwerpunkten<br />

der Hochschule auf.<br />

MitarbeiterInnen, Organisation <strong>und</strong> Infrastruktur<br />

Im Berichtsjahr bestanden an der Hochschule 35 vollzeitliche<br />

Stellen, aufgeteilt auf 50 Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter.<br />

Daneben unterrichteten r<strong>und</strong> 200 teilzeitliche Lehrbeauftragte.<br />

Im Berichtsjahr sind sechs Mitarbeiterinnen<br />

<strong>und</strong> Mitarbeiter in die Hochschule eingetreten.<br />

Neben ihren Kernaufgaben haben Mitarbeiterinnen <strong>und</strong><br />

Mitarbeiter r<strong>und</strong> 3 000 St<strong>und</strong>en zusätzlich für Projekte<br />

aufgewendet: Umzug in den neuen Campus, neue Admi-<br />

Bildungswesen<br />

nistrationssoftware, Organisationsentwicklung, neue Angebote,<br />

Entwicklung von Bildungsangeboten etc.<br />

Die Bauarbeiten zur Umnutzung der Spörry-Fabrik Vaduz<br />

verzögerten sich um ein halbes Jahr, so dass der neue<br />

Campus erst im ersten Quartal 2002 bezogen werden<br />

kann. Zwischenzeitlich mussten die Labors des auslaufenden<br />

Studienganges Maschinenbau aufgelöst <strong>und</strong> zu Seminarräumen<br />

umgebaut werden.<br />

Für ausländische Studierende wurde ein Wohnheim mit 15<br />

Zimmern in der ehemaligen Dependance des Hotels<br />

Schlössle eingerichtet.<br />

Stiftungsprofessuren, Sponsoring,<br />

Fremdfinanzierung<br />

Eine Stiftungsprofessur im Bereich der Wirtschaftsinformatik<br />

sowie eine im Bereich Banking wurde durch die<br />

HILTI AG bzw. durch den Bankenverband eingerichtet.<br />

Die LGT Stiftung zur Förderung der Innovation in Liechtenstein<br />

hat die Entwicklung der Weiterbildungsangebote im<br />

Bereich der Finanzdienstleistungen finanziell unterstützt.<br />

Dadurch konnten verschiedene Weiterbildungsangebote<br />

vom Vortrag bis zum Nachdiplomstudium entwickelt werden.<br />

Ein Unternehmen aus Schaan hat die Durchführung von 5<br />

Veranstaltungen im Rahmen des «Business Forums»<br />

ermöglicht. Verschiedene Sponsoren aus dem Bausektor<br />

ermöglichten durch ihre finanzielle Unterstützung 6 Weiterbildungsveranstaltungen<br />

zu aktuellen Themen aus dem<br />

Baubereich.<br />

Die verschiedenen EU-Projekte wurden durch r<strong>und</strong> CHF<br />

180 000.— Förderzuschüsse aus Bildungs- <strong>und</strong> Mobilitätsprogrammen<br />

der EU unterstützt.<br />

Diplomkommission der Fachhochschule<br />

Liechtenstein<br />

Im Sommer <strong>2001</strong> wurde von der <strong>Regierung</strong> Prof. Winfried<br />

J. Huppmann, Eschen, zum neuen Präsidenten der<br />

Diplomkommission der Fachhochschule Liechtenstein<br />

ernannt. Unter seinem Vorsitz wurden im Herbst <strong>2001</strong> die<br />

Diplomprüfungen in den Fachrichtungen Bauingenieurwesen,<br />

Maschinenbau, Architektur <strong>und</strong> Wirtschaftsinformatik<br />

durchgeführt.<br />

Die Prüfungen <strong>und</strong> die Besprechungen mit Prüfern, Experten,<br />

Fachbereichs- <strong>und</strong> Schulleitung ergaben ein sehr differenziertes<br />

Bild.<br />

Die Lehrgänge Bauingenieurwesen <strong>und</strong> Maschinenbau<br />

laufen an der Fachhochschule aus. In diesen beiden Bereichen<br />

war ein knapp gehaltenes <strong>und</strong> leicht abgesunkenes<br />

Leistungsniveau festzustellen. Gerade deshalb war bei den<br />

Prüfungen darauf zu achten, dass das Prüfungsniveau mit<br />

den Vorjahren vergleichbar war. Dieses Ziel wurde<br />

erreicht. Allerdings führte dieses korrekte Vorgehen dazu,<br />

dass im Bauingenieurwesen nur sieben von zehn Kandidaten<br />

<strong>und</strong> im Maschinenbau nur neun von zehn Kandidaten<br />

die Diplomprüfung bestanden.<br />

Die Lehrgänge Architektur <strong>und</strong> Wirtschaftsinformatik entwickelten<br />

sich erfreulich positiv. Trotz grosser individueller<br />

Unterschiede zeigte das Leistungsniveau der Kandidatinnen<br />

<strong>und</strong> Kandidaten einen nochmaligen Anstieg im Ver-<br />

109


110<br />

Bildungswesen<br />

gleich zu den Vorjahren. Alle vierzehn bzw. achtzehn<br />

Kandidatinnen <strong>und</strong> Kandidaten haben die Diplomprüfung<br />

bestanden. Insbesondere die externen Experten<br />

bescheinigten der Fachhochschule Liechtenstein eine<br />

hohe Qualität der Ausbildung, des fachlichen Niveaus<br />

<strong>und</strong> seiner Prüflinge bzw. Absolventen.<br />

Von den verschiedenen Anregungen, die während der<br />

Prüfung entstanden <strong>und</strong> an die Schul- bzw. Fachbereichsleitungen<br />

herangetragen wurden, sei eine Empfehlung<br />

hervorgehoben: Die Fähigkeit der Studentinnen <strong>und</strong><br />

Studenten zur Strukturierung von Aufgaben <strong>und</strong> zur<br />

Kommunikation ihrer Ergebnisse soll an der Fachhochschule<br />

weiter ausgebaut <strong>und</strong> gefördert werden. Eine solche<br />

Förderung wird nicht nur die Absolventinnen <strong>und</strong><br />

Absolventen für ihr berufliches Wirken stärken, sondern<br />

sich auch positiv auf das Profil der Fachhochschule Liechtenstein<br />

auswirken.<br />

Diplomprüfung Bauingenieurwesen<br />

Die Fachrichtung Bauingenieurwesen läuft mit dem jetzigen<br />

Jahrgang an der Fachhochschule Liechtenstein aus.<br />

In diesem Zusammenhang betonte die Diplomkommission<br />

gegenüber Bereichsleitung, Dozenten <strong>und</strong> Experten<br />

den Wunsch nach einem Prüfungsniveau, das dem Vergleich<br />

mit den Vorjahren standhält.<br />

Die Kommission war bei den mündlichen Diplomprüfungen<br />

am 27. September <strong>2001</strong> anwesend <strong>und</strong> führte den<br />

Vorsitz bei der anschliessenden Besprechung von Dozenten,<br />

Experten <strong>und</strong> Kommissionsmitgliedern über die<br />

Gesamt- Prüfungsergebnisse (mündliche <strong>und</strong> schriftliche<br />

Prüfung). Bei dieser Besprechung war auch die Schulleitung<br />

<strong>und</strong> die Fachbereichsleitung anwesend.<br />

Die mündliche Prüfung der dreizehn Studentinnen <strong>und</strong><br />

Studenten führten zu Benotungen zwischen 2,5 <strong>und</strong><br />

5,75. Bei zwei schriftlichen Prüfungen (Festigkeitslehre /<br />

Statik <strong>und</strong> Wasserversorgung / Wasserbau / Abwassertechnik)<br />

wurden mehreren Studenten Täuschungen<br />

nachgewiesen. In diesen Fällen mussten die Prüfungen<br />

gemäss Reglement mit 1,0 («keine Leistung vorhanden»)<br />

bewertet werden. Kombiniert mit den übrigen Ergebnissen<br />

führte dies dazu, dass von den dreizehn Kandidaten<br />

nur fünf die Diplomprüfung bestanden <strong>und</strong> zur Diplomarbeit<br />

zugelassen werden konnten.<br />

Abschliessend stellten Experten <strong>und</strong> Kommissionsmitglieder<br />

fest, dass die Vergleichbarkeit mit anderen Schulen<br />

<strong>und</strong> die Vergleichbarkeit der Notengebung mit früheren<br />

Jahren gegeben ist.<br />

Diplomprüfung Maschinenbau<br />

Die Fachrichtung Maschinenbau läuft mit dem jetzigen<br />

Jahrgang an der Fachhochschule Liechtenstein aus.<br />

Die Diplomkommission forderte Bereichsleitung, Dozenten<br />

<strong>und</strong> Experten auf, auf ein mit den Vorjahren<br />

vergleichbares Prüfungsniveau zu achten. Die Kommission<br />

war bei den mündlichen Prüfungen am 25. September<br />

<strong>2001</strong> (Angewandte Energietechnik <strong>und</strong> Thermodynamik<br />

/Wärmeübertragung /Wärmetechnische Anlagen)<br />

<strong>und</strong> am 26. September <strong>2001</strong> (Produkt- <strong>und</strong> Prozessinnovation)<br />

anwesend <strong>und</strong> führte den Vorsitz bei der<br />

abschliessenden Besprechung der Gesamt- Prüfungsergebnisse.<br />

Neun der zehn Kandidaten haben die Diplomprüfung<br />

bestanden. Im allgemeinen wurde ein Leistungs-<br />

bzw. Wissensniveau unterhalb der Vorgängerjahre festgestellt.<br />

Die Kommission regte der Schulleitung gegenüber an, bei<br />

Gruppenprüfungen auf ein klares Reglement zu achten,<br />

das entweder nur die Gruppenleistung oder nur die Einzelleistung<br />

bewertet <strong>und</strong> eine Mischbewertung vermeidet.<br />

Diplomprüfung Wirtschaftsinformatik<br />

Die Kommission war bei den mündlichen Prüfungen am 2.<br />

Oktober <strong>2001</strong> (Controlling <strong>und</strong> Informationsmanagement)<br />

<strong>und</strong> am 3. Oktober <strong>2001</strong> (Marketing) anwesend <strong>und</strong> leitete<br />

die abschliessende Besprechung der Gesamt- Prüfungsergebnisse.<br />

Für eine Kandidatin, die zum Prüfungstermin<br />

erkrankt war, wurde am 5. Dezember <strong>2001</strong> ein Sonderprüfungstermin<br />

ermöglicht. Auch dabei war die Diplomkommission<br />

anwesend.<br />

Alle achtzehn Kandidatinnen <strong>und</strong> Kandidaten haben die<br />

Diplomprüfung bestanden. Ein Kandidat hat zum zweiten<br />

Mal die Diplomprüfung im Modul Vertiefung Betriebswirtschaftslehre<br />

«Controlling» nicht bestanden <strong>und</strong> wird deshalb<br />

vom Studiengang ausgeschlossen.<br />

Die Experten <strong>und</strong> Kommissionsmitglieder bestätigten ein<br />

hohes, gegenüber den Vorjahren sogar gesteigertes<br />

Niveau, das auch im Vergleich mit anderen Schulen beeindruckend<br />

ist.<br />

Eine besondere Expertenempfehlung betrifft den Wunsch,<br />

die berufliche Praxis im Fach Informationsmanagement<br />

noch stärker in die Prüfungsfragen mit einzubeziehen.<br />

Die Diskussion zwischen Experten <strong>und</strong> Kommissionsmitgliedern<br />

hob die Rolle der Kommission im Prüfungsverfahren<br />

hervor. Im Urteil der Experten ist dieses an der Fachhochschule<br />

Liechtenstein praktizierte System einmalig. Es<br />

fördert die Fairness der Notenskala. Die Weiterführung<br />

dieses Systems wird ausdrücklich empfohlen.<br />

Diplomprüfung Architektur<br />

Die Kommission war bei den mündlichen Prüfungen am<br />

21. September <strong>2001</strong> (Tragwerkslehre <strong>und</strong> Haustechnik)<br />

<strong>und</strong> am 24. September <strong>2001</strong> (Entwurf / Projektarbeit <strong>und</strong><br />

Baukonstruktion) anwesend <strong>und</strong> präsidierte die abschliessende<br />

Besprechung der Gesamt- Prüfungsergebnisse.<br />

In allen Fächern zeigten die Kandidatinnen <strong>und</strong> Kandidaten<br />

ein hohes Leistungsniveau. Die Experten betonten,<br />

dass dieses Niveau gegenüber den Vorjahren noch besser<br />

geworden ist. Alle vierzehn Kandidatinnen bzw. Kandidaten<br />

haben die Diplomprüfung bestanden.<br />

Besonders erwähnenswert ist der diesmal gewählte<br />

Ansatz für die Projektarbeit. Sie war als eine anspruchsvolle<br />

Aufgabe gewählt, die in nur vier Übungstagen zu<br />

erledigen war. Dieser Ansatz erzwingt Disziplin <strong>und</strong><br />

schnelle Strukturierung, gibt andererseits aber viele Freiheitsgrade.<br />

Nicht zuletzt entspricht dieser Ansatz dem<br />

Druck, dem der Architekt in seinem Berufsleben oft ausgesetzt<br />

ist. Dieser Prüfungsansatz wird auch für die<br />

Zukunft empfohlen.<br />

Eine Bereicherung für die Fachhochschule ergibt sich<br />

durch die Zulassung von Studenten, die ihre Studien zu<br />

einem Teil an anderen Schulen durchgeführt haben. Allerdings<br />

wäre gerade für solche Kandidaten eine Präzisierung<br />

der Diplomprüfungs- Anforderung an der Fachhochschule<br />

Liechtenstein wünschenswert (Empfehlung an die Fachbereichsleitung).<br />

Gerade bei den Präsentationen der Projektarbeiten fielen


grosse Unterschiede in den Fähigkeiten zur Strukturieren<br />

<strong>und</strong> Kommunikation der Arbeiten auf. Die Kommission<br />

empfiehlt deshalb der Schulleitung, Möglichkeiten zur<br />

Stärkung dieser Fähigkeiten zu suchen <strong>und</strong> einzuführen.<br />

Liechtensteinische Musikschule<br />

Präsidentin: Dr. Gisela Biedermann<br />

Direktor: Klaus Beck<br />

Im Zentrum der Aktivitäten stand der 100. Todestag von<br />

Josef Gabriel Rheinberger. Eine Vielzahl der über 190 Veranstaltungen,<br />

u. a. die Kirchenkonzertreihe, die Internationalen<br />

Meisterkurse, verschiedene Publikationen <strong>und</strong> Weiterbildungsangebote<br />

nahmen direkt Bezug zu diesem Gedenkjahr.<br />

Ebenfalls wurde die Reorganisation der LMS auf allen<br />

Stufen vorangetrieben. In der Zusammenarbeit mit den<br />

öffentlichen Schulen wurde mit dem Liechtensteinischen<br />

Gymnasium die Vereinbarung getroffen, dass im Profilfach<br />

Kunst, Musik <strong>und</strong> Pädagogik der Instrumental- <strong>und</strong><br />

Gesangsunterricht durch Lehrerinnen <strong>und</strong> Lehrer der LMS<br />

erteilt wird. Die Liechtensteinische Musikschule ist neu Trägerin<br />

der Internationalen Meisterkurse. Die Kursleitung<br />

obliegt dem Direktor der LMS.<br />

Statistisches<br />

Im Berichtsjahr <strong>2001</strong> unterrichteten 92 Lehrerinnen <strong>und</strong><br />

Lehrer an der Liechtensteinischen Musikschule. Davon 21<br />

HauptlehrerInnen, 64 TeilzeitlehrerInnen, 2 Praktikanten<br />

<strong>und</strong> 5 Aushilfen. Gesamthaft waren 2410 Personen zum<br />

Unterricht angemeldet, davon 26% Erwachsene. Pro<br />

Woche wurden 1370 St<strong>und</strong>en Unterricht zu 50 Minuten<br />

erteilt.<br />

Stiftungsrat<br />

Der Stiftungsrat traf sich <strong>2001</strong> zu 13 ordentlichen <strong>und</strong><br />

2 ausserordentlichen Sitzungen. Von den 13 ordentlichen<br />

Sitzungen fanden zwei mit der Unterrichtskommission<br />

<strong>und</strong> eine zusammen mit den Fachgruppenleitern statt.<br />

Eine weitere Zusammenkunft fand mit dem Vorstand<br />

des Fre<strong>und</strong>eskreises der Musikschule statt. Eine ausserordentliche<br />

Sitzung war notwendig im Zusammenhang mit<br />

der Anstellung des neuen Verwalters, die zweite fand<br />

r<strong>und</strong> um das Gespräch mit der neuen Bildungsministerin<br />

statt.<br />

Nebst den gesetzlichen Aufgaben befasste sich der Stiftungsrat<br />

mit der Reorganisation der Arbeit von Stiftungsrat<br />

<strong>und</strong> Schulleitung. Daraus resultiert eine Definition <strong>und</strong><br />

Neuzuordnung verschiedener Kompetenzen von Schulleitung<br />

<strong>und</strong> Stiftungsrat mit dem Ziel einer effektiveren Aufteilung<br />

von strategischen <strong>und</strong> operativen Aufgaben . Hierdurch<br />

erhält einerseits der Direktor mehr Handlungsspielraum,<br />

andererseits gewinnt der Stiftungsrat den dringend<br />

benötigten Zeitraum zur Entwicklung von Visionen <strong>und</strong><br />

Strategien.<br />

Mitglieder des Stiftungsrates <strong>und</strong> die Schulleitung vertraten<br />

die Liechtensteinische Musikschule bei mehreren ausländischen<br />

Konferenzen <strong>und</strong> Veranstaltungen, wie der<br />

Generalversammlung der Europäischen Musikschulunion<br />

(EMU) in Ljubljana, der Delegiertenversammlung des Verbandes<br />

Musikschulen Schweiz, der General- <strong>und</strong> Delegiertenversammlung<br />

der REMU sowie deren Schulleiterkonferenz.<br />

Unzählige Besuche von musikalischen Veranstaltungen<br />

im In- <strong>und</strong> Ausland ergänzten die Tätigkeiten des Stiftungsrates.<br />

Unterrichtskommission<br />

Die Unterrichtskommission hat gemäss dem gesetzlichen<br />

Auftrag r<strong>und</strong> 60 Unterrichtsbesuche gemacht. Zusammen<br />

mit dem Stiftungsrat <strong>und</strong> der Schulleitung fand eine Sitzung<br />

statt, an der die einzelnen Mitglieder der Unterrichtskommission<br />

ihre Eindrücke <strong>und</strong> Beobachtungen mitteilten.<br />

Fachgruppen<br />

In diesem Jahr wurden 7 Fachgruppenleitersitzungen einberufen.<br />

Die Erarbeitung eines Pflichtenheftes für die<br />

FachgruppenleiterInnen war ein wesentlicher Punkt dieser<br />

Sitzungen. Ebenfalls wurde das beim Workshop vom 12.<br />

April aufgegriffene Thema «Gruppenmusizieren» stark<br />

forciert. Ein Konzept wurde erarbeitet. Weitere Themen<br />

waren das Studioreglement, Information über Beschlüsse<br />

des Stiftungsrates, Weiterbildungskurse, Konzerte <strong>und</strong><br />

Anschaffungen. Die FachgruppenleiterInnen sind angehalten,<br />

diese Informationen in regelmässigen Sitzungen der<br />

Fachgruppen an die Lehrerschaft weiterzugeben.<br />

Zusammenarbeit mit öffentlicher<br />

Schule<br />

Mit Beginn des Schuljahres <strong>2001</strong>/2002 wird schrittweise<br />

die neue vierjährige Oberstufe am LG eingeführt. Die traditionelle<br />

Langform des Liecht. Gymnasiums wird damit<br />

um ein Jahr auf sieben Jahre gekürzt. In der reformierten<br />

gymnasialen Oberstufe, die an die achte Schulstufe anschliesst,<br />

haben die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler die Wahl<br />

zwischen fünf Profilen.<br />

Eines dieser Profile nennt sich Kunst, Musik <strong>und</strong> Pädagogik<br />

<strong>und</strong> eignet sich für Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler mit<br />

Begabung <strong>und</strong> Interesse in den Bereichen Kunst <strong>und</strong><br />

Musik. Das Fach Musikerziehung fördert <strong>und</strong> schult das<br />

Hören, Beschreiben, Erarbeiten, Interpretieren, Erfinden<br />

<strong>und</strong> Beurteilen von musikalischen Abläufen. Es beinhaltet<br />

eine Lektion Vokal- oder Instrumentalunterricht wöchentlich.<br />

Dieser Unterricht wird von der Liechtensteinische<br />

Musikschule durchgeführt.<br />

Aus Anlass des Rheinberger-Gedenkjahres unterbreitete<br />

die Musikschule den öffentlichen Schulen in Liechtenstein<br />

die Präsentation von Leben <strong>und</strong> Werk Josef Gabriel Rheinbergers<br />

im Rahmen einer Schulst<strong>und</strong>e. Auf diese Ausschreibung<br />

hin meldeten sich verschiedene Schulen, welche<br />

von diesem Angebot dankbar Gebrauch machten.<br />

Grösstenteils waren die Klassen zuvor durch ihre Lehrkräfte<br />

auf das Thema vorbereitet worden. Die Wahl kürzerer,<br />

prägnanter Klavierstücke Rheinbergers stiess bei den<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern auf offene Ohren <strong>und</strong> sichtliches<br />

Vergnügen <strong>und</strong> manche humorvolle Anekdote aus<br />

dem Leben von J. G. Rheinberger lockerte die Präsentationen<br />

auf. Zeitgenössisches Bildmaterial veranschaulichte<br />

die Person Rheinbergers <strong>und</strong> dessen gesellschaftliches<br />

Umfeld.<br />

Weiterbildung<br />

Bildungswesen<br />

Workshop «Wir komponieren gemeinsam unsere<br />

Zukunft»<br />

Unter diesem Motto fand am Gründonnerstag, den 12.<br />

April <strong>2001</strong>, der 9. Workshop im Bildungshaus Gutenberg<br />

in Balzers statt. Aus den vielen Ideen, Anliegen <strong>und</strong> Verbesserungsvorschlägen<br />

kristallisierten sich am Ende des<br />

Tages drei Projekte heraus, die konkret in diesem Jahr weiterverfolgt<br />

wurden. Es sind dies:<br />

–Gemischtes fächerübergreifendes Musizieren an der<br />

Musikschule<br />

111


112<br />

Bildungswesen<br />

–Verbesserung der Anstellungsbedingungen für Teilzeitlehrkräfte<br />

an der Musikschule<br />

– Förderung der Zusammenarbeit zwischen Öffentlicher<br />

Schule <strong>und</strong> Musikschule<br />

An einer Workshopinformation am 3. Dezember <strong>2001</strong><br />

wurde der Stand der Arbeiten der Lehrerschaft präsentiert.<br />

Im kommenden Jahr sollen die Themen weiter bearbeitet<br />

<strong>und</strong> umgesetzt werden.<br />

Die Musikschule hat dieses Jahr folgende Weiterbildungskurse<br />

für LehrerInnen <strong>und</strong> weitere Interessierte angeboten:<br />

–Blockflöten-Ensemble-Kurse, Kursleitung: Dorit Wocher<br />

– Kurs Jazz- <strong>und</strong> Popgesang, Kursleitung: Ronald Douglas<br />

– Feldenkrais-Methode für Musiker/innen, Kursleitung:<br />

Heinz Grühling<br />

–M<strong>und</strong>harmonikakurse für Fortgeschrittene, Kursleitung:<br />

Walter Buchinger<br />

–Querflöten-Ensemble-Kurs, Kursleitung: Norbert Girlinger<br />

– Kurs «Fingerpicking» für Gitarre, Kursleitung: Michael<br />

Langer<br />

–Das Akkordeon in Jazz <strong>und</strong> Tango, Kursleiter: Klaus<br />

Paier<br />

– Basisunterricht Schauspiel, Kursleiter: Thomas Härtner<br />

– Computerkurs Kursleitung, Manfred Büchel<br />

– Kurs für Atem- <strong>und</strong> Sprechtraining, Kursleitung: Thomas<br />

Härtner<br />

–Blechbläserkurs für Amateure <strong>und</strong> Berufsmusiker, Kursleitung:<br />

Malte Burba<br />

Daneben haben mehrere Lehrpersonen Weiterbildungskurse<br />

im In- <strong>und</strong> Ausland besucht.<br />

Veranstaltungen<br />

Im Jahr <strong>2001</strong> wurden r<strong>und</strong> 190 Veranstaltungen durch die<br />

LMS durchgeführt. Durch das Rheinberger-Gedenkjahr war<br />

die Musikschule naturgemäss stark gefordert. Eine genaue<br />

Aufstellung sämtlicher Veranstaltungen <strong>und</strong> Weiterbildungskurse<br />

kann im Sekretariat angefordert werden. Hier einige<br />

Höhepunkte aus dem Jahresprogramm:<br />

Die Musikwettbewerbe <strong>2001</strong> <strong>und</strong> das Preisträgerkonzert sind<br />

ein voller Erfolg geworden. 125 Teilnehmerinnen <strong>und</strong> Teilnehmer<br />

haben sich intensiv darauf vorbereitet. Die Jury zeigte<br />

sich hocherfreut über das Niveau der TeilnehmerInnen. Auch<br />

das Preisträgerkonzert, das im vollbesetzten Rathaussaal in<br />

Schaan stattfand, hat grossen Anklang gef<strong>und</strong>en <strong>und</strong> das<br />

hohe Niveau bestätigt.<br />

Die 4 Vorstellungen des Singspiels «Das Zauberwort» von<br />

Josef Gabriel Rheinberger wurden ein grosser Erfolg. Drei<br />

Vorstellungen waren ausverkauft <strong>und</strong> eine gut besucht. Die<br />

Resonanz der über 1000 Besucherinnen <strong>und</strong> Besucher war<br />

ausgezeichnet. Vor allem ist erfreulich, dass so viele Kinder<br />

<strong>und</strong> Jugendliche sowie mehrere Schulklassen das Angebot<br />

genutzt haben.<br />

Die Liechtensteinische Musikschule veranstaltete im Rahmen<br />

des 100. Todestages von Josef Gabriel Rheinberger eine Konzertreihe<br />

mit insgesamt 8 Konzerten. Diese fanden das ganze<br />

Jahr über in verschiedenen Kirchen Liechtensteins statt <strong>und</strong><br />

wurden von Lehrerinnen <strong>und</strong> Lehrern der Musikschule gestaltet.<br />

Damit wurde das Werk unseres grossen einheimischen<br />

Komponisten einem breiten Publikum vorgestellt.<br />

Vom 13. - 17. Juni weilte die Jugendsinfonietta in Wien. Im<br />

Mittelpunkt standen 2 Konzerte, eines davon im berühmten<br />

Wiener Konzerthaus mit anschliessendem Empfang, gegeben<br />

von der Liechtensteinischen Botschafterin, I.D. Maria-Pia<br />

Kothbauer, <strong>und</strong> das zweite als Kurkonzert in Baden bei Wien.<br />

Besuche eines Musicals, des Palais Liechtenstein <strong>und</strong> des Praters<br />

r<strong>und</strong>eten die Konzertreise ab.<br />

Bauliches<br />

Das Projektteam für das Musikschulzentrum Triesen,<br />

bestehend aus Michael Pattyn, Paul Eberle, Theo Jäger,<br />

Klaus Beck sowie dem Architekten Werner Binotto <strong>und</strong><br />

dem Projektleiter Jürg Kellenberger, trafen sich zu 12 Projektleitungssitzungen.<br />

Ebenfalls fanden 2 Baukommissionssitzungen<br />

mit der <strong>Regierung</strong> <strong>und</strong> den Vertretern des<br />

Hochbauamts statt.<br />

Die Planung für die Baueingabe ist soweit abgeschlossen.<br />

Es ist sehr erfreulich, dass gegenüber dem Projekt keinerlei<br />

Abstriche im Raumangebot <strong>und</strong> Konzept gemacht werden<br />

mussten. Der Spatenstich erfolgt im Laufe des Monats Mai<br />

2002. Mit der Fertigstellung des Neubaus wird im späten<br />

Frühling 2004 gerechnet.<br />

Meisterkurse<br />

Die 31. Internationalen Meisterkurse wurden mit folgenden<br />

Dozenten durchgeführt:<br />

– Kurt Widmer, Gesang<br />

–Hannfried Lucke, Orgel<br />

– Thomas Brandis, Violine<br />

–Markus Becker, Klavier<br />

– Philipp Bernold, Querflöte<br />

–Otto Kolleritsch, Seminar für Musikkritik<br />

Der Jazz-Workshop wurde in folgender Besetzung durchgeführt:<br />

– Ronald Douglas, Vocal<br />

–Ingolf Burkhardt, Trompete<br />

– Jasper Blom, Saxophon<br />

–Klaus Flenter, Gitarre<br />

– Rob van Kreeveld, Piano<br />

–Wim Essed, Kontrabass<br />

–Arnoud Gerritse, Schlagzeug<br />

Über 100 Studentinnen <strong>und</strong> Studenten aus 18 Nationen<br />

haben an den Meisterkursen teilgenommen. Im Rahmen<br />

der Meisterkurse fanden 11 Konzerte der Professoren <strong>und</strong><br />

der TeilnehmerInnen statt.<br />

Betreffend der zukünftigen Leitung hat die Fürstliche<br />

<strong>Regierung</strong> folgenden Entscheid getroffen: Trägerin ist die<br />

Stiftung Liechtensteinische Musikschule. Die Kursleitung<br />

obliegt dem Direktor. Für administrative Arbeiten steht die<br />

Verwaltung der LMS zur Verfügung. Für die künstlerische<br />

Beratung kann der Kursleiter Fachleute beiziehen. Ausserdem<br />

steht der Kursleitung ein Ehrenkomitee unterstützend<br />

zur Seite.<br />

KOMMISSIONEN<br />

Kommission für Ingenieure <strong>und</strong><br />

Architekten<br />

Vorsitzender: Manfred Gsteu<br />

Der Kommission ist zuständig für die Erteilung der Bewilligungen<br />

zur Ausübung des Berufes als im Bauwesen tätigen<br />

Ingenieure <strong>und</strong> Architekten. Im Berichtsjahr hat sie<br />

diverse Bewilligungen erteilt, sich eine Geschäftsordnung<br />

gegeben <strong>und</strong> einen Verordnungsentwurf erarbeitet.


Die Kompetenz zur Bewilligungserteilung im Rahmen<br />

des Gesetzes über die Berufsausübung der im Bauwesen<br />

tätigen Ingenieure <strong>und</strong> der Architekten (IAG)<br />

wurde im März <strong>2001</strong> per Verordnung an eine Kommission<br />

zur selbständigen Erledigung übertragen. Das Hochbauamt<br />

stellt den Vorsitz <strong>und</strong> ist verantwortlich für den<br />

Vollzug.<br />

Im Berichtsjahr haben sechs Sitzungen stattgef<strong>und</strong>en, in<br />

welchen umfangreiche Arbeiten zu erledigen waren.<br />

Die Kommission hat eine Geschäftsordnung <strong>und</strong> einen<br />

Entwurf zur Abänderung einer abgeänderten Verordnung<br />

zum IAG ausgearbeitet. Hierbei waren u.a. die<br />

EWR-Bestimmungen zu berücksichtigen, die Berufsbezeichnungen<br />

gemäss heutigem Kenntnisstand neu zu<br />

definieren, die einzelnen Mindeststandards der Ausbildungen<br />

festzulegen <strong>und</strong> die Aufsicht über die Berufsausübung<br />

zu regeln. Durch eine verbesserte Aufsicht <strong>und</strong><br />

laufende Kontrollen soll ein konsequenter Vollzug<br />

des Gesetzes gewährleistet werden. Beispielsweise sollen<br />

auch künftig Bewilligungen gelöscht werden, wenn die<br />

entsprechenden Voraussetzungen nicht mehr gegeben<br />

sind.<br />

Die Kommission hat anlässlich ihrer Sitzungen fünf grenzüberschreitende<br />

Zulassungen erteilt, fünf Anträge<br />

zurückgewiesen, zwei Anträge formell abgelehnt <strong>und</strong><br />

zwei Zusicherungen erteilt.<br />

Die übrigen Bewilligungen teilen sie wie<br />

nachstehend auf:<br />

Architekten 9<br />

Bauingenieure 5<br />

Elektroingenieure 3<br />

Heizungs-, Lüftungs-, Klimaingenieur/Sanitäringenieure 2<br />

Geologe 1<br />

Vermessungsingenieure 2<br />

Bauleiter 1<br />

Das Verzeichnis wird vom Vorsitzenden halbjährlich aktualisiert<br />

<strong>und</strong> der <strong>Regierung</strong>skanzlei <strong>und</strong> den Fachstellen/Verbänden<br />

zur Verfügung gestellt.<br />

Schulzahnpflegekommission<br />

Präsident: Dr. Stefan Büchel<br />

Im Berichtsjahr <strong>2001</strong> wurden zwei Sitzungen abgehalten.<br />

Allgemein kann festgehalten werden, dass Organisations<strong>und</strong><br />

Behandlungsablauf, Abrechnungsmodus <strong>und</strong> Abrechnungskontrolle<br />

in der Schulzahnpflege im Berichtsjahre<br />

keine nennenswerten Probleme verursachten. Was aber<br />

die Durchführung der kariesprophylaktischen Massnahmen<br />

in den Schulen betrifft (d.h. das wöchentliche Einbürsten<br />

von Fluoridgel) so ist die Situation gegenüber dem<br />

Vorjahr unverändert.<br />

Abrechnungsstatistik<br />

Konservierende Behandlungen<br />

Im Berichtsjahr <strong>2001</strong> wurden 4251 (im Jahr 2000 4 049)<br />

Schüler für konservierende Behandlung abgerechnet. Bei<br />

Gesamtkosten von CHF 736 765.85 (im Jahr 2002 732<br />

579.55) ergibt dies durchschnittliche Fallkosten von CHF<br />

173.30 (im Jahr 2002 180.95), was erneut eine Reduktion<br />

gegenüber dem Vorjahr um 4.2 % bedeutet.<br />

Kieferorthopädische Behandlung<br />

(in Klammern die Zahlen von 2000)<br />

Er wurden im Berichtsjahr 1 831 (1 823) Patienten für kieferorthopädische<br />

Behandlungen abgerechnet. Bei Gesamtkosten<br />

von CHF 932 851.05 (1 036 613.05) ergibt<br />

dies durchschnittliche Fallkosten von CHF 509.50 (568.65),<br />

was einer Abnahme von 10.4 % entspricht.<br />

Die aufgeführten Kosten werden wie üblich je hälftig vom<br />

Schulträger <strong>und</strong> von den Eltern übernommen.<br />

Im Umfeld allgemein steigender Kosten im Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />

ist dieser Trend in der Zahnmedizin besonders<br />

erfreulich. Er bestätigt eindrücklich einerseits den Erfolg<br />

der kariesprophylaktischen Massnahmen der letzten Jahrzehnte,<br />

andererseits aber auch die Effizienz <strong>und</strong> Zweckmässigkeit<br />

der Organisation <strong>und</strong> des Ablaufs der liechtensteinischen<br />

Schulzahnpflege.<br />

Stipendienkommission<br />

Vorsitzender: Erich Frick<br />

Bildungswesen<br />

Die Stipendienkommission hat im Jahre <strong>2001</strong> zehn Sitzungen<br />

abgehalten. Die Kommission hat 1196 Anträge<br />

auf Ausrichtung von Ausbildungsbeihilfen von 1164<br />

Antragstellern <strong>und</strong> Antragstellerinnen behandelt. Von den<br />

1196 eingereichten Gesuchen mussten 186 abgewiesen<br />

werden, da die gesetzlichen Voraussetzungen fehlten oder<br />

die Einkommen der Antragsteller bzw. Antragstellerinnen<br />

oder deren Eltern die Einkommensgrenze überschritten.<br />

In der ersten Sitzung vom 09.01.<strong>2001</strong> wurden 152 Anträge<br />

auf Ausbildungsbeihilfen behandelt, die noch ins Rechnungsjahr<br />

2000 gehörten.<br />

Stipendien <strong>und</strong> Unkostenbeiträge<br />

Die gesamten Ausgaben des Staates für Stipendien <strong>und</strong><br />

Unkostenbeiträge belaufen sich im Jahre <strong>2001</strong> auf CHF<br />

4 224 613.—. Im Konto Stipendien sind inbegriffen CHF<br />

8 947.90, welche für die Verwaltung <strong>und</strong> Sachbearbeitung<br />

der Stipendienkommission erforderlich waren.<br />

Darlehen<br />

Im Jahre <strong>2001</strong> wurden von der Stipendienkommission CHF<br />

2 613 255.— an Darlehen gewährt. Die Auszahlungen<br />

erreichten den Betrag von CHF 1 741 105.—. Die von der<br />

Landesbank in Rechnung gestellten Verwaltungskosten<br />

belaufen sich auf CHF 866.11.<br />

Darlehensrückzahlungen<br />

Die Rückzahlungen in den Darlehensfonds erreichten im<br />

Jahre <strong>2001</strong> den Betrag von CHF 1 305 172.26, wovon<br />

CHF 42 574.— abgeschrieben wurden.<br />

Arbeitsgruppe<br />

Die von der <strong>Regierung</strong> im März <strong>2001</strong> eingesetzte Arbeitsgruppe<br />

zur Erarbeitung eines neuen Stipendiengesetzes<br />

versammelte sich im Jahr <strong>2001</strong> zu sieben Sitzungen.<br />

Stipendien <strong>und</strong> Unkostenbeiträge Ausgaben<br />

Stipendien 4 224 613.00<br />

Büromaterial, Porti 8 947.90<br />

Total 4 233 560.90<br />

113


114<br />

Bildungswesen<br />

Entwicklung der Studiendarlehen<br />

Kontostand per 1.1. 124 628.00<br />

Fondsäufnung 350 000.00<br />

Sparkonto-Auflösung 34 982.10<br />

Falsche Einzahlung 520.00<br />

Zinserträge 6604.55<br />

Rückzahlungen Studiendarlehen 1 305 172.26<br />

./. Abschreibungen Studiendarlehen 42 574<br />

1 779 332.91<br />

Gewährung neuer Darlehen 1 741 105.00<br />

Porti <strong>und</strong> Spesen 634.20<br />

Kontostand per 31.12.<strong>2001</strong> 37 361.80


Familie <strong>und</strong> Gleichberechtigung<br />

RESSORTBERICHT<br />

Ressortinhaber:<br />

<strong>Regierung</strong>srätin Dr. Andrea Willi bis 5. April <strong>2001</strong><br />

<strong>Regierung</strong>schef Otmar Hasler ab 5. April <strong>2001</strong><br />

Im Bereich Familie lag ein Schwerpunkt in der Revision des<br />

Jugendgesetzes. Der Ressortinhaber diskutierte mit<br />

Jugendlichen <strong>und</strong> Erwachsenen über die Erwartungen an<br />

ein neues Jugendgesetz. Das Ressort erarbeitete eine Stellungnahme<br />

zur Abänderung des Jugendgesetzes bezüglich<br />

der äusserhäuslichen Pflegeverhältnisse. Zum Thema<br />

Jugend fand ein Treffen von <strong>Regierung</strong>smitgliedern von<br />

St. Gallen, Vorarlberg <strong>und</strong> Liechtenstein statt.<br />

Zum Gleichstellungsgesetz wurde eine Öffentlichkeitskampagne<br />

durchgeführt. Die <strong>Regierung</strong> veröffentlichte<br />

den Massnahmenkatalog <strong>2001</strong>. Der Chancengleichheitspreis<br />

<strong>2001</strong> wurde an den Verein Bildungsarbeit für die<br />

Frauen verliehen. Des weiteren wurden das Projekt<br />

«Mannsbilder - Männer im Gleichstellungsprozess» sowie<br />

das Projekt «Mentoring für Frauen in der Politik» gestartet.<br />

Die <strong>Regierung</strong> setzte eine Arbeitsgruppe zur Erarbeitung<br />

von Massnahmen betreffend sexueller Belästigung<br />

<strong>und</strong> Mobbing am Arbeitsplatz ein.<br />

Familie<br />

Revision des Jugendgesetzes<br />

Das Jugendgesetz wird einer grösseren Revision unterzogen.<br />

Sowohl interessierten Erwachsenen als auch Jugendlichen<br />

wurde vielfach die Möglichkeit geboten, ihre Ideen<br />

<strong>und</strong> Vorstellungen einzubringen. Am 30. Juni fand unter<br />

Beteiligung des <strong>Regierung</strong>schefs <strong>und</strong> der <strong>Regierung</strong>schef-<br />

Stellvertreterin in Schaan eine öffentliche Tagung statt, an<br />

der die Erwartungen an das neue Gesetz intensiv diskutiert<br />

wurden.<br />

Dieser grösseren Revision vorgezogen wird eine kleinere<br />

Revision des Jugendgesetzes. Hierbei sollen Bestimmungen<br />

über äusserhäusliche Pflegeverhältnisse ins Jugendgesetz<br />

aufgenommen werden. Im Mai behandelte der<br />

<strong>Landtag</strong> diese Revisionsvorlage in erster Lesung. Schwerpunkt<br />

der Diskussion bildete die Frage, welche privaten<br />

Pflegeverhältnisse dem Gesetz unterstellt werden sollen<br />

sowie welche Materie auf Gesetzesstufe bzw. Verordnungsstufe<br />

zu regeln ist. Das Ressort überarbeitete die<br />

Vorlage im Sinne der <strong>Landtag</strong>sdiskussion.<br />

Regionale Zusammenarbeit<br />

Seit Jahren besteht im Jugendbereich eine Zusammenarbeit<br />

mit dem B<strong>und</strong>esland Vorarlberg <strong>und</strong> dem Kanton St.<br />

Gallen. Im Mittelpunkt stand im Berichtsjahr ein Treffen<br />

der <strong>Regierung</strong>smitglieder aus den drei Regionen in St. Gallen.<br />

Schwerpunkt des Treffens bildete die Partizipation von<br />

Jugendlichen an unserem gesellschaftlichen <strong>und</strong> politischen<br />

System. Die Fachreferate gaben Impulse dafür, wie<br />

Jugendliche vermehrt in Entscheidungsprozesse eingeb<strong>und</strong>en<br />

werden können. Die Partizipation von Kindern <strong>und</strong><br />

Jugendlichen ist derzeit lediglich in Vorarlberg gesetzlich<br />

verankert. In Liechtenstein soll eine entsprechende Regelung<br />

aufgenommen werden. Als positives Beispiel eines<br />

Partizipationsprozesses wurde die Beteiligung der Jugendlichen<br />

an der Revision des Jugendgesetzes in unserm Land<br />

herausgehoben.<br />

Gleichberechtigung<br />

Öffentlichkeitskampagne zum Gleichstellungsgesetz<br />

Im Mai 1999 ist das Gleichstellungsgesetz in Kraft getreten.<br />

Da der Inhalt dieses Gesetzes den Arbeitnehmerinnen<br />

sowie Unternehmen teils zu wenig bekannt ist, wurde im<br />

Berichtsjahr vom September bis November eine Öffentlichkeitskampagne<br />

zum Gleichstellungsgesetz durchgeführt.<br />

Eingeleitet wurde die Kampagne mit einer Pressekonferenz.<br />

Zudem wurden Folder an Arbeitnehmerinnen <strong>und</strong> Unternehmen<br />

verschickt, in denen ihre Rechten <strong>und</strong> Pflichten<br />

aufgezeigt wurden. Weiters wurden Radiospots, Zeitungsinserate,<br />

Plakataktionen durchgeführt sowie Vorträge <strong>und</strong><br />

Workshops veranstaltet.<br />

Broschüre zur Umsetzung der Aktionsplattform im<br />

Fürstentum Liechtenstein <strong>2001</strong> - Massnahmenkatalog<br />

Die <strong>Regierung</strong> legte den Broschürenband «Umsetzung der<br />

Aktionsplattform im Fürstentum Liechtenstein <strong>2001</strong>» vor.<br />

Die Broschüre enthält nationale Strategien <strong>und</strong> Pläne zur<br />

Durchsetzung der Ergebnisse <strong>und</strong> Forderungen der vierten<br />

Weltfrauenkonferenz in Peking. Sie gibt einen Rückblick auf<br />

die Umsetzung 2000 <strong>und</strong> enthält den Umsetzungsplan für<br />

das Jahr <strong>2001</strong>. Im Jahr <strong>2001</strong> wurde der Schwerpunkt gelegt<br />

auf: Öffentlichkeitsarbeit zum Gleichstellungsgesetz, Berufswahl,<br />

Vertretung von Frauen in politischen Gremien, Vereinbarkeit<br />

von Familie <strong>und</strong> Erwerb.<br />

Chancengleichheitspreis <strong>2001</strong><br />

Im Berichtjahr wurde zum zweiten Mal der Anerkennungspreises<br />

zur Förderung der Gleichstellung von Mann <strong>und</strong><br />

Frau «Chancengleichheitpreis <strong>2001</strong>» verliehen. Der mit CHF<br />

15 000 dotierte Preis wurde am 8. März <strong>2001</strong> dem Verein<br />

Bildungsarbeit für Frauen für das Projekt «Jungunternehmerinnen<br />

<strong>und</strong> Wirtschaftsfrauen» überreicht. Hauptziele<br />

dieses Projektes sind: Situationsanalyse von Jungunternehmerinnen<br />

<strong>und</strong> Kleinunternehmerinnen in Liechtenstein; Weiterbildung,<br />

Beratung <strong>und</strong> Unterstützung mit gezielten Themenreferaten;<br />

konkreter Leitfaden <strong>und</strong> damit Hilfestellung<br />

bei der Gründung von Unternehmen; Vernetzung von Jungunternehmerinnen,<br />

Kleinunternehmerinnen, Wirtschaftsfrauen<br />

<strong>und</strong> interessierten Frauen.<br />

Männer im Gleichstellungsprozess<br />

Zur Erreichung der Gleichstellung von Mann <strong>und</strong> Frau in der<br />

Gesellschaft ist es wichtig, dass Männer in den Gleichstellungsprozess<br />

einbezogen werden. Die <strong>Regierung</strong> verabschiedete<br />

das Projekt «Mannsbilder - Männer im Gleichstellungsprozess»<br />

<strong>und</strong> bestellte zur Durchführung des Projektes<br />

eine Gruppe, die vorwiegend aus Männern besteht. Das<br />

Projekt «MannsBilder» wurde im Dezember <strong>2001</strong> mit einer<br />

Pressekonferenz eröffnet <strong>und</strong> wird bis November 2004 dauern.<br />

Schwerpunkt des Projektes wird die Familienarbeit/Vereinbarkeit<br />

von Familie <strong>und</strong> Erwerb sein.<br />

Mentoring für Frauen in der Politik<br />

Die <strong>Regierung</strong> beauftragte das Gleichstellungsbüro, in<br />

Zusammenarbeit mit dem Frauenreferat in Vorarlberg ein<br />

Mentoring-Projekt für Frauen in der Politik zu entwickeln<br />

<strong>und</strong> umzusetzen. Bei diesem Projekt geht es darum, dass<br />

Frauen (Mentorinnen) ihre politischen Erfahrungen an Frauen<br />

weitergeben, die beabsichtigen, sich für ein politisches<br />

Amt zu bewerben. In Liechtenstein wird vor allem auf die<br />

Gemeinderatswahlen 2003 hingearbeitet. Kandidatinnen<br />

werden in der Vorwahlzeit, Wahlzeit <strong>und</strong> Nachwahlzeit<br />

durch Mentorinnen unterstützt <strong>und</strong> begleitet.<br />

Sexuelle Belästigung <strong>und</strong> Mobbing<br />

Die <strong>Regierung</strong> hat zum Thema «Sexuelle Belästigung <strong>und</strong><br />

Mobbing» eine Arbeitsgruppe eingesetzt. Auftrag dieser<br />

5<br />

115


116<br />

Familie <strong>und</strong> Gleichberechtigung<br />

Arbeitsgruppe ist es, Ansätze aufzuzeigen, welche Massnahmen<br />

zur Verhinderung von sexueller Belästigung <strong>und</strong><br />

Mobbing am Arbeitsplatz <strong>und</strong> welche Massnahmen bei<br />

Vorliegen solcher Fälle getroffen werden können.<br />

Fachtagung in Lindau<br />

Am 5. Oktober <strong>2001</strong> fand eine Fachtagung zum Thema<br />

Management by Familiensinn in Lindau statt. Seitens Liechtenstein<br />

haben an der Tagung <strong>Regierung</strong>sratstellvertreterin<br />

Hildegard Marxer sowie Bernadette Kubik-Risch teilgenommen.<br />

Themen hierbei waren: Familienfre<strong>und</strong>liches Management<br />

von Unternehmen; Telearbeit; betriebliche Kinderbetreuung;<br />

flexible Arbeitszeiten. Anschliessend fand die dritte<br />

Gesprächsr<strong>und</strong>e der christlichen Politikerinnen statt. Auf der<br />

Tagesordnung der Gesprächsr<strong>und</strong>e standen: Reflektion der<br />

Fachtagung <strong>und</strong> der erzielten Ergebnisse der dort geforderten<br />

Rahmenbedingungen; Gender Mainstreaming; Gleichstellung<br />

der Frau; Familienpass für die Bodenseeregion.<br />

AMTSSTELLEN<br />

Kinder- <strong>und</strong> Jugenddienst<br />

(Amt für Soziale Dienste)<br />

Leiter: Dr. Marcus Büchel<br />

Auf verschiedensten Ebenen waren im Jugendbereich internationale<br />

Agenden wahrzunehmen. Zur Umsetzung der<br />

Kinderrechtskonvention wurde Liechtenstein einem Hearing<br />

der UNO unterzogen. Die Konferenzen <strong>und</strong> Veranstaltungen<br />

des Europarates machten einen erheblichen Anteil der<br />

Auslandspräsenz des Amtes aus. Dominierend waren Fragen<br />

zu den Kinderrechten, zum Kinderschutz <strong>und</strong> zu Kind<br />

<strong>und</strong> Familie. Die Anzahl der Klienten ist im Berichtsjahr signifikant<br />

angestiegen. Vor allem im Kinder- <strong>und</strong> Jugendbereich<br />

ist eine Häufung von schwierigen Fällen festzustellen<br />

gewesen. Im Kinder <strong>und</strong> Jugendbereich hat man sich<br />

schwerpunktmässig mit den Themen sexueller Missbrauch,<br />

Gewalt <strong>und</strong> Rechtsextremismus sowie mit der Revision des<br />

Jugendgesetzes beschäftigt.<br />

Allgemeine Kinder- <strong>und</strong><br />

Jugendangelegenheiten<br />

Internationale Aktivitäten<br />

UNO<br />

Kinderrechtskonvention<br />

In der Kinderrechts-Konvention sind Rechte für Kinder <strong>und</strong><br />

Jugendliche festgehalten. Bis heute haben fast alle Staaten<br />

der Welt dieses Übereinkommen unterzeichnet. Liechtenstein<br />

ist seit dem 21. Januar 1996 Vertragspartei der Konvention.<br />

Seit diesem Zeitpunkt informiert der Kinder- <strong>und</strong><br />

Jugenddienst anlässlich des Tages der Kinderrechte über<br />

Inhalte der Konvention <strong>und</strong> deren Umsetzung in Liechtenstein.<br />

Anfang Jahr wurde Liechtenstein in Genf zum ersten<br />

Mal einem UN-Hearing unterzogen. Das Komitee über die<br />

Rechte des Kindes stellt auf der Gr<strong>und</strong>lage des Länderberichts<br />

bei dem Hearing kritische Fragen an die Ländervertreter,<br />

insbesondere betreffend die Umsetzung der Verpflichtungen<br />

aus der Konvention. Die Ergebnisse des Hearings<br />

werden in Form eines Berichtes an das Generalsekretariat<br />

adressiert. Die Analysen <strong>und</strong> Ergebnisse fliessen wiederum<br />

ein in die nationale Jugendpolitik.<br />

Vorbereitende Konferenz zum Weltkindergipfel in Berlin<br />

Deutschland sowie Bosnien-Herzegowina organisierten<br />

für die europäischen Regionen in Zusammenarbeit mit<br />

UNICEF eine regionale Vorbereitungskonferenz mit dem<br />

Thema «Kinder in Europa <strong>und</strong> Zentralasien». Die Berliner<br />

Erklärung <strong>und</strong> das Schlussdokument enthalten eine Reihe<br />

von Massnahmen, zu welchem sich die teilnehmenden<br />

Staaten verpflichten. Als politisches Ziel wurde die Ratifizierung<br />

der einschlägigen Übereinkommen durch möglichst<br />

viele Länder formuliert. Dazu gehören die beiden Fakultativprotokolle<br />

zur Kinderrechtskonvention, die Konventionen<br />

der International Labour Organisation (ILO) über Kinderarbeit,<br />

sozial- <strong>und</strong> wirtschaftspolitische Massnahmen, welche<br />

Familien unter Berücksichtigung des Partnerschaftsprinzips<br />

in ihrer Aufgabe unterstützen sowie die durchgängige<br />

Gleichstellung der Geschlechter in allen Programmen <strong>und</strong><br />

politischen Massnahmen. Liechtenstein entsandte eine<br />

Mitarbeiterin des Amtes als Delegierte.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der Terroranschläge in New York wurde der<br />

Weltkindergipfel, eine UN-Sondersession auf der Ebene<br />

von Staats- <strong>und</strong> <strong>Regierung</strong>schefs, der für September letzten<br />

Jahres geplant war, auf Mai 2002 verschoben. Die Teilnahme<br />

Liechtensteins ist vorgesehen.<br />

Europarat<br />

Der Jugendausschuss des Europarates (CDEJ) behandelt<br />

Themen wie Mobilität, ausserschulische Bildung, Partizipation<br />

von Jugendlichen in der Gesellschaft, Bekämpfung<br />

von sozialer Ausgrenzung, Fremdenfeindlichkeit <strong>und</strong> Rassismus.<br />

Diesjährige Schwerpunkte im Rahmen des Ausschusses<br />

waren die Vorbereitung zur bevorstehenden<br />

Jugendministerkonferenz in Griechenland, die Analyse der<br />

Luxemburgischen Jugendpolitik sowie das Weissbuch zur<br />

Jugendpolitik der Europäischen Union.<br />

Eine Jugendliche aus Liechtenstein nahm an einer Anhörung<br />

des Europarats in Budapest zur Situation von jungen<br />

Migranten teil. Im Sinne der Partizipationsförderung<br />

junger Menschen sollen in Zukunft allgemein vermehrt<br />

Jugendliche an sie betreffende Konferenzen geschickt<br />

werden.<br />

An der vom Europarat zusammen mit der UNICEF organisierten<br />

multilateralen Konferenz in Budapest über den<br />

Schutz der Kinder gegen sexuelle Ausbeutung wurde ein<br />

Aktionsplan verabschiedet. Damit soll eine gemeinsame<br />

<strong>und</strong> für alle Mitglieder des Europarates verbindliche Strategie<br />

entwickelt werden. Die zentralen Themen waren Sextourismus,<br />

Kinderpornographie <strong>und</strong> Kinderhandel. Die<br />

Zusammenarbeit mit der Tourismusbranche <strong>und</strong> dem Kommunikationssektor<br />

(Internet Service Provider) wird als notwendig<br />

erachtet. Spezielle Verfahrenshilfen werden als<br />

notwendige Instrumente zum Schutz von sexuell ausgebeuteten<br />

bzw. missbrauchten Kindern von den Mitgliedstaaten<br />

eingefordert. Dazu gehören die sog. schonende<br />

Zeugenvernehmung, um in Strafverfahren die direkte Konfrontation<br />

zwischen Opfern <strong>und</strong> Tätern vermeiden zu können<br />

sowie Verfahrenshelfer für Kinder. Für uns ist diese<br />

Entwicklung aktuell. Neuerdings wird bei uns im Sinne des<br />

Gesagten verfahren <strong>und</strong> die Jugendhilfe leistet für betroffene<br />

Kinder <strong>und</strong> deren Familien Verfahrenshilfe <strong>und</strong> gibt<br />

Unterstützung. Auf gesetzlicher Ebene besteht noch Präzisierungsbedarf<br />

für diesen Bereich. Eine entsprechende<br />

Motion zur Ergänzung der Strafprozessordnung wurde im<br />

Berichtsjahr vom <strong>Landtag</strong> an die <strong>Regierung</strong> überwiesen.<br />

EU/EWR<br />

Jugend-Programm der Europäischen Union<br />

«Jugend» ist das Nachfolgeprogramm von «Jugend für


Europa III», einem ausserschulischen Jugendprogramm.<br />

Liechtenstein beteiligt sich seit 1997 aktiv an diesem Programm.<br />

«Jugend» besteht aus fünf Aktionen:<br />

–Jugend für Europa (Jugendaustausch zwischen zwei<br />

oder mehreren Ländern)<br />

– Europäischer Freiwilligendienst (Freiwilliges nicht-ausbildungsbezogenes<br />

Praktikum im sozialen, ökologischen<br />

oder kulturellen Rahmen)<br />

– Jugendinitiativen (innovative Projekte in verschiedenen<br />

Bereichen, die von jungen Menschen selbständig durchgeführt<br />

werden)<br />

–Gemeinsame Aktionen mit den anderen EU-Jugendprogrammen<br />

–Unterstützende Massnahmen (Seminare, Trainings etc.)<br />

Mit den Gemeinschaftsmitteln dieses Programms werden<br />

die Nationalagentur <strong>und</strong> Projekte gefördert. Das<br />

Jugendinformationszentrum «aha-Tipps <strong>und</strong> Infos für<br />

junge Leute» nimmt seit April die Funktion <strong>und</strong> Aufgaben<br />

der Nationalen Agentur wahr. Der Kinder- <strong>und</strong> Jugenddienst<br />

vertritt die nationalen Interessen bei der Europäischen<br />

Kommission. Im Berichtsjahr beteiligten sich<br />

Jugendliche aus Liechtenstein an vier multilateralen<br />

Jugendaustauschprojekten, davon zweimal in gastgebender<br />

Funktion. Erstmals konnte im Rahmen der Aktion<br />

«Europäischer Freiwilligendienst» eine junge Freiwillige<br />

entsendet werden. Seit kurzem können Freiwillige aus<br />

Europa ihren Dienst auch in Liechtenstein leisten. Eine<br />

Einrichtung des Vereins für Betreutes Wohnen ist als Aufnahmeorganisation<br />

von der Europäischen Kommission<br />

anerkannt worden.<br />

An sog. Kurzstudienbesuchen haben sich auch im<br />

Berichtsjahr wieder Jugendarbeitende aus Liechtenstein<br />

beteiligt. Diese dienen dem länderübergreifenden Erfahrungsaustausch<br />

<strong>und</strong> als Kontaktbörse für Jugendarbeitende,<br />

die an der Teilnahme an europäischen Jugendprojekten<br />

interessiert sind <strong>und</strong> potentielle Partnergruppen<br />

suchen. Eine dieser Veranstaltungen fand in Liechtenstein<br />

zum Thema «Einsatz von neuen Medien bei<br />

Jugendaustauschprojekten» statt. Jugendtreffmitarbeitende<br />

beurteilten die Projekte als pädagogisch wertvoll.<br />

Jugendliche erfahren, dass Sprachbarrieren überw<strong>und</strong>en<br />

werden können <strong>und</strong> revidieren Vorurteile über andere.<br />

Beobachtet wurde, dass neu geknüpfte Kontakte <strong>und</strong><br />

Beziehungen zu anderen Jugendlichen über Landesgrenzen<br />

hinweg aufrecht erhalten <strong>und</strong> zum Teil Folgeprojekte<br />

organisiert werden. Bemerkenswert ist, dass Jugendliche,<br />

wenn sie aktiv in die Vorbereitungen miteinbezogen<br />

werden, Verantwortung bereitwillig annehmen <strong>und</strong> weit<br />

weniger «abspringen» als bei «vorgefertigten» Freizeitangeboten.<br />

Regionale Zusammenarbeit<br />

Im Jugendbereich bringt die regionale Verknüpfung mit<br />

dem B<strong>und</strong>esland Vorarlberg <strong>und</strong> dem Kanton St. Gallen<br />

seit Jahren gegenseitige Anregungen. Im Mittelpunkt<br />

stand ein Treffen der <strong>Regierung</strong>smitglieder aus den drei<br />

Regionen in St. Gallen.<br />

Die Erfahrung zeigt, dass durch die Verknüpfung erwünschte<br />

Synergieeffekte im Sinne von Ressourcennutzung,<br />

Kostensparung <strong>und</strong> Qualitätssteigerung erreicht werden<br />

kann. Zu den künftigen Schwerpunkten gehören Projekte<br />

<strong>und</strong> Veranstaltungen im Bereich der Weiterbildung für<br />

Jugendarbeitende <strong>und</strong> im Jugendbereich Tätige. So kooperiert<br />

Liechtenstein beispielsweise mit Vorarlberg beim neuen<br />

Gr<strong>und</strong>lehrgang «Jugendarbeit in offenen Einrichtungen».<br />

Diese 1 1/2 jährige berufsbegleitende Ausbildung richtet<br />

sich an ehrenamtlich in der Jugendarbeit Tätige.<br />

Familie <strong>und</strong> Gleichberechtigung<br />

Revision des Jugendgesetzes<br />

Der Kinder- <strong>und</strong> Jugenddienst erhielt von der <strong>Regierung</strong> den<br />

Auftrag, einen Revisionsentwurf für ein zeitgemässes<br />

Jugendgesetz auszuarbeiten. Als eine wesentliche Gr<strong>und</strong>forderung<br />

im neuen Jugendgesetz wird eine angemessene<br />

Beteiligung von Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen am gesellschaftlichem<br />

Geschehen verankert werden. Das Recht auf Partizipation<br />

entspringt einer gr<strong>und</strong>legenden Forderung sowohl der<br />

UN-Kinderrechtskonvention als auch der Jugendpolitik des<br />

Europarats bzw. der Europäischen Union. Sowohl interessierten<br />

Erwachsenen als auch Jugendlichen wurden vielfach die<br />

Möglichkeit geboten, ihre Ideen <strong>und</strong> Vorstellungen einzubringen.<br />

Die Ergebnisse der Befragungen <strong>und</strong> die weiteren<br />

Beiträge werden in den Gesetzesentwurf einfliessen.<br />

Im April des Berichtsjahres wurden über 300 Sek<strong>und</strong>arschüler<br />

<strong>und</strong> Schülerinnen <strong>und</strong> Lehrlinge per Fragebogen<br />

befragt, welche Bereiche <strong>und</strong> Angelegenheiten ihrer Meinung<br />

nach im Jugendgesetz geregelt werden sollen. Weiters<br />

wurden Gruppengespräche veranstaltet mit Vertretern aus<br />

Elternschaft, Schule, Jugendarbeit <strong>und</strong> Gemeinden. Im<br />

Jugendforum, welches von der Jugendparlamentskommission<br />

veranstaltet wurde, wurden vor allem Jugendschutzbestimmungen<br />

diskutiert. Am 30. Juni fand unter Beteiligung<br />

des <strong>Regierung</strong>schefs <strong>und</strong> der <strong>Regierung</strong>schef-Stellvertreterin<br />

in Schaan eine öffentliche Tagung statt, an der die Erwartungen<br />

an das neue Gesetz intensiv diskutiert wurden. Im<br />

Herbst haben 20 Klassen bzw. Jugendtreffs vom Angebot<br />

Gebrauch gemacht, mit Fachleuten des Amtes über die Revision<br />

zu diskutieren. Ebenso beschäftigten sich Elternvereine<br />

<strong>und</strong> Konfirmanten im Rahmen ihres Unterrichts mit diesem<br />

Thema. Mit dem Internetauftritt unter www.jugendgesetz.li<br />

wurde eine weitere jugendgerechte Informations- <strong>und</strong> Partizipationsplattform<br />

erstellt. Das Forum der Webseite «Sag<br />

deine Meinung» wird rege genutzt.<br />

Jugendpflege (Jugendförderung)<br />

In der offenen Jugendarbeit sind wie in der Klientenarbeit mit<br />

Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen Verhaltensmuster <strong>und</strong> Einstellungen<br />

erkennbar, die anfänglich vereinzelt <strong>und</strong> dann immer<br />

häufiger auftreten, bis sie sich als gesellschaftlicher Trend<br />

manifestieren können. Unerfreuliche Entwicklungen können<br />

dabei frühzeitig erkannt <strong>und</strong> in der Erziehungs- <strong>und</strong> Jugendarbeit<br />

aufgegriffen werden. Das Amt unterstützt Eltern bei ihren<br />

Erziehungsaufgaben im Rahmen der Jugendhilfe, indem er<br />

u.a. erzieherische Hilfestellungen anbietet <strong>und</strong> zur «mutigen»<br />

Erziehungsarbeit («Mut zur Erziehung» war das Motto der<br />

Suchtpräventionskampagne im Jahr 1998) ermuntert. Im<br />

Bereich Jugendförderung (offene Jugendarbeit) zeichnete sich<br />

im Berichtsjahr als Dauerbrenner das Thema «Krisensituationen<br />

im Jugendtreff oder im sozialem Nahraum» ab <strong>und</strong> äusserte<br />

sich durch eine Häufung von gewalttätigen Ausschreitungen<br />

unter Jugendlichen, mit Klauen im Jugendtreff, Vandalismus<br />

sowie durch offensives Einschüchterungsverhalten.<br />

Zusammenarbeit mit den Gemeinden <strong>und</strong> der<br />

offenen Jugendarbeit<br />

In den letzten Jahren wurden mit mehreren Gemeinden Konzepte<br />

im Bereich der offenen Jugendarbeit entwickelt. Im<br />

Berichtsjahr erfolgte der Abschluss diesbezüglich mit den<br />

Gemeinden Planken <strong>und</strong> Ruggell, bzw. der neu gegründeten<br />

Jugendarbeitsgemeinschaft Ruggell, Schellenberg, Gamprin.<br />

Auf Einladung der Gemeinde Balzers wirkte das Amt beratend<br />

bei der neuen Ausrichtung der Jugendarbeit mit. Es<br />

stellte sich dort wie auch in anderen Gemeinden unseres Landes<br />

immer wieder die Frage, auf welche Zielgruppe die örtliche<br />

Jugendarbeit eigentlich auszurichten sei.<br />

117


118<br />

Familie <strong>und</strong> Gleichberechtigung<br />

Die Vereinigung Liechtensteinischer Jugendarbeiterinnen<br />

<strong>und</strong> Jugendarbeiter (VLJ) sorgt unter Mitwirkung des Amtes<br />

für die Information <strong>und</strong> Koordination ihrer Mitglieder. Die<br />

Vernetzung untereinander, gerade auch bei der Sicherung<br />

eines Qualitätsstandards, der ein erfreuliches Niveau<br />

erreicht hat, steht dabei im Vordergr<strong>und</strong>. Der VLJ bietet die<br />

notwendige Struktur, um gemeinsame, übergeordnete Projekte<br />

anzugehen, anfallende, die Gemeinde übergreifende<br />

Themen zu besprechen sowie um Synergien <strong>und</strong> Ressourcen<br />

auszuschöpfen.<br />

Weiterbildungsangebote für die Jugendarbeit<br />

Die Weiterbildungsangebote für die in der Jugendarbeit<br />

Tätigen waren von dem Motto «Von der Theorie zur Praxis»<br />

geleitet. Es wurden sowohl theoretische Erklärungsansätze<br />

zur Entstehung von Gewalt als auch deren Umsetzung in<br />

der konkreten Jugendarbeit behandelt. Einige brauchbare<br />

Modelle für den Umgang in schwierigen Situationen wurden<br />

vorgestellt. Die Wahrnehmung von (Erziehungs-)verantwortung<br />

<strong>und</strong> der Mut zu konsequentem Handeln wurde<br />

hervorgehoben.<br />

Reflecting Team<br />

Die Arbeitsgruppe «Gewalt», eine Zusammenarbeit des<br />

Kinder <strong>und</strong> Jugenddienstes mit dem VLJ, bot als Weiterbildung<br />

für Jugendarbeitende im Frühjahr die Intervisions-<strong>und</strong><br />

Selbstreflexionsmethode «Reflecting Team» nach Tom<br />

Andersen an. Mit dieser Methode wurde, unter Anleitung<br />

eines Psychologen, die eigene Handlungsweise in erlebten<br />

Krisensituationen analysiert. Die positive Aufnahme dieser<br />

Weiterbildung, die den Abschluss der Tätigkeit der Arbeitsgruppe<br />

bildete, führte dazu, sie in die bestehende Supervisionsangebote<br />

des VLJ aufzunehmen.<br />

VLJ-Impulstag zum Thema Gewalt<br />

Der VLJ führte einen internen Impulstag durch, bei dem die<br />

Befindlichkeit der Jugendlichen in den Jugendtreffs <strong>und</strong><br />

dem angrenzenden sozialen Nahraum erk<strong>und</strong>et wurde.<br />

Jugendarbeiter <strong>und</strong> Jugendarbeiterinnen setzten realistische<br />

Krisensituationen szenisch (im Stegreifspiel) um <strong>und</strong><br />

probierten angemessene Reaktionen <strong>und</strong> Lösungen aus.<br />

Durch das Hineinschlüpfen in verschiedene Rollen<br />

(Cliquenanführer, Mitläufer, Bedrängter etc.) wurde erlebbar,<br />

was Situationen eskalieren lässt bzw. sie verändert oder<br />

entschärft.<br />

Interventionsprojekt an weiterführenden Schulen mit<br />

wissenschaftlicher Begleitung<br />

Das Amt für Soziale Dienste beauftragte im Herbst das Zürcher<br />

Institut für Konfliktforschung <strong>und</strong> Mythodrama mit der<br />

Durchführung von «Interventionen» in zwei schwierigen<br />

Klassen von weiterführenden Schulen. Ziel der Interventionen<br />

ist die Wiederherstellung eines regulären Unterrichts,<br />

die Verbesserung des Klassenklimas <strong>und</strong> die Verhinderung<br />

von neuen gewalttätigen Konflikten. Das Projekt wird wissenschaftlich<br />

begleitet. Das wissenschaftliche Ziel bezieht<br />

sich auf die Frage, wie wirksam Kriseninterventionsmassnahmen<br />

das Verhalten von Jugendlichen verändern können.<br />

Das Projekt ist als Weiterführung der 1999 veröffentlichten<br />

Jugendstudie zu sehen <strong>und</strong> kann an ein internationales<br />

Projekt angeschlossen werden. Dabei wird ein Vergleich<br />

mit schweizerischen, schwedischen <strong>und</strong> amerikanischen<br />

Klassen erstellt werden. Im Berichtsjahr sind vorbereitende<br />

Gespräche mit Schulleitung <strong>und</strong> Klassenlehrern<br />

durchgeführt worden.<br />

Finanzielle Förderung<br />

In der Jugendpflege werden sowohl die offene als auch die<br />

verbandliche Jugendarbeit im ausserschulischen Bereich<br />

finanziell gefördert. Neben den Gr<strong>und</strong>beiträgen an die Insti-<br />

tutionen sind 6 Veranstaltungen <strong>und</strong> Projekte in Form der<br />

Einzelförderung unterstützt worden. 2 Jugendtreffs <strong>und</strong> das<br />

Jugendinformationszentrum erhielten für ihre Ausbildungsresp.<br />

Praktikumsplätze finanzielle Zuschüsse. Diese Förderung<br />

dient vor allem der Sicherung eines guten Ausbildungsstandes<br />

der Jugendarbeiter. Der Jugendleiterurlaub ist<br />

eine finanzielle Anerkennung für die ehrenamtliche Tätigkeit<br />

bei einem liechtensteinischen Verein. Insgesamt waren<br />

173 Personen (Vorjahr 180) zum Bezug berechtigt. Im Einzelnen<br />

wurden Beträge an 86 Personen im Bereich soziokulturelle<br />

Animation, an 69 Personen im Bereich Sport <strong>und</strong> an<br />

18 Personen im musischen Bereich ausbezahlt.<br />

«Netzjugend» Impulstagung<br />

Im September fand in Rorschach eine Impulstagung für<br />

Jugendarbeitende <strong>und</strong> jugendpolitisch Verantwortliche mit<br />

dem Titel «Netzjugend» mit über 90 Teilnehmern statt. Die<br />

virtuelle Welt des Internets stellt für Jugendliche eine nicht<br />

mehr wegzudenkende Realität dar. Die Jugendarbeit nimmt<br />

das veränderte Freizeitverhalten von Jugendlichen wahr. An<br />

der Impulstagung wurden die Dimensionen der Möglichkeiten<br />

im Internet dargestellt <strong>und</strong> die Nutzung durch Jugendliche<br />

demonstriert. Im weiteren wurde klargestellt, dass der rein<br />

technische Jugendschutz mit Filtersystemen nicht ausreichend<br />

ist. Jugendliche sind mit diesem Medium derart vertraut, dass<br />

sie dieses Sicherheitssystem leicht umgehen können.<br />

Besuch aus Ravensburg<br />

Ein erfreulicher Informationsaustausch ergab sich durch die<br />

Neugründung des Jugendinformationszentrum Ravensburg.<br />

Die drei Jugendinformationszentren Bregenz, Schaan<br />

<strong>und</strong> Ravensburg arbeiten regelmässig zusammen <strong>und</strong> erzielen<br />

dadurch wertvolle Synergieen. Eine Delegation aus<br />

Ravensburg <strong>und</strong> eine <strong>Regierung</strong>sdelegation aus Vorarlberg<br />

folgte der Einladung von <strong>Regierung</strong>schef Otmar Hasler ins<br />

«aha - Tipps <strong>und</strong> Infos für junge Leute» in Schaan. Der<br />

Jugendtreffpunkt «Scharmotz» in Balzers wurde ebenfalls<br />

besucht. Ein Mitarbeiter des Kinder- <strong>und</strong> Jugenddienstes,<br />

der Jugendtreffleiter von Balzers sowie der Präsident der VLJ<br />

informierten die Gäste über die nationale <strong>und</strong> kommunale<br />

Jugendarbeit. Die deutschen Gäste zeigten sich von der<br />

Zusammenarbeit <strong>und</strong> der Qualität der Jugendarbeit in<br />

Liechtenstein beeindruckt.<br />

Zualosa-Bank-Aktion am Tag des Kindes,<br />

20. November <strong>2001</strong><br />

Mit der Kinderkonvention wird der besonderen Schutzbedürftigkeit<br />

des Kindes Sorge getragen. Im Artikel 12 der<br />

Konvention wird besonders das Recht auf Meinungsbildung<br />

<strong>und</strong> auf Anhörung der Meinung hervorgehoben. Im<br />

Berichtsjahr wurde anlässlich des Tages des Kindes am<br />

20. November, wie in den vorangegangen zwei Jahren, eine<br />

landesweite Aktion durchgeführt, dieses Mal mit dem<br />

Schwerpunkt «freie Meinungsäusserung». In fast allen<br />

Gemeinden wurde an diesem Tag mindestens eine «Zualosa-Bank»<br />

aufgestellt <strong>und</strong> von einem Erwachsenen betreut.<br />

Erfreulicherweise konnten sich viele engagierte Personen<br />

für die Idee begeistern. Beteiligt haben sich Kinder aus den<br />

Gemeinden Triesen, Balzers, Nendeln, Eschen, Vaduz, Ruggell,<br />

Schellenberg, Triesenberg, Schaan. Durchgeführt wurden<br />

die Interviews von den jeweiligen Elternvereinigungen,<br />

Jugendkommissionen, Jugendtreffs, Lehrern, aha <strong>und</strong> Mitarbeiterin<br />

des Amtes sowie weiteren engagierten Personen.<br />

Als Zielgruppe angesprochen <strong>und</strong> erreicht wurden Primarschüler<br />

<strong>und</strong> -schülerinnen.<br />

Naturgemäss bezog sich ein Grossteil der Aussagen der Kinder<br />

auf das Schulleben. Thematisiert wurden in diesem<br />

Bereich Fre<strong>und</strong>schaft, Ausgrenzung <strong>und</strong> Gewalt innerhalb<br />

der Schule, aber auch konkrete Vorschläge zur Verbesse-


ung des Schullebens, der Gestaltung der Räumlichkeiten<br />

etc.. Ausserdem wurden Ideen <strong>und</strong> Sorgen zu Themen wie<br />

Fre<strong>und</strong>schaft, Familienleben, Zukunft, Umwelt <strong>und</strong> Krieg<br />

geäussert. Die Kinderanliegen, -wünsche <strong>und</strong> -sorgen wurden<br />

gesammelt <strong>und</strong> an politisch Verantwortliche (Schule,<br />

Gemeinde, <strong>Regierung</strong>) weitergeleitet. Die Initiierung, Koordination,<br />

Öffentlichkeitsarbeit <strong>und</strong> Detailinformation erfolgte<br />

über Mitarbeiterinnen des Bereiches «Kinderanimation»<br />

des GZ Resch in Schaan. Eine Mitarbeiterin des Kinder- <strong>und</strong><br />

Jugenddienstes unterstützte die Aktion durch Öffentlichkeitsarbeit<br />

<strong>und</strong> wertete die Ergebnisse der Aktion aus.<br />

Weiterbildung Buschauffeure «Ich bin der Kapitän»<br />

Aufgr<strong>und</strong> von vermehrten Meldungen über auffälliges Verhalten<br />

von Fahrgästen, die auch an das Amt für Soziale Dienste<br />

(siehe Rechenschaftsbericht 1999) gingen, beauftragte<br />

die <strong>Regierung</strong> das Amt zusammen mit der Liechtenstein Bus<br />

Anstalt (LBA), geeignete Massnahmen zu entwickeln, um<br />

eine Klimaverbesserung in den Bussen herzustellen.<br />

Unter der Projektleitung des Kinder- <strong>und</strong> Jugenddienstes<br />

wurde in fachlicher Zusammenarbeit mit dem Institut für<br />

Konfliktmanagement <strong>und</strong> Mythodrama Zürich eine Schulung<br />

konzipiert <strong>und</strong> durchgeführt. Unter dem Titel «Ich bin<br />

der Kapitän» wurde allen Buschauffeure LBA ein Weiterbildungsangebot<br />

gemacht. Es wurden mit den Chauffeuren<br />

geeignete Massnahmen entwickelt, um einer Verrohung<br />

des Verhaltens der Fahrgäste in den Bussen entgegen zu<br />

arbeiten. Für den Fall von gewalttätigem Verhalten wurden<br />

geeignete Interventionsmassnahmen einstudiert. Die erarbeiteten<br />

Inhalte aus den Kurstagen sowie die Empfehlungen<br />

des Amtes wurde der Geschäftleitung der LBA zur Weiterbearbeitung<br />

zugestellt.<br />

Ausgewählte Themen<br />

Jugendliche Ausländer<br />

Eine grössere Anzahl Jugendlicher aus der benachbarten<br />

Schweiz sind regelmässige Besucher liechtensteinischer<br />

Jugendtreffs. Dies ist mit der Mobilität der Jugendlichen<br />

<strong>und</strong> der erst im Aufbau sich befindlichen, offenen Jugendarbeit<br />

im St. Galler Rheintal erklärbar. Grösstenteils sind die<br />

Jugendlichen exjugoslawischer oder türkischer Abstammung.<br />

Diese will offenbar niemand beherbergen, zum Teil<br />

sind sie auch in Discos <strong>und</strong> Restaurants unerwünscht.<br />

Zusammen mit Ausländern aus Liechtenstein wird der Ausländeranteil<br />

dann durch die Ortsansässigen als zu hoch<br />

empf<strong>und</strong>en. Im Berichtsjahr betraf das vor allem die<br />

Jugendtreffs von Triesen <strong>und</strong> Balzers.<br />

Dem Schmelztiegel Jugendtreffpunkt kommt ohnehin die<br />

Aufgabe zu, verschiedene Cliquen <strong>und</strong> Gruppierungen der<br />

ortsansässigen Jugendlichen aufzunehmen <strong>und</strong> in einem<br />

positiven Sinn das gemeinsame Freizeit - Leben zu gestalten.<br />

Durch den zusätzlichen Besuch von weiteren Gästen aus den<br />

Nachbargemeinden <strong>und</strong> der Region ergeben sich positiv<br />

<strong>und</strong> negativ erlebte Situationen. Einerseits schätzen es die<br />

Jugendlichen, dass etwas läuft <strong>und</strong> man sich durch Abgrenzung<br />

Identität als Ortsansässiger geben kann. Andererseits<br />

wird das Zusammenlebenmüssen mit nicht gewählten<br />

Gästen als Störung <strong>und</strong> Bedrohung empf<strong>und</strong>en. Die ausländischen<br />

Gäste werden oft als die Urheber von verschiedenen<br />

Problemen, als Sündenböcke, angesehen. Es entstehen<br />

Macht- <strong>und</strong> Territorialkämpfe im <strong>und</strong> um den Jugendtreff.<br />

Die sich ergebenden Berührungspunkte zwischen den<br />

Jugendlichen werden oftmals für die einheimischen Jugendlichen<br />

aber auch die Erwachsenen als nicht gewollt betrachtet.<br />

Meist erst durch die Masse der auftretenden Jugendlichen<br />

entwickelt sich das rivalisierende Klima.<br />

Familie <strong>und</strong> Gleichberechtigung<br />

Die Gemeinde Triesen hat am Ende des Berichtsjahres<br />

beschlossen, nur noch in Liechtenstein wohnhafte Jugendliche<br />

in den Treff einzulassen. Zur Sicherstellung eines geordneten<br />

Betriebes ist diese Massnahme für eine gewisse Zeit<br />

nachvollziehbar. Der soziale Umgang unter Jugendlichen<br />

wie auch die Platzverhältnisse sind offensichtlich an eine<br />

Grenze gelangt, bei der auch die Wirkungsbereiche der örtlich<br />

tätigen Jugendarbeiter eingeschränkt wird. Doch die<br />

Massnahme darf nicht alleine auf Kosten der Ausländer<br />

gehen. Diese müssen als Bevölkerungsanteil einen gesicherten<br />

Zutritt erhalten. Es besteht sonst die erhebliche Gefahr,<br />

dass der Hass geschürt <strong>und</strong> mit der Ausgrenzung Rassismus<br />

kultiviert wird. Es wird daran gearbeitet, auf Landesebene<br />

<strong>und</strong> in Zusammenarbeit mit den St. Gallern integrierende<br />

statt ausgrenzende Lösungen zu entwickeln. Der professionellen<br />

Jugendarbeit der Gemeinden muss Rückhalt geboten<br />

werden.<br />

Rechtsradikalismus <strong>und</strong> Gewalt<br />

Gravierend sind nicht die sichtbaren Spitzen rechtsradikaler<br />

Gewalt bei uns sondern die zunehmend gesuchte Aggression,<br />

die hohe Gewaltbereitschaft <strong>und</strong> Ausgrenzung unter<br />

Jugendlichen. Beides geht einher mit dem Verständnis: wir<br />

gegen die andern. Diese Definition beschreibt die derzeitige<br />

Entwicklung im Bereich Rechtsradikalismus <strong>und</strong> Gewalt.<br />

Praktisch in jedem Gespräch mit Jugendlichen stösst man<br />

auf die Frage zum Verhältnis zwischen In- <strong>und</strong> Ausländern.<br />

Die Jugendlichen selbst sehen sich mittlerweile sehr oft<br />

gezwungen, eine Position pro oder contra einzunehmen. Es<br />

ist für sie normal geworden, sich mit bestimmen Leuten<br />

nicht einzulassen oder bestimmten Situationen oder Orten<br />

auszuweichen, wohingegen eine kleine Minderheit genau<br />

diese Auseinandersetzung sucht. Die kleinen Minderheiten<br />

sind gewaltbereit <strong>und</strong> suchen die Konfrontation <strong>und</strong> Provokation.<br />

Dies sowohl bei Ausländern wie bei Einheimischen.<br />

Neuerdings gehören bei einheimischen Gruppierungen<br />

auch einzelne Mädchen dazu. Nach Polizeiangaben gehören<br />

weiterhin etwa 20 bis 30 Jugendliche zur rechten<br />

Szene. Einheimische Jugendliche fühlen sich gegenüber den<br />

«Ausländern» benachteiligt. Die Vorwürfe lauten, «die nehmen<br />

uns unseren Platz weg im Jugendtreff, im Bus <strong>und</strong><br />

überhaupt in unserem Dorf». Einheimische Eltern <strong>und</strong><br />

Jugendliche werteten Schulintegrationsprojekte oder Massnahmen<br />

zur Verhinderung von Diskriminierung als Vorteil<br />

für Ausländer <strong>und</strong> zum Nachteil von Einheimischen.<br />

Rangeleien, gegenseitige Bedrohungen, vereinzelt kleinere<br />

Schlägereien zwischen bestimmten ausländischen Gruppierungen<br />

<strong>und</strong> Einheimischen finden sowohl im Umfeld der<br />

Schulen <strong>und</strong> Jugendtreffs als auch bei Veranstaltungen <strong>und</strong><br />

in Restaurants statt. Ein rechtsdenkender Jugendlicher<br />

berichtete einem Jugendarbeiter, dass die ausländischen<br />

Gruppierungen mittlerweile sich so gut organisiert haben,<br />

dass diese im Falle einer Auseinandersetzung sich nicht<br />

mehr zurückziehen. Der Jugendliche geht davon aus, dass<br />

sich im Bedarfsfall sowohl «die Ausländer» wie «die Einheimischen»<br />

innert kürzester Zeit zum Schlagabtausch treffen<br />

können. Diese Einschätzung teilt der Jugendarbeiter. Rein<br />

zahlenmässig gesehen waren gemeldete Gewaltanwendungen<br />

oder rassistische Äusserungen im Berichtsjahr vergleichbar<br />

mit den Vorjahren. Die Taten einzelner rechtsradikal<br />

denkender Jugendlicher gegen meist jugendliche Ausländer<br />

oder umgekehrt standen im Vordergr<strong>und</strong>. An zwei<br />

Schulen sahen sich die Lehrer gezwungen, Massnahmen<br />

anzuordnen <strong>und</strong> mit den betroffenen Eltern Gespräche zu<br />

führen. Das Amt hörte immer wieder Klagen von Jugendlichen,<br />

die sich als Opfer von rassistisch motivierter Aggression,<br />

Diffamierung oder Gewaltanwendung erleben. Das<br />

Amt hielt in einem Bericht seine Sichtweise fest. Wie im<br />

diesbezüglichen Massnahmenkatalog aus dem Jahre 1999<br />

119


120<br />

Familie <strong>und</strong> Gleichberechtigung<br />

vorgeschlagen wurde, ist geboten, auf allen Ebenen weiter<br />

zu arbeiten. Gegenüber Gewaltanwendern darf kein Wegschauen<br />

<strong>und</strong> keine Nachsicht geübt werden.<br />

Im Berichtsjahr stellte die Koordinationsgruppe «Rechtsradikalismus»<br />

(KOR) einen Antrag an die <strong>Regierung</strong>, eine Kommission<br />

für Gewaltfragen einzusetzen. Die <strong>Regierung</strong> hat<br />

mittlerweile die KOR beauftragt, ein entsprechendes Konzept<br />

für den Einsatz einer solchen Kommission auszuarbeiten.<br />

Jugendschutz<br />

Marktregulierung <strong>und</strong> Konsumentenschutz<br />

Im Sinne von Marktregulierung <strong>und</strong> Konsumentenschutz<br />

für junge Menschen hat der Jugendschutz die Einhaltung<br />

der Jugendschutzbestimmungen zu überwachen. Es wurden<br />

insgesamt 28 Kontrollen in Restaurants, Verkaufsläden<br />

<strong>und</strong> Kiosken durchgeführt. Bei 6 Betrieben wurde keine<br />

Beanstandung verzeichnet. Bei 18 Betrieben waren die<br />

Jugendschutzbestimmungen nicht ordnungsgemäss angebracht.<br />

Bei 2 Restaurantbetrieben wurde festgestellt, dass<br />

alkoholfreie Getränke teurer angeboten werden als die gleiche<br />

Menge Bier. Erfreulicherweise bieten 11 von 20 Restaurantbetrieben<br />

eine Auswahl alkoholfreier Getränke sogar<br />

billiger an als die gleiche Menge Bier. Ein Betrieb gab an,<br />

dass das Personal nicht über die Jugendschutzbestimmungen<br />

informiert wurde. Mit Ausnahme von 3 Betrieben<br />

wurde angegeben, dass Ausweiskontrollen durchgeführt<br />

werden.<br />

Ein bisher noch immer zuwenig beachtetes Problem stellt<br />

der Tabakkonsum durch Kinder <strong>und</strong> Jugendliche dar. Zigarettenautomaten<br />

sind auch für Kinder <strong>und</strong> Jugendliche frei<br />

zugänglich, auf öffentlichen Strassen sowie auch in Restaurantbetrieben.<br />

Bereits im letzten Jahresbericht wurde auf<br />

diesen Missstand hingewiesen. Von den Kindern <strong>und</strong><br />

Jugendlichen wird das Tabakverbot dementsprechend nicht<br />

ernst genommen. Von den kontrollierten Restaurantbetrieben<br />

haben 11 Betriebe Zigarettenautomaten aufgestellt.<br />

Davon sind 8 Zigarettenautomaten so plaziert, dass Kinder<br />

<strong>und</strong> Jugendliche sich unkontrolliert bedienen können. Dieser<br />

Umstand führt unter anderem auch zur Verärgerung<br />

derjenigen Kioskbesitzer <strong>und</strong> Verkaufsstellen, die das Abgabeverbot<br />

an unter 16-Jährige einhalten. Es ist geplant, die<br />

Thematik mit der Gewerbe- <strong>und</strong> Wirtschaftskammer anzusprechen,<br />

um möglichst bald eine Lösung zu finden.<br />

Wirtefachkurs<br />

Im Rahmen des Wirtefachkurses wurden die angehenden<br />

Wirte erstmals durch Mitarbeiter des Amtes auf ihre Aufgabe<br />

im Bereich des Jugendschutzes geschult. Kernpunkt der<br />

halbtägigen Schulung bildete die Vermittlung der Aufgabe,<br />

wie ein Wirt seine Funktion zu verstehen hat, wenn Jugendliche<br />

als Gäste seinen Betrieb aufsuchen. Dem Personal in<br />

Gastgewerbebetrieben kommt eine zentrale Rolle zu. Von<br />

ihrem Verhalten ist abhängig, ob der Jugendschutz hinsichtlich<br />

Alkohol <strong>und</strong> Tabakabgabe eingehalten wird oder nicht.<br />

Neben den Kenntnissen über die gesetzlichen Bestimmungen<br />

bei der Abgabe von Produkten an Jugendliche, unterrichtete<br />

eine Mitarbeiterin des therapeutischen Dienstes<br />

Gr<strong>und</strong>lagenwissen über Alkoholmissbrauch <strong>und</strong> Abhängigkeit.<br />

Neues Verfahren bei Jugendschutzübertretungen<br />

Seit Mitte August 2000 wird das neue Diversionsverfahren<br />

für Jugendliche bei Übertretungen der gesetzlichen Jugendschutzbestimmungen<br />

in der Praxis angewendet. Ziel des<br />

Verfahrens ist es einerseits, eine «Kriminalisierung» von Kindern<br />

<strong>und</strong> Jugendlichen in Verbindung mit dem Konsum von<br />

Alkohol <strong>und</strong> Tabakwaren zu vermeiden, andererseits jedoch<br />

eine Strafverfolgung gegen diejenigen erwachsenen Personen<br />

zu ermöglichen, die entgegen der Bestimmung des Art.<br />

20 Abs. 3 des Jugendgesetzes alkoholische Getränke <strong>und</strong><br />

Tabakwaren an Kinder <strong>und</strong> Jugendliche abgeben. Die daraus<br />

gewonnenen Erkenntnisse werden in das neue Jugendgesetz<br />

einfliessen.<br />

Die Landespolizei hat seit der Einführung des neuen Verfahrens<br />

aufgr<strong>und</strong> von Meldungen vermehrt Kontrollen auf<br />

öffentlichen Plätzen, in Restaurant- <strong>und</strong> Barbetrieben, in<br />

Jugendtreffs <strong>und</strong> Umgebung sowie auf Antrag der Liechtensteinischen<br />

Bus Anstalt auch in Linienbussen durchgeführt.<br />

Bei Übertretungen des Alkohol- oder Tabakverbotes<br />

für Jugendliche unter 16 Jahren wurden die jeweils betroffenen<br />

Verkaufsstellen <strong>und</strong> Restaurantbetriebe angezeigt. Im<br />

Fall von Verstössen gegen die Ausgangsregelung wurden<br />

die Eltern wegen Verletzung ihrer Aufsichtspflicht zur<br />

Anzeige gebracht. In einigen Fällen wurden Jugendliche mit<br />

dem «Polizeitaxi» nach Hause gebracht <strong>und</strong> ihren Eltern<br />

übergeben. Die Jugendlichen haben gemäss dem neuen<br />

Verfahren, <strong>und</strong> sofern keine andere Übertretung als der<br />

Jugendschutzbestimmungen stattgef<strong>und</strong>en hat, keine<br />

Anzeige erhalten. Sie wurden jedoch gemeinsam mit ihren<br />

Eltern zu einem Gespräch beim Kinder- <strong>und</strong> Jugenddienst<br />

eingeladen, an die vorhandenen Regeln erinnert <strong>und</strong> zu<br />

deren Einhaltung aufgefordert.<br />

Im Berichtsjahr hat das Amt von 33 Übertretungen durch<br />

Jugendliche Kenntnis erhalten. Davon entfielen 29 Übertretungen<br />

auf in Liechtenstein wohnhafte <strong>und</strong> 4 Übertretungen<br />

auf in der angrenzenden Schweiz wohnhafte Kinder<br />

<strong>und</strong> Jugendliche. Letzteren wurde auf Initiative des Kinder<strong>und</strong><br />

Jugenddienstes ebenfalls eine Diversion ermöglicht,<br />

falls die zuständigen schweizerischen Behörden ein dem<br />

liechtensteinischen analoges Verfahren durchführen.<br />

Bei den durch in Liechtenstein wohnhafte Kinder <strong>und</strong><br />

Jugendliche begangenen Übertretungen handelte es sich in<br />

7 Fällen um einen mehrfachen Verstoss (Alkohol, Tabak <strong>und</strong><br />

Ausgangsregelung); in weiteren 8 Fällen wurde allein gegen<br />

das Alkoholverbot verstossen, wobei in 2 dieser Fälle mit<br />

Hilfe eines gefälschten Ausweises Schnaps käuflich erworben<br />

wurde. Je zur Hälfte wurde entweder Bier oder Wodka<br />

bzw. anderer hochprozentiger Alkohol konsumiert. In den<br />

übrigen 14 Fällen wurden die Ausgangszeiten überschritten.<br />

Der Kinder- <strong>und</strong> Jugenddienst hat in 19 Fällen zuhanden<br />

der Staatsanwaltschaft die Empfehlung abgegeben, dass<br />

auf eine strafrechtliche Verfolgung verzichtet werden solle.<br />

In 3 Fällen wurde die Ausgangsregelung durch Strafunmündige<br />

übertreten, weshalb eine gerichtliche Verfolgung<br />

schon aus diesem Gr<strong>und</strong>e entfallen ist. In 2 Fällen wurde<br />

die Anzeige zurückgezogen. In weiteren 2 Fällen wurde bei<br />

der Staatsanwaltschaft die Anwendung des Art. 54 Abs. 2<br />

Bst. b Jugendgesetz beantragt, wonach Jugendlichen aufgetragen<br />

werden kann, in der Freizeit bestimmte erzieherisch<br />

wirksame Leistungen, wie Mithilfe beim Betrieb gemeinnütziger<br />

Einrichtungen oder bei gemeinnützigen oder<br />

anderen Aktionen, unentgeltlich zu erbringen.<br />

Mit wenigen Ausnahmen wurden die Gespräche beim<br />

Kinder- <strong>und</strong> Jugenddienst von den Eltern positiv aufgenommen.<br />

Verständlicherweise bestanden aufgr<strong>und</strong> der<br />

Neueinführung des Verfahrens gewisse Unsicherheiten<br />

darüber, was auf die Betroffenen zukommen werde. Die<br />

Eltern zeigten sich durchwegs damit einverstanden, dass<br />

Kontrollen insbesondere hinsichtlich des Alkoholverkaufs<br />

an Jugendliche durchgeführt werden. Manche Eltern teil-


ten ihre Besorgnis mit, dass sogar Wodka, insbesondere<br />

Wodka-Mischgetränke von einzelnen Verkaufsstellen <strong>und</strong><br />

Restaurants an Kinder <strong>und</strong> Jugendliche abgegeben werden.<br />

Im grossen <strong>und</strong> ganzen konnte bemerkt werden,<br />

dass Eltern bei Alkoholkonsum nach wie vor eine eher<br />

strenge Haltung haben. Die geltenden Ausgangszeiten<br />

wurden hingegen von einem Grossteil der Erwachsenen<br />

nicht mehr vertreten. In einzelnen Fällen war zur Ausgangsregelung<br />

ein Informationsdefizit vorhanden. Die<br />

überwiegende Mehrheit der Eltern hat sich einsichtig<br />

gezeigt, dass die vorhandenen Regeln einzuhalten sind.<br />

Manche Eltern waren auch deshalb froh über das<br />

Gespräch beim Kinder- <strong>und</strong> Jugenddienst, weil sie es als<br />

Unterstützung bei der Erziehung angesehen haben. Bei<br />

den Jugendlichen war zu bemerken, dass sie über die<br />

Regeln häufig sogar besser Bescheid wussten als ihre<br />

Eltern.<br />

Jugendhilfe<br />

Fallarbeit <strong>und</strong> Klientstatistik<br />

Im Berichtsjahr ist ein eklatanter Anstieg von Fällen mit<br />

Gewalt in Familien zu verzeichnen. Diese erfordern ein<br />

schnelles Handeln <strong>und</strong> hohe Präsenz des Mitarbeiters <strong>und</strong><br />

der Mitarbeiterinnen des Amtes. Sie wendeten viel Zeit auf<br />

für Hausbesuche, Kontakte mit der Polizei, Anträge oder<br />

Stellungnahmen an das Landgericht, Abstimmung mit<br />

anderen Helfern <strong>und</strong> Institutionen.<br />

Intensiviert werden musste seit der Gründung der Fachgruppe<br />

gegen sexuellen Missbrauch im Mai auch die Arbeit<br />

in diesem Bereich. Die Meldungen an den Kinder- <strong>und</strong><br />

Jugenddienst haben zugenommen, was auf eine zunehmende<br />

Enttabuisierung der Thematik <strong>und</strong> eine stärkere<br />

Sensibilisierung der Bevölkerung zurückzuführen ist. Die<br />

Fachgruppe, deren Vorsitz eine Mitarbeiterin des Kinder<strong>und</strong><br />

Jugenddienstes inne hat, befasste sich im zweiten<br />

Halbjahr mit elf Fällen. Oftmals langwierige Verdachtsabklärungen,<br />

Aufdeckungsgespräche in Kooperation mit<br />

Gericht <strong>und</strong> Polizei, die Begleitung von missbrauchten<br />

Kindern <strong>und</strong> die Arbeit mit den Familien durch den Kinder<strong>und</strong><br />

Jugenddienst erwiesen sich als erforderlich. Die Fachgruppe<br />

organisierte für die Staatsanwaltschaft, für das<br />

Gericht, für die Polizei <strong>und</strong> für Therapeutinnen <strong>und</strong> Therapeuten<br />

Weiterbildungen. Zur Verbesserung von Verfahren<br />

<strong>und</strong> Betreuung der Opfer ist Weiterbildung ein Schlüsselfaktor.<br />

Zunehmend ist die Jugendhilfe mit Fällen von Schulverweigerung<br />

<strong>und</strong> mit Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen, die von zuhause<br />

weglaufen, befasst. Es gab eine Häufung von sehr jungen<br />

Ausreisserinnen. Bei diesen Fällen war beobachtbar, dass<br />

der Einfluss der Peergruppe bzw. der «besten Fre<strong>und</strong>in»<br />

ausschlaggebend für das Verhalten war. Auch wurde beobachtet,<br />

dass klare Strukturen innerhalb der betroffenen<br />

Familien nicht gegeben waren. Die Eltern fühlten sich überfordert<br />

<strong>und</strong> waren nicht in der Lage, klare Regeln innerhalb<br />

der Familie zu definieren <strong>und</strong> umzusetzen.<br />

Ebenfalls ansteigend ist die Anzahl der so genannten Multiproblem-Familien.<br />

Darunter versteht man Familien, bei welchen<br />

komplexe Problemstellungen festzustellen sind, wie<br />

Schulschwierigkeiten, gestörtes Sozialverhalten der Kinder,<br />

Essstörungen, psychosomatische Erkrankungen, Eheprobleme<br />

der Eltern, Vernachlässigung, Verunsicherung der Eltern<br />

hinsichtlich Familie, Gewalt u.a.. Verschiedene Problematiken<br />

gehen miteinander einher <strong>und</strong> machen oft eine Verteilung<br />

der Beratung oder Therapie auf mehrere Helfer notwendig.<br />

Familie <strong>und</strong> Gleichberechtigung<br />

Für den Arbeitsalltag der Jugendhilfe bedeutete dies, dass<br />

durch steigende Anzahl <strong>und</strong> Komplexität der Fälle andere<br />

Aufgaben wie die Jugendgesetzrevision, Mitarbeit in<br />

Arbeitsgruppen, Vereinbarung von Leistungsaufträgen,<br />

Prävention, etc. zurückgestellt werden mussten.<br />

Klientenstatistik<br />

Die Fallzahlen sind mit einem Plus von 88 Fällen sehr stark<br />

angestiegen. Auch unter Berücksichtigung der Varianz ist ein<br />

kontinuierliches Wachstum in den letzten Jahren zu beobachten.<br />

Die Fallzahl ist die höchste, die je zu verzeichnen war.<br />

Probleme nach Kategorien (Mehrfachnennungen)<br />

ICD-10 Titel 2000 <strong>2001</strong><br />

Anzahl der Anzahl der<br />

Klienten mit ... Klienten mit ...<br />

B03+B04 behördlichen Dienstleistungen 155 158<br />

Z61+Z62 Erziehungsschwierigkeiten 129 141<br />

C finanzieller Unterstützung 125 141<br />

B01+B02 allgemeinen Beratungsproblemen 59 59<br />

Z63 Problemen in der primären<br />

Bezugsgruppe 22 33<br />

F+Z5+<br />

Z60+Z64 anderen Gründen 38 40<br />

∑=528 ∑=572<br />

ICD-10 ist das Kürzel für die Systematik der Internationalen<br />

Klassifikation psychischer Störungen der WHO.<br />

Psychosoziale Versorgung im Kinder- <strong>und</strong><br />

Jugendbereich<br />

Um eine längerfristige Planung der Soziallandschaft zu<br />

gewährleisten, ist der Abschluss von Leistungsverträgen auch<br />

im Kinder- <strong>und</strong> Jugendbereich von grosser Bedeutung. Der<br />

Leistungsvertrag hält insbesondere fest, welche Dienstleistungen<br />

vom Anbieter mit welchem Ziel, zu welcher Qualität <strong>und</strong><br />

für wen erbracht werden <strong>und</strong> wie das Land diese Dienstleistungen<br />

finanziell abgilt. Von der <strong>Regierung</strong> genehmigt<br />

wurde eine Vereinbarung mit den Pfadfindern <strong>und</strong> Pfadfinderinnen<br />

Liechtensteins betreffend die Ausrichtung eines pauschalen<br />

Jahresbeitrages. In Ausarbeitung sind weitere Leis-<br />

121


122<br />

Familie <strong>und</strong> Gleichberechtigung<br />

tungsverträge mit der Beratungsstelle für Eltern, Kinder <strong>und</strong><br />

Jugendliche, dem Verein für Betreutes Wohnen betreffend<br />

die Sozialpädagogische Familienbegleitung <strong>und</strong> dem Verein<br />

Kindertagesstätten. Gemäss dem Gesetzesentwurf über ausserhäusliche<br />

Pflegeverhältnisse <strong>und</strong> Einrichtungen soll eine<br />

Bewilligungspflicht eingeführt werden <strong>und</strong> somit neben den<br />

Leistungsverträgen ein zusätzliches Instrument zur Qualitätssicherung<br />

in diesem sensiblen Bereich zur Verfügung stehen.<br />

Mit den Leistungsverträgen konnten bisher nur jene Betriebe<br />

erfasst werden, die staatliche Mittel erhalten. Der Wirkungsbereich<br />

des neuen Instruments geht darüber hinaus.<br />

Sozialpädagogische Familienbegleitung<br />

Die Sozialpädagogische Familienbegleitung (SPF) wurde<br />

im Jahr der Familie (1994) vom Kinder- <strong>und</strong> Jugenddienst<br />

ins Leben gerufen <strong>und</strong> fand im Verein für Betreutes Wohnen<br />

einen geeigneten Träger. Die SPF wurde von der Leiterin<br />

des Kinder- <strong>und</strong> Jugenddienstes aufgebaut <strong>und</strong> über<br />

Jahre geleitet. Mittlerweile entwickelte sie sich die SPF<br />

zum eigenständigen, fachlich qualifizierten <strong>und</strong> etablierten<br />

Fachbereich. Im Zuge einer strategischen Gesamtplanung<br />

wurde per Ende März die Leitung dieses Fachbereichs<br />

an den Verein für Betreutes Wohnen übergeben.<br />

Obsorge<br />

Seit 1999 ist die Möglichkeit des gemeinsamen Obsorgerechts<br />

auch in Liechtenstein gegeben. Dieses trägt dazu bei, dass<br />

Eltern weiterhin- auch nach einer Trennung oder Scheidunggleichberechtigt<br />

<strong>und</strong> gemeinsam für die Erziehung ihrer Kinder<br />

verantwortlich bleiben. Voraussetzung dazu ist die<br />

Gesprächsbereitschaft <strong>und</strong> Einvernehmlichkeit beider Elternteile.<br />

In den Nachbarländern wurden bereits positive Erfahrungen<br />

mit der neuen Regelung gemacht <strong>und</strong> in Deutschland<br />

<strong>und</strong> Schweden machen mittlerweile bereits die Mehrheit der<br />

sich trennenden Eltern davon Gebrauch. Statistiken in diesen<br />

Länder zeigen, dass durch die gemeinsame Obsorge der Kontakt<br />

des Kindes zum nicht hauptbetreuenden Elternteil viel<br />

eher erhalten bleibt. Die Begleitforschung zeigt weiter, dass<br />

das gemeinsame Sorgerecht die Kommunikation <strong>und</strong> die<br />

Kooperation der Eltern miteinander positiv beeinflusst <strong>und</strong><br />

das Konfliktniveau zwischen den Eltern reduziert. Damit wird<br />

in sehr vielen Fällen das Wohl der Kinder positiv beeinflusst.<br />

Aufwand Jugendpflege, Jugendschutz,<br />

Jugendhilfe<br />

Aus der nachfolgenden Grafik sind die Ausgaben im<br />

Berichtsjahr in den drei Bereichen Jugendschutz, Jugendpflege<br />

<strong>und</strong> Jugendhilfe ersichtlich. Der Gesamtaufwand<br />

gemäss Jugendgesetz betrug CHF 3 324 407. Dem Histogramm<br />

ist der Aufwand in absoluten Zahlen für das Jahr<br />

2000 <strong>und</strong> <strong>2001</strong> zu entnehmen.<br />

Förderungsbeitrag an Institutionen wurden in der Jugendpflege<br />

ausbezahlt an: Pfadfinder- <strong>und</strong> Pfadfinderinnen<br />

Liechtensteins (PPL), Jugendtreffs der Gemeinden, Vereinigung<br />

Liecht. Jugendarbeiterinnen (VLJ), Bildungshaus<br />

Gutenberg, Ludothek Fridolin, Verein Kindertagesstätten,<br />

Jugendinformationszentrum. In der Jugendhilfe waren es<br />

folgende Institutionen: Beratungsstelle für Eltern, Kinder<br />

<strong>und</strong> Jugendliche, Eltern Kind Forum, Sozialpädogische<br />

Jugendwohngruppe, Sozialpädagogische Familienbegleitung,<br />

Verein Kindertagesstätten, Sorgentelefon für Kinder.<br />

Gleichstellungsbüro<br />

Stabsstellenleiterin: Bernadette Kubik-Risch<br />

<strong>2001</strong> ein Jubeljahr für das Gleichstellungsbüro - fünf Jahre<br />

Gleichstellungsbüro <strong>und</strong> Umzug in neue Büroräumlichkeiten,<br />

die Platz für die Dokumentationsstelle bieten. Themenschwerpunkte<br />

im Jahr <strong>2001</strong> bildeten die ausgewogene<br />

Vertretung von Frauen in politischen Gremien <strong>und</strong> die<br />

Öffentlichkeitsarbeit zum Gleichstellungsgesetz. Weitere<br />

Themen waren die Vereinbarkeit von Familie <strong>und</strong> Erwerb<br />

sowie die Bereiche Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung.<br />

Projekte<br />

Massnahmenkatalog<br />

Am 13. März <strong>2001</strong> hat die <strong>Regierung</strong> den vierten Umsetzungsplan<br />

des Massnahmenkatalogs beschlossen. Die<br />

Umsetzung umfasste dabei die Bereiche: Bildung; Frau <strong>und</strong><br />

Wirtschaft; Vereinbarkeit von Familie <strong>und</strong> Erweb; Familie;<br />

Soziale Stellung; Vernetzung; Frauen in Macht- <strong>und</strong> Entscheidungspositionen;<br />

Gewalt gegen Frauen; institutionelle<br />

Mechanismen zur Frauenförderung <strong>und</strong> Umwelt. Die<br />

Umsetzung der Aktionsplattform wurde im Dezember<br />

<strong>2001</strong> als fortlaufender Broschürenteil veröffentlicht.<br />

Gleichstellungsgesetz<br />

Öffentlichkeitskampagne zum<br />

Gleichstellungsgesetz<br />

Das Gleichstellungsgesetz wurde in der Zeit von September<br />

bis November einer breiten Öffentlichkeit bekannt<br />

gemacht mit dem Ziel, das Wissen zum Gleichstellungsgesetz<br />

zu verbreiten, Arbeitnehmerinnen zu ermutigen, ihre<br />

Rechte wahrzunehmen, <strong>und</strong> Arbeitgebende für das<br />

Gesetz zu sensibilisieren. Es wurden zwei Flyers veröffentlicht,<br />

Plakataktionen <strong>und</strong> Radiospots durchgeführt sowie<br />

Vorträge <strong>und</strong> Workshops veranstaltet. Abgeschlossen<br />

wurde die Kampagne mit einem Theaterstück zum Thema<br />

Gleichstellung.<br />

Finanzhilfen nach dem Gleichstellungsgesetz<br />

Die infra (Informations- <strong>und</strong> Kontaktstelle für Frauen) <strong>und</strong><br />

der LANV (ArbeitnehmerInnenverband) erhielten Finanzhilfen,<br />

um die juristische Beratung für Fragen r<strong>und</strong> um das<br />

Gleichstellungsgesetz auszubauen. Die infra führte zudem<br />

Öffentlichkeitsarbeit zum Gesetz durch. Der Verein Bildungsarbeit<br />

erhielt Finanzhilfen, um eine Untersuchung betreffend<br />

Jungunternehmen in Liechtenstein durchzuführen.<br />

Bildung<br />

Computerlehrgang für Wiedereinsteigerinnen<br />

Den Computerlehrgang für Wiedereinsteigerinnen besuchten<br />

r<strong>und</strong> 40 Frauen. Mit dem Hilfsfond aus dem Berufsimpulsjahr<br />

konnte für drei Frauen für den gesamten Lehrgang


eine Stipendienvorschusszahlung geleistet werden. Weitere<br />

vier Frauen konnten für einzelne Module aus dem Fond<br />

profitieren.<br />

Untersuchung zum Thema Wiedereinstieg<br />

Die Untersuchung zu Thema Wiedereinstieg, welche im Sommer<br />

2000 in Auftrag gegeben wurde, konnte im Sommer<br />

<strong>2001</strong> abgeschlossen werden. Für die qualitative Untersuchung<br />

wurden 12 Wiedereinsteigerinnen <strong>und</strong> 6 Personalverantwortliche<br />

befragt. Dies ergab zwei Perspektiven, einerseits die Sicht<br />

der Arbeitnehmerinnen, andererseits die Sicht der Arbeitgebenden.<br />

In der Studie wurden Empfehlungen abgegeben. Das<br />

Gleichstellungsbüro erhielt den Auftrag, aus den vorgeschlagenen<br />

Empfehlungen Massnahmen zu entwickeln.<br />

Abschluss des Interreg-Projektes «Offene Berufwahl<br />

von jungen Frauen <strong>und</strong> Männern in Liechtenstein,<br />

St. Gallen <strong>und</strong> Vorarlberg»<br />

Den Abschluss des Projektes bildete im Mai <strong>2001</strong> die überregionale<br />

Fachtagung «Jump in». Mit dem Projekt wurde<br />

die Kooperation <strong>und</strong> die Vernetzung zwischen den «drei<br />

Ländern» zu diesem Thema verstärkt.<br />

Teilnahme am 1. Tochtertag<br />

Mit dem Tochtertag lancierte 16+, das Lehrstellenprojekt der<br />

Schweizerischen Konferenz der Gleichstellungsbeauftragten,<br />

eine nationale Kampagne speziell für Töchter <strong>und</strong> Väter. Das<br />

liechtensteinische Gleichstellungsbüro wurde eingeladen,<br />

sich an der Kampagne zu beteiligen. Die Unterlagen wurden<br />

an die weiterführenden Schulen verteilt. Zudem wurden an<br />

alle Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler der weiterführenden 3. u. 4.<br />

Klasse Broschüren von 16+ zur Berufswahl verteilt.<br />

Chancengleichheitspreis <strong>2001</strong><br />

Am 8. März <strong>2001</strong> wurde das Projekt JUWI (Jungunternehmerinnen<br />

<strong>und</strong> Wirtschaftsfrauen) des Vereins Bildungsarbeit<br />

für Frauen gewürdigt. Im September <strong>2001</strong> erfolgte die<br />

dritte Ausschreibung des Anerkennungspreises.<br />

Familie/Vereinbarkeit von Familie <strong>und</strong> Erwerb<br />

Projektgruppe «MannsBilder»<br />

Im Frühsommer wurde die Projektgruppe «MannsBilder»<br />

bestellt. Sie entwickelte Umsetzungsbeispiele für die Themenbereiche<br />

Arbeit <strong>und</strong> Familie - Vereinbarkeit von Familie<br />

<strong>und</strong> Erwerb; Rollenbilder <strong>und</strong> Identität; Ges<strong>und</strong>heit, Spiritualität<br />

<strong>und</strong> Religion. Die Kampagne «MannsBilder» wurde im<br />

Dezember <strong>2001</strong> eröffnet.<br />

Familienförderung in Liechtenstein<br />

Im Januar wurde in Zusammenarbeit mit dem Amt für<br />

Soziale Dienste eine Broschüre zur Familienförderung in<br />

Liechtenstein veröffentlicht. Die Broschüre informiert über<br />

die staatlichen <strong>und</strong> privaten Angebote zur Familienförderung.<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Öffentlichkeitsarbeit wurde vor allem im Zusammenhang<br />

mit der Kampagne zum Gleichstellungsgesetz durchgeführt.<br />

Im Weiteren wurde zu verschiedenen Aktionen <strong>und</strong><br />

Projekten Öffentlichkeitsarbeit betrieben.<br />

Kontakte <strong>und</strong> Anregungen<br />

Insgesamt haben sich 220 Personen an das Gleichstellungsbüro<br />

gewandt. Dabei waren 93 Anfragen von Privaten, 96<br />

von Organisationen <strong>und</strong> 31 aus der Landesverwaltung bzw.<br />

von Gemeindeverwaltungen.<br />

Familie <strong>und</strong> Gleichberechtigung<br />

Vernetzungen/Zusammenarbeit<br />

Frauennetz Liechtenstein<br />

Ein Schwerpunktthema war für das Frauennetz Liechtenstein<br />

die Vorbereitung des 2. Liechtensteinischen Frauenkongresses.<br />

Der Frauenkongress wird im Herbst 2002<br />

durchgeführt.<br />

Länderübergreifende Vernetzung mit dem Land<br />

Vorarlberg <strong>und</strong> dem Kanton St. Gallen<br />

Die länderübergreifende Zusammenarbeit mit der Gleichberechtigungsstelle<br />

St. Gallen <strong>und</strong> dem Frauenreferat Vorarlberg<br />

hat sich bewährt. Erste gemeinsame Projekte (Berufswahl<br />

<strong>und</strong> Vernetzung der Informations- <strong>und</strong> Beratungsstellen)<br />

konnten abgeschlossen werden. Neu wurden länderübergreifend<br />

die Themenbereiche Politik <strong>und</strong> Gewalt gegen<br />

Frauen aufgegriffen.<br />

Schweizerische Gleichstellungskonferenzen<br />

Die Leiterin des Gleichstellungsbüros hat an einer eidgenössischen<br />

<strong>und</strong> der ostschweizerischen Gleichstellungskonferenz<br />

teilgenommen.<br />

Direktionskomitee für die Gleichstellung von Frau<br />

<strong>und</strong> Mann des Europarates<br />

Das Gleichstellungsbüro war an einer Sitzung des Direktionskomitees<br />

vertreten. Schwerpunkte im <strong>2001</strong> waren die<br />

Ausarbeitung einer Empfehlung zum Schutz vor Gewalt<br />

gegen Frauen <strong>und</strong> die Vorbereitung <strong>und</strong> Durchführung von<br />

Foren <strong>und</strong> Seminarien sowie der Vorbereitung der 5. Ministerinnenkonferenz<br />

in Mazedonien.<br />

KOMMISSIONEN<br />

Kommission für die Gleichstellung<br />

von Frau <strong>und</strong> Mann<br />

Vorsitzende: Lic. iur. Cornelia Ritter<br />

Die Arbeit der Kommission konzentrierte sich im Berichtsjahr<br />

auf die Förderung der Wahlchancen von Frauen in<br />

öffentliche Ämter.<br />

<strong>Landtag</strong>swahlen ...<br />

Nachdem die Kommission im Vorfeld der <strong>Landtag</strong>swahlen<br />

aufgr<strong>und</strong> f<strong>und</strong>ierter Recherchen mit einer breiten Palette<br />

von Aktionen (Kursen für Kandidatinnen, Plakataktionen,<br />

Radiospots, Informationsveranstaltungen, Präsentation von<br />

Massnahmenkatalogen bei den politischen Parteien <strong>und</strong><br />

anderen Gruppierungen) auf eine bessere Vertretung der<br />

Frauen im Parlament hingearbeitet hatte, war das Wahlergebnis<br />

erneut unbefriedigend. Warum schon wieder <strong>und</strong><br />

obwohl man doch ...? Die Gleichstellungskommission hielt<br />

weitere Ursachenforschung für angezeigt.<br />

... <strong>und</strong> Folgerungen daraus<br />

Kommissionsmitglied Horst Schädler erarbeitete Persönlichkeitsprofile<br />

der Kandidatinnen <strong>und</strong> Kandidaten (Alter, Ausbildung,<br />

Familienverhältnisse, politische Erfahrung) <strong>und</strong> analysierte<br />

die Wahlergebnisse unter Berücksichtigung dieser<br />

Profile. Ergebnis der eingehenden Auseinandersetzung der<br />

Kommission mit dieser Analyse war, dass es kein eindeutiges<br />

erfolgversprechendes Anforderungsprofil für eine Kandidatin<br />

oder einen Kandidaten gab.<br />

123


124<br />

Familie <strong>und</strong> Gleichberechtigung<br />

Im vorangegangenen Jahr hatte die Kommission den Parteien<br />

<strong>und</strong> Frauenorganisationen verschiedene Massnahmen<br />

empfohlen, um den Einstieg von Frauen in die Politik erfolgreicher<br />

zu gestalten. Aufgr<strong>und</strong> der neuesten persönlichen<br />

Erfahrungen der <strong>Landtag</strong>skandidatinnen <strong>2001</strong> während<br />

ihrer Kandidatur wollte die Kommission ihre früheren Empfehlungen<br />

überprüfen <strong>und</strong> ergänzen. Wir führten daher drei<br />

Gesprächsr<strong>und</strong>en durch, je eine mit allen <strong>Landtag</strong>skandidatinnen<br />

einer Partei. Mit allen drei Gruppen wurden im Rahmen<br />

eines lockeren Gespräches dieselben Fragen diskutiert:<br />

wie erlebten die Kandidatinnen ihre Nomination, ihre Kandidatur,<br />

die Unterstützung durch die Partei, die Wahlveranstaltungen,<br />

den Wettbewerb mit anderen (männlichen <strong>und</strong><br />

weiblichen) Kandidaten, die Auftritte in den Medien etc.<br />

Diese Gespräche waren für die Gleichstellungskommission<br />

sehr informativ. Zahlreiche Erkenntnisse daraus wurden den<br />

schon erarbeiteten Empfehlungen für erfolgreiche Kandidatinnensuche<br />

<strong>und</strong> Kandidatinnenaufbau hinzugefügt. Die<br />

Empfehlungen werden Anfangs 2002 in einer Broschüre als<br />

Checkliste für die Parteien zusammengestellt <strong>und</strong> diesen<br />

übergeben.<br />

Anstehende Aufgaben<br />

Im Oktober konnte die Kommission für Gleichstellung von<br />

Frau <strong>und</strong> Mann dem <strong>Regierung</strong>schef <strong>und</strong> Inhaber des Ressorts<br />

Familie <strong>und</strong> Gleichberechtigung über ihre bisherige<br />

Tätigkeit berichten.<br />

Der <strong>Regierung</strong>schef empfahl der Kommission, neben dem<br />

Thema «Vertretung von Frauen in politischen Gremien» - an<br />

welchem immer gearbeitet werden müsse - die Bereiche<br />

«Vereinbarkeit von Familie <strong>und</strong> Beruf» <strong>und</strong> «partnerschaftliches<br />

Zusammenleben von Frau <strong>und</strong> Mann» aufzugreifen.<br />

Veranstaltungen / Tagungen<br />

René B. Ott vertrat die Kommission in der Jury für den Anerkennungspreis<br />

der <strong>Regierung</strong> zur Förderung der Gleichstellung<br />

von Frau <strong>und</strong> Mann «Chancengleichheit <strong>2001</strong>».<br />

Susi Beham-Ott nahm an der Ostschweizerischen Konferenz<br />

für Gleichstellungsfrauen teil.<br />

Jugendrat<br />

Vorsitzender: Dr. Marcus Büchel<br />

Der Jugendrat ist aufgr<strong>und</strong> des Jugendgesetzes ermächtigt,<br />

Massnahmen der freiwilligen Einzelhilfe anzuordnen sowie<br />

Massnahmen der gesetzlichen Einzelhilfe beim Landgericht<br />

zu beantragen. Der Kinder- <strong>und</strong> Jugenddienst des Amtes<br />

für Soziale Dienste wendet sich bei solchen schwerwiegenden<br />

Fällen an den Jugendrat, bei denen Zwangsmassnahmen<br />

gegen den Willen der Eltern durchgeführt werden<br />

müssen. Im Berichtsjahr musste der Kinder- <strong>und</strong> Jugenddienst<br />

glücklicherweise keine derartigen Anträge stellen,<br />

deshalb fanden auch keine Sitzungen statt.


Kultur 6<br />

RESSORTBERICHT<br />

Ressortinhaber:<br />

<strong>Regierung</strong>srätin Dr. Andrea Willi bis 5. April <strong>2001</strong><br />

<strong>Regierung</strong>srat Dr. Alois Ospelt ab 5. April <strong>2001</strong><br />

Das Ressort Kultur beschäftigte sich im Jahr <strong>2001</strong> mit zahlreichen<br />

Fragen <strong>und</strong> Themen: Schwerpunkte waren das Jahr<br />

der Freiwilligenarbeit der UNO, die Gedenkanlässe zum<br />

100. Todestag von Josef Gabriel Rheinberger <strong>und</strong> die<br />

Umtauschaktion betreffend die frankaturungültigen Briefmarken.<br />

Zudem wurden zwei Verpflichtungskredite für die<br />

Briefmarkenumtauschaktion <strong>und</strong> das Musikfestival «The<br />

Little Big One» beim <strong>Landtag</strong> beantragt <strong>und</strong> von diesem<br />

genehmigt. Ebenfalls stimmte der <strong>Landtag</strong> einem Nachtragskredit<br />

in Form eines zweckgeb<strong>und</strong>enen ausserordentlichen<br />

Sanierungsbeitrags an das Theater am Kirchplatz zu.<br />

Die «Gesprächsr<strong>und</strong>e Kultur» sowie die Treffen mit den Kulturkommissionen<br />

der Gemeinden wurden im Berichtsjahr<br />

weitergeführt.<br />

Internationales Jahr der Freiwilligenarbeit der UNO<br />

Die UNO hat das Jahr <strong>2001</strong> zum Jahr der Freiwilligenarbeit<br />

erklärt. Die <strong>Regierung</strong> ist sich der Bedeutung des freiwilligen<br />

Engagements für die Gesellschaft bewusst. Die enorme<br />

Arbeit, die freiwillige Helfer <strong>und</strong> Helferinnen täglich leisten<br />

<strong>und</strong> die Tatsache, dass die freiwillige Arbeit trotz ihrer<br />

Bedeutung an manchen Orten kaum Beachtung findet, ist<br />

unbefriedigend. Eine stärkere Würdigung <strong>und</strong> Unterstützung<br />

der Freiwilligenarbeit ist wünschenswert <strong>und</strong> wird<br />

angestrebt. Daher wurde zu diesem Thema eine Arbeitsgruppe<br />

aus Vertretern verschiedener Ämter der Landesverwaltung<br />

eingesetzt. Die Arbeitsgruppe wurde beauftragt,<br />

der <strong>Regierung</strong> konkrete Vorschläge für liechtensteinische<br />

Aktivitäten zu unterbreiten. Die Arbeitsgruppe traf sich zu<br />

vier Sitzungen. Als Ergebnis der Abklärungen wurde festgehalten,<br />

dass als Gr<strong>und</strong>lage für das weitere Vorgehen die<br />

Durchführung einer Bestandesaufnahme zu erfolgen hat,<br />

mit welcher mittels statistischer Erhebungen eine Quantifizierung<br />

der im Land freiwillig geleisteten Arbeit erfolgen<br />

soll. Weitere Massnahmen sollen sodann auf die Verbesserung<br />

der Anerkennung <strong>und</strong> die Förderung bzw. Unterstützung<br />

der Freiwilligentätigkeit im Allgemeinen zielen. Die<br />

<strong>Regierung</strong> nahm die Vorschläge der Arbeitsgruppe zur<br />

Kenntnis <strong>und</strong> beschloss deren Überprüfung.<br />

Am 10. November <strong>2001</strong> lud die <strong>Regierung</strong> alle freiwilligen<br />

Helferinnen <strong>und</strong> Helfer des Landes, welche sich in freiwillig<br />

geleisteten Arbeitsst<strong>und</strong>en für die Belange im Familien- <strong>und</strong><br />

Nachbarschaftskreis einsetzen, oder Mitglieder von Vereinen<br />

<strong>und</strong> Verbänden, die sich ehrenamtlich engagieren, zu einer<br />

Feier im Vaduzer-Saal ein. Der Ressortinhaber nahm die<br />

Gelegenheit wahr, den Anwesenden im Namen der <strong>Regierung</strong><br />

den Dank für die geleistete Arbeit auszusprechen. Die<br />

Veranstaltung beinhaltete u.a. ein Einstiegsreferat sowie<br />

eine Podiumsdiskussion mit Vertreterinnen <strong>und</strong> Vertretern<br />

aus verschiedenen Bereichen der ehrenamtlichen Tätigkeit.<br />

Josef Gabriel Rheinberger Gedenkjahr<br />

Das Gedenkjahr zum 100. Todestag von Josef Gabriel<br />

Rheinberger wurde mit einer reichhaltigen Palette verschiedener<br />

Anlässe <strong>und</strong> Veranstaltungen begangen. R<strong>und</strong> um<br />

den Todestag des Komponisten nahm der Ressortinhaber<br />

am 24. <strong>und</strong> 25. November in München an verschiedenen<br />

Veranstaltungen zum Gedenken an den Komponisten teil.<br />

Briefmarkenumtauschaktion<br />

Die <strong>Regierung</strong> legte im Jahr <strong>2001</strong> dem <strong>Landtag</strong> einen<br />

Bericht <strong>und</strong> Antrag zur Fassung eines Finanzbeschlusses im<br />

Hinblick auf die Frankaturungültigkeit von Briefmarken ab<br />

dem 1. Januar 2002 vor. Der beim <strong>Landtag</strong> hierfür beantragte<br />

Kredit beläuft sich auf CHF 5 Mio. Die Umtauschmöglichkeit<br />

von frankaturungültigen Briefmarken bei der<br />

Postwertzeichenstelle ist zeitlich <strong>und</strong> finanziell beschränkt<br />

<strong>und</strong> erfolgt gegen einen Abzug vom Nominalwert. Durch<br />

die Umtauschaktion beabsichtigt die <strong>Regierung</strong>, den Besitzern<br />

von alten Markenbeständen entgegenzukommen <strong>und</strong><br />

das Vertrauen der Sammler <strong>und</strong> des Handels in die liechtensteinischen<br />

Briefmarken zu festigen. Notwendig wurde<br />

diese Massnahme, weil aufgr<strong>und</strong> des Übergangs des Postbetriebs<br />

auf die private Liechtensteinische Post AG die bis<br />

1995 herausgegebenen Briefmarken, mit Ausnahme einiger<br />

Motive, auf den 1. Januar 2002 frankaturungültig wurden.<br />

Briefmarken waren seit jeher ein wichtiger Imageträger des<br />

Landes. Im Jahr 1982 wurde der Höchststand von 92 724<br />

Abonnenten erreicht. Seit 1983 sinken aber die Abonnentenzahlen<br />

<strong>und</strong> Erlöse mehr oder weniger kontinuierlich, im<br />

Jahr 2000 lag der K<strong>und</strong>enbestand bei 63 489. Aufgr<strong>und</strong><br />

des heutigen äusserst vielfältigen Freizeitangebots ist die<br />

Neuwerbung von Abonnenten sehr schwierig geworden.<br />

Dennoch sind heute liechtensteinische Briefmarken bei den<br />

Sammlern im In- <strong>und</strong> Ausland äusserst beliebt. Den Entwicklungen<br />

<strong>und</strong> Veränderungen wird jedoch bei der Gestaltung<br />

der zukünftigen Briefmarkenpolitik Rechnung zu tragen<br />

sein. Der <strong>Landtag</strong> bewilligte den Verpflichtungskredit<br />

anlässlich seiner Mai-Sitzung.<br />

Theater am Kirchplatz - Ausserordentlicher<br />

Sanierungsbeitrag<br />

Im Jahr <strong>2001</strong> gelangte die <strong>Regierung</strong> mit einem Bericht <strong>und</strong><br />

Antrag betreffend die Ausrichtung eines ausserordentlichen<br />

Sanierungsbeitrags an das Theater am Kirchplatz (TaK) zur<br />

Begleichung der Schulden gegenüber dem ehemaligen<br />

Intendanten an den <strong>Landtag</strong>. Mit Urteil des Fürstlichen<br />

Obersten Gerichtshofes (OGH) war bestätigt worden, dass<br />

das Vorliegen wichtiger Gründe für die fristlose Auflösung<br />

des befristeten Arbeitsvertrages des damaligem Intendanten<br />

zu verneinen sei. Mittels gerichtlichem Vergleich verpflichtete<br />

sich die Genossenschaft Theater am Kirchplatz<br />

sodann, dem ehemaligen Intendanten insgesamt CHF<br />

1 634 440.— zu zahlen. Dieser Verpflichtung konnte das<br />

Theater am Kirchplatz aus eigenen Kräften nicht nachkommen,<br />

da dies die Existenz des Theaters bedroht hätte. Das<br />

Theater am Kirchplatz ist eine der bedeutendsten kulturellen<br />

Einrichtungen im Land. Es ist in seiner Art einzigartig<br />

<strong>und</strong> nimmt einen fixen Platz in der einheimischen Kulturszene<br />

ein. Daher wurde der kulturpolitische Aspekt in dieser<br />

Frage in den Vordergr<strong>und</strong> gestellt. Einem entsprechenden<br />

Ansuchen der Genossenschaft entsprach die <strong>Regierung</strong><br />

dahingehend, einen wesentlichen Anteil (CHF 1 100 000.–)<br />

der aus dem Vergleich für das TaK resultierenden finanziellen<br />

Verpflichtungen zu übernehmen. Der <strong>Landtag</strong> stimmte<br />

dem Finanzbeschluss in seiner Sitzung im November zu.<br />

Musikfestival «The Little Big One»<br />

Im Jahr <strong>2001</strong> legte die <strong>Regierung</strong> dem <strong>Landtag</strong> einen<br />

Bericht <strong>und</strong> Antrag betreffend die Genehmigung eines Verpflichtungskredits<br />

für die Durchführung des Festivals «The<br />

Little Big One» in den Jahren 2002 bis 2004 vor. Das «Little<br />

Big One» wurde 1993 als Mini-Festival von der Gemeinde<br />

Vaduz lanciert. Nach intensiver Aufbauarbeit zählt es seit<br />

mehreren Jahren zu den etablierten Kulturveranstaltungen<br />

in der Region. Das finanzielle Risiko der Veranstalter ist bei<br />

solchen Veranstaltungen sehr hoch. Die entstandenen Defizite<br />

wurden in der Vergangenheit sowohl von der öffentlichen<br />

als auch von privater Hand abgedeckt. Das Land<br />

Liechtenstein hatte in den letzten Jahren über die Konten 125


126<br />

Kultur<br />

des Kulturbeirats <strong>und</strong> der Stiftung Pro Liechtenstein einen<br />

jährlichen Anteil bis zur Höhe von CHF 200 000.— geleistet,<br />

welcher sich aus einem Beitrag sowie aus einem Darlehen<br />

zusammensetzte. Im Mai <strong>2001</strong> bewilligte der <strong>Landtag</strong><br />

auf Antrag der <strong>Regierung</strong> zudem zur Sicherung der Weiterführung<br />

des Festivals einen Nachtragskredit (Defizitgarantie)<br />

in Höhe von CHF 230 000.— für das Festival des Jahres<br />

<strong>2001</strong>. Nach Einreichung der Schlussabrechnung <strong>und</strong> deren<br />

Prüfung durch die Finanzkontrolle wurde ein Betrag in<br />

Höhe von CHF 219 614.71 ausbezahlt.<br />

Um Rahmenbedingungen mit klaren Vorgaben in finanzieller<br />

<strong>und</strong> inhaltlicher Hinsicht zu schaffen, beantragte die<br />

<strong>Regierung</strong> beim <strong>Landtag</strong> für die Jahre 2002 bis 2004 einen<br />

Verpflichtungskredit in Höhe von CHF 750 000.— (CHF<br />

250 000.— pro Jahr). Der <strong>Landtag</strong> bewilligte den Verpflichtungskredit<br />

anlässlich seiner November-Sitzung.<br />

6. Informationstagung der Internationalen<br />

Bodenseekonferenz (IBK) für Kulturverantwortliche<br />

der Länder <strong>und</strong> Gemeinden <strong>2001</strong><br />

Am 5. September nahm der Ressortinhaber an der 6. Informationstagung<br />

der Internationalen Bodenseekonferenz für<br />

Kulturverantwortliche der Länder <strong>und</strong> Gemeinden in Vaduz<br />

teil. Die Tagung findet jährlich statt, wobei der Veranstaltungsort<br />

jeweils wechselt. Das Thema der Tagung war<br />

«Kulturförderung im Spannungsfeld der Interessen». Die<br />

Tagung, welche zum ersten Mal in Liechtenstein stattfand,<br />

bot eine ausgezeichnete Möglichkeit, das Kulturschaffen in<br />

Liechtenstein einem breiten Publikum vorzustellen. Als Rahmenprogramm<br />

bot sich den r<strong>und</strong> 50 Teilnehmerinnen <strong>und</strong><br />

Teilnehmern die Möglichkeit, mit einem Besuch der parallel<br />

dazu stattfindenden IBK-Fotoausstellung im Rathauszelt<br />

sowie des Kunstmuseums Liechtenstein den Kulturstandort<br />

Vaduz kennen zu lernen.<br />

Europäischer Tag des Denkmals<br />

Am 22. September <strong>2001</strong> wurde in Liechtenstein bereits zum<br />

neunten Mal der Europa-Tag des Denkmals durchgeführt.<br />

Das diesjährige Thema lautete «Wohnen im Baudenkmal».<br />

Dabei wurden in Vaduz, Triesen, Mauren <strong>und</strong> Schellenberg<br />

den ganzen Tag hindurch Führungen durch verschiedene<br />

unter Schutz gestellte Wohnhäuser durchgeführt.<br />

Gamanderhof<br />

Der Ankauf des Gamanderhofs in Schaan wurde durch<br />

Genehmigung des entsprechenden Verpflichtungkredits im<br />

November-<strong>Landtag</strong> beschlossen. Als für die Landesgeschichte<br />

bedeutendes Objekt wurde die Liegenschaft<br />

Gamander bereits im Jahr 1951 von der <strong>Regierung</strong> unter<br />

Denkmalschutz gestellt. Heute zeichnet sich der Hof besonders<br />

als hierzulande wohl frühestes grösseres Bauvorhaben<br />

der neuen Landesherren von Liechtenstein <strong>und</strong> durch seine<br />

Lage an der mutmasslichen «Oberen Reichsstrasse» aus.<br />

Auch ist er die einzige in barocker Art geplante <strong>und</strong> ausgeführte<br />

Hofanlage Liechtensteins. In seiner noch vorhandenen<br />

einheitlichen <strong>und</strong> geschlossenen Erscheinung ist er einzigartig.<br />

Er stellt daher ein nationales Denkmal dar. Die<br />

<strong>Regierung</strong> setzte eine Arbeitsgruppe zur Ausarbeitung von<br />

Studien <strong>und</strong> Konzepten zur künftigen Nutzung des Gamanderhofs<br />

in Schaan ein. Die Arbeitsgruppe hat der <strong>Regierung</strong><br />

bis Ende 2002 Vorschläge für eine vorübergehende Nutzung<br />

der Liegenschaft Gamander aufzuzeigen. Die Ergebnisse<br />

dieser Studien münden nach einer Weiterbearbeitungsphase<br />

durch die Projektierungsabteilung des Hochbauamtes<br />

in einen Bericht <strong>und</strong> Antrag der <strong>Regierung</strong> an<br />

den <strong>Landtag</strong>. Mit dem Ankauf der Liegenschaft «Gamander»<br />

wurde gewährleistet, dass durch sachgerechte Nutzung,<br />

Pflege <strong>und</strong> Weiterentwicklung der Erhalt dieses nationalen<br />

Baudenkmals auf Dauer gesichert ist.<br />

Nutzungskonzept für das 2. Obergeschoss<br />

des Engländerbaus<br />

Die <strong>Regierung</strong> nahm im Jahr <strong>2001</strong> den Bericht der Arbeitsgruppe<br />

zur Erarbeitung eines Konzeptes für die vorläufige<br />

Nutzung des zweiten Obergeschosses des Engländergebäudes<br />

als Ausstellungsort für das aktuelle Kunstschaffen in<br />

Liechtenstein zur Kenntnis. Im Erdgeschoss ist Liechtenstein<br />

Tourismus <strong>und</strong> im 1. Obergeschoss das Post- <strong>und</strong> Briefmarkenmuseum<br />

einquartiert. Die definitive Nutzung für alle<br />

Geschosse des Engländerbaus soll im Jahre 2006 im Rahmen<br />

eines Gesamtkonzeptes geprüft <strong>und</strong> festgelegt werden.<br />

Stabsstelle für Kulturfragen<br />

Die Stabsstelle für Kulturfragen ist umgezogen <strong>und</strong> neu im<br />

Haus Melliger in Vaduz beherbergt. Damit konnte das seit<br />

der Einrichtung der Stabsstelle bestehende Provisorium im<br />

Schulamt verlassen <strong>und</strong> eine angemessene Unterbringung<br />

mit entsprechenden Räumlichkeiten, Ausstattung <strong>und</strong> Infrastruktur<br />

zur Verfügung gestellt werden.<br />

Kulturministertreffen in Falun/Tällberg, Schweden<br />

Vom 20. bis 22. Mai nahm der Ressortinhaber am informellen<br />

europäischen Kulturministertreffen in Falun/Tällberg,<br />

Schweden, teil. Er wurde begleitet von Thomas Büchel, Leiter<br />

der Stabsstelle für Kulturfragen. Hauptthema dieses<br />

Sonderministertreffens war die «Medienpolitik aus der Perspektive<br />

der EU-Erweiterung». Die geplante Erweiterung<br />

der Europäischen Union ist eine der grössten Herausforderungen,<br />

welche auf die EU zukommt <strong>und</strong> wird dementsprechend<br />

intensiv vorbereitet. Kapitel 20 der Beitrittsvereinbarungen<br />

«Kultur <strong>und</strong> Politik im audiovisuellen Bereich» wird<br />

zum Gegenstand von Verhandlungen, welche zwischen der<br />

EU <strong>und</strong> den Beitrittsländern geführt werden müssen. Die<br />

Minister diskutierten die Rolle des audiovisuellen Sektors<br />

<strong>und</strong> damit zusammenhängende Themen im Kontext einer<br />

erweiterten Union. Das Ministertreffen unterstrich zudem<br />

die Bedeutung der Förderung der kulturellen Diversität.<br />

Kulturministertreffen in Brügge<br />

Der Ressortinhaber nahm am 4. <strong>und</strong> 5. Dezember an einer<br />

informellen Tagung in Brügge teil, zu welcher der flämische<br />

Minister für Kultur im Rahmen der belgischen Präsidentschaft<br />

der Europäischen Union eingeladen hatte. Im Mittelpunkt der<br />

Tagung stand die Auseinandersetzung mit dem Rahmenprogramm<br />

«Kultur 2000». Nach der zweijährigen Erfahrung mit<br />

dem Programm wurden eine Standortbestimmung vorgenommen<br />

<strong>und</strong> Verbesserungsmöglichkeiten diskutiert. Ziel des<br />

Programms ist die Förderung eines gemeinsamen Kulturraumes,<br />

der sowohl durch kulturelle Vielfalt als auch durch ein<br />

gemeinsames kulturelles Erbe charakterisiert wird. Unterstützt<br />

wird gr<strong>und</strong>sätzlich die Zusammenarbeit bei internationalen<br />

Projekten auf allen künstlerischen <strong>und</strong> kulturellen Gebieten.<br />

Zum Schluss des Treffens wurde der Wille zur verstärkten<br />

internationalen kulturellen Zusammenarbeit bekräftigt.<br />

AMTSSTELLEN<br />

Landesarchiv<br />

Amtsleiter: Dr. Alois Ospelt bis 5. April <strong>2001</strong><br />

Paul Vogt ab 5. April <strong>2001</strong> (ad. int.)<br />

Am 5. April <strong>2001</strong> wurde Dr. Alois Ospelt, der das Landesarchiv<br />

<strong>und</strong> die Landesbibliothek während 25 Jahren geleitet<br />

hatte, in die neue <strong>Regierung</strong> gewählt. Dieser völlig uner-


wartete Wechsel in der Amtsleitung war denn auch das<br />

hervorstechende Ereignis im Berichtsjahr. Die Amtsleitung<br />

konnte noch nicht neu bestellt werden, der Archivbetrieb<br />

lief jedoch in den gewohnten Bahnen weiter. Die Aktenerschliessung<br />

wurde im bisherigen Umfang weitergeführt,<br />

wobei als herausragende Leistung der Abschluss der<br />

Erschliessung der <strong>Regierung</strong>sakten mit Hilfe der EDV<br />

erwähnt werden darf. Die Archivbenützung hielt sich im<br />

Rahmen des Vorjahrs. Erstmals wurden Archivalien mit<br />

einem Massenentsäuerungsverfahren behandelt, um sie<br />

länger haltbar zu machen. Die beiden Hauptprobleme sind<br />

der seit Jahren beklagte Platzmangel <strong>und</strong> die ungelösten<br />

Probleme bei der Archivierung elektronischer Unterlagen.<br />

Die wichtigsten Kenndaten im Mehrjahresvergleich<br />

1999 2000 <strong>2001</strong><br />

Anzahl der Zugänge an<br />

Archivalien 527 481 488<br />

Zuwachs in Laufmetern 510 245 230<br />

Erschliessung: Anzahl<br />

Datensätze insgesamt (EDV) 568 000 624 000 672 000<br />

Neuerschliessung 116 000 55 000 48 000<br />

Anzahl Benützerinnen<br />

(ohne Landesverwaltung) 88 97 88<br />

Anzahl Benützertage 286 219 210<br />

Vorlage von Akten im Archiv<br />

(ohne Landesverwaltung) 556 523 723<br />

Ausleihen an Private<br />

(in der Regel Fotos) 389 372 325<br />

Ausleihen innerhalb<br />

der Landesverwaltung 812 938 1491<br />

Allgemeine Verwaltung<br />

Das bedeutendste Archivereignis im abgelaufenen Jahr war<br />

das Ausscheiden des bisherigen Amtsleiters. Die Wahl von<br />

Dr. Alois Ospelt in die <strong>Regierung</strong> am 5. April <strong>2001</strong> stellte<br />

das Landesarchiv quasi über Nacht vor eine neue Situation.<br />

Dem langjährigen Amtsleiter kommen im Archivwesen<br />

grosse Verdienste zu, hat er doch das Landesarchiv erstmals<br />

von Gr<strong>und</strong> auf systematisch organisiert. Wichtige Stichworte<br />

aus seiner Amtstätigkeit sind die Schaffung der notwendigen<br />

Infrastruktur (Gebäude, Personal <strong>und</strong> Rechtsgr<strong>und</strong>lagen<br />

für das Archiv), die Einführung der EDV zur Erschliessung<br />

der Archivalien, die Inangriffnahme von Restaurationen<br />

an beschädigten Archivalien, der Aufbau einer Mikrofilmzentrale,<br />

die systematische Äufnung der Sammlungen<br />

<strong>und</strong> die Aufnahme der Beratungstätigkeit für die Registraturen<br />

der Landesverwaltung. Besonders hervorzuheben sind<br />

schliesslich die verbesserte Zugänglichkeit <strong>und</strong> als Folge<br />

davon die sehr erfreuliche Zunahme der Archivbenützung<br />

im Laufe dieser 25 Jahre.<br />

Nach seinem Ausscheiden wurde die Archivleitung interimistisch<br />

vom bisherigen Stellvertreter übernommen. Eine Neubesetzung<br />

der Amtsleitung war im Berichtsjahr nicht möglich,<br />

da die Neubesetzung zum Anlass genommen wurde,<br />

Landesbibliothek <strong>und</strong> Landesarchiv organisatorisch zu trennen.<br />

Beide Institutionen werden in Zukunft unabhängig<br />

voneinander geführt. Dies bedingte, dass zunächst für<br />

beide Institutionen je eine neue 50%-Stelle geschaffen werden<br />

musste, die im November vom <strong>Landtag</strong> bewilligt<br />

wurde.<br />

In Bezug auf den Archivbetrieb gab es keine gr<strong>und</strong>legenden<br />

Veränderungen. Der Archivleiter war in verschiedenen<br />

Gremien tätig. So nahm er Einsitz in die Koordinierungsgruppe<br />

«Liechtenstein Zweiter Weltkrieg», in der Fach-<br />

Kultur<br />

kommission für die Neubearbeitung der Kunstdenkmäler<br />

im Fürstentum Liechtenstein <strong>und</strong> in der Gesprächsr<strong>und</strong>e<br />

Kultur. Zum Entwurf für ein neues Kulturgüterschutzgesetz<br />

wurde eine ausführliche Stellungnahme abgegeben.<br />

Der Historische Verein für das Fürstentum Liechtenstein ist<br />

mit der Idee an das Landesarchiv herangetreten, die Weiterbearbeitung<br />

des Liechtensteinischen Urk<strong>und</strong>enbuchs dem<br />

Landesarchiv zu übertragen. Der Verein möchte damit zum<br />

Ausdruck bringen, dass es sich beim Urk<strong>und</strong>enbuch um<br />

eine Daueraufgabe handelt, die vom Landesarchiv besser<br />

wahrgenommen werden kann. Dieses Bestreben wurde<br />

vom Landesarchiv unterstützt, da das Archivgesetz solche<br />

Aufgaben für das Landesarchiv vorsieht. Ein entsprechender<br />

Personalantrag konnte jedoch im Berichtsjahr nicht berücksichtigt<br />

werden.<br />

Personal<br />

Im Berichtsjahr wurden die 1.5 Planstellen der Mikrofilmstelle<br />

beim Landgericht vom Amt für Personal <strong>und</strong> Organisation<br />

zum Landesarchiv umgeteilt. Die 50%-Stelle des Landesarchivars<br />

war ab 5. April nicht mehr besetzt. Im Übrigen<br />

kann das Landesarchiv seit Jahren auf das gleiche Personal<br />

zählen, was für das gute Betriebsklima spricht.<br />

Wie im Vorjahr arbeiteten die meisten Archivmitarbeiterinnen<br />

Teilzeit. Im Berichtsjahr fanden 6 Teamsitzungen statt,<br />

an denen wichtige Informationen weitergegeben <strong>und</strong> aktuelle<br />

Probleme besprochen wurden. Fast alle Mitarbeiterinnen<br />

<strong>und</strong> Mitarbeiter besuchten Weiterbildungskurse. Im<br />

Juni wurden die Personalbeurteilungsgespräche durchgeführt.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der personellen Situation konnten keine<br />

Lehrlinge ausgebildet werden, ausgenommen die Lehrlinge<br />

der Liechtensteinischen Landesbibliothek. Während der<br />

Sommermonate war ein Praktikant angestellt.<br />

Gebäude<br />

Das Raumproblem hat sich weiter verschärft. Im Jahr 2002<br />

müssen Räume gesucht werden, die als Aussendepots zur<br />

Einlagerung von Archivalien geeignet sind. Obwohl in den<br />

letzten Jahren versucht wurde, die vorhandenen Bestände<br />

optimal aufzustellen, wirkt sich nun der Raummangel<br />

zunehmend negativ auf die Magazinordnung aus. Im<br />

Zusammenhang mit dem Bau des Landesarchivs wurde die<br />

Idee weiterverfolgt, die geplante Hangüberbauung weiter<br />

nach Süden zu führen, um einen Neubau für das Landesarchiv<br />

errichten zu können. Aufgr<strong>und</strong> erster Kostenschätzungen<br />

zeigte sich, dass umfangreiche Abklärungen notwendig<br />

sind.<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Auch die Archive werden sich immer mehr bewusst, dass<br />

sie über ihr Angebot informieren müssen, wenn sie ihre<br />

Dienste einem grösseren Publikum bekannt machen wollen.<br />

Der geplante Archivführer musste aufgr<strong>und</strong> der personellen<br />

Situation zurückgestellt werden. Gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

stellte sich aber auch die Frage, ob im Zeitalter des Internets<br />

ein gedruckter Führer überhaupt noch sinnvoll ist, da<br />

damit die gleichen Informationen einem grösseren Publikum<br />

aktueller <strong>und</strong> billiger zugänglich gemacht werden<br />

können.<br />

Der Schwerpunkt der Öffentlichkeitsarbeit bestand einerseits<br />

in der Präsentation des Landesarchivs im Internet <strong>und</strong><br />

andererseits in der Herausgabe einer neuen Publikation, die<br />

in Zukunft in unregelmässigen Abständen über wichtige<br />

Projekte im Landesarchiv informieren soll. Die erste Nummer<br />

der «Veröffentlichungen des Liechtensteinischen Landesarchivs»<br />

ist dem Hausarchiv der regierenden Fürsten von<br />

Liechtenstein <strong>und</strong> den Quellenbeständen im Tiroler Landes-<br />

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128<br />

Kultur<br />

archiv zum Thema Liechtenstein gewidmet. Eigene Forschungstätigkeit<br />

war den wissenschaftlichen Archivaren im<br />

Berichtsjahr nicht möglich.<br />

Beteiligt war das Landesarchiv an zwei Projekten, nämlich<br />

einerseits bei der Publikation eines Bandes «Flüchtlingsakten<br />

1930-1950 II», der vom Schweizerischen B<strong>und</strong>esarchiv<br />

herausgegeben wurde <strong>und</strong> eine systematische Übersicht zu<br />

den Beständen in den Archiven der Schweizer Kantone <strong>und</strong><br />

des Liechtensteinischen Landesarchivs enthält. Wieder aufgenommen<br />

wurde die Idee, dass alle Bodensee-Anrainerstaaten<br />

sich an einer Geschichte des Bodenseeraums von<br />

1500 bis ins Jahr 2000 beteiligen sollten, wobei in einem<br />

ersten Durchgang lediglich die Geschichte seit 1800 bearbeitet<br />

werden soll.<br />

EDV<br />

Die Umstellung auf ein neues Archivprogramm war auch im<br />

Berichtsjahr nicht möglich, da die Programmierung dieser<br />

Standardsoftware durch den Hersteller wesentlich langsamer<br />

vorankam als geplant. Erst gegen Ende des Jahres<br />

wurde eine Testversion vorgelegt. Die Leistungsfähigkeit<br />

des neuen Programms wird nun zu testen sein.<br />

Das Landesarchiv ist noch nicht in der Lage, elektronische<br />

Daten dauernd zu archivieren. Die entsprechenden Diskussionen<br />

im Ausland werden genau verfolgt. Das Landesarchiv<br />

hat sich an einer Machbarkeitsstudie der Schweizerischen<br />

Archivdirektorenkonferenz <strong>und</strong> der Vereinigung Schweizerischer<br />

Archivare beteiligt, die dieses Thema gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

untersuchen liessen. Erste Ergebnisse dieser Machbarkeitsstudie<br />

wurden im Herbst vorgelegt. Daraus geht hervor, dass<br />

der ständig wachsende Anteil an elektronischen Unterlagen<br />

in der Verwaltung die Aufgabe der Archive <strong>und</strong> das Berufsbild<br />

der Archivare revolutionieren wird, dass aber trotz eines<br />

erheblichen Forschungsaufwandes in Bezug auf notwendige<br />

elektronische Standards noch nirgends wirklich überzeugende<br />

Lösungen gef<strong>und</strong>en werden konnten. Das Thema wird in<br />

den entsprechenden Gremien weiterverfolgt.<br />

Seit dem Sommer <strong>2001</strong> werden Presseausschnitte, die beim<br />

Presse- <strong>und</strong> Informationsamt auf elektronischem Weg eingehen,<br />

vom Landesarchiv elektronisch archiviert. Die Technik<br />

funktionierte im Berichtsjahr jedoch noch nicht befriedigend,<br />

was zu einem unverhältnismässigen Aufwand führte.<br />

Archivische Zusammenarbeit,<br />

internationale Kontakte<br />

Das Landesarchiv ist Mitglied mehrerer Vereinigungen, so<br />

beim Internationalen Archivrat, der Schweizerischen Archivdirektorenkonferenz,<br />

der Vereinigung Schweizerischer<br />

Archivare (VSA), der European Commission on Preservation<br />

and Access, dem Vorarlberger Wirtschaftsarchiv, der<br />

Schweizerischen Interessengemeinschaft zur Erhaltung von<br />

Grafik- <strong>und</strong> Schriftgut (SIGEGS) <strong>und</strong> der Vereinigung der<br />

Bodenseearchivare. So wertvoll diese Kontakte auch sind,<br />

so war es nur teilweise möglich an den entsprechenden<br />

Veranstaltungen teilzunehmen. Vertreten war das Archiv<br />

jeweils an den Weiterbildungsveranstaltungen der VSA <strong>und</strong><br />

an deren Jahresversammlung. Erstmals war das Landesarchiv<br />

an einem Ro<strong>und</strong>-Table-Gespräch des Internationalen<br />

Weltarchivrats vertreten, das im Oktober in Reykjavik stattfand.<br />

Im Rahmen der internationalen Zusammenarbeit<br />

waren auch diverse Umfragen solcher Berufsorganisationen<br />

zu beantworten.<br />

Aktenablieferungen <strong>und</strong> Schenkungen<br />

Die Zahl <strong>und</strong> der Umfang der Ablieferungen hielt sich mit<br />

488 im Rahmen der Vorjahre. Die grössten Aktenmengen<br />

werden vom Landgericht abgeliefert, das selbst über zu<br />

wenig Archivraum verfügt. Von der <strong>Regierung</strong> wurden in<br />

den letzten Jahren keine Akten abgeliefert, da die Absicht<br />

besteht, die <strong>Regierung</strong>sakten 10 Jahre bei der <strong>Regierung</strong>sregistratur<br />

aufzubewahren. Im Berichtsjahr wurde dort eine<br />

50%-Stelle geschaffen, die die <strong>Regierung</strong>sakten revidiert<br />

<strong>und</strong> für die Abgabe ans Landesarchiv vorbereitet. Bei der<br />

Aktenablieferung besteht eines der Hauptprobleme in der<br />

Flut von Papieren, die von internationalen Organisationen<br />

stammen. Hier das Wichtige herauszufiltern, ist nicht nur<br />

für ein kleines Archiv wie das Landesarchiv eine grosse Herausforderung.<br />

Von folgenden Amtsstellen wurden Akten entgegengenommen:<br />

Amt für Auswärtige Angelegenheiten, Amt für<br />

Umweltschutz, Amt für Volkswirtschaft, Arbeitslosenversicherung,<br />

Ausländer- <strong>und</strong> Passamt, Stabsstelle Protokoll,<br />

Landgericht, Vermessungsabteilung beim Tiefbauamt (Ingenieur<br />

Büro Frommelt), Hochbauamt, Denkmalschutz, Landeskasse,<br />

<strong>Landtag</strong>ssekretariat, Presse- <strong>und</strong> Informationsamt,<br />

Rechtsdienst, Sanitätskommission, Staatsgerichtshof,<br />

Stabsstelle EWR, Stipendienwesen, Tiefbauamt <strong>und</strong> Verwaltungs-<br />

<strong>und</strong> Beschwerdeinstanz.<br />

Im Bereich der nichtstaatlichen Bestände besteht der wichtigste<br />

Neuzugang im Architektur-Nachlass von Hans Rheinberger,<br />

der von Volker <strong>und</strong> Hanspeter Rheinberger dem<br />

Landesarchiv überlassen wurde. Mit der Neuordnung <strong>und</strong><br />

Erfassung dieses Nachlasses wurde begonnen. Eine weitere<br />

wichtige Ablieferung kam von Liechtenstein Tourismus<br />

(Akten der ehemaligen Fremdenverkehrszentrale incl. Foto<strong>und</strong><br />

Filmmaterial). Vom ehemaligen Dekanat wurden weitere<br />

Archivunterlagen abgegeben. Ausserdem erhielt das Landesarchiv<br />

von folgenden Personen Schenkungen: Gerard<br />

Batliner, Engelbert Bucher, Daniela Marxer, Leo Büchel,<br />

Robert Allgäuer, Rudolf Goop <strong>und</strong> Norbert Jansen. Vom<br />

aufgelösten Verein der Arbeits- <strong>und</strong> Hauswirtschaftslehrerinnen<br />

wurden ebenfalls Archivalien abgegeben, ebenso<br />

wurden vom Liechtensteinischen Sängerb<strong>und</strong> weitere<br />

Unterlagen als Depot hinterlegt. Vermehrt hat das Landesarchiv<br />

auch antiquarische Ankäufe getätigt, darunter zwei<br />

wertvolle Dokumente zur Geschichte des fürstlichen Hauses.<br />

Archivalienerschliessung, Aktenrevision,<br />

Aktenbewertung<br />

Die im Berichtsjahr abgelieferten Akten wurden grösstenteils<br />

im EDV-System erfasst <strong>und</strong> damit zugänglich gemacht.<br />

Zusätzlich wurden einige ältere, noch nicht bearbeitete<br />

Bestände erschlossen. Ende <strong>2001</strong> waren R<strong>und</strong> 672 000<br />

Datensätze im EDV-Programm enthalten. Im Berichtsjahr<br />

wurden 48 000 neue Akten erfasst, was ein gutes Arbeitsergebnis<br />

ist. Die Schwerpunkte der Erschliessungsarbeit lagen<br />

einerseits bei den Neuzugängen <strong>und</strong> andererseits wurde mit<br />

der Erschliessung von Landgerichtsakten begonnen. Die<br />

Erschliessung der Landgerichtsakten erfolgte vor allem im<br />

Hinblick auf die Aufnahme der Tätigkeit der «Unabhängigen<br />

Historikerkommission Zweiter Weltkrieg Liechtenstein».<br />

Als Meilenstein in der Erschliessungsarbeit gewertet werden<br />

darf der Abschluss der Erfassung der <strong>Regierung</strong>sakten, die<br />

jahrelang als erste Priorität behandelt wurden. Ebenfalls<br />

erfasst wurden die so genannten Präsidialakten (1892-1922),<br />

die als persönliche Separatablage der <strong>Regierung</strong>schefs<br />

geführt wurden, <strong>und</strong> die Akten, die vom Landrichter in politischen<br />

Angelegenheiten (1862-1871) geführt wurden.<br />

Bei der Aktenrevision waren verschiedene Bestände in Bearbeitung,<br />

so die <strong>Regierung</strong>sakten der 1930er Jahre, die<br />

<strong>Regierung</strong>sakten ab 1995 <strong>und</strong> die Abhandlungsakten ab<br />

1809 (Landgerichtsakten). Die Revision der Akten der fürst-


lichen Domänenverwaltung wurde abgeschlossen. Ältere<br />

Bestände, deren Revision abgeschlossen ist, werden laufend<br />

verfilmt.<br />

Archivbenutzung<br />

Insgesamt waren etwa 60 schriftliche Anfragen zu beantworten.<br />

Zunehmend werden Anfragen via E-Mail gestellt.<br />

Besonders häufig waren in diesem Jahr Anfragen zum<br />

Thema Josef Gabriel Rheinberger. Die Archivbenutzung<br />

durch Wissenschaftler hat sich auf dem Stand des Vorjahres<br />

stabilisiert. Insgesamt wurden 88 verschiedene Benutzer<br />

gezählt, die an insgesamt 210 Benützertagen im Archiv<br />

waren (ohne LUB). Dazu kamen zahlreiche Benutzer aus der<br />

Landesverwaltung, die keine Benutzerkarte auszufüllen<br />

haben. Im Vergleich zu früheren Jahren ist dies eine relativ<br />

geringe Archivbenutzung, was vor allem darauf zurückzuführen<br />

ist, dass keine grossen wissenschaftlichen Projekte<br />

im Gang waren, die eine Archivbenützung erforderlich<br />

machten.<br />

Im Berichtsjahr wurden insgesamt 10 Anträge auf Ausnahmebewilligungen<br />

zur Verkürzung der Sperrfrist gestellt.<br />

Davon wurde acht Anträgen nach Rücksprache mit den<br />

abliefernden Stellen stattgegeben, zwei wurden nach Beratungsgesprächen<br />

ad acta gelegt.<br />

Die wichtigsten Themen, die bearbeitet wurden, betrafen<br />

Liechtenstein im 1. <strong>und</strong> 2. Weltkrieg, Familienforschung,<br />

Einbürgerungen in Liechtenstein, Gewässer in Liechtenstein,<br />

Kunstdenkmäler (Neubearbeitung des «Poeschels»),<br />

Gemeinde Wartau, Postgeschichte, Beiträge für das Historische<br />

Lexikon <strong>und</strong> natürlich vor allem Josef Gabriel Rheinberger.<br />

Wie in den Vorjahren genoss der Bearbeiter des Liechtensteinischen<br />

Urk<strong>und</strong>enbuchs im Landesarchiv Gastrecht, wo<br />

er einen eigenen Arbeitsplatz hat. Am Jahresende hatte er<br />

total etwa 150 Urk<strong>und</strong>en transkribiert, was fast dem<br />

ganzen Quellenbestand aus der zu bearbeitenden Zeit in<br />

den liechtensteinischen Archiven entspricht. In Bearbeitung<br />

waren noch etwa 10 lateinische Urk<strong>und</strong>en. Die Datenbank<br />

umfasste am Jahresende insgesamt 1069 Regesten, was<br />

darauf hinweist, dass der grösste Teil der zu bearbeitenden<br />

Quellen in ausländischen Archiven zu finden ist. Die Editionsarbeiten<br />

(diplomatischer Apparat <strong>und</strong> Sachanmerkungen)<br />

wurden in Angriff genommen. Insgesamt ist absehbar,<br />

dass im Rahmen des vom <strong>Landtag</strong> bewilligten Kredits die im<br />

ursprünglichen Projektantrag vorgesehenen 250 Quellentexte<br />

bearbeitet werden können. Die Regestensammlung<br />

wurde der Öffentlichkeit über die Homepage des Landesarchivs<br />

zugänglich gemacht.<br />

Archivaliensicherung, Restaurationen<br />

Die Strategie zur Erhaltung der Archivalien ist primär darauf<br />

ausgerichtet, Schäden möglichst zu vermeiden. Dafür werden<br />

die Klimabedingungen in den Magazinräumen optimiert,<br />

soweit dies heute möglich ist, <strong>und</strong> geeignete Verpackungsmaterialien<br />

verwendet.<br />

Schriftgut unterliegt jedoch einem natürlichen Alterungsprozess,<br />

der vor allem bei modernen, säurehaltigen Papieren<br />

relativ rasch vor sich geht. Durch moderne Massenentsäuerungsverfahren<br />

kann der Selbstzerstörungsprozess des<br />

Papiers verlangsamt werden bzw. die Haltbarkeit des<br />

Papiers um mindestens 150 Jahre verlängert werden. Aus<br />

diesem Gr<strong>und</strong>e wurden erstmals grössere Archivbestände<br />

bei einer spezialisierten Firma in Wimmis entsäuert. Behandelt<br />

wurden je eine geb<strong>und</strong>ene Serie der Landeszeitungen<br />

von den Anfängen bis zum Jahr 2000. Dieses Verfahren ist<br />

relativ kostenaufwändig, ist aber längerfristig die einzige<br />

Kultur<br />

wirtschaftlich vertretbare Behandlungsmassnahme. Vom<br />

Schweizerischen B<strong>und</strong>esarchiv wird sie sehr empfohlen.<br />

Infolge des krankheitsbedingten Ausfalls einer der beiden<br />

Restauratorinnen, mit denen das Landesarchiv seit vielen<br />

Jahren zusammenarbeitet, wurden im Berichtsjahr weniger<br />

Restaurationen an Einzeldokumenten als üblich durchgeführt.<br />

Restauriert wurden stark beschädigte Dokumente aus<br />

dem sog. alten Schlossarchiv (RA 75), <strong>Landtag</strong>sprotokolle<br />

aus den Jahren zwischen 1922 <strong>und</strong> 1949 <strong>und</strong> frühe Drucke<br />

aus dem Rheinberger-Archiv.<br />

Die Dokumentation der geleisteten Restaurationsarbeiten<br />

erwies sich als nicht mehr den heutigen Anforderungen<br />

entsprechend. Die Restauratoren wurden daher aufgefordert,<br />

ihre Tätigkeiten <strong>und</strong> die verwendeten Materialien<br />

künftig detailliert zu beschreiben. Rückwirkend wurden alle<br />

Restaurationsarbeiten auf der Gr<strong>und</strong>lage der vorhandenen<br />

Unterlagen systematisch erfasst <strong>und</strong> dokumentiert.<br />

Mikrofilm<br />

Der Verfilmung kommt neben den Bemühungen zur Erhaltung<br />

der wertvollen Originale immer grössere Bedeutung<br />

zu. Im Berichtsjahr wurden bei der Mikrofilmzentrale im<br />

<strong>Regierung</strong>sgebäude schwerpunktmässig <strong>Regierung</strong>sakten<br />

aus den Jahren 1934/35, Urk<strong>und</strong>enbücher des Gr<strong>und</strong>buchamtes<br />

(farbig) <strong>und</strong> die neu erscheinenden Landeszeitungen<br />

verfilmt. Im April konnte die neue Mikrofilmkamera an der<br />

Messinastrasse in Betrieb genommen werden, wobei im<br />

ersten Jahr noch ungewöhnlich viele technische Störungen<br />

aufgetreten sind. Hier wurden die Akten aus dem fürstlichen<br />

Domänenarchiv verfilmt. Bei der Mikrofilmstelle beim<br />

Landgericht wurden Akten des Öffentlichkeitsregisteramtes<br />

(Handelsregister-Akten H 918/44-949/99), der Landeskasse<br />

(Jahrgang 1993 der Rechnungsbelege) sowie der Motorfahrzeugkontrolle<br />

(Prüfungsberichte 1998-2000), Nummernschilder<br />

<strong>und</strong> Versicherungsausweise 1996-1998) verfilmt.<br />

Von der Firma Microsafe in Triesen wurden Berichte<br />

<strong>und</strong> Anträge an den <strong>Landtag</strong>, <strong>Landtag</strong>sprotokolle aus den<br />

Jahren 1931 bis 1949, Abhandlungsakten ab 1809 <strong>und</strong> die<br />

Baubewilligungen aus dem Jahr 1996 verfilmt.<br />

Organisatorisch wurde der Aufgabenbereich Mikrofilm in<br />

der Landesverwaltung neu geregelt <strong>und</strong> vollumfänglich<br />

dem Landesarchiv zugeordnet. Bis Anfang <strong>2001</strong> war die<br />

Mikrofilmstelle beim Landgericht dem Amt für Personal <strong>und</strong><br />

Organisation zugeordnet. Mit <strong>Regierung</strong>sbeschluss vom<br />

23.1.<strong>2001</strong> wurde der gesamte Mikrofilmbereich dem Landesarchiv<br />

zugeteilt.<br />

Sondersammlungen<br />

In der Handbibliothek waren 98 Zugänge (wie im Vorjahr)<br />

zu verzeichnen. In der Abteilung Amtsdruckschriften wurden<br />

die liechtensteinischen Neuerscheinungen laufend<br />

angefordert <strong>und</strong> erfasst. Ein Teil der älteren liechtensteinischen<br />

Monographien konnte katalogisiert werden.<br />

In der Bildsammlung wurden 214 (320) Einheiten neu erfasst.<br />

In der Filmsammlung waren es ebenfalls 214 (277). In<br />

der Tonsammlung waren es 638 (555) neue Dokumente,<br />

wobei ein besonders wertvoller Neuzugang, nämlich die<br />

Interviews von Rudolf Goop mit alten Schellenberger Bürgerinnen<br />

<strong>und</strong> Bürgern (68 Kassetten), besonders hervorgehoben<br />

werden darf. Um wertvolle Film- <strong>und</strong> Tondokumente<br />

langfristig zu erhalten, wurden zahlreiche Filme <strong>und</strong> Tonbandaufnahmen<br />

auf digitale Datenträger kopiert. Ausserdem<br />

wurden mehrere 16 mm-Filme neu kopiert. Die Ordnung<br />

der Presseausschnitte wurde im gewohnten Rahmen<br />

weitergeführt, unbedeutende Presseausschnitte werden<br />

vernichtet.<br />

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130<br />

Kultur<br />

Die Sammlung von Regesten zur liechtensteinischen Geschichte<br />

in Vorarlberger Archiven ging ebenfalls weiter. Im<br />

abgelaufenen Jahr wurde das Palastarchiv Hohenems im Vorarlberger<br />

Landesarchiv bearbeitet. Von David Beattie, dem<br />

ehemaligen britischen Botschafter in Bern, ging ein Verzeichnis<br />

von Akten von 1822 bis 1959 im englischen Nationalarchiv<br />

(Public Record Office) ein, das eine vollständige Auflistung<br />

der Akten zu Liechtenstein im PRO enthält, soweit sie<br />

das Fürstentum (aber nicht das Fürstenhaus) betreffen.<br />

Gemeinde- <strong>und</strong> Pfarrarchive<br />

Im Jahr <strong>2001</strong> fanden zwei Treffen mit den Vertretern der<br />

Gemeinden statt. Am 23. April fand auf Initiative der Vorsteherkonferenz<br />

<strong>und</strong> des Landesarchivs eine Besprechung<br />

betreffend den neuen Musteraktenplan für die liechtensteinischen<br />

Gemeinden statt, der vom Landesarchiv ausgearbeitet<br />

wurde. Ziel des Musteraktenplans <strong>und</strong> des dazu<br />

gehörenden Reglements ist es, die Archivarbeit in den<br />

Gemeinden zu strukturieren <strong>und</strong> die Archivalien nach<br />

einem einheitlichen Schema zu ordnen <strong>und</strong> zu verzeichnen.<br />

Das jährliche Treffen der Gemeindearchivverantwortlichen<br />

fand am 22. November in Schaan statt. Zu diesem Treffen<br />

wurde ein diplomierter Restaurator eingeladen, der die<br />

Gemeindearchivverantwortlichen über auftretende Schäden<br />

an Archivalien, sinnvolle Vorbeugemassnahmen <strong>und</strong> die<br />

Methoden der Restauratoren informierte. An diesem Treffen<br />

nahmen auch alle Mitarbeiter des Landesarchivs teil, da<br />

für diese der Stoff teilweise ebenfalls neu war.<br />

Claudius Curt führte die Erschliessung der alten Archivbestände<br />

in den Gemeindearchiven Schaan, Vaduz <strong>und</strong> Triesen<br />

weiter. In mehreren Gemeinden sind heute Personen<br />

mit einem Teilzeitauftrag für die Erschliessung <strong>und</strong> Ordnung<br />

der Gemeindearchive freigestellt, was sehr erfreulich ist.<br />

Josef Rheinberger-Archiv<br />

Aus Anlass des 100. Todestags des Komponisten Josef<br />

Gabriel Rheinberger wurden im abgelaufenen Jahr im In<strong>und</strong><br />

Ausland viele Anlässe durchgeführt <strong>und</strong> zahlreiche<br />

Zeitschriftenartikel publiziert. Oft wurde auch das Rheinberger-Archiv<br />

um seine Mitarbeit, um Notenkopien, Bildmaterial<br />

oder Auskünfte ersucht. So stellte es für die Josef Gabriel<br />

Rheinberger Ausstellung vom 28. September bis 21. Oktober<br />

im Rathaus Vaduz die meisten Objekte zur Verfügung<br />

<strong>und</strong> beteiligte sich auch an der Erarbeitung des Ausstellungskatalogs.<br />

Im Selbstverlag des Josef Rheinberger-Archivs<br />

gab Istvan P. Korody die «Bassübungen für die Harmonielehre»<br />

von Rheinberger heraus. Die Kontaktnahme zum<br />

Rheinberger-Archiv erfolgte meist über die Homepage des<br />

Landesarchivs, was dafür spricht, dass die Seite des Rheinberger-Archivs<br />

gut auffindbar ist.<br />

Die Zusammenarbeit mit der Rheinberger-Editionsstelle beim<br />

Carus-Verlag in Stuttgart gestaltete sich positiv. Musikwissenschaftliche<br />

Anfragen, die vom Personal des Landesarchivs<br />

nicht beantwortet werden können, werden an die Editionsstelle<br />

weitergeleitet <strong>und</strong> dort kompetent beantwortet. Die<br />

Arbeit an der Gesamtausgabe kommt mehr oder weniger<br />

planmässig voran. <strong>2001</strong> erschienen zwei neue Bände der<br />

Gesamtausgabe, revidierte Nachdrucke der Bde. 38 <strong>und</strong> 40,<br />

fünf Sonderhefte zum Gedenkjahr <strong>und</strong> mehrere Einzelausgaben.<br />

Seit der Pensionierung von Harald Wanger arbeitet<br />

Hanfried Lucke in der Editionsleitung mit.<br />

Die Bestände des Rheinberger-Archivs erfuhren im Berichtsjahr<br />

bedeutenden Zuwachs. Zum einen konnten antiquarisch<br />

zwei Manuskripte erworben werden, nämlich ein Brief<br />

<strong>und</strong> ein Notenmanuskript in der Handschrift des Komponisten.<br />

Im Internet wurden regelmässig Antiquariatsangebote<br />

in Bezug auf Rheinberger gesucht, was den Ankauf von fünf<br />

älteren Notenwerken ermöglichte, die noch nicht im Archiv<br />

waren. Eine Bereicherung erfuhren die Bestände auch durch<br />

den Ankauf von Publikationen mit Notenwerken aus dem<br />

Carus-Verlag, die bislang im Rheinberger-Archiv fehlten. Der<br />

Carus-Verlag zeigte sich dabei sehr grosszügig.<br />

Sämtliche frühen Notendrucke wurden in der Papierentsäuerungsanlage<br />

in Wimmis behandelt, was die Haltbarkeit<br />

verlängert. Ausserdem wurden mehrere stark beschädigte<br />

Erstausgaben von einem Restaurator behandelt <strong>und</strong> sorgfältig<br />

restauriert.<br />

Leider musste festgestellt werden, dass einzelne Dokumente,<br />

die als Leihgaben der Familie Rheinberger im Rheinberger-Archiv<br />

aufbewahrt wurden, nicht mehr vorhanden sind.<br />

Es ist nach wie vor das Bestreben des Rheinberger-Archivs<br />

deren Verbleib abzuklären, doch zeichnet sich ab, dass das<br />

nicht in allen Fällen möglich sein wird. Aufgr<strong>und</strong> der im<br />

Archiv vorhandenen Akten, Rechnungsunterlagen usw.<br />

wurde versucht, nachträglich ein Zugangsverzeichnis zu<br />

rekonstruieren, um den Soll-Bestand erfassen zu können.<br />

Das Ziel besteht darin, ein bereinigtes Inventar der Bestände<br />

des eigentlichen Rheinberger-Archivs <strong>und</strong> der Leihgaben<br />

der Familie Rheinberger zu erstellen, das als Gr<strong>und</strong>lage für<br />

einen Leihvertrag mit der Familie dienen könnte.<br />

Hochbauamt (Archäologie <strong>und</strong><br />

Denkmalpflege)<br />

Amtsleiter: Dipl. Arch. ETH Walter Walch<br />

Die Archäologie <strong>und</strong> Denkmalpflege bilden zusammen eine<br />

Abteilung des Hochbauamtes. Ihr Tätigkeitsbericht ist Bestandteil<br />

des Rechenschaftsberichts des Hochbauamtes.<br />

Amt für Briefmarkengestaltung<br />

Amtsleiter: Hermann Hassler<br />

Anzahl, Gestaltung <strong>und</strong> Herstellung<br />

Im Berichtsjahr erschienen 4 Dauermarken, 24 Sondermarken<br />

sowie 1 Postkarte. Die Entwürfe stammen von 6 Künstlern<br />

<strong>und</strong> 4 Künstlerinnen. 7 Marken wurden von der Österreichischen<br />

Staatsdruckerei in Wien <strong>und</strong> 21 Marken von<br />

Hélio Courvoisier in La Chaux-de-Fonds gedruckt.<br />

Akzeptanz<br />

In einer repräsentativen Meinungsumfrage wählten die<br />

Sammler <strong>und</strong> Abonnenten die Dauermarke «Balzers<br />

(Höfle)», gestaltet von Prof. Otto Zeiller† zum schönsten<br />

Liechtensteiner Briefmarkenmotiv des Jahres <strong>2001</strong>. Viel Beifall<br />

fanden auch die Sondermarken «Ostereier aus dem<br />

Zarenreich», die Weihnachtsmarken mit den Darstellungen<br />

von Rosenkranzgeheimnissen sowie die EUROPA-Marke<br />

«Wasser - natürlicher Reichtum».<br />

Briefmarkenpolitik<br />

Die Abklärungen im Hinblick auf den von der <strong>Regierung</strong><br />

geplanten Umtausch frankaturungültiger Briefmarken<br />

erforderten einen besonderen Einsatz für Bestandesaufnahmen,<br />

Darstellung der Entwicklung der Liechtenstein Philatelie,<br />

Stellungnahmen, Berichte <strong>und</strong> Anträge.


Die Ausgaben<br />

5. März <strong>2001</strong><br />

EUROPA / Wasser, natürlicher Reichtum<br />

1.30 Fr. Bergquelle<br />

Entwurf: Josef Schädler, Triesen<br />

Druck: Hélio Courvoisier S.A., La Chaux-de-Fonds<br />

Europarat / Vorsitz Liechtenstein<br />

1.80 Fr. Logo des Europarates<br />

Entwurf: HP Gassner, Vaduz<br />

Druck: Hélio Courvoisier S.A., La Chaux-de-Fonds<br />

«Glückwunsch» <strong>und</strong> «Dank»<br />

70 Rp. Blumenstrauss (Rubbelmarke)<br />

70 Rp. Dankesbrief (Rubbelmarke)<br />

Entwurf: Rapallo, Solothurn<br />

Druck: Hélio Courvoisier S.A., La Chaux-de-Fonds<br />

Ostereier aus dem Zarenreich<br />

1.20 Fr. Silber-Osterei, 1896-1903<br />

1.80 Fr. Osterei in Cloissonné-Email, 1896-1908<br />

2.— Fr. Porzellan-Osterei um 1890<br />

Entwurf: Silvia Ruppen, Vaduz<br />

Stich: Wolfgang Seidel, St. Martin am Wöllmissberg<br />

Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH,<br />

Wien<br />

5. Juni <strong>2001</strong><br />

Dauermarken‚ Dorfansichten<br />

70 Rp. Schellenberg<br />

1.80 Fr. Malbun<br />

2.20 Fr. Balzers<br />

4.50 Fr. Bendern<br />

Entwurf: Otto Zeiller <strong>und</strong> Marianne Siegl, Stockerau<br />

Druck: Hélio Courvoisier S.A., La Chaux-de-Fonds<br />

100 Jahre Historischer Verein<br />

70 Rp. Karolingische Kreuzfibel<br />

70 Rp. Mars von Gutenberg<br />

Entwurf: Georg Malin, Mauren<br />

Druck: Hélio Courvoisier S.A., La Chaux-de-Fonds<br />

Postkarte<br />

70 Rp. Schloss Vaduz<br />

Entwurf: Otto Zeiller / Marianne Siegl, Stockerau<br />

Druck: Hélio Courvoisier S.A., La Chaux-de-Fonds<br />

3. September <strong>2001</strong><br />

Alte Bauten <strong>und</strong> Ortsbildschutz, Mauren<br />

70 Rp. Schaanwald, Kapelle St. Theresia<br />

90 Rp. Mauren, Torkel<br />

1.10 Fr. Schaanwald, Trafo-Station<br />

Entwurf: Georg Malin, Mauren<br />

Druck: Hélio Courvoisier S.A., La Chaux-de-Fonds<br />

Ex Voto<br />

70 Rp. Votivbild 1733, Kapelle auf Dux, Schaan<br />

1.20 Fr. Votivbild 1802, Kapelle St. Georg,<br />

Schellenberg<br />

1.30 Fr. Votivbild 1718, Kapelle auf Dux, Schaan<br />

Entwurf: Marianne Siegl, Stockerau<br />

Stahlstich: Wolfgang Seidel, St. Martin am<br />

Wöllmissberg<br />

Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH,<br />

Wien<br />

J.G. Rheinberger, 100. Todesjahr<br />

3.50 Fr. Das Zauberwort<br />

Entwurf: Martha Griebler, Stockerau<br />

Stahlstich: Wolfgang Seidel, St. Martin am Wöllmissberg<br />

Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH, Wien<br />

3. Dezember <strong>2001</strong><br />

Weihnachten <strong>2001</strong><br />

70 Rp. Verkündigung des Herrn<br />

90 Rp. Geburt des Herrn<br />

1.30 Fr. Darstellung des Herrn<br />

Fotografie: Ursula Kühne, Sevelen / Schaan<br />

Druck: Hélio Courvoisier S.A., La Chaux-de-Fonds<br />

Altes Handwerk II<br />

70 Rp. Schmied<br />

90 Rp. Rechenmacher<br />

1.20 Fr. Sattler<br />

Entwurf: Josef Schädler, Triesen<br />

Druck: Hélio Courvoisier S.A., La Chaux-de-Fonds<br />

Hommage an Liechtenstein /<br />

Gottfried Honegger, Schweiz<br />

1.80 Fr. «Q» (Quadrat)<br />

2.20 Fr. «K» (Kreis)<br />

Entwurf: Gottfried Honegger, Cannes<br />

Druck: Hélio Courvoisier S.A., La Chaux-de-Fonds<br />

Postmuseum<br />

Kultur<br />

Umzug<br />

Laut <strong>Regierung</strong>sbeschluss wird das Postmuseum vom Erdgeschoss<br />

in den 1. Stock des Engländerbaus verlegt. Das<br />

Museum wurde anfangs Oktober <strong>2001</strong> wegen Umbauarbeiten<br />

geschlossen. Vor Ende <strong>2001</strong> war die Eröffnung in<br />

den neuen Räumlichkeiten wegen fortdauernder Bauarbeiten<br />

nicht mehr möglich. Vom 1.1. bis zur Schliessung am<br />

30.9.<strong>2001</strong> wurden im Postmuseum 11 254 Besucher registriert.<br />

Ankäufe<br />

Die Sammlung postgeschichtlicher Dokumente wurde<br />

durch Ankauf von 159 Holzstichen <strong>und</strong> Lithographien, 58<br />

Gruss- <strong>und</strong> Ansichtskarten, 2 antiquarischer Bücher <strong>und</strong> 1<br />

Gerätschaft erweitert.<br />

Der künstlerischen Dokumentation der Briefmarkenentwerfer<br />

konnte 1 Mappe mit 31 Fotografien von Ursula Kühne<br />

beigefügt werden.<br />

Philatelistische Sammlungen<br />

Die philatelistische Liechtenstein-Sammlung wurde durch<br />

die Dokumente der eigenen Briefmarkenausgaben ergänzt.<br />

Die Wertzeichen der Weltpostvereins-Staaten wurden nach<br />

Ländern geordnet archiviert (Tauschabkommen).<br />

Ausstellungen<br />

Auf Einladung beteiligte sich das Postmuseum mit Exponaten<br />

aus Archivbeständen an den Ausstellungen:<br />

– GSI BRIA <strong>2001</strong> in Rankweil, A<br />

14. 16.09.<strong>2001</strong><br />

–POSTEX <strong>2001</strong> MIT Liechtenstein-Salon in Apeldoorn, NL<br />

19. 21.10.<strong>2001</strong><br />

–Tag der offenen Tür des Österreichischen<br />

Philatelistenverbandes in Wien<br />

17.11.<strong>2001</strong><br />

–Mostra filatelica «Natività» Massignano AP, I<br />

26.12.<strong>2001</strong> 6.02.2002<br />

131


132<br />

Kultur<br />

Postwertzeichenstelle<br />

Amtsleiter: Leo Heeb<br />

Personal<br />

Festangestelltes Personal<br />

Stand 1. Januar <strong>2001</strong> 17 Angestellte<br />

Eintritt 1 Angestellte<br />

Austritte 2 Angestellte<br />

Stand 31. Dezember <strong>2001</strong> 16 Angestellte<br />

Aushilfen<br />

Stand 1. Januar <strong>2001</strong> 3 Angestellte<br />

Eintritte 0 Angestellte<br />

Austritte 0 Angestellte<br />

Stand 31. Dezember <strong>2001</strong> 3 Angestellte<br />

Heimarbeiterinnen<br />

Stand 1. Januar <strong>2001</strong> 14 Angestellte<br />

Eintritte 0 Angestellte<br />

Austritte 0 Angestellte<br />

Stand 31. Dezember <strong>2001</strong> 14 Angestellte<br />

K<strong>und</strong>en Zugang Abgang Bestand<br />

<strong>2001</strong> 1 307 5 833 58 963<br />

2000 688 7 018 63 489<br />

Gesamtübersicht nach Ländern per 31. Dezember <strong>2001</strong><br />

Land Abonnenten<br />

Belgien 818<br />

Dänemark 85<br />

Deutschland 24 093<br />

Finnland 44<br />

Frankreich 2 376<br />

Grossbritannien 343<br />

Italien 1 311<br />

Luxemburg 135<br />

Niederlande 756<br />

Norwegen 107<br />

Österreich 5 758<br />

Schweden 133<br />

Spanien 828<br />

Rest Europa 253<br />

Japan 82<br />

Kanada 156<br />

USA 1 097<br />

Rest Übersee 518<br />

Schweiz 18 489<br />

Liechtenstein 1 581<br />

Total K<strong>und</strong>en 58 963<br />

Stabsstelle für Kulturfragen<br />

Stabsstellenleiter: Thomas Büchel<br />

Die Stabsstelle für Kulturfragen besteht seit April 1999. Sie<br />

ist mit einer Person besetzt <strong>und</strong> hat die Aufgabe, das Ressort<br />

Kultur bei der Wahrnehmung der umfangreichen kulturellen<br />

Aufgaben zu unterstützen. Ein weiterer Schwerpunkt<br />

der Arbeit liegt in der Unterstützung des Kulturbeirates<br />

in seiner vielfältigen Tätigkeit. Im Jahre <strong>2001</strong> standen<br />

zudem wiederum mehrere wichtige Projekte zur Realisie-<br />

rung an. Hierbei stand die Durchführung des Gedenkprogrammes<br />

zum 100. Todestag von Josef Gabriel Rheinberger<br />

im Mittelpunkt der Arbeit.<br />

Tätigkeit<br />

Arbeit für das Ressort Kultur<br />

Die Stabsstelle für Kulturfragen erledigt ihre Aufgaben in<br />

enger Zusammenarbeit mit dem Ressort Kultur. Gemäss<br />

Auftrag des Ressortinhabers entsteht eine Mitarbeit bei verschiedensten<br />

kulturellen Angelegenheiten. Im Berichtsjahr<br />

standen hierbei Fragen der Kulturförderung <strong>und</strong> der Kulturverwaltung<br />

im Mittelpunkt. Die Stabsstelle wurde mit der<br />

Vorbereitung <strong>und</strong> je nach Inhalt auch mit der Erledigung<br />

der entsprechenden Geschäfte beauftragt.<br />

Geschäftsführung für den Kulturbeirat<br />

Die Stabsstelle für Kulturfragen ist zudem für die Geschäftsführung<br />

des Kulturbeirates der <strong>Regierung</strong> verantwortlich.<br />

Die Fülle der eingegangenen Fördergesuche machte im<br />

Berichtsjahr 16 Kulturbeiratssitzungen <strong>und</strong> die Vorbereitung<br />

von 89 Ressortanträgen notwendig. Die Stabsstelle war für<br />

die Vor- <strong>und</strong> Nachbereitung dieser Sitzungen sowie einer<br />

Kulturbeirats-Tagung mitverantwortlich. Zudem wurde von<br />

der Stabsstelle auch die Akten- <strong>und</strong> Rechnungsführung für<br />

den Kulturbeirat <strong>und</strong> die Stiftung Pro Liechtenstein erledigt.<br />

Gleichzeitig hat die Stabsstelle die Funktion des Sekretariats<br />

des Kulturbeirates übernommen <strong>und</strong> sich zu einer Informations-<br />

<strong>und</strong> Kontaktstelle entwickelt.<br />

Zusammen mit dem Präsidenten des Kulturbeirates wurden die<br />

Konzepte «Kulturservice in Liechtenstein» <strong>und</strong> «Sammlungsbetreuung»<br />

für die Sammlung des Kulturbeirates erarbeitet.<br />

Projekte<br />

Gedenkprogramm zum 100. Todestag von<br />

Josef Gabriel Rheinberger<br />

Am 26. Oktober 1999 beauftragte die <strong>Regierung</strong> des Fürstentums<br />

Liechtenstein die Arbeitsgruppe «Josef Gabriel<br />

Rheinberger-Gedenkjahr <strong>2001</strong>» mit der Vorbereitung eines<br />

Gedenkprogramms zum 100. Todestag von Josef Gabriel<br />

Rheinberger im Jahre <strong>2001</strong>. In der Folge koordinierte die<br />

Arbeitsgruppe geplante Anlässe, initiierte ergänzende<br />

Massnahmen <strong>und</strong> kümmerte sich um die Beschaffung von<br />

Förderbeiträgen. Dabei war es von Anfang an erklärtes Ziel,<br />

Rheinbergers Wirken <strong>und</strong> Werk umfassend darzustellen.<br />

Das umfangreiche <strong>und</strong> vielfältige Gedenkprogramm (Konzerte,<br />

Gedenkausstellung, Publikationen, Herausgabe von Ton- <strong>und</strong><br />

Bildträgern etc.) wurde am Geburtstag Rheinbergers (17. März)<br />

offiziell eröffnet <strong>und</strong> spannte seinen Bogen über das ganze Jahr<br />

bis in die Wochen um den Todestag (25. November).<br />

Eigens für das Gedenkjahr wurde unter «www.rheinberger.li»<br />

eine Präsenz im Internet aufgebaut. Gegen Ende des<br />

Gedenkjahres fanden sich im Veranstaltungskalender über<br />

120 Veranstaltungshinweise aus dem In- <strong>und</strong> Ausland.<br />

Die Arbeitsgruppe stand unter dem Vorsitz des Leiters der<br />

Stabsstelle für Kulturfragen. Die Stabsstelle übernahm die<br />

Funktion einer Koordinations- <strong>und</strong> Organisationsstelle.<br />

Kultursommer Liechtenstein<br />

Der «Kultursommer Liechtenstein <strong>2001</strong>» fasste das<br />

kulturelle Sommerangebot Liechtensteins in all seiner<br />

Fülle zusammen. Die gleichnamige Broschüre wurde in<br />

Zusammenarbeit mit dem Liechtenstein Tourismus heraus-


gegeben. Sie präsentierte sich in diesem Jahr in einem<br />

neuen Erscheinungsbild <strong>und</strong> wurde im Sinne einer gezielten<br />

Öffentlichkeitsarbeit an alle Haushaltungen Liechtensteins<br />

sowie an viele interessierte Stellen im Ausland<br />

verschickt.<br />

Nach dem Abschluss der Bauarbeiten auf Schloss Gutenberg<br />

in Balzers konnte im Berichtsjahr zum ersten Mal das<br />

Programm «Schlosssommer Gutenberg» lanciert <strong>und</strong> in<br />

den Kultursommer mitaufgenommen werden. Unter dem<br />

Begriff «Schlosssommer Gutenberg» fanden elf Anlässe<br />

von verschiedenen Veranstaltern im Innenhof der Burg<br />

statt. Die Betreuung des «Schlosssommers Gutenberg» ist<br />

eine Aufgabe der Stabsstelle für Kulturfragen.<br />

Kleinstaatenausstellung vom 19. Mai bis 15. Juli <strong>2001</strong><br />

in San Marino<br />

Begleitend zu den Kleinstaatenspielen in San Marino fand<br />

eine Ausstellung statt, in welcher sich die teilnehmenden<br />

Länder präsentieren konnten. Die Stabsstelle für Kulturfragen<br />

erstellte gemäss Auftrag der <strong>Regierung</strong> ein Ausstellungskonzept<br />

<strong>und</strong> stellte dem Veranstalter das entsprechende<br />

Ausstellungsmaterial zur Verfügung.<br />

6. Informationstagung der Internationalen<br />

Bodenseekonferenz (IBK) für Kulturverantwortliche<br />

der Länder <strong>und</strong> Gemeinden <strong>2001</strong><br />

Die 6. Informationstagung der Internationalen Bodenseekonferenz<br />

(IBK) für Kulturverantwortliche der Länder <strong>und</strong><br />

Gemeinden fand am 5. September <strong>2001</strong> im Vaduzer-Saal<br />

statt. R<strong>und</strong> fünfzig Teilnehmerinnen <strong>und</strong> Teilnehmer aus<br />

dem Bodenseeraum erhielten einen Einblick in die Kulturförderung<br />

des Landes Liechtenstein <strong>und</strong> der Gemeinde<br />

Vaduz. Die Organisation der Tagung wurde von der Stabsstelle<br />

für Kulturfragen übernommen.<br />

Der Tag der Freiwilligenarbeit am 10. November <strong>2001</strong><br />

im Vaduzer-Saal<br />

Mit dem Tag der Freiwilligenarbeit setzte die <strong>Regierung</strong><br />

einen ersten Schwerpunkt zum UNO-Jahr der Freiwilligenarbeit.<br />

Die Einladung erging an alle freiwillig <strong>und</strong> ehrenamtlich<br />

Tätigen in Liechtenstein. Die <strong>Regierung</strong> nahm die Gelegenheit<br />

wahr, mit diesem Anlass einen grossen Dank für das<br />

Geleistete auszusprechen. Darüber hinaus wurden auch<br />

mögliche Massnahmen zur Verbesserung der Rahmenbedingungen<br />

der Freiwilligenarbeit aufgezeigt. Mit der Konzeption<br />

<strong>und</strong> Durchführung des Tages wurde eine Steuergruppe<br />

unter dem Vorsitz des Leiters der Stabsstelle beauftragt.<br />

Wettbewerb «Vielfalt 2002 -<br />

Interkulturelle Begegnungen»<br />

Das Amt für Soziale Dienste wurde mit der Durchführung<br />

des Wettbewerbs «Vielfalt 2002 - Interkulturelle Begegnungen»<br />

beauftragt. Die Stabsstelle für Kulturfragen ist in das<br />

Projekt miteinbezogen. Im Berichtsjahr wurden die notwendigen<br />

Vorarbeiten geleistet. Somit kann der Wettbewerb<br />

planmässig im Frühjahr 2002 gestartet werden.<br />

Arbeitsgruppen der <strong>Regierung</strong><br />

Der Leiter der Stabsstelle für Kulturfragen arbeitete auch im<br />

Berichtsjahr in verschiedenen Arbeitsgruppen der <strong>Regierung</strong><br />

mit. In der Arbeitsgruppe «Josef Gabriel Rheinberger-<br />

Gedenkjahr <strong>2001</strong>» führte er den Vorsitz.<br />

Arbeitsgruppe «Josef Gabriel Rheinberger-<br />

Gedenkjahr <strong>2001</strong>»<br />

Im Hinblick auf den 100. Todestag von Josef Gabriel Rheinberger<br />

im Jahre <strong>2001</strong> wurde von der <strong>Regierung</strong> im Oktober<br />

1999 eine Arbeitsgruppe bestellt. Die Arbeitsgruppe koordinierte<br />

im Jahre <strong>2001</strong> geplante Konzerte <strong>und</strong> Veranstaltun-<br />

Kultur<br />

gen, initiierte ergänzende Aktivitäten <strong>und</strong> kümmerte sich um<br />

Förderbeiträge. Dabei ging es der Arbeitsgruppe stets darum,<br />

Rheinbergers Wirken <strong>und</strong> Werk umfassend darzustellen.<br />

Arbeitsgruppe zur Erarbeitung eines Konzeptes<br />

für die Nutzung des zweiten Obergeschosses des<br />

Engländerbaus<br />

Zur Erarbeitung eines Konzeptes für die vorläufige Nutzung<br />

des zweiten Obergeschosses des Engländerbaus als Ausstellungsort<br />

für das aktuelle Kunstschaffen in Liechtenstein<br />

wurde eine Arbeitsgruppe eingesetzt. Die Ergebnisse wurden<br />

der <strong>Regierung</strong> im September zur Kenntnis gebracht. Der<br />

Ausstellungsbetrieb soll nach Abschluss der baulichen Massnahmen<br />

aufgenommen werden. Es kann davon ausgegangen<br />

werden, dass dies im Frühjahr 2002 der Fall sein wird.<br />

Anerkennung der ehrenamtlichen Tätigkeit <strong>und</strong><br />

Internationales Freiwilligenjahr der UNO im Jahr <strong>2001</strong><br />

Die Mitglieder der Arbeitsgruppe wurden beauftragt, der<br />

<strong>Regierung</strong> konkrete Vorschläge für liechtensteinische Aktivitäten<br />

zu unterbreiten. Das erarbeitete Konzept sieht ein<br />

dreigliedriges Vorgehen vor, zu welchem eine entsprechende<br />

Bestandesaufnahme, die gebührende Anerkennung der<br />

Freiwilligenarbeit sowie Massnahmen zur Verbesserung der<br />

Rahmenbedingungen zählen.<br />

Internationales Jahr der Berge 2002<br />

Die Stabsstelle für Kulturfragen arbeitet im Lenkungsausschuss<br />

mit, welcher zu Handen der Koordinationsstelle im<br />

Hinblick auf die Durchführung von Aktivitäten im Rahmen<br />

des «Internationalen Jahres der Berge 2002» alle gr<strong>und</strong>sätzlichen<br />

Entscheidungen trifft.<br />

Erarbeitung von Nutzungsstudien <strong>und</strong> Konzepten<br />

zum Gamanderhof in Schaan<br />

In der <strong>Landtag</strong>ssitzung vom 14. November <strong>2001</strong> wurde<br />

dem Kauf des Gamanderhofs in Schaan zugestimmt. In der<br />

Folge wurde eine Arbeitsgruppe eingesetzt, welche der<br />

<strong>Regierung</strong> bis Ende März 2002 Vorschläge für eine vorübergehende<br />

Nutzung der Liegenschaft Gamander aufzuzeigen<br />

hat. Bis Ende 2002 erarbeitet die Arbeitsgruppe im Rahmen<br />

einer Studienphase zur definitiven Nutzung des Gamanderhofes<br />

Nutzungsmöglichkeiten <strong>und</strong> Machbarkeitsstudien<br />

sowie das dazugehörende Raumprogramm.<br />

Internationale Zusammenarbeit<br />

Das EFTA-Komitee für kulturelle Angelegenheiten beschäftigte<br />

sich im Berichtsjahr hauptsächlich mit der Umsetzung des<br />

neuen EU-Kulturförderungsprogrammes «Culture 2000».<br />

Das Förderprogramm der Europäischen Gemeinschaft steht<br />

den Ländern des Europäischen Wirtschaftsraumes sowie<br />

Zypern <strong>und</strong> den assoziierten Ländern Mitteeuropas offen. Ziel<br />

des Programmes ist die Förderung eines gemeinsamen Kulturraumes,<br />

der sowohl durch kulturelle Vielfalt, als auch<br />

durch ein gemeinsames kulturelles Erbe charakterisiert wird.<br />

Für die Laufzeit von fünf Jahren (2000-2004) ist ein Gesamthaushalt<br />

von 167 Millionen Euro vorgesehen. Unterstützt<br />

wird gr<strong>und</strong>sätzlich die Zusammenarbeit bei internationalen<br />

Projekten auf allen künstlerischen <strong>und</strong> kulturellen Gebieten.<br />

Nach der nunmehr zweijährigen Erfahrung mit dem Programm<br />

war es Zeit für eine eingehende Standortbestimmung.<br />

Zudem galt es, Vorschläge für eine verbesserte Weiterführung<br />

nach dem Jahr 2004 zu diskutieren.<br />

Verbesserung der räumlichen Situation<br />

Die Stabsstelle für Kulturfragen war seit ihrem Bestehen<br />

provisorisch im Schulamt untergebracht. Im September<br />

konnten nun im Haus Melliger in der Kirchstrasse Vaduz<br />

eigene Räumlichkeiten bezogen werden.<br />

133


134<br />

Kultur<br />

KOMMISSIONEN<br />

Denkmalschutz-Kommission<br />

Vorsitz:<br />

<strong>Regierung</strong>srätin Dr. Andrea Willi bis 5. April <strong>2001</strong><br />

<strong>Regierung</strong>srat Dr. Alois Ospelt ab 5. April <strong>2001</strong><br />

Die Sensibilisierung der Bevölkerung sowie der öffentlichen<br />

Institutionen für die vielseitigen Aufgaben der Archäologie,<br />

des Ortsbildschutzes, der Siedlungs- <strong>und</strong> Kulturlandschaftspflege,<br />

der Denkmalpflege <strong>und</strong> des Denkmalschutzes ist<br />

eine essentielle Aufgabe. Gr<strong>und</strong>lage für jede Kulturlandschaftspflege<br />

bildet eine kulturell <strong>und</strong> geschichtlich sensibilisierte<br />

Gesellschaft, welche das eigene Kulturerbe respektvoll<br />

pflegt <strong>und</strong> weiterentwickelt, um es nachfolgenden<br />

Generationen ungeschmälert überliefern zu können.<br />

Denkmalschutz-Kommission<br />

Die Denkmalschutz-Kommission setzte sich im Berichtsjahr<br />

<strong>2001</strong> aus folgenden Mitgliedern zusammen:<br />

– <strong>Regierung</strong>srätin Dr. Andrea Willi (bis 5.4.<strong>2001</strong>), <strong>Regierung</strong>srat<br />

Dr. Alois Ospelt (ab 5.4.<strong>2001</strong>) Vorsitzender<br />

–Hannes Clavadetscher, Architekt, Schellenberg<br />

–Urs Clavadetscher, Kantonsarchäologe GR, Felsberg<br />

– Dagmar Streckel, Kunsthistorikerin, Schaan<br />

–Markus Vogt, Architekt, Balzers<br />

Beratend in der Denkmalschutz-Kommission tätig waren:<br />

– Patrik Birrer, Hochbauamt/Denkmalpflege<br />

–Jürgen Fränzer, Hochbauamt/Denkmalpflege<br />

– Hansjörg Frommelt, Hochbauamt/Archäologie<br />

– Norbert Hasler, Landesmuseum<br />

–Walter Walch, Amtsvorstand Hochbauamt<br />

Auf Antrag der Denkmalschutz-Kommission kaufte das<br />

Land Liechtenstein den seit 1951 denkmalgeschützten<br />

Gamanderhof in Schaan.<br />

Denkmalschutz - Denkmalpflege<br />

Im Jahre <strong>2001</strong> wurden durch die Denkmalschutz-Kommission<br />

in 7 Sitzungen r<strong>und</strong> 60 Traktanden hinsichtlich Bauvorhaben<br />

an Denkmalobjekten behandelt. Die Durchführung<br />

der Sachgeschäfte der Denkmalschutz-Kommission, deren<br />

fachliche Beratung, die Erstellung der Sitzungsprotokolle<br />

sowie die sachgerechte Umsetzung der Kommissionsbeschlüsse<br />

lagen im Aufgabenbereich der Abteilung Denkmalpflege<br />

<strong>und</strong> Archäologie beim Hochbauamt.<br />

Im Berichtsjahr ist auf Antrag der Denkmalschutz-Kommission<br />

die 1673 errichtete Hofstätte Haus Nr. 55, Litzi, in Triesenberg<br />

formell unter Denkmalschutz gestellt worden. Im<br />

Weiteren kaufte das Land auf Antrag der Kommission den<br />

Gamanderhof in Schaan. Mit dem Ankauf dieser seit 1951<br />

denkmalgeschützten Liegenschaft kann das Land nun<br />

gewährleisten, dass durch sachgerechte Nutzung, Pflege<br />

<strong>und</strong> Weiterentwicklung der integrale Erhalt dieses nationalen<br />

Baudenkmals auf Dauer gesichert ist.<br />

Die Jahresexkursion <strong>2001</strong> führte die Kommission Ende<br />

Oktober nach Wil/SG, wo sie unter k<strong>und</strong>iger Führung des<br />

kantonalen Denkmalpflegers <strong>und</strong> der ausführenden Architekten<br />

die Denkmalschutzobjekte Hof zu Will, Baronenhaus<br />

sowie diverse Altstadthäuser besichtigen konnte. Sie erhielt<br />

zudem den Kulturgüterschutzdienst der örtlichen Zivilschutzorganisation<br />

vorgestellt <strong>und</strong> konnte verschiedenste Aspekte<br />

der praktizierten Altstadt- <strong>und</strong> Ortsbildpflege diskutieren.<br />

Das 1673 errichtete Haus Litzi 55 in Triesenberg konnte im<br />

Jahr <strong>2001</strong> unter Denkmalschutz gestellt werden <strong>und</strong> wird<br />

nun unter Leitung der Denkmalpflege restauriert.<br />

Kulturbeirat<br />

Stiftung Pro Liechtenstein<br />

Präsident: Arnold Kind<br />

Im Jahr <strong>2001</strong> hat der Kulturbeirat in insgesamt 16 Sitzungen<br />

über die verschiedenen Gesuche um Beiträge für Projekte,<br />

Subventionen, Jahresbeiträge sowie über weitere<br />

Geschäfte beraten <strong>und</strong> Jahresbeiträge <strong>und</strong> Subventionen<br />

an Verbände <strong>und</strong> Vereine ausbezahlt. Zusätzlich engagierten<br />

sich die Mitglieder in Arbeitsgruppen, bei Vorabklärungen<br />

von Anträgen <strong>und</strong> besuchten diverse kulturelle Veranstaltungen.<br />

An einer Tagung wurden diverse gr<strong>und</strong>sätzliche<br />

Themenstellungen bearbeitet <strong>und</strong> anschliessend <strong>Regierung</strong>srat<br />

Dr. Alois Ospelt präsentiert. Insgesamt wurden<br />

sehr viele Gesuche bearbeitet <strong>und</strong> über 80 Ressortanträge<br />

mit Empfehlungen an die <strong>Regierung</strong> erstellt. Der Kulturbeirat<br />

wurde in seiner Arbeit von der Stabsstelle für Kulturfragen<br />

unterstützt, welche seit ihrem Bestehen u.a. für die<br />

Geschäftsführung des Kulturbeirates verantwortlich ist.<br />

Unter der Leitung des Präsidenten des Kulturbeirates wurde<br />

ausserdem ein Nutzungs- <strong>und</strong> Betriebskonzept für das<br />

zweite Obergeschoss des Engländerbaus erstellt mit der<br />

Zielsetzung, Ausstellungen <strong>und</strong> Projekte zum aktuellen<br />

liechtensteinischen <strong>und</strong> regionalen Kunstschaffen durchführen<br />

zu können.


Tätigkeit<br />

Gr<strong>und</strong>sätzliche Arbeiten<br />

Das Jahr <strong>2001</strong> war gekennzeichnet durch eine hohe<br />

Anzahl von Beitragsgesuchen, welche an den Kulturbeirat<br />

gestellt <strong>und</strong> mit entsprechendem Zeitaufwand bearbeitet<br />

wurden. Daneben befasste sich der Kulturbeirat in einer<br />

Tagung jedoch auch mit einigen gr<strong>und</strong>sätzlichen Fragestellungen.<br />

Es wurden neue Richtlinien für die Sammlung<br />

des Kulturbeirates geschaffen <strong>und</strong> die Inventarisierung<br />

<strong>und</strong> Betreuung der Sammlung zur Neuregelung vorbereitet.<br />

Auch Themen aus dem Kulturbericht 2000 der<br />

<strong>Regierung</strong> wurden weiter bearbeitet. So befasste man sich<br />

mit Kunst am Bau, mit der Schaffung eines Kulturpreises<br />

<strong>und</strong> mit Abklärungen betreffend einer allfälligen Teilnahme<br />

Liechtensteins an der Biennale in Venedig. Unter der<br />

Leitung des Präsidenten des Kulturbeirates erarbeitete<br />

eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Vertretungen des<br />

Kunstmuseums Liechtenstein, der Kunstgesellschaft <strong>und</strong><br />

des Kulturbeirates sowie der Stabstelle für Kulturfragen<br />

ein Nutzungskonzept für das zweite Obergeschoss des<br />

Engländerbaus. Es sieht vor, dass jährlich ca. 6 Ausstellungsprojekte<br />

durchgeführt werden könnten. Das Konzept<br />

wurde vom Kulturbeirat diskutiert <strong>und</strong> zur Kenntnis<br />

genommen <strong>und</strong> festgestellt, dass damit das Kunstschaffen<br />

in Liechtenstein weiter gefördert werden kann.<br />

Stiftung Pro Liechtenstein<br />

Die Stiftung Pro Liechtenstein wird aus Mitteln der Interkantonalen<br />

Landeslotterie unterhalten. Die Tätigkeit der<br />

Stiftung liegt schwerpunktmässig in der Unterstützung<br />

von Forschungsprojekten, Ausrichtung von Werkjahrstipendien,<br />

Ankäufen von Werken liechtensteinischer Kunstschaffender<br />

<strong>und</strong> in Beiträgen an grössere Projekte.<br />

Im Jahr <strong>2001</strong> konnten aufgr<strong>und</strong> der guten Finanzlage<br />

grössere Projekte unterstützt bzw. durchgeführt werden.<br />

Neben der Gewährung von zwei Werkjahrstipendien<br />

wurde die Teilnahme Liechtensteins an der Frankfurter<br />

Buchmesse sowie der Beitrag an das Skimuseum finanziert.<br />

Ausserdem wurde die Planung weiterer grösserer<br />

Projekte in Angriff genommen, welche in den Folgejahren<br />

mit Mitteln aus der Stiftung finanziert werden sollen, so<br />

etwa die Durchführung der Künstlerbegegnung der Internationalen<br />

Bodenseekonferenz oder die Herausgabe einer<br />

Publikationsreihe im Bereich Kultur («Liechtensteiner Almanach,<br />

Arbeitstitel»)<br />

Beiträge an kulturelle Verbände <strong>und</strong> Vereinigungen,<br />

Subventionen<br />

An 33 kulturell tätige Verbände, Vereine oder private Stiftungen<br />

wurden gemäss den geltenden Bestimmungen im<br />

Kulturförderungsgesetz <strong>und</strong> der Verordnung nach Prüfung<br />

der eingereichten Unterlagen (Jahresbericht, Rechnung,<br />

Jahresplanung, Budget etc.) Jahresbeiträge in der Gesamthöhe<br />

von CHF 480 500 ausbezahlt. Weitere Zuschüsse<br />

wurden verschiedenen Vereinen gemäss Subventionsreglement<br />

an Aufwendungen für Anschaffungen von Uniformen,<br />

Trachten, Instrumenten etc. <strong>und</strong> für Weiterbildung<br />

bei der Liechtensteinischen Musikschule ausgerichtet.<br />

Unterstützungen gemäss Richtlinien für<br />

Auslandauftritte, Jugendarbeit, Weiterbildungskurse,<br />

CD-Herausgaben<br />

Ca. CHF 35 000 wurden zusätzlich zu Jahresbeiträgen an<br />

Aufwendungen insbesondere von Vereinen für Auslandauftritte,<br />

Weiterbildung, Jugendlager <strong>und</strong> Jugendarbeit<br />

sowie für die Herausgabe von Musik-CD’s nach Prüfung<br />

der jeweiligen Anträge beschlossen.<br />

Kultur<br />

Kulturelle Projekte<br />

Nachstehender Überblick zeigt die vielfältige Förderung der<br />

Kulturlandschaft Liechtenstein, gegliedert nach Förderbereichen,<br />

auf:<br />

Musik<br />

Die Liechtensteiner Gitarrentage wie auch der Opernverein<br />

wurden für ihre Aktivitäten unterstützt. Der Liechtensteinische<br />

Sängerb<strong>und</strong> erhielt zusätzlich zum Jahresbeitrag finanzielle<br />

Mittel zur Unterstützung von Konzertaktivitäten mit Orchesterbegleitungen.<br />

An den Liechtensteinischen Musikverband<br />

wurde ebenfalls zusätzlich zum Jahresbeitrag eine Unterstützung<br />

an das Projekt «75 Jahre Musikverband» geleistet, der<br />

Musikverein Ruggell erhielt zur Durchführung des Liechtensteinischen<br />

Verbandsmusikfestes <strong>und</strong> die Tangente Eschen für die<br />

Durchführung der Jazztage einen Beitrag. Die Liechtenstein<br />

Musical Company erhielt an ein Musicalkonzert <strong>und</strong> die Bigband<br />

an die Durchführung einer Weiterbildungsveranstaltung<br />

je einen Beitrag. Weiters wurden die Aktivitäten des Kulturkreises<br />

Liechtenstein-Weimar mit einer Unterstützung bedacht. Al<br />

Walsers erstes Solo-Album wurde ebenfalls mitfinanziert.<br />

Unterstützt wurde auch die Drucklegung der Generalbasslehre<br />

von J.G. Rheinberger, verfasst von Dr. Istvan Korody.<br />

Theater, Tanz<br />

Das Tanzprojekt «Mink» von Jacqueline Beck <strong>und</strong> die Theatergruppe<br />

Karussell mit dem Projekt «King Kongs Töchter»<br />

konnten für ihre Aufführungen unterstützt werden. Weiters<br />

nominierte der Kulturbeirat der <strong>Regierung</strong> auch dieses Jahr<br />

wieder junge Kunstschaffende für Förderpreise der Internationalen<br />

Bodenseekonferenz, diesmal durchgeführt im<br />

Bereich Tanz. Zum wiederholten Mal konnten erfreulicherweise<br />

auch dieses Jahr Kunstschaffende aus Liechtenstein<br />

für ihr Schaffen mit Preisen ausgezeichnet werden, diesmal<br />

waren es Tamara Kaufmann <strong>und</strong> Thomas Beck.<br />

Literatur, Publikationen, Buchausstellungen<br />

Stefan Sprenger, welcher letztes Jahr am europäischen<br />

Projekt «Literaturexpress» teilgenommen hatte, konnte<br />

an einem kleineren Folgeprojekt, einer Lesung in Armenien,<br />

teilnehmen <strong>und</strong> die Publikation aus dem Projekt Literaturexpress<br />

wurde mit einem Publikationsbeitrag bedacht.<br />

Die Rheinmark erhielt ebenfalls einen Publikationsbeitrag,<br />

<strong>und</strong> zwar für zwei Publikationen zum Jubliäum, während<br />

die Gemeinde Triesen für die Herausgabe der Familienchronik<br />

unterstützt wurde. Auch der 2. Band der «Kappile»<br />

des Frank van Eck Verlages wurde gefördert, ebenso<br />

die Publikationen «Vexierbilder» von Rainer Nägele,<br />

«Liechtenstein - Licht <strong>und</strong> Schatten» des GMG Verlages<br />

<strong>und</strong> «Randbemerkt» von Walter Kranz. Der Jubiläumsband<br />

der «Politischen Schriften», Band 34, das Buchprojekt<br />

«Mein Land» von Iren Nigg <strong>und</strong> «Europa erlesen:<br />

Der Rhein» von Jens Dittmar erhielten je einen Druckkostenbeitrag.<br />

Wie schon in den letzten beiden Jahren war Liechtenstein<br />

auch <strong>2001</strong> an der Frankfurter Buchmesse mit einem eigenen<br />

Länderstand vertreten <strong>und</strong> konnte die aktuellen Neuerscheinungen<br />

einem interessierten Fachpublikum präsentieren.<br />

An die 6. Liechtensteiner Literaturtage 2002 wurde ein Veranstaltungsbeitrag<br />

bewilligt. Der neu gegründete Verein<br />

«Literaturhaus Liechtenstein» erhielt einen Startbeitrag<br />

<strong>2001</strong> <strong>und</strong> einen Beitrag an die Programmkosten 2002.<br />

Bildende <strong>und</strong> angewandte Kunst<br />

Die Dokumentation des liechtensteinischen Kunstschaffens<br />

wurde mit Ankäufen von Anne Frommelt, Fauzie Assad,<br />

Hansjörg Quaderer <strong>und</strong> Markus Nescher, Brigitte Hasler<br />

sowie Ursula Kühne ergänzt. Verschiedene Kunstschaffende<br />

135


136<br />

Kultur<br />

erhielten Ausstellungsbeiträge, so Bruno Kaufmann, Martin<br />

Frommelt, Hasler Lilian, Barbara Bühler, Eva Frommelt<br />

<strong>und</strong> Martin Walch. Die diesjährigen Werkjahrstipendien<br />

wurden an Ingo Ospelt <strong>und</strong> Eckhard Wollwage vergeben.<br />

An das Internetprojekt «Artnet.li» wurde ein Startbeitrag<br />

gesprochen, damit Kunstschaffende die Möglichkeit zur<br />

Präsentation über diese Homepage erhalten. Eine Unterstützung<br />

wurde auch für die Herstellung der Kunstkataloge<br />

von Georg Malin <strong>und</strong> Evelyne Bermann beschlossen. Die<br />

Tangente erhält für ein Kulturaustauschprojekt mit Indonesien<br />

in den Jahren 2002 <strong>und</strong> 2003 einen Beitrag, ebenso für<br />

den künstlerischen Wettbewerb zum Jahr der Berge 2002.<br />

Film- <strong>und</strong> Kinoförderung<br />

Der Verein Bildungsarbeit für Frauen erhielt für die Produktion<br />

des Dokumentarfilms «Die andere Hälfte» einen Beitrag<br />

<strong>und</strong> unterstützt wurde auch der Dokumentarfilm «Die<br />

Rheinholzer». Das Filmprojekt von Daniela Marxer, «Die<br />

Kinder des Geldes» wurde ebenfalls als unterstützungswürdig<br />

eingestuft.<br />

Museen, Ausstellungen<br />

Das Skimuseum konnte im Vaduzer Spörryareal neue Ausstellungsräumlichkeiten<br />

beziehen <strong>und</strong> erhielt neben dem<br />

Jahresbeitrag zusätzlich einen Investitionsbeitrag.<br />

Kulturelles Erbe, Brauchtumspflege<br />

Die liechtensteinische Trachtenvereinigung publizierte eine<br />

Neuauflage des Liechtensteiner Kochbuches. Die volksk<strong>und</strong>lichen<br />

Forschungsarbeiten von Rudolf Goop in der<br />

Gemeinde Schellenberg wurden weiter unterstützt. An die<br />

Anschaffung von Nikolaus- <strong>und</strong> Sternsingerbekleidungen<br />

wurde eine Subvention gewährt.<br />

Bildung, Wissenschaft <strong>und</strong> Forschung<br />

«Das wilde Denken» ist der Titel der 5. Liechtensteiner<br />

Exkurse, welche 2002 stattfinden werden. Wie schon die<br />

ersten Veranstaltungen wird auch diese gefördert. Die<br />

Übersetzungskosten der liechtensteinischen Verfassungstexte<br />

1818 - 1848 ins Englische für ein Projekt der Universität<br />

Kassel wurden übernommen.<br />

Besondere kulturelle Projekte<br />

Arno Oehri konnte an der Internationalen Deutschlehrerinnen<br />

<strong>und</strong> -lehrertagung das Projekt «Prinzensprache» präsentieren.<br />

Kulturveranstaltungen<br />

Erfreulicherweise konnten im Berichtsjahr erstmals kulturelle<br />

Veranstaltungen in grösserem Ausmass im Rahmen des<br />

Schlosssommers Gutenberg in Balzers durchgeführt werden.<br />

Diese wurden auf Antrag des Kulturbeirates von der<br />

<strong>Regierung</strong> unterstützt. Das Filmfest in Vaduz erhielt zum<br />

wiederholten Mal einen Beitrag an die Durchführungskosten.<br />

Im Zentrum der öffentlichen Diskussionen stand im Berichtsjahr<br />

der Beitrag an das Festival Little Big One. Die<br />

<strong>Regierung</strong> unterbreitete dem <strong>Landtag</strong> einen Kreditbeschluss<br />

zur Übernahme des Defizits aus den vergangenen Jahren<br />

<strong>und</strong> einen weiteren Bericht <strong>und</strong> Antrag betreffend einen<br />

Verpflichtungskredit für die Jahre 2002 - 2004 in der Höhe<br />

von jeweils CHF 250 000. Der Kulturbeirat hat zu Handen<br />

der <strong>Regierung</strong> eine Stellungnahme ausgearbeitet. Diese<br />

beinhaltete Empfehlungen betreffend der Organisation<br />

sowie der Höhe des Förderbeitrages, wobei aus den Konten<br />

des Kulturbeirates der <strong>Regierung</strong> insgesamt CHF 100 000<br />

als Fördersumme empfohlen wurde, was die <strong>Regierung</strong> in<br />

ihre Beschlussfassung auch aufgenommen hat. Gegen den<br />

Verpflichtungskredit wurde erfolgreich das Referendum<br />

ergriffen, über welches somit im Jahre 2002 abgestimmt<br />

wird.<br />

Kontakte <strong>und</strong> Informationsaustausch<br />

Im Berichtsjahr wurden wie in den vorangegangenen Jahren<br />

viele Kontakte zu kulturell tätigen Institutionen im In<strong>und</strong><br />

Ausland gepflegt. Erwähnenswert sind die Teilnahme<br />

des Präsidenten an der Gesprächsr<strong>und</strong>e Kultur der <strong>Regierung</strong><br />

<strong>und</strong> die Konferenzen der Vorsitzenden der Kulturkommissionen<br />

der Gemeinden im Inland <strong>und</strong> im Ausland die<br />

Teilnahme an den Sitzungen der Kulturkommission der<br />

Internationalen Bodenseekonferenz, der Kulturkommission<br />

des Europarates <strong>und</strong> die Konferenz der Kulturbeauftragten<br />

der Ostschweizer Kantone.<br />

Ein wertvoller Gedankenaustausch mit gegenseitigem<br />

Besuch wurde zwischen dem Kulturbeirat der <strong>Regierung</strong><br />

<strong>und</strong> dem Fördergremium des Kantons Aargau, dem sogenannten<br />

Kuratorium, geführt. Eine weitere Zusammenarbeit<br />

bei der Durchführung von Projekten oder der Nutzung<br />

von Auslandateliers wurde in die Wege geleitet.<br />

Das alljährlich stattfindende Kulturforum der Internationalen<br />

Bodenseekonferenz wurde im September <strong>2001</strong> in<br />

Vaduz durchgeführt. Unter dem Titel «Kulturförderung im<br />

Spannungsfeld der Interessen» stand dabei die staatliche<br />

Kulturförderung Liechtensteins <strong>und</strong> die kommunale Kulturförderung<br />

der Gemeinde Vaduz im Mittelpunkt.<br />

STIFTUNGEN<br />

Erwachsenenbildung Liechtenstein<br />

Präsident: Otto Kaufmann<br />

Geschäftsführer: Dr. Wilfried Marxer<br />

Die Stiftung Erwachsenenbildung Liechtenstein hat gemäss<br />

LGBl. 1999 Nr. 49 die Aufgabe, die Erwachsenenbildung in<br />

Liechtenstein zu planen, zu fördern <strong>und</strong> zu koordinieren,<br />

die Veranstalter von Erwachsenenbildung finanziell zu<br />

unterstützen, die Qualität der Angebote zu sichern, die<br />

Erwachsenenbildung mit der beruflichen Weiterbildung<br />

abzustimmen, sowie allenfalls Angebotslücken in der<br />

Erwachsenenbildung zu schliessen. Die Stiftung Erwachsenenbildung<br />

Liechtenstein ist eine öffentlich-rechtliche Stiftung,<br />

deren Organe der Stiftungsrat <strong>und</strong> die Geschäftsführung<br />

sind.<br />

Stiftungsrat<br />

Der Stiftungsrat der Mandatsperiode 1999-2003 setzt sich<br />

aus folgenden Personen zusammen:<br />

–Otto Kaufmann, Schaan (Präsident)<br />

– lic. iur. Marzell Beck, Triesenberg (Vizepräsident)<br />

– Josef Beck, Planken<br />

–Dr. Rosi Büchel, Nendeln<br />

–Hansjakob Falk, Schaan<br />

–Oliver Gerstgrasser, Balzers<br />

–Manuela Possner, Gamprin<br />

Im Berichtsjahr trat der Stiftungsrat zu insgesamt 5 Sitzungen<br />

zusammen. Der Vertreter der Liechtensteinischen<br />

Industrie- <strong>und</strong> Handelskammer trat im laufenden Jahr als<br />

Mitglied des Stiftungsrates zurück. Als Nachfolgerin<br />

bestimmte die <strong>Regierung</strong> mit Entscheidung vom 4. Dezember<br />

<strong>2001</strong> die stellvertretende Geschäftsführerin der Industrie-<br />

<strong>und</strong> Handelskammer, Frau lic.iur. Brigitte Haas, Vaduz.


Konzept<br />

Das im Jahr 2000 vom Stiftungsrat behandelte <strong>und</strong> verabschiedete<br />

Konzept der Stiftung Erwachsenenbildung Liechtenstein<br />

wurde von der <strong>Regierung</strong> am 10. Juli <strong>2001</strong> genehmigt.<br />

Das Konzept stellt eine Gr<strong>und</strong>lage für Entscheidungen<br />

des Stiftungsrates dar.<br />

Finanzen <strong>und</strong> Förderung<br />

Der Landesvoranschlag sah für die Stiftung Erwachsenenbildung<br />

staatliche Mittel von CHF 1 199 000 vor.<br />

Die Stiftung Erwachsenenbildung konnte ausserdem mit<br />

allen Gemeinden des Landes eine Vereinbarung treffen,<br />

wonach die Stiftung mit einem Beitrag von 5 Franken pro<br />

Kopf der Wohnbevölkerung von den Gemeinden unterstützt<br />

wird. Diese Regelung trat für das Jahr <strong>2001</strong> erstmals<br />

in Kraft. Bis dahin hatten die Gemeinden die Stein-Egerta<br />

Anstalt finanziell unterstützt. Die Gemeinde Schaan hatte<br />

jedoch im Verteilschlüssel eine Sonderrolle, da sie die Liegenschaft<br />

Stein-Egerta zur Verfügung stellte. Ausserdem<br />

trägt die Gemeinde Schaan eine hohe finanzielle Last für<br />

das Gemeinschaftszentrum Schaan. Inzwischen erhebt die<br />

Gemeinde Schaan für die Liegenschaft einen Mietzins. Mit<br />

der neuen Regelung gilt nun für alle Gemeinden der gleiche<br />

Verteilschlüssel. Die Beiträge werden neu an die Stiftung<br />

Erwachsenenbildung Liechtenstein gerichtet, die ihrerseits<br />

dafür gesorgt hat, dass diese neue Regelung für die Stein-<br />

Egerta Anstalt kostenneutral bleibt. Die Gemeindebeiträge<br />

beliefen sich im Jahr <strong>2001</strong> auf CHF 162 055.<br />

Der Grossteil der Mittel der Stiftung Erwachsenenbildung<br />

Liechtenstein ging an die Veranstalter von Erwachsenenbildung.<br />

Die folgenden Veranstalter wurden gefördert: Stein-<br />

Egerta Anstalt (Erwachsenenbildung sowie Freizeit <strong>und</strong><br />

Weiterbildung); Haus Gutenberg; Gemeinschaftszentrum<br />

Resch; Verein Bildungsarbeit für Frauen; Stefanuskreis;<br />

Eltern Kind Forum; Solargenossenschaft; Kloster St. Elisabeth;<br />

Liechtensteiner Arbeitnehmerverband; Liechtensteiner<br />

Literaturtage; Verein für interkulturelle Bildung; Institut<br />

für Erziehungsk<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Erziehungskunst.<br />

Qualitätssicherung<br />

In der Schweiz wurde ein Gütesiegel für Institutionen im Bildungsbereich<br />

(Schulen, Erwachsenenbildung, Weiterbildung)<br />

entwickelt. Im Verlauf des Jahres <strong>2001</strong> wurde das<br />

Zertifizierungsverfahren zur Anwendungsreife gebracht <strong>und</strong><br />

Zertifizierstellen wurden lizenziert. Das Verfahren ist bereits<br />

bei mehreren Bildungseinrichtungen in der Schweiz durchgeführt<br />

worden <strong>und</strong> es liegen erste Erfahrungswerte vor.<br />

Die Stiftung Erwachsenenbildung ist in engem Kontakt mit<br />

den Initianten. Es sollte möglich sein, im Jahr 2002 auch in<br />

Liechtenstein das Label einzuführen.<br />

Die liechtensteinischen Veranstalter wurden auf einen Kurszyklus<br />

der Luzernischen Erwachsenenbildung in den Jahren<br />

2000/<strong>2001</strong> hingewiesen, das sich an Personen <strong>und</strong> Institutionen<br />

richtete, die in der Erwachsenenbildung tätig sind.<br />

Die Kurse wurden von mehreren Beschäftigten liechtensteinischer<br />

Veranstalter besucht.<br />

Von den Veranstaltern wurde für das Jahr <strong>2001</strong> - wie<br />

bereits im Vorjahr - eine detaillierte Kursstatistik verlangt,<br />

um eine Kontrolle über Art <strong>und</strong> Umfang der Erwachsenenbildung<br />

in Liechtenstein <strong>und</strong> über den Beitrag der einzelnen<br />

Veranstalter zu haben.<br />

Kommunikation<br />

Der Geschäftsführer stand in engem Kontakt mit den von<br />

der Stiftung geförderten Veranstaltern. Im Verlauf des Jahres<br />

<strong>2001</strong> hatten sich auch mehrere weitere Veranstalter mit<br />

Kultur<br />

der Stiftung in Verbindung gesetzt, um sich beraten zu lassen<br />

<strong>und</strong> allenfalls auch eine finanzielle Förderung zu erhalten.<br />

Im September <strong>2001</strong> wurde die Website der Stiftung<br />

Erwachsenenbildung Liechtenstein aufgeschaltet. Auf dieser<br />

Website werden sämtliche Angebote der Erwachsenenbildung<br />

in Liechtenstein nach Suchkriterien zugänglich<br />

gemacht. Alle Kurse sind in einer gemeinsamen Datenbank<br />

erfasst. Die Website enthält ausserdem Informationen zu<br />

den einzelnen Veranstaltern, über die Stiftung Erwachsenenbildung,<br />

über Raumangebote sowie eine Vielzahl von<br />

interessanten Links. Die Website wurde vom Geschäftsführer<br />

der Stiftung redaktionell konzipiert, von der Tangram<br />

Werbeagentur, Vaduz, grafisch gestaltet <strong>und</strong> von Li-life-<br />

Webdesign, Triesen, programmiert. Die Website trägt den<br />

Domain-Namen «www.erwachsenenbildung.li», der<br />

fre<strong>und</strong>licherweise von der Stein-Egerta Anstalt an die Stiftung<br />

abgetreten wurde.<br />

Vom 22. bis 30. September fand die Werdenberger Industrie-<br />

<strong>und</strong> Gewerbeausstellung WIGA in Buchs statt. Im<br />

Rahmen der WIGA wurde eine Sonderschau zum Thema<br />

«Bildung» veranstaltet. Die Stiftung Erwachsenenbildung<br />

Liechtenstein nahm an dieser Sonderschau teil <strong>und</strong> forderte<br />

die liechtensteinischen Veranstalter auf, sich an einem<br />

gemeinsamen Stand zu präsentieren. Die Stein-Egerta<br />

Anstalt, das Haus Gutenberg, der Verein Bildungsarbeit für<br />

Frauen sowie das Kloster St. Elisabeth nutzten diese Gelegenheit.<br />

Die Hauptbotschaft war die Kommunikation der<br />

Website der liechtensteinischen Erwachsenenbildung. Die<br />

Werbeagentur Tangram gestaltete einen attraktiven Messestand,<br />

an welchem die Website präsentiert wurde <strong>und</strong> mittels<br />

eines Folders auch Informationen über die Website <strong>und</strong><br />

die beteiligten Veranstalter abgegeben wurden.<br />

Die Website sollte sich zu einer wichtigen Informationsdrehscheibe<br />

der Erwachsenenbildung in Liechtenstein entwickeln.<br />

Sie muss aber kontinuierlich kommuniziert werden.<br />

Ein erster Schritt wurde mit einer kleinen Inseratenkampagne<br />

Ende <strong>2001</strong> in einer Landeszeitung gemacht.<br />

Weitere Schritte folgen im Jahr 2002.<br />

Koordination <strong>und</strong> Kooperation<br />

Zum Problembereich «Integration von Fremdsprachigen»<br />

wurde im Jahr 2000 eine Zusammenarbeit mit dem Amt für<br />

Soziale Dienste <strong>und</strong> dem Amt für Berufsbildung eingeleitet.<br />

Im Jahr <strong>2001</strong> wurde der Verein für interkulturelle Bildung<br />

gegründet, der sich speziell der Integrationsthematik<br />

annimmt. Der Verein wird für seine Aktivitäten von der Stiftung<br />

Erwachsenenbildung finanziell unterstützt.<br />

Die Stiftung wurde auch in die Vorbereitung des Internationalen<br />

Jahres der Berge einbezogen, das im Jahr 2002<br />

begangen wird.<br />

Der Geschäftsführer war Mitglied der Jury des Wettbewerbes<br />

Bodensee Agenda 21 der Internationalen Bodensee-<br />

Konferenz, in der auch Liechtenstein Mitglied ist. Die<br />

Begutachtung der Wettbewerbsbeiträge fand am 2./3.<br />

November in Steckborn statt. Der Wettbewerb steht im<br />

Zusammenhang mit den Bemühungen um eine nachhaltige<br />

Entwicklung im Bodenseeraum im Gefolge der Rio-Konferenz<br />

von 1992. Mit dem Verkehrskonzept der Unaxis AG<br />

Balzers wurde auch ein Projekt aus Liechtenstein ausgezeichnet.<br />

Internationale Kontakte<br />

Die Stiftung Erwachsenenbildung war wie im Jahr 2000<br />

auch im Jahr <strong>2001</strong> zu den Sitzungen einer Arbeitsgruppe<br />

137


138<br />

Kultur<br />

zum Gr<strong>und</strong>tvig-Programm, dem Bereich Erwachsenenbildung<br />

im Rahmen des Sokrates-Programmes der Europäischen<br />

Union, eingeladen. Der Geschäftsführer nahm diese<br />

Aufgabe wahr. Die Sitzungen der Arbeitsgruppe fanden am<br />

14./15. Februar, 11./12. Juni <strong>und</strong> 2./3. Oktober in Brüssel<br />

statt.<br />

Die Stiftung Erwachsenenbildung ist auch Mitglied in der<br />

Interkantonalen Konferenz der Beauftragten für Erwachsenenbildung<br />

(IKEB), einer Unterabteilung der Eidgenössischen<br />

Erziehungsdirektoren-Konferenz (EDK). Am 15. Mai<br />

fand eine Sitzung in Bern, am 29./30. November eine Sitzung<br />

in La Chaux-de-Fonds statt. Der Geschäftsführer vertrat<br />

die Stiftung Erwachsenenbildung.<br />

Franz Josef Jehle von der Stein-Egerta Anstalt wurde zum<br />

Delegierten der Europäischen Föderation für Katholische<br />

Erwachsenenbildung FEECA bestimmt. Für dieses Mandat<br />

wurde die Stein-Egerta Anstalt von der Stiftung Erwachsenenbildung<br />

entschädigt.<br />

Weitere gute Kontakte bestehen zur Schweizerischen Vereinigung<br />

für Weiterbildung (SVEB) <strong>und</strong> zum Deutschen Institut<br />

für Erwachsenenbildung (DIE).<br />

Im Jahr <strong>2001</strong> wurde die Stiftung Erwachsenenbildung<br />

Liechtenstein Mitglied im Europäischen Verband für<br />

Erwachsenenbildung EAEA. Der Geschäftsführer nahm an<br />

der Jahresversammlung der EAEA am 9./10. November in<br />

Hamburg teil. Ein Schwerpunkt der EAEA war die Begleitung<br />

der EU-Arbeiten für ein Memorandum für ein lebenslanges/lebensbegleitendes<br />

Lernen. Die EAEA spielt eine<br />

wichtige Rolle in der Vernetzung der Erwachsenenbildungs-<br />

Initiativen in Europa.<br />

KUNSTMUSEUM LIECHTENSTEIN<br />

Präsident: Dr. Heinz Meier<br />

Direktor: Dr. Friedemann Malsch<br />

Das Berichtsjahr war gekennzeichnet vom Start des Kunstmuseums<br />

in den Normalbetrieb mit regulärer Ausstellungstätigkeit<br />

sowie einem umfangreichen Programm an<br />

Begleitveranstaltungen.<br />

Stiftungsrat<br />

Der Stiftungsrat hielt unter dem Vorsitz des Präsidenten Dr.<br />

Heinz Meier 8 Sitzungen ab. In den Sitzungen wurden die<br />

statutarischen Geschäfte, der Jahresbericht <strong>und</strong> die Jahresrechnung<br />

2000 sowie der Voranschlag für 2002 eingehend<br />

beraten <strong>und</strong> die entsprechenden Beschlüsse gefasst.<br />

In 2 Sitzungen besprach sich der Stiftungsrat mit den Mitgliedern<br />

des Internationalen Beirats sowie der Leitung des<br />

Kunstmuseums zur strategischen Ausrichtung des Kunstmuseums.<br />

Ein Ergebnis dieser Gespräche ist das Papier «Zur<br />

Ausrichtung des Kunstmuseums Liechtenstein», das die<br />

konzeptionelle Gr<strong>und</strong>lage für die künftige Tätigkeit des<br />

Museums bildet.<br />

Ausstellungen<br />

Das Berichtsjahr war gekennzeichnet von der Präsentation<br />

der eigenen Sammlungen <strong>und</strong> dem Start in das reguläre<br />

Programm mit Wechselausstellungen. Im Einzelnen waren<br />

folgende Ausstellungen zu sehen:<br />

«Götter wandelten einst... Antiker Mythos im Spiegel alter<br />

Meister aus den Sammlungen des Fürsten von Liechtenstein»<br />

im Obergeschoss. Diese Ausstellung wurde vom<br />

Publikum in der gewohnten Weise mit viel Interesse aufgenommen.<br />

Die erste Wechselausstellung im Neubau war mit «Otto<br />

Fre<strong>und</strong>lich - Kräfte der Farbe» der Kunst der klassischen Moderne<br />

gewidmet. Die Koproduktion mit dem Westfälischen<br />

Landesmuseum in Münster (D) lief vom 1. Juni bis zum 12.<br />

August. Die Reaktionen bei Presse <strong>und</strong> Publikum waren<br />

durchwegs positiv bis begeistert. Besonders überzeugte das<br />

Zusammenspiel zwischen den Exponaten <strong>und</strong> der eigens<br />

dafür entwickelten Ausstellungsarchitektur. Der Wienand Verlag,<br />

Köln, verlegte den zur Ausstellung erarbeiteten Katalog.<br />

Die erste Ausgabe des Artist-in-Residence-Projektes, zusammen<br />

mit der Aterrana-Stiftung realisiert, wurde von der<br />

Ausstellungsmacherin Karin Frei, Zürich, durchgeführt. Sie<br />

nominierte den belgischen Konzept- <strong>und</strong> Videokünstler<br />

Erich Weiss, Barcelona. Weiss realisierte in der Zeit vom 29.<br />

Juni bis 19. August im Auditorium des Kunstmuseums<br />

Liechtenstein eine Ausstellung, die er im Atelier 11 in Triesen<br />

erarbeitet hatte. Zusätzlich erschien eine kleine Broschüre<br />

über dieses Projekt.<br />

«Das Innere Befinden. Video-Installationen der 90er Jahre»<br />

war die erste Eigenproduktion im Neubau. Sie stellte einen<br />

spezifischen Aspekt der künstlerischen Auseinandersetzung<br />

des vergangenen Jahrzehnts anhand eines einzigen Ausdrucksmediums<br />

vor. Die international viel beachtete Ausstellung<br />

führte in der Region erfreulicherweise zu lebhafter<br />

Auseinandersetzung mit den Themen der heutigen Zeit.<br />

Der zweisprachige Katalog wurde vom Publikum angenommen.<br />

«Gottfried Honegger. trotz allem. Eine Rückschau» wurde<br />

am 8. November eröffnet. Die Hommage zum 85. Geburtstag<br />

des grossen Vertreters der nicht gegenständlichen<br />

Kunst zeigte frühe Arbeiten sowie Skulpturen <strong>und</strong> Reliefs<br />

der letzten vier Jahre. Ergänzt wurde die Ausstellung von<br />

einem umfangreichen Katalog mit zahlreichen Texten des<br />

Künstlers, darunter erstmals sein künstlerisches Tagebuch.<br />

Im Zusammenspiel mit den Wechselausstellungen erfolgten<br />

regelmässig neue Gruppierungen der Sammlungspräsentation,<br />

die stets thematisch auf die Wechselausstellungen<br />

bezogen waren. Dieser dynamische Umgang mit der eigenen<br />

Sammlung fand grossen Anklang <strong>und</strong> ist bereits ein<br />

wesentliches Merkmal des Museumsprofils.<br />

Die Ausstellungen wurden im Berichtsjahr von 44 915 Personen<br />

(2000: 23 874) besucht. Eine Vergleichbarkeit mit<br />

den Besucherzahlen der Vorjahre ist nur bedingt möglich,<br />

da die Eröffnung des Kunstmuseums Liechtenstein einen<br />

anderen «Normalbetrieb» nach sich zieht als im Engländerbau.<br />

Darüber hinaus lässt sich feststellen, dass die hohe<br />

Besucherfrequenz wesentlich auf den Neuigkeitseffekt des<br />

Museumsbaus <strong>und</strong> seiner Sammlungen zurückgeht. Für die<br />

folgenden Jahre muss vermutlich mit einem Rückgang der<br />

absoluten Zahlen gerechnet werden.<br />

In Deutsch, Englisch, Japanisch, Italienisch <strong>und</strong> Französisch<br />

wurden 531 Führungen (2000: 157) durchgeführt. Vertreter<br />

anderer öffentlicher <strong>und</strong> privater Institutionen besuchten<br />

die Ausstellungen, ebenso Schulklassen des Gymnasiums,<br />

der Realschulen, der Kunstschule, der Fachhochschule<br />

sowie von Schulen aus der Ostschweiz <strong>und</strong> dem Vorarlberg.<br />

Für die Vergleichszahlen gilt gleiches wie für die Besucherzahlen<br />

(s.o.).


Öffentlichkeitsarbeit<br />

In Projektvergabe wurde Dr. Ingrid Adamer, Schwarzach,<br />

<strong>und</strong> Daniel Quaderer, Vaduz, der Auftrag zur Öffentlichkeitsarbeit<br />

erteilt. Die Öffentlichkeitsarbeit musste im<br />

Berichtsjahr mit knappen Ressourcen arbeiten, was jedoch<br />

teilweise vom Neuigkeitseffekt des Museums kompensiert<br />

wurde. Die Reaktionen in der europäischen Presse waren<br />

durchwegs positiv <strong>und</strong> den Verhältnissen entsprechend<br />

zahlreich.<br />

Die Zusammenarbeit mit Veranstaltern in <strong>und</strong> ausserhalb<br />

Liechtensteins wurde ausgebaut. Es kam zu gemeinsamen<br />

Veranstaltungen mit der Liechtensteinischen Kunstgesellschaft,<br />

der Erwachsenenbildung, dem Schulamt, dem Theater<br />

am Kirchplatz (TaK), der Fachhochschule, der Liechtensteinischen<br />

Kunstschule, der Aterrana-Stiftung <strong>und</strong> der<br />

Liechtensteinischen Musikschule. Zudem wurde ein enger<br />

Austausch mit Liechtenstein Tourismus angestrebt <strong>und</strong> eine<br />

weitere Zusammenarbeit mit der Liechtensteinischen Post<br />

AG sowie mit dem Amt für Briefmarkengestaltung realisiert.<br />

Auch wurde die Zusammenarbeit mit den Gemeinden<br />

verstärkt, hauptsächlich durch die Einführung des «Tag der<br />

Gemeinde im Kunstmuseum». Darüber hinaus etablierte<br />

sich eine Zusammenarbeit zwischen den Kunstmuseen der<br />

Rheintalregion (St. Gallen, Bregenz, Vaduz, Chur) im<br />

Bereich der Werbemassnahmen. Weitere Kooperationen<br />

konnten mit dem Österreichischen R<strong>und</strong>funk (ORF) («Lange<br />

Nacht der Museen», Ö1-Club), dem Südwestr<strong>und</strong>funk<br />

(SWR) (Radiosendungen, CD-Produktion) sowie dem Internationalen<br />

Bodensee-Tourismus (Bodensee-Erlebniskarte)<br />

langfristig vereinbart werden.<br />

Die vom Kunstmuseum Liechtenstein regelmässig publizierte<br />

Informationsschrift «Brief» erschien in drei Ausgaben. Sie<br />

ist ein wesentlicher Eckpfeiler des Erfolgs für das Kunstmuseum<br />

Liechtenstein in der Region <strong>und</strong> international.<br />

Die «Kunstagenda 2002» erschien wieder mit einem<br />

Überblick über die Entwicklung der Sammlungsbestände<br />

des Kunstmuseums Liechtenstein. Sie wurde sehr gut angenommen<br />

<strong>und</strong> war zum Jahresende vergriffen.<br />

Museumspädagogik<br />

Dank einer privaten Geldspende konnte im 2. Halbjahr<br />

<strong>2001</strong> mit dem Aufbau einer museumspädagogischen Praxis<br />

begonnen werden, die bisherige Aktivitäten in diesem<br />

Bereich hinterfängt <strong>und</strong> in eine Systematik überführt. Dr.<br />

Annette Philp, München, wurde in Projektvergabe damit<br />

betraut. Hauptziel der ersten Aufbauphase ist die Schulung<br />

des Personals des Kunstmuseums im Umgang mit<br />

den Besuchern <strong>und</strong> im Hinblick auf das ausgestellte<br />

Kunstgut. In einem zweiten Schritt wurden in Zusammenarbeit<br />

mit dem Schulamt Schulungen für Lehrer im Zusammenhang<br />

mit den Wechselausstellungen realisiert, die<br />

sehr erfolgreich waren. Diese Massnahmen haben bereits<br />

erkennbar zu einem positiven Museumsprofil der Offenheit,<br />

Fre<strong>und</strong>lichkeit <strong>und</strong> Kompetenz beigetragen, wie<br />

zahlreiche Reaktionen von Besuchern <strong>und</strong> der Presse zeigen.<br />

Darüber hinaus hat das Kunstmuseum Liechtenstein<br />

im Rahmen der Ausstellung «Gottfried Honegger» in<br />

Zusammenarbeit mit dem Künstler <strong>und</strong> Pädagogen Gert<br />

Gschwendtner, Frastanz, in einer Reihe von Workshops<br />

die Kunstpädagogik Honeggers für Kinder praktiziert, was<br />

ebenfalls ein gutes Echo fand.<br />

Die bisherigen museumspädagogischen Massnahmen<br />

(Kunsttreff, öffentliche Führungen) erfolgten in erweitertem<br />

Umfang, ergänzt von Filmveranstaltungen <strong>und</strong> Vorträgen.<br />

Der Besuch dieser Veranstaltungen war gut, kann durch<br />

mehr Öffentlichkeitsarbeit jedoch noch verbessert werden.<br />

Kultur<br />

Ankaufskommission<br />

Die Ankaufskommission tagte im Berichtsjahr einmal. Auf<br />

der Basis der von ihr gefassten Ankaufsbeschlüsse wurden<br />

folgende Werke erworben:<br />

Künstlerin/Künstler erworben bei<br />

<strong>und</strong> Werke<br />

Alighiero Boetti (I),<br />

1 Skulptur Galerie Casoli, Mailand<br />

Peter Fischli/David Weiss Kunsthandel ARTAX,<br />

(CH), 1 Grafik Düsseldorf<br />

Martin Frommelt (FL),<br />

1 Grafikmappe Künstler<br />

Rodney Graham (CAN),<br />

1 Multiple Kunstverein München<br />

Imi Knoebel (D), 1 Grafik Künstler<br />

Heinz Mack (D), 1 Grafik Galerie am Lindenplatz, Vaduz<br />

François Morellet (F),<br />

1 Gemälde Galerie Mark Müller, Zürich<br />

André Thomkins (CH), Kunsthandel ARTAX,<br />

1 Grafik Düsseldorf<br />

Herbert Zangs (D),<br />

1 Bild/Objekt Emmy de Maetelare, Paris<br />

Diverse Künstler,<br />

1 Grafikmappe Edition Fanal, Basel<br />

Folgende Werke hat das Kunstmuseum Liechtenstein<br />

im Berichtsjahr als Schenkungen erhalten:<br />

–Hans Arp (F), 1 Skulptur, durch die Stiftung zur Errichtung<br />

eines Kunstmuseums, Vaduz<br />

–Otto Fre<strong>und</strong>lich (D/F), 1 Skulptur, durch die Stiftung zur<br />

Errichtung eines Kunstmuseums, Vaduz<br />

–Matts Leiderstam (S), 1 Fotoarbeit, durch den Künstler<br />

–Gino Severini (I), 1 Grafik, durch die H.E.M.-Stiftung, Vaduz<br />

Mit verschiedenen privaten Sammlern konnten langfristige<br />

Leihverträge für das Kunstmuseum Liechtenstein im Hinblick<br />

auf weitere hochwertige Leihgaben abgeschlossen<br />

werden.<br />

Personal<br />

Im Berichtsjahr erfolgten im Bereich des Stellenplans keine<br />

Umbesetzungen. Im Bereich des Aufsichts- <strong>und</strong> Kassapersonals<br />

gab es folgende Veränderungen: Gertrud Fehr, Triesenberg,<br />

<strong>und</strong> Eva Meier, Balzers, schieden auf eigenen Wunsch<br />

aus. Neu verpflichtet wurden im flexiblen Teilzeit-Arbeitsverhältnis<br />

Gudrun Elkuch, Triesen, Maria Hilti, Schaan,<br />

Sonja Schächle, Eschen, <strong>und</strong> Angelika Salaj, Vaduz.<br />

Robin Hemmer, Schaan, derzeit Student der Kunstwissenschaft<br />

in Hamburg, absolvierte zwischen 15. Juli <strong>und</strong> 15.<br />

September ein allgemeines Praktikum am Kunstmuseum<br />

Liechtenstein. Sybilla Hochreuther, Basel, absolvierte zwischen<br />

20. Juli <strong>und</strong> 15. September ein insgesamt vierwöchiges<br />

Praktikum am Kunstmuseum Liechtenstein im Rahmen<br />

ihres Nachdiplom-Studiums der Museologie an der Universität<br />

Basel.<br />

Projektbezogen wurden verschiedene Arbeiten vergeben,<br />

so im Bereich der Dokumentation <strong>und</strong> in der Verwaltung.<br />

Archiv <strong>und</strong> Bibliothek<br />

Die Erfassung der Neuankäufe, Leihgaben <strong>und</strong> Schenkungen<br />

erfolgte kontinuierlich. Die fotografische Dokumentation<br />

der Neuzugänge wurde abgeschlossen, die systematische<br />

Inventarisierung in die neue Datenverarbeitung des<br />

Kunstmuseums Liechtenstein begonnen. Ausserdem wurden<br />

die allgemeine Künstlerdokumentation sowie die<br />

Dokumentation zum Kunstschaffen in <strong>und</strong> aus Liechtenstein<br />

weiter aktualisiert.<br />

139


140<br />

Kultur<br />

Die Bibliothek konnte durch intensiven Schriftentausch <strong>und</strong><br />

gezielte Zukäufe deutlich verstärkt werden.<br />

Buchhandlung <strong>und</strong> Shop<br />

der Liechtensteiner Museen<br />

Die Buchhandlung wurde weiterhin in Kommission mit dem<br />

Kunstbuchhändler Walther König, Köln, vom Kunstmuseum<br />

Liechtenstein in Eigenregie betrieben. Sie ist wichtiger<br />

Bestandteil des Bildungsauftrags des Museums.<br />

Im Rahmen des «Shop der Liechtensteiner Museen», den<br />

das Kunstmuseum Liechtenstein gemeinsam mit dem Liechtensteinischen<br />

Landesmuseum betreibt, wurden zwei neue<br />

Produkte realisiert, eine Uhr des Künstlers Martin Walch (FL)<br />

sowie eine Tagesdecke von Imi Knoebel (D).<br />

Café im Kunstmuseum<br />

Die Cafeteria im Kunstmuseum wurde weiterhin in Pacht<br />

von der Adler-Gastronomie, Vaduz, betrieben.<br />

Liechtensteinische Landesbibliothek<br />

Präsident: Dr. Norbert Seeger<br />

Landesbibliothekar: Dr. Alois Ospelt bis 5. April <strong>2001</strong><br />

Barbara Vogt, Meinrad Büchel ab 5. April <strong>2001</strong><br />

(ad. int.)<br />

Das einschneidendste Ereignis im vergangenen Jahr war für<br />

die Landesbibliothek der Abschied von ihrem Chef, der<br />

für alle Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter äusserst überraschend<br />

kam. Anfang April wurde Landesbibliothekar<br />

Dr. Alois Ospelt in die <strong>Regierung</strong> berufen <strong>und</strong> legte daher<br />

seine Funktion als Leiter der Landesbibliothek nieder. Mit<br />

unermüdlichem Einsatz lenkte er nahezu 27 Jahre lang die<br />

Geschicke der Landesbibliothek. Durch das Ausscheiden<br />

von Dr. Alois Ospelt verlor die Landesbibliothek ihren<br />

langjährigen Leiter.<br />

Die Landesbibliothek durfte im Vorjahr aber auch ein grosses<br />

Fest begehen: am 5. Oktober feierte sie ihr 40-jähriges<br />

Bestehen mit einer «Bibliothekswoche». Von allen Mitarbeiterinnen<br />

<strong>und</strong> Mitarbeitern wurde viel Zeit in die Planung<br />

<strong>und</strong> Vorbereitung des abwechslungsreichen Programms<br />

investiert, der Erfolg des Einsatzes zeigte sich im grossen<br />

Besucherzuspruch <strong>und</strong> hinterliess auch statistische Spuren:<br />

49 neue Benutzerinnen <strong>und</strong> Benutzer konnten während<br />

dieser Woche in die Leserdatei aufgenommen werden, der<br />

wöchentliche Schnitt liegt bei ca. 20 Neueinträgen. Auch<br />

die erste aus den Katalogdaten des Bibliothekssystems<br />

ALEPH erstellte Bibliographie erschien in der Jubiläumswoche,<br />

eine Auswahlbibliographie aus 40 Jahren liechtensteinischen<br />

Schrifttums.<br />

Zum Rheinbergerjahr zeigte eine Ausstellung Werke des<br />

Komponisten <strong>und</strong> Literatur zu seinem Leben <strong>und</strong> Schaffen.<br />

Das in der Landesbibliothek zugängliche Schrifttum über<br />

Josef Gabriel Rheinberger wurde auf der Homepage der<br />

Landesbibliothek über einen speziellen Link zum Bibliothekskatalog<br />

direkt abfragbar gemacht.<br />

Der Bibliotheksverb<strong>und</strong> Liechtenstein nahm im Berichtsjahr<br />

konkrete Formen an. Erste Katalogisierungsschulungen der<br />

Schul- <strong>und</strong> Gemeindebibliothekarinnen von Balzers,<br />

Eschen, Ruggell, Schellenberg <strong>und</strong> der Fachhochschule<br />

Liechtenstein mit dem Bibliothekssystem ALEPH wurden<br />

abgehalten <strong>und</strong> mit Beginn der Erfassung ihrer Bestände<br />

der Gr<strong>und</strong>stein für die gemeinsame Katalogdatenbank<br />

gelegt.<br />

Durch Spenden <strong>und</strong> eigene Einnahmen war es auch im<br />

Berichtsjahr wieder möglich, einige ältere Bücher, moderne<br />

Graphiken <strong>und</strong> Aquarelle als Bereicherung der Liechtenstein-Sammlung<br />

anzuschaffen. Auch der Bestand an bibliophilen<br />

Schätzen der Landesbibliothek konnte durch den<br />

Kauf einer Faksimile-Ausgabe des «Buchs von Lindisfarne»<br />

bereichert werden. Hervorzuheben sind noch die Anschaffung<br />

diverser Lexika, sowohl in gedruckter als auch in digitaler<br />

Form <strong>und</strong> das Angebot an neuen Medien: DVD-Videos<br />

<strong>und</strong> englischsprachige Hörbücher.<br />

Viele Kontakte zu Bibliotheken <strong>und</strong> Institutionen wurden<br />

gefestigt, weiter ausgebaut oder neu geknüpft, vor allem<br />

durch die Zusammenarbeit im Bereich der elektronischen<br />

Datenverarbeitung mit dem IDS (Informationsverb<strong>und</strong><br />

Deutschschweiz), dem St. Galler Bibliotheksverb<strong>und</strong> <strong>und</strong><br />

Luxemburg. Erwähnenswert sind ausserdem die Teilnahme<br />

am ersten Seminar von TEL (The European Library), einem<br />

Projekt der Konferenz der Nationalbibliotheken der im<br />

Europarat vertretenen Länder <strong>und</strong> die Beteiligung an Treffen<br />

mit regionalen Bibliotheken der Ostschweiz <strong>und</strong> des<br />

Bodenseeraums.<br />

Die mit dem Bibliothekssystem ALEPH erstellten Jahresstatistiken<br />

weisen für die Landesbibliothek erfreuliche Ergebnisse<br />

aus. Im Berichtsjahr konnten 1 100 Leserinnen <strong>und</strong> Leser<br />

neu eingeschrieben werden, im Jahr 2000 waren dies vergleichsweise<br />

723 Personen. Auch die Ausleihvorgänge<br />

konnten wieder gesteigert werden: mehr als 99 200 Medien<br />

wurden ausgeliehen, dies bedeutet eine Steigerung um<br />

7,3 % gegenüber dem Vorjahr.<br />

Eine weitere Verbesserung des K<strong>und</strong>endienstes wurde<br />

durch die Anschaffung eines Bibliotheksfahrrads <strong>und</strong> eines<br />

Radanhängers erreicht. So ist es seit Juli <strong>2001</strong> möglich, das<br />

Aussendepot zweimal pro Woche zu beschicken <strong>und</strong> den<br />

Benutzerinnen <strong>und</strong> Benutzern einen schnelleren Service bei<br />

Bestellungen aus dem Magazin zu bieten.<br />

Allgemeines<br />

Der vom Stiftungsrat in seiner Sitzung vom 22. Februar<br />

<strong>2001</strong> beschlossene Jahresbericht 2000 wurde von der<br />

<strong>Regierung</strong> am 13. März <strong>2001</strong> zur Kenntnis genommen. Die<br />

von der Landeskasse erstellte Jahresrechnung 2000 wurde<br />

von der <strong>Regierung</strong> am 14. August <strong>2001</strong> genehmigt <strong>und</strong> der<br />

Staatsbeitrag für die Stiftung Liechtensteinische Landesbibliothek<br />

pro 2000 auf 1 572 869.70 Franken festgesetzt.<br />

Am 5. April <strong>2001</strong> wurde der langjährige Landesbibliothekar<br />

Dr. Alois Ospelt vom Landesfürsten auf Vorschlag des <strong>Landtag</strong>s<br />

zum <strong>Regierung</strong>srat ernannt, <strong>und</strong> er legte daher seine<br />

Funktion als Leiter der Landesbibliothek nieder. Die interimistische<br />

Leitung bis zur Wiederbesetzung der vakanten Stelle<br />

wurde für den bibliothekarischen <strong>und</strong> personellen Bereich<br />

Barbara Vogt, für den finanziellen Bereich Meinrad Büchel<br />

übertragen. Die Tätigkeit des Landesbibliothekars <strong>und</strong> des<br />

Archivleiters in Personalunion ist in den Statuten der Landesbibliothek<br />

festgehalten. Da beide Institutionen während der<br />

Amtszeit von Dr. Ospelt stark gewachsen sind, wurde es eine<br />

unumgängliche Notwendigkeit, die Leitungsfunktion zu trennen.<br />

In der Stiftungsratssitzung vom 3. April <strong>2001</strong> beschloss<br />

der Stiftungsrat die Statutenänderung vorbehaltlich der<br />

Zustimmung durch die <strong>Regierung</strong>. Ausserdem soll die Bibliotheksleitung<br />

als Vollstelle ausgeschrieben werden. Im <strong>Landtag</strong><br />

wurde im Stellenplan eine Anhebung der Stellenzahl für die


Leitung der Landesbibliothek um 0,5 Stellen beantragt <strong>und</strong> in<br />

der Sitzung vom 14. - 16. November <strong>2001</strong> beschlossen.<br />

Stiftungsrat<br />

Mitglieder des Stiftungsrates (Mandatsperiode 1999 - 2003):<br />

–Dr. Norbert Seeger, Präsident, Eschen<br />

– Hanspeter Foser, Vizepräsident, Balzers<br />

– lic.phil. Thomas Batliner, Triesen<br />

– Lorenz Hilty, Schaan<br />

–Prof. Dr. Winfried Huppmann, Eschen<br />

–Alexandra Schädler, Nendeln<br />

– Theres Schädler, Triesenberg<br />

Seine ihm gesetzlich übertragenen Geschäfte erledigte der<br />

Stiftungsrat an vier Sitzungen.<br />

An der Sitzung vom 26. November <strong>2001</strong> würdigte der Stiftungsratspräsident<br />

im Rahmen einer kleinen Feier die grossen<br />

Verdienste von <strong>Regierung</strong>srat Dr. Alois Ospelt in seiner Tätigkeit<br />

als Landesbibliothekar <strong>und</strong> dankte ihm für seinen<br />

langjährigen, unermüdlichen Einsatz für die Landesbibliothek.<br />

Bibliothekskommission<br />

Mitglieder der Bibliothekskommission<br />

(Mandatsperiode 1999 - 2003):<br />

– Landesbibliothekar Dr. Alois Ospelt, Vorsitz<br />

(bis 4. April <strong>2001</strong>)<br />

– Barbara Vogt, interimistische Leitung der Landesbibliothek<br />

– lic. phil. Thomas Batliner<br />

–Prof. Dr. Winfried Huppmann<br />

– Theres Schädler<br />

Die Bibliothekskommission beschloss auf dem Zirkularweg<br />

<strong>und</strong> in ihrer Sitzung vom 17. Dezember <strong>2001</strong> über den<br />

Ankauf von grösseren Einzelwerken im Betrag von über<br />

1 000 Franken, sowie über CD-ROM-Datenbanken, Zeitschriftenabonnements<br />

<strong>und</strong> die Bestellung von mehrbändigen<br />

Werken zur Fortsetzung.<br />

Verwaltung <strong>und</strong> Betrieb<br />

Räumlichkeiten<br />

Im Berichtsjahr gab es keine räumlichen Veränderungen in<br />

der Landesbibliothek. Die ursprünglich geplante <strong>und</strong> von<br />

der <strong>Regierung</strong> gr<strong>und</strong>sätzlich zugesagte Nutzung des<br />

gesamten Gebäudes ist nach wie vor ein grosses Anliegen<br />

der Landesbibliothek. Eine frei zugängliche Abteilung Liechtenstein-Literatur<br />

fehlt weiterhin <strong>und</strong> ein Grossteil des im<br />

Aussenmagazin ausgelagerten Referenzbestandes an Nachschlagewerken,<br />

Gesammelten Werken <strong>und</strong> Serien ist aus<br />

Platzmangel nicht in die Bibliotheksräumlichkeiten rückführbar.<br />

Auch ist es nicht möglich, den Bestand der Kinder<strong>und</strong><br />

Jugendbibliothek nach Themenkreisen zu ordnen, was<br />

die Nutzungsmöglichkeit wesentlich ansprechender für Kinder<br />

machen würde.<br />

Im Anschluss an den Umbau <strong>und</strong> Erweiterungsbau der Landesbibliothek,<br />

der 1999 abgeschlossen war, wurden weitere<br />

Mängelbehebungsarbeiten <strong>und</strong> Garantieleistungen vorgenommen.<br />

Probleme gibt es nach wie vor bei den Storen.<br />

Die automatische Beschattung, gesteuert über Aussensensoren,<br />

ist wegen der geschossweise unterschiedlichen<br />

Qualität der Storen immer noch nicht möglich.<br />

Im Magazin Pflugstrasse konnte nach mehreren haustechni-<br />

Kultur<br />

schen Einbauten <strong>und</strong> Installationen für andere Mietparteien<br />

eine gründliche <strong>und</strong> sorgfältige Reinigung vorgenommen<br />

werden.<br />

Weiterhin sind die Parkierungsmöglichkeiten beim Hauptgebäude<br />

ungelöst. Die Nutzung der Parkplätze durch Dritte<br />

macht es für K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Personal oft unmöglich, einen<br />

Parkplatz zu finden. Durch die Sperre der Zufahrt zum Auring<br />

wurde zumindest die Nutzung des Parkplatzes als Durchgangsstrasse<br />

wieder aufgehoben <strong>und</strong> somit die durch den<br />

Durchgangsverkehr stark gestiegene Unfallgefahr verringert.<br />

Europabibliothek<br />

Im Jahr <strong>2001</strong> wurden für die Europabibliothek 178 Bücher<br />

<strong>und</strong> 31 Lieferungen zur Fortsetzung angekauft sowie 15<br />

Zeitschriftenabonnements geführt. Für den Ankauf der<br />

Fachliteratur <strong>und</strong> die Abonnements von Zeitschriften <strong>und</strong><br />

CD-ROM-Ausgaben erhält die Landesbibliothek 50 % Subvention<br />

aus dem Wirtschaftsförderungsfonds. Insgesamt<br />

wurden 23 029.50 Franken für Literaturbeschaffung <strong>und</strong> -<br />

bearbeitung aufgewendet.<br />

Von einer Neuauflage der Liste der in der Europabibliothek<br />

vorhandenen Bücher <strong>und</strong> Zeitschriften wurde abgesehen,<br />

da über den Internetzugriff auf das Bibliothekssystem Aleph<br />

dieser Bestand durch die Eingabe bei Suche - Expertenmodus:<br />

wlc = leb abfragbar ist.<br />

Kontakte zu anderen Bibliotheken<br />

1997 hatte die <strong>Regierung</strong> die Teilnahme der Liechtensteinischen<br />

Landesbibliothek an den Jahrestagungen <strong>und</strong> Expertentreffen<br />

der in der CENL (Conference of European National<br />

Librarians) zusammengeschlossenen europäischen<br />

Nationalbibliotheken der im Europarat vertretenen Länder<br />

bewilligt. Da die Stelle der Bibliotheksleitung zum Zeitpunkt<br />

der Tagung vakant war, wurde von einer Teilnahme an der<br />

15. Jahrestagung der CENL am 27./28. September <strong>2001</strong> in<br />

Riga, Lettland, aus Zeitmangel abgesehen.<br />

Vom 10. - 12. Juni fand in Ljubljana, Slowenien, das erste<br />

Seminar zum Projekt TEL (‚The European Library ), statt. Barbara<br />

Vogt nahm als Vertreterin der Landesbibliothek an diesem<br />

Treffen teil. In dem Projekt TEL soll ein Portal zu den<br />

Online-Katalogen <strong>und</strong> Dienstleistungen der europäischen<br />

Nationalbibliotheken realisiert werden. Mit einer Suchanfrage<br />

soll gleichzeitig in allen Online-Katalogen der europäischen<br />

Nationalbibliotheken gesucht <strong>und</strong> davon ausgehend<br />

auf Bestände <strong>und</strong> Dienste zugegriffen werden können.<br />

Basierend auf der Plattform von GABRIEL, dem Informationsserver<br />

der europäischen Nationalbibliotheken, soll eine<br />

virtuelle europäische Nationalbibliothek geschaffen werden.<br />

Von der Europäischen Kommission finanziell unterstützt,<br />

startete das TEL-Projekt am 1. Februar <strong>2001</strong> mit 10 Partnern<br />

aus 8 Ländern: Deutschland, Finnland, Italien, Grossbritannien,<br />

Portugal, Slowenien, Schweiz <strong>und</strong> die Niederlande.<br />

An der 53. Frankfurter Buchmesse vom 10. bis 15. Oktober<br />

<strong>2001</strong> stellte die Landesbibliothek am Länderstand Liechtensteins<br />

die zum 40-jährigen Jubiläum herausgegebene Auswahlbibliographie<br />

aus.<br />

Die Landesbibliothek war am gemeinsamen Kongress BBS-<br />

SAB (Verband der Bibliotheken <strong>und</strong> der Bibliothekarinnen/Bibliothekare<br />

der Schweiz - Schweizerische Arbeitsgemeinschaft<br />

der allgemeinen öffentlichen Bibliotheken)<br />

vom 2. bis 4. Oktober <strong>2001</strong> in Bern <strong>und</strong> an der im Rahmen<br />

des Kongresses ausgetragenen 100. ordentlichen Generalversammlung<br />

des BBS durch Ulrike Vranak vertreten. Der<br />

Kongress stand unter dem Motto «Die Bibliothek als Ort»,<br />

141


142<br />

Kultur<br />

das bewusst die Bedeutung des «real» Identifizierbaren in<br />

einer zunehmend «virtuellen» Welt in den Vordergr<strong>und</strong> stellte.<br />

Die Referate <strong>und</strong> Diskussionen gaben Denkanstösse zur<br />

täglichen Arbeit im Schnittpunkt von Information, Gedächtnis,<br />

Kultur <strong>und</strong> Öffentlichkeit. An der Generalversammlung<br />

wurde der Schweizer Kandidatur für die Austragung der IFLA<br />

(International Federation of Library Associations and Institutions)<br />

- Konferenz 2007 in Genf zugestimmt. Im Dezember<br />

teilte das IFLA-Headquarter mit, dass es zwischen Genf <strong>und</strong><br />

einer anderen Stadt zur Endausscheidung kommen wird. Die<br />

Entscheidung wird an der nächsten IFLA-Konferenz in Glasgow,<br />

August 2002, gefällt.<br />

Die Interessensgemeinschaft der Studien- <strong>und</strong> Bildungsbibliotheken<br />

(BBS) veranstaltete im Jahr <strong>2001</strong> zwei Treffen an<br />

denen Barbara Vogt teilnahm. Schwergewicht wurde auf die<br />

Problematik der Erfüllung der regionalen Sammelaufträge<br />

der Kantonsbibliotheken gelegt. Vor allem das Sammeln <strong>und</strong><br />

Zugänglich-Machen von digitalen Daten aus dem Internet<br />

konnte aber noch nicht gelöst werden. Die «AG Regionaler<br />

Sammelauftrag», eingesetzt zur Erarbeitung von gemeinsamen<br />

Empfehlungen mit einem Minimalstandard, wird auch<br />

abklären, wie weit die Bereitstellung <strong>und</strong> Betreuung von<br />

lokalen Internetsites innerhalb des Sammelauftrags machbar<br />

ist.<br />

Im November veranstaltete die BBS eine Informationsveranstaltung<br />

zum Urheberrecht unter dem Titel: «Bibliotheken<br />

zwischen Urheber- <strong>und</strong> Nutzerseite - ein Balanceakt». Die<br />

Veranstaltung informierte über das geltende Urheberrecht<br />

<strong>und</strong> die zukünftigen Entwicklungen <strong>und</strong> behandelte die Probleme,<br />

die sich durch die neuen informationstechnischen<br />

Möglichkeiten ergeben. Eveline Weigand nahm für die Landesbibliothek<br />

an dieser Veranstaltung teil.<br />

Die Bibliotheken der Regio Bodensee befassten sich in mehreren<br />

Treffen mit diversen Projekten länderübergreifender<br />

Zusammenarbeit: Aufbau einer gemeinsamen Homepage<br />

des elektronischen Bodenseekatalogs, Gesamtabfragemöglichkeit<br />

in den Katalogdaten aller teilnehmenden Bibliotheken,<br />

gemeinsamer Bibliotheksausweis. Die Bibliotheken der<br />

Regio Bodensee, darunter auch die Liechtensteinische Landesbibliothek,<br />

präsentierten sich auf den baden-württembergischen<br />

Bibliothekstagen <strong>2001</strong> in Konstanz mit einer Ausstellung<br />

auf Tafeln im Format 2 x 1 Meter.<br />

Das Gremium der «Ostschweizerischen Kurse für Angestellte<br />

in Gemeinde- <strong>und</strong> Schulbibliotheken», Bibliotheksverantwortliche<br />

der Kantone Appenzell, Glarus, St. Gallen, Thurgau<br />

<strong>und</strong> des Fürstentums Liechtenstein, plante <strong>und</strong> organisierte<br />

in den vergangenen Jahren Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Weiterbildungskurse<br />

für Gemeinde- <strong>und</strong> Schulbibliotheken in enger Zusammenarbeit<br />

mit der SAB (Schweizerische Arbeitsgemeinschaft der allgemeinen<br />

öffentlichen Bibliotheken). Im Jahr 2002 wird<br />

anstelle eines Gr<strong>und</strong>kurses ein Leitungskurs durchgeführt<br />

werden. Voraussetzung für die Teilnahme ist ein abgeschlossener<br />

Gr<strong>und</strong>kurs. Barbara Vogt arbeitete auch im Berichtsjahr<br />

im zuständigen Vorbereitungsgremium mit. Die angebotenen<br />

Gr<strong>und</strong>-, Fortbildungs- <strong>und</strong> Leitungskurse stehen so auch<br />

Interessierten aus Liechtenstein offen. Im Jahr <strong>2001</strong> besuchte<br />

ein Bibliothekar der Schul- <strong>und</strong> Gemeindebibliothek Eschen<br />

den Gr<strong>und</strong>kurs.<br />

Öffentlichkeitsarbeit <strong>und</strong> K<strong>und</strong>endienst<br />

Den wesentlichen Teil der Öffentlichkeitsarbeit leistete die<br />

Landesbibliothek in diesem Jahr mit ihren Veranstaltungen<br />

zu ihrem 40-jährigen Jubiläum, über die in den lokalen<br />

Medien ausführlich berichtet wurde. Eigens zu diesen Veranstaltungen<br />

wurde eine neue Broschüre über die Kinder<strong>und</strong><br />

Jugendbibliothek gestaltet sowie die Erwachsenenbro-<br />

schüre professionell überarbeitet <strong>und</strong> mit Fotos ausgestattet.<br />

Diese Broschüren wurden zusammen mit den 10 überarbeiteten<br />

Faltblättern <strong>und</strong> der Benutzungsordnung in einer<br />

Mappe im Format A5 an die Besucherinnen <strong>und</strong> Besucher<br />

der Veranstaltungen abgegeben. Zudem wird diese Informationsmappe,<br />

die einen eindrücklichen Gesamtüberblick über<br />

die verschiedenen Nutzungsangebote der Landesbibliothek<br />

bietet, sowohl an alle Neuleserinnen <strong>und</strong> Neuleser als auch<br />

als Werbegeschenk abgegeben <strong>und</strong> liegt zur freien Entnahme<br />

im Informationsständer im Eingangsbereich der Landesbibliothek<br />

auf. Einen ausführlichen Bericht über die Veranstaltungen<br />

zum 40-jährigen Jubiläum der Landesbibliothek ist<br />

dem Anhang beigefügt.<br />

Dem Rheinbergerjahr wurde mit einer Ausstellung der in der<br />

Landesbibliothek zugänglichen Werke des Komponisten <strong>und</strong><br />

mit Literatur zu seinem Leben <strong>und</strong> Schaffen Rechnung getragen.<br />

Eines seiner Werke wurde bereits im Jahr 2000 in Bild<br />

<strong>und</strong> Ton auf der Homepage von GABRIEL, dem gemeinsamen<br />

Internet-Portal der europäischen Nationalbibliotheken,<br />

einem breiten Publikum zugänglich gemacht. Auf der Homepage<br />

der Landesbibliothek www.lbfl.li konnte man über<br />

einen speziellen Link eine Auflistung des in der Bibliothek verfügbaren<br />

Schrifttums über Josef Gabriel Rheinberger abrufen.<br />

Die Bibliotheksführungen jeweils am ersten Montag <strong>und</strong> die<br />

OPAC-Einführungen - Schulungen zur Datenrecherche im<br />

elektronischen Katalog der Landesbibliothek - am ersten<br />

Dienstag des Monats sind auch im Jahr <strong>2001</strong> durchgeführt<br />

worden. Es haben immer wieder einige interessierte Personen<br />

mitgemacht.<br />

13 Schulklassen aus Liechtenstein <strong>und</strong> dem St. Galler Rheintal<br />

<strong>und</strong> 9 Erwachsenengruppen, insgesamt 319 Personen,<br />

wurden im Berichtsjahr durch die Landesbibliothek geführt.<br />

Während des ganzen Jahres wurde in den Kinos von Balzers<br />

<strong>und</strong> Vaduz mittels eigens gestalteten Dias Werbung für die<br />

Landesbibliothek eingeblendet. Auch an den 16 Abenden<br />

beim Film Fest Vaduz vom 1. - 16. Juli wurden Werbedias<br />

gezeigt.<br />

In allen 45 Liechtenstein-Bussen wurden während je zwei<br />

Wochen im Frühling <strong>und</strong> im Herbst die Fahrgäste durch speziell<br />

für diesen Zweck gestaltete Hängekartons auf die Landesbibliothek<br />

<strong>und</strong> ihr Angebot aufmerksam gemacht.<br />

Im Liechtensteiner Volksblatt stellten Mitarbeiterinnen <strong>und</strong><br />

Mitarbeiter der Landesbibliothek in unregelmässigen Abständen<br />

unter der Rubrik «Buchtipp» Neuerwerbungen <strong>und</strong><br />

Medien zu speziellen Themen vor.<br />

Jeden Monat wurde auf einem Ständer im Eingangsbereich<br />

für die Benutzerinnen <strong>und</strong> Benutzer ein Medienangebot zu<br />

einem speziellen Thema zusammengestellt. Auf besonders<br />

gekennzeichneten Ständern sowohl im Bereich Belletristik als<br />

auch im Sachbuchbereich wurden laufend Neuzugänge<br />

angeboten.<br />

Das Angebot, auch ausserhalb der Öffnungszeiten Medien<br />

zurückbringen zu können, fand bei der K<strong>und</strong>schaft grossen<br />

Anklang. Die beiden Medienrückgabekästen, der eine<br />

für Bücher, der andere für Videos, CDs, Audiokassetten<br />

<strong>und</strong> CD-ROMs, müssen wegen der grossen Menge von -eingeworfenen<br />

Medien zusätzlich an Feiertagen geleert werden.<br />

Eine Erweiterung des K<strong>und</strong>endienstes wurde durch die<br />

Anschaffung eines «Bibliotheksfahrrads» mit Anhänger<br />

erzielt. Nun ist es auch den autolosen Mitarbeiterinnen <strong>und</strong>


Mitarbeitern der Landesbibliothek möglich, Medien aus<br />

dem Aussenmagazin Pflugstrasse zu holen. So konnten<br />

zusätzlich die Lehrlinge in diesen Dienst mit einbezogen<br />

<strong>und</strong> die Häufigkeit der Medientransporte verdoppelt werden.<br />

Dies betraf vor allem die Besorgung bestellter Medien<br />

für die Ausleihe.<br />

Wie in den vergangenen Jahren wurden auch in diesem<br />

Jahr in der Woche des UNESCO-Welttages des Buches (23.<br />

April) Lesezeichen, Bücher <strong>und</strong> Geschicklichkeitsspiele verschenkt.<br />

Das Medienangebot der Landesbibliothek wurde weiter ausgebaut<br />

<strong>und</strong> noch vielfältiger. Im Februar wurde der Videobestand<br />

um DVD-Videos erweitert. Dieses neue Angebot stiess<br />

bei der K<strong>und</strong>schaft auf reges Interesse. Trotz der ständig<br />

steigenden Anzahl von DVD-Videos im Bestand ist der<br />

grösste Teil meist ausgeliehen. Auch das Hörbuchangebot<br />

wurde verbessert, seit Dezember werden neu auch englischsprachige<br />

Hörbücher aufge-stellt.<br />

Kataloge <strong>und</strong> Verzeichnisse<br />

Die Bereinigung der Katalogdaten im Bibliothekssystem<br />

ALEPH war auch im Berichtsjahr eine Aufgabe, die das Personal<br />

das ganze Jahr begleitete. In einer eigens anberaumten<br />

Korrekturwoche wurde in einer gemeinsamen Anstrengung<br />

einiges an Altlasten aus der Datenmigration beseitigt.<br />

Aber die Pflege von Titelaufnahmen, Exemplardaten <strong>und</strong><br />

Autoritätseinträgen wird das Personal noch längere Zeit<br />

beschäftigen.<br />

Die notwendigen Vorarbeiten für die Einführung des<br />

ALEPH-Moduls Zeitschriftenverwaltung sind zu einem grossen<br />

Teil abgeschlossen. Die überwiegende Anzahl der in der<br />

Präsenzbibliothek aufgelegten Zeitschriften wurden bibliographisch<br />

im Katalog-Modul erfasst. Nach dem Wechsel zu<br />

Version 14.2 sollen über das Modul Zeitschriftenverwaltung<br />

die einzelnen Hefte der Periodika verwaltet werden. Unter<br />

anderem wird dabei im System die Erscheinungshäufigkeit<br />

der Zeitschriften angegeben <strong>und</strong> ihr Eingang verbucht. Bei<br />

Ausbleiben einer Ausgabe bietet das Modul die Möglichkeit,<br />

automatisch zu mahnen.<br />

Auch bei der Bearbeitung der Liechtenstein-Literatur<br />

galt das Hauptaugenmerk der Erfassung der Neuzugänge<br />

<strong>und</strong> der Datenkorrektur. Viele Dubletten konnten gelöscht<br />

<strong>und</strong> Bandaufnahmen aus dem früheren Ausleihsystem<br />

korrigiert werden. Die Erfassung des Altbestandes<br />

der Liechtensteinensia mit dem Bibliothekssystem ALEPH<br />

konnte weiter ausgebaut werden. Die gesamte Liechtenstein-Sammlung<br />

wird in absehbarer Zeit vollständig im<br />

EDV-Katalog verzeichnet sein. Im Berichtsjahr war es<br />

erstmals möglich, aus den Katalogdaten des Bibliothekssystems<br />

ALEPH mit Hilfe eines Editionsprogramms eine<br />

Bibliographie zu erstellen. So konnte die Landesbibliothek<br />

anlässlich ihres 40-jährigen Jubiläums eine Auswahlbibliographie<br />

herausgeben. Im Jahr 2002 werden voraussichtlich<br />

zwei Jahrgänge der Liechtensteinischen Bibliographie<br />

erscheinen, Jahrgang 26, 1999 <strong>und</strong> Jahrgang 27,<br />

2000.<br />

Anzahl katalogisierter Titel<br />

1999 2000 <strong>2001</strong><br />

Freihandbereich<br />

Sachbücher 661 1 931 2 083<br />

Zeitschriften 212<br />

Romane 409 595 670<br />

Kultur<br />

Kinder- <strong>und</strong> Jugendbücher 596 489 585<br />

Videokassetten 266 364 341<br />

CD-ROMs 63 202 322<br />

Hörbücher - 327 544<br />

Präsenzbibliothek 48 * 30<br />

Aussenmagazin Pflugstrasse 262 * 723<br />

Liechtensteinensia 657 556 1 663<br />

Depotbibliotheken<br />

Landes-Lehrer-Bibliothek 14 193 92<br />

Bibliothek Sportbeirat - - -<br />

Bibliothek Liechtensteiner Alpenverein - - -<br />

Bibliothek Fischereiverein Liechtenstein - - -<br />

PEN-Archiv - - -<br />

Bibliothek der Stiftung zur Förderung<br />

Körperbehinderter Hochbegabter - - -<br />

Fremdbestände<br />

Landesmuseum - - 19<br />

Landesarchiv 7 - 11<br />

Landgericht 90 180 133<br />

Historischer Verein - - 209<br />

Archäologie - 3 -<br />

Amt für Volkswirtschaft - 15 39<br />

<strong>Regierung</strong>sbibliothek 154<br />

Total neu erstellte Titelaufnahmen 3 073 4 922 7 830<br />

Total Zonenanfügungen, -korrekturen,<br />

Reihenaufnahmen, Verweise 4 101 26 822 36 337<br />

Total bearbeiteter Titel 7 174 31 744 44 167<br />

* statistisch nicht gesondert erfasst; unter Sachbereiche<br />

gezählt.<br />

Beziehungen zu Schulen <strong>und</strong> kulturellen<br />

Institutionen<br />

Insgesamt 13 Schulklassen aus Liechtenstein <strong>und</strong> dem St.<br />

Galler Rheintal nahmen an Führungen durch die Landesbibliothek<br />

teil <strong>und</strong> lernten die vielfältigen Angebote kennen.<br />

Das Kulturressort der <strong>Regierung</strong> veranstaltete im Juni ein<br />

Treffen der Gesprächsr<strong>und</strong>e Kultur zwischen den Vertreterinnen<br />

<strong>und</strong> Vertretern der liechtensteinischen Kulturinstitutionen.<br />

Neben dem Informationsaustausch war die Schaffung<br />

einer Stelle für Kulturpädagogik zentrales Thema dieses<br />

Treffens.<br />

Schul- <strong>und</strong> Gemeindebibliotheken<br />

Die Anzahl der ausgeliehenen Titel aus Schul- <strong>und</strong> Gemeindebibliotheken<br />

stieg nicht so stark wie im Vorjahr. Total<br />

wurden 37 734 Medien ausgeliehen. Die Schul- <strong>und</strong><br />

Gemeindebibliothek Balzers bezog Ende Oktober ihre<br />

neuen Räumlichkeiten im Neubau der Primarschule.<br />

Bedingt durch die Übersiedlung musste die Bibliothek einige<br />

Zeit geschlossen bleiben.<br />

Nach intensiven Schulungen in Katalogisierung <strong>und</strong> Exemplardatenverwaltung<br />

starteten die Schul- <strong>und</strong> Gemeindebibliotheken<br />

Balzers, Eschen <strong>und</strong> Ruggell sowie die Schulbibliothek<br />

Schellenberg mit der Erfassung ihrer Medien im<br />

Bibliotheksprogramm ALEPH. Bei monatlichen Treffen in der<br />

Landesbibliothek wurden Katalogisierungs- <strong>und</strong> Exemplarfragen<br />

geklärt <strong>und</strong> weiterführende Schulungen abgehalten.<br />

Zudem wurden Gr<strong>und</strong>gedanken für einen Biblio-<br />

143


144<br />

Kultur<br />

theksverb<strong>und</strong> mit gemeinsamem Bibliotheksausweis diskutiert.<br />

Bibliotheksverb<strong>und</strong> Liechtenstein<br />

Der Liechtensteiner Bibliotheksverb<strong>und</strong> wird immer konkreter.<br />

Für einige Zweigbibliotheken wurden die Neuzugänge<br />

erfasst. Durch halbtägige Schulungen wurde in<br />

zwei Amtsbibliotheken den für die Bibliothek zuständigen<br />

Personen die Möglichkeit gegeben, an Katalogdaten<br />

von bereits im Katalog-Modul erfassten Beständen selbständig<br />

Exemplare anzuhängen. Erste Datenanalysen<br />

wurden für die bereits elektronisch erfassten Bestände<br />

der Schul- <strong>und</strong> Gemeindebibliothek von Eschen, dem<br />

Liechtensteinischen Gymnasium <strong>und</strong> der Bibliothek der<br />

Archäologie erstellt, die Katalogdaten sollen im Sommer<br />

kommenden Jahres in die bibliographische Datei von<br />

ALEPH aufgenommen werden.<br />

Ausleihstatistik Schul- <strong>und</strong> Gemeindebibliotheken<br />

1999 2000 <strong>2001</strong><br />

Schul- <strong>und</strong> Gemeindebibliothek<br />

Balzers (eröffnet 1978) 7 002 8 722 7 838<br />

Gemeindebibliothek Mauren<br />

(eröffnet 1981) 3 981 3 468 3 390<br />

Bibliothek Schulzentrum Eschen:<br />

Schulbibliothek (eröffnet 1982) 1 433 1 803 1 420<br />

Bücher 1 302 1563 1337<br />

Kassetten/CDs 131 240 83<br />

Gemeindebibliothek<br />

(eröffnet 1983) 9 774 11 204 12 231<br />

Bücher 8 003 9 076 9 350<br />

Kassetten/Videos/CDs 1 771 2 128 2 881<br />

Bibliothek der weiterführenden<br />

Schulen Triesen (eröffnet 1986) 549 523 687<br />

Bibliothek Liechtensteinisches<br />

Gymnasium / Realschule Vaduz<br />

(neu strukturiert <strong>und</strong> eröffnet<br />

Herbst 1986) 6 914 7 257 8 124<br />

Schul- <strong>und</strong> Gemeindebibliothek<br />

Ruggell (seit 18. 1. 1996 öffentlich<br />

zugänglich) 2 725 3 932 4 044<br />

Total ausgeliehene Titel 32 378 36 909 37 734<br />

Kinder- <strong>und</strong> Jugendbibliothek<br />

Mehr als die Hälfte der eingeschriebenen Kinder <strong>und</strong><br />

Jugendlichen besuchten zumindest ein Mal im Jahr <strong>2001</strong><br />

die Landesbibliothek, das macht sie zur aktivsten Benutzergruppe.<br />

Auch weisen die in ihrer Abteilung bereitgestellten<br />

Medien sehr hohe Ausleihquoten auf. Die Ausleihzahlen<br />

konnten erneut leicht gesteigert werden.<br />

Für die Kinder- <strong>und</strong> Jugendbibliothek wurden insgesamt<br />

fast 23 000 Franken aufgewendet. Auch der von der<br />

Gemeinde Vaduz seit Jahren gewährte Beitrag wurde für<br />

diese Zwecke eingesetzt. Insgesamt wurden 582 neue<br />

Bücher, 72 Videos, 140 CD-ROMs <strong>und</strong> 96 Hörbücher<br />

angeschafft.<br />

Im Frühling <strong>2001</strong> veranstaltete Sibylle Marxer, Bibliothekarin<br />

der Landesbibliothek, als Teil ihrer Abschlussarbeit<br />

für den Fernkurs «Kinder- <strong>und</strong> Jugendliteratur» in Zusammenarbeit<br />

mit der 5. Klasse der Primarschule Aeule<br />

Vaduz eine kleine «Schreibwerkstatt». Jede Schülerin <strong>und</strong><br />

jeder Schüler durfte in einer Buchhandlung ein Buch aussuchen,<br />

musste dieses lesen <strong>und</strong> eine ausführliche<br />

Zusammenfassung mit persönlicher Stellungnahme dazu<br />

schreiben. Diese Rezensionen wurden im Rahmen einer<br />

kleinen Veranstaltung in der Cafeteria der Landesbibliothek<br />

von den Kindern vorgetragen. Ausserdem wurden<br />

die Texte auf der Homepage der Landesbibliothek veröffentlicht.<br />

Grossen Zuspruch erhielten die Veranstaltungen während<br />

der Bibliothekswoche zum 40-jährigen Bestehen der Landesbibliothek.<br />

Mehr als 100 Kinder kamen zur Lesenacht<br />

‚Schlaraffenland <strong>und</strong> über 150 Kinder schauten sich die<br />

Kasperletheater-Vorstellungen an. Ein «Adventsbaum»,<br />

der jeden Tag ein kleines Überraschungsgeschenk für Kinder<br />

oder Erwachsene bereit hielt, verbreitete auch im<br />

Berichtsjahr wieder vorweihnachtliche Stimmung.<br />

Elektronische Datenverarbeitung<br />

Das Bibliotheksprogramm ALEPH, seit 1. Dezember 1999<br />

in der Liechtensteinischen Landesbibliothek im produktiven<br />

Einsatz, stellt naturgemäss einen Hauptpfeiler der EDV<br />

in der Landesbibliothek dar. Nachdem es ein volles Kalenderjahr<br />

im Einsatz war, wurden umfangreiche Statistiken<br />

erstellt, die im letzten Jahresbericht erstmals veröffentlicht<br />

wurden.<br />

Im Berichtsjahr konnten auch einige EDV-unterstützte<br />

Arbeiten zur Verbesserung der Datenqualität in ALEPH<br />

durchgeführt werden. Aufgr<strong>und</strong> der schwierigen Datenübernahme<br />

aus verschiedenen Quellen <strong>und</strong> sich teilweise<br />

überschneidenden Mengen in das neue Bibliothekssystem<br />

ALEPH sind automatische <strong>und</strong> manuelle Korrekturarbeiten<br />

unumgänglich, um einen adäquaten Datenbestand zu<br />

erhalten. Dies ist wiederum Voraussetzung für erfolgreiche<br />

Recherche-Arbeiten im Bibliothekskatalog, sei es<br />

durch die Leserschaft oder das Personal.<br />

Ende <strong>2001</strong> konnte mit dem IDS (Informationsverb<strong>und</strong><br />

Deutschschweiz) ein Dienstleistungsvertrag abgeschlossen<br />

werden, der unter anderem Unterstützung durch den<br />

IDS bei Versionswechsel <strong>und</strong> Systemanpassungen beinhaltet.<br />

Ausserdem hat die Landesbibliothek das Recht,<br />

an Schulungen teilzunehmen. Die Landesbibliothek<br />

verpflichtet sich ihrerseits, die Katalogisierungsregeln<br />

<strong>und</strong> deren Anpassungen des IDS zu übernehmen <strong>und</strong><br />

einzuhalten. Katalogdaten dürfen gegenseitig kopiert<br />

werden.<br />

Das Interesse an der ALEPH-Installation ist bei den<br />

liechtensteinischen Schul- <strong>und</strong> Gemeindebibliotheken wie<br />

auch bei den Bibliotheken der Ämter der Landesverwaltung<br />

gross. Die Bibliothekarinnen der Schul- <strong>und</strong><br />

Gemeindebibliotheken von Balzers, Ruggell <strong>und</strong> Eschen<br />

sowie der Primarschulbibliothek Schellenberg <strong>und</strong> der<br />

Fachhochschule Liechtenstein konnten bereits mit der<br />

Katalogisierungsarbeit beginnen. Für die Amtsbibliotheken<br />

fehlte es an Fachpersonal, um den Bestand der Ämter<br />

im Bibliothekssystem ALEPH erfassen zu können, da diese<br />

Aufgabe vom Katalogisierungsaufwand her sehr anspruchsvoll<br />

ist.<br />

Für die Zweigbibliotheken wies der ALEPH-Katalog am<br />

Jahresende ca. 19 000 Exemplare nach. Sie verteilen sich<br />

auf die einzelnen Bibliotheken wie folgt:<br />

Landesarchiv 1 596<br />

Landgericht 2 656<br />

Amt für Volkswirtschaft 227<br />

Hochbauamt / Archäologie 1 970<br />

Steuerverwaltung 121<br />

Landesmuseum 2 059<br />

<strong>Regierung</strong>sbibliothek 1 864


Stiftung Rheinberger 1 223<br />

Historischer Verein 2 728<br />

Schul- <strong>und</strong> Gemeindebibliothek Balzers 1 613<br />

Schulbibliothek Ruggell 1 511<br />

Schulbibliothek Schellenberg 937<br />

Schul- <strong>und</strong> Gemeindebibliothek Eschen 97<br />

Fachhochschule Liechtenstein 313<br />

Total 18 915<br />

Patentbibliothek<br />

Am 19. Juni wurde eine von liechtensteinischen Patentanwälten<br />

gut besuchte Präsentation durchgeführt. Herr Kubot<br />

vom Europäischen Patentamt zeigte die Möglichkeiten des<br />

neuen Angebotes «epoline», welches die Anmeldung von<br />

Patenten über Internet ermöglicht. Die anwesenden Patentspezialisten<br />

nutzten anschliessend die Gelegenheit für eine<br />

angeregte Diskussion.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der neuen, zum Teil kostenlosen Zugriffsmöglichkeit<br />

über das Internet ging die Zahl der Recherchen in den<br />

CD-ROM-Datenbanken der Landesbibliothek zurück. Es<br />

wurden 93 Recherchen in den Datenbanken Espace A,<br />

Espace B, Espace CH, Espace World <strong>und</strong> US PATENT durchgeführt.<br />

Werkstatt, Kulturgüterschutz,<br />

Restauration<br />

Aus den Beständen des Kulturgüterschutzes liess die Landesbibliothek<br />

18 beschädigte oder gefährdete Stücke, vor<br />

allem Landkarten <strong>und</strong> Bücher, fachgerecht restaurieren.<br />

Die im Aussendepot Pflugstrasse gelagerte Graphiksammlung<br />

wurde gesichtet <strong>und</strong> die bisherigen weniger geeigneten<br />

Behältnisse wurden durch Umschläge <strong>und</strong> Mappen aus<br />

alterungsbeständigen Materialien ersetzt.<br />

Im Jahr 2002 sollen die vom Papierzerfall bedrohten liechtensteinischen<br />

Druckschriften (ab etwa 1850) in einer Massenentsäuerungsanlage<br />

behandelt werden. Mit der in Wimmis<br />

errichteten Anlage zur Massenentsäuerung wurde Kontakt<br />

aufgenommen <strong>und</strong> der Auftrag für die Entsäuerung<br />

von einem Teil des Bestandes in die Wege geleitet.<br />

Die anfallenden Buchbindearbeiten mussten ausser Haus<br />

gegeben werden, auch konnten nur wenige einfache<br />

Bucheinbände in der Werkstatt hergestellt werden, da sich<br />

die Mitarbeiterin der Werkstatt leider seit Februar <strong>2001</strong> im<br />

Krankenstand befindet.<br />

Werkstattarbeiten<br />

1999 2000 <strong>2001</strong><br />

einfache Bucheinbände<br />

(Klebebindung, Blockheftung) 67 26 0<br />

reparierte Bücher 1 017 552 111<br />

Klarsichtfolien an Bucheinbände<br />

inkl. Ausrüstung, Buchprägung<br />

<strong>und</strong> -signierung 3 162 4 538 3 096<br />

Ausrüstung, Prägung,<br />

Signierung <strong>und</strong> Buchsicherung<br />

ohne Einbinden 7 146 7 513 8 178<br />

versandte Paketeinheiten 818 445 335<br />

Buchbindearbeiten ausser Haus 149 291 303<br />

Kultur<br />

Personal<br />

Am 5. April <strong>2001</strong> wurde Landesbibliothekar Dr. Alois<br />

Ospelt zum <strong>Regierung</strong>srat ernannt <strong>und</strong> legte daher nach<br />

fast 27 Jahren Amtstätigkeit seine Funktion als Leiter der<br />

Landesbibliothek nieder. Die interimistische Leitung bis zur<br />

Wiederbesetzung der vakanten Stelle wurde für den<br />

bibliothekarischen <strong>und</strong> personellen Bereich Barbara Vogt,<br />

für den finanziellen Bereich Meinrad Büchel übertragen.<br />

Im <strong>Landtag</strong> wurde im Stellenplan eine Anhebung der Stellenzahl<br />

für die Bibliotheksleitung um 0,5 Stellen beantragt<br />

<strong>und</strong> mit Sitzung vom 14. - 16. November <strong>2001</strong> beschlossen.<br />

Die Neubesetzung der Stelle der Bibliotheksleitung<br />

wurde von der Landesverwaltung im Dezember <strong>2001</strong> als<br />

Vollstelle öffentlich ausgeschrieben. Eingabeschluss für<br />

Stellenbewerbungen wurde auf 11. Januar 2002 festgelegt.<br />

Zur Entlastung der mit der Bibliotheksleitung<br />

betrauten Personen wurden die Sollarbeitszeiten für das<br />

Sekretariat (20 %) <strong>und</strong> für zwei Bibliothekarinnen (30 %)<br />

temporär angehoben.<br />

Auch in diesem Jahr wurde ein von der <strong>Regierung</strong> bewilligter<br />

Amtsanlass mit fachspezifischem Programm durchgeführt.<br />

Am 17. September <strong>2001</strong> besichtigten die Mitarbeiterinnen<br />

<strong>und</strong> Mitarbeiter der Landesbibliothek die Stiftsbibliothek<br />

Einsiedeln <strong>und</strong> erhielten Einblick in 1000 Jahre Bibliotheksgeschichte<br />

<strong>und</strong> Buchkultur.<br />

1999 bot die Landesbibliothek erstmals eine dreijährige<br />

Lehrstelle für den Beruf «Informations- <strong>und</strong> Dokumentationsassistent/-assistentin»<br />

an. Melanie Schreiber erhielt als<br />

erster Lehrling die Möglichkeit, in Liechtenstein die Ausbildung<br />

zu diesem Beruf zu absolvieren. Im August 2000<br />

wurde eine weitere I+D-Lehrstelle mit Karin Batliner <strong>und</strong> im<br />

August <strong>2001</strong> mit Stefan Gassner besetzt. Im September<br />

wurde eine weitere I+D-Lehrstelle ausgeschrieben, die<br />

Christopher Noser Anfang August 2002 antreten wird.<br />

Barbara Vogt, für die Ausbildung verantwortlich, nahm an<br />

den von den schweizerischen Fachverbänden organisierten<br />

Lehrmeistertreffen teil. An ihnen wurden Fragen zur praktischen<br />

<strong>und</strong> schulischen Ausbildung behandelt <strong>und</strong> die<br />

Zusammenarbeit unter den Lehrbetrieben gefördert.<br />

In der Werkstatt erledigt seit 1. April <strong>2001</strong> eine Aushilfskraft<br />

die Einbinde- <strong>und</strong> Signierarbeiten, da sich die Stelleninhaberin<br />

im Krankenstand befindet. Eine weitere temporäre<br />

Aushilfskraft wurde für die CD-ROM-Bearbeitung <strong>und</strong> für<br />

Umsignier-Arbeiten eingestellt.<br />

Im Rahmen ihrer schulischen Ausbildung verbrachten vier<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler einen Schnuppertag in der Landesbibliothek.<br />

Sie konnten sich über die Lehre im Informations-<br />

<strong>und</strong> Dokumentationswesen informieren <strong>und</strong> bekamen<br />

einen Einblick in die verschiedenen Arbeits- <strong>und</strong> Aufgabenbereiche<br />

einer Bibliothek.<br />

Während den Ferien fanden vier Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler<br />

<strong>und</strong> zwei Studentinnen für einige Wochen eine Beschäftigung<br />

als Ferialpraktikanten. Sie halfen mit beim Bearbeiten<br />

der Medien <strong>und</strong> bei der Katalogdatenbereinigung.<br />

Anschaffungen<br />

Im Jahr <strong>2001</strong> verfügte die Landesbibliothek wie im Vorjahr<br />

über einen staatlichen Kredit von 275 000 Franken zum<br />

Ankauf von Medien. Aufgr<strong>und</strong> der hohen Ausleihquote im<br />

Jahr 2000 wurden zusätzliche Mittel vor allem für den Ausbau<br />

des audiovisuellen <strong>und</strong> des digitalen Medienbestandes<br />

eingesetzt.<br />

Dank Spenden <strong>und</strong> eigenen Betriebseinnahmen konnten<br />

weitere Ankäufe, zumeist antiquarische <strong>und</strong> bibliophile<br />

145


146<br />

Kultur<br />

Werke, getätigt werden. Die Liechtenstein-Sammlung<br />

wurde um einige antiquarische Bücher sowie moderne Graphiken<br />

von Roberto Altmann erweitert. Zusätzlich war es<br />

der Landesbibliothek möglich, zwei Aquarelle von Louis<br />

Jäger zum Thema Buch zu erwerben: «Das Buch» (gerahmt)<br />

aus dem Jahr 1983 <strong>und</strong> «Studie zum Buch» (ohne Rahmen)<br />

aus dem Jahr 1993. Angekauft wurde auch ein Faksimile<br />

«Das Buch von Lindisfarne», Edition mit Ledereinband, ein<br />

Zeugnis der Buchkunst aus dem 9. Jahrh<strong>und</strong>ert. Das «Buch<br />

von Lindisfarne» entstammt wie das «Book of Kells» der<br />

irisch-keltischen Kultur <strong>und</strong> ist wegen der Verschmelzung<br />

römischer <strong>und</strong> keltischer Kunst von besonderer Bedeutung.<br />

Als Lieferungstermin ist Winter 2002/2003 vorgesehen.<br />

Der Bestand an audiovisuellen Medien wurde durch die<br />

Anschaffung von beinahe 200 DVD-Videos erweitert. Das<br />

Hörbuchangebot wurde stetig vergrössert <strong>und</strong> durch den<br />

Ankauf von englischsprachigen Hörbüchern ausgebaut.<br />

Verteilung der Mittel für Medienanschaffung<br />

Geb<strong>und</strong>ene Mittel total CHF 99 262.42<br />

Zeitschriften, Lieferungs- <strong>und</strong> Fortsetzungswerke,<br />

laufende Serien <strong>und</strong> Werkausgaben CHF 73 466.20<br />

CD-ROM-Produkte (zur Fortsetzung) CHF 25 796.22<br />

Freie Mittel total CHF 232 488.59<br />

Bücher (ausser Sonderanschaffungen) CHF 116 402.75<br />

Audiovisuelle Medien CHF 17 744.38<br />

CD-ROM-Werke (einmalig, abgeschlossen) CHF 13 518.16<br />

CDs, Tonkassetten CHF 10 977.35<br />

Mikrofilmreproduktionen CHF 16 686.09<br />

Sonderanschaffungen (Antiquariat,<br />

Bibliophiles, grössere Werke) CHF 43 451.06<br />

Europabibliothek (nur freie Mittel) CHF 13 708.80<br />

Total Anschaffungen CHF 331 751.01<br />

Grössere Erwerbungen <strong>2001</strong><br />

Alte Bücher<br />

Imhof, Jakob Wilhelm. - Jacobi Wilhelmi Imhofii Notitia<br />

Sacri Romani Germanici Imperii procerum tam ecclesiasticorum<br />

quam secularium historico-heraldico-genealogica ...<br />

- Tubingæ [=Tübingen] : Sumtibus Johannis Georgii Cottæ,<br />

Anno 1732-1734<br />

Lirer, Thomas. - Thome Lirers von Ranckweil Alte Schwäbische<br />

Geschichten samt Chronick eines ungenandten Authoris von<br />

Päpsten/teutschen Kaysern <strong>und</strong> Königen ... biss aufs jahr 1462<br />

/ mit angehängten Anmerckungen von Wegelin Burgermeister.<br />

- Lindau : in Verlag Jacob Otto Buchhändlers, 1761<br />

Klinggräff, H. - Bilder aus der österreichischen Rheinprovinz<br />

/ von H. Klinggräff. - Wien : Hartleben, 1878<br />

H. Klinggräff Pseudonym von Alfred Meissner<br />

Rheinberger, David. - Landesk<strong>und</strong>e des Fürstenthums Liechtenstein<br />

: zum Gebrauche der liechtensteinischen Elementarschulen<br />

/ D. Rheinberger. - [Vaduz] : [s.n.], 1876, Innsbruck,<br />

Wagner<br />

Troppau <strong>und</strong> Jägerndorf, Eleonora Maria Rosalia zu.<br />

- Freywillig=auffgesprungener Granat=Apffel, Dess<br />

Christlichen Samaritans, Oder: Auss Christlicher Lieb dess<br />

Nächsten eröffnete Gehaimbnuss Viler vortrefflichen,<br />

sonders bewährten Mitteln <strong>und</strong> W<strong>und</strong>er=heylsamen Artzneyen<br />

... Welche ... Von ... Eleonora, Maria, Rosalia, ... zu<br />

Troppau, <strong>und</strong> Jägerndorff ... Zusammengetragen ... -<br />

Wienn in Oesterreich : druckts <strong>und</strong> verlegts Leopold Voigt,<br />

1704<br />

Umlauft, Friedrich. - Das Fürstenthum Liechtenstein / geographisch,<br />

historisch, touristisch geschild. von Friedrich<br />

Umlauft. - Wien : Hartleben, 1891<br />

Moderne Graphik<br />

Altmann, Roberto. - [Lieux de l imaginaire III] [Bildmaterial] :<br />

Clairegoutte 7.9.<strong>2001</strong> / [R. Altmann]. - [Vaduz] : [Apëiros],<br />

[<strong>2001</strong>]<br />

Serigraphie ; 68x111 cm, Blattmasse 76x119 cm<br />

Auflage: 73 vom Künstler nummerierte <strong>und</strong> signierte Exemplare<br />

Altmann, Roberto. - Vaduz - September 92 [Bildmaterial] /<br />

R. Altmann. - [Vaduz] : [Apëiros], 1992<br />

Serigraphie ; 71x112 cm, Blattmasse 80x120 cm<br />

Auflage: 150 vom Künstler nummerierte <strong>und</strong> signierte<br />

Exemplare<br />

Jäger, Louis. - Das Buch [Bildmaterial] / von Louis Jäger. -<br />

[Vaduz] : [im Selbstverlag], 1983<br />

Aquarell; 41x33 cm<br />

Jäger, Louis. - Studie zum Buch [Bildmaterial] / von Louis<br />

Jäger. - [Vaduz] : [Louis Jäger], 1993<br />

Aquarell ; 32x41 cm<br />

Rheintal Gesamtpanorama [Bildmaterial]. - [Vaduz] : [HP<br />

Gassner], [1992]<br />

Druckgraphik<br />

Neuere Werke<br />

Nationalgalerie. Giacometti : [Gedicht von Hans Jörg Rheinberger].<br />

- Frankfurt a.M. : Alpha Presse, <strong>2001</strong>. - 3 Bde<br />

Kompaktlexikon der Biologie : in drei Bänden. - Heidelberg :<br />

Spektrum Akademischer Verlag, <strong>2001</strong>-2002. - 3 Bde<br />

Lexikon der Ernährung : in drei Bänden. - Heidelberg : Spektrum<br />

Akademischer Verlag, <strong>2001</strong> ‡. - 3 Bde<br />

Lexikon der Geographie. - Heidelberg : Spektrum Akademischer<br />

Verlag, <strong>2001</strong>-2002. - 4 Bde<br />

Internationale Zeitungsbestände in Deutschen Bibliotheken<br />

/ hrsg. von der Staatsbibliothek zu Berlin - Preussischer Kulturbesitz.<br />

- 3. Ausgabe. - Berlin : Staatsbibliothek zu Berlin,<br />

<strong>2001</strong>. - 2 Bde<br />

Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender : bio-bibliographisches<br />

Verzeichnis deutschsprachiger Wissenschaftler der<br />

Gegenwart / Red.: Katrin Hofmann. - 18. Ausgabe. - München<br />

: Saur, <strong>2001</strong>. - 3 Teilbde<br />

Edith Stein Gesamtausgabe / hrsg. im Auftrag des Internationalen<br />

Edith Stein Instituts Würzburg von Michael Linssen.<br />

- Freiburg [Deutschland] : Herder, 2000 ‡. - 24 Bde<br />

Martin Buber Werkausgabe / bearb., eingel. <strong>und</strong> komm.<br />

von Martin Treml. - Gütersloh : Gütersloher Verlagshaus,<br />

<strong>2001</strong> ‡. - 22 Bde<br />

CD-ROM-Werke<br />

Kompaktlexikon der Biologie auf CD-ROM. - Heidelberg :<br />

Spektrum Akademischer Verlag, <strong>2001</strong>-2002. - 3 CD-ROMs<br />

Lexikon der Ernährung auf CD-ROM. - Heidelberg : Spektrum<br />

Akademischer Verlag, <strong>2001</strong> ‡. - 3 CD-ROMs


Lexikon der Geographie auf CD-ROM. - Heidelberg : Spektrum<br />

Akademischer Verlag, <strong>2001</strong>-2002. - 3 CD-ROMs<br />

Der Brockhaus multimedial : Premium Vollversion / Hrsg.:<br />

Bibliographisches Institut Mannheim. - Mannheim : Bibliographisches<br />

Institut, <strong>2001</strong>. - 6 CD-ROMs<br />

Der Brockhaus mulitmedial : Update / / Hrsg.: Bibliographisches<br />

Institut Mannheim. - Mannheim : Bibliographisches<br />

Institut. - 4 CD-ROMs<br />

Ab 2002 zur Fortsetzung<br />

Normdaten - CD-ROM : Gemeinsame Körperschaftsdatei<br />

(GKD), Personennamendatei (PND), Schlagwortnormdatei<br />

(SWD) / Hrsg.: Die Deutsche Bibliothek. - Frankfurt a.M. :<br />

Die Deutsche Bibliothek. - Ausgabe Juli <strong>2001</strong> <strong>und</strong> Ausgabe<br />

Januar 2002. - 2 CD-ROMs<br />

Spenden <strong>und</strong> Beiträge<br />

Auch im Jahr <strong>2001</strong> erhielt die Landesbibliothek vielseitige<br />

Unterstützung durch Buchgeschenke <strong>und</strong> Geldspenden.<br />

Dafür sei an dieser Stelle recht herzlich gedankt.<br />

Die Stiftung Fürstlicher Kommerzienrat Guido Feger übergab<br />

der Landesbibliothek wie schon seit Jahren eine Spende<br />

von 12 000 Franken. Diese Mittel ermöglichten auch im<br />

Berichtsjahr die Anschaffung von bibliophilen <strong>und</strong> antiquarischen<br />

Werken.<br />

Die Gemeinden überwiesen folgende Jahresbeiträge:<br />

Balzers CHF 1 000.00<br />

Triesen CHF 1 000.00<br />

Triesenberg CHF 800.00<br />

Vaduz CHF 5 000.00<br />

Schaan CHF 1 000.00<br />

Planken CHF 300.00<br />

Eschen CHF 800.00<br />

Mauren CHF 1 000.00<br />

Gamprin CHF 500.00<br />

Schellenberg CHF 500.00<br />

Ruggell CHF 500.00<br />

Total Gemeindebeiträge CHF 12 400.00<br />

Grössere Buchgeschenke machten folgende Personen:<br />

Fürstl. Rat Robert Allgäuer Vaduz<br />

Walter Beck Triesenberg<br />

Henriette Berczely Vaduz<br />

Georg Biedermann Vaduz<br />

Klaus Biedermann Vaduz<br />

Leo Büchel Schellenberg<br />

Ijnge von Essen Triesen<br />

Marie-Luise von Falz-Fein Triesen<br />

Hanni Frick Schaan<br />

Dr. Mario Frick Balzers<br />

Michael Gattenhof Triesen<br />

Nachlass Dolly Gross Triesen<br />

Hermann Hassler Schellenberg<br />

Hansjakob Hilti Schaan<br />

Annelies Hilti Schaan<br />

Edwin Janser Sargans<br />

Elisabeth Kuster Schaan<br />

Beatrice Lampert Ruggell<br />

Thomas Lorez Mauren<br />

Marianne Manz Triesen<br />

Manfred Merdian Nendeln<br />

Kathleen O Day Balzers<br />

Dr. Helmuth Rohlfing Vaduz<br />

Rita Rheinberger Vaduz<br />

Dr. Emil Schaedler Vaduz<br />

Alice Seger Vaduz<br />

Hubert Selhofer Schaan<br />

Nachlass Marianne Steegmann Vaduz<br />

Margrit Stucky Sargans<br />

Marion Walther Buchs<br />

Dr. Andrea Willi Balzers<br />

Valerie W<strong>und</strong>erlin Mauren<br />

Sekretariat S.D. Fürst Hans Adam<br />

von <strong>und</strong> zu Liechtenstein Vaduz<br />

Amt für Auswärtige Angelegenheiten Vaduz<br />

Liecht. Leichtathletikverband,<br />

Duschinski Georg Vaduz<br />

Kultur<br />

Zuwachszahlen <strong>2001</strong><br />

Der gegenüber dem Vorjahr erhöhte Zuwachs begründet<br />

sich vor allem in dem fast auf das Dreifache angestiegenen<br />

Erwerb von Liechtensteinensia.<br />

Durch Abgänge reduzierte sich der Bibliotheksbestand im<br />

Berichtsjahr um insgesamt 2 474 Einheiten. 2 209 Medien<br />

wurden ausgeschieden, 265 Medien gingen bei der Ausleihe<br />

verloren.<br />

Zuwachs an Medien<br />

Kauf Geschenk Tausch Belegexemplar<br />

Total<br />

Freihandbibliothek <strong>und</strong><br />

Magazine<br />

Bücher 2 419 640 34 - 3 093<br />

Videokassetten 353 - - 1 353<br />

CD-ROMs 243 - - 1 244<br />

Hörbücher 341 - - 4 345<br />

Bilder 10 - - 1 11<br />

Landkarten 23 - - 6 29<br />

Liechtensteinensia 353 130 377 860<br />

Lesesaal<br />

Depotbibliotheken<br />

184 4 5 193<br />

Landes-Lehrer-Bibliothek 92 92<br />

PEN-Archiv 2 2<br />

Bibliothek des Sportbeirates 2 2<br />

Total 4 020 776 34 395 5 225<br />

Vorjahr 3 221 991 129 146 4 487<br />

Benutzung<br />

Das Publikum nutzte das vielfältige <strong>und</strong> verschiedenartige<br />

Angebot der Landesbibliothek rege. Das Besucherzählwerk<br />

am Eingang erfasste im Berichtsjahr 207 754 ein<strong>und</strong><br />

ausgehende Personen (Vorjahr: 198 670). Sowohl die<br />

Ausleihe als auch die Nutzung der verschiedenen K<strong>und</strong>endienste<br />

haben im Vergleich zum Vorjahr erneut zugenommen.<br />

Über 99 205 Ausleihen aus eigenen Bibliotheksbeständen<br />

wurden registriert. Der Grossteil der entlehnten<br />

147


148<br />

Kultur<br />

Medien, r<strong>und</strong> 64 %, waren Bücher, 36 % Videos, CDs<br />

<strong>und</strong> CD-ROMs.<br />

Das Bibliothekssystem ALEPH wurde von der K<strong>und</strong>schaft<br />

gut aufgenommen. Die einfachen Recherchemöglichkeiten<br />

<strong>und</strong> die übersichtlichen Standorthinweise unterstützten<br />

die Benutzerinnen <strong>und</strong> Benutzer. Da auch ersichtlich<br />

ist, ob ein Medium ausgeliehen ist, wird die Möglichkeit<br />

des Vormerkens von Medien von den K<strong>und</strong>en rege<br />

genutzt. Bei der Einschreibung hat die K<strong>und</strong>schaft die<br />

Möglichkeit, ihre E-Mail-Adresse anzugeben. Sie erhalten<br />

dadurch Benachrichtigungen aus der Bibliothek auf elektronischem<br />

Weg.<br />

Eingeschriebene Leserinnen <strong>und</strong> Leser nach Wohnort<br />

Benutzerinnen/ Einwohnerzahl Anteil<br />

Benutzer (31. 12. 2000) Bibliotheksbenutzerschaft<br />

%<br />

Liechtenstein<br />

Balzers 1 259 4 233 29,74 %<br />

Triesen 1 440 4 381 32,87 %<br />

Triesenberg 786 2 556 30,75 %<br />

Vaduz 2 048 4 927 41,57 %<br />

Schaan 1 886 5 454 34,58 %<br />

Planken 129 355 36,34 %<br />

Eschen/Nendeln 779 3 791 20,55 %<br />

Mauren/Schaanwald 805 3 288 24,48 %<br />

Gamprin/Bendern 336 1 159 28,99 %<br />

Schellenberg 220 975 22,56 %<br />

Ruggell 490 1 744 28,10 %<br />

Liechtenstein total 10 178 32 863 30.97 %<br />

Schweiz 4 104<br />

Österreich 273<br />

übriges Ausland 23<br />

Ausland total 4 400<br />

Total 14 578<br />

Verteilung der eingeschriebenen Benutzerschaft<br />

nach Altersgruppen<br />

Anzahl (Vorjahr) Veränderung Anteil an<br />

Benutzerschaft<br />

1- bis 4-jährig 5 (2) + 150 % 0,03 %<br />

5- bis 10-jährig 230 (251) - 8,4 % 1,58 %<br />

11- bis 15-jährig 1 088 (1 072) + 1,5 % 7,46 %<br />

16- bis 20-jährig 1 931 (2 034) - 5,1 % 13,25 %<br />

21- bis 30-jährig 4 558 (4 230) + 7,8 % 31,27 %<br />

31- bis 40-jährig 3 131 (2 838) + 10,3 % 21,48 %<br />

41- bis 50-jährig 2 084 (1 868) + 11,6 % 14,30 %<br />

51- bis 60-jährig 995 (885) + 12,4 % 6,83 %<br />

61- bis 70-jährig 326 (270) + 20,7 % 2,24 %<br />

über 70-jährig 228 (210) + 8,6 % 1,56 %<br />

Interbibliothekarischer <strong>und</strong> internationaler<br />

Leihverkehr<br />

1999 2000 <strong>2001</strong><br />

Vermittelte Einheiten<br />

aus der Schweiz:<br />

Bücher <strong>und</strong> Zeitschriften 1767 493 453<br />

Fotokopien, Mikrofiches, -filme 436 196 155<br />

aus dem übrigen Ausland:<br />

Bücher <strong>und</strong> Zeitschriften 63 76 45<br />

Fotokopien, Mikrofiches, -filme 52 92 158<br />

1 318 857 811<br />

Ausleihe aus eigenen Beständen<br />

(Bücher, Kopien, Mikrofilme)<br />

in die Schweiz 733 183 63<br />

ins übrige Ausland 78 57 39<br />

811 240 102<br />

Interbibliothekarische Ausleihe<br />

total 2 129 1 097 913<br />

Bestellungen ohne Erfolg<br />

in der Schweiz 323 181 99<br />

im übrigen Ausland 11 35 22<br />

334 216 121<br />

Auch <strong>2001</strong> hat die Anzahl der Bestellungen weiter abgenommen.<br />

Die höheren Gebühren, die von den gebenden<br />

Bibliotheken gefordert werden, sind wohl ein Gr<strong>und</strong> dafür.<br />

Seit einiger Zeit bieten vor allem die grossen Bibliotheksverbünde<br />

vermehrt Direktversand der gewünschten Medien<br />

zwischen gebender Bibliothek <strong>und</strong> dem K<strong>und</strong>en. Dadurch<br />

entfällt für den Benutzer, die Benutzerin das Bestellen über<br />

den interbibliothekarischen Leihverkehr.<br />

Landes-Lehrer-Bibliothek<br />

In ihrer Sitzung vom 6. November <strong>2001</strong> entschied die Kommission<br />

für die Landes-Lehrer-Bibliothek über Neuanschaffungen<br />

vor allem zu den Themen Pädagogik, Geschichte<br />

der Pädagogik <strong>und</strong> Psychologie. Es gab personelle Veränderungen:<br />

Viktor Gschwenter trat die Nachfolge des ausgeschiedenen<br />

Kommissionsmitglieds Mario Hasler an. Die<br />

Tätigkeit von Mario Hasler wurde vom Präsidenten verdankt.<br />

Die Kommissionsmitglieder besichtigten das in der<br />

Präsenzbibliothek im Dachgeschoss der Landesbibliothek<br />

aufgelegte Zeitschriftenangebot.<br />

Aus den Geldern des staatlichen Anschaffungskredits von 3<br />

997 Franken wurden 92 Bücher, 3 Lieferungen zur Fortsetzung<br />

<strong>und</strong> 3 Zeitschriftenabonnements bezahlt.<br />

Depotbibliotheken<br />

Die Depotbibliotheken erfuhren im Berichtsjahr keine nennenswerte<br />

Ergänzung.<br />

Zuwachs <strong>und</strong> Ausleihe Depotbibliotheken <strong>2001</strong><br />

Medienzuwachs Ausleihe<br />

Bibliothek des Sportbeirats 2 217<br />

Bibliothek des Fischerei-Vereins Liechtenstein 0 21<br />

Bibliothek des Liechtensteiner Alpenvereins 0 0<br />

PEN-Archiv 2 13<br />

Stiftung zur Förderung Körperbehinderter<br />

Hochbegabter 0 1<br />

*) Ausleihe statistisch nicht separat erfasst; unter Sachliteratur<br />

gezählt


Anhang<br />

Ausleihstatistik<br />

1999 *) 2000 <strong>2001</strong> <strong>2001</strong><br />

Anteil %<br />

Freihandbereich<br />

Erwachsene<br />

Sachbücher 11 241 14 515 15 447 17,37%<br />

Liechtensteinensia 368 525 0,59%<br />

Deutschsprachige<br />

Literatur 8 175 8 156 9 232 10,38%<br />

Französische Literatur 210 237 225 0,25%<br />

Englische Literatur 461 540 718 0,81%<br />

Italienische Literatur 33 30 49 0,06%<br />

Taschenbücher 1 989 2 346 2 348 2,64%<br />

Nonbooks (Videos,<br />

CDs, CD-ROMs) 34 286 22 577 25 290 28,43%<br />

4 087*)<br />

Kinder, Jugend<br />

Sachbücher <strong>und</strong><br />

Belletristik 23 459 23 111 23 643 26,58%<br />

Nonbooks (Videos,<br />

CDs, CD-ROMs) 8 755 9 988 11,23%<br />

Total Freihandbereich 83 941 80 635 87 465 98,32%<br />

Magazine<br />

Aussendepot 1 641 502 637 0,72%<br />

Magazin im Haus<br />

(Liechtensteinensia) 1 009 845 851 0,96%<br />

156*)<br />

Total Magazine 2 806 1 347 1 488 1,68%<br />

Total ausgeliehene<br />

Medien aus eigenen<br />

Beständen 87 649 81 982 88 953 100%<br />

Total Fristverlängerungen<br />

für ausgeliehene Medien<br />

aus eigenen Beständen 9 976 10 028<br />

Total Ausleihvorgänge **) 87 649 91 958 98 981<br />

Ausleihvorgänge pro Tag<br />

inklusive gebende Fernleihe 372 377 407<br />

*) Infolge Umstellung auf das neue Bibliothekssystem «Aleph»<br />

per 1.12.1999 konnten die Untergruppen im Monat Dezember<br />

nicht einzeln statistisch erfasst werden. Die Ausleihzahlen der<br />

Untergruppen enthalten den Zeitraum 1.1. bis 30.11.1999<br />

Die Ausleihzahlen der Hauptgruppen im Monat Dezember sind<br />

separat vor dem Jahrestotal aufgeführt.<br />

**) Das alte Ausleihsystem zählte eine Fristverlängerung als erneute<br />

Ausleihe. Die Ausleihe in den Lesesaal wurde statistisch nicht<br />

erfasst<br />

Interbibliothekarischer Leihverkehr<br />

1999 2000 <strong>2001</strong><br />

gebende Fernleihe aus eigenen<br />

Beständen 811 240 102<br />

nehmende Fernleihe aus ausländischen<br />

Bibliotheken vermittelt 1 318 857 811<br />

Ausleihe nach Medienarten <strong>2001</strong><br />

Ausleihe Anteile %<br />

Nonbooks (Videos,<br />

CDs, CD-ROMs) 35 453 39,86%<br />

Bücher 53 500 60,14%<br />

Total 88 953 100%<br />

Ausleihe Bücher nach Sachgebiet <strong>2001</strong><br />

Ausleihe Anteil % Anteil %<br />

Kinder, Jugend<br />

Belletristik 21 165 39,56% 44.19%<br />

Sachbücher 2 478 4,63%<br />

Erwachsenenbibliothek<br />

Belletristik 14 410 26,93% 55,81%<br />

Sachbücher 15 447 28,87%<br />

Total 53 500<br />

Aufteilung Sachbücher<br />

DK0 Allgemeines 72 0,47%<br />

DK1 Philosophie. Psychologie 1 638 10,60%<br />

DK2 Religion. Theologie 410 2,65%<br />

DK3 Sozialwissenschaften. Politik 1 649 10,68%<br />

DK5 Mathematik. Naturwissensch. 782 5,06%<br />

DK6 Angewandte Wissenschaften 3 043 19.70%<br />

DK7 Kunst. Musik. Sport. Spiel 2 563 16,59%<br />

DK8 Sprache. Literatur 436 2,82%<br />

DK91-92 Geographie. Biographien 3 016 19,52%<br />

DK93-99 Geschichte 578 3,74%<br />

ohne DK 1 260 8,16%<br />

Ausleihquoten Freihandbestand <strong>2001</strong><br />

(Verhältnis Anzahl Medien/Anzahl Ausleihen)<br />

Nonbooks<br />

Tonträger 4,87<br />

CD-ROMs 4,07<br />

Videos 11,35<br />

Total Nonbooks 8.77<br />

Bücher<br />

Kinder-, Jugendbücher 3,03<br />

Belletristik 3,09<br />

Sachbücher 1,40<br />

Total Kinder-, Jugendbücher 2,67<br />

Erwachsene<br />

Belletristik 1,35<br />

Taschenbücher 2,17<br />

Sachbücher 0,58<br />

Total Bücher Erwachsene 0.79<br />

Total Medien 1,78<br />

Kultur<br />

149


150<br />

Kultur<br />

Nutzung Lesesaal, Multimediaraum <strong>und</strong> Patentbibliothek <strong>2001</strong><br />

Monat Multimediaraum Lesesaal Patent- Total Benutzungs- Personen<br />

bibliothek Personen tage pro Tag<br />

unter 30 über 30<br />

Minuten Minuten<br />

Januar 153 399 66 2 620 24 25,8<br />

Februar 168 261 107 2 538 22 24,5<br />

März 264 430 158 0 852 26 32,8<br />

April 136 395 86 0 617 22 28,0<br />

Mai 181 265 91 1 538 23 23,4<br />

Juni 179 282 120 7 588 23 25,6<br />

Juli 224 253 160 0 637 26 24,5<br />

August 271 288 193 3 755 26 29,0<br />

September 144 302 98 2 546 24 22,8<br />

Oktober 131 318 66 7 522 27 19,3<br />

November 94 315 59 2 470 25 18,8<br />

Dezember 115 235 66 0 416 21 19,8<br />

Total 2 060 3 743 1 270 26 7 099 289 24,6<br />

Bibliotheksbenützung 1991-<strong>2001</strong><br />

*) ab <strong>2001</strong> werden Verlängerungen getrennt aufgeführt<br />

1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 <strong>2001</strong><br />

Ausleihe aus eigenen<br />

Beständen 53 112 58 727 60 053 62 106 67 693 75 847 75 849 72 906 87 649 91 435 88 953<br />

Verlängerungen *<br />

davon an ausländische<br />

10 028<br />

Bibliotheken<br />

Ausleihe aus ausländischen<br />

(480) (540) (662) (615) (555) (670) (610) (1085) (811) (240) (102)<br />

Bibliotheken 1 550 1 500 1 518 1 415 1 495 1 730 1 310 1 224 1 318 857 811<br />

Total Ausleihe<br />

Leser <strong>und</strong> Leserinnen<br />

54 662 60 227 61 571 63 521 69 188 77 577 77 159 74 130 88 967 92 815 99 792<br />

in Benutzungsdatei<br />

neu eingeschriebene<br />

9 876 11 049 11 824 12 751 13 221 14 006 11 204 12 228 13 209 13 660 14 578<br />

Leser <strong>und</strong> Leserinnen<br />

aktive Leserinnen <strong>und</strong><br />

1 020 723 1 035<br />

Leser 3 748 3 927 4 126 4 044 3 971 4 095 3 993 3 772 4 029 4 351 4 613<br />

Ausleihtage 247 247 245 247 238 246 237 240 239 246 242<br />

Ausleihvorgänge pro Tag 223 244 251 257 286 315 326 309 372 377 412


40 Jahre Landesbibliothek<br />

Am 5. Oktober <strong>2001</strong> jährte sich zum 40. Mal der Gründungstag<br />

der Landesbibliothek. Aus diesem Anlass bot die<br />

Landesbibliothek in einer über eine Woche dauernden Veranstaltungsreihe<br />

ein abwechslungsreiches Programm, das<br />

allen Altersgruppen gerecht wurde <strong>und</strong> einen Querschnitt<br />

durch das Bibliotheksangebot zeigte.<br />

Das Veranstaltungsprogramm:<br />

Freitag, 28.9., 19:30-22.00<br />

Erzählnacht «Schlaraffenland für Primarschulkinder»<br />

Montag, 1.10., 19:00<br />

Bibliotheksführung<br />

– Präsentation ausgewählter Schätze<br />

– Besichtigung des Aussenmagazins<br />

– Ausstellung: «Das Jahr 1961»<br />

Mittwoch, 3.10., 13.30-18.30<br />

Kindernachmittag<br />

- 14.00, 15.30 <strong>und</strong> 17.00 Uhr: Kasperletheater<br />

- Spiele, Wettbewerbe<br />

Mittwoch, 3.10., 20:00<br />

Lesung mit Dr. Manfred Schlapp: «Das Buch ist tot. Es<br />

lebe das Buch»<br />

Freitag, 5.10., 20:00<br />

Lesung mit Mathias Ospelt: «Lesen kommt von Sammeln»<br />

Samstag, 6.10., 10.00-17.00<br />

Bibliothekstag<br />

– Ausstellung: «Das Jahr 1961»<br />

– Präsentation von Hörbüchern<br />

– Einführung in die Angebote unseres Multimediaraums<br />

für Neulinge:<br />

Kultur<br />

Internetzugang, Datenbankabfragen, Mikrofilme<br />

– Ausleihbetrieb<br />

Erzählnacht «Schlaraffenland für Primarschulkinder»<br />

Den Auftakt der Bibliothekstage bildete am 28. September<br />

eine Erzählnacht für Primarschulkinder unter dem<br />

Motto «Schlaraffenland». Mehr als 100 Kinder strömten<br />

in die Bibliothek, was weit über allen Erwartungen lag.<br />

Eveline Weigand, Bibliothekarin der Landesbibliothek,<br />

begrüsste die Kinder <strong>und</strong> erläuterte den Ablauf des<br />

Abends. Danach verteilten sich die Kinder auf den drei<br />

Geschossen in drei Gruppen, wo ihnen vorgelesen <strong>und</strong><br />

erzählt wurde. In einer Gruppe wurden verschiedene<br />

Geschichten zum Schlaraffenland oder vom Essen <strong>und</strong><br />

Trinken nacherzählt <strong>und</strong> pantomimisch vorgespielt. In den<br />

andern Gruppen wurden Teile aus «Tschipo» von Franz<br />

Hohler <strong>und</strong> «Das Land der 36000 Wünsche» von André<br />

Maurois vorgelesen <strong>und</strong> erzählt. Nach dem Sturm auf das<br />

Schlaraffenland-Buffet hatten die Kinder Gelegenheit,<br />

Collagen von typischen Schlaraffen anzufertigen, Spiele<br />

zu machen oder einfach in Büchern <strong>und</strong> Zeitschriften zu<br />

stöbern. Um 22.00 Uhr wurden die Kinder wieder von<br />

ihren Eltern abgeholt.<br />

Bibliotheksführung<br />

Am Montag, den 1. Oktober lud die Landesbibliothek die<br />

Bewohnerinnen <strong>und</strong> Bewohner aus der Region zu einer<br />

Bibliotheksführung ein. Zu Beginn dieser Veranstaltung präsentierte<br />

Marc Ospelt, Bibliothekar der Landesbibliothek -<br />

Sachbearbeiter der Liechtenstein-Literatur, dem interessierten<br />

Publikum im Akzessionsraum Schätze aus den Beständen<br />

der Landesbibliothek <strong>und</strong> erläuterte ausserdem den<br />

Umgang mit wertvollen Büchern. Anschliessend wurden die<br />

Bibliotheksräumlichkeiten vorgestellt <strong>und</strong> ein Einblick in die<br />

wichtigsten Betriebsabläufe <strong>und</strong> das vielfältige Medienangebot<br />

gewährt. Den Abschluss bildete die Besichtigung des<br />

Aussenmagazins in der Pflugstrasse, das normalerweise für<br />

die Öffentlichkeit nicht zugänglich ist.<br />

151


152<br />

Kultur<br />

Kindernachmittag<br />

Auch die zweite Veranstaltung für Kinder, der Kindernachmittag<br />

mit Kasperletheater, Spielen <strong>und</strong> einem Wettbewerb,<br />

wurde von vielen wahrgenommen. Von Eveline Weigand<br />

<strong>und</strong> Helena Coiro Schwarz wurden um 14.00, um 15.30<br />

<strong>und</strong> um 17.00 Uhr drei Kasperletheater-Aufführungen mit<br />

den Stücken «das Rumpelstilzchen», «die Zauberblume»<br />

<strong>und</strong> «der Zauberer Ubrukudubru» dargeboten. Zu den drei<br />

halbstündigen Vorstellungen kamen insgesamt etwa 155<br />

Kinder. In den Pausen konnten die Kinder an Spielen teilnehmen<br />

<strong>und</strong> einen kniffligen Wettbewerb lösen. Die fünf Kinder,<br />

die bei den Schätzfragen der richtigen Zahl am Nächsten<br />

kamen, erhielten als Preis je einen Büchergutschein.<br />

Lesungen<br />

Die Lesungen am Mittwoch- <strong>und</strong> am Freitagabend wurden<br />

von einem sehr interessierten Publikum besucht <strong>und</strong> fanden<br />

grossen Anklang. PEN-Club-Sekretär Dr. Manfred Schlapp<br />

las zum Thema ‚Das Buch ist tot, es lebe das Buch aus eigenen<br />

Essays. Der Kabarettist <strong>und</strong> Autor Mathias Ospelt<br />

gewährte Einblick in sein Schaffen unter dem Titel «Lesen<br />

kommt von Sammeln». Von einer gerade durchgeführten<br />

Projektwoche im Gymnasium brachte Mathias Ospelt zwei<br />

Gymnasiastinnen mit, Stephanie Fuchs <strong>und</strong> Madlen Schädler,<br />

die so die Möglichkeit für ihren ersten öffentlichen Auftritt<br />

erhielten <strong>und</strong> aus ihren Texten vorlesen konnten.<br />

Am Abend der ersten Lesung wurde die Auswahlbibliographie<br />

mit den wichtigsten Beiträgen zu einzelnen liechtensteinischen<br />

Themen vorgestellt, die von der Landesbibliothek<br />

aus Anlass des Jubiläums erstellt <strong>und</strong> herausgegeben<br />

wurde.<br />

Tag der offenen Bibliothek<br />

Die Bibliothekstage zum 40-jährigen Jubiläum der Landesbibliothek<br />

wurden am Samstag, 6. Oktober, mit einem «Tag<br />

der offenen Bibliothek» abgeschlossen. Aus diesem Anlass<br />

war die Landesbibliothek bereits ab 10.00 Uhr geöffnet. Im<br />

Akzessionsraum wurde eine kleine Ausstellung zum Thema<br />

«Das Geburtsjahr der Landesbibliothek» präsentiert. Im 3.<br />

Obergeschoss hatten die Besucherinnen <strong>und</strong> Besucher die<br />

Möglichkeit, an 8 Abspielgeräten Hörbücher sowohl für<br />

Jugendliche als auch für Erwachsene kennen zu lernen. Im<br />

Dachgeschoss wurde allen Interessierten eine Einführung in<br />

die Multimedia-Angebote der Landesbibliothek geboten, wie<br />

z.B. Recherchemöglichkeiten von Internet, CD-ROM-Datenbanken<br />

<strong>und</strong> Mikrofilmen. An den Internet-Stationen erhielten<br />

Internet-Neulinge Einstiegshilfe in das World Wide Web.<br />

Stiftung Liechtensteinisches<br />

Landesmuseum<br />

Präsidentin: Lic. phil. Eva Pepic<br />

Museumsleiter: Lic. phil. I Norbert W. Hasler<br />

«Geschichte beginnt jeden Tag neu. Die Zukunft auch»<br />

Schweizerisches Landesmuseum Zürich, <strong>2001</strong><br />

Stiftungsrat<br />

Der Stiftungsrat des Liechtensteinischen Landesmuseums<br />

hat in vier Sitzungen über die Geschicke des Landesmuseums<br />

mitbestimmt <strong>und</strong> künftige betriebliche <strong>und</strong> personelle<br />

Strukturen diskutiert. In jeder Sitzung wurde der Stiftungsrat<br />

detailliert über den Stand des Bau- <strong>und</strong> Ausstellungsprojektes,<br />

teils unter Beizug der Architekten <strong>und</strong> des<br />

Ausstellungsgestalterteams Hanspeter Gassner <strong>und</strong> Sabine<br />

Kranz, informiert. Der Stiftungsrat ist zudem durch die Prä-<br />

sidentin, Frau lic. phil. Eva Pepic, in den entscheidenden<br />

Gremien wie der Baukommission <strong>und</strong> der Arbeitsgruppe<br />

Ausstellungsgestaltung vertreten. Einzelne Mitglieder des<br />

Stiftungsrates haben zudem an mehreren Terminen ausserhalb<br />

des Museums teilgenommen. Am 24. März <strong>2001</strong> fand<br />

eine Informationsveranstaltung im Schulungsraum des<br />

<strong>Regierung</strong>sgebäudes über das Bauprojekt Landesmuseum<br />

mit anschliessender Begehung der Baustelle statt. Am 23.<br />

Oktober <strong>2001</strong> nahmen Mitglieder des Stiftungsrates die<br />

Wachssammlung Hubert Bühler, Eschen, in Augenschein,<br />

deren Ankauf für die Museumssammlungen in Erwägung<br />

gezogen wird. Am 9. November <strong>2001</strong> fand bei der Orgelbaufirma<br />

Kuhn AG in Männedorf ZH ein Werkstattkonzert<br />

nach erfolgter Restaurierung des Bodenseeorgelpositivs aus<br />

den Museumssammlungen statt. Ebenso nahm der Stiftungsrat<br />

an der Besichtigung der Baustelle <strong>und</strong> der anschliessenden<br />

Auftrichtefeier des Erweiterungsbaus des Landesmuseums<br />

vom 30. November <strong>2001</strong> teil.<br />

Museumskommission<br />

Die Museumskommission hatte an drei Sitzungen neben<br />

der Wahrnehmung der statutarischen Geschäfte vor allem<br />

über zahlreiche Neuerwerbungen, Schenkungen <strong>und</strong> ganze<br />

Sammlungskomplexe zu befinden. Gr<strong>und</strong>sätzlich wurde die<br />

Sammlungsstrategie des Liechtensteinischen Landesmuseums<br />

diskutiert <strong>und</strong> dabei einhellig beschlossen, an der<br />

bisherigen Sammlungspolitik festzuhalten. Ebenso wurde<br />

befürwortet, Spezialbereiche <strong>und</strong> Spezialsammlungen<br />

gezielt auf- <strong>und</strong> auszubauen. Der in Aussicht gestellte<br />

Erwerb der kulturhistorisch bedeutsamen Wachssammlung<br />

Hubert Bühler, Eschen, durch die Fürstliche <strong>Regierung</strong><br />

wurde sowohl vom Stiftungsrat wie von der Museumskommission<br />

begrüsst. Die Mitglieder der Museumskommission<br />

waren ebenso zu den oben erwähnten Anlässen eingeladen<br />

wie auch vertreten.<br />

Museumsverwaltung<br />

Die Museumsleitung war auch im Berichtsjahr durch die<br />

laufend zunehmende administrative <strong>und</strong> organisatorische<br />

Arbeit gefordert. Zahlreichen Publikationen <strong>und</strong> Forschungsarbeiten<br />

stand das Museumsteam mit Rat <strong>und</strong> Tat<br />

zur Seite. Das Landesmuseum ist dank seiner umfangreichen<br />

Sammlungen <strong>und</strong> Dokumentationen zu einer erstrangigen<br />

Anlaufstelle Liechtensteins in allen Belangen der<br />

historischen-, kunst- <strong>und</strong> kulturhistorischen Forschung<br />

sowohl von privater Seite wie auch von öffentlichen Institutionen<br />

geworden. Mehrere Arbeiten der Museumsmitarbeiter<br />

lic. phil. Arthur Brunhart <strong>und</strong> lic. phil. Norbert W. Hasler<br />

wurden im vergangenen Jahr publiziert, u.a. auch im<br />

Zusammenhang des 100-Jahr-Jubiläums des Historischen<br />

Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1901 - <strong>2001</strong>). Der<br />

Museumsleiter war überdies mehrfach beratend tätig im<br />

Zusammenhang mit Planung <strong>und</strong> Konzepterarbeitung der<br />

künftigen Ortsmuseen Ruggell <strong>und</strong> Eschen, sowie in der<br />

Projektgruppe «Erhalt <strong>und</strong> Reaktivierung der Mühle <strong>und</strong><br />

Schmiede Triesenberg». Durch konsequente Wahrnehmung<br />

seiner zentralen Aufgaben im Bereich der Erhaltung unseres<br />

kulturellen Erbes leistet das Liechtensteinische Landesmuseum<br />

seit Jahren aktive <strong>und</strong> weitreichende Beiträge in Denkmalschutz<br />

<strong>und</strong> Denkmalpflege, ein Faktum, das in der<br />

Öffentlichkeit nur allzu gerne übersehen wird. Durch Pflege<br />

<strong>und</strong> Ausbau seiner eigenen Sammlungen, durch fachliche<br />

Beratung von öffentlichen Stellen wie privater Sammler,<br />

durch Publikationen <strong>und</strong> Fachbeiträge trägt das Museum<br />

auch wesentlich zur Sensibilisierung in denkmalpflegerischen<br />

Belangen bei.<br />

Das Liechtensteinische Landesmuseum war im Berichtsjahr<br />

massgebend in Planung, Aufbau <strong>und</strong> Durchführung der<br />

Ausstellung «Josef Gabriel Rheinberger - Einblicke in sein


musikalisches Schaffen», die vom 28. September bis 21.<br />

Oktober <strong>2001</strong> im Rathaussaal in Vaduz stattgef<strong>und</strong>en hat,<br />

involviert.<br />

Die gute Zusammenarbeit mit dem Amt für Briefmarkengestaltung<br />

hat in den vergangenen Jahren zu verschiedenen<br />

Briefmarkenausgaben mit Motiven aus den Sammlungen<br />

des Liechtensteinischen Landesmuseums geführt. Im<br />

Berichtsjahr sind dies gleich drei Briefmarkenserien: Die<br />

Ausgabe zum H<strong>und</strong>ert-Jahr-Jubiläum des Historischen Vereins<br />

mit dem grossen Krieger von Gutenberg <strong>und</strong> der karolingischen<br />

Kreuzfibel, die Briefmarken mit den Votivtafeln<br />

in der Septemberausgabe sowie die Weihnachtsserie mit<br />

drei barocken Medaillons aus dem fünfzehnteiligen Rosenkranzzyklus<br />

aus den Museumssammlungen. Museums- <strong>und</strong><br />

Ausstellungsbesuche galten der Orientierung auf die Neugestaltung<br />

des künftigen Liechtensteinischen Landesmuseums.<br />

Neben der aktiven Mitarbeit in mehreren Fachgremien<br />

wurden die Projekte Bau <strong>und</strong> Ausstellung Landesmuseum<br />

in vielen Sitzungen <strong>und</strong> Arbeitstagungen in Fachkommissionen<br />

konkretisiert <strong>und</strong> in die Phase der Detail- <strong>und</strong><br />

Ausführungsplanung geführt. Am 30. Oktober <strong>2001</strong> wurden<br />

durch das Ausstellungsgestaltungsteam Hanspeter<br />

Gassner / Sabine Kranz, die Projektpläne der künftigen Dauerausstellungen<br />

vorgelegt. Mit dem Richtfest vom 30.<br />

November <strong>2001</strong> fand in würdigem Rahmen die erste Bauetappe,<br />

die mit dem Spatenstich am 20. September 1999<br />

begonnen hatte, ihren Abschluss: Die Rohbauarbeiten des<br />

Erweiterungsbaus sind termingerecht beendet. Im kommenden<br />

Jahr sollen die gesamten Bau- <strong>und</strong> Renovationsarbeiten<br />

abgeschlossen werden, so dass auf Mitte 2003 mit<br />

der Neueröffnung des Liechtensteinischen Landesmuseums<br />

gerechnet werden kann. Museumsintern konnten verschiedene<br />

seit langem anstehende Projekte einer Lösung zugeführt<br />

werden. Die Bibliothek des Landesmuseums wurde in<br />

Zusammenarbeit mit der Leitung der Liechtensteinischen<br />

Landesbibliothek neu geordnet <strong>und</strong> im Aleph-System der<br />

Landesbibliothek erfasst. Das Projekt kann bis Frühjahr<br />

2002 abgeschlossen <strong>und</strong> inskünftig museumsintern weitergeführt<br />

werden. Ebenso wurden sämtliche Eingangsmeldungen<br />

der Sammlungsbestände seit 1975 überarbeitet.<br />

Sie liegen nun geb<strong>und</strong>en in 13 Bänden vor. Das im Jahr<br />

2000 eingeführte EDV-Programm MuseumPlus hat sich zwischenzeitlich<br />

sehr gut bewährt; das bisherige Karteikarteninventar<br />

wird laufend in die EDV-Sammlungsverwaltung<br />

übertragen <strong>und</strong> ergänzt. Nicht nur die fachgerechte Betreuung<br />

<strong>und</strong> Verwaltung des bestehenden Sammlungsbestandes,<br />

sondern auch die gezielte Umsetzung der Sammlungspolitik<br />

<strong>und</strong> Sammlungserweiterung ist für jedes Museum<br />

von zentraler Bedeutung. Hinzu kommt auch die Bearbeitung<br />

verschiedener Leihgesuche anderer Museen. Unter<br />

anderem war der Palmesel aus den Landesmuseumssammlungen<br />

glanzvolles Exponat in der vielbeachteten Sonderausstellung<br />

«Tiere in der Bibel - Gefährten <strong>und</strong> Feinde», die<br />

vom 17. Januar bis 17. April <strong>2001</strong> im Bündner Natur-Museum<br />

in Chur stattgef<strong>und</strong>en hat.<br />

Im Restaurierungsbereich wurden neben der laufenden<br />

konservatorischen Wartung der Sammlungen zahlreiche<br />

Objekte für die künftigen Ausstellungen untersucht <strong>und</strong><br />

gepflegt. Mit dem Werkstattkonzert in der Orgelbaufirma<br />

Kuhn AG in Männedorf vom 9. November <strong>2001</strong> waren die<br />

Restaurierungsarbeiten am Bodenseepositiv aus dem 17.<br />

Jahrh<strong>und</strong>ert abgeschlossen. Der Rücktransport erfolgte am<br />

5. Dezember <strong>2001</strong>.<br />

Museumspersonal, Tagungen, Projekte<br />

Mit der Erreichung des 64. Altersjahrs am 21. Januar <strong>2001</strong><br />

trat Paul Frick nach über dreissigjähriger Tätigkeit beim<br />

Liechtensteinischen Landesmuseum in den wohlverdienten<br />

Kultur<br />

Ruhestand. In einer würdigen Feier wurde Herr Frick am 1.<br />

Februar <strong>2001</strong> durch den Stiftungsrat, die Museumskommission<br />

<strong>und</strong> die Museumsleitung vom Museumsdienst verabschiedet.<br />

Im Zuge der Neustrukturierung der Personalsituation<br />

beim Landesmuseum konnte die neuformulierte vakante<br />

Stelle im Dezember <strong>2001</strong> zur Neubesetzung ausgeschrieben<br />

werden. Stiftungsrat <strong>und</strong> Museumsleitung gelangten<br />

am 13. Juli <strong>2001</strong> mit einem Gesamtdossier betr. der künftigen<br />

Personal- <strong>und</strong> Betriebssituation des Landesmuseums an<br />

die <strong>Regierung</strong>. Die Lösung der darin angesprochenen Probleme<br />

ist für die Jahre 2002 <strong>und</strong> 2003 in Aussicht gestellt.<br />

Die 1999 wiederbesetzte Sekretariatsstelle konnte von<br />

50 % auf ein 80% Pensum erhöht werden. Vom 1. Oktober<br />

<strong>2001</strong> bis 31. März 2002 ist zudem Frau Anita Schädler, Triesenberg,<br />

aushilfsweise in der Museumsverwaltung tätig.<br />

In das Berichtsjahr fallen zwei Dienstjubliäen: Am 1. April<br />

<strong>2001</strong> war der Museumsleiter lic. phil. Norbert W. Hasler<br />

zwanzig Jahre beim Landesmuseum tätig, am 1. November<br />

<strong>2001</strong> konnte Thomas Müssner, Museumsrestaurator, sein<br />

zehnjähriges Dienstjubiläum feiern.<br />

Neben den wöchentlichen Teamsitzungen nahmen die Mitarbeiterinnen<br />

<strong>und</strong> Mitarbeiter des Landesmuseums an<br />

unterschiedlichen Tagungs- <strong>und</strong> Weiterbildungsprogrammen<br />

im In- <strong>und</strong> Ausland teil. Zusammen mit dem Ausstellungsgestalterteam<br />

besuchte der Museumsleiter am 21.<br />

Juni die 4. Internationale Fachmesse für Museumswesen,<br />

Sammlungen, Restaurierung <strong>und</strong> Ausstellungstechnik<br />

MUTEC <strong>2001</strong> in München. Thomas Müssner nahm an der<br />

im Rahmen der Mutec organisierten Restauratorentagung<br />

«Schimmel - Gefahr für Mensch <strong>und</strong> Kulturgut durch<br />

Mikroorganismen» vom 21. bis 24. Juni teil. Lic. phil. Arthur<br />

Brunhart begann den zweiten Teil der berufsbegleitenden<br />

Ausbildung in Museologie an der Universität Basel. Der<br />

Abschluss dieses Nachdiplomstudiums erfolgt im Juni 2002.<br />

Zudem wurde Arthur Brunhart in die Unabhängige Historikerkommission<br />

«Liechtenstein im II. Weltkrieg», die unter<br />

dem Vorsitz von PD Dr. Peter Geiger, Schaan, steht, berufen.<br />

Arthur Brunhart war vor allem in der Konzepterarbeitung<br />

für verschiedene museumsrelevante Belange sowie im<br />

Ausstellungsmanagement des Landesmuseums tätig.<br />

Mit den Vorarbeiten der seit längerem geplanten Edition<br />

der Helbert Chronik wurde ebenfalls im Laufe des Jahres<br />

begonnen. Zudem konnte das interessante Dokument aus<br />

der Zeit der Franzosenkriege, 1799 von Johann Georg Helbert<br />

geschrieben, in kleiner Auflage faksimiliert werden.<br />

Dem Rheinberger Familienarchiv, in dem sich das Original<br />

befindet, sei an dieser Stelle für die wohlwollende Zusammenarbeit<br />

herzlich gedankt.<br />

Projekt Renovation <strong>und</strong> Erweiterung Landesmuseum<br />

In verschiedenen Gremien <strong>und</strong> Fachkommissionen wurde<br />

mit grossem Engagement am Bau- <strong>und</strong> Ausstellungsprojekt<br />

des künftigen Liechtensteinischen Landesmuseums weitergearbeitet.<br />

Allen Beteiligten sei an dieser Stelle für die gute<br />

<strong>und</strong> zielführende Mitarbeit gedankt. Mit der Richtfeier vom<br />

30. November <strong>2001</strong> wurde ein erstes grosses Etappenziel<br />

erreicht. In Anwesenheit von <strong>Regierung</strong>schef Otmar Hasler,<br />

<strong>Landtag</strong>spräsident Klaus Wanger <strong>und</strong> zahlreicher geladener<br />

Gäste konnte vor Ort ein Augenschein über das bisher<br />

Erreichte genommen werden. Architekt Frank Brunhart<br />

führte durch die Baustelle <strong>und</strong> erläuterte die komplexen<br />

Sachverhalte bezüglich der Renovation der Altbauten sowie<br />

der Errichtung des hangseitigen Erweiterungsbaus. Die zu<br />

diesem Anlass zusammengefassten Ausführungen der<br />

Architektengemeinschaft Brunhart Brunner Kranz werden<br />

im Rahmen dieses Jahresberichtes, der im Jahrbuch Band<br />

153


154<br />

Kultur<br />

101 / 2002 des Historischen Vereins für das Fürstentum<br />

Liechtenstein erscheinen wird, publiziert werden.<br />

Wohnmuseum Haus Nr. 12 in Schellenberg<br />

Das Haus Biedermann, eine Aussenstelle des Liechtensteinischen<br />

Landesmuseums, wurde im Berichtsjahr von mehr als<br />

Tausend Besucherinnen <strong>und</strong> Besuchern besichtigt, darunter<br />

erfreulich viele Gruppen <strong>und</strong> Schulklassen. Die Betreuung<br />

lag wiederum in den bewährten Händen von Frau Rosemarie<br />

Biedermann, Mauren, <strong>und</strong> Frau Brigitte Büchel, Schaan,<br />

die leider aus persönlichen Gründen für 2002 die Kündigung<br />

einreichen musste. Einmal mehr war das Wohnmuseum<br />

Schellenberg am Europa-Tag des Denkmals, der am 22.<br />

September <strong>2001</strong> durchgeführt wurde <strong>und</strong> unter dem<br />

Motto «Wohnen im Baudenkmal» stand, im Mittelpunkt<br />

des Interesses. Das Wohnmuseum hat zwischenzeitlich seinen<br />

festen Platz in der Liechtensteiner Museumslandschaft<br />

wie im Ortsbild von Schellenberg gef<strong>und</strong>en.<br />

Sammlungen<br />

Ausbau <strong>und</strong> stetige Betreuung seiner Sammlungen zählen<br />

zu den Hauptaufgaben eines jeden Museums. Dies ist bei<br />

einem Vielspartenmuseum wie es das Liechtensteinische<br />

Landesmuseum ist, eine besonders anspruchsvolle Aufgabe.<br />

Wie Archive <strong>und</strong> Bibliotheken sind Museen Orte der<br />

gemeinsamen Erinnerung. Sind es vor allem schriftliche<br />

Dokumente <strong>und</strong> Quellen, die die Bestände von Archiven<br />

<strong>und</strong> Bibliotheken ausmachen, so sind es ganz andere materielle<br />

Zeugnisse des menschlichen Tun <strong>und</strong> Handelns, die<br />

die Sammlungen eines Museums ausmachen <strong>und</strong> das kulturhistorische<br />

Bild eines Landes, einer Region, des Kulturraumes<br />

über die Landesgrenzen hinaus dokumentieren.<br />

Museen gehen unter allen Kultureinrichtungen als einzige<br />

vom Gr<strong>und</strong>satz aus, dass die Auswahl <strong>und</strong> Erhaltung von<br />

authentischen Objekten <strong>und</strong> Materialien der gesamten<br />

Wirklichkeit für die Menschen der Gegenwart <strong>und</strong> der<br />

Zukunft von Bedeutung ist. Ohne Sammlungen gibt es kein<br />

Museum. Sie sind die unabdingbare Voraussetzung für seinen<br />

Daseinszweck, die Vermittlung ihrer Aussagen im historischen<br />

Kontext <strong>und</strong> Umfeld an die Öffentlichkeit. (Vgl. F.<br />

Waidacher, Handbuch der Allgemeinen Museologie, Wien,<br />

1993, S. 190 ff.).<br />

Oft sind es kleine, unscheinbare Dinge, die im Leben unserer<br />

Vorfahren aber von grosser Bedeutung waren <strong>und</strong> die -<br />

in den entsprechenden Sachverhalt gestellt - Zeugen einer<br />

historischen Entwicklung werden. Durch Schenkungen <strong>und</strong><br />

Ankäufe, die sich vor allem auf die kommenden Ausstellungen<br />

des Liechtensteinischen Landesmuseums ausrichten,<br />

konnten interessante <strong>und</strong> wertvolle Objekte, darunter auch<br />

Unikate <strong>und</strong> gesuchte Raritäten verzeichnet werden, nicht<br />

nur im graphischen, kartographischen oder numismatischen<br />

Bereich, sondern auch aus der Zeit der Industrialisierung,<br />

aus Gewerbetätigkeit <strong>und</strong> Alltag, u.a. die Curta<br />

Rechenmaschine Typ I, die Fotokamera Reflekta der Fa.<br />

Contina Mauren sowie zwei Carena Filmkameras derselben<br />

Liechtensteiner Firma. Von den weit mehr als h<strong>und</strong>ert Eingängen<br />

sind zahlreiche Objekte gezielt für die künftigen<br />

Dauerausstellungen erworben worden. Besonders erwähnt<br />

sei der Rückkauf von r<strong>und</strong> 150 Münzen aus dem Bestand<br />

des Schellenberger Münzf<strong>und</strong>es, die damals, 1930/31, in<br />

Vorarlberger Privatbesitz gelangten. In der grafischen<br />

Sammlung konnte die Serie von Liechtenstein-Veduten<br />

(Lithographische Ansichten der Steyermärkischen Städte,<br />

Märkte <strong>und</strong> Schlösser) in der Ansichtenfolge der sogenannten<br />

«alten Kaiser schen Suite», Graz 1825/35 um vier Blätter<br />

ergänzt werden: Zwei Ansichten «Schloss <strong>und</strong> Markt<br />

Riegersburg», eine Ansicht «Schloss Limberg bei Schwanberg»<br />

<strong>und</strong> eine Ansicht «Schloss Frauenthal bei Deutschlandsberg».<br />

Ein ganz ausserordentlicher Zugang ist mit fünf<br />

gouachierten Aquarellen von Johanna Isser von Gaudententhurn,<br />

geb. Grossrubatscher (1802 - 1880) zu verzeichnen.<br />

Es handelt sich um die Ansichten der Felsenschlossruine<br />

Wechenstein bei Oberriet (1843), der Schlossruine Blatten<br />

bei Oberriet (1844/45), von Schloss Forsteck bei Saletz<br />

(1842/45), der Felsenschlossruine Wechenstein bei Oberriet<br />

(1834/59) <strong>und</strong> des St. Valentinsberges bei Reuti (1848/59).<br />

In der graphischen Sammlung befinden sich seit langem<br />

vier gouachierte Aquarelle mit den Ansichten von Schloss<br />

Gutenberg, Schloss Vaduz <strong>und</strong> den Ruinen Schalun <strong>und</strong><br />

Schellenberg. Bislang war die Autorschaft dieser Ansichten<br />

unbekannt. Dank der Aquarelle mit Motiven aus dem<br />

benachbarten St. Galler Rheintal konnten diese erstmals<br />

<strong>und</strong> eindeutig der aus Innsbruck stammenden Zeichnerin<br />

<strong>und</strong> Malerin Johanna Isser von Gaudententhurn zugewiesen<br />

werden. Für die seit langem im Aufbau befindliche<br />

Sammlung von Werken Liechtensteiner Kunstschaffender<br />

konnten neben einem aussergewöhnlichen Werk des aus<br />

Planken stammenden Malers Hans Gantner «Erntebild»,<br />

acht Arbeiten von Prof. Ferdinand Nigg erworben werden,<br />

darunter mehrere Stoffdrucke aus seiner Hand. Als<br />

Geschenk durfte das Landesmuseum einen handgewobenen<br />

Bildteppich «Profile / Januskopf» des in Liechtenstein<br />

nicht unbekannten, aus Wien stammenden Künstler Peter<br />

Proksch (* 1935) entgegennehmen. Im kartographischen<br />

Bereich sei besonders der Zugang der grossformatigen<br />

grenzkolorierten Kupferstichkarte «Helvetia, Rhaetia,<br />

Valesia etc.» mit 52 Ortsansichten in der Kartenumrandung<br />

von Heinrich Ludwig Muoss, Zug 1698, erwähnt.<br />

Auch auf numismatischem Gebiet konnten verschiedene<br />

Lücken geschlossen werden. Über diese <strong>und</strong> weitere Neuzugänge<br />

gibt das nachfolgende Auswahlverzeichnis Aufschluss.<br />

«Nur wer die Vergangenheit wirklich kennt, wird sich<br />

bemühen, für die Zukunft aus unserer Gegenwart eine gute<br />

Vergangenheit zu machen». Mag. Gerd Biegel, Dir. Braunschweig.<br />

Landesmuseum Hannover.<br />

Dank<br />

Die Museumsleitung dankt der Fürstlichen <strong>Regierung</strong>, dem<br />

<strong>Landtag</strong>, dem Stiftungsrat, namentlich der Präsidentin Frau<br />

lic. phil. Eva Pepic, den Mitgliedern der Museumskommission<br />

sowie dem Museumsteam für jede Art der Unterstützung<br />

<strong>und</strong> die zielführende Zusammenarbeit. Ein besonderer<br />

Dank gilt allen am Bau- <strong>und</strong> Ausstellungsprojekt Beteiligten<br />

für Hilfestellung, Einsatz <strong>und</strong> Engagement.<br />

Ebenso ist das Landesmuseum folgenden Donatoren zu<br />

grossem Dank verpflichtet:<br />

Fürstl. Rat Robert Allgäuer, Vaduz<br />

Frieda Bargetze, Triesen<br />

Elmar Batliner, Eschen<br />

Antoinette Beck, Schaan<br />

Albert Bicker, Grabs<br />

Klaus Biedermann, Vaduz<br />

Herbert Fritsch, Feldkirch<br />

Erika Hautmann, Vaduz<br />

Lorenz Hilty, Schaan<br />

Arnold Kaiser, Schaanwald<br />

Hansjörg Kaufmann, Schaan<br />

Thomas Müssner, Bendern<br />

Rosa Negele, Triesen<br />

Dr. Edwin Oberhauser, Götzis<br />

Arthur Reutimann, Buchs<br />

Prof. Dr. Elmar Vonbank, Bregenz<br />

Manfred Wanger, Planken<br />

Joseph Wohlwend, Vaduz


Stiftungsrat<br />

Mag. Edm<strong>und</strong> Banzer, Hohenems<br />

Trudy Bricci-Marok, Mauren<br />

Ulrike Brunhart, Balzers<br />

Lic. phil. Roland Hilti, Schaan<br />

Maria Marxer, Gamprin<br />

Lic. phil. Eva Pepic, Schaan (Präsidentin)<br />

Dr. Thomas Wilhelm, Vaduz<br />

Museumskommission<br />

Lic. phil. Norbert W. Hasler, Schaan (Vorsitz)<br />

Johann Otto Oehry, Triesen<br />

Univ. Prof. Dr. Elmar Vonbank, Bregenz<br />

Manfred Wanger, Planken<br />

Museumspersonal<br />

Lic. phil. Arthur Brunhart, Balzers, Wissenschaftlicher Mitarbeiter.<br />

Tanja Büchel-Felder, Balzers, Sekretärin, (80 % Stelle).<br />

Gertrud Frick, Schaan, Teilzeitmitarbeiterin (50% Stelle),<br />

seit März 01 unfallbedingt ausgefallen.<br />

Paul Frick, Sachbearbeitung Fotografie, bis 31. Januar 01.<br />

Lic. phil. Norbert W. Hasler, Schaan, Museumsleiter.<br />

Thomas Müssner, Bendern, Restaurator.<br />

Anita Schädler, Triesenberg. Teilzeitmitarbeiterin im Sekretariat,<br />

(70 %, seit 1. Oktober 01).<br />

Rosemarie Biedermann, Mauren, Aufsicht Wohnmuseum<br />

Schellenberg.<br />

Brigitte Büchel, Schaan, Aufsicht Wohnmuseum Schellenberg,<br />

bis 31. Oktober <strong>2001</strong>.<br />

Verzeichnis der wichtigsten Erwerbungen<br />

<strong>und</strong> Schenkungen<br />

Graphik <strong>und</strong> Kartographie<br />

Schloss <strong>und</strong> Markt Riegersburg von der Südseite.<br />

Federlithographie, hrsg. von Joseph Franz Kaiser,<br />

Lithographische Anstalt, Graz 1825/35. Erschienen<br />

in der Folge: Lithographische Ansichten der Steyermärkischen<br />

Städte, Märkte <strong>und</strong> Schlösser.<br />

9,4 x 15,l cm. E <strong>2001</strong>/1. Inv.Nr. LLM Gr. 859.<br />

Schloss Rigersdorf Sr. Durchlaucht dem Fürsten<br />

Von Lichtenstein gehörig in Judenb(urger) Kreis.<br />

Federlithographie, hrsg. von Joseph Franz Kaiser,<br />

Lithographische Anstalt, Graz 1825/35. Erschienen<br />

in der Folge: Lithographische Ansichten der Steyermärkischen<br />

Städte, Märkte <strong>und</strong> Schlösser.<br />

9,4 x 15,4 cm. E 2000/2. Inv.Nr. LLM Gr. 860.<br />

Schloss Limberg in deutschen Boden des Marburger<br />

Kreises.<br />

Federlithographie, hrsg. von Joseph Franz Kaiser,<br />

Lithographische Anstalt, Graz 1825/35. Erschienen<br />

in der Folge: Lithographische Ansichten der Steyermärkischen<br />

Städte, Märkte <strong>und</strong> Schlösser.<br />

9,4 x l5,1 cm. E <strong>2001</strong>/3. Inv.Nr. LLM Gr. 861.<br />

Schloss Frauentahl im deutschen Boden des Marburger<br />

Kreises.<br />

Federlithographie, hrsg. von Joseph Franz Kaiser,<br />

Lithographische Anstalt Graz 1825/35. Erschienen<br />

in der Folge: Lithographische Ansichten der Steyermärkischen<br />

Städte, Märkte <strong>und</strong> Schlösser.<br />

9,4 x 15,1 cm. E <strong>2001</strong>/4. Inv.Nr. LLM Gr. 862.<br />

Felsenschlossruine Wechenstein bei Oberried.<br />

Innenansicht mit Ausblick ins Rheintal.<br />

Aquarell, gouachiert, von Johanna Isser von<br />

Gaudententhurn (1802-1880).<br />

Dat.: 2. November 1843 - November 1843. Nr. 29.<br />

33,3 x 21,6 cm. E <strong>2001</strong>/24. Inv.Nr. LLM Gr. 868.<br />

Die Schlossruine Blatten bei Oberried.<br />

Mit der Darstellung der Rheinfähre bei Meiningen.<br />

Aquarell, gouachiert, von Johanna Isser von<br />

Gaudententhurn (1802-1880).<br />

Dat.: 25. September 1844 - Februar 1845. Nr. 57.<br />

22 x 16,5 cm. E <strong>2001</strong>/25. Inv.Nr. LLM Gr. 869.<br />

Schloss Forsteck bei Saletz.<br />

Aquarell, gouachiert, von Johanna Isser von<br />

Gaudententhurn (1802-1880).<br />

Dat.: 17. Juli 1842 - Februar 1845. Nr. 58.<br />

22 x 16,5 cm. E <strong>2001</strong>/26. Inv.Nr. LLM Gr. 870.<br />

Felsenschlossruine Wechenstein bei Oberried.<br />

Ansicht vom Gelände ausserhalb der Burg.<br />

Aquarell, gouachiert, von Johanna Isser von<br />

Gaudententhurn (1802-1880).<br />

Dat.: 12. August 1834 - März 1859. Nr. 127.<br />

25,2 x 19,2 cm. E <strong>2001</strong>/27. Inv.Nr. LLM Gr. 871.<br />

St. Valentinsberg bei Reuti.<br />

Aquarell, gouachiert, von Johanna Isser von<br />

Gaudententhurn (1802-1880).<br />

Dat.: 31. Juli 1848 - März 1859. Nr. 128.<br />

25 x 19,4 cm. E <strong>2001</strong>/28. Inv.Nr. LLM Gr. 872.<br />

Fasane in Waldlichtung.<br />

Aquarell von Prinz Hans von Liechtenstein.<br />

Lks.u.sign.: H.Liechtenstein, 54.<br />

32,4 x 23 cm. E <strong>2001</strong>/8. Inv.Nr. LLM Gr. 863.<br />

Eulen, Kauz <strong>und</strong> Nebelkrähe. Vogelstudie.<br />

Aquarell von Prinz Hans von Liechtenstein.<br />

Re.u.sign.: Hans Liechtenstein, Zürich 9.XII.55.<br />

32,4 x 23 cm. E <strong>2001</strong>/9. Inv.Nr. LLM Gr. 864.<br />

Schnepfenpaar.<br />

Aquarell von Prinz Hans von Liechtenstein.<br />

Lks.u.sign.: H.Liechtenstein, 52.<br />

32,9 x 23,9 cm. E <strong>2001</strong>/10. Inv.Nr. LLM Gr. 865.<br />

Einladungskarte zum Festbankett anlässlich<br />

des 50jährigen <strong>Regierung</strong>sjubliäums S.D. des<br />

reg. Fürsten Johann II.<br />

26. November 1908 in Seger s Gasthof z. «Bierhaus»<br />

in Vaduz.<br />

11,7 x 13 cm. E <strong>2001</strong>/38.<br />

Schenkung Fürstl.Rat Robert Allgäuer, Vaduz.<br />

Festbankett-Karte mit Menue<br />

Anlässlich des 50jährigen <strong>Regierung</strong>sjubiläums<br />

S.D. des Fürsten Johannes II.,<br />

gegeben in Seeger s<br />

Gasthof z.»Bierhaus» in Vaduz am 26. November 1908.<br />

17,7 x 11,4 cm. E <strong>2001</strong>/39.<br />

Schenkung Fürstl. Rat Robert Allgäuer, Vaduz.<br />

Helvetia, Rhaetia et Valesia. Grenzkol. Kupferstichkarte<br />

Von Heinrich Ludwig Muoss, Zug 1698.<br />

Grosse Gesamtkarte der Schweiz <strong>und</strong> der<br />

angrenzenden Gebiete mit 52 Ortsansichten<br />

in der Umrandung sowie mehrere Kartuschen<br />

<strong>und</strong> Personifizierungen.<br />

Auf Leinwand montiert.<br />

87 x 102,5 cm. E <strong>2001</strong>/71.<br />

Kultur<br />

Bayern, Schwaben, Fürstentum Liechtenstein.<br />

Kupferstichkarte auf 2 Bll. Fol. XVIII <strong>und</strong> IX.<br />

Mit Distanzskala. London, L. Stockdale, 4th June 1800.<br />

61 x 71,5 cm. E <strong>2001</strong>/74.<br />

155


156<br />

Kultur<br />

Relief-Karte der Schweiz von Ed. Beck in Bern, 1893.<br />

Gerahmt, 59 x 78 cm.<br />

E <strong>2001</strong> / 7.<br />

Schenkung Joseph Wohlwend, Vaduz.<br />

Kunstschaffen<br />

Evangelist St. Markus. Kohlezeichnung, Farbkreide<br />

von Ferdinand Nigg (1865-1949). Mitte u. sign.: «FN»<br />

63 x 45 cm. E <strong>2001</strong>/29.<br />

Haupt eines Apostels. Kohle- <strong>und</strong> Farbkreidezeichnung.<br />

von Ferdinand Nigg (1865-1949). Nicht sign.<br />

30 x 19 cm. E <strong>2001</strong>/30.<br />

Adler des Evangelisten Johannes. Kohle- <strong>und</strong> Farbkreidezeichnung<br />

von Ferdinand Nigg (1865-1949).<br />

Mitte u. sign.: «FN».<br />

34,3 x 20 cm. E <strong>2001</strong>/31.<br />

Doppelhausmotiv. Stoffdruck in Blau <strong>und</strong> Schwarz.<br />

Linoldruck auf Textil.<br />

Ferdinand Nigg (1865-1949).<br />

124 x 47 cm. E <strong>2001</strong>/32.<br />

Drachenfries. Stoffdruck in Rot <strong>und</strong> Gold.<br />

Linoldruck auf Textil.<br />

Ferdinand Nigg (1865-1949).<br />

75 x 50 cm. E <strong>2001</strong>/33.<br />

Tiermotive. Stoffdruck in Grün <strong>und</strong> Gold.<br />

Linoldruck auf Textil.<br />

Ferdinand Nigg (1865-1949).<br />

56,5 x 49,5 cm. E <strong>2001</strong>/34.<br />

Geometrische Ornamente. Stoffdruck in Schwarz.<br />

Linoldruck auf Rohleinwand.<br />

Ferdinand Nigg (1869-1949).<br />

43,5 x 48 cm. E <strong>2001</strong>/35.<br />

Geometrische Ornamente. Stoffdruck in Schwarz.<br />

Linoldruck auf Rohleinwand.<br />

Ferdinand Nigg (1869-1949).<br />

43,5 x 48 cm. E <strong>2001</strong>/36.<br />

Erntebild. Öl auf Leinwand.<br />

Hans Gantner (1853-1914).<br />

Re.u.sign.: H.Gantner.<br />

34 x 50 cm. E <strong>2001</strong>/19.<br />

Porträt S.D.Fürst Franz Josef II. von Liechtenstein.<br />

Oel auf Leinwand.<br />

Eugen Zotow (1881-1953).<br />

Re.u.sign.: Prof. E. Zotow. 1939.<br />

124,5 x 100 cm. E <strong>2001</strong>/15.<br />

Profile / Januskopf. Bildteppich nach Entwurf<br />

von Peter Proksch (* 1935 in Wien), gewoben<br />

von Heide Proksch. 1993/94.<br />

135 x 77 cm. E <strong>2001</strong>/17.<br />

Schenkung Erika Hautmann, Vaduz.<br />

Münzen <strong>und</strong> Medaillen<br />

160 Münzen des Schellenberger Münzschatzf<strong>und</strong>es<br />

von 1930/31. Rückkauf aus Privatbesitz.<br />

E <strong>2001</strong>/75.<br />

Frankenwährung um 1924. Umlaufwährung des<br />

Schweizerfrankens zur Zeit des Inkrafttretens des<br />

Währungsvertrags Schweiz - Liechtenstein 1924.<br />

1 Rappen bis 100 Franken-Note.<br />

E <strong>2001</strong>/ 42 - E <strong>2001</strong>/53.<br />

Gedenkmedaille des Herzogtums Parma <strong>und</strong> Piacenza zum<br />

Bau einer Brücke über die Trebbia, 1821, Silber.<br />

ø 41 mm. Gewicht: 30,07 gr.<br />

E <strong>2001</strong>/41.<br />

Die Inschrift auf der Rückseite erinnert an die drei Schlachten,<br />

die an der Trebbia stattgef<strong>und</strong>en haben.<br />

Hannibal schlug im Jahre 216 v. Chr. den römischen Konsul<br />

Tiberius Sempronius Longus.<br />

Am 16. Juni 1746 siegte Prinz Joseph Wenzel von Liechtenstein<br />

über die französischen Truppen.<br />

Im Juni 1799 besiegte die russisch-österreichische Armee<br />

unter den Generälen Soworow <strong>und</strong> Melas die Franzosen<br />

unter General Macdonald.<br />

Taler von 1616 des Fürsten Carl von Liechtenstein,<br />

Silber. ø 42 mm. Gewicht: 27,94 gr.<br />

E <strong>2001</strong>/20.<br />

Silbermedaille zum 40. <strong>Regierung</strong>sjubiläums von<br />

Fürst Franz Josef II. von <strong>und</strong> zu Liechtenstein.<br />

Rücks. Bez.: Pater Patriae (Fürstenhut mit Wappen).<br />

Umschrift: Pro Deo cum Populo. XL Annos regnans 1978.<br />

ø 32 mm. Gewicht:<br />

E <strong>2001</strong>/72.<br />

Gedenkmedaille in Bronze<br />

50 Jahre Stella Matutina Feldkirch (1856 - 1906).<br />

ø 40 mm. Gewicht:<br />

E <strong>2001</strong>/14.<br />

Verschiedenes<br />

Sammlung von 172 Postkarten, Chromolithos <strong>und</strong> Original-<br />

Fotographien aus Liechtenstein, 1897 bis ca. 1940.<br />

E <strong>2001</strong>/76.<br />

Lederhelm des Liechtensteinischen Militärkontingentes 1859.<br />

Bayerischer Jägerhelm.<br />

Höhe 27,5 cm.<br />

E <strong>2001</strong>/6.<br />

Taschenuhr, französisch, um 1800. Silber.<br />

Emailzifferblatt, im oberen Teil kleine Uhr,<br />

bemalt mit Soldaten, Infanterie <strong>und</strong> Artillerie.<br />

Unter der Uhr ein r<strong>und</strong>es Fenster, das Teil einer<br />

sich bewegenden Scheibe mit Infanteristen <strong>und</strong><br />

angreifenden Dragonern freigibt. Souvenier aus<br />

den napoleonischen Kriegen. Der Automat zeigt<br />

Gefechte zwischen Franzosen <strong>und</strong> Oesterreichern<br />

Um 1795/1800. E <strong>2001</strong>/23.<br />

Reflekta-Fotokamera, Made in Liechtenstein, um 1960.<br />

Contina AG Mauren.<br />

L.: 15 cm, H.: 10,5 cm, T.: 10 cm. Gewicht: 912 gr.<br />

E <strong>2001</strong>/18.<br />

Schenkung Manfred Wanger, Planken.<br />

Filmkamera Auto Carena Nr. 53654.<br />

Made in Liechtenstein. Contina AG Mauren.<br />

Objektiv: Culminon Steinheil München 1:l,9/13 mm.<br />

E <strong>2001</strong>/5.<br />

Schenkung Hansjörg Kaufmann, Schaan.<br />

Filmkamera Auto Carena Nr. 57479.


Made in Liechtenstein. Contina AG Mauren.<br />

Sky-Objektiv. Mit Fototasche.<br />

E <strong>2001</strong>/58.<br />

Filmkamera Carena - Zoomex Nr. 84981.<br />

Camera Made in Liechtenstein. Contina AG Mauren.<br />

Lens Made in France. Angenieux-Zoom Type K2 Nr. 957<br />

168.<br />

P. Angenieux, Paris.<br />

Mit Lederfototasche <strong>und</strong> div. Zubehör sowie Gebrauchsanleitung.<br />

E <strong>2001</strong>/59.<br />

Curta - Rechenmaschine / Typ I. / Nr. 80315.<br />

Die neue kleine Universalrechenmaschine.<br />

Grösse I 8 x 6 x 11-stellig.<br />

Fabr.: Contina AG / Vaduz. Liechtenstein.<br />

In Originalverpackung mit Gebrauchsanweisung.<br />

E <strong>2001</strong>/57.<br />

Zweischalenwaage, sog. Tafelwaage.<br />

Tragkraft 15 kg, mit zwei Messingschalen.<br />

L.: 64 cm, Br.: 24 cm, H.: 20 cm<br />

E <strong>2001</strong>/11.<br />

Schnapsbrennerei aus Triesen, bestehend aus<br />

einem kupfernem Brennkessel <strong>und</strong> Kühlfass.<br />

E <strong>2001</strong>/77.<br />

Bierflaschen.<br />

Quaderer s Brauerei Schaan Lichtenstein.<br />

Braunes Glas mit Bügelverschluss.<br />

E <strong>2001</strong>/54.<br />

Bierflasche.<br />

B. Seger Mühleholz.<br />

Braunes Glas mit Bügelverschluss.<br />

E <strong>2001</strong>/55.<br />

Mineralwasserflasche mit Farb-Etikette von<br />

Eugen Verling: «Liechtensteinisches ALPILA<br />

Erfrischungsgetränk».<br />

E <strong>2001</strong>/56.<br />

Weisse Leinendecke mit blauer Stickerei:<br />

«Gott bewahr uns vor Wetter <strong>und</strong> Wind,<br />

<strong>und</strong> vor Gesellen die langweilig sind».<br />

188 x 54,5 cm. E <strong>2001</strong>/73.<br />

Schenkung Antoinette Beck, Schaan.<br />

Hebammen-Instrumente von Frau<br />

Frieda Bargetze, Hebamme in Triesen,<br />

tätig in den 50er <strong>und</strong> 60er Jahren.<br />

E <strong>2001</strong>/70.<br />

Schenkung Frieda Bargetze, Triesen.<br />

Akkordzither in Originalkarton, um 1900.<br />

L.: 51 cm, Br.: 30 cm, H.: 8 cm.<br />

E <strong>2001</strong>/13.<br />

Schenkung Rosa Negele, Triesen.<br />

Stereo - Möbel, Loewe Opta.<br />

60er Jahre.<br />

Furnierter Möbelkorpus auf Massiv-<br />

Holzfüssen. 79 x 113 x 38 cm.<br />

E <strong>2001</strong>/37.<br />

Schenkung Thomas Müssner, Bendern.<br />

Kultur<br />

157


Sport<br />

RESSORTBERICHT<br />

Ressortinhaber:<br />

<strong>Regierung</strong>srätin Dr. Andrea Willi bis 5. April <strong>2001</strong><br />

<strong>Regierung</strong>srat Dr. Alois Ospelt ab 5. April <strong>2001</strong><br />

Das Ressort Sport befasste sich im Jahr <strong>2001</strong> mit einzelnen<br />

Projekten, welche der weiteren Umsetzung des Sportgesetzes<br />

dienen. So wurde eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die sich<br />

vertieft mit der Thematik Schule <strong>und</strong> Begabtenförderung<br />

auseinandersetzen soll. Zudem hat die <strong>Regierung</strong> beschlossen,<br />

besondere Leistungen im Sport mit eigens dafür<br />

geschaffenen Auszeichnungen <strong>und</strong> einer Prämie zu würdigen.<br />

Anlässlich der 9. Kleinstaatenspiele in San Marino nahm<br />

der Ressortinhaber an dem parallel dazu stattfindenden Treffen<br />

der Sportminister teil. Die Förderung <strong>und</strong> finanzielle<br />

Unterstützung von Sportverbänden, Sportlern <strong>und</strong> Sportlerinnen<br />

<strong>und</strong> von Sportveranstaltungen erfolgte gemäss Sportgesetz<br />

durch die Sportkommission in Eigenkompetenz. Das<br />

Ressort wurde darüber jeweils in Kenntnis gesetzt.<br />

Auszeichnungen für Sportler <strong>und</strong><br />

Sportlerinnen<br />

Die <strong>Regierung</strong> hat im Berichtsjahr beschlossen, an Personen<br />

für herausragende Verdienste <strong>und</strong> Erfolge im Sport Auszeichnungen<br />

<strong>und</strong> Prämien zu verleihen. Als immaterielle<br />

Auszeichnung wird das Lorbeerblatt des Landes Liechtenstein<br />

in Gold, Silber <strong>und</strong> Bronze verliehen. Prämien sind für<br />

gute Leistungen bei Olympischen Spielen, Weltmeisterschaften<br />

<strong>und</strong> Europameisterschaften vorgesehen. Die Übergabe<br />

der Auszeichnungen wird durch die <strong>Regierung</strong> <strong>und</strong>/<br />

oder die Sportkommission der <strong>Regierung</strong> im Rahmen eines<br />

Empfanges oder einer Feier vorgenommen. Die beschlossene<br />

Regelung ist ein direkter Ausfluss des Sportgesetzes, das<br />

auch die staatliche Förderung des Spitzen- <strong>und</strong> Leistungssports<br />

statuiert. Die Ehrung ist einerseits eine persönliche<br />

Anerkennung, andererseits soll sie als Motivation für<br />

Jugendliche zur Nachahmung dienen.<br />

Schule <strong>und</strong> Begabtenförderung<br />

Zur Aufarbeitung der Thematik Schule <strong>und</strong> Förderung von<br />

sportlich <strong>und</strong> musisch Begabten wurde eine Arbeitsgruppe<br />

«Schule <strong>und</strong> Begabtenförderung» im Hinblick auf die allfällige<br />

Schaffung von speziellen Ausbildungskonzepten an<br />

öffentlichen Schulen bestellt. Die Arbeitsgruppe erhielt den<br />

Auftrag, zuhanden der <strong>Regierung</strong> die Thematik Schule <strong>und</strong><br />

Begabtenförderung aufzuarbeiten. Im Vordergr<strong>und</strong> steht vorerst<br />

eine Bestandesaufnahme bzw. eine Bedürfnisabklärung.<br />

Die <strong>Regierung</strong> kommt damit einem seit längerer Zeit in liechtensteinischen<br />

Sportkreisen bestehenden Anliegen nach.<br />

Besonders seitens einiger Landesverbände besteht der<br />

Wunsch der Verbesserung der Vereinbarkeit von Schule <strong>und</strong><br />

leistungsbezogener Sportausübung. Im Spitzen- <strong>und</strong> Leistungssport<br />

werden in der heutigen Zeit an Verbände, Vereine<br />

<strong>und</strong> Sportlerinnen <strong>und</strong> Sportler bereits im Jugendbereich sehr<br />

hohe Anforderungen gestellt. Diese können nur mit aussergewöhnlichem<br />

Aufwand <strong>und</strong> speziellen Massnahmen bewältigt<br />

werden. Deshalb prüft der Staat Möglichkeiten, die auf eine<br />

Ausgestaltung der Rahmenbedingungen in dem Sinne hinzielen,<br />

eine möglichst hohe internationale Konkurrenzfähigkeit<br />

unserer Sportlerinnen <strong>und</strong> Sportler zu erreichen.<br />

9. Kleinstaatenspiele <strong>und</strong> Sportministerkonferenz in<br />

San Marino<br />

Auf Einladung des für Sport <strong>und</strong> Tourismus zuständigen<br />

Ministers der Republik San Marino nahm der Ressortinhaber<br />

am 28./29. Mai in San Marino an den Eröffnungs-<br />

feierlichkeiten der 9. Kleinstaatenspiele sowie am Treffen<br />

der für den Sport zuständigen Minister der Kleinstaaten<br />

teil. Begleitet wurde er von Roman Hermann, dem Präsidenten<br />

der Sportkommission. Am Sportministertreffen<br />

fand ein Gedankenaustausch über das Sportwesen <strong>und</strong><br />

dessen Förderung sowie über die Kleinstaatenspiele statt.<br />

Des weiteren wurde der Themenkreis Sport, Fernsehen <strong>und</strong><br />

Tourismus diskutiert.<br />

AMTSSTELLEN<br />

Dienststelle für Sport<br />

Dienststellenleiter: Stefano Näscher<br />

Nach einem intensiven Jahr, geprägt vom neuen Sportgesetz<br />

<strong>und</strong> den Verordnungen, konnte zum ersten Mal ein<br />

ganzer Jahresdurchgang mit all seinen Veränderungen vollzogen<br />

werden. Neue Gesuchsformulare <strong>und</strong> Förderbereiche<br />

konnten in Zusammenarbeit mit der Sportkommission der<br />

Fürstlichen <strong>Regierung</strong> reglementiert <strong>und</strong> definiert werden.<br />

Dieser Prozess wird auch in Zukunft das Tätigkeitsfeld der<br />

Dienststelle für Sport prägen, damit eine qualitätsbewusste<br />

<strong>und</strong> nachhaltige Sportförderung der öffentlichen Hand<br />

gewährt ist.<br />

«Jugend <strong>und</strong> Sport» hat im Berichtsjahr weitere Neuerungen<br />

<strong>und</strong> Anpassungen erfahren. Mit dem Projekt J+S 2000<br />

konnten die Feldversuche gestartet werden. Dieser Probelauf<br />

für den neuen Fördermodus in den Sportarten Fussball,<br />

Schneesport, Kanu <strong>und</strong> Lagersport/Trekking hat verschiedene<br />

Probleme aufgezeigt, welche jedoch mit der nötigen Flexibilität<br />

aller Beteiligten gut gelöst werden konnten. Mit<br />

Ausbildungskursen für die sportartspezifischen J+S-Vereinscoaches<br />

<strong>und</strong> den Vereinbarungen mit den betreffenden<br />

Vereinen <strong>und</strong> Verbänden wird eine Partnerschaft erzielt,<br />

womit Pflichten <strong>und</strong> Kompetenzen weitergegeben werden<br />

können.<br />

Die übliche Statistik der J+S-Zahlen für Liechtenstein fällt in<br />

diesem Jahresbericht aus, da für «J+S FL» eine eigene<br />

Lösung gef<strong>und</strong>en werden muss. Dies betrifft weitere Bereiche<br />

wie die Auszahlungsmodalitäten, die Nationale Datenbank<br />

für Jugend <strong>und</strong> Sport (NDBJS), die Statistiken etc.,<br />

welche weiterentwickelt werden müssen. Der endgültige<br />

Startschuss für alle J+S betreffenden Sportarten wird am 1.<br />

Januar 2003 fallen. Bis dahin sind noch einige Anpassungen<br />

<strong>und</strong> Entwicklungen vorzunehmen.<br />

Viele ehrenamtliche Trainerinnen <strong>und</strong> Trainer, Funktionäre<br />

sowie Leiterinnen <strong>und</strong> Leiter standen für den Sport im Einsatz.<br />

Dieses idealistische Engagement vieler, sei dies nun im<br />

Sport, im kulturellen Bereich oder auf sozialer Ebene, galt<br />

es, im «UNO-Jahr der Freiwilligenarbeit» zu würdigen. Dies<br />

sollte jedoch nicht ein einmaliger Anlass sein, vielmehr muss<br />

dies eine Initialzündung für weitere Anstrengungen sein,<br />

wie die Freiwilligenarbeit besser unterstützt werden kann.<br />

Geschäftsstelle der Sportkommission<br />

Als Dienstleistungsstelle für die staatliche Sportförderung<br />

wurde das erweiterte Aufgabengebiet durch die Dienststelle<br />

für Sport wahrgenommen. Darunter gefallen sind die<br />

Bearbeitung aller administrativen Aufgaben <strong>und</strong> Weisungen<br />

der Sportkommission, die Umsetzung der Protokollbeschlüsse,<br />

die Funktion als Geschäftsstelle für den Spitzensportausschuss<br />

sowie die Durchführung des Förderpro-<br />

7<br />

159


160<br />

Sport<br />

gramms «Jugend <strong>und</strong> Sport». Der Jahresbericht der Sportkommission<br />

informiert ergänzend über das ausgebaute <strong>und</strong><br />

vielseitige Tätigkeitsgebiet der Dienststelle für Sport.<br />

Jugend <strong>und</strong> Sport<br />

J + S 2000<br />

Die im Berichtsjahr durchgeführten Feldversuche haben<br />

einige Probleme mit sich gebracht. An den beabsichtigten<br />

Neuerungen mussten diverse Anpassungen vorgenommen<br />

werden, welche jedoch zur Einführung der restlichen<br />

Sportfächer bestimmt von Nutzen sein werden. Die derzeitige<br />

Mehrbelastung bis zur definitiven Installation des<br />

gesamten Systems J+S 2000 wird sich mit Sicherheit<br />

bezahlt machen. Die erteilten Kompetenzen <strong>und</strong> Verantwortungen<br />

an die Vereine, Verbände <strong>und</strong> zuständigen<br />

Coaches werden von allen Beteiligten partnerschaftlich mit<br />

der Dienststelle für Sport wahrgenommen. Der Start von<br />

J+S 2000 für alle Sportfächer <strong>und</strong> Angebote der Schulen<br />

wurde definitiv auf den 1. Januar 2003 angesetzt. Ein<br />

umfangreiches Coachausbildungsprogramm für die restlichen<br />

Sportfächer wurde in Zusammenarbeit mit den kantonalen<br />

Sportämtern der Region Ostschweiz geschaffen<br />

<strong>und</strong> ermöglicht.<br />

Teilnehmerzahlen an J+S-Sportfachkursen<br />

Ein direkter Vergleich mit den letzten Jahren kann nach der<br />

Einführung von J+S 2000 nicht aufgeführt werden. Durch<br />

die spezifische Anbindung Liechtensteins an die Nationale<br />

Datenbank für Jugend <strong>und</strong> Sport ist eine statistische Erfassung<br />

im gegenwärtigen Status noch nicht möglich.<br />

Pauschalbeiträge<br />

Die Jugendangebote, also die von Vereinen geführten Riegen,<br />

Mannschaften, Teams, unterstützen wir mit Pauschalbeiträgen.<br />

Die J+S-Kurse umfassen den ganzen Jahresbetrieb,<br />

in ausgesprochenen Saison-Sportarten ein halbes<br />

Jahr. Vereine erhalten für jede Trainingsgemeinschaft einen<br />

Pauschalbetrag, der die Anzahl der regelmässigen Trainings<br />

pro Woche, die Beteiligung an Wettkämpfen <strong>und</strong> die Trainingslager<br />

berücksichtigt. Hingegen ist die Leiterkategorie<br />

kein Faktor mehr für die Berechnung der Entschädigung.<br />

Aufgaben <strong>und</strong> Stellung des J+S-Coachs im Verein<br />

Der J+S-Coach ist im Verein verankert <strong>und</strong> sorgt für die<br />

Nachhaltigkeit des Angebotes, pflegt Kontakte mit Eltern<br />

<strong>und</strong> der Vereinsleitung. Der J+S-Coach im Verein ist für die<br />

Dienststelle für Sport eine neue Ansprechperson. Dank ihr<br />

entstehen direkte Informationswege in die Vereine <strong>und</strong><br />

neue Formen der Rückmeldung «vom Feld». Damit der<br />

J+S-Coach im Verein seine Aufgabe gut erfüllen kann, werden<br />

neue <strong>und</strong> direktere Informationsmittel entwickelt <strong>und</strong><br />

zur Verfügung gestellt.<br />

Nachwuchsförderung<br />

Die Kaderzusammenzüge der Verbände werden mit dem<br />

neugeschaffenen Gefäss «J+S <strong>und</strong> Nachwuchsförderung»<br />

unterstützt. Das ist deshalb nötig, weil Jahreskurse nur von<br />

Vereinen angemeldet werden können <strong>und</strong> die Kadertrainings<br />

auch erfasst werden müssen. Die Dienststelle für<br />

Sport hat die nötigen Anpassungen an der Nationalen<br />

Datenbank vorgenommen <strong>und</strong> kann die Nachwuchsförderung<br />

in Liechtenstein autonom erfassen.<br />

Nationale Datenbank für Jugend <strong>und</strong> Sport (NDBJS)<br />

Die gesamtschweizerische Lösung, worin auch J+S FL seinen<br />

Platz findet, entwickelt sich fortlaufend. Die Verknüpfung<br />

Liechtensteins bedarf verschiedener spezifischer<br />

Anpassungen. Im Vergleich zu den kantonalen Sportäm-<br />

tern müssen durch die Dienststelle für Sport die Auszahlungen<br />

selbst generiert <strong>und</strong> vollzogen werden. Als weitere<br />

Option muss den liechtensteinischen Sportverbänden die<br />

Möglichkeiten geboten werden, die Angebote für die<br />

Nachwuchsförderung bei der Dienststelle für Sport anmelden<br />

zu können.<br />

Clubtrainerkurse<br />

Die Dienststelle für Sport organisierte zum vierten Mal in<br />

Zusammenarbeit mit dem Liechtensteinischen Skiverband<br />

einen Clubtrainerkurs. Dieses Angebot hat zum Ziel, die<br />

tätigen Ski-Clubtrainer optimal auf den bevorstehenden<br />

Winter vorzubereiten. Geplant wurden mehrere Module zu<br />

verschiedenen Themen wie Technik, Ernährung, Material<br />

<strong>und</strong> Trainingslehre. Einzig der Technikteil konnte vom 28.<br />

bis 30. September <strong>2001</strong> in Sölden durchgeführt werden,<br />

da die weiteren Termine von den zuständigen Referenten<br />

in Folge des turbulenten Weltcup- <strong>und</strong> Olympiawinters<br />

(Verschiebung von Rennterminen, Schneemangel etc.)<br />

nicht wahrgenommen werden konnten.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der positiven Resonanz <strong>und</strong> der gemachten<br />

Erfahrungen haben nun auch weitere Verbände (Fussball,<br />

Schwimmen, Tennis) diesen Weg eingeschlagen <strong>und</strong> beabsichtigen,<br />

einen Kurs für die Clubtrainer anzubieten. Dies<br />

ist ein gutes Beispiel dafür, wie eine Zusammenarbeit zwischen<br />

den Verbänden <strong>und</strong> Vereinen stattfinden kann.<br />

Ausbildung<br />

Leiter-Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

Die Leiterausbildung bleibt der Hauptpfeiler von J+S. Ziel<br />

ist eine Flexibilisierung des Angebots. Nach einem sportartspezifischen<br />

Gr<strong>und</strong>kurs, der den heutigen Leiter 1 Kurs<br />

ersetzt, bieten Module bedürfnisorientierte Weiterbildungen<br />

an. Diese Module sind von unterschiedlicher Dauer.<br />

Einige werden den heutigen Leiter 2 Kursen entsprechen.<br />

Andere werden kürzer <strong>und</strong> wahlweise kombinierbar sein.<br />

Damit sind sportartenübergreifende Angebote für<br />

bestimmte Themen wie etwa Akrobatik oder Coaching<br />

möglich. Die Ausbilder-Ausbildung wird beibehalten. Die<br />

heutigen Leiter 3 Kurse werden durch Trainerkurse auf Verbandsebene<br />

ersetzt. Eine Weiterbildungspflicht besteht<br />

weiterhin. Auch diese wird flexibler ausgestaltet.<br />

Die Dienststelle für Sport führte in verschiedenen Sportarten<br />

folgende Kurse durch:<br />

Leiteraus- <strong>und</strong> Fortbildungskurse <strong>2001</strong><br />

Kurs Sportfach Datum Ort Anz.<br />

Teiln.<br />

LK 1 Fussball 7.4.<strong>2001</strong> (Vorkurs) Schaan 36<br />

Fussball 14.5. - 18.5.<strong>2001</strong> Schaan 36<br />

VauK Lagersport/<br />

Trekking 01.06. - 04.06.<strong>2001</strong> Schaan<br />

FK Fussball 17. - 18.8.<strong>2001</strong> Schaan 36<br />

VFK Skifahren Sept. - Dez. <strong>2001</strong><br />

Clubtrainerkurs div. Sölden/ FL 40<br />

LK 1 Tennis 15.10. - 20.10.<strong>2001</strong> Schaan 24<br />

FK : Fortbildungskurs<br />

LK : Leiterkurs<br />

VLK / VFK : Verbands - Leiterkurs, -Fortbildungskurse<br />

Finanzielle Aufwendungen<br />

Für das Förderwerk «Jugend + Sport in Liechtenstein»<br />

wurde ein Betrag in Höhe von CHF 553 256.– aufge-


wendet. Darunter fallen Gr<strong>und</strong>beitrag an das B<strong>und</strong>esamt<br />

für Sport / ESSM, Leiteraus- <strong>und</strong> Fortbildungskurse, Sportfachkurse<br />

<strong>und</strong> Angebote der Nutzergruppen (J+S 2000)<br />

sowie Betreuung, Coaching <strong>und</strong> spezielle Anlässe.<br />

KOMMISSIONEN<br />

Sportkommission<br />

Präsident: Roman Hermann<br />

Vorrangig möchte ich meine Anerkennung <strong>und</strong> meinen<br />

Dank an alle freiwilligen Einsätze der Sportfunktionäre <strong>und</strong><br />

Helfer im Sportjahr <strong>2001</strong> aussprechen.<br />

Das Sportjahr im Jahr «EINS» nach Inkrafttreten des Sportgesetzes<br />

liegt hinter uns, das mit den verschiedenen Veränderungen<br />

in der Sportförderung neue finanzielle Dimensionen erlebt<br />

hat. Ein Budget von r<strong>und</strong> CHF 3 Mio. oder r<strong>und</strong> 1 100<br />

Buchungen sprechen für die Bewegung in der staatlichen<br />

Sportförderung. Die Feinabstimmung <strong>und</strong> die Umsetzung verlangten<br />

nach Anpassungen von Reglementen <strong>und</strong> Richtlinien,<br />

die auch noch im Jahr 2002 ein Hauptthema bleiben werden.<br />

Nach dem <strong>Regierung</strong>swechsel im Jahr <strong>2001</strong> waren der erste<br />

offizielle Anlass die Europäischen Kleinstaatenspiele in San<br />

Marino, woran <strong>Regierung</strong>srat <strong>und</strong> Ressortinhaber Dr. Alois<br />

Ospelt <strong>und</strong> Sportkommissionspräsident Roman Hermann<br />

teilgenommen haben. An der jährlichen Sommerkonferenz<br />

des B<strong>und</strong>esamtes für Sport in Couvet (JU) haben der Leiter<br />

der Dienststelle für Sport Stefano Näscher <strong>und</strong> Roman Hermann<br />

die Institution «Jugend+Sport FL» vertreten.<br />

Speziell bedanken möchte ich mich bei Sportminister Dr.<br />

Alois Ospelt <strong>und</strong> der <strong>Regierung</strong> für das entgegengebrachte<br />

Vertrauen <strong>und</strong> für die Unterstützung.<br />

Den Mitgliedern der Sportkommission, des Spitzensportausschusses<br />

sowie der Dienststelle für Sport einen herzlichen<br />

Dank für den grossen Einsatz.<br />

Sitzungen der Sportkommission<br />

Die Sportkommission bzw. ihre delegierten Gremien <strong>und</strong><br />

Ausschüsse haben im Berichtsjahr folgende Anzahl Sitzungen<br />

durchgeführt: 10 Sportkommissionssitzungen <strong>und</strong> 6<br />

Sitzungen des Spitzensportausschusses.<br />

Entwicklung der Sportförderung<br />

Folgende Grafik zeigt auf, wie sich die Sportförderung in<br />

finanzieller Hinsicht seit 1994 entwickelt hat.<br />

Beiträge an die Verbände <strong>und</strong> Vereine<br />

Die Jahresbeiträge <strong>2001</strong> an die Verbände <strong>und</strong> Einzelvereine<br />

wurden anhand eines neu geschaffenen Gesuchsformulars<br />

erhoben. Neben den allgemeinen Mitgliederzahlen wurden<br />

unter anderem auch die Daten für Infrastruktur (Organisationskosten,<br />

Sportinfrastruktur, Hallen, Plätze etc.) berücksichtigt.<br />

Drei Verbänden wurde kein Jahresbeitrag <strong>2001</strong> zugeteilt,<br />

da der Nachweis aktiver Tätigkeiten (kein Jahresbericht,<br />

keine Verbandsangaben, keine Rückmeldung) nicht erbracht<br />

wurde.<br />

Sportförderung aus verschiedenen Förderbereichen<br />

Folgende Grafik zeigt auf, in welchem Umfang die grössten<br />

Beitragsempfänger im Jahr <strong>2001</strong> unterstützt wurden.<br />

Förderbereiche:<br />

–Infrastrukturbeiträge<br />

–Jahresbeitrag<br />

–J+S-Sportfachkurse/Angebote<br />

–Teilnahmen an Welt- <strong>und</strong> Europameisterschaften<br />

–Internationale Sportveranstaltungen in Liechtenstein<br />

–Wettkampfvorbereitung<br />

Unterstützung für die Teilnahmen an Welt- <strong>und</strong><br />

Europameisterschaften<br />

Erstmals wurden Welt- <strong>und</strong> Europameisterschaftsteilnahmen<br />

spezifisch unterstützt. Ziel ist eine optimalere Förderung<br />

im Bereich des Spitzen- <strong>und</strong> Leistungssports. 9 Verbände<br />

wurden mit CHF 48 700.- unterstützt. Für diesen<br />

Förderbereich wird ein neues Gesuchsformular <strong>und</strong> Reglement<br />

im Jahr 2002 zur Verfügung stehen.<br />

Weitere Förderbereiche <strong>2001</strong><br />

Sport<br />

Breitensport<br />

Der Staat wendete für die Unterstützung des Breitensports<br />

ein Total in Höhe CHF 941 940.- auf. Dies entspricht ca.<br />

30% des Gesamtbudgets der Sportförderung.<br />

Die Sportkommission unterstützt weiter die beliebten<br />

«Konditionstrainings für Jedermann» im Sommer sowie<br />

Winter, die vom Verein für Sport in der Schule geleitet <strong>und</strong><br />

betreut werden.<br />

Als Beitrag zur Breitensportförderung unterstützt die Sportkommission<br />

weiters:<br />

–den Verein Valünalopp jährlich zur Präparierung <strong>und</strong> zum<br />

Unterhalt der Langlauf-Loipen, für die Anschaffung eines<br />

neuen Spurgerätes als Infrastrukturbeitrag sowie<br />

– den Rodelclub Triesenberg für den Unterhalt der Rodelbahn<br />

Sücka-Steg.<br />

161


162<br />

Sport<br />

Neben den Jahresbeiträgen an die Sportverbände erhält der<br />

Behindertenverband zur Förderung des Behindertensports<br />

einen Jahresbeitrag in Höhe von CHF 15 000.—.<br />

Leistungs- <strong>und</strong> Spitzensport<br />

Der Leistungs- <strong>und</strong> Spitzensport mit den Förderbereichen<br />

Wettkampfvorbereitung, Teilnahmen an Welt- <strong>und</strong> Europameisterschaften,<br />

internationalen Sportveranstaltungen in<br />

Liechtenstein, Spitzen- <strong>und</strong> Leistungssportförderung,<br />

Beiträge an Sportschüler im Ausland, Prämien- <strong>und</strong> Auszeichnungen<br />

sowie dem Medical-Team, wurde mit total<br />

CHF 527 210.-unterstützt.<br />

Seniorensport<br />

Die Verhandlungen mit dem B<strong>und</strong>esamt für Sport in Magglingen<br />

im Bereich des Seniorensports, vergleichbar mit der<br />

Zusammenarbeit im Bereich von «Jugend+Sport», wurden<br />

aufgenommen. Nun gilt es, für den Seniorensport in Liechtenstein,<br />

die notwendigen Strukturen <strong>und</strong> Voraussetzungen<br />

zu schaffen<br />

Liechtensteinischer Olympischer<br />

Sportverband (LOSV)<br />

Jahresbeitrag an den LOSV<br />

Der Liechtensteinische Olympische Sportverband erhält aus<br />

der Sportförderung einen Jahresbeitrag in Höhe von CHF<br />

575 000.—, welcher für die Personalkosten, Miete, Versicherungen,<br />

Telefon, Autoleasing etc. eingesetzt wird.<br />

Kleinstaatenspiele<br />

Die Kosten für die Teilnahme der Delegation Liechtensteins<br />

an den Europäischen Kleinstaatenspielen in San Marino<br />

wurden mit CHF 126 144.– gedeckt.<br />

Olympia Förderkader<br />

Das Olympia Förderkader des LOSV wird zu 50% mit einem<br />

Beitrag in Höhe von CHF 25 000.– unterstützt.<br />

Europäische Jugend Olympia Tage<br />

Die Europäischen Jugend Olympia Tage in Vuokatti (Finnland)<br />

Winterspiele <strong>und</strong> Murcia (Spanien) Sommerspiele mit<br />

Liechtensteiner Beteiligung, wurden zu 100% mit CHF<br />

46 612.– aus der Sportförderung finanziert<br />

Spitzensportausschuss<br />

Im abgelaufenen Berichtsjahr <strong>2001</strong> fanden insgesamt 6 Sitzungen<br />

des Spitzensportausschusses statt.<br />

Es wurden dabei 16 Gesuche (9 Winter-, 7 Sommersport)<br />

behandelt, 13 Athletinnen <strong>und</strong> Athleten erhielten eine<br />

Zusage, 3 eine Absage.<br />

Auf Vorschlag des Spitzensportausschusses wurden von der<br />

Sportkommission Förderbeiträge von neu CHF 90 000.– für<br />

zwei Jahre gesprochen.<br />

Von den Verbänden, deren Sportler eine Förderung beantragten,<br />

wurde eine Stellungnahme betreffend Wertigkeit<br />

der Wettkämpfe eingeholt. Dies erleichtert in der Zukunft<br />

die Arbeit des Ausschusses bei der Beurteilung bzw. Zuordnung<br />

der Wettkämpfe, die nicht klar qualifiziert werden<br />

können wie WM, EM, WC, EC etc..<br />

Zu den drei bestehenden Kategorien (Spitzensport, Leistungssport,<br />

Junioren/Jugend) wurde eine vierte geschaffen.<br />

In der neuen Kategorie Nachwuchs werden Leistungssportler<br />

gefördert, die mindestens 50% der zur Verfügung<br />

stehenden Arbeits- oder Studienzeit in Training <strong>und</strong> Wettkampf<br />

investieren, annähernd die im Leistungssport geforderten<br />

Ergebnisse für Einzelsportler erbringen, eine Kaderzugehörigkeit<br />

gemäss LOSV nachweisen <strong>und</strong> einen Leistungsnachweis<br />

sowie eine Bewertung der Wettkämpfe<br />

nach Kategorien des jeweiligen Verbandes belegen können.<br />

Diese Kategorie ist für Nachwuchssportler nach dem sportartenspezifischen<br />

Juniorenalter (18 bis 20 jährig) für zwei<br />

Jahre im Anschluss an die letzte Auszahlung eines Juniorenförderbeitrages.<br />

Damit wird die Lücke der Förderempfänger<br />

zwischen Jugend <strong>und</strong> Elite geschlossen.<br />

Als Entscheidungshilfe für die Einstufung <strong>und</strong> Beurteilung<br />

der Gesuchsteller wurde eine Wegleitung für den Spitzensportausschuss<br />

geschaffen.<br />

Im Berichtsjahr <strong>2001</strong> wurden aufgr<strong>und</strong> des neu geschaffenen<br />

Reglements erstmals an Sportlerinnen <strong>und</strong> Sportler, die<br />

an Grossänlassen wie Olympischen Spielen, Welt- oder<br />

Europameisterschaften erfolgreich waren, Erfolgsprämien<br />

ausgerichtet.<br />

Statistik<br />

Zwei Nationalmannschaften haben im Jahr <strong>2001</strong> eine Leistungssportförderung<br />

erhalten. Folgende Tabelle zeigt auf,<br />

wie viele Personen in den Bereichen Nachwuchs, Jugend<br />

sowie Spitzen- <strong>und</strong> Leistungssport gefördert werden.<br />

Damen Herren Total<br />

Spitzensportler 1 6 7<br />

Leistungssportler 5 8 13<br />

Nachwuchs - 4 4<br />

Jugend 3 2 5<br />

Total 9 20 29<br />

Dies betraf die Sportarten Fussball, Squash, Pferdesport,<br />

Radsport, Kickboxen, Skifahren, Skeleton, Speed-Inline-Skating,<br />

Schiesssport, Judo, Triathlon/Duathlon, Langlauf, Wintertriathlon<br />

<strong>und</strong> Tourenskirennlauf.<br />

Jahresbericht Schulsport <strong>2001</strong><br />

Das Jahr <strong>2001</strong> war geprägt von vielen Aktivitäten im<br />

Bereich des Schulsportes. Die Zusammenarbeit zwischen<br />

Schulamt <strong>und</strong> Sportkommission erwies sich erneut als hilfreich<br />

<strong>und</strong> zielführend.<br />

Internationale Schulsportföderation / ISF<br />

Jugendliche aus Liechtenstein konnten an drei verschiedenen<br />

Schulsport-Weltmeisterschaften ihr Können zeigen. Bei den<br />

ISF-Wettkämpfen im Skifahren (Pralognan/F), Schwimmen<br />

(Luxemburg) <strong>und</strong> in der Leichtathletik (Malaga) gingen insgesamt<br />

17 Mädchen <strong>und</strong> 11 Knaben aus unserem Land an den<br />

Start. Es wurden achtbare Resultate erzielt <strong>und</strong> die Erinnerung<br />

an diese internationalen Begegnungen dürfte bei den<br />

Jugendlichen einen weiteren Motivationsschub in Richtung<br />

Leistungsport auslösen. Den Jugendlichen <strong>und</strong> ihren Delegationsleitern<br />

(Gert Konzett, Anita Lenti, Günter Wenaweser)<br />

sei an dieser Stelle herzlich für ihren Einsatz gedankt.<br />

Schulsport-Meisterschaften<br />

Die Schulsport-Meisterschaften konnten mit über 500<br />

beteiligten Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern einen neuen Teilnahmerekord<br />

verzeichnen. Insbesondere die neu eingeführte<br />

«Showtime»-Disziplin erwies sich als absoluter Renner. Zur<br />

Freude des zahlreich erschienenen Publikums zeigten über<br />

20 Gruppen im Sportunterricht erarbeitete tänzerische


Highlights. Der jährlich vergebene Wanderpokal für die<br />

aktivste Schule wurde zum dritten Mal von der Realschule<br />

Balzers gewonnen <strong>und</strong> ging definitiv in deren Besitz über.<br />

Der Preis wurde jeweils an jene Schule vergeben, die den<br />

grössten prozentualen Anteil ihrer Schülerschaft für die Teilnahme<br />

an den Schulsport-Meisterschaften motivieren<br />

konnte. Herzliche Gratulation an die Balzner Realschüler,<br />

die sich nicht nur durch Quantität, sondern auch durch<br />

zahlreiche Spitzenplatzierungen auszeichnen konnten.<br />

Weitere Aktivitäten<br />

In der Lehrerfortbildung wurde ein Schwerpunkt in Richtung<br />

«Koordinative Herausforderungen» gesetzt. Mit Lukas<br />

Zahner von der Universität Basel konnte eine ausgewiesene<br />

Kapazität für diesen Ausbildungsbereich gewonnen werden.<br />

Umfangreiche Vorarbeiten wurden auch im Bereich Sportstättenbau<br />

geleistet. Insbesondere wurden die Planungsarbeiten<br />

für den Umbau der Sporthalle Resch in Schaan <strong>und</strong><br />

für die projektierten Sporthallenneubauten in Triesen <strong>und</strong><br />

beim Schulzentrum Mühleholz fachlich begleitet.<br />

Sportschulen in Liechtenstein<br />

Die drei Sportschulen in Liechtenstein (Schellenberg, Triesenberg,<br />

Ruggell) ermöglichen ein vielseitiges Bewegungslernen<br />

in verschiedenen Sportarten. Sie ergänzen <strong>und</strong><br />

unterstützen die Aktivitäten anderer sportlicher Institutionen.<br />

Die Sportschule Liechtenstein ist eine Organisation der<br />

Sportkommission der Fürstlichen <strong>Regierung</strong>.<br />

Die Sachbearbeiterin Biggi Beck-Blum konnte in 4 Sitzungen<br />

mit den Sportschulleitern einiges bewegen. Es wurde<br />

eine neue Broschüre «Sportschulen in Liechtenstein»<br />

gedruckt, die an die entsprechenden Klassen der Primarschulen<br />

abgegeben wurden. Schon bald darauf stiegen die<br />

Teilnehmerzahlen in den einzelnen Sportschulen an. Ausserdem<br />

gab es für alle fleissigen Sportschulteilnehmer ein tolles<br />

T-Shirt! Auch die Öffentlichkeit wurde durch Zeitungsberichte<br />

für die Sportschulen in Liechtenstein sensibilisiert.<br />

Dank der Sportkommission konnte dies alles ermöglicht<br />

werden, <strong>und</strong> die Kinder freuen sich schon jetzt auf die verschiedenen<br />

Aktivitäten im Jahr 2002.<br />

Sport<br />

163


Finanzen 8<br />

RESSORTBERICHT<br />

Ressortinhaber:<br />

<strong>Regierung</strong>schef Dr. Mario Frick bis 5. April <strong>2001</strong><br />

<strong>Regierung</strong>schef Otmar Hasler ab 5. April <strong>2001</strong><br />

Der Schwerpunkt der Tätigkeiten des Ressorts Finanzen lag<br />

im Berichtsjahr bei den Massnahmen r<strong>und</strong> um den Finanzplatz<br />

Liechtenstein. Dabei standen vier Bereiche im Vordergr<strong>und</strong>:<br />

der FATF-Prozess zur Bekämpfung der Geldwäscherei,<br />

die OECD-Initiative betreffend schädliche Steuerpraktiken,<br />

die Pläne der EU zur Besteuerung der Zinserträge<br />

natürlicher Personen <strong>und</strong> die internationalen Massnahmen<br />

zur Bekämpfung der Terrorismusfinanzierung.<br />

Am 21. Juni <strong>2001</strong> strich die Financial Action Task Force<br />

(FATF) mit Sitz in Paris Liechtenstein von der Liste der nichtkooperativen<br />

Staaten <strong>und</strong> anerkannte damit die Reformen<br />

Liechtensteins betreffend die Bekämpfung der Geldwäscherei<br />

<strong>und</strong> des organisierten Verbrechens. Fortgesetzt wurden<br />

diese Reformen im Berichtsjahr mit der Verkürzung der<br />

Übergangsfrist betreffend die Bekanntgabe der wirtschaftlich<br />

berechtigten Personen gegenüber den Banken, mit der<br />

Schaffung der Stabsstelle für Sorgfaltspflichten <strong>und</strong> mit der<br />

Erarbeitung des Gesetzes über die Stabsstelle FIU.<br />

Mit der OECD wurden drei technische Gespräche zu deren<br />

Initiative betreffend «schädliche Steuerpraktiken» geführt.<br />

Die technischen Gesprächen dienten der gegenseitigen<br />

Klärung der Positionen. Dabei zeigte sich, dass vor allem im<br />

Bereich des Informationsaustausches in Steuerangelegenheiten<br />

erhebliche Differenzen zwischen den jeweiligen Positionen<br />

bestehen. Die von der OECD ursprünglich auf den<br />

31. Juli <strong>2001</strong> angekündigte Liste schädlicher Steueroasen<br />

wurde auf Ende Februar 2002 verschoben.<br />

Im Juli <strong>2001</strong> legte die EU-Kommission ihren Vorschlag für<br />

eine Richtlinie über die Beteuerung von ausländischen Zinserträgen<br />

vor. Da die EU mit ausgewählten Drittstaaten, darunter<br />

Liechtenstein, Gespräche über die Einführung gleichwertiger<br />

Massnahen führen will, beauftragte die <strong>Regierung</strong><br />

eine Arbeitsgruppe unter dem Vorsitz der Steuerverwaltung<br />

damit, ein für Liechtenstein geeignetes Modell zu entwickeln.<br />

In Antwort auf die Terroranschläge vom 11. September in<br />

den USA schloss sich die <strong>Regierung</strong> einer Reihe von Massnahmen<br />

der Staatengemeinschaft an, wobei für Liechtenstein<br />

der Aspekt der Bekämpfung der Terrorismusfinanzierung<br />

im Vordergr<strong>und</strong> stand. Die Namenslisten der UNO im<br />

Bereich Terrorismus wurden entweder im Anhang der Verordnung<br />

über Massnahmen gegenüber den Taliban (Afghanistan)<br />

publiziert oder den Finanzintermediären in R<strong>und</strong>schreiben<br />

gestützt auf das Sorgfaltspflichtgesetz mitgeteilt.<br />

Budget 2002/Finanzplanung<br />

Der von der <strong>Regierung</strong> dem <strong>Landtag</strong> unterbreitete Landesvoranschlag<br />

2002 wies in der Gesamtrechnung einen Finanzierungsüberschuss<br />

von 11,8 Mio. Franken aus. In der laufenden<br />

Rechnung standen Erträge in der Höhe von 794,5<br />

Mio. Franken laufenden Aufwendungen von 758,6 Mio.<br />

Franken gegenüber. Der Ertragsüberschuss der laufenden<br />

Rechnung reichte gemeinsam mit den Abschreibungen auf<br />

das Verwaltungsvermögen aus, um die Investitionen des<br />

Budgets 2002 finanzieren zu können. Der Landesvoranschlag<br />

2002 erfüllte alle fünf Eckwerte des Finanzleitbildes.<br />

Gemäss der Finanzplanung 2002 bis 2006 werden in diesen<br />

Jahren vier der fünf Eckwerte des Finanzleitbildes eingehal-<br />

ten werden können. Probleme werden sich in einzelnen<br />

Jahren bei Eckwert 2 ergeben, wonach das absolute Wachstum<br />

der laufenden Aufwendungen nicht höher sein sollte<br />

als das absolute Wachstum der laufenden Erträge. In der<br />

Gesamtrechnung sieht der Finanzplan für den Zeitraum von<br />

2002 bis 2006 einen Fehlbetrag von insgesamt 30 Mio.<br />

Franken vor. Unter den angenommenen Rahmenbedingungen<br />

zeigt der Finanzplan am Ende der Planperiode einen<br />

Reservenstand von 1 209 Mio. Franken. Während sich das<br />

Eigenkapital das Staates am Ende der Planungsperiode auf<br />

1,8 Mia. Franken beläuft, reduziert sich der Deckungsüberschuss<br />

(Überschuss des verfügbaren Finanzvermögens über<br />

das Fremdkapital) um 30 Mio. Franken auf die oben<br />

erwähnten 1 209 Mio. Franken per Ende 2006. Dies hängt<br />

mit dem Hochbautenprogramm zusammen, welches in der<br />

Planungsperiode Hochbauinvestitionen in der Höhe von<br />

240 Mio. Franken vorsieht. Der Selbstfinanzierungsgrad<br />

wird dabei, über die gesamte Planungsperiode betrachtet,<br />

95 % betragen, weshalb zur Finanzierung der Hochbauten<br />

Reserven in der Höhe von 30 Mio. Franken herangezogen<br />

werden müssen.<br />

Finanzplatz Liechtenstein<br />

Um ein zielgerichtetes Vorgehen zu gewährleisten <strong>und</strong> die<br />

verschiedenen Akteure regelmässig zu informieren, wurden<br />

drei aufeinander abgestimmte Gremium eingerichtet. In der<br />

<strong>Landtag</strong>s- <strong>und</strong> Verbandsgruppe «Finanzplatz Liechtenstein»<br />

werden die Positionen der <strong>Regierung</strong> mit <strong>Landtag</strong>sabgeordneten<br />

<strong>und</strong> den Vertretern der Wirtschaftsverbände diskutiert.<br />

Die Koordinationsgruppe «Finanzplatz Liechtenstein»<br />

dient der Information <strong>und</strong> der Besprechung mit den betroffenen<br />

Amtsleitern <strong>und</strong> den Botschaftern. Die Vorbereitungsgruppe<br />

«Finanzplatz Liechtenstein» bereitet die Sitzungen<br />

der <strong>Landtag</strong>s- <strong>und</strong> Verbandsgruppe sowie der<br />

Koordinationsgruppe vor <strong>und</strong> stimmt die laufenden Arbeiten<br />

aufeinander ab.<br />

Während des gesamten Jahres wurde ein intensiver Dialog<br />

mit der FATF hinsichtlich der Bekämpfung der Geldwäscherei<br />

geführt. Vom 9. bis 11. Mai <strong>2001</strong> besuchte eine<br />

fünfköpfige FATF-Delegation mit Mitgliedern aus Frankreich,<br />

Grossbritannien, den USA, der Schweiz <strong>und</strong> Italien<br />

Liechtenstein, um sich über die Fortschritte Liechtensteins<br />

in der Bekämpfung der Geldwäscherei <strong>und</strong> der organisierten<br />

Kriminalität zu informieren. Zum Abschluss des Besuches<br />

äusserte die Delegation Zweifel, ob die Treuhänder<br />

bis Ende des Jahres <strong>2001</strong> die Angaben zu allen wirtschaftlich<br />

berechtigten Personen gegenüber den Banken offen<br />

legen würden. Die <strong>Regierung</strong> führte in der Folge intensive<br />

Gespräche mit dem Liechtensteinischen Bankenverband<br />

<strong>und</strong> der Liechtensteinischen Treuhändervereinigung. Vor<br />

diesem Hintergr<strong>und</strong> fasste die Plenarversammlung der<br />

Liechtensteinischen Treuhändervereinigung eine Resolution,<br />

wonach sie ihren Mitgliedern empfahl, bis Ende<br />

Dezember <strong>2001</strong> den anderen, in die Geschäftstätigkeit<br />

involvierten liechtensteinischen Finanzintermediären die<br />

wirtschaftlich berechtigten Personen bekannt zu geben.<br />

Die <strong>Regierung</strong> sandte daraufhin ein Schreiben an die FATF,<br />

in welchem die Zusicherung der <strong>Regierung</strong> erneuert<br />

wurde, die Verpflichtung der Banken durchzusetzen, bis<br />

Ende Dezember <strong>2001</strong> alle wirtschaftlich berechtigten Personen<br />

festzustellen. Mit Schreiben vom 7. Juni <strong>2001</strong> ersuchte<br />

die FATF-Delegation die <strong>Regierung</strong> um eine Klarstellung<br />

verschiedener Punkte. Im Mittelpunkt standen<br />

dabei die Umsetzungsaufgaben des Amtes für Finanzdienstleistungen<br />

<strong>und</strong> der Stabsstelle FIU. In ihrem Antwortschreiben<br />

vom 13. Juni <strong>2001</strong> erläuterte die <strong>Regierung</strong><br />

die einzelnen Umsetzungsschritte <strong>und</strong> teilte wiederum<br />

mit, dass der Feststellungsprozess bis Ende Dezember<br />

<strong>2001</strong> abgeschlossen sein solle. 165


166<br />

Finanzen<br />

Die gemeinsamen Anstrengungen des <strong>Landtag</strong>es, der<br />

<strong>Regierung</strong> <strong>und</strong> der Verbände führten dazu, dass die FATF<br />

Liechtenstein am 21. Juni <strong>2001</strong> von der Liste der nichtkooperativen<br />

Staaten strich. Die <strong>Regierung</strong> nahm das diesbezügliche<br />

Schreiben der FATF vom 22. Juni <strong>2001</strong> an ihrer Sitzung<br />

vom 3. Juli <strong>2001</strong> zur Kenntnis <strong>und</strong> legte die zu treffenden<br />

Massnahmen fest.<br />

Per 31. Juli <strong>2001</strong> waren 55 % der wirtschaftlich berechtigten<br />

Personen gegenüber den Banken offen gelegt <strong>und</strong><br />

29 % der erforderlichen Profile der Geschäftsbeziehungen<br />

erstellt. Um den Feststellungsprozess zu beschleunigen,<br />

arbeitete das Ressort Finanzen eine Abänderung des Sorgfaltspflichtgesetzes<br />

aus, mit welcher die gesetzliche Frist für<br />

die Offenlegung der wirtschaftlich berechtigten Personen<br />

um ein Jahr auf den 31. Dezember <strong>2001</strong> verkürzt werden<br />

sollte. Gleichzeitig wurde vorgeschlagen, dass von jenen<br />

Konten oder Depots keine Vermögensabflüsse stattfinden<br />

dürfen, bei denen die Profile der Geschäftsbeziehung unter<br />

Einschluss der wirtschaftlich berechtigten Personen nicht<br />

vorliegen. Der <strong>Landtag</strong> stimmte dieser Abänderung des<br />

Sorgfaltspflichtgesetzes in seiner Sitzung vom 16. November<br />

<strong>2001</strong> zu. Dank dieser Massnahme <strong>und</strong> den Anstrengungen<br />

der Finanzdienstleister waren Ende Dezember <strong>2001</strong><br />

98 % der wirtschaftlich berechtigten Personen gegenüber<br />

den Banken offen gelegt <strong>und</strong> 97 % der erforderlichen Profile<br />

der Geschäftsbeziehungen erstellt.<br />

Zu den weiteren Massnahmen im Zusammenhang mit dem<br />

FATF-Prozess gehörten die Ausarbeitung des Gesetzes über<br />

die Stabsstelle FIU <strong>und</strong> die Schaffung der Stabsstelle für<br />

Sorgfaltspflichten. Das Gesetz über die Stabsstelle FIU wird<br />

die FIU-Verordnung vom 22. Februar <strong>2001</strong> als rechtliche<br />

Gr<strong>und</strong>lage der Tätigkeit der Stabsstelle FIU ablösen. Zur<br />

Gewährleistung des Vollzugs im Sorgfaltspflichtbereich<br />

wurde mit Verordnung vom 15. Oktober <strong>2001</strong> die Stabsstelle<br />

für Sorgfaltspflichten geschaffen. Der Stabsstelle für Sorgfaltspflichten<br />

wurden sämtliche Aufgaben gemäss Sorgfaltspflichtgesetz<br />

übertragen, welche bis anhin in die Zuständigkeit<br />

des Amtes für Finanzdienstleistungen gefallen waren.<br />

Ebenso übernahm die Stabsstelle für Sorgfaltspflichten<br />

sämtliche Aufgaben im Rahmen des Verkehrs mit internationalen<br />

Organisationen im Bereich Sorgfaltspflicht, insbesondere<br />

auch mit der FATF. In das Berichtsjahr fiel zudem die<br />

Vorbereitung des zweiten Besuchs einer FATF-Delegation in<br />

der Zeit vom 14. bis 16. Januar 2002. Anlässlich dieses Besuches<br />

nahm die FATF-Delegation den Abschluss des Feststellungsprozesses<br />

sowie den effizienten Vollzug der Sorgfaltspflichtgesetzgebung<br />

positiv zur Kenntnis.<br />

Eine weitere internationale Herausforderung für den<br />

Finanzplatz Liechtenstein stellt die OECD-Initiative gegen<br />

den schädlichen Steuerwettbewerb dar. Die OECD startete<br />

diese Initiative 1996, um negativen Auswirkungen auf Investitions-<br />

<strong>und</strong> Finanzierungsentscheidungen <strong>und</strong> die Steuerbasis<br />

der einzelnen Länder zu begegnen. 1998 definierte<br />

die OECD die Kriterien zur Identifizierung von Steueroasen<br />

<strong>und</strong> schädlichen Steuerregimen. Gleichzeitig wurden mögliche<br />

Gegenmassnahmen der OECD-Staaten gegenüber den<br />

Steueroasen diskutiert. Im Jahr 2000 erstellte die OECD<br />

eine provisorische Liste mit 35 nichtkooperativen Steueroasen,<br />

welche auch Liechtenstein umfasste.<br />

Im Verlaufe des Berichtsjahres führte Liechtenstein mit der<br />

OECD zwei bilaterale Gespräche <strong>und</strong> nahm an einem multilateralen<br />

Treffen in Paris teil. Liechtenstein drückte dabei<br />

seine Skepsis gegenüber der OECD-Initiative aus, erklärte<br />

aber auch seine gr<strong>und</strong>sätzliche Gesprächsbereitschaft. Da<br />

auch verschiedene OECD-Staaten Bedenken gegen die Vorgehensweise<br />

der OECD äusserten, musste die OECD die<br />

Erstellung der ursprünglich auf den 31. Juli <strong>2001</strong> vorgesehenen<br />

Liste nichtkooperativer Steueroasen verschieben <strong>und</strong><br />

ihre Kriterien-Liste überarbeiten. Gemäss dem OECD-<br />

Bericht vom November <strong>2001</strong> sind noch zwei anstelle der<br />

ursprünglich vier Kriterien massgebend. Bei diesen beiden<br />

Kriterien handelt es sich um die Transparenz des Steuersystems<br />

<strong>und</strong> den Informationsaustausch in Steuerangelegenheiten<br />

auf Anfrage der Steuerbehörde eines anderen Landes.<br />

Die EU konkretisierte im Juli des Berichtsjahres ihre Pläne<br />

zur Besteuerung der Zinserträge natürlicher Personen mit<br />

dem Vorschlag einer entsprechenden EU-Richtlinie. Nach<br />

diesem Vorschlag wird im Endeffekt von jedem Mitgliedstaat<br />

der EU erwartet, dass er einen anderen Mitgliedstaat<br />

informiert, wenn in seinem Land Zinsen an natürliche Personen<br />

gezahlt werden, die im anderen Mitgliedstaat ansässig<br />

sind. Während eines Übergangszeitraumes von 7 Jahren<br />

sollen Belgien, Luxemburg <strong>und</strong> Österreich jedoch anstelle<br />

des Informationsaustausches eine Quellensteuer in der<br />

Höhe von zunächst 15 %, anschliessend 20 % erheben<br />

dürfen. Die vorgeschlagene Richtlinie soll Zinserträge aus<br />

allen Arten von Anlagen erfassen. Mit ausgewählten Drittstaaten,<br />

darunter die Schweiz, die USA <strong>und</strong> Liechtenstein,<br />

möchte die EU gleichwertige Massnahmen vereinbaren, um<br />

einen Mittelabfluss aus den EU-Mitgliedstaaten in diese<br />

Drittstaaten zu vermeiden. Gespräche zwischen der EU <strong>und</strong><br />

Liechtenstein zu diesem Thema wurden bislang auf technischer<br />

Ebene geführt. Ein politisches Gespräch fand noch<br />

nicht statt. Die <strong>Regierung</strong> hat eine Arbeitsgruppe unter<br />

dem Vorsitz der Steuerverwaltung damit beauftragt, mögliche<br />

gleichwertige Massnahmen zur geplanten Zinsbesteuerung<br />

der EU zu prüfen, dabei insbesondere das schweizerische<br />

Zahlstellenmodell auf seine Anwendbarkeit für Liechtenstein<br />

zu untersuchen <strong>und</strong> ein für Liechtenstein geeignetes<br />

Modell zu entwickeln.<br />

Im Gefolge der Terroranschläge vom 11. September in den<br />

USA hat die internationale Staatengemeinschaft ihre Aufmerksamkeit<br />

insbesondere auch der Finanzierung des Terrorismus<br />

zugewandt. Die <strong>Regierung</strong> verurteilte die Terroranschläge<br />

entschieden <strong>und</strong> bek<strong>und</strong>ete ihre Bereitschaft zur<br />

internationalen Zusammenarbeit in der Terrorismusbekämpfung.<br />

Im Rahmen dieser internationalen Zusammenarbeit<br />

hat Liechtenstein jeweils sehr rasch die Namenslisten der<br />

UNO betreffend Terrorismus innerstaatlich umgesetzt,<br />

Bankkonten gesperrt, eine Sonderprüfung durchgeführt<br />

<strong>und</strong> dem Ausschuss gegen Terrorismus einen ausführlichen<br />

Bericht abgegeben. Der Bericht an den Ausschuss gegen<br />

Terrorismus wurde von der Stabsstelle FIU in Zusammenarbeit<br />

mit dem Ressort Justiz erstellt. In diesem Bericht wies<br />

Liechtenstein darauf hin, dass die Förderung <strong>und</strong> der Schutz<br />

der Menschenrechte dem Kampf gegen den Terrorismus<br />

nicht zum Opfer fallen dürfe. Der Kampf gegen den Terrorismus<br />

könne langfristig nur erfolgreich sein, wenn er auch<br />

die Ursachen des Terrorismus in Form von Armut, fehlenden<br />

Bildungsmöglichkeiten, <strong>und</strong>emokratischen politischen<br />

Systemen, fehlender Rechtsstaatlichkeit <strong>und</strong> ungenügenden<br />

Mechanismen für die friedliche Lösung von Konflikten<br />

ins Auge fasse.<br />

Bildung eines Zukunftsfonds<br />

Im Berichtsjahr schlug die <strong>Regierung</strong> dem <strong>Landtag</strong> ein<br />

Gesetz über die Bildung eines Zukunftsfonds vor, welches<br />

vom <strong>Landtag</strong> in der Sitzung vom 16. November in erster<br />

Lesung beraten wurde. Der Zweck des Fonds ist die Finanzierung<br />

zukunftsgerichteter Projekte <strong>und</strong> Aufgaben zur Förderung<br />

einer nachhaltigen Entwicklung des Landes in Zeiten<br />

eines angespannten Staatshaushalts. Ausserordentliche<br />

Einnahmen, welche aus der Veräusserung grösserer Positio-


nen des Finanzvermögens oder aus der Privatisierung staatlicher<br />

Institutionen stammen, sind im Rahmen der Gewinnverwendung<br />

dem Zukunftsfonds zuzuweisen. Der <strong>Landtag</strong><br />

kann im Rahmen der Genehmigung der Landesrechnung<br />

dem Zukunftsfonds auch weitere Mittel zuweisen. Eine Entwicklung<br />

gilt dann als nachhaltig, wenn sie die Bedürfnisse<br />

der heutigen Generation zu decken vermag, ohne für künftige<br />

Generationen die Möglichkeiten zu schmälern, ihre<br />

eigenen Bedürfnisse zu decken. Dabei sind die ökonomischen,<br />

ökologischen <strong>und</strong> sozialen Aspekte der Entwicklung<br />

immer gemeinsam zu betrachten <strong>und</strong> die biologische<br />

Artenvielfalt ist zu erhalten.<br />

Geld-, Kredit- <strong>und</strong> Bankwesen<br />

Im Berichtsjahr verabschiedete die <strong>Regierung</strong> eine umfangreiche<br />

Abänderung der Bankenverordnung, mit welcher<br />

verschiedene technische Vorschriften an die internationale<br />

Entwicklung angepasst wurden. Im Einzelnen handelte es<br />

AMTSSTELLEN<br />

Steuerverwaltung<br />

Amtsleiter Hugo Biedermann<br />

Steuern, Abgaben <strong>und</strong> Gebühren<br />

Vermögens- <strong>und</strong> Erwerbssteuern<br />

Finanzen<br />

sich um Bestimmungen zur Eigenmittelunterlegung, zur<br />

Risikoverteilung, zur Rechnungslegung, zum Risikomanagement,<br />

zum Revisionsbericht <strong>und</strong> zur Auslagerung von<br />

Geschäftsbereichen.<br />

Mietbeiträge für Familien<br />

Am 1. April <strong>2001</strong> ist das Gesetz über Mietbeiträge für Familien<br />

in Kraft getreten. Familien, die finanziell schlecht<br />

gestellt sind <strong>und</strong> aufgr<strong>und</strong> der hohen Wohnkosten nicht<br />

oder nur knapp in der Lage sind, ihren Lebensunterhalt zu<br />

bestreiten, werden im Sinne dieses Gesetzes durch die<br />

Gewährung von Mietbeiträgen entlastet. Die <strong>Regierung</strong> hat<br />

im Berichtsjahr eine Verordnung zu diesem Gesetz verabschiedet.<br />

Die Verordnung enthält Bestimmungen in Bezug<br />

auf den Wohnsitz des Antragsstellers, die Grösse <strong>und</strong> den<br />

Standard des Wohnraums, den steuerpflichtigen Erwerb<br />

sowie den Schätzwert des Gr<strong>und</strong>eigentums der Anspruchsberechtigten.<br />

Gemeinde Anzahl Steuerbares Steuerbarer Steuer- Gemeinde- Landes- Skonto auf Landessteuer<br />

Veranla- Vermögen Erwerb ergebnis zuschlag steuer Lohnsteuer abz. Skonto<br />

gungen Total auf Lohnsteuer<br />

Balzers 2 695 351 181 000 109 004 100 10 257 658.75 6 835 020.55 3 422 638.20 246 764.25 3 175 873.95<br />

Triesen 3 185 441 252 000 131 681 000 12 713 447.30 8 452 800.25 4 260 647.05 285 289.20 3 975 357.85<br />

Triesenberg 1 906 137 759 000 69 504 400 6 014 771.80 3 994 892.00 2 019 879.80 144 254.85 1 875 624.95<br />

Vaduz 4 414 1 414 467 000 199 041 900 25 154 007.95 15 517 051.60 9 636 956.35 408 424.15 9 228 532.20<br />

Schaan 4 226 2 782 313 000 216 113 600 38 205 508.42 24 088 265.79 14 117 242.63 420 246.40 13 696 996.23<br />

Planken 239 40 318 000 11 369 400 1 297 788.55 863 798.95 433 989.60 28 750.90 405 238.70<br />

Eschen 2 493 199 797 000 95 765 400 7 870 157.55 5 233 974.80 2 636 182.75 205 663.85 2 430 518.90<br />

Mauren 2 158 252 522 000 76 204 000 6 733 947.60 4 484 632.85 2 249 314.75 167 896.40 2 081 418.35<br />

Gamprin 736 53 756 000 30 353 700 2 562 333.85 1 707 181.70 855 152.15 61 418.55 793 733.60<br />

Schellenberg 572 39 673 000 20 749 200 1 616 982.60 1 077 510.25 539 472.35 43 512.05 495 960.30<br />

Ruggell 1 081 72 498 000 42 067 900 3 327 477.00 2 217 530.85 1 109 946.15 96 697.75 1 013 248.40<br />

Total 23 705 5 785 536 000 1 001 854 600 115 754 081.37 74 472 659.59 41 281 421.78 2 108 918.35 39 172 503.43<br />

Vorjahr 22 931 4 907 086 621 958 864 496 108 229 813.80 70 750 515.54 37 479 298.26 1 972 952.85 35 506 345.41<br />

Veränderung + 774 + 878 449 379 + 42 990 104 + 7 524 267.57 + 3 722 144.05 + 3 802 123.52 + 135 965.50 + 3 666 158.02<br />

Gr<strong>und</strong>stückgewinnsteuern<br />

Gemeinde Veranlagungen Steuerbarer Gewinn Total Steuereinnahmen Gemeindeanteil 2/3 Landesanteil 1/3<br />

Balzers 105 4 578 850.05 575 694.30 383 796.20 191 898.10<br />

Triesen 165 21 585 390.85 3 512 391.45 2 341 594.30 1 170 797.15<br />

Triesenberg 70 3 819 578.85 499 772.70 333 181.80 166 590.90<br />

Vaduz 79 28 719 043.35 4 746 008.40 3 164 005.60 1 582 002.80<br />

Schaan 155 30 457 375.35 4 758 064.05 3 172 042.70 1 586 021.35<br />

Planken 31 3 605 588.65 533 327.40 355 551.60 177 775.80<br />

Eschen 39 6 717 812.25 1 034 314.05 689 542.70 344 771.35<br />

Mauren 83 10 706 818.80 1 660 406.25 1 106 937.50 553 468.75<br />

Gamprin 65 2 685 989.10 436 163.85 290 775.90 145 387.95<br />

Schellenberg 25 2 864 432.35 472 502.25 315 001.50 157 500.75<br />

Ruggell 100 4 821 313.70 736 547.10 491 031.40 245 515.70<br />

Total 917 120 562 193.30 18 965 191.80 12 643 461.20 6 321 730.60<br />

Vorjahr 683 134 447 691.95 21 200 311.30 14 133 540.85 7 066 770.45<br />

Veränderung 234 -13 885 498.65 -2 235 119.50 -1 490 079.65 -745 039.85<br />

167


168<br />

Finanzen<br />

Kapital- <strong>und</strong> Ertragssteuern<br />

Gemeinde Veranlagungen Steuerbares Steuerbarer Total Gemeinde- Landesbez.<br />

Steuern Kapital Ertrag Steuereinnahmen anteil 50 % anteil 50 %<br />

Balzers 195 209 667 000 74 560 600 13 032 665.05 6 516 335.00 6 516 330.05<br />

Triesen 268 615 727 000 215 225 100 19 209 019.67 9 604 514.30 9 604 505.37<br />

Triesenberg 92 32 806 000 6 136 500 1 042 993.65 521 497.30 521 496.35<br />

Vaduz 845 2 340 077 000 538 934 400 98 023 339.04 49 011 680.60 49 011 658.44<br />

Schaan 377 1 222 573 000 178 427 300 27 728 676.05 13 864 343.40 13 864 332.65<br />

Planken 7 2 194 000 187 200 26 317.40 13 158.80 13 158.60<br />

Eschen 162 300 015 000 71 951 900 9 615 034.55 4 807 519.00 4 807 515.55<br />

Mauren 168 153 522 000 25 883 700 3 932 870.80 1 966 437.70 1 966 433.10<br />

Gamprin 52 587 191 000 107 914 400 13 493 740.65 6 746 870.70 6 746 869.95<br />

Schellenberg 21 7 045 000 1 388 900 181 285.35 90 643.00 90 642.35<br />

Ruggell 82 35 801 000 9 120 300 1 543 949.20 771 976.20 771 973.00<br />

Total 2 269 5 506 618 000 1 229 730 300 187 829 891.41 93 914 976.00 93 914 915.41<br />

Kürzungsbetreffnis ./. 24 121 233.35 + 24 121 233.35<br />

Effektiv 69 793 742.65 118 036 148.76<br />

Vorjahr 1 969 5 677 123 000 1 035 574 500 131 122 855.85 65 561 454.20 65 561 401.65<br />

Veränderung + 300 -170 505 000 + 194 155 800 + 56 707 035.56 + 4 232 288.45 + 52 474 747.11<br />

Ergebnis der in den Finanzausgleich fallenden Steuern, Stempelabgaben <strong>und</strong> Zölle<br />

Gesamteinnahmen Finanzaus- Gesamteinnahmen Finanzaus-<br />

<strong>2001</strong> gleich 15% 2000 gleich 16%<br />

Rentnersteuern 2 078 700.00 311 805.00 1 900 029.00 304 004.65<br />

Quellensteuern 13 753 498.55 2 063 024.80 12 015 604.10 1 922 496.65<br />

Nachlass-, Erbanfall- <strong>und</strong> Schenkungssteuer 3 946 270.46 591 940.55 3 647 557.95 583 609.25<br />

Motorfahrzeugsteuern 9 095 110.50 1 364 266.60 8 858 691.50 1 417 390.65<br />

Besondere Gesellschaftssteuern<br />

Holding- <strong>und</strong> Sitzgesellschaften ohne die aus der<br />

Erhöhung der Mindeststeuer zufliessenden Einnahmen 59 094 721.89 8 864 208.30 58 674 724.83 9 387 955.95<br />

Ausl. Versicherungsgesellschaften 2 453 191.52 367 978.75 2 127 341.96 340 374.70<br />

Couponsteuern 42 893 607.27 6 434 041.10 56 779 418.08 9 084 706.90<br />

Stempelabgaben 59 843 392.48 8 976 508.85 106 911 313.70 17 105 810.20<br />

Mehrwertsteuern 178 200 456.71 26 730 068.50 161 611 260.78 25 857 801.70<br />

Zölle 32 172 986.00 4 825 947.90 31 910 209.00 5 105 633.45<br />

Kapital- <strong>und</strong> Ertragssteuer 50%-Anteil 93 914 915.41 14 087 237.30 65 561 401.65 10 489 824.25<br />

Kürzungsbetreffnisse aus den Gemeindeanteilen an<br />

der Kapital- <strong>und</strong> Ertragssteuer 24 121 233.35 3 618 185.00 -.- -.-<br />

Total 521 568 084.14 78 235 212.65 509 997 552.55 81 599 608.35<br />

Von den Gesamteinnahmen <strong>2001</strong> in der Höhe von CHF 521 568 084.14 entfallen gemäss Art. 3 des Finanzgesetzes<br />

auf die Gemeinden 15% CHF 78 235 212.65<br />

auf das Land 85% CHF 443 332 871.49<br />

Details zu den Nachlass-, Erbanfall- <strong>und</strong> Schenkungssteuern<br />

Steuerjahr Veranlagungen Steuerbarer Total<br />

Vermögensübergang Steuereinnahmen<br />

<strong>2001</strong> 680 53 114 964.15 3 946 270.46<br />

2000 598 66 347 588.65 3 647 557.95<br />

Veränderungen + 82 -13 232 624.50 + 298 712.51<br />

davon Nachlass- <strong>und</strong> Erbanfallsteuern<br />

Steuerjahr Veranlagungen Total<br />

Steuereinnahmen<br />

<strong>2001</strong> 229 1 773 368.11<br />

2000 201 2 379 801.30<br />

Veränderungen + 28 - 606 433.19<br />

davon Schenkungssteuern<br />

Steuerjahr Veranlagungen Total<br />

Steuereinnahmen<br />

<strong>2001</strong> 451 2 172 902.35<br />

2000 397 1 267 756.65<br />

Veränderungen + 54 + 905 145.70


Details zu den besonderen Gesellschaftssteuern der Holding- <strong>und</strong> Sitzgesellschaften<br />

<strong>2001</strong> 2000 Veränderung<br />

Steuereinnahmen von Holding- <strong>und</strong> Sitzgesellschaften 90 269 623.02 90 794 027.72 - 524 404.70<br />

Einnahmen, die nicht in den Finanzausgleich fallen<br />

(Erhöhung Mindeststeuer von CHF 600.-- auf<br />

CHF 1 000.-- im Jahr 1973) - 31 174 901.13 - 32 119 302.89 + 944 401.76<br />

Einnahmen, die in den Finanzausgleich fallen 59 094 721.89 58 674 724.83 + 419 997.06<br />

Details zu den Couponsteuern<br />

Steuerobjekt Steuerbare Leistung Steuereinnahmen<br />

Steuerbare Gewinnausschüttung an Aktionäre<br />

<strong>und</strong> Kapitalinhaber, langfristige Darlehen usw. 1 072 340 181.75 42 893 607.27<br />

im Jahr 2000 1 419 485 452.00 56 779 418.08<br />

Veränderungen -347 145 270.25 -13 885 810.81<br />

Details zu den Stempelabgaben<br />

<strong>2001</strong> 2000 Veränderung<br />

Emissionsabgaben 6 520 745.93 24 564 259.27 -18 043 513.34<br />

Effektenumsatzabgaben 50 225 143.60 79 368 743.45 -29 143 599.85<br />

Prämienquittungen 3 731 457.98 4 090 964.48 -359 506.50<br />

./. Beitrag für die Durchführung der Stempelabgaben -633 955.03 -1 112 653.50 + 478 698.47<br />

Einnahmen Total für Finanzausgleich 59 843 392.48 106 911 313.70 -47 067 921.22<br />

Diverse Steuern <strong>und</strong> Gebühren, die nicht in den Finanzausgleich fallen<br />

<strong>2001</strong> 2000 Veränderung<br />

Liecht. Gründungsgebühren 1 352 285.60 1 405 891.30 -53 605.70<br />

Verwaltungsgebühren <strong>und</strong> Bussen 606 729.75 384 789.35 + 221 940.40<br />

Einbürgerungssteuern 3 200.00 1 500.00 + 1 700.00<br />

Total 1 962 215.35 1 792 180.65 + 170 034.70<br />

Aufteilung der Steuern, der Stempelabgaben <strong>und</strong> der Zollerträgnisse zwischen Land <strong>und</strong> Gemeinden<br />

Gesamtergebnis Land Gemeinden<br />

<strong>2001</strong> 2000 <strong>2001</strong> 2000 <strong>2001</strong> 2000<br />

Vermögens- <strong>und</strong><br />

Erwerbssteuern 115 754 081.37 108 229 813.80 41 281 421.78 37 479 298.26 74 472 659.59 70 750 515.54<br />

Gr<strong>und</strong>stückgewinnsteuern<br />

18 965 191.80 21 200 311.30 6 321 730.60 7 066 770.45 12 643 461.20 14 133 540.85<br />

Kapital- <strong>und</strong> Ertragssteuern,<br />

nur Gemeindeanteil 69 793 742.65 65 561 454.20 -.- -.- 69 793 742.65 65 561 454.20<br />

Steuern, Stempelabgaben<br />

<strong>und</strong> Zölle, die in den Gemeindeanteil 15% Gemeindeanteil 16%<br />

Finanzausgleich fallen 521 568 084.14 509 997 552.55 443 332 871.49 428 397 944.20 78 235 212.65 81 599 608.35<br />

Besondere Gesellschaftssteuern<br />

der Holding- <strong>und</strong><br />

Sitzgesellschaften aus<br />

Steuererhöhung 31 174 901.13 32 119 302.89 31 174 901.13 32 119 302.89<br />

Gebühren, die nicht in<br />

den Finanzausgleich fallen<br />

(Liecht. Gründungsgebühren etc.) 1 962 215.35 1 792 180.65 1 962 215.35 1 792 180.65<br />

Total 759 218 216.44 738 900 615.39 524 073 140.35 506 855 496.45 235 145 076.09 232 045 118.94<br />

Veränderungen + 20 317 601.05 + 17 217 643.90 + 3 099 957.15<br />

Finanzen<br />

169


170<br />

Finanzen<br />

Vergleich Gesamtsteuereinnahmen <strong>und</strong> Zollerträgnisse <strong>2001</strong>/2000<br />

<strong>2001</strong> 2000 Veränderung<br />

Gesellschaftssteuern<br />

a) Sitz- <strong>und</strong> Holdinggesellschaften 90 269 623.02 90 794 027.72<br />

b) ausl. Versicherungsgesellschaften 2 453 191.52 2 127 341.96<br />

c) Kapital- <strong>und</strong> Ertragssteuern 187 829 891.41 280 552 705.95 131 122 855.85 224 044 225.53 + 56 508 480.42<br />

Nachlass-, Erbanfall- <strong>und</strong> Schenkungssteuern 3 946 270.46 3 647 557.95 + 298 712.51<br />

Mehrwertsteuern 178 200 456.71 161 611 260.78 + 16 589 195.93<br />

Gr<strong>und</strong>stückgewinnsteuern 18 965 191.80 21 200 311.30 - 2 235 119.50<br />

Stempelabgaben 59 843 392.48 106 911 313.70<br />

Gebühren 1 962 215.35 61 805 607.83 1 792 180.65 108 703 494.35 - 46 897 886.52<br />

Couponsteuern 42 893 607.27 56 779 418.08 -13 885 810.81<br />

Motorfahrzeugsteuern 9 095 110.50 8 858 691.50 + 236 419.00<br />

Vermögens- <strong>und</strong> Erwerbssteuern 115 754 081.37 108 229 813.80<br />

Rentnersteuern 2 078 700.00 117 832 781.37 1 900 029.00 110 129 842.80 + 7 702 938.57<br />

Quellensteuern 13 753 498.55 12 015 604.10 + 1 737 894.45<br />

Total Steuern <strong>und</strong> Stempelabgaben 727 045 230.44 706 990 406.39 + 20 054 824.05<br />

Zollerträgnisse 32 172 986.00 31 910 209.00 + 262 777.00<br />

Total Steuern <strong>und</strong> Zollerträgnisse 759 218 216.44 738 900 615.39 + 20 317 601.05<br />

Vergleich der Steuern, Abgaben <strong>und</strong> Zölle 1970 - <strong>2001</strong> (in CHF 1 000)<br />

1970 1975 1980 1985 1990 1995 <strong>2001</strong><br />

Besondere Gesellschaftssteuern 13 091 41 766 48 587 56 725 68 947 79 757 90 270<br />

Kapital- <strong>und</strong> Ertragssteuern 5 688 12 331 14 317 24 576 37 300 69 000 187 830<br />

Nachlass-, Erbanfall- <strong>und</strong><br />

Schenkungssteuern 1 187 2 858 2 626 1 023 1 231 821 3 946<br />

Mehrwertsteuern 5 066 10 696 15 924 26 329 38 762 84 449 178 200<br />

Gr<strong>und</strong>stückgewinnsteuern 2 964 1 851 3 856 9 822 10 447 9 662 18 965<br />

Stempelabgaben <strong>und</strong> Gebühren 4 210 8 834 8 501 17 802 25 118 23 867 61 806<br />

Couponsteuern 1 357 4 276 8 049 20 168 20 242 24 494 42 894<br />

Motorfahrzeugsteuern 1 374 2 117 2 874 3 369 4 440 6 926 9 095<br />

Vermögens- <strong>und</strong> Erwerbssteuern,<br />

inkl. Rentnersteuern 12 127 32 180 39 882 49 884 64 164 88 737 117 833<br />

Quellensteuern -.- 2 105 2 607 3 922 7 088 8 531 13 753<br />

Zölle 9 163 11 568 12 502 16 249 19 854 27 568 32 173<br />

Total 56 227 130 582 159 725 229 869 297 593 423 812 756 765<br />

Entwicklung der Steuern, Abgaben <strong>und</strong> Zölle<br />

(in CHF 1 000)<br />

Entwicklung der Steuern, Abgaben <strong>und</strong> Zölle<br />

(in CHF 1 000)


Entwicklung der Steuern, Abgaben <strong>und</strong> Zölle<br />

(in CHF 1 000)<br />

Entwicklung der Steuern, Abgaben <strong>und</strong> Zölle<br />

(in CHF 1 000)<br />

Finanzausgleich <strong>2001</strong>: Teil 1<br />

Entwicklung der Steuern, Abgaben <strong>und</strong> Zölle<br />

(in CHF 1 000)<br />

Entwicklung der Steuern, Abgaben <strong>und</strong> Zölle<br />

(in CHF 1 000)<br />

Finanzen<br />

Zuschlag zur<br />

Vermögens- <strong>und</strong> Anteil Anteil Kapital- Einnahmen 50% zur Annäherung<br />

Gemeinde Einwohner Erwerbssteuer auf Gr<strong>und</strong>stück- <strong>und</strong> Ertrags- pro Differenz Anhebung an LM 1 LM 2<br />

200% berechnet gewinnsteuer 2/3 steuer 50% Zwischentotal Kopf zu LM 1 zu LM 1 (an Anspruchs-<br />

(LM 1) berechtigte)<br />

Stufe 1<br />

Balzers 4 233 6 835 020.55 383 796.20 6 516 335.00 13 735 151.75 3 244.78 1 770.37 1 566.29 6 630 108.05 4 811.07<br />

Triesen 4 381 8 452 800.25 2 341 594.30 9 604 514.30 20 398 908.85 4 656.22 358.93 154.85 678 400.45 4 811.07<br />

Triesenberg 2 556 3 994 892.00 333 181.80 521 497.30 4 849 571.10 1 897.33 3 117.82 2 913.74 7 447 520.90 4 811.07<br />

Vaduz 4 927 19 273 912.70 3 164 005.60 29 385 314.70 51 823 233.00 10 518.21 -.- -.- -.- 10 518.21<br />

Schaan 5 454 28 234 485.26 3 172 042.70 11 695 113.95 43 101 641.91 7 902.76 -.- -.- -.- 7 902.76<br />

Planken 355 863 798.95 355 551.60 13 158.80 1 232 509.35 3 471.86 1 543.29 1 339.21 475 419.75 4 811.07<br />

Eschen 3 791 5 233 974.80 689 542.70 4 807 519.00 10 731 036.50 2 830.66 2 184.49 1 980.41 7 507 736.50 4 811.07<br />

Mauren 3 288 4 484 632.85 1 106 937.50 1 966 437.70 7 558 008.05 2 298.66 2 716.49 2 512.41 8 260 806.00 4 811.07<br />

Gamprin 1 159 1 707 181.70 290 775.90 4 421 232.70 6 419 190.30 5 538.56 -.- -.- -.- 5 538.56<br />

Schellenberg 975 1 077 510.25 315 001.50 90 643.00 1 483 154.75 1 521.18 3 493.97 3 289.89 3 207 643.30 4 811.07<br />

Ruggell 1 744 2 217 530.85 491 031.40 771 976.20 3 480 538.45 1 995.72 3 019.43 2 815.35 4 909 971.40 4 811.07<br />

Total 32 863 82 375 740.16 12 643 461.20 69 793 742.65 164 812 944.01 5 015.15 0.00 0.00 39 117 606.35 6 205.48<br />

171


172<br />

Finanzen<br />

Finanzausgleich <strong>2001</strong>: Teil 2<br />

30% zu 7.5% an Berggemeinden 5% an finanzschwächere<br />

gleichen Teilen LM 3 Gemeinden LM 4<br />

(an Anspruchs- Zwischentotal wovon wovon Zwischentotal<br />

berechtigte) 50% gleich 50% n. Einw. 50% gleich 50% n. Einw.<br />

Stufe 2 Stufe 3 Stufe 4<br />

2 607 840.40 22 973 100.20 5 427.14 -.- -.- -.- -.- 22 973 100.20 5 427.14<br />

2 607 840.40 23 685 149.70 5 406.33 -.- -.- -.- -.- 23 685 149.70 5 406.33<br />

2 607 840.40 14 904 932.40 5 831.35 977 940.15 2 166 620.10 -.- -.- 18 049 492.65 7 061.62<br />

-.- 51 823 233.00 10 518.21 -.- -.- -.- -.- 51 823 233.00 10 518.21<br />

-.- 43 101 641.91 7 902.76 -.- -.- -.- -.- 43 101 641.91 7 902.76<br />

2 607 840.40 4 315 769.50 12 157.10 977 940.15 204 779.05 -.- -.- 5 498 488.70 15 488.70<br />

2 607 840.40 20 846 613.40 5 498.97 -.- -.- -.- -.- 20 846 613.40 5 498.97<br />

2 607 840.45 18 426 654.50 5 604.21 -.- -.- -.- -.- 18 426 654.50 5 604.21<br />

2 607 840.45 9 027 030.75 7 788.64 -.- -.- 1 955 880.30 1 955 880.30 12 938 791.35 11 163.75<br />

2 607 840.45 7 298 638.50 7 485.78 977 940.15 562 421.35 -.- -.- 8 839 000.00 9 065.64<br />

2 607 840.45 10 998 350.30 6 306.39 -.- -.- -.- -.- 10 998 350.30 6 306.39<br />

23 470 563.80 227 401 114.16 6 919.67 2 933 820.45 2 933 820.50 1 955 880.30 1 955 880.30 237 180 515.71 7 217.25<br />

Finanzausgleich <strong>2001</strong>: Teil 3<br />

Das Total der Gemeindesteuer-Einnahmen<br />

setzt sich wie folgt zusammen:<br />

Einwohner n. 7.5% Total Geanspruchsbe-<br />

nach effekt. meindesteuer- LM 5 Finanzaus- Gemeinde<br />

rechtigten Einwohnern einnahmen gleich Finanzaus- in Gemeinde- in<br />

Gemeinden<br />

Stufe 5<br />

inkl. FAG gleich % steuer %<br />

4 233 1 104 782.70 24 077 882.90 5 688.14 10 342 731.15 10 342 731.15 42.96 13 735 151.75 57.04 Balzers<br />

4 381 1 143 409.60 24 828 559.30 5 667.33 4 429 650.45 4 429 650.45 17.84 20 398 908.85 82.16 Triesen<br />

2 556 667 097.70 18 716 590.35 7 322.61 13 867 019.25 13 867 019.25 74.09 4 849 571.10 25.91 Triesenberg<br />

-.- -.- 51 823 233.00 10 518.21 -.- 0.00 0.00 51 823 233.00 100.00 Vaduz<br />

-.- -.- 43 101 641.91 7 902.76 -.- 0.00 0.00 43 101 641.91 100.00 Schaan<br />

355 92 652.45 5 591 141.15 15 749.69 4 358 631.80 4 358 631.80 77.96 1 232 509.35 22.04 Planken<br />

3 791 989 423.85 21 836 037.25 5 759.97 11 105 000.75 11 105 000.75 50.86 10 731 036.50 49.14 Eschen<br />

3 288 858 144.45 19 284 798.95 5 865.21 11 726 790.90 11 726 790.90 60.81 7 558 008.05 39.19 Mauren<br />

1 159 302 490.70 13 241 282.05 11 424.75 6 822 091.75 6 822 091.75 51.52 6 419 190.30 48.48 Gamprin<br />

975 254 468.00 9 093 468.00 9 326.63 7 610 313.25 7 610 313.25 83.69 1 483 154.75 16.31 Schellenberg<br />

1 744 455 171.50 11 453 521.80 6 567.39 7 972 983.35 7 972 983.35 69.61 3 480 538.45 30.39 Ruggell<br />

22 482 5 867 640.95 243 048 156.66 7 395.80 78 235 212.65 78 235 212.65 32.19 164 812 944.01 67.81 Total<br />

Gemeindesteuern<br />

Gemeindezuschlag Steuerteilung Einbür- Anteil Gr<strong>und</strong>stück- Anteil Kapital- Steuern <strong>und</strong> Ab- Total<br />

Gemeinde zur Vermögens- <strong>und</strong> gerungs- gewinnsteuer <strong>und</strong> Ertrags- gaben gem. Steuerein-<br />

Erwerbssteuer +/- steuer 2/3 steuer 50% Finanzausgleich nahmen<br />

Balzers 6 835 020.55 -8 114.40 500.00 383 796.20 6 516 335.00 10 342 731.15 24 070 268.50<br />

Triesen 8 452 800.25 -226 072.85 0.00 2 341 594.30 9 604 514.30 4 429 650.45 24 602 486.45<br />

Triesenberg 3 994 892.00 -50 891.90 0.00 333 181.80 521 497.30 13 867 019.25 18 665 698.45<br />

Vaduz 15 517 051.60 481 579.75 0.00 3 164 005.60 29 385 314.70 -.- 48 547 951.65<br />

Schaan 24 088 265.79 21 956.00 0.00 3 172 042.70 11 695 113.95 -.- 38 977 378.44<br />

Planken 863 798.95 -13 795.70 0.00 355 551.60 13 158.80 4 358 631.80 5 577 345.45<br />

Eschen 5 233 974.80 63 827.00 400.00 689 542.70 4 807 519.00 11 105 000.75 21 900 264.25<br />

Mauren 4 484 632.85 -37 466.30 0.00 1 106 937.50 1 966 437.70 11 726 790.90 19 247 332.65<br />

Gamprin 1 707 181.70 -197 261.85 500.00 290 775.90 4 421 232.70 6 822 091.75 13 044 520.20<br />

Schellenberg 1 077 510.25 17 671.65 300.00 315 001.50 90 643.00 7 610 313.25 9 111 439.65<br />

Ruggell 2 217 530.85 -51 431.40 2 000.00 491 031.40 771 976.20 7 972 983.35 11 404 090.40<br />

Total 74 472 659.59 0.00 3 700.00 12 643 461.20 69 793 742.65 78 235 212.65 235 148 776.09<br />

Vorjahr 70 750 515.54 0.00 1 400.00 14 133 540.85 65 561 454.20 80 144 383.50 *230 591 294.09<br />

Veränderung + 3 722 144.05 0.00 + 2 300.00 -1 490 079.65 + 4 232 288.45 -1 909 170.85 + 4 557 482.00<br />

* inklusiv Kürzung Schellenberg wegen Reserven


Details über das prämienbegünstigte Sparen im<br />

Sinne des Sparprämiengesetzes<br />

Zur Erlangung einer Sparprämie haben im Jahre <strong>2001</strong><br />

7 Personen einen Antrag gestellt.<br />

Davon wurden folgende Anträge bewilligt:<br />

a) 7 Sparer ohne prämienbegünstigte Kinder<br />

b) 0 Sparer mit prämienbegünstigten Kindern<br />

Stabsstelle Finanzen<br />

Stabstellenleiter: Gerold Matt<br />

Die Stabsstelle Finanzen unterstützt das Ressort Finanzen<br />

<strong>und</strong> andere <strong>Regierung</strong>sressorts in finanziellen <strong>und</strong><br />

betriebswirtschaftlichen Fragen. Zu ihren ständigen Hauptaufgaben<br />

gehören die Kommentierung der Jahresrechnung,<br />

die Koordination des Planungs- <strong>und</strong> Budgetierungsprozesses<br />

(Voranschlag, Finanzplanung) sowie die Erstellung<br />

von Sammelvorlagen für Nachtragskredite <strong>und</strong><br />

Kreditüberschreitungen.<br />

Organisation<br />

Die Stabsstelle Finanzen <strong>und</strong> die Finanzkontrolle sind in<br />

einer Verwaltungseinheit zusammengefasst <strong>und</strong> unterstehen<br />

demselben Amtsleiter. Innerhalb dieser Verwaltungseinheit<br />

werden die Aufgaben der Stabsstelle Finanzen<br />

(Finanzielle Planung <strong>und</strong> <strong>Regierung</strong>sberatung) <strong>und</strong> jene der<br />

Finanzkontrolle (Finanzaufsicht <strong>und</strong> Revisionen) personell<br />

getrennt durch Bereichsverantwortliche wahrgenommen.<br />

Durch diese interne Organisation wird eine Trennung von<br />

Exekutiv- <strong>und</strong> Aufsichtsaufgaben erreicht. Die beiden Amtsstellen<br />

beschäftigen insgesamt 5 Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter.<br />

Schwerpunkte <strong>2001</strong><br />

Finanzbeziehungen zur Schweiz<br />

–Arbeitsgruppen über die Beteiligung des Fürstentums<br />

Liechtenstein an den schweizerischen Subventionen im<br />

Bereich der Landwirtschaft;<br />

–Arbeitsgruppe zur Überprüfung der Spitalvereinbarungen<br />

mit den Kantonen St. Gallen <strong>und</strong> Graubünden;<br />

–Gemischte Kommission Schweiz/Liechtenstein gemäss<br />

Mehrwertsteuervereinbarung.<br />

Verwaltungsinterne Projekte<br />

–Steuerungsausschuss für Vermögensanlagen sowie Vorbereitung<br />

der Strategieänderung im Anlagekonzept;<br />

–Vorbereitung des Gr<strong>und</strong>satzbeschlusses bezüglich Bewertung<br />

Poolanlagen sowie Neufassung der Abschreibungsverordnung;<br />

–Mitwirkung im Projekt EFQM (Qualitätsmanagement);<br />

–Weiterführung der Arbeiten im Zusammenhang mit der<br />

Einführung einer Kosten- <strong>und</strong> Leistungsrechnung in der<br />

Landesverwaltung;<br />

–Arbeitsgruppe betreffend Lenkungsmöglichkeiten der<br />

Bevölkerungs- <strong>und</strong> Arbeitsplatzentwicklung;<br />

–Arbeitsgruppe zur Vorbereitung der Privatisierung der<br />

Liechtensteinischen Kraftwerke;<br />

– Koordination des Planungsprozesses der Landesverwaltung.<br />

An Sparprämien wurden im Jahre <strong>2001</strong> CHF 4 235<br />

ausbezahlt.<br />

Die Höhe des Sparkapitals beträgt per 31.12.<strong>2001</strong><br />

CHF 190 225.<br />

Ende <strong>2001</strong> waren 55 Sparer registriert, davon:<br />

– 15 nach Sparratensystem (jährliche Einlage)<br />

– 40 nach Sparsystem (Einmaleinlage).<br />

Finanzkontrolle<br />

Amtsleiter: Gerold Matt<br />

Finanzen<br />

Die Schwerpunkte in der Tätigkeit der Finanzkontrolle lagen<br />

im Jahr <strong>2001</strong> in der Zusammenarbeit mit der neu gewählten<br />

Geschäftsprüfungskommission des <strong>Landtag</strong>es, in der<br />

Umsetzung des Revisionsprogrammes sowie in der Optimierung<br />

des Kontrollkonzeptes im Bereich der Rechnungs- <strong>und</strong><br />

Kreditprüfungen.<br />

Organisation<br />

Die Finanzkontrolle <strong>und</strong> die Stabsstelle Finanzen sind in<br />

einer Verwaltungseinheit zusammengefasst <strong>und</strong> unterstehen<br />

demselben Amtsleiter. Innerhalb dieser Verwaltungseinheit<br />

werden die Aufgaben der Stabsstelle Finanzen<br />

(Finanzielle Planung <strong>und</strong> <strong>Regierung</strong>sberatung) <strong>und</strong> jene der<br />

Finanzkontrolle (Finanzaufsicht <strong>und</strong> Revisionen) personell<br />

getrennt durch Bereichsverantwortliche wahrgenommen.<br />

Durch diese interne Organisation wird eine Trennung von<br />

Exekutiv- <strong>und</strong> Aufsichtsaufgaben erreicht. In der Finanzkontrolle<br />

<strong>und</strong> der Stabsstelle Finanzen sind insgesamt 5 Mitarbeitende<br />

beschäftigt.<br />

Aufgaben<br />

Die Finanzkontrolle als ständiges Fachorgan der Finanzaufsicht<br />

führt ihre Prüfungen aufgr<strong>und</strong> der Kriterien der richtigen<br />

Rechtsanwendung, der Wirtschaftlichkeit <strong>und</strong> Sparsamkeit<br />

sowie der rechnerischen Richtigkeit im Rahmen<br />

ihres gesetzlichen Prüfauftrages durch. Im Zentrum stehen<br />

Revisionsaufgaben, welche Abschlussprüfungen sowie Prüfungen<br />

des Internen Kontrollsystems (IKS) umfassen. Nebst<br />

den eigentlichen Revisionstätigkeiten führt die Finanzkontrolle<br />

mitschreitende Rechnungs- <strong>und</strong> Kreditkontrollen<br />

durch, um die Rechtmässigkeit <strong>und</strong> Budgetkonformität der<br />

Ausgaben zu gewährleisten.<br />

Revisionstätigkeiten<br />

Basis für die Revisionstätigkeiten bildet das von <strong>Regierung</strong><br />

<strong>und</strong> Geschäftsprüfungskommission genehmigte Revisionsprogramm,<br />

welches durch die Finanzkontrolle <strong>und</strong> die<br />

externe Revisionsstelle umgesetzt wird. Die im Revisionsprogramm<br />

enthaltenen Prüfungen sind auf die Kriterien der<br />

Risikoorientierung <strong>und</strong> Wesentlichkeit ausgerichtet, um der<br />

zunehmenden Komplexität der staatlichen Aufgaben Rechnung<br />

zu tragen. Gegenstand von Prüfungen der Finanzkontrolle<br />

sind rechnungslegende Amtsstellen, selbständige <strong>und</strong><br />

unselbständige öffentlich-rechtliche Stiftungen sowie einzelne<br />

Positionen der Landesrechnung. Hinzu kommen die<br />

Ausführung von Sonderaufträgen für die <strong>Regierung</strong> <strong>und</strong><br />

umfassende Abklärungen für die Geschäftsprüfungskommission.<br />

Die Finanzkontrolle begleitet zudem Informatik-<br />

Projekte aus revisionstechnischer Sicht sowie Informatikrevisionen.<br />

Die externe Revisionsstelle stützt sich bei ihrem<br />

173


174<br />

Finanzen<br />

Testat über die Landesrechnung auf die Prüfungen der<br />

Finanzkontrolle.<br />

Mitschreitende Kontrollen<br />

Mittels eines systematisierten Stichprobenverfahrens prüfte<br />

die Finanzkontrolle die Auszahlungsbelege hinsichtlich<br />

materieller <strong>und</strong> formeller Rechtmässigkeit, Wirtschaftlichkeit<br />

<strong>und</strong> Sparsamkeit. Diese Tätigkeit verursachte einen<br />

hohen Arbeitsaufwand, da oftmals Belege zur Abklärung<br />

zurückgewiesen werden mussten. Einen weiteren Schwerpunkt<br />

der Kontrolle bildete die Prüfung der Budgeteinhaltung.<br />

Eine Vielzahl von nicht rechtzeitig gemeldeten Kreditüberschreitungen<br />

brachte für die Finanzkontrolle erheblichen<br />

administrativen Aufwand.<br />

Zusammenarbeit mit der<br />

Geschäftsprüfungskommission<br />

Besonders wichtig für die Tätigkeit der Finanzkontrolle ist<br />

die Zusammenarbeit mit der Geschäftsprüfungskommission<br />

des <strong>Landtag</strong>es. Durch die Teilnahme an den Sitzungen der<br />

Geschäftsprüfungskommission erhält die Finanzkontrolle<br />

die Möglichkeit, ihre Revisionsberichte <strong>und</strong> Empfehlungen<br />

vorzustellen <strong>und</strong> zu erläutern. Notwendige Massnahmen<br />

können im Einvernehmen mit der Kommission veranlasst<br />

werden. Im Gegenzug wird die Kommission bei der Durchführung<br />

ihrer Prüfungen durch die Finanzkontrolle wirkungsvoll<br />

unterstützt. Die Erfahrungen der letzten Jahre<br />

haben gezeigt, dass diese Zusammenarbeit äusserst effizient<br />

<strong>und</strong> wertvoll ist.<br />

Mitgliedschaften<br />

Die Finanzkontrolle ist Mitglied der «Fachvereinigung der<br />

Finanzkontrollen der Schweiz <strong>und</strong> des Fürstentums Liechtenstein»<br />

<strong>und</strong> Mitglied (in Vertretung des <strong>Landtag</strong>es) der<br />

Internationalen <strong>und</strong> Europäischen Organisation der Obersten<br />

Rechnungskontrollbehörden (INTOSAI <strong>und</strong> EUROSAI).<br />

Aus diesen Mitgliedschaften resultiert ein wertvoller Informationsaustausch<br />

über Prüfungsansätze <strong>und</strong> Prüfungsmethoden<br />

im öffentlichen Bereich.<br />

Zukünftige Positionierung<br />

Um die Stellung der Finanzkontrolle analog internationaler<br />

Entwicklungen zu stärken <strong>und</strong> unabhängiger zu gestalten,<br />

hat die Finanzkontrolle der «<strong>Landtag</strong>skommission zur Überarbeitung<br />

des Geschäftsverkehrsgesetzes» im Jahr 2000<br />

entsprechende Vorschläge unterbreitet. Diese wurden von<br />

der Kommission positiv aufgenommen. Eine Konkretisierung<br />

der Vorschläge ist durch die neu gewählte Kommission<br />

in naher Zukunft zu erwarten.<br />

Amt für Finanzdienstleistungen<br />

Amtsleiter: Lic. oec. publ. Roland Müller<br />

Per 1. Mai 1999 wurde die Dienststelle für Bankenaufsicht<br />

in das Amt für Finanzdienstleistungen umgewandelt <strong>und</strong><br />

mit zusätzlichen Aufgaben insbesondere im Bereich der<br />

freien Berufe (Rechtsanwälte, Treuhänder, Wirtschaftsprüfer,<br />

Patentanwälte) betraut. Die Aufgabenbereiche des<br />

Amtes sind in den letzten Jahren durch die Schaffung neuer<br />

Gesetze <strong>und</strong> die starke Zunahme von Bewilligungen im<br />

Banken- <strong>und</strong> Investmentunternehmenbereich umfangreicher<br />

geworden. Der Finanzplatz Liechtenstein hat sich<br />

auch durch den EWR-Beitritt im Jahre 1995 stark weiterentwickelt,<br />

wobei sich ein Trend in Richtung Allfinanz<br />

abzeichnet.<br />

Allgemeine Aufgaben<br />

Zweck <strong>und</strong> Aufgaben<br />

Das Amt für Finanzdienstleistungen erfüllt Aufgaben im<br />

Zusammenhang mit dem Schutz der Gläubiger von Banken<br />

<strong>und</strong> Finanzgesellschaften <strong>und</strong> der Anleger von Investmentunternehmen<br />

sowie der Sicherung des Vertrauens in das liechtensteinische<br />

Geld- <strong>und</strong> Kreditwesen. Es überwacht den Vollzug<br />

der verschiedenen Gesetze <strong>und</strong> trifft die dazu notwendigen<br />

Massnahmen. Dabei kann es von den Banken, Finanzgesellschaften<br />

<strong>und</strong> Investmentunternehmen <strong>und</strong> ihren Revisionsstellen<br />

alle erforderlichen Auskünfte <strong>und</strong> Abklärungen<br />

verlangen sowie ausserordentliche Revisionen anordnen oder<br />

selber durchführen. Weiter ist es befugt, rechtskräftige Entscheidungen<br />

<strong>und</strong> Verfügungen zu erlassen. Insbesondere<br />

obliegt dem Amt die Beurteilung von Bewilligungsgesuchen<br />

zu Handen der <strong>Regierung</strong>, die Genehmigung von Statuten<br />

<strong>und</strong> Reglementen sowie deren Änderungen. Ein Schwerpunkt<br />

bildet die Überprüfung der Revisionsberichte.<br />

System der indirekten Aufsicht<br />

Das Amt für Finanzdienstleistungen nimmt die Aufsicht<br />

über die Banken, Finanzgesellschaften <strong>und</strong> Investmentunternehmen<br />

auf indirekte Weise wahr. Dies bedeutet, dass<br />

die externen, von der <strong>Regierung</strong> konzessionierten, international<br />

angesehenen Revisionsstellen die Prüfungen vor Ort<br />

durchführen <strong>und</strong> dem Amt jährlich einen ausführlichen<br />

Bericht <strong>und</strong> bei Bedarf weitere Berichte erstatten. Das Amt<br />

nimmt im Normalfall keine direkten Prüfungen bei den Banken,<br />

Finanzgesellschaften <strong>und</strong> Investmentunternehmen vor,<br />

sondern stützt seine Aufsichtstätigkeit auf die detaillierten<br />

Revisionsberichte ab. Neben den externen Kontrollen der<br />

Banken finden sehr weitgehende Prüfungen durch die<br />

interne Revision statt.<br />

Weiterentwicklung der Rechtsgr<strong>und</strong>lagen<br />

Eine wichtige Aufgabe des Amtes für Finanzdienstleistungen<br />

ist die ständige Weiterentwicklung <strong>und</strong> Angleichung<br />

der finanzplatzrelevanten Rechtsnormen an internationale<br />

Standards. Das Amt wirkt in nationalen <strong>und</strong> internationalen<br />

Arbeitsgruppen <strong>und</strong> Verhandlungsdelegationen, in welchen<br />

aktuelle Themen des Finanzdienstleistungsbereichs behandelt<br />

werden, aktiv mit oder übernimmt deren Leitung. Weiter<br />

dient das Amt für in- <strong>und</strong> ausländische Interessenten als<br />

Anlaufstelle für allgemeine, den Finanzdienstleistungsbereich<br />

betreffende Anfragen.<br />

Im Jahr <strong>2001</strong> wurde eine Abänderung der Bankenverordnung<br />

ausgearbeitet <strong>und</strong> der <strong>Regierung</strong> zur Beschlussfassung<br />

vorgelegt. Die Änderungen sind am 31. Dezember<br />

<strong>2001</strong> in Kraft getreten <strong>und</strong> betreffen vor allem die Bereiche<br />

Eigenmittel- <strong>und</strong> Klumpenrisikovorschriften, Eigenmittelunterlegung<br />

von Marktrisiken, Überwachung von Zinsrisiken,<br />

Rechnungslegungsvorschriften <strong>und</strong> Risikomanagement.<br />

Weil sich diese Änderungen auch auf den Inhalt der Revisionsberichte<br />

auswirken, mussten auch die diesbezüglichen<br />

gesetzlichen Bestimmungen angepasst werden. Eine grössere<br />

Abänderung des Bankengesetzes, welche die Bereiche<br />

e-Commerce, Electronic Banking <strong>und</strong> Informationsaustausch<br />

mit Aufsichtsbehörden in Drittstaaten betrifft, ist<br />

derzeit in Vorbereitung.<br />

Das Amt für Finanzdienstleistungen hat den Entwurf einer<br />

Verordnung über die Gleichwertigkeit der Ausbildungsnachweise<br />

für Wirtschaftsprüfer ausgearbeitet, die am 28.<br />

Dezember <strong>2001</strong> in Kraft getreten ist. Die Übergangsbestimmung<br />

der Verordnung enthält eine Regelung, wonach bis<br />

Ende 2004 auch Personen zur Zulassungsprüfung zugelassen<br />

werden können, welche nicht über eine eidgenössisch<br />

anerkannte Ausbildung verfügen, jedoch mindestens 15


Jahre praktische Berufserfahrung gemäss Art. 3 des Wirtschaftsprüfergesetzes<br />

nachweisen können.<br />

Der von der Europäischen Kommission aufgestellte Financial<br />

Services Action Plan strebt die Errichtung eines einheitlichen<br />

europäischen Finanzmarktes bis zum Jahr 2005 an. In<br />

naher Zukunft ist mit erheblichem Gesetzgebungsbedarf zu<br />

rechnen (Revisionen des Bankengesetzes, des Gesetzes<br />

über Investmentunternehmen, des Prospektgesetzes etc.).<br />

Hinzu kommt ein erhöhter Rechtsanpassungsbedarf aufgr<strong>und</strong><br />

des Trends zu Allfinanz-Dienstleistungen, welcher<br />

rechtliche Abklärungen <strong>und</strong> legistische Arbeiten bereits<br />

jetzt stark beeinflusst <strong>und</strong> kompliziert. Durch das Erbringen<br />

von Finanzdienstleistungen via Internet werden zusätzlich<br />

komplexe aufsichtsrechtliche Fragen vorwiegend juristischer<br />

Natur aufgeworfen, die letztlich auch zur Weiterentwicklung<br />

der Rechtsgr<strong>und</strong>lagen führen werden.<br />

Zusammenarbeit mit ausländischen Behörden<br />

Der Vorstand des Amtes für Finanzdienstleistungen sowie<br />

der Präsident der Bankenkommission nehmen am jährlich<br />

stattfindenden Treffen der deutschsprachigen Aufsichtsbehörden<br />

teil. Es fand vom 19. bis 21. September <strong>2001</strong> in<br />

Neuchâtel statt. Zu diesem Treffen werden jeweils die höchsten<br />

Vertreter der Bankenaufsichtsbehörden der Schweiz,<br />

Österreichs, Deutschlands <strong>und</strong> Liechtensteins eingeladen.<br />

Das Treffen wird jeweils im Turnus von einem der teilnehmenden<br />

Staaten organisiert.<br />

Einzelne Aufgabenbereiche<br />

Bewilligungen<br />

Banken, Finanzgesellschaften <strong>und</strong> Investmentunternehmen<br />

benötigen zur Aufnahme der Geschäftstätigkeit eine Bewilligung<br />

der <strong>Regierung</strong>. Bewilligungsgesuche müssen beim<br />

Amt für Finanzdienstleistungen eingereicht werden. Das<br />

Amt für Finanzdienstleistungen verfasst nach Beseitigung<br />

aller Unklarheiten <strong>und</strong> offenen Fragen eine ausführliche<br />

Stellungnahme zu Handen der <strong>Regierung</strong>, in welcher sie<br />

das Gesuch beurteilt. Die Beurteilung von Gesuchen für die<br />

Bewilligung als Revisionsstelle gemäss Bankengesetz oder<br />

dem Gesetz über Investmentunternehmen erfolgt analog.<br />

Im Jahr <strong>2001</strong> wurden der BDO Sofirom AG eine Bewilligung<br />

als Revisionsstelle gemäss Bankengesetz <strong>und</strong> 28 Bewilligungen<br />

an Investmentunternehmen erteilt.<br />

In den vergangenen Jahren konnte ein Boom an Bankengründungen<br />

festgestellt werden. Diese Entwicklung scheint<br />

nun zu Ende zu sein, im Berichtsjahr wurde kein einziges<br />

Bewilligungsgesuch für eine Bank beim Amt für Finanzdienstleistungen<br />

eingereicht. Als mögliche Ursachen sind<br />

der ausgetrocknete Personalmarkt, der Mangel an geeigneten<br />

Immobilien sowie die Unsicherheit in Bezug auf die<br />

Erhaltung der Standortfaktoren anzuführen.<br />

Vertrieb von Anteilen ausländischer<br />

Investmentunternehmen<br />

Der Vertrieb von Anteilen ausländischer Investmentunternehmen<br />

in Liechtenstein ist gemäss Art. 23 Abs. 1 IUG konzessionspflichtig<br />

<strong>und</strong> bei Bestehen einer entsprechenden<br />

Gegenrechtsvereinbarung mit dem Sitzstaat gemäss Art. 23<br />

Abs. 2 IUG meldepflichtig. Im Jahr <strong>2001</strong> wurde bei 15 ausländischen<br />

Anlagefonds gemäss Art. 23 Abs. 2 IUG der Vertrieb<br />

zur Kenntnis genommen <strong>und</strong> einem ausländischen<br />

Anlagefonds gemäss Art. 23 Abs. 1 IUG die Konzession<br />

zum Vertrieb erteilt. Insgesamt können somit die Anteile<br />

von 159 ausländischen Anlagefonds in Liechtenstein vertrieben<br />

werden. Der Aufwand hinsichtlich Beaufsichtigung<br />

dieser Anlagefonds im Tagesgeschäft bleibt unvermindert<br />

gross. Der Vertrieb fondsgeb<strong>und</strong>ener Lebensversicherungen<br />

nimmt laufend zu <strong>und</strong> bedarf einer ständigen Zusammenarbeit<br />

zwischen der Aufsicht über Investmentunternehmen<br />

<strong>und</strong> der Versicherungsaufsicht.<br />

Stand Bewilligungen<br />

Per Ende <strong>2001</strong> bestanden folgende Bewilligungen:<br />

Finanzen<br />

Bewilligung als Anzahl<br />

– Banken 17<br />

–Finanzgesellschaften 2<br />

–Investmentunternehmen 72<br />

–Bankengesetzliche Revisionsgesellschaften 8<br />

– Revisionsgesellschaften gemäss IUG 9<br />

Untersuchungen<br />

Im Mai <strong>2001</strong> hat das Amt für Finanzdienstleistungen die<br />

Banken aufgefordert, bis Ende Juni <strong>2001</strong> eine Stellungnahme<br />

zu sämtlichen Konto-/Geschäftsbeziehungen abzugeben,<br />

bei denen ein Zusammenhang mit General Sani<br />

Abacha oder seinem Umfeld besteht oder bei denen die<br />

Bank einen Zusammenhang zu Sani Abacha oder dessen<br />

Umfeld vermutet. Die Banken haben dem Amt für Finanzdienstleistungen<br />

detaillierte Stellungnahmen mit umfangreichen<br />

Beilagen zukommen lassen.<br />

Ausserordentliche Revisionen<br />

Im Berichtsjahr wurden bei zwei Banken ausserordentliche<br />

Revisionen angeordnet. Eine Revision wurde durch das Amt<br />

für Finanzdienstleistungen selbst durchgeführt, wobei eine<br />

bankengesetzliche Revisionsstelle als externer Berater beigezogen<br />

wurde. In diesem Fall ging es darum abzuklären,<br />

ob die Bank ihre Geschäftstätigkeit ordnungsgemäss aufgenommen<br />

hat <strong>und</strong> ob die dazu notwendigen Ressourcen<br />

vorhanden sind, um die gemäss Geschäftskreis definierten<br />

Tätigkeiten der Bank zuverlässig auszuüben. Die zweite<br />

Revision wurde vom Amt für Finanzdienstleistungen angeordnet<br />

<strong>und</strong> durch eine bankengesetzliche Revisionsstelle<br />

durchgeführt. In diesem Fall ging es um die Abklärung bzw.<br />

Feststellung fiktiver Bartransaktionen.<br />

Revisionsberichte<br />

Im Berichtsjahr entsprachen die Revisionsberichte den<br />

Anforderungen <strong>und</strong> hatten im Allgemeinen eine gute Qualität.<br />

Verschiedene Berichte gaben zu vertieften Nachfragen<br />

Anlass, die durch die betroffenen Institute <strong>und</strong> Revisionsstellen<br />

zufriedenstellend beantwortet werden konnten. Seit<br />

einiger Zeit wurde der Kontakt zu den Revisionsstellen der<br />

Banken, Finanzgesellschaften, Investmentunternehmen<br />

intensiviert.<br />

Missbrauchsbekämpfung<br />

Die Missbrauchsbekämpfung im Parabankenbereich ist in<br />

Bezug auf Art. 1 des Bankengesetzes bzw. Art. 1 des Gesetzes<br />

über Investmentunternehmen, welche den Schutz der<br />

Gläubiger bzw. Anleger <strong>und</strong> die Sicherung des Vertrauens<br />

in den liechtensteinischen Finanzplatz bezwecken, eine<br />

wichtige Aufgabe des Amtes. Die Tätigkeit des Amtes für<br />

Finanzdienstleistungen erstreckt sich hier auch auf die<br />

Unterbindung von unerlaubten Tätigkeiten nicht konzessionierter<br />

Unternehmen. Ausgangspunkt für die Missbrauchsbekämpfung<br />

sind meist Anfragen, Zeitungsartikel, Inserate,<br />

Geschäftsunterlagen, Broschüren oder ähnliche Informationsträger,<br />

aus denen ein Verdacht auf unerlaubte Geschäftstätigkeiten<br />

hervorgeht. Im Jahr <strong>2001</strong> hat das Amt für<br />

Finanzdienstleistungen insgesamt 9 Fälle bearbeitet, 5 Fälle<br />

wurden der Staatsanwaltschaft zur Kenntnis gebracht.<br />

Um feststellen zu können, ob sich ein Verdacht auf unerlaubte<br />

Geschäftstätigkeit erhärten bzw. entkräften lässt,<br />

175


176<br />

Finanzen<br />

kann das Amt für Finanzdienstleistungen auf der Gr<strong>und</strong>lage<br />

des Bankengesetzes einen unabhängigen Beobachter einsetzen.<br />

Dieser hat in der Regel innert zehn Tagen dem Amt<br />

einen umfassenden Bericht zuzustellen. Im Jahr <strong>2001</strong> wurde<br />

diese Massnahme in 3 Fällen ergriffen. In einem Fall stellte<br />

der Beobachter schwerwiegende Missstände fest, sodass die<br />

<strong>Regierung</strong> die sofortige Liquidation der Gesellschaft gemäss<br />

Art. 28 Abs. 4 des Bankengesetzes verfügen musste. Aufgr<strong>und</strong><br />

eines Beobachterberichtes musste eine ausserordentliche<br />

Revision bei einer Bank angeordnet werden.<br />

Verwaltungspraxis des Amtes für<br />

Finanzdienstleistungen<br />

Das Amt für Finanzdienstleistungen hat im September <strong>2001</strong><br />

das Heft 1 seiner Verwaltungspraxis im Bereich der liechtensteinischen<br />

Finanzplatzaufsicht veröffentlicht. Neben individuell<br />

konkreten Entscheiden des Amtes oder der zuständigen<br />

Rechtsmittelinstanzen in anonymisierter <strong>und</strong> redaktionell<br />

aufbereiteter Form enthält das Heft auch Beantwortungen<br />

von Auslegungsfragen.<br />

Sekretariat der Liechtensteinischen<br />

Bankenkommission<br />

Gemäss Art. 35 des Bankengesetzes steht das Amt für<br />

Finanzdienstleistungen der Bankenkommission als Sekretariat<br />

zur Verfügung. Die Vor- <strong>und</strong> Nachbereitung der Sitzungen<br />

der Bankenkommission gehören deshalb ebenso zu<br />

den Aufgaben des Amtes wie die Protokollführung. In seiner<br />

Funktion als Sekretariat erledigt das Amt auch die<br />

gesamte Korrespondenz der Bankenkommission. Dazu<br />

gehört neben dem normalen Schriftverkehr auch das Ausfertigen<br />

von Stellungnahmen <strong>und</strong> Berichten.<br />

Aufgaben im Zusammenhang mit dem<br />

Sorgfaltspflichtgesetz<br />

Bis zur Schaffung der Stabsstelle für Sorgfaltspflichten am<br />

17. Oktober <strong>2001</strong> war das Amt für Finanzdienstleistungen<br />

zuständig für den Vollzug des Sorgfaltspflichtgesetzes<br />

(SPG). Die praktische Umsetzung des Sorgfaltspflichtgesetzes<br />

<strong>und</strong> insbesondere der revidierten Sorgfaltspflichtverordnung<br />

hat bei den Finanzintermediären zahlreiche Fragen<br />

<strong>und</strong> Probleme ausgelöst. Im Berichtsjahr wurden 2 Richtlinien<br />

erlassen: die Richtlinie <strong>2001</strong>/1 über Anhaltspunkte für<br />

Geldwäscherei, die am 1. Januar <strong>2001</strong> in Kraft getreten ist,<br />

<strong>und</strong> die Richtlinie <strong>2001</strong>/2 über die Durchführung von Kontrollen<br />

nach dem Sorgfaltspflichtgesetz, die am 1. August<br />

<strong>2001</strong> in Kraft getreten ist.<br />

Das Amt für Finanzdienstleistungen hat bei der Vorbereitung<br />

des Besuches der FATF im Mai <strong>2001</strong> mitgewirkt <strong>und</strong><br />

eine Präsentation der Aufgaben <strong>und</strong> Zuständigkeiten des<br />

Amtes vorbereitet. Weiters hat das Amt für Finanzdienstleistungen<br />

zu Handen der <strong>Regierung</strong> eine Prüfungsplanung<br />

für die Jahre <strong>2001</strong> bis 2004, eine Vorlage für die Unabhängigkeitserklärung<br />

der Prüfer <strong>und</strong> eine Weisung für die<br />

Durchführung der Kontrollen nach dem Sorgfaltspflichtgesetz<br />

im Herbst <strong>2001</strong> ausgearbeitet.<br />

Aufgr<strong>und</strong> eines konkreten Anlassfalles musste das Amt für<br />

Finanzdienstleistungen bei einem Finanzintermediär eine vertiefte<br />

<strong>und</strong> wiederholte Kontrolle gemäss Sorgfaltspflichtgesetz<br />

anordnen. Aufgr<strong>und</strong> der Ergebnisse dieser Kontrolle wurde<br />

dem Finanzintermediär die Aufnahme neuer Geschäftsbeziehungen<br />

untersagt, bis die bestehenden K<strong>und</strong>endossiers<br />

gesetzeskonform erstellt sind. Für diese Aufarbeitung wurde<br />

eine Frist bis längstens 31. Dezember <strong>2001</strong> gesetzt.<br />

Aufgaben im Zusammenhang mit den freien Berufen<br />

Das Amt für Finanzdienstleistungen hat mit Wirkung vom<br />

1. Mai 1999 neue Aufgaben im Zusammenhang mit den<br />

Rechtsanwälten, Treuhändern, Patentanwälten <strong>und</strong> Wirtschaftsprüfern<br />

übernommen. Zu diesen Aufgaben gehören<br />

insbesondere das Ausschreiben der verschiedenen Prüfungen,<br />

das Erteilen von Prüfungszulassungen, das Ausstellen<br />

der Diplome, das Erteilen von Bewilligungen <strong>und</strong> Zulassungen,<br />

das Führen der verschiedenen Listen sowie die Beantwortung<br />

von Auslegungsfragen.<br />

Ende <strong>2001</strong> waren in Liechtenstein 79 natürliche Personen<br />

<strong>und</strong> 265 juristische Personen mit einer Treuhänderbewilligung,<br />

97 Rechtsanwälte, 60 Konzipienten, 17 natürliche<br />

<strong>und</strong> 26 juristische Personen mit Wirtschaftsprüferbewilligung<br />

sowie 18 natürliche <strong>und</strong> 5 juristische Personen als<br />

Patentanwälte registriert.<br />

Aufgabenbereiche im Zusammenhang mit dem<br />

Prospektgesetz<br />

Das Prospektgesetz ist seit dem 1. Januar 1998 in Kraft <strong>und</strong><br />

schreibt vor, dass den Anlegern ein Prospekt mit detaillierten<br />

Angaben zur Verfügung gestellt werden muss, wenn Wertpapiere<br />

dem Publikum angeboten werden. Das Amt für<br />

Finanzdienstleistungen überwacht den Vollzug dieses Gesetzes<br />

<strong>und</strong> trifft die dazu notwendigen Massnahmen. Insbesondere<br />

hat es die Aufgabe, die Prospekte zu kontrollieren <strong>und</strong><br />

zu genehmigen. Im Berichtsjahr wurden dem Amt 2 Prospekte<br />

zur Kontrolle <strong>und</strong> Genehmigung vorgelegt.<br />

Aktivitäten im Zusammenhang mit dem<br />

Europäischen Wirtschaftsraum<br />

Die Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter des Amtes für Finanzdienstleistungen<br />

haben im Berichtsjahr in verschiedenen<br />

internationalen Arbeitsgruppen regelmässig Einsitz genommen.<br />

Neben der Weiterentwicklung der Europäischen Richtlinien<br />

im Banken- <strong>und</strong> Finanzbereich waren Aufsichtsabkommen<br />

mit Drittstaaten, die Beaufsichtigung von Finanzkonglomeraten,<br />

die Weiterentwicklung der Eigenmittelvorschriften,<br />

Electronic Banking, die Weiterentwicklung des<br />

Abwehrdispositivs gegen Geldwäscherei sowie der Informationsaustausch<br />

über den Stand der Umsetzung der Richtlinien<br />

in die nationale Gesetzgebung die Themenschwerpunkte<br />

dieser Sitzungen.<br />

Personalbestand des Amtes für Finanzdienstleistungen<br />

Die Zuständigkeitsbereiche des Amtes <strong>und</strong> auch die Fülle<br />

der Aufgaben sind in den letzten Jahren durch die Schaffung<br />

neuer Gesetze laufend umfangreicher geworden. Das<br />

Amt ist derzeit mit sieben festangestellten Personen<br />

besetzt. Seit August <strong>2001</strong> werden im Amt wieder 2 Lehrlinge<br />

ausgebildet. Im Sekretariat wird seit August <strong>2001</strong> eine<br />

Aushilfe beschäftigt.<br />

Stabsstelle Financial Intelligence Unit<br />

Stabsstellenleiter: Michael Lauber<br />

Mit Verordnung vom 22. Februar <strong>2001</strong> wurde die Stabsstelle<br />

Financial Intelligence Unit (FIU) als zentrale, unabhängige<br />

Einheit zur Beschaffung <strong>und</strong> Analyse von Informationen,<br />

die zur Erkennung der Geldwäscherei, der Vortaten der<br />

Geldwäscherei <strong>und</strong> der organisierten Kriminalität notwendig<br />

sind, geschaffen.<br />

Personal <strong>und</strong> Organisation<br />

Im Berichtsjahr arbeiteten sechs Mitarbeiter in folgenden<br />

Funktionen bei der FIU:<br />

– Leitung


– Strategische Analyse (Stellv. Leitung)<br />

–Operative Analyse<br />

–Operative Analyse / IT<br />

–Mitteilungsmanagement<br />

– Sekretariat<br />

Tätigkeiten der FIU<br />

Die FIU bearbeitet schwergewichtig die folgenden drei<br />

Kernbereiche:<br />

a) die Entgegennahme der Mitteilungen der Finanzintermediäre<br />

gemäss Art. 9 Abs. 2 <strong>und</strong> Art. 9a Abs. 1 des<br />

Sorgfaltspflichtgesetzes;<br />

b) die Auswertung <strong>und</strong> Analyse dieser Mitteilungen;<br />

c) die Beschaffung von Informationen, die für das Erkennen<br />

von Geldwäscherei, Vortaten der Geldwäscherei<br />

<strong>und</strong> Organisierter Kriminalität notwendig sind.<br />

Zusätzlich zu diesen drei Kernbereichen wurde der FIU mit<br />

<strong>Regierung</strong>sbeschluss vom 31. Oktober <strong>2001</strong> die Koordination<br />

der Terrorbekämpfung übertragen.<br />

Entgegennahme der Mitteilungen der<br />

Finanzintermediäre<br />

Seit Aufnahme der operativen Tätigkeit am 1. März <strong>2001</strong><br />

ist die Entgegennahme der Mitteilungen der Finanzintermediäre<br />

Aufgabe der FIU, d.h. die Finanzintermediäre stellen<br />

der FIU die Mitteilungen direkt zu. Um der Aufgabe - die<br />

Entgegennahme <strong>und</strong> Analyse der Mitteilungen der Finanzintermediäre<br />

- gerecht zu werden, hat die FIU in den vergangenen<br />

zehn Monaten grosse Anstrengungen unternommen,<br />

die Finanzintermediäre in Bezug auf Geldwäscherei<br />

<strong>und</strong> Organisierte Kriminalität im Allgemeinen <strong>und</strong> die<br />

Erstattung von Mitteilungen im Speziellen zu sensibilisieren.<br />

Die Sensibilisierung der Finanzintermediäre wurde vorwiegend<br />

auf zwei Ebenen durchgeführt: Einerseits anhand von<br />

direkten Gesprächen mit den Finanzintermediären. Diese<br />

sogenannten Evaluationsgespräche werden insbesondere<br />

auf Anfrage der Finanzintermediäre im Vorfeld der Erstattung<br />

einer Mitteilung geführt. Die so geknüpften Kontakte<br />

lassen einen dauernden Dialog zu, der mithilft, die Sensibilisierung<br />

voranzutreiben. Andererseits hat die FIU zahlreiche<br />

Schulungen (insbesondere im Rahmen von Veranstaltungen<br />

der Fachhochschule Liechtenstein <strong>und</strong> des Instituts for<br />

Compliance and Quality Management ICQM) durchgeführt<br />

<strong>und</strong> Vorträge gehalten. Auf diese Weise konnte ein grosses<br />

Fachpublikum erreicht werden.<br />

Insgesamt gingen im Berichtsjahr 158 Verdachtsmitteilungen<br />

ein, von denen 121 an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet<br />

wurden. Diese Zahl ist erfreulich, insbesondere deshalb,<br />

weil während des gesamten Jahres eine steigende<br />

Tendenz zu verzeichnen war.<br />

Finanzen<br />

Von den insgesamt 17 Banken haben 6 im Berichtsjahr Meldungen<br />

erstattet. Dieses Verhältnis von mitteilenden <strong>und</strong><br />

nicht mitteilenden Banken ist noch zu verbessern. Ähnlich<br />

präsentiert sich das Bild im Treuhandsektor.<br />

Auswertung <strong>und</strong> Analyse der<br />

Mitteilungen<br />

Zweite Kerntätigkeit der FIU ist die Auswertung <strong>und</strong> Analyse<br />

der Mitteilungen. Die Auswertung <strong>und</strong> Analyse der<br />

Mitteilungen wird auf zwei Ebenen vorgenommen: Erste<br />

Ebene ist die gezielte Auswertung <strong>und</strong> Analyse jeder eingegangenen<br />

Mitteilung. Diese Aufgabe wird durch den<br />

Bereich Operative Analyse der FIU wahrgenommen, der zu<br />

jeder eingegangen Mitteilung einen Analysebericht verfasst.<br />

Inhalt des Analyseberichts ist die Zusammenfassung<br />

der durch die FIU beschafften Informationen, angewendet<br />

auf einen konkreten Sachverhalt. Erhärtet sich aufgr<strong>und</strong><br />

des Analyseberichts der Verdacht auf Geldwäscherei, Vortaten<br />

zur Geldwäscherei oder Organisierte Kriminalität, so<br />

wird der nicht anonymisierte Analysebericht der Staatsanwaltschaft<br />

mit entsprechenden Anträgen zugestellt;<br />

ansonsten wird er bei der FIU abgelegt. Die zweite Ebene<br />

beinhaltet einen strategischen Ansatz. Der Bereich Strategische<br />

Analyse der FIU nimmt eine Gesamtanalyse sämtlicher<br />

eingegangener Mitteilungen vor. Anhand dieser wird<br />

versucht, gewisse Typologien auf dem Finanzplatz erkennbar<br />

zu machen sowie Strategien zur Bekämpfung der<br />

Geldwäscherei <strong>und</strong> Organisierten Kriminalität zu definieren.<br />

Zudem werden in periodischen Abständen Lage- <strong>und</strong><br />

Strategieberichte zuhanden der <strong>Regierung</strong> verfasst. Die<br />

Lage- <strong>und</strong> Strategieberichte sind anonymisiert verfasst<br />

<strong>und</strong> beinhalten Darstellungen <strong>und</strong> Wertungen zur allgemeinen<br />

Lage des Landes in Bezug auf die Bekämpfung der<br />

Geldwäscherei, Vortaten zur Geldwäscherei <strong>und</strong> Organisierten<br />

Kriminalität <strong>und</strong> ziehen die entsprechenden<br />

Schlüsse zur Verbesserung der Abwehrmassnahmen.<br />

Informationsbeschaffung<br />

Die Beschaffung von Informationen ist für die FIU zur<br />

Erfüllung ihres Auftrages essentiell. Die FIU kann sich<br />

einerseits Informationen aus öffentlich zugänglichen<br />

Quellen (dies sind insbesondere Wirtschaftsdatenbanken<br />

<strong>und</strong> Fachpublikationen) <strong>und</strong> andererseits aus nicht öffentlichen<br />

Quellen beschaffen. Bei den letzteren stehen Daten<br />

der Landesverwaltung, die Anfrage bei anderen FIUs, die<br />

Amtshilfe sowie die Durchführung von Evaluationsgesprächen<br />

mit Finanzintermediären im Vordergr<strong>und</strong>.<br />

Zudem werden der FIU diejenigen Rechtshilfegesuche<br />

sowie Gerichtsbeschlüsse (Beschlagnahmung, Hausdurchsuchung,<br />

Vermögenssperre) zur Verfügung gestellt, die im<br />

Zusammenhang mit Delikten der Geldwäscherei oder<br />

Organisierter Kriminalität gestellt werden bzw. ergangen<br />

sind.<br />

Terrorismusbekämpfung<br />

Die Ereignisse vom 11. September <strong>2001</strong> in den USA haben<br />

auch direkte Auswirkungen auf die FIU. Unmittelbar nach<br />

den verheerenden Anschlägen hat die <strong>Regierung</strong> der U.S.amerikanischen<br />

Administration die volle Unterstützung im<br />

Kampf gegen den Terrorismus zugesichert. Liechtenstein<br />

beteiligt sich zudem aktiv an der Initiative der UNO, mittels<br />

des Counter-Terrorism-Committee (CTC) die Umsetzung<br />

der UN-Resolution 1373 zu überwachen. Die Koordination<br />

dieser Bemühungen wurde mit <strong>Regierung</strong>sbeschluss<br />

vom 31. Oktober <strong>2001</strong> der FIU übertragen. Es<br />

wurden im Berichtsjahr <strong>2001</strong> vier Sitzungen abgehalten.<br />

Zudem ist die FIU indirekte Empfängerin der Mitteilungen<br />

gemäss der abgeänderten Verordnung vom 10. Oktober<br />

2000 über die Massnahmen gegenüber den Taliban (Taliban-Verordnung).<br />

177


178<br />

Finanzen<br />

Teilnahme an internationalen Tagungen<br />

05.-06.06.<strong>2001</strong> PC-R-EV-Typologie Meeting in Andorra<br />

La Vella<br />

13.-15.06.<strong>2001</strong> Egmont Group Plenary-Meeting in Den<br />

Haag<br />

03.09.<strong>2001</strong> FATF Face-to-Face Meeting in Paris<br />

10.-13.09.<strong>2001</strong> Egmont Group Working-Group-Meeting<br />

in Brüssel<br />

18.-22.09.<strong>2001</strong> PC-R-EV Second Mutual Evaluation of<br />

Cyprus<br />

19.10.<strong>2001</strong> Egmont Group Working-Group-Meeting<br />

in Den Haag<br />

31.10.<strong>2001</strong> Egmont Group Working-Group-Meeting<br />

in Washington<br />

10.-13.12.<strong>2001</strong> PC-R-EV-Plenary Meeting in Strasbourg<br />

Die Egmont Group ist der weltweite Zusammenschluss von<br />

nationalen Financial Intelligence Units. Sie umfasst zurzeit<br />

58 nationale Financial Intelligence Units (Stand Dezember<br />

<strong>2001</strong>). Ziel der Egmont Group ist es, ein Forum zu schaffen,<br />

welches die nationalen Programme in Bezug auf die<br />

Bekämpfung der Geldwäscherei unterstützt. Diese Unterstützung<br />

besteht insbesondere in der Vereinfachung des<br />

Informationsaustausches zwischen den nationalen Financial<br />

Intelligence Units. Die FIU wurde an der Plenarversammlung<br />

in Den Haag vom 13. bis 15. Juni <strong>2001</strong> als Mitglied in die<br />

Egmont Group aufgenommen.<br />

Der PC-R-EV (Council of Europe s Select Committee of<br />

Experts on the Evaluation of Anti-Money La<strong>und</strong>ering Measures)<br />

ist ein ausgewähltes Expertenkomitee des Europarates<br />

für die Evaluierung von Massnahmen zur Bekämpfung<br />

der Geldwäscherei. Er überprüft 21 Mitglieder des Europarates,<br />

die nicht Mitglied der FATF (Financial Action Task<br />

Force on Money La<strong>und</strong>ering) sind, ob diese ihre nationalen<br />

Massnahmen zur Bekämpfung der Geldwäscherei im<br />

Sinne der Konvention gegen Geldwäsche aus dem Jahre<br />

1990 <strong>und</strong> der 40 Empfehlungen der FATF ausgerichtet<br />

haben.<br />

Arbeitsgruppe Wirtschaftskriminalität<br />

Mit <strong>Regierung</strong>sbeschluss vom 10. Juli <strong>2001</strong> wurde der Leiter<br />

der FIU in die Arbeitsgruppe delegiert. Es fanden im<br />

Berichtsjahr <strong>2001</strong> 15 Sitzungen statt.<br />

Informatik-Lösung<br />

Nebst der Informatik-Basisinfrastruktur der Landesverwaltung<br />

(Büroautomation) verfügt die FIU über ein davon physisch<br />

abgetrenntes EDV-System zur umfassenden Bearbeitung<br />

der Fallinformationen. Dabei handelt es sich um die<br />

Client-Server-Lösung FIT (Financial Investigation Tools). Die<br />

in FIT gespeicherten Daten bieten die Gr<strong>und</strong>lage für die<br />

Geschäftskontrolle <strong>und</strong> die Auswertungen. Mit FIT wurden<br />

im Berichtsjahr ca. 8000 Datensätze verarbeitet.<br />

Stabsstelle für Sorgfaltspflichten<br />

Amtsleiter: Lic. iur. Daniel Thelesklaf<br />

Mit Verordnung vom 15. Oktober <strong>2001</strong> über die Stabsstelle<br />

für Sorgfaltspflichten (SSP-Verordnung), LGBl. <strong>2001</strong> Nr.<br />

164, wurde die Stabsstelle für Sorgfaltspflichten eingerichtet.<br />

Mit Schaffung der neuen Stabsstelle sind dieser sämtliche<br />

gemäss Sorgfaltspflichtgesetzgebung bis anhin dem<br />

Amt für Finanzdienstleistungen obliegenden Aufgaben<br />

übertragen worden, soweit diese nicht vom Zuständigkeitsbereich<br />

der Stabsstelle FIU erfasst sind.<br />

Der Schwerpunkt der Tätigkeit der Stabsstelle für Sorgfaltspflichten<br />

lag in den Monaten Oktober bis Dezember <strong>2001</strong><br />

insbesondere darin, die erforderlichen Massnahmen im<br />

Zusammenhang mit dem FATF-Prozess in die Wege zu leiten,<br />

diese zu koordinieren <strong>und</strong> schliesslich umzusetzen.<br />

Die Stabsstelle für Sorgfaltspflichten konnte im Berichtsjahr<br />

über die laufenden Arbeiten hinaus durch ihre Teilnahme an<br />

internationalen Veranstaltungen <strong>und</strong> Meetings nicht nur<br />

einen Beitrag im Kampf gegen Geldwäscherei leisten, sondern<br />

vor allem auch das Interesse Liechtensteins an einer<br />

internationalen Zusammenarbeit bek<strong>und</strong>en <strong>und</strong> wertvolle<br />

Kontakte knüpfen.<br />

Gesetzgebungsprojekte<br />

Die Stabsstelle für Sorgfaltspflichten sorgte im Berichtsjahr<br />

für fachliche Begleitung bei der Anpassung der Sorgfaltspflichtgesetzgebung.<br />

Mit Gesetz vom 16. November <strong>2001</strong><br />

über die Abänderung des Sorgfaltspflichtgesetzes, LGBl.<br />

<strong>2001</strong> Nr. 192, trat am 28. Dezember <strong>2001</strong> eine Norm in<br />

Kraft, mit welcher in Abänderung der Übergangsbestimmung<br />

zum Gesetz vom 14. September 2000, LGBl. 2000<br />

Nr. 213, die gesetzliche Übergangsfrist zur Bekanntgabe<br />

der wirtschaftlich berechtigten Personen vom 31.12.2002<br />

auf den 31.12.<strong>2001</strong> verkürzt wurde <strong>und</strong> durch welche<br />

Vermögensabflüsse nach diesem Datum nur noch dann<br />

möglich sind, wenn ein vollständiges Profil der Geschäftsbeziehung<br />

vorliegt. Vermögensabflüsse entgegen dieser<br />

Bestimmung ziehen seither auch entsprechende Sanktionen<br />

nach sich.<br />

Anordnung <strong>und</strong> Durchführung der Kontrollen<br />

Herbst <strong>2001</strong><br />

Unabdingbarer Beitrag zur Einhaltung der Vereinbarung<br />

zwischen der <strong>Regierung</strong> <strong>und</strong> der FATF war ohne Zweifel die<br />

Durchführung ausserordentlicher Kontrollen der sorgfaltspflichtigen<br />

Finanzintermediäre. Diese auf Art. 12 des Sorgfaltspflichtgesetzes<br />

(SPG) basierenden Prüfungen, die stichprobenweise<br />

bei ca. 80 Personen <strong>und</strong> Institutionen durchgeführt<br />

wurden, konzentrierten sich im Besonderen auf die<br />

Umsetzung <strong>und</strong> Einhaltung der im Januar <strong>2001</strong> in Kraft<br />

getretenen neuen Sorgfaltspflichtgesetzgebung, LGBl.<br />

2000 Nr. 213, <strong>und</strong> hier in erster Linie auf die Bekanntgabe<br />

der wirtschaftlich berechtigten Personen gegenüber den<br />

Banken <strong>und</strong> auf die Erstellung der Geschäftsprofile im Sinne<br />

von Art. 6 der Sorgfaltspflichtverordnung (SPV).<br />

Vorbereitung FATF Review Group<br />

Die Stabsstelle übernahm die Leitung <strong>und</strong> Koordination der<br />

Vorbereitung auf den Besuch der Review Group der FATF,<br />

welche vom 14. bis 16. Januar 2002 in Vaduz weilte, um<br />

die Fortschritte <strong>und</strong> Entwicklungen seit Mai <strong>2001</strong> im<br />

Bereich der Bekämpfung der Geldwäscherei in Liechtenstein<br />

einer kritischen Betrachtung zu unterziehen. In die Vorbereitung<br />

des Besuches der FATF-Delegation waren neben der<br />

Stabsstelle für Sorgfaltspflichten die Stabsstelle FIU, die<br />

Staatsanwaltschaft, das Landgericht, die Landespolizei, der<br />

Bereich Rechtshilfe des Ressorts Justiz sowie die von diesem<br />

Themenbereich betroffenen Verbände <strong>und</strong> privaten Organisationen<br />

involviert.<br />

Publikationen<br />

Ausarbeitung der Richtlinie 2002/1<br />

Mit der Ausarbeitung der Richtlinie 2002/1 zur Überwachung<br />

der Geschäftsbeziehungen im Dezember <strong>2001</strong><br />

(Inkrafttreten am 1.1.2002) erarbeitete die Stabsstelle für


Sorgfaltspflichten eine wertvolle Hilfestellung für die liechtensteinischen<br />

Finanzintermediäre zur Wahrnehmung ihrer<br />

Sorgfaltspflichten. Wesentliche Inhalte dieser Richtlinie sind<br />

die allgemeinen Leitlinien zur Intensität der Überwachung<br />

der Geschäftsbeziehungen sowie die Ausführungen zu den<br />

Abklärungspflichten der Finanzintermediäre bei ungewöhnlichen<br />

Transaktionen. Den erläuternden Ausführungen zu<br />

Geschäftsbeziehungen <strong>und</strong> Transaktionen mit erhöhtem<br />

Risiko kommen dabei so wie jenen zur Tragweite der<br />

Abklärungen <strong>und</strong> zum Verhalten nach Vornahme der<br />

Abklärungen eine besondere Bedeutung zu. Auf generelle<br />

Anhaltspunkte für Geldwäscherei wird im Anhang der<br />

Richtlinie verwiesen.<br />

Weisung für die Durchführung der Kontrollen nach<br />

dem Sorgfaltspflichtgesetz im Herbst <strong>2001</strong><br />

Aufgr<strong>und</strong> der mit 1.1.<strong>2001</strong> in Kraft getretenen Abänderung<br />

der Sorgfaltspflichtgesetzgebung änderten sich auch<br />

die Anforderungen an die für die Kontrollen gemäss Art. 12<br />

SPG eingesetzten Wirtschaftsprüfer <strong>und</strong> Revisionsgesellschaften.<br />

War nach zuvor geltender Rechtslage ausschliesslich<br />

auf die formelle Erfüllung der Sorgfaltspflichten abgestellt<br />

worden, so dehnte sich die Kontrolle nach dem<br />

abgeänderten SPG auch auf eine materielle Prüfung aus. So<br />

legte die Weisung für die Durchführung der Kontrollen im<br />

Herbst <strong>2001</strong> denn auch die veränderten Prüfkriterien sowie<br />

die Art <strong>und</strong> Weise der Berichterstattung zu Handen der<br />

Stabsstelle für Sorgfaltspflichten fest.<br />

R<strong>und</strong>schreiben an die Finanzintermediäre zur<br />

Auslegung von Art. 6 SPV<br />

Ein R<strong>und</strong>schreiben mit besonders positiver Resonanz auf<br />

dem Finanzplatz war jenes zur Auslegung von Art. 6 SPV,<br />

welches die ersehnte Klarstellung hinsichtlich der Anforderungen<br />

an das Profil der Geschäftsbeziehungen brachte.<br />

Vorangehende Änderungen der Sorgfaltspflichtgesetzgebung<br />

hatten zur Folge, dass hinsichtlich verschiedenster<br />

Anwendungsperioden unterschiedlichste formelle Anforderungen<br />

an die Identifikation des Vertragspartners bzw. an<br />

die Feststellung der wirtschaftlich berechtigten Person<br />

gestellt waren. Das R<strong>und</strong>schreiben der Stabsstelle für Sorgfaltspflichten<br />

vom 16. November <strong>2001</strong> brachte Licht in das<br />

Dickicht der Regelungen <strong>und</strong> sorgte für eine gesetzeskonforme,<br />

zweckgerichtete <strong>und</strong> praxisorientierte Auslegung von<br />

Art. 6 SPV <strong>und</strong> trug damit wesentlich zur Erreichung der<br />

Zielsetzung in Zusammenhang mit dem FATF-Prozess bei.<br />

Newsletter<br />

Zahlreiche Bestimmungen der geltenden Sorgfaltspflichtgesetzgebung<br />

führen in der Praxis zu Anwendungsschwierigkeiten<br />

<strong>und</strong> Auslegungsfragen. Die Bearbeitung dieser Auslegungsfragen<br />

nimmt daher einen wesentlichen Teil der personellen<br />

Ressourcen der Stabsstelle in Anspruch. Um nicht nur<br />

einzelfallbezogene Hilfestellungen anzubieten, hat sich die<br />

Stabsstelle dazu entschlossen, in periodischen Abständen<br />

einen «Newsletter» an sämtliche Finanzintermediäre zu richten,<br />

welcher einerseits über aktuelle Entwicklungen z.B. im<br />

Bereich der Gesetzgebung informiert, andererseits aber<br />

auch in prägnanter Weise die Auffassung der Stabsstelle zu<br />

allgemeinen Auslegungsfragen darlegt. Im Berichtsjahr<br />

erschien der Newsletter im November <strong>und</strong> Dezember.<br />

Personal <strong>und</strong> Organisation<br />

Im Berichtsjahr umfasste die Stabsstelle für Sorgfaltspflichten<br />

5 Mitarbeiter. Neben dem Leiter waren dies eine juristische<br />

Mitarbeiterin, ein juristischer Mitarbeiter, eine Wirtschaftsprüferin<br />

sowie eine Sekretärin. Mit einem Personalbestand<br />

von 5 Personen ist die Stabsstelle personell angemessen<br />

dotiert.<br />

Zur künftigen Organisation der Stabsstelle ist anzuführen,<br />

dass die <strong>Regierung</strong> mit Beschluss vom 27. November <strong>2001</strong><br />

die Entscheidung getroffen hat, eine Expertengruppe zur<br />

Neustrukturierung der Finanzmarktaufsicht einzusetzen.<br />

Diese reichte am 10. Dezember <strong>2001</strong> ihren Bericht ein.<br />

Amt für Wohnungswesen<br />

Amtsleiter: Harald Marxer<br />

Das Gesetz über Mietbeiträge für Familien trat am 1. April<br />

<strong>2001</strong> in Kraft. Im Rechnungsjahr wurden Mietbeiträge in<br />

der Höhe von CHF 624 366.- ausbezahlt. Insgesamt wurden<br />

401 Anträge auf Mietbeiträge beim Amt für Wohnungswesen<br />

eingereicht, wovon 206 Anträge positiv behandelt wurden.<br />

Die restlichen Anträge wurden aufgr<strong>und</strong> von zu<br />

hohem Einkommen, weil es sich um Alleinstehende oder<br />

kinderlose Ehepaare handelte <strong>und</strong> wegen Besitz von eigenen<br />

Wohneinheiten abgelehnt.<br />

Budget<br />

Im Landesvoranschlag <strong>2001</strong> waren Mietbeiträge in der Höhe<br />

von CHF 2,5 Mio. budgetiert. Dieser Betrag wurde deutlich<br />

unterschritten, weil im Jahr <strong>2001</strong> erheblich weniger Gesuche<br />

eingereicht wurden als ursprünglich angenommen.<br />

Verteilung der Mietbeiträge nach Staatsbürgerschaft<br />

Staatsbürgerschaft Anzahl in Prozent Auszahlung in Prozent<br />

Bosnien/Herzegowina 9 4.4 % 26 400 CHF 4.2 %<br />

Bulgarien 1 0.5 % 4 000 CHF 0.6 %<br />

Deutschland 4 1.9 % 11 600 CHF 1.9 %<br />

Dominikanische Republik 1 0.5 % 4 900 CHF 0.8 %<br />

Frankreich 1 0.5 % 3 600 CHF 0.6 %<br />

Israel 1 0.5 % 3 300 CHF 0.5 %<br />

Italien 16 7.8 % 29 196 CHF 4.7 %<br />

Jugoslawien 8 3.9 % 21 600 CHF 3.5 %<br />

Kroatien 1 0.5 % 8 400 CHF 1.3 %<br />

Liechtenstein 80 38.8 % 262 912 CHF 42.1 %<br />

Mazedonien 1 0.5 % 2 500 CHF 0.4 %<br />

Österreich 24 11.7 % 81 512 CHF 13.1 %<br />

Portugal 6 2.9 % 11 300 CHF 1.8 %<br />

Schweiz 15 7.3 % 47 460 CHF 7.6 %<br />

Slowakische Republik 1 0.5 % 3 200 CHF 0.5 %<br />

Slowenien 1 0.5 % 4 200 CHF 0.7 %<br />

Türkei 36 17.5 % 98 285 CHF 15.7 %<br />

Total 206 100 % 624 366 CHF 100 %<br />

KOMMISSIONEN<br />

Bankenkommission<br />

Präsident: Fritz Bühler<br />

Finanzen<br />

Die Bankenkommission ist ein beratendes Organ der <strong>Regierung</strong><br />

zur Beaufsichtigung der Banken <strong>und</strong> Finanzgesellschaften.<br />

Sie befasst sich mit allen gr<strong>und</strong>sätzlichen Fragen<br />

<strong>und</strong> erstattet der <strong>Regierung</strong> nach Bedarf, mindestens<br />

jedoch jährlich, Bericht über den Stand der Aufsicht. Die<br />

rechtliche Gr<strong>und</strong>lage für die Tätigkeit der Bankenkommission<br />

ist im Bankengesetz enthalten.<br />

179


180<br />

Finanzen<br />

Mitglieder<br />

Seit dem 1. Januar <strong>2001</strong> setzt sich die Bankenkommission<br />

wie folgt zusammen:<br />

–Fritz Bühler, Triesenberg, Präsident<br />

–Dr. Markus Hasler, Triesenberg<br />

–Dr. Wolfgang Strub, Vaduz<br />

–Dr. Markus Graf, Remetschwil<br />

–Prof. Hans Schmid, St. Gallen<br />

Tätigkeitsschwerpunkte der Bankenkommission<br />

Im Berichtsjahr <strong>2001</strong> haben insgesamt 5 Sitzungen der Bankenkommission<br />

stattgef<strong>und</strong>en. Schwerpunkte bildeten die<br />

folgenden Themen:<br />

– Revisionsberichte von Banken, Finanzgesellschaften <strong>und</strong><br />

Investmentunternehmen<br />

– Bewilligungsgesuche von Investmentunternehmen<br />

–Situation des Finanzplatzes Liechtenstein<br />

– Zusammenarbeit mit der <strong>Regierung</strong><br />

– Personelle Situation des Amtes für Finanzdienstleistungen<br />

–FATF-Prozess<br />

–Schaffung einer unabhängigen <strong>und</strong> integrierten Finanzmarktaufsichtsbehörde<br />

–Einlagensicherungssystem der Banken<br />

– Sorgfaltspflichtgesetz<br />

– Durchführung ausserordentlicher Revisionen<br />

Reorganisation der Finanzmarktaufsicht<br />

Die <strong>Regierung</strong> erteilte am 27. März <strong>2001</strong> einen Auftrag zur<br />

Ausarbeitung eines Konzeptes, wie die Position der Bankenkommission<br />

gestärkt werden könnte, an die Bankenkommission<br />

<strong>und</strong> das Amt für Finanzdienstleistungen. Im Juli<br />

<strong>2001</strong> wurde dem Inhaber des Ressorts Finanzen eine Studie<br />

vorgelegt, wobei er darüber informiert wurde, dass sich<br />

eine Stärkung der Bankenkommission auf das gesamte Aufsichtssystem<br />

auswirke <strong>und</strong> daher besser ein Konzept für die<br />

Schaffung einer unabhängigen <strong>und</strong> integrierten Finanzmarktaufsicht<br />

ausgearbeitet werden sollte. Anlässlich einer<br />

Sitzung im Dezember <strong>2001</strong> hat die Bankenkommission dem<br />

Inhaber des Ressorts Finanzen den Bericht zur Schaffung<br />

einer unabhängigen <strong>und</strong> integrierten Finanzmarktaufsichtsbehörde<br />

übergeben <strong>und</strong> vorgestellt. Betreffend das weitere<br />

Vorgehen zur Umsetzung des Projektes wurde eine enge<br />

Zusammenarbeit vereinbart.<br />

Landessteuerkommission<br />

Präsident: Dr. Christian Gstöhl<br />

Per 1. Januar <strong>2001</strong> waren bei der F.L. Landessteuerkommission<br />

noch drei Fälle pendent. Diese konnten im Berichtsjahr<br />

<strong>2001</strong> erledigt werden.<br />

Im Laufe des Berichtsjahres <strong>2001</strong> fielen insgesamt 86 neue<br />

Fälle an. Die jeweilige Kommissionsentscheidung war per<br />

31. Dezember <strong>2001</strong> in jedem der 86 Fälle noch ausstehend.<br />

Kommission für Wohnbauförderung<br />

Vorsitzender: Mag. iur. Dieter Wachter<br />

Im Berichtsjahr <strong>2001</strong> wurden zinslose Darlehen in der Höhe<br />

von CHF 22 669 000.— ausbezahlt. Der Darlehensbestand<br />

hat sich von CHF 184 426 453.30 auf CHF 194 446 528.80<br />

erhöht. Ca. 85% der Darlehen wurden an liechtensteinische<br />

Staatsbürger <strong>und</strong> Staatsbürgerinnen ausbezahlt.<br />

Tätigkeit der Kommission<br />

Die Kommission für Wohnbauförderung behandelte im<br />

Berichtsjahr an 11 Arbeitssitzungen insgesamt 200 Traktandenpunkte.<br />

Diese unterteilen sich in 111 Anträge auf Ausrichtung<br />

von Förderungsmitteln <strong>und</strong> 89 allgemeine Traktandenpunkte.<br />

Budget<br />

Im Landesvoranschlag <strong>2001</strong> waren Förderungsmittel in der<br />

Höhe von CHF 17 Mio. budgetiert. Im November <strong>2001</strong><br />

bewilligte der <strong>Landtag</strong> einen Nachtragskredit in der Höhe<br />

von CHF 6 Mio. Im Berichtsjahr wurden Darlehen in der<br />

Höhe von CHF 22 669 000.— ausbezahlt. Das Budget der<br />

Subventionen betrug CHF 4 615 000.—. Auch für die Subventionen<br />

wurde ein Nachtragskredit in der Höhe von CHF<br />

1 400 000.— bewilligt. Ausbezahlt wurden CHF 5 778 900.—<br />

.<br />

Verteilung der zinslosen Darlehen <strong>und</strong> Subventionen<br />

nach Staatsbürgerschaft<br />

Staatsbürgerschaft Anzahl zinslose Subventionen in<br />

Darlehen Prozent<br />

Liechtenstein 161 19 558 000 CHF 4 854 700 CHF 85.6%<br />

Österreich 9 1 041 000 CHF 299 100 CHF 4.8%<br />

Schweiz 5 583 000 CHF 162 500 CHF 2.7%<br />

Deutschland 7 824 000 CHF 241 000 CHF 3.7%<br />

Frankreich 2 224 000 CHF 72 900 CHF 1.1%<br />

Italien 4 439 000 CHF 148 700 CHF 2.1%<br />

Total 188 22 669 000 CHF 5 778 900 CHF 100%<br />

Entwicklung des Darlehensbestandes<br />

Darlehensbestand per 1.1.<strong>2001</strong> CHF 184 426 453.30<br />

(inkl. Depot-Saldo von CHF 214 000.—)<br />

Darlehensauszahlungen CHF 22 669 000.00<br />

St<strong>und</strong>ungen CHF 35 345.00<br />

Sistierungen CHF 437 305.00<br />

Fakturierte Tilgungsraten CHF -10 097 509.50<br />

Reduzierte Tilgungsraten<br />

(nach Sistierung) CHF -215 515.00<br />

Darlehenstilgungen CHF -2 805 500.00<br />

Auflösung offene Kindersubvention CHF -3 050.00<br />

Darlehensbestand per 31.12.<strong>2001</strong> CHF 194 446 528.80<br />

(inkl. Depot-Saldo von CHF 98 000.—)


Ges<strong>und</strong>heit<br />

RESSORTBERICHT<br />

Ressortinhaber:<br />

<strong>Regierung</strong>schef-Stellvertreter Dr. Michael Ritter<br />

bis 5. April <strong>2001</strong><br />

<strong>Regierung</strong>srat Hansjörg Frick ab 5. April <strong>2001</strong><br />

Die vorliegenden Krankenkassenstatistiken <strong>und</strong> die stark<br />

ansteigende Anzahl von Konzessionsgesuchen von Ärzten<br />

im Berichtsjahr bildeten die Gr<strong>und</strong>lage für die Ausarbeitung<br />

eines Gesetzes über befristete Sofortmassnahmen im<br />

Ges<strong>und</strong>heitswesen. Dies war eine zentrale Aufgabe des<br />

Ressorts Ges<strong>und</strong>heit. Das Gesetz wurde im Dezember vom<br />

<strong>Landtag</strong> beraten <strong>und</strong> verabschiedet. An dieser Stelle sind<br />

auch die Arbeiten im Zusammenhang mit drei Beschwerdeverfahren<br />

wegen der Anwendung des Verbotes der<br />

Führung von Zweitpraxen zu erwähnen. Zuhanden des<br />

EFTA-Gerichtshofes wurden hierzu umfassende Stellungnahmen<br />

abgegeben.<br />

Des Weiteren wurden intensive Diskussionen über die Entkriminalisierung<br />

des Cannabiskonsums geführt <strong>und</strong> ein<br />

länderübergreifender Gedankenaustausch auf Ministerebene<br />

hat stattgef<strong>und</strong>en. Schliesslich konnten im Berichtsjahr<br />

weitere Vereinbarungen mit Schweizer Spitälern<br />

betreffend die Aufnahme von Patientinnen <strong>und</strong> Patienten<br />

mit liechtensteinischer Krankenversicherung abgeschlossen<br />

werden.<br />

Gesetz über befristete Sofortmassnahmen im<br />

Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />

Die Eruierung der Daten über die Kostenentwicklung im<br />

Ges<strong>und</strong>heitswesen <strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>enen finanziellen<br />

Belastungen für die Versicherten wurden von der<br />

<strong>Regierung</strong> umgehend an die Hand genommen. Ende des<br />

Jahres <strong>2001</strong> standen die Krankenkassenstatistiken 1996-<br />

2000 erstmals seit 1996 wieder zur Verfügung. Die Arztkosten<br />

sind dabei von 1996 bis 2000 um über 30 %<br />

gestiegen. Von 1996 bis Mitte <strong>2001</strong> ist zudem die Anzahl<br />

der in Liechtenstein konzessionierten Ärzte um r<strong>und</strong> 70 %<br />

angewachsen, wobei bereits weitere Zusicherungen von<br />

der Sanitätskommission erteilt worden <strong>und</strong> einige Gesuche<br />

noch hängig waren. Zusätzlicher Druck entstand zudem<br />

durch die Aufhebung des Verbotes von Zweitpraxen. Da<br />

aufgr<strong>und</strong> der geltenden Rechtslage die Sanitätskommission<br />

keine Möglichkeit hat, die Konzessionsgesuche abzulehnen,<br />

wenn die fachspezifischen Voraussetzungen gemäss<br />

Sanitätsgesetz erfüllt sind, waren Sofortmassnahmen<br />

erforderlich. Die <strong>Regierung</strong> hat daher einen Bericht <strong>und</strong><br />

Antrag an den <strong>Landtag</strong> betreffend die Schaffung eines<br />

Gesetzes über befristete Sofortmassnahmen im Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />

beschlossen. Mit diesem Gesetz werden bis<br />

Ende Juni 2003 keine neuen Konzessionen an Ärzte erteilt<br />

werden können. Der <strong>Landtag</strong> hat dieses Gesetz im Dezember<br />

behandelt <strong>und</strong> verabschiedet.<br />

Die <strong>Regierung</strong> hat zwischenzeitlich eine Arbeitsgruppe<br />

eingesetzt, welche das Ges<strong>und</strong>heitswesen überprüfen <strong>und</strong><br />

entsprechende Verbesserungsmassnahmen ausarbeiten<br />

wird.<br />

Single Practice Rule (Verbot von Zweitpraxen)<br />

Die Verwaltungsbeschwerdeinstanz hat in drei anhängigen<br />

Beschwerdeverfahren wegen der Anwendung des Verbotes<br />

der Führung von Zweitpraxen die nationalen Verfahren<br />

unterbrochen <strong>und</strong> den EFTA-Gerichtshof um Stellungnahme<br />

hinsichtlich der Vereinbarkeit dieser Bestimmung mit<br />

dem EWR-Abkommen angerufen. Der EFTA-Gerichtshof<br />

folgte der Argumentation Liechtensteins nicht <strong>und</strong> hat das<br />

Verbot der Führung von Zweitpraxen als mit dem EWR-<br />

Abkommen für nicht vereinbar erklärt.<br />

Das Verbot von Zweitpraxen in der Verordnung über die<br />

medizinischen Berufe wurde in der Folge aufgehoben.<br />

Vereinbarungen mit Schweizer Spitälern<br />

Mit Spitälern der Kantone St. Gallen <strong>und</strong> Graubünden<br />

sowie mit dem Landeskrankenhaus Feldkirch bestehen seit<br />

vielen Jahren Vereinbarungen betreffend die Aufnahme<br />

von liechtensteinischen Patientinnen <strong>und</strong> Patienten. Eine<br />

von der <strong>Regierung</strong> eingesetzte Arbeitsgruppe wurde<br />

beauftragt, die bestehenden Vereinbarungen zu überprüfen<br />

<strong>und</strong> den Bedarf weiterer Vereinbarungen zu eruieren.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der Feststellungen der Arbeitsgruppe wurde mit<br />

dem Kanton St. Gallen eine Vollzugsvereinbarung ausgehandelt<br />

<strong>und</strong> Offerten für weitere Vereinbarungen für medizinische<br />

Leistungen, welche weder im Landesspital noch in<br />

den übrigen Vertragsspitälern angeboten werden, wurden<br />

eingeholt. In einem ersten Schritt wurden Verhandlungen<br />

mit Kliniken in den Bereichen Neuro- <strong>und</strong> Herzchirurgie,<br />

Neurorehabilitation, Kardiorehabilitation, orthopädische<br />

Spezialleistungen sowie Rheuma-, orthopädische <strong>und</strong> übrige<br />

Rehabilitation geführt. Die <strong>Regierung</strong> konnte im<br />

Berichtsjahr verschiedene Vereinbarungen diese Bereiche<br />

betreffend genehmigen. Es ist davon auszugehen, dass<br />

diese Vereinbarungen positive Auswirkungen auf die<br />

Kosten im Ges<strong>und</strong>heitswesen haben.<br />

Informationsaustausch zum Cannabis-Konsum<br />

Die Schweiz beabsichtigt, den Konsum von Cannabis <strong>und</strong><br />

die entsprechenden Vorbereitungshandlungen für straffrei<br />

zu erklären. Aus diesem Gr<strong>und</strong>e trafen sich im Dezember<br />

in Feldkirch Delegationen der zuständigen Ministerien aus<br />

der Schweiz, Österreich <strong>und</strong> Liechtenstein zu einem Informations-<br />

<strong>und</strong> Meinungsaustausch. Die liechtensteinische<br />

Delegation wurde von <strong>Regierung</strong>srat Hansjörg Frick angeführt.<br />

Der Informations- <strong>und</strong> Meinungsaustausch soll im<br />

kommenden Jahr fortgeführt werden.<br />

Jahrestagung der SDK/IKV in Vaduz<br />

Im Mai des Berichtsjahres haben die Jahrestagungen der<br />

Schweizerischen Sanitätsdirektorenkonferenz (SDK) <strong>und</strong><br />

der Interkantonalen Vereinigung für die Kontrolle der Heilmittel<br />

(IKV) in Vaduz stattgef<strong>und</strong>en. Die Organisation dieses<br />

Anlasses oblag im Wesentlichen dem Ressort Ges<strong>und</strong>heit.<br />

Die SDK dient den für das Ges<strong>und</strong>heitswesen zuständigen<br />

kantonalen <strong>Regierung</strong>smitgliedern als politisches<br />

Koordinationsorgan. Ihr Zweck ist es, die Zusammenarbeit<br />

unter den Kantonen sowie zwischen diesen <strong>und</strong> dem B<strong>und</strong><br />

zu fördern <strong>und</strong> für die Zusammenarbeit mit wichtigen<br />

Organisationen des Ges<strong>und</strong>heitswesens zu sorgen. Liechtenstein<br />

nimmt als ständiger Gast an den Sitzungen der<br />

Konferenz teil. Von liechtensteinischer Seite war <strong>Regierung</strong>srat<br />

Hansjörg Frick an der Konferenz vertreten. Anlässlich<br />

dieser Konferenz konnte <strong>Regierung</strong>srat Hansjörg Frick<br />

B<strong>und</strong>esrätin Ruth Dreifuss zu einem Gedankenaustausch<br />

empfangen.<br />

Sondersession der Generalversammlung der<br />

Vereinten Nationen zum Thema HIV/AIDS<br />

Im Juni des Berichtsjahres hat in New York eine Sondersession<br />

der Generalversammlung der Vereinten Nationen zum<br />

Thema HIV/AIDS stattgef<strong>und</strong>en. Diese Sondersession bildete<br />

die erste Gelegenheit, bei welcher sich die Staatengemeinschaft<br />

versammelte, um eine gemeinsame Antwort<br />

auf die AIDS-Epidemie zu finden. Es konnte eine Absichtserklärung<br />

verabschiedet werden. Die liechtensteinische<br />

Delegation wurde durch <strong>Regierung</strong>srat Hansjörg Frick<br />

angeführt.<br />

9<br />

181


182<br />

Ges<strong>und</strong>heit<br />

EWR-Arzneimittel - geringes Einsparpotenzial<br />

Das Einsparpotenzial des Ersatzes ausgewählter Arzneimittel<br />

der Spezialitätenliste des schweizerischen B<strong>und</strong>esamtes<br />

für Sozialversicherung durch EWR-Arzneimittel<br />

wurde im Auftrag der <strong>Regierung</strong> eingehend überprüft. Die<br />

Überprüfungen haben ergeben, dass derzeit nur ein geringes<br />

Einsparpotenzial vorhanden ist <strong>und</strong> die Einführung<br />

von EWR-Arzneimitteln zurzeit nicht gerechtfertigt werden<br />

kann. Die <strong>Regierung</strong> hat das Ergebnis dieser Überprüfungen<br />

zur Kenntnis genommen.<br />

Abänderung des EWR-Arzneimittelgesetzes<br />

Im Berichtsjahr hat die <strong>Regierung</strong> einen Bericht <strong>und</strong><br />

Antrag zur Abänderung des Gesetzes über den Verkehr<br />

mit Arzneimitteln im EWR zuhanden des <strong>Landtag</strong>s verabschiedet.<br />

Die Vorlage regelt insbesondere die Voraussetzungen<br />

<strong>und</strong> das Verfahren für das Inverkehrbringen von<br />

Arzneimitteln in Liechtenstein durch das zentralisierte<br />

Genehmigungsverfahren, an der die Europäische Agentur<br />

für die Beurteilung von Arzneimitteln (EMEA) massgeblich<br />

beteiligt ist.<br />

Verordnungen über die Anerkennung<br />

von Diplomen<br />

Im Berichtsjahr konnte die <strong>Regierung</strong> verschiedene Verordnungen<br />

über die Anerkennung beruflicher Diplome,<br />

Prüfungszeugnisse <strong>und</strong> sonstiger Befähigungsnachweise<br />

für Zahnärzte, Apotheker, Hebammen <strong>und</strong> Krankenschwestern<br />

im Europäischen Wirtschaftsraum erlassen.<br />

Diese Verordnungen regeln die Anerkennung der von<br />

anderen Vertragsstaaten des EWR-Abkommens ausgestellten<br />

beruflichen Befähigungsnachweise zur selbständigen<br />

Berufsausübung.<br />

AMTSSTELLEN<br />

Amt für Lebensmittelkontrolle <strong>und</strong><br />

Veterinärwesen<br />

Amtsleiter: Dr. Peter Malin<br />

Beitragsleistungen an Vertragsspitäler <strong>und</strong> Defizitanteile Landesspital 1997 - <strong>2001</strong><br />

Die Dynamik der Rechtsentwicklung, welche bereits in<br />

den Vorjahren praktisch in allen Zuständigkeitsbereichen<br />

der Amtsstelle zu verfolgen war, setzte sich auch im<br />

Berichtsjahr fort.<br />

Im Bereich der Lebensmittelkontrolle steht immer noch die<br />

Um- <strong>und</strong> Durchsetzung der Betriebsangepassten Selbstkontrolle<br />

bzw. Qualitätssicherung im Vordergr<strong>und</strong>. Erstmals<br />

im Berichtsjahr wurden die neu kategorisierten<br />

Betriebe entsprechend dem ermittelten Inspektionsbef<strong>und</strong><br />

einer Gefahrenklasse zugeteilt. Die Inspektionsfrequenz<br />

blieb wegen der verzögerten personellen Verstärkung hinter<br />

dem Soll zurück.<br />

Im Veterinärbereich standen im Frühjahr die Vorkehrungen<br />

zur Abwehr der Maul- <strong>und</strong> Klauenseuche im Vordergr<strong>und</strong>.<br />

Die Umsetzung der Bestimmungen zur Tierverkehrskontrolle<br />

bildete einen weiteren Schwerpunkt. Die Integration in das<br />

Veterinärabkommen Schweiz-EG verzögerte sich trotz der<br />

erlangten schweizerischen Stellungnahme zu Handen der<br />

Europäischen Kommission. Die Übergangsfrist für die<br />

Umsetzung <strong>und</strong> Anwendung der Veterinärbestimmungen<br />

gemäss EWRA konnte zwar verlängert werden, wurde aber<br />

auf Ende des Jahres befristet.<br />

Defizitbeiträge 1997 1998 1999 2000 <strong>2001</strong><br />

Anzahl Defizit Beitrags- Anzahl Defizit Beitrags- Anzahl Defizit Beitrags- Anzahl Defizit Beitrags- Anzahl Defizit Beitrags-<br />

Kranken- pro Tag leistung Kranken- pro Tag leistung Kranken- pro Tag leistung Kranken- pro Tag leistung Kranken- pro Tag leistung<br />

tage CHF CHF tage CHF CHF tage CHF CHF tage CHF CHF tage CHF CHF<br />

St. Gallen<br />

Kantonsspital St. Gallen 3 004 325 975 874 3 770 259 974 984 3 850 296 1 140 343 1 520 1) 786 1 194 762 1 144 1) 824 942 766<br />

Kantonsspital Grabs 10 611 281 2 978 615 11 563 243 2 806 721 12 424 261 3 244 303 4 364 1) 484 2 110 013 4 048 1) 556 2 250 434<br />

Kantonsspital Walenstadt 337 312 105 069 503 261 131 288 553 301 166 590 169 1) 540 91 294 318 1) 549 174 448<br />

Klinik Valens 753 302 227 572 787 106 83 772 1 214 108 130 533 950 1) 113 107 010 1 331 1) 133 176 900<br />

Reha-Zentrum<br />

Lärchenheim Lutzenb. 739 24 18 000 317 52 16 567<br />

Total st. gallische Spitäler 14 705 292 4 287 130 16 623 240 3 996 765 18 041 260 4 681 769 7 742 455 3 521 079 7 158 498 3 561 115<br />

Graubünden<br />

Frauenspital Fontana, Chur 58 360 20 901 153 262 40 048 58 209 12 137 57 221 12 596 140 328 45 917<br />

Kreuzspital Chur 92 166 15 275 106 189 20 039 112 194 21 740 70 253 17 684 57 221 21 594<br />

Rhätisches Kant.- u. Regionalspital 1 156 334 385 584 1 763 319 561 830 1 436 291 417 948 1 763 299 527 137 1 642 340 558 779<br />

Total bündnerische Spitäler 1 306 323 421 760 2 022 308 621 917 1 606 281 451 825 1 890 295 557 417 1 839 341 626 290<br />

Vorarlberg<br />

Landeskrankenhaus Feldkirch 3 238 318 1 029 744 3 870 352 1 361 925 3 641 346 1 259 603 3 572 321 1 146 276 3 720 365 1 358 764<br />

Landesnervenkrankenhaus Valduna 657 231 151 767 1 000 227 227 321 842 185 155 500 843 216 181 868 1 189 265 315 451<br />

Stiftung Maria Ebene, Frastanz 765 63 48 112 347 63 17 479<br />

3 895 303 1 181 511 4 870 326 1 589 246 4 483 316 1 415 103 5 180 266 1 376 256 5 256 322 1 691 694<br />

Liechtenstein<br />

Krankenhaus Vaduz 27 354 109 2 976 122 24 684 155 3 835 445 24 574 175 4 289 876 24 603 153 3 757 351 27 635 192 5 296 751<br />

TOTAL 47 260 188 8 866 523 48 199 208 10 043 373 48 704 223 10 838 573 39 415 234 9 212 103 41 888 267 11 175 850<br />

Abzüglich Rückvergütung Kanton St. Gallen für Vorjahr -585 121 Aufwand gem. Landesrechnung 9 458 252<br />

1) neu nur noch für Allgemeinversicherte


Im Bereich der Heilmittel wurden im Berichtsjahr erstmals<br />

Arzneimittel zugelassen, die von der Europäischen Kommission<br />

nach dem zentralen Verfahren genehmigt sind. Im<br />

Hinblick auf das Inkrafttreten des neuen schweizerischen<br />

Heilmittelgesetzes wurde ein Notenaustausch vorbereitet<br />

zur gleichzeitigen Verfügbarkeit des schweizerischen Heilmittelrechts<br />

per 1.1.2002 <strong>und</strong> Ablösung der Interkantonalen<br />

Vereinbarung zur Kontrolle der Heilmittel.<br />

Im Bereich des Eichwesens wurde erstmals ab dem 2. Quartal<br />

die Abgabe von 5% aus den Einnahmen der Eichgebühren<br />

an das zuständige schweizerische B<strong>und</strong>esamt geleistet.<br />

Am Ende des Berichtsjahrs betrug der Personalbestand<br />

7 Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter mit einem Beschäftigungsgrad<br />

von 630 Stellenprozenten. Die zur Verstärkung<br />

der Lebensmittelkontrolle im Vorjahr genehmigte Stelle<br />

blieb im Berichtsjahr noch vakant, da eine den Anforderungen<br />

genügende Besetzung erst Ende Jahr bestellt werden<br />

konnte.<br />

Inspektions- <strong>und</strong> Überwachungstätigkeit im Rahmen<br />

der Lebensmittelkontrolle<br />

Im Berichtsjahr wurden die Lebensmittelbetriebe in neue<br />

Betriebskategorien eingeteilt. Dabei liegt der Kategorisierung<br />

der Lebensmittelbetriebe die allgemeine Systematik<br />

der Wirtschaftszweige des schweizerischen B<strong>und</strong>esamtes<br />

für Statistik zugr<strong>und</strong>e. Das gewählte Vorgehen erlaubt<br />

Ges<strong>und</strong>heit<br />

künftig den Vergleich mit den Ergebnissen der kantonalen<br />

Lebensmittelkontrollen in der Schweiz. Zugleich wurden<br />

auch erstmals die Beanstandungsgründe gemäss dem<br />

Konzept der Gesamtgefahrenermittlung den Beurteilungsbereichen<br />

Selbstkontrolle, Lebensmittel, Prozesse/Tätigkeiten<br />

<strong>und</strong> räumlich-betriebliche Voraussetzungen zugewiesen.<br />

Die Ergebnisse der einzelnen Beurteilungsbereiche<br />

werden ausserdem zur Ermittlung der Gesamtgefahr<br />

herangezogen, aus der sich die notwendigen Massnahmen<br />

ableiten. Die untensteheneTabelle gibt Aufschluss<br />

über die Anzahl durchgeführter Inspektionen, die Zahl der<br />

beanstandeten Inspektionen, die notwendigen Nachinspektionen<br />

<strong>und</strong> gibt schliesslich gegliedert nach den 4<br />

Beurteilungsbereichen Auskunft über die Beanstandungsgründe.<br />

Bei der Interpretation der Ergebnisse ist zu berücksichtigen,<br />

dass sich die amtliche Überwachungstätigkeit aufgr<strong>und</strong><br />

der vorhandenen Kapazitäten auf bekannte oder<br />

vermutete Problembetriebe konzentrierte. Somit sind die<br />

Beanstandungsquoten statistisch nicht repräsentativ für<br />

die generelle Qualitätssituation. In der Regel wird bei<br />

einem Inspektionsgang der gesamte Betrieb erfasst, einzelne<br />

Inspektionen konzentrierten sich jedoch auf Teilbereiche<br />

des Inverkehrbringens von Lebensmitteln. Wiederum<br />

andere Betriebe wurden wiederholt inspiziert. Die<br />

Anzahl Inspektionen ist daher nicht unbedingt mit der<br />

Anzahl inspizierter Einzelbetriebe gleichzusetzen.<br />

Betriebskategorie Anzahl Betriebe Anzahl<br />

Beanstandungsgründe<br />

in den<br />

Beurteilungsbereichen<br />

Summe I Summe I/B Summe IN A B C D<br />

A1 Industrielle Verarbeitung von tierischen Rohstoffen 2 1 1 1 1<br />

A2 Verarbeitung von pflanzlichen Rohstoffen<br />

A3 Getränkeindustrie<br />

A4 Produktion von Gebrauchsgegenständen<br />

A5 Diverse 1<br />

B1 Metzgereien, Fischhandlungen 15 5 5<br />

B2 Käsereien, Molkereien 4<br />

B3 Bäckereien, Konditoreien 3 1 2 1 1 1 1<br />

B4 Getränkehersteller<br />

B5 Landwirtschaftsbetriebe mit Verkauf ab Hof 1<br />

B6 Diverse<br />

C1 Grosshandel<br />

C2 Verbraucher- <strong>und</strong> Supermärkte 11 3 2 3 3 3 1<br />

C3 Klein- <strong>und</strong> Detailhandel, Drogerien<br />

C4 Versandhandel<br />

C5 Handel mit Gebrauchsgegenständen<br />

C6 Diverse<br />

D1 Kollektivverpflegungsbetriebe 46 10 6 10 7 8 4<br />

D2 Cateringbetriebe, Party-Services, Imbiss-Stände 11<br />

D3 Spital- <strong>und</strong> Heimbetriebe 2<br />

E1 Trinkwasserversorgungen 7<br />

Total 103 20 10 14 17 13 7<br />

Zeichenerklärung für Beanstandungsgründe<br />

A = Selbstkontrolle<br />

B = Lebensmittel<br />

C = Prozesse <strong>und</strong> Tätigkeiten<br />

D = Räumlich-betriebliche Voraussetzungen<br />

Legende der Abkürzungen<br />

Summe I = Anzahl Inspektionen<br />

Summe I/B = Anzahl Inspektionen mit Beanstandungen<br />

Summe IN = Anzahl Nachinspektionen<br />

Die nachstehende Tabelle zeigt die prozentuale Verteilung<br />

der Beanstandungsgründe bezogen auf die Betriebe mit<br />

Beanstandungen:<br />

Beurteilungsbereich Verteilung der Beanstandungsgründe<br />

A: Selbstkontrolle 70 %<br />

B: Lebensmittel 85 %<br />

C: Prozesse <strong>und</strong> Tätigkeiten 65 %<br />

D: Räumlich-betriebliche Situation 35 %<br />

183


184<br />

Ges<strong>und</strong>heit<br />

Diese Darstellungen zeigen, dass r<strong>und</strong> 20 % aller inspizierten<br />

Betriebe Mängel aufweisen. Bei der Mängelanalyse<br />

fällt auf, dass nach wie vor erhebliche Defizite bei<br />

der Selbstkontrolle bestehen. Immer noch sind kleine bis<br />

mittelgrosse Betriebe überfordert, eine Betriebsangepasste<br />

Qualitätssicherung zu etablieren, welche im<br />

wesentlichen in der Erkennung von Schwachstellen, deren<br />

Eliminierung oder Beherrschung besteht, verb<strong>und</strong>en mit<br />

der Praxis-Umsetzung <strong>und</strong> Dokumentation. Daneben kann<br />

aber auch Bequemlichkeit <strong>und</strong> fehlende Einsicht in die<br />

Notwendigkeit der geforderten Massnahmen beobachtet<br />

werden. Neben individueller Beratung <strong>und</strong> Hilfestellung<br />

wurde die Unterstützung über die Berufsverbände in die<br />

Wege geleitet.<br />

Die hohe Beanstandungsquote bei den Lebensmitteln selbst<br />

ist schwerpunktmässig den Deklarationsmängeln zuzuordnen.<br />

Oft wird das Produktions- oder Herkunftsland sowie<br />

die Produktionsmethode ungenügend, falsch oder gar nicht<br />

deklariert. Die ungenügende hygienisch-mikrobiologische<br />

Beschaffenheit bildet den zweiten Hauptgr<strong>und</strong> für die hohe<br />

Beanstandungsrate.<br />

Im Rahmen des Baubewilligungsverfahrens erfolgten 4 Planbeurteilungen<br />

im Hinblick auf einen lebensmittel-hygienisch<br />

einwandfreien Betrieb.<br />

Auch im Berichtsjahr wurde wiederum mit 116 Inspektionsgängen<br />

eine Vielzahl von Lebensmitteleinsätzen im Zusammenhang<br />

mit Kontrollen von Jahr-, Weihnachts- <strong>und</strong> Bauernmärkten,<br />

Gelegenheitswirtschaften, Festanlässen <strong>und</strong><br />

Probenerhebungen geleistet.<br />

Erneut wurden von vier Mitarbeitern die Weinlese- <strong>und</strong><br />

Honigkontrollen als zeitlich begrenzte Sonderformen der<br />

amtlichen Kontrolltätigkeit durchgeführt.<br />

Im Rahmen der Weinlesekontrolle wurde in 180 Einsätzen<br />

das Traubengut von 112 heimischen Winzern im Umfang<br />

von 123,5 t erfasst. Die blauen Trauben machten 80 % des<br />

Traubengutes aus <strong>und</strong> wiesen durchschnittlich 87°Oe auf,<br />

wogegen die Weissweintrauben sowohl mengenmässig (20<br />

%) wie auch bezüglich des Zuckergehaltes (80°Oe) zurücklagen.<br />

Die Weinlesekontrolle ergab keine Auffälligkeiten<br />

bezüglich Krankheit, Hagelschäden, Fäulnisbildung sowie<br />

bezüglich der weiteren Qualität des Traubengutes oder der<br />

Sönderung.<br />

Die zum zweiten Mal durchgeführte Honigkontrolle umfasste<br />

43 Kontrollgänge bei 30 Imkern. Von 681 kontrollierten<br />

Bienenvölkern wurden 5312 kg Honig geerntet. Im Rahmen<br />

der Honigkontrolle wurde der Wassergehalt ermittelt <strong>und</strong><br />

die Einhaltung der Selbstkontrolle sowie die Hygiene der<br />

Honiggewinnung überprüft.<br />

Die 3 Pilzkontrolleure überprüften 55 Pilzernten. Der Anteil<br />

verdorbener <strong>und</strong> ungeniessbarer Pilze im Sammelgut nimmt<br />

zu. Die Erträge waren im Frühjahr <strong>und</strong> Herbst gut, was auch<br />

einen grösseren Beratungsaufwand zur Folge hatte.<br />

Zur Aufgabenerfüllung im Rahmen des Marktüberwachungs-<br />

<strong>und</strong> Kontrollsystems wurden 37 Lebensmittelimporte<br />

<strong>und</strong> die Einfuhr von 11 Kosmetika-Sendungen<br />

bearbeitet.<br />

Untersuchungstätigkeit<br />

Die vom Amt für Lebensmittelkontrolle <strong>und</strong> Veterinärwesen<br />

veranlassten Untersuchungen von Lebensmitteln,<br />

Gebrauchsgegenständen <strong>und</strong> Nicht-Lebensmitteln, die<br />

untersuchten Parameter, die Bef<strong>und</strong>e <strong>und</strong> allfälligen<br />

Beanstandungskategorien befinden sich in der nachfolgenden<br />

Übersicht. Analog der Beanstandungsrate bei den<br />

Inspektionsbef<strong>und</strong>en muss auch beim Prozentsatz der<br />

beanstandeten Proben beachtet werden, dass diese in der<br />

Regel das Ergebnis gezielter Erhebungen sind <strong>und</strong> nicht<br />

den Qualitätsstandard der auf dem Markt befindlichen<br />

Lebensmittel wiederspiegeln. Lediglich das Monitoring<br />

auf Pestizid-Rückstände im Rahmen des von der EFTA-<br />

Überwachungsbehörde (ESA) koordinierten Kontrollprogramms<br />

erfasst unverdächtige Proben in grösserem<br />

Umfang. Die Untersuchungen erfolgten in akkreditierten<br />

privaten oder kantonalen Laboratorien <strong>und</strong> solchen des<br />

B<strong>und</strong>es.<br />

Warengattung untersuchte beanstandete Beanstandungsgr<strong>und</strong><br />

Proben Proben (Mehrfachbeanstandung<br />

einer Probe möglich)<br />

A B C D E F<br />

Diverse Untersuchungen:<br />

Total der Proben<br />

aus den<br />

Warengattungen<br />

01 - 87<br />

485 86 0 8 61 6 5 10<br />

Zeichenerklärung:<br />

A: Sachbezeichnung, Anpreisung usw.<br />

B: Zusammensetzung<br />

C: Mikrobiologische Beschaffenheit,<br />

Bakterien u. Mycotoxine<br />

D: Inhalts- <strong>und</strong> Fremdstoffe<br />

E: Physikalische Eigenschaften<br />

F: Andere Beanstandungsgründe<br />

Probenprovenienz<br />

untersuchte Proben beanstandete Proben<br />

Lebensmittelproben 420 64<br />

Nicht der Lebensmittelgesetzgebung<br />

unterstellte Proben 65 22<br />

Diskussion einzelner Warenkategorien<br />

Im Folgenden werden einige Untersuchungsschwerpunkte<br />

des Berichtsjahres erörtert sowie die Bef<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Zusammenhänge<br />

erläutert.<br />

Verkehrsmilch<br />

Im Berichtsjahr wurde die Rohmilch von 75 Milchproduzenten<br />

an 10 Sammelstellen angeliefert. Dabei wurden in<br />

14 Stichproben 999 Milchproben nach den Weisungen der<br />

Eidgenössischen Zentralstelle des Milchwirtschaftlichen<br />

Inspektions- <strong>und</strong> Beratungsdienstes untersucht. Die Zahl<br />

der Milchproben war neuerlich rückläufig.<br />

Das ist darauf zurückzuführen, dass wie bereits in den vorangegangenen<br />

Jahren die Anzahl Milchproduktionsbetriebe<br />

zufolge Betriebsaufgabe oder Betriebsumstellung wiederum<br />

um knapp 10 % zurückging. Die Untersuchungen sind<br />

nicht in der vorstehenden Statistik enthalten, weshalb sie<br />

der folgenden Übersicht zu entnehmen sind:


Rohmilch<br />

Parameter untersuchte Proben beanstandete Proben<br />

Keimbelastung 999 11<br />

Zellzahl 999 79<br />

Hemmstoff 999 0<br />

Gefrierpunkt 999 keine Intervention<br />

nötig<br />

Die Ergebnisse der Qualitätskontrolle sind mit 98.9 % einwandfreier<br />

Milch bzgl. Keimbelastung <strong>und</strong> mit 92.1 % einwandfreier<br />

Milch bzgl. der Zellzahl auf Vorjahresniveau. Im<br />

Vergleich zur Schweiz ist der Prozentsatz einwandfreier<br />

Milch für den Parameter Keimimpuls auf gleicher Höhe. Für<br />

den Parameter Zellgehalt ist der liechtensteinische Durchschnitt<br />

allerdings r<strong>und</strong> 3 % schlechter. Der Zellgehalt ist ein<br />

Massstab zur Beurteilung der Euterges<strong>und</strong>heit beim Einzeltier<br />

<strong>und</strong> einer Milchviehherde.<br />

In Bezug auf den Parameter Hemmstoff waren im Rahmen<br />

der Qualitätskontrolle keine Interventionen nötig.<br />

Ein positiver Hemmstoffbef<strong>und</strong> wurde aber ausserhalb der<br />

periodischen Qualitätskontrolle festgestellt. Durch die im<br />

Rahmen der Qualitätssicherung entnommenen Rückstellproben<br />

konnte der Verursacher eruiert werden <strong>und</strong> die<br />

hemmstoffhaltige Milch gelangte nicht in die Verarbeitung.<br />

Waren es in den Vorjahren noch r<strong>und</strong> ein halbes Dutzend<br />

positive Hemmstoffbef<strong>und</strong>e, ist es erfreulich, dass im<br />

Berichtsjahr lediglich noch ein Fall zu verzeichnen war.<br />

Der vor zwei Jahren als Pilotprojekt eingeführte Schnelltest<br />

wurde in allen Sammelstellen zur frühzeitigen Erkennung<br />

hemmstoffhaltiger Milch weitergeführt <strong>und</strong> bewährt sich.<br />

In Ergänzung dazu wird die im Milchhof angelieferte Milch<br />

im Zuge der Eingangskontrolle vor Verarbeitungsbeginn<br />

noch einmal geprüft.<br />

Nachdem sich die Milchlieferanten einer Milchsammelstelle<br />

für die Direktabholung der Milch ab Hof entschieden<br />

haben, wurde diese Milchsammelstelle im vergangenen<br />

Jahr geschlossen.<br />

In Zusammenarbeit mit dem B<strong>und</strong>esamt für Veterinärwesen<br />

wurden insgesamt 30 Milchproben an drei über das Jahr<br />

verteilten Terminen zur Rückstandsuntersuchung auf<br />

Hemmstoffe, ein Anthelmintikum, chlorierte Kohlenwasserstoffe<br />

<strong>und</strong> PCB, Phosphorsäureester, zwei Schwermetalle<br />

<strong>und</strong> Mycotoxine erhoben. Keine Probe war zu beanstanden.<br />

Milch- <strong>und</strong> Milcherzeugnisse<br />

Die Produktpalette des heimischen Milchverarbeitungsbetriebs<br />

wurde zweimal stichprobenweise an der Verkaufsfront<br />

überprüft. In einem Fall musste die ungenügende<br />

Haltbarkeit beanstandet werden, in einem anderen Fall<br />

der nicht deklarationskonforme Fettgehalt. Nach der Ermittlung<br />

der Ursache wurden die Fehlerquellen eliminiert.<br />

Die ausgeworfene Beanstandungsquote ist auf sensorische<br />

Abweichungen als Folge eines einmaligen Fütterungs- oder<br />

Melkfehlers zurückzuführen. In 3 Erzeugnissen wurde<br />

die chemisch verantwortliche Substanz in Form von<br />

Dimethylsulfid nachgewiesen. Die Milchproduzenten wurden<br />

auf die einschlägigen qualitätssichernden Massnahmen<br />

hingewiesen.<br />

In einem Fall wurde die nicht zulässige Beimengung eines Silikonentschäumers<br />

bei der Joghurtproduktion beanstandet.<br />

Ges<strong>und</strong>heit<br />

Auch im Berichtsjahr wurde wiederum die Produktion von<br />

Milch <strong>und</strong> Milcherzeugnissen auf den heimischen Kuhalpen<br />

überprüft. Bei der Süsskäse-Produktion waren keine Auffälligkeiten<br />

festzustellen. Zwei Sauerkäse-Proben mussten<br />

wegen des Nachweises fäkaler Kontamination <strong>und</strong> wegen<br />

hoher Hefenbelastung beanstandet werden. Die Joghurtprodukte<br />

waren einwandfrei, wogegen 6 von 9 Butterproben<br />

in hygienisch-mikrobiologischer Hinsicht zu beanstanden<br />

waren. Nicht zuletzt dank der baulich-betrieblichen<br />

Verbesserungen konnte auch den 3 bis anhin noch ausstehenden<br />

Kuhalpen die offizielle Zulassung erteilt werden.<br />

Ungeachtet dessen ist die Selbstkontrolle in diesen Betrieben<br />

weiter zu verbessern.<br />

Fleisch- <strong>und</strong> Fleischerzeugnisse<br />

Zur Untersuchung auf Tierarzneimittelrückstände wurden<br />

von 21 Schlachttieren (19 Schweine, je 1 Kalb <strong>und</strong> 1 Muni)<br />

Muskelproben zur Untersuchung auf Rückstände von Sulfonamiden,<br />

Tetracyclinen <strong>und</strong> Chloramphenicol erhoben.<br />

Alle Proben waren negativ. Die Analysenergebnisse zeigen,<br />

dass die Antibiotika bzw. Chemotherapeutika, auf die<br />

untersucht wurde, entweder nicht eingesetzt bzw. rechtzeitig<br />

vor der Schlachtung abgesetzt wurden.<br />

Vor Beginn der Grillsaison wurden 11 Geflügelfleischproben<br />

auf Campylobacter untersucht. Es handelte sich dabei um frische<br />

Pouletbrust, Pouletschenkel, Pouletplätzli <strong>und</strong> ähnliches.<br />

Bei den 10 Pouletfleisch-Proben war sechsmal Campylobacter<br />

nachweisbar. Da die Campylobacter-Bakterien neben den<br />

Salmonellen zu den bedeutendsten Erregern bakteriell<br />

bedingter <strong>und</strong> durch Lebensmittel ausgelöster Durchfall-<br />

Erkrankungen gehören, wurde das Untersuchungsergebnis<br />

publiziert. Zugleich wurde über die wichtigsten Punkte der<br />

Küchenhygiene orientiert, um das mögliche Infektionsrisiko<br />

auszuschalten oder zumindest stark zu verringern.<br />

In Zusammenarbeit mit dem Verband der Kantonschemiker<br />

der Schweiz wurden Speisefische auf Rückstände von Tierarzneimitteln<br />

untersucht. Die 2 aus Liechtenstein stammenden<br />

Proben waren diesbezüglich einwandfrei.<br />

Nach Verdacht einer Lebensmittelinfektion in einem heimischen<br />

Gastronomiebetrieb wurde der im Betrieb lagernde<br />

Hacksteak-Vorrat untersucht. Die 3 Stichproben erwiesen<br />

sich als einwandfrei.<br />

Hirn <strong>und</strong> Rückenmark von Rindern gelten als wichtigstes<br />

Risikomaterial zur Übertragung von Prionen im Zusammenhang<br />

mit BSE <strong>und</strong> der bei Menschen auftretenden neuen<br />

Form von Creutzfeld-Jakob-Krankheit. Die Verwendung von<br />

Hirn <strong>und</strong> Rückenmark von Rindern in Lebensmitteln ist<br />

daher seit November 1990 verboten. Mit Hilfe einer neu<br />

entwickelten Analysemethode kann nun Risikomaterial in<br />

verarbeiteten Lebensmitteln nachgewiesen werden. Die<br />

Untersuchung von 14 Fleischerzeugnissen aus 7 verschiedenen<br />

liechtensteinischen Metzgereien ergab ausschliesslich<br />

einwandfreie Bef<strong>und</strong>e indem kein entsprechendes Material<br />

nachweisbar war.<br />

Bei der Herstellung von Kochpökelwaren wird Nitritpökelsalz<br />

aus technologischen <strong>und</strong> sensorischen Gründen zugesetzt.<br />

Die Nitratkonzentrationen in 10 Produkten waren jeweils<br />

einwandfrei. Dagegen musste r<strong>und</strong> ein Viertel der untersuchten<br />

Proben wegen des erhöhten Gehalts an Verderbniserregern<br />

<strong>und</strong> ein kleinerer Anteil auch wegen der Grenzwertüberschreitung<br />

mit Listeria monocytogenes beanstandet<br />

werden. Zufolge des Listerien-Nachweises mussten die<br />

Erzeugnisse als potentiell ges<strong>und</strong>heitsgefährdend eingestuft<br />

werden. Im betroffenen Betrieb wurden aufwendige <strong>und</strong><br />

weitreichende Sanierungsmassnahmen eingeleitet.<br />

185


186<br />

Ges<strong>und</strong>heit<br />

Eierteigwaren<br />

Eine Stichprobe von 20 ausgewählten Eierteigwaren, ausschliesslich<br />

Nassteigwaren, wurde einer Mehrfachprüfung<br />

unterzogen. Zum einen wurden die Produkte bis zum Ende<br />

der deklarierten Verbrauchsfrist knapp unterhalb der<br />

höchstzulässigen Lagertemperatur aufbewahrt <strong>und</strong> anschliessend<br />

in hygienisch-mikrobiologischer Hinsicht <strong>und</strong><br />

bezüglich des Cholesteringehaltes untersucht. Die Prüfparameter<br />

bei der mikrobiologischen Untersuchung umfassten<br />

neben Verderbniserregern auch Sporenbildner <strong>und</strong> andere<br />

potentiell ges<strong>und</strong>heitsgefährdende Keime, je nach Füllung.<br />

Mit Ausnahme einer Abweichung bezüglich des Eigehaltes<br />

waren sämtliche Ergebnisse einwandfrei.<br />

Eier<br />

Die Untersuchung von 8 Hühnerherden auf Salmonellen<br />

Enteritidis als Präventivmassnahme über gepoolte Eierproben<br />

ergab ausschliesslich negative Resultate. Die im Zusammenhang<br />

mit einem kollektiven Krankheitsausbruch in<br />

einem Beherbergungsbetrieb überprüfte Eierprobe war<br />

diesbezüglich ebenfalls negativ.<br />

Speziallebensmittel<br />

Unter dem Titel Speziallebensmittel, im besonderen Ergänzungsnahrung<br />

<strong>und</strong> Energy Drinks, werden Erzeugnisse auf<br />

den Markt gebracht, die sich häufig in einem schwierig zu<br />

beurteilenden Grauzonenbereich befinden. Nicht selten<br />

wird eine aufputschende, ges<strong>und</strong>heitsfördernde, schlankmachende<br />

oder aphrodisierende Wirkung versprochen.<br />

Immer öfter kommen Erzeugnisse mit exotischen Fruchtoder<br />

Gemüseextrakten in getrockneter, tablettierter Form<br />

oder als Instant-Getränke oder ähnliches auf den Markt.<br />

Zwei Speziallebensmittel <strong>und</strong> drei Getränke wurden beurteilt<br />

<strong>und</strong> beanstandet, andere Produkte wurden noch nicht<br />

abschliessend beurteilt.<br />

Obst <strong>und</strong> Gemüse<br />

Im Rahmen des ESA (EFTA-Überwachungsbehörde) koordinierten<br />

Überwachungsprogrammes für Rückstandshöchstegehalte<br />

auf Obst <strong>und</strong> Gemüse, ergänzt um das nationale<br />

Programm, wurden insgesamt 22 Obst- (Äpfel, Trauben<br />

<strong>und</strong> Erdbeeren) <strong>und</strong> 45 Gemüse-Proben (Tomaten,<br />

Kartoffeln, Spinat, Kopfsalat <strong>und</strong> verschiedene andere<br />

Salatarten) auf Pestizidrückstände (Herbizide, Fungizide<br />

<strong>und</strong> Insektizide) untersucht. Je eine Gemüse- <strong>und</strong> Obstprobe<br />

musste wegen einer Toleranzwertüberschreitung<br />

beanstandet werden.<br />

Vier Gemüseproben, zwei Kopfsalat <strong>und</strong> je eine Mangold<strong>und</strong><br />

Spinatprobe, wurden auf Katalysator-Elemente untersucht.<br />

Die Proben wiesen keine nennenswerte Belastung<br />

bezüglich Platin, Palladium, Rhodium, Iridium, Blei, Cadmium<br />

<strong>und</strong> Zink auf. Die Untersuchung wird in 5 Jahren an<br />

den gleichen Standorten wiederholt. Die durchgeführte<br />

Erhebung erfolgte im Rahmen einer Schwerpunktaktion<br />

zusammen mit den kantonalen Laboratorien der Region<br />

Ostschweiz <strong>und</strong> soll, flächenhaft ausgewertet, Auskunft<br />

über allfällige Auswirkungen des Katalysatoren-Einsatzes<br />

auf die Belastung Strassen- nahegelegener Anbauflächen<br />

geben.<br />

Die gleichzeitige Untersuchung der Gemüseproben auf<br />

ihre Nitratbelastung ergab ausschliesslich Gehalte unter<br />

den Toleranzwerten. Diese werden bei guter Herstellungspraxis,<br />

insbesondere bedarfsgerechter Düngung, nicht<br />

überschritten.<br />

Honig<br />

Im Rahmen der Honigkontrolle wurden 15 Proben aus der<br />

Frühjahrstracht erhoben <strong>und</strong> auf Streptomycin-Rückstände<br />

untersucht. Sämtliche Proben waren bezüglich dieses<br />

Antibiotikums negativ. Die Untersuchung erfolgte im Rahmen<br />

einer grenzüberschreitenden Kampagne unter den<br />

Partnern der Internationalen Bodensee-Konferenz IBK.<br />

Hintergr<strong>und</strong> der Aktion bildet die Feuerbrand-Problematik<br />

im Obstbau. Es besteht die Befürchtung, dass das genannte<br />

Antibiotikum zur Zeit der Blüte unerlaubterweise zur<br />

Feuerbrandbekämpfung eingesetzt wird <strong>und</strong> auf diese Art<br />

zur Belastung des Honigs führt.<br />

Trinkwasser<br />

Die Überwachung der Trinkwasserqualität erfolgte wiederum<br />

über Probenahmen an den Zapfstellen beim Verbraucher.<br />

Anfang Juni <strong>und</strong> Anfang September wurden in je<br />

2 Kontrollgängen insgesamt 44 Trinkwasserproben erhoben.<br />

Die Probenahmen erfolgten in Restaurantküchen <strong>und</strong><br />

in Lebensmittelbetrieben. Alle Proben waren hygienischmikrobiologisch<br />

einwandfrei. Weitere Probenahmen in<br />

zwei öffentlichen Gebäuden <strong>und</strong> einem privaten Wohnhaus<br />

waren ebenfalls hygienisch-mikrobiologisch in Ordnung.<br />

Zufolge bau- <strong>und</strong> leitungsbedingter Ablagerungen<br />

wurden beim öffentlichen Gebäude die üblichen Spül-<br />

Anweisungen an den Hauswart erteilt. Beim Privathaushalt<br />

wurde die Überprüfung der grenzwertig eingestellten<br />

Enthärtungsanlage angeregt.<br />

Ergänzend zu den Netzkontrollen der Gemeindewasserversorgungen<br />

wurden 18 Trinkwasserproben im Alpengebiet<br />

erhoben. Während die Alpsennereien <strong>und</strong><br />

Restaurationsbetriebe über einwandfreie Trinkwasserqualität<br />

verfügen, mussten 8 von 11 anderen Proben aus<br />

diversen Alphütten beanstandet werden. Die Verantwortlichen<br />

wurden über die zu treffenden Massnahmen orientiert.<br />

In einem Heimbetrieb erkrankten 39 von 71 anwesenden<br />

Personen, überwiegend Kinder, an akuter Gastroenteritis.<br />

Die eingeleiteten epidemiologischen <strong>und</strong> diagnostischen<br />

Untersuchungen ergaben, dass die akuten Brech-Durchfälle<br />

mit einer grossen Wahrscheinlichkeit auf Norwalklike<br />

Viren, sog. NLV-Infektionen, basieren. Das verantwortliche<br />

Personal wurde über die künftig zu treffenden Massnahmen<br />

informiert.<br />

Der Aufbau eines Qualitätssicherungssystems in den Wasserversorgungen<br />

der Gemeinden des liecht. Oberlandes<br />

wurde in beratender Funktion begleitet.<br />

Gewürze<br />

5 Gewürzproben aus je einem Herstellungs- <strong>und</strong> Handelsbetrieb<br />

wurden auf die Behandlung mit ionisierenden<br />

Strahlen untersucht. Bei einer Probe Knoblauchpulver aus<br />

China wurde die Behandlung mit ionisierenden Strahlen<br />

nachgewiesen. Die Behandlung war weder deklariert,<br />

noch vom dafür zuständigen B<strong>und</strong>esamt für Ges<strong>und</strong>heit<br />

bewilligt. Die Probe wurde beanstandet <strong>und</strong> die dieser<br />

Probe entsprechenden Warenvorräte beschlagnahmt <strong>und</strong><br />

anschliessend vernichtet.<br />

Überwachung der parallelen Verkehrsfähigkeit<br />

Beauftragt mit der Durchführung des Marktüberwachungs-<br />

<strong>und</strong> Kontrollsystems wurden die Importe bei den<br />

Produktkategorien Futtermittel, Messgeräte, Arzneimittel,<br />

Lebensmittel, Kosmetika, Spielzeug, Tabak, Spirituosen<br />

<strong>und</strong> Medizinprodukte je nach Bereich vollständig oder<br />

zumindest stichprobenartig überprüft. Die Sichtung der<br />

relevanten Zolltarifpositionen erfolgt in der Regel monatlich,<br />

worauf die Importeure im Bedarfsfall in geeigneter<br />

Weise kontaktiert <strong>und</strong> die Importe nötigenfalls überprüft<br />

werden.


Diverse Kontrollen<br />

Die 3 Freischwimmbäder, die öffentlichen Hallenbäder<br />

<strong>und</strong> die Hotel-Hallenbäder wurden dreimal in der Badesaison<br />

bzw. über das Jahr verteilt inspiziert <strong>und</strong> das Badewasser<br />

in hygienisch-mikrobiologischer Hinsicht <strong>und</strong> bezüglich<br />

des Chemismus untersucht.<br />

Die Freischwimmbäder wiesen bezüglich Ordnung, Sauberkeit<br />

<strong>und</strong> Hygiene einen vorbildlichen Status auf. Von<br />

den 13 gezogenen Badewasserproben waren 3 zu beanstanden.<br />

Die zu treffenden Massnahmen wurden mit den<br />

Verantwortlichen jeweils besprochen.<br />

Auch die öffentlichen Hallenbäder wiesen jeweils einen<br />

ausgezeichneten Hyginestandard der Anlagen auf. Von 23<br />

Badewasserproben waren 4 zu beanstanden. Der zweimalige<br />

Nachweis von Pseudomonas aeruginosa führte zu aufwendigen<br />

Sanierungsmassnahmen.<br />

Während bei den öffentlich oder öffentlich-rechtlich<br />

betriebenen Anlagen dem Badewasser eine sehr gute<br />

Qualität attestiert werden kann, mussten auch im<br />

Berichtsjahr wiederum 13 von 17 Badewasserproben in 6<br />

Hotels beanstandet werden. Durch entsprechende Instruktion,<br />

Anleitung zur Selbstkontrolle <strong>und</strong> höhere Inspektionsfrequenz<br />

wird versucht, das Niveau zu heben.<br />

Die an 12 Punkten aus dem Binnenkanal <strong>und</strong> dem Rhein<br />

erhobenen Wasserproben führten in 2 Fällen zum Nachweis<br />

von Salmonellen. An mehreren Stellen musste die<br />

Wasserqualität im Kanal ausserdem der Klasse C zugeordnet<br />

werden, was eine Ges<strong>und</strong>heitsbeeinträchtigung bei<br />

Nutzung als Badegewässer nicht ausschliessen liesse.<br />

Praktisch immer ist die Wasserqualität des Kanals im<br />

Bereich der Esche-Einmündung beeinträchtigt.<br />

Veterinärwesen<br />

Die Entwicklung der Tierhalter- <strong>und</strong> Tierzahlen liegt im<br />

langjährigen Trend. Die Zahl der Tierhalter <strong>und</strong> Anzahl<br />

Tiere ist mit Ausnahme der Hobbytierhaltung leicht rückläufig.<br />

Der Ausbruch <strong>und</strong> vor allem das Ausmass der Maul- <strong>und</strong><br />

Klauenseuche hat die Massnahmen zur Abwehr einer<br />

Einschleppung <strong>und</strong> intensive Vorbereitungen zur Bekämpfung<br />

eines allfälligen Seuchenzugs zur Folge. Dementsprechend<br />

bildeten logistische <strong>und</strong> administrative<br />

Vorarbeiten einen Aufgabenschwerpunkt im Frühjahr.<br />

Aufgaben im Rahmen der Tierverkehrskontrolle, der<br />

Tierschutzvollzug <strong>und</strong> zum Jahresabschluss die Durchführung<br />

sogenannter blauer Kontrollen (Überprüfung<br />

der Tierges<strong>und</strong>heit, Euterges<strong>und</strong>heit, Tierarzneimittel-<br />

Einsatz <strong>und</strong> Tierverkehrskontrolle) bildeten weitere<br />

Schwerpunkte.<br />

Statistikdaten:<br />

Tierart Anzahl Halter +/- gegenüber Anzahl Tiere +/- gegenüber<br />

Vorjahr Vorjahr<br />

Rindvieh 111 -8 5007 - 47<br />

Pferde 107 -8 424 + 45<br />

Schweine 20 +4 2248 +235<br />

Schafe 58 -8 3319 +/- 0<br />

Ziegen 26 -6 210 - 29<br />

Imker 85 -4 *953 +/- 0<br />

H<strong>und</strong>e 1450 +129<br />

* entspricht Anzahl Bienenvölker<br />

Tierges<strong>und</strong>heit<br />

Prophylaxe<br />

Vorkehrungen gegen Maul- <strong>und</strong> Klauenseuche<br />

Die Vorkehrungen gegen die Einschleppung der Maul- <strong>und</strong><br />

Klauenseuche zufolge des verheerenden Seuchenzugs in<br />

Grossbritannien konzentrierten sich zum Einen auf Massnahmen<br />

an der Grenze. Hier wurden die vorübergehenden<br />

Massnahmen der Schweiz wie Einfuhrverbote, Bewilligungs-,<br />

grenztierärztliche Untersuchungs- <strong>und</strong> Zeugnispflicht<br />

vollzogen. Der Reisendenverkehr wurde über entsprechende<br />

Plakate orientiert. Im Inland wurde der Bauernstand<br />

über die Seuche selbst, sowie über Schutzmassnahmen<br />

wie Einschränkung des Tierverkehrs, Meiden von<br />

Ausstellungen <strong>und</strong> Märkten, Einschränkung von Betriebsbesuchen,<br />

Schutzkleidung <strong>und</strong> Desinfektionsmassnahmen<br />

orientiert.<br />

Verwaltungsintern wurde ein Notfalldispositiv erstellt, ein<br />

Krisenstab etabliert, die Verfügbarkeit der Notfallausrüstung<br />

organsisiert <strong>und</strong> schliesslich eine MKS-Übung<br />

durchgeführt.<br />

Schutzimpfung gegen Rauschbrand<br />

Die Schutzimpfung gegen Rauschbrand beschränkte sich<br />

auf Betriebe, welche ihre Tiere auf Vorarlberger Alpen sömmerten.<br />

Zusätzlich wurde das Jungvieh geimpft, welches<br />

auf die «Balzner Allmeind» aufgetrieben wurde. Die Impfung<br />

dieser Tiere erfolgte, nachdem im Vorjahr ein Fall von<br />

Pararauschbrand aufgetreten war. Insgesamt wurden 577<br />

Tiere schutzgeimpft.<br />

Bekämpfung<br />

Ges<strong>und</strong>heit<br />

Moderhinkebekämpfung<br />

Im Herbst 1999 wurde mit der landesweiten obligatorischen<br />

Moderhinkebekämpfung begonnen. Im Winterhalbjahr<br />

wurden wiederum Klauenkontrollen durch speziell ausgebildete<br />

Klauenkontrolleure durchgeführt. In diesem Frühjahr<br />

erfolgten in allen Beständen tierärztliche Klauenkontrollen.<br />

Nach 2 Sanierungsjahren wurden wesentliche Verbesserungen<br />

erzielt. Dennoch sind gleichzeitig die Bef<strong>und</strong>e<br />

bei der Hälfte aller Bestände immer noch unbefriedigend.<br />

Zur Unterstützung der Schafhalter wurde Ende des Jahres<br />

ein Kurs über Klauenpflege bei den Schafen angeboten.<br />

EP (Enzootische Pneumonie) / APP (Aktinobacillose)<br />

Auch im Berichtsjahr konnte die Skepsis gegenüber der<br />

APP-Diagnostik nicht endgültig ausgeräumt werden. Mit<br />

einem grossen Zucht-Mast-Betrieb wurde am APP-Projekt<br />

Ostschweiz teilgenommen. Aufgr<strong>und</strong> der Bef<strong>und</strong>e musste<br />

der Betrieb als APP-verseucht eingestuft werden. Die EP-<br />

Situation im betroffenen Betrieb ist einer definitiven<br />

Klärung zuzuführen <strong>und</strong> im kommenden Jahr, nicht zuletzt<br />

angesichts der sich verschärfenden Situation im Tierseuchenrecht,<br />

über das weitere Vorgehen zu entscheiden.<br />

Caprine Arthritis-Encephalitis CAE<br />

Im Berichtsjahr wurden insgesamt 166 Tiere (inkl. Zwergziegen)<br />

auf CAE untersucht. Sämtliche Tiere erwiesen sich als<br />

frei von CAE.<br />

Varroatose<br />

Die Bekämpfung der Varroatose gehört heute zum imkerlichen<br />

Alltag, wie in den Vorjahren werden die zur jeweiligen<br />

Jahreszeit notwendigen Bekämpfungsmittel über den Bieneninspektor<br />

<strong>und</strong> die Amtsstelle an die Imker abgegeben.<br />

Die stabile Zahl an Bienenvölkern belegt, dass die Imker die<br />

Parasitose unter der Schadschwelle halten können.<br />

187


188<br />

Ges<strong>und</strong>heit<br />

Räudebekämpfung der Schafe<br />

Zum zweiten Mal erfolgte die obligatorische Räudebekämpfung<br />

für den gesamten Schafbestand mittels der bewährten<br />

tierärztlichen Injektionsbehandlung. Dieses Vorgehen<br />

wurde gewählt, weil dadurch die vorgeschriebene tierärztliche<br />

Klauenkontrolle im Rahmen der Moderhinkesanierung,<br />

die Räudebekämpfung sowie eine Teil-Entwurmung in<br />

einem Arbeitsgang durchgeführt werden kann.<br />

Überwachung<br />

BSE (Bovine spongiforme Enzephalopathie)<br />

Die Untersuchungen auf BSE erfolgen im Rahmen des Überwachungsprogrammes<br />

des B<strong>und</strong>esamtes für Veterinärwesen.<br />

Es werden Stichproben bei Normalschlachtungen<br />

genommen <strong>und</strong> alle umgestandenen <strong>und</strong> notgeschlachteten<br />

Kühe auf BSE untersucht. Im Notschlachtlokal Eschen<br />

<strong>und</strong> in gewerblichen Schlachtlokalen des Landes wurden 13<br />

Proben erhoben <strong>und</strong> untersucht. Bei den 74 umgestandenen<br />

bzw. euthanasierten Kühen wurden die Proben vor der<br />

Verbrennung in der Tiermehlfabrik Bazenheid entnommen.<br />

Bei keiner der 87 Proben mit liechtensteinischer Herkunft<br />

wurde BSE nachgewiesen. Die Abklärung im Anschluss an<br />

einen klinischen Verdacht ergab die Diagnose Listeriose.<br />

IBR/IPV <strong>und</strong> EBL (Bovine Leukose)<br />

In drei Betrieben wurden insgesamt 105 Kühe, es handelte<br />

sich dabei jeweils um alle Tiere eines Bestandes die älter als<br />

24 Monate sind, auf IBR/IPV <strong>und</strong> EBL (Leukose) untersucht.<br />

Die 105 untersuchten Blutproben ergaben sowohl bei der<br />

Untersuchung auf IBR/IPV als auch auf EBL jeweils ein negatives<br />

Ergebnis. Die Anzahl der zu untersuchenden Proben<br />

erfolgte aufgr<strong>und</strong> der Monitoring-Vorgabe des B<strong>und</strong>esamtes<br />

für Veterinärwesen. Die Betriebe der Zufallsstichprobe<br />

wurden auch von dieser Amtsstelle ermittelt.<br />

Zusätzlich erfolgte die Untersuchung aller Zuchtstiere, die<br />

älter als 12 Monate sind. Für die 16 untersuchten Zuchtstiere<br />

wurden ebenfalls negative Bef<strong>und</strong>e ermittelt.<br />

Brucella melitensis<br />

In einer Zufallsstichprobe von 6 Beständen wurden insgesamt<br />

125 Schafe auf Brucella melitensis untersucht. Bei den<br />

beprobten Tieren handelte sich jeweils um alle über ein Jahr<br />

alten Tiere der Bestände. Die negativen Bef<strong>und</strong>e bestätigen<br />

die Seuchenfreiheit des heimischen Schafbestandes.<br />

Nebst der CAE-Analytik bei den Ziegen wurde stichprobenweise<br />

jeder 15. Betrieb im Labor stichprobenweise auf Brucella<br />

melitensis untersucht. Im Rahmen dieser Stichprobe<br />

wurde kein liechtensteinischer Ziegenbestand erfasst.<br />

Aujeszkysche Krankheit<br />

Aus zwei liechtensteinischen Schweinehaltungsbetrieben<br />

wurden 38 Schweine untersucht. Die serologischen Untersuchungen<br />

ergaben ausnahmslos negative Resultate.<br />

Auch die erstmals durchgeführte Untersuchung auf die<br />

Aujeszkysche Krankheit bei Schweinen erfolgte im Rahmen<br />

der Vorgaben zur jährlichen Stichprobenuntersuchung<br />

durch das B<strong>und</strong>esamt für Veterinärwesen.<br />

Borna sche Krankheit<br />

Nach ausschliesslich negativen Bef<strong>und</strong>en, die noch im Vorjahr<br />

im Rahmen einer Dissertation erhoben wurden,<br />

erkrankten im Berichtsjahr 2 Schafe aus demselben Schafbestand<br />

an Borna. Beide Tiere hatte vorgängig der Tötung<br />

zentral nervöse Störungen gezeigt. Bei einer ebenfalls<br />

untersuchten Ziege mit ZNS-Störungen konnte die Ursache<br />

nicht ermittelt werden.<br />

Das Institut für Veterinärpathologie der Universität Zürich ist<br />

an der weiteren Abklärung <strong>und</strong> Erforschung interessiert,<br />

weshalb dieser Virusinfektion auch künftig verstärkt <strong>und</strong><br />

mit wissenschaftlicher Unterstützung Beachtung geschenkt<br />

wird.<br />

BVD/MD Bovine Virusdiarrhoe / Mucosal Disease<br />

Erstmals musste für sämtliche auf Alpen in Vorarlberg aufgetriebenen<br />

liechtensteinischen Tiere der Nachweis erbracht<br />

werden, dass sie frei vom BVD/MD-Virus sind.<br />

In den betroffenen 19 Beständen aus dem Liechtensteiner<br />

Unterland, die Tiere in Vorarlberg alpen, wurden gesamthaft<br />

326 Tiere untersucht. In 3 Beständen wurden insgesamt<br />

7 Rinder als Virämiker diagnostiziert. Die Tiere wurden<br />

von der Alpung in Vorarlberg ausgeschlossen <strong>und</strong> den Tierhaltern<br />

der Bef<strong>und</strong> erklärt.<br />

Salmonella enteritidis bei Legehühnern<br />

Fünf Bestände mit mehr als 50 Legehühner wurden im<br />

Berichtsjahr über Eierproben serologisch auf die Infektion<br />

mit Salmonella enteritidis untersucht. Alle 8 Proben waren<br />

frei von Antikörpern gegen Salmonella enteritidis, dem<br />

gefürchteten Verursacher von Lebensmittelvergiftungen.<br />

Tollwut<br />

Zur Überwachung der Tollwutsituation werden seit Jahren<br />

Füchse zur Untersuchung an die Schweizerische Tollwutzentrale<br />

in Bern gesandt. Die 50 untersuchten Füchse im<br />

Berichtsjahr erwiesen sich alle als negativ (keine Tollwut).<br />

Fleischhygiene<br />

In den drei Schlachtlokalen der Gemeinde Balzers <strong>und</strong> Triesenberg<br />

führen 5 Metzgereibetriebe ihre Schlachtungen<br />

durch. Dabei finden am Triesenberg nur noch sporadisch<br />

Schlachtungen statt. Ein weiterer Metzgereibetrieb führt<br />

seine Schlachtungen im Schlachtlokal in Fläsch durch. Das<br />

Gros der Schlachtungen erfolgt durch 2 Metzgereibetriebe<br />

in einem Schlachtlokal in Balzers. Nachdem sich die<br />

Schlachtzahlen im Jahr 2000 markant reduzierten, erfuhren<br />

sie im Berichtsjahr nur geringfügige Änderungen.<br />

Fleischkontrolle<br />

Schlachttier Anzahl Schlachttier Anzahl<br />

Stiere 51 (-19) Schafe 144 (+98)<br />

Ochsen 11 (+5) Ziegen 35 (-11)<br />

Kühe 56 (-11) Schweine 1179 (+75)<br />

Rinder 35 (-1) Pferde 0 (+/-0)<br />

Kälber Gitzi, Lämmer,<br />

(< 6 Monate) 113 (-9) Ferkel 337 (+111)<br />

Fleischhygiene<br />

Zu Beginn des Berichtsjahres wurde der tierärztliche Fleischkontrolleur<br />

beauftragt, bei allen zur Schlachtung gelangenden<br />

Rindern ab einem Alter von 30 Monaten im Rahmen der<br />

Lebendtieruntersuchung BSE-verdächtige Symptome anhand<br />

einer Checkliste zu prüfen. Gleichzeitig wurde die Durchführung<br />

der Lebendtieruntersuchung insgesamt reorganisiert.<br />

Zusammen mit der Metzgerschaft <strong>und</strong> mit Unterstützung der<br />

Gewerbe- <strong>und</strong> Wirtschaftskammer wurde ein 6 Punkte-Programm<br />

zur Erhöhung der Lebensmittelsicherheit <strong>und</strong> Erhöhung<br />

des Konsumenten-Vertrauens in Angriff genommen.<br />

Die Untersuchungen auf Tierarzneimittel-Rückstände <strong>und</strong> auf<br />

unerlaubten Zusatz von Hirn <strong>und</strong> Rückenmark in Fleischerzeugnissen<br />

ergab ausschliesslich günstige Ergebnisse. Die<br />

Überwachung der hygienischen Produktequalität von Brüh-


wurst- <strong>und</strong> Kochpökelwaren ergab überwiegend günstige<br />

Bef<strong>und</strong>e, wogegen die Kontrollen zur Einhaltung der Kennzeichnungsvorschriften<br />

Mängel aufdeckten. Die Umsetzung<br />

der Qualitätssicherung verzögerte sich vorerst noch.<br />

Wegen Unregelmässigkeiten bei der Fleischkontrolle musste<br />

für einen Betrieb vorübergehend ein Schlachtverbot verfügt<br />

werden.<br />

Notschlachtwesen<br />

Im Notschlachtlokal in Eschen wurden insgesamt 15 Tiere<br />

notgeschlachtet. Die Zahl der Notschlachtungen hat sich<br />

damit gegenüber dem Vorjahr nochmals um einen Viertel<br />

reduziert. Das Notschlachtwesen hat stark an Bedeutung<br />

verloren. Einerseits haben die weiter gesunkenen Fleischpreise<br />

dazu beigetragen <strong>und</strong> andererseits der Umstand,<br />

dass aus wirtschaftlichen Überlegungen nur noch Tiere mit<br />

Aussicht auf einen einwandfreien Fleischkontrollbef<strong>und</strong><br />

notgeschlachtet werden.<br />

Zusammenstellung der notgeschlachteten Tiere:<br />

Tierart Anzahl geniessbar ungeniessbar<br />

Kühe 8 8 -<br />

Rinder 5 5 -<br />

Muni, Ochsen 1 1 -<br />

Kalb 1 1 -<br />

Total 15 15 -<br />

Tierschutz<br />

Die im Berichtsjahr bearbeiteten Tierschutzfälle betrafen im<br />

Gegensatz zum Vorjahr überwiegend die landwirtschaftliche<br />

Nutztierhaltung. Dabei waren meistens haltungsbedingte<br />

Mängel zu beanstanden, wogegen die baulichen<br />

<strong>und</strong> einrichtungstechnischen Bedingungen in der Regel den<br />

Vorgaben entsprachen. Die Schwerpunktverschiebung vom<br />

sogenannten quantitativen zum qualitativen Tierschutz<br />

setzte sich somit fort.<br />

Die getroffenen Massnahmen reichten vom Beratungsgespräch,<br />

über die schriftliche Anordnung zur Behebung der<br />

Mängel, bis hin zu Anzeigen an die Staatsanwaltschaft<br />

wegen Übertretung der Tierschutzbestimmungen. In einem<br />

Fall musste die berufsmässige Haltung von Schweinen verboten<br />

werden. Als Folge von Übertretungen der Tierschutzbestimmungen<br />

erfolgten bei einigen Landwirtschaftsbetrieben<br />

zudem teils massive Kürzungen der staatlichen Direkt<strong>und</strong><br />

Abgeltungszahlungen.<br />

Schliesslich wurde zu zahlreichen Baugesuchen Stellung<br />

bezogen <strong>und</strong> soweit erforderlich Auflagen <strong>und</strong> Abänderungen<br />

verlangt.<br />

Zwei öffentliche Wildtierhaltungen <strong>und</strong> sieben Gesuche um<br />

private Wildtierhaltung wurden bearbeitet. Eine Bewilligung<br />

für öffentliche Wildtierhaltung wurde verlängert, zwei<br />

private Wildtierhaltungen bewilligt <strong>und</strong> ein Gesuch abgelehnt.<br />

Die anderen Fälle waren zum Jahresende noch in<br />

Bearbeitung.<br />

Diverses<br />

Tierverkehrskontrolle<br />

Auf Ende des Vorjahres wurde die Einführungsphase der<br />

neuen Tierverkehrskontrolle, begonnen am 1. Juli 1999, mit<br />

anschliessend schrittweiser Umsetzung, abgeschlossen. Das<br />

Ges<strong>und</strong>heit<br />

Berichtsjahr war nun das erste Betriebsjahr der neuen Tierverkehrskontrolle.<br />

Sie umfasst alle Klauentiere <strong>und</strong> besteht<br />

aus dem Begleitdokument für den Standortwechsel eines<br />

Klauentieres, einem Tierverzeichnis auf jedem Betrieb mit<br />

Klauentieren, eine einheitliche Markierung <strong>und</strong> eine zentrale<br />

Datenbank mit allen Klauentierbetrieben sowie einer<br />

Datenbank für Tiere der Rindviehgattung.<br />

Sinn <strong>und</strong> Nutzen der neuen Tierverkehrskontrolle wird von<br />

allen Beteiligten erkannt, weshalb generell die Akzeptanz<br />

gut ist. Dennoch musste im vergangenen Herbst festgestellt<br />

werden, dass vor allem die Meldedisziplin von Daten bei<br />

etlichen Tierhaltern ungenügend ist.<br />

Im Rahmen der sogenannten blauen Kontrolle wurde eine<br />

Stichprobe von 12 Rindviehbetrieben im Sinne einer beratenden<br />

Kontrolle überprüft. Die Hälfte der Betriebe setzte<br />

die Bestimmungen zur Tierverkehrskontrolle gut in der Praxis<br />

um, wogegen bei je einem Viertel der Betriebe geringfügige<br />

bzw. erhebliche Mängel festgestellt werden mussten.<br />

Deshalb wurde auch von Seiten des Amtes kostenlose Hilfe<br />

für Beratung oder Bereinigung von Daten angeboten. Nach<br />

einer ersten Anlaufphase wird von allen Tierhaltern eine<br />

konsequente Tierverkehrskontrolle verlangt.<br />

Viehhandel<br />

8 Personen waren im Berichtsjahr zur Ausübung des Viehhandels<br />

berechtigt. Den geprüften Geschäftsverzeichnissen<br />

ist ein Gesamtumsatz von 183 Tieren zu entnehmen:<br />

Art Kühe / Rinder Kälber Pferde Kleinvieh<br />

Anzahl 40 5 160 -<br />

Viehsömmerung<br />

Die Anzahl gesömmerter Tiere hat sich im Berichtsjahr<br />

gegenüber dem Vorjahr nicht wesentlich verändert. Für einzelne<br />

Alpen gestaltet sich die Sicherstellung einer ausreichenden<br />

Bestossung zunehmend schwieriger.<br />

Alpen Liechtensteiner Vieh Schweizer Vieh<br />

Inlandalpen 1 450 1 113<br />

Eigenalpen in Vorarlberg 290 207<br />

Fremdalpen in Vorarlberg 471 nicht erhoben<br />

Die Alpung in Vorarlberg konnte unter strikter Einhaltung<br />

zusätzlicher tierseuchenpolizeilicher Auflagen wie in den<br />

Vorjahren abgewickelt werden. Verbesserungen in der Tierkennzeichnung<br />

im Zusammenhang mit der neuen Tierverkehrskontrolle<br />

wurden besonders beim Grenzübertritt positiv<br />

registriert.<br />

Grenzüberschreitender Verkehr<br />

Zufolge der Maul- <strong>und</strong> Klauenseuche in Grossbritannien<br />

<strong>und</strong> nach Ausbrüchen in Frankreich <strong>und</strong> den Niederlanden<br />

wurde temporär die Einfuhr von Milch <strong>und</strong> Milcherzeugnissen<br />

grenztierärztlich untersuchungspflichtig. Die Bewilligungspflicht<br />

für die Einfuhr von Futtermitteln <strong>und</strong> von<br />

Stroh betraf einige Landwirte unmittelbar. Dank guter<br />

Zusammenarbeit mit dem B<strong>und</strong>esamt für Veterinärwesen<br />

<strong>und</strong> den zuständigen Zollstellen konnten die beabsichtigten<br />

Einfuhren unbürokratisch abgewickelt werden.<br />

Nach Erhöhung der grenztierärztlichen Untersuchungsgebühren,<br />

begleitet von der Einhebung einer pauschalen Futtermittelgebühr<br />

an der österreichischen Aussengrenze, kam<br />

es ab November zu Verlagerungen bei der Ausfuhr von<br />

Heimtiernahrung.<br />

189


190<br />

Ges<strong>und</strong>heit<br />

Viehversicherungen<br />

Im Berichtsjahr unterhielten die beiden Viehversicherungsvereine<br />

Policen für die Viehhabe von 55 Besitzern. Insgesamt<br />

waren 1 720 Tiere versichert. Die staatliche Unterstützung<br />

in Form einer 10%igen Subvention auf die Versicherungsprämien<br />

belief sich auf CHF CHF 5 270.15.<br />

Nach Kontaktnahme durch den Präsidenten des Liecht.<br />

Viehversicherungsvereins wurden Unzulänglichkeiten <strong>und</strong><br />

Rückstände bei der Geschäftsführung aber auch Mängel<br />

bei der Vieheinschätzung sowie bei der Schadensbearbeitung<br />

festgestellt. Die Feststellungen veranlasste die Amtsstelle<br />

zur sofortigen Intervention <strong>und</strong> Lancierung der notwendigen<br />

Bereinigungsschritte.<br />

Futtermittel<br />

Beim heimischen Hersteller von Heimtierfuttermittel wurden<br />

stichprobenweise Hygienekontrollen durchgeführt.<br />

Nach Feststellung bakteriologischer Mängel bei getrockneten<br />

Produkten, sogenannten Natural Snacks, wurde die<br />

Überprüfung <strong>und</strong> Abänderung des Produktionsablaufs mit<br />

Optimierung der qualitätssichernden Vorkehrungen veranlasst.<br />

Die Überprüfung der Rückverfolgbarkeit bestätigte die<br />

korrekte Produktionsprotokollierung.<br />

Tierkörper- / Metzgereiabfall-Beseitigung<br />

Auf Jahresbeginn wurde die bisher noch zulässige Tiermehlverfütterung<br />

an Schweine <strong>und</strong> Geflügel verboten. Dies<br />

führte dazu, dass die über die Regionale Tierkörpersammelstelle<br />

RTS Buchs zu entsorgenden Schlachtabfälle gegenüber<br />

dem Vorjahr um mehr als 60 % zunahmen.<br />

Nachdem diese Entwicklung absehbar war, beschlossen die<br />

Gemeinden auf Empfehlung der Amtsstelle erstmals <strong>und</strong><br />

bereits zu Jahresbeginn die Anwendung des Verursacherprinzips<br />

für das Berichtsjahr. Auf dieser Gr<strong>und</strong>lage wurden knapp<br />

60 % der Betriebskosten der RTS an die die Entsorgungskosten<br />

verursachenden Schlachtbetriebe weiterbelastet.<br />

Die bereits für das Berichtsjahr prognostizierte Kostensteigerung<br />

bei der Entsorgung tierischer Abfälle trat wie erwartet<br />

ein. Insgesamt wurden im Berichtsjahr knapp CHF<br />

90 000.00 für die im Inland anfallenden tierischen Abfälle<br />

aufgewendet.<br />

Die Entsorgung von Fleischwaren am Zollamt Schannwald,<br />

resultierend aus der Einziehung nicht zur Einfuhr zugelassener<br />

Produkte, verursachte Kosten in Höhe von CHF 1 839.15.<br />

Kontrollstelle für Arzneimittel<br />

Grosshandel <strong>und</strong> Herstellung<br />

Im Jahr <strong>2001</strong> gab es drei neue Interessenten für eine Grosshandelsbewilligung<br />

mit Arzneimittel. Zwei Gesuche um eine<br />

Neuerteilung <strong>und</strong> vier Gesuche um eine Verlängerung/Erweiterung<br />

der Bewilligung zum Grosshandel wurden eingereicht<br />

<strong>und</strong> von der Kontrollstelle für Arzneimittel bearbeitet. Fünf<br />

Betriebe erhielten eine Grosshandelsbewilligung, ein Betrieb<br />

zog den Antrag zurück. Für fünf Betriebe erlosch die Bewilligung.<br />

Einer Firma wurde die Bewilligung nicht verlängert.<br />

Einem Betrieb wurde die Bewilligung entzogen.<br />

Zwei Gesuche um eine Verlängerung der Herstellungsbewilligung<br />

wurden positiv mit der Erteilung der Bewilligung<br />

abgeschlossen.<br />

Der Verdacht auf Verstoss gegen das Heilmittelgesetz wurde<br />

in drei Fällen an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet.<br />

Betäubungsmittel<br />

Ein Betrieb ersuchte um die Verlängerung der Bewilligung<br />

zum Grosshandel mit Betäubungsmitteln <strong>und</strong> ein Betrieb<br />

um die Bewilligung zur Herstellung von Betäubungsmitteln.<br />

Beide Gesuche wurden positiv abgeschlossen.<br />

Inspektionen<br />

Vier GDP Inspektionen (GDP = Gute Vertriebspraxis) wurden<br />

von der Kontrollstelle für Arzneimittel durchgeführt. In zwei<br />

Betrieben wurden die Voraussetzungen für eine Bewilligung<br />

zum Grosshandel/Herstellung mit Betäubungsmitteln geprüft.<br />

In Zusammenarbeit mit der Regionalen Fachstelle Zürich<br />

erfolgten drei GMP Inspektionen (Gute Herstellungspraxis).<br />

In Zusammenarbeit mit der Sanitätskommission wurde eine<br />

Inspektion einer Privatapotheke durchgeführt.<br />

Zulassungen<br />

Die Kontrollstelle hat erstmals Arzneimittel, die nach dem<br />

zentralen Verfahren von der Europäischen Kommission<br />

zugelassen sind, auch für Liechtenstein zugelassen. Im Jahr<br />

<strong>2001</strong> wurden 169 Arzneimittel für die Anwendung am<br />

Menschen <strong>und</strong> 22 Arzneimittel für die Anwendung am Tier<br />

plus Darreichungsformen zugelassen.<br />

Marktüberwachung<br />

Neben den Kontrollen im Rahmen des Marktüberwachungs-<br />

<strong>und</strong> Kontrollsystems waren verschiedene Interventionen<br />

im zumeist grenzüberschreitenden Handel mit sogenannten<br />

Grauzonen-/Versandprodukten notwendig.<br />

Neben zahlreichen, statistisch nicht erfassten Auskünften<br />

im Rahmen diverser Tätigkeiten der Kontrollstelle für Arzneimittel<br />

wurden siebzehn Anfragen zu Arzneimitteln <strong>und</strong><br />

zum Arzneimittelrecht bearbeitet.<br />

Fragen bezüglich Betäubungsmittelrecht inkl. Hanf wurden<br />

bearbeitet <strong>und</strong> eine Stellungnahme zur Durchführung von<br />

Inspektionen von Privatapotheken verfasst.<br />

Mitarbeit in Arbeitsgruppen<br />

Liechtenstein war vom 16. bis 18. Mai <strong>2001</strong> Gastgeber für<br />

die Frühjahrstagung der Interkantonalen Vereinbarung über<br />

die Kontrolle der Heilmittel, der Sanitätsdirektorenkonferenz,<br />

der Kantonsapotheker <strong>und</strong> Kantonsapothekerinnen<br />

sowie der Kantonsärzte <strong>und</strong> Kantonsärztinnen. Die Kontrollstelle<br />

für Arzneimittel war aktiv bei der Vorbereitung<br />

dieser Tagung beteiligt.<br />

Die Vorarbeiten zum Erlass der Abänderung des Gesetzes<br />

über den Verkehr mit Arzneimitteln im EWR wurden weitergeführt<br />

<strong>und</strong> abgeschlossen.<br />

Die Kontrollstelle für Arzneimittel nahm an mehreren Sitzungen<br />

mit dem Krankenkassenverband zum Thema EWR-<br />

Arzneimittel in FL teil.<br />

Zusammenarbeit mit anderen Behörden /Institutionen<br />

Mit dem BAG (B<strong>und</strong>esamt für Ges<strong>und</strong>heit), der IKS (Interkantonale<br />

Kontrollstelle für Heilmittel) <strong>und</strong> mit den Behörden<br />

mehrerer Schweizer Kantone kam es zur Zusammenarbeit,<br />

insbesondere bei der Bearbeitung von Arzneimitteln<br />

aus dem Graubereich <strong>und</strong> Arzneimittelfirmen.<br />

Die zweite Hälfte des Jahres <strong>2001</strong> war grossteils geprägt<br />

durch die Verhandlungen zur Übernahme des eidgenössische<br />

Heilmittelgesetzes <strong>und</strong> die dazugehörenden Verordnungen<br />

zum Heilmittelgesetz, die alle am 1.1.2002 in Kraft<br />

traten. Unter dem Vorsitz des Amtes für Lebensmittelkon-


trolle <strong>und</strong> Veterinärwesen war die Kontrollstelle für Arzneimittel<br />

zusammen mit dem Amt für auswärtige Angelegenheiten,<br />

dem Rechtsdienst, der Stabstelle EWR <strong>und</strong> dem Amt<br />

für Volkswirtschaft an den Verhandlungen mit den zuständigen<br />

schweizerischen Behörden zur zeitgerechten Übernahme<br />

des schweizerischen Heilmittelgesetzes in liechtensteinisches<br />

Recht beteiligt.<br />

Es erfolgte eine enge Zusammenarbeit mit den Stellen, die<br />

für die Unterzeichnung von bilateralen Abkommen zur<br />

gegenseitigen Anerkennung von Inspektionen, sog. MRA<br />

(Mutual Recognition Agreement) zuständig sind. Zu den<br />

GMP- (Gute Herstellungspraxis) <strong>und</strong> Medizinprodukte-<br />

Anhängen diverser MRA’s wurde Stellung genommen.<br />

Das MRA mit Kanada ist bereits in der Phase, in der die<br />

Inspektorate auf gegenseitige Äquivalenz geprüft werden.<br />

Zu diesem Zweck fanden drei Telekonferenzen mit Kanada<br />

<strong>und</strong> den EWR Staaten statt. Weiters visitierte Ende Jahr ein<br />

kanadischer Inspektor die Kontrollstelle für Arzneimittel.<br />

Internationales<br />

Der gemeinsame Vorstand der Pharmaceutical Inspection<br />

Convention <strong>und</strong> des Pharmaceutical Inspection Co-operation<br />

Scheme tagte zweimal im Mai <strong>und</strong> November <strong>2001</strong>. Die<br />

Kontrollstelle für Arzneimittel nahm an beiden Treffen teil.<br />

Die Teilnahme Liechtensteins an der Europäischen Agentur<br />

für die Beurteilung von Arzneimitteln (EMEA) ist seit Ende<br />

2000 als Beobachter möglich. Die Kontrollstelle vertrat<br />

Liechtenstein an drei Sitzungen im Verwaltungsrat in London.<br />

An zwei Sitzungen der Ad Hoc Working Party Inspection<br />

Services (Abteilung Inspektionen der EMEA) wurde teilgenommen.<br />

Die Kontrollstelle für Arzneimittel nahm an<br />

einer Head of Agencies Tagung, an der sich die für Arzneimittel<br />

zuständigen Behörden treffen, teil. Weiters wurde<br />

Liechtenstein an zwei Sitzungen des Pharmazeutischen<br />

Ausschusses in Brüssel vertreten <strong>und</strong> hat an einem Treffen<br />

der zuständigen europäischen Behörden für Medizinprodukte<br />

teilgenommen.<br />

Medizinprodukte<br />

Dem Amt für Lebensmittelkontrolle <strong>und</strong> Veterinärwesen<br />

obliegt die Durchführung der Verordnung über den Verkehr<br />

mit aktiven implantierbaren medizinischen Geräten <strong>und</strong><br />

Medizinprodukten im EWR. Der Vollzug der Verordnung<br />

führte zu zahlreichen Interventionen. Ein Verwaltungsbot<br />

musste erlassen werden. Insgesamt wurden 96 Importmeldungen<br />

bearbeitet <strong>und</strong> die Medizinprodukte auf ihre Verkehrsfähigkeit<br />

in Liechtenstein/Schweiz überprüft. Neunzehn<br />

Anfragen zum Inverkehrbringen von Medizinprodukten <strong>und</strong><br />

In-Vitro-Diagnostika in Liechtenstein wurden beantwortet.<br />

Eichwesen<br />

Allgemeines<br />

Das Berichtsjahr war geprägt von vielen Änderungen <strong>und</strong><br />

Neuerungen in der legalen Metrologie. Als erstes wurde das<br />

vormalige Eidgenössische Amt für Messwesen EAM umbenannt<br />

in metas, B<strong>und</strong>esamt für Metrologie <strong>und</strong> Akkreditierung<br />

Schweiz. Die Schweiz verfügt nach Eröffnung des<br />

Erweiterungsbaus somit über ein hochmodernes nationales<br />

Metrologieinstitut (NMI), welchem auch Liechtenstein angeschlossen<br />

ist. Alle Normale der Eichstätte werden an die<br />

Primärnormale des metas angeschlossen, was eine lückenlose<br />

Rückführbarkeit garantiert. Die Gr<strong>und</strong>lagenforschungen<br />

im Metrologiebereich sind für das Messwesen von zentraler<br />

Bedeutung. Besonders die Forschungsergebnisse der Wattwaage<br />

sind vielversprechend, wäre es damit doch möglich,<br />

die Masse kg erstmals auf eine Naturkonstante zurückzuführen.<br />

Bis heute ist das kg die einzige Masseinheit, die noch<br />

über das Urkilogramm am Bureau International des Poids et<br />

Mesures (BIPM) in Paris weitergegeben wird.<br />

Eichungen <strong>und</strong> Kontrollen<br />

Ges<strong>und</strong>heit<br />

Waagen <strong>und</strong> Gewichtstücke<br />

Durch die Anschaffung eines Masse-Komparators (Laborwaage<br />

bis 5 kg, Ablesung 0.001g) <strong>und</strong> eines kompletten<br />

Satzes von Gewichtstücken der Klasse E2 (1x5, 2x2, 1x1 kg)<br />

ist es der Eichstätte nun möglich, Gewichte bis 5 kg in einer<br />

Genauigkeit bis zur Klasse F1 zu eichen.<br />

Von den 160 kontrollierten Waagen war der Löwenanteil<br />

im geregelten Bereich, d.h. sie unterstehen der Eichpflicht.<br />

Sehr geschätzt wird aber auch das Angebot der Eichstätte,<br />

Waagen für den internen Gebrauch zu kalibrieren, um mit<br />

dem dazugehörenden Zertifikat den Anforderungen an das<br />

jeweilige QM-System zu genügen.<br />

Mit dem Eichlastenzug des metas wurden während 2 1/2<br />

Tagen die fälligen Brückenwaagen des Landes geeicht. Die<br />

auf Pneuladern (Trax) montierten Wiegegeräte fallen auch<br />

unter diese Kategorie <strong>und</strong> werden periodisch nachgeeicht.<br />

Volumenmessgeräte für Mineralöle / Zapfsäulen<br />

Von den geeichten 131 Zapfsäulen <strong>und</strong> Zusatzapparaten<br />

(ZA) waren 9 ausserhalb der Toleranz. Neben den Durchlaufzählern<br />

wird auch das Kassasystem kontrolliert, das<br />

Preisrechenwerk <strong>und</strong> die Preisangabepflicht überwacht. Bei<br />

der Preisanschrift wurde eine Verwarnung ausgesprochen.<br />

Durch ein defektes Display konnte der Preis nicht richtig<br />

abgelesen werden <strong>und</strong> war daher zu hoch eingegeben. Die<br />

Säule wurde gesperrt <strong>und</strong> umgehend repariert.<br />

Volumenmessgeräte für Lebensmittel (Milch)<br />

Im Eichkreis Liechtenstein befinden sich zwei stationäre<br />

Durchlaufzähler <strong>und</strong> ein Zisternenwagen für Milch. Mit<br />

dem eigens dafür angemieteten 500 l - Eichgefäss konnten<br />

alle Messmittel geeicht werden. Zudem wurden auch zwei<br />

Milchtankwagen aus dem Kanton St. Gallen zur selben Zeit<br />

geeicht.<br />

Raummasse (Schankgefässe, Gläser, usw.) /<br />

PBV Preisbekanntgabeverordnung<br />

Die zur Marktaufsicht gehörenden Kontrollen an Jahrmärkten,<br />

Bauernmärkten, Fasnachtsveranstaltungen <strong>und</strong> am<br />

Staatsfeiertag umfassen bei den Verkaufsständen die Preisbekanntgabe<br />

von Getränken <strong>und</strong> Speisen sowie die Prüfung<br />

der Schankgefässe auf die vorgeschriebene Konformität.<br />

Stichprobenweise wurde auch an Jahrmärkten die<br />

Einhaltung der Füllmenge bei Magenbrot, gebrannten<br />

Mandeln usw. kontrolliert. Diese Einsätze dienen dem Konsumentenschutz<br />

<strong>und</strong> werden daher von den Verbrauchern<br />

sehr geschätzt.<br />

Kastenmasse<br />

Fünf Lastwagenbrücken wurden vermessen <strong>und</strong> ihr Volumen<br />

berechnet. Die Jahreszahl der Eichung <strong>und</strong> der<br />

Rauminhalt in m3 werden eingestanzt.<br />

Längenmasse<br />

Unter der Kategorie Längenmasse wurden ausschliesslich<br />

elektronische Messkluppen zur Bestimmung des Holzvolumens<br />

geeicht.<br />

Abgasprüfgeräte (APG) /<br />

Messgeräte für Dieselrauch (MDR)<br />

Die geeichten Geräte unterteilen sich in Messgeräte für<br />

191


192<br />

Ges<strong>und</strong>heit<br />

Gasgemischanteile von Motorenabgas (MGA), Messgeräte<br />

für Dieselrauch (MDR) <strong>und</strong> Kombigeräte MGA/MDR. Im<br />

Eichkreis sind 45 MGA-Geräte, 9 MDR-Geräte <strong>und</strong> 4 Kombigeräte<br />

registriert. Von den geeichten Geräten waren zwei<br />

zu beanstanden. (1x Sonde defekt, 1x CO2 - Wert überschritten).<br />

Deklarationsverordnung,<br />

stat. Füllmengenkontrollen<br />

Bei 9 Betrieben <strong>und</strong> Verkaufsstellen wurden insgesamt 44<br />

Lose auf die Einhaltung der Füllmengen kontrolliert.<br />

Schwerpunktmässig wurden Tiefkühlprodukte <strong>und</strong> chemisch-technische<br />

Produkte untersucht. Bis auf eine Beanstandung<br />

waren alle Lose innerhalb der geforderten Toleranz.<br />

Das beanstandete Los durfte nicht in Verkehr<br />

gebracht werden <strong>und</strong> der Zeitaufwand der Kontrolle wurde<br />

in Rechnung gestellt.<br />

Andere Kontrollen<br />

Füllstandsmessung<br />

Periodisch wurde der Füllstand im Tanklager Forst gemessen.<br />

Anhand der gemessenen Füllhöhe, der Temperatur <strong>und</strong><br />

der Dichte des Heizöles wurden die Liter berechnet <strong>und</strong> der<br />

Betreibergesellschaft mitgeteilt. Zudem wurden auch Ölproben<br />

für eine Ölalterungsuntersuchung erhoben.<br />

Erdgastankstelle<br />

Vor der Inbetriebnahme der neuen Erdgastankstelle wurde<br />

diese mit dem vorgeschriebenen Messverfahren geeicht.<br />

Diese Eichung erfolgt gemäss Eichbewilligung jährlich.<br />

Marktüberwachung<br />

Der Import von Messmitteln wurde überwacht. Im Verdachtsfall<br />

werden genauere Abklärungen über die Konformität<br />

sowie den Bestimmungsort eingeholt.<br />

Messmittel <strong>2001</strong> Eichstätte FL<br />

Art der Messmittel geeicht beanstandet verwarnt Strafanzeige Bestand/ Kartei<br />

1 Waagen für offene Verkaufsstellen:<br />

analog 4 35<br />

digital 3 55<br />

2 Waagen nicht für offene Verkaufsstellen 136 14 606<br />

3 Fahrzeugwaagen / Brückenwaagen 17 29<br />

4 Selbsttätige, diskont. Förderbandwaagen 0 1<br />

5 Waagen für die Vorverpackung / PAW 18<br />

6 Gewichtstücke: Klasse M2, M3 119 194<br />

Klasse F1, F2, M1 3 19<br />

7 Volumenmessanlagen für Mineralöle:<br />

in Zapfsäulen (inkl. 2-Takt) 103 9 195<br />

in Transportzisternen 7<br />

in Tanklager 1<br />

Zusatzapparate (ZA) 20 41<br />

8 Volumenmessanlagen für Lebensmittel:<br />

stationär 2 2<br />

in Transportzisternen 3 1<br />

Zusatzapparate (ZA) 3 0 3<br />

9 Raummasse:<br />

Schankgefässe 210 2<br />

andere<br />

10 Kastenmasse, LKW - Brücken 5 53<br />

11 Längenmasse 12 354<br />

12 Abgasmessgeräte für Benzinmotoren/ APG 22 2 45<br />

Abgasmessgeräte für Dieselrauch / MDR 9 9<br />

Kombi - Geräte APG <strong>und</strong> MDR 4 0 4<br />

13 Kontrolle der Fertigpackungen 44 1 1<br />

Total 719 28 2 1672<br />

Übersicht über die Beanstandungen in % geeicht beanstandet %<br />

Abgasmessgeräte MGA / MDR 35 2 5.7<br />

Durchlaufzähler für Flüssigkeiten ausser Wasser 131 9 6.9<br />

Waagen 160 14 8.8<br />

Gewichtstücke 122 0.0<br />

Schankgefässe 210 2 1.0<br />

Kastenmasse, LKW-Brücken 5 0<br />

Längenmasse 12<br />

Kontrolle der Fertigpackungen 44 1 2.3<br />

Total 719 28 3.9


Landesphysikat<br />

Leiter: Landesphysikus Dr. Oskar Ospelt<br />

Schwerpunkte des Berichtsjahres bildeten insbesondere die<br />

klientenbezogene Arbeit (Beratungen, Beurteilungen,<br />

Anträge, Gutachten etc.) in den Bereichen Strassenverkehrsgesetz<br />

(Fahreignung), Strafrecht (Haftfähigkeit, ärztliche<br />

Versorgung, Körperverletzung), Sozialhilfegesetz (Einweisung<br />

in eine Anstalt gegen den Willen) <strong>und</strong> Vorm<strong>und</strong>schaftsverfahren<br />

sowie verschiedene Inspektionen.<br />

Des Weiteren wurden ein Gesetzesentwurf zur Schaffung<br />

eines Amtes für Ges<strong>und</strong>heitsdienste sowie Gr<strong>und</strong>lagen zur<br />

Umstrukturierung <strong>und</strong> Intensivierung der Schulges<strong>und</strong>heitspflege<br />

(SPMD) erarbeitet.<br />

Aufgaben zuhanden der <strong>Regierung</strong>, des Ressorts<br />

Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> der Sanitätskommission:<br />

–Vorbereitungsarbeiten <strong>und</strong> -besprechungen zu den Traktanden<br />

der Sanitätskommission. Bearbeitung aktueller<br />

Fachfragen des Ressorts;<br />

–Inspektionen im Zusammenhang mit der Erteilung von<br />

Konzessionen zur selbständigen Ausübung eines Berufes<br />

der Ges<strong>und</strong>heitspflege im Auftrag der Sanitätskommission.<br />

Es wurden 11 Inspektionen durchgeführt in 4 Arzt-,<br />

1 Zahnarztpraxis, 1 Massage-, 1 Physiotherapiepraxis, 1<br />

Psychotherapiepraxis, 1 Optikergeschäft <strong>und</strong> 2 zahntechnische<br />

Laboratorien;<br />

–Mitarbeit in der Spitalkommission des Kantonalen Spitales<br />

Grabs;<br />

–Mitarbeit in den Kommissionen zur Überprüfung der Spitalverträge<br />

<strong>und</strong> von Leistungen der Gr<strong>und</strong>versicherung<br />

gemäss KVG.<br />

Die Sozial- <strong>und</strong> Präventivmedizinische Dienststelle<br />

(SPMD):<br />

Schwerpunkte der Arbeit waren neben der routinemässigen<br />

Organisation der Vorsorgeunterschungen für die Erwachsenen<br />

die Weiterentwicklung des Themas Ges<strong>und</strong>heitsförderung<br />

<strong>und</strong> -erziehung in den Schulen.<br />

Gefangenenhaus<br />

Es fanden problemadäquat sowohl amtsärztliche Routineals<br />

auch Notfallbesuche, sowie Untersuchungen <strong>und</strong> Therapien<br />

durch Fachärzte <strong>und</strong> durch Psychologen statt. Für<br />

dringliche Probleme sind der Landesphysikus oder sein Stellvertreter<br />

r<strong>und</strong> um die Uhr erreichbar.<br />

Notfälle<br />

Amtsärztliche Notfallmassnahmen sind Massnahmen:<br />

– gemäss Sozialhifegesetz (Beurteilung psychisch Auffälliger<br />

<strong>und</strong> Einweisungen in eine psychiatrische Anstalt<br />

gegen den Willen der Patienten);<br />

– aussergewöhnliche Todesfälle;<br />

–Notfälle im Gefangenenhaus;<br />

–Massnahmen bei Auftreten bestimmter Infektionen (z.B.<br />

Meningokokken, Tuberkulose, Anthrax);<br />

–Grossereignisse <strong>und</strong> Katastrophen.<br />

Diese Einsätze machen einen 24-St<strong>und</strong>en-Bereitschaftsdienst<br />

notwendig, welcher an 120 Tagen durch den Landesphysikus-Stellvertreter<br />

Herrn Dr. Marco Ospelt geleistet<br />

wird.<br />

Im Berichtsjahr wurde eine deutliche Zunahme der Notfälle<br />

registriert. Grossereignisse oder gar Katastrophen mussten<br />

keine bewältigt werden.<br />

Ges<strong>und</strong>heit<br />

Tätigkeiten entsprechend Sozialhilfegesetz (SHG):<br />

Im SHG wird geregelt, wann <strong>und</strong> wie ein Patient gegen seinen<br />

Willen in eine psychiatrische Klinik eingewiesen werden<br />

kann.<br />

Es war im vergangenen Jahr 20 mal notwendig, Patienten<br />

in eine geeignete Anstalt einzuweisen. Zur Beurteilung der<br />

Notwendigkeit einer Einweisung <strong>und</strong> bei Einweisungen<br />

wurden der Landesphysikus <strong>und</strong> sein Stellvertreter ca. 40<br />

mal tätig.<br />

Aussergewöhnliche Todesfälle:<br />

Es wurden 22 Legalinspektionen durchgeführt. Im Rahmen<br />

der weiteren Abklärungen wurden 15 Leichen im Rechtsmedizinischen<br />

Institut des Kantonsspitales St. Gallen <strong>und</strong><br />

zwei im Institut für Pathologie des Landeskrankenhauses<br />

Feldkirch obduziert.<br />

Vertrauensärztliche Untersuchungen <strong>und</strong><br />

Beratungen<br />

– Für die Motorfahrzeugkontrolle <strong>und</strong> deren Abteilung für<br />

Administrativmassnahmen (ADMAS):<br />

Ca. 700 routinemässige vertrauensärztliche Untersuchungen<br />

gemäss VZV (Fahreignungskontrollen) wurden<br />

an 72 Vormittagen durchgeführt. 94 Untersuchungen<br />

wegen des Verdachtes auf eine Erkrankung im Auftrag<br />

der ADMAS oder des Landgerichts, gelegentlich auch<br />

nach Meldung von Ärzten. Bei den Erkrankungen<br />

handelte es sich in 56 Fällen um Alkoholismus, in 19<br />

Fällen um Drogenmissbrauch, zweimal um Medikamentenmissbrauch<br />

<strong>und</strong> 18mal um körperliche Krankheiten.<br />

Fünfmal wurde die Fahreignung gemeinsam mit<br />

einem Experten der MFK mittels einer Probefahrt überprüft.<br />

– Für das Ausländer- <strong>und</strong> Passamt: grenzsanitäre Kontrollen<br />

bei Einreisenden mit Ausnahme aus dem EWR-Raum<br />

<strong>und</strong> dem Nordamerikanischen Kontinent werden laufend<br />

durchgeführt. Bei den Einreisenden wurden keine<br />

gravierenden akuten Ges<strong>und</strong>heitsprobleme beobachtet.<br />

Es gab keine Anfragen der Fremdenpolizei zu Begutachtungen<br />

von Ges<strong>und</strong>heitsstörungen, welche eine Ausreise<br />

nach Ablauf der Aufenthaltsbewilligung beeinflussen.<br />

–Vereinzelt wurden arbeitsmedizinische Untersuchungen<br />

zur Klärung der Arbeits- resp. Vermittlungsfähigkeit <strong>und</strong><br />

zur Abklärung von Berufskrankheiten durchgeführt.<br />

– Sprechst<strong>und</strong>en mit Angehörigen von Gefangenen, von<br />

Patienten, von Verstorbenen sowie mit anderen Auskunftssuchenden<br />

betreffend öffentlich medizinische<br />

Belange wurden nach Bedarf angeboten <strong>und</strong> durchgeführt.<br />

–Vertrauensärztliche Tätigkeiten für den Liechtensteinischen<br />

Krankenkassenverband ergeben sich zwar nicht<br />

expressis verbis aus dem gesetzlichen Auftrag, sind aber<br />

eine logische Folge der Unabhängigkeit des Amtsarztes<br />

<strong>und</strong> seiner übrigen beraterischen Tätigkeit.<br />

193


194<br />

Ges<strong>und</strong>heit<br />

Beobachtungen <strong>und</strong> Massnahmen den öffentlichen<br />

Ges<strong>und</strong>heitszustand betreffend:<br />

Meldungen übertragbarer Krankheiten<br />

Es wird auf die nebenstehende Tabelle verwiesen.<br />

Das Infektionsmuster entspricht nahezu dem langjährigen<br />

Durchschnitt. Die Anzahl der Infektionen mit N. meningitidis<br />

(Meningokokken) ist wieder zum langjährigen Durchschnitt<br />

abgesunken.<br />

Kleinere Probleme im Rahmen von Salmonellenerkrankungen<br />

im Bereich des Lebensmittelgewerbes oder des Gastgewerbes<br />

wurden jeweils sehr rasch <strong>und</strong> effizient durch das<br />

Meldungen übertragbarer Krankheiten<br />

Amt für Lebensmittelkontrolle <strong>und</strong> Veterinärwesen gelöst.<br />

Es waren mit neun Erkrankungen an Tuberkulose einige<br />

Erkrankungen mehr als im Zehnjahresschnitt registriert<br />

worden. Im Gegensatz zu internationalen Meldungen<br />

wurden keine Erkrankungen durch Migrationsbewegungen<br />

(Flüchtlinge, Asylanten) <strong>und</strong> nur eine als Begleiterkrankung<br />

bei AIDS vermerkt.<br />

Es wurden keine HIV- Neuinfektion <strong>und</strong> kein AIDS-Todesfall<br />

gemeldet.<br />

Im Zusammenhang mit der Angst vor Attacken mit Anthraxsporen<br />

(Bioterrorismus) waren einige Einsätze entsprechend<br />

dem Einsatzdispositiv des Landesführungsstabes zu leisten. Es<br />

waren aber glücklicherweise blinde Alarme.<br />

Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez total<br />

Übertragung vorwiegend respiratorisch<br />

Diphtherie 0<br />

Grippeartige Erkrankung 64 122 45 29 6 19 3 7 36 376 45 52 804<br />

H. influenzae 0<br />

Keuchhusten 0<br />

Legionellose 0 0 1 0 0 0 0 0 1 0 0 0 2<br />

Masern 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 0 1<br />

Meningokokken 0 0 0 0 1 1 0 0 0 0 0 1 3<br />

Mumps 0 0 0 0 0 0 1 0 0 0 0 1 2<br />

Pneumokokken 0<br />

Psittacose 0<br />

Q-Fieber 0<br />

Röteln 0 0 0 1 1 0 0 0 0 0 0 0 2<br />

Tuberkulose 1 0 2 0 1 0 0 1 1 0 1 0 7<br />

Übertragung vorwiegend enteral<br />

Botulismus 0<br />

Brucella 0<br />

Campylobacter 4 1 0 1 1 0 1 4 4 3 2 4 25<br />

Cholera<br />

Hepatitis A<br />

0<br />

(bis 2000 alle Hepatitisinf.) 0 0 0 0 0 1 0 0 0 0 0 0 1<br />

Hepatitis E 0<br />

Listeria 0 0 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 1<br />

Paratyphus 0 0 0 1 4 5 2 5 5 3 1 0 26<br />

Poliomyelitis 0<br />

Shigella 0 0 1 0 0 0 0 1 0 2 0 0 4<br />

Typhus 0<br />

Yersinia<br />

Andere Übertragungswege<br />

0<br />

Borreliose 0 0 0 0 0 0 3 1 0 0 0 0 4<br />

Chlamydia 2 1 2 0 0 0 1 0 3 0 1 2 12<br />

Creutzfeld-Jakob-Krankheit 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 0 1<br />

FSME 0 0 0 0 1 0 1 0 0 0 0 0 2<br />

Gonorrhoe 0<br />

Haemorrhagisches Fieber <strong>und</strong> Gelbfieber 0<br />

Hepatitis B akut 1 0 0 0 1 0 1 0 1 1 0 0 5<br />

Hepatitis C akut 0 0 0 0 0 0 1 0 0 0 0 0 1<br />

Hepatitis D 0<br />

HIV 0<br />

Leptospirose 0<br />

Lues 0<br />

Malaria 0 0 1 0 1 0 0 0 0 0 0 0 2<br />

Milzbrand 0<br />

Mononukleose 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 0 1<br />

Pest 0<br />

Rickettsiose<br />

Streptokokken A<br />

0<br />

(Scharlach) 8 25 8 4 5 5 4´ 5 14 4 8 7 97<br />

Tetanus 0<br />

Tollwut 0<br />

Windpocken 1 0 2 2 7 19 1 5 2 2 3 7 51<br />

Total Meldungen 1054


Rechtsmedizin<br />

Für das Landgericht sind vertrauensärztliche <strong>und</strong> gutachterliche<br />

Arbeiten zu leisten, in erster Linie zu folgenden<br />

Fragen:<br />

–Vorm<strong>und</strong>schaftsrechtliche Massnahmen;<br />

–Vernehmungs- <strong>und</strong> Prozessfähigkeit;<br />

–Hafttauglichkeit;<br />

– Schuldfähigkeit;<br />

– Schwere von Verletzungen im Sinne der Strafrechtes.<br />

Es wurden 23 Beurteilungen <strong>und</strong> 21 Gutachten erstellt.<br />

Kommissionen <strong>und</strong> Arbeitsgruppen<br />

Für <strong>und</strong> in folgenden Kommissionen haben im vergangenen<br />

Jahr Sitzungen stattgef<strong>und</strong>en, wobei der Landesphysikus<br />

an 75 Sitzungen teilnahm: Sanitätskommission,<br />

Kommission für Suchtfragen (ehemals Drogenkommission),<br />

Bewährungshilfekommission, Landesführungsstab,<br />

Spitalkommission Grabs, Spitalplanung, Spitalverträge,<br />

Tarifkommission, Fachgruppe Sexuelle Ausbeutung,<br />

Ges<strong>und</strong>heitserziehung in den Schulen.<br />

Zusammenarbeit mit anderen Ämtern<br />

der Landesverwaltung<br />

Kontakte im Rahmen von 43 Sitzungen haben stattgef<strong>und</strong>en<br />

vor allem mit dem Amt für Soziale Dienste <strong>und</strong> dessen<br />

Therapeutischen- <strong>und</strong> Jugenddienst, mit dem Amt für<br />

Zivilschutz sowie mit dem Amt für Lebensmittelkontrolle.<br />

Schulärztlicher Dienst<br />

Die Screening-Untersuchungen der Schulärzte <strong>und</strong> der<br />

Physiotherapeutinnen ergaben auch im letzten Jahr im<br />

Vergleich zu früheren Jahren keine Veränderung des Diagnosemusters.<br />

Insbesondere wurden keine Häufungen<br />

gravierender Krankheiten oder Störungen festgestellt.<br />

Kinder mit krankhaften Bef<strong>und</strong>en wurden jeweils einer<br />

weiteren Beurteilung <strong>und</strong> Behandlung zugewiesen.<br />

Es ist seit einigen Jahren festzustellen, dass der überwiegende<br />

Teil der Schulkinder ges<strong>und</strong> ist <strong>und</strong> dass nahezu alle<br />

Kinder, bei welchen der Schularzt eine relevante Störung<br />

feststellt, sich bereits in ärztlicher Kontrolle oder Therapie<br />

befinden.<br />

Eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Schulamt, SPMD,<br />

Physikat, Schulpsychologischem Dienst, Ärzte- <strong>und</strong><br />

Zahnärzteschaft sowie Elternvereinigung untersucht unter<br />

professioneller Supervision zwei Fragestellungen. Einerseits<br />

die Frage, wie die Lehrerschaft wirksam in<br />

ihrer Ges<strong>und</strong>heitserziehung unterstützt <strong>und</strong> bei sozialpädagogischen<br />

Problemen beraten werden kann,<br />

andererseits die Evaluation einer zeit- <strong>und</strong> situationsgerechten<br />

Ges<strong>und</strong>heitskontrolle <strong>und</strong> Beratung durch die<br />

Schulärzte.<br />

Notfall- <strong>und</strong> Katastrophenwesen:<br />

Seit ca. 15 Jahren gibt es Bemühungen, in Liechtenstein<br />

einen Notarztdienst parallel zum Dienst des Notfallarztes<br />

zu organisieren. Dieser Dienst wäre auch wichtig im<br />

Zusammenhang mit Vorbereitungen zu einem effizienten<br />

Management bei Grossereignissen <strong>und</strong> Katastrophen. Es<br />

ist bislang leider nicht gelungen, eine genügende Anzahl<br />

interessierter <strong>und</strong> ausgebildeter Ärztinnen <strong>und</strong> Ärzte zu<br />

gewinnen.<br />

In diesem Jahr haben verdankenswerter Weise, nach einer<br />

Initiative des leitenden Arztes des Spitals <strong>und</strong> der leitenden<br />

Ärztin des Rettungsdienstes des LRK, die Assistenzärzte<br />

des Landesspitales Vaduz einen Notarztdienst tagsüber<br />

an Wochentagen abgedeckt. Es wäre aber ein 24-St<strong>und</strong>en<br />

Bereitschaftsdienst notwendig.<br />

In Zusammenarbeit mit dem Amt für Zivilschutz wurde ein<br />

Herzmassagekurs in drei Gruppen für Mitarbeiterinnen<br />

<strong>und</strong> Mitarbeiter der Ämter im Postgebäude Schaan durchgeführt.<br />

Sozial- <strong>und</strong> Präventivmedizinische<br />

Dienststelle<br />

Leiter (ad int.): Dr. Oskar Ospelt<br />

Ges<strong>und</strong>heit<br />

Vorsorgeuntersuchungen<br />

Die medizinischen Programme der Vorsorgeuntersuchungen<br />

für Kinder <strong>und</strong> für Erwachsene wurden im bisherigen<br />

Rahmen weitergeführt.<br />

Kleinkinderuntersuchungen<br />

Diese speziellen Untersuchungen in festgelegten Abständen<br />

dienen der Früherkennung von Anomalien <strong>und</strong> Entwicklungsstörungen,<br />

welche ohne solche Untersuchungen<br />

nicht rechtzeitig erkannt würden; ihre Prognose kann<br />

durch rechtzeitige Therapie verbessert werden.<br />

Für die Kinder werden sieben Untersuchungen angeboten.<br />

Die ersten beiden Untersuchungen finden in den<br />

Entbindungsspitälern statt. Zu den weiteren fünf Untersuchungen<br />

in den Arztpraxen werden die Kinder über ihre<br />

Eltern durch die Dienststelle schriftlich eingeladen.<br />

Untersucht werden Reife, motorische Entwicklung, Herz,<br />

Lunge, Bauch, Geschlechtsorgane, Skelettsystem, Nervensystem,<br />

Sinnesorgane, Zahnentwicklung, Urin, sowie die<br />

psychische Entwicklung.<br />

Beteiligungsstatistik<br />

Aus der nachfolgenden Beteiligungsstatistik geht hervor,<br />

dass bis zu U3 100 % der eingeladenen Kinder untersucht<br />

wurden. Die Beteiligung an den Untersuchungen fällt<br />

mit zunehmendem Alter der Kinder langsam bis auf<br />

knapp 70 % der eingeladenen Kinder bei U 7.<br />

Gruppe Untersuch 1 Untersuch 2 Untersuch 3 Untersuch 4 Untersuch 5 Untersuch 6 Untersuch 7 Gesamt<br />

Buben eingeladen 198 200 194 220 224 194 195 1425<br />

Buben untersucht 198 200 194 189 182 151 135 1249<br />

Mädchen eingeladen 158 158 155 169 190 204 211 1245<br />

Mädchen untersucht 158 158 155 148 162 159 148 1088<br />

Gesamt eingeladen 356 358 349 389 414 398 406 2670<br />

Gesamt untersucht 356 358 349 337 344 310 283 2337<br />

195


196<br />

Ges<strong>und</strong>heit<br />

Nachstehend einige wichtige Bef<strong>und</strong>e vom Jahr <strong>2001</strong> (Vorjahreszahlen<br />

in Klammer):<br />

Untersuchung 1 (nach der Geburt)<br />

Von 356 untersuchten Kindern waren 313 Kinder oder<br />

87,9 % (92,7 %) Termingeburten, 18 Kinder oder 5,1 %<br />

(1,7 %) Übertragungen, 14 Kinder oder 3,9 % (3,6 %)<br />

Frühgeburten <strong>und</strong> 2 Kinder oder 0,6 % (0,5 %) Mangelgeburten.<br />

Es gab im Berichtsjahr 4 Zwillingsgeburten.<br />

Untersuchung 2 (5. - 10. Lebenstag)<br />

Von den 358 untersuchten Kindern zeigten 51 (51) Kinder<br />

oder 14.2 % eine Auffälligkeit im Skelettsystem. Bei 61<br />

(84) Kindern oder 17 % (23,8 %) waren weitere Massnahmen<br />

notwendig. Bei 6 Kindern zeigten sich Auffälligkeiten<br />

an Herz <strong>und</strong> Lunge.<br />

Untersuchung 3 (4. - 6. Lebenswoche)<br />

Bei den 349 untersuchten Kindern zeigt die Bef<strong>und</strong>statistik<br />

der Untersuchung 3 bei 39 (54) Kindern oder 11,2 %<br />

(15.4 % ) eine Auffälligkeit im Skelettsystem. Weitere Massnahmen<br />

waren bei 76 Kindern oder 21,8 % notwendig.<br />

Untersuchung 4 (4. - 6. Lebensmonat)<br />

Bei Untersuchung 4 wiesen von 337 untersuchten Kindern<br />

10 (13) Kinder oder 3.0 % (3,7 %) eine Auffälligkeit des<br />

Skelettsystems auf. Bei 7 Kindern oder 2,1 % zeigten sich<br />

Auffälligkeiten der Sinnesorgane <strong>und</strong> bei 25 (26) Kindern<br />

oder 7.4 % waren weitere Massnahmen notwendig.<br />

Untersuchung 5 (9. - 12. Lebensmonat)<br />

Von 344 untersuchten Kindern zeigte sich bei 8 Kindern<br />

oder 2,3 % eine Auffälligkeit der Sinnesorgane. Bei je 4<br />

Kindern wurden Auffälligkeiten bei Herz <strong>und</strong> Lunge, Skelettsystem<br />

<strong>und</strong> Geschlechtsorganen festgestellt.<br />

Untersuchung 6 (21. - 24. Lebensmonat)<br />

Hier fällt auf, dass von 310 untersuchten Kindern 17 (9)<br />

Kinder oder 4.8 % Auffälligkeiten der Sinnesorgane (Sehen<br />

<strong>und</strong> Hören) zeigten. Bei 81 (51) Kindern oder 23 % (16 %)<br />

der Kinder waren weitere medizinische Massnahmen notwendig.<br />

Impfungen waren bei 278 Kindern oder 89,7 %<br />

durchgeführt.<br />

Untersuchung 7 (gegen Ende des 4. Lebensjahres)<br />

Hier wurden bei 31 (15) von 283 untersuchten Kindern<br />

oder 11 % (4.3 %) Auffälligkeiten der Sinnesorgane festgestellt.<br />

Bei 13 (30) Kindern oder 4,6 % war die psychische<br />

Entwicklung auffällig. In der Zahnentwicklung zeigten sich<br />

bei 29 Kindern oder 10,2 % Auffälligkeiten. Weitere medizinische<br />

Massnahmen waren bei 75 (77) Kindern oder<br />

26,5 % notwendig.<br />

Hüftsonographie<br />

Bei 179 Kindern wurde eine Hüftsonographie durchgeführt,<br />

75 Untersuchungen erfolgten bei Mädchen, 104 Untersuchungen<br />

bei Buben. Bei 48 Kindern (26,8 %) wurde aufgr<strong>und</strong><br />

des Bef<strong>und</strong>es Breitwickeln angeordnet, davon 29<br />

Mädchen <strong>und</strong> 19 Buben.<br />

Erwachsenenuntersuchungen<br />

Erwachsene zwischen dem 17. <strong>und</strong> 70. Lebensjahr erhalten<br />

mit einem Intervall von 5 Jahren eine Einladung zur Allgemeinuntersuchung.<br />

Frauen werden zusätzlich alle 2 1/2<br />

Jahre zur gynäkologischen Untersuchung eingeladen. Die<br />

Auswertung der Daten erfolgt anonymisiert durch die Sozial-<br />

<strong>und</strong> Präventivmedizinische Dienststelle.<br />

Im Jahre <strong>2001</strong> sind von 38 Ärzten <strong>und</strong> Ärztinnen 2317 allgemeine<br />

Vorsorgeuntersuchungen (1201 Frauen <strong>und</strong> 1116<br />

Männer) durchgeführt worden.<br />

Bei der Gruppe der 17 - 30 jährigen beträgt die Teilnahme<br />

lediglich knapp 24 % der Eingeladenen. Es ist eine leichte<br />

Zunahme der Beteiligung mit dem Fortschreiten der Altersstufen<br />

ersichtlich, so sind es schliesslich bei der Gruppe 61 - 70<br />

jährige beinahe 50 % der Eingeladenen, welche sich im Rahmen<br />

des Vorsorgeuntersuchungsprogrammes untersuchen<br />

lassen. Die durchschnittliche prozentuale Beteiligung der verschiedenen<br />

Alterstufen liegt bei 34,91 %. Die Differenz in der<br />

Beteiligung von Frauen <strong>und</strong> Männern ist sehr gering.<br />

Beteiligungsstatistik Gynäkologische<br />

Vorsorgeuntersuchung 2. 4. <strong>2001</strong> bis 31. 12. <strong>2001</strong><br />

Die durchschnittliche Beteiligung an den gynäkologischen<br />

Vorsorgeuntersuchungen liegt bei 33,55 %. Von 26 Ärzten<br />

Gruppe 17 bis 30 31 bis 40 41 bis 50 51 bis 60 61 bis 70 71+ Gesamt<br />

Männer eingeladen 362 1068 925 626 292 0 3273<br />

Männer untersucht 82 257 341 287 147 2 1116<br />

Frauen eingeladen 393 1175 908 590 299 0 3365<br />

Frauen untersucht 69 300 373 285 146 1 1201<br />

Gesamt eingeladen 755 2243 1833 1216 591 0 6638<br />

Gesamt untersucht 178 557 714 572 293 3 2317


<strong>und</strong> Ärztinnen wurden an 1240 Frauen gynäkologische<br />

Untersuchungen durchgeführt. Bei der Mama-Palpation<br />

wurden 6 das sind 0,5 % pathologische Bef<strong>und</strong>e erhoben.<br />

Die Kosten für die Vorsorgeuntersuchungen werden sowohl<br />

für Kinder als auch für Erwachsene von den in Liechtenstein<br />

konzessionierten Krankenkassen übernommen. Es darf für<br />

Vorsorgeuntersuchungen keine Kostenbeteiligung eingehoben<br />

werden.<br />

4000<br />

3500<br />

3000<br />

2500<br />

2000<br />

1500<br />

1000<br />

500<br />

0<br />

17 bis<br />

30<br />

41 bis<br />

50<br />

Ernährungsberatung<br />

Im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen wird von der<br />

Dienststelle eine Ernährungsberatung angeboten. Die<br />

Ernährungsberatung wurde im vergangenen Jahr von 145<br />

Patienten in Anspruch genommen, was eine Konstanz<br />

gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Nach wie vor sind die<br />

häufigsten Gründe für eine Beratung Adipositas <strong>und</strong> Diabetes<br />

mellitus. Danach rangieren die ernährungsabhängigen<br />

Stoffwechsel-Erkrankungen mit dem häufigsten Auftreten<br />

der Hypercholesterinämie.<br />

Die Ernährungsberatung wurde zudem vom Verein Interkulturelle<br />

Bildung <strong>und</strong> dem Heilpädagogischen Zentrum<br />

betreffend Beratung <strong>und</strong> Vortrag über Ernährungsprobleme<br />

in Anspruch genommen.<br />

Bezüglich Ges<strong>und</strong>heitstagen in Schulen wurden im Berichtsjahr<br />

keine Anfragen an die Ernährungsberatung gestellt.<br />

Präventionsaktionen<br />

61 bis<br />

70<br />

Gesamt<br />

Frauen<br />

eingeladen<br />

Frauen<br />

untersucht<br />

Tag des Nichtrauchens<br />

Am 31.5.<strong>2001</strong> fand der jährliche Tag des Nichtrauchens<br />

statt. Das Augenmerk galt hier vor allem Jugendlichen,<br />

um ein Hineinrutschen in eine Abhängigkeit als Raucher<br />

zu verhindern. Das Einstiegsalter in den dauernden Konsum<br />

von Rauchwaren <strong>und</strong> somit in eine Abhängigkeit liegt<br />

bei 11 - 15 Jährigen. Der Spitzensportler Marco Büchel<br />

bekannte sich unter dem Titel «Nicht- rauchen ist cool» zu<br />

seinem Leben als überzeugter Nichtraucher. In einem in<br />

der Zeitung publizierten Interview nahm er Stellung zu<br />

diversen Fragen <strong>und</strong> richtete einen Appell speziell an<br />

seine jungen Fans mit dem Rauchen lieber nicht anzufangen.<br />

Ausserdem erfolgte eine Umfrage bei jungen Leuten<br />

zum Thema Nichtrauchen.<br />

Ges<strong>und</strong>heit<br />

Gruppe 17 bis 30 31 bis 40 41 bis 50 51 bis 60 61 bis 70 71+ Gesamt<br />

Frauen eingeladen 629 1005 1032 694 351 0 3711<br />

Frauen untersucht 211 327 336 253 118 0 1245<br />

Kampagne «Rauchen schadet - Let it Be»<br />

In beiden Landeszeitungen erfolgte ein Aufruf zur Teilnahme<br />

am Rauchstopp - Wettbewerb «Rauchen schadet...<br />

Let it be» -, welcher von der schweizerischen Arbeitsstelle<br />

für Tabakprävention lanciert wurde.<br />

Sonnenschutzaktionen<br />

Hau(p)tsache Sonnenschutz war auch im Berichtsjahr der<br />

Aufhänger zur Förderung eines verantwortungsvollen<br />

Umgangs mit einem ges<strong>und</strong>en Mass an Einwirkungszeit<br />

von Sonnenstrahlen. Kurz nach Eröffnung der Badesaison<br />

publizierten die Landeszeitungen Informationen über<br />

ges<strong>und</strong>heitsförderliches Verhalten beim Tummeln unter<br />

der heiss begehrten Sonne.<br />

Die Kindergarten-Kinder bekamen wieder einen von der<br />

Krebshilfe Liechtenstein gesponserten Hut mit Nackenschutz<br />

aus speziellem Sonnenschutzmaterial.<br />

Dem Schwimmbad Vaduz wurden von der Krebsliga<br />

Schweiz Sonnenschirme zur Verfügung gestellt.<br />

Sucht-Präventionsstück für 9 bis 12-Jährige<br />

Das Präventionsstück «Abrakadabra-Simsalabim» setzt<br />

sich in 9 clownesken Szenen mit den Themen Tabak <strong>und</strong><br />

Alkohol auseinander. Auf eindrückliche, spielerische Art<br />

erlebten 300 Schulkinder einen Einstieg in die Thematik.<br />

Die Klassenlehrer bekamen je eine Mappe mit Unterrichtsmaterial<br />

zur Nachbearbeitung des Themas zur Verfügung<br />

gestellt.<br />

Ges<strong>und</strong>heitsförderung <strong>und</strong> Sozialerziehung<br />

an Schulen<br />

Die von der <strong>Regierung</strong> bestellte Arbeitsgruppe zur Bearbeitung<br />

des Themas Ges<strong>und</strong>heitsförderung <strong>und</strong> Sozialerziehung<br />

an Schulen hat ihren Projektbericht abgegeben.<br />

Der Bericht wurde von der <strong>Regierung</strong> zur Kenntnis<br />

genommen <strong>und</strong> der Auftrag erteilt, die Lösungsmodelle<br />

weiter auszuarbeiten.<br />

Zur Stimmungslage über die Zufriedenheit mit den aktuellen<br />

Schularztuntersuchungen wurden an 919 Eltern, deren<br />

Kinder im Vorjahr eine schulärztliche Untersuchung hatten,<br />

Fragebögen verteilt. 743 Eltern, das sind 81 %, beteiligten<br />

sich an der Umfrage. Die Auswertung der Angaben zeigte<br />

klar, dass die Überarbeitung der derzeitigen Schularztuntersuchungen<br />

notwendig ist. 74,2 % der Eltern (das sind<br />

502 von 677 eingegangenen Antworten) möchten die<br />

Schularztuntersuchung lieber durch den Kinder- oder<br />

Hausarzt durchführen lassen. Ausserdem äusserten 90,6 %<br />

der befragten Eltern, dass ihre Kinder in Sachen Prävention<br />

durch den Schularzt nicht gefördert werden, 79,1 % wünschen<br />

eine Förderung in der Prävention.<br />

Eine ebenfalls im Rahmen der Arbeitsgruppe initiierte<br />

Befragung der Schulärzte, durchgeführt von Dr. Kindli,<br />

zeigt klar, dass auch die Schulärzte die Schularztuntersuchung<br />

beim Hausarzt bevorzugen.<br />

Folgende Schwerpunkte sollen durch gezielte Ges<strong>und</strong>heitsförderung<br />

<strong>und</strong> Sozialerziehung an Schulen besonderen<br />

Stellenwert erhalten:<br />

197


198<br />

Ges<strong>und</strong>heit<br />

–Die Persönlichkeitsentwicklung durch Förderung von<br />

Konfliktfähigkeit ( Problemlösungsstrategien) <strong>und</strong> Teamfähigkeit,<br />

Stärkung des Selbstwertgefühls.<br />

– Förderung der körperlichen Entwicklung durch ges<strong>und</strong>e<br />

Ernährung, Suchtprävention ganz allgemein, Wissensvermittlung<br />

über ges<strong>und</strong>heitsförderliches Verhalten <strong>und</strong><br />

Gewährleistung der medizinischen Vorsorge.<br />

–Intensivierung der Kommunikation <strong>und</strong> Zusammenarbeit<br />

zwischen Lehrpersonen <strong>und</strong> Fachleuten aus dem<br />

Ges<strong>und</strong>heitswesen.<br />

IBK-Preis<br />

Erstmals wurde von der Internationalen Bodenseekonferenz<br />

(IBK) ein Preis für Ges<strong>und</strong>heitsförderung <strong>und</strong> Prävention<br />

ausgeschrieben. Aus Liechtenstein wurden 5 Projekte<br />

eingereicht. Die eingereichten Projekte errangen zwar keinen<br />

Preis, zeigen aber doch die grosse Bereitschaft sich<br />

mit Präventionsfragen auseinander zu setzen.<br />

In Zukunft wird Liechtenstein in der Arbeitsgruppe<br />

Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Prävention der IBK vertreten sein.<br />

Herzturnen - Ambulant -<br />

Kardiologische Rehabilitation<br />

Im Juni startete die ambulant kardiologische Rehabilitation.<br />

Unter fachk<strong>und</strong>iger Leitung einer speziell ausgebildeten<br />

Übungsleiterin <strong>und</strong> im Beisein eines Facharztes für<br />

Innere Medizin findet wöchentlich eine Übungseinheit<br />

statt. Dabei lernen Personen nach einem kardialen Ereignis,<br />

wie zum Beispiel nach einem Herzinfarkt, wieder einzuschätzen,<br />

wie viel Bewegung sie sich ohne Bedenken<br />

zumuten können.<br />

Tuberkulose<br />

<strong>2001</strong> wurden in Liechtenstein 7 (3) Tuberkulosefälle registriert.<br />

Infolgedessen wurden in Liechtenstein 29 (14)<br />

Umgebungsuntersuchungen veranlasst <strong>und</strong> durchgeführt.<br />

Inhalationsgerätedienst<br />

Ende <strong>2001</strong> standen folgende Atemhilfsgeräte zu Hause im<br />

Einsatz:<br />

– 127 Inhaliergeräte<br />

–3 Sauerstoffspender<br />

–1 Absaugpumpe<br />

– 26 CIPAP<br />

–3 Heimventilierer<br />

–3 Sauerstoffkonzentratoren<br />

–4 Flüssigsauerstoff<br />

Die Geräte dienen sowohl der Behandlung wie auch der<br />

Lebensqualitätsverbesserung. Infolge der Zunahme von<br />

Schlafapnoe wurde eine Apnoe-Selbsthilfegruppe für den<br />

Raum Werdenberg-Sargans-Liechtenstein gegründet. Ausserdem<br />

werden spezielle Ferienreisen für Lungenkranke<br />

<strong>und</strong> Atembehinderte angeboten.<br />

Die allgemeine Beratung <strong>und</strong> Betreuung der Patientinnen<br />

<strong>und</strong> Patienten sowie die Auslieferung der Geräte erfolgt<br />

durch die Lungenliga St. Gallen, Beratungsstelle Sargans.<br />

Für Asthmatiker <strong>und</strong> Allergiker wurde weiterhin ein Pollenbericht<br />

mit aktuellen Informationen veröffentlicht.<br />

Impfkontrolle<br />

Das Impfregister wurde wie in den vergangenen Jahren<br />

fortgeführt.<br />

STIFTUNGEN<br />

Stiftung Liechtensteinisches<br />

Landesspital<br />

Präsident: Patrick Hilty<br />

Verwaltungsdirektor: Walter Marxer<br />

Das Jahr <strong>2001</strong> war geprägt von umfangreichen Arbeiten für<br />

das Projekt «Landesspital 2002». Es geht dabei um die künftige<br />

Rolle des Landesspitals in der Ges<strong>und</strong>heitsversorgung der liechtensteinischen<br />

Bevölkerung sowie um technische, bauliche <strong>und</strong><br />

organisatorische Verbesserungen, welche die Gr<strong>und</strong>lage für<br />

eine Neupositionierung des Landesspitals bilden. Die Neureglung<br />

der Verträge mit den Belegärzten ist nach wie vor offen.<br />

Belegarztverträge<br />

Das Landesspital Vaduz wird als Belegarztspital geführt, an<br />

dem r<strong>und</strong> 40 in Liechtenstein frei praktizierende Ärzte <strong>und</strong><br />

Ärztinnen als Belegärzte zugelassen sind. Sie behandeln im<br />

Landesspital ihre eigenen sowie die ihnen zugewiesenen Notfälle.<br />

Für die Bereitstellung der Infrastruktur erhält das Landesspital<br />

einen Anteil am Arzthonorar. Die Höhe dieses Anteils ist<br />

im Belegarztvertrag geregelt. Die bestehenden Verträge wurden<br />

bereits 1993 gekündigt <strong>und</strong> seither durch verschiedene<br />

Übergangsregelungen ersetzt. Im Jahr <strong>2001</strong> konnte zwischen<br />

der <strong>Regierung</strong>, dem Stiftungsrat <strong>und</strong> den Belegärzten noch<br />

keine endgültige Einigung über die Berechnungsgr<strong>und</strong>lagen<br />

<strong>und</strong> über die Höhe des Spitalkostenanteils erreicht werden.<br />

Betriebsanalyse<br />

Im Juni <strong>2001</strong> hat der Stiftungsrat eine Betriebsanalyse in Auftrag<br />

gegeben, in deren Verlauf r<strong>und</strong> 60 Interviews mit Mitarbeiterinnen<br />

in Mitarbeitern aus verschiedenen Stufen <strong>und</strong> Bereichen<br />

geführt wurden. Aus der Analyse ergab sich ein klares Bild<br />

der Stärken <strong>und</strong> Schwächen des heutigen Landesspitals. Ebenso<br />

wurde in verschiedenen Bereichen Potenzial für Verbesserungen<br />

in Betrieb, Organisation <strong>und</strong> Führung festgestellt.<br />

Projekt «Landesspital 2002»<br />

Im September <strong>2001</strong> erteilte die <strong>Regierung</strong> dem Stiftungsrat<br />

den Auftrag, bis Ende Jahr Verbesserungsvorschläge <strong>und</strong> Massnahmen<br />

in folgenden Bereichen auszuarbeiten: Ärztliche Strukturen,<br />

Cafeteria / Hotellerie, Operationssaal / Notfallaufnahme /<br />

Untersuchungszimmer / Empfang, Interne <strong>und</strong> externe Kommunikation,<br />

Human Recources / Organisation <strong>und</strong> Führung,<br />

Betriebswirtschaftliche Aspekte. Ein Projektteam unter Führung<br />

des Stiftungsratsmitgliedes Ann Näff-Öhri erarbeitete daraufhin<br />

unter Beizug interner <strong>und</strong> externer Fachleute einen umfangreichen<br />

Bericht, der am 21. Dezember <strong>2001</strong> an die <strong>Regierung</strong><br />

übergeben wurde. Im weiteren hat der Stiftungsrat beschlossen,<br />

sofort realisierbare Verbesserungsvorschläge, die nicht vom<br />

Gr<strong>und</strong>satzentscheid der <strong>Regierung</strong> abhängig sind <strong>und</strong> im Rahmen<br />

der zur Verfügung stehenden Budgetmittel realisiert werden<br />

können, so rasch wie möglich umzusetzen.<br />

KOMMISSIONEN<br />

Sanitätskommission<br />

Vorsitzender: <strong>Regierung</strong>srat Hansjörg Frick<br />

Seit dem <strong>Regierung</strong>swechsel im April <strong>2001</strong> hat der Ressortinhaber<br />

für Ges<strong>und</strong>heit, Herr <strong>Regierung</strong>srat Hansjörg Frick,<br />

den Vorsitz der Sanitätskommission inne.


Die Aufgaben der Sanitätskommission sind im Art. 4 des<br />

Gesetzes vom 18. Dezember 1985 über das Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />

(Sanitätsgesetz) umschrieben. Im Jahre <strong>2001</strong> trat die<br />

Kommission zu 9 Sitzungen zusammen, bei denen 110<br />

Traktanden behandelt wurden. Im Wesentlichen handelte<br />

es sich um folgende Geschäfte:<br />

Erteilt wurden:<br />

5 Konzessionen als Arzt sowie 9 Zusicherungen von Arztkonzessionen<br />

unter bestimmten Auflagen<br />

4 Konzessionen als Zahnarzt sowie 1 Zusicherung einer<br />

Zahnarztkonzession unter bestimmten Auflagen<br />

1 Konzession als Physiotherapeut sowie 1 Zusicherung<br />

einer Konzession<br />

1 Konzession als medizinischer Masseur <strong>und</strong> Bademeister<br />

sowie 1 Zusicherung einer Konzession<br />

4 Konzessionen als Zahntechniker<br />

1 Konzession als Krankenschwester (Diabetesschwester)<br />

3 Konzessionen als Hebammen<br />

1 Konzession als Drogist<br />

1 Konzession als Psychologe<br />

1 Konzession als Augenoptiker<br />

1 Bewilligung zur Anstellung eines Dentisten<br />

2 Verlängerungen von Konsiliarverträgen bzw. 2 (Ersatz-)<br />

Verträge<br />

3 Assistentenbewilligungen bei konzessionierten Ärzten,<br />

Zahnärzten <strong>und</strong> Betrieben der Ges<strong>und</strong>heitspflege sowie<br />

11 Verlängerungen<br />

In Liechtenstein erteilte Konzessionen bis 31. Dezember <strong>2001</strong><br />

Ärzte für Allgemeinmedizin u. Fachärzte 57<br />

Zahnärzte 23<br />

Chiropraktiker 3<br />

Physiotherapeuten 23 (davon 6 Arztpraxen)<br />

Heilgymnastiker 1<br />

Med. Masseur <strong>und</strong> Bademeister 5<br />

Augenoptiker 8<br />

Apotheken 2<br />

Med. Laborleiter 1<br />

Krankenschwestern/-pfleger 11<br />

Fachmann für Hörhilfe 1<br />

Hebammen 11<br />

Konzessionierte Laborinhaber/Zahntechniker 27<br />

Psychologen <strong>und</strong> Psychotherapeuten 8<br />

Fusspfleger 1<br />

Weiters beschäftigte sich die Sanitätskommission mit<br />

folgenden Themen:<br />

Am 14. Juni <strong>2001</strong> erging das Urteil des EFTA-Gerichtshofs,<br />

in dem Art. 9 Abs. 1 der Verordnung über die medizinischen<br />

Berufe (Single Practice Rule - Verbot einer Zweitpraxis<br />

für Ärzte <strong>und</strong> Zahnärzte) als nicht vereinbar mit Art. 31<br />

EWR-Abkommen erklärt wurde. Die Verwaltungsbeschwerdeinstanz<br />

des Fürstentum Liechtensteins hatte zuvor<br />

in drei anhängigen Beschwerdeverfahren wegen der<br />

Anwendung von Art. 9 der genannten Verordnung die<br />

nationalen Verfahren unterbrochen <strong>und</strong> den EFTA-Gerichtshof<br />

um Stellungnahme hinsichtlich der Vereinbarkeit der<br />

Single Practice Rule mit dem EWR-Abkommen angerufen.<br />

Um der Flut von Anträgen um Arztkonzessionen Herr zu<br />

werden, die durch den Wegfall der Single Practice Rule<br />

zusätzlich anstieg, beschloss die Sanitätskommission, die<br />

Möglichkeit einer zeitlich befristeten Zulassungsbeschränkung<br />

für Ärzte prüfen zu lassen. Zu diesem Zweck wurde<br />

eine Arbeitsgruppe eingesetzt. Im Dezember wurde ein<br />

«Gesetz über befristete Sofortmassnahmen im Ges<strong>und</strong>heitswesen»<br />

erlassen, welches vorsieht, dass über Arztkonzessionen<br />

erst wieder nach dem 30.06.2003 entschieden<br />

wird.<br />

Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Sozialerziehung an den liechtensteinischen<br />

Schulen; das Projekt wurde präsentiert, die <strong>Regierung</strong><br />

erteilte den Auftrag zur Detailkonzeption.<br />

NLV-verdächtige Gastroenteritis-Vorfälle im Jugendhaus<br />

Malbun.<br />

Tendenz zu aggressiver werdenden Werbemassnahmen vor<br />

allem neu zugelassener Ärzte ist feststellbar, Werberichtlinien<br />

wurden erarbeitet.<br />

Zulassungskommission im<br />

Hausarztsystem (GNL)<br />

Vorsitzender: Dr. med. Rainer Wolfinger<br />

Der Aufgabenbereich der Zulassungskommission ist in Art.<br />

18a Abs. 6 Krankenversicherungsgesetz (KVG) umschrieben.<br />

Die aus Mitgliedern des Krankenkassenverbandes <strong>und</strong><br />

des Hausärztevereins paritätisch gebildete Zulassungskommission<br />

entscheidet im Rahmen der Bedarfsplanung über<br />

die Zulassung der Ärzte im Hausarztsystem.<br />

Entscheidungen der Zulassungskommission<br />

Die Zulassungskommission des GNL traf sich im Jahr <strong>2001</strong><br />

zu insgesamt 4 Sitzungen. Es wurden 6 Anträge - 5 Hausarzt<br />

<strong>und</strong> ein Spezialarzt - auf Neuaufnahme ins GNL behandelt.<br />

Gestützt auf die Bedarfsplanung wurden 2 Anträge<br />

abgelehnt; 2 der 4 Aufnahmen erfolgten unter der Auflage<br />

einer Arbeitsreduktion der bisherigen Praxisinhaber.<br />

Die ausgearbeitete Geschäftsordnung wurde vor der Weiterleitung<br />

an die <strong>Regierung</strong> dem Amt für Volkswirtschaft<br />

zur Stellungnahme zugestellt.<br />

Kommission für Suchtfragen<br />

Vorsitzender: Dr. Marcus Büchel<br />

Ges<strong>und</strong>heit<br />

Die <strong>Regierung</strong> hat im Rahmen der Interpellationsbeantwortung<br />

im Jahre 1997 ihre Drogenpolitik umfassend dargelegt.<br />

Prävention statt Repression, Integration statt Ausgrenzung<br />

sind die Leitplanken, die sich der Staat im<br />

Umgang mit abhängigen Menschen vorgegeben hat. Seither<br />

ist es Aufgabe der Kommission für Suchtfragen, für<br />

diese politischen Vorgaben realisierbare Konzepte auszuarbeiten<br />

<strong>und</strong> der <strong>Regierung</strong> in Vorschlag zu bringen.<br />

Neben dieser Hauptaufgabe hatte sich die Kommission<br />

auch im Berichtsjahr mit Präventionsmassnahmen zu<br />

befassen. Auch die Vertretung in regionalen <strong>und</strong> internationalen<br />

Gremien, die Vermittlung der liechtensteinischen<br />

Suchtpolitik nach Aussen, hat bei der Kommissionsarbeit<br />

ihren festen Platz eingenommen.<br />

Entkriminalisierung des Konsums zwecks<br />

Regulierung des Marktes<br />

Bedingungen für die Entkriminalisierung des Konsums <strong>und</strong><br />

konsumatorischer Vorbereitungshandlungen zu benennen<br />

<strong>und</strong> in ein geschlossenes strategisches Konzept einzubinden,<br />

stellte die Kommission erwartungsgemäss vor eine<br />

beachtliche Herausforderung <strong>und</strong> hat im Berichtsjahr einen<br />

grossen Platz in der Kommissionsarbeit eingenommen. Die<br />

Herausforderung ist umso bemerkenswerter, als auch eine<br />

eigenständige liechtensteinische Politik in Suchtfragen eingebettet<br />

sein muss in die Strategien der beiden Nachbarlän-<br />

199


200<br />

Ges<strong>und</strong>heit<br />

der Schweiz <strong>und</strong> Österreich. Die offene Grenze zur Schweiz<br />

ist dabei eine bestimmende Gegebenheit. Die Tatsache,<br />

dass die beiden Nachbarstaaten in ihrer je eigenen Suchtfragenpolitik<br />

unterschiedliche Wege beschreiten, veranlasst<br />

die Kommission, bei der Umsetzung des Postulats einer Entkriminalisierung<br />

des Konsums mit der erforderlichen Akribie<br />

in Detailfragen vorzugehen. Während nämlich in Österreich<br />

seit einiger Zeit vermehrt auf die Repressionsstrategie<br />

gesetzt wird, hat sich die Schweiz nach mühseligen Erfahrungen<br />

von der Repressionsstrategie in grossen Bereichen<br />

verabschiedet.<br />

Mit der Entkriminalisierung des Konsums ist nicht eine blosse<br />

Gesetzesrevision gemeint, die nichts weiter als den Konsum<br />

gewisser psychoaktiver Substanzen für straffrei erklärt.<br />

Es wird vielmehr eine Anzahl von Reglementierungen<br />

benötigen, einen straffreien Konsum in einem sozialverträglichen<br />

Rahmen zu ermöglichen. Welcher Art diese Reglementierungen<br />

sein werden, ist noch nicht ausgearbeitet.<br />

Wo der Konsum unter Strafe steht, ist der Markt illegal.<br />

Ein illegaler Markt kann nicht kontrolliert werden. Die<br />

Legalisierung des Konsums zielt somit gerade darauf ab,<br />

den illegalen Markt zu zerschlagen <strong>und</strong> Produktion, Handel,<br />

Verkauf, Besitz einem strengen Regulativ zu unterstellen,<br />

wie es vergleichsweise bei legalen psychoaktiven Substanzen<br />

(Medikamente) bereits besteht. Während der<br />

Suchtpräventionskampagne «Mut zur Erziehung» 1998<br />

wurde die Idee entwickelt, die Gr<strong>und</strong>satzposition der Kritik<br />

eines Expertenhearing mit namhaften Experten aus<br />

Österreich, der Schweiz <strong>und</strong> Deutschland auszusetzen.<br />

Sowohl Befürworter wie Gegner der Legalisierung des<br />

Konsums sollen dabei zu Wort kommen. Die offene<br />

Debatte <strong>und</strong> die Ausarbeitung von gegensätzlichen Positionen<br />

soll dazu beitragen, die Gr<strong>und</strong>sätze nochmals zu<br />

hinterfragen. Das auf den April angesetzte Hearing musste<br />

infolge des <strong>Regierung</strong>swechsels abgesagt <strong>und</strong> auf das<br />

Folgejahr verschoben werden.<br />

Jugendschutz<br />

Ein funktionierender Jugendschutz ist in einem Konzept,<br />

das die Straffreiheit des Konsums propagiert, eine conditio<br />

sine qua non. Es gibt kein stimmiges Konzept eines straffreien<br />

Konsums von psychoaktiven Substanzen, das sich<br />

nicht auf einen gut ausgebauten Jugendschutz abstützen<br />

kann. Die Anstrengungen in diesem Bereich, wie sie in den<br />

letzten Jahren gemacht wurden, tragen erkennbar Früchte.<br />

Sowohl auf der Angebotsseite (Handel) als auch auf der<br />

Nachfrageseite (potentieller jugendlicher Konsument) hat<br />

ein Umdenken stattgef<strong>und</strong>en. Interessant ist neben der<br />

gestiegenen Eigenverantwortlichkeit zu beobachten, wie<br />

einzelne Handelsunternehmen die Einhaltung jugendschutzrechtlicher<br />

Bestimmungen als Imagefaktor einsetzen.<br />

Die einleitend erwähnten Diversionsmassnahmen beziehen<br />

sich vorwiegend auf die jugendliche Altersgruppe. Die<br />

pädagogische Intention der Diversion kann allerdings nur<br />

erreicht werden, wenn das Diversionsverfahren rasch <strong>und</strong><br />

koordiniert von den beteiligten Behörden (Landespolizei,<br />

Staatsanwaltschaft, Amt für Soziale Dienste) durchgezogen<br />

wird. Die resozialisierende Wirkung ist dann am grössten,<br />

wenn der fehlbare Jugendliche sich einem koordinierten<br />

<strong>und</strong> kooperierenden Behördenapparat gegenüber sieht.<br />

Umso erfreulicher ist festzuhalten, dass im Berichtsjahr die<br />

vakante Stelle für den Jugendschutz in der Abteilung Kinder-<br />

<strong>und</strong> Jugenddienst des Amtes für Soziale Dienste<br />

besetzt werden konnte. Die bestellte Mitarbeiterin ist neben<br />

der Überwachung der Einhaltung jugendschutzrechtlicher<br />

Bestimmungen unter anderem damit befasst, das Zusammenwirken<br />

der involvierten Behörden (Staatsanwaltschaft,<br />

Polizei, Amtsstelle) zu routinieren.<br />

Präventionsmassnahmen<br />

Auch im Berichtsjahr hatte die Kommission verschiedene<br />

Präventionsprojekte in Auftrag gegeben oder vorgeschlagene<br />

Projekte geprüft. Die Projekte richteten sich an alle Altersgruppen<br />

vom Kindergarten bis zum Schul- resp. Lehrabschluss.<br />

Neben diesen Projekten wurden Informationsmaterialien<br />

in Auftrag gegeben, prophylaktische Kontrollmassnahmen<br />

durchgeführt <strong>und</strong> die gruppentherapeutische Betreuung<br />

von Abhängigen oder ehemals Abhängigen organisiert.<br />

Zwischen dem Land, vertreten durch das Amt für Soziale<br />

Dienste, <strong>und</strong> einem privaten Anbieter von Präventionsprojekten<br />

wurde eine zunächst provisorische <strong>und</strong> zeitlich befristete<br />

Leistungsvereinbarung abgeschlossen. Diese wurde von der<br />

Kommission überprüft <strong>und</strong> in verschiedenen Punkten zur<br />

Abänderung resp. Ergänzung empfohlen.<br />

Das Methadonsubstitutionsprogramm, welches seit über<br />

zehn Jahren durchgeführt wird <strong>und</strong> auf den von der <strong>Regierung</strong><br />

1998 verabschiedeten «Richtlinien zur Methadon-<br />

Abgabe im Fürstentum Liechtenstein» basiert, soll im Jahre<br />

2002 einer Evaluation unterzogen werden. Bei diesem Programm<br />

handelt es sich um eine ärztliche Behandlungsmassnahme<br />

mit dem Ziel, durch Abgabe des Ersatzstoffes Methadon<br />

heroinabhängige Menschen ges<strong>und</strong>heitlich zu stabilisieren<br />

<strong>und</strong> sozial zu (re-) integrieren. Im Berichtsjahr haben 14<br />

Personen an diesem Programm teilgenommen. Der Landesphysikus<br />

hat über die Durchführung des Programms eine<br />

Aufsichtsfunktion inne.<br />

Regionale <strong>und</strong> internationale Zusammenarbeit<br />

Eine eigenständige Politik in Suchtfragen bringt es mit sich,<br />

dass der Informations- <strong>und</strong> Vermittlungsaufwand steigt. So<br />

ist Liechtenstein in verschiedenen regionalen <strong>und</strong> internationalen<br />

Organisationen vertreten.<br />

Forum Drogenkoordination der Euregio Bodensee<br />

Auf Anregung durch die Vorarlberger Landesregierung wurde<br />

das Forum im März 1999 gegründet. Mitglieder des Forums<br />

sind Drogenkoordinatoren <strong>und</strong> Suchtbeauftragte der Gebietskörperschaften<br />

in der Bodenseeregion. Während das Forum<br />

durchaus seine Berechtigung hat, wenn es darum geht, dass<br />

sich Nachbarn gegenseitig über die Vorhaben in ihren Ländern<br />

informieren, zeigt sich die Grenze des Forums dann,<br />

wenn es um Koordination geht: wo derart unterschiedliche<br />

Modelle staatlicher Willensbildung (Zentralismus/Föderalismus)<br />

mit unterschiedlichen Strategien im Umgang mit Suchtverhalten<br />

(Prävention/Repression oder Integration/Ausgrenzung)<br />

zusammentreffen, ist das Koordinationspotential minimal.<br />

Dennoch ist die Teilnahme im Hinblick auf den notwendigen<br />

Informationsaustausch unerlässlich.<br />

Verein «step by step»<br />

Seit mittlerweile zehn Jahren sucht die Kommission in der<br />

Region Vorarlberg, St. Gallen <strong>und</strong> Graubünden Institutionen,<br />

um zusammen mit kompetenten Fachkräften Hilfsmittel zur<br />

Früherkennung von Suchtgefährdung auf der Basis von interaktiven<br />

Computerprogrammen zu entwickeln. Zu diesem<br />

Zweck wurde 1996 der Verein «step by step» mit Sitz in<br />

Vaduz gegründet, der inzwischen mehrere Programme entwickelt<br />

<strong>und</strong> mit beachtlichem internationalem Erfolg vertrieben<br />

hat, so etwa das Programm «step by step» für Lehrkräfte<br />

der Sek<strong>und</strong>arstufe, «Alkohol & Co.» für Lehrlingsausbildner<br />

<strong>und</strong> Personalverantwortliche. Im Berichtsjahr konnte das Programm<br />

JUPI (Jugendprävention International) realisiert werden.<br />

Das Programm hat zum Ziel, Jugendleiterinnen <strong>und</strong><br />

Jugendleitern Möglichkeiten zur Früherkennung <strong>und</strong> Vorbeugung<br />

bei problematischen Entwicklungen Jugendlicher an die<br />

Hand zu geben. Es richtet sich demzufolge vor allem an<br />

ehrenamtliche Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter in der offe-


nen <strong>und</strong> verbandlichen Jugendarbeit. Gefördert wurden die<br />

Programmentwicklungen jeweils vom Europäischen Fonds<br />

für Regionale Entwicklung.<br />

Pompidou Group<br />

Die Teilnahme an den Sitzungen <strong>und</strong> Konferenzen der Pompidou<br />

Group, der Drogenkommission des Europarates, musste<br />

aus Kapazitätsgründen im Berichtsjahr ausbleiben. Es ist<br />

zu hoffen, dass inskünftig dieses wichtige Mandat wieder<br />

wahrgenommen werden kann.<br />

Cannabis: Trilaterales Treffen in Feldkirch<br />

Naturgemäss verfolgt Vorarlberg als Grenzregion die Entwicklung<br />

in seinen Nachbarländern in der Frage der Entkriminalisierung<br />

des Konsums äusserst interessiert. Vor allem die<br />

parlamentarischen Bestrebungen in der Schweiz, den Konsum<br />

von Cannabis nicht mehr unter Strafe zu stellen, hatten<br />

bei den Vorarlberger Behörden unterschiedliche Einschätzungen<br />

hinsichtlich notwendiger Massnahmen zur Folge. Zur<br />

gegenseitigen Information <strong>und</strong> zum Abbau unbegründeter<br />

Befürchtungen trafen sich Ende November <strong>2001</strong> in Feldkirch<br />

Delegationen aus Österreich (angeführt von Ges<strong>und</strong>heitsstaatssekretär<br />

Wanneck), der Schweiz (angeführt vom Direktor<br />

des B<strong>und</strong>esamtes für Ges<strong>und</strong>heit Zeltner) <strong>und</strong> Liechtenstein<br />

(angeführt von <strong>Regierung</strong>srat Frick).<br />

Weitere Aktivitäten<br />

Die Teilnahme <strong>und</strong> Mitwirkung an verschiedenen Veranstaltungen<br />

in der Region r<strong>und</strong>en dieses Segment der Kommissionsaktivitäten<br />

ab, so etwa bei der Tagung der Österreichischen<br />

Arbeitsgemeinschaft Suchtvorbeugung <strong>und</strong> bei der<br />

«Drogenenquete <strong>2001</strong>» der Vorarlberger Landesregierung,<br />

an der der Vorsitzende der Kommission für Suchtfragen zur<br />

liechtensteinischen Drogenpolitik jeweils einen Vortrag hielt.<br />

Drogenkommission der Vereinten Nationen<br />

Auch im Berichtsjahr hatte sich die Kommission an den<br />

umfangreichen statistischen Erhebungen zu Gr<strong>und</strong>sätzen der<br />

Suchtpolitik, zu Umfang <strong>und</strong> Art des Konsums, zu Art <strong>und</strong><br />

Wirkung präventiver oder repressiver Massnahmen <strong>und</strong> dem<br />

Stand der Umsetzung internationaler Übereinkommen zu<br />

beteiligen, wie sie alljährlich durch die Drogenkommission<br />

der Uno mit Sitz in Wien vorgenommen werden.<br />

Epidemiologie<br />

Strafanzeigen sind als epidemiologische Daten mit Vorsicht<br />

zu betrachten. Sie spiegeln stärker die polizeiliche Aktivität<br />

als die Verbreitung des Drogenkonsums. Dennoch sind die<br />

Angaben von Interesse. Die Anzeigen haben insgesamt nur<br />

unbedeutend zugenommen. Auffällig ist der Anstieg bei<br />

Heroin <strong>und</strong> synthetische Drogen. Die Art der Erledigungen<br />

der Strafanzeigen durch Staatsanwaltschaft <strong>und</strong> <strong>Gerichte</strong><br />

wird seit kurzem systematisch erhoben <strong>und</strong> wird ab dem<br />

nächsten Rechenschaftsbericht dargelegt werden können.<br />

Ges<strong>und</strong>heit<br />

Namensänderung <strong>und</strong> Personelles<br />

Der Tatsache, dass sich die Kommission längst nicht mehr<br />

allein mit sogenannten illegalen Drogen befasst, sondern<br />

in allen suchtrelevanten Bereichen, selbst stoffunabhängigen,<br />

aktiv ist, trug die <strong>Regierung</strong> durch eine Umbenennung<br />

der Kommission Rechnung. Für den im Vorjahr aus<br />

Altersgründen ausgeschiedenen Sekretär der Kommission<br />

wurde im Berichtsjahr ein Mitarbeiter des Amtes für Soziale<br />

Dienste interimistisch bis 31.12.<strong>2001</strong> bestellt. Die Kommission,<br />

die aus sechs Mitgliedern besteht, welche ihrerseits<br />

in ihrer jeweiligen Behörde eine leitende Funktion<br />

innehaben, ist auf eine fachlich f<strong>und</strong>ierte Geschäftsführung<br />

angewiesen.<br />

201


Soziales<br />

RESSORTBERICHT<br />

Ressortinhaber:<br />

<strong>Regierung</strong>schef-Stellvertreter Dr. Michael Ritter<br />

bis 5. April <strong>2001</strong><br />

<strong>Regierung</strong>srat Hansjörg Frick ab 5. April <strong>2001</strong><br />

Wie die <strong>Regierung</strong> seit Amtsantritt zu Beginn des Berichtsjahres<br />

festgehalten hat, waren die Kostenentwicklung im<br />

Ges<strong>und</strong>heitswesen <strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>enen finanziellen<br />

Belastungen für die Versicherten ein prioritär zu behandelndes<br />

Sachgeschäft. Es wurden daher grosse Anstrengungen<br />

unternommen, um die notwendigen statistischen Daten im<br />

Ges<strong>und</strong>heitswesen aufzuarbeiten, da seit 1996 keine Zahlen<br />

mehr zur Verfügung standen. Ende des Jahres <strong>2001</strong><br />

waren die Krankenkassenstatistiken 1996-2000 erstmals<br />

verfügbar. Diese Daten wurden analysiert <strong>und</strong> erste Sofortmassnahmen<br />

ergriffen, welche im Detail unter dem Bericht<br />

des Ressorts Ges<strong>und</strong>heit erläutert werden.<br />

Weitere Schwerpunkte der Arbeiten im Ressort Soziales bildeten<br />

verschiedene Verordnungen, welche erlassen wurden.<br />

Dabei ist insbesondere die Abänderung der Verordnung<br />

über die Krankenversicherung zu erwähnen.<br />

Kostenentwicklung im Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />

Die Kostenentwicklung im Ges<strong>und</strong>heitswesen <strong>und</strong> die<br />

damit verb<strong>und</strong>enen finanziellen Belastungen für die Versicherten<br />

wurden vom Ressort Soziales mit hoher Priorität<br />

behandelt. Anfang <strong>2001</strong> lag letztmals die Krankenkassenstatistik<br />

für das Jahr 1996 vor. Es galt daher, in einem ersten<br />

Schritt die statistischen Daten des liechtensteinischen<br />

Ges<strong>und</strong>heitswesens seit 1996 so rasch wie möglich aufzuarbeiten<br />

<strong>und</strong> zu analysieren. Ende des Jahres <strong>2001</strong> standen<br />

die Krankenkassenstatistiken 1996-2000 erstmals zur Verfügung.<br />

Im Oktober <strong>2001</strong> wurde eine Interpellation zur Kostenentwicklung<br />

im Ges<strong>und</strong>heitswesen eingereicht <strong>und</strong> vom <strong>Landtag</strong><br />

der <strong>Regierung</strong> überwiesen. Die <strong>Regierung</strong> hat zu den<br />

Fragen der Interpellation anlässlich der <strong>Landtag</strong>ssitzung<br />

vom Dezember <strong>2001</strong> Stellung bezogen.<br />

Die Krankenkassenstatistik sowie die Kostenentwicklung im<br />

Ges<strong>und</strong>heitswesen wurden analysiert <strong>und</strong> erste Sofortmassnahmen<br />

wurden ergriffen. Diese werden im Detail im<br />

Bericht des Ressorts Ges<strong>und</strong>heit ausgeführt.<br />

Betriebliche Personalvorsorge<br />

Im Berichtsjahr wurde ein Bericht <strong>und</strong> Antrag zur Übernahme<br />

der EU-Richtlinie über die Wahrung ergänzender Rentenansprüche<br />

von Arbeitnehmern <strong>und</strong> Selbständigen, die<br />

innerhalb der Europäischen Gemeinschaft zu- <strong>und</strong> abwandern,<br />

zuhanden des <strong>Landtag</strong>es verabschiedet. Die Gesetzesvorlage<br />

sieht insbesondere vor, dass für Arbeitnehmer, die<br />

ins Ausland entsendet werden, weiterhin Beiträge für die<br />

freiwillige Vorsorge während der Dauer der Entsendung<br />

geleistet werden können <strong>und</strong> dass Arbeitnehmer, welche<br />

aus einer Vorsorgeeinrichtung austreten, über die Verwendung<br />

der Freizügigkeitsleistung <strong>und</strong> anspruchsberechtigte<br />

Personen über ihre Rentenansprüche informiert werden.<br />

Abänderung der AHV-Verordnung<br />

Die Verordnung zum Gesetz über die Alters- <strong>und</strong> Hinterlassenenversicherung<br />

(AHV) wurde im Hinblick auf nichterwerbstätige<br />

Personen, die unter den Geltungsbereich des<br />

Flüchtlingsgesetzes fallen, abgeändert. Zweck der Abänderung<br />

ist es, nach Inkrafttreten des Flüchtlingsgesetzes die<br />

Terminologie dem heutigen Flüchtlingsrecht anzupassen.<br />

Ausführungsbestimmungen zum IV-Gesetz<br />

Ende 2000 wurde das Gesetzespaket zur Revision des<br />

IV-Gesetzes vom <strong>Landtag</strong> verabschiedet. Kern des revidierten<br />

IV-Gesetzes bilden die Eingliederungsmassnahmen, insbesondere<br />

die Lohnzuschüsse für verbesserte berufliche<br />

Eingliederung von Behinderten. Im Berichtsjahr wurden die<br />

Ausführungsbestimmungen zum revidierten IV-Gesetz<br />

beschlossen.<br />

Abänderung der Verordnung zum<br />

Krankenversicherungsgesetz<br />

Im Berichtsjahr wurde die Verordnung zum Gesetz über die<br />

Krankenversicherung abgeändert. Die neue Verordnung<br />

passt das liechtensteinische Preissystem für Arzneimittel an<br />

das schweizerische System an, welches durch das B<strong>und</strong>esamt<br />

für Sozialversicherungen mit der Einführung einer<br />

neuen Spezialitätenliste verändert worden ist. Die Kosten<br />

der Arzneimittel sollten durch das neue Abgeltungssystem<br />

insgesamt nicht erhöht werden.<br />

AMTSSTELLEN<br />

Amt für Soziale Dienste<br />

Amtsleiter: Dr. Marcus Büchel<br />

Die Anzahl der Klienten ist im Berichtsjahr signifikant angestiegen<br />

<strong>und</strong> erreichte mit 1146 Haushalten den historischen<br />

Höchststand. In der Klientenstatistik ergaben sich markante<br />

Veränderungen. Alleinerziehende waren in einem erheblichen<br />

Ausmasse weniger auf wirtschaftliche Sozialhilfe<br />

angewiesen. Einige Arbeitsmarktindikatoren haben sich<br />

ungünstig entwickelt. Die Anzahl der Arbeitslosen <strong>und</strong> der<br />

«working poors» haben zugenommen. Zugenommen hat<br />

auch die Anzahl der Haushalte, die auf wirtschaftliche<br />

Sozialhilfe angewiesen sind. Die entsprechenden Ausgaben<br />

haben leicht zugenommen, hingegen ist die Anzahl der<br />

Langzeitbezüger bedeutsam zurückgegangen. Vor allem im<br />

Kinder- <strong>und</strong> Jugendbereich ist eine Häufung von schwierigen<br />

Fällen festzustellen gewesen. Die Institutionen haben<br />

insgesamt mehr finanzielle Förderungen als im Vorjahr<br />

erhalten. Auf verschiedensten Ebenen waren im Sozial- <strong>und</strong><br />

Jugendbereich internationale Agenden wahrzunehmen. Zur<br />

Umsetzung der Kinderrechtskonvention wurde Liechtenstein<br />

einem Hearing der UNO unterzogen. Die Konferenzen<br />

<strong>und</strong> Veranstaltungen des Europarates machten einen<br />

erheblichen Anteil der Auslandspräsenz des Amtes aus.<br />

Dominierend waren Fragen zu den Kinderrechten, zum Kinderschutz<br />

<strong>und</strong> zu Kind <strong>und</strong> Familie. In einem trilateralen<br />

Treffen zwischen der Schweiz, Thomas Zeltner, Leiter des<br />

Schweizer B<strong>und</strong>esamtes, <strong>und</strong> Österreich, Reinhart Waneck,<br />

Staatssekretär für Ges<strong>und</strong>heit, sowie Liechtenstein, Hansjörg<br />

Frick, Ressortinhaber Soziales, wurde die schweizerische<br />

Cannabispolitik dargelegt. Im Inland wurde vor allem<br />

die Diskussion um die Umsetzung der Entkriminalisierung<br />

weitergeführt. Auch in diesem Zusammenhang ist die<br />

Intensivierung der Aktivitäten im Jugendschutz zu sehen.<br />

Die verschiedenen Arbeitsgruppen im psychosozialen<br />

Bereich haben ihre koordinativen <strong>und</strong> Planungsaufgaben<br />

wahrgenommen. Mit verschiedenen Institutionen konnten<br />

neue Leistungsverträge abgeschlossen werden. Die vom<br />

Gesetzgeber vorgesehene private Trägerschaft für die<br />

Bewährungshilfe wurde ausgeschrieben. Erste praktische<br />

Erfahrungen über die Wirksamkeit mit dem neuen Wegweiserecht<br />

konnten gesammelt werden. Das neue Mietbeihilfengesetz<br />

hat vor allem bei den Alleinerziehenden zu einer<br />

10<br />

203


204<br />

Soziales<br />

wirtschaftlichen Besserstellung geführt <strong>und</strong> sich bremsend<br />

auf das Ausgabenwachstum bei der wirtschaftlichen Sozialhilfe<br />

ausgewirkt. Die neuen Möglichkeiten bei der Arbeitsintegration<br />

haben sich als effizient erwiesen. Das Vorm<strong>und</strong>schaftswesen<br />

wurde weiter ausgebaut, eine ehrenamtliche<br />

Organisation ist im Aufbau begriffen. Im Kinder <strong>und</strong><br />

Jugendbereich hat man sich schwerpunktmässig mit den<br />

Themen sexueller Missbrauch, Gewalt <strong>und</strong> Rechtsextremismus<br />

sowie mit der Revision des Jugendgesetzes beschäftigt.<br />

Es wurden u.a. Präventionsprogramme durchgeführt. Integration<br />

entwickelt sich zu einem Schlüsselthema, das uns in<br />

den nächsten Jahren begleiten wird.<br />

Organisation <strong>und</strong> Personelles<br />

Geprägt war das Jahr von einer zunehmenden Belastung<br />

der Mitarbeiter <strong>und</strong> Mitarbeiterinnen in der Fallarbeit. Diese<br />

erklärt sich nicht nur durch die zunehmende Anzahl der Klienten<br />

sondern auch aus der zunehmenden Schwierigkeit<br />

der Fälle. Besonders hat dieses Phänomen den Kinder- <strong>und</strong><br />

Jugenddienst betroffen. Vom sexuellen Missbrauch über die<br />

familiäre Gewalt bis zu schweren psychischen Auffälligkeiten<br />

waren Probleme zu bewältigen. Immer wieder waren<br />

Kriseninterventionen <strong>und</strong> notfallmässige Einsätze vonnöten.<br />

Das Amt für Soziale Dienste erfüllt seine Aufgaben auf drei<br />

Ebenen. Auf der ersten Ebene stehen Beratung, Betreuung<br />

<strong>und</strong> Unterstützung der Klientinnen <strong>und</strong> Klienten. Die zweite<br />

Ebene bildet die behördliche. Die Aufgaben reichen von<br />

der wirtschaftlichen Sozialhilfe bis zum Jugendschutz. Auf<br />

der dritten Ebene hat das Amt ministerielle Aufgaben inne.<br />

Dazu gehören die Koordinierung, Förderungen sowie Aufsicht<br />

der Sozial- <strong>und</strong> Jugendhilfeträger, Planungsaufgaben<br />

für das gesamte Sozialwesen u.v.m.. Auch letzterer Aufgabenbereich<br />

hat deutlich zugenommen. Ganz im Sinne des<br />

Qualitätsmanagement sollen Aufgaben <strong>und</strong> Ressourcen<br />

einer systematischen Analyse unterzogen werden. Ziel ist<br />

es, zu einer mittelfristigen Planung zu kommen, sodass Aufgaben<br />

<strong>und</strong> Ressourcen besser als bisher in Übereinstimmung<br />

gebracht werden.<br />

Das Amt für Soziale Dienste ist eines der vier Pilotämter<br />

beim Projekt «Total Quality Management» (TQM) der Landesverwaltung<br />

<strong>und</strong> hat sich insbesondere mit der Umsetzung<br />

der im Projekt ausgearbeiteten Massnahmen beschäftigt.<br />

Das betraf u.a. die Definition der K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Partner,<br />

die Festlegung der Prioritäten <strong>und</strong> Ziele mit diesen Gruppen,<br />

die Überprüfung der Wirksamkeit von Sozialarbeit<br />

durch Verwendung von sog. Hilfsplänen, interne Weiterbildungen,<br />

die Überprüfung der Umsetzung wichtiger<br />

Gr<strong>und</strong>sätze des betrieblichen Leitbildes in der Praxis. Durch<br />

die Umsetzung dieser Massnahmen konnten gezielt Verbesserungen<br />

in der Organisation <strong>und</strong> im Ablauf erreicht werden.<br />

Das TQM-Projekt ist ein ständiger Prozess <strong>und</strong> die laufende<br />

Umsetzung weiterer Massnahmen wird für das Amt<br />

auch im nächsten Jahr wiederum eine Herausforderung<br />

darstellen.<br />

Im Berichtsjahr wurde die neu geschaffene Jugendschutzstelle<br />

mit einer Juristin besetzt. Konnte der Jugendschutz<br />

seit Jahren nur marginal betreut werden, verfügt nun unser<br />

Land erstmals über eine Stelle, die sich ausschliesslich den<br />

Aufgaben des Jugendschutzes annehmen kann. Mit der<br />

vorhandenen Fachperson können die in den letzten Jahren<br />

entwickelten Konzepte umgesetzt <strong>und</strong> ein vorbildlicher, gut<br />

funktionierender Jugendschutz kann etabliert werden. Vor<br />

allem im präventiven Bereich können Programme <strong>und</strong><br />

Schwerpunkte mit den verschiedenen Zielgruppen umgesetzt<br />

werden.<br />

Neben den internen Weiterbildungen, die von allen Mitarbeitern<br />

besucht werden, wurde vom Amt eine einwöchige<br />

Weiterbildung für Fachleute, die mit sexuell missbrauchten<br />

Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen arbeiten, organisiert.<br />

Klientenstruktur <strong>und</strong> Umfang der<br />

psychosozialen Hilfen<br />

Klientenstatistik<br />

Die Klientenstatistik gibt Auskunft über Anzahl sowie einzelne<br />

Merkmale der Klienten wie Alter, Geschlecht, Zivilstand<br />

<strong>und</strong> Nationalität.<br />

Klientenstatistik gesamthaft<br />

(Kinder- <strong>und</strong> Jugend- Proz.<br />

sowie Erwachsenenbereich) 2000 <strong>2001</strong> Veränderung<br />

Gesamtzahl der Klienten 1036 1146 +11%<br />

Geschlecht<br />

Männlich 50% 51% + 1%<br />

Weiblich 50% 49% - 1%<br />

Zivilstand<br />

Ledig 49% 49% ± 0%<br />

Verheiratet 27% 29% + 2%<br />

Geschieden/getrennt 21% 20% - 1%<br />

Verwitwet 2% 2% ± 0%<br />

Unbekannt 1% 0% - 1%<br />

Die auffälligste Veränderung ist die Zunahme der Klienten<br />

um 11 %. Die Zahl nahm bei den Erwachsenen, aber<br />

besonders stark bei den Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen zu.<br />

Zwischen den Jahren lassen sich Schwankungen feststellen,<br />

die als Zufall zu interpretieren sind. In den letzten<br />

sechs Jahren war eine lineare Zunahme um 3.7 % pro Jahr<br />

zu verzeichnen. Das Amt hat mit 1146 Klienten den historischen<br />

Höchststand erreicht.<br />

Bei dieser Zahl muss man sich verdeutlichen, dass dahinter<br />

nicht nur Einzelpersonen sondern häufig auch Angehörige<br />

<strong>und</strong> Bezugspersonen stehen. Bei der wirtschaftlichen<br />

Sozialhilfe beispielsweise werden nicht 474 Einzelpersonen,<br />

sondern 474 Haushalte unterstützt. Oder bei einer<br />

Beratung sind nicht nur der Klient selber, sondern auch<br />

seine Ehefrau, der Arbeitgeber oder der Lehrer involviert.<br />

Direkt oder indirekt nehmen mehr Menschen die Dienstleistungen<br />

des Amtes für Soziale Dienste in Anspruch als<br />

es der reinen statistischen Zahl entspricht.


In der Alterstruktur ist es zu Verschiebungen gekommen.<br />

Einer Zunahme bei Kindern <strong>und</strong> Adoleszenten sowie bei Klienten<br />

im mittleren Alter (41-50 Jahre) steht eine Abnahme<br />

bei der jüngeren Alterskohorte (21-40 Jahre) sowie den<br />

Älteren (51-60 Jahre) gegenüber.<br />

Veränderungen zum Vorjahr (nur Personen ab 18 J.): Ledige<br />

-5%; Verheiratete +11%, Getrennte/Geschiedene -6%, Verwitwete<br />

0%. Auffällig ist die starke Zunahme der verheirateten<br />

Klienten.<br />

Problemstruktur der Nennungen Nennungen<br />

Klienten (ICD-10) 2000 <strong>2001</strong><br />

Wirtschaftliche Probleme<br />

Erwachsene 643 680<br />

Psychische Störungen 280 275<br />

Faktoren, die zur Beanspruchung einer<br />

behördlichen Dienstleistung führen 261 262<br />

Erziehungsprobleme 132 144<br />

Finanzielle Probleme<br />

Jugendhilfe (JH) 125 141<br />

Probleme innerhalb<br />

Familie/Verwandtschaft 117 134<br />

Soziale Umgebung 51 74<br />

Faktoren, die den Ges<strong>und</strong>heitszustand<br />

beeinflussen <strong>und</strong> zur Inanspruchnahme<br />

von Dienstleistungen führen 39 44<br />

Psychosoziale Umstände 26 15<br />

Untersuchungen 8 15<br />

Sonstige Beratung 9 7<br />

∑ =1691 ∑ =1791<br />

Tab.: Problemstruktur der Klienten (Mehrfachnennungen möglich;<br />

die Probleme werden nach der internationalen Systematik der<br />

WHO für psychische Störungen, dem ICD-10, klassifiziert).<br />

Soziales<br />

Wie häufig die einzelnen Probleme festgestellt wurden,<br />

schlüsselt die nachstehende Aufstellung auf: (In Klammer<br />

die Anzahl des Vorjahres)<br />

WIRTSCHAFTLICHE PROBLEME ERWACHSENE: Arbeitslosigkeit<br />

121 (99); Anspruchsberechtigung auf AL-Gelder ausgeschöpft<br />

22 (28); Einstellung ALV-Gelder 31 (12); Erwerbsunfähigkeit<br />

(Krankheit / Unfall) 55 (48); ausstehende Sozialversicherungsleistungen<br />

41 (42); Ungenügendes Einkommen<br />

(trotz mind. 90% Erwerbstätigkeit) 59 (47); Ausbildung<br />

7 (8); Nicht erhaltene Unterhaltsbeiträge 16 (7); Verwahrlosung<br />

/ Sozialisationsdefizit 3 (2); unterstützungsbedürftige<br />

Personen im Ausland 4 (3); ungenügende Rente 20<br />

(18); fehlende Bezugsmöglichkeit von Ergänzungsleistungen<br />

6 (9); Überschuldung 58 (37); KK-Prämienausstände 29<br />

(55); ungedeckte stationäre Aufenthaltskosten: Therapeutische<br />

Wohngemeinschaft o.ä. Einrichtungen 17 (17); Wohnungsprobleme<br />

13 (6); Alleinerziehender Elternteil 129<br />

(170); Sonstige Gründe 52 (36).<br />

PSYCHISCHE STÖRUNGEN: Psychische Probleme/Persönliche<br />

Krise 64 (62); organische psychische Störungen 1 (5); schizophrene,<br />

schizotypische <strong>und</strong> wahnhafte Störungen 38 (34);<br />

affektive (manische <strong>und</strong> depressive) Störungen 27 (27); neurotische,<br />

Belastungs- <strong>und</strong> somatoforme (psychosomatische)<br />

Störungen 23 (28); Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen<br />

Störungen <strong>und</strong> Faktoren 3 (6); Persönlichkeits- <strong>und</strong> Verhaltensstörungen<br />

23 (20); Intelligenzminderung 7 (8); Entwicklungsstörungen<br />

2 (3); Verhaltens- <strong>und</strong> emotionale Störungen<br />

mit Beginn in Kindheit <strong>und</strong> Jugend 8 (10); Störungen durch<br />

Alkohol 56 (55); Störungen durch psychotrope Substanzen<br />

(Drogen aller Art inkl. Medikamenten) 23 (22).<br />

FAKTOREN, DIE ZUR BEANSPRUCHUNG EINER BEHÖRDLI-<br />

CHEN DIENSTLEISTUNG FÜHREN: Allgemeine Beratungsprobleme:<br />

Versicherungsfragen (Mietrecht, Rekurse, Verfahren<br />

...) 2 (2); Jugendgesetz, Scheidung, «Mutterschutz» 8<br />

(8); Betreuungsplatz für Kind 11 (14); Besuchsrecht 17 (18);<br />

Obsorge 7 (5); Fragen zur Adoption 10 (6); Adoptionswunsch<br />

6 (8).<br />

Gerichtlich <strong>und</strong> behördlich beauftragte Gutachten <strong>und</strong> Stellungnahmen:<br />

Besuchsrechtregelung 6 (5); Obsorgeverfahren<br />

6 (6); Führerschein 0 (0); Vorm<strong>und</strong>schaft/Beistandschaft<br />

12 (11); allgemeine psychiatrische Gutachten 1 (0); weitere<br />

Gutachten/Stellungnahmen 3 (6); Jugendschutzübertretungen<br />

31.<br />

Weitere behördliche Dienstleistungen: Vorm<strong>und</strong>schaft 15<br />

(18); Beistandschaft 7 (7); Bewährungshilfe 0 (3); Beistand<br />

in Unterhaltsfragen 8 (8); Obsorge 1 (4); Anordnungen des<br />

Jugendrates 0 (0);Amtshilfe 18 (20); Anzeigen/Meldungen<br />

durch Drittpersonen 10 (6); Vaterschaftsfeststellung 57<br />

(67); Unterhaltsvertrag 26 (39).<br />

205


206<br />

Soziales<br />

ERZIEHUNGSPROBLEME: Verlust eines nahen Angehörigen<br />

in Kindheit 0 (1); Herauslösen aus Elternhaus in Kindheit 0<br />

(1); Negativ veränderte Struktur der Familienbeziehungen in<br />

der Kindheit 3 (4); Probleme bei sexuellem Missbrauch in<br />

der Kindheit durch eine Person in der engeren Familie 4 (0);<br />

Probleme bei sexuellem Missbrauch in der Kindheit durch<br />

eine Person ausserhalb der engeren Familie 3 (2); Probleme<br />

bei körperlicher Misshandlung eines Kindes 5 (3);<br />

Ungenügende elterliche Überwachung <strong>und</strong> Kontrolle 5 (5);<br />

Elterliche Überfürsorglichkeit 0 (1); Heimerziehung 2 (2);<br />

Feindseligkeit gegenüber dem Kind <strong>und</strong> ständige Schuldzuweisung<br />

an das Kind 3 (2); Emotionale Vernachlässigung<br />

eines Kindes 2 (0); Sonstige Probleme im Zusammenhang<br />

mit Vernachlässigung der Erziehung 11 (9); Unangebrachter<br />

elterlicher Druck <strong>und</strong> sonstige abnorme Erziehungsmerkmale<br />

12 (5). Sonstige Probleme bei der Erziehung: Fehlende/mangelhafte<br />

Generationengrenzen 2 (3); Verstrickung/<br />

Loslösung 0 (1); Starre/Fehlende Familiengrenzen 1 (1);<br />

Stieffamilienproblematik 5 (4); Pflegefamilienproblematik 5<br />

(5); Krise im Familienzyklus 10 (7); Geschwisterproblematik<br />

5 (1); Alleinerziehung 15 (19); Ablöseproblem 23 (34); Trennungs-/Scheidungsproblematik<br />

28 (22).<br />

PROBLEME INNERHALB FAMILIE/VERWANDTSCHAFT: Probleme<br />

in der Beziehung zum (Ehe-) Partner 57 (45); Probleme<br />

in der Beziehung zu den Eltern oder zu angeheirateten<br />

Verwandten 12 (11); ungenügende familiäre Unterstützung<br />

1 (1); Abwesenheit eines Familienangehörigen 4 (3); Verschwinden<br />

oder Tod eines Familienangehörigen 9 (4); Familienzerrüttung<br />

durch Trennung oder Scheidung 11 (11);<br />

sonstige belastende Lebensumstände, die Familie <strong>und</strong><br />

Haushalt negativ beeinflussen 26 (31); sonstige Probleme in<br />

der primären Bezugsgruppe 14 (11).<br />

FINANZIELLE PROBLEME JUGENDHILFE JH (im Vorjahr in<br />

«Wirtschaftliche Probleme Erwachsene» enthalten); Ungenügendes<br />

Einkommen (trotz mind. 90% Erwerbstätigkeit) 1<br />

(2); Nicht erhaltene Unterhaltsbeiträge 18 (14); Überschuldung<br />

2 (3); Pflegekosten 100 (100); Alleinerziehender<br />

Elternteil 2 (2); Sonstige Gründe 3 (3); Ungedeckte stationäre<br />

Aufenthaltskosten: Therapeutische Wohngemeinschaft<br />

o.ä. Einrichtungen 14.<br />

SOZIALE UMGEBUNG: Anpassungsprobleme bei Veränderung<br />

der Lebensumstände 39 (25); atypische familiäre<br />

Situation 13 (12); Alleinleben 3 (2); Schwierigkeiten bei der<br />

kulturellen Eingewöhnung 7 (8); soziale Zurückweisung <strong>und</strong><br />

Ablehnung 4 (0); sonstige Gründe 8 (4).<br />

PSYCHOSOZIALE UMSTÄNDE (inkl. zivil-u. strafrechtliche<br />

Umstände, Kriegsfolgen): Probleme bei unerwünschter<br />

Schwangerschaft 1 (1); Haftstrafe oder Inhaftierung 8 (9);<br />

Entlassung aus dem Gefängnis 1 (1); sonstige (gesetzliche)<br />

Massnahmen 2 (4); Betroffensein von Katastrophen, Krieg<br />

oder sonstigen Feindseligkeiten 2 (11); Psychische Gewalt 1.<br />

FAKTOREN, DIE DEN GESUNDHEITSZUSTAND BEEINFLUS-<br />

SEN UND ZUR INANSPRUCHNAHME VON GESUNDHEITS-<br />

DIENSTEN FÜHREN: Rehabilitation nach Alkoholabhängigkeit<br />

3 (3); Rehabilitation nach Abhängigkeit von psychotropen<br />

Substanzen (illegale Drogen, Medikamente ...) 10 (13);<br />

Probleme in Verbindung mit Ausbildung <strong>und</strong> Bildung 9 (8);<br />

Probleme in Verbindung mit Berufstätigkeit <strong>und</strong> Arbeitslosigkeit<br />

19 (11); Probleme in Verbindung mit Wohnbedingungen<br />

<strong>und</strong> ökonomischen Verhältnissen 3 (4).<br />

UNTERSUCHUNG: Untersuchung aus administrativen Gründen:<br />

zwecks Erlangung des Führerscheins 1 (1); Untersuchung<br />

zur Ausstellung einer medizinischen Bescheinigung 0<br />

(3); Beobachtung bei Verdacht auf psychische Krankheit,<br />

Verhaltensstörung oder bestimmte Entwicklungsstörungen<br />

3 (0); behördlich angeordnete allgemeine psychiatrische<br />

Untersuchung 11 (4).<br />

PERSONEN, DIE GESUNDHEITSDIENSTE ZUM ZWECKE SON-<br />

STIGER BERATUNG UND MEDIZINISCHER KONSULTATION IN<br />

ANSPRUCH NEHMEN, NICHT ANDERNORTS KLASSIFIZIER-<br />

BAR: Beratung <strong>und</strong> Überwachung bei Alkoholmissbrauch 1<br />

(0); Beratung <strong>und</strong> Überwachung bei Missbrauch psychotroper<br />

Substanzen 6 (9).<br />

Bei den Ursachen für wirtschaftliche Probleme sticht die<br />

Zunahme der Einstellungen der Arbeitslosengelder ins Auge<br />

(von 12 auf 31). Weitere Arbeitsmarktindikatoren haben sich<br />

ungünstig entwickelt. Die Arbeitslosigkeit <strong>und</strong> die «working<br />

poors» haben zugenommen. Zugenommen hat auch die<br />

Überschuldung der Haushalte. Es werden vermehrt Unterhaltsbeiträge<br />

nicht bezahlt, was auf eine verschlechterte<br />

Zahlungsfähigkeit oder Zahlungsmoral der Unterhaltspflichtigen<br />

hinweist. Auch der Druck auf dem Wohnungsmarkt<br />

für die Klienten ist gestiegen (Anstieg der Wohnungsprobleme<br />

von 6 auf 13 Fälle). Positiv ist zu vermerken, dass die Prämienausstände<br />

bei den Krankenkassen abgenommen haben<br />

(von 55 auf 29), wofür eine plausible Erklärung fehlt. Die<br />

markanteste, erfreuliche Veränderung betrifft die Alleinerziehenden.<br />

Diese waren in einem erheblichen Ausmass,<br />

nämlich um 25%, weniger auf wirtschaftliche Sozialhilfe<br />

angewiesen (Abnahme von 172 auf 129 Fälle). Offensichtlich<br />

profitieren die Alleinerziehendenden von den Mietbeihilfen<br />

<strong>und</strong> den Alleinerziehendenzulagen stark.<br />

Bei den Erziehungsproblemen fällt die Zunahme des Syndromkomplexes<br />

«körperlicher Missbrauch», «körperliche<br />

Misshandlung» auf, auch wenn die absoluten Zahlen nicht<br />

sehr hoch sind. Die Ursache dafür liegt sehr wahrscheinlich<br />

nicht darin begründet, dass mehr vorgefallen wäre im Sinne<br />

einer erhöhten Prävalenz. Vielmehr dürften erhöhte Aufmerksamkeit<br />

<strong>und</strong> intensivierte Aufdeckungsarbeit für die<br />

Fallzunahme verantwortlich sein. Dieser Effekt ist auch in<br />

anderen Ländern beobachtet worden. In diesem Zusammenhang<br />

sei auf die Einrichtung der Arbeitsgruppe gegen<br />

sexuellen Missbrauch von Kindern hingewiesen.<br />

Deutlich häufiger wurden unangebrachter elterlicher Druck<br />

auf die Kinder oder sonstige abnorme Erziehungsmerkmale,<br />

unter denen Kinder zu leiden hatten, festgestellt. Ebenso<br />

wurden Probleme bei Kindern infolge einer Trennungs- <strong>und</strong><br />

Scheidungsproblematik diagnostiziert. Erfreulicherweise<br />

hatten die jugendlichen Klienten weniger häufig Probleme<br />

bei der Ablösung von ihren Familien.<br />

Bei den Erwachsenen waren vermehrt Störungen in der Beziehung<br />

zum (Ehe-) Partner zu verzeichnen. Häufiger hatten Klienten<br />

Schwierigkeiten sich veränderten Lebensumständen<br />

anzupassen. Es mag verw<strong>und</strong>ern, dass Probleme infolge von<br />

Kriegsereignissen bei uns im Land in einer Statistik auftauchen.<br />

Mit dieser Problemstellung sind wir durch traumatisierte<br />

Flüchtlinge konfrontiert. Die durch Kriegstraumata verursachten<br />

psychischen Störungen wurden nur noch in zwei Fällen<br />

diagnostiziert. Das ist leider kein Indikator dafür, dass die<br />

Kriegshandlungen in der Welt abgenommen hätten. Vielmehr<br />

konnten Therapien bei Klienten, die vor Jahren aus Bosnien -<br />

Herzegowina geflüchtet sind, mittlerweile abgeschlossen werden.<br />

Ein weiterer Gr<strong>und</strong> liegt in der Tatsache, dass keine traumatisierten<br />

Patienten, die in jüngster Zeit flüchten mussten,<br />

zur Behandlung neu zugewiesen worden sind.<br />

Bei den psychischen Störungen <strong>und</strong> den anderen Problemkategorien<br />

gab es kaum auffällige Veränderungen.


Hilfen nach Unterstützungsart<br />

Den Problemen der Klienten stehen die Hilfen, die nach Art<br />

der Unterstützung aufgelistet sind, gegenüber. Die Hilfen<br />

werden nach der individuellen Problemlage erbracht. Es<br />

können pro Klient mehrere Arten von Hilfen geleistet werden.<br />

Nachstehende Tabelle gibt einen Überblick, welche<br />

Unterstützungsart wie oft zur Anwendung gekommen ist.<br />

Hilfen nach 2000 <strong>2001</strong><br />

Unterstützungsart Anzahl der Anzahl der<br />

Klienten mit Klienten mit<br />

Psychosozialen Beratung <strong>und</strong><br />

anderen Beratungsformen 542 644<br />

Wirtschaftlicher Sozialhilfe 443 474<br />

Behördlichen Aufgaben<br />

(Gutachten, Amtshilfe, Einleitung<br />

gerichtlicher Massnahmen,<br />

Vaterschaftsanerkennungen, u.a.) 184 189<br />

Behandlungen (Psychotherapie,<br />

psychiatrische Behandlung,<br />

psychologische Beratung) 140 146<br />

Betreuungen (Vorm<strong>und</strong>schaften,<br />

Casemanagement,<br />

Massnahmenbegleitung) 140 124<br />

Jugendhilfe-Kosten 113 108<br />

Delegierter Betreuung<br />

(Soz.päd. Familienbegleitung,<br />

Pflegefamilien, Therapieeinrichtungen,<br />

stationäre Einrichtungen) 121 104<br />

Sachhilfen (Spenden,<br />

Schuldensanierung,<br />

Wohnungssuche, Vermittlung<br />

von Sozialversicherungsleistungen) 62 62<br />

BERATUNG: Einmalige/sporadische Beratungen 339 (311);<br />

Regelmässige Beratungen 224 (162); Vermittlung oder<br />

Abgabe von Informationen an Dritte 21 (26); Überweisung<br />

<strong>und</strong> Vermittlung von anderen Hilfen (z.B. Rechtsberatung,<br />

Outsourcing) 60 (43)<br />

WIRTSCHAFTLICHE HILFE (Art. 8 SHG): Einmalige finanzielle<br />

Unterstützung 39 (27); kurzfristige oder sporadische finanzielle<br />

Unterstützung (< als 6 Monate) 172 (98); regelmässige<br />

finanzielle Unterstützung (>als 6 Monate) 240 (272);<br />

Krankenkassenprämie nach Betreibung 23 (46)<br />

BEHÖRDLICHE AUFGABEN: Einleitung von behördlichen<br />

oder gerichtlichen Massnahmen 6 (10); Gutachterliche<br />

Tätigkeit 7 (5); Abklärung / Stellungnahme 78 (49); andere<br />

behördliche Aufgaben (z.B. Vaterschaftsanerkennung, Alimentendurchlauf)<br />

77 (94); Amtshilfe für andere Behörden<br />

21 (26)<br />

BETREUUNG: Führen von Vorm<strong>und</strong>schaften/Beistandschaften<br />

42 (47); Rentenverwaltung 29 (35); Überwachung von<br />

Regimes (z.B. Antabuseinnahmen, Bewährungshilfe etc) 6<br />

(8); Casemanagement 47 (50)<br />

BEHANDLUNG: Psychotherapie, psychiatrische Behandlung<br />

<strong>und</strong> psychologische Beratung 146 (140)<br />

DELEGIERTE BETREUUNG: Sozialpädagogische Familienbegleitung<br />

16 (13); andere Einrichtungen 9 (10); JWG 10 (17);<br />

weitere Einrichtungen für Kinder <strong>und</strong> Jugendliche 4 (2);<br />

Pflegefamilien 8 (6); Mobiles Sozialpsychiatrisches Team 27<br />

(33); Therapeutische Wohngemeinschaft 20 (27); Therapieeinrichtungen<br />

für Suchtbehandlung 4 (4); Psychiatrische Kliniken<br />

6 (9); Einrichtungen der LAK (LBZ, BWH, Resch, Balzers)<br />

0 (0).<br />

JUGENDHILFEKOSTEN (Art. 30 JG): Kindertagesstätte 41<br />

(36); Tagesmutter 41 (37); Pflegefamilien 12 (19); Jugendwohngemeinschaft<br />

4 (9); andere Platzierungen 3 (4); Versicherungsprämien<br />

5 (5); weitere finanzielle Hilfen für Kinder<br />

in besonderen Lebenslagen 2 (3)<br />

SACHHILFEN: Darlehen <strong>und</strong> Spenden 21 (27); Hilfestellung<br />

beim Regulieren von Schulden (Schuldensanierung) 30 (21);<br />

Wohnungssuche/ -vermittlung 3 (7); Vermittlung anderer<br />

wirtsch. Hilfsquellen (Sozialversicherungsleistungen) 8 (7)<br />

Auffällig ist der starke Anstieg der Anzahl der Klienten, bei<br />

denen psychosoziale Beratungen durchzuführen waren.<br />

Dieser Anstieg um beinahe 20% resultiert in erster Linie aus<br />

dem beträchtlichen Anstieg von Klienten im Kinder- <strong>und</strong><br />

Jugenddienst. Die Anzahl der Haushalte, die Wirtschaftliche<br />

Sozialhilfe benötigten, stieg um 31 Fälle, bezw. 7% an.<br />

Erwachsenenbereich<br />

Soziales<br />

Internationale Aktivitäten<br />

Unter den internationalen sozialen Aktionen war das<br />

«Internationale Jahr der Freiwilligen», das von der UNO<br />

proklamiert worden war, die prominenteste. Ehrenamtliche<br />

oder Freiwilligenarbeit spielt in Liechtenstein in beinahe<br />

allen gesellschaftlichen Bereichen eine grosse Rolle, selbstverständlich<br />

auch im Sozialwesen. Neben der Mitwirkung in<br />

einer von der <strong>Regierung</strong> eingesetzten Arbeitsgruppe<br />

bestand der praktische Beitrag des Amtes zu diesem Aktionsjahr<br />

im Aufbau einer Organisation ehrenamtlicher Helfer<br />

im Bereich des Vorm<strong>und</strong>schaftswesens.<br />

Im EWR-Bereich ist das Programm gegen Sozialen Ausschluss<br />

zu erwähnen, das in den EU-Ländern eingeführt<br />

wurde. Dieses soll auch für die EWR-EFTA Länder zugänglich<br />

gemacht werden. Ob die EWR-EFTA Länder im Anti-Diskriminierungsprogramm<br />

mitmachen werden, ist noch völlig<br />

offen. 2003 wird gemäss Beschluss des Rates das Jahr der<br />

Behinderten sein. Nachdem es auch für die assoziierten<br />

Länder offen steht, ist davon auszugehen, dass Liechtenstein<br />

daran teilnehmen wird.<br />

Der Lenkungsausschuss für Soziale Kohäsion (CDCS) im Europarat<br />

installierte im April das Forum für Kinder <strong>und</strong> Familien.<br />

Das Forum hat die Aufgabe, die Beschlüsse der Familienministerkonferenz<br />

<strong>und</strong> des Lenkungsausschusses für soziale Kohäsion,<br />

soweit sie Fragen des Kinderschutzes betreffen, umzusetzen.<br />

Im vorläufigen Arbeitsprogramm wurden die Themen<br />

«Demokratie <strong>und</strong> Partizipation», «Heimkinder», «Sozialarbeit<br />

mit Schulkindern» sowie «Massnahmen gegen Kindsmiss-<br />

207


208<br />

Soziales<br />

handlungen» festgelegt. In Zusammenarbeit mit dem CDCS<br />

organisierte das deutsche «B<strong>und</strong>esministerium für Familie,<br />

Senioren, Frauen <strong>und</strong> Jugend» eine europäische Konferenz<br />

über «die Rolle der sozialen Dienste für eine nachhhaltige<br />

Sozialentwicklung». An dieser Konferenz, die vom 25. -26.<br />

Oktober in Berlin stattfand, war Liechtenstein durch Mitarbeiter<br />

des Amtes vertreten. «Nachhaltigkeit» ist auch im Sozialbereich<br />

ein zunehmend diskutiertes Thema. Von politischer Seite<br />

wurde anerkannt, dass die Sozialen Dienste einen wichtigen<br />

Beitrag zur sozialen Integration aller Bevölkerungsteile leisten.<br />

Zu den Themen Drogenpolitik <strong>und</strong> Suchtfragen gab es eine<br />

Reihe von internationalen Aktivitäten. Die Schweiz lud<br />

hochrangige Vertreter zu einem trilateralen Treffen mit<br />

Österreich <strong>und</strong> Liechtenstein nach Feldkirch ein, um ihre<br />

aktuelle Cannabispolitik zu erörtern. Die liechtensteinische<br />

Delegation wurde von <strong>Regierung</strong>srat Hansjörg Frick angeführt.<br />

Das Forum Drogenkoordination, eine Vereinigung der<br />

Suchtbeauftragten der EUREGIO Bodensee, beschäftigte<br />

sich in ihrer dritten Sitzung in Konstanz mit der Bildung<br />

eines Netzwerkes. In Schaan wurde am 24. November im<br />

Rahmen einer Pressekonferenz des INTERREG II Projektes<br />

«grenzüberschreitende Sucht- <strong>und</strong> Drogenprävention» die<br />

neuen interaktiven Präventionsmedien «Alkohol & Co»<br />

sowie «JUPI - Jugendprävention International» vorgestellt<br />

(s. näheres unter Kommission für Suchtfragen).<br />

Das Amt wirkt im Vorstand der Schweizerischen Konferenz<br />

für öffentliche Sozialhilfe (SKOS) mit. In der SKOS sind die<br />

kantonalen Sozialdirektorien, die Sozialhilfeämter aller Kantone<br />

sowie Nichtregierungsorganisationen vertreten. Zu<br />

erwähnen sind ein Beschluss betreffend Anpassung des<br />

Gr<strong>und</strong>bedarfs für den Lebensunterhalt an die Teuerung<br />

sowie die Diskussion zu den Themen «Komplementärer<br />

Arbeitsmarkt» <strong>und</strong> «Zugangsbarrieren zur Sozialhilfe».<br />

Für den «US Government Human Rights Report on Liechtenstein»<br />

waren Fragen zu beantworten. Erschienen ist der<br />

erste Länderbericht Liechtensteins zur Beseitigung jeder<br />

Form von Rassendiskriminierung, der von der UNO erstellt<br />

worden ist <strong>und</strong> in dessen Beantwortung auch das Amt eingeb<strong>und</strong>en<br />

war.<br />

Veranstaltungen <strong>und</strong> Öffentlichkeitsarbeit<br />

Erstmals aufgelegt wurde eine Broschüre mit einer Auflistung<br />

sämtlicher Dienstleistungen, die die Klienten in<br />

Anspruch nehmen können. Neu erstellt wurde ein Ratgeber<br />

bzw. eine Informationsbroschüre über die Wirtschaftliche<br />

Sozialhilfe. Als Drittes wurde die vergriffene Amtsbroschüre,<br />

die die Aufgaben <strong>und</strong> die Organisation beschreibt, neu<br />

herausgegeben. In Zukunft werden Amtspublikationen<br />

auch in anderen Sprachen erscheinen. Dadurch soll der<br />

Zugang zu Informationen <strong>und</strong> Dienstleistungen für fremdsprachige<br />

Klienten verbessert werden.<br />

Im Berichtsjahr erstellte das Amt gemeinsam mit dem<br />

Gleichstellungsbüro eine Broschüre zur «Familienförderung<br />

in Liechtenstein», welche von der <strong>Regierung</strong> herausgegeben<br />

wurde. Der kleine Ratgeber informiert über die staatlichen<br />

<strong>und</strong> privaten Angebote zur Familienförderung in Liechtenstein,<br />

von Familienzulagen, über Leistungen r<strong>und</strong> um die<br />

Mutterschaft, Vereinbarkeit von Familie <strong>und</strong> Erwerb, zum<br />

Themenbereich Kinder <strong>und</strong> Jugendliche, über Freizeitangebote,<br />

die Integration ausländischer Familien, Mietbeihilfen<br />

<strong>und</strong> Steuervorteile für Familien, das Versicherungssystem bei<br />

Krankheit bis hin zu Hilfen in Notsituationen. Die informative<br />

Broschüre wurde an alle Haushalte im Land gesandt.<br />

Im Auftrag der <strong>Regierung</strong> organisierte das Amt im Januar<br />

einen «Liechtensteinischen Familientag». Ziel dieses Tages<br />

war es, die Bevölkerung auf die neu erstellte Broschüre<br />

«Familienförderung in Liechtenstein» aufmerksam zu<br />

machen <strong>und</strong> für diesen Tag die Familie in den Mittelpunkt<br />

zu stellen.<br />

Im Rahmen seiner Vortragstätigkeit referierte der Amtsvorstand<br />

über private <strong>und</strong> öffentliche Sozialhilfe (Lions Club<br />

Liechtenstein), Gewaltpräventionsprogramme in FL (Landespsychologentag<br />

Stuttgart), Drogenpolitik (Bregenz), <strong>und</strong><br />

Integration Arbeitspsychologie (Brixen). Das Amt kam seinem<br />

Informationsauftrag über Pressemitteilungen, Medienorientierungen<br />

<strong>und</strong> Interviews nach. Die einheimischen<br />

Medien zeigten sich an der Arbeit des Amtes <strong>und</strong> an sozialen<br />

Themen sehr interessiert <strong>und</strong> berichteten zahlreich über<br />

ein breites Spektrum: Suchtthemen, Drogenpolitik, Revision<br />

des Jugendgesetzes, Tag des Kindes, sexueller Missbrauch<br />

von Kindern, Gewalt, Armut, Integrationsförderung,<br />

Rechtsradikalismus, Bewährungshilfe sowie Statements<br />

zum Terroranschlag in New York.<br />

Arbeitsgruppen <strong>und</strong> Koordination<br />

Das Amt nahm seinen Auftrag als staatliches Aufsichts- <strong>und</strong><br />

Koordinationsorgan in verschiedenster Weise wahr. Dazu<br />

gehören neben zahlreichen bilateralen Kontakten mit Partnerorganisationen<br />

<strong>und</strong> Einsitz in Vorstandsgremien verschiedene<br />

Arbeitsgruppen <strong>und</strong> Koordinationsorgane.<br />

Der Koordinierungsausschuss für Altersfragen, der 1999<br />

von der <strong>Regierung</strong> eingesetzt worden war <strong>und</strong> aus Vertretern<br />

des Seniorenb<strong>und</strong>es, des Verbandes der Familien- <strong>und</strong><br />

Krankenpflege, des Seniorenkollegs, der Stiftung Alters<strong>und</strong><br />

Krankenhilfe <strong>und</strong> des Amtes für Soziale Dienste<br />

besteht beschäftigt sich unter dem Vorsitz des Amtsvorstandes<br />

mit folgenden Themen:<br />

Die auf 1. Oktober, den Tag der älteren Menschen, geplante<br />

Veranstaltung wurde mangels Interesse abgesagt. Es wurde<br />

entschieden, auch im Jahre 2002 auf eine derartige Veranstaltung<br />

zu verzichten, jedoch anlässlich des 1. Oktobers die<br />

erste Ausgabe der Seniorenzeitung zu präsentieren. Für die<br />

Seniorenzeitung wurde ein Konzept erstellt, die Finanzierung<br />

sichergestellt sowie mit der Zusammenstellung eines<br />

Redaktionsteams begonnen. Neben dem Zeitungsprojekt<br />

bildet die auf 2002 geplante Altersstudie einen Arbeitsschwerpunkt.<br />

Die Koordinationsgruppe Wohnen (KOWO), die sich aus leitenden<br />

Verantwortlichen des Vereins für Betreutes Wohnen,<br />

des Heilpädagogischen Zentrum, der Stiftung Liecht.<br />

Alters- <strong>und</strong> Krankenhilfe, des Landesphysikats <strong>und</strong> des<br />

Amtes für Soziale Dienste zusammensetzt, diskutierte insbesondere<br />

die Versorgung von multipel Behinderten im<br />

Ausland. Es wurde die Feststellung gemacht, dass Behinderte<br />

in der Schweiz untergebracht werden, obwohl es gute<br />

Angebote im Inland gibt. Die Arbeitsgruppe hat sich die<br />

Aufgabe gestellt, wie die Angehörigen besser auf die eigenen<br />

Möglichkeiten aufmerksam gemacht werden können.<br />

Andererseits gilt es laufend zu analysieren, ob ein Bedarf<br />

dafür besteht, neue Angebote für bestimmte Klientengruppen<br />

mit besonderen Störungsbildern zu schaffen. Ungelöst<br />

sind auch finanzielle Probleme im bilateralen Verhältnis zu<br />

einzelnen Kantonen bezw. mit der Schweiz. Währenddessen<br />

die entsprechenden Restdefizite bei Personen, die in<br />

Liechtenstein wohnhaft <strong>und</strong> in schweizerischen Heimen<br />

untergebracht sind, von der Sozialhilfe übernommen werden,<br />

funktioniert dies im Gegenzug nicht oder nur teilweise<br />

(s.w.u.).<br />

Es wurde auch festgestellt, dass ein Bedürfnis besteht, eine<br />

gemeinsame Broschüre über die verschiedenen Arbeitsprojekte<br />

in Liechtenstein (Arbeitsprojekt Brandis, Arbeitsprojekt


öffentliche Hand, Werkstätten im HPZ, Zentrum für berufsprakt.<br />

Bildung etc.) herauszugeben, welche insbesondere<br />

für die in der Praxis tätigen Personen die Angebote <strong>und</strong><br />

Möglichkeiten übersichtlich darstellt.<br />

Die <strong>Regierung</strong> hat Ende 2000 eine Arbeitsgruppe zur «Erarbeitung<br />

von Leitgedanken zur Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Krankenpflege»<br />

eingesetzt. Die Arbeitsgruppe, bestehend aus Vertretern<br />

des Vereins Liecht. Krankenpflegepersonal, des Verbandes<br />

Liecht. Familienhilfen, der Stiftung Liecht. Alters<strong>und</strong><br />

Krankenhilfe, des Landesspitals, des Vereins für Betreutes<br />

Wohnen, der Sozial- <strong>und</strong> präventivmedizinischen<br />

Dienststelle <strong>und</strong> der Leiterin des Inneren Dienstes des<br />

Amtes, welcher der Vorsitz übertragen wurde, hat ihren<br />

Auftrag erfüllt <strong>und</strong> die Ergebnisse der <strong>Regierung</strong> vorgelegt.<br />

Anlass für die Erarbeitung von Leitgedanken zur Ges<strong>und</strong>heits-<br />

<strong>und</strong> Krankenpflege bildete das Fehlen von landesspezifischen<br />

Orientierungshilfen für die in diesem Bereich tätigen<br />

Personen <strong>und</strong> Institutionen. Ziel war es, durch die<br />

Schaffung von gemeinsam erarbeiteten Gr<strong>und</strong>sätzen eine<br />

einheitliche Orientierung sowie die Qualitätssicherung zu<br />

gewährleisten. Den im Pflegebereich tätigen Institutionen<br />

sollen die Leitgedanken helfen, eine gemeinsame Identifikation<br />

zu finden <strong>und</strong> als Gr<strong>und</strong>lage für institutionenspezifische<br />

Leitbilder zu dienen. Die <strong>Regierung</strong> hat die von der<br />

Arbeitsgruppe vorgelegten Prinzipien im Herbst genehmigt<br />

<strong>und</strong> für alle professionell in der Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Krankenpflege<br />

tätigen Institutionen <strong>und</strong> Personen als verbindlich<br />

erklärt. Die Leitgedanken werden im Jahr 2002 publiziert<br />

<strong>und</strong> den zuständigen Institutionen <strong>und</strong> Personen zugestellt.<br />

Im «Lenkungsgremium Arbeitslosigkeit», in dem der<br />

zuständige <strong>Regierung</strong>srat für Soziales den Vorsitz inne hat,<br />

sind das Amt für Volkswirtschaft, das Amt für Berufsbildung,<br />

die Berufsberatung, das Ausländer- <strong>und</strong> Passamt, das<br />

Amt für Soziale Dienste, die Gewerbe- <strong>und</strong> Wirtschaftskammer<br />

<strong>und</strong> der Arbeitnehmerverband vertreten. Ziel des Gremiums<br />

ist der Informationsaustausch <strong>und</strong> die Besprechung<br />

von Massnahmen zur Verminderung der Arbeitslosigkeit.<br />

Eine fruchtbare Zusammenarbeit konnte zwischen dem Amt<br />

für Soziale Dienste <strong>und</strong> der Staatsanwaltschaft hergestellt<br />

werden. Es gibt etliche gemeinsame Interessen <strong>und</strong> Aufgaben,<br />

etwa der Jugendschutz, Jugendstrafrecht, Diversionsmassnahmen,<br />

Bewährungshilfe, die Suchtproblematik <strong>und</strong><br />

die Sexualdelikte betreffend. Mit der Landespolizei wurden<br />

Gespräche über die Umsetzung des Gewaltschutzgesetzes<br />

geführt. Dabei wurden Verfahrensweisen entwickelt, auftretende<br />

Probleme beseitigt <strong>und</strong> letztlich auch ein gemeinsames<br />

Verständnis für diese neue Interventionsform geschaffen.<br />

Psychosoziale Versorgung<br />

Leistungsverträge<br />

Private Sozialhilfeträger werden nach Art. 24 des Sozialhilfegesetzes<br />

finanziell gefördert. Dem Amt obliegen Aufsicht,<br />

finanzielle Förderung <strong>und</strong> Koordination der privaten <strong>und</strong><br />

öffentlichen Sozialhilfeträger.<br />

Ein wichtiges Instrument zu planvollen Gestaltungen stellen<br />

Leistungsverträge dar. Klare vertragliche Vereinbarungen<br />

über Art, Umfang, Qualität der Dienstleistungen gelten<br />

heute als selbstverständliche Voraussetzung für den Erhalt<br />

von Geldmitteln seitens der öffentlichen Hand. Leistungsverträge<br />

werden zwischen Amt <strong>und</strong> Leistungsträger abgeschlossen<br />

<strong>und</strong> sind von der <strong>Regierung</strong> zu genehmigen. In<br />

den letzten Jahren wurden nach <strong>und</strong> nach weitere Verträge<br />

abgeschlossen, wobei das Ziel darin besteht, mit allen Leistungserbringern<br />

derartige Vereinbarungen zu treffen. Das<br />

Amt hat im Berichtsjahr die Verhandlungen mit der infra<br />

(Informations- <strong>und</strong> Kontaktstelle für Frauen), dem Verein<br />

zum Schutz misshandelter Frauen <strong>und</strong> deren Kinder (Frau-<br />

Soziales<br />

enhaus), dem Verein für Betreutes Wohnen betreffend<br />

Mobiles Sozialpsychiatrisches Team, dem Verein NetzWerk<br />

(Pilotphase) <strong>und</strong> dem Verein für Heilpädagogische Hilfe in<br />

Liechtenstein betreffend die Wohnheime Birkahof <strong>und</strong><br />

Besch erfolgreich abschliessen können.<br />

Leistungsverträge stellen für die öffentliche Hand ein wirksames<br />

Steuerungsinstrument dar. Unter den verschiedenen<br />

derzeit bekannten Steuerungsinstrumenten, ein anderes<br />

wäre z.B. Globalbudget, hat sich bei uns dieses Instrument<br />

gut bewährt. Wir sind damit von der früheren defizitorientierten<br />

Subventionspolitik, also einem an negativen Betriebsergebnis<br />

orientierten Modell, zu einem ziel- <strong>und</strong> leistungsorientierten<br />

Verfahren gelangt.<br />

Heilpädagogisches Zentrum (HPZ)<br />

Das Heilpädagogische Zentrum (HPZ) betreut zahlreiche<br />

Menschen, die in ihrem Verhalten auffällig sind <strong>und</strong> unter<br />

anderem auch der psychiatrischen Hilfe <strong>und</strong> Betreuung<br />

bedürfen. Das HPZ konnte diese Betreuung bis anhin nicht<br />

zufriedenstellend gewährleisten <strong>und</strong> kam deshalb auf den<br />

Therapeutischen Dienst zu, mit der Bitte um eine Zusammenarbeit.<br />

Es wurde vereinbart, dass der Psychiater des<br />

Therapeutischen Dienstes in einem fixen Turnus Fallbesprechungen<br />

mit den Betreuern des HPZ vor Ort (in den Wohnheimen<br />

<strong>und</strong> Werkstätten) durchführt. An diesen Besprechungen<br />

nehmen sowohl die Betreuer aus dem Wohnheim<br />

als auch jene aus den Werkstätten teil. Durch diese gemeinsamen<br />

Fallbesprechungen wird gewährleistet, dass eine einheitliche<br />

Sichtweise aller Betreuer <strong>und</strong> ein Betreuungskonzept<br />

entsteht, das alle Lebensbereiche der betreuten Person<br />

umfasst. Ziel ist es, eine auf die betroffene Person bezogene<br />

<strong>und</strong> individuell angemessene Mischung zwischen Forderung<br />

<strong>und</strong> Förderung zu erzielen.<br />

Mobiles Sozialpsychiatrische Team (MST)<br />

Das Mobile Sozialpsychiatrische Team (MST) nimmt Abklärungen<br />

sowohl bei Zwangseinweisungen als auch bei<br />

regulären Zuweisungen in psychiatrische Kliniken vor <strong>und</strong><br />

führt eigene Betreuungen durch. Das psychiatrische Fachpersonal<br />

erbringt praktische Hilfeleistungen <strong>und</strong> unterstützt <strong>und</strong><br />

vernetzt die Arbeit der einzelnen Spezialisten. Der mit dem<br />

MST ausgearbeitete Leistungsvertrag regelt auch die Zuweisung.<br />

Der Therapeutische Dienst, Ärzte <strong>und</strong> psychologische<br />

Psychotherapeuten können ihre Patienten zur sozialpsychiatrischen<br />

Betreuung zuweisen. Sämtliche Dienstleistungen des<br />

MST sind für die Klienten <strong>und</strong> Klientinnen kostenlos.<br />

Stiftung Maria Ebene<br />

Der neue Vertrag zwischen dem Land <strong>und</strong> der Stiftung Maria<br />

Ebene, Frastanz, der seit 1. Januar 1999 in Kraft ist, sichert<br />

die Gr<strong>und</strong>versorgung der suchtkranken Menschen. Das Land<br />

leistet für die Baukosten der Stiftung einen Zuschlag von<br />

20% auf die effektiv in Rechnung gestellten Pflegegebühren.<br />

Im Berichtsjahr waren drei Patienten während insgesamt 347<br />

Tagen in den Einrichtungen der Stiftung zur Behandlung.<br />

Ergeben sich organisatorische Probleme oder Anliegen im<br />

Zusammenhang mit Zuweisung von vor- oder nachstationärer<br />

Behandlung, so werden diese zwischen den Stationsleitern<br />

<strong>und</strong> dem Therapeutischen Dienst besprochen. Gerade<br />

im Suchtbereich ist eine präzise, gut aufeinander abgestimmte<br />

Zusammenarbeit zwischen den ambulanten <strong>und</strong> stationären<br />

Einrichtungen entscheidend. Die Zusammenarbeit<br />

kann als sehr gut bezeichnet werden.<br />

Rehabilitationszentrum Lutzenberg<br />

Liechtenstein hat 1981 zusammen mit ostschweizerischen<br />

Kantonen eine Vereinbarung betreffend der Finanzierung des<br />

Lärchenheims Lutzenberg unterzeichnet. Ende letzten Jahres<br />

wurde von den liechtensteinischen Krankenversicherungen<br />

209


210<br />

Soziales<br />

die Frage der Leistungspflicht bei Aufenthalten im Lärchenheim<br />

aufgeworfen. Die Abklärungen des Amtes für Volkswirtschaft<br />

haben ergeben, dass weder nach liechtensteinischem<br />

KVG noch nach anderen vertraglichen Vereinbarungen<br />

für die Krankenversicherungen eine Leistungspflicht<br />

besteht. Somit hätten die Kosten von den Klienten selber<br />

getragen werden müssen. Dieser Umstand hätte dazu<br />

geführt, dass praktisch keine Klienten aus Liechtenstein mehr<br />

ins Lärchenheim eingetreten wären. Es musste deshalb eine<br />

Lösung für das Finanzierungsproblem gef<strong>und</strong>en werden,<br />

wenn diese bewährte Einrichtung weiter für die Klienten aus<br />

Liechtenstein zur Verfügung stehen sollte. Im Auftrag der<br />

<strong>Regierung</strong> wurde vom Amt mit dem Rehabiliationszentrum<br />

Lutzenberg eine Regelung erarbeitet, die nach der Erprobung<br />

in eine Leistungsvereinbarung einmünden soll.<br />

Arbeitskreis der Selbsthilfegruppen<br />

Der Arbeitskreis wurde 1987 auf Initiative des damaligen Fürsorgeamtes<br />

als ein lockerer Zusammenschluss aller Selbsthilfegruppen<br />

des Landes gegründet, mit dem Ziel, die Bedürfnisse<br />

der einzelnen Selbsthilfegruppen in Erfahrung zu bringen <strong>und</strong><br />

die Qualität der Arbeit der einzelnen Gruppen sichern zu können.<br />

Der nationale Dachverband der Selbsthilfegruppen hat<br />

sich bewährt <strong>und</strong> im Verlauf der Jahre entstand ein Netzwerk<br />

mit über zwanzig Selbsthilfegruppen in Liechtenstein. Der<br />

Arbeitskreis war während der Aufbauphase getragen von Persönlichkeiten,<br />

die sich mit viel Engagement für den Aufbau<br />

der Selbsthilfegruppen eingesetzt haben. Im Laufe der Jahre<br />

haben sich natürlich auch die Bedürfnisse geändert. Erwartet<br />

wird von den Selbsthilfegruppen eine professionelle Unterstützung,<br />

die die Beratung der Gruppen, die Beratung <strong>und</strong><br />

Vermittlung von Hilfesuchenden, die Starthilfe <strong>und</strong> aktive<br />

Begleitung bei Gruppengründungen, Öffentlichkeitsarbeit<br />

<strong>und</strong> die Qualitätssicherung umfasst. Es ist deshalb ein dringendes<br />

Anliegen der Selbsthilfegruppen, eine Fachperson zur<br />

Verfügung zu haben, die diese Aufgaben übernimmt. Die Vorbereitungen<br />

für eine Lösung sind im Gange.<br />

Verein für interkulturelle Bildung<br />

Als ein für die Integration wichtiges Ereignis ist das Zustandekommen<br />

eines neuen Vereins zu nennen, der sich Bildungsförderung<br />

bei Erwachsenen mit einer interkulturellen Ausrichtung<br />

zum Ziel gesetzt hat. Bildung ist zweifellos bei der<br />

Integration ein Schlüsselkonzept. Dabei ist Bildung keine einseitige,<br />

d.h. nicht dass die zugewanderten Ausländer alleine<br />

bildungsbedürftig sind. Vielmehr bringen die ausländischen<br />

Mitbewohner Kulturgut mit, das mit Bereicherung bei uns<br />

vermittelt werden kann. In diesem Verständnis erkennt man<br />

Bildung als eine Wechselwirkung zwischen Menschen aus<br />

verschiedenen Sprach- <strong>und</strong> Kulturräumen. Der Gr<strong>und</strong>gedanke<br />

wurde praktisch umgesetzt, indem im Vorstand sowohl<br />

Ausländer als auch Inländer vertreten sind. Der Verein ist<br />

dadurch instand gesetzt, sehr präzise an den jeweiligen<br />

Bedürfnissen orientiert Veranstaltungen durchzuführen. Im<br />

Sommer wurde der Verein gegründet, bereits im Herbst<br />

konnte er sein erstes Kursprogramm präsentieren. Erfreulich<br />

schnell erfolgte eine Anerkennung als Bildungsträger durch<br />

die Stiftung Erwachsenenbildung. Für alle diese Fragen bietet<br />

sich jetzt ein Ansprechpartner an. Aus einem Projekt ist damit<br />

eine Institution entstanden, von der man annehmen kann,<br />

dass sie nachhaltig einen positiven Beitrag für die Integration<br />

leisten wird. Von der ersten Bedürfniserhebung über die Aufbauarbeit<br />

bis zur Vereinsgründung wurde das Projekt vom<br />

Amt gefördert <strong>und</strong> unterstützt.<br />

Finanzierung von Aufenthalten in ausländischen<br />

Behindertenheimen<br />

In diesem Jahr sind vermehrt Restdefizitforderungen von<br />

schweizerischen Institutionen, in denen Personen aus Liechtenstein<br />

betreut werden, beim Amt eingegangen. Es han-<br />

delt sich dabei um Institutionen, an welche von den Liechtensteinischen<br />

AHV-IV-FAK-Anstalten IV-Betriebsbeiträge<br />

ausgerichtet werden. Diese reichen jedoch nicht aus,<br />

wodurch ein sog. Restdefizit verbleibt. Währenddessen die<br />

Restdefizite für Klienten aus Liechtenstein, die in Schweizer<br />

Heimen betreut werden, von der liechtensteinischen Sozialhilfe<br />

übernommen werden, ist dies vice versa bisher nicht<br />

möglich gewesen. Wegen der förderalistischen Struktur ist<br />

eine Lösung nicht einfach zu finden. Verschiedene Optionen<br />

werden geprüft.<br />

Langzeitunterbringungen<br />

In den letzten Jahren ist in Liechtenstein ein recht differenziertes<br />

Angebot an betreuten Wohnplätzen geschaffen<br />

worden. Aus der Praxis ergibt sich immer wieder die Notwendigkeit,<br />

Angebote auf die veränderten Bedürfnisse hin<br />

anzupassen oder Versorgunglücken zu füllen. Ein verstärkte<br />

Nachfrage ist seit einiger Zeit bei der festen Unterbringung<br />

von Männern im jüngeren bis mittleren Alter, die einer<br />

geringen Betreuung bedürfen. Dieser Nachfrage ist auf der<br />

Angebotsseite Rechnung zu tragen. Ein Mangel war festzustellen<br />

an betreuten Wohnplätzen für - vor allem - jüngere<br />

(Mehrfach-) Behinderte. Da entsprechende Angebote fehlen,<br />

mussten <strong>und</strong> müssen Familien ihre Angehörige im Ausland<br />

unterbringen. Hier gilt es, betreutes Wohnen <strong>und</strong><br />

Beschulung aufeinander abzustimmen <strong>und</strong> Angebote im<br />

Inland zu schaffen.<br />

Migration<br />

In den letzten Jahren hat sich sowohl in der internationalen<br />

Fachdiskussion als auch in der Politik sehr viel getan. Auf<br />

einen Nenner gebracht, könnte man sagen, dass seit den<br />

60er Jahren, dem Beginn des Arbeitskräfteimports in die<br />

hoch industrialisierten Regionen, Integration als automatischer<br />

Prozess betrachtet wurde, der spontan zwischen<br />

Zuwanderern <strong>und</strong> Einheimischen abläuft. Die heutige Auffassung<br />

unterscheidet sich davon ganz wesentlich. Danach<br />

stellt Integration einen systematischen Prozess dar, den es<br />

aktiv zu gestalten gilt. Der sogenannten sozialen Kohäsion<br />

wird grösste Aufmerksamkeit geschenkt. Für den «gesellschaftlichen<br />

Zusammenhalt» wird die erfolgreiche Integration<br />

der verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen, dazu<br />

gehören auch die Zuwanderer, als entscheidend angesehen.<br />

** Auf dem Hintergr<strong>und</strong> der Integrationsförderung wurde<br />

vom Amt eine Erhebung bei den Ausländervereinen<br />

über deren Anliegen <strong>und</strong> Bedürfnissen durchgeführt. Es<br />

sind dabei von allen Vereinen in erster Linie Bildungsbedürfnisse<br />

formuliert worden. Diesem Bedürfnis entsprechend<br />

wurden einige Kurse gefördert. Vor allem aber<br />

entstand aus dieser Erhebung der Gedanke an eine eigene<br />

Organisation. Es soll eine Organisation sein, die in der<br />

Lage ist, diesen spezifischen Bildungsbedürfnissen Rechnung<br />

zu tragen. In der Gründung des «Vereins interkulturelle<br />

Bildung» wurde eine für alle Beteiligte ideale<br />

Konstruktion gef<strong>und</strong>en.<br />

Die <strong>Regierung</strong> hat im November das Amt mit der Durchführung<br />

des Wettbewerbs «Vielfalt 2002 - Interkulturelle<br />

Begegnungen» beauftragt. Mit dem Wettbewerb soll eine<br />

gemeinschaftliche Initiative zum positiven Zusammenleben<br />

<strong>und</strong> zur Erhaltung eines Klimas der Offenheit <strong>und</strong> Toleranz<br />

innerhalb der unterschiedlichen Kulturen in Liechtenstein<br />

geleistet werden.<br />

Bewährungshilfe<br />

Mit dem Bewährungshilfegesetz ist ein neuer Aufgabenbereich<br />

auf das Amt für Soziale Dienste zugekommen, nämlich<br />

die Aufsicht über die Bewährungshilfe <strong>und</strong> deren Finanzierung.<br />

Das Bewährungshilfegesetz wurde im Jahr 2000


vom <strong>Landtag</strong> genehmigt. Dazu wurde unter Beteiligung des<br />

Amtes eine Verordnung ausgearbeitet, die von der <strong>Regierung</strong><br />

im Februar <strong>2001</strong> in Kraft gesetzt wurde. Das Gesetz<br />

bestimmt eine private Trägerschaft für die Bewährungshilfe.<br />

Das Amt wurde von der <strong>Regierung</strong> beauftragt, einen geeigneten<br />

privaten Träger zur Durchführung der Bewährungshilfe<br />

mittels Ausschreibung in den Landeszeitungen zu<br />

suchen <strong>und</strong> diesen der <strong>Regierung</strong> vorzuschlagen. Aus den<br />

fristgerecht eingereichten Bewerbungen wird der <strong>Regierung</strong><br />

ein Vorschlag unterbreitet werden. Sobald eine private<br />

Vereinigung zur Durchführung der Bewährungshilfe bestellt<br />

worden ist, hat über eine K<strong>und</strong>machung der <strong>Regierung</strong> das<br />

Inkrafttreten der entsprechenden strafrechtlichen Bestimmungen<br />

bezw. das Ausserkrafttreten der entsprechenden<br />

Artikel im Verfahren in Jugendstrafsachen umgehend zu<br />

erfolgen.<br />

Revision Strafvollzugsgesetz<br />

Die Psychologin des Therapeutischen Dienstes nahm im<br />

vergangenen Jahr regelmässig an den Sitzungen der<br />

Arbeitsgruppe Gefangenenbetreuung <strong>und</strong> Strafvollzug der<br />

<strong>Regierung</strong> teil. Diese Arbeitsgruppe hat den Auftrag, die<br />

Entwürfe zum Strafvollzugsgesetz (StVG), zur Strafvollzugsverordnung<br />

(StVV), zur Gefängnisordnung <strong>und</strong> zum<br />

Dienstreglement der Landespolizei unter Berücksichtigung<br />

der Empfehlungen der CPT-Kommission (Committee for<br />

the prevention of torture an inhuman or degrading treatment<br />

or punishment) des Europarates zu überarbeiten.<br />

Wegweiserecht<br />

Die <strong>Regierung</strong> hatte dem Amt für Soziale Dienste <strong>und</strong> dem<br />

Gleichstellungsbüro den Auftrag erteilt, ein Gewaltschutzgesetz<br />

zu erarbeiten. Als Rezeptionsgr<strong>und</strong>lage wurde das<br />

diesbezügliche österreichische Gesetz herangezogen. Das<br />

Gesetz zum Schutz vor Gewalt in der Familie - das Gesetz<br />

über das Wegweisungs <strong>und</strong> Betretungsverbot - trat im<br />

Februar <strong>2001</strong> in Kraft. Durch dieses Gesetz ist die Polizei<br />

ermächtigt, eine Person, die Gewalt gegen Familienmitglieder<br />

anwendet oder damit droht, aus der Wohnung wegzuweisen<br />

<strong>und</strong> gegebenenfalls ein Rückkehrverbot auszusprechen.<br />

Weitergehende Befugnisse liegen beim Gericht. Das<br />

primäre Ziel des Gewaltschutzgesetzes ist, dass nicht mehr<br />

das Opfer das häusliche Milieu verlassen muss, sondern die<br />

Person, die Gewalt anwendet oder androht.<br />

Das Amt hatte den Auftrag erhalten, bei der Einführung<br />

des Gewaltschutzgesetzes mitzuwirken <strong>und</strong> die Massnahmen<br />

gemeinsam mit der Polizei umzusetzen. Anhand der<br />

aufgetretenen Fälle wurde ein Vorgangsprozedere zwischen<br />

der Landespolizei <strong>und</strong> dem Amt vereinbart.<br />

Das Amt für Soziale Dienste übernimmt die Betreuung des<br />

Opfers. Den Tätern wird Beratung angeboten. In Notfällen<br />

wird eine Unterkunft <strong>und</strong> Verpflegung in ausgewählten<br />

Institutionen zur Verfügung gestellt. Finanziert das Amt<br />

Unterkunft <strong>und</strong>/oder Verpflegung, ist für den Täter eine<br />

Beratung verbindlich.<br />

Mietbeihilfe<br />

Seit dem 1. April <strong>2001</strong> ist das Gesetz über die Mietbeihilfen<br />

in Kraft. Mit der Schaffung dieses Gesetzes können<br />

Familien Zuschüsse an ihre Wohnkosten in Anspruch nehmen.<br />

Die Mietbeihilfen sind einkommensabhängig <strong>und</strong><br />

nach Haushaltsgrösse abgestuft. Die Ausgabenlasten, die<br />

Familien mit den hohen Wohnkosten zu tragen haben,<br />

können damit gemildert werden. Das Amt ging davon<br />

aus, dass die Einführung der Mietbeihilfe die Ausgaben<br />

bei der wirtschaftlichen Sozialhilfe beträchtlich reduzieren<br />

würde. In der Tat benötigten eine grössere Anzahl unterstützungsbedürftiger<br />

Haushalte, insbesondere Alleinerzie-<br />

hende, dadurch keine wirtschaftliche Hilfe mehr oder ihr<br />

Unterstützungsbedarf reduzierte sich (siehe auch wirtschaftliche<br />

Sozialhilfe). Trotz der Einführung der Mietbeihilfe<br />

sind die Kosten für die wirtschaftliche Hilfe auch im<br />

Berichtsjahr angestiegen. Ohne die Einführung der Mietbeihilfen<br />

wären allerdings die Ausgaben bei der wirtschaftlichen<br />

Sozialhilfe um r<strong>und</strong> CHF 350 000.— höher<br />

ausgefallen.<br />

Private Spendenbeiträge, Sozialsponsoring<br />

Von Stiftungen, Unternehmungen, gemeinnützigen Vereinen<br />

sowie Privatpersonen werden jährlich namhafte<br />

Beiträge ausgeschüttet. Diese Beiträge werden an private<br />

Sozialhilfeträger ausgerichtet oder für soziale Projekte zur<br />

Verfügung gestellt. In der Einzelfallhilfe kommt die private<br />

Sozialhilfe im Sinne der Aufbauhilfe dort zum Einsatz, wo<br />

die Unterstützung durch die öffentliche Hand nicht ausreicht<br />

oder nicht vorgesehen ist. Diese Mittel ermöglichen<br />

Ausbildungen <strong>und</strong> Umschulungen, die Durchführung von<br />

Schuldensanierungen, individuelle Förderungsmassnahmen<br />

usw. Erfreulich war, dass durch die Weihnachtsaktion<br />

an 151 bedürftige Haushalte Spenden geleistet werden<br />

konnten. Diese Zuwendungen ermöglichten es den Empfängern,<br />

sich über das Notwendige hinaus Bekleidung<br />

<strong>und</strong> andere Bedarfsartikel anzuschaffen oder Weihnachtsgeschenke<br />

für die Kinder zu kaufen. Das private Sozialsponsoring<br />

spielt in Liechtenstein eine wichtige Rolle. Etliche<br />

soziale Einrichtungen wären nicht entstanden oder<br />

hätten in ihrer Betriebsführung grosse Erschwernisse,<br />

wenn diese finanziellen Möglichkeiten im Land nicht vorhanden<br />

wären. Viele innovative Projekte verdanken ihre<br />

Existenz dem privaten Sponsoring.<br />

Sozialer Dienst<br />

Fallarbeit <strong>und</strong> Klientenstatistik<br />

Soziales<br />

Anzahl der Klienten 1 2000: 528 <strong>2001</strong>: 597<br />

Die Gesamtanzahl der Klienten stieg gegenüber dem Vorjahr<br />

um 13% auf 597 an.<br />

1 Es ist zu beachten, dass einzelne Klienten von mehreren<br />

Diensten betreut werden. Die Summe der Klienten aller<br />

Dienste (1 247) ist deswegen grösser als die Gesamtklientenzahl.<br />

AL Arbeitslosigkeit / AE Alleinerziehender Elternteil / EU<br />

Erwerbsunfähigkeit / ES Sonstige Gründe für Einkommensschwäche<br />

/ ÜS Überschuldung / PS Psychische Störungen<br />

(ohne Abhängigkeit) / UE Ungenügendes Einkommen / AB<br />

Psych. Störungen durch Alkohol oder psychotrope Substanzen<br />

/ UR Ungenügende Rente / SP Spezielle soziale Probleme,<br />

Anpassungsprobleme / UB Nicht einbringbare Unterhaltsbeiträge<br />

211


212<br />

Soziales<br />

ES (Sonstige Gründe) fasst folgende Gruppen<br />

zusammen:<br />

C08 = Ungedeckte stationäre Aufenthaltskosten (17)<br />

C10 = Wohnungsprobleme (12)<br />

C05 = Ausbildung (7)<br />

Z56 = Probleme in Verbindung mit Berufstätigkeit/<br />

Arbeitslosigkeit (5)<br />

C09 = Verwahrlosung/Sozialisationsdefizit (3)<br />

C12 = Sonstige Gründe (52)<br />

(AL) Das häufigste Problem stellte die Arbeitslosigkeit dar.<br />

29% (n=174) waren davon betroffen. 121 Personen<br />

benötigten eine kurzfristige Überbrückungshilfe aufgr<strong>und</strong><br />

fehlenden Anspruches auf Taggeldleistungen der Arbeitslosenversicherung<br />

(ALV) oder wegen Wartezeiten bis zum<br />

Berechtigungsanspruch. Bei weiteren 22 Personen bestand<br />

kein Anspruch mehr auf Leistungen der Arbeitslosenversicherung,<br />

da diese Klienten ausgesteuert worden<br />

waren. 31 Personen benötigten aufgr<strong>und</strong> einer befristeten<br />

Einstellung der Zahlungen der ALV wirtschaftliche Sozialhilfe.<br />

Es handelt sich dabei um Einstellungen infolge eigener<br />

Kündigung, selbstverschuldeter Kündigung oder<br />

nicht-erfüllter Pflichten gegenüber der Arbeitsvermittlung.<br />

(AE) Die Alleinerziehenden bildeten mit 21% (n=127) die<br />

zweitgrösste Gruppe. Ihre Anzahl nahm um ein Viertel<br />

gegenüber dem Vorjahr ab. Über die Hälfte der Alleinerziehenden<br />

gehen, sofern dies aufgr<strong>und</strong> des Alters der Kinder<br />

möglich ist, einer Teilzeiterwerbstätigkeit nach.<br />

Eine grosse Klientengruppe stellen Menschen mit körperlicher<br />

oder psychischer Beeinträchtigung dar. Bei 16% der<br />

Personen (n=96) lag eine Erwerbsunfähigkeit (EU) vor;<br />

bei 10% (n=63) eine psychische Störung (PS) <strong>und</strong> bei<br />

6% (n=33) eine Abhängigkeit durch Alkohol oder andere<br />

psychotrope Substanzen wie Medikamente oder Drogen<br />

(AB) vor.<br />

(UE) 10% der Haushalte (n=59) benötigten wirtschaftliche<br />

Hilfe, da das Erwerbseinkommen den Existenzbedarf nicht<br />

deckte. Das sind um 12 Haushalte mehr als im letzten<br />

Jahr. Diese Haushalte werden gemäss Definition den<br />

«working poors» zugerechnet. Als «working poors» gelten<br />

Personen, die trotz mindestens 90% Erwerbstätigkeit<br />

den Existenzbedarf für sich <strong>und</strong>/oder ihre Familienangehörigen<br />

nicht decken können. Aufgr<strong>und</strong> einer Untersuchung<br />

im Vorjahr handelte es sich bei diesen Haushalten<br />

bis auf zwei Ausnahmen um Mehrpersonenhaushalte. Die<br />

typische Haushaltsgrösse liegt bei 4-5 Personen. «Working<br />

poors» sind ganz überwiegend Haushalte mit mehreren<br />

Kindern. Eine Anhebung der Mindestlöhne könnte die<br />

wirtschaftliche Situation dieser Familien verbessern.<br />

(UR) Rentner <strong>und</strong> Rentnerinnen benötigten nur in seltenen<br />

Fällen wirtschaftliche Hilfe. Dies hängt damit zusammen,<br />

dass diese Ergänzungsleistungen beantragen können <strong>und</strong><br />

damit wirksame Sozialleistungen bestehen, die einen<br />

wesentlichen Beitrag zur Reduktion der Armut der Rentner<br />

<strong>und</strong> Rentnerinnen leisten.<br />

Das Herabsetzen des Mündigkeitsalters auf 18 Jahre hatte<br />

einen gewissen Einfluss auf die Sozialhilfe. Es melden sich<br />

jetzt junge Menschen früher <strong>und</strong> beantragen Unterstützung.<br />

Gründe für die Unterstützung von sieben jungen<br />

Erwachsenen waren desolate Familienverhältnisse, Stellenlosigkeit,<br />

Ausbildungsabbruch, frühe Mutterschaft<br />

oder ungenügende finanzielle Verhältnisse der Eltern.<br />

Sofern junge Erwachsene sich noch in einer Ausbildung<br />

befinden, besteht eine Unterhaltspflicht der Eltern, die wir<br />

in solchen Fällen mitberücksichtigen.<br />

Die folgende Tabelle gibt die Anzahl der Klienten nach<br />

Unterstützungsart wider. Da ein Klient gleichzeitig mehrere<br />

Hilfen erhalten kann, kann er bei mehr als einer Unterstützungsart<br />

aufscheinen.<br />

Hilfen nach 2000 <strong>2001</strong><br />

Unterstützungsart Anzahl der Anzahl der<br />

Klienten mit Klienten mit<br />

Wirtschaftlicher Sozialhilfe 443 474<br />

Psychosozialen Beratung <strong>und</strong><br />

anderen Beratungsformen 272 341<br />

Vorm<strong>und</strong>schaften/ Beistandschaften,<br />

Casemanagement,<br />

Massnahmenbegleitung 68 63<br />

Sachhilfen (Spenden,<br />

Schuldensanierung, Wohnungssuche,<br />

Vermittlung von<br />

Sozialversicherungsleistungen) 43 52<br />

Delegierten Betreuungen<br />

(Therapieeinrichtungen, Pflegerische<br />

Einrichtungen) 37 25<br />

Behördlichen Aufgaben<br />

(Abklärungen <strong>und</strong> Stellungnahmen,<br />

Amtshilfe, Einleitung gerichtlicher<br />

Massnahmen, u.a.) 20 18<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich erhält jeder Klient bei jeder Art von Dienstleistung<br />

eine Beratung. Es gibt lediglich eine geringe<br />

Anzahl von Klienten, die bloss administrativ geführt werden<br />

(z.B. Liechtensteiner im Ausland, Übernahme von<br />

Krankenkassenprämienrückständen). Unter «psychosozialen<br />

Beratungen» führen wir die regelmässigen <strong>und</strong><br />

aufwendigeren Formen auf. Gegenüber dem Vorjahr hat<br />

die Anzahl der Klienten <strong>und</strong> Klientinnen, bei denen diese<br />

Form der Beratung nötig war, stark zugenommen (von<br />

272 auf 341). Um 7%, das sind 31 Haushalte, nahm die<br />

Zahl der Bezüger wirtschaftlicher Sozialhilfe zu.<br />

Wirtschaftliche Sozialhilfe<br />

Die Ausgaben der wirtschaftlichen Sozialhilfe betrugen<br />

nach Abzug der Rückerstattungen im Jahr <strong>2001</strong> insgesamt<br />

CHF 3 799 383. Gegenüber dem Vorjahr erhöhte<br />

sich die Klientenanzahl ebenso wie die Ausgaben um<br />

7%. Die Ausgaben stiegen um r<strong>und</strong> CHF 248 000.-.<br />

Die Zunahme der Kosten lässt sich exakt aus der Zunahme<br />

der Klienten erklären. Es gab einige interessante<br />

Dynamiken zu beobachten, die sich schlussendlich aber<br />

nicht als relevante Kostensteigerungsfaktoren erwiesen<br />

haben. Die Kosten für Liechtensteiner im Ausland waren<br />

im Jahr <strong>2001</strong> wieder auf dem normalen Stand der Vorjahre.<br />

Im Vorjahr waren sie aufgr<strong>und</strong> einer hohen Rückerstattung<br />

von Sozialversicherungsbeträgen ausserordentlich<br />

niedrig.<br />

Die Lohnkosten für im Rahmen des Arbeitsprojektes der<br />

öffentlichen Hand beschäftigte sind zwar etwas höher als<br />

die entsprechende wirtschaftliche Sozialhilfe, dennoch<br />

schlug diese nicht zu Buche. Durch das neue Wegweiserecht<br />

fielen geringfügige Kosten für eine Notunterkunft<br />

an. Neu sind auch Kosten für stationäre Suchttherapien<br />

in Kliniken, mit denen kein Vertrag besteht, zu übernehmen.<br />

Diese Kosten wurden bisher aufgr<strong>und</strong> falscher<br />

Annahmen durch die Krankenversicherungen getragen.<br />

Im weiteren waren im Berichtsjahr Restdefizite für Behinderte<br />

in ausländischen Heimen zu übernehmen, die<br />

durch die Invalidenversicherung nicht abgedeckt werden<br />

konnten.


Als markante Änderung ist festzustellen, dass der prozentuale<br />

Anteil der Alleinerziehenden gegenüber dem Vorjahr<br />

um 16% abnahm. Diese Abnahme dürfte auf die Einführung<br />

der Mietbeihilfe im April <strong>2001</strong> zurückzuführen sein.<br />

Dadurch benötigten einige Alleinerziehende keine wirtschaftliche<br />

Sozialhilfe mehr oder ihr Unterstützungsbedarf<br />

reduzierte sich. Die Gruppe der Arbeitslosen stellt bei den<br />

Kosten nunmehr die stärkste Gruppe dar, auch dies als Parallele<br />

zur Problemerfassung. Weitere Änderungen auf der<br />

Ausgabenseite sind bei der Gruppe «Psychische Störungen<br />

durch Alkohol oder psychotrope Substanzen» als Zunahme<br />

(plus 4%) <strong>und</strong> in die Gegenrichtung bei «Psychische Störungen<br />

(ohne Abhängigkeit)» als Abnahme (minus 4%) zu<br />

beobachten, wobei die Klientenanzahl dieser beiden Gruppen<br />

sich nicht verändert hat. Die Ausgaben für weitere<br />

Gruppen sind, insbesondere für überschuldete Haushalte,<br />

prozentuell angestiegen. Dafür sind die Ausgaben für Einkommensschwache<br />

aus sonstigen Gründen <strong>und</strong> bei nicht<br />

einbringbaren Unterhaltsbeiträgen anteilsmässig gesunken.<br />

Dauer der wirtschaftlichen Unterstützung<br />

Im Berichtsjahr benötigten 464 Haushalte wirtschaftliche<br />

Sozialhilfe. Bei 18 der 464 unterstützten Haushalte mussten<br />

nur die Krankenkassenprämien übernommen werden. Im<br />

folgenden wird die Grafik von den restlichen 446 unterstützten<br />

Haushalte abgebildet. Davon benötigten 38 einmalige<br />

finanzielle Unterstützung, 172 kurzfristige oder sporadische<br />

Unterstützung (< 6 Mt.) <strong>und</strong> 236 regelmässige<br />

finanzielle Unterstützung (> 6 Mt.).<br />

Nachstehende Grafik zeigt den Verlauf der Wirtschaftlichen<br />

Sozialhilfe für Langzeitbezüger.<br />

Wenn wir die absolute Anzahl der Langzeitbezüger<br />

betrachten, dann stellen wir folgendes fest: Betrug deren<br />

Anzahl im Jahre 1999 noch 318, sank sie im Berichtsjahr<br />

auf 240; das ist eine Verminderung um 25%.<br />

Soziales<br />

Wirtschaftliche Sozialhilfe nach Unterstützungsdauer<br />

Die Tabelle schlüsselt die Klienten nach Bezugsdauer der<br />

wirtschaftlichen Sozialhilfe auf <strong>und</strong> gibt Aufschluss über<br />

den prozentuellen Anteil je nach Kategorie. Die prozentuelle<br />

Betrachtungsweise gibt Aufschluss über eine Umschichtung<br />

innerhalb der Klienten von Jahr zu Jahr. Seit 1999 sank<br />

der Anteil der langzeitunterstützten Personen am Gesamtbezügerkreis<br />

von 71% auf 53%. Der Anteil jener Personen,<br />

die lediglich eine kurzfristige wirtschaftliche Sozialhilfe in<br />

Anspruch nehmen mussten, stieg von 20% auf 38% an.<br />

Insgesamt haben wir zwar mehr Sozialhilfebezüger als je<br />

zuvor, aber wegen der Umschichtung ist der Anteil der<br />

Langzeitbezüger in den letzten zwei Jahren sowohl absolut<br />

als auch relativ deutlich zurückgegangen. Dieses Datenmaterial<br />

kann dahingehend interpretiert werden, dass es<br />

zunehmend gelingt, eine lange Bezugsdauer zu vermeiden.<br />

Wir kommen häufiger mit kurzfristigen Unterstützungen<br />

aus, um Personen aus einer Notlage herauszubringen <strong>und</strong><br />

sie dann wieder in die Selbständigkeit zu entlassen. Die Statistiken<br />

weisen also auf positive <strong>und</strong> erfreuliche Effekte hin.<br />

Der bis ins Jahr 1999 anhaltende Trend der Zunahme der<br />

Langzeitbezüger hat sich gewendet.<br />

Die stetige Zunahme der Langzeitbezüger hatte das Amt<br />

beschäftigt, da ja die Sozialhilfe nicht die Dauerversorgung<br />

sondern die Rehabilitation zum Ziel hat. Deshalb wurden<br />

die gesamten sozialarbeiterischen Bemühungen darauf<br />

fokussiert, die wirtschaftliche Selbsterhaltungsfähigkeit <strong>und</strong><br />

Eigenständigkeit (wieder-) herzustellen. Das Prinzip der<br />

Gegenseitigkeit von Sozialhilfebezüger <strong>und</strong> Sozialhilfegeber<br />

wurde stringent gehandhabt. Es wurden neue Möglichkeiten<br />

zur Wiedereingliederung geschaffen. Diese gegensteuernden<br />

Massnahmen haben offensichtlich als Gesamtpaket<br />

die erhoffte Wirkung gebracht. Dazu gehören Projekte im<br />

Bereich der Arbeit, neue Formen der Arbeitsvermittlung,<br />

Arbeitseingliederung <strong>und</strong> des Arbeitstrainings mit dem Ziel<br />

der Wiedereingliederung. Finanzielle Zulagen für Alleinerziehende<br />

wurden geschaffen.<br />

Schlussendlich ist die Beratungstätigkeit selbst ganz auf das<br />

Ziel der Wiedereingliederung ausgerichtet worden. Das<br />

gesamte Bündel an Massnahmen hat sich als effizient<br />

erwiesen, um eine eingetretene ökonomische Abhängigkeit<br />

so kurz wie möglich zu halten.<br />

Ausgabenentwicklung Wirtschaftliche Sozialhilfe<br />

Die Kosten sowie die Anzahl der Klienten mit wirtschaftlicher<br />

Sozialhilfe stiegen zwischen 1992 <strong>und</strong> <strong>2001</strong> um mehr<br />

als das Doppelte an. Rechnet man die Ausgaben von 1992<br />

für 222 unterstützungsbedürftige Haushalte auf die 474<br />

unterstützungsbedürftigen Haushalte des Jahres <strong>2001</strong> hoch<br />

<strong>und</strong> berücksichtigt die Teuerung von 15% so ergeben sich<br />

213


214<br />

Soziales<br />

Ausgaben von CHF 3.8 Millionen. Das ist ziemlich exakt<br />

jener Wert, den die Sozialhilfe im Berichtsjahr erreicht hat.<br />

Mit Einberechnung der Teuerung benötigte somit ein einzelner<br />

unterstützungsbedürftiger Haushalt im Jahr <strong>2001</strong><br />

eine entsprechend gleich hohe Unterstützung wie im Jahr<br />

1992. Geht man davon aus, dass die Löhne durchschnittlich<br />

stärker als die Inflation gestiegen sind, ergibt sich, dass die<br />

Sozialhilfebezüger - im Gegensatz zu einer immer wieder<br />

geäusserten Meinung - in Relation zu anderen Bevölkerungsgruppen<br />

nicht besser gestellt worden sind.<br />

Fürsorgekommissionen<br />

Anträge auf wirtschaftliche Sozialhilfe werden vom Amt für<br />

Soziale Dienste bei der Wohnsitzgemeinde eingebracht. Die<br />

Fürsorgekommissionen behandelten 763 Traktanden, wobei<br />

84% der Traktanden die wirtschaftliche Sozialhilfe<br />

betrafen.<br />

Ausgewählte Themen<br />

Arbeitsintegration <strong>und</strong> Arbeitseinsätze<br />

Arbeitsprojekt der öffentlichen Hand<br />

Die Vereinbarung zwischen Land <strong>und</strong> Gemeinden betreffend<br />

das Arbeitsprojekt der öffentlichen Hand trat am<br />

1. Januar <strong>2001</strong> in Kraft. Ziel dieses Projektes ist es, stellenlose,<br />

arbeitsfähige Sozialhilfebezüger, befristet bis maximal<br />

sechs Monate, bei Gemeinden oder Landesverwaltung<br />

zu beschäftigen. Es wird in dieser Zeit ein normales<br />

Erwerbseinkommen erzielt. Die Arbeitseinsätze sollen darüber<br />

hinaus die beruflichen <strong>und</strong> sozialen Kompetenzen<br />

trainieren. Dadurch sollen die Chancen für den Erhalt<br />

einer Stelle auf dem freien Arbeitsmarkt erhöht werden.<br />

Das Amt für Soziale Dienste fungiert dabei als Koordinations-<br />

<strong>und</strong> Vermittlungsstelle.<br />

Das Amt kann nach dem ersten Jahr bereits auf Erfolge <strong>und</strong><br />

eine gute Zusammenarbeit mit den Vertragspartnern<br />

zurückblicken. Folgende Grafik gibt einen Überblick über<br />

die Einsätze nach Gemeinden geordnet.<br />

In der Landesverwaltung haben sich das Amt für Wald,<br />

Natur <strong>und</strong> Landschaft <strong>und</strong> das Amt für Umweltschutz beteiligt.<br />

Insgesamt wurden 10 Personen über 33 Monate beschäftigt.<br />

Bedingt durch diese Arbeitseinsätze haben fünf Personen<br />

eine berufliche Lösung für sich gef<strong>und</strong>en. Vier haben eine<br />

fixe Anstellung angetreten. Eine Person übernahm nach dem<br />

temporären Arbeitseinsatz die Arbeit als Hausmann im eigenen<br />

Haushalt, die Ehefrau nahm eine Vollzeitstelle an. Bei vier<br />

Klienten ergab sich daraus keine berufliche Lösung. Eine weitere<br />

Person musste feststellen, dass sie wegen Erziehungsaufgaben<br />

noch nicht in einen Arbeitsprozess eintreten kann.<br />

Zu diesem insgesamt erfreulichen Ergebnis haben alle Beteiligten<br />

beigetragen. Die Einarbeitung <strong>und</strong> Begleitung an den<br />

Arbeitsplätzen klappte ausgezeichnet. Die Arbeitgeber<br />

waren mit den Leistungen der eingesetzten Personen zufrieden.<br />

Für das Amt für Soziale Dienste war es sehr positiv, stellenlosen<br />

Personen eine Einsatzmöglichkeit anbieten <strong>und</strong> den<br />

Arbeitgebern geeignete Personen vermitteln zu können.<br />

Weitere Arbeits- <strong>und</strong> Beschäftigungsprojekte<br />

Beim Heilpädagogischen Zentrum (HPZ) konnten fünf<br />

schwer vermittelbare Stellenlose platziert werden. Bei diesen<br />

Personen handelte es sich um «Grenzfälle», die in ihrer<br />

Leistungsfähigkeit <strong>und</strong> in ihren sozialen Fähigkeiten eingeschränkt<br />

sind, jedoch keinen Anspruch auf eine IV-Rente<br />

haben. Das HPZ bietet für solche ausgesteuerten, stellenlosen<br />

Bezügern von Sozialhilfe eine Dauerbeschäftigungsmöglichkeit<br />

<strong>und</strong> Betreuung an.<br />

Das Arbeitsprojekt Brandis in Vaduz ist für das Amt ebenfalls<br />

eine wichtige Anlaufstelle. Hier sind die Einsätze auf<br />

sechs Monate befristet. Die Arbeitsfähigkeit <strong>und</strong> Einsatzfähigkeit<br />

werden differenziert abgeklärt. Aufgr<strong>und</strong> dessen<br />

wird ein Arbeitstraining durchgeführt <strong>und</strong> eine geeignete<br />

Stelle auf dem freien Arbeitsmarkt gesucht. Es wurden 11<br />

Personen überwiesen.<br />

Selbstverständlich wäre es wünschenswert, auch in der Privatwirtschaft<br />

vergleichbare Angebote für Langzeitarbeitslose<br />

zu erhalten. Man erhofft sich eine vom Arbeitsprojekt<br />

der öffentlichen Hand ausgehende Signalwirkung. Erste<br />

kleine Schritte konnten in diese Richtung gesetzt werden.<br />

Mit der LGT Bank in Liechtenstein wurden Kontakte<br />

geknüpft. Zwei Stellen im Reinigungsbereich wurden von<br />

der LGT angeboten.<br />

Zusammenfassend kann man sagen, dass sich bei schwer<br />

Vermittelbaren besondere Anstrengungen für die Integration<br />

in die Arbeitswelt sehr wohl lohnen. Eine erfolgreiche<br />

Vermittlung gibt den betroffenen Klienten <strong>und</strong> deren Familien<br />

ein Gefühl von Selbstvertrauen <strong>und</strong> von Selbstbestätigung<br />

durch die wiedererlangte Eigenständigkeit. Die<br />

Lebensqualität wird entscheidend verbessert.<br />

Ehemalige Flüchtlinge<br />

Mit dem Inkrafttreten des Flüchtlingsgesetzes wurde die<br />

persönliche Hilfe für die Flüchtlinge einem privaten Träger,<br />

der Flüchtlingshilfe, übertragen. Zuständiges Aufsichtsamt<br />

ist das Ausländer- <strong>und</strong> Passamt. Das Amt für Soziale Dienste<br />

ist ausschliesslich für anerkannte bzw. vormalige Flüchtlinge<br />

mit einer unbeschränkten Aufenthaltsbewilligung zuständig.<br />

Persönliche Hilfestellungen für ehemalige Flüchtlinge<br />

aus Bosnien waren im Berichtsjahr nur bei Einzelfällen<br />

nötig. Wirtschaftliche Hilfe benötigten einige alleinerziehende<br />

Witwen. Insgesamt ist die Integration der bosnischen<br />

Flüchtlinge gut gelungen.<br />

Schuldenberatung<br />

Im Fachbereich Schuldenberatung wurden 33 Fälle (Vorjahr<br />

35 Fälle) behandelt. Es wurden 23 Schuldenberatungen <strong>und</strong><br />

10 Schuldensanierungen durchgeführt.


Bei 23 Klienten bzw. Haushalten erfolgte eine Schuldensowie<br />

eine Budgetberatung. Die Situationsanalyse ergab bei<br />

20 dieser Klienten, dass aufgr<strong>und</strong> des geringen Einkommens<br />

- dieses lag am Existenzminimum - keine Schulden getilgt<br />

werden können. Die Klienten wurden in diesen Fällen bezüglich<br />

der Kontaktaufnahme mit den Gläubigern beraten <strong>und</strong><br />

beim Verfassen eines St<strong>und</strong>ungsgesuches unterstützt.<br />

Dadurch wurden den Schuldnern <strong>und</strong> Gläubigern kostenintensive<br />

<strong>und</strong> erfolglose Betreibungsversuche erspart. Bei vorübergehenden<br />

Engpässen, beispielsweise bei Arbeitslosigkeit<br />

bis zum Antritt einer neuen Arbeitsstelle, werden die Schuldner<br />

dazu angehalten, den Gläubigern die voraussichtliche<br />

Dauer der Insolvenz mitzuteilen <strong>und</strong> diesen einen verbindlichen<br />

Zeitrahmen für Abzahlungsvorschläge zu unterbreiten.<br />

Dadurch kann in der Regel verhindert werden, dass bei<br />

Antritt einer neuen Arbeitsstelle bereits Lohnpfändungen<br />

beim Arbeitgeber eingereicht werden. Vielfach führt dies<br />

wieder zur Gefährdung oder zum Verlust des Arbeitsplatzes.<br />

In drei weiteren Fällen wurde die Schuldenberatung mit einer<br />

intensiven Beratungstätigkeit verknüpft. Zum Teil musste die<br />

Administration von der Sozialarbeiterin übernommen werden.<br />

In zehn Fällen konnte eine Schuldensanierung durchgeführt<br />

werden. Mit sechs davon konnten die Schuldenregulierung<br />

aus eigenen Ressourcen oder unter Mithilfe von Bekannten<strong>und</strong><br />

Verwandtenunterstützungen durchgeführt werden. Die<br />

Hilfestellung betraf beispielsweise die Aufstellung eines Budgets,<br />

die Erstellung eines Gläubigerregisters, die Festsetzung<br />

einer verfügbaren Quote für regelmässige Rückzahlungen,<br />

sowie die Unterstützung bei der Kontaktaufnahme mit den<br />

Gläubigern bezüglich dem Aushandeln von Abzahlungsvorschlägen.<br />

In vier weiteren Fällen wurde eine Umschuldung<br />

mithilfe des amtsinternen Darlehensfonds durchgeführt.<br />

Durch das in Aussicht stellen einer Gesamttilgung waren die<br />

Gläubiger zu beträchtlichen Schuldenreduktionen bereit. Dies<br />

ermöglichte den Schuldnern ein Darlehen in tragbaren Raten<br />

<strong>und</strong> während einer überschaubaren Zeitspanne an den Darlehensfonds<br />

zurückzuzahlen.<br />

Bei der Schuldenberatung treten auch Fälle auf, bei denen<br />

die wirtschaftliche Existenz von Betroffenen durch die wirtschaftliche<br />

Sozialhilfe nicht sichergestellt werden kann. Das<br />

sind Personen, die über eine Lohnexekution unter das Existenzminimum<br />

fallen. Da aber Abzahlungsverpflichtungen<br />

bei der Berechnung der wirtschaftlichen Sozialhilfe nicht<br />

berücksichtigt werden dürfen, kann keine Unterstützung<br />

gewährt werden.<br />

Vorm<strong>und</strong>schaftswesen<br />

Per Ende Dezember <strong>2001</strong> wurden vom Fachbereich Vorm<strong>und</strong>schaftswesen<br />

im Sozialen Dienst 28 Erwachsenenvorm<strong>und</strong>schaften<br />

geführt. Es handelt sich dabei in den meisten<br />

Fällen um schwierige Beistandschaften, für deren Führung<br />

eine Fachperson erforderlich ist oder bei denen Angehörige<br />

wegen Befangenheit für dieses Amt nicht in Frage kommen.<br />

Die Klienten des Amtsvorm<strong>und</strong>es sind Menschen mit<br />

multiplen <strong>und</strong> komplexen Problemen, mit psychischen<br />

Störungen, Behinderungen ihrer sozialen Kompetenz, geistigen<br />

Beeinträchtigungen, kommunikativen Auffälligkeiten<br />

etc. Es ist in diesen Fällen eine koordinierte Hilfestellung<br />

(Casemanagement) zwischen Vorm<strong>und</strong>, Sozialem Dienst<br />

(wirtschaftliche Sozialhilfe) <strong>und</strong> Therapeutischem Dienst<br />

(psychologisch-psychiatrische Betreuung), Ärzten <strong>und</strong> psychosozialen<br />

Dienstleistern unerlässlich. Die Aufgabe des<br />

Amtsvorm<strong>und</strong>es besteht in der persönlichen Betreuung,<br />

Organisation der Hilfssysteme <strong>und</strong> der wirtschaftlichen<br />

Hilfe, in der Einkommens- <strong>und</strong> Vermögensverwaltung, in<br />

der Gestaltung von Betreuungsplänen <strong>und</strong> ganz wesentlich<br />

in der Konfliktregelung.<br />

Im Berichtsjahr wurde damit begonnen, den Fachbereich Vorm<strong>und</strong>schaftswesen<br />

neu zu organisieren <strong>und</strong> in seiner Aufgabenstellung<br />

neu auszurichten. In Zukunft werden neben<br />

dem Amtsvorm<strong>und</strong> auch private Vorm<strong>und</strong>e zum Einsatz<br />

kommen, die sich freiwillig einer solchen sozialen Aufgabe<br />

stellen. Der Einsatz privater Mandatsträgerinnen <strong>und</strong> Mandatsträger<br />

dient vor allem der besseren sozialen <strong>und</strong> gesellschaftlichen<br />

Einbettung der hilfsbedürftigen Menschen <strong>und</strong><br />

engagierten Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürgern wird eine sinnvolle<br />

Einsatzmöglichkeit im sozialen Bereich geboten. Diese freiwilligen<br />

Vorm<strong>und</strong>e werden vom Amtsvorm<strong>und</strong> angeworben,<br />

rekrutiert, geschult, beraten, supervidiert <strong>und</strong> organisatorisch<br />

unterstützt. Der Aufbau dieses Projekts unter dem<br />

Titel «PriMa» (Private Mandatare) ist im Berichtsjahr planmässig<br />

vorangeschritten.<br />

Bei den 28 vom Amtsvorm<strong>und</strong> betreuten Personen handelt<br />

es sich um 17 Männer <strong>und</strong> 11 Frauen im Alter zwischen 24<br />

<strong>und</strong> 79 Jahren. Das Durchschnittsalter beträgt 51 Jahre. Ein<br />

Klient ist griechischer, einer österreichischer <strong>und</strong> einer kroatischer,<br />

sieben Klienten sind schweizerischer <strong>und</strong> 18 liechtensteinischer<br />

Staatszugehörigkeit. Das verwaltete Gesamtvermögen<br />

betrug per Jahresabschluss CHF 4 055 400. Hinzu<br />

kommen die Immobilienwerte.<br />

Auch im vergangenen Jahr ist die Anzahl der durch das Amt<br />

geführten Vorm<strong>und</strong>schaften gestiegen. Dieser Anstieg ist<br />

seit Jahren kontinuierlich. Wenn auch durch das Projekt<br />

«PriMa» bestimmte Mandate an Private abgetreten werden<br />

können, ist dennoch mit einer erneuten Zunahme der Mandatszahl<br />

zu rechnen. Dies hängt zusammen mit der zunehmenden<br />

Gesamtbevölkerungszahl, mit der demographischen<br />

Entwicklung <strong>und</strong> soziokulturellen Veränderungen.<br />

Aufwand gemäss Sozialhilfegesetz<br />

Ausgaben vor dem Lastenausgleich<br />

Wirtschaftliche Hilfe 2000 <strong>2001</strong><br />

Wirtschaftliche Hilfe<br />

im Inland 3 531 024.65 3 488 189.17<br />

Liechtensteiner im Ausland 20 693.15 160 731.35<br />

Arbeitsprojekte der öffentlichen Hand 166 067.50<br />

Wegweiserecht 5 769.55<br />

Zwischentotal 3 551 717.80 3 820 757.57<br />

Rückerstattungen -21 373.75<br />

Total 3 551 717.80 3 799 383.82<br />

Persönliche Hilfe<br />

Soziales<br />

Freiwillige Helfer 1530.00 1 140.00<br />

Beratung / Therapie 12 972.60 9 721.60<br />

Drogenprophylaxe 49 889.55 69 693.03<br />

Selbsthilfegruppen 2 900.00 1 800.00<br />

Projekte 7 078.45 34 933.40<br />

Total 74 370.60 117 288.03<br />

UN-Jahr der älteren Menschen 10 000.00 0.00<br />

Förderungsbeiträge<br />

an Institutionen 4 099 652.00 4 599 999.65<br />

Total Ausgaben gemäss<br />

Sozialhilfegesetz 7 735 740.40 8 516 671.50<br />

215


216<br />

Soziales<br />

Therapeutischer Dienst<br />

Fallarbeit <strong>und</strong> Klientenstatistik<br />

Im Jahr <strong>2001</strong> wurden im Therapeutischen Dienst 261 Klienten<br />

betreut gegenüber 244 im Vorjahr.<br />

Die Klienten wurden wegen folgender Probleme beraten,<br />

behandelt <strong>und</strong> betreut. Die Probleme werden nach der<br />

internationalen Systematik der WHO für psychische Störungen,<br />

dem ICD-10, klassifiziert.<br />

Da Klienten oft mehr als eine Problematik haben, gibt es<br />

insgesamt 367 Problemnennungen. Dies werten wir als<br />

deutlichen Hinweis darauf, dass der grösste Teil unserer Klienten<br />

tatsächlich aus sogenannten Multiproblemfamilien<br />

stammt.<br />

Ein weiterer Hinweis ist die Tatsache, dass sich die Verteilung<br />

der Problemkategorien unserer Klienten in den letzten<br />

Jahren praktisch nicht verändert hat. R<strong>und</strong> 40% der Klienten<br />

fallen unter die Problemkategorie «Anpassungsprobleme».<br />

Darunter verstehen wir alle Probleme in Verbindung<br />

mit der sozialen Umgebung; also Familienkrisen, psychische,<br />

arbeitsbedingte, persönliche <strong>und</strong> ökonomische Krisen.<br />

Bis die Klienten zu uns kommen, sind diese Krisen oft<br />

schon sehr weit fortgeschritten, verschiedene Helfersysteme<br />

sind bereits involviert, mehrere Lösungsversuche gescheitert<br />

<strong>und</strong> viele Personenkreise betroffen ( von den Angehörigen<br />

bis zum Arbeitsplatz).<br />

Zwangseinweisungen<br />

Im Berichtsjahr wurden 16 Patienten (Vorjahr 10) zwangsweise<br />

in eine geeignete Anstalt, in der Regel in eine<br />

psychiatrische Klinik, eingewiesen. Allen Fällen, in denen<br />

eine gerichtliche Massnahme gemäss Art. 11f des Sozialhilfegesetzes<br />

ausgesprochen wird, wird vom Mobilen Sozialpsychiatrischen<br />

Dienst (MSD) im Auftrag des Amtes nachgegangen.<br />

Dadurch wird ein nahtloser Übergang von der<br />

Klinik zur Nachbetreuung im Land sichergestellt. Damit ein<br />

konsistenter Behandlungsplan verfolgt werden kann, sind<br />

die involvierten Fachleute zu koordinieren <strong>und</strong> die einzelnen<br />

Massnahmen aufeinander abzustimmen.<br />

Bei den geschilderten komplexen Problemen sind die speziellen<br />

Möglichkeiten des Therapeutischen Dienstes besonders<br />

gefordert.<br />

Es gilt, interdisziplinär zusammenzuarbeiten, Triagen <strong>und</strong><br />

Koordinationen zu machen, individuelle Lösungswege zu<br />

planen <strong>und</strong> die Betroffenen durch alle Instanzen ihres<br />

Weges hindurch zu begleiten.<br />

Das geschieht mittels der folgenden Unterstützungsarten<br />

(insgesamt 371 Nennungen):<br />

Die Hauptunterstützungsformen des Therapeutischen Dienstes<br />

gliedern sich inhaltlich folgendermassen auf:<br />

Beratung: Sie beinhaltet einmalige oder sporadische Beratungsgespräche,<br />

regelmässigere Beratungen, Vermittlung<br />

oder Abgabe von Informationen an Dritte <strong>und</strong> Überweisungen<br />

an <strong>und</strong> Vermittlung von anderen Hilfen.<br />

Behandlung: Hier ist die Durchführung von länger dauernden<br />

psychotherapeutischen <strong>und</strong> medizinischen Behandlungen<br />

gemeint.<br />

Betreuung: Im Unterschied zu Beratung <strong>und</strong> Behandlung<br />

wird unter Betreuung die Überwachung von Regimes (z.B.<br />

Antabuseinnahme), die Durchführung gesetzlicher Massnahmen,<br />

die Betreuung von Klienten gemeinsam mit der<br />

Therapeutischen Wohngemeinschaft (TWG), dem Mobilen<br />

Sozialpsychiatrischen Team (MST) oder im Gefängnis <strong>und</strong><br />

das Casemanagement in Zusammenarbeit mit anderen Institutionen<br />

verstanden. Vom Dienst wurde die psychologische<br />

<strong>und</strong> psychiatrische Gefangenenbetreuung wahrgenommen.<br />

Behördliche Aufgaben: Zu ihnen gehören Abklärungen <strong>und</strong><br />

Stellungnahmen, Amtshilfe für andere Behörden, das Einleiten<br />

von behördlichen oder gerichtlichen Massnahmen, <strong>und</strong><br />

gutachterliche Tätigkeiten.<br />

Diese Auflistung macht deutlich, dass die Unterstützungen,<br />

die der Therapeutische Dienst bietet, andere sind, als sie<br />

von frei praktizierenden Psychotherapeuten geboten werden.<br />

Der Therapeutische Dienst unterstützt vor allem jene<br />

Menschen, denen mit wirtschaftlicher Sozialhilfe oder<br />

behördlichen Verfügungen alleine nicht geholfen ist. Diese<br />

Massnahmen alleine würden den Zustand der Hilfsbedürftigkeit<br />

in vielen Fällen nur weiter erhalten, wenn nicht<br />

gleichzeitig die ursächlichen Probleme durch Beratung <strong>und</strong><br />

Behandlung angegangen würden, wie es vom Sozialhilfegesetz<br />

gewünscht wird.<br />

Weitere Aufgaben<br />

Der Therapeutische Dienst hat zu ausgewählten psychologischen,<br />

resp. psychiatrischen Themen Vorträge gehalten. Ein<br />

besonders guter <strong>und</strong> intensiver Kontakt ergab sich mit dem<br />

Verband Familienhilfe Liechtenstein. Die Familienhilfe war auf<br />

das Amt zugekommen mit der konkreten Frage, wie sie mit<br />

bestimmten Problemen bezw. familiären Krisen umgehen sollen<br />

<strong>und</strong> welche Unterstützung sie dabei bekommen können.<br />

Die Leiterin des Dienstes hatte die Gelegenheit, vor verschiedenen<br />

Gremien der Familienhilfe Vorträge zu halten. Darin<br />

wurden die Dienstleistungen des Amtes <strong>und</strong> die Wege zu


den verschiedenen Dienstleistungen vorgestellt. Als Folge der<br />

Zusammenarbeit konnten Lösungen für einige Probleme<br />

gemeinsam erarbeitet werden. Weiters wurde die Zusammenarbeit<br />

mit dem Ärzteverein im Bereich der Sozialpsychiatrie<br />

verstärkt. In einer Veranstaltung des Vereins für interkulturelle<br />

Bildung wurde ein Vortrag zum Thema «Über Sucht<br />

<strong>und</strong> Drogen reden» gehalten. Zusammen mit dem Kinder<strong>und</strong><br />

Jugenddienst wurde eine Schulung zukünftiger Wirte<br />

betreffend «Jugendschutz <strong>und</strong> Suchtprävention» gestaltet.<br />

Der Dienst hat Aufgaben im Bereich der Integration <strong>und</strong><br />

Migration zu leisten. Im Amt besteht zu diesem Thema eine<br />

eigene Arbeitsgruppe. Im vergangenen Jahr wurden erneut<br />

Deutschkurse für interessierte Klientinnen <strong>und</strong> Klienten sowie<br />

einen Gymnastikkurs für Frauen organisiert. Mit einem Fest,<br />

das von der INFRA mitorganisiert wurde, wurden den Absolventinnen<br />

<strong>und</strong> Absolventen eine Anerkennung für die erfolgreiche<br />

Teilnahme ausgesprochen.<br />

Zu den Aufgaben des Dienstes gehört nicht nur die Vernetzung<br />

zu den professionellen Hilfssystemen sondern auch mit<br />

den freiwilligen. Besonders wichtig für den Dienst sind die verschiedenen<br />

Selbsthilfegruppen, in denen die Klienten neben<br />

der fachlichen Hilfe persönliche Unterstützung erhalten können.<br />

Deshalb betätigte sich die Dienstleiterin im Arbeitskreis,<br />

der Dachorganisation aller Selbsthilfegruppen des Landes, als<br />

Verbindungsperson zur professionellen Hilfe. Behördlicherseits<br />

wird die Selbsthilfe soweit wie möglich gefördert.<br />

Amt für Volkswirtschaft (Versicherung)<br />

Amtsleiter: Dr. Hubert Büchel<br />

In der Krankenversicherung waren weitere Kostensteigerungen<br />

zu vermerken. Die Staatsbeiträge lagen bei CHF 48,7<br />

Mio.. Im Ges<strong>und</strong>heitsnetz Liechtenstein («Hausarztsystem»)<br />

sind 75 % der Wohnbevölkerung versichert. Bereits zum<br />

zweiten Mal konnte die Prämienverbilligung für einkommensschwache<br />

Versicherte durchgeführt werden, womit<br />

etwa 2500 Versicherte einen staatlichen Beitrag an die Krankenkassenprämie<br />

erhielten. Die Leistungskommission tagte<br />

intensiv <strong>und</strong> beurteilte dabei die Wirksamkeit, die Zweckmässigkeit<br />

<strong>und</strong> die Wirtschaftlichkeit von Leistungen im Krankenversicherungsbereich.<br />

Auf Jahresanfang <strong>2001</strong> wurde die leistungsorientierte<br />

Abgeltung für Apotheker eingeführt. Die<br />

<strong>Regierung</strong> hat eine Arbeitsgruppe für die Überprüfung des<br />

heutigen Ges<strong>und</strong>heitssystems <strong>und</strong> die Ausarbeitung von Verbesserungsmassnahmen<br />

zur Eindämmung der Kostensteigerungen<br />

im Ges<strong>und</strong>heitswesen <strong>und</strong> zur Einschränkung der<br />

Zulassung von Ärzten eingesetzt.<br />

Im Bereich der obligatorischen Unfallversicherung waren insgesamt<br />

12 Versicherungsunternehmen tätig. Die Prämien für<br />

die obligatorische Versicherung der Nichtbetriebsunfälle<br />

gehen zu einem Drittel zu Lasten des Landes. Die Aufwändungen<br />

zur Subventionierung beliefen sich auf r<strong>und</strong> 6,4 Mio. CHF.<br />

Auf den 1.1.<strong>2001</strong> ist der neue Prämientarif für die Periode<br />

<strong>2001</strong> bis 2003 in Kraft getreten. Der neue Tarif beschränkt<br />

sich auf einen gemeinsamen Nettoprämientarif <strong>und</strong> verzichtet<br />

damit auf einheitliche Verwaltungskostenzuschläge. Das<br />

System der obligatorischen Unfallversicherung befand sich in<br />

Überprüfung <strong>und</strong> die dazu eingesetzte Arbeitsgruppe hat im<br />

Dezember <strong>2001</strong> ihren Schlussbericht abgegeben.<br />

In der betrieblichen Personalvorsorge ist inzwischen ein<br />

Gesamtkapital der Pensionskassen von über 2 Mrd. CHF vorhanden.<br />

Auf den 1. Januar <strong>2001</strong> wurde in Folge der Ände-<br />

rung der Grenzbeträge bei der AHV auch der massgebende<br />

Jahreslohn <strong>und</strong> der Freibetrag bei der beruflichen Personalvorsorge<br />

angepasst. Weiters wurde der Beginn der Versicherungspflicht<br />

um ein Jahr vorverlegt, da andererseits das Rentenalter<br />

für Männer auf 64 Jahre herabgesetzt wurde. Analog<br />

zur AHV wurde auch in der zweiten Säule der Rentenvorbezug<br />

flexibilisiert. Schliesslich wurde auf den 1. Januar <strong>2001</strong> der<br />

Anspruch auf hälftige Aufteilung der während der Ehe erworbenen<br />

Anwartschaften bei Ehescheidung eingeführt. Schliesslich<br />

wurde die Richtlinie über die Wahrung der Rechte <strong>und</strong><br />

Ansprüche der Wanderarbeitnehmer im EWR betreffend die<br />

freiwillige berufliche Vorsorge in nationales Recht umgesetzt.<br />

In der Arbeitslosenversicherung waren am Ende des Berichtsjahres<br />

<strong>2001</strong> fast 3000 Arbeitgeber abrechnungs- <strong>und</strong> zahlungspflichtig.<br />

Die insgesamt ausbezahlten Arbeitslosenentschädigungen<br />

beliefen sich auf 6,855 Mio. CHF. An Insolvenzentschädigungen<br />

wurden über 156 000 CHF ausgerichtet.<br />

Im Berichtsjahr <strong>2001</strong> wurden schliesslich Mutterschaftszulagen<br />

in der Höhe von fast 0,5 Mio. CHF ausbezahlt.<br />

Unfallversicherung<br />

Soziales<br />

Finanzabrechnung für das Rechnungsjahr 2000<br />

Im Jahre 2000 (die Angaben für <strong>2001</strong> liegen erst im Sommer<br />

2002 vor) wurde die obligatorische Unfallversicherung<br />

im Fürstentum Liechtenstein (OUFL) von 12 Versicherungsunternehmen<br />

durchgeführt. Insgesamt waren im Berichtsjahr<br />

2 764 (Vorjahr: 2 663) Betriebe der obligatorischen<br />

Berufsunfallversicherung (BU), 2 395 (2 250) der obligatorischen<br />

Nichtberufsunfallversicherung (NBU) <strong>und</strong> 173 (192)<br />

der Freiwilligen Versicherung (FV) unterstellt. Die versicherungspflichtige<br />

Lohnsumme betrug in der BU 1 586 (1 444)<br />

Mio. CHF, in der NBU 1 564,4 (1 424,7) Mio. CHF <strong>und</strong> in<br />

der FV 12,6 (12,4) Mio. CHF.<br />

Sowohl Lohnsumme als auch Prämieneinnahmen sind<br />

gegenüber dem Vorjahr um ca. 10% angestiegen.<br />

Die Gesamtzahl aller gemeldeten Unfälle hat im Jahre 2000<br />

um 3,3% zugenommen (von 5 574 auf 5 756). Die Anzahl<br />

der Invaliditätsfälle lag bei 49 (Vorjahr 45). Es wurden 4 neue<br />

Todesfälle gemeldet (Vorjahr: 3).<br />

Das Gesamtergebnis 2000 ist erneut schlecht ausgefallen. Im<br />

Vergleich zum Vorjahr resultiert eine Verschlechterung von<br />

1,7 Mio. CHF.<br />

Die detaillierte Abrechnung der OUFL-Gesellschaften präsentiert<br />

sich für das Rechnungsjahr 2000 wie folgt (die Abrechnung<br />

für <strong>2001</strong> wird erst im Herbst 2002 vorliegen):<br />

OV - BU OV - NBU FV TOTAL<br />

OV <strong>und</strong> FV<br />

Einnahmen: CHF CHF CHF CHF<br />

- Prämienbeiträge 8 200 445 17 930 001 276 117 26 406 563<br />

- Kapitalerträge 916 637 2 122 132 28 821 3 067 590<br />

- Regresseinnahmen 79 193 1 611 820 0 1 691 013<br />

Total Einnahmen 9 196 275 21 663 953 304 938 31 165 166<br />

Aufwand: CHF CHF CHF CHF<br />

- Versicherungsleistungen 10 431 696 20 622 013 247 808 31 301 517<br />

- Teuerungszulagen auf<br />

Renten 354 927 446 415 684 802 026<br />

- Verwaltung, Steuern 1 875 770 3 679 595 56 664 5 612 029<br />

Total Aufwand 12 662 393 24 748 023 305 156 37 715 572<br />

Fonds-Entnahme 3 483 421* 3 084 070 -16 636* 6 584 127*<br />

* inkl. Aufwand Katastrophen-Fonds (OV-BU: CHF 17 303; FV: CHF 16 418; Total OV<br />

<strong>und</strong> FV: CHF 33 721)<br />

217


218<br />

Soziales<br />

Kontrolle von Subventionsgesuchen<br />

Gemäss Art. 79 Abs. 2 UVG fallen die Prämien für die obligatorische<br />

Versicherung der Nichtberufsunfälle zu zwei<br />

Dritteln zu Lasten der Versicherten <strong>und</strong> zu einem Drittel zu<br />

Lasten des Landes. Im Jahre <strong>2001</strong> wurden Anträge von 12<br />

Unfallversicherungsunternehmen auf Ausrichtung von (restlichen)<br />

Landesbeiträgen für das Rechnungsjahr 2000 <strong>und</strong><br />

Akontozahlungen für das laufende Rechnungsjahr <strong>2001</strong><br />

kontrolliert. Die Aufwendungen des Landes zur Subventionierung<br />

der NBU im Jahre <strong>2001</strong> beliefen sich auf r<strong>und</strong><br />

6,408 Mio. CHF (Vorjahr: 6,02 Mio. CHF).<br />

Neuer Prämientarif für die Tarifperiode <strong>2001</strong>-2003<br />

Auf den 1. Januar <strong>2001</strong> ist der neue Prämientarif in der<br />

obligatorischen Unfallversicherung für die Tarifperiode<br />

<strong>2001</strong> bis 2003 in Kraft getreten.<br />

Der neue Tarif beschränkt sich auf einen gemeinsamen Nettoprämientarif<br />

<strong>und</strong> verzichtet damit auf einheitliche Verwaltungskostenzuschläge.<br />

Die Festlegung des Nettoprämientarifs<br />

orientiert sich auf das langjährige Mittel, um ein über mehrere<br />

Tarifperioden stabileres Prämienniveau erreichen zu können.<br />

Der durchschnittliche BU-Prämiensatz über alle Betriebsarten<br />

wurde auf 6,04‰ der Lohnsumme festgelegt, was gegenüber<br />

dem Tarif 1998 (3,85‰) einer Erhöhung um 57% entspricht.<br />

Der NBU-Beitragssatz wurde auf 14,27 Lohnpromillen festgelegt.<br />

Nach Abzug des Landesbeitrages (1/3) ergibt sich ein Beitragssatz<br />

für die Versicherten von r<strong>und</strong> 9,5 Lohnpromillen.<br />

Gegenüber dem in der vergangenen Tarifperiode bei den Versicherten<br />

erhobenen Prämiensatz von 7,6‰ beläuft sich die<br />

erforderliche Prämienerhöhung auf 25%, gesamthaft erhöht<br />

sich der NBU-Satz um 58%. Der Prämiensatz in der Freiwilligen<br />

Versicherung (FV) wurde auf 46,99‰ der Lohnsummen<br />

festgelegt, was eine für alle Gefahrenklassen einheitliche Prämienerhöhung<br />

um 177% ergab.<br />

Mit dem Verzicht auf einheitliche Verwaltungskostenzuschläge<br />

kommen gesellschaftsindividuelle Verwaltungskosten-<br />

Modelle zur Anwendung. Die zulässige Bandbreite der Verwaltungskostenzuschläge<br />

reicht von 12% bis 22%. Die überdurchschnittliche<br />

Tariferhöhung ist auf folgende Gründe<br />

zurückzuführen: erhebliche Prämiensenkung bei der letzten<br />

Tariffestlegung, höherer Schadenaufwand als vor drei Jahren<br />

prognostiziert, zusätzliche Äufnung der Fonds, grosse<br />

Schwankungen aufgr<strong>und</strong> des kleinen Bestandes.<br />

Überprüfung des OUFL-Systems<br />

Die am 11. Juli 2000 für die Überprüfung des gegenwärtigen<br />

Systems der obligatorischen Unfallversicherung im Fürstentum<br />

Liechtenstein (OUFL) <strong>und</strong> die Ausarbeitung von<br />

Verbesserungsmöglichkeiten eingesetzte Arbeitsgruppe hat<br />

am 13. Dezember <strong>2001</strong> ihren Schlussbericht abgegeben.<br />

Zusammenfassend wurde festgehalten, dass die OUFL ein<br />

sehr gut funktionierender Sozialversicherungszweig in<br />

Liechtenstein darstellt. Dennoch sind bei der Überprüfung<br />

Mängel festgestellt worden, die rasch <strong>und</strong> gezielt behoben<br />

werden sollten. Die <strong>Regierung</strong> hat daraufhin am 18.<br />

Dezember <strong>2001</strong> das Amt für Volkswirtschaft beauftragt,<br />

einen Vorschlag zur Behebung der festgestellten Mängel bis<br />

zum 1. Juni 2002 vorzulegen. Ebenso hat das Amt die von<br />

einzelnen Wirtschaftsverbänden vorgeschlagene Variante<br />

für gr<strong>und</strong>sätzliche Änderungen näher zu prüfen <strong>und</strong> der<br />

<strong>Regierung</strong> hierzu bis 31. Oktober 2002 Bericht zu erstatten.<br />

Krankenversicherung<br />

Entwicklung der Krankenpflegekosten<br />

Im Jahre 2000 (die Angaben für <strong>2001</strong> liegen erst im Sommer<br />

2002 vor) erreichten die Aufwendungen für die obliga-<br />

torischen Krankenpflegekosten (nach Abzug der Kostenbeteiligungen)<br />

einen Betrag von 75,7 Mio. CHF (Vorjahr: 70,7<br />

Mio. CHF), was einer Erhöhung um 5 Mio. bzw. 7,0%<br />

gegenüber dem Vorjahr entspricht.<br />

Kontrolle von Subventionsgesuchen<br />

Der Staat leistet im Sinne von Art. 24 Abs. 1 (alt) KVG den<br />

Krankenkassen an die Kosten der obligatorischen Krankenpflegeleistungen<br />

<strong>und</strong> der präventivmedizinischen Massnahmen<br />

einen jährlichen Beitrag.<br />

Im Jahre <strong>2001</strong> wurden Anträge von 7 Krankenkassen auf<br />

Ausrichtung von Landesbeiträgen für das Rechnungsjahr<br />

2000 <strong>und</strong> Akontozahlungen für das laufende Rechnungsjahr<br />

<strong>2001</strong> kontrolliert, wobei in Bezug auf die Staatsbeiträge<br />

für die übrigen Versicherten (ohne Kinder) auf den 1.<br />

Januar <strong>2001</strong> eine neue Subventionsregelung in Kraft trat.<br />

Die Restsubventionen für das Rechnungsjahr 2000 beliefen<br />

sich auf 17,1 Mio. CHF. Hinzu kamen Akontozahlungen für<br />

das laufende Jahr von 90% des Vorjahresbetreffnisses, was<br />

einen zusätzlichen Kredit von 25,6 Mio. CHF erforderlich<br />

machte. Auf r<strong>und</strong> 6 Mio. CHF beliefen sich schliesslich die<br />

Akontozahlungen für die Prämienbefreiung der Kinder <strong>und</strong><br />

den Ausgleich des Ertragsausfalles im Hausarztsystem. Insgesamt<br />

waren daher im Jahre <strong>2001</strong> Staatsbeiträge von 48,7<br />

Mio. CHF notwendig (Vorjahr: 44,8 Mio. CHF).<br />

Risikoausgleich <strong>2001</strong><br />

Das erste Ausgleichsjahr für den Risikoausgleich war das<br />

Jahr <strong>2001</strong>. Die ersten Zahlungen für die provisorische<br />

Berechnung des Jahres <strong>2001</strong> waren bis zum Herbst <strong>2001</strong> zu<br />

leisten. Die definitive Berechnung für <strong>2001</strong> erfolgt im Jahre<br />

2002.<br />

Aufsicht über die Kassen<br />

Die beiden liechtensteinischen Krankenkassen mussten sich<br />

im Handelsregister eintragen lassen. Weiters war das Reglement<br />

über die Kapitalanlagen dem Amt für Volkswirtschaft<br />

zur Genehmigung vorzulegen. Ebenso hatten die Kassen<br />

ihre Versicherungsbedingungen dem neuen Recht anzupassen.<br />

Schliesslich wurde den Kassen ein einheitlicher Kontenplan<br />

vorgegeben.<br />

Hausarztsystem «Ges<strong>und</strong>heits-Netz<br />

Liechtenstein (GNL)»<br />

Insgesamt waren im Dezember <strong>2001</strong> 24 826 Personen mit<br />

Wohnsitz im Lande im GNL versichert, was ca. 75% der<br />

Wohnbevölkerung entspricht. R<strong>und</strong> 7 000 Versicherte<br />

waren Kinder, d.h. 28% des GNL-Bestandes. Im GNL machten<br />

insgesamt 49 Ärztinnen <strong>und</strong> Ärzte mit. 32 davon waren<br />

als Gr<strong>und</strong>versorger eingetragen, bei denen sich die GNL-<br />

Versicherten einschreiben können, 17 waren Spezialärztinnen<br />

<strong>und</strong> Spezialärzte.<br />

Prämienverbilligung <strong>2001</strong> für einkommensschwache<br />

Versicherte im Hausarztsystem<br />

Im Herbst <strong>2001</strong> wurde bereits zum zweiten Mal die Prämienverbilligung<br />

für einkommensschwache Versicherte im<br />

Hausarztsystem durchgeführt. Bis Ende <strong>2001</strong> erhielten<br />

2 091 Versicherte einen staatlichen Beitrag an ihre Krankenkassenprämie.<br />

Das neue Prämienverbilligungssystem bildet<br />

eine deutliche finanzielle Entlastung für viele Versicherte.<br />

Leistungskommission<br />

Die von der <strong>Regierung</strong> eingesetzte Leistungskommission<br />

aus Vertretern des Amtes für Volkswirtschaft (Vorsitz), der<br />

Ärzte <strong>und</strong> des Krankenkassenverbandes tagte im Jahre<br />

<strong>2001</strong> in insgesamt 9 Sitzungen <strong>und</strong> beurteilte dabei die<br />

Wirksamkeit, die Zweckmässigkeit <strong>und</strong> die Wirtschaftlichkeit<br />

von Leistungen. Sie beschäftigte sich insbesondere mit


Unkosten im Rahmen der häuslichen Pflege, zusätzlichen<br />

Kontrolluntersuchungen bei Schwangerschaft, Leistungspflicht<br />

bei Schwangerschaftsabbruch, ambulanter kardiologischer<br />

Rehabilitation, Ergotherapie, Labortarifen ausserhalb<br />

von Arztpraxen sowie Leistungserbringern in Ausbildung.<br />

Leistungsorientierte Abgeltung (LOA) für Apotheker<br />

Auf den 1. Januar <strong>2001</strong> wurde - wie auch in der Schweiz -<br />

die leistungsorientierte Abgeltung für Apotheker (LOA) eingeführt<br />

(LGBl. <strong>2001</strong> Nr. 148). Damit werden den Apothekern<br />

besondere Dienstleistungen gesondert entschädigt.<br />

Überprüfung des heutigen Ges<strong>und</strong>heitssystems<br />

Die <strong>Regierung</strong> hat am 18. Dezember <strong>2001</strong> eine Arbeitsgruppe<br />

für die Überprüfung des heutigen Ges<strong>und</strong>heitssystems<br />

<strong>und</strong> die Ausarbeitung von Verbesserungsmassnahmen<br />

zur Eindämmung der Kostensteigerungen im Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />

<strong>und</strong> zur Einschränkung der Zulassung von Ärzten<br />

eingesetzt. Die Arbeitsgruppe hat der <strong>Regierung</strong> bis Ende<br />

Mai 2002 Bericht zu erstatten.<br />

Betriebliche Personalvorsorge<br />

Aufsicht über die Vorsorgeeinrichtungen<br />

Im Berichtsjahr waren vom Amt für Volkswirtschaft als Aufsichtsbehörde<br />

wiederum zahlreiche Anfragen zum Recht<br />

über die betriebliche Personalvorsorge (BPV) zu beantworten<br />

<strong>und</strong> stichprobenartig bei einzelnen Betrieben die Einhaltung<br />

des Gesetzesobligatoriums zu kontrollieren. Ebenso<br />

waren einige Statuten- <strong>und</strong> Reglementsänderungen zu<br />

überprüfen. Zudem war in einigen Fällen die BPV-Versicherungspflicht<br />

zu kontrollieren <strong>und</strong> zahlreiche Bestätigungen<br />

für Selbständigerwerbende wurden ausgestellt.<br />

Berichterstattung<br />

Alle Vorsorgeeinrichtungen sind zur Einreichung der jährlichen<br />

Berichterstattung aufgefordert worden. Das Amt für<br />

Volkswirtschaft hat das bereits in den Vorjahren eingeführte<br />

Formular für die jährliche Berichterstattung der Vorsorgeeinrichtungen<br />

an die Aufsichtsbehörde weiter ausgebaut.<br />

Das Berichterstattungformular erlaubt eine sehr gute sowie<br />

rechtzeitige Wahrnehmung möglicher Schwachstellen <strong>und</strong><br />

damit einen möglichst gezielten, allfällig erforderlichen weitergehenden<br />

aufsichtsbehördlichen Einsatz (Prüfung zusätzlicher<br />

Dokumente <strong>und</strong> spezieller Sachverhalte).<br />

Bis Ende <strong>2001</strong> lagen die Berichterstattungen aller Vorsorgeeinrichtungen<br />

für das Geschäftsjahr 2000 vor. Die entsprechenden<br />

Prüfungen <strong>und</strong> Auswertungen wurden bis Ende<br />

<strong>2001</strong> abgeschlossen.<br />

Darstellung 1: Entwicklung des Gesamtkapitals der Pensionskassen 1996-2000<br />

Soziales<br />

Die untenstehende Darstellung über die Entwicklung der 2.<br />

Säule seit 1996 zeigt eindrücklich, dass die Bedeutung der<br />

betrieblichen Personalvorsorge im Rahmen des Drei-Säulen-<br />

Konzepts von Jahr zu Jahr überdurchschnittlich zunimmt.<br />

Wie aus Darstellung 1 ersichtlich ist, hat sich das gesamte<br />

Kapital der beruflichen Vorsorge von 1,48 Mrd. CHF im<br />

Jahre 1996 um 850,2 Mio. CHF oder 57,43 % auf 2,33<br />

Mrd. CHF im Jahre 2000 erhöht. Die jährliche Zunahme des<br />

Vorsorgekapitals im genannten Zeitraum betrug zwischen<br />

196,4 Mio. CHF bzw. 10,27 % <strong>und</strong> 221,9 Mio. CHF bzw.<br />

10,52 %. Dieses Wachstum liegt bei der 2. Säule damit<br />

bereits seit einigen Jahren beträchtlich über jenem der<br />

staatlichen Alters- <strong>und</strong> Hinterlassenenversicherung (AHV; 1.<br />

Säule). Der AHV-Fonds entwickelte sich im selben Zeitraum<br />

von 1,236 Mrd. CHF auf 1 701 Mrd. CHF, was einer Steigerung<br />

um 465 Mio. CHF oder 37,6 % entspricht.<br />

In den Jahren 1996-2000 sind insgesamt folgende Beiträge<br />

an die 2. Säule entrichtet worden (siehe Darstellung 2).<br />

Die Beiträge an die BPV haben gemäss Darstellung 2 von<br />

138,89 Mio. CHF im Jahre 1996 auf 186,86 Mio. CHF im<br />

Jahre 2000 zugenommen, was einer Steigerung um 41,9<br />

Mio. CHF bzw. 30,2 % entspricht. Die jährliche Zunahme<br />

betrug zwischen 2,2 Mio. CHF bzw. 1,43 % <strong>und</strong> 22,8 Mio.<br />

CHF bzw. 14,46 %. Demgegenüber beliefen sich die Beiträge<br />

in der AHV (ohne IV) im Jahre 1996 auf 106,35 Mio.<br />

CHF <strong>und</strong> im Jahre 2000 auf 141,4 Mio. CHF, was einer<br />

Zunahme um 35,05 Mio. CHF bzw. 32,9 % entspricht.<br />

Die BPV-Angaben umfassen auch einige Vorsorgeeinrichtungen,<br />

die neben ihren liechtensteinischen Arbeitnehmern<br />

auch ihren (kleineren) schweizerischen Versichertenbestand<br />

versichern.<br />

Änderungen auf den 1. Januar <strong>2001</strong><br />

Die Grenzbeträge wurden an die AHV-Altersrenten angepasst.<br />

Die Versicherungspflicht setzt bei einem Jahreslohn<br />

von CHF 24 720.— ein. Nach oben darf der massgebende<br />

Jahreslohn nicht niedriger sein als CHF 74 160.—. Der Freibetrag<br />

entspricht neu CHF 12 360.—.<br />

Der Beginn der Versicherungspflicht für die Altersvorsorge<br />

wurde um ein Jahr vorverlegt. Die Versicherungspflicht für die<br />

Altersvorsorge gilt somit neu ab vollendetem 23. Altersjahr<br />

(vgl. LGBl. 1997 Nr. 23). Das Rentenalter für Männer wurde ab<br />

1. Januar <strong>2001</strong> um ein Jahr auf neu 64 Jahre herabgesetzt.<br />

Anlaog zur AHV wurde auch in der 2. Säule der Rentenvorbezug<br />

flexibilisiert. Demnach können Personen, die nach<br />

1996 1997 1998 1999 2000<br />

Gesamtkapital CHF 1 480 693 724 1 700 521 576 1 912 535 885 2 108 956 801 2 330 895 824<br />

Darstellung 2: Entwicklung der Beiträge in der 2. Säule (1996-2000)<br />

1996 1997 1998 1999 2000<br />

AG-Beiträge CHF 76 690 454 81 126 369 87 043 176 87 907 928 102 091 000<br />

AN-Beiträge CHF 62 200 084 64 885 311 68 724 847 70 099 082 78 768 000<br />

Total Beiträge CHF 138 890 538 146 011 679 155 768 023 158 007 010 180 859 000<br />

219


220<br />

Soziales<br />

dem AHVG Anspruch auf eine Altersrente haben, die ganze<br />

oder halbe Rente der beruflichen Vorsorge in jedem Fall auf<br />

jeden Monat hin um ein bis vier Jahre vorbeziehen (vgl.<br />

LGBl. 2000 Nr. 205).<br />

Schliesslich wurde auf den 1. Januar <strong>2001</strong> der Anspruch auf<br />

hälftige Aufteilung der während der Ehe erworbenen BPV-<br />

Anwartschaften bei Ehescheidung eingeführt.<br />

Weitere Rechtsänderung<br />

Mit Gesetz vom 13. September <strong>2001</strong> zur Abänderung des<br />

BPVG (LGBl. <strong>2001</strong> Nr. 172) wurde die Richtlinie 98/49/EG in<br />

nationales Recht umgesetzt. Es geht dabei um die Wahrung<br />

der Rechte <strong>und</strong> Ansprüche der Wanderarbeitnehmer im<br />

EWR betreffend die freiwillige berufliche Vorsorge.<br />

Arbeitslosenversicherung<br />

Arbeitgeberbestand<br />

Am Ende des Berichtsjahres <strong>2001</strong> waren 2 981 (31.12.2000:<br />

2 838) Arbeitgeber abrechnungs- <strong>und</strong> zahlungspflichtig.<br />

Versicherungsbeiträge<br />

Zum Zeitpunkt des Rechnungsabschlusses waren sämtliche<br />

Beitragsabrechnungen noch ausstehend bzw. noch nicht<br />

verbucht. Der diesbezügliche Ertragsnachtrag wurde mit<br />

7.8 Mio. Franken transitorisch berücksichtigt.<br />

Versicherungsleistungen<br />

Arbeitslosenentschädigungen<br />

Die Entschädigungen bei Ganzarbeitslosigkeit belaufen sich<br />

auf 86 % (Vorjahr: 95 %) der gesamten Taggeldauszahlungen.<br />

11 % (2 %) der ausbezahlten Taggelder entfallen auf<br />

wirtschaftlich bedingte <strong>und</strong> 3 % (3 %) auf witterungsbedingte<br />

Kurzarbeit.<br />

Im Berichtsjahr <strong>2001</strong> mussten 237 (Vorjahr: 171) Einstellungen<br />

in der Anspruchsberechtigung verfügt werden, <strong>und</strong> zwar<br />

–wegen Kündigung durch den Arbeitgeber<br />

aufgr<strong>und</strong> desVerhaltens des Arbeitnehmers 17<br />

–infolge Kündigung durch den Arbeitnehmer 24<br />

– aufgr<strong>und</strong> von ungenügenden persönlichen<br />

Arbeitsbemühungen 63<br />

– wegen unwahren bzw. unvollständigen Angaben 5<br />

–wegen Nichtbefolgung der Weisungen 94<br />

–infolge Ablehnung zumutbarer Arbeit 33<br />

–wegen zu Unrecht erwirkter Taggelder 1<br />

Während des Berichtsjahres hatten 23 (Vorjahr: 38) Versicherte<br />

die Höchstzahl der Taggelder bezogen <strong>und</strong> wurden<br />

ausgesteuert.<br />

Arbeitslosen- Ganzarbeits- Kurzarbeit<br />

Entschädigung Total losigkeit wirtschaftlich witterungs-<br />

<strong>2001</strong> bedingt bedingt *<br />

Arbeitslosenentschädigung<br />

(Franken) 6 854 964.05 5 893 330.40 778 945.85 182 687.80<br />

Anzahl Anspruchs-Berechtigte 1080 698 299 83<br />

Anzahl Taggelder<br />

Durchschnittliches<br />

48 888.08 43 810.18 4 063.80 1 014.10<br />

Taggeld (Franken)<br />

Durchschnittliche<br />

140.22 134.52 191.68 180.15<br />

Bezugstage<br />

Durchschnittlicher<br />

Entschädigungsbetrag<br />

45.27 62.77 13.59 12.22<br />

(Franken) 6 347.19 8 443.17 2 605.17 2 201.06<br />

* In Betrieben, in denen Versicherte beschäftigt werden, für die witterungsbedingte Arbeitsausfälle anrechenbar sind, gelten<br />

in der Zeit vom 1. Dezember bis 15. März wirtschaftlich bedingte Arbeitsausfälle für alle Versicherten als witterungsbedingt.


Insolvenzentschädigungen<br />

Im Jahre <strong>2001</strong> wurden wegen Konkurses des Arbeitgebers<br />

an 19 (Vorjahr: 1) Anspruchsberechtigte Fr. 156 003.85<br />

(Fr. 12 545.00) an Insolvenzentschädigungen ausgerichtet.<br />

Mutterschaftszulage<br />

Im Berichtsjahr <strong>2001</strong> haben insgesamt 161 (Vorjahr: 165)<br />

Wöchnerinnen Anspruch auf Mutterschaftszulage erhoben.<br />

Davon erhielten 125 (135) Antragstellerinnen Mutterschaftszulagen<br />

in der Höhe von Fr. 470 964.30 (Fr. 442<br />

035.50) bzw. durchschnittlich Fr. 3 767.71 (Fr. 3 274.33).<br />

Abgelehnt wurden 36 (30) Gesuche, da in 5 Fällen die<br />

Erwerbsgrenze überschritten war <strong>und</strong> in 31 ein Krankengeld<br />

bzw. Lohn bezogen wurde.<br />

Soziales<br />

221


Umwelt, Raum, Land- <strong>und</strong> Waldwirtschaft<br />

RESSORTBERICHT<br />

Ressortinhaber:<br />

<strong>Regierung</strong>srat Dr. Norbert Marxer bis 5. April <strong>2001</strong><br />

<strong>Regierung</strong>srat Dr. Alois Ospelt ab 5. April <strong>2001</strong><br />

Wichtige Umweltthemen waren im Jahr <strong>2001</strong> das Vorantreiben<br />

der Neufassung des Gewässerschutzgesetzes <strong>und</strong> die<br />

Wahrnehmung des Vorsitzes der Internationalen <strong>Regierung</strong>skommission<br />

Alpenrhein (IRKA). Zudem konnte das<br />

Übereinkommen über persistente organische Schadstoffe<br />

(POP) unterzeichnet <strong>und</strong> die Richtlinie über Verbraucherinformationen<br />

für Personenkraftwagen übernommen werden.<br />

Im Teilressort Raum wurde das Hauptaugenmerk auf das<br />

Raumplanungsgesetz <strong>und</strong> die Überarbeitung des entsprechenden<br />

Berichts nach der ersten Lesung im <strong>Landtag</strong> gelegt.<br />

Zusätzlich wurde eine Informationsbroschüre zur Raumplanung<br />

erstellt <strong>und</strong> an alle Haushaltungen versandt. Des Weiteren<br />

wurde die Landesrichtplanung vorangetrieben.<br />

Im Bereich Landwirtschaft wurden die Milchkontingentierungsverordnung<br />

(MKV) <strong>und</strong> die Verordnung zum Gesetz<br />

über die Förderung von Investitionen in der Landwirtschaft<br />

(FILV) erlassen. Eine Verordnung zur Bekämpfung des Feuerbrands<br />

wurde zur Beschlussfassung im Jahr 2002 vorbereitet.<br />

Zum Agrarpaket <strong>2001</strong>, einer umfangreichen Änderung<br />

der landwirtschaftlichen Gesetzgebung, wurde ein entsprechender<br />

Bericht in die Vernehmlassung gegeben.<br />

Im Bereich Wald, Natur <strong>und</strong> Landschaft standen der<br />

Abschluss der Naturgefahrenkartierung, das Liechtensteinische<br />

Landeswaldinventar 1998 <strong>und</strong> das Nationale Waldprogramm<br />

für den Liechtensteiner Wald im Vordergr<strong>und</strong>. Ausserdem<br />

wurde ein Projekt zur Erhaltung der Genetischen<br />

Vielfalt von Kulturpflanzen lanciert. Beim <strong>Landtag</strong> konnte<br />

ein Finanzbeschluss betreffend den Landesbeitrag an die<br />

Geschäftsstelle der Internationalen Alpenschutzkommission<br />

CIPRA erwirkt werden.<br />

Umwelt<br />

Rhein-Ministerkonferenz in Strassburg<br />

Am 29. Januar <strong>2001</strong> nahm der Ressortinhaber in Begleitung<br />

von Theo Kindle, Leiter des Amtes für Umweltschutz, am<br />

Treffen der Umweltminister der Rheinanliegerstaaten<br />

Deutschlands, Italiens, Liechtensteins, Luxemburgs, der Niederlande,<br />

Österreichs, der Schweiz <strong>und</strong> Walloniens <strong>und</strong> der<br />

EU-Kommissarin für Umweltschutz in Strassburg teil. Die<br />

Konferenz befasste sich mit der zukünftigen Zusammenarbeit<br />

der Rheinanliegerstaaten bei der Umsetzung der neuen<br />

EU-Wasserrahmenrichtlinie für das Rheineinzugsgebiet.<br />

Diese Richtlinie zielt darauf ab, eine koordinierte Gewässerbewirtschaftung<br />

für alle europäischen Flusseinzugsgebiete<br />

einzuführen. Die bisherige Zusammenarbeit am Rhein soll<br />

damit gebündelt, intensiviert <strong>und</strong> auf das gesamte internationale<br />

Rheineinzugsgebiet ausgedehnt werden. Die in<br />

Strassburg versammelten Ministerinnen <strong>und</strong> Minister haben<br />

eine Steuerungsgruppe auf hoher Beamtenebene für die<br />

koordinierte Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie eingesetzt.<br />

Richtlinie über Verbraucherinformationen für<br />

Personenkraftwagen<br />

Die <strong>Regierung</strong> legte dem <strong>Landtag</strong> im Jahr <strong>2001</strong> einen<br />

Bericht <strong>und</strong> Antrag zur EG-Richtlinie über Verbraucherinformationen<br />

hinsichtlich Kraftstoffverbrauch <strong>und</strong> CO2-Emis-<br />

sionen vor. Die Richtlinie verlangt, dass am Verkaufsort von<br />

Fahrzeugen an jedem neuen Personenkraftwagenmodell<br />

oder in dessen Nähe Angaben über den Kraftstoffverbrauch<br />

<strong>und</strong> die CO2-Emissionen angebracht werden müssen.<br />

Damit soll sichergestellt werden, dass die Verbraucher Informationen<br />

über den Kraftstoffverbrauch <strong>und</strong> die CO2-Emissionen<br />

von neuen Personenkraftwagen, die zum Verkauf<br />

oder Leasing angeboten werden, erhalten. So soll die Kaufentscheidung<br />

der Verbraucher zugunsten sparsamerer,<br />

CO2-reduzierter Fahrzeuge beeinflusst werden. Die Kommission<br />

hat angesichts der Bedeutung von Personenkraftwagen<br />

als CO2-Emissionsquelle diese gemeinschaftliche<br />

Strategie zur Minderung der CO2-Emissionen von Personenkraftwagen<br />

<strong>und</strong> zur Senkung des Kraftstoffverbrauchs<br />

vorgeschlagen. Der <strong>Landtag</strong> hat der Vorlage in seiner Sitzung<br />

im Mai zugestimmt.<br />

Gewässerschutzgesetz<br />

Die <strong>Regierung</strong> verabschiedete im Jahr <strong>2001</strong> den Bericht <strong>und</strong><br />

Antrag zu einem neuen Gewässerschutzgesetz zuhanden<br />

des <strong>Landtag</strong>s. Die <strong>Regierung</strong>svorlage regelt alle Bereiche<br />

des Gewässerschutzes. Die Gesetzesvorlage enthält Regelungen<br />

über den güte- <strong>und</strong> mengenmässigen Gewässerschutz<br />

<strong>und</strong> über die Verhinderung nachteiliger Einwirkungen<br />

auf Gewässer. Ziel des neuen Gesetzes ist der umfassende<br />

Schutz des Wassers <strong>und</strong> der Schutz der Gewässer als<br />

Erholungsgebiete <strong>und</strong> als Lebensraum für Mensch <strong>und</strong><br />

Tiere. Das Gesetz berücksichtigt auch die im Rahmen des<br />

EWRA übernommenen Richtlinien der EU. Der Vollzug<br />

der Gewässerschutzgesetzgebung obliegt dem Land,<br />

den Gemeinden sowie dem Amt für Umweltschutz. Das<br />

geltende Gewässerschutzgesetz datiert aus dem Jahre<br />

1957. Durch dieses Gesetz werden die Gewässer lediglich<br />

gegen Verunreinigungen geschützt. Auf Begehren der<br />

Vorsteherkonferenz wurde den Gemeinden, aufgr<strong>und</strong> der<br />

sich über Jahre hinziehenden Erarbeitung des Gesetzesentwurfs<br />

<strong>und</strong> der damit einhergehenden stark veränderten<br />

Rahmenbedingungen, nochmals die Gelegenheit zur Stellungnahme<br />

gegeben. Der überarbeitete Bericht <strong>und</strong> Antrag<br />

wird im ersten Halbjahr 2002 zur Beratung an den <strong>Landtag</strong><br />

gehen.<br />

Unterzeichnung eines Übereinkommens über<br />

persistente organische Schadstoffe<br />

Die <strong>Regierung</strong> hat im Berichtsjahr unter Vorbehalt der Ratifikation<br />

die Unterzeichnung des Stockholmer Übereinkommens<br />

über persistente organische Schadstoffe (POP-Konvention)<br />

beschlossen. Ziel der neu geschaffenen Konvention<br />

ist es, die menschliche Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> die Umwelt vor persistenten<br />

organischen Schadstoffen (Persistent Organic Pollutants/POP)<br />

zu schützen. Zu diesem Zweck verpflichtet sie<br />

die Vertragsparteien im Wesentlichen zu Massnahmen im<br />

Bereich des Verbots für Handelsprodukte, zu Emissionsreduktionen<br />

für Verbrennungs- <strong>und</strong> Nebenprodukte sowie<br />

zur umweltgerechten Entsorgung.<br />

Die POP-Konvention ist für die internationale Chemikalienpolitik<br />

von herausragender Bedeutung. Die Konvention<br />

stellt sicher, dass mit vertretbarem Aufwand weltweit<br />

erhebliche Verbesserungen zum Schutz von Mensch <strong>und</strong><br />

Umwelt vor den gefährlichen POPs erzielt werden. Mit der<br />

Unterzeichnung der Konvention setzt Liechtenstein ein klares<br />

Signal für die Unterstützung von höheren Umweltstandards<br />

auf weltweiter Ebene.<br />

Die Fliessgewässer Liechtensteins im 19. <strong>und</strong><br />

20. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

Am 25. Oktober <strong>2001</strong> konnten der neue Liechtensteiner<br />

Fisch- <strong>und</strong> Krebsatlas sowie die Broschüre «Die Fliessgewässer<br />

Liechtensteins im 19. <strong>und</strong> 20. Jahrh<strong>und</strong>ert» vorgestellt<br />

11<br />

223


224<br />

Umwelt, Raum, Land- <strong>und</strong> Waldwirtschaft<br />

werden. Die beiden Arbeiten wurden von der <strong>Regierung</strong> in<br />

Auftrag gegeben. Sie hängen thematisch eng zusammen<br />

<strong>und</strong> konnten beide gleichzeitig fertig gestellt werden. Für<br />

die weitere Gewässerentwicklung in Liechtenstein sowie<br />

den Schutz <strong>und</strong> die Wiederaussiedlung der ursprünglichen<br />

Fisch- <strong>und</strong> Krebsarten sind die beiden Arbeiten von gr<strong>und</strong>legender<br />

Bedeutung.<br />

Internationale <strong>Regierung</strong>skommission Alpenrhein<br />

Die Internationale <strong>Regierung</strong>skommission Alpenrhein (IRKA)<br />

hat im Berichtsjahr unter dem Vorsitz des Ressortinhabers<br />

ihre 8. <strong>und</strong> 9. Sitzung abgehalten. Die Kommission setzt<br />

sich aus <strong>Regierung</strong>svertretern der Kantone Graubünden<br />

<strong>und</strong> St. Gallen, des Landes Vorarlberg sowie des Fürstentums<br />

Liechtenstein zusammen. Ein inhaltlicher Schwerpunkt<br />

der Treffen bestand in der Frage der verstärkten<br />

Zusammenarbeit der IRKA mit anderen Organisationen. So<br />

wurde die Vorbereitung eines gemeinsamen Gesamtentwicklungskonzeptes<br />

Alpenrhein mit der Internationalen<br />

Rheinregulierung (IRR) beschlossen. Mit der Internationalen<br />

Gewässerschutzkommission für den Bodensee (IGKB) sind<br />

engere Kooperationen zur Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie<br />

vorgesehen. Für die Nutzung des im Frühjahr<br />

fertiggestellten «Grenzüberschreitenden Gr<strong>und</strong>wassermodells<br />

Alpenrhein» wurde ein Bewirtschaftungsvertrag abgeschlossen,<br />

der es den beteiligten Staaten ermöglicht, das<br />

System <strong>und</strong> die vorhandenen Daten auch zur Bearbeitung<br />

länderspezifischer Aufgaben zu verwenden. Zudem hat die<br />

Kommission ein Massnahmenpaket «Öffentlichkeitsarbeit<br />

Zukunft Alpenrhein» verabschiedet. Dabei wurden u.a. ein<br />

neues Logo, ein Internetauftritt <strong>und</strong> die Herausgabe einer<br />

regelmässig erscheinenden Publikation beschlossen. Die<br />

<strong>Regierung</strong>skommission ist bestrebt, die anstehenden Probleme<br />

in den Bereichen Flussbau, Gewässer- <strong>und</strong> Fischökologie,<br />

Gr<strong>und</strong>wasser sowie Energie fachübergreifend <strong>und</strong><br />

grenzüberschreitend zu lösen. Ziel ist eine sichere <strong>und</strong> nachhaltige<br />

Entwicklung zum gemeinsamen Nutzen des Alpenrheingebietes,<br />

insbesondere die Optimierung der Hochwassersicherheit,<br />

die sparsame <strong>und</strong> umweltverträgliche Nutzung<br />

von Raum <strong>und</strong> Ressourcen <strong>und</strong> die Erhaltung <strong>und</strong><br />

Mehrung der Naturwerte.<br />

Liechtenstein übernimmt Beobachterstatus in der<br />

Internationalen Kommission zum Schutze des Rheins<br />

Die <strong>Regierung</strong> nahm die Einladung zur Übernahme des<br />

Beobachterstatus in der Internationalen Kommission zum<br />

Schutze des Rheins (IKSR) an. An der Plenarversammlung<br />

vom 3./4. Juli <strong>2001</strong> in Luxemburg wurde Liechtenstein zusammen<br />

mit Österreich aufgenommen. Der Beobachterstatus<br />

ist besonders im Hinblick auf die Unterstützung der<br />

Rheinanliegerstaaten durch die IKSR bei der Umsetzung der<br />

neuen EU-Wasserrahmenrichtlinie von Bedeutung. Durch<br />

die Wasserrahmenrichtlinie wird die bisherige Zusammenarbeit<br />

am Rhein weiter gebündelt <strong>und</strong> intensiviert. In der IKSR<br />

sind nun alle Rheinanliegerstaaten (Niederlande, Belgien,<br />

Luxemburg, Frankreich, Deutschland, die Schweiz, Österreich<br />

<strong>und</strong> Liechtenstein) vertreten. Ziel der IKSR, die auf eine<br />

Vereinbarung der Anliegerstaaten unterhalb des Bodensees<br />

aus dem Jahre 1963 zurückgeht, ist die nachhaltige Entwicklung<br />

in der Wasserpolitik.<br />

Raum<br />

Raumplanungsgesetz<br />

Der <strong>Landtag</strong> hatte sich im September 1999 in erster Lesung<br />

mit dem Entwurf des Raumplanungsgesetzes befasst. Er<br />

beauftragte eine <strong>Landtag</strong>skommission mit der weiteren<br />

Bearbeitung dieses wichtigen Gesetzesentwurfes. Im<br />

Berichtsjahr hat der <strong>Landtag</strong> die erste Lesung der von der<br />

Kommission erarbeiteten Vorlage zum Raumplanungsgesetz<br />

vorgenommen. Die zweite <strong>und</strong> dritte Lesung des<br />

Gesetzes ist im ersten Halbjahr 2002 vorgesehen. Raumplanung<br />

ist für unsere Gesellschaft, Wirtschaft <strong>und</strong> insbesondere<br />

auch für die Zukunft des Landes wichtig <strong>und</strong> unverzichtbar.<br />

Informationsbroschüre zur Raumplanung<br />

Die <strong>Regierung</strong> hat im Berichtsjahr eine Informationsbroschüre<br />

zur Raumplanung herausgegeben <strong>und</strong> an alle<br />

Haushaltungen versandt. Die Diskussionen im <strong>Landtag</strong><br />

haben erneut deutlich gemacht, dass die Raumplanung<br />

ein vielschichtiges <strong>und</strong> komplexes Thema ist, <strong>und</strong> dass zu<br />

gr<strong>und</strong>sätzlichen Fragen der Raumplanung, zu ihren Begriffen<br />

<strong>und</strong> Verfahren, wie insbesonders aber auch zu Zielen<br />

<strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>sätzen in breiten Kreisen ein Informationsmangel<br />

besteht. Daher braucht es allseits eine gute Kommunikation<br />

<strong>und</strong> Information, aber auch die Bereitschaft <strong>und</strong><br />

das Verständnis, sich im Interesse <strong>und</strong> zum Wohle des<br />

Landes mit dieser Materie auseinanderzusetzen. Mit der<br />

Informationsbroschüre kann sich jedermann über Ziele,<br />

Notwendigkeit <strong>und</strong> Aufgaben der Raumplanung ein Bild<br />

machen. Zudem wird die <strong>Regierung</strong> im Frühjahr 2002 in<br />

jeder Gemeinde eine Informationsveranstaltung durchführen.<br />

Landesrichtplanung<br />

Im Berichtsjahr wurde von der <strong>Regierung</strong> das Gr<strong>und</strong>lagenpapier<br />

«Gr<strong>und</strong>züge der räumlichen Entwicklung» genehmigt<br />

<strong>und</strong> den interessierten Kreisen zur Vernehmlassung<br />

unterbreitet. Die «Gr<strong>und</strong>züge der räumlichen Entwicklung»<br />

stellen bei der Erarbeitung des Landesrichtplanes<br />

ein Basispapier dar, auf dem die weitere Entwicklung des<br />

Landes <strong>und</strong> somit die planliche Darstellung dieser Entwicklung<br />

fussen wird. Sie dienen als Leitplanke, innerhalb<br />

derer sich die Akteure des räumlichen Geschehens bewegen<br />

können. Der Aufbau der Gr<strong>und</strong>züge ist nach den<br />

Bereichen geordnet, die in der räumlichen Ordnung von<br />

Bedeutung sind.<br />

Landwirtschaft<br />

Projekt LandWirt<br />

Die <strong>Regierung</strong> hat im Berichtsjahr beschlossen, das Projekt<br />

LandWirt auch in den Jahren <strong>2001</strong> <strong>und</strong> 2002 mit jährlich<br />

CHF 20 000.— zu unterstützen. Das Projekt LandWirt<br />

ermöglicht den Landwirten durch die Direktvermarktung<br />

eine grössere Wertschöpfung für ihre landwirtschaftlichen<br />

Produkte. Es ist damit für die einheimische Landwirtschaft<br />

ein wichtiger Schritt in Richtung mehr Eigeninitiative <strong>und</strong><br />

mehr Eigenverantwortung. Der Schritt in die Direktvermarktung<br />

ist für viele Landwirte gross <strong>und</strong> mit vielen Risiken<br />

verb<strong>und</strong>en. Das Projekt soll mit seiner Philosophie<br />

«regional produzieren, regional verarbeiten, regional verkaufen,<br />

regional konsumieren» als Initialzündung wirken,<br />

so dass vermehrt Landwirte dazu animiert werden, ihr Einkommen<br />

mit diesem oder ähnlichen Projekten zu verbessern.<br />

Identische Projekte laufen seit Jahren erfolgreich im<br />

benachbarten Ausland.<br />

Milchkontingentierungsverordnung (MKV)<br />

Im Jahr <strong>2001</strong> hat die <strong>Regierung</strong> eine Verordnung zum<br />

Milchkontingentierungsgesetz erlassen. Die Verordnung<br />

regelt in Durchführung des neuen Milchkontingentierungsgesetzes<br />

die Verfahren betreffend die Erteilung von<br />

Zusatzkontingenten, die Kontingentskürzung, die Kontingentserhöhung<br />

<strong>und</strong> die Überlieferung von Kontingenten.


Vertreter Liechtensteins an der Olma<br />

Die <strong>Regierung</strong> beschloss, das Angebot der Ostschweizer<br />

<strong>Regierung</strong>skonferenz für einen Sitz im Olma-Verwaltungsrat,<br />

anzunehmen. In den neu zu bestellenden Verwaltungsrat<br />

wurde der Präsident der Vereinigung Bäuerlicher Organisationen,<br />

Thomas Büchel, entsandt. Den Sitz im OLMA-Beirat<br />

nimmt der Leiter des Landwirtschaftsamtes ein. Liechtenstein<br />

ist seit der Gründung Genossenschafter bei der «Olma Messe<br />

St. Gallen». Durch die Änderung der Statuten, die auf eine<br />

Straffung der Organisationsstruktur hinzielt, wird der bisherige<br />

Verwaltungsrat von ca. 36 Sitzen auf 9 Sitze redimensioniert.<br />

Der bisherige Verwaltungsausschuss wird aufgehoben.<br />

Für die Herbstmesse «OLMA» wird ein Beirat geschaffen.<br />

Feuerbrand<br />

Im Berichtsjahr wurden auf Veranlassung <strong>und</strong> unter Mitarbeit<br />

des Ressorts ein Entwurf <strong>und</strong> ein Vernehmlassungsbericht zu<br />

einer Verordnung zur Bekämpfung des Feuerbrands (Feuerbrandverordnung,<br />

FBV) erarbeitet. Die Verordnung beinhaltet<br />

Vorschriften hinsichtlich der Organisation <strong>und</strong> Durchführung<br />

der Bekämpfung des Feuerbrands. Zudem sind Bestimmungen<br />

betreffend die Pflichten von Land <strong>und</strong> Gemeinden, die<br />

Kontrollen, die zu ergreifenden Massnahmen <strong>und</strong> die Entschädigungen<br />

in die Verordnung aufgenommen worden. Die<br />

Gemeinden, verschiedene Organisationen <strong>und</strong> Verbände<br />

sowie Amtsstellen wurden ersucht, zuhanden des Ressorts<br />

Umwelt, Raum, Land- <strong>und</strong> Waldwirtschaft ihre Stellungnahme<br />

abzugeben. Die Verordnung wird vor Beginn der Vegetationsperiode<br />

im Frühjahr 2002 in Kraft treten, um so die notwendigen<br />

Massnahmen rechtzeitig planen, koordinieren <strong>und</strong><br />

durchführen zu können. Notwendig wurde die Schaffung<br />

dieser Verordnung, nachdem im Sommer <strong>2001</strong> erste Feuerbrandfälle<br />

aufgetreten waren <strong>und</strong> im ganzen Land flächendeckende<br />

Kontrollen durchgeführt werden mussten. Feuerbrand<br />

ist eine meldepflichtige gemeingefährliche Bakterienkrankheit<br />

von Pflanzen. Sie befällt Wirtspflanzen wie Kernobst<br />

(Apfel, Birne, Quitte), Zierpflanzen (Cotoneaster, Feuerdorn,<br />

Scheinquitte, Stranvaesia <strong>und</strong> Mispel) <strong>und</strong> Wildpflanzen<br />

(Weissdorn, Rotdorn, Mehlbeere <strong>und</strong> Vogelbeere).<br />

Verordnung zum Gesetz über die Förderung von<br />

Investitionen in der Landwirtschaft<br />

Die <strong>Regierung</strong> hat im Berichtsjahr die Verordnung zum<br />

Gesetz über die Förderung von Investitionen in der Landwirtschaft<br />

(FILV) erlassen. Die Verordnung regelt die Verfahren zur<br />

Gewährung von Förderungsleistungen <strong>und</strong> die Höhe der Förderungsleistungen.<br />

Mit dem Gesetz <strong>und</strong> der Verordnung<br />

wird beabsichtigt, die Wettbewerbsfähigkeit in der Landwirtschaft<br />

zu verbessern, die Zersiedelung durch Aussiedlungsbetriebe<br />

zu stoppen <strong>und</strong> die Eigenverantwortung der Landwirte<br />

zu stärken, indem sie zu kostengünstigen <strong>und</strong> flexibler nutzbaren<br />

Bauten motiviert werden. Die Förderung geschieht<br />

zudem im Interesse einer nachhaltigen Wirtschaftsweise, zur<br />

Sicherung einer minimalen Selbstversorgung der Bevölkerung<br />

sowie zur Verbesserung der Betriebsstrukturen in der Landwirtschaft.<br />

Neben dem Erstellen, Sanieren <strong>und</strong> Erweitern von<br />

landwirtschaftlichen Bauten können nun Junglandwirte bis<br />

zum vollendeten 36. Altersjahr eine Starthilfe in Form eines<br />

zinslosen Darlehens beanspruchen.<br />

Vernehmlassungsbericht zum Agrarpaket <strong>2001</strong><br />

verabschiedet<br />

Im Berichtsjahr schickte die <strong>Regierung</strong> den Vernehmlassungsbericht<br />

zum Agrarpaket <strong>2001</strong> in die Vernehmlassung. Im<br />

Zuge des Agrarpaketes <strong>2001</strong> werden Regelungen in verschiedenen<br />

Bereichen der Agrarpolitik angepasst. Um die Wettbewerbsfähigkeit<br />

der liechtensteinischen Landwirtschaft im Vergleich<br />

zur Schweiz zu sichern <strong>und</strong> das Regelungsgefälle zur<br />

Schweiz abzubauen, sollen die schweizerischen Regelungen<br />

weitgehend übernommen werden. Es besteht aber auch auf-<br />

Umwelt, Raum, Land- <strong>und</strong> Waldwirtschaft<br />

gr<strong>und</strong> eigener Bedürfnisse der liechtensteinischen Landwirtschaft<br />

Handlungsbedarf. Um die Wettbewerbsfähigkeit der<br />

liechtensteinischen Landwirte im gemeinsamen schweizerisch-liechtensteinischen<br />

Markt zu schützen, aber auch im<br />

Hinblick auf gesamteuropäische agrarpolitische Tendenzen,<br />

ist eine möglichst schnelle Umsetzung des Agrarpaketes<br />

<strong>2001</strong> geboten. Im Rahmen des Agrarpaketes <strong>2001</strong> sollen das<br />

Gesetz über einkommensverbessernde Direktzahlungen in<br />

der Landwirtschaft (Direktzahlungsgesetz), das Gesetz über<br />

die Abgeltung ökologischer <strong>und</strong> tiergerechter Leistungen in<br />

der Landwirtschaft (Abgeltungsgesetz), das Gesetz über die<br />

Förderung der Alpwirtschaft (Alpwirtschaftsgesetz) <strong>und</strong> das<br />

Gesetz über die Förderung von Investitionen in der Landwirtschaft<br />

(FILG) angepasst bzw. abgeändert werden. Mit dem<br />

Agrarpaket <strong>2001</strong> will die <strong>Regierung</strong> den bereits seit Jahren<br />

vorgebrachten Anliegen der liechtensteinischen Landwirte<br />

Rechnung tragen.<br />

Verhandlungen mit der Schweiz in Bezug auf Fragen<br />

der Finanzbeziehungen im Bereich Landwirtschaft<br />

Die Verhandlungen mit der Schweiz zur Erarbeitung einer<br />

Lösung auf Gr<strong>und</strong>lage des Zollvertrags betreffend Fragen der<br />

Finanzbeziehungen im Bereich Landwirtschaft, insbesondere<br />

in Bezug auf den Milchmarkt, wurden weitergeführt. Diese<br />

Lösung soll einerseits die Regelungen harmonisieren <strong>und</strong><br />

andererseits die Finanzierung von schweizerischen Leistungen<br />

umfassen. Aufgr<strong>und</strong> der Komplexität <strong>und</strong> Sensibilität der<br />

Verhandlungen hat sich eine zeitliche Verzögerung ergeben.<br />

Die eigens hierfür geschaffene Delegation wurde aufgr<strong>und</strong><br />

des Austritts eines Mitglieds neu bestellt. Durch die Neubestellung<br />

der Delegation konnte die Koordination der verschiedenen<br />

Aktivitäten verbessert werden. Die <strong>Regierung</strong> beabsichtigt,<br />

dem <strong>Landtag</strong> einen Bericht <strong>und</strong> Antrag betreffend<br />

die Zustimmung zum Abschluss einer Vereinbarung mit der<br />

Schweiz bis spätestens Ende 2002 vorzulegen.<br />

Landwirtschaftliche Praktikanten<br />

Im Jahr 1997 erliess die <strong>Regierung</strong> einen Gr<strong>und</strong>satzbeschluss<br />

betreffend die Erteilung von Kurzaufenthaltsbewilligungen<br />

für landwirtschaftliche Praktikanten. Hierauf wurden auf privater<br />

Basis Praktikanten <strong>und</strong> Praktikantinnen aus Brasilien an<br />

inländische Landwirtschaftsbetriebe rekrutiert <strong>und</strong> vermittelt.<br />

Aufgr<strong>und</strong> verschiedener offener gr<strong>und</strong>sätzlicher Fragen<br />

betreffend die Organisation, den Verfahrensablauf <strong>und</strong> die<br />

Bewilligung bzw. den Anspruch auf Zuteilung von Praktikanten/Praktikantinnen<br />

hat sich das zuständige Ressort entschlossen,<br />

die Angelegenheit einer Neuregelung zuzuführen.<br />

Die Neuregelung sieht vor, dass in Zukunft das Ausländer<strong>und</strong><br />

Passamt (APA) für die Erteilung von Kurzaufenthaltsbewilligungen<br />

für Praktikanten <strong>und</strong> Praktikantinnen gemäss<br />

den Bestimmungen der Personenverkehrsverordnung (PVO)<br />

zuständig ist. Als private kompetente Organisation wird die<br />

Vereinigung Bäuerlicher Organisationen für die Abwicklung,<br />

die Organisation, die Betreuung <strong>und</strong> die Weiterbildung von<br />

Praktikanten <strong>und</strong> Praktikantinnen zuständig sein. Zudem soll<br />

sie als Ansprechpartner für das Ausländer- <strong>und</strong> Passamt <strong>und</strong><br />

als Bindeglied zu den Bauern dienen. Zur Regelung der<br />

Abwicklung <strong>und</strong> Kontrolle der Praktika soll das Ausländer<strong>und</strong><br />

Passamt in Zusammenarbeit mit der Vereinigung Bäuerlicher<br />

Organisationen ein Projekt erarbeiten.<br />

Wald, Natur <strong>und</strong> Landschaft<br />

Landesbeitrag an die CIPRA<br />

Im Berichtsjahr legte die <strong>Regierung</strong> dem <strong>Landtag</strong> einen<br />

Bericht <strong>und</strong> Antrag zur Gewährung eines Landesbeitrages<br />

an die Geschäftsstelle der Internationalen Alpenschutzkommission<br />

CIPRA vor. In diesem wurde vorgeschlagen, an die<br />

Kosten der Geschäftsstelle der CIPRA in Schaan einen<br />

225


226<br />

Umwelt, Raum, Land- <strong>und</strong> Waldwirtschaft<br />

Staatsbeitrag von jährlich CHF 400 000.— für die kommenden<br />

drei Jahre (insgesamt CHF 1.2 Mio. für die Jahre 2002<br />

bis 2004) zu leisten. Die 1952 gegründete Internationale<br />

Alpenschutzkommission CIPRA ist die einzige internationale,<br />

alle sieben Alpenstaaten umfassende Organisation, welche<br />

sich mit den spezifischen Umweltproblemen der Alpen<br />

länderübergreifend befasst. Ihre Haupttätigkeiten bilden die<br />

Förderung des Erfahrungsaustausches, die Sensibilisierung<br />

für die Anliegen des Natur- <strong>und</strong> Landschaftsschutzes sowie<br />

des Umweltschutzes <strong>und</strong> die Unterstützung einer nachhaltigen<br />

Entwicklung. Die CIPRA hat für die Alpenkonvention<br />

nicht nur den entscheidenden Anstoss gegeben, sondern<br />

spielt bei der Entwicklung <strong>und</strong> Umsetzung der Alpenkonvention<br />

<strong>und</strong> ihrer Protokolle eine massgebende Rolle. Der<br />

Geschäftssitz in Liechtenstein macht Liechtenstein international<br />

als Standort bekannt <strong>und</strong> unterstreicht die Bedeutung,<br />

welche einer nachhaltigen Entwicklungspolitik für<br />

den Alpenraum beigemessen wird. Der <strong>Landtag</strong> hat der<br />

Vorlage an seiner Sitzung im November zugestimmt.<br />

Projekt zur Erhaltung der Genetischen Vielfalt von<br />

Kulturpflanzen im Fürstentum Liechtenstein<br />

Die <strong>Regierung</strong> des Fürstentums Liechtenstein bewilligte im<br />

Jahr <strong>2001</strong> ein zweijähriges Projekt, dessen Ziel die langfristige<br />

Sicherung alter Sorten von Obst, Reben, Gemüse- <strong>und</strong><br />

Ackerkulturen ist. In einem ersten Schritt werden diese Kulturpflanzen<br />

gesammelt <strong>und</strong> dokumentiert. Als Resultat wird<br />

bis im Jahr 2003 ein Konzept für eine langfristige Erhaltungsstrategie<br />

ausgearbeitet. Das Projekt resultierte aus der<br />

Umweltkonferenz in Rio 1992, als sich im Rahmen der<br />

Biodiversitätskonferenz alle teilnehmenden Staaten verpflichteten,<br />

die genetische Vielfalt der Kulturpflanzen als<br />

wertvolle Ressource zur Ernährungssicherung für die<br />

Zukunft zu erhalten. Auch für Liechtenstein <strong>und</strong> die Region<br />

hat die Erhaltung alter Sorten eine grosse Bedeutung für<br />

das kulturelle Erbe. Insbesondere die alten Hochstammbäume,<br />

meist alte Apfel- <strong>und</strong> Birnensorten, stellen bis heute ein<br />

prägendes Element in der Kulturlandschaft dar. Deshalb<br />

wird deren Erhaltung vom Land mit Beiträgen unterstützt.<br />

Abschluss der Naturgefahrenkartierung<br />

Die Naturgefahrenkartierung für alle Gemeinden konnte<br />

abgeschlossen werden. Die <strong>Regierung</strong> nahm die in den<br />

Naturgefahrenkarten zusammengefassten Ergebnisse der<br />

Kartierung zur Kenntnis. Als objektive Darstellung der<br />

Gefahrenprozesse Rutschung, Wildbach, Lawinen <strong>und</strong><br />

Steinschlag sind die Naturgefahrenkarten für die Landes<strong>und</strong><br />

Gemeindebehörden gemäss Wald- <strong>und</strong> Baugesetz verbindlich.<br />

Bei allen raumwirksamen Tätigkeiten sind die<br />

Erkenntnisse der Naturgefahrenkarten zu berücksichtigen.<br />

Die Gemeinden haben die Gefahrenzonen bei der Bearbeitung<br />

der Ortsplanung <strong>und</strong> bei der Behandlung von Baugesuchen<br />

zu berücksichtigen. Massgebende Gr<strong>und</strong>lage für die<br />

Vornahme wirkungsvoller Massnahmen bildet eine objektive<br />

Erhebung <strong>und</strong> Darstellung der Gefahrenprozesse Rutschung,<br />

Wildbach, Lawinen sowie Steinschlag, wie sie im<br />

Verlaufe der Jahre 1995 bis <strong>2001</strong> für das ganze Land,<br />

gestützt auf einschlägige Bestimmungen des Waldgesetzes,<br />

durchgeführt wurden. Die Naturgefahrenkarten wurden im<br />

Rahmen einer Vorsteherkonferenz den Gemeinden zur<br />

Kenntnis gebracht <strong>und</strong> zur Umsetzung in ihre Zonenpläne<br />

übergeben. Naturgefahren prägen das Gebiet Liechtensteins<br />

seit jeher. Im Verlaufe der Jahre haben sich nicht etwa<br />

die von Naturereignissen ausgehenden Gefahren an sich<br />

verändert. Zugenommen haben vielmehr die Anzahl<br />

gefährdeter Menschen <strong>und</strong> Objekte in den von Naturgefahren<br />

bedrohten Gebieten, die Werte der Schutzgüter sowie<br />

als Folge davon das Schutz- <strong>und</strong> Sicherheitsbedürfnis der<br />

Bevölkerung. Für die verantwortlichen Behörden stellt sich<br />

damit die Aufgabe, durch Veranlassung geeigneter Mass-<br />

nahmen soweit wie möglich Schäden an Menschen <strong>und</strong><br />

Sachwerten zu vermeiden, Prioritäten bei der Vornahme<br />

von Sicherungsmassnahmen nach objektiven Kriterien zu<br />

setzen, Schutzmassnahmen bei Bauten <strong>und</strong> Anlagen entsprechend<br />

den lokalen Erfordernissen zu treffen, Haftungsfälle<br />

der bewilligenden Behörden zu vermeiden <strong>und</strong> insgesamt<br />

Finanzmittel ökonomisch einzusetzen.<br />

Eidgenössischer Forstdirektor zu Besuch in<br />

Liechtenstein<br />

Der Eidgenössische Forstdirektor Werner Schärer, Chef der<br />

Abteilung Wald im Departement für Umwelt, Verkehr, Energie<br />

<strong>und</strong> Kommunikation, Bern, weilte am 9. August zu<br />

einem Besuch in Liechtenstein. Die Waldpolitik in beiden<br />

Ländern <strong>und</strong> deren Einbettung in das internationale Umfeld<br />

bildeten dabei Gegenstand eines Arbeitsgespräches mit<br />

Vertretern des Amtes für Wald, Natur <strong>und</strong> Landschaft. Der<br />

Ressortinhaber konnte eine weitestgehende Übereinstimmung<br />

der Waldpolitiken der beiden Länder feststellen. Vor<br />

allem die strikte Orientierung an der Nachhaltigkeit aller<br />

Waldleistungen <strong>und</strong> deren Abstützung auf einem breiten<br />

gesellschaftlichen Konsens kann als eine solide Gr<strong>und</strong>lage<br />

künftigen Waldwirtschaftens erachtet werden.<br />

Liechtensteinisches Landeswaldinventar 1998<br />

<strong>und</strong> Nationales Waldprogramm für den<br />

Liechtensteiner Wald<br />

Im Jahr <strong>2001</strong> nahm die <strong>Regierung</strong> den Bericht «Liechtensteinisches<br />

Landeswaldinventar 1998» des Amtes für Wald,<br />

Natur <strong>und</strong> Landschaft <strong>und</strong> den Berichtsentwurf «Nationales<br />

Waldprogramm für den Liechtensteiner Wald« zur Kenntnis.<br />

Der vorliegende Bericht «Liechtensteinisches Landeswaldinventar<br />

1998» vermittelt mit dem Vergleich der Inventare<br />

1986 <strong>und</strong> 1998 erstmals umfassende <strong>und</strong> nach objektivem<br />

Verfahren erhobene Ergebnisse des Waldzustandes<br />

<strong>und</strong> der Waldentwicklung. Diese Ergebnisse des Liechtensteinischen<br />

Landeswaldinventars 1998 erlauben einerseits<br />

eine rückblickende Bewertung der Waldbewirtschaftungspolitik<br />

der vergangenen zwölfjährigen Bewirtschaftungsperiode<br />

<strong>und</strong> liefern andererseits markante Eckdaten für die<br />

Festlegung der Waldbewirtschaftungspolitik für die nächste<br />

Planungsperiode 2002-2012. Mit dem Nationalen Waldprogramm<br />

soll auf der Gr<strong>und</strong>lage des Landeswaldinventars<br />

1998 die Waldbewirtschaftungspolitik für die nächste Planungsperiode<br />

2002-2012 in ihren Gr<strong>und</strong>zügen festgelegt<br />

werden. Das Nationale Waldprogramm für den Liechtensteiner<br />

Wald soll Handlungsfelder aufzeigen, Handlungsbedarf<br />

nach Prioritäten gewichten <strong>und</strong> mit auf gewisse Zeit<br />

vereinbarten Handlungsanleitungen den Rahmen für die<br />

mittelfristige fachliche, organisatorische, personelle <strong>und</strong><br />

finanzielle Betriebsplanung der Waldbesitzer liefern. Gleichzeitig<br />

kann Liechtenstein mit diesem Bericht auf internationale<br />

Verpflichtungen zur Förderung nachhaltiger Waldbewirtschaftung<br />

im Rahmen einer nachhaltigen Entwicklung<br />

reagieren. Da die <strong>Regierung</strong> das Nationale Waldprogramm<br />

auch als Ergebnis eines gesellschaftlichen Dialogs versteht,<br />

wurde es vor der definitiven Beschlussfassung den massgeblichen<br />

Akteuren im Bereich der Waldwirtschaft, den<br />

Waldeigentümern, Ämtern, Stabsstellen, Institutionen <strong>und</strong><br />

Verbänden, zur Vernehmlassung unterbreitet.<br />

Internationales Jahr der Berge 2002<br />

Im Hinblick auf die Durchführung von Aktivitäten im Rahmen<br />

des «Internationalen Jahres der Berge 2002» der UNO<br />

beauftragte die <strong>Regierung</strong> den Liechtensteiner Alpenverein<br />

(LAV) <strong>und</strong> die CIPRA, eine Koordinationsstelle einzurichten,<br />

welche die Aufgaben einer Geschäftsstelle wahrnehmen<br />

soll. Zusätzlich wurde ein Lenkungsausschuss bestellt, welcher<br />

zu Handen der Koordinationsstelle alle gr<strong>und</strong>sätzlichen<br />

Entscheidungen trifft. Für die Unterstützung konkreter


Umsetzungsprojekte wurde ein Beitrag von max. CHF<br />

200 000.— bewilligt. Der Beschluss erfolgte nach der Erarbeitung<br />

eines Konzeptes für die Durchführung von Aktivitäten<br />

durch die CIPRA <strong>und</strong> den LAV. Aufgr<strong>und</strong> der Lage Liechtensteins<br />

im Zentrum der Alpen misst die <strong>Regierung</strong> der<br />

Verwirklichung von Gr<strong>und</strong>sätzen nachhaltiger Entwicklungspolitik<br />

im Alpenraum eine grosse Bedeutung bei. Es ist<br />

deshalb naheliegend, auf die für Liechtenstein existentielle<br />

Bedeutung dieser Politik im «Internationalen Jahr der<br />

Berge« mit besonderem Schwergewicht hinzuweisen <strong>und</strong><br />

durch eine entsprechende Einbindung breitester Kreise in<br />

alpenbezogene Aktivitäten das Verständnis für Schutz- <strong>und</strong><br />

Entwicklungsmassnahmen im nationalen <strong>und</strong> internationalen<br />

Kontext zu fördern.<br />

AMTSSTELLEN<br />

Landwirtschaftsamt<br />

Amtsleiter: Dipl. Ing. ETH Julius Ospelt<br />

Das Landwirtschaftsamt betreut ein weites Aufgabenfeld.<br />

Neben dem routinemässigen Vollzug der Fördermassnahmen<br />

für die Land- <strong>und</strong> Alpwirtschaft standen folgende Themen<br />

im Vordergr<strong>und</strong>:<br />

– Umsetzung des neuen Milchkontingentierungsgesetzes,<br />

–Erarbeiten der Verordnung zum Fördergesetz über Investitionen<br />

in der Landwirtschaft <strong>und</strong> Umsetzung der Massnahmen,<br />

– Ausarbeiten der Vernehmlassungsvorlage «Agrarpaket<br />

<strong>2001</strong>»,<br />

– Bekämpfung des Feuerbrandes,<br />

– Evaluation einer neuen Software für die Agrardatenverwaltung<br />

<strong>und</strong> die Vernetzung mit dem LIS/GIS,<br />

–Weiterverhandeln des Binnenmarktverhältnisses Schweiz-<br />

Liechtenstein.<br />

Allgemeines<br />

Witterung<br />

Der Winter 2000/<strong>2001</strong> war ausserordentlich mild <strong>und</strong> geprägt<br />

von dauerndem Schneemangel. Im März regnete es<br />

fast ununterbrochen, an 24 Tagen wurden Niederschläge<br />

registriert, wobei die Niederschlagsmenge von 120 mm im<br />

März dem 2.6-fachen der Norm entsprach.<br />

Obwohl der April frühlingshaft startete, folgten drei nasskalte<br />

Wochen, in denen wiederholt Schnee bis ins Tal fiel.<br />

Wegen dem Dauerregen konnten die Äcker erst spät<br />

bestellt werden <strong>und</strong> auch die Grünlandnutzung setzte verspätet<br />

ein. In den letzten Apriltagen besserte sich das Wetter<br />

<strong>und</strong> es folgte ein warmer Mai mit viel Sonne <strong>und</strong> wenig<br />

Niederschlag. Für die Landwirte im Talgebiet boten sich<br />

damit ausgezeichnete Bedingungen für die Raufutterernte.<br />

Die erste Junihälfte war kühl <strong>und</strong> verregnet, erst ab dem<br />

20. setzte sich dann sommerliches Wetter durch. Auch im<br />

Juli gab es eine Schlechtwetterphase von 14 Tagen, aber die<br />

Temperaturen lagen im Durchschnitt über dem langjährigen<br />

Mittel, was auch für den August zutrifft. Die speziellen<br />

Bedingungen dieses Sommers boten den Bienen dauernd<br />

ein optimales Futterangebot, so dass die Imker für einmal<br />

Rekordwerte bei der Honigernte verzeichnen konnten.<br />

Mit dem August verabschiedete sich auch der Sommer,<br />

denn es folgte ein trüber, kühler <strong>und</strong> regnerischer Septem-<br />

Umwelt, Raum, Land- <strong>und</strong> Waldwirtschaft<br />

ber. Der Oktober zeigte sich dann aber von seiner schönsten<br />

Seite. Er brachte viel Sonne <strong>und</strong> mit Föhnunterstützung<br />

angenehme Wärme. Unter diesen Bedingungen konnten<br />

Mais, Ackerkulturen, Trauben <strong>und</strong> Obst zu guter Qualität<br />

ausreifen. Anfangs November kühlte es dann markant<br />

ab <strong>und</strong> bereits Mitte November setzte sich der Winter mit<br />

Schnee <strong>und</strong> Kälte im Tal fest.<br />

Agrarmarkt<br />

Der Preisindex landwirtschaftlicher Erzeugnisse lag im Jahr<br />

<strong>2001</strong> um 6.7 % tiefer als im Vorjahr. Dies kann in erster<br />

Linie auf die tieferen Produzentenpreise von Schlachtrindern,<br />

-kälbern <strong>und</strong> Schweinen, wie auch auf den deutlichen<br />

Preisrückgang bei Ackerbauprodukten zurückgeführt werden.<br />

Die Rohmilchpreise lagen auf dem Niveau des Vorjahres.<br />

Der Preisindex für landwirtschaftliche Produktionsmittel<br />

(1997=100) hat sich um 0.7 % erhöht. Hier schlugen vor<br />

allem die gestiegenen Preise für Düngemittel, Reparaturen<br />

<strong>und</strong> Bauten zu Buche, während sich Futtermittel weiter verbilligten.<br />

Die Kaufkraft aus dem Erlös für landwirtschaftliche<br />

Erzeugnisse hat sich damit massiv verschlechtert <strong>und</strong> ist<br />

gegenüber 1997 auf 92.1 Indexpunkte abgerutscht.<br />

Beratung<br />

Die Landwirtschaft ist einem starken Wandel unterworfen.<br />

Alte Strukturen werden aufgebrochen, neue entstehen.<br />

Schwerpunktmässig befasste sich die Beratung des Landwirtschaftsamtes<br />

mit folgenden Bereichen:<br />

–Ökologische Massnahmen auf den Betrieben,<br />

–Düngeberatung <strong>und</strong> Pflanzenschutzberatung,<br />

–Ausbildung der Gemeindekontrolleure,<br />

– Rebbau,<br />

–Umstrukturierung <strong>und</strong> Neuausrichtung von Betrieben,<br />

– Landwirtschaftlichen Bauten,<br />

–Alpwirtschaftliche Bauten,<br />

– Bewirtschaftung von Alpen.<br />

Das Land unterstützt die Bioberatung, indem durch einen<br />

externen Auftrag die Bioberatung gewährleistet wird.<br />

Praktikanten in der Landwirtschaft<br />

Seit 1990 arbeiten brasilianische Praktikanten auf liechtensteinischen<br />

Landwirtschaftsbetrieben. Sie stammen aus<br />

dem Süden Brasiliens <strong>und</strong> sind deutscher Abstammung.<br />

Dieses Projekt läuft unter dem Titel «Hilfe zur Selbsthilfe».<br />

Ziel dieses Praktikums ist die Ausbildung der jungen Landwirte<br />

mit anschliessender Anwendung des Gelernten in<br />

ihrer Heimat. Dieses Projekt wurde von privater Seite lanciert<br />

<strong>und</strong> betreut. Das Landwirtschaftsamt wurde 1997 von<br />

der <strong>Regierung</strong> mit der Auswahl der Praktikanten <strong>und</strong> der<br />

Zuteilung an die Betriebe beauftragt. Zur Zeit arbeiten 41<br />

brasilianische Praktikanten auf 28 Landwirtschaftsbetrieben.<br />

Die Nachfrage der Landwirte nach Praktikanten ist in<br />

den letzten Jahren stark angestiegen.<br />

Schwerpunkte im Jahr <strong>2001</strong><br />

Das Landwirtschaftsamt hatte neben den administrativen<br />

Tätigkeiten folgende Schwerpunkte im Arbeitsprogramm:<br />

– Ausbruch der Bakterienkrankheit Feuerbrand in Liechtenstein.<br />

Kontrollorgane ausbilden, landesweite Kontrollen<br />

organisieren, Sofortmassnahmen zur Eindämmung <strong>und</strong><br />

Bekämpfung treffen, Information der Bevölkerung;<br />

– Neue Verordnung zum Gesetz über die Milchkontingentierung<br />

erarbeiten <strong>und</strong> Vollzug des neuen Gesetzes organisieren;<br />

– Neue Verordnung zum Gesetz über die Förderung von<br />

Investitionen in der Landwirtschaft erarbeiten <strong>und</strong> Vollzug<br />

des neuen Gesetzes organisieren;<br />

–Binnenmarktlösung Schweiz-Liechtenstein, Fortsetzung<br />

der Verhandlungen mit dem B<strong>und</strong>esamt für Landwirt-<br />

227


228<br />

Umwelt, Raum, Land- <strong>und</strong> Waldwirtschaft<br />

schaft, Zwischenlösung im März <strong>2001</strong> ausgehandelt, Vertiefung<br />

der Abklärungen in Bezug auf die finanziellen<br />

<strong>und</strong> rechtlichen Aspekte, sowie Weiterführung der Arbeiten<br />

für eine liechtensteinische Lösung der Milchmarktförderung;<br />

– Evaluation einer neuen Agrardatenverwaltung (LAWIS)<br />

für das Landwirtschaftsamt;<br />

–Abklärungen zur Ablösung des bisher vom Landwirtschaftsamt<br />

betreuten Projektes der brasilianischen Praktikanten;<br />

–Im Frühjahr erlebte Grossbritannien einen massiven Ausbruch<br />

der Maul- <strong>und</strong> Klauenseuche. Nach kurzer Zeit<br />

breitete sich die Seuche auch in Frankreich, Belgien <strong>und</strong><br />

den Niederlanden aus. Allein in Grossbritannien gab es<br />

über 1 300 betroffene Betriebe, die von der Seuche befallen<br />

waren, allein der materielle Schaden wurde dort auf<br />

über 20 Mia. Euro geschätzt. Erst anfangs April entspannte<br />

sich die Situation. Die Schweiz <strong>und</strong> Liechtenstein<br />

wurden von diesem Seuchenzug nicht betroffen;<br />

–Gespräche mit der Eidgenössischen Alkoholverwaltung in<br />

Bezug auf die Lieferung von liechtensteinischen Betriebsdaten;<br />

–Projekt genetische Ressourcen wurde lanciert.<br />

LIS / GIS<br />

Das Landwirtschaftsamt erhebt im Rahmen des liechtensteinischen<br />

Projektes «LIS/GIS» parzellengenau die aktuellen<br />

Betriebsflächen einschliesslich der ökologischen Ausgleichsflächen<br />

der Landwirtschaftsbetriebe.<br />

Erhebung diverser Informationen<br />

Analog dem Vorjahr wurden Informationen betreffend<br />

Betriebsfläche, Flächen mit Verträgen ökologischer<br />

Leistungen, der Perimeter für das Berggebiet- <strong>und</strong> Hanglagengesetz,<br />

die Bodentypenkarte <strong>und</strong> die Punktierung<br />

der Gr<strong>und</strong>buchparzellen für die Auszahlung der Erschwernisbeiträge<br />

für die Bewirtschaftung des Berggebietes<br />

<strong>und</strong> der Hanglagen erhoben, teilweise mutiert <strong>und</strong> aktualisiert.<br />

Landwirtschaftliches Informationssystem<br />

Das Landwirtschaftsamt wird seine vielfältigen Geschäftsprozesse<br />

mit einer neuen Software-Applikation organisieren.<br />

Es wurde in Zusammenarbeit mit dem Amt für Personal<br />

<strong>und</strong> Organisation ein Pflichtenheft erstellt. Einem Softwareunternehmen<br />

wurde der Auftrag erteilt, die neue Informatiklösung<br />

in Zusammenarbeit mit dem Landwirtschaftsamt zu<br />

erstellen.<br />

Das Projekt der Datenschnittstelle zwischen dem LIS/GIS<br />

<strong>und</strong> der Datenbank LAWIS, sowie die Neufassung der<br />

Datenbank LAWIS befindet sich in Erarbeitung. Seine vollumfängliche<br />

Realisation wird Ende des Jahres 2002 erfolgen.<br />

Die Abgabe von Planunterlagen <strong>und</strong> betriebsspezifischen<br />

Bewirtschaftungsverzeichnissen hat sich auf die<br />

Gemeindekontrolleure <strong>und</strong> das Landwirtschaftsamt selbst<br />

beschränkt, da deren Generierung ohne die Schnittstelle<br />

LAWIS zu aufwändig gewesen wäre.<br />

Agrarpolitik<br />

Agrarpolitische Vorlagen<br />

Erarbeitung der Vernehmlassungsvorlage Agrarpaket <strong>2001</strong>.<br />

Dieses Agrarpaket wurde im Jahr 2000 angekündigt <strong>und</strong><br />

nach der Inkraftsetzung der Gesetze über die Milchkontingentierung<br />

<strong>und</strong> die Förderung von Investitionen in der<br />

Landwirtschaft in Aussicht gestellt.<br />

Aufgaben im internationalen Bereich<br />

Die Gespräche mit dem B<strong>und</strong>esamt für Landwirtschaft<br />

(BLW) betreffend die anteilsmässige Beteiligung an den<br />

Marktstützungskosten der Schweiz ist soweit gediehen,<br />

dass im März eine Expertengruppe eine gr<strong>und</strong>sätzliche Einigung<br />

in zentralen Fragen erreichen konnte. Im Berichtsjahr<br />

wurde an diesem Zwischenresultat in verschiedenen<br />

Arbeitsgruppen weitergearbeitet.<br />

WTO: Nach den umfangreichen Arbeiten zum Trade Policy<br />

Review im Jahr 2000 gab es im Berichtsjahr keinen speziell<br />

nennenswerten Aufwand.<br />

EWR: Eine Überwachung der parallelen Verkehrsfähigkeit<br />

war nicht nötig, da keine Importe von Saatgut getätigt wurden.<br />

Hingegen waren verschiedene Erlasse auf ihre<br />

Anwendbarkeit zu überprüfen.<br />

Strukturförderung<br />

Förderung von Investitionen in der Landwirtschaft<br />

Am 25. Januar <strong>2001</strong> trat das neue Gesetz über die Förderung<br />

von Investitionen in der Landwirtschaft (FILG) in Kraft.<br />

Aufgr<strong>und</strong> von Arbeitsüberlastung im Amt konnte die Verordnung<br />

erst auf den Herbst <strong>2001</strong> bereinigt werden <strong>und</strong> in<br />

Kraft treten. Dadurch entstand eine Verzögerung der<br />

Gesuchsbehandlung in diesem Zeitraum. Nebst der Förderung<br />

von Investitionen im Bereich Bauwesen können neu<br />

Junglandwirte bis zum vollendeten 36. Altersjahr durch eine<br />

einmalige Starthilfe vom Staat gefördert werden.<br />

Die Kommission zur Förderung von Investitionen in der Landwirtschaft<br />

hielt im Berichtsjahr 4 Arbeitssitzungen ab. Der<br />

Schwerpunkt der Arbeit lag in der Behandlung der anstehenden<br />

Gesuche. Im Vorfeld der regulären Kommissionsarbeit<br />

wurde die Verordnung (FILV) zum Gesetz erarbeitet.<br />

Projektstatus: 2000 <strong>2001</strong> davon im Jahr <strong>2001</strong>:<br />

Vorbescheid 14 11 6 Anträge wurden<br />

abgelehnt<br />

Endgültige<br />

Zusicherung 9 6 1 Gesuch zurückgestellt<br />

Abrechnung 8 7 1 Beschwerde hängig<br />

Starthilfe für<br />

Junglandwirte 7 2 Anträge wurden<br />

abgelehnt<br />

Betriebsübernahmen/ 4<br />

übergaben<br />

Verpachtung von Betrieben 2<br />

Es ist auffallend, dass nach einer Phase der Stagnation im<br />

Bereich der Investitionen in der Landwirtschaft nun wieder<br />

Bewegung in diesen Bereich kommt. Ursache dafür dürften<br />

weniger das neue Recht, als vielmehr sich abzeichnende<br />

agrarpolitische Veränderungen sein, insbesondere die sich<br />

mittelfristig abzeichnende Aufhebung der Milchkontingentierung<br />

in der Schweiz <strong>und</strong> in der EU.<br />

Alpwirtschaft<br />

Im Sommer <strong>2001</strong> konnten die tief gelegenen Maiensässe<br />

recht früh mit Vieh bestossen werden, weil die Schneeschmelze<br />

in der ersten Maihälfte zügig einsetzte. Im Juni<br />

verzögerte Regen, Kälte <strong>und</strong> Schnee die Auffahrt auf die<br />

Hochalpen. Der Hochsommer brachte mit der idealen Verteilung<br />

von Sonne <strong>und</strong> Regen gute Bedingungen für den<br />

Futterwuchs auf den Alpen. Der zweite Aufwuchs war<br />

jedoch sehr sparsam <strong>und</strong> brachte keinen grossen Ertrag


mehr. Ein Kälteeinbruch <strong>und</strong> erste Schneeflocken kündigten<br />

anfangs September das Ende des Alpsommers an. Die Älpler<br />

zogen aus dem Alpsommer <strong>2001</strong> eine gute Bilanz, weil<br />

viel gutes Futter auf den Alpweiden wuchs, die Kühe viel<br />

Milch gaben <strong>und</strong> daraus Alpkäse von guter Qualität produziert<br />

werden konnte.<br />

Alpbestossung<br />

Die Landesalpenkommission hat im Jahr 1997 die Bestossungszahlen<br />

für die Liechtensteiner Alpen im Inland <strong>und</strong><br />

im B<strong>und</strong>esland Vorarlberg überarbeitet <strong>und</strong> neu festgelegt.<br />

Diese Bestossungszahlen beruhen einerseits auf<br />

Erfahrungszahlen, andererseits auf der Standortuntersuchung<br />

<strong>und</strong> der Nutzungsplanung der Liechtensteiner<br />

Alpen durch die Arbeitsgemeinschaft zur Förderung des<br />

Futterbaues der Forschungsanstalt Zürich-Reckenholz<br />

(AGFF). Die Landesalpenkommission hat für die Alpen im<br />

Inland 1750 Stösse <strong>und</strong> für die Liechtensteiner Alpen im<br />

Vorarlberg 360 Stösse festgesetzt, wobei ein Stoss dem<br />

Futterbedarf einer Kuh während der Sömmerungszeit<br />

entspricht. Auf den Inlandalpen wurden im Jahr <strong>2001</strong><br />

1661 Stösse <strong>und</strong> auf den Liechtensteiner Alpen im Vorarlberg<br />

299 Stösse gealpt. Diese Zahlen liegen deutlich<br />

unter den festgesetzten Bestossungszahlen. Die Zahl der<br />

gealpten Tiere im Inland hat im Sommer <strong>2001</strong> erstmals<br />

seit 5 Jahren wieder etwas zugenommen. Gesamthaft<br />

gesehen haben die Bestossungszahlen in den letzten<br />

5 Jahren um mehr als 11% abgenommen. Auf den Liechtensteiner<br />

Alpen im Vorarlberg beträgt die Abnahme im<br />

gleichen Zeitraum sogar über 20%. Um eine ordnungsgemässe<br />

<strong>und</strong> flächendeckende Bestossung der Alpen zu<br />

gewährleisten, sollte die Bestossungszahl nicht weiter<br />

absinken.<br />

Auf den Kuhalpen Pradamee, Sücka <strong>und</strong> Valüna wurden<br />

253 Kühe gealpt <strong>und</strong> 234 415 Liter Milch produziert. Der<br />

Pächter der Alpe Guschg hat die Milch von 35 Kühen zu<br />

Alpprodukten verarbeitet. Auf den Alpen Lida <strong>und</strong> Älple<br />

wurden 90 Kühe gesömmert <strong>und</strong> die Milch an die örtlichen<br />

Milchsammelstellen abgeliefert.<br />

Auf den Alpen im Inland wurden im Sommer <strong>2001</strong> 2 322<br />

Stück Rindvieh, 61 Pferde <strong>und</strong> Esel sowie 247 Schafe<br />

gealpt. Eine leichte Zunahme bei den gealpten Tieren ist bei<br />

den Pferden <strong>und</strong> Eseln zu verzeichnen, während die Zahl<br />

der Mutterkühe konstant blieb <strong>und</strong> die Zahl der gealpten<br />

Schafe rückläufig ist. Auf den Eigenalpen im Vorarlberg<br />

wurden 489 Stück Rindvieh <strong>und</strong> 8 Pferde gealpt. 42% des<br />

gealpten Viehs stammen aus der Schweiz, was gegenüber<br />

dem Vorjahr ein Anstieg von 6% bedeutet.<br />

Auf anderen Vorarlberger Alpen werden 45 Stück Rindvieh<br />

<strong>und</strong> 426 Schafe aus Liechtenstein gealpt. Auf Schweizer<br />

Alpen werden etwa 700 Schafe aus Liechtenstein gealpt.<br />

Die Alpung einer grösseren Herde Schafe in den Liechtensteiner<br />

Alpen ist bisher an den Schafhaltern <strong>und</strong> an den<br />

Alpbesitzern gescheitert. Die Möglichkeiten für die Schafalpung<br />

in verschiedenen Weidesystemen im Alpengebiet<br />

werden durch einen Fachexperten abgeklärt.<br />

Alpverbesserungen<br />

Im Berichtsjahr wurden auf folgenden Alpen Sanierungsmassnahmen<br />

nach dem Alpwirtschaftsgesetz durchgeführt:<br />

Alpe Gapfahl Obersäss Neue Dachrinnen<br />

Alpe Sücka Anschaffung Käseschmiermaschine<br />

Alpe Pradamee Sanierung Stall Untersäss<br />

Alpe Rauz Sanierung Valfagehrhütte<br />

Alpe Rauz Sanierung Stall Rauz<br />

Alpe Fahren-Ziersch Sanierung Brunnenplatz Fahren<br />

Umwelt, Raum, Land- <strong>und</strong> Waldwirtschaft<br />

Landesalpenkommission<br />

Schwerpunktmässig hat sich die Landesalpenkommission<br />

mit dem Agrarpaket <strong>2001</strong>, den Alpungskostenbeiträgen,<br />

der Schafalpung, den Bestossungszahlen <strong>und</strong> den verschiedenen<br />

Subventionsgesuchen befasst.<br />

An den jährlichen Alpbegehungen hat die Landesalpenkommission<br />

die Alpe Fahren- Ziersch <strong>und</strong> die Alpe Turna-<br />

Sareis besucht. Auf der Alpe Fahren-Ziersch wurden die<br />

zukünftigen Investitionen <strong>und</strong> die zeitliche Abfolge diskutiert;<br />

vor allem die Sanierung der Hangrutschungen im Rells<br />

sind für diese Alpe ein grosses Problem.<br />

Auf der Alpe Turna-Sareis wurde in erster Linie die Alpbewirtschaftung<br />

diskutiert. Das Mähen des Unkrautes wurde<br />

auf dieser Alpe stark vernachlässigt.<br />

Bodenverbesserungen<br />

Bodenverbesserungen, die durch das Amt administriert<br />

werden, führten zu Arbeiten <strong>und</strong> Gesprächen im Bereich<br />

der Initiierung <strong>und</strong> Begleitung von Projekten.<br />

–Im Zusammenhang mit dem Projekt «Melioration Schellenberg»<br />

wurde rechtlich abgeklärt, ob es im Sinne des<br />

Bodenverbesserungsgesetzes möglich ist, den Meliorationsperimeter<br />

auf das ganze Gemeindegebiet auszudehnen.<br />

Demzufolge ist es nicht gr<strong>und</strong>sätzlich ausgeschlossen,<br />

dass auch das gesamte Gebiet einer Gemeinde in<br />

den Meliorationsperimeter aufgenommen wird, soweit<br />

dies dem Zweck des Bodenverbesserungsgesetzes dient.<br />

–Die zentral gesteuerte Gr<strong>und</strong>wasserregulierung mit<br />

Stauschiebern für die Drainage Eschner Riet wurde beschlossen<br />

<strong>und</strong> mit den Ausführungsarbeiten wurde begonnen;<br />

–Der Entwässerungsgraben Rietsträssle Schaan wurde<br />

realisiert.<br />

Beiträge<br />

Einkommensverbessernde Direktzahlungen<br />

Für die Verbesserung des bäuerlichen Einkommens von 126<br />

bodenbewirtschaftenden Landwirtschaftsbetrieben richtete<br />

der Staat insgesamt CHF 3 538 644.— aus. Es wurden die<br />

gleichen Beitragsansätze wie in den beiden Vorjahren ausbezahlt.<br />

Übersicht: Verteilung einkommensverbessernden<br />

Direktzahlungen <strong>2001</strong><br />

Beitragsart Beitragsberechtigte in %<br />

Landwirtschaftsbetriebe<br />

Basisbeitrag 126 44<br />

Tierhalterbeitrag 110 20<br />

Pflanzenbaubeitrag 125 22<br />

Flächenbeitrag 126 14<br />

Total Direktzahlungen 126 100<br />

Im Zuge der Trennung der Einkommens- <strong>und</strong> Preispolitik bilden<br />

die einkommensverbessernden Direktzahlungen ein<br />

wichtiges Standbein für die einheimischen Landwirtschaftsbetriebe.<br />

Direktzahlungen gelten gemeinwirtschaftliche Leistungen<br />

der Landwirtschaft ab.<br />

Die Struktur der Direktzahlungsbeiträge, die an die Landwirtsbetriebe<br />

ausgerichtet wurden, war wie im Vorjahr<br />

gleich. Altersgründe oder die Reduzierung der nebenberuflichen<br />

Tätigkeit in der Landwirtschaft führten zum Entzug<br />

229


230<br />

Umwelt, Raum, Land- <strong>und</strong> Waldwirtschaft<br />

der Beitragsberechtigungen von Direktzahlungsbetrieben,<br />

was zu einer geringen Abnahme der Direktzahlungsbezüger<br />

führte.<br />

Gründungen von Betriebszweiggemeinschaften sind weiterhin<br />

stark im Trend, um wirtschaftliche <strong>und</strong> agrarpolitische<br />

Zielsetzungen zu erfüllen. Es wurden auch vermehrt<br />

Betriebsübergaben innerhalb der Familie (Vater-Sohn bzw.<br />

zwischen Ehegatten) vollzogen.<br />

Buchhaltungspflicht<br />

Im Rahmen eines externen Auftrages werden die Buchhaltungen<br />

der Landwirtschaftsbetriebe anhand ausgewählter<br />

Kenndaten ausgewertet. Die ersten Resultate sind nach<br />

Verzögerungen im Frühjahr 2002 zu erwarten.<br />

Abgeltung ökologischer <strong>und</strong><br />

tiergerechter Leistungen<br />

Die Abgeltung ökologischer <strong>und</strong> tiergerechter Leistungen<br />

schafft Anreiz für eine umweltschonende <strong>und</strong> besonders<br />

tierfre<strong>und</strong>liche Betriebsführung. Die Erhöhung der Artenvielfalt<br />

<strong>und</strong> die positive Beeinflussung der Ökologie soll<br />

durch angepasste Bewirtschaftungssysteme mit den Abgeltungen<br />

erzielt werden.<br />

Für die Bewirtschaftung naturnaher Lebensräume, die<br />

bodenschonende Bewirtschaftung sowie umweltschonende<br />

<strong>und</strong> tiergerechte Betriebsführung wurden CHF 3 931 304.-<br />

Abgeltungsbeiträge ausbezahlt. Für die Bewirtschaftung<br />

naturnaher Lebensräume werden r<strong>und</strong> 30 % der Abgeltungen<br />

aufgewendet. R<strong>und</strong> 90 % aller Landwirtschaftsbetriebe,<br />

die Direktzahlungen beziehen, führen ihren Landwirtschaftsbetrieb<br />

umweltschonend, entweder nach Methoden<br />

der integrierten Produktion oder nach den Regeln des biologischen<br />

Landbaus. Dafür werden 49 % der Abgeltungsbeiträge<br />

aufgewendet.<br />

Im agrarpolitischen Massnahmengefüge bilden die Abgeltungen<br />

ökologischer <strong>und</strong> tiergerechter Leistungen einen<br />

weiteren wichtigen Einkommensbestandteil. An den Programmen<br />

kann freiwillig auf Vertragsbasis teilgenommen<br />

werden. Sie sind voneinander unabhängig <strong>und</strong> die Beiträge<br />

können kumuliert werden.<br />

Die zuständigen Gemeindekontrolleure prüfen die Einhaltung<br />

der Vorschriften <strong>und</strong> haben eine wichtige Bedeutung<br />

im Vollzug des Abgeltungsgesetzes.<br />

Übersicht der Abgeltungsmassnahmen <strong>und</strong> deren<br />

Beanspruchung im Jahre <strong>2001</strong><br />

Massnahme Anzahl Fläche in ha Beiträge<br />

Vertragspartner Stück GVE in %<br />

Bewirtschaftung naturnaher Lebensräume<br />

extensiv genutzte<br />

Wiesen 131 449 23.5<br />

wenig intensiv<br />

genutzte Wiesen 25 41 0.8<br />

Obstbäume einzeln 96 4237 1.6<br />

Obstbäume Gärten 68 3794 2.9<br />

Obstbäume extensive<br />

Standorte 28 989 1.5<br />

Bodenschonende Bewirtschaftung<br />

Begleitflora 28 100 1.0<br />

Winterbegrünung 67 326 3.3<br />

Buntbrache 15 18 1.4<br />

Dauerwiesen 55 365 4.6<br />

Umweltschonende <strong>und</strong> tiergerechte Betriebsführung<br />

Integrierte Produktion<br />

(IP) 81 2453 33.8<br />

Biologische Produktion<br />

(BIO) 32 847 15.1<br />

BIO - Umstellung 6 - 1.5<br />

Kontrollierte<br />

Freilandhaltung (KF) 72 2313 7.4<br />

Tiergerechte Stallhaltung<br />

(TS) 20 914 1.6<br />

TOTAL 100<br />

Förderung Berglandwirtschaft <strong>und</strong><br />

Hanglagen<br />

Produktionserschwernisse im Berggebiet <strong>und</strong> in den<br />

Hanglagen werden mit der Ausrichtung von Erschwernisbeiträgen<br />

abgegolten. In den Berggemeinden Triesenberg,<br />

Schellenberg <strong>und</strong> Planken werden für die Haltung von raufutterverzehrenden<br />

Nutztieren Betriebszuschüsse ausgerichtet.<br />

Für die Bewirtschaftung der Flächen im Berggebiet <strong>und</strong><br />

in den Hanglagen werden standortspezifische Flächenbewirtschaftungsbeiträge<br />

ausgerichtet.<br />

Übersicht Erschwernisbeiträge für die Bewirtschaftung von Hanglagen <strong>und</strong> Berggebiet <strong>2001</strong><br />

Gemeinde Betriebszuschuss Flächenbewirtschaftungsbeiträge Total<br />

GVE CHF ha CHF CHF<br />

Balzers 0 0 1.3 438.— 438.—<br />

Triesen 0 0 88.3 49 760.— 49 760.—<br />

Triesenberg 311.2 357 824.— 343.0 303 349.— 661 173.—<br />

Vaduz 0 0 11.2 5 328.— 5 328.—<br />

Schaan 0 0 0 0 0<br />

Planken 5.6 4 760.— 27.4 17 276.— 22 036.—<br />

Eschen 0 0 30.9 10 047.— 10 047.—<br />

Mauren 0 0 29.7 11 145.— 11 145.—<br />

Gamprin 0 0 31.2 10 934.— 10 934.—<br />

Ruggell 0 0 15.9 10 416.— 10 416.—<br />

Schellenberg 86.0 73 109.— 53.3 31 322.— 104 431.—<br />

Total 402.8 435 693.— 632.2 450 015.— 885 708.—


Ziel dieser agrarpolitischen Massnahme für die Bergbetriebe ist<br />

der Ausgleich der Erschwernisse gegenüber den Talbetrieben.<br />

Auch hier haben die zuständigen Gemeindeorgane beim<br />

Vollzug dieser Massnahme wertvolle Mitarbeit geleistet.<br />

Alpungskostenbeiträge<br />

Die Alpungskostenbeiträge in der Höhe von CHF 377 092.—<br />

werden zur einen Hälfte pro gealptes Tier <strong>und</strong> zur anderen<br />

Hälfte für die gute Bewirtschaftung der Alpe ausbezahlt. Zur<br />

guten Bewirtschaftung gehören Unkraut mähen, Steine <strong>und</strong><br />

Holz aus den Weideflächen räumen, Unterhalt der Gebäude,<br />

Einrichtungen <strong>und</strong> Wege, die Düngewirtschaft <strong>und</strong> eine<br />

geeignete Koppelwirtschaft.<br />

Die Alpbewirtschafter haben im vergangenen Sommer 4 678<br />

St<strong>und</strong>en für die Weidepflege (Unkraut mähen) <strong>und</strong> 8 591<br />

St<strong>und</strong>en für die Weideräumung aufgewendet. Für den<br />

Unterhalt von Gebäuden, Wegen <strong>und</strong> Wasserversorgung<br />

mussten die Bewirtschafter 3 639 St<strong>und</strong>en aufwenden, <strong>und</strong><br />

für das Aufstellen der Koppelzäune benötigten sie 3 403<br />

St<strong>und</strong>en. Das Ausbringen der Hofdünger <strong>und</strong> das Verteilen<br />

der Kuhfladen erforderte 1 736 St<strong>und</strong>en, <strong>und</strong> für andere<br />

Arbeiten wurden noch 766 St<strong>und</strong>en aufgewendet. Gesamthaft<br />

wurden pro Hektar produktive Weidefläche 9.5 Arbeitsst<strong>und</strong>en<br />

aufgewendet. Dank dieses enormen Arbeitseinsatzes<br />

konnten 90% des maximalen Zuschlages für die gute<br />

Bewirtschaftung ausbezahlt werden, wobei der Zuschlag für<br />

die einzelnen Alpen zwischen 0 <strong>und</strong> 100 Prozent variiert.<br />

Milchwirtschaft<br />

Milchmarkt<br />

Die Milcheinlieferungen gemäss Milchverband sind nach<br />

zwei schwachen Jahren auf die Rekordhöhe von 13.56 Mio.<br />

Alpenmilchproduktion <strong>und</strong> verarbeitete Produkte im Jahre <strong>2001</strong><br />

Umwelt, Raum, Land- <strong>und</strong> Waldwirtschaft<br />

kg gestiegen. Es bewahrheitet sich, dass dies eher auf die<br />

Futterqualität zurückzuführen ist <strong>und</strong> weniger auf ein<br />

hohes Gesamtkontingent. Der Milchpreis für die Produzenten<br />

konnte auf dem erfreulichen Niveau des Vorjahres<br />

gehalten werden.<br />

Milchkontingentierung<br />

Am 28. März <strong>2001</strong> ist das neue Milchkontingentierungsgesetz<br />

in Kraft getreten. Die Milchkontingentierungskommission<br />

hat deshalb im Berichtsjahr noch ein letztes Mal<br />

getagt. Das neue Gesetz brachte einige Neuerungen wie<br />

z.B. die fixe Erhöhung der Kontingente. Dazu hat die<br />

<strong>Regierung</strong>, mit der Absicht der Angleichung der Verkehrsmilchproduktion<br />

an den Inlandverbrauch, die Gesamtkontingentsmenge<br />

auf 14.2 Mio. kg festgelegt. Damit konnte<br />

an 73 Betriebe eine Menge von 878 000 kg definitiv verteilt<br />

werden. Dies ergab pro Antragsteller einen fixen<br />

Anteil von 4 000 kg <strong>und</strong> einen prozentualen Anteil von<br />

5%. Das Produktionsziel von 13.5 Mio. kg wurde im<br />

Berichtsjahr überschritten.<br />

Neu kann auch eine Menge von bis zu 6000 kg Milch im<br />

zweiten Jahr kompensiert werden. Von dieser Regelung<br />

konnten bereits 35 Betriebe profitieren, die nach der alten<br />

Regelung mit einem Abzug belegt worden wären.<br />

Die Spezialisierung <strong>und</strong> die Schaffung von grösseren Produktionseinheiten<br />

ist gerade im Milchbereich ein wichtiges<br />

Anliegen der Landwirte. Dies äussert sich darin, dass die<br />

Gründung von Betriebszweiggemeinschaften zunimmt.<br />

Die Diskussion über die mittelfristige Aufhebung der Milchkontingentierung<br />

ist in der Schweiz voll entbrannt. Es<br />

wurde erkannt, dass die Aufhebung der Milchkontingentierung<br />

eine starke Beschleunigung des Strukturwandels<br />

bewirken wird.<br />

Alpe Gesamtmilch- Käse fett Käse sauer Butter Konsummilch abgelieferte Milch an<br />

menge in kg in kg in kg in kg auf der Alp in kg Milchhof in kg<br />

Guschg 2 880 288 - - - -<br />

Lida 63 843 - - - - 63 843<br />

Pradamee 98 926 9 491 80 - 3 278 -<br />

Sücka 83 797 4 820 450 425 - 30 546<br />

Valüna 51 692 3 493 1 508 666 650 -<br />

Älple 14 735 - - - - 14 735<br />

Total <strong>2001</strong> 315 873 18 092 2 038 1 091 3 928 109 124<br />

Total 2000 275 955 15 902 2 960 3 072 3 622 76 688<br />

Gealpte Tiere <strong>und</strong> Alpungskostenbeiträge im Jahr <strong>2001</strong><br />

(Inlandalpen <strong>und</strong> Eigenalpen im Vorarlberg)<br />

Jahr Kühe Trächtige leere Kälber Pferde Schafe Landesbeitrag<br />

Rinder Rinder Esel/Fohlen in Franken<br />

<strong>2001</strong> 554 631 1011 612 69 247 377 092.—<br />

2000 514 586 1120 554 51 264 364 975.—<br />

231


232<br />

Umwelt, Raum, Land- <strong>und</strong> Waldwirtschaft<br />

Milchstatistik des liechtensteinischen Milchverbandes<br />

Milchstatistik <strong>2001</strong><br />

Sammelstelle Verkehrs- Konsummilch kg kg Milch für Verarbeitungs Lieferungen<br />

milch -milch an Milchhof<br />

kg roh past Joghurt Rahm Diverses kg kg<br />

Ruggell 2 150 035 8 999 2 141 036<br />

Schaan 2 454 568 2 454 568<br />

Balzers 1 835 666 1 823 1 833 843<br />

Gamprin<br />

Vaduz 1 298 562 1 298 562<br />

Eschen 1 690 666 2 733 1 687 933<br />

Mauren 1 366 925 5 297 1 361 628<br />

Triesenberg 947 596 8 997 938 599<br />

Schellenberg 692 690 3 822 688 868<br />

Triesen 674 930 674 930<br />

Mäls 449 707 449 707<br />

Milchhof 74 656 706 895 162 164 2 870 968 4 587 871 5 127 120<br />

Total 13 561 345 106 327 706 895 162 164 2 870 968 4 587 871 5 127 120 13 529 674<br />

Eckdaten zur Milchkontingentierung <strong>2001</strong><br />

1999 2000 <strong>2001</strong><br />

Betriebe mit aktivem Kontingent 104 99 97<br />

Gesamtkontingent 13 069 603 12 884 997 14 221 389<br />

Gesamtkontingent incl. lineare Anpassung kg 13 840 544 14 384 668 14 221 389<br />

Betriebe mit Milchablieferung 100 97 93<br />

Verkehrsmilchproduktion (LMV) kg 12 778 736 13 014 689 13 561 345<br />

Verkehrsmilchproduktion incl. Alpen kg 13 050 417 13 250 384 13 817 303<br />

Anzahl Überlieferer 27 12 14<br />

Überlieferte Menge kg 103 305 17 949 61 750<br />

Ansatz für Abzug Rp./kg 60 60 60<br />

Abzüge total CHF 61 983 10 769 37 050<br />

Millionen kg<br />

16.0<br />

15.0<br />

14.0<br />

13.0<br />

12.0<br />

11.0<br />

Milchproduktion, Inlandverbrauch <strong>und</strong> Milchkontingent<br />

10.0<br />

1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 <strong>2001</strong><br />

Milchproduktion total Inlandverbrauch Gesamtkontingent


Amt für Umweltschutz<br />

Amtsleiter: Ing. HTL Theo Kindle<br />

An der Rheinministerkonferenz vom 29. Januar <strong>2001</strong> in<br />

Strassburg hat Liechtenstein zugesichert die im Dezember<br />

2000 in Kraft getretene EU-Wasserrahmenrichtlinie zeitgerecht<br />

umzusetzen. Dabei sollen die bestehenden Strukturen<br />

der regionalen <strong>und</strong> internationalen Zusammenarbeit bestmöglich<br />

genutzt werden. Es betrifft dies insbesondere die<br />

Internationale <strong>Regierung</strong>skommission Alpenrhein, die Internationale<br />

Gewässerschutzkommission für den Bodensee<br />

sowie die Kommission Umwelt der Internationalen Bodenseekonferenz.<br />

Der Erlass des neuen Gewässerschutzgesetzes hat sich weiter<br />

verzögert. Die überarbeitete Gesetzesvorlage kommt<br />

erst 2002 in den <strong>Landtag</strong>. Sie enthält auch die erforderlichen<br />

Bestimmungen für die Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie.<br />

Beim baulichen Gewässerschutz waren der Ausbau der Kläranlage<br />

Bendern <strong>und</strong> die Projektierung des Abwasserkanals<br />

Balzers-Triesen die gewichtigsten Arbeiten im Berichtsjahr.<br />

Die Qualität der Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Oberflächengewässer wurde<br />

programmgemäss weiter überwacht. Dabei zeigte sich eine<br />

deutliche Verbesserung des Gütezustandes des Binnenkanals<br />

unterhalb der am 5. Juni 2000 ausser Betrieb gesetzten<br />

Kläranlage Vaduz.<br />

Zum Schutz der bedrohten Fischarten <strong>und</strong> -bestände wurden<br />

weitere spezielle Untersuchungen des Ges<strong>und</strong>heitszustandes<br />

der Fische durchgeführt. Als Ursache werden ökotoxikologische<br />

Stoffe, die entweder nicht oder nur schwer<br />

abbaubar sind, vermutet. Liechtenstein beteiligte sich am<br />

«Projekt Netzwerk Fischrückgang Schweiz (Fischnetz)«, welches<br />

die Ursachen des Fischrückgangs in der Schweiz <strong>und</strong><br />

im Fürstentum Liechtenstein untersucht.<br />

Im Bereich Luftreinhaltung lag das Schwergewicht bei den<br />

Kontrollen aller Feuerungsanlagen, den Blockheizkraftwerken,<br />

den Tankstellen <strong>und</strong> Holzfeuerungsanlagen. Insgesamt<br />

mussten acht Klagen behandelt werden. Innerhalb des Aufbaus<br />

des Emissionskatasters konnte der Bereich Verkehr<br />

erstmals erhoben werden. Seit <strong>2001</strong> wird die Immissionsbelastung<br />

gemeinsam mit den Ostschweizer Kantonen unter<br />

dem Namen Ostluft durchgeführt. Die Erfahrungen sind<br />

sehr positiv. Hinsichtlich der Messwerte wird auf das zweite<br />

Jahr von Ostluft zu warten sein, um abschätzen zu können,<br />

ob die früher gemessenen Werte direkt mit den neuen<br />

Erhebungen verglichen werden können, da im Rahmen von<br />

Ostluft einige Änderungen an den Messgeräten vorgenommen<br />

werden mussten.<br />

Die Deponien, Kompostplätze <strong>und</strong> Altstoffsammelstellen<br />

wurden regelmässig kontrolliert <strong>und</strong> die Abfallmengen<br />

erfasst. Zusammen mit den Gemeinden konnten die Arbeiten<br />

zur Mitbenutzung der Reaktordeponie Lienz weit vorangebracht<br />

werden. Das Projekt «Datenerfassungsprogramm<br />

für liechtensteinische Sonderabfallentsorgungsbetriebe»<br />

konnte abgeschlossen werden.<br />

Im Bereich Tank- <strong>und</strong> Feuerungswesen wurde der neue<br />

EDV-gestützte Anlagenkataster weiter ausgebaut <strong>und</strong> die<br />

Einträge bereinigt.<br />

Im Bereich umweltgefährdende Stoffe beteiligte sich Liechtenstein<br />

an der gesamtschweizerischen Untersuchung von<br />

Umwelt, Raum, Land- <strong>und</strong> Waldwirtschaft<br />

PCB-haltigen Betonfugendichtungen. Zudem konnten die<br />

ersten Ergebnisse der Radonuntersuchungen präsentiert<br />

werden.<br />

Im Rahmen des Marktüberwachungs- <strong>und</strong> Kontrollsystems<br />

wurde die Inspektionstätigkeit in den Industrie- <strong>und</strong> Gewerbebetrieben<br />

weitergeführt. Bei der Störfallvorsorge zeigte<br />

sich, dass mindestens neun Betriebe unter die Berichtspflicht<br />

mit entsprechender Schutzmassnahmenplanung fallen.<br />

Die bestehende Zusammenarbeit der Umweltämter des Fürstentums<br />

Liechtenstein <strong>und</strong> der Ostschweizer Kantone<br />

wurde im Berichtsjahr weiter verstärkt. Das Amt für<br />

Umweltschutz fungierte im Rahmen der Zusammenarbeit<br />

innerhalb der Internationalen Bodenseekonferenz ab März<br />

<strong>2001</strong> befristet für ein Jahr als Anlaufstellen für Fragen der<br />

Nachhaltigen Entwicklung.<br />

Die koordinierte Erfassung <strong>und</strong> Darstellung der Umweltdaten<br />

als Basis für eine gezielte Berichterstattung <strong>und</strong> Öffentlichkeitsarbeit<br />

wurde intensiv weitergeführt.<br />

Allgemeines<br />

Die <strong>Regierung</strong> hat auf Antrag der Vorsteherkonferenz den<br />

Bericht <strong>und</strong> Antrag zum Erlass eines neuen Gewässerschutzgesetzes<br />

im Juni <strong>2001</strong> den Gemeinden nochmals zur<br />

Vernehmlassung vorgelegt. Die eingelangten Stellungnahmen<br />

werden in eine neue Vorlage aufgenommen, welche<br />

2002 dem <strong>Landtag</strong> zur Beratung vorgelegt wird.<br />

Die Revision des Luftreinhaltegesetzes hat sich aufgr<strong>und</strong><br />

weiterer Abklärungen mit den Gemeinden <strong>und</strong> verschiedenen<br />

Ämtern zu Spezialfragen verzögert. Der Gesetzesvorschlag<br />

sollte nun im Jahre 2002 dem <strong>Landtag</strong> unterbreitet<br />

werden.<br />

Die Vorbereitung eines Altlastengesetzes erforderte noch<br />

detaillierte juristische Abklärungen. Im Jahre 2002 sollte<br />

eine Vorlage in die Vernehmlassung geschickt werden können.<br />

Die Vorbereitungsarbeiten zu einem Lärmschutzgesetz mussten<br />

aus Zeitgründen zurückgestellt werden.<br />

Betreffend die Übernahme der Verordnung über den<br />

Umgang mit Organismen in der Umwelt (Freisetzungsverordnung,<br />

FrSV) sowie der Verordnung über den Umgang<br />

mit Organismen in geschlossenen Systemen (Einschliessungsverordnung,<br />

ESV) in die Anlagen zum Zollvertrag wurden<br />

weitere Vorbesprechungen geführt.<br />

Organisation der Umweltschutzverwaltung<br />

Das Archiv der ehemaligen Abteilung Luftreinhaltung des<br />

Amtes für Volkswirtschaft wurde vollständig aufgearbeitet.<br />

Von der vom Amt für Umweltschutz geleiteten Arbeitsgruppe<br />

Umwelt <strong>und</strong> Verwaltung wurde als Gr<strong>und</strong>lage für eine<br />

Neuausrichtung ein Bericht über die bisherigen Projekte<br />

ausgearbeitet.<br />

Die bereits bestehende Zusammenarbeit der Umweltämter<br />

des Fürstentums Liechtenstein <strong>und</strong> der Ostschweizer Kantone<br />

wurde weiter verstärkt. Damit können Kosten gespart<br />

<strong>und</strong> die Qualität des Vollzugs verbessert werden.<br />

Im Rahmen der Arbeit in der Internationalen Bodenseekonferenz<br />

arbeitete das Amt für Umweltschutz in der Kommission<br />

Umwelt <strong>und</strong> in der Projektsteuerungsgruppe zur Nachhaltigen<br />

Entwicklung mit. Das Amt für Umweltschutz arbei-<br />

233


234<br />

Umwelt, Raum, Land- <strong>und</strong> Waldwirtschaft<br />

tete ab März <strong>2001</strong> als Anlaufstelle für Liechtenstein im Programm<br />

Bodensee-Agenda 21.<br />

Übergeordnete Aufgabenbereiche<br />

Verschiedene UNEP Konferenzen fanden statt. Liechtenstein<br />

wurde teils auch von der Schweiz vertreten.<br />

–In Rom fand im Oktober die 8. Session des zwischenstaatlichen<br />

Verhandlungsausschusses zur Rotterdamm-<br />

Konvention über den Import <strong>und</strong> Export von Chemikalien<br />

statt.<br />

–Im Mai fand die Unterzeichnung der POP-Konvention<br />

betreffend dem Verbot von zwölf persistenten organischen<br />

Schadstoffen in Stockholm statt.<br />

–Die 13. Konferenz der Vertragsparteien des Montrealer<br />

Protokolls (MP) über ozonschichtabbauende Stoffe fand<br />

in Colombo statt.<br />

Umweltmanagement Systeme<br />

Der Kontakt mit Industrie- <strong>und</strong> Gewerbebetrieben betreffend<br />

Umsetzung eines Umweltmanagementsystems wurde<br />

weitergepflegt. Immer mehr Betriebe in Liechtenstein lassen<br />

sich nach ISO 14000 zertifizieren. Die Standardisierung der<br />

Umweltberichte hat sich bewährt. Neu wurde von einigen<br />

Betrieben auch der Verkehr in das Berichtswesen aufgenommen.<br />

Die Erhebung der lufthygienisch relevanten Anlagen<br />

wird im Zusammenhang mit Zertifizierungen immer<br />

wichtiger.<br />

Umweltverträglichkeitsprüfungen<br />

Bei drei Projekten wurde der Untersuchungsrahmen<br />

beschlossen <strong>und</strong> die Projektträger sind in Bearbeitung des<br />

Berichtes über die Umweltauswirkungen. Für drei weitere<br />

Projekte mussten Voranfragen geklärt oder dahingehend<br />

geprüft werden, ob sie unter die Bestimmungen des<br />

Umweltverträglichkeitsgesetzes fallen. Im Falle des Projektes<br />

Rheinstrasse war die UVP-Pflicht sehr umstritten. Schlussendlich<br />

entschied die VBI, dass es nicht dem Gesetz über<br />

die Umweltverträglichkeitsprüfung unterliegt. Auch im vergangenen<br />

Jahr konnten wertvolle Erfahrungen bei der<br />

Umsetzung des Gesetzes gesammelt werden.<br />

EWR-Abkommen<br />

Es mussten erneut mehr als 50 EU-Rechtsakte zwecks Übernahme<br />

ins EWR-Abkommen geprüft werden.<br />

Die Probleme bei der Übernahme der Verordnung (EG) Nr.<br />

120/97 (Exportverbot für Sonderabfälle in Nicht-OECD-<br />

Staaten) konnten weitgehend gelöst werden, die endgültige<br />

Übernahme der Verordnung ins EWRA mit einer Anpassung<br />

für Liechtenstein steht aber noch aus. Aufgr<strong>und</strong> des<br />

EWR-Abkommens musste im Jahre <strong>2001</strong> diversen Berichtspflichten<br />

an die Überwachungsbehörde in den Bereichen<br />

Abfall <strong>und</strong> Wasser nachgekommen werden.<br />

Im EWRA sind im Bereich Chemikalien die Neuverhandlungen<br />

für verschiedene Ausnahmeregelungen pendent. Die<br />

EU beabsichtigt in den betroffenen Bereichen neue Regelungen<br />

einzuführen. Im Bereich Asbest hat die EU das<br />

Umweltschutzniveau erhöht. Dadurch kann Liechtenstein<br />

künftig auf diese Ausnahmeregelung verzichten.<br />

Umweltinformation<br />

Der von der Fürstlichen <strong>Regierung</strong> herausgegebene<br />

Umweltschutzkalender für <strong>2001</strong> wurde dem Thema «Luft<br />

<strong>und</strong> Klima» gewidmet.<br />

Das Projekt zur Optimierung der Umweltbeobachtung <strong>und</strong><br />

des Umweltdatenmanagements wurde beim Amt für<br />

Umweltschutz mit der Bestandesaufnahme der Umweltdaten<br />

in seiner ersten Phase umgesetzt. Der Aufbau einer Homepa-<br />

ge für das Amt für Umweltschutz musste hingegen wegen<br />

dem Projekt Liechtenstein-Portal zurückgestellt werden.<br />

Wasserwirtschaft<br />

Allgemeines <strong>und</strong> internationale Zusammenarbeit<br />

Zur Koordination der mit dem Thema Wasser zusammenhängenden<br />

Vollzugsaufgaben wurden zwischen den betroffenen<br />

Ämtern Amt für Umweltschutz, Tiefbauamt, Stabsstelle<br />

für Landesplanung, Landwirtschaftsamt <strong>und</strong> Amt für<br />

Wald, Natur <strong>und</strong> Landschaft regelmässig Besprechungen<br />

durchgeführt.<br />

Die 47. Tagung der Internationalen Gewässerschutzkommission<br />

für den Bodensee (IGKB) fand am 22./23. Mai <strong>2001</strong><br />

in Langenargen/D statt. Dabei konnte ein erfreulicher Gütezustand<br />

des Bodensees festgestellt werden: Der für das<br />

Algenwachstum massgebliche Phosphorgehalt des Freiwassers<br />

beträgt heute nur noch 13 mg/m 3 (1980: 85 mg/m 3 .<br />

Dennoch bleibt der Gewässerschutz eine Daueraufgabe.<br />

Der zukünftige Handlungsbedarf wird in der IGKB-Bilanz<br />

2000 festgelegt, welche am Workshop am 12./13. Dezember<br />

<strong>2001</strong> in Batschuns breit diskutiert wurde.<br />

Die Internationale <strong>Regierung</strong>skommission Alpenrhein (IRKA)<br />

stand im Berichtsjahr unter dem Vorsitz von Liechtenstein.<br />

Innerhalb der vier Projektgruppen Flussbau, Gewässer- <strong>und</strong><br />

Fischökologie, Gr<strong>und</strong>wasser <strong>und</strong> Energie wurde intensive<br />

Projektarbeit geleistet. Das Projekt Trübe <strong>und</strong> Schwall konnte<br />

programmgemäss abgeschlossen werden <strong>und</strong> bestätigte,<br />

dass die durch die Wasserkraftnutzung ausgelösten Abflussschwankungen<br />

im Rhein ökologisch sehr bedeutsam sind.<br />

Die IRKA hat beschlossen in den Jahren 2002 <strong>und</strong> 2003 ein<br />

Entwicklungskonzept Alpenrhein ausarbeiten zu lassen. An<br />

der Tagung am 3. Dezember <strong>2001</strong> in Bregenz/A wurden die<br />

Behördenvertreter sowie Vertreter von Verbänden <strong>und</strong> Vereinen<br />

im Rahmen der von der IRKA neu beschlossenen<br />

Öffentlichkeitsarbeit über dieses Vorhaben informiert.<br />

Dabei zeigte sich eine breite Zustimmung.<br />

Die am 22. Dezember 2000 in Kraft getretene EU-Wasserrahmenrichtlinie<br />

verlangt inskünftig eine noch umfassendere,<br />

flussgebietsbezogene Zusammenarbeit über die politischen<br />

Grenzen hinweg. Wie dies am Rhein von der Quelle<br />

bis zur Mündung in die Nordsee geschehen soll, wurde an<br />

der Rheinministerkonferenz am 29. Januar <strong>2001</strong> in Strassburg<br />

<strong>und</strong> an der Konferenz der Rheinwasserdirektoren am<br />

4. Juli <strong>2001</strong> in Luxemburg erörtert. Liechtenstein beteiligt<br />

sich aktiv an der Bearbeitung des Bewirtschaftungsplanes<br />

Wasser für das Rhein-Teileinzugsgebiet Alpenrhein, Bodensee<br />

<strong>und</strong> seinen weiteren Zuflüssen.<br />

Oberflächengewässer<br />

Die Niederschlagsmenge im Jahr <strong>2001</strong> betrug bei der Messstelle<br />

Vaduz 1096.8 mm (2000: 1182.4 mm).<br />

Die Überwachung des chemischen <strong>und</strong> biologischen<br />

Zustandes der Oberflächengewässer wurde gemäss dem<br />

Dauerüberwachungsprogramm weitergeführt. In Balzers ist<br />

der Binnenkanal nach wie vor durch den Ablauf der Kläranlage<br />

Balzers belastet. In Vaduz zeigt sich in Folge der Ausserbetriebnahme<br />

der Kläranlage Vaduz am 5. Juni 2000<br />

eine deutliche Zustandsverbesserung des Binnenkanals.<br />

Die bedeutsamsten Projekte zur Wiederherstellung der<br />

Gewässer als Lebensräume waren: Die Revitalisierung des<br />

Vaduzer Giessens im Bereich Forellenweg, die naturnahe<br />

Gestaltung des Mölibaches <strong>und</strong> des Schmittenkanals in Ruggell<br />

sowie die Revitalisierung des Speckigrabens in Schaan.


Für die drei Fliessgewässersysteme Liechtensteins sollen umfassende<br />

Gewässerentwicklungskonzepte erstellt werden.<br />

Im Berichtsjahr wurden die Gewässerentwicklungspläne für<br />

das Einzugsgebiet des Spiers- <strong>und</strong> des Saminabaches weiterentwickelt.<br />

In beiden Fällen war <strong>und</strong> ist eine enge<br />

Zusammenarbeit mit den Gemeinden Ruggell, Gamprin<br />

<strong>und</strong> Schellenberg sowie der Stadt Feldkirch <strong>und</strong> den vorarlbergischen<br />

Fachinstanzen erforderlich.<br />

Gr<strong>und</strong>wasser<br />

Die Dauerüberwachung der Wasserspiegellagen <strong>und</strong> der<br />

chemischen <strong>und</strong> bakteriologischen Beschaffenheit des<br />

Gr<strong>und</strong>wassers wurde programmgemäss weitergeführt.<br />

Dabei liessen sich keine nennenswerten Veränderungen von<br />

Menge <strong>und</strong> Güte des Gr<strong>und</strong>wassers erkennen.<br />

Das zweidimensionale EDV-gestützte Gr<strong>und</strong>wassermodell<br />

des Alpenrheintales von Landquart bis zum Bodensee liegt<br />

vor. Auf dessen Gr<strong>und</strong>lage wurde <strong>2001</strong> ein Projekt in Auftrag<br />

gegeben, worin das thermische Nutzungspotential des<br />

Rheintalgr<strong>und</strong>wasserstromes abgeschätzt werden soll. Die<br />

Ergebnisse sollen 2002 vorliegen.<br />

Der planerische Schutz der Trinkwassergewinnungsgebiete<br />

durch Ausscheidung von Schutzzonen wurde weiterverfolgt.<br />

Wassernutzungen<br />

Die Trinkwassernutzung erfolgte im Berichtsjahr <strong>2001</strong> im<br />

Rahmen der Vorjahre. Die öffentlichen Wasserwerke lieferten<br />

r<strong>und</strong> 7.6 Mio. m 3 Trinkwasser; 1.4 Mio. m 3 Trink- <strong>und</strong><br />

Brauchwasser wurden von den konzessionierten Selbstversorgern<br />

aus dem Gr<strong>und</strong>wasser gefördert. (Die Trinkwasserstatistik<br />

erscheint immer ein Jahr verzögert im Statistischen<br />

Jahrbuch.)<br />

Die wichtigsten Massnahmen zum Zwecke der öffentlichen<br />

Wasserversorgung waren: die Projektierung der Verb<strong>und</strong>leitung<br />

NW 300 mm vom Spritzwerk Foser in Balzers bis zur<br />

südlichen Bauzonengrenze «Im Arg« in Triesen, die Inbetriebnahme<br />

des Reservoirs Musbühel <strong>und</strong> die Sanierung der<br />

Quellfassungen von Malbun, die Inbetriebnahme des Prozessleitsystems<br />

der Wasserversorgung von Triesenberg, der<br />

Einbau einer Entkeimungsanlage bei den Badtobelquellen<br />

in Triesen sowie die Sanierung des Wasserspeichers Neugut,<br />

Schaan.<br />

Die Wasserversorgung Liechtensteiner Unterland (WLU)<br />

erhielt im Jahr 2000 das Wasserqualitätszertifikat. Ab 1.<br />

Januar <strong>2001</strong> ist sie für das ganze Spektrum der öffentlichen<br />

Wasserversorgung in allen Gemeinden des Unterlandes<br />

zuständig. Die ersten Betriebserfahrungen sind gut.<br />

Auch die Gruppenwasserversorgung Oberland (GWO) hat<br />

Massnahmen zur Qualitätssicherung eingeleitet. Diese<br />

umfassen unter anderem auch das Konzept für die Notstandswasserversorgung.<br />

Energetische Wassernutzung: Für den Betrieb von Wärmepumpen<br />

wurden im Berichtsjahr 1.0 Mio. m 3 (Vorjahr 0.9<br />

Mio. m 3 ) Quell- <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>wasser genutzt.<br />

Gewässerschutz<br />

Liegenschaftsentwässerung<br />

<strong>2001</strong> wurden insgesamt 177 (Vorjahr 211) gewässerschutzrechtliche<br />

Baubewilligungen für Neu- <strong>und</strong> Umbauten <strong>und</strong><br />

12 Bewilligungen für zeitlich befristete Gr<strong>und</strong>wasserabsenkungen<br />

erteilt.<br />

Umwelt, Raum, Land- <strong>und</strong> Waldwirtschaft<br />

Ortsentwässerung <strong>und</strong> Abwasserableitung<br />

Die Gemeinden haben auf der Gr<strong>und</strong>lage der Generellen<br />

Entwässerungspläne ihre Ortsentwässerungsnetze weiter<br />

ausgebaut <strong>und</strong> saniert.<br />

Im Juni 2000 wurde die Kläranlage Vaduz ausser Betrieb<br />

gesetzt. Seither werden die Siedlungsabwässer von Vaduz,<br />

Triesen <strong>und</strong> Triesenberg zur Kläranlage Bendern abgeleitet.<br />

<strong>2001</strong> wurde die letzte Bauetappe des Abwasserhauptsammelkanals<br />

Vaduz-Triesen auf der Teilstrecke Kläranlage<br />

Vaduz bis Lochgasse ausgebaut. Gleichzeitig wurde nördlich<br />

der Kläranlage Vaduz das Regenbecken Schaanerstrasse<br />

erstellt.<br />

Betrieblicher Gewässerschutz<br />

Die zwei Betriebskläranlagen der metallverarbeitenden<br />

Betriebe, welche die gereinigten Abwässer direkt in die<br />

Gewässer einleiten, funktionierten im Jahr <strong>2001</strong> gut. Auch<br />

die Abwasservorbehandlungsanlagen in den zwei Lebensmittelbetrieben<br />

erfüllten ihren Zweck vollauf. Die Sanierung<br />

der Garagenbetriebe, welche Anlagen für die Vorbehandlung<br />

der ölhaltigen Abwässer zu erstellen haben, konnte<br />

weitgehend abgeschlossen werden.<br />

Gewässerschutz in der Landwirtschaft<br />

Die drängenden Fragen betreffend den Gewässerschutz in<br />

der Landwirtschaft konnten nur teilweise gelöst werden:<br />

Das Gewässerschutzgesetz aus dem Jahre 1957 gibt keine<br />

hinreichende Gr<strong>und</strong>lage für Sanierungsverfügungen in diesem<br />

Bereich. Im Rahmen der Zusammenarbeit mit den Ostschweizer<br />

Kantonen wurden die umwelttechnischen Anforderungen<br />

an die Landwirtschaft dennoch harmonisiert.<br />

Deren Umsetzung bedingt jedoch vorgängig die Revision<br />

des Gewässerschutzgesetzes.<br />

Abwasserreinigung<br />

Im Jahr <strong>2001</strong> lag der Schwerpunkt der Arbeiten des Abwasserzweckverbandes<br />

der Gemeinde Liechtensteins bei der<br />

Erweiterung der Kläranlage Bendern. Es wurden folgende<br />

Arbeiten ausgeführt: Neubau der zusätzlichen, dritten<br />

Abwasserreinigungsstrasse mit achtteiligem Belüftungsbecken<br />

<strong>und</strong> einem Nachklärbecken mit 42 Meter Durchmesser;<br />

Bau der neuen Energiezentrale <strong>und</strong> Erweiterung<br />

der Installationskanäle.<br />

Im Dezember <strong>2001</strong> hat die <strong>Regierung</strong> die vom Abwasserzweckverband<br />

<strong>und</strong> der Gemeinde Gamprin zu leistenden<br />

ökologischen Ersatzmassnahmen festgelegt. Es soll der<br />

landseitige Rheindamm ökologisch gestaltet <strong>und</strong> extensiv<br />

bewirtschaftet, nördlich der Kläranlage ein Biotop angelegt<br />

sowie der angrenzende Auwald durch eine dauernde<br />

Bewässerung ökologisch aufgewertet werden.<br />

Die Reinigungsleistung der Kläranlage Bendern entsprach<br />

weitgehend den gesetzlichen Anforderungen. Die Belastungsgrenze<br />

ist erreicht.<br />

Die Kläranlage Balzers funktionierte <strong>2001</strong> an ihrer Belastungsgrenze<br />

weitgehend störungsfrei. Der Ersatz der seit<br />

1976 in Betrieb stehenden Abwasserreinigungsanlage Balzers<br />

durch einen Ableitungskanal von Balzers nach Triesen<br />

hat gewässerschutztechnisch höchste Dringlichkeit. Im<br />

Berichtsjahr wurde das Bauprojekt für diese Verbindungsleitung<br />

ausgearbeitet. Am 5. Dezember hat die <strong>Regierung</strong> das<br />

Projekt genehmigt <strong>und</strong> den Gemeinden Balzers <strong>und</strong> Triesen<br />

den 50 %-igen Landesbeitrag an die auf CHF 4,8 Mio.<br />

geschätzten Baukosten zugesichert. Der Baubeginn erfolgte<br />

unverzüglich. Der Zeitplan wonach ab 2003 sämtliche Siedlungsabwässer<br />

in der erweiterten Kläranlage Bendern gereinigt<br />

werden, kann eingehalten werden.<br />

235


236<br />

Umwelt, Raum, Land- <strong>und</strong> Waldwirtschaft<br />

Abwassermengen <strong>und</strong> Auslaufwere <strong>2001</strong><br />

(Jahresmittel)<br />

Kläranlage Abwassermenge ungelöste BSB5 *) P total *)<br />

Mio. m 3 /Jahr *) Stoffe mg/l mg/l mg/l<br />

Balzers 1.3 11 13.8 0.90<br />

Bendern 9.6 8.1 4.0 0.49<br />

Total 10.9 - - -<br />

Vorjahr 2000 11.2 - - -<br />

*)Einleitungsbedingungen gemäss LGBl. 1997/42:<br />

Ungelöste Stoffe < 15 mg/l<br />

BSB5 = biochem. Sauerstoffbedarf in fünf Tagen,<br />

< 15 mg/l im 24h-Mittel<br />

P total = Gesamtphosphor < 0.8 mg/l im 24h-Mittel<br />

Klärschlammverwertung <strong>und</strong> -entsorgung<br />

Gemäss den schweizerischen B<strong>und</strong>esämtern für Umweltschutz<br />

<strong>und</strong> Landwirtschaft soll ab 2003 Klärschlamm nicht<br />

in der Landwirtschaft verwertet, sondern verbrannt werden.<br />

Die Stoffverordnung, welche aufgr<strong>und</strong> des Zollvertrages<br />

auch in Liechtenstein anwendbar ist, wird dementsprechend<br />

angepasst. Aufgr<strong>und</strong> dieser neuen Sachlage<br />

kommt der Sicherung des Absatzes von entwässertem<br />

oder getrocknetem Klärschlamm in der Kehrichtverbrennungsanlage<br />

Buchs <strong>und</strong> dem Zementwerk Untervaz/GR<br />

grösste Bedeutung zu. Das Amt für Umweltschutz hat<br />

diesbezüglich Abklärungen angestellt <strong>und</strong> wird diese weiterverfolgen.<br />

Verwertung <strong>und</strong> Entsorgung der<br />

Klärschlämme <strong>2001</strong><br />

Kläranlage Schlamm- Schlamm- Vewertungs- Entsorgungsanfall<br />

anfall menge menge<br />

m 3 /Jahr Tonnen TS/Jahr m 3 /Jahr m 3 /Jahr<br />

Balzers 1 362 96 1 362 0<br />

Bendern 23 240 929 2 545 20 695<br />

Total 24 602 1 025 3907 20 695<br />

Vorjahr 2000 25 267 1 222 5 949 19 318<br />

Im Berichtsjahr <strong>2001</strong> konnte der bei der Abwasserreinigung<br />

anfallende Klärschlamm zu 16 % landwirtschaftlich, zu<br />

84 % thermisch im Zementwerk Untervaz/GR oder in der<br />

Kehrichtverbrennungsanlage Buchs verwertet werden.<br />

Der Abwasserzweckverband der Gemeinden Liechtensteins<br />

prüft im Rahmen des Vorprojektes Schlammbehandlungsanlagen,<br />

wie inskünftig die Bewirtschaftung des Klärschlammes<br />

der Kläranlage Bendern erfolgen soll. Dieses<br />

Vorprojekt soll im Herbst 2002 vorliegen.<br />

Subventionierung von Abwasseranlagen<br />

Die Investitionsrechnung, Konto 700.562.05 <strong>und</strong> 700.562.07,<br />

zeigt die an die Gemeinden <strong>und</strong> an den Abwasserzweckverband<br />

Liechtenstein ausgerichteten Landesbeiträge für den<br />

Ausbau der Abwasseranlagen. Für die Anlagen der Ortsentwässerung<br />

werden den Gemeinden Pauschalsubventionen<br />

zugeteilt.<br />

Technischer Umweltschutz<br />

Luftreinhaltung<br />

Zusammenarbeit mit den Kantonen<br />

Die Überwachung der Luftqualität zusammen mit den Ostschweizer<br />

Kantonen (OSTLUFT) ist seit Januar <strong>2001</strong> operativ.<br />

Die Erfahrungen sind durchwegs positiv, auch wenn in<br />

Einzelpunkten das Projekt aus den laufenden Erfahrungen<br />

fortlaufend noch verbessert werden kann.<br />

Emissionen<br />

Überprüfung von Feuerungsanlagen: In Industrie <strong>und</strong><br />

Gewerbebetrieben wurden 52 Öl-/Gasfeuerungsanlagen<br />

überprüft. Dabei wurden 67 Emissionsmessungen durchgeführt.<br />

Sieben Anlagen hielten die gesetzlichen Bestimmungen<br />

nicht ein <strong>und</strong> mussten neu einreguliert werden. Bei der<br />

Nachkontrolle entsprachen alle Anlagen den gesetzlichen<br />

Bestimmungen.<br />

Dieses Jahr wurde mit der endgültigen Sanierung der<br />

Feuerungsanlagen über 1 Megawatt in Gewerbe- <strong>und</strong> Industriebetrieben<br />

begonnen. In einem ersten Schritt wurden<br />

Sanierungsvorschläge verlangt <strong>und</strong> überprüft. Die ersten<br />

Sanierungsverfügungen konnten bereits erlassen werden.<br />

Mit der Sanierung dieser Grossanlagen können die Gesamtschadstoffemissionen<br />

nochmals bedeutend verringert werden.<br />

Die Feuerungskontrolleure der Gemeinden überprüften<br />

7 568 Öl-/Gasfeuerungsanlagen mit einer Feuerungswärmeleistung<br />

unter 1 Megawatt. 346 Anlagen mussten beanstandet<br />

werden. Neun Feuerungsanlagen konnten nicht<br />

mehr einreguliert werden. Den Anlagebesitzern wurde eine<br />

Sanierungsaufforderung zugestellt.<br />

Überprüfung von besonderen Anlagen: Bei zwölf<br />

Blockheizkraftwerken wurden die Schadstoffemissionen<br />

überprüft. Zwei Anlagen mussten wegen Überschreitungen<br />

der Grenzwerte beanstandet werden. Nach deren Einregulierung<br />

entsprachen die zwei Anlagen den gesetzlichen<br />

Bestimmungen. Bei einem Blockheizkraftwerk musste eine<br />

weitere Nachkontrolle durchgeführt werden.<br />

Im Rahmen der periodischen Tankstellenkontrolle wurden<br />

32 Tankstellen kontrolliert. Es wurden 161 Zapfhahnen<br />

überprüft, bei 27 Zapfhahnen wurden die Grenzwerte für<br />

das Gasrückführsystem nicht eingehalten. 15 Zapfhahnen<br />

konnten an Ort neu einreguliert werden. Acht Gasrückführpumpen<br />

mussten ersetzt werden. Bei neun Tankstellen wurden<br />

auch andere Mängel wie z.B. <strong>und</strong>ichter Belag,<br />

Schlauchbeschädigung <strong>und</strong> Wasser im Domschacht festgestellt.<br />

Bei allen beanstandeten Anlagen wurde eine Nachkontrolle<br />

durchgeführt.<br />

Bei neun Holzfeuerungsanlagen wurde eine Emissionsmessung<br />

durchgeführt. Drei Anlagen entsprachen nicht den<br />

gesetzlichen Anforderungen. Eine Feuerung lag im Bereich<br />

des vorsorglichen Grenzwertes <strong>und</strong> es musste ein Service<br />

vorgenommen werden. Bei allen beanstandeten Anlagen<br />

wurden Vorschläge für eine Sanierung eingefordert.<br />

Behandlung von Klagen: Wegen Verbrennen von Altholz<br />

sowie Rauch- oder Geruchsbelästigung musste das Amt für<br />

Umweltschutz acht Klagen behandeln. Dabei wurden auch<br />

vier Aschentests durchgeführt.<br />

Zusammenarbeit mit den Gemeinden: Für die Feuerungskontrolleure<br />

der Gemeinden wurde beim Schweizerischen<br />

Kaminfegermeisterverband in Olten ein Weiterbil-


dungskurs mit Schwerpunkt «Intensivschulung Regelgeräte<br />

<strong>und</strong> Praktisches Messen» organisiert. Zudem wurde eine<br />

Aussprache zu Problemen bei der Feuerungskontrolle abgehalten.<br />

Die Kontrolle der Tankdokumente wird 2002 von<br />

den Feuerungskontrolleuren durchgeführt. Die Kontrolleure<br />

wurden über die zukünftigen Anforderungen informiert.<br />

Emissionskataster: Der Bereich Verkehr konnte erstmals<br />

erhoben werden. Die Ergebnisse zeigen, dass zukünftig für<br />

die erforderliche Aussagekraft noch detailliertere Gr<strong>und</strong>lagen<br />

geschaffen werden müssen. Dringlich sind mehr Verkehrszählstellen.<br />

Die restlichen Bereiche des Katasters konnten<br />

nicht sehr intensiv bearbeitet werden, weil für die Klimakonvention<br />

<strong>und</strong> das Genfer Übereinkommen über grenzüberschreitende<br />

Luftverunreinigungen die Daten erhoben<br />

werden mussten. Dies konnte nur auf einer groberen Stufe<br />

als dem Emissionskataster erfolgen, war aber dennoch sehr<br />

zeitintensiv.<br />

Immissionen<br />

Kontinuierliche Immissionsmessungen: Seit dem 1.<br />

Januar <strong>2001</strong> werden die kontinuierlichen Immissionsmessungen<br />

in Vaduz von Ostluft durchgeführt. Für das Berichtsjahr<br />

zeigt sich folgende Situation:<br />

Die NO2-Belastung hat sich gegenüber dem Vorjahr verringert.<br />

Diese Tendenz kann an den meisten Standorten im<br />

Messnetz von Ostluft festgestellt werden. Zurückzuführen<br />

ist dies unter anderem auf eine meteorologisch günstige<br />

Situation in den Wintermonaten 2000/<strong>2001</strong>. Der Jahresmittelwert<br />

von 22 µg/m 3 (Grenzwert GW 30 µg/m 3 ), der höchste<br />

Tagesmittelwert von 52 µg/m 3 (GW 80 µg/m 3 ) sowie der<br />

95-Perzentilwert von 46 µg/m 3 (GW 100 µg/m 3 ) liegen<br />

deutlich unter den Grenzwerten (GW).<br />

Beim Feinstaub wurde der Jahresgrenzwert von 20 µg/m 3<br />

mit 19 µg/m 3 knapp eingehalten. Der Tagesgrenzwert von<br />

50 µg/m 3 wurde neunmal überschritten. Der höchste<br />

gemessene Tagesmittelwert lag bei 79 µg/m 3 .<br />

Die Ozonbelastung war massiv höher als im Vorjahr, aber<br />

deutlich geringer als im nahen Grabs. Der höchste gemessene<br />

St<strong>und</strong>enmittelwert lag bei 178 µg/m 3 . Dabei wurde<br />

der St<strong>und</strong>enmittelgrenzwert von 120 µg/m 3 während 263<br />

St<strong>und</strong>en, resp. 51 Tagen überschritten. Der max. 98-Perzentil<br />

von 100 µg/m 3 wurde sechsmal überschritten, wobei der<br />

höchste Wert mit 152 µg/m 3 gemessen wurde. Der Grenzwert<br />

für die Vegetationszeit (WHO) von 60 µg/m 3 wurde<br />

ebenfalls mit 80 µg/m 3 überschritten.<br />

Stickstoffdioxidmessung mit Passivsammlern: An elf<br />

Standorten wurde Stickstoffdioxid mit Passivsammlern<br />

gemessen. Gegenüber dem Vorjahr konnte ein Rückgang<br />

der Stickstoffdioxidkonzentrationen beobachtet werden. Zu<br />

berücksichtigen ist dabei jedoch die Umstellung der Messmethode.<br />

Überschreitungen des Jahresmittel-Grenzwertes<br />

von 30 µg/m 3 wurden in Schaanwald (47 µg/m 3 ), Bendern<br />

(31 µg/m 3 ), Schaan (36 µg/m 3 ) <strong>und</strong> Triesen (32 µg/m 3 )<br />

gemessen. In Triesenberg lag der Wert mit 30 µg/m 3 beim<br />

Grenzwert. An den übrigen Standorten wurde der Grenzwert<br />

nicht überschritten. In Schellenberg konnten 21<br />

µg/m 3 , in Ruggell 23 µg/m 3 , im «Schwarzen Strässle» 16<br />

µg/m 3 , oberhalb Vaduz 13 µg/m 3 , in Balzers 23 µg/m 3 <strong>und</strong><br />

im Malbun 10 µg/m 3 gemessen werden.<br />

Luftqualität im Bodenseeraum: Das INTERREG-Projekt<br />

zur Luftqualität im Bodenseeraum konnte abgeschlossen<br />

werden. Ausgehend von der Analyse des sehr umfangreichen<br />

Datenmaterials der vergangenen zehn Jahre wurden<br />

Vorschläge zur Vereinheitlichung <strong>und</strong> regionalen Ab-<br />

Umwelt, Raum, Land- <strong>und</strong> Waldwirtschaft<br />

deckung der Messungen im Bodenseeraum sowie für einen<br />

raschen Datenaustausch <strong>und</strong> Datenvergleich vorgeschlagen.<br />

Solche Möglichkeiten werden nun im Rahmen der<br />

internationalen Bodenseekonferenz abgeklärt.<br />

Lärm<br />

Es waren drei Klagen wegen Lärmbelästigungen zu behandeln.<br />

Die Vorbereitung des Lärmschutzgesetzes musste aus<br />

personellen Engpässen zurückgestellt werden.<br />

Bodenschutz<br />

Die Bodenschutzkommission tagte im Jahre <strong>2001</strong> nicht.<br />

Die Überprüfung der belasteten Standorte des Bodenmessnetzes<br />

bestätigte die Belastungssituation. An einigen Standorten<br />

weist die Belastung eine relativ weite örtliche Ausdehnung<br />

aus. Allfälliger Handlungsbedarf wird nun in Zusammenarbeit<br />

mit den betroffenen Ämtern eruiert.<br />

Zugenommen haben wieder Klagen wegen unsachgemässen<br />

Auflandungen. Einerseits wird versucht, diesbezüglich<br />

immer wieder über die Bodenschutzanliegen zu informieren.<br />

Meistens liegt der Hintergr<strong>und</strong> für diese Ablagerungen<br />

aber in der Einsparung von Deponiegebühren. Es wird in<br />

Zukunft zu überlegen sein, ob diese Thematik mit einer Verordnung<br />

zu regeln ist, um eindeutige Rechtsgr<strong>und</strong>lagen zu<br />

schaffen.<br />

Abfall<br />

Der gegenseitige Informationsaustausch mit dem Verein für<br />

Abfallbeseitigung, den Kantonen <strong>und</strong> dem BUWAL wurde<br />

institutionalisiert. Es werden jährlich ein bis zwei Treffen<br />

abgehalten.<br />

Die Arbeiten hinsichtlich der Mitbenutzung von schweizerischen<br />

Reaktordeponien konnten in Zusammenarbeit mit<br />

den Gemeinden weit vorangetrieben werden. Im Jahre<br />

2002 sollte eine Vereinbarung zur Mitbenutzung der Reaktordeponie<br />

Lienz durch die liechtensteinischen Gemeinden<br />

unterzeichnet werden können.<br />

Liechtenstein nahm am Treffen der deutschsprachigen Länder<br />

im Bereich Abfall in Deutschland teil.<br />

Abfallanfall <strong>und</strong> Behandlung<br />

Für die Abfallstatistik musste auf neue Gr<strong>und</strong>lagen zurückgegriffen<br />

werden. Diese mussten rückwirkend auch auf die<br />

Daten des Jahres 2000 angewendet werden. Dies bedeutet,<br />

dass die Zahlen für das Jahr 2000, wie sie im vorliegenden<br />

Bericht aufscheinen, nicht vollständig mit den Angaben im<br />

Rechenschaftsbericht 2000 übereinstimmen.<br />

Im Jahr <strong>2001</strong> wurden insgesamt 12 268 Tonnen Siedlungsabfälle<br />

über die Verbrennungsanlage in Buchs entsorgt, was<br />

einer Zunahme um 1 402 Tonnen oder + 12.9 % entspricht.<br />

Davon betrugen die Abfälle aus Haushaltungen <strong>und</strong><br />

Gewerbe, welche über die Kehrichtabfuhr gesammelt wurden,<br />

8 003 Tonnen. Bei dieser Fraktion ergab sich eine<br />

Zunahme um 215 Tonnen oder + 2.8 %. Die Direktanlieferungen<br />

durch die Industrie lagen bei 2 497 Tonnen. Dies<br />

entspricht einer Zunahme von 259 Tonnen oder + 11.6 %.<br />

Bei der Anlieferung von organischen Abfällen zur Kompostierung<br />

im Umfang von 1 607 Tonnen wurde eine Zunahme<br />

von 67 Tonnen oder + 4.4 % festgestellt. Im Jahr <strong>2001</strong><br />

wurden 162 Tonnen Metzgereiabfälle an die KVA geliefert.<br />

Bei den Anlieferungen von Muldengut aus Gewerbe <strong>und</strong><br />

Industrie zur Sortieranlage «Baurest Rhein AG» ist im Jahr<br />

<strong>2001</strong> eine Abnahme um 515 Tonnen (- 6.9 %) auf 6 983<br />

Tonnen zu verzeichnen. Die nicht wiederverwertbaren<br />

237


238<br />

Umwelt, Raum, Land- <strong>und</strong> Waldwirtschaft<br />

brennbaren Abfälle wurden dort zerkleinert, zwischengelagert<br />

<strong>und</strong> im Winter der KVA Buchs zugeführt.<br />

Die Entsorgung von Abbruchmaterialien wurde auch im<br />

Jahr <strong>2001</strong> grob erfasst. Trotz unvollständiger Erfassung<br />

wurde eine Menge von ca. 8 520 Tonnen ermittelt.<br />

Altstoffsammelstellen<br />

Die Entwicklung der auf den Altstoffsammelstellen angelieferten<br />

wiederverwertbaren Abfälle ist aus der Tabelle<br />

ersichtlich.<br />

Deponiekonzept<br />

Die Arbeiten zur Überarbeitung des Deponiekonzeptes<br />

kamen auch dieses Jahr nur langsam voran. Die Deponie<br />

der Gemeinde Triesenberg ist verfüllt. Im Jahre <strong>2001</strong> konnte<br />

Triesenberg das anfallende Material bis zu einem Volumen<br />

von 10 000 m 3 in der Deponie Triesen ablagern. Inzwischen<br />

hat Triesenberg eine Lösung in Zusammenarbeit mit Unternehmern<br />

gef<strong>und</strong>en. Das Material gelangt jetzt in die<br />

Schweiz zur Auffüllung einer Kiesabbaugrube. Bezüglich<br />

der anderen Deponien muss wohl ein schrittweises Vorgehen<br />

hinsichtlich einer vermehrten Zusammenarbeit gesucht<br />

werden.<br />

Inertstoffdeponien<br />

Die von den Gemeinden betriebenen Deponien, auf denen<br />

Inertstoffe wie Bauschutt, Aushubmaterial <strong>und</strong> Kieswaschschlamm<br />

abgelagert werden, wurden vom Amt für<br />

Umweltschutz kontrolliert. Insgesamt wurden im Jahr <strong>2001</strong><br />

228 920 m 3 Inertstoffe abgelagert, was gegenüber 2000<br />

einer Abnahme von 12 611 m 3 entspricht.<br />

Reststoffdeponie<br />

Für die Hydroxidschlämme im Zwischenlager der Reststoffdeponie<br />

Limseneck Ruggell konnten in Deutschland Verwertungsmöglichkeiten<br />

gef<strong>und</strong>en werden. Das Zwischenlager<br />

wurde geleert<br />

.<br />

Kompostierung<br />

Auf den Kompostierplätzen der Gemeinden wurden im Jahr<br />

<strong>2001</strong> 12 669 m 3 Häckselgut (Äste, Gras, Heu) zu Kompost<br />

verarbeitet (2000: 15 787 m 3 ). Die daraus gewonnene<br />

Menge an Kompost betrug ca. 4 225 m 3 .<br />

Erste Erfahrungen mit dem Komposthandbuch liegen vor.<br />

Das Ziel ist eine stetige Verbesserung der Kompostqualität.<br />

Altlasten<br />

Die Erstbewertung der erfassten Abfallablagerungen wurde<br />

weitergeführt.<br />

In drei Fällen wurden im Zusammenhang mit Bauvorhaben<br />

Altablagerungen beurteilt <strong>und</strong> entsprechende Massnahmen<br />

eingeleitet.<br />

Tankwesen<br />

Der sukzessive Ausbau des Tankkatasters zusammen mit<br />

dem Tankkontrollheft bietet die Gr<strong>und</strong>lage für die Erfassung<br />

<strong>und</strong> Bearbeitung des Tankwesens. Durch die vermehrte<br />

Eigenverantwortung des Tankinhabers, konnte der interne<br />

Bearbeitungsaufwand gesenkt werden.<br />

Tankkataster<br />

Stand Ende Stand Ende<br />

Dezember 2000 Dezember <strong>2001</strong><br />

Stück Mio. Liter Stück Mio. Liter<br />

Kellertanks 4 999 82.28 5 140 83.44<br />

Erdreich 646 8.98 644 9.07<br />

Total 5 645 92.26 5 784 92.51<br />

Heizöl 5 391 89.04 5 504 89.10<br />

Dieselöl 143 1.59 167 1.69<br />

Benzin 81 1.32 81 1.34<br />

Chemikalien/<br />

Lösungsmittel 30 0.30 32 0.32<br />

Die Anzahl neuer Tankanlagen pro Berichtsjahr ist seit mehreren<br />

Jahren rückläufig, was vor allem auf den vermehrten<br />

Einsatz von Erdgas zu Heizungszwecken zurückzuführen ist.<br />

Tankrevisionen / Sanierungen<br />

Im Jahr <strong>2001</strong> wurden 502 Tankanlagen einer Revision<br />

unterzogen. Zusätzlich wurden 25 Tankanlagen mit insgesamt<br />

0.38 Mio. Liter Inhalt durch Neuanlagen ersetzt oder<br />

mehrheitlich infolge Umstellung auf andere Heizungssysteme<br />

ausser Betrieb genommen.<br />

Tankeinbringung bei Alt- <strong>und</strong> Neubauten<br />

Im Berichtsjahr wurden elf bewilligungspflichtige Tankanlagen<br />

mit total 133 500 Liter Inhalt, wovon zehn Stück in Kellern<br />

<strong>und</strong> einer im Erdreich, bewilligt. Zudem wurden 14


meldepflichtige Anlagen (Nutzvolumen bis 4 000 Liter) mit<br />

insgesamt 47 500 Liter Inhalt erfasst.<br />

Schadenwehr<br />

Öl- <strong>und</strong> Chemieunfälle<br />

Fünf kleinere Ölunfälle, die auf technisches Versagen<br />

zurückzuführen waren, mussten im Berichtsjahr bearbeitet<br />

werden. Durch das sofortige Eingreifen konnte in allen Fällen<br />

eine Gewässerverschmutzung vermieden werden. Die<br />

Verringerung der Schadenfälle bestätigt die grossen<br />

Anstrengungen auf dem Gebiet der Lagerung von wassergefährdenden<br />

Flüssigkeiten.<br />

Stoffe <strong>und</strong> Produkte<br />

Gefährliche Stoffe<br />

Betriebskontrollen<br />

Die Inspektionstätigkeit in Industrie- <strong>und</strong> Gewerbebetrieben<br />

wurde weitergeführt. Die Kontrollen wurden mit anderen<br />

Vollzugsaufgaben (Verordnung über den Verkehr mit<br />

gefährlichen Stoffen im EWR, Stoffverordnung usw.) verb<strong>und</strong>en.<br />

Betriebe wurden mehrheitlich aufgr<strong>und</strong> von Einfuhrmeldungen<br />

überprüft. Es mussten mehrere Nachkontrollen<br />

durchgeführt werden, einige davon fallen ins Jahr<br />

2002. Beanstandet werden mussten vor allem die fehlende<br />

Anmeldung von Produkten beim BAG, die unsachgemässe<br />

Etikettierung <strong>und</strong> der Verkehr ohne entsprechende Giftbewilligung.<br />

Kontrolle der Parallelen Verkehrsfähigkeit<br />

In Rahmen des Marktüberwachungs- <strong>und</strong> Kontrollsystems<br />

(MKS) wurden vom Amt für Umweltschutz 3 175 Zollmeldungen<br />

von Waren der Kapitel XIV (Düngemittel) <strong>und</strong> XV<br />

(gefährliche Stoffe) des Anhanges II zum EWR-Abkommen<br />

selektioniert. Zudem übermittelte das Amt für Zollwesen<br />

weitere 229 Einfuhrpositionen zur Bearbeitung an<br />

unser Amt. 58 Importeure mussten aufgr<strong>und</strong> der Zollmeldungen<br />

kontaktiert werden. Es wurden wenige Fälle<br />

eines Umgehungsverkehrs (in der Schweiz nicht zugelassene<br />

Produkte dürfen von Liechtenstein aus nicht in die<br />

Schweiz verkauft werden) festgestellt. Überwiegend<br />

konnten Betriebe vorgängig über die gültigen Rechtsvorschriften<br />

informiert <strong>und</strong> damit ein Umgehungsverkehr<br />

verhindert werden.<br />

Umweltgefährdende Stoffe<br />

Ozonschichtabbauende Stoffe<br />

Wie in den Vorjahren wurde beim Vollzug der Stoffverordnung<br />

spezielles Gewicht auf die Vermeidung <strong>und</strong> Reduzierung<br />

von ozonschichtabbauenden Stoffen in der Industrie<br />

gelegt. Es wurden keine Ausnahmebewilligungen für die<br />

Verwendung von ozonschichtabbauenden Stoffen erteilt.<br />

Die Entsorgung von Kühlschränken, insbesondere die Rückgewinnung<br />

von FCKW aus Kühlkreisläufen <strong>und</strong> Isolationen,<br />

wurde fortgesetzt.<br />

Untersuchung PCB-haltiger<br />

Betonfugendichtungen<br />

Im Rahmen der gesamtschweizerischen Untersuchung von<br />

PCB-Belastungen in Betonfugendichtungen wurden auch in<br />

Liechtenstein zehn Stichproben in öffentlichen Gebäuden<br />

erhoben. Im Gegensatz zu der Schweiz wurde in Liechtenstein<br />

kein PCB gef<strong>und</strong>en. Weiter Abklärungen sind in Vorbereitung.<br />

Umwelt, Raum, Land- <strong>und</strong> Waldwirtschaft<br />

Radon<br />

Die Messkampagne zur Erstellung eines Radonkatasters<br />

wurde durchgeführt. Von insgesamt 697 bewohnten <strong>und</strong><br />

unbewohnten Räumen die gemessen wurden waren 659<br />

Räume unterhalb dem Richtwert von 400 Bq/m 3 , 27 Räume<br />

über dem Richtwert aber unterhalb dem Grenzwert von<br />

1000 Bq/ m 3 . Elf Räume (1.6 %) waren über dem Grenzwert<br />

von 1000 Bq/ m 3 .<br />

In den Gemeinden Triesenberg <strong>und</strong> Schaan werden weitere<br />

Messungen zur definitiven Klärung der Sachlage durchgeführt.<br />

Die Resultate zeigen, dass die meisten Gemeinden in<br />

Liechtenstein keine Radon-Risikogebiete sind.<br />

Fachbewilligungen<br />

Im Jahr <strong>2001</strong> wurden für den Bereich Kältemittel acht, für<br />

den Bereich Wald eine, für die Bereiche Landwirtschaft,<br />

Gartenbau <strong>und</strong> Holzschutz keine Fachbewilligung erteilt.<br />

Gifte<br />

Bewilligungen zum Verkehr mit Giften <strong>und</strong><br />

Giftscheine (Klassen 1 <strong>und</strong> 2) per Ende <strong>2001</strong><br />

Der Stand der erteilten allgemeinen Giftverkehrsbewilligungen<br />

inkl. EWR-bedingte Bewilligungen ist Ende <strong>2001</strong> bei den<br />

Bewilligungsarten: A: 74 Stück, B: acht Stück, C: 74 Stück, D:<br />

zwei Stück <strong>und</strong> E: ein Stück. Bei Giftbezugsbewilligungen<br />

sind es bei den Bewilligungsarten I: elf Stück <strong>und</strong> II: 79 Stück.<br />

Durch das Giftinspektorat wurden 65 Giftscheine ausgestellt.<br />

Chemikalien<br />

Die B<strong>und</strong>esanstalt für Arbeitnehmerschutz <strong>und</strong> Arbeitsmedizin,<br />

Dortm<strong>und</strong>, meldete keine Anmeldungen für neue<br />

Stoffe von Betrieben aus Liechtenstein.<br />

Radioaktive Stoffe<br />

Übertretungen betreffend Handel mit radioaktiven Stoffen<br />

wurden nicht festgestellt.<br />

Sonderabfälle<br />

Die Sonderabfallstatistik <strong>2001</strong> kann erst nach Vorliegen<br />

aller Daten der Sonderabfallentsorgungsunternehmen<br />

erstellt werden. Da die Daten nicht vor April verfügbar sind,<br />

werden die Vorjahresdaten genannt. 2000 sind total 8<br />

283.0 Tonnen Sonderabfälle angefallen.<br />

Nahezu der gesamte Anfall an Sonderabfällen wurde via<br />

spezialisierte Entsorgungsunternehmen bewilligten Entsorgungsanlagen<br />

im Ausland zugeführt.<br />

In Liechtenstein werden jährlich mehrere tausend Sonderabfallbewegungen<br />

EDV-mässig registriert. Um den Aufwand<br />

für die Datenerfassung möglichst gering zu halten,<br />

wurde das Projekt «Datenerfassungsprogramm für liechtensteinische<br />

Sonderabfallentsorgungsbetriebe» eingeleitet.<br />

Mit Abschluss dieses Projektes Ende <strong>2001</strong> können nun alle<br />

Sonderabfallentsorgungsbetriebe ihre Daten elektronisch<br />

übermitteln.<br />

Export von Sonderabfällen<br />

Die 2000 angefallenen Sonderabfälle wurden wie folgt<br />

exportiert:<br />

222.0 Tonnen wurden nach Deutschland, 0.2 Tonnen nach<br />

Frankreich <strong>und</strong> 0.5 Tonnen nach Belgien verbracht.<br />

Separatsammlung von Sonderabfällen aus<br />

Haushaltungen<br />

In den Gemeinden wurden im Jahr <strong>2001</strong> wieder zwei Separatsammlungen<br />

durchgeführt. Insgesamt wurden 17.5 Ton-<br />

239


240<br />

Umwelt, Raum, Land- <strong>und</strong> Waldwirtschaft<br />

nen Sonderabfälle aus Haushaltungen eingesammelt. Dies<br />

entspricht etwa der gleichen Menge wie in den Vorjahren.<br />

Störfallvorsorge<br />

Die Hauptarbeit bestand in der Erarbeitung eines Handbuches<br />

für die Erstellung von Feuerwehreinsatzplänen. Das<br />

Handbuch besteht aus einer Anleitung, einem Musterplan<br />

<strong>und</strong> einer CD mit den notwendigen Angaben <strong>und</strong> Hilfsmitteln.<br />

Das Handbuch wurde an alle betroffenen Stellen verteilt,<br />

so dass im Jahr 2002 mit der Erstellung der eigentlichen<br />

Feuerwehreinsatzpläne begonnen werden kann.<br />

Bei den Betrieben wurden keine Änderungen festgestellt<br />

<strong>und</strong> die Kurzberichte befinden sich in Arbeit.<br />

Der Kurzbericht über die Strassen befindet sich ebenfalls in<br />

Arbeit. Die zu untersuchenden Strassenabschnitte sind<br />

weitgehend festgelegt <strong>und</strong> ein erster Gr<strong>und</strong>datenentwurf<br />

liegt vor. Die ÖBB hat für den Streckenabschnitt der Bahn<br />

im Fürstentum Liechtenstein einen Entwurf des Kurzberichtes<br />

ausgearbeitet.<br />

Sämtliche Sonderabfallsammelstellen der Gemeinden wurden<br />

bezüglich Störfallproblematik untersucht <strong>und</strong> beurteilt.<br />

Im Rahmen von Baugesuchen wurden einige Fragen bezüglich<br />

der Störfallsicherheit behandelt.<br />

Gentechnisch veränderte <strong>und</strong> pathogene Organismen<br />

Die Zusammenarbeit mit dem Kompetenzzentrum für biologische<br />

Risiken in Zürich hat sich sehr bewährt. Mehrere<br />

Abklärungen rechtlicher <strong>und</strong> technischer Art konnten speditiv<br />

<strong>und</strong> mit einem sehr geringen finanziellen Aufwand<br />

erledigt werden. Diese Art der Zusammenarbeit soll in<br />

anderen Bereichen künftig als Modell dienen.<br />

Im Zusammenhang mit Bio-Terror wurden von der Landespolizei<br />

vier anthraxverdächtige Proben sichergestellt <strong>und</strong> zur<br />

Untersuchung weitergeleitet. Alle Proben waren negativ.<br />

Gefahrgutsicherheitsbeauftragte<br />

Im Jahr <strong>2001</strong> wurden dem Amt für Umweltschutz sieben<br />

neue EU-Gefahrengutsicherheitsbeauftragte gemeldet. Zurzeit<br />

sind 34 Personen in Industrie, Gewerbe <strong>und</strong> Verwaltung<br />

entsprechend ausgebildet.<br />

Sämtliche Gefahrgutsicherheitsbeauftragte des Fürstentums<br />

Liechtenstein wurden zum ersten Mal aufgefordert, ihre<br />

Jahresberichte abzuliefern. Die Daten werden unter anderem<br />

auch für die Beurteilung der Störfallvorsorge im Verkehrsbereich<br />

verwendet.<br />

Fischerei<br />

Internationale Zusammenarbeit<br />

Die Internationale Bevollmächtigtenkonferenz für die<br />

Bodenseefischerei (inklusive Zuflüsse) (IBKF) hielt <strong>2001</strong> ihre<br />

108. Tagung am 19./20. Juni in Wasserburg Bayern ab.<br />

Im Rahmen der Projektgruppe «Gewässer- <strong>und</strong> Fischökologie»<br />

der Internationalen <strong>Regierung</strong>skommission Alpenrhein<br />

wurde das Projekt «Grossversuch Totholz in den Gewässern»<br />

weiterbearbeitet.<br />

Fischereibiologie / Fischereiges<strong>und</strong>heit<br />

Der Fisch- <strong>und</strong> Krebsatlas für alle Fischgewässer Liechtensteins<br />

wurde im Berichtsjahr abgeschlossen.<br />

Die Abklärungen der in den letzten Jahren festgestellten<br />

Organschäden (insbesondere der Leber) bei Bach- <strong>und</strong><br />

Regenbogenforellen sowie bei Äschen wurden in der<br />

Arbeitsgruppe mit dem Kanton St. Gallen abgeschlossen<br />

<strong>und</strong> in einem Bericht veröffentlicht. Die Ergebnisse wurden<br />

in die Arbeiten der gesamtschweizerischen Arbeitsgruppe<br />

«Fischnetz» integriert. Das Amt für Umweltschutz arbeitet<br />

in dieser Arbeitsgruppe mit. Für den Liechtensteiner Binnenkanal<br />

wurden drei Teststrecken eingerichtet.<br />

Revitalisierung von Fliessgewässern<br />

Die im Fischereigesetz (1990) verlangte Verbesserung der<br />

Lebensräume für Wassertiere <strong>und</strong> Pflanzen wurde auch<br />

<strong>2001</strong> weitergeführt. An erster Stelle stand dabei die<br />

Erfolgskontrolle zur Neugestaltung der Binnenkanalmündung<br />

in den Rhein. Bearbeitet wurden die Projekte «Revitalisierung<br />

Abschnitt Forellenweg» am Vaduzer Giessen,<br />

Kohlbruck Balzers <strong>und</strong> Speckigraben-Abschnitt im Schaaner<br />

Ried. Begonnen wurde auch mit der Bearbeitung von Entwicklungskonzepten<br />

für den Spiersbach <strong>und</strong> den Vaduzer<br />

Giessen. Wesentliches Ziel ist dabei generell die Verbesserung<br />

ganzer Gewässersystems als Lebensräume.<br />

Wiederaufbauprogramm Seeforellenbestand<br />

Im Herbst wurden aus der Hälteranlage für Seeforellen-<br />

Elterntiere im Spörryweiher Vaduz 260 000 Eier gewonnen<br />

<strong>und</strong> zur Erbrütung der Kantonalen Fischzuchtanlage Rorschach<br />

sowie der Brutanlage des Fischereivereins in Ruggell<br />

übergeben. Nachdem sich das langjährige Seeforellenprogramm<br />

der Internationalen Bevollmächtigtenkonferenz für<br />

die Bodenseefischerei nun erfolgreich entwickelt hat, kann<br />

auf den Elterntierstamm verzichtet werden. Anstelle dessen<br />

wurde zusammen mit dem Fischereiverein Liechtenstein<br />

<strong>und</strong> der Fischereiverwaltung des Kantons St. Gallen begonnen,<br />

für die bedrohte Bachforelle im Spörryweiher Vaduz<br />

einen Elterntierstamm aufzubauen.<br />

Laichfischfang<br />

Beim im Spätherbst vom Fischereiverein durchgeführten<br />

Laichfischfang im Binnenkanal wurden 65 000 Bachforelleneier<br />

<strong>und</strong> 21 000 Seeforelleneier gewonnen. Diese werden<br />

in der Brutanlage des Fischereivereins in Ruggell erbrütet.<br />

Beim Laichfischfang im Binnenkanal wurden <strong>2001</strong> ca. 35<br />

Seeforellen festgestellt (2000 waren es 30 Stück).<br />

Kormorane <strong>und</strong> Fischerei<br />

Im Winter 2000/<strong>2001</strong> war der Kormoraneinflug infolge der<br />

kalten Witterung sehr stark. Zum Schutz der Fische, insbesondere<br />

der bedrohten Fischarten Äsche <strong>und</strong> Bachforelle,<br />

mussten spezielle Vergrämungsmassnahmen beschlossen<br />

werden. Die laufenden Beobachtungen werden in einem<br />

separaten Bericht zusammengefasst.<br />

Fangergebnisse<br />

Infolge eines technischen Problems mit dem Statistik-Programm<br />

werden in diesem Jahresbericht die Fangergebnisse<br />

2000 veröffentlicht.<br />

Die in den Fliessgewässern am meisten gefangene Fischart<br />

war im Jahr 2000 mit 815 Stück (1999: 1111 Stück) die<br />

Regenbogenforelle gefolgt von der Äsche mit 100 Stück<br />

(1999: 48 Stück) <strong>und</strong> der Bachforelle mit 62 Stück (1999:<br />

111 Stück). Weiters wurden gefangen 1 Schleie <strong>und</strong><br />

6 Hechte. Seeforellen wurden 2 Stück (1999: 4 Stück)<br />

gefangen.<br />

Fischeinsätze<br />

Eingesetzt wurden insgesamt 32 000 Bachforellen- <strong>und</strong><br />

122 000 Seeforellen-Vorstrecklinge.<br />

Kartenausgaben durch den Fischereiverein<br />

Infolge eines technischen Problems mit dem Statistik Pro-


gramm werden die Zahlen für die Kartenausgabe <strong>2001</strong> im<br />

Jahresbericht 2002 veröffentlicht.<br />

Fischereibeirat<br />

Im Berichtsjahr hat sich der Fischereibeirat unter dem Vorsitz<br />

des Leiters des Amtes für Umweltschutz zu zwei Sitzungen<br />

getroffen. An den Sitzungen wurden die folgenden<br />

Themen behandelt: Ges<strong>und</strong>heitszustand der Fische im<br />

Rheintal, laufende Gewässerrevitalisierungsmassnahmen<br />

insbesondere das Projekt Neugestaltung Binnenkanalmündung,<br />

Problematik Kormoran <strong>und</strong> Fischerei, Grossversuch<br />

Totholz der Internationalen <strong>Regierung</strong>skommission Alpenrhein<br />

sowie Totholzeinbringungen des Fischereivereins Liechtenstein.<br />

Kommission für die Durchführung der<br />

Fischereiprüfung<br />

Die Kommission für die Durchführung der Fischereiprüfung<br />

- den Vorsitz hat der Leiter des Amtes für Umweltschutz -<br />

hat am 5. Dezember <strong>2001</strong> die 11. Fischereiprüfung durchgeführt.<br />

Zur Prüfungsvorbereitung wurden vier Kursabende<br />

zu den Themen Fischfang, Fischbestand, der gefangene<br />

Fisch, Vorschriften <strong>und</strong> Fischereiprüfung durchgeführt. Die<br />

schriftliche Prüfung wurde von 23 Teilnehmern abgelegt.<br />

14 Teilnehmer haben die Prüfung bestanden.<br />

Amt für Wald, Natur <strong>und</strong> Landschaft<br />

Amtsleiter: Dr. Felix Näscher<br />

Die Bewältigung der Folgen des Jahrh<strong>und</strong>ertsturmes<br />

«Lothar», welcher am Stephanstag 1999 unsere Wälder<br />

ganz massiv in Mitleidenschaft gezogen hatte, prägte die<br />

Tätigkeiten im Bereich Wald auch noch im vergangenen<br />

Jahr. Insbesondere die Einleitung der natürlichen <strong>und</strong><br />

künstlichen Wiederbewaldung der Kahlflächen <strong>und</strong> die<br />

dazu immer noch in zu grossem Umfang notwendigen<br />

Wildschadenverhütungsmassnahmen bildeten Arbeitsschwerpunkte.<br />

Von gr<strong>und</strong>legender Bedeutung für die<br />

künftige Vornahme von Massnahmen zum Schutz von<br />

Menschenleben <strong>und</strong> erheblichen Sachwerten vor Naturgefahren<br />

wird sich die Fertigstellung der Naturgefahrenkartierung<br />

erweisen. Im Bereich Natur <strong>und</strong> Landschaft banden<br />

insbesondere die Planungs - <strong>und</strong> Vorbereitungsarbeiten<br />

in Zusammenhang mit dem Aufbau <strong>und</strong> der Einrichtung<br />

einer naturk<strong>und</strong>lichen Abteilung im Landesmuseum<br />

einen grossen Teil der vorhandenen Kapazitäten. Darüber<br />

hinaus zu erwähnen sind die konzeptionellen Arbeiten in<br />

Zusammenhang mit der Landesrichtplanung <strong>und</strong> dem<br />

Natur- <strong>und</strong> Landschaftsschutzkonzept sowie die Fertigstellung<br />

einer umfangreichen Datenbank der schützenswerten<br />

<strong>und</strong> geschützten Magerwiesen. Schwerpunkt im<br />

Bereich Wildtiere <strong>und</strong> Jagd bildete neben der Abschussplanung<br />

die Weiterbearbeitung der 15 Umsetzungsprojekte<br />

zur Realisierung der Erkenntnisse <strong>und</strong> Vorgaben der Wald-<br />

Wild-Strategie 2000. Ein nach umfangreichen Abklärungen<br />

in Ausarbeitung stehendes Gutachten bezüglich Möglichkeiten<br />

der Schafalpung im Liechtensteiner Alpenraum<br />

erforderte erheblichen Bedarf bezüglich Koordination der<br />

unterschiedlichen Nutzungsinteressen <strong>und</strong> Bereitstellung<br />

von Gr<strong>und</strong>lagenmaterial, um schliesslich zu einer integralen<br />

<strong>und</strong> auf die unterschiedlichen Interessen abgestimmten<br />

Lösung zu kommen. Nicht zuletzt aufgr<strong>und</strong> der extremen<br />

Witterungsereignisse der vergangenen Jahre <strong>und</strong><br />

deren zerstörerischen Auswirkungen auf das Bergwanderwegnetz<br />

erweist sich der Wanderwegunterhalt als zunehmend<br />

anspruchsvollere Tätigkeit.<br />

Umwelt, Raum, Land- <strong>und</strong> Waldwirtschaft<br />

Wald<br />

Inventare, Konzepte, Planung<br />

Landeswaldinventar <strong>und</strong> Nationales Waldprogramm<br />

Anlässlich einer Medienorientierung wurde im Sommer der<br />

Ergebnisbericht zum Liechtensteinischen Landeswaldinventar<br />

1998 vorgestellt. Dieser Bericht über den Zustand <strong>und</strong><br />

die Entwicklung des Waldes in der Periode 1986 bis 1998<br />

steht in Form einer Publikation zur Verfügung <strong>und</strong> kann<br />

beim AWNL bezogen werden. Anlässlich desselben Anlasses<br />

wurde ein Entwurf des Nationalen Waldprogramms (NWP)<br />

als Gr<strong>und</strong>lage der Waldpolitik für die nächste zwölfjährige<br />

Bewirtschaftungsperiode 2002 - 2012 vorgestellt <strong>und</strong> von<br />

der <strong>Regierung</strong> in die Vernehmlassung verabschiedet.<br />

Zertifizierung des Liechtensteiner Waldes<br />

Nach r<strong>und</strong> zweijähriger Projektdauer wurde im Sommer<br />

<strong>2001</strong> dem Amt für Wald, Natur <strong>und</strong> Landschaft das FSC-<br />

Gütesiegel des Forest Stewardship Council überreicht, welches<br />

für eine kontrolliert umweltgerechte <strong>und</strong> sozial verträgliche<br />

Waldbewirtschaftung steht. Damit hat Liechtenstein<br />

als weltweit erstes Land auf der gesamten Waldfläche<br />

den Nachweis erbracht, dass die Bewirtschaftung nach<br />

international gültigen Kriterien der Nachhaltigkeit erfolgt.<br />

Die sogenannte Waldzertifizierung soll die Nachfrage nach<br />

anerkannt nachhaltig erzeugtem Holz steigern <strong>und</strong> auf diese<br />

Weise eine verantwortungsvolle Waldwirtschaft honorieren.<br />

Sie ist also in erster Linie ein marktwirtschaftliches Instrument,<br />

das Anreize schaffen soll, Wälder nachhaltig zu<br />

bewirtschaften. Zudem eröffnet die Zertifizierung dem Verbraucher<br />

durch eine entsprechende Kennzeichnung des Produkteangebots<br />

die Möglichkeit, sich beim Kaufentscheid<br />

bewusst an Kriterien nachhaltiger Erzeugung zu orientieren.<br />

Wildschadenkontrolle<br />

Zur laufenden Überprüfung des Zustandes <strong>und</strong> der Entwicklung<br />

der Waldverjüngung schreibt das Waldgesetz die<br />

Einrichtung von über die ganze Waldfläche verteilten Verbisskontrollzäunen<br />

<strong>und</strong> in diesen die periodische Erhebung<br />

von Verjüngungsmerkmalen vor. Während die Verbissaufnahmen<br />

im Gelände schon im Jahre 2000 stattgef<strong>und</strong>en<br />

hatten, erfolgte die Aufarbeitung <strong>und</strong> Publikation deren<br />

Ergebnisse im Berichtsjahr.<br />

63% der ausgewerteten Vergleichsflächen weisen waldbaulich<br />

untragbare Verbissbelastungen auf. Besonders gravierend<br />

ist die Situation im Bereich zwischen 800 - 1 200 m<br />

ü. M., wo das Verhältnis tragbar zu untragbar 1:7 beträgt.<br />

Keineswegs zufriedenstellend ist die Lage auch oberhalb 1<br />

200 m ü. M, wo 3 von 4 Zaunflächen waldbaulich untragbaren<br />

Wildeinfluss zeigen. Dadurch dass sich ausgerechnet<br />

in Höhenlagen ab 800 m ü. M. der Grossteil der liechtensteinischen<br />

Schutzwälder befindet, bekommen diese Zahlen<br />

eine noch grössere Bedeutung. Eine merkliche Verbesserung<br />

des Zustandes der Waldverjüngung im Vergleich zu<br />

früheren Erhebungen lässt sich in den Wirtschaftswäldern<br />

der unteren Tallagen <strong>und</strong> am Eschnerberg feststellen. Diese<br />

Trendwende in der Schadenentwicklung auf einem geringen<br />

Teil der Waldfläche vermag allerdings wenig am<br />

Gesamtergebnis zu ändern, wonach im Liechtensteiner<br />

Wald nach wie vor grossflächig waldbaulich untragbare Einwirkungen<br />

des Schalenwildes auf die Waldverjüngung<br />

nachgewiesen werden.<br />

Der nach wie vor schlechte Verjüngungszustand in den Waldungen<br />

Liechtensteins hat teils massive Auswirkungen auf<br />

die Erfüllung der verschiedenen Waldfunktionen. Insbesondere<br />

im Schutzwald wirkt sich die ungenügende Zahl an<br />

241


242<br />

Umwelt, Raum, Land- <strong>und</strong> Waldwirtschaft<br />

Jungbäumen <strong>und</strong> die Reduktion der Baumartenvielfalt auf<br />

einige wenige verbissresistente Baumarten gravierend aus:<br />

die Schutzwirkungen dieser stark belasteten Wälder sind<br />

über ein verantwortbares Mass hinaus beeinträchtigt. Die<br />

mit Abstand wirkungsvollste Massnahme zur Verbesserung<br />

dieser unbefriedigenden Situation ist zweifellos eine noch<br />

stärkere Bejagung <strong>und</strong> eine Anpassung des Schalenwildbestandes<br />

an die Tragfähigkeit des Waldlebensraums.<br />

Schutz <strong>und</strong> Erhaltung des Waldes<br />

Insgesamt hat die <strong>Regierung</strong> im Berichtsjahr vier Rodungen<br />

bewilligt, wobei es sich in allen Fällen um kleinere Waldflächen<br />

handelt. In der Gemeinde Schaan war im Zuge der<br />

Strassenkorrektion «Tschagail» eine Waldfläche von 450 m 2<br />

betroffen. In Schellenberg war die Rodung einer Waldfläche<br />

von 250 m 2 erforderlich, um die Überbaubarkeit eines zonierten<br />

Baugr<strong>und</strong>stückes sicherzustellen. Für die Erstellung des<br />

Wasserreservoirs «Guferwald« war in der Gemeinde Triesenberg<br />

die Rodung einer Waldfläche von 95 m 2 notwendig.<br />

Schliesslich wurde die Bewilligung für eine temporäre<br />

Rodung zur Erstellung eines Strassenprovisoriums im Triesenberger<br />

«Matteltiwald» erteilt, damit die Erschliessung des<br />

Wohngebietes «Hag-Rossboda» während der mehrere Jahre<br />

beanspruchenden Strassenbauarbeiten gewährleistet ist.<br />

In denjenigen Rodungsfällen, welche eine dauernde Zweckentfremdung<br />

von Waldboden nach sich ziehen, wurden<br />

entsprechend den Forderungen des Waldgesetzes Ersatzmassnahmen<br />

entweder in Form von neuen Waldbestockungen<br />

oder von Massnahmen zu Gunsten des Natur- <strong>und</strong><br />

Landschaftschutzes getätigt.<br />

Waldbewirtschaftung<br />

Folgeschäden vom Sturm «Lothar«<br />

Wie nicht anders zu erwarten war, hat der Jahrh<strong>und</strong>ertsturm<br />

Lothar längerfristige Auswirkungen auf die Waldwirtschaft<br />

im Allgemeinen <strong>und</strong> auf die Zusammensetzung, Entwicklung<br />

<strong>und</strong> Stabilität der Waldbestände im Speziellen.<br />

Während sich der Holzmarkt nur langsam erholt (siehe Kapitel<br />

Holzverwertung / Holzmarkt) <strong>und</strong> die Holzpreise nach wie<br />

vor «im Keller» sind, macht sich der Forstdienst vor allem<br />

über die Gefahr von Borkenkäfer-Massenvermehrungen Sorgen.<br />

So haben sich in den grossen Schadgebieten Eschnerberg<br />

<strong>und</strong> Triesenberg unzählige Käfer-Herde entwickelt, die<br />

- sofern sie rechtzeitig entdeckt wurden - unverzüglich aufgerüstet<br />

wurden, um eine weitere Ausbreitung dieses ausschliesslich<br />

auf (geschwächte) Fichten spezialisierten Insekts<br />

zu verhindern. Während sich in den unteren Lagen die Situation<br />

langsam zu bessern scheint, steht im Raum<br />

Steg/Valorsch die Entwicklung der Käferpopulationen erst im<br />

Anfangsstadium. Da hier eine grosse Menge an Brutmaterial<br />

vorhanden ist, dürften die Entwicklungsvoraussetzungen für<br />

die Käfer bei normalen Witterungsbedingungen so günstig<br />

sein, dass mit beträchtlichen Folgeschäden gerechnet werden<br />

muss. Weil in diesen Lagen die Fichte im Gegensatz zu<br />

den unteren Lagen einerseits standortsheimisch ist <strong>und</strong><br />

andererseits auch die Hauptbaumart bildet, fallen diese<br />

Schäden umso stärker ins Gewicht.<br />

Holznutzung<br />

Die Holznutzung war geprägt von den Nachwehen des<br />

Orkans «Lothar». Konnte im Vorjahr ein Grossteil der grossen<br />

Windwürfe aufgerüstet werden, so ging es im Berichtsjahr<br />

darum, verschiedene kleinere, teilweise abgelegenere<br />

Schadflächen aufzuarbeiten. Im weitern wurden viele<br />

gestossene <strong>und</strong> gebrochene Bäume an Bestandesrändern<br />

aufgerüstet. Durch die Zunahme des Borkenkäferbefalls im<br />

Verlaufe des Sommers konzentrierte sich die Holzerei in der<br />

Folge auf die Aufrüstung dieser Zwangsnutzungen.<br />

Insgesamt wurden 14 477 m 3 Holz genutzt, wovon 50%<br />

auf Nutzholz, 12% auf Industrieholz <strong>und</strong> 38% auf Brennholz<br />

entfallen. Dass nur die Hälfte als Nutzholz abgesetzt<br />

werden konnte ist auf die grosse Menge Schadholz zurückzuführen.<br />

Wie nach Sturmereignissen mit grossem Holzanfall<br />

üblich, wurde zur Entlastung des Holzmarktes die Pflege<br />

von Jungwaldbeständen, wo bekanntlich kein Nutzholz<br />

anfällt, verstärkt.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der Ergebnisse des Landeswaldinventars von<br />

1998 hat der Anteil an starken Baumholzbeständen innerhalb<br />

von 12 Jahren von 14% auf 21% zugenommen. Infolge<br />

der drohenden Überalterung muss trotz der grossen<br />

Sturmflächen der Altholzvorrat in den kommenden Jahren<br />

abgebaut <strong>und</strong> die Waldverjüngung vorangetrieben werden.<br />

Holznutzung <strong>2001</strong><br />

Nadelholz Laubholz Total<br />

m 3 m 3 m 3 %<br />

Nutzholz 7 018 287 7 305 50<br />

Industrieholz 1 035 678 1 713 12<br />

Brennholz 1 947 3 512 5 459 38<br />

Total 10 000 4 477 14 477 100<br />

Holzverwertung / Holzmarkt<br />

Die Nachfrage nach frischem Holz war im Berichtsjahr<br />

sowohl im In- als auch im Ausland eher gering. Insbesondere<br />

die Holzvorräte der Schweizer Sägereien sind nach wie vor<br />

sehr hoch. Dank den mengenmässig guten Absatzmöglichkeiten<br />

(vor allem von Käferholz) ins benachbarte Österreich<br />

konnte alles Holz verkauft werden. Nachdem der Holzmarkt<br />

im Jahr 2000 einen dramatischen Preiszerfall erlitten hatte,<br />

konnten sich die Preise im Jahr <strong>2001</strong> erwartungsgemäss<br />

nicht erholen. Eine merkliche Besserung ist wohl auch in<br />

nächster Zeit nicht zu erwarten. Es wurde deshalb darauf<br />

geachtet, dass nur frisches Holz gefällt wurde, für welches<br />

auch ein sicherer Abnehmer gef<strong>und</strong>en werden konnte.<br />

Die vom Waldwirtschaftsverband SG +FL empfohlenen<br />

Richtpreise für das in unseren Waldungen anfallende<br />

Hauptsortiment (Fichte B, C <strong>und</strong> D) sind aus nachstehender<br />

Tabelle ersichtlich.<br />

Sortiment Klasse Durchmesser<br />

Fichte /<br />

B C D<br />

Trämel 2b 25 - 29 Fr. 95.-/m3 Fr. 80.-/m3 Fr. 50.-/m3 3+ 30+ Fr. 115.-/m 3 Fr. 95.-/m 3 Fr. 50.-/m 3<br />

Qualität B: R<strong>und</strong>holz von guter bis mittlerer Qualität,<br />

nicht stark astig, nicht abholzig. Leichter<br />

Buchs <strong>und</strong> leichter Drehwuchs ist erlaubt.<br />

Qualität C: R<strong>und</strong>holz von mittlerer bis unterdurchschnittlicher<br />

Qualität, mit wesentlichen Fehlern<br />

behaftet, wie stark astig, leichte Verfärbungen,<br />

Ausfalläste.<br />

Qualität D: Holz, dessen Holzkörper von Insekten befallen<br />

wurde, sowie nagelfestes Rotholz.


Förderung von Holz als Baustoff <strong>und</strong> Energieträger<br />

Der Verein «Holzkreislauf» als Zusammenschluss von Fachleuten<br />

aus der Liechtensteiner Wald- <strong>und</strong> Holzbranche war<br />

Träger des ersten Holzbauwettbewerbes in Liechtenstein<br />

mit der Bezeichnung «Holz-Oskar <strong>2001</strong>». Aus einer Vielzahl<br />

von hervorragenden Holzbauprojekten wählte die Jury den<br />

Grenzübergang Ruggell-Nofels zum Siegerprojekt.<br />

Für Aufsehen sorgte die ebenfalls vom «Holzkreislauf»<br />

organisierte Ausstellung «Vom Baum zum Möbel» im<br />

Schaaner Rathaussaal, wo das heimische Schreinergewerbe<br />

den Rohstoff Holz mit sehenswerten, aus Liechtensteiner<br />

Holz gefertigten Möbelstücken auf eindrückliche Weise<br />

präsentierte.<br />

Beste Werbung für den Baustoff Holz ist auch der im Jahre<br />

<strong>2001</strong> mit Holz aus dem gemeindeeigenen Wald fertiggestellte<br />

Um- <strong>und</strong> Erweiterungsbau der Primarschule Planken.<br />

Schutz vor Naturereignissen<br />

Naturgefahrenkartierung<br />

Im Rahmen der landesweiten Naturgefahrenkartierung<br />

konnten im Berichtsjahr die noch ausstehenden Kartierungsarbeiten<br />

<strong>und</strong> Berichte für die Talgemeinden abgeschlossen<br />

werden. Die Naturgefahrenkarten wurden von der <strong>Regierung</strong><br />

zur Kenntnis genommen <strong>und</strong> für die Landes- <strong>und</strong><br />

Gemeindebehörden bei allen raumwirksamen Tätigkeiten<br />

für verbindlich erklärt. Noch nicht abgeschlossen sind die<br />

Erfassung <strong>und</strong> Beurteilung der Rutschungsphänomene in<br />

der Gemeinde Triesen: diese direkt mit den grossräumigen<br />

Untergr<strong>und</strong>bewegungen auf Gebiet der Gemeinde Triesenberg<br />

zusammenhängenden Probleme machten zusätzliche<br />

umfangreiche Untersuchungen sowie aufwendige Bohrungen<br />

erforderlich. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen werden<br />

in einem gesonderten Bericht im Jahr 2002 erscheinen.<br />

Technische Schutzmassnahmen<br />

Die Veröffentlichung der Ergebnisse der landesweiten<br />

Naturgefahrenkartierung führte in verschiedenen Gemeinden<br />

zu eingehenden Diskussionen über mögliche Sicherungsmassnahmen<br />

<strong>und</strong> deren Realisierungsprioritäten.<br />

Mit dem dabei jeweils vorgebrachten Begehren, die<br />

Gefährdungen möglichst rasch <strong>und</strong> umfassend zu reduzieren,<br />

wird der Verantwortung, Menschenleben <strong>und</strong> erheblich<br />

Sachwerte zu schützen, Rechnung getragen. Auf<br />

grossen Flächen sind mit der Ausdehnung von Siedlungen<br />

<strong>und</strong> Verkehrsachsen in potenzielle Gefahrengebiete<br />

bereits vor Jahren vollendete Tatsachen geschaffen worden,<br />

welche raumplanerische Massnahmen kaum mehr<br />

wirksam werden lassen. Als geeignete Schutzmassnahmen<br />

verbleiben somit häufig nur noch aktive <strong>und</strong> aufwendige<br />

Verbauungsarbeiten. Im Berichtsjahr wurden denn<br />

auch vor allem Projektierungsarbeiten zur Verhinderung<br />

von Steinschlagschäden im Gebiet «Sternaberg», Triesenberg<br />

<strong>und</strong> «Eggerswald - Allmeind», Balzers geleistet. Bei<br />

den bearbeiteten Rutschverbauungen im Gebiet «Bergwald»<br />

<strong>und</strong> «Alpelti» handelt es sich um Folgen der<br />

Unwetterereignisse 1999 <strong>und</strong> 2000, welche inzwischen<br />

abgeschlossen werden konnten.<br />

Schutzwaldpflege<br />

Die Sanierung des Schutzwaldes «Bergwald« oberhalb der<br />

Triesenberger Weiler «Steinort« <strong>und</strong> «Lavadina» bildet seit<br />

vielen Jahren eine der anspruchvollsten <strong>und</strong> zugleich auch<br />

kostenintensivsten Aufgaben im Rahmen der Schutzwaldpflege.<br />

Im abgelaufenen Jahr war hier wie in den meisten<br />

anderen Schutzwaldprojekten die Aufarbeitung von<br />

Käferholz der umfangreichste Aufgabenbereich. Daneben<br />

Umwelt, Raum, Land- <strong>und</strong> Waldwirtschaft<br />

wurden wiederum Aufforstungen (inkl. Gleitschneeschutz<br />

in Form von Dreibeinböcken) getätigt, Steinschlagverbauungen<br />

instandgestellt <strong>und</strong> im Bereich der Wasserfassung<br />

Lavadina-Steinort eine grössere Rutschfläche verbaut.<br />

Aufräumarbeiten infolge des Sturms Lothar beziehungweise<br />

die Aufrüstung von Zwangsnutzungen als Folge von<br />

Borkenkäferbefall war auf Triesenberger Gebiet auch im<br />

«Rotenbodenwald», im «Hinteren Bergwald» sowie in<br />

den Gebieten «Fulhütta«, «Guflina» <strong>und</strong> «Eggelti» notwendig.<br />

Weitere Verjüngungs- <strong>und</strong> Stabilitätspflegeeingriffe wurden<br />

in den Schutzwäldern «Unterer Forst» (Triesen),<br />

«Schlosshalde» (Vaduz), getätigt. In den teils seit mehreren<br />

Jahren laufenden Schutzwaldsanierungsprojekten<br />

«Matona» (Planken), «Plattawald» (Schaan), «Gasenza»<br />

(Triesen), «I da Stöck» (Eschen) sowie am Maurerberg<br />

wurden Unterhaltsarbeiten im üblichen Umfang <strong>und</strong> Stil<br />

ausgeführt.<br />

Walderschliessung<br />

Wegen Verzögerungen bei den vorjährigen Ausführungsarbeiten<br />

wurde im Berichtsjahr an zwei Etappen der «Wiederinstandstellung<br />

der Maurerbergstrasse», Gemeinde<br />

Mauren, gearbeitet. Anschliessend an die Tragfähigkeitserhöhung<br />

im Abschnitt unmittelbar oberhalb der Paulahütte<br />

wurden die Baumeisterarbeiten zur Wasserableitung<br />

auf der direkt unterhalb dieser Hütte liegenden realisiert.<br />

Die Wiederinstandstellung der Waldstrassen im Gebiet<br />

«Wäldle», Gemeinde Balzers, konnte abgeschlossen werden.<br />

Die Feinerschliessung des Gebietes «Waldi», Gemeinde<br />

Triesenberg, wurde mit einer zweiten Etappe ausgedehnt.<br />

Nicht ganz abgeschlossen <strong>und</strong> auch nicht abgerechnet<br />

ist hingegen das Projekt «Wiederinstandstellung<br />

der Waldstrasse beim Steinbruch», Gemeinde Triesen.<br />

Natur <strong>und</strong> Landschaft<br />

Inventare <strong>und</strong> Konzepte<br />

Die Situationsanalyse im Rahmen des Natur- <strong>und</strong> Landschaftsschutzkonzeptes<br />

für den Liechtensteiner Talraum<br />

wurde in Zusammenarbeit mit externen Projektmitarbeitern<br />

abgeschlossen. Gleichzeitig wurden die Schnittstellen mit<br />

der Landesrichtplanung definiert, die Erarbeitung des<br />

Natur- <strong>und</strong> Landschaftsschutzkonzeptes von der Landesrichtplanung<br />

abgekoppelt <strong>und</strong> damit eine eigenständige<br />

<strong>und</strong> zügige Weiterbearbeitung desselben gesichert.<br />

Ende 2000 konnte eine sehr umfangreiche <strong>und</strong> aktualisierte<br />

Magerwiesen-Datenbank fertiggestellt werden.<br />

Pflege <strong>und</strong> Schutz von Lebensräumen<br />

Ökologischer Ausgleich <strong>und</strong> Vernetzung<br />

Im Rahmen des Konzeptes „Renaturierung Schaaner Riet«<br />

wurden verschiedene Flächen, die im Vorjahr mit Sträuchern<br />

bepflanzt wurden, mit Nachpflanzungen ergänzt <strong>und</strong><br />

die Zäune gegen Rehe vervollständigt.<br />

Im Eschner <strong>und</strong> Gampriner Riet fanden Begehungen <strong>und</strong><br />

Besprechungen mit Vertretern des Gemeinderates von<br />

Eschen <strong>und</strong> Gamprin statt, um vor Ort Massnahmen für in<br />

Frage kommende Renaturierungsflächen (Hecken- <strong>und</strong><br />

Feldgehölzpflanzungen) zu diskutieren. Eine Bodenparzelle<br />

in Privatbesitz auf dem Gemeindegebiet von Eschen wurde<br />

243


244<br />

Umwelt, Raum, Land- <strong>und</strong> Waldwirtschaft<br />

bepflanzt <strong>und</strong> eingezäunt. Die Planungen für weitere Pflanzungen<br />

im Jahr 2002 wurden weitergeführt.<br />

Im «Fläscher Riet», Gemeinde Balzers, fanden zwei Begehungen<br />

mit Vertretern der Gemeinde, der Jagdgesellschaft<br />

Balzers, des Amtes für Wald, Natur <strong>und</strong> Landschaft (AWNL)<br />

sowie des Landwirtschaftsamtes statt, um Möglichkeiten<br />

von Hecken- <strong>und</strong> Feldgehölzpflanzungen sowie die Realisierung<br />

von Vernetzungselementen in der Landschaft zu diskutieren.<br />

Ein Projektvorschlag wurde vom AWNL ausgearbeitet<br />

<strong>und</strong> der Gemeinde Balzers zugestellt.<br />

Eingriffe in Natur <strong>und</strong> Landschaft<br />

Folgende Eingriffsverfahren nach Naturschutzgesetz (LGBl.<br />

1996 Nr. 117) Art. 12 wurden durchgeführt:<br />

– Neugestaltung «Kohlbrogg», Gemeinde Balzers;<br />

–Hauptsammelkanal Balzers-Triesen, Gemeinden Triesen<br />

<strong>und</strong> Balzers;<br />

– Neue 110-kV-Leitung, Gemeinde Eschen;<br />

–GSM-Sende- <strong>und</strong> Empfangsanlage, Gemeinde Schaan;<br />

–GSM-Sende- <strong>und</strong> Empfangsanlage, Gemeinde Balzers;<br />

–GSM-Sende- <strong>und</strong> Empfangsanlage, Gemeinde Gamprin;<br />

–GSM-Sende- <strong>und</strong> Empfangsanlage, Gemeinde Ruggell;<br />

– Landwirtschaftlicher Geräteschuppen, Gemeinde Schellenberg;<br />

–Steinbruch Balzers - Untertagabbau im Rahmen der UVP;<br />

Pflege geschützter Gebiete<br />

Die konkrete Beratung vor Ort zu Fragen des Natur- <strong>und</strong><br />

Landschaftsschutzes sowohl in geschützten Gebieten als<br />

insbesondere auch ausserhalb der geschützten Gebiete<br />

nimmt einen zunehmend grösseren Umfang an. Um die<br />

Zielsetzungen des Gesetzes zum Schutz von Natur <strong>und</strong><br />

Landschaft tatsächlich zu erreichen, wird dieser Tätigkeit<br />

ein hoher Stellenwert beigemessen.<br />

Im Jahre <strong>2001</strong> wurden von der Unterhaltsequipe des Landesforstbetriebes<br />

1 053 St<strong>und</strong>en für die Pflege von Naturschutzgebieten<br />

aufgewendet. Es waren dies 737 Std. für<br />

das Ruggeller <strong>und</strong> Schellenberger Riet, 61 St<strong>und</strong>en für das<br />

Mähen der Magerwiese am Schlosshügel Gutenberg <strong>und</strong><br />

255 St<strong>und</strong>en für einen Pflegeeingriff (Holzerei) im Naturschutzgebiet<br />

Birka in Mauren. Bei der Mahd im Haslermahd<br />

halfen die Jagdprüfungskandidaten einen Tag mit <strong>und</strong><br />

konnten damit ihre vorgeschriebenen Hegest<strong>und</strong>en leisten.<br />

Die Streuemahd in den Naturschutzgebieten konnte aufgr<strong>und</strong><br />

der Vernässung der Streuewiesen im Herbst 2000<br />

nicht plangemäss erledigt werden. Aus diesem Gr<strong>und</strong><br />

wurde Ende Februar <strong>und</strong> anfangs März ein spezielles Raupenfahrzeug<br />

für die Mahd der im Herbst nicht gemähten<br />

Flächen eingesetzt. Der Einsatz des Spezialfahrzeugs hat<br />

sich bewährt. Mit diesem Einsatz konnten Flächen gemäht<br />

werden, die schon stark mit dem Faulbaumstrauch verbuscht<br />

waren. Ohne den Einsatz dieser Maschine auf vernässten<br />

Flächen wäre die dringende Mahd alter Streue nicht<br />

möglich gewesen.<br />

Naturk<strong>und</strong>liche Sammlung<br />

Im Berichtsjahr wurden die Arbeiten in der Naturk<strong>und</strong>lichen<br />

Sammlung in erster Linie von den Vorbereitungs- <strong>und</strong> Planungsarbeiten<br />

für die Ausstellung der Naturgeschichtlichen<br />

Landesk<strong>und</strong>e im renovierten <strong>und</strong> erweiterten Landesmuseum<br />

geprägt. Für die Ausstellung, die voraussichtlich im<br />

Herbst 2003 eröffnet werden kann, müssen ein Grossteil<br />

der Präparate <strong>und</strong> alle Installationen erstellt werden. Das<br />

Sammlungsarchiv, das vor allem wissenschaftlich gesammelte<br />

Belegobjekte enthält, bietet nur ganz wenige Objekte,<br />

die ohne weitere Bearbeitung in die Ausstellung übernommen<br />

werden können. Betreffend Planung der Ausstellung<br />

im Landesmuseum fanden zehn Sitzungen mit der<br />

«Nutzergruppe» des Landesmuseums statt. Ein Höhepunkt<br />

im Berichtsjahr war die Durchführung der Präparatorentagung<br />

in Vaduz mit internationaler Beteiligung sowie die<br />

Herausgabe des Buches «Knochenpräparation» der Autoren<br />

Peter Niederklopfer, Naturk<strong>und</strong>liche Sammlung des Fürstentums<br />

Liechtenstein <strong>und</strong> Martin Troxler, Naturmuseum<br />

Bern.<br />

Sammlungsbetrieb<br />

Die Arbeitsschwerpunkte im Berichtsjahr umfassten:<br />

–die gezielte Anschaffung von Tiermaterial aus der heimischen<br />

Fauna im Hinblick auf die Vervollständigung der<br />

Sammlung <strong>und</strong> die Ausstellung im Landesmuseum;<br />

–die Anschaffung <strong>und</strong> Präparation von Ausstellungsobjekten<br />

im Hinblick auf die Einrichtung einer Naturk<strong>und</strong>lichen<br />

Abteilung im Landesmuseum;<br />

–die Aufarbeitung des umfangreichen Gefriermaterials der<br />

Sammlung in Ganz- <strong>und</strong> Skelettpräparate;<br />

– Aufbau eines Murmeltierbaus (Schlupfloch <strong>und</strong> Schlafhöhle)<br />

<strong>und</strong> zweier verschiedener Erdprofile für die Ausstellung<br />

im Landesmuseum;<br />

–Integration von Objekten von naturk<strong>und</strong>lichen Untersuchungen<br />

(Pilz- <strong>und</strong> Blütenpflanzenherbare <strong>und</strong> Nachtfalter)<br />

in die Naturk<strong>und</strong>liche Sammlung;<br />

–in Zusammenarbeit mit dem Amt für Jagd <strong>und</strong> Fischerei<br />

des Kantons Graubünden <strong>und</strong> diverser Jäger, Präparatoren<br />

<strong>und</strong> Wildparks konnten vier Stücke Steinwild <strong>und</strong> drei<br />

Rehe für die Ausstellung im Landesmuseum beschafft<br />

werden.<br />

Als Besonderheit zu erwähnen ist der Eingang eines Waschbären<br />

aus der Gemeinde Balzers.<br />

Die Öffentlichkeitsarbeit umfasste verschiedene Führungen<br />

durch die Sammlung, Vorträge an Präparatorentagungen in<br />

der Schweiz, Liechtenstein <strong>und</strong> Deutschland sowie die Publikation<br />

von Fachartikeln in der Fachzeitschrift «Der Präparator».<br />

Fachliche Auskünfte über präparations- <strong>und</strong> sammlungstechnische<br />

Angelegenheiten wurden wie jedes Jahr vor allem den<br />

liechtensteinischen Schulen oder Privatpersonen angeboten.<br />

Für verschiedenste fachlich anspruchsvolle Aufgaben<br />

besteht mit zahlreichen Museen <strong>und</strong> Präparatoren aus der<br />

Schweiz, Deutschland <strong>und</strong> Österreich eine enge <strong>und</strong> gute<br />

Zusammenarbeit. Die Herbsttagung des Verbandes der<br />

Naturwissenschaftlichen Präparatorinnen <strong>und</strong> Präparatoren<br />

der Schweiz, VNPS, wurde in Vaduz durchgeführt. Über 70<br />

Fachleute aus der Schweiz <strong>und</strong> mehreren anderen europäischen<br />

Ländern besuchten während zwei Tagen die Vortragsreihen<br />

zum Thema «Knochenpräparation».<br />

Kommissionen<br />

Naturschutzkommission<br />

Die Kommission für Natur- <strong>und</strong> Landschaftsschutz traf sich<br />

im Berichtsjahr zu einer Begehung. Dabei wurden 3 Projekte<br />

diskutiert: Schlammdeponie im Bereich des Gänglesees,<br />

Steg/Triesenberg, Erschliessung des Schutzwaldes «Eggastalta»,<br />

Triesen, Erstellung eines Steinschlagschutzdamms<br />

im Gebiet «Allmend», Balzers.<br />

Kommission für die Ausrichtung von Bewirtschaftungsbeiträgen<br />

zur Erhaltung der Magerwiesen<br />

Die Magerwiesenkommission hat dreimal getagt <strong>und</strong><br />

gleichzeitig Begehungen durchgeführt, um die Bewirtschaftungsweise<br />

von Parzellen des Magerwieseninventars zu<br />

überprüfen <strong>und</strong> die für eine Neuaufnahme ins Inventar vorgeschlagenen<br />

Parzellen hinsichtlich der Schutzwürdigkeit zu<br />

beurteilen.


Wildtiere <strong>und</strong> Jagd<br />

Wildbestandsentwicklung<br />

Die Bestandeszahlen des standorttreuen Reh-, Gams- <strong>und</strong><br />

Steinwildes haben sich im Berichtsjahr nicht wesentlich<br />

verändert - dies im Gegensatz zum Rotwild, welches als<br />

Population einen über die Landesgrenzen hinausgehenden<br />

Lebensraum besiedelt, naturgemäss grossräumige<br />

Wanderungen unternimmt <strong>und</strong> deshalb auch auf allfällige<br />

grössere Veränderungen im Lebensraum kurzzeitig zu<br />

reagieren vermag. So ist davon auszugehen, dass insbesondere<br />

die im Frühwinter erstmals praktizierte, dezentrale,<br />

über die ganze rotwildtaugliche Fläche verteilte Einrichtung<br />

der Heutristen, welche als Notfütterung in extremen<br />

Witterungssituationen zur Verfügung stehen sollen,<br />

die Verteilungsmuster des Rotwildes massgeblich prägen<br />

<strong>und</strong> damit auch das konzentrierte Risiko von untragbaren<br />

Verbisseinwirkungen auf den Wald mindern. So war<br />

während der Jagdzeit ganz deutlich weniger Rotwild zu<br />

spüren als bei der Abschussplanung noch vorausgesetzt<br />

worden war.<br />

Eine grobe Schätzung an den noch betriebenen, allerdings<br />

nur noch mit Heu beschickten zentralen Grossfütterungen<br />

<strong>und</strong> die Fährtentaxationen nach frischem Schneefall ergaben<br />

einen Rotwildwinterbestand von r<strong>und</strong> 230 Stück.<br />

Für die Abschussplanung wurde der Gamsbestand auf<br />

der Gr<strong>und</strong>lage der Herbstzählung des Vorjahres <strong>und</strong> der<br />

Frühjahrsschätzung auf r<strong>und</strong> 600 Stück geschätzt.<br />

Jagdplanung<br />

Auf der Gr<strong>und</strong>lage der Verordnung vom 21. Dezember<br />

1999 über die Abschussplanung, Abschussdurchführung<br />

<strong>und</strong> Abschusskontrolle sowie die Kostenregelung von<br />

Massnahmen der Wildschadenverhütung, LGBl. 2000<br />

Nr.4, wurde der Abschussplan wie folgt festgelegt:<br />

–Für das Rotwild wurde in einem ersten Planungsschritt<br />

ein Minimalabschuss von 180 Stück festgelegt; erstmals<br />

wurde nämlich eine zweiphasige Abschussplanung<br />

vorgesehen, um den Unsicherheiten betreffend<br />

der tatsächlichen Höhe des jagdbaren Ausgangsbestandes<br />

Rechnung tragen zu können. Aufgr<strong>und</strong> der Ergebnisse<br />

der bis zum Oktober laufend erfolgten Einschätzung<br />

der Entwicklung des Rotwildbestandes <strong>und</strong> der<br />

getätigten Abschüsse wurde der Abschussplan überprüft<br />

<strong>und</strong> schliesslich auf 142 Stück reduziert. Die<br />

Abschusserfüllung lag bei 155 Stück (109 %).<br />

– Der Abschussplan beim Rehwild wurde auf minimal<br />

272 Stück festgelegt; im Verlaufe des Herbstes erfolgte<br />

nach einer entsprechenden Überprüfung eine Reduktion<br />

um insgesamt 8 Stück für die Reviere Eschner Riet<br />

<strong>und</strong> Schaaner Riet. Die Abschusserfüllung beträgt 255<br />

Stück (96.5%) von insgesamt 264 Stück.<br />

– Der Abschussplan beim Gamswild wurde auf minimal<br />

110 Stück festgelegt <strong>und</strong> liegt mit einem Abschuss von<br />

landesweit 108 Stück über 98 % des Sollabschusses.<br />

Von den Gesamtaufwendungen für die Wildschadenverhütung<br />

von r<strong>und</strong> Fr. 292 000 im Jahr 2000 hatten die<br />

Jagdgemeinschaften auf der Gr<strong>und</strong>lage eines <strong>Regierung</strong>sbeschlusses<br />

betreffend Reduktion des Anteils der<br />

Jagdgemeinschaften an die Kosten der Wildschadenverhütung<br />

anstatt 27 % nur noch 8 %, die Hoheitsgemeinden<br />

dagegen r<strong>und</strong> 42 % zu tragen. Dem Land selbst verblieb<br />

ein Anteil von 50 % gemäss Waldgesetz.<br />

Die Aufwendungen für Massnahmen der Wildschadenverhütung<br />

belaufen sich im Jahre <strong>2001</strong> auf gesamthaft<br />

Fr. 280 000.<br />

Umwelt, Raum, Land- <strong>und</strong> Waldwirtschaft<br />

Zusammenarbeit, Koordination<br />

<strong>und</strong> Beratung<br />

Die Mitglieder des Jagdbeirats haben sich im Berichtsjahr<br />

zu drei Sitzungen/Begehungen getroffen. Schwerpunktthemen<br />

bildeten die Abschussplanung, die Festlegung von<br />

Bejagungsrichtlinien sowie die Umsetzung der Wald-Wild-<br />

Strategie 2000: Gutachten zur praktischen Lösung des<br />

Wald-Wild-Problems im Fürstentum Liechtenstein, ausgearbeitet<br />

von Herrn Dr. Peter Meile, Wildbiologe, Tal, 8885<br />

Mols, im gemeinsamen Auftrag der Liechtensteiner Pächterschaft<br />

<strong>und</strong> der <strong>Regierung</strong>.<br />

Auf der Gr<strong>und</strong>lage der konkreten <strong>und</strong> alle relevanten Fragestellungen<br />

umfassenden Umsetzungsprojekte zur Wald-<br />

Wild-Strategie 2000 fanden im Verlaufe des Frühwinters<br />

einzelweise Besprechungen des Leiters der Abteilung Jagd<br />

mit allen Jagdgemeinschaften statt.<br />

An verschiedenen Besprechungen <strong>und</strong> Begehungen mit<br />

Vertretern des für das «Projekt Ökobrücke» beauftragten<br />

Gutachters wurde der Rahmen für eine Machbarkeitsstudie<br />

betreffend einer Ökobrücke über die Landstrasse<br />

Schaan-Nendeln festgelegt. Die Studie wurde in der Folge<br />

im Berichtsjahr grösstenteils erarbeitet <strong>und</strong> wird im Jahr<br />

2002 vorgelegt werden.<br />

Die Tagung der Arbeitsgruppe SCALP (Strategy for<br />

the Conservation of the Alpine Lynx Population), wurde<br />

unter dem Vorsitz des Liechtensteinischen Delegierten in<br />

dieser Arbeitsgruppe vom AWNL in Liechtenstein durchgeführt.<br />

Es wurde eine alpenweite Schutzstrategie für<br />

den Luchs (PACS) erarbeitet, welche eine Empfehlung an<br />

das Ständige Komitee der Berner Konvention beim Europarat<br />

umfasste. Vertreter der Wildbiologie <strong>und</strong> Beauftragte<br />

für die Luchsforschung aus allen Alpenstaaten mit<br />

Ausnahme Monacos waren an der Ausarbeitung des<br />

PACS (Pan-Alpine Conservation Strategy for the Lynx)<br />

beteiligt.<br />

Integrale Berggebietssanierung<br />

Planung<br />

Die Sömmerung von Schafen auf Teilen des Liechtensteiner<br />

Alpengebietes ist seit Jahren Anlass für Auseinandersetzungen<br />

zwischen den verschiedenen Nutzungsinteressenten,<br />

insbesondere zwischen Vertretern der Klein- <strong>und</strong> Grossviehalpung<br />

sowie zwischen Vertretern der Schafalpung auf der<br />

einen Seite <strong>und</strong> Vertretern der Anliegen des Naturschutzes,<br />

der Jagd, der Waldwirtschaft <strong>und</strong> der Erholungsnutzung<br />

auf der anderen Seite. Zur Lösung dieser Probleme ist ein<br />

Schafalpungskonzept in Ausarbeitung, in welchem diese<br />

Fragen aus landschaftsökologischer <strong>und</strong> integraler Sicht<br />

betrachtet werden. Auf dessen Gr<strong>und</strong>lage sollen Massnahmen<br />

für eine langfristig tragfähige Lösung festgelegt<br />

werden.<br />

Projektausführung<br />

Die Lawinen- <strong>und</strong> Unwetterschäden der beiden Vorjahre<br />

erforderten damals ein Abweichen vom geplanten Arbeitsprogramm<br />

<strong>und</strong> damit ein Verschieben diverser anstehender<br />

Projekte. Im Berichtsjahr wurden deshalb schwerpunktmässig<br />

diejenigen Aufgaben angegangen, deren Lösung seit<br />

einiger Zeit ansteht <strong>und</strong> deren Dringlichkeit eine umgehende<br />

Umsetzung erfordert.<br />

Alpwirtschaftliche Bauten <strong>und</strong> Anlagen<br />

Zur Verbesserung der Wohn- <strong>und</strong> Arbeitverhältnisse wurden<br />

auf den Alpen Sücka <strong>und</strong> Valüna Umbauten der Alp<strong>und</strong><br />

Sennereigebäude durchgeführt. Dadurch sollen einer-<br />

245


246<br />

Umwelt, Raum, Land- <strong>und</strong> Waldwirtschaft<br />

seits die relativ strengen Hygieneanforderungen für lebensmittelverarbeitende<br />

Betriebe erfüllt <strong>und</strong> andererseits damit die<br />

Vermarktungsmöglichkeiten für alpwirtschaftliche (Nischen-)<br />

Produkte längerfristig gesichert <strong>und</strong> verbessert werden. Durch<br />

den erstmaligen Einbau eines Melkstandes im Stallgebäude<br />

der Valüna konnte eine personalsparende <strong>und</strong> zukunftsträchtige<br />

Technik verwendet <strong>und</strong> nach dem Abschluss des Renovationsvorhabens<br />

zu Beginn der Alpperiode auch erfolgreich<br />

erprobt werden. Weniger zügig gingen die Sanierungsarbeiten<br />

auf der Sücka voran. Als Folge verschiedener Arbeitsverzögerungen<br />

<strong>und</strong> einzelner Garantieschäden konnte das Projekt<br />

noch nicht abgeschlossen werden.<br />

Rutschungssicherungen<br />

Die kurz nacheinander eingetretenen Unwetterschäden der<br />

Jahre 1999 <strong>und</strong> 2000 lassen erahnen, dass derartige Extremereignisse<br />

nicht mehr als so seltene Situationen eingestuft<br />

werden können, wie dieses noch im Jahre 1999 von uns<br />

angenommen wurde. Die auffällige Konzentration der<br />

Schäden auf übersteile Weideflächen <strong>und</strong> die weit geringere<br />

Beeinträchtigung analog gelegener Waldareale belegen<br />

die positive Wirkung der Waldbestockung auf die Rutschungsneigung<br />

eines Hanges. Als Folge dieser Erkenntnis<br />

wurde bei der Beurteilung möglicher Sanierungsmassnahmen<br />

vermehrt die Möglichkeit einer Bewaldung ehemaliger,<br />

von Rutschungsereignissen betroffener Weideflächen überprüft<br />

<strong>und</strong> zum Teil realisiert. Dieses Vorgehen macht vor<br />

allem dann Sinn, wenn durch die abgleitenden Erdmassen<br />

tiefer liegende Weidegebiete zusätzlich beeinträchtigt werden,<br />

oder, wenn sich der Sanierungsaufwand im Vergleich<br />

zur erhaltenen Weidefläche als unverhältnismässig erweist.<br />

Aufforstungen<br />

Als Folge der Lawinen- <strong>und</strong> Sturmschäden des Jahres 1999<br />

wurden im Berichtsjahr auf verschiedenen Alpen Aufforstungsmassnahmen<br />

durchgeführt. Auf nachgewiesenen<br />

<strong>und</strong> potenziellen Anbruchgebieten von Lawinen wurden<br />

durch diese Bepflanzungen, welche meistens von technischen<br />

Gleitschutzmassnahmen begleitet waren, die Voraussetzungen<br />

geschaffen, um längerfristig eine Reduktion der<br />

Schneerutsch- oder Lawinengefahr zu erreichen.<br />

Die Wiederbestockung von «Lothar»-Flächen bildete im<br />

Alpengebiet einen Schwerpunkt. Dabei kann die aus Stabilitätsgründen<br />

unbedingt erforderliche natürliche Baumartenmischung<br />

im Raume Steg nur gewährleistet werden,<br />

wenn deren Schutz durch den vorgängigen Bau von aufwändigen<br />

Wildschutzzäunen gesichert wird.<br />

Wanderwege<br />

Via Alpina: Ein Weitwanderweg durch die Alpen von der<br />

Adria bis zum Mittelmeer<br />

Der im Jahr 1999 im Rahmen der Alpenkonvention gegründete<br />

internationale Steuerungsauschuss hat sich zum Ziel<br />

gesetzt einen Weitwanderweg «Via Alpina» zu realisieren,<br />

welcher die acht Alpenkonventionsstaaten Deutschland,<br />

Frankreich, Italien, Liechtenstein, Monaco, Österreich, die<br />

Schweiz <strong>und</strong> Slowenien miteinander verbindet. Dieser Weg<br />

soll die gemeinsame alpine Identität verkörpern <strong>und</strong> die<br />

Bedeutung der Alpen als grösster europäischer Naturraum<br />

hervorheben; er soll zudem das Interesse der Wanderer <strong>und</strong><br />

Touristen für die Fauna <strong>und</strong> Flora, für die alpine Landschaft,<br />

für die traditionellen Tätigkeiten in den einzelnen Ländern<br />

sowie eine massvolle Entwicklung des Alpengebietes fördern.<br />

Am 5./6. Oktober <strong>2001</strong> fand auf Einladung des Fürstentum<br />

Liechtenstein in Vaduz die vierte Sitzung des internationalen<br />

Steuerungsausschusses statt, an der 35 Teilnehmer aus<br />

allen acht Partnerstaaten vertreten waren.<br />

Talwanderwege<br />

Die Markierung sowie der Unterhalt der Talwanderwege<br />

obliegt den einzelnen Gemeinden. Die Planung der Wanderwege<br />

<strong>und</strong> die Koordination der Beschilderung erfolgt<br />

vom Amt für Wald, Natur <strong>und</strong> Landschaft in Zusammenarbeit<br />

mit den Gemeinden. Im Berichtsjahr wurde die veraltete<br />

<strong>und</strong> mit der Wanderkarte nicht mehr übereinstimmende<br />

Beschilderung in den Gemeinden Vaduz <strong>und</strong> Schaan komplett<br />

überarbeitet <strong>und</strong> neu erstellt. Die Zwischenmarkierungen,<br />

welche den Wanderer sicher von einem zum anderen<br />

Wegweiserstandort führen, wurden in Schaan angebracht.<br />

In Vaduz werden diese Zwischenmarkierungen im Jahr<br />

2002 noch bewerkstelligt. Die lückenlose Markierung der<br />

Wanderwege dient in erster Linie dem ortsfremden Wanderer,<br />

sie vermag aber auch - beispielsweise bei einem unerwartetem<br />

Wetterumschlag - dem Ortsk<strong>und</strong>igen nützlich zu<br />

sein <strong>und</strong> ihn sicher an sein Ziel zu führen.<br />

Bergwege<br />

Je nach Witterungsverlauf müssen jährlich mehr oder weniger<br />

umfangreiche Unterhalts- <strong>und</strong> Markierungsarbeiten am<br />

Bergwegnetz ausgeführt werden. Infolge einer grossen<br />

Anzahl von Rutschungen an verschiedenen Wegen sowie<br />

der Zerstörung des Saminatal-Wanderweges durch ein<br />

Unwetter im August 2000 war im Berichtsjahr ein unüblich<br />

umfangreiches Arbeitspensum zu bewältigen. Neben der<br />

Kontrolle des Bergwegnetzes wurden vom zuständigen<br />

Wegwart im Laufe des Sommer die Wegabschnitte Alpzinken-Gafadura,<br />

Bargellasattel-Kamin, Hintervalorsch-<br />

Guschgfiel, Güschgle-Guschg, Lawena-Mazorahöhe sowie<br />

der Saminatal-Wanderweg, neu markiert.<br />

Neben dem normalen Unterhalt am gesamten Bergwegnetz<br />

(Ausräumen von Steinen, Wegräumen umgestürzter<br />

Bäume, Einbau <strong>und</strong> Reinigung von Querabschlägen, Reparatur<br />

<strong>und</strong> Ergänzung von Wegweisern, Absicherung gefährlicher<br />

Stellen durch Seile oder Zäune, Instandhaltung von<br />

Brücken <strong>und</strong> Stegen, Erstellung von Verbauungen, etc.)<br />

waren umfangreichere Instandstellungsarbeiten an den<br />

Bergwegen Steg-Sücka, auf dem Streckenabschnitt Gapfahl<br />

Untersäss ins Naaftal, von Gapfahl auf den Rappensteinsattel<br />

sowie von der Wanghöhe Richtung Kulmi, am Fürstensteig,<br />

von der Tälihöhe Richtung Gritsch <strong>und</strong> am Sassweg<br />

erforderlich.<br />

Nebenbetriebe Unterau<br />

Forstpflanzennachzucht<br />

Der Pflanzenverkauf lag <strong>2001</strong> im Vergleich zu den letzten<br />

Jahren wieder etwas höher. Der Gr<strong>und</strong> für den höheren<br />

Absatz waren diverse Aufforstungen in den von «Lothar«<br />

geschädigten Waldgebieten.<br />

Total wurden 155 968 Pflanzen verkauft, davon waren 56<br />

667 Stk. Nadelhölzer, 45 167 Stk. Laubhölzer, 14 234 Stk.<br />

Sträucher, 1 548 Gartenpflanzen, 23 150 Stk. Sämlinge <strong>und</strong><br />

15 202 Stk. Topfpflanzen. Von den 155 968 Pflanzen für<br />

Forstbetriebe, forstliche Projekte <strong>und</strong> Private wurden 58<br />

892 Stk. für Aufforstungen in Liechtenstein benötigt, 97<br />

053 Stk. konnten in die Schweiz geliefert werden.<br />

Für Arbeiten von der Samenernte bis zum Verkauf der<br />

Pflanze wurden gesamthaft 5 544 Arbeitst<strong>und</strong>en aufgewendet.<br />

Mit dem im Berichtsjahr endgültig erfolgten<br />

Zusammenschluss der beiden Betriebe Forstpflanzgarten<br />

<strong>und</strong> Holzbearbeitung konnte erreicht werden, dass sich<br />

jetzt Mitarbeiter, Werkzeuge <strong>und</strong> Maschinen optimal in den<br />

verschiedenen Arbeitsbereichen (Pflanzgarten, Windschutz,<br />

Holzbearbeitung <strong>und</strong> Naturschutzpflege) einsetzen lassen.


Nach wie vor nicht geregelt ist die baurechtliche Situation<br />

des Holzbearbeitungsareals sowie die Planung der Sanierung<br />

der bestehenden Gebäude. Um die vorhandene Bausubstanz<br />

zu erhalten, wurden nur die notwendigsten Unterhaltsarbeiten<br />

getätigt.<br />

Holzbearbeitung<br />

Im Holzbearbeitungsbetrieb wurden gesamthaft 596 m 3<br />

Rohholz aus den Liechtensteiner Gemeindewäldern verarbeitet.<br />

Ingesamt wurden 380 m 3 Holz im Lohnauftrag<br />

imprägniert, wovon 28 m 3 im Auftrag für Dritte.<br />

Verkauft wurden 210 m 3 R<strong>und</strong>holz (davon 35m 3 Kastanienr<strong>und</strong>holz),<br />

16 208 m Latten <strong>und</strong> Halbr<strong>und</strong>latten, 11 526<br />

Pfähle, 3 218 m Bretter <strong>und</strong> Balken. Für die Verarbeitung<br />

dieses Holzes wurden insgesamt 1 598 Arbeitsst<strong>und</strong>en aufgewendet.<br />

Holznutzung <strong>2001</strong><br />

Umwelt, Raum, Land- <strong>und</strong> Waldwirtschaft<br />

Windschutz- <strong>und</strong> Feldgehölze<br />

In den Windschutzgehölzen wurden im Zuge von Verjüngungs-<br />

<strong>und</strong> Pflegeeingriffen total 205 m 3 Holz aufgerüstet.<br />

Davon entfallen 45m 3 auf Laubnutzholz, die restlichen<br />

160 m 3 auf Brenn- <strong>und</strong> Hackschnitzelholz. Das Laubnutzholz<br />

wird vorwiegend nach Italien exportiert <strong>und</strong> wird dort<br />

zu Verpackungsmaterial weiterverarbeitet.<br />

Das Brennholz bleibt zum grössten Teil im Land. Im Rahmen<br />

einer Neuaufforstung beim Deponieplatz der Gemeinde<br />

Mauren sowie einer privaten Wildbiotopverbesserung wurden<br />

1 655 einheimische Sträucher <strong>und</strong> Bäume gepflanzt.<br />

In der Vegetationsruhe wurden 18 985m Windschutzränder<br />

maschinell zurückgeschnitten. Für die Pflege der Windschutzgehölze<br />

wurden gesamthaft 1 895 St<strong>und</strong>en aufgewendet.<br />

Nutzholz Industrieholz Brennholz Holzanfall<br />

NDH LBH Total NDH LBH Total NDH LBH Total Davon als<br />

m 3 m 3 m 3 m 3 m 3 m 3 m 3 m 3 m 3 Losholz (m 3 ) m 3<br />

Balzers 308 81 389 104 23 127 5 1 114 1 119 364 1 635<br />

Triesen 949 949 365 523 888 384 497 881 2 718<br />

Triesenberg 591 591 70 27 97 94 136 230 918<br />

Vaduz 519 19 538 425 308 733 333 1 271<br />

Schaan 699 67 766 300 105 405 160 245 405 200 1 576<br />

Planken 366 366 174 40 214 580<br />

Eschen 1 102 12 1 114 196 196 167 303 470 1 780<br />

Mauren 880 50 930 130 161 291 1 221<br />

Gamprin 605 13 618 101 153 254 872<br />

Ruggell 370 370 72 108 180 550<br />

Schellenberg 240 240 60 28 88 328<br />

Kleinsteg 147 147 15 15 162<br />

Windschutz 45 45 50 110 160 205<br />

Private 242 242 110 309 419 661<br />

Total 7 018 287 7 305 1 035 678 1 713 1 947 3 512 5 459 897 14 477<br />

% 48.48 1.98 50.46 7.15 4.68 11.83 13.45 24.26 37.71 100.00<br />

Kulturen in Gemeinde- <strong>und</strong> Privatwaldungen <strong>2001</strong><br />

Fi Wt Fö Lä Bu Ah Es Ei Li Nu Bi Ki Vb Er Str Total<br />

Balzers 300 500 1 100 200 100 2 200<br />

Triesen<br />

Triesenberg 900 100 300 400 395 2 095<br />

Vaduz 700 1 000 1 700<br />

Schaan 100 250 600 400 400 100 250 100 250 1 000 300 3 750<br />

Planken 1 650 1 400 800 200 200 1 700 50 6 000<br />

Eschen 1 850 1 050 400 4 675 4 225 3 200 1 500 540 50 3 090 20 580<br />

Mauren 1 450 600 425 100 25 175 2 775<br />

Gamprin 200 150 350 400 100 100 550 1 850<br />

Ruggell 300 350 225 600 350 600 100 50 2 575<br />

Schellenberg 225 25 250<br />

Private 625 15 325 15 130 300 125 150 125 1 810<br />

Total 7 500 2 915 650 8 000 5 590 7 005 1002 600 800 640 250 300 700 6 940 1 595 45 585<br />

Fi = Fichte, Ki = Kirsche, Wt = Weisstanne, Vb = Vogelbeere, Fö = Föhre, Er = Erle, Lä = Lärche, Str = Sträucher, Bu = Buche,<br />

Ah = Ahorn, Es = Esche, Ei = Eiche, Li = Linde, Nu = Nussbaum, Bi = Birke<br />

247


248<br />

Umwelt, Raum, Land- <strong>und</strong> Waldwirtschaft<br />

Forstliche Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

In den meisten Forstwerkhöfen der Gemeinden stehen<br />

Holzbearbeitungsmaschinen wie Kreissägen, Fräsen <strong>und</strong><br />

Hobelmaschinen zur Herstellung verschiedenster Holzprodukte.<br />

Im Rahmen der Zertifizierung des Liechtensteiner<br />

Waldes wurden die Sicherheitseinrichtungen <strong>und</strong> der Ausbildungsstand<br />

der Arbeiter, die diese Maschinen bedienen,<br />

bemängelt. Im Oktober wurde deshalb für das Forstpersonal<br />

ein Kurs «Sicheres Arbeiten an Holzbearbeitungsmaschinen»<br />

durchgeführt. Mit der Ausführung von einfachen<br />

Arbeiten auf den verschiedenen Maschinen, dem Kennenlernen<br />

der Unfallgefahren sowie mit der Anwendung der<br />

notwendigen Hilfsmittel zur Unfallverhütung konnte diese<br />

Ausbildungslücke geschlossen werden.<br />

Im Sommer <strong>2001</strong> haben die Forstwartlehrlinge Beck Michael,<br />

Nardi Claudio, Risch Michael <strong>und</strong> Telser Patrick die Forstwartlehre<br />

mit Erfolg abgeschlossen. Beck Michael welcher im<br />

Forstbetrieb Schaan ausgebildet wurde, erreichte mit der Note<br />

5.4 ein Spitzenresultat. Im Monat August hat Kessler Marc die<br />

Forstwartlehre in Vaduz begonnen, so dass per Ende <strong>2001</strong> sieben<br />

Forstwartlehrlinge in der Ausbildung stehen.<br />

Stabsstelle für Landesplanung<br />

Stabsstellenleiter: Dipl. Arch. Walter Walch,<br />

Raumplaner BSP<br />

Eine <strong>Landtag</strong>skommission hat auftragsgemäss den Entwurf<br />

des Raumplanungsgesetzes überarbeitet <strong>und</strong> in<br />

wesentlichen Bereichen gegenüber der <strong>Regierung</strong>svorlage<br />

präzisiert. Der inzwischen neu gewählte <strong>Landtag</strong> befasste<br />

sich in nochmaliger erster Lesung im Sommer <strong>2001</strong> mit<br />

diesem Gesetzesentwurf. Das neue Raumplanungsrecht<br />

soll die bisherigen planungsrechtlichen Bestimmungen des<br />

Baugesetzes von 1947 ablösen. Das neue Raumplanungsgesetz<br />

ist nach Ansicht der <strong>Regierung</strong> <strong>und</strong> gemäss den<br />

<strong>Landtag</strong>svoten für die künftige Entwicklung des Landes<br />

unverzichtbar. Die Materie ist jedoch komplex <strong>und</strong> verschiedene<br />

Teile der Gesetzesmaterie sind umstritten. Die<br />

<strong>Regierung</strong> hat daher die Einleitung einer Informationskampagne<br />

beschlossen, um derart zu mehr Information<br />

der Bevölkerung, der Gemeinden <strong>und</strong> der Fachleute beizutragen.<br />

Im Weiteren wurden die Vorarbeiten für den<br />

neuen Landesrichtplan weitergeführt <strong>und</strong> die Gr<strong>und</strong>züge<br />

der künftigen räumlichen Entwicklung den Gemeinden<br />

<strong>und</strong> anderen interessierten Kreisen zur Vernehmlassung<br />

zugestellt.<br />

Raumplanungsgesetz<br />

Der <strong>Landtag</strong> hatte sich erstmals 1999 mit der <strong>Regierung</strong>svorlage<br />

zum Raumplanungsgesetz befasst. Im Anschluss<br />

an die erste Lesung dieses Gesetzesentwurfes bestellte der<br />

<strong>Landtag</strong> eine Kommission mit dem Auftrag, den Gesetzesentwurf<br />

zu überarbeiten. Diese <strong>Landtag</strong>skommission<br />

befasste sich intensiv mit dieser ebenso wichtigen wie<br />

komplexen Materie. Im Dezember 2000 schloss die Kommission<br />

ihre Arbeit mit der Vorlage eines in wesentlichen<br />

Bereichen überarbeiteten Entwurfs des Raumplanungsgesetzes<br />

ab. Der inzwischen neu gewählte <strong>Landtag</strong> befasste<br />

sich in einer erneuten ersten Lesung im Juni <strong>2001</strong> mit dieser<br />

Kommissionsvorlage. Die Eintretensdebatte zeigt übereinstimmend<br />

die Dringlichkeit eines zeitgemässen Raumplanungsgesetzes,<br />

um den Gemeinden <strong>und</strong> gesamthaft<br />

dem Land eine sinnvolle Gr<strong>und</strong>lage für eine geordnete <strong>und</strong><br />

koordinierte räumliche Entwicklung zu geben. Das Raumplanungsgesetz<br />

eröffnet mit seinen präzisen Zielen <strong>und</strong><br />

Ruggell 1943<br />

Ruggell 1988<br />

Ruggell <strong>2001</strong><br />

Das Raumplanungsgesetz schafft die Gr<strong>und</strong>lagen, Ziele <strong>und</strong><br />

Planungsinstrumente, um die stattfindende rasante Entwicklung<br />

koordiniert zu lenken.


Planungsinstrumenten gleichzeitig auch die Chance für<br />

eine gute wirtschaftliche Entwicklung <strong>und</strong> für die Erhaltung<br />

unserer Kulturlandschaft <strong>und</strong> unseres Lebensraumes.<br />

Im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung liegt es in der<br />

Verantwortung unserer Gesellschaft, auch für künftige<br />

Generationen einen grösstmöglichen Freiraum zu erhalten.<br />

Auf Wunsch der beiden Gemeindevertreter im <strong>Landtag</strong> hat<br />

die <strong>Regierung</strong> die überarbeiteten Bereiche des Gesetzesentwurfes<br />

den Gemeinden erneut zur Stellungnahme vorgelegt.<br />

Die Stellungnahmen der Gemeinden <strong>und</strong> die Voten<br />

der <strong>Landtag</strong>sdiskussion wurden in einem Bericht der <strong>Regierung</strong><br />

aufgearbeitet. Es ist geplant, dass der <strong>Landtag</strong> die<br />

zweite <strong>und</strong> dritte Lesung des Raumplanungsgesetzes im<br />

Juni 2002 durchführen kann.<br />

Informationskampagne<br />

Die Diskussion des <strong>Landtag</strong>es zum Raumplanungsgesetz<br />

<strong>und</strong> die Stellungnahmen der Gemeinden zeigen, dass offensichtlich<br />

die Ziele, Gr<strong>und</strong>sätze, Planungsinstrumente aber<br />

auch die unterschiedlichen Kompetenzen von Gemeinden<br />

<strong>und</strong> Land zu wenig bekannt sind oder auch falsch verstanden<br />

werden. Es ist der <strong>Regierung</strong> wichtig, mit einer Reihe<br />

von Informationen <strong>und</strong> Veranstaltungen über die Notwendigkeit<br />

<strong>und</strong> die Bedeutung der Raumplanung <strong>und</strong> des neuen<br />

Raumplanungsgesetzes aufzuklären. Raumplanung ist nicht<br />

eine technische Disziplin, sondern primär ein gesellschaftspolitischer<br />

Prozess. In einem demokratischen System soll <strong>und</strong><br />

muss die Bevölkerung bei der Klärung von Fragen der künftigen<br />

Entwicklung eines Landes oder eines Gemeinwesens,<br />

von Fragen der Lebensqualität, der kulturellen <strong>und</strong> landschaftlichen<br />

Werte, zur Erhaltung eines Entwicklungsspielraumes<br />

auch für künftige Generationen einbezogen werden.<br />

Im Herbst <strong>2001</strong> hat die <strong>Regierung</strong> eine Informationsbroschüre<br />

an alle Haushalte des Landes verschickt. Alle Einwohner<br />

sind aufgerufen, über die gr<strong>und</strong>sätzlichen Fragen<br />

der künftigen Entwicklung nachzudenken, sich zu informieren<br />

<strong>und</strong> Stellung zu nehmen. Ca. 450 Antworten sind bis<br />

zum Ende des Berichtsjahres eingetroffen <strong>und</strong> belegen die<br />

Auseinandersetzung der Bevölkerung mit wichtigen Fragen<br />

ihres Lebens- <strong>und</strong> Wirtschaftsraumes.<br />

Mit der Broschüre «Raumplanung». Die Chance Liechtensteins<br />

wurde die Bevölkerung in Liechtenstein zur Meinungsk<strong>und</strong>gebung<br />

über die gewünschte zukünftige Entwicklung<br />

aufgerufen. Diese aktive Teilnahme ist neben den<br />

in der Zeitung geschalteten Informationsartikel über die<br />

Raumplanung <strong>und</strong> den Informationsveranstaltungen in den<br />

einzelnen Gemeinden ein wesentlicher Bestandteil der<br />

Informationskampagne.<br />

Umwelt, Raum, Land- <strong>und</strong> Waldwirtschaft<br />

Die Informationskampagne beinhaltet die Veröffentlichung<br />

diverser Artikel zur Raumplanung in den Landeszeitungen. Im<br />

Weiteren ist geplant, im Jahr 2002 einen Diskussions- <strong>und</strong><br />

Orientierungsabend in jeder Gemeinde durchzuführen. Im<br />

direkten Gespräch mit den Einwohnern des Landes soll zur<br />

Raumplanung informiert werden <strong>und</strong> Fragen der Gemeindepolitiker<br />

aber auch insbesondere der Bevölkerung beantwortet<br />

werden. Es geht hierbei der <strong>Regierung</strong> insbesondere auch<br />

um die Klarlegung, dass das neue Raumplanungsgesetz eine<br />

Verbesserung der bestehenden raumplanerischen Bestimmungen<br />

ist. Das neue Raumplanungsgesetz ist daher nichts<br />

völlig Neues, sondern baut auf dem Bewährten <strong>und</strong> Bestehenden<br />

auf, gibt Antworten auf bislang offene Fragen, präzisiert<br />

heute Unklares. Insbesondere wichtig erscheint, dass die<br />

Planungskompetenz der Gemeinden gestärkt wird. Der Staat<br />

hingegen ist für die Landesplanung zuständig. Er hat primär<br />

koordinierende Aufgaben, die im nationalen Interesse liegen.<br />

Hierzu gehört auch die grenzüberschreitende Raumplanung<br />

(z.B. Verkehr, Energie, Infrastrukturen usw.).<br />

Raumplanung geht jeden an. Raumplanung <strong>und</strong> ihre erfolgreiche<br />

Umsetzung ist für die Zukunft dieses Landes entscheidend.<br />

Es liegt in der Verantwortung dieser Generation<br />

<strong>und</strong> dieser Gesellschaft, sich für möglichst grosse Zukunftschancen<br />

einzusetzen.<br />

Landesrichtplan<br />

1968 hat sich die <strong>Regierung</strong> erstmals mit einem Landesrichtplan<br />

befasst. Dieser zeigt in den Teilplänen Landschaft,<br />

Verkehr, Siedlung, Ver- <strong>und</strong> Entsorgung <strong>und</strong> öffentliche<br />

Bauten die wesentlichen räumlichen Anforderungen <strong>und</strong><br />

Zusammenhänge für eine koordinierte räumliche Entwicklung<br />

des Landes auf. Der Landesrichtplan von 1968 hat eine<br />

Reihe von Planungszielen <strong>und</strong> Planungsgr<strong>und</strong>sätzen aufgestellt,<br />

die heute noch gelten.<br />

Eine geordnete <strong>und</strong> gelenkte Entwicklung ist das Hauptziel<br />

der Landesrichtplanung. Dabei steht das Aufzeigen von<br />

bestehenden <strong>und</strong> künftigen Nutzungskonflikten sowie die<br />

Erarbeitung möglicher Lösungswege im Vordergr<strong>und</strong>. Eine<br />

vorausschauende <strong>und</strong> koordinative Planung verlangt<br />

sowohl vom Staat wie von den Gemeinden eine aktive Auseinandersetzung<br />

mit der Entwicklung <strong>und</strong> ein bewusstes<br />

Steuern dieser.<br />

Viele Ziele wurden jedoch nicht erreicht. Die Entwicklung<br />

der vergangenen Jahrzehnte war ausserordentlich rasant.<br />

Seit der Kenntnisnahme des ersten Landesrichtplanes hat<br />

249


250<br />

Umwelt, Raum, Land- <strong>und</strong> Waldwirtschaft<br />

sich die Bevölkerung verdoppelt, die Zahl der Arbeitsplätze<br />

ist dreimal höher, das Budget des Staates ist von 70 auf 700<br />

Mio. Franken gewachsen. Diese Entwicklung hat konsequenterweise<br />

starke Auswirkungen auf die Siedlung <strong>und</strong><br />

die Landschaft. Es gelang nicht, die Streusiedlung wirksam<br />

einzudämmen. Es gelang im Weiteren nicht, ein vernünftiges<br />

Gesamtverkehrskonzept zu realisieren. Zwar wurde das<br />

öffentliche Bussystem markant ausgebaut. Verschiedene<br />

Versuche zur Lenkung des Privatverkehrs aber scheiterten.<br />

Vor r<strong>und</strong> 10 Jahren liess die <strong>Regierung</strong> durch ein externes<br />

Planungsbüro eine Analyse zur räumlichen Situation ausarbeiten<br />

<strong>und</strong> leitete anschliessend die Vorarbeit zur Neufassung<br />

des Landesrichtplanes ein. Eine interdisziplinäre<br />

Arbeitsgruppe arbeitete Gr<strong>und</strong>züge der räumlichen Entwicklung<br />

der künftigen Landesplanung aus. Diese Gr<strong>und</strong>züge<br />

sollen die wesentlichen Planungsinhalte der Landesrichtplanung<br />

festschreiben. Im Herbst <strong>2001</strong> wurden diese<br />

Gr<strong>und</strong>züge den Gemeinden <strong>und</strong> anderen interessierten<br />

Kreisen zur Vernehmlassung zugestellt. Mit der Auswertung<br />

ist im Frühjahr 2002 zu rechnen.<br />

Ortsplanungen der Gemeinden<br />

Im Berichtsjahr hat die Stabsstelle für Landesplanung zu<br />

unterschiedlichsten Fragen der kommunalen Raumplanung<br />

Stellung genommen. Beratend war sie tätig bei der Überarbeitung<br />

von Bauordnungen <strong>und</strong> Zonenplänen, ebenfalls bei<br />

der Erarbeitung von Spezialbauvorschriften, Überbauungsplänen,<br />

Richtplänen sowie bei zahllosen Einzelproblemen.<br />

Beispielhaft werden folgende Projekte genannt:<br />

Gemeinde Balzers Beratung zur neuen Dienstleistungs-<br />

<strong>und</strong> Gewerbezone Nord<br />

Mitarbeit bei der Entwicklung der<br />

Kernzonenplanung Fürstenstrasse<br />

Gemeinde Triesen Überarbeitung der Bauordnung,<br />

Begleitung einer neuen Nutzungsordnung<br />

für das Heuhüttengebiet<br />

Gemeinde Triesenberg Begleitung der Nutzungsordnung<br />

Steg, das zu den herausragenden<br />

Kulturlandschaften von nationaler<br />

Bedeutung zählt<br />

Einleitung der Koordination des<br />

touristischen Leitbildes Malbun mit<br />

den Planungszielen des Entwicklungs-<br />

<strong>und</strong> Erhaltungskonzept Berggebiet<br />

Gemeinde Ruggell Begleitung der Planungsinstrumente<br />

zur geordneten Überbauung der<br />

Industriezone Nord<br />

Ortsplanung ist ein laufender dynamischer Entwicklungsprozess.<br />

Die Nutzungsordnung legt zwar mit Zonenplan <strong>und</strong><br />

Bauordnung <strong>und</strong> allfälligen Schutzzonen die Gr<strong>und</strong>züge<br />

einer räumlichen Entwicklung der Gemeinden fest. Für die<br />

zielgerichtete <strong>und</strong> auch gestaltete Weiterentwicklung der<br />

Quartiere, der alten <strong>und</strong> neuen Ortskerne usw. sind detaillierende<br />

Planungsinstrumente unverzichtbar. Mit Spezialzonen,<br />

Spezialbauvorschriften aber auch mit der behutsamen Weiterentwicklung<br />

der Bau- <strong>und</strong> Zonenordnung selbst kann die<br />

Gemeinde auf Entwicklungen reagieren. Es geht jeweils um<br />

ein sorgfältiges Abwägen zwischen öffentlichen <strong>und</strong> privaten<br />

Interessen. Es geht um den Ausgleich der unterschiedlichen<br />

Kräfte, die auf den Boden <strong>und</strong> auf den Raum einwirken.<br />

Raumplanung ist nicht Selbstzweck, sondern hat der<br />

Gesellschaft, der Wirtschaft <strong>und</strong> dem Lebensraum zu dienen.<br />

Besonders intensiv diskutiert wurde im Berichtsjahr wie<br />

auch in früheren Jahren die Weiterentwicklung von Gewerbe-<br />

<strong>und</strong> Industriezonen. Der strukturelle Wandel des Gewerbes<br />

zu Dienstleistungen ist Realität. Ehemals klare Grenzen<br />

verschwimmen, früher zweckmässige Bestimmungen der<br />

Bauordnungen für die Industrie- <strong>und</strong> Gewerbezone sind<br />

daher zu überprüfen. Jede Lockerung ist jedoch sorgfältig<br />

auf die Konsequenzen zu überprüfen <strong>und</strong> muss gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

zurückhaltend erfolgen. Es ist wirtschaftspolitisch klug,<br />

eine möglichst vielseitige Wirtschaftsstruktur auf Dauer zu<br />

erhalten <strong>und</strong> z.B. auch dem Gewerbe ausreichende Entwicklungs-<br />

wie auch Überlebensmöglichkeiten zu gewährleisten.<br />

Fragen der Immissionen, der langfristigen Entwicklung, der<br />

wirtschaftlichen Stärke usw. sind angesprochen. Der Druck<br />

auf den noch preiswerten Boden der Industrie- <strong>und</strong> Gewerbezonen<br />

ist gross. Es ist die schwierige Kunst der Ortsplanung,<br />

hier einen sinnvollen Weg einer zweckmässigen Nutzungsdurchmischung<br />

zu finden, ohne aber die langfristigen<br />

öffentlichen Interessen in Frage zu stellen. Die beratende<br />

Aufgabe der Stabsstelle für Landesplanung ist daher ebenfalls<br />

nicht einfach: Die mahnende Stimme zur Restriktion,<br />

zur Überprüfung der Konsequenzen einer Neuregelung, die<br />

Aufforderung zur ortsplanerischen Gesamtschau bis hin zur<br />

ablehnenden Stellungnahme bezüglich einer nicht vertretbaren<br />

Entwicklung beinhaltet grosses Konfliktpotential zwischen<br />

Land <strong>und</strong> Gemeinden.<br />

Im Berichtsjahr wurde erneut festgestellt, dass in den<br />

Gemeinden weiterhin die Notwendigkeit für eine umfassende<br />

Überprüfung <strong>und</strong> Weiterentwicklung ihres ortsplanerischen<br />

Instrumentariums besteht. Eine aktive Planung<br />

zeichnet sich durch Vorausschauen <strong>und</strong> Lenkung der Entwicklung<br />

aus. Die angestrebte Entwicklung soll zudem<br />

demokratisch legitimiert sein. Die Erarbeitung eines Leitbildes<br />

zusammen mit der Bevölkerung ist essentiell, ebenso<br />

das Denken <strong>und</strong> Planen in Zusammenhängen. Allzu oft<br />

werden immer noch Einzellösungen realisiert, ohne die<br />

grösseren <strong>und</strong> langfristig wirksamen räumlichen Zusammenhänge<br />

zu kennen bzw. nachgewiesen zu haben.<br />

Schaan 1946<br />

Schaan 1985<br />

Die dynamische Entwicklung der Gemeinden verlangt nach<br />

vorausschauenden <strong>und</strong> lenkenden Strategien. Das neue<br />

Raumplanungsgesetz nimmt die Gemeinden in die Pflicht,<br />

diese koordinierenden <strong>und</strong> zukunftsorientierten Instrumente<br />

zu erarbeiten <strong>und</strong> periodisch zu überarbeiten.


Mitarbeit in Organisationen<br />

Als Kleinstaat ist das Fürstentum Liechtenstein in besonderem<br />

Masse auf die grenzüberschreitende Zusammenarbeit<br />

angewiesen. Die Stabsstelle für Landesplanung arbeitet in<br />

verschiedenen regionalen <strong>und</strong> internationalen Gremien mit,<br />

um derart die Interessen unseres Landes einzubringen <strong>und</strong><br />

andererseits auch über künftige Entwicklungen frühzeitig<br />

informiert zu sein. Im Berichtsjahr war Liechtenstein<br />

Tagungsort für die Raumplanungskommission Bodensee<br />

<strong>und</strong> für die Ostschweizerische Raumplanungskonferenz.<br />

Wichtige Projekte sind beispielsweise:<br />

–Vision einer Region Alpenrheintal (Vorarlberg, St. Gallen,<br />

Graubünden <strong>und</strong> Liechtenstein)<br />

– Ausbau der grenzüberschreitenden Information<br />

– Ausarbeitung von Konzepten <strong>und</strong> Projekten der grenzüberschreitenden<br />

Zusammenarbeit, zum Teil im Rahmen<br />

der von der Europäischen Union geförderten INTERREG III<br />

A Projekten<br />

–Mitarbeit bei der Organisation <strong>und</strong> Projektentwicklung im<br />

Rahmen des von der EU initiierten INTERREG III B Projektes<br />

«Alpin Space». Bei diesem Projekt arbeiten Deutschland,<br />

Frankreich, Italien <strong>und</strong> Österreich mit der Schweiz,<br />

Slowenien <strong>und</strong> Liechtenstein zusammen. Ziel dieser<br />

Zusammenarbeit ist die verbesserte Koordination der<br />

raumrelevanten Entwicklung <strong>und</strong> der zugehörigen Massnahmen<br />

im Alpenraum.<br />

Räumliches Informationssystem<br />

Das räumliche Informationssystem (LIS/GIS) befindet sich<br />

seit einigen Jahren im Aufbau. Im Berichtsjahr wurde der<br />

archäologische Perimeter überarbeitet <strong>und</strong> integriert. Die<br />

Sachbereiche Gewässer <strong>und</strong> Rechtswald sind in Arbeit <strong>und</strong><br />

sollen 2002 in das System voll integriert sein.<br />

Die Sicherung der Nachführung, der möglichst offene<br />

Zugriff aller zu diesem Informationssystem <strong>und</strong> die Weiterentwicklung<br />

der Rechtsgr<strong>und</strong>lagen sind noch offene, aber<br />

möglichst rasch zu klärende Elemente dieses Informationssystems.<br />

Vergleich Budget/Rechnung<br />

Im Berichtsjahr konnten die vorgesehenen Projekte nicht<br />

vollumfänglich realisiert werden. Damit konnten auch die<br />

Kredite nicht ausgeschöpft werden. Verzögerungen traten<br />

insbesondere in der Richtplanung ein, in der Weiterführung<br />

des Entwicklungs- <strong>und</strong> Erhaltungskonzeptes Berggebiet<br />

<strong>und</strong> beim Informationssystem. Im Weiteren waren die<br />

beschränkten Ressourcen der Stabsstelle für Landesplanung<br />

durch die intensiven Arbeiten im Bereich des Raumplanungsgesetzes<br />

<strong>und</strong> der Informationskampagne stark<br />

geb<strong>und</strong>en. Da die Arbeit der Stabsstelle für Landesplanung<br />

sehr von der politischen Entscheidungsfindung <strong>und</strong> von<br />

äusseren Konstellationen abhängig ist, wird auch künftig<br />

das Aufgaben- <strong>und</strong> Budgetziel teilweise offen bleiben.<br />

KOMMISSIONEN<br />

Beschwerdekommission für<br />

Bodenverbesserungen<br />

Präsident: Lic. iur. Martin A. Ospelt<br />

Bodenverbesserungen sind Massnahmen oder Werke, die<br />

den Zweck haben, die Ertragsfähigkeit des Bodens zu erhalten<br />

oder wiederherzustellen <strong>und</strong> seine Bewirtschaftung zu<br />

erleichtern. Gemäss Gesetz vom 25. November 1981 über<br />

Umwelt, Raum, Land- <strong>und</strong> Waldwirtschaft<br />

Bodenverbesserungen (LGBl. 1982 Nr. 20 i.d.g.F., LR<br />

214.14), Art. 67 <strong>und</strong> 68, entscheidet die Beschwerdekommission<br />

über Beschwerden gegen Einspracheentscheidungen<br />

der Ausführungsbehörde. Auf das Verfahren finden die<br />

Bestimmungen des Landesverwaltungspflegegesetzes Anwendung.<br />

Bei der Beschwerdekommission für Bodenverbesserungen<br />

sind im Berichtsjahr <strong>2001</strong> keine Beschwerden eingegangen.<br />

Sämtliche Beschwerden bzw. Fälle aus den Vorjahren sind<br />

abgeschlossen, so dass es per 31.12. <strong>2001</strong> keine Pendenzen<br />

gibt.<br />

251


Wirtschaft<br />

RESSORTBERICHT<br />

Ressortinhaber:<br />

<strong>Regierung</strong>schef-Stellvertreter Dr. Michael Ritter<br />

bis 5. April <strong>2001</strong><br />

<strong>Regierung</strong>srat Hansjörg Frick ab 5. April <strong>2001</strong><br />

Im Berichtsjahr konnte insgesamt betrachtet eine gute Wirtschaftslage<br />

verzeichnet werden, was zur Folge hatte, dass<br />

die Arbeitslosenquote auf dem Vorjahresniveau gehalten<br />

werden konnte. Eine zentrale Aufgabe im Berichtsjahr war<br />

die Ausarbeitung eines touristischen Gesamtkonzeptes für<br />

das Liechtensteiner Berggebiet, insbesondere für Malbun<br />

<strong>und</strong> Steg. Dieses Konzept dient als Gr<strong>und</strong>lage für die Ausarbeitung<br />

weiterer Teilkonzepte.<br />

Einen weiteren Schwerpunkt bildete die Erarbeitung eines<br />

Gesetzes über den Elektrizitätsmarkt im Zusammenhang<br />

mit der Umsetzung der EU-Richtlinie betreffend gemeinsamer<br />

Vorschriften für den Elektrizitätsbinnenmarkt. Die Vernehmlassung<br />

wurde im Berichtsjahr durchgeführt <strong>und</strong> die<br />

Ausarbeitung eines Bericht <strong>und</strong> Antrages an den <strong>Landtag</strong><br />

konnte zu einem grossen Teil abgeschlossen werden. In diesem<br />

Zusammenhang standen auch intensive Diskussionen<br />

über eine mögliche Umfirmierung <strong>und</strong> die künftige Ausrichtung<br />

der Liechtensteinischen Kraftwerke (LKW).<br />

Schliesslich stellten die Verhandlungen mit der Europäischen<br />

Union (EU) über die zukünftige Ausgestaltung der<br />

Leistungsabhängigen Schwerverkehrsabgabe (LSVA) eine<br />

prioritäre Aufgabe dar. Mit der EU konnte eine Lösung<br />

gef<strong>und</strong>en werden, mit welcher die Ziele der LSVA erhalten<br />

bleiben können. Diese Regelung wurde vom Gemeinsamen<br />

EWR-Ausschuss sowie vom liechtensteinischen <strong>Landtag</strong> <strong>und</strong><br />

den zuständigen Schweizer Behörden gutgeheissen.<br />

Touristisches Gesamtkonzept für das<br />

Liechtensteiner Berggebiet<br />

Im Juli des Berichtsjahres hat die <strong>Regierung</strong> beschlossen, für<br />

das Liechtensteiner Berggebiet <strong>und</strong> dabei insbesondere für<br />

Steg <strong>und</strong> Malbun ein touristisches Gesamtkonzept ausarbeiten<br />

zu lassen. Im Rahmen dieses Konzeptes, welches in<br />

Workshops erarbeitet worden ist, konnte das Berggebiet<br />

unter Berücksichtigung der verschiedenen Saisonen positioniert<br />

werden <strong>und</strong> eine entsprechende Einbettung in die<br />

Destination Fürstentum Liechtenstein finden. Ziel ist es, die<br />

einheimischen <strong>und</strong> auswärtigen Gäste vermehrt zum Verweilen<br />

im Berggebiet einzuladen <strong>und</strong> das Berggebiet als<br />

Naherholungsgebiet zu erhalten. Dabei soll eine nachhaltige<br />

Entwicklung sichergestellt werden. Aufgr<strong>und</strong> des vorliegenden<br />

Konzeptes werden weitere Teilkonzepte, wie<br />

beispielsweise für die Bergbahnen <strong>und</strong> die Ortsplanung,<br />

ausgearbeitet.<br />

Liberalisierung des Elektrizitätsmarktes<br />

Im Juli des Berichtsjahres wurde von der <strong>Regierung</strong> der<br />

Vernehmlassungsbericht zur Schaffung eines Gesetzes<br />

über den Elektrizitätsmarkt beschlossen. Mit diesem Gesetz<br />

wird die Umsetzung einer entsprechenden EU-Richtlinie<br />

angestrebt. Wesentlicher Zweck dieser Richtlinie<br />

betreffend gemeinsame Vorschriften für den Elektrizitätsbinnenmarkt<br />

ist die geordnete Liberalisierung des Elektrizitätsmarktes.<br />

Es werden gemeinsame Vorschriften für die<br />

Elektrizitätserzeugung, Elektrizitätsübertragung <strong>und</strong> Elektrizitätsverteilung<br />

erlassen sowie die Organisation <strong>und</strong><br />

Funktionsweise des Elektrizitätssektors, der Marktzugang,<br />

die Kriterien <strong>und</strong> Verfahren für die Ausschreibungen <strong>und</strong><br />

die Vergabe von Genehmigungen sowie der Betrieb der<br />

Netze geregelt.<br />

Vorschriften für den Erdgasbinnenmarkt<br />

Mit der Richtlinie des Gemeinsamen EWR-Ausschusses<br />

betreffend gemeinsame Vorschriften für den Erdgasbinnenmarkt<br />

werden gemeinsame Vorschriften für die Fernleitung,<br />

die Verteilung, die Lieferung <strong>und</strong> Speicherung von Erdgas<br />

erlassen. Sie regelt ferner die Organisation <strong>und</strong> Funktionsweise<br />

des Erdgassektors, auch in Bezug auf verflüssigtes<br />

Erdgas, den Marktzugang, die Kriterien <strong>und</strong> Verfahren für<br />

die Vergabe von Genehmigungen sowie den Betrieb der<br />

Netze. Die <strong>Regierung</strong> hat im Berichtsjahr einen entsprechenden<br />

Bericht <strong>und</strong> Antrag zu diesem Beschluss des<br />

gemeinsamen EWR-Ausschusses zu Handen des <strong>Landtag</strong>s<br />

verabschiedet.<br />

Leistungsabhängige Schwerverkehrsabgabe (LSVA)<br />

Im Berichtsjahr konnte eine Einigung mit der Europäischen<br />

Union über die künftige Ausgestaltung der Leistungsabhängigen<br />

Schwerverkehrsabgabe (LSVA) in Liechtenstein gef<strong>und</strong>en<br />

werden. Künftig wird beim Passieren der Grenze in<br />

Schaanwald-Tisis bei sämtlichen LSVA-pflichtigen Lastwagen<br />

automatisch ein Distanzabzug von drei Kilometern vorgenommen.<br />

Die Verhandlungen mit der EU dauerten r<strong>und</strong><br />

ein Jahr, währenddem verschiedene Lösungsansätze diskutiert<br />

worden waren. Mit der erzielten Einigung bleiben die<br />

Ziele der LSVA erhalten <strong>und</strong> Liechtenstein kann im schweizerischen<br />

System verbleiben.<br />

Bekämpfung der Arbeitslosigkeit<br />

Im Jahre 1999 wurde ein Pilotprojekt gestartet, mit welchem<br />

private Personalberatungsfirmen in die Aufgaben der<br />

öffentlichen Arbeitsvermittlung einbezogen wurden. Dieses<br />

Pilotprojekt hat sich positiv auf die Entwicklung der Arbeitslosenquote<br />

ausgewirkt, welche sich im Berichtsjahr zwischen<br />

1.0 % <strong>und</strong> 1.3 % bewegt hat. Eine wirksame<br />

Bekämpfung der Arbeitslosigkeit setzt vernetztes Denken<br />

<strong>und</strong> Arbeiten privater wie öffentlicher Arbeitsvermittler <strong>und</strong><br />

Personalberater voraus. Diesem Ziel kann mit dem Einbezug<br />

privater Stellenvermittler näher gerückt werden. Es wurde<br />

daher beschlossen, das bewährte Projekt auf permanenter<br />

Basis weiter zu führen.<br />

Abänderung der Arbeitsvermittlungsverordnung<br />

Zur selbständigen Ausübung der Arbeitsvermittlung oder<br />

des Personalverleihs ist eine reglementierte Berufsausbildung<br />

erforderlich, welche unter den Geltungsbereich einer<br />

EU-Richtlinie <strong>und</strong> unter das Gesetz über die Anerkennung<br />

von Hochschuldiplomen <strong>und</strong> beruflichen Befähigungsnachweisen<br />

fällt. Die Richtlinie <strong>und</strong> das Gesetz sehen die Möglichkeit<br />

einer Ergänzungsprüfung oder eines Anpassungslehrganges<br />

vor, wenn im Falle von EWR-Staatsbürgern zwischen<br />

den im EWR erworbenen <strong>und</strong> den gemäss liechtensteinischem<br />

Recht erforderlichen Qualifikationsnachweisen<br />

Unterschiede bestehen. Mit der Abänderung der Arbeitsvermittlungsverordnung<br />

wurde dieser Möglichkeit Rechnung<br />

getragen.<br />

Abänderung des Gewerbegesetzes<br />

Das gültige Gewerbegesetz verlangte vom Bewilligungsinhaber<br />

(natürliche Person) oder vom Geschäftsführer (juristische<br />

Person), dass er seinen Wohnsitz im Inland hat. In<br />

einem Verfahren vor der Verwaltungsbeschwerdeinstanz<br />

hat diese auf der Gr<strong>und</strong>lage eines Vorabentscheides des<br />

EFTA-Gerichtshofes entschieden, dass das Gewerbegesetz<br />

bezüglich der Notwendigkeit eines inländischen Wohnsitzes<br />

nicht EWR-rechtskonform ist <strong>und</strong> die <strong>Gerichte</strong> <strong>und</strong> Verwaltungsbehörden<br />

eines EWR-Staates EWR-Recht anzuwenden<br />

haben. Die <strong>Regierung</strong> hat daher im Berichtsjahr die Abänderung<br />

des Gewerbegesetzes beschlossen <strong>und</strong> interessierten<br />

Kreisen zur Vernehmlassung unterbreitet. Mit dieser<br />

Änderung wird das Wohnsitzerfordernis für EWR-Staatsbür-<br />

12<br />

253


254<br />

Wirtschaft<br />

ger aus dem Gesetz entfernt, wobei die bisherigen Wohnsitzbestimmungen<br />

für Staatsangehörige aus Drittstaaten<br />

unverändert bleiben. Der Bericht <strong>und</strong> Antrag zur Abänderung<br />

des Gewerbegesetzes zu Handen des <strong>Landtag</strong>es<br />

wurde im September <strong>2001</strong> von der <strong>Regierung</strong> verabschiedet<br />

<strong>und</strong> im Dezember vom <strong>Landtag</strong> in 2. Lesung beraten<br />

<strong>und</strong> verabschiedet.<br />

Verordnungen zum Beruf des Güter- <strong>und</strong><br />

Personenkraftverkehrsunternehmers<br />

Im Berichtsjahr wurden von der <strong>Regierung</strong> die Abänderungen<br />

von zwei Verordnungen betreffend Güter- <strong>und</strong> Personenkraftverkehrsunternehmer<br />

genehmigt. Einerseits betrifft<br />

dies die Verordnung über den Zugang zum Beruf des Güter<strong>und</strong><br />

Personenkraftverkehrsunternehmers <strong>und</strong> andererseits<br />

die Verordnung über die Prüfung der fachlichen Eignung<br />

zur Führung eines Güter- <strong>und</strong> Personenkraftverkehrsunternehmens.<br />

Diese Änderungen dienten hauptsächlich der<br />

Umsetzung einer EU-Richtlinie.<br />

Verordnung über die Anerkennung beruflicher<br />

Qualifikationen<br />

Die <strong>Regierung</strong> hat im Berichtsjahr die Verordnung über die<br />

Anerkennung beruflicher Qualifikationen im Gewerbebereich<br />

im EWR erlassen. Diese Verordnung dient der<br />

Umsetzung einer entsprechenden EU-Richtlinie. Inhalt der<br />

Richtlinie ist das Verfahren zur Anerkennung der Befähigungsnachweise<br />

für die unter die Liberalisierungs- <strong>und</strong><br />

Übergangsrichtlinien fallenden Berufstätigkeiten.<br />

Erteilung von Konzessionen zur Verwertung von<br />

Urheberrechten<br />

Aufgr<strong>und</strong> des revidierten Gesetzes über das Urheberrecht<br />

<strong>und</strong> verwandte Schutzrechte <strong>und</strong> der Urheberrechtsverordnung<br />

hat die <strong>Regierung</strong> im Berichtsjahr vier Konzessionen<br />

mit landesweiter Versorgungspflicht für die kollektive Verwertung<br />

von Urheberrechten an vier Verwertungsgesellschaften<br />

erteilt.<br />

Abänderung des Versicherungsaufsichtsgesetzes<br />

Im Berichtsjahr wurde ein Vernehmlassungsbericht zur Revision<br />

des Versicherungsaufsichtsgesetzes beschlossen. Die<br />

Abänderungen betreffen insbesondere den Austausch von<br />

Informationen mit den Behörden <strong>und</strong> Dienststellen von<br />

Drittstaaten <strong>und</strong> wurden aufgr<strong>und</strong> der Mitgliedschaft Liechtensteins<br />

im EWR notwendig. Die entsprechenden EU-<br />

Richtlinien sehen mögliche Kooperationsvereinbarungen<br />

zwischen mehreren Ländern vor.<br />

Totalrevision des Muster- <strong>und</strong> Modellgesetzes<br />

Das bestehende Muster- <strong>und</strong> Modellgesetz wurde einer<br />

Totalrevision unterzogen. Mit dieser Totalrevision wird das<br />

liechtensteinische Gesetz dem europäischen Recht angepasst.<br />

Ein entsprechender Vernehmlassungsbericht wurde<br />

beschlossen.<br />

Vernehmlassung zum<br />

Baustellenkoordinationsgesetz<br />

Die <strong>Regierung</strong> hat einen Vernehmlassungsbericht betreffend<br />

die Schaffung eines Gesetzes über die Koordination<br />

der Sicherheits- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutzmassnahmen bei<br />

Bauarbeiten genehmigt. Mit diesem Gesetz können durch<br />

eine gezielte Koordination bei der Vorbereitung <strong>und</strong><br />

Durchführung von Bauarbeiten die Sicherheit <strong>und</strong> der<br />

Ges<strong>und</strong>heitsschutz von Arbeitnehmern auf Baustellen verbessert<br />

<strong>und</strong> die entsprechende EU-Richtlinie über die auf<br />

zeitlich begrenzte oder ortsveränderliche Baustellen anzuwendenden<br />

Mindestvorschriften für die Sicherheit <strong>und</strong><br />

den Ges<strong>und</strong>heitsschutz ins nationale Recht umgesetzt<br />

werden.<br />

Verordnung über die Öffnungszeiten von<br />

gastgewerblichen Betrieben <strong>und</strong> die Dauer von<br />

Veranstaltungen zur Wahrung der Nachtruhe<br />

Im Berichtsjahr hat die <strong>Regierung</strong> die Verordnung über die<br />

Öffnungszeiten von gastgewerblichen Betrieben <strong>und</strong> die<br />

Dauer von Veranstaltungen zur Wahrung der Nachtruhe<br />

genehmigt. Diese Verordnung bezweckt insbesondere, die<br />

Verantwortung sowohl für die Erteilung von Bewilligungen<br />

als auch für die Kontrolle zu deren Einhaltung den Gemeindevorstehern<br />

zu übertragen. Die Zuständigkeiten waren bis<br />

anhin auf Land <strong>und</strong> Gemeinden aufgeteilt, was zu einer<br />

unbefriedigenden Situation geführt hat.<br />

Erlass einer Topographienverordnung<br />

Die <strong>Regierung</strong> hat im Jahre <strong>2001</strong> die Verordnung über den<br />

Schutz von Topographien von Halbleitererzeugnissen erlassen.<br />

Diese Verordnung regelt die Durchführung des Topographiengesetzes<br />

vom Mai 1999, insbesondere das Anmeldeverfahren,<br />

das Topographienregister, die Hilfestellung der<br />

Zollverwaltung <strong>und</strong> die Gebühren, die das Amt für Volkswirtschaft<br />

für seine Tätigkeit erhebt.<br />

Ministertreffen betreffend Konsumentenschutz<br />

<strong>Regierung</strong>srat Hansjörg Frick hat im April <strong>2001</strong> am informellen<br />

Ministertreffen betreffend Konsumenteninteressen<br />

im Gemeinsamen Markt in L<strong>und</strong> (Schweden) teilgenommen.<br />

Anlässlich dieses Ministertreffens wurden Möglichkeiten<br />

der Verstärkung der Wahrnehmung der Konsumenteninteressen<br />

besprochen.<br />

Konferenz kantonaler Volkswirtschaftsdirektoren<br />

in Vaduz<br />

Die Konferenz der kantonalen Volkswirtschaftsdirektoren<br />

(VDK) hat im Oktober des Berichtsjahres ihre Jahresversammlung<br />

in Vaduz abgehalten. In der VDK vertreten sind<br />

die in den kantonalen <strong>Regierung</strong>en für das Ressort Wirtschaft<br />

zuständigen <strong>Regierung</strong>srätinnen <strong>und</strong> <strong>Regierung</strong>sräte<br />

sowie Vertreter der entsprechenden B<strong>und</strong>esbehörden. Als<br />

Gastgeber <strong>und</strong> Vertreter der liechtensteinischen <strong>Regierung</strong><br />

hat <strong>Regierung</strong>srat Hansjörg Frick an der Jahresversammlung<br />

der VDK in Vaduz teilgenommen.<br />

WTO-Ministerkonferenz in Doha/Katar<br />

<strong>Regierung</strong>srat Hansjörg Frick hat im November des Berichtsjahres<br />

an der vierten WTO-Ministerkonferenz in Doha/Katar<br />

teilgenommen. WTO-Ministerkonferenzen finden alle zwei<br />

Jahre statt. Auf dem Traktandum dieser Konferenz standen<br />

insbesondere die Lancierung einer neuen Welthandelsr<strong>und</strong>e,<br />

d.h. eine neue multilaterale Liberalisierungsr<strong>und</strong>e, sowie<br />

die Aufnahme neuer Mitglieder in die Welthandelsorganisation.<br />

AMTSSTELLEN<br />

Amt für Volkswirtschaft<br />

Amtsleiter: Dr. Hubert Büchel<br />

Auf Gr<strong>und</strong> der ausgezeichneten Wirtschaftslage stieg die<br />

Anzahl der Arbeitsplätze um über 5 % von 27 529 per<br />

31.12.2000 auf etwa 29 000 per 31.12.<strong>2001</strong> an. Die<br />

Arbeitslosenzahl blieb im Jahresverlauf stabil <strong>und</strong> erhöhte<br />

sich erst gegen Jahresende deutlich. Entsprechend belief<br />

sich die Arbeitslosenquote auf 1,0 %, bis auf die letzten<br />

beiden Monate des Jahres, wo sie auf 1,3 % anstieg.


Das Gewerbegesetz wurde einer Teilrevision unterzogen, da<br />

ein VBI-Entscheid das inländische Wohnsitzerfordernis für<br />

EWR-Bürger für unzulässig erklärte. Die EG-Richtlinie über<br />

die Anerkennung beruflicher Qualifikationen im Gewerberecht<br />

im Europäischen Wirtschaftsraum wurde in nationales<br />

Recht umgesetzt. Ein Entwurf für ein Gesetz über das<br />

Reisendengewerbe wurde durch eine Arbeitsgruppe ausgearbeitet,<br />

die der <strong>Regierung</strong> einen Schlussbericht <strong>und</strong> einen<br />

Gesetzesentwurf über den Handel mit Waren im Umherziehen<br />

vorlegte. Schliesslich war die gesetzliche Übergangsbestimmung<br />

zu dem im Jahr 2000 in Kraft gesetzten Arbeitsvermittlungsgesetz<br />

zu vollziehen sowie auf diesem Gebiet<br />

eine zwischenstaatliche Vereinbarung mit der Schweiz abzuschliessen.<br />

Im Jahre <strong>2001</strong> wurde von Liechtenstein auch das Mehrjahresprogramm<br />

für Unternehmen <strong>und</strong> unternehmerische Initiative,<br />

insbesondere für die kleinen <strong>und</strong> mittleren Unternehmen<br />

(KMU) (<strong>2001</strong>-2005) der Europäischen Union angenommen.<br />

Einige Diskussionen waren auch zum kommenden 6. EU-<br />

Rahmenprogramm für Forschung <strong>und</strong> Entwicklung zu<br />

führen, an welchem sich die EWR-Staaten beteiligen. Mit<br />

dem INTERREG III Projekt «Unternehmensnetzwerke» wird<br />

das Ziel verfolgt, die Zusammenarbeit von Unternehmen in<br />

Form von Netzwerken über die bestehenden Grenzen hinweg<br />

zu initiieren <strong>und</strong> zu fördern, wobei die Projektpartner<br />

aus Vorarlberg, St. Gallen <strong>und</strong> Liechtenstein kommen.<br />

In Liechtenstein wurden im Jahre <strong>2001</strong> insgesamt fünf neue<br />

Bewilligungen für den Versicherungsbetrieb erteilt, womit<br />

per Jahresende insgesamt 19 Versicherungsunternehmen<br />

mit Sitz in Liechtenstein registriert waren. Über 120 Versicherungsunternehmen<br />

aus verschiedenen EWR-Staaten <strong>und</strong><br />

aus der Schweiz haben die Aufnahme der grenzüberschreitenden<br />

Dienstleistungstätigkeit in Liechtenstein angezeigt.<br />

Am 1. Januar <strong>2001</strong> in Kraft getreten ist das Versicherungsvertragsgesetz.<br />

Im Energiebereich fanden intensive Vorbereitungen zur Liberalisierung<br />

des Elektrizitätsmarktes <strong>und</strong> zur Ausarbeitung<br />

eines Elektrizitätsmarktgesetzes statt. Angelaufen sind ebenfalls<br />

die Arbeiten für die Liberalisierung des Gasmarktes.<br />

Im Bereich Geistiges Eigentum wurde eine Vernehmlassung<br />

zum Gesetzesentwurf der <strong>Regierung</strong> über den Schutz von<br />

Design (Muster <strong>und</strong> Modelle) durchgeführt. Im Weiteren<br />

wurde ein neues Konsumentenschutzgesetz ausgearbeitet<br />

sowie die Umsetzung der Richtlinien über den Verbrauchsgüterkauf<br />

<strong>und</strong> Garantien sowie über Unterlassungsklagen<br />

ausgearbeitet. Im Bereich E-Commerce wurde ein Vernehmlassungsbericht<br />

zur Umsetzung der Richtlinie über den elektronischen<br />

Geschäftsverkehr entworfen.<br />

Im Bereich Arbeitssicherheit wurden verschiedene Rechtsakte<br />

der EU betreffend Sicherheit <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutz am<br />

Arbeitsplatz hinsichtlich Übernahme ins EWR-Recht überprüft.<br />

Zur Umsetzung der Richtlinie über die auf zeitlich<br />

begrenzten oder ortsveränderlichen Baustellen anzuwendenden<br />

Mindestvorschriften für die Sicherheit <strong>und</strong> den<br />

Ges<strong>und</strong>heitsschutz wurde ein Vernehmlassungsbericht ausgearbeitet.<br />

Im Fachbereich Arbeitssicherheit des Amtes für<br />

Volkswirtschaft wurde eine zusätzliche Stelle geschaffen, um<br />

die zunehmenden Durchführungsaufgaben zu erledigen.<br />

Die Arbeit der amtlichen Statistik war im Berichtsjahr <strong>2001</strong><br />

wesentlich durch die umfangreichen Arbeiten für die Volkszählung<br />

geprägt. In Zusammenarbeit mit dem Landwirtschaftsamt<br />

<strong>und</strong> dem Amt für Lebensmittelkontrolle <strong>und</strong><br />

Veterinärwesen fand eine landwirtschaftliche Betriebsstrukturerhebung<br />

statt. Ebenso wurden Erhebungen für den<br />

Tierseuchenfonds durchgeführt. Weiter im Aufbau befand<br />

sich die neue Beschäftigten- <strong>und</strong> Arbeitsplätzestatistik, die<br />

sich auf das Unternehmensregister abstützt.<br />

Privatversicherungswesen<br />

Wirtschaft<br />

Bewilligung für den Versicherungsbetrieb<br />

Im Jahre <strong>2001</strong> wurden insgesamt fünf neue Versicherungsunternehmen<br />

gegründet, drei Lebensversicherungs- sowie je<br />

ein Schaden- <strong>und</strong> ein Rückversicherungsunternehmen. Die<br />

<strong>Regierung</strong> erteilte folgenden Unternehmen die Bewilligung<br />

zum Betrieb des Versicherungsgeschäftes: Skandia Leben<br />

(FL) AG, Schaan (11.09.<strong>2001</strong>), Credit Suisse Life & Pensions<br />

AG, Vaduz (18.12.<strong>2001</strong>), <strong>und</strong> PrismaLife AG, Schaan<br />

(18.12.<strong>2001</strong>), jeweils für die Lebensversicherung in den Versicherungszweigen<br />

1 <strong>und</strong> 3 gemäss Anhang 2 VersAG; NCI<br />

Insurance AG, Vaduz, für die Schadenversicherung (Captive)<br />

in den Zweigen 14 <strong>und</strong> 15 gemäss Anhang 1 VersAG<br />

(06.02.<strong>2001</strong>); Horizon Rückversicherungs-AG, Vaduz, für die<br />

Rückversicherung in allen Zweigen (21.08.<strong>2001</strong>).<br />

Ende <strong>2001</strong> hatten damit insgesamt 19 (Vorjahr: 14) Versicherungsunternehmen<br />

ihren Sitz in Liechtenstein (10<br />

Lebens-, 4 Schadenversicherer <strong>und</strong> 5 Rückversicherungsunternehmen).<br />

Die Erst- bzw. Direktversicherungsunternehmen<br />

sind praktisch ausschliesslich im Wege des freien<br />

Dienstleistungsverkehrs im EWR-Raum <strong>und</strong> in der Schweiz<br />

tätig. Das Amt für Volkswirtschaft beaufsichtigt dabei als<br />

Sitzlandaufsichtsbehörde die gesamte Tätigkeit dieser Versicherungsunternehmen<br />

im EWR <strong>und</strong> in der Schweiz.<br />

Die bisher im Lande tätigen Agenturen der schweizerischen<br />

Versicherungsunternehmen sind aufgr<strong>und</strong> des Versicherungsabkommens<br />

Liechtenstein - Schweiz in Niederlassungen<br />

umgewandelt worden. Insgesamt haben 34 schweizerische<br />

Versicherungsunternehmen eine Niederlassung in<br />

Liechtenstein, 19 Schaden- <strong>und</strong> 15 Lebensversicherungsunternehmen.<br />

Bis Ende <strong>2001</strong> haben über 120 Versicherungsunternehmen<br />

aus verschiedenen EWR-Staaten <strong>und</strong> aus der Schweiz die<br />

Aufnahme der grenzüberschreitenden Dienstleistungstätigkeit<br />

in Liechtenstein über ihre Sitzlandaufsichtsbehörde<br />

beim Amt für Volkswirtschaft angezeigt. In der Praxis hat<br />

sich allerdings gezeigt, dass diese Unternehmen kaum aktiv<br />

werden.<br />

Geschäftsjahr 2000 (die Angaben für <strong>2001</strong> liegen erst<br />

im Herbst 2002 vor)<br />

Im Jahre 2000 beliefen sich die gesamten (ausschliesslich)<br />

in Liechtenstein vereinnahmten gebuchten Bruttoprämien<br />

aller im Lande tätigen Direktversicherungsunternehmen<br />

(ohne EWR-Gesellschaften) auf 167,15 Mio. CHF, wovon<br />

117,27 Mio. CHF oder 70,2 % auf die Lebens- <strong>und</strong> 49,88<br />

Mio. CHF oder 29,8 % auf die Schadenversicherung entfielen.<br />

In der Lebensversicherung betrug der Marktanteil<br />

der liechtensteinischen Versicherungsunternehmen lediglich<br />

2,9 %, in der Schadenversicherung sogar nur 0,8 %;<br />

das übrige Prämienvolumen generierten die Niederlassungen<br />

der schweizerischen Versicherungsunternehmen.<br />

Nicht eingeschlossen in diese Zahlen sind die gebuchten<br />

Bruttoprämien der im Wege des freien Dienstleistungsverkehrs<br />

in Liechtenstein tätigen EWR-Unternehmen, wo<br />

noch nicht alle Meldungen der verschiedenen Sitzlandbehörden<br />

vorliegen. Dieses Prämienaufkommen ist allerdings<br />

sehr gering.<br />

Die liechtensteinischen Versicherungsunternehmen erzielten<br />

im Geschäftsjahr 2000 (1999) insgesamt gebuchte<br />

255


256<br />

Wirtschaft<br />

Bruttoprämien in der Höhe von 334,28 Mio. CHF (241,49<br />

Mio. CHF), davon 31,79 Mio. CHF (31,92 Mio. CHF) bzw.<br />

9,5% (13,2%) in der Schaden- <strong>und</strong> Rückversicherung<br />

sowie 302,49 Mio. CHF (209,57 Mio. CHF) bzw. 90,5 %<br />

(86,8%) in der Lebensversicherung.<br />

Die Kapitalanlagen beliefen sich (ohne Rückversicherung)<br />

insgesamt auf 866,2 Mio. CHF (502 Mio. CHF), davon 46<br />

Mio. CHF (39 Mio. CHF) in der Schadenversicherung <strong>und</strong><br />

820,2 Mio. CHF (463 Mio. CHF) in der Lebensversicherung.<br />

Die gesamten Kapitalanlagen von allen 14 (10) Versicherungsunternehmen<br />

(einschliesslich Rückversicherung)<br />

betrugen Ende 2000 (1999) r<strong>und</strong> 1,565 Mrd. CHF (1,17<br />

Mrd. CHF).<br />

Die Versicherungsunternehmen (ohne Rückversicherer)<br />

verfügten per 31.12.2000 (31.12.1999) über versicherungstechnische<br />

Bruttorückstellungen in der Höhe von<br />

r<strong>und</strong> 668,7 Mio. CHF (354 Mio. CHF). Davon entfielen<br />

13,6 Mio. CHF (10,1 Mio. CHF) auf die Schadenversicherung<br />

<strong>und</strong> 655,1 Mio. CHF (344 Mio. CHF) auf die Lebensversicherung.<br />

Insgesamt (einschliesslich Rückversicherer)<br />

betrugen die versicherungstechnischen Rückstellungen<br />

beinahe 1,35 Mrd. CHF] (970 Mio. CHF).<br />

Insgesamt waren im Jahre 2000 (1999) 14 (10) Versicherungsunternehmen<br />

tätig, 7 (5) in der Schaden- <strong>und</strong> Rückversicherung<br />

sowie 7 (5) in der Lebensversicherung.<br />

Versicherungsvertragsgesetz<br />

Das Versicherungsvertragsgesetz (VersVG) wurde vom<br />

<strong>Landtag</strong> am 16. Mai <strong>2001</strong> verabschiedet (LGBl. <strong>2001</strong> Nr.<br />

128). Dieses Gesetz tritt am 1. Januar 2002 in Kraft. Versicherungsverträge,<br />

welche vor Inkrafttreten des Gesetzes<br />

abgeschlossen worden sind, sind binnen drei Jahren an<br />

das neue Recht anzupassen.<br />

Gewerberecht<br />

Gewerbebewilligungen<br />

Im Jahre <strong>2001</strong> wurden vom Amt für Volkswirtschaft 117<br />

(109) Gewerbescheine <strong>und</strong> 297 (304) Gewerbebewilligungen<br />

erteilt. Dies ergab total 414 (413) Bewilligungen.<br />

Davon bezogen sich 399 (391) Bewilligungen auf die Neueröffnung<br />

von Betrieben, hiervon 180 (187) durch natürliche<br />

<strong>und</strong> 219 (204) durch juristische Personen. Bei 3 (6)<br />

Gewerbebewilligungen handelte es sich um die Eröffnung<br />

einer Zweigniederlassung. 11 (13) Gewerbebewilligungen<br />

betrafen die Weiterführung eines Gewerbebetriebes neu<br />

in der Rechtsform einer juristischen Person, <strong>und</strong> 1 (3) Einzelunternehmung<br />

wurde von einer natürlichen Person<br />

übernommen.<br />

Von den 180 (187) an natürliche Personen ausgestellten<br />

Gewerbebewilligungen wurden 99 (109) oder 55% an<br />

liechtensteinische, 13 (18) oder 7% an schweizerische, 63<br />

(53) oder 35% an EWR-Staatsangehörige <strong>und</strong> 5 (7) oder<br />

3% an Drittstaatsangehörige erteilt. Die Geschäftsführer<br />

von neu gegründeten juristischen Personen waren zu<br />

48% (58%) liechtensteinische, zu 8% (10%) schweizerische,<br />

zu 43% (32%) EWR-Staatsangehörige <strong>und</strong> zu 1%<br />

(0) Drittstaatsangehörige. Des weiteren wurden 33 (49)<br />

neu bestellte Geschäftsführer bei bestehenden juristischen<br />

Personen genehmigt <strong>und</strong> ins Gewerberegister eingetragen.<br />

Davon waren 14 (26) liechtensteinische, 2 (1) schweizerische<br />

<strong>und</strong> 16 (22) EWR-Staatsangehörige sowie 1 (0)<br />

sonstiger Nationalität.<br />

Grenzüberschreitender Dienstleistungsverkehr<br />

Die Anzahl der im Berichtsjahr durch das Amt für Volkswirtschaft<br />

erteilten Bewilligungen zeigt folgende Tabelle:<br />

Österreich Deutschland Italien Niederlande England Total<br />

1997 65 8 2 - - 75<br />

1998 42 9 - - - 51<br />

1999 30 4 - - - 34<br />

2000 40 19 1 1 1 62<br />

<strong>2001</strong> 35 17 - - 1 53<br />

Aufhebung des inländischen Wohnsitzerfordernisses<br />

für EWR-Bürger<br />

Mit Entscheidung VBI 1998/9 vom 22. Februar 1999 hat<br />

die Verwaltungsbeschwerdeinstanz das im Gewerbegesetz<br />

vom 10. Dezember 1969, LGBl. 1970 Nr. 21, verankerte<br />

inländische Wohnsitzerfordernis für EWR-Bürger für<br />

unzulässig erklärt. Gestützt auf dieses VBI-Urteil ist es<br />

möglich, dass ein EWR-Bürger ohne Wohnsitz in Liechtenstein<br />

einen Gewerbebetrieb führt. Von dieser Möglichkeit<br />

haben im Berichtsjahr mehrere im Ausland wohnhafte<br />

EWR-Bürger Gebrauch gemacht, was die nachstehende<br />

Tabelle verdeutlicht:<br />

1999 2000 <strong>2001</strong><br />

Natürliche Personen 26 32 31<br />

Juristische Personen 13 24 73<br />

Bestellung neuer<br />

Geschäftsführer von<br />

bestehenden Betrieben 12 12 9<br />

Total 51 68 113<br />

Gewerbegesetz<br />

Das Gewerbegesetz wurde im Jahre <strong>2001</strong> einer Teilrevision<br />

unterzogen. Die Revision hat die Umsetzung der vorstehend<br />

erwähnten VBI-Entscheidung zum Gegenstand.<br />

Es handelt sich im Wesentlichen um einen gesetzlichen<br />

Nachvollzug der seit Frühjahr 1999 angewandten Praxis<br />

durch das Amt für Volkswirtschaft. Neu ist jetzt auch auf<br />

gesetzlicher Stufe festgehalten, dass EWR-Staatsbürger<br />

zur Ausübung einer gewerblichen Tätigkeit in Liechtenstein<br />

keinen inländischen Wohnsitz benötigen. Der <strong>Landtag</strong><br />

hat die Abänderung des Gewerbegesetzes in der<br />

Dezembersitzung in zweiter <strong>und</strong> dritter Lesung behandelt<br />

<strong>und</strong> verabschiedet.<br />

Anerkennung beruflicher Qualifikationen im EWR<br />

Mit der Verordnung über die Anerkennung beruflicher Qualifikationen<br />

im Gewerbebereich im Europäischen Wirtschaftsraum,<br />

LGBl. <strong>2001</strong> Nr. 91, wurde die entsprechende<br />

Richtlinie 1999/42/EG in nationales Recht umgesetzt.<br />

Arbeitsgruppe Reisendengewerbe<br />

Die <strong>Regierung</strong> hat im Hinblick auf die Erarbeitung eines Entwurfs<br />

für ein Gesetz über das Reisendengewerbe im<br />

November 1999 eine Arbeitsgruppe bestellt. Die Arbeitsgruppe,<br />

welcher eine Vertreterin des Rechtsdienstes <strong>und</strong> je<br />

ein Vertreter der <strong>Regierung</strong>skanzlei <strong>und</strong> des Amtes für<br />

Volkswirtschaft (Vorsitz) angehörten, hat im Oktober <strong>2001</strong><br />

ihre Arbeiten abgeschlossen. Der Schlussbericht der<br />

Arbeitsgruppe beinhaltet entsprechend dem <strong>Regierung</strong>sauftrag<br />

insbesondere einen Entwurf für ein Gesetz über<br />

den Handel mit Waren im Umherziehen.


Private Arbeitsvermittlung <strong>und</strong><br />

Personalverleih<br />

Arbeitsvermittlungsgesetz<br />

Am 7. Juni 2000 ist das Gesetz vom 12. April 2000 über die<br />

Arbeitsvermittlung <strong>und</strong> den Personalverleih (Arbeitsvermittlungsgesetz,<br />

AVG), LGBl. 2000 Nr. 103, in Kraft getreten.<br />

Das AVG enthält eine Übergangsbestimmung, wonach alle<br />

bestehenden Bewilligungen innert eines Jahres nach<br />

Inkrafttreten des Gesetzes <strong>und</strong> der Verordnung (LGBl. 2000<br />

Nr. 146) an das neue Recht anzupassen sind. Im abgelaufenen<br />

Berichtsjahr lag eine der Hauptaufgaben darin, diese<br />

gesetzliche Übergangsbestimmung zu vollziehen. Per Ende<br />

<strong>2001</strong> waren insgesamt 24 Betriebe in Liechtenstein im<br />

Besitz einer Bewilligung nach dem AVG (davon 22 Arbeitsvermittlung<br />

<strong>und</strong> 13 Personalverleih).<br />

Mit dem neuen AVG wurde auch eine zwischenstaatliche<br />

Vereinbarung zwischen Liechtenstein <strong>und</strong> der Schweiz<br />

abgeschlossen, wonach CH-Betriebe, welche grenzüberschreitend<br />

in Liechtenstein tätig werden möchten, eine<br />

liechtensteinische Bewilligung benötigen. Per Ende <strong>2001</strong><br />

wurde insgesamt 43 schweizerischen Betrieben eine grenzüberschreitende<br />

Bewilligung erteilt (davon 43 Arbeitsvermittlung<br />

<strong>und</strong> 13 Personalverleih).<br />

Eignungsprüfung<br />

Berufliche Qualifikationsnachweise von EWR-Staatsangehörigen<br />

werden nach einem speziellen Anerkennungsverfahren<br />

geprüft. Die Anerkennung kann davon abhängig<br />

gemacht werden, dass die für die Ausübung des Berufs als<br />

Arbeitsvermittler bzw. Personalverleiher erforderlichen<br />

Kenntnisse <strong>und</strong> Fähigkeiten, die in den in einem EWR-Mitgliedstaat<br />

erworbenen beruflichen Qualifikationsnachweisen<br />

nicht enthalten sind, u.a. in einer Eignungsprüfung<br />

nachgewiesen werden können. Gegenstand der Eignungsprüfung<br />

sind Ausländerrecht, Sozialversicherungsrecht,<br />

Arbeitsrecht, Gesetzgebung über die Sicherheit <strong>und</strong> den<br />

Ges<strong>und</strong>heitsschutz am Arbeitsplatz <strong>und</strong> das Arbeitsvermittlungsgesetz.<br />

Zu der im September <strong>2001</strong> erstmals durchgeführten<br />

Eignungsprüfung sind drei Kandidaten angetreten,<br />

wobei zwei die Prüfung bestanden haben.<br />

Aussenwirtschaft<br />

Der Bereich Aussenwirtschaft beinhaltet ein breites Tätigkeitsgebiet.<br />

Im Rahmen der Beantwortung von allgemeinen<br />

Wirtschaftsfragen werden nationale <strong>und</strong> internationale<br />

ökonomische Fragestellungen bearbeitet. Zudem werden<br />

liechtensteinische Interessen in verschiedenen EWR-Arbeits<strong>und</strong><br />

Expertengruppen (Forschung <strong>und</strong> Entwicklung, kleine<br />

<strong>und</strong> mittlere Unternehmen, Energie) vertreten. Im weiteren<br />

beschäftigt sich der Bereich Aussenwirtschaft mit der nationalen<br />

Umsetzung des EWR-Rechts in den bereits genannten<br />

Gebieten.<br />

Kleine <strong>und</strong> mittlere Unternehmen (KMU)<br />

Im Jahr <strong>2001</strong> wurde von Liechtenstein das Mehrjahresprogramm<br />

für Unternehmen <strong>und</strong> unternehmerische Initiative,<br />

insbesondere für die kleinen <strong>und</strong> mittleren Unternehmen<br />

(KMU) (<strong>2001</strong>-2005) der Europäischen Union, angenommen.<br />

Dieses Programm baut auf den Erfahrungen des dritten<br />

Mehrjahresprogrammes für KMU in der Europäischen<br />

Union (1997-2000) auf <strong>und</strong> bildet den Rahmen für eine<br />

Reihe von Massnahmen, um die Leistungsfähigkeit von<br />

Unternehmen zu maximieren <strong>und</strong> produktive unternehmerische<br />

Tätigkeit anzuregen. Der Fachbereich Aussenwirtschaft<br />

vertrat im Berichtsjahr die liechtensteinischen Interessen<br />

in den entsprechenden Fachgremien in Brüssel <strong>und</strong> leitete<br />

die relevanten Informationen an die heimischen Wirtschaftsverbände<br />

weiter.<br />

Zudem wird vom Fachbereich Aussenwirtschaft regelmässig<br />

die EWR/EFTA Arbeitsgruppe für Unternehmen betreut. In<br />

dieser Gruppe werden die Entwicklungen in der EU mitverfolgt<br />

<strong>und</strong> kommende Rechtsakte diskutiert. Im Jahr <strong>2001</strong><br />

wurden Themen wie beispielsweise die Zahlungsverzugsrichtlinie<br />

<strong>und</strong> die Integration der EWR/EFTA Staaten in den<br />

Europäischen Investitionsfonds im Rahmen des Mehrjahresprogrammes<br />

besprochen.<br />

Forschung <strong>und</strong> Entwicklung<br />

Liechtenstein hat beim wichtigsten Forschungsgermium der<br />

EU, CREST, als EWR-Mitglied einen Beobachterstatus. Dieses<br />

Gremium nimmt eine beratende Funktion sowohl für<br />

den Rat als auch für die Kommission ein <strong>und</strong> wird vom<br />

Fachbereich Aussenwirtschaft betreut. Innerhalb dieses<br />

Gremiums können von Liechtenstein Anregungen <strong>und</strong> Einwände<br />

eingebracht werden. Im Jahr <strong>2001</strong> fanden rege Diskussionen<br />

zum kommenden 6. Rahmenprogramm für Forschung<br />

<strong>und</strong> Entwicklung statt.<br />

Die Stelle Aussenwirtschaft stellt den Informationsknotenpunkt<br />

für das 5. Rahmenprogramm der Europäischen Gemeinschaft<br />

im Bereich Forschung, technologische Entwicklung<br />

<strong>und</strong> Demonstration (1998-2002) dar <strong>und</strong> versucht die<br />

jeweiligen Informationsbedürfnisse der heimischen Wirtschaft<br />

abzudecken.<br />

Energie<br />

Liechtenstein befasste sich im Berichtsjahr sehr intensiv mit<br />

den Vorbereitungen zur Liberalisierung des Elektrizitätsmarktes<br />

<strong>und</strong> der Erstellung eines Elektrizitätsmarktgesetzes,<br />

um den EWR-rechtlichen Verpflichtungen nachzukommen.<br />

Zusätzlich sind ebenfalls die Arbeiten für die Liberalisierung<br />

des Gasmarktes angelaufen. Der Fachbereich Aussenwirtschaft<br />

arbeitete wesentlich an diesen Projekten mit. Neben<br />

dieser nationalen Umsetzungsarbeit betreute der Fachbereich<br />

Aussenwirtschaft ebenfalls die EWR/EFTA Arbeitsgruppe<br />

Energy Matters. Eine zweitägige Sitzung dieser Gruppe<br />

fand auf Einladung Liechtensteins in Triesenberg statt.<br />

Diverse Projekte<br />

Vom Fachbereich Aussenwirtschaft wurde <strong>und</strong> wird das<br />

Interreg III Projekt «Unternehmensnetzwerke» begleitet.<br />

Dieses Projekt verfolgt das vorrangige Ziel, die Zusammenarbeit<br />

von Unternehmen in Form von Netzwerken über die<br />

bestehenden Grenzen hinweg zu initiieren <strong>und</strong> zu fördern.<br />

Projektpartner kommen aus Vorarlberg, St. Gallen <strong>und</strong><br />

Liechtenstein.<br />

Geistiges Eigentum<br />

Wirtschaft<br />

Marken <strong>und</strong> Muster <strong>und</strong> Modelle<br />

Statistik<br />

Insgesamt wurden im Jahre <strong>2001</strong> (2000) 427 (498) nationale<br />

<strong>und</strong> 95 (97) internationale Markeneintragungsgesuche behandelt.<br />

Dies bedeutet gegenüber 2000 eine Abnahme der<br />

nationalen Gesuche um 14.26% <strong>und</strong> um 2.06% bei den<br />

internationalen Gesuchen. Ferner wurden 112 (92) nationale<br />

Markenverlängerungen, 97 (219) Übertragungen sowie 348<br />

(137) div. Änderungen im Markenregister verzeichnet. Von<br />

den gesamthaft 427 (498) nationalen Markeneintragungsgesuchen<br />

im Berichtsjahr entfielen 157 (188) oder 36.77%<br />

(37.75%) auf Liechtenstein, 113 (160) oder 26.46%<br />

(32.13%) auf die USA, 30 (56) oder 7.03% (11.25%) auf<br />

Grossbritannien, 18 (24) oder 4.22% (4.82%) auf Japan, 54<br />

(10) oder 12.65% (2.01%) auf die Schweiz <strong>und</strong> 55 (60) oder<br />

r<strong>und</strong> 12.87% (12.04%) auf andere Länder (Belgien, Schweden,<br />

Deutschland, Kanada, Frankreich, Korea, Australien,<br />

Irland, BVI, Norwegen, Mexico, Puerto Rico usw.)<br />

257


258<br />

Wirtschaft<br />

Entwicklung der nationalen <strong>und</strong> internationalen<br />

Markenanmeldungen 1993 -<strong>2001</strong><br />

Geographische Herkunft der nationalen<br />

Markenanmeldungen Vergleich 2000/<strong>2001</strong><br />

Im Berichtsjahr wurden 5 (5) gewerbliche Muster <strong>und</strong> Modelle<br />

hinterlegt <strong>und</strong> die Schutzdauer von 7 (4) Modellen verlängert.<br />

Rechtsanpassungen<br />

Zum Gesetzesentwurf der <strong>Regierung</strong> über den Schutz von<br />

Design (Muster <strong>und</strong> Modelle) ist eine Vernehmlassung<br />

durchgeführt worden. Ziel der Totalrevision des Muster- <strong>und</strong><br />

Modellgesetzes vom 26. Oktober 1928 ist es, einen zeitgemässen<br />

Designschutz zu ermöglichen, der den veränderten<br />

wirtschaftlichen Gegebenheiten Rechnung trägt <strong>und</strong><br />

die unumstrittenen Vorteile des geltenden Gesetzes - beispielsweise<br />

das einfache <strong>und</strong> rasche Eintragungsverfahren -<br />

beibehält. Die Vernehmlassungsergebnisse wurden in einen<br />

Bericht <strong>und</strong> Antrag eingearbeitet.<br />

Urheberrecht <strong>und</strong> verwandte Schutzrechte<br />

Die <strong>Regierung</strong> hat in ihrer Sitzung vom 28. November 2000<br />

den Verwertungsgesellschaften SUISA, ProLitteris, SUISSI-<br />

MAGE <strong>und</strong> SWISSPERFORM Konzessionen erteilt. Die Konzessionen<br />

wurden für eine Dauer von 3 Jahren rückwirkend<br />

ab dem 23. Juli 1999 erteilt; sie gelten für die Zeit vom 23.<br />

Juli 1999 bis zum 22. Juli 2002.<br />

Das Amt für Volkswirtschaft hat im Berichtsjahr verschiedene<br />

Tarife der Verwertungsgesellschaften geprüft <strong>und</strong> genehmigt.<br />

Im Rahmen seiner Tätigkeit als Aufsichtsbehörde hat das Amt<br />

für Volkswirtschaft zudem die Geschäftsberichte der Verwertungsgesellschaften<br />

für das Jahr 2000 geprüft <strong>und</strong> genehmigt.<br />

Patentrecht <strong>und</strong> Patentschutzabkommen<br />

mit der Schweiz<br />

Das gute Funktionieren des Patentschutzabkommens fand im<br />

abgelaufenen Jahr wiederum seine Bestätigung. Aufgabe des<br />

Amtes für Volkswirtschaft ist es, Liechtenstein in dem vom<br />

Patentschutzabkommen geschaffenen Gemischten Ausschuss<br />

Schweiz-Liechtenstein zu vertreten. Dieser Ausschuss befasst<br />

sich mit dem Informationsaustausch <strong>und</strong> der Erörterung von<br />

Fragen des Patentwesens sowie der Behandlung aller Fragen,<br />

die mit der Auslegung oder Anwendung des Patentschutzvertrages<br />

zusammenhängen.<br />

Wettbewerbsrecht<br />

Übernahme von EWR-Verordnungen<br />

Die Verordnung 1617/93 zur Anwendung von Art. 85 Abs. 3<br />

EWG-Vertrag auf Gruppen von Vereinbarungen, Beschlüssen<br />

<strong>und</strong> aufeinander abgestimmte Verhaltensweisen betreffend<br />

die gemeinsame Planung <strong>und</strong> Koordinierung von Flugplänen,<br />

den gemeinsamen Betrieb von Flugdiensten, Tarifkonsultationen<br />

im Personen- <strong>und</strong> Frachtlinienverkehr sowie die Zuweisung<br />

von Zeitnischen auf Flughäfen, welche bis zum 30. Juni<br />

<strong>2001</strong> gültig war, wurde verlängert.<br />

EWR-Arbeitsgruppe<br />

Am 27. September 2000 hat die Europäische Kommission<br />

einen Verordnungsvorschlag zur Anwendung der Artikel 81<br />

<strong>und</strong> 82 EG-Vertrag angenommen, die für wettbewerbswidrige<br />

Vereinbarungen <strong>und</strong> den Missbrauch einer marktbeherrschenden<br />

Stellung gelten. Dem Kommissionsvorschlag<br />

zufolge sollen die einzelstaatlichen Wettbewerbsbehörden<br />

<strong>und</strong> <strong>Gerichte</strong> Artikel 81 EG-Vertrag umfassend anwenden<br />

können, wie dies bereits bei Artikel 82 der Fall ist (Dezentralisieren<br />

ohne zu renationalisieren <strong>und</strong> schärfere Ex-post-<br />

Kontrolle). In der EWR-Arbeitsgruppe wurde <strong>und</strong> wird diskutiert,<br />

welche Anpassungen im EWR-Abkommen nötig<br />

sind <strong>und</strong> wie die künftige Zusammenarbeit der EFTA/EWR-<br />

Länder mit der EFTA-Überwachungsbehörde ausgestaltet<br />

werden kann.<br />

Konsumentenschutz<br />

Im Berichtsjahr erfolgte die Betreuung laufender Projekte, wie<br />

z.B. das Postulat zum Konsumentenschutzgesetz, die Umsetzung<br />

der Richtlinie 1999/44/EG über den Verbrauchsgüterkauf<br />

<strong>und</strong> Garantien sowie die Umsetzung der Richtlinie 1998/27/EG<br />

über Unterlassungsklagen. Für alle drei Projekte ist eine endgültige<br />

Umsetzung im Jahr 2002 im Rahmen einer Gesetzgebung<br />

zum Konsumentenschutz (Konsumentenschutzgesetz -<br />

KSchG) bzw. einer Abänderung im ABGB geplant.<br />

Im weiteren vertrat der Fachbereich Konsumentenschutz die<br />

liechtensteinischen Interessen in den entsprechenden EWR/<br />

EFTA-Arbeitsgruppen in Brüssel.<br />

Zudem erfolgte vom Fachbereich Konsumentenschutz die<br />

Ausarbeitung eines Vernehmlassungsberichts für ein Signaturgesetz,<br />

welches aufgr<strong>und</strong> der Übernahme der Richtlinie<br />

1999/93/EG über gemeinschaftliche Rahmenbedingungen für<br />

elektronische Signaturen notwendig wurde.<br />

Im Bereich E-Commerce begannen die Umsetzungsarbeiten<br />

der Richtlinie 2000/31/EG über bestimmte rechtliche Aspekte<br />

der Dienste der Informationsgesellschaft, insbesondere des<br />

elektronischen Geschäftsverkehrs, im Binnenmarkt («Richtlinie<br />

über den elektronischen Geschäftsverkehr»). Auch hiezu<br />

wurde ein Vernehmlassungsbericht erarbeitet.<br />

Im Berichtsjahr erfolgte zudem eine laufende juristische Betreuung<br />

von Rechtsproblemen in den verschiedenen Fachbereichen<br />

der Abteilung Wirtschaft. Hiezu gehörten insbesondere<br />

die Abklärung von Rechtsfragen im Fachbereich Gewerberecht<br />

<strong>und</strong> die Übernahme von Stellvertretungsaufgaben in den Fachbereichen<br />

Wettbewerbsrecht <strong>und</strong> Geistiges Eigentum.


Arbeitsmarkt / Arbeitsvermittlung<br />

Arbeitsmarkt<br />

In der liechtensteinischen Wirtschaft waren per 31. Dezember<br />

<strong>2001</strong> ca. 29 000 Arbeitskräfte beschäftigt (31.12.2000:<br />

27 529), davon 11 586 als Grenzgängerinnen <strong>und</strong> Grenzgänger<br />

(Zupendler). R<strong>und</strong> 37% der Arbeitsplätze waren<br />

durch Liechtensteinerinnen <strong>und</strong> Liechtensteiner besetzt.<br />

Charakteristisch für den liechtensteinischen Arbeitsmarkt ist<br />

die knapp 54%ige Beschäftigung im Dienstleistungssektor,<br />

gefolgt von ca. 45% Industrie- <strong>und</strong> Handwerksstellen.<br />

Arbeitsvermittlung<br />

Durch die Zusammenarbeit mit vier privaten Stellenvermittlungsfirmen<br />

konnte die Qualität der Betreuung weiter verbessert<br />

werden. So werden heute zirka 70 Arbeitslose von<br />

einem Berater betreut. Als direkte Folgerung können die<br />

individuelle Situation <strong>und</strong> die berufliche Qualifikation der<br />

Stellensuchenden heute detaillierter festgestellt <strong>und</strong> entsprechende<br />

Massnahmen getroffen werden. Durch den Einbezug<br />

privater Personalberater konnten auch die persönlichen<br />

Bemühungen um eine Anstellung bei sämtlichen als arbeitslos<br />

gemeldeten Personen intensiver kontrolliert werden. Bei<br />

ungenügenden persönlichen Bemühungen oder wenn Aufforderungen<br />

der Berater nicht befolgt werden, kann das<br />

Amt für Volkswirtschaft Verfügungen erlassen (z.B. Einstellungen<br />

im Bezug des Arbeitslosenversicherungs-Taggeldes).<br />

Eine wirksame Bekämpfung der Arbeitslosigkeit setzt vernetztes<br />

Denken <strong>und</strong> Zusammenarbeit privater wie öffentlicher<br />

Arbeitsvermittler voraus. Diesem Ziel kann mit dem<br />

Einbezug privater Stellenvermittlungen in bemerkenswerter<br />

Weise näher gerückt werden.<br />

Entwicklung der Arbeitslosigkeit im Jahre <strong>2001</strong><br />

Die Arbeitslosigkeit verzeichnete im März <strong>2001</strong> mit 264 Personen<br />

(ALV-anspruchsberechtigte <strong>und</strong> ALV-nicht-anspruchsberechtigte)<br />

ihren Tiefstand <strong>und</strong> erreichte dann Ende Jahr<br />

den Höchststand von 354 Personen. Seit September dieses<br />

Jahres stieg die Arbeitslosigkeit wieder permanent an.<br />

Durchschnittliche Anzahl ALV-anspruchsberechtigte<br />

Personen<br />

Im Berichtsjahr bezogen durchschnittlich 230 Personen pro<br />

Monat Arbeitslosenentschädigung (Vorjahr 218). Im Jahresverlauf<br />

blieb die Arbeitslosenzahl ziemlich stabil <strong>und</strong> stieg<br />

erst gegen Jahresende merkbar an.<br />

<strong>2001</strong> Total ALV-Anspruchs- Nicht ALV-Anspruchs- Offene<br />

Arbeitslose berechtigte berechtigte Stellen<br />

Januar 288 230 58 32<br />

Februar 274 215 59 32<br />

März 264 209 55 49<br />

April 272 222 50 34<br />

Mai 273 218 55 39<br />

Juni 270 215 55 37<br />

Juli 278 228 50 19<br />

August 269 215 54 36<br />

September 273 221 52 43<br />

Oktober 289 233 56 71<br />

November 338 266 72 67<br />

Dezember 354 289 65 66<br />

Zu-<strong>und</strong> Abgänge von stellensuchenden Personen<br />

Insgesamt haben sich im Berichtsjahr <strong>2001</strong> r<strong>und</strong> 800 stellensuchende<br />

Personen angemeldet <strong>und</strong> ca. 730 wieder<br />

abgemeldet. Dies zeigt auch die hohe Fluktuation von ca.<br />

1500 stellensuchenden Personen, welche durch die Arbeitsvermittlung<br />

bewältigt wurde.<br />

Wirtschaft<br />

Definitionen<br />

ALV-anspruchsberechtigt sind Personen, die Anspruch auf<br />

Arbeitslosenentschädigung haben (arbeitslos, anspruchsberechtigt<br />

<strong>und</strong> vermittelbar)<br />

–ALV-nicht-anspruchsberechtigt sind arbeitslose Personen,<br />

welche die ALV-Anspruchsvoraussetzungen nicht erfüllen,<br />

z.B. keine oder zu kurze Beitragsdauer (mind. 6 Monate<br />

während der letzten zwei Jahre)<br />

–Übrige Stellensuchende sind Personen, welche sich aktuell<br />

in einem Arbeitsverhältnis befinden. Sie stehen in der<br />

Kündigungszeit oder suchen ohne erfolgte Kündigung<br />

eine neue Stelle über das Amt für Volkswirtschaft.<br />

Die untenstehende Grafik zeigt, dass die Zahl der arbeitslos<br />

gemeldeten Personen tendenziell ansteigend ist. Diese Tendenz<br />

ist auf die unsichere Wirtschaftslage zurückzuführen.<br />

Bei den ALV-Anspruchsberechtigten ist seit September wieder<br />

eine Zunahme zu verzeichnen. Der Trend kann der<br />

unten aufgeführten Grafik entnommen werden.<br />

Vergleich Arbeitslosenquote 2000 <strong>und</strong> <strong>2001</strong><br />

Abnahme der durchschnittlichen Arbeitslosenquote um 0,1<br />

Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr. Die Arbeitslosenquote<br />

lag im Berichtsjahr zwischen 1,0 % (Februar) <strong>und</strong><br />

1,3 % (Dezember). Im Vorjahr lagen die Quoten ebenfalls<br />

zwischen 1,0 % <strong>und</strong> 1,3 %. Die Arbeitslosenquote errechnet<br />

sich aus der Zahl der Arbeitslosen in Relation zur Zahl<br />

der in Liechtenstein Beschäftigten.<br />

259


260<br />

Wirtschaft<br />

Vergleich ALV-anspruchsberechtigte Personen<br />

2000 <strong>und</strong> <strong>2001</strong><br />

Im Berichtsjahr bezogen durchschnittlich 230 Personen pro<br />

Monat Arbeitslosenentschädigung (Vorjahr 218).<br />

Offene Stellen<br />

Im Berichtsjahr sind im Durchschnitt 45 offene Stellen beim<br />

Amt für Volkswirtschaft/Arbeitsvermittlung registriert worden,<br />

was eine Zunahme gegenüber dem Vorjahr (39) darstellt.<br />

Arbeitssicherheit<br />

Umsetzung EWR-Recht<br />

(Anhang XVIII des EWR-Abkommens)<br />

Im Jahre <strong>2001</strong> wurden verschiedene Rechtsakte der EU<br />

betreffend Sicherheit <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutz am Arbeitsplatz<br />

hinsichtlich Übernahme ins EWR-Recht überprüft <strong>und</strong> die<br />

entsprechenden Standard Sheets <strong>und</strong> Formblätter erstellt.<br />

Zur Umsetzung der Artikel 3 bis 7 der Richtlinie 92/57/EWG<br />

des Rates vom 24. Juni 1992 über die auf zeitlich begrenzten<br />

oder ortsveränderlichen Baustellen anzuwendenden<br />

Mindestvorschriften für die Sicherheit <strong>und</strong> den Ges<strong>und</strong>heitsschutz<br />

(8. Richtlinie im Sinne des Artikels 16 Absatz 1<br />

der Richtlinie 89/391/EWG) wurde ein Vernehmlassungsbericht<br />

zur Schaffung eines Gesetzes ausgearbeitet.<br />

Betriebliche Ges<strong>und</strong>heitsförderung<br />

Das Amt für Volkswirtschaft ist die nationale Kontaktstelle<br />

des Europäischen Netzwerkes für betriebliche Ges<strong>und</strong>heitsförderung<br />

der Europäischen Union. In diesem speziellen<br />

Bereich arbeitet das Amt für Volkswirtschaft mit der<br />

Schweizerischen Unfallversicherung (SUVA) zusammen. Im<br />

Berichtsjahr fanden vier Ausschusssitzungen sowie eine<br />

nationale Tagung zum Thema «Erfolgsfaktor Ges<strong>und</strong>heit»<br />

statt.<br />

Allgemeines<br />

Im Fachbereich Arbeitssicherheit wurde eine zusätzliche<br />

Stelle geschaffen, um die zunehmenden Durchführungsaufgaben<br />

zu erledigen. Diese Stelle wurde Anfangs Februar<br />

<strong>2001</strong> besetzt.<br />

Ein Mitarbeiter des Fachbereichs Arbeitsicherheit hat den<br />

EKAS-Lehrgang Sicherheitsfachleute besucht <strong>und</strong> diesen<br />

erfolgreich mit Prüfung abgeschlossen.<br />

Vollzug der arbeitsgesetzlichen Bestimmungen<br />

Im Berichtsjahr wurde ein Vernehmlassungsbericht zur<br />

Schaffung eines Gesetzes über die Koordination der Sicherheits-<br />

<strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutzmassnahmen bei Bauarbeiten<br />

ausgearbeitet.<br />

Anzahl industrielle Betriebe<br />

Ende <strong>2001</strong> waren 54 Betriebe den Sondervorschriften des<br />

Arbeitsgesetzes für industrielle Betriebe unterstellt.<br />

Erteilte Arbeitszeitbewilligungen<br />

Im Berichtsjahr wurden insgesamt 91 Arbeitszeitbewilligungen<br />

erteilt, wovon 64 für Sonntagsarbeit, 24 für Nachtarbeit<br />

<strong>und</strong> 3 für ununterbrochenen Betrieb.<br />

Erteilte Planverfügungen <strong>und</strong> Betriebsbewilligungen<br />

Im Jahre <strong>2001</strong> wurden 1 Betriebsbewilligung erteilt <strong>und</strong><br />

7 Planverfügungen erlassen.<br />

Betriebsbesuche<br />

Im Berichtsjahr <strong>2001</strong> wurden insgesamt 103 Betriebsbesuche<br />

(Inspektionen) durchgeführt, davon 37 in industriellen<br />

Betrieben, 40 in Gewerbebetrieben, 6 in öffentlichen Verwaltungen<br />

<strong>und</strong> 20 auf Baustellen.<br />

Arbeitsplatzuntersuchungen<br />

Im Bereich »Verhütung von Berufskrankheiten» wurden in 5<br />

Betrieben verschiedene Abklärungen betreffend einer eventuellen<br />

Ges<strong>und</strong>heitsgefährdung durch Staub, chemische Stoffe<br />

<strong>und</strong> ionisierende Strahlen am Arbeitsplatz vorgenommen.<br />

Unfalluntersuchungen<br />

Im Jahre <strong>2001</strong> sind auf Baustellen sowie in Industrie- <strong>und</strong><br />

Gewerbebetrieben 6 Arbeitsunfälle untersucht worden.<br />

Energiefachstelle<br />

Liberalisierung des Strommarktes<br />

Zur Umsetzung der Richtlinie 96/92 wurde ein Gesetzesentwurf<br />

erarbeitet <strong>und</strong> in die Vernehmlassung geschickt. Mit<br />

dem Gesetz werden die Elektrizitätserzeugung, Elektrizitätsübertragung<br />

<strong>und</strong> -verteilung sowie die Organisation<br />

<strong>und</strong> Funktionsweise des Elektrizitätssektors, der Marktzugang<br />

sowie der Betrieb der Netze geregelt.<br />

Liberalisierung des Erdgasbinnenmarktes<br />

Der <strong>Landtag</strong> hat in seiner Sitzung vom 13. Dezember <strong>2001</strong><br />

dem Beschluss Nr. 123/<strong>2001</strong> des Gemeinsamen EWR-Ausschusses<br />

zugestimmt. Zur Umsetzung der Richtlinie 98/30<br />

betreffend gemeinsame Vorschriften für den Erdgasbinnenmarkt<br />

wird eine Gesetzesvorlage ausgearbeitet.<br />

Gesetz über die Förderung des Energiesparens<br />

(Energiespargesetz)<br />

Aufgr<strong>und</strong> des Gesetzes über die Förderung des Energiesparens<br />

wurden im Berichtsjahr 81 (Vorjahr 95) Anträge bearbeitet. Ein<br />

(5) Gesuch wurde abgelehnt. Von den 80 (90) bewilligten<br />

Gesuchen betrafen 12 (9) Gebäudesanierungen, 12 (13) Haustechnikanlagen,<br />

51 (62) thermische Sonnenkollektoren, 4 (1)<br />

Photovoltaikanlagen <strong>und</strong> 1 (5) Demonstrationsanlage.<br />

In der Förderkategorie Gebäudesanierungen wurden CHF<br />

135 449.— (112 193.—) für Haustechnikanlagen CHF<br />

76 157.— (80 452—), für thermische Sonnenkollektoren<br />

CHF 225 183.— (263 323.—) <strong>und</strong> für Photovoltaikanlagen<br />

CHF 22 183.50(7 500.—) zugesichert.<br />

Auf Antrag der Energiekommission hat die <strong>Regierung</strong> für<br />

Demonstrationsanlagen Fördermittel von CHF 100 000.—<br />

(202 690.—) gesprochen.


Insgesamt wurden Förderbeiträge in der Höhe von CHF<br />

559 124.50 (666 158.—) zugesichert.<br />

Impulsprogramm Photovoltaik<br />

In Zusammenarbeit mit der Solargenossenschaft wurde im<br />

Berichtsjahr ein Impulsprogramm zur Förderung von privaten<br />

Photovoltaikanlagen durchgeführt. Ziel des Programms<br />

war, das Bewusstsein für die Solarenergie zu<br />

fördern. Es war vorgesehen, in jeder Gemeinde zwei<br />

Anlagen zu fördern. Dazu stand eine Summe von<br />

CHF 400 000.- zur Verfügung. An der Finanzierung<br />

des Programms beteiligten sich das Land Liechtenstein,<br />

die Gemeinden, die Liechtensteinischen Kraftwerke <strong>und</strong><br />

Private.<br />

Unterstützt wurde jede Anlage mit CHF 8 500.- pro installiertem<br />

Kilowatt Leistung, maximal jedoch CHF 30 000.- pro<br />

Anlage. Es wurden insgesamt 13 Anlagen gefördert.<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Die Energiefachstelle hat die Öffentlichkeit <strong>und</strong> Fachleute<br />

durch Vorträge, Publikationen <strong>und</strong> Beratungsgespräche<br />

informiert.<br />

In Zusammenarbeit mit dem liechtensteinischen Ingenieur<strong>und</strong><br />

Architektenverband wurde ein Tageskurs zur Anwendung<br />

der neuen SIA Norm 380/1 veranstaltet. Zu diesem<br />

Kurs haben sich über 40 Teilnehmer angemeldet. Aufgr<strong>und</strong><br />

der hohen Nachfrage wurde mit dem Amt für Energie in<br />

Graubünden ein weiterer Kurs organisiert.<br />

Neben den Gemeinden Vaduz, Triesen, Balzers, Eschen,<br />

Planken, Triesenberg, Schaan <strong>und</strong> Eschen hat im Berichtsjahr<br />

auch die Gemeinde Mauren beschlossen, dass die vom<br />

Land gemäss Energiespargesetz unterstützten Massnahmen<br />

bzw. Projekte von der Gemeinde gefördert werden. Die<br />

Gemeinde Triesen hat beschlossen, die Förderungen von<br />

thermischen Solaranlagen von bisher 50% der Landesförderung<br />

auf 200% zu erhöhen.<br />

Das Amt für Volkswirtschaft ist seit <strong>2001</strong> Zertifizierungsstelle<br />

für Minergiebauten in Liechtenstein. Es werden die Gesuche<br />

auf ihre technische Richtigkeit geprüft <strong>und</strong> das Minergielabel<br />

verliehen. Im Berichtsjahr wurden zwei Gesuche<br />

bearbeitet.<br />

Tätigkeit in Organisationen <strong>und</strong><br />

Arbeitsgruppen<br />

Die Energiefachstelle hat in der Projektgruppe Energie der<br />

internationalen <strong>Regierung</strong>skommission Alpenrhein, der<br />

Arbeitsgruppe Umweltsteuern, der Arbeitsgruppe Erdgastankstelle,<br />

den Arbeitsgruppen der Energiekommission<br />

sowie in den Konferenzen der kantonalen <strong>und</strong> ostschweizerischen<br />

Energiefachstellen mitgewirkt.<br />

Weiters hat die Energiefachstelle bei der Erstellung des<br />

nationalen Klimaberichtes der <strong>Regierung</strong> mitgearbeitet.<br />

Technische Prüf-, Mess- <strong>und</strong><br />

Normenstelle (TPMN)<br />

Liechtensteinische Akkreditierungsstelle (LAS)<br />

Der Bereich TPMN <strong>und</strong> LAS beinhaltet die Teilbereiche<br />

Technische Handelshemmnisse, freier Warenverkehr, Standardisierung<br />

<strong>und</strong> Normung, internationale Handelserleichterungen<br />

<strong>und</strong> Akkreditierung.<br />

Technische Prüf-, Mess-<br />

<strong>und</strong> Normenstelle<br />

Wirtschaft<br />

Technische Handelshemmnisse<br />

Aufgr<strong>und</strong> der parallelen Verkehrsfähigkeit ist Liechtenstein<br />

sowohl in den schweizerischen als auch in den<br />

europäischen Wirtschaftsraum eingeb<strong>und</strong>en. Indem die<br />

EU-Binnenmarktgesetzgebung erst auf ihre Relevanz <strong>und</strong><br />

Annehmbarkeit für Liechtenstein geprüft <strong>und</strong> dann übernommen<br />

wurde, konnte sichergestellt werden, dass die<br />

liechtensteinischen Unternehmen keine neuen Marktzutrittsschranken<br />

im EWR vorfinden. Die fristgerechte <strong>und</strong><br />

korrekte Umsetzung des Acquis sichert den liechtensteinischen<br />

Unternehmen den freien Zugang zum europäischen<br />

Binnenmarkt. Die Mehrzahl der im Rahmen des EWR-<br />

Abkommens übernommenen Rechtsakte trugen zur Verbesserung<br />

der bestehenden Rahmenbedingungen bei.<br />

Konformitätsabkommen<br />

(Mutual Recognition Agreement - MRA)<br />

MRAs sind Abkommen über die gegenseitige Anerkennung<br />

von Konformitätsbewertungen bestimmter Industrieprodukte,<br />

welche beim Markteintritt vorgeschriebenen<br />

Tests <strong>und</strong> Zertifizierungen unterliegen. Das Ziel solcher<br />

MRAs liegt darin, durch die gegenseitige Anerkennung<br />

solcher Konformitätsbewertungen den Handel <strong>und</strong><br />

den Marktzugang für die geregelten Produkte zu erleichtern.<br />

Jede Vertragspartei kann die Produkte vor der Ausfuhr<br />

im eigenen Land im Hinblick auf die Konformität mit<br />

den Vorschriften des Einfuhrlandes prüfen, testen <strong>und</strong> zertifizieren<br />

lassen. Die Vertragsparteien anerkennen diese<br />

Tests <strong>und</strong> Zertifikate.<br />

Auf der Gr<strong>und</strong>lage von Protokoll 12 des EWR-Abkommens<br />

führen die EWR/EFTA- Staaten mit EU-Beitrittskandidaten<br />

parallele Verhandlungen für ein ECAA (European<br />

Conformity Assessment Agreement) Abkommen. Von der<br />

EWR/EFTA-Seite haben im Jahr <strong>2001</strong> mit Tschechien <strong>und</strong><br />

Ungarn Verhandlungen stattgef<strong>und</strong>en. Mit Lettland hat es<br />

eine Kontaktaufnahme <strong>und</strong> einen ersten Informationsaustausch<br />

gegeben.<br />

Im Jahre <strong>2001</strong> wurden ca. 30 verschiedene Rechtsakte der<br />

EU im technischen Bereich (Anhang II des EWR-Abkommens),<br />

welche in den Zuständigkeitsbereich der Technischen<br />

Prüf-, Mess- <strong>und</strong> Normenstelle beim Amt für Volkswirtschaft<br />

fallen <strong>und</strong> in das EWR-Recht übernommen werden<br />

sollen, überprüft.<br />

Liechtensteinische Akkreditierungsstelle<br />

Im Berichtsjahr sind zwei Zirkularbeschlüsse vorbereitet<br />

worden, diese konnten aber noch nicht abgeschlossen<br />

werden.<br />

Im Berichtsjahr hat es einen Antrag für eine Akkreditierung<br />

als Kalibrierstelle gegeben.<br />

261


262<br />

Wirtschaft<br />

Liste der von der Liechtensteinischen Akkreditierungsstelle<br />

akkreditierten Stellen<br />

(Stand: Ende <strong>2001</strong>)<br />

Zertifizierstelle für Qualitätssicherungs-Systeme<br />

nach EN 45 012<br />

FLCES 001 Liechtensteinische Gesellschaft für<br />

Qualitätssicherungs-Zertifikate AG (LQS)<br />

Josef-Rheinberger-Strasse 11<br />

9490 Vaduz<br />

Prüfstelle nach EN 45 001 für Analysen im Bereich<br />

der klinischen Chemie, Immunologie, Serologie,<br />

Hämatologie <strong>und</strong> Mikrobiologie<br />

FLTS 002 Institut Dr. Risch<br />

Landstrasse 97<br />

9494 Schaan<br />

Statistik<br />

Statistische Publikationen<br />

Das Statistikgesetz überträgt die Besorgung der amtlichen<br />

Statistik dem Amt für Volkswirtschaft. Im Rahmen der Aufgabenstellung<br />

versendet der Fachbereich Statistik seine<br />

Publikationen an r<strong>und</strong> 2000 Abonnenten <strong>und</strong> Einzelbesteller.<br />

Einen Überblick über die verschiedenen statistischen<br />

Veröffentlichungen verschafft die Broschüre Liechtenstein in<br />

Zahlen, welche im Berichtsjahr überarbeitet <strong>und</strong> erweitert<br />

wurde. Die Publikation kann beim Amt für Volkswirtschaft<br />

kostenlos bezogen werden (in Deutsch <strong>und</strong> Englisch).<br />

Volkszählung 2000<br />

Das Berichtsjahr <strong>2001</strong> wurde wiederum massgeblich durch<br />

die umfangreichen Arbeiten für die Volkszählung geprägt.<br />

Auf den Stichtag 5. Dezember 2000 wurden der Bevölkerung<br />

14 650 Couverts mit 14 650 Haushaltsfragebogen<br />

<strong>und</strong> 33 900 Personenfragebogen <strong>und</strong> 9 000 Couverts mit<br />

jeweils einem Gebäudefragebogen zugestellt. Insgesamt<br />

wurden 57 550 Fragebogen in 23 650 Couverts versandt.<br />

Gegen Ende des Jahres 2000, noch vor dem ersten Erinnerungsschreiben,<br />

lag die Rücklaufquote der verschickten<br />

Couverts bei erfreulichen 80%. Mit dem Versand des ersten<br />

Erinnerungsschreibens erhöhte sich die Rücklaufquote auf<br />

90%. Das zweite Erinnerungsschreiben wurde Ende März<br />

<strong>2001</strong> <strong>und</strong> das dritte Ende April zugestellt. Danach telefonierte<br />

das von der <strong>Regierung</strong> beauftragte Dienstleistungszentrum<br />

den säumigen Personen. Dabei wurden die Fragebogen<br />

direkt am Telefon erfasst. Im August/September<br />

<strong>2001</strong> wurden in Zusammenarbeit mit den Gemeindeverwaltungen<br />

die Restfälle bearbeitet. Es waren dies 851 Personen-<br />

<strong>und</strong> 308 Gebäudefragebogen. Die Ergebnisse der<br />

Volkszählung werden im Jahre 2002 erwartet.<br />

Landwirtschaftliche Betriebsstrukturerhebung<br />

Die <strong>Regierung</strong> beauftragte in ihrer Sitzung vom 16. März<br />

2000 den Fachbereich Statistik in Zusammenarbeit mit dem<br />

Landwirtschaftsamt <strong>und</strong> dem Amt für Lebensmittelkontrolle<br />

<strong>und</strong> Veterinärwesen, eine landwirtschaftliche Betriebsstrukturerhebung<br />

durchzuführen. Die Erhebung erfolgte in der<br />

Zeit vom 27. März bis 8. April 2000 <strong>und</strong> deckte gleichzeitig<br />

die jährliche Zählung der landwirtschaftlichen Nutztiere<br />

gemäss den Erhebungen für den Tierseuchenfonds ab. Ausserdem<br />

verwendete das Amt für Wald, Natur <strong>und</strong> Landschaft<br />

die erhobenen Daten für den Vollzug der agrarpolitischen<br />

Massnahmen. Im Berichtsjahr wurden die Resultate<br />

der Zählung überprüft <strong>und</strong> die Auswertungen werden im<br />

Jahre 2002 publiziert.<br />

Liechtensteinisches Unternehmensregister (LUR)<br />

Seit September 1998 besteht für alle Betriebe die monatliche<br />

Meldepflicht von Personalein- <strong>und</strong> -austritten an das<br />

LUR. Im Februar <strong>2001</strong> erhielten alle Betriebe eine Liste mit<br />

den von ihnen gemeldeten Beschäftigten per 31. Dezember<br />

2000 zur allfälligen Datenkorrektur bzw. Vervollständigung.<br />

Bei dieser Vollerhebung wurden insgesamt 3 246 Arbeitsstätten<br />

angeschrieben, dabei lag der erste Rücklauf bei<br />

63%. Nach dem dritten Mahnlauf <strong>und</strong> den anschliessenden<br />

telefonischen Rückfragen waren nur noch die Daten von<br />

lediglich 45 kleineren Arbeitsstätten (1.4%) ausstehend.<br />

Die Erhebung bestätigte, dass nicht alle Betriebe die Personaleintritte<br />

<strong>und</strong> -austritte monatlich melden <strong>und</strong> deshalb<br />

die jährliche Vollerhebung notwendig ist.<br />

Neue Statistiken<br />

Beschäftigten- <strong>und</strong> Arbeitsplätzestatistik<br />

Im Jahre 2000 wurde das Pflichtenheft <strong>und</strong> die Spezifikation<br />

für eine neue Arbeitsplatzstatistik erarbeitet. Die neue<br />

»Beschäftigten- <strong>und</strong> Arbeitsplätzestatistik» wird auf die<br />

Daten des LUR zugreifen <strong>und</strong> umfangreiche Auswertungen<br />

über die Beschäftigten in Liechtenstein ermöglichen. Beispielsweise<br />

werden in der Statistik neu Informationen über<br />

Vollzeitäquivalente, Teilzeitarbeit <strong>und</strong> über die erwerbstätigen<br />

Frauen zu finden sein. Ausserdem wird die neue Publikation<br />

Angaben über Arbeitsplätze <strong>und</strong> Arbeitsstätten in<br />

den Gemeinden enthalten. Die Programmierung wurde im<br />

Berichtsjahr durchgeführt <strong>und</strong> die Publikation wird im<br />

Februar 2002 erscheinen. Auf der nächsten Seite im<br />

Überblick die Beschäftigten in Liechtenstein per 31. Dezember<br />

2000.<br />

Die neue Beschäftigungs- <strong>und</strong> Arbeitsplätzestatistik bietet<br />

bessere Analysemöglichkeiten. Da die Statistik auch Auswertungen<br />

nach so genannten Vollzeitäquivalenten (VZÄ)<br />

ermöglicht, kann das Wachstum einzelner Wirtschaftssektoren<br />

oder Branchen besser eingeschätzt <strong>und</strong> interpretiert<br />

werden. Die Vollzeitäquivalente der Beschäftigten entsprechen<br />

der Zahl der auf Normalarbeitszeit umgerechneten<br />

Beschäftigungsverhältnisse. (Zwei Beschäftigungsverhältnisse<br />

mit einem Umfang von 80% <strong>und</strong> 20% der Normalarbeitszeit<br />

ergeben ein Vollzeitäquivalent.) Die am 31.<br />

Dezember 2000 in Liechtenstein tätigen 26 797 Voll- <strong>und</strong><br />

Teilzeitbeschäftigten vereinen auf sich insgesamt 24 688<br />

Vollzeitäquivalente. Die Aufteilung auf die Wirtschaftssektoren<br />

sieht wie folgt aus (siehe Tabelle nebenan).<br />

Auf den 3. Sektor entfallen 51.3% (12 658 VZÄ) der<br />

24 688 Vollzeitäquivalente <strong>und</strong> auf den 1. <strong>und</strong> 2. Sektor<br />

zusammen 48.7% (12 031 VZÄ). Die Vollzeitäquivalente<br />

werden ebenfalls für die Berechnungen <strong>und</strong> Auswertungen<br />

der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (VGR)<br />

benötigt.<br />

Motorfahrzeugstatistiken<br />

Die bisherigen Statistiken «In Verkehr gesetzte neue Motorfahrzeuge»<br />

<strong>und</strong> «Motorfahrzeugbestand» werden den<br />

heutigen Anforderungen nicht mehr gerecht. Bei den Lastwagen<br />

ist die Aufteilung der Nutzlast-Gewichtsklassen veraltet<br />

<strong>und</strong> die Aufteilung der Personenwagen nach Steuer-PS<br />

ist zu wenig aussagekräftig. Im Berichtsjahr erhielt das<br />

Pflichtenheft <strong>und</strong> die Spezifikation für die neuen Statistiken<br />

den letzten Feinschliff <strong>und</strong> die Programmierung wurde<br />

angegangen. Im Jahre 2002 werden die wesentlich<br />

umfangreicheren Statistiken erstmals erscheinen.


Aussenhandel<br />

Seit Mai <strong>2001</strong> hat die Statistik direkten Zugriff auf die<br />

Datenbank der Eidgenössischen Zollverwaltung <strong>und</strong> somit<br />

stehen umfangreichere Handelsdaten zur Verfügung.<br />

Zusätzlich wurde eine Handels-Datenbank eingerichtet,<br />

welche detaillierte Analysen der direkten Im- <strong>und</strong> Exporte<br />

erlaubt. In diesem Zusammenhang wurde im Statistischen<br />

Jahrbuch das Kapitel «Handel, Aussenhandel» durch<br />

zusätzliche Tabellen erweitert.<br />

EWR<br />

Insgesamt wurden 13 neue Verordnungen bezüglich Statistiken<br />

vom Gemeinsamen EWR-Ausschuss verabschiedet<br />

<strong>und</strong> in den EWR-Vertrag übernommen.<br />

Aussenhandelsstatistik<br />

Die Übergangsfrist mit Überprüfungsklausel betreffend die<br />

Statistik des Aussenhandels war am 31. Dezember 1998<br />

abgelaufen. Nach mehreren Gesprächen mit dem Statistischen<br />

Amt der Europäischen Gemeinschaften (Eurostat)<br />

konnte ein Konsens erreicht werden. Es wurde unter anderem<br />

vereinbart, dass der Handel zwischen der Schweiz <strong>und</strong><br />

Liechtenstein nicht erfasst wird. Die Europäische Kommission<br />

verlangte im November 2000 weitere Begründungen für<br />

die gewünschten Anpassungen, sodass der Gemeinsame<br />

EWR-Ausschuss erst im Berichtsjahr beschliessen konnte.<br />

Strassentransportstatistik<br />

Die Übergangsfrist mit Überprüfungsklausel, die Liechtenstein<br />

von der Erstellung <strong>und</strong> Ablieferung der Strassentransportstatistik<br />

an Eurostat befreite, war am 31. Dezember<br />

1998 abgelaufen. Nach mehreren Verhandlungsr<strong>und</strong>en<br />

akzeptierte Eurostat, dass die Stichprobenerhebungen nur<br />

bei den im EU-Raum operierenden liechtensteinischen Last-<br />

Wirtschaft<br />

Sektoranteile der Beschäftigung Gesamt Sektor 1 Sektor 2 Sektor 3<br />

Voll- <strong>und</strong> Teilzeitbeschäftigte in Land- u. Industrie u. Handel u. Dienst-<br />

Liechtenstein per 31.12.2000 Forstwirtschaft Gewerbe leistungen<br />

Erwerbstätige Einwohner 16 710 304 6 087 10 319<br />

davon Wegpendler ins Ausland -1 095 5 -351 -749<br />

Zupendler aus dem Ausland 11 192 39 6 400 4 753<br />

Wirtschaftssektor (absolut) 26 797 338 12 136 14 323<br />

Wirtschaftssektor (%) 100% 1.3% 45.3% 53.4%<br />

Im Vergleich mit den Nachbarstaaten:<br />

Schweiz (Quelle: Statistisches Jahrbuch CH) 4.7% 24.8% 70.5%<br />

Österreich (Quelle: Statistisches Jahrbuch A) 6.1% 30.0% 63.9%<br />

Deutschland (Quelle: Statistisches Jahrbuch D) 2.6% 33.5% 63.9%<br />

(Beschäftigungs- <strong>und</strong> Arbeitsplätzestatistik 31.12.2000)<br />

Aufteilung der Personalresourcen 31.12.2000 Gesamt Sektor 1 Sektor 2 Sektor 3<br />

Vollzeitäquivalente nach Sektoren Land- u. Industrie u. Handel u. Dienst-<br />

Forstwirtschaft Gewerbe leistungen<br />

In Liechtenstein erwerbstätige Einwohner 14 174 284 5 458 8 432<br />

Zupendler aus dem Ausland 10 515 37 6 252 4 226<br />

Wirtschaftssektor (absolut) 24 688 321 11 710 12 658<br />

Wirtschaftssektor (%) 100% 1.3% 47.4% 51.3%<br />

(Beschäftigungs- <strong>und</strong> Arbeitsplätzestatistik 31.12.2000)<br />

wagen durchgeführt werden müssen. Der Gemeinsame<br />

EWR-Ausschuss wird Anfang 2002 über die Anpassungen<br />

entscheiden. Die äusserst umfangreichen Daten sind ab<br />

dem 1. Januar 2003 zu erheben.<br />

Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung<br />

(VGR) <strong>und</strong> Wirtschaftsanalyse<br />

Gesetzliche Gr<strong>und</strong>lage der VGR<br />

Mit der Abänderung des Gesetzes über die amtliche Statistik<br />

am 6. November 2000 wurde die gesetzliche Gr<strong>und</strong>lage<br />

für die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung Liechtensteins<br />

(VGR FL) geschaffen. Anhand der VGR FL lassen sich<br />

Grössen wie das Bruttoinlandsprodukt <strong>und</strong> das Volkseinkommen<br />

ermitteln. Die VGR FL liefert zudem Gr<strong>und</strong>lagen<br />

für die Beobachtung der Wirtschaftsentwicklung, die Konzipierung<br />

wirtschaftspolitischer Massnahmen, die Finanzpolitik<br />

<strong>und</strong> die Bemessung der Beiträge an internationale Organisationen.<br />

Berechnung der VGR 1999<br />

Im Jahr 2000 wurde die erste VGR FL für das Jahr 1998<br />

berechnet <strong>und</strong> publiziert. Die Resultate stiessen auf ein<br />

grosses Interesse. Im Berichtsjahr wechselte der Stelleninhaber<br />

der »VGR <strong>und</strong> Wirtschaftsanalyse» zur <strong>Regierung</strong>. Bis<br />

zur Neubesetzung der VGR-Stelle wurde eine Übergangslösung<br />

gef<strong>und</strong>en, um die Basisdaten des Jahres 1999 in das<br />

Kontensystem der VGR FL aufzunehmen <strong>und</strong> für die weitere<br />

Bearbeitung bereitzustellen. Ebenfalls konnten die für<br />

den Verteilungsschlüssel des Mehrwertsteuerpools Schweiz-<br />

Liechtenstein benötigten volkswirtschaftlichen Kennzahlen<br />

errechnet <strong>und</strong> der gemischten Mehrwertsteuerkommission<br />

Schweiz-Liechtenstein zur Verfügung gestellt werden.<br />

263


264<br />

Wirtschaft<br />

Amt für Zollwesen<br />

Amtsleiter (ad int.): Dr. Hubert Büchel<br />

Das Amt für Zollwesen hat im Berichtsjahr mit dem seit<br />

1995 unveränderten Personalbestand, neben seinen konventionellen<br />

Aufgaben, nachstehende ausserordentliche<br />

Projekte bearbeitet:<br />

- Leistungsabhängige Schwerverkehrsabgabe (LSVA).<br />

Diese wurde auf den 01.01.<strong>2001</strong> eingeführt <strong>und</strong> funktionierte<br />

von Beginn an problemlos. Im Berichtsjahr<br />

waren nur gewisse Feinabstimmungen im Ablauf <strong>und</strong><br />

in der Koordination notwendig. Hingegen nahmen die<br />

Verhandlungen mit der EU aufgr<strong>und</strong> deren geänderten<br />

Auslegung der Wegekostenrichtlinie sehr viel Zeit in<br />

Anspruch.<br />

- Erweiterung der Stockholmer EFTA-Konvention: Das<br />

Amt für Zollwesen arbeitete in den Bereichen<br />

Ursprung, landwirtschaftliche Verarbeitungsprodukte,<br />

Anerkennung der Konformitätsbewertungen <strong>und</strong> Strassentransport<br />

mit. Bei den Verhandlungen über die 40-<br />

Tonnen Kontingente lag die Federführung beim Amt<br />

für Zollwesen.<br />

- EURO-Lizenzen: Anlässlich der im Jahre 2000 durchgeführten<br />

Neuerteilungen der EURO-Lizenzen wurden das<br />

Ausgabe- <strong>und</strong> Überprüfungssystem an die neuesten<br />

gesetzlichen Vorschriften angepasst <strong>und</strong> konsequent<br />

umgesetzt. Daran anknüpfend konnten entscheidende<br />

Erfolge bei der Bekämpfung des «Strohmännertums»<br />

im Transportgewerbe erzielt werden.<br />

Die liechtensteinische Industrie ist auf den freien Zugang<br />

zu den Weltmärkten angewiesen. Die industrielle aber<br />

auch die gewerbliche Produktion bedient sich vermehrt<br />

der «verlängerten Werkbänke». Deshalb ist es von existentieller<br />

Bedeutung, dass die bestehenden Freihandelsabkommen<br />

(auch das EWRA) den jeweiligen neuen<br />

Anforderungen angepasst <strong>und</strong> mit weiteren Ländern<br />

neue Abkommen verhandelt <strong>und</strong> abgeschlossen werden.<br />

So konnte z.B. am 1.7.<strong>2001</strong> ein wirtschaftlich vorteilhaftes<br />

EFTA-Freihandelsabkommen mit Mexiko in Kraft<br />

gesetzt werden. Abkommen mit Kroatien <strong>und</strong> Jordanien<br />

konnten abgeschlossen <strong>und</strong> jenes mit Singapur paraphiert<br />

werden. Die Ursprungsregeln sind in jedem Freihandelsabkommen<br />

ein Schlüsselelement, welches es<br />

gewinnbringend zu nutzen gilt.<br />

Internationale Zoll- <strong>und</strong><br />

Ursprungsangelegenheiten<br />

EWR-Ursprungsregeln <strong>und</strong><br />

«Pan Europäische Kumulation (PEC)»<br />

Das System der 30 Länder umspannenden paneuropäischen<br />

Kumulation wurde im Jahre <strong>2001</strong> weiterentwickelt,<br />

die produktespezifischen Ursprungsregeln ausgebaut, die<br />

Harmonisierung der Verfahren vorangetrieben <strong>und</strong> die<br />

Neuerungen der letzten Jahre in ein konsolidiertes Protokoll<br />

überführt. Diese Fortschritte sind Ergebnisse der periodisch<br />

stattfindenden Besprechungen des 30-Länder-<br />

Komitees, bestehend aus den EG- <strong>und</strong> EFTA-Mitgliedsstaaten<br />

sowie den Mittel- <strong>und</strong> Osteuropäischen Staaten<br />

(MOES), der Türkei, Andorra, San Marino, Malta <strong>und</strong><br />

Zypern. In diesen Besprechungen wurden insbesondere<br />

auch in den einzelnen Teilnehmerländern aufgetretene<br />

Probleme bezüglich Interpretation <strong>und</strong> Anwendung der<br />

Ursprungsregeln diskutiert <strong>und</strong> gelöst.<br />

Projekt Ausdehnung der paneuropäischen<br />

Kumulation auf die südlichen Mittelmeerländer<br />

Des Weiteren wurde auf Initiative der EU in mehreren<br />

Sitzungen, an denen alle EU- <strong>und</strong> EFTA-Mitgliedsstaaten,<br />

die Mittel- <strong>und</strong> Osteuropäischen Staaten, die Türkei,<br />

Malta, Zypern, Andorra, San Marino sowie alle anderen<br />

südlichen Mittelmeeranrainerstaaten (Algerien, Ägypten,<br />

Israel, Jordanien, Libanon, Marokko, Syrien, Tunesien,<br />

West Bank <strong>und</strong> Gaza Streifen) teilnahmen, die Möglichkeit<br />

einer Ausdehnung der paneuropäischen Kumulation<br />

auf die südlichen Mittelmeeranrainerstaaten zu<br />

evaluieren. Die Exportmöglichkeiten der EFTA-Staaten in<br />

diesen Wirtschaftsraum würden dadurch erheblich verbessert.<br />

Vier-Länder-Konferenz<br />

Liechtenstein hat im August <strong>2001</strong> die Ursprungsexperten<br />

der Schweiz, Deutschlands <strong>und</strong> Österreichs zu einer<br />

Ursprungskonferenz eingeladen. Dabei wurden gemeinsam<br />

die Ursprungsprotokolle (EWRA Protokoll 4 <strong>und</strong> FHA<br />

CH/EU Protokoll 3) in deutscher Sprache auf Basis des<br />

englischen Referenztextes adaptiert. Die Überarbeitung<br />

der Protokolle waren u.a. wegen den Änderungen im<br />

«Harmonisierten Tarifierungssystem» notwendig.<br />

Freihandelsabkommen EFTA-Kanada<br />

Die im Jahre 1998 begonnenen Verhandlungen für ein<br />

Freihandelsabkommen der EFTA mit Kanada wurden im<br />

Verlaufe des Jahres 1999 mit grosser Intensität weitergeführt,<br />

konnten jedoch auch bis Ende <strong>2001</strong> noch nicht<br />

abgeschlossen werden.<br />

Freihandelsabkommen EFTA-Mexiko<br />

Die Verhandlung mit Mexiko wurden im Juli 2000 aufgenommen<br />

<strong>und</strong> konnten am 27.11. 2000 mit der Unterzeichnung<br />

in Mexiko abgeschlossen werden. Das Abkommen<br />

trat am 1. Juli <strong>2001</strong> in Kraft.<br />

Neue Freihandelsabkommen der EFTA<br />

Die EFTA hat im Jahre <strong>2001</strong> die bereits im Jahr 2000<br />

begonnenen Verhandlungen mit Chile, Ägypten <strong>und</strong><br />

Tunesien weitergeführt. Die Freihandelsabkommen mit<br />

Kroatien <strong>und</strong> Jordanien wurden am 21.6.<strong>2001</strong> unterzeichnet.<br />

Jenes mit Singapur wurde am 8.11.<strong>2001</strong> paraphiert.<br />

Zollverfahren / Amtshilfe /<br />

Ursprungswesen / Bewilligungsverfahren<br />

/ Salz (Monopolware) /<br />

Marktüberwachung<br />

EWR-Zollverfahren<br />

Der Warenverkehr aus dem EWR <strong>und</strong> in den EWR funktionierte<br />

einwandfrei. Die operativen Tätigkeiten erfolgten<br />

wie bisher im Auftragsverhältnis durch die Eidgenössische<br />

Zollverwaltung.<br />

Amtshilfe in Zollsachen gemäss Protokoll<br />

11 EWR-Abkommen<br />

Im Jahr <strong>2001</strong> hatte das Amt für Zollwesen vier Gesuche<br />

um Amtshilfe zu behandeln.<br />

Salz (Monopolware)<br />

Im Berichtsjahr wurden insgesamt acht Salzsteuerverfügungen<br />

ausgestellt. Mit den regelmässig durchgeführten<br />

Kontrollen wurde sichergestellt, dass kein direkt aus dem<br />

EWR importiertes Salz in die Schweiz gelangte.


Bewilligungsverfahren<br />

Die bestehenden Vereinbarungen zwischen dem Amt für<br />

Zollwesen <strong>und</strong> 17 schweizerischen Bewilligungsstellen<br />

über die EWR-konforme Erteilung von Bewilligungen an<br />

liechtensteinische Importeure <strong>und</strong> Exporteure haben im<br />

vergangenen Jahr keine Änderungen erfahren <strong>und</strong> in der<br />

Praxis zu keinen Problemen geführt.<br />

Ursprungswesen<br />

Das Amt für Zollwesen ist für die ordnungsgemässe<br />

Durchführung des «Protokolls 4 des EWRA über die<br />

Ursprungsregeln» sowie für die Bearbeitung der mit der<br />

Schweiz getroffenen speziellen Ursprungsverfahren<br />

zuständig.<br />

Die Haupttätigkeiten in diesem Bereich umfassten im <strong>2001</strong>:<br />

– Betreuung der «ermächtigten Ausführer», insgesamt<br />

39 Firmen, die zur Ausstellung von Ursprungsnachweisen<br />

im vereinfachten Verfahren berechtigt sind;<br />

– Kontrolle der im Auftrag des Amtes für Zollwesen von<br />

den schweizerischen Zollämtern visierten <strong>und</strong> gestempelten<br />

Ursprungsnachweise (Warenverkehrsbescheinigungen<br />

Form. EUR 1). Im Jahre <strong>2001</strong> waren dies insgesamt<br />

3 865 Formulare EUR 1 (2000 = 4 329);<br />

–Im Berichtsjahr übermittelten die ausländischen Zollbehörden,<br />

wie im Vorjahr, 30 Ursprungsnachweise von<br />

liechtensteinischen Exporteuren zur Nachprüfung<br />

bezüglich deren Echtheit <strong>und</strong> Richtigkeit.<br />

Marktüberwachung<br />

Seit dem 01.01.2000 sind Lebensmittel aus dem EWR in<br />

Liechtenstein verkehrsfähig. Die mit diesem Datum aufgenommene<br />

Überwachung aller importierter Lebensmittel<br />

anhand der erarbeiteten Selektionskriterien <strong>und</strong> Kontrollmassnahmen<br />

hat sich in den zwei vergangenen Jahren<br />

bewährt.<br />

Das Amt für Umweltschutz (AFU) <strong>und</strong> das Amt für<br />

Lebensmittelkontrolle <strong>und</strong> Veterinärwesen (ALKVW)<br />

haben seit 1999 direkten Zugriff auf das Marktüberwachungs-Selektionssystem<br />

des Amtes für Zollwesen <strong>und</strong><br />

selektionieren seitdem ihren Produktbereich selbst nach<br />

bestimmten Kriterien.<br />

Die Gesamtkoordination, insbesondere mit den schweizerischen<br />

Behörden, liegt wie bis anhin in der Verantwortung<br />

des Amtes für Zollwesen. Die noch in Form einer<br />

Deklarationskopie eintreffenden Importmeldungen<br />

(manuelle Deklarationen) werden im Amt für Zollwesen<br />

geprüft <strong>und</strong> nach Bedarf an die zuständigen Ämter zur<br />

Bearbeitung weitergeleitet.<br />

Die als Deklarationskopie eingegangenen Importmeldungen<br />

wurden in folgenden Mengen an die jeweils zuständigen<br />

Ämter weitergeleitet:<br />

Die vom Amt für Umweltschutz <strong>und</strong> vom Amt für Lebensmittelkontrolle<br />

<strong>und</strong> Veterinärwesen in der elektronischen<br />

Datenbank selbst selektionierten sowie die vom Amt für<br />

Zollwesen gemeldeten Importe wurden von diesen<br />

Ämtern hinsichtlich allfälliger rechtlicher Unterschiede zu<br />

den schweizerischen Inverkehrsetzungsvorschriften überprüft<br />

<strong>und</strong> wo erforderlich wurden die notwendigen Massnahmen<br />

eingeleitet.<br />

Transport<br />

EWR-Dokumente<br />

Wirtschaft<br />

Im Jahr <strong>2001</strong> wurden folgende Dokumente für den Transport<br />

im EWR ausgestellt:<br />

Dokumente 2000 <strong>2001</strong><br />

Lizenz für den Gütertransport *<br />

(eine pro Unternehmen) 22 5<br />

beglaubigte Lizenzkopien<br />

(eine pro LKW über 6 Tonnen) 356 46<br />

Lizenz für den Personentransport<br />

(eine pro Unternehmen) 0 0<br />

beglaubigte Lizenzkopien<br />

(eine pro Bus mit mehr als 9 Personen) 2 0<br />

Fahrtenhefte für den Personentransport<br />

(Gelegenheitsverkehr) 36 42<br />

Ökopunktesystem:<br />

Registrierungsnachweise für Frächter 3 3<br />

Registrierungsnachweise für LKW 85 99<br />

COP-Dokumente 84 102<br />

Ökopunktemarken ** 3 558 5 907<br />

Ökopunktekarten 259 655<br />

* Bei einigen Firmen wurde der Fahrzeugbestand markant<br />

erhöht, bei anderen reduziert. Insgesamt erhöhte<br />

sich der Bestand der Lizenzkopien um 25 Stück. Ende<br />

Jahr betrug der Bestand 454 Lizenzkopien.<br />

** Der Bedarf an Ökopunktemarken ist erheblich angestiegen.<br />

Ende Jahr mussten zusätzliche Ökopunktemarken<br />

im Austausch gegen elektronische Ökopunkte<br />

bei der Europäischen Kommission beantragt werden.<br />

Die Europäische Kommission hat dem Antrag zugestimmt.<br />

Aufgr<strong>und</strong> dieser Erfahrung wurden für das Folgejahr<br />

10 000 Ökopunktemarken bestellt. Der Austausch von<br />

Ökopunktemarken gegen elektronische Ökopunkte ist<br />

unkompliziert.<br />

Amt Zuständigkeitsbereiche Anzahl der gemeldeten<br />

Einfuhrpositionen<br />

Amt für Umweltschutz (AFU) Gefährliche Stoffe, Chemikalien, Dünger 205<br />

Amt für Lebensmittelkontrolle <strong>und</strong> - Kosmetika 36<br />

Landesveterinärwesen (ALKVW) - Arzneimittel 24<br />

- Medizinprodukte 46<br />

- Lebensmittel 405<br />

Amt für Wald, Natur <strong>und</strong> Landschaft Saatgut 0<br />

265


266<br />

Wirtschaft<br />

Drittlandbewilligungen Österreich<br />

Für den Drittlandtransport mit Österreich wurden im Jahre<br />

<strong>2001</strong> folgende Genehmigungen ausgestellt:<br />

Dokumente für den Gütertransport 2000 <strong>2001</strong><br />

(Fahrzeuge ab 6 Tonnen Gesamtgewicht)<br />

Drittlandgenehmigungen Österreich<br />

Österreich - Schweiz<br />

(für eine Aus- <strong>und</strong> Einfahrt) 2172 2446<br />

Österreich Nicht-EWR-Staaten<br />

(für eine Aus- <strong>und</strong> Einfahrt) 387 443<br />

Drittlandbewilligungen Frankreich<br />

Für den Drittlandtransport mit Frankreich wurden im Jahre<br />

<strong>2001</strong> folgende Genehmigungen ausgestellt:<br />

Dokumente für den Gütertransport 2000 <strong>2001</strong><br />

(Fahrzeuge ab 6 Tonnen Gesamtgewicht)<br />

Drittlandgenehmigungen Frankreich ***<br />

Schweiz - Frankreich 179 73<br />

*** Im Jahre <strong>2001</strong> betrug das Kontingent 100 Bewilligungen<br />

(im Vorjahr 200 Bewilligungen)<br />

EFTA-Tagungen, Übernahme von<br />

EWR-Rechtsakten<br />

26 zu übernehmende Rechtsakte wurden hinsichtlich<br />

Inhalt, Auswirkungen <strong>und</strong> Einfluss auf bestehende Gesetze<br />

überprüft. In 15 Fällen ging es um See-, Schienen- <strong>und</strong><br />

Luftverkehr, welche für Liechtenstein nicht relevant waren.<br />

Neun Rechtsakte betrafen den Strassenverkehr mit in<br />

Liechtenstein umzusetzenden Punkten in den Bereichen<br />

technische Überwachung von Kraftfahrzeugen, Sicherheit<br />

bei der Beförderung gefährlicher Güter <strong>und</strong> Ökopunktesystem.<br />

Weiters wurden einige Rechtsakte allgemeiner<br />

Natur behandelt <strong>und</strong> kommentiert, so zum Beispiel die<br />

Projektdefinition für eine neue Generation von Satellitennavigationssystemen<br />

«Galileo» <strong>und</strong> die Regelung der<br />

Sommerzeit auf unbestimmte Zeit.<br />

Gemäss einer Empfehlung der Europäischen Kommission<br />

sollte der maximale Alkoholgehalt im Blut bei Kraftfahrern<br />

auf 0.5 mg/ml reduziert werden. Liechtenstein sieht diese<br />

Empfehlung als nicht EWR-relevant an.<br />

In Vorbereitung für die Übernahme im EWR ist ein<br />

neues Sozialpaket mit Vorschlägen für eine Fahrerbescheinigung,<br />

die Ausbildung von Berufsfahrern <strong>und</strong> die<br />

Arbeitszeit von Berufsfahrern. Das im Herbst von<br />

den Europäischen Gemeinschaften veröffentlichte Weissbuch,<br />

«Die Europäische Verkehrspolitik bis 2010: Weichenstellung<br />

für die Zukunft», wurde eingehend behandelt.<br />

Unter anderem spricht sich die EU für die Einführung<br />

von Strassengebührensystemen analog dem Schweizer<br />

Modell aus.<br />

Das Ökopunktekomitee hat zu vier Sitzungen eingeladen.<br />

Liechtenstein hat an drei Sitzungen teilgenommen, an<br />

denen Liechtenstein betreffende Themen behandelt wurden.<br />

Von der EU-Kommission wurden Kontingentsreduktionen<br />

angekündigt, nachdem im Jahre 2000 gegenüber<br />

dem Referenzjahr 1991 eine Zunahme von mehr als 8 %<br />

Transitfahrten durch Österreich erfolgte <strong>und</strong> dadurch eine<br />

spezielle Vertragsregelung in Kraft trat. Liechtenstein war<br />

davon nicht betroffen.<br />

Personenbeförderung<br />

Gemäss Artikel 19 der Verordnung zum Gesetz über die<br />

Personenbeförderung ist das Amt für Zollwesen zur Behandlung<br />

von Konzessionsanträgen zu Handen der <strong>Regierung</strong><br />

zuständig.<br />

Im Rahmen dieser Zuständigkeit nahm in diesem Jahr erstmals<br />

ein Vertreter des Amtes für Zollwesen an der «Internationalen<br />

Kraftfahrlinienkonferenz» in Österreich teil. An dieser<br />

Konferenz treffen sich Vertreter der Konzessionsbehörden<br />

von Österreich, Deutschland, der Schweiz <strong>und</strong> neu nun<br />

auch Liechtenstein mit Vertretern des Personentransportgewerbes<br />

<strong>und</strong> behandeln die bestehenden <strong>und</strong> neu beantragten<br />

Konzessionen von Linienverkehren, welche diese<br />

Länder berühren.<br />

Im Berichtsjahr bearbeitete das Amt für Zollwesen einen<br />

Konzessionsantrag für eine Sonderform des Linienverkehrs<br />

sowie drei Anträge von internationalem Linienverkehr mit<br />

Transit durch Liechtenstein.<br />

Arbeitsgruppe Transport<br />

Die Arbeitsgruppe Transport traf sich im Jahre <strong>2001</strong> zu zwei<br />

Sitzungen <strong>und</strong> befasste sich insbesondere mit den Themen<br />

Ökopunktesystem, 40 Tonnen Kontingente für den LKW-<br />

Transport in der <strong>und</strong> durch die Schweiz, Drittlandverkehr<br />

mit Frankreich <strong>und</strong> mit Österreich, CEMT (Konferenz<br />

der Europäischen Verkehrsminister), leistungsabhängige<br />

Schwerverkehrsabgabe (LSVA) <strong>und</strong> Betriebsstättenkontrollen.<br />

Überprüfung von Transportunternehmen<br />

Der Bestand der im internationalen Verkehr eingesetzten<br />

Lastkraftwagen hat sich im Jahre <strong>2001</strong> um 25 Fahrzeuge<br />

oder um 5.8 % auf 454 erhöht. Massgeblich bei zwei Firmen<br />

wurde der Fahrzeugbestand stark erhöht. Reduktionen<br />

erfolgten insbesondere als Folge der durchgeführten Überprüfungen<br />

von Transportunternehmen <strong>und</strong> als Ergebnis der<br />

Prüfung der gewerblichen Voraussetzungen anlässlich der<br />

Behandlung der Anträge für eine Lizenzerneuerung.<br />

Gestützt auf das Gewerbegesetz <strong>und</strong> das Gesetz über die<br />

grenzüberschreitenden Personen- <strong>und</strong> Gütertransporte<br />

wurden im Jahre <strong>2001</strong> wiederum Betriebsstättenkontrollen<br />

bei einer Anzahl von Transportunternehmen durchgeführt.<br />

Die Überprüfung erfolgte durch je einen Vertreter der Landespolizei,<br />

des Amtes für Volkswirtschaft <strong>und</strong> des Amtes für<br />

Zollwesen. Bei zwei Unternehmen wurden schwerwiegende<br />

Mängel festgestellt. In der Folge wurde diesen Unternehmen<br />

die Gewerbebewilligung durch die <strong>Regierung</strong> entzogen.<br />

Diese Entscheide wurden von der nächst höheren<br />

Rechtsstufe (Verwaltungs- <strong>und</strong> Beschwerdeinstanz, VBI)<br />

gestützt.<br />

Die Lizenz für den grenzüberschreitenden Gütertransport<br />

im Europäischen Wirtschaftsraum ist fünf Jahre gültig. Bei<br />

drei Unternehmen ist diese Frist im Jahre <strong>2001</strong> abgelaufen,<br />

sodass eine neue Lizenz beantragt werden musste. Einigen<br />

Unternehmen wurde die Lizenz nicht oder nur befristet für<br />

einige Monate ausgestellt, weil die gewerberechtlichen Voraussetzungen<br />

nicht bzw. nicht ausreichend erfüllt waren.<br />

Damit sollte den Unternehmen die Gelegenheit gegeben<br />

werden, die Mängel zu beheben oder während der laufenden<br />

Rechtsverfahren den Betrieb aufrecht zu erhalten.<br />

Zuteilung von Kontingenten<br />

Das Amt für Zollwesen beurteilt bei der Ausstellung von<br />

Bewilligungen <strong>und</strong> bei der Zuteilung von Kontingenten die<br />

Einhaltung der gewerberechtlichen Voraussetzungen <strong>und</strong><br />

der weiteren einschlägigen Rechtsvorschriften. Sind die


jeweiligen Kontingente niedriger als der beantragte Bedarf<br />

der Unternehmen, so wird die Zuteilung nach den Kriterien<br />

des Gesetzes über die grenzüberschreitenden Personen<strong>und</strong><br />

Gütertransporte reduziert.<br />

Fachprüfung über den Zugang zum Beruf des<br />

Güter- <strong>und</strong> Personentransportunternehmers<br />

Im Jahre <strong>2001</strong> wurde im Transportgewerbe keine Fachprüfung<br />

nach EWR-Recht durchgeführt. Bereits im Dezember<br />

2000 wurde die geplante fünfte Fachprüfung in den Landeszeitungen<br />

ausgeschrieben. Das Amt für Zollwesen<br />

erhielt keine Anmeldungen.<br />

Leistungsabhängige Schwerverkehrsabgabe (LSVA)<br />

In Bezug auf die EWR-Konformität der LSVA führte die<br />

Stabsstelle EWR zusammen mit der Stabsstelle Verkehrskoordination<br />

<strong>und</strong> dem Amt für Zollwesen weitere Besprechungen<br />

mit der Europäischen Kommission. Nach intensiven<br />

Verhandlungen <strong>und</strong> der Vorlage von detaillierten<br />

Kostenberechnungen sowie Rückerstattungsvarianten<br />

konnte im Sommer <strong>2001</strong> ein Durchbruch erzielt werden.<br />

Die Lösung sieht vor, dass bei der Ein- <strong>und</strong> Ausfahrt ab 1.<br />

Januar 2002 beim Zollamt Schaanwald-Tisis ein Distanzabzug<br />

von 3 Kilometer erfolgt.<br />

40-Tonnen Kontingente der Schweiz<br />

Gemäss Vorschlag der Schweiz wurden die 40-Tonnen-, die<br />

Leer- <strong>und</strong> Leichtfahrtenkontingente im Rahmen der neuen<br />

EFTA-Konvention verhandelt. Die EFTA-Kontingente für die<br />

Jahre <strong>2001</strong> bis 2004, für Import-, Export- <strong>und</strong> Transitfahrten<br />

sowie für den Binnenverkehr wurden den EFTA-Mitgliedsstaaten<br />

vor Abschluss der so genannten Vaduzer EFTA-Konvention<br />

mittels eines Notenaustausches ab 1. Juni <strong>2001</strong> zur<br />

Verfügung gestellt. Obwohl die Zuteilung des Kontingentes<br />

erst im Juni <strong>2001</strong> erfolgte, wurde es ungekürzt zur Verfügung<br />

gestellt. Die liechtensteinischen Kontingente für <strong>2001</strong><br />

waren wie folgt:<br />

40 Tonnen Ein-, Ausfuhr- <strong>und</strong> Transitfahrten 4000 *)<br />

Leer- <strong>und</strong> Leichtfahrten 3000 *)<br />

40 Tonnen Binnenfahrten 795 **)<br />

*) Ausgabe durch die Firma Brunner AG in Worblaufen im<br />

Auftrag des Fürstentums Liechtenstein<br />

**) Ausgabe durch die Motorfahrzeugkontrolle<br />

Das Kontingent wurde im Jahr <strong>2001</strong> nicht ausgeschöpft.<br />

Transportstatistik<br />

Im Bereich Strassentransportstatistik erfolgten weitere<br />

Besprechungen mit EUROSTAT. Bereits im Mai <strong>2001</strong> zeigte<br />

sich, dass Liechtenstein auf Gr<strong>und</strong> des relativ hohen Fahrzeugbestandes<br />

keine vollständige Ausnahme erhalten, sondern<br />

verpflichtet wird, über die Transportleistung der international<br />

operierenden LKW-Flotte (Fahrzeuge mit EU-<br />

Lizenz) voraussichtlich mit Beginn des Jahres 2003 eine Statistik<br />

zu liefern. Im Laufe des Jahres 2002 wird eine geeignete<br />

Datenbank in der Landesverwaltung aufgebaut. Ein<br />

Konzeptentwurf liegt bereits vor. Danach werden im Rotationsverfahren<br />

bei verschiedenen Unternehmen Daten abgefragt<br />

<strong>und</strong> hochgerechnet. Erste Gespräche mit Transportunternehmen<br />

haben bereits stattgef<strong>und</strong>en.<br />

CEMT<br />

Im Herbst <strong>2001</strong> hat das Amt für Zollwesen bei der CEMT<br />

(Europäische Verkehrsministerkonferenz) in Paris den<br />

Antrag für CEMT-Genehmigungen für das Jahr 2002 übermittelt.<br />

Zu beantragen war der Anteil Bewilligungen für<br />

«grüne» (EURO 1), «grünere <strong>und</strong> sichere» (EURO 2) <strong>und</strong> für<br />

«EURO III <strong>und</strong> sichere» (EURO 3) Fahrzeuge.<br />

Für die Zuteilung hat das Amt für Zollwesen die erforderlichen<br />

Dokumente erstellt <strong>und</strong> gesetzliche Vorschriften vorbereitet.<br />

Um unverzüglich eine Erstausgabe zu ermöglichen,<br />

hat die <strong>Regierung</strong> im Dezember <strong>2001</strong> ein vereinfachtes<br />

Zuteilungsreglement beschlossen.<br />

Das Amt für Zollwesen hat das CEMT-Sekretariat mit den<br />

angeforderten Transport-, Infrastruktur- <strong>und</strong> Wirtschaftsstatistiken<br />

bedient.<br />

KOMMISSIONEN<br />

Energiekommission<br />

Vorsitz: <strong>Regierung</strong>srat Hansjörg Frick<br />

Die Energiekommission hat im Berichtsjahr 3 Sitzungen<br />

abgehalten. Zu bestimmten Themen wurden Arbeitsgruppen<br />

gebildet, die sich zu 1 Sitzung trafen.<br />

Aufgaben<br />

Gemäss Energiespargesetz, LGBl. 1996 Nr. 193, berät die<br />

Kommission die <strong>Regierung</strong> in Fragen der Energiepolitik <strong>und</strong><br />

nimmt die ihr vom Energiespargesetz übertragenen Aufgaben<br />

wahr.<br />

Arbeitsschwerpunkte<br />

Die Liberalisierung des Elektrizitätsmarktes <strong>und</strong> die Diskussion<br />

des entsprechenden Gesetzesentwurfs war einer der<br />

Schwerpunkte.<br />

Die Energiekommission hat sich auch mit der Abänderung<br />

der Energieverordnung zum Baugesetz beschäftigt.<br />

Die Kommission befasste sich auch mit dem Thema «MIN-<br />

ERGIE» Standard bei Neubauten. Sie hat beschlossen bei<br />

der <strong>Regierung</strong> zu beantragen, dass künftige Landesbauten<br />

nach diesem Standard errichtet werden sollten.<br />

Beurteilung von Demonstrationsprojekten <strong>und</strong><br />

anderen Anlagen<br />

Gemäss Energiespargesetz hat die Energiekommission<br />

Anträge zur Förderung von Demonstrationsanlagen zu prüfen<br />

<strong>und</strong> bei der <strong>Regierung</strong> zur allfälligen Förderung zu<br />

beantragen.<br />

Das Gesuch um Förderung einer Hackschnitzelfeuerung in<br />

Balzers wurde geprüft <strong>und</strong> bei der <strong>Regierung</strong> eine Förderung<br />

beantragt.<br />

Prüfungskommission für die<br />

Fachprüfung im Gastgewerbe<br />

Wirtschaft<br />

Vorsitz: Hugo Quaderer, Amt für Volkswirtschaft<br />

Gestützt auf die Verordnung vom 22. Oktober 1974 über<br />

die liechtensteinische Fachprüfung im Gastgewerbe, LGBl.<br />

1974 Nr. 65, wird bei genügend Anmeldungen im Turnus<br />

von 2 Jahren vom Amt für Volkswirtschaft in Zusammenarbeit<br />

mit der Gewerbe- <strong>und</strong> Wirtschaftskammer eine Fachprüfung<br />

durchgeführt. Die bestandene Fachprüfung bildet<br />

die fachliche Gr<strong>und</strong>lage zur selbständigen Führung eines<br />

gastgewerblichen Betriebes nach den Bestimmungen des<br />

Gewerbegesetzes, LGBl. 1970 Nr. 21.<br />

267


268<br />

Wirtschaft<br />

Fachprüfung im Gastgewerbe<br />

Im Berichtsjahr wurde die 18. Liechtensteinische Fachprüfung<br />

im Gastgewerbe durchgeführt. Insgesamt sind 10<br />

Kandidatinnen <strong>und</strong> Kandidaten zu den zwei schriftlichen<br />

<strong>und</strong> den 7 mündlichen Prüfungen angetreten. Erfreulicherweise<br />

haben alle Kandidatinnen <strong>und</strong> Kandidaten die Prüfungen<br />

mit zum Teil sehr grossem Erfolg bestanden.<br />

Ergänzungsprüfung in Landes- <strong>und</strong><br />

Gesetzesk<strong>und</strong>e<br />

Inhaber ausländischer Fachprüfungszeugnisse haben gestützt<br />

auf die einleitend zitierte Verordnung die Möglichkeit, mittels<br />

Ablegen einer Ergänzungsprüfung, welche die Fächer Landes-<br />

<strong>und</strong> Gesetzesk<strong>und</strong>e beinhaltet, die Fachkenntnisse nach<br />

liechtensteinischem Recht nachzuweisen. Im Jahre <strong>2001</strong> sind<br />

7 Kandidatinnen <strong>und</strong> Kandidaten (Vorjahr 2) zu der mündlichen<br />

Ergänzungsprüfung angetreten, wobei 6 (Vorjahr 2) die<br />

Ergänzungsprüfung erfolgreich abgelegt haben.<br />

Prüfungskommission für die<br />

Prüfung der fachlichen Eignung zur<br />

Führung eines Güter- <strong>und</strong> Personenkraftverkehrsunternehmens<br />

Vorsitz: Wilfried Pircher, Amt für Zollwesen<br />

Gestützt auf die Verordnung vom 24. September 1996 über<br />

die Prüfung der fachlichen Eignung zur Führung eines<br />

Güter- <strong>und</strong> Personenkraftverkehrsunternehmens, LGBl.<br />

1996 Nr. 166 i.d.g.F. <strong>und</strong> Anhang 1 der Verordnung über<br />

den Zugang zum Beruf des Güter- <strong>und</strong> Personenkraftverkehrsunternehmens,<br />

LGBl. 1998 Nr. 181 i.d.g.F., wird bei<br />

genügend Anmeldungen im Turnus von zwei Jahren vom<br />

Amt für Zollwesen in Zusammenarbeit mit der Gewerbe<strong>und</strong><br />

Wirtschaftskammer eine Fachprüfung durchgeführt.<br />

Die bestandene Fachprüfung bildet die fachliche Gr<strong>und</strong>lage<br />

zur selbständigen Führung eines Güter- <strong>und</strong> Personenkraftverkehrsunternehmens,<br />

gemäss der Verordnung über den<br />

Zugang zum Beruf des Güter- <strong>und</strong> Personenkraftverkehrsunternehmers,<br />

LGBl. 1998 Nr. 181.<br />

Fachprüfung im Transportgewerbe<br />

Im Dezember 2000 wurde die im Oktober <strong>2001</strong> zur Durchführung<br />

geplante fünfte Fachprüfung in den Landeszeitungen<br />

veröffentlicht. Es erfolgten keine Anmeldungen. Im<br />

Jahre <strong>2001</strong> wurde folglich keine Prüfung abgehalten.<br />

Prüfungskommission für Maurermeister-<br />

<strong>und</strong> Zimmermeisterprüfungen<br />

Vorsitz: Hugo Quaderer, Amt für Volkswirtschaft<br />

Im Jahre <strong>2001</strong> wurde keine Maurer- <strong>und</strong> Zimmermeisterprüfung<br />

durchgeführt. Die Prüfungen finden in Absprache<br />

mit der Gewerbe- <strong>und</strong> Wirtschaftskammer nur bei einer<br />

genügenden Anzahl an Interessierten statt. Auf die Ausschreibung<br />

in den Landeszeitungen im Frühjahr des<br />

Berichtsjahres haben sich lediglich zwei Interessenten<br />

gemeldet, wobei einer die Voraussetzungen zur Absolvierung<br />

der Prüfung nicht erfüllte. Es ist geplant, die Prüfungen<br />

im Jahre 2002 erneut zur Bewerbung auszuschreiben.<br />

Bei einer genügenden Anzahl an Interessierten soll die Prüfung<br />

im Frühjahr 2003 stattfinden.<br />

Kommission für Statistik<br />

Vorsitz: Dr. Hubert Büchel,<br />

Amtsvorstand Amt für Volkswirtschaft<br />

Im Jahre <strong>2001</strong> hat die Kommission für Statistik nicht getagt.<br />

Die Mandatsperiode der Kommission wird am 7. April 2002<br />

ablaufen. Gemäss Art. 5 des Gesetzes vom 13. Mai 1976<br />

über die amtliche Statistik (Statistikgesetz) ernennt die<br />

<strong>Regierung</strong> eine Kommission, die aus fünf bis sieben Mitgliedern<br />

besteht. Die Amtsdauer beträgt vier Jahre. Der Kommission<br />

sollen Vertreter der Gemeinden, der Wirtschaftsverbände<br />

sowie Personen angehören, deren Mitarbeit wegen<br />

ihrer Fachkenntnisse erwünscht ist.


Verkehr <strong>und</strong> Kommunikation<br />

RESSORTBERICHT<br />

Ressortinhaber:<br />

<strong>Regierung</strong>srat Dr. Norbert Marxer <strong>und</strong><br />

<strong>Regierung</strong>schef Dr. Mario Frick bis 5. April <strong>2001</strong><br />

<strong>Regierung</strong>schef-Stellvertreterin Rita Kieber-Beck<br />

ab 5. April 2002<br />

In beiden Teilbereichen des Ressorts wurden im zweiten<br />

Halbjahr <strong>2001</strong> vornehmlich die Weichen neu gestellt.<br />

Hauptaugenmerk im Bereich Verkehr wurde hauptsächlich<br />

darauf gelegt, Ziele zu definieren <strong>und</strong> konkrete, umsetzbare<br />

Massnahmen zu ergreifen. Im Ressort wurde die Neuausrichtung<br />

dahingehend formuliert, dass mittels gezielter,<br />

nachhaltiger Massnahmen eine merkliche Entlastung der<br />

Bevölkerung erreicht <strong>und</strong> weniger auf weitere Bestandesaufnahmen<br />

<strong>und</strong> Statistiken gesetzt wird. Auch im Bereich<br />

der Kommunikation gab es einschneidende, aber effiziente<br />

Veränderungen. Im Zentrum dieser Veränderungen stand<br />

der Restrukturierungsprozess der Festnetztelefonie.<br />

Verkehr<br />

Im Bereich Verkehr beschäftigte sich das Ressort in erster<br />

Linie mit der Evaluation verschiedener innovativer Projekte,<br />

welche in den kommenden Jahren umgesetzt werden sollen,<br />

sofern die nötige Zustimmung aus der Bevölkerung<br />

erfolgt. Seit dem zweiten Halbjahr <strong>2001</strong> wurden die Weichen<br />

einer nachhaltigen, modernen <strong>und</strong> umweltbewussten<br />

Verkehrspolitik neu gestellt. Es wurden die nötigen Vorarbeiten<br />

geleistet, nach welchen verkehrspolitische Massnahmen<br />

eingeleitet werden können, welche sich auf die Befindlichkeit<br />

der Bevölkerung positiv auswirken. Nach einer Fertigstellung<br />

des Gesamtverkehrskonzeptes im Frühsommer<br />

2002 soll die Verkehrspolitik nicht nur dazu dienen, Bestandesaufnahmen<br />

über die aktuelle Situation zu machen, sondern<br />

effektive Massnahmen für Liechtenstein einzuleiten.<br />

Grenzüberschreitender Öffentlicher Verkehr<br />

Im Bereich des Öffentlichen Verkehrs wurden Bemühungen<br />

unternommen, um das Angebot für die Bevölkerung grenzüberschreitend<br />

zu verbessern. Das Fürstentum Liechtenstein,<br />

das Land Vorarlberg <strong>und</strong> der Kanton St. Gallen planten<br />

gemeinsam eine Verbesserung des grenzüberschreitenden<br />

<strong>und</strong> grenznahen öffentlichen Verkehrs (Bahn <strong>und</strong> Bus).<br />

Erste Massnahmen sollen mit dem Fahrplanwechsel im<br />

Dezember 2002 eingeführt werden. Auslöser war die von<br />

den Österreichischen <strong>und</strong> Schweizerischen B<strong>und</strong>esbahnen<br />

geplante Umlegung des Fernverkehrs Zürich-Innsbruck-<br />

Wien: heute fahren die Eurocityzüge via Sargans-Buchs-<br />

Feldkirch. Voraussichtlich ab dem Jahr 2005 sollen diese<br />

über Zürich Flughafen-St.Gallen-Bregenz-Feldkirch geführt<br />

werden. Als Folge wird sich das Fernverkehrsangebot im<br />

Rheintal ab diesem Zeitpunkt einschneidend verändern.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der bevorstehenden Änderungen <strong>und</strong> der heute teilweise<br />

bestehenden Angebotslücken im grenzüberschreitenden<br />

Verkehr beschlossen Liechtenstein, Vorarlberg <strong>und</strong> St. Gallen<br />

gemeinsame Lösungen zu erarbeiten. Mit der Angebotsplanung<br />

wurden Verkehrsplaner der Metron AG in Brugg beauftragt. Konkrete<br />

Verbesserungsmassnahmen für den grenzüberschreitenden<br />

<strong>und</strong> grenznahen öffentlichen Verkehr sollen mit dem Fahrplanwechsel<br />

im Dezember 2002 eingeführt werden können.<br />

Verkehrsministerkonferenz in Lissabon<br />

Am 28./29. Mai <strong>2001</strong> war Liechtenstein an der Konferenz<br />

der Europäischen Verkehrsminister (CEMT) in Lissabon durch<br />

<strong>Regierung</strong>schef-Stellvertreterin Rita Kieber-Beck <strong>und</strong> Bot-<br />

schafter Hubert Büchel vertreten. An der Konferenz wurden<br />

vielfältige Themen diskutiert - u.a. die Transportpolitik auf<br />

der Strasse, die Transportpolitik in einer alternden Gesellschaft,<br />

die Beziehungen zwischen Kriminalität <strong>und</strong> Transport<br />

<strong>und</strong> die Integration der Transportpolitiken der Länder<br />

Mittel- <strong>und</strong> Osteuropas behandelt. Weiters fand die Wahl<br />

eines neuen CEMT-Generalsekretärs statt. Im Zentrum der<br />

Konferenz stand zudem die Vergabe der Euro-Lizenzen.<br />

Gesamtverkehrskonzept<br />

Der Zwischenbericht zum Gesamtverkehrskonzept wurde<br />

von der <strong>Regierung</strong> zur Kenntnis genommen. Der Zwischenbericht<br />

kann aber lediglich als eine Gr<strong>und</strong>lage für<br />

ein definitives Konzept betrachtet werden. Dies brachte<br />

nicht nur die Analysen des Ressorts, sondern auch die<br />

Resultate aus einer Vernehmlassung mit sich. Mit der<br />

Kenntnisnahme am 27. März wurde gleichzeitig ein Informationsordner<br />

mit den bestehenden Resultaten genehmigt.<br />

Die einzelnen Bereiche des Gesamtverkehrskonzeptes<br />

berühren eine Vielzahl von Sachbereichen, gesellschaftliche<br />

Aspekte <strong>und</strong> öffentliche Infrastruktureinrichtungen.<br />

Die Verkehrsentwicklung in den letzten Jahrzehnten<br />

hat dazu geführt, dass der Verkehr zunehmend als<br />

Belastung empf<strong>und</strong>en wird. Die Verkehrsprognosen für<br />

die nächsten Jahrzehnte gehen davon aus, dass der Verkehr<br />

- sowohl der motorisierte Individualverkehr als auch<br />

der Güterverkehr auf der Strasse - weiterhin zunehmen<br />

werden. Es ist deshalb eine vordringliche Aufgabe, die<br />

Entwicklung in die richtigen Bahnen zu lenken.<br />

Der vorliegende Zwischenbericht umfasst die Teilbereiche<br />

Zielsetzungen <strong>und</strong> Vorgaben, Öffentlicher Verkehr (ÖV)<br />

<strong>und</strong> Nicht- motorisierter Individualverkehr (NMIV). Die Teilbereiche<br />

Motorisierter Individualverkehr (IV), Güterverkehr<br />

<strong>und</strong> Wahl Szenario, Gesamtkonzept, Massnahmenbündel<br />

sind noch in Bearbeitung. Die <strong>Regierung</strong> stellte fest, dass<br />

es unabdingbar ist, die Erarbeitung eines Gesamtverkehrskonzeptes<br />

voranzutreiben. Die Stabsstelle Verkehrskoordination<br />

wurde in Zusammenarbeit mit den Ressort Verkehr<br />

beauftragt, das Gesamtverkehrskonzept fertigzustellen.<br />

Der Vernehmlassungsbericht soll im Sommer 2002 fertiggestellt<br />

werden. Eine breite Information der Öffentlichkeit<br />

wird stattfinden. Im Jahr <strong>2001</strong> wurden noch fehlende<br />

Unterlagen <strong>und</strong> bereits in Auftrag gegebene Unterlagen<br />

ausgewertet, welche dann in den Kontext des Gesamtverkehrskonzeptes<br />

einfliessen werden. Die letzten Unterlagen<br />

gingen erst im Dezember ein.<br />

Erdgastankstelle in Betrieb;<br />

Privatisierter Öffentlicher Verkehr<br />

Rechtzeitig für die Betriebsaufnahme der neuen Erdgasbusse<br />

in Liechtenstein wurde am Heuweg in Vaduz eine<br />

moderne, auch hohen Ansprüchen entsprechende Erdgastankstelle<br />

erstellt. Die feierliche Eröffnung fand am 17.<br />

August statt. Die Kapazität dieser Tankstelle ist ausgelegt,<br />

um alle in Betrieb genommenen Erdgasbusse regelmässig<br />

<strong>und</strong> in kürzester Zeit betanken zu können. Selbstverständlich<br />

steht diese Tankstelle nicht nur dem Betreiber des<br />

öffentlichen Verkehrs, sondern auch Privaten zur Verfügung.<br />

Erdgas gilt als einer der saubersten Treibstoffe.<br />

Gemäss einer Untersuchung der EMPA emittieren Erdgasfahrzeuge<br />

weniger Schadstoffe als Diesel- oder Benzinfahrzeuge.<br />

Um den Übergang des Öffentlichen Verkehrs in die<br />

Privatisierung am 1. Juli zu einem positiven Ende zu<br />

bringen, musste das Ressort die Schlussverhandlungen<br />

führen. Ohne das Eingreifen des Ressorts wäre ein<br />

reibungsloser Übergang in die Privatisierung in Frage<br />

gestellt gewesen.<br />

13<br />

269


270<br />

Verkehr <strong>und</strong> Kommunikation<br />

Direktoren des Öffentlichen Verkehrs in Vaduz<br />

Die Konferenz der kantonalen Direktoren des öffentlichen<br />

Verkehrs (KöV) hielt am 25. Oktober <strong>2001</strong> in Vaduz ihre<br />

Hauptversammlung ab. Die KöV umfasst die für den öffentlichen<br />

Verkehr zuständigen <strong>Regierung</strong>srätinnen <strong>und</strong> <strong>Regierung</strong>sräte<br />

der Schweizer Kantone sowie Gäste aus den<br />

zuständigen Stellen der B<strong>und</strong>esverwaltung. Als Gastgeberin<br />

<strong>und</strong> Vertreterin der liechtensteinischen <strong>Regierung</strong> nahm<br />

<strong>Regierung</strong>schef-Stellvertreterin <strong>und</strong> Verkehrsministerin Rita<br />

Kieber-Beck an der Konferenz teil.<br />

Die wesentliche Bedeutung des Öffentlichen Verkehrs als<br />

Säule der Gesamtverkehrspolitik ist in der Schweiz wie auch<br />

in Liechtenstein unbestritten. Die Koordination <strong>und</strong> Kooperation<br />

auf kantonaler Ebene in der Schweiz findet in der<br />

KöV statt. In dieses Zusammenwirken einbezogen sind<br />

ebenfalls der B<strong>und</strong> <strong>und</strong> die Anbieter von öffentlichen Verkehrsdienstleistungen.<br />

Mit der übergreifenden Zusammenarbeit<br />

soll auch für die Zukunft ein klare Ausrichtung auf<br />

die Gesamtinteressen unter Respektierung regionaler<br />

Besonderheiten erreicht werden, dies mit dem Ziel, durch<br />

die Vorgabe allgemeiner Rahmenbedingungen eine weitere<br />

positive Entwicklung zu fördern.<br />

Die verschiedenen Bereiche, mit denen sich die KöV auch in<br />

Vaduz befasste, sind damit nicht nur technischer Art, sondern<br />

betreffen auch die gesetzlichen Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> die<br />

politische Ausrichtung. Aktuelle Themen wurden besprochen:<br />

es waren dies insbesondere die Bahnreform, das Projekt<br />

Bahn 2000, die bilateralen Verträge der Schweiz mit<br />

der EU, die auch im öffentlichen Verkehr fortschreitende<br />

Liberalisierung, Fragen der Kostenwahrheit im Verkehr, aber<br />

auch der Finanzausgleich <strong>und</strong> relevante Gesetzesrevisionen.<br />

Die liechtensteinische Verkehrspolitik kann nur unter Einbezug<br />

der grösseren regionalen Gegebenheiten <strong>und</strong> Entwicklungen<br />

einleuchtend, glaubhaft <strong>und</strong> wirkungsvoll sein. Den<br />

Themen des Öffentlichen Verkehrs <strong>und</strong> seiner Stellung in<br />

der Gesamtverkehrspolitik werden auch hierzulande von<br />

der Bevölkerung <strong>und</strong> den Behörden <strong>und</strong> politischen Stellen<br />

höchstes Interesse entgegengebracht. Der Durchführung<br />

der Hauptversammlung der Konferenz der kantonalen<br />

Direktoren des Öffentlichen Verkehrs in Vaduz kam damit<br />

eine nicht zu unterschätzende Bedeutung zu.<br />

Gedankenaustausch mit B<strong>und</strong>esrat Leuenberger<br />

<strong>Regierung</strong>schef-Stellvertreterin Kieber-Beck stattete am 11.<br />

Juli, kurz nach Amtsantritt, einen Besuch beim schweizerischen<br />

B<strong>und</strong>espräsidenten Moritz Leuenberger in Bern ab.<br />

Im Zentrum des Arbeitsgespräches standen Fragen der<br />

Kommunikation <strong>und</strong> des Verkehrs.<br />

Umfassende Projektplanungen / Projektmanagement<br />

Die <strong>Regierung</strong> nutzte im zweiten Halbjahr <strong>2001</strong> vor allem<br />

die Möglichkeit zur Evaluation verschiedenster Massnahmen,<br />

welche im Bereich Verkehr zu einer Entlastung der<br />

Bevölkerung führen können. Auf einen bestehenden Projektekatalog,<br />

oder bestehende Ideen konnte nicht zurückgegriffen<br />

werden. Ressortintern, aber auch in Zusammenarbeit<br />

mit verschiedenen Amtsstellen wurde in der Folge nach<br />

innovativen Ideen gesucht, um das Verkehrsproblem in<br />

Liechtenstein zu beruhigen. Konkrete, messbare Massnahmen<br />

konnten im Berichtsjahr - auch aufgr<strong>und</strong> des <strong>Regierung</strong>swechsels<br />

- noch nicht implementiert werden, jedoch<br />

wurden verschiedenste Vorarbeiten geleistet, welche im<br />

Jahr 2002 oder zum gegebenen Zeitpunkt präsentiert werden.<br />

So wurde durch das Ressort eine rollende Planung von<br />

konkreten Projekten bis ins Jahr 2004 ausgearbeitet. Die<br />

Projekte wurden in ihren zeitlichen Abläufen bereits provisorisch<br />

terminiert. Im Frühjahr 2002 wird die Planung präsentiert<br />

werden.<br />

Sehr intensiv befasste sich das Ressort mit der internen Evaluierung<br />

eines alternativen Verkehrssystems. Im verwaltungsinternen<br />

Meinungsbildungsprozess wurden unterschiedlichste<br />

mögliche Varianten angedacht <strong>und</strong> auf Machbarkeit<br />

vorsondiert. Betrachtet man ein Projekt von dieser<br />

Grössenordnung, so kann einfach nachvollzogen werden,<br />

wie umfassend <strong>und</strong> zeitintensiv sich die Evaluationsphase<br />

gestaltet. Ziel dieses alternativen Verkehrssystems durch<br />

einen näher zu bestimmenden Korridor durch Liechtenstein<br />

soll sein, komplementär zum bestehenden Angebot des<br />

Öffentlichen Verkehrs ein schnelles, modernes, sicheres <strong>und</strong><br />

umweltfre<strong>und</strong>liches Zusatzangebot zu schaffen, welches<br />

auch Verkehrsprobleme in den Agglomerationen aufweicht<br />

<strong>und</strong> bei Bedarf ausbaufähig ist.<br />

Des Weiteren lancierte das Ressort Verkehr <strong>und</strong> Kommunikation<br />

ein Projekt zur Subventionierung von Elektrofahrrädern<br />

<strong>und</strong> -scootern. Mit diesem Projekt soll ein Anreiz für die Bevölkerung<br />

geschaffen werden, auf umweltfre<strong>und</strong>liche Mobilität<br />

umzusteigen. Die Projektplanung wurde bis ins Detail von<br />

einer 3-köpfigen Arbeitsgruppe ausgearbeitet. Bereits kurz<br />

nach Veröffentlichung des Ansinnens der <strong>Regierung</strong> war die<br />

Resonanz aus der Bevölkerung <strong>und</strong> den Medien gross. Ebenso<br />

erklärten sich mehrere Organisationen <strong>und</strong> Unternehmen von<br />

Anfang an bereit, dieses Projekt zu unterstützen.<br />

Förderung der «Gipfelstürmer»<br />

Mit einem Beitrag von 5 000 Franken unterstützte die<br />

<strong>Regierung</strong> die «Aktion Gipfelstürmer» (Seniorenwanderung).<br />

Die finanzielle Unterstützung für das Jahr 2002 soll<br />

dazu beitragen, dass die aktiven Seniorinnen <strong>und</strong> Senioren<br />

verbilligt den Öffentlichen Verkehr nutzen können. Mit dem<br />

Beitrag wird die Weiterfahrt der Busse von der letzten Bushaltestelle<br />

bis zum Ausgangspunkt der Seniorenwanderungen<br />

mitfinanziert.<br />

Kommunikation<br />

Im Bereich der Kommunikation stand das zweite Halbjahr<br />

<strong>2001</strong> ganz im Zeichen der Restrukturierung der Telekommunikation<br />

<strong>und</strong> des Festnetzbereiches. Dennoch wurden<br />

auch für eine positive Entwicklung der Mobilkommunikation<br />

diverse Massnahmen umgesetzt oder eingeleitet.<br />

Veränderungen personeller <strong>und</strong> ideeller Natur waren auch<br />

bei der Medienkommission zu verzeichnen.<br />

Immissionsschutzgesetz<br />

Die <strong>Regierung</strong> leistete im Jahr <strong>2001</strong> Vorarbeiten für die<br />

Schaffung eines Immissionsschutzgesetzes zum Schutz vor<br />

nichtionisierender elektromagnetischer Strahlung. Das<br />

Immissionsschutzgesetz soll vor allem Grenzwertbestimmungen<br />

für Sendeanlagen von Mobilfunksystemen enthalten,<br />

wobei geprüft wird, ob auch weitere Quellen elektromagnetischer<br />

Felder eingeschlossen werden sollen. Der Entwurf<br />

wird einer Arbeitsgruppe, in der interessierte Gruppierungen<br />

mitarbeiten können, zur weiteren Bearbeitung<br />

übergeben. Danach wird die <strong>Regierung</strong> eine breite Vernehmlassung<br />

durchführen, in welcher Bürger <strong>und</strong> Bürgerinnen<br />

sowie alle betroffenen Kreise zur Stellungnahme eingeladen<br />

werden. Mit der Schaffung eines Immissionsschutzgesetzes<br />

kommt die <strong>Regierung</strong> dem Postulat über die gesetzliche<br />

Festlegung von Immissionsgrenzwerten bezüglich elektromagnetischer<br />

Strahlung nach.<br />

Im Gesetz soll die Zuständigkeit zur Prüfung <strong>und</strong> Durchsetzung<br />

der Einhaltung der Grenzwert-Bestimmungen, die<br />

Durchführung von Standortkoordinationsverfahren sowie<br />

die Schnittstellen zwischen den zuständigen Behörden <strong>und</strong><br />

zu anderen Gesetzen, im wesentlichen zum Bau- <strong>und</strong> Natur-


schutzgesetz, festgelegt werden. Weiters wird geprüft, ob<br />

die Erstellung eines Immissionskatasters angezeigt ist.<br />

Im Zuge des Aufbaus der vier GSM-Mobilfunknetze hat der<br />

Themenbereich «Mobilfunk <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit» in der Öffentlichkeit<br />

breiten Raum eingenommen <strong>und</strong> zu Diskussionen<br />

vor allem über die eventuelle Gefährlichkeit der von Mobilfunkantennen<br />

ausgesandten Strahlungen geführt. Die<br />

<strong>Regierung</strong> wird bei der Erarbeitung des Immissionsschutzgesetzes<br />

das grösste Gewicht auf den Schutz der Ges<strong>und</strong>heit<br />

der Bevölkerung im Sinne der Vorsorge legen. Sie wird<br />

daneben aber auch eine Interessensabwägung aller involvierten<br />

öffentlichen Interessen vornehmen.<br />

Die <strong>Regierung</strong> ist sich bewusst, dass ein wirksames Immissionsschutzgesetz<br />

nicht nur die Mobilkommunikation betrifft.<br />

Das Immissionsschutzgesetz tangiert in seiner Eigenschaft<br />

als Querschnittsmaterie weitreichende Bereiche, die<br />

ressortübergreifend in Behandlung gezogen werden müssen.<br />

Im Berichtsjahr fanden zahlreiche Gespräche mit interessierten<br />

Kreisen statt, welche sich eine Mitarbeit zur Schaffung<br />

eines Gesetzes wünschen. Im Frühling - nach abgeschlossenen<br />

Vorarbeiten - soll geklärt werden, welches<br />

<strong>Regierung</strong>sressort die Federführung übernimmt, um den<br />

Einbezug aller Faktoren in das Gesetz einzuschliessen.<br />

Messung elektromagnetischer Felder<br />

Im Hinblick auf verschiedene Reaktionen aus der Bevölkerung<br />

wurde anfangs Januar die Messung elektromagnetischer<br />

Strahlungen veranlasst. So wurden die Emissionen<br />

sämtlicher bestehender Mobilfunkstandorte in Liechtenstein<br />

<strong>und</strong> die Immissionen an Orten mit empfindlicher Nutzung<br />

gemessen.<br />

Die Ergebnisse der Messungen wurden allen Bürgern zur<br />

Verfügung gestellt - zuerst in einem Informationsblatt, das<br />

in übersichtlicher Form die wichtigsten Resultate erläutert.<br />

Weiters wurden allen Gemeinden detaillierte Angaben zu<br />

den auf ihrem Gemeindegebiet befindlichen Standorten<br />

<strong>und</strong> Messpunkten zur Verfügung gestellt (wie z.B. die vollständigen<br />

Gutachten des Messunternehmens).<br />

UMTS-Konzessionen<br />

Am 13. März wurden von der <strong>Regierung</strong> die Bedingungen<br />

für die Ausübung der bestehenden Optionen der liechtensteinischen<br />

GSM- Mobilfunkbetreiber auf den Erhalt einer<br />

Mobilfunkkonzession der dritten Generation nach dem<br />

UMTS/IMT-2000-Standard festgelegt.<br />

Neben den gr<strong>und</strong>legenden Anforderungen wie der technischen<br />

<strong>und</strong> finanziellen Leistungsfähigkeit im Hinblick auf<br />

den Aufbau der UMTS-Netze wurden weitere regulatorische<br />

Rahmenbedingungen für die spätere Tätigkeit festgelegt.<br />

So müssen die Mobilfunkbetreiber ihr UMTS- Netz bis<br />

spätestens Mitte 2002 kommerziell in Betrieb nehmen.<br />

00423 - Problematik<br />

Bereits wenige Tage nach dem <strong>Regierung</strong>swechsel war<br />

Liechtensteins Festnetz nicht mehr über die schweizerische<br />

Vorwahl 004175 erreichbar. Trotz Einsatz <strong>und</strong> Bemühungen<br />

der neuen Ressortleitung konnte die internationale doppelte<br />

Anbindung Liechtensteins nicht länger aufrecht erhalten<br />

werden. Seit diesem Zeitpunkt ist das FL-Festnetz nur noch<br />

über die neue Landeskennzahl 00423 aus dem Ausland zu<br />

erreichen. Die internationale Erreichbarkeit konnte nicht zu<br />

100 Prozent gewährt werden.<br />

Umfassende <strong>und</strong> tiefgreifende Restrukturierung<br />

Im Zentrum der Ressortarbeit stand das Restrukturierungsprojekt<br />

im Bereich der Festnetztelefonie. Schnell wurde<br />

Verkehr <strong>und</strong> Kommunikation<br />

erkannt, dass das bestehende Telekommunikationskonstrukt,<br />

welches mit der Liberalisierung im Jahr 1998 implementiert<br />

wurde, nicht den liechtensteinischen Verhältnissen<br />

entspricht. Das Konstrukt ist nicht auf die beschränkte<br />

Marktgrösse Liechtensteins ausgerichtet, zu viele Schnittstellen<br />

verhindern einen Erfolg. Nicht umsonst wurde der<br />

Begriff der Telefonie zu einem Reizwort innerhalb der Bevölkerung.<br />

Bereits im Mai wurde erkannt, dass einschneidende<br />

Korrekturen anzubringen sind.<br />

Im Jahre 1998 wurde in Liechtenstein die Privatisierung der<br />

Telekommunikationsbranche durch Auflösung des Besorgungsvertrages<br />

mit der Swisscom durchgeführt. Die Telekommunikationslandschaft<br />

wurde in der Folge auf mehrere<br />

kleine Unternehmen aufgeteilt.<br />

Aufgr<strong>und</strong> immer wieder vorkommender Ausfälle des<br />

gesamten Telefonnetzes - <strong>und</strong> sogar der Notrufnummern -<br />

war die Unzufriedenheit über die Privatisierung der Telekommunikation<br />

innerhalb der Bevölkerung <strong>und</strong> auch bei<br />

den einzelnen Unternehmen gross. Eine mangelhafte<br />

Gr<strong>und</strong>versorgung schwächt den liechtensteinischen Wirtschaftsstandort<br />

<strong>und</strong> unzufriedene K<strong>und</strong>en ärgern sich über<br />

Preis <strong>und</strong> Service. Die Gefahr, dass Liechtenstein den<br />

Anschluss an die internationalen Entwicklungen im Telekommunikationsbereich<br />

verliert, ist - gerade auch aufgr<strong>und</strong><br />

den Erfahrungen aus der Restrukturierung - vorhanden.<br />

Dass viele liechtensteinische Telefonk<strong>und</strong>en grössten Wert<br />

auf Sicherheit, Versorgung <strong>und</strong> Technologie legen, zeigt<br />

sich im Umstand, dass vor allem Grossk<strong>und</strong>en auf Mietleitungen<br />

in die Schweiz ausgewichen sind.<br />

Die Ziele des Gesamtprojektes sind die Sicherung der<br />

Gr<strong>und</strong>versorgung, die Senkung der Preise, die Verbesserung<br />

der Qualität <strong>und</strong> die Gewährleistung der Wirtschaftlichkeit.<br />

Des Weiteren soll der Anschluss an die technologische<br />

Entwicklung des Telekommunikationsmarktes nicht<br />

versäumt werden.<br />

Die Restrukturierung des Festnetzkonstruktes sieht nicht<br />

nur eine langfristige Verbesserung für Endk<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />

Unternehmen vor, sondern beschäftigte sich unter anderem<br />

auch mit der Bereinigung von finanziellen <strong>und</strong> strukturellen<br />

Altlasten. Durch laufend eingeleitete Sofortmassnahmen<br />

konnten Defizite in Versorgung, Qualität <strong>und</strong> Wirtschaftlichkeit<br />

ausgeglichen werden. Vor allem die Liechtenstein<br />

TeleNet AG (LTN) konnte in wirtschaftlicher Hinsicht profitieren.<br />

Durch Sofortmassnahmen konnte erstmals ein ausgeglichener<br />

Jahresabschluss erreicht werden.<br />

Wichtiger Faktor für die Bevölkerung war die Sofortmassnahme,<br />

die Notrufnummern auf dem analogen Festnetz<br />

red<strong>und</strong>ant abzusichern. In Zusammenarbeit mit der LTN<br />

konnte die <strong>Regierung</strong> diese Sofortmassnahme bereits im<br />

Dezember realisieren.<br />

Sendernetzkonsolidierung für Landessender Radio L<br />

In Zusammenarbeit mit dem Amt für Kommunikation <strong>und</strong><br />

dem Landessender Radio L wurde ein Projekt zur Standortkoordination<br />

<strong>und</strong> Konsolidierung des Sendernetzes gestartet.<br />

Die im September 2000 in ganz Liechtenstein <strong>und</strong> den<br />

angrenzenden Nachbarländern durchgeführten 420 UKW-<br />

Messungen zeigten, dass das bestehende Sendernetz von<br />

Radio L - besonders in den Randgebieten - erhebliche Versorgungslücken<br />

aufweist. Dadurch wurde auch der Versorgungsauftrag<br />

des Landessenders erheblich erschwert. Darüber<br />

hinaus ist mit dem bestehenden Sendernetz die Versorgung<br />

der wichtigsten Hauptverkehrswege nach Liechtenstein,<br />

auf denen täglich über 12.000 Pendler aus den<br />

angrenzenden Ländern nach Liechtenstein einreisen, nicht<br />

271


272<br />

Verkehr <strong>und</strong> Kommunikation<br />

möglich. Entsprechende Gespräche auf <strong>Regierung</strong>s- <strong>und</strong><br />

Amtsebene mit Vertretern aus den Nachbarländern wurden<br />

bereits geführt. Das umfangreiche Projekt wird im Jahr<br />

2002 fortgeführt.<br />

Medienförderung<br />

Im Berichtjahr <strong>2001</strong> konnten verschiedene Leistungsvereinbarungen<br />

mit Medien abgeschlossen werden. Konkrete<br />

Vereinbarungen wurden mit Radio L sowie den beiden Landeszeitungen<br />

(Liechtensteiner Volksblatt / Liechtensteiner<br />

Vaterland) ausgehandelt. Zudem wurde eine rückwirkende<br />

Vereinbarung mit dem Landessender Radio L für das Jahr<br />

2000 abgeschlossen. Die verspätete Unterzeichnung der<br />

Vereinbarung gründete darin, dass bis im Sommer <strong>2001</strong><br />

keine vertieften Gespräche zwischen den beteiligten Parteien<br />

geführt werden konnten, welche eine verträgliche<br />

Lösung zugelassen hätten.<br />

Nach den personellen Veränderungen innerhalb der<br />

Medienkommission (mehrere Mitglieder <strong>und</strong> der Präsident<br />

Dr. Roman Banzer erklärten den Rücktritt aus der Kommission)<br />

konnten die Aufgaben, welche der Kommission obliegen,<br />

ordnungsgemäss erfüllt werden. Die Kommission<br />

sprach die gesetzlichen Medienförderungsbeträge <strong>und</strong><br />

befasste sich bereits in der zweiten Sitzung nach der Neukonstellation<br />

mit der zukünftigen Ausrichtung der Kommissionsarbeit.<br />

Eine Änderung des bestehenden Gesetzes <strong>und</strong><br />

Reglements wurde beim Ressort bereits angeregt.<br />

AMTSSTELLEN<br />

Amt für Kommunikation<br />

Amtsleiter: Stefan Becker<br />

Im Berichtsjahr hat das Amt für Kommunikation seine Tätigkeit<br />

als Regulierungsbehörde in den Bereichen Radio <strong>und</strong><br />

Fernsehen sowie Telekommunikation neben den Alltagsgeschäften<br />

weiter strukturiert <strong>und</strong> konsolidiert. So hat das<br />

Amt für Kommunikation vor allem Wert auf eine Optimierung<br />

von Abläufen im Zusammenhang mit den Funktionen<br />

der Technischen Regulierung gelegt, die in Zukunft auf der<br />

Basis eigener Verwaltungs-Systeme, aber in enger Zusammenarbeit<br />

mit dem schweizerischen B<strong>und</strong>esamt für Kommunikation<br />

(BAKOM) erfolgen soll. In das Berichtsjahr fällt<br />

ebenfalls die Vorbereitung der Konzessionserteilung für die<br />

Mobilkommunikation der dritten Generation (UMTS) zu<br />

Handen der <strong>Regierung</strong> sowie damit zusammenhänge Fragen<br />

der Netzeinrichtung <strong>und</strong> des Netzbetriebs, insbesondere<br />

im Zusammenhang mit der Standort-Koordination.<br />

Im Januar <strong>2001</strong> hat das Amt für Kommunikation in Zusammenarbeit<br />

mit einer ausländischen Spezialfirma eine sorgfältig<br />

vorbereitete <strong>und</strong> landesweit angelegte Kampagne zur<br />

Messung der von Mobilfunkantennen ausgehenden elektromagnetischen<br />

Strahlung durchgeführt. Die Ergebnisse<br />

dieser Messungen sind anschliessend auf dem Internet<br />

publiziert <strong>und</strong> der Öffentlichkeit damit zugänglich gemacht<br />

worden.<br />

Im Festnetz-Bereich hat das Amt für Kommunikation seine<br />

Regulierungstätigkeit im Bereich der Regulierung der<br />

Kostenstrukturen fortgeführt <strong>und</strong> das von der LTN Liechtenstein<br />

TeleNet AG eingeführte neue Kostenrechnungssystem<br />

genehmigt. Im gleichen Zeitraum hat das Amt für Kommunikation<br />

auf der Ebene der Netzkosten interveniert, um die<br />

Voraussetzungen für eine Einführung tieferer <strong>und</strong> vielfältigerer<br />

Internet-Endk<strong>und</strong>en-Tarife zu schaffen. Das Amt für<br />

Kommunikation ist zudem in zahlreichen Fällen von Marktteilnehmern<br />

zu einer Schlichtung oder zu einer Klärung<br />

ihrer eigenen Rechte <strong>und</strong> Pflichten aufgefordert worden.<br />

Das Amt für Kommunikation hat sich dabei bemüht, die<br />

entstandenen Fragen <strong>und</strong> Probleme rasch <strong>und</strong> wirkungsvoll<br />

zu regeln.<br />

Einen breiten Raum hat nach wie vor die Vertretung des<br />

Landes Liechtenstein in internationalen Foren <strong>und</strong> Organisationen<br />

eingenommen, wie insbesondere im EWR-Kontext<br />

durch eine Mitarbeit in verschiedenen Brüsseler Ausschüssen.<br />

Im Restrukturierungsprozess der liechtensteinischen Telekommunikation<br />

haben Vertreter des Amtes für Kommunikation<br />

in der Evaluations- <strong>und</strong> Analysephase von Anfang<br />

mitgewirkt.<br />

Im Bereich von Radio <strong>und</strong> Fernsehen hat das Amt für Kommunikation<br />

in Zusammenarbeit mit dem Ressort <strong>und</strong> der<br />

Radio TV AG ein Konzept zur Sendekonsolidierung von<br />

Radio L entwickelt, das von der <strong>Regierung</strong> im November<br />

<strong>2001</strong> bestätigt worden ist. Die Umsetzung dieses Konzeptes<br />

soll mittelfristig erfolgen.<br />

Landespolizei (Verkehr)<br />

Amtsleiter: Reto Brunhart<br />

Geschwindigkeitskontrollen<br />

Bei total 115 Geschwindigkeitskontrollen durch Radaranlagen,<br />

Radarfahrzeuge <strong>und</strong> Lasergeräten sowie Rotlichtüberwachungen<br />

wurden 2 021 815 Fahrzeuge gemessen <strong>und</strong><br />

15 919 Übertretungen festgestellt.<br />

Bei der fest eingerichteten Radarstation in Schaan wurden<br />

während einer Betriebszeit von 5 637 St<strong>und</strong>en 1 606 260<br />

Fahrzeuge, bei der Radarstation in Schaanwald während<br />

1 712 St<strong>und</strong>en 404 836 Fahrzeuge kontrolliert. Die<br />

schnellst gemessene Geschwindigkeit betrug 108 km/h. Bei<br />

9 Laser- <strong>und</strong> Radarfahrzeugkontrollen wurden 10 719 Fahrzeuge<br />

kontrolliert wobei insgesamt 115 Übertretungen verzeichnet<br />

wurden.<br />

Verkehrserziehung<br />

Die Verkehrsinstruktoren erteilten im Berichtsjahr 350 Lektionen<br />

(263 St<strong>und</strong>en) Verkehrsunterricht an Primarschulen<br />

<strong>und</strong> Kindergartenklassen in theoretischer <strong>und</strong> praktischer<br />

Form. Die Schwerpunkte der Schulwegsicherung lagen an<br />

stark frequentierten Kreuzungen, Kreiseln <strong>und</strong> Strassen,<br />

speziell auch bei Lichtsignalanlagen. Vor Schulgebäuden<br />

wurden mit Eltern Gespräche zu Verkehrsthemen wie «Parkieren<br />

in Schulbereichen», «Ein- <strong>und</strong> Aussteigen lassen der<br />

Schüler» oder «Sicherheit auf dem Schulweg» geführt.<br />

Einsatzgruppen<br />

Wegen verdächtiger Vorkommnisse rückte die Verkehrs<strong>und</strong><br />

Einsatzpolizei 100 Mal aus, wegen Elementarereignissen<br />

ohne Straftatbestand 4 Mal. Im Berichtsjahr wurden<br />

neben den Anzeigen 350 Aufträge des Landgerichtes <strong>und</strong><br />

der Staatsanwaltschaft sowie 81 Aufträge der <strong>Regierung</strong><br />

<strong>und</strong> Verwaltungsbehörden bearbeitet.<br />

Kommission für Unfallverhütung im Strassenverkehr<br />

Im Berichtsjahr war die Kommission für Unfallverhütung<br />

hauptsächlich mit der Errichtung der mobilen Verkehrsschu-


lungsanlage in Vaduz beim Rheinparkstadion beschäftigt.<br />

Durch die Zusage der Gemeinde Vaduz, den Platz beim<br />

Rheinparkstadion jährlich für den Zeitraum der Verkehrsschulung<br />

zur Verfügung zu stellen, konnte die Projektumsetzung<br />

in Angriff genommen werden.<br />

Nach einem knappen Jahr konnte im Herbst <strong>2001</strong> die Verkehrsschulungsanlage<br />

Liechtensteins eröffnet werden. Am<br />

Tag nach der offiziellen Eröffnung wurden die Eltern <strong>und</strong><br />

Kinder des ganzen Landes zu einem Eröffnungs- <strong>und</strong> Familientag<br />

mit Wettbewerb eingeladen.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der Errichtung der Verkehrsschulungsanlage <strong>und</strong><br />

in Übereinstimmung mit dem Schulamt hat die Landespolizei<br />

ein neues Verkehrserziehungskonzept erarbeitet. Nach<br />

diesem Konzept wird die Verkehrsschulungsanlage jährlich<br />

im Frühjahr für ca. einen Monat aufgebaut. Während dieser<br />

Zeit werden alle Primarschüler der 4. Klasse zu einer praktischen<br />

Fahrradlektion nach Vaduz eingeladen. Zudem werden<br />

weitere Anlässe der Verkehrserziehung auf dieser Anlage<br />

organisiert.<br />

Zusätzlich zur Errichtung der Verkehrsschulungsanlage sind<br />

die alljährlich wiederkehrenden Aktionen weiter unterstützt<br />

worden. Er waren dies insbesondere<br />

– Sendung von Radiospots zum Schulbeginn <strong>und</strong> der Velo<strong>und</strong><br />

Motorradsaison<br />

–Velo-Helm-Aktion<br />

– Unterstützung der Verkehrskadetten bei der Anschaffung<br />

von Funkgeräten<br />

– Anschaffung von Leuchtgürteln für Kindergärten<br />

– Subvention von Fahrsicherheitskursen in Veltheim<br />

Straftaten u. Ereignisse nach SVG <strong>2001</strong> 2000<br />

Verkehrsunfälle total 573 424<br />

*Verkehrsunfälle mit (nur) Sachschäden 431 312<br />

*Verkehrsunfälle mit Verletzten 142 112<br />

– dabei verletzte Personen 167 150<br />

–mit tödlichem Ausgang (Verkehrstote) 2 3<br />

– davon innerorts 471 365<br />

– davon ausserorts 97 57<br />

Nichtgenügen der Meldepflicht 171 129<br />

– bei Verkehrsunfällen 79 24<br />

– bei Parkschäden 92 105<br />

– davon Täter/Verursacher ermittelt 44 36<br />

FinifaZ (*Fahren in nicht fahrfähigem Zustand)<br />

*prov. Führerausweisentzüge 117 136<br />

– bei Verkehrsunfällen 50 51<br />

– durch Verkehrskontrollen festgestellt 67 85<br />

SVG-Delikte total 20 909 18 047<br />

– SVG-Gerichtsdelikte (verzeigt) 312 498<br />

– SVG-Übertretungen<br />

(im OB-Verfahren geahndet) 1 323 1 422<br />

–Geschwindigkeitsübertretungen 15 919 12 890<br />

– SVG-Übertretungen durch Ausländer<br />

(ohne Folgen) 3 355 3 237<br />

– SVG Delikte im Ausland<br />

(beg. durch in FL wohnhafte Personen) 791 679<br />

* kumuliert<br />

** Fahrzeuglenker alkoholisiert, unter Drogen-/Medikamenteneinfluss<br />

oder übermüdet<br />

Verkehr <strong>und</strong> Kommunikation<br />

Motorfahrzeugkontrolle<br />

Amtsleiter: Manfred Schurti bis 30. September <strong>2001</strong><br />

Fidel Frick ab 1. Oktober <strong>2001</strong><br />

Die Aufgaben der Motorfahrzeugkontrolle umfassen die<br />

Ausstellung von Fahrzeugzulassungen (Fahrzeugausweise<br />

<strong>und</strong> Kontrollschilder), die Erteilung von Lernfahr- <strong>und</strong> Führerausweisen,<br />

die Erteilung von Sonderbewilligungen (Transporte<br />

mit Übermassen <strong>und</strong> Bewilligungen durch Fahrverbote),<br />

Administrativmassnahmen gegenüber Fahrzeugführerinnen<br />

<strong>und</strong> Fahrzeugführern sowie Fahrzeughalterinnen <strong>und</strong> Fahrzeughaltern,<br />

die Abnahme von Theorie- <strong>und</strong> Führerprüfungen,<br />

die Kontrollen von Motorfahrzeugen <strong>und</strong> Anhängern.<br />

Amtsleiterwechsel<br />

Auf Ende September trat Manfred Schurti nach 35 Dienstjahren<br />

in den Ruhestand. Seit 1. Oktober <strong>2001</strong> hat Fidel<br />

Frick die Leitung der Motorfahrzeugkontrolle übernommen.<br />

Fidel Frick ist eidg. dipl. Automechaniker <strong>und</strong> arbeitet seit<br />

1990 bei der Motorfahrzeugkontrolle als Verkehrsexperte.<br />

Durch diesen internen Wechsel <strong>und</strong> eine bevorstehende<br />

Pensionierung wurden zwei neue Stellen als Verkehrsexperten<br />

ausgeschrieben.<br />

Führerausweis im Kreditkartenformat<br />

Die Probleme bei der Realisierung des Führerscheins im Kreditkartenformat<br />

waren wesentlich grösser als zunächst<br />

angenommen. So konnte dieses Projekt im letzten Jahr<br />

nicht abgeschlossen werden.<br />

Die Probleme sind jetzt behoben <strong>und</strong> es ist vorgesehen, die<br />

erforderliche Änderung der Verordnung über die Zulassung von<br />

Personen <strong>und</strong> Fahrzeugen zum Strassenverkehr (VZV) in der<br />

ersten Hälfte des Jahres 2002 durch die <strong>Regierung</strong> zu verabschieden<br />

<strong>und</strong> gleichzeitig den neuen Führerschein einzuführen.<br />

Entwicklung des Fahrzeugbestandes<br />

Ein Rückgang des Fahrzeugbestandes um 0,4% oder 130<br />

Fahrzeuge auf total 32 817 Fahrzeuge, wurde verzeichnet.<br />

Der grösste Rückgang wurde bei den Personenwagen (-315<br />

Fahrzeuge) registriert.<br />

Ob es sich dabei um einen einmaligen Rückgang oder<br />

um eine Trendwende handelt, wird sich in den nächsten Jahren<br />

zeigen. Die Entwicklung des Bestandes der wichtigsten<br />

Fahrzeugarten ist aus der nachstehenden Tabelle ersichtlich:<br />

273


274<br />

Verkehr <strong>und</strong> Kommunikation<br />

Fahrzeugart 1997 1998 1999 2000 <strong>2001</strong><br />

Personenwagen 19 926 20 469 21 150 22 951 22 636<br />

Lastwagen <strong>und</strong><br />

Sattelschlepper 746 755 795 732 724<br />

Lieferwagen 1 458 1 553 1 633 1 788 1 804<br />

Motorräder <strong>und</strong><br />

Kleinmotorräder 2 210 2 596 2 943 2 801 2 907<br />

Landwirtschaftliche<br />

Fahrzeuge 867 877 893 924 950<br />

Abteilung Administration<br />

In der Abteilung Administration wurden folgende Beträge<br />

erhoben:<br />

Steuer-Einnahmen CHF<br />

1 Personen-, Lieferwagen <strong>und</strong> Kleinbusse 7 217 992.00<br />

2 Lastwagen, schwere Sattelschlepper 1 011 846.00<br />

3Gesellschaftswagen 68 268.00<br />

4 Anhänger 355 549.00<br />

5Motorräder, Kleinmotorräder 228 596.50<br />

6 Landwirtschaftliche Fahrzeuge 47 589.00<br />

7Arbeitsfahrzeuge 49 789.50<br />

8 Kollektivschilder 91 094.80<br />

9Tagesschilder 7 600.00<br />

10 Motorfahrräder 8 540.00<br />

11 Übrige 4 659.00<br />

12 Unzustellbare Steuerrückzahlungen 3 586.70<br />

TOTAL Steuern 9 095 110.50<br />

Gebühren-Einnahmen CHF<br />

1Lernfahrausweise 67 280.00<br />

2 Führerausweise 89 000.00<br />

3 Fahrzeugausweise 557 580.00<br />

4 Kontrollschilder 175 049.40<br />

5Versteigerung <strong>und</strong> Verkauf Kontrollschilder 28 000.00<br />

6 Depotgebühren 45 930.00<br />

7Allgemeine Gebühren 141 078.50<br />

8 Sonderbewilligungen 40 668.69<br />

9 Fahrzeugprüfungen 718 530.00<br />

10 Führerprüfungen 117 940.00<br />

11 Drucksachen 4 727.00<br />

12 Ausserordentliche Erträge 0.00<br />

Bearbeitungsgebühren für:<br />

13 Autobahnvignetten inklusive<br />

Poolgelder «asa» 41 875.90<br />

14 Schwerverkehrsabgaben 174 086.58<br />

TOTAL Gebühren 2 201 746.07<br />

Inkasso für Dritte CHF<br />

13 Autobahnvignetten für «asa, Bern» 9 361.00<br />

14 Schwerverkehrsabgaben für «OZD, Bern» 0.00<br />

15 Tagesschild-Haftpflicht für<br />

«Zürich-Versicherung» 5 749.80<br />

16 Mofa-Haftpflicht für<br />

«Winterthur-Versicherung» 10 083.45<br />

TOTAL Inkasso 25 194.25<br />

Abteilung Technik<br />

In der Abteilung Technik wurden folgende Führer- <strong>und</strong> Fahrzeugprüfungen<br />

durchgeführt:<br />

Führerprüfungen<br />

Theorie<br />

negativ<br />

Theorie<br />

positiv<br />

Praktische<br />

Negativ<br />

Praktische<br />

positiv<br />

Total<br />

A1 Motorräder bis 125 ccm - - 27 79 106<br />

A Motorräder über 125 ccm - - 24 77 101<br />

B Leichte Motorwagen 263 433 114 467 1 277<br />

C Lastwagen 19 15 2 14 50<br />

C1 Feuerwehr-Motorwagen - - - 5 5<br />

D Gesellschaftswagen - - - 10 10<br />

D1 Kleinbus (Taxi) - 4 1 5 10<br />

E Anhänger - - 1 17 18<br />

F/G Motorfahrzeuge<br />

bis 45 km/h 165 153 25 67 410<br />

M Mofa 25 26 - - 51<br />

TOTAL 472 631 194 741 2 038<br />

Fahrzeugprüfungen 2000 <strong>2001</strong><br />

Mofa 7 7<br />

Motorräder <strong>und</strong> Landw. Fahrzeuge 1 061 807<br />

Leichte Motorwagen 6 619 5 956<br />

Schwere Motorfahrzeuge 450 830<br />

Schwere Arbeitsfahrzeuge 64 60<br />

Prüfung der Anhängelast 279 240<br />

Anhänger (leichte <strong>und</strong> schwere) 408 490<br />

SDR-Prüfungen 13 5<br />

Prüfung technischer Änderungen 541 513<br />

Nachkontrollen beanstandeter Fahrzeuge 1 137 1 033<br />

Nicht erschienene K<strong>und</strong>en 765 785<br />

TOTAL 11 344 10 726<br />

Abteilung Administrativmassnahmen (ADMAS)<br />

Im Jahre <strong>2001</strong> gingen bei der Abteilung Administrativ-<br />

Massnahmen 865 Polizeirapporte (Widerhandlungen gegen<br />

das Strassenverkehrsgesetz) von der FL-Landespolizei sowie<br />

von verschiedenen Polizeistellen aus der Schweiz, Österreich,<br />

Deutschland <strong>und</strong> Italien ein. Nach eingehender Prüfung<br />

dieser Fälle mussten aufgr<strong>und</strong> von Gefährdungen der<br />

Verkehrssicherheit im Verwaltungsverfahren nach Art. 54<br />

LVG total 435 Führerausweis-Entzugsmassnahmen (319<br />

Ausweisentzüge, 116 Entzugsverwarnungen) verfügt werden,<br />

was einer Zunahme von 5 Massnahmen gegenüber<br />

dem Vorjahr (2000 = 430 ADMAS) entspricht. Bei den übrigen<br />

430 geprüften Polizeiakten handelte es sich entweder<br />

um Delikte mit geringfügigen Verkehrsgefährdungen, oder<br />

um Fälle, die aufgr<strong>und</strong> fehlender gesetzlicher Voraussetzungen<br />

zu keiner Entzugsmassnahme führten.


Von den 435 erlassenen Verwaltungsboten sind 215 Fälle auf<br />

Verkehrsübertretungen zurückzuführen, welche die betroffenen<br />

Motorfahrzeugführer mit Wohnsitz in Liechtenstein auf<br />

ausländischen Strassen, vorwiegend in der Schweiz, begangen<br />

haben. Gesamthaft erfolgten im vergangenen Jahr 82<br />

Entzüge im Zusammenhang mit einem Verkehrsunfall (2000<br />

- 133 Entzüge), die auf SVG-Widerhandlungen beruhen.<br />

Gesamthaft wurden im Jahre <strong>2001</strong> im Zusammenhang mit<br />

Alkohol am Steuer eines Motorfahrzeuges oder Motorfahrrades<br />

146 Führerausweise (inklusive 22 Alkohol-Rückfällige)<br />

entzogen oder der ausländische Ausweis aberkannt, was<br />

Verkehr <strong>und</strong> Kommunikation<br />

gegenüber 2000 (145 Entzüge) einer leichten Zunahme von<br />

einer Massnahme entspricht. Der durchschnittliche Blutalkoholgehalt<br />

betrug bei den 124 männlichen Fahrzeuglenkern<br />

1.57 Promille <strong>und</strong> bei den 22 betroffenen Frauen 1.55<br />

Promille. Die höchst gemessene Blutalkoholkonzentration<br />

(BAK) betrug bei einem männlichen Fahrzeugführer 2.97<br />

Promille. <strong>und</strong> bei einer der 22 Autolenkerinnen 2.32 Promille.<br />

Dies ergibt ein Durchschnitts-Promillegehalt (Männer<br />

<strong>und</strong> Frauen) von 1.56 Gew.-Promille <strong>und</strong> bedeutet somit<br />

eine deutliche Abnahme des durchschnittlichen Blutalkoholgehaltes<br />

gegenüber dem Jahre 2000 mit 1.72 Promille<br />

(1999 noch 1.66 Promille).<br />

275


276<br />

Verkehr <strong>und</strong> Kommunikation<br />

Stabsstelle Verkehrskoordination<br />

Stabsstellenleiter: Dipl. Ing. Ing. FH Henrik Caduff<br />

Die Wahrnehmung <strong>und</strong> Koordination vielfältiger Aufgaben<br />

im Verkehrsbereich stellt einen wesentlichen Schwerpunkt<br />

der Tätigkeiten der Stabsstelle Verkehrskoordination dar.<br />

Dabei unterstützt die Stabsstelle die <strong>Regierung</strong> <strong>und</strong> Amtsstellen<br />

in ihren Tätigkeiten. Im Berichtsjahr wurde eine Vielzahl<br />

von Projekten <strong>und</strong> Fragestellungen bearbeitet <strong>und</strong> umgesetzt.<br />

Auch letztes Jahr konnte eine Entwicklung in Richtung<br />

immer komplexerer Projekte <strong>und</strong> Aufgaben festgestellt<br />

werden. Einen nicht unerheblichen Teil der Arbeit beinhalteten<br />

die Aufgaben im Rahmen der Auskunftserteilung im<br />

Sinne einer Anlauf- <strong>und</strong> Auskunftsstelle. Die Aufgaben<br />

der Stabsstelle Verkehrskoordination umfassten im vergangenen<br />

Jahr der Weiteren die Koordination, Organisation,<br />

Vorbereitung <strong>und</strong> Aufsicht über einzelne Aufgabengebiete,<br />

Projekte, oder die Abklärung zu einzelnen<br />

Fragestellungen. Der Tätigkeitsbericht der Stabsstelle<br />

Verkehrskoordination umfasst zudem die Mitarbeit in verschiedensten<br />

nationalen <strong>und</strong> internationalen Arbeitsgruppen<br />

<strong>und</strong> Kommissionen.<br />

Arbeitsgruppen <strong>und</strong> Kommissionen<br />

Die Stabsstelle Verkehrskoordination wurde durch die <strong>Regierung</strong><br />

in folgende Arbeitsgruppe <strong>und</strong> Kommissionen<br />

bestellt:<br />

National<br />

–Arbeitsgruppe Liechtenstein Takt (Vorsitz)<br />

–Arbeitsgruppe Leistungsabhängige Schwerverkehrsabgabe<br />

(LSVA)<br />

–Arbeitsgruppe Parkplatzbewirtschaftung in der Landesverwaltung<br />

–Arbeitsgruppe zukünftige Verkehrsmittel (Vorsitz)<br />

–Arbeitsgruppe Umwelt <strong>und</strong> Raum<br />

–Arbeitsgruppe Transport<br />

–Arbeitsgruppe Landesrichtplan<br />

– Kommission zur Förderung des öffentlichen Verkehrs<br />

Regional/International<br />

–Arbeitsgruppe Regionale Verkehrsplanung auf Beamtenebene<br />

(Vorsitz; Teilnehmer: Kanton St. Gallen, B<strong>und</strong>esland<br />

Vorarlberg <strong>und</strong> das Fürstentum Liechtenstein)<br />

–Arbeitsgruppe regionale Anbindung ÖV, Bahn <strong>und</strong> Bus<br />

– Kommission Verkehr der Internationalen Bodenseekonferenz<br />

(IBK)<br />

–Group on Road Transport, Europäische Transportministerkonferenz<br />

(ECMT);<br />

Die Stabsstelle Verkehrskoordination nahm weiters zusammen<br />

mit dem Amt für Volkswirtschaft die Funktion als liechtensteinischer<br />

Ansprechpartner der Europäischen Transportministerkonferenz<br />

(ECMT European Conference of Ministers<br />

of Transport) wahr.<br />

Hauptprojekte<br />

Gesamtverkehrsmodell<br />

Die Resultate zur Untersuchung «Gesamtverkehrsmodell<br />

Liechtenstein» für den Bereich Individualverkehr wurden<br />

von der <strong>Regierung</strong> Anfang <strong>2001</strong> zur Kenntnis genommen<br />

<strong>und</strong> veröffentlicht. Mit dem nun vorliegenden Gesamtverkehrsmodell<br />

Liechtenstein wurde die erste umfassende<br />

Abbildung der Verkehrsströme seit 1983 erstellt. Dies<br />

ermöglicht, in Zukunft Eingriffe in den Verkehrsablauf, wie<br />

z.B. neu erstellte Arbeitsplatz- oder Einkaufszentren sowie<br />

geplante Strassenneu- oder umbauten auf ihre quantitativen<br />

Auswirkungen, zu überprüfen.<br />

Diese umfassende Erhebung der Verkehre zeigte auf, dass<br />

sowohl beim PKW- als auch beim LKW-Verkehr die Binnen<strong>und</strong><br />

Ziel/Quellverkehre (also der hausgemachte Verkehr)<br />

den grössten Anteil am Gesamtverkehr Liechtensteins ausmachen.<br />

Der Anteil hausgemachter PKW- <strong>und</strong> LKW-Verkehr<br />

am Gesamtverkehr beträgt r<strong>und</strong> 96 %, der Anteil<br />

Durchgangsverkehr (Transit) dabei nur r<strong>und</strong> 4 %.<br />

PKW Anz. Fahrten LKW Anz. Fahrten<br />

Binnenverkehr<br />

Liechtenstein 51 % 46.900 33% 1.400<br />

Ziel-/Quellverkehr<br />

von/nach der Schweiz 32 % 28.700 53 % 2.280<br />

Ziel-/Quellverkehr<br />

von/nach Österreich 13 % 12.100 10 % 420<br />

Durchgangsverkehr<br />

Schweiz-Österreich 4 % 3.800 4 % 190<br />

Total 100 % 91.500 100 % 4.290<br />

Der Durchgangsverkehr ist mit 4% sowohl beim PKW- als<br />

auch beim LKW-Verkehr relativ gering. Dieser Verkehr wird<br />

allerdings grösstenteils auf der Achse Schaanwald-Nendeln-<br />

Eschen-Bendern abgewickelt, auf der der Durchgangsverkehr<br />

r<strong>und</strong> 20% des Gesamtverkehrs beträgt. Der eindeutig<br />

dominierende Fahrzweck ist die Fahrt zur Arbeit (42.3%),<br />

gefolgt von Fahrten zum Einkaufen (30.6%) <strong>und</strong> Fahrten in<br />

der Freizeit (27.1%).<br />

Die Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> Ergebnisse dieses Gesamtverkehrsmodells<br />

fliessen bereits in die Untersuchung zur nachhaltigen<br />

Entwicklung des Verkehrssystems oberes Rheintal (ehemals<br />

trilaterale Studie) sowie in die Erarbeitung des Emissionskatasters<br />

Liechtenstein ein.<br />

Gesamtverkehrskonzept Liechtenstein<br />

Der Zwischenbericht zum Gesamtverkehrskonzept wurde<br />

von der <strong>Regierung</strong> zur Kenntnis genommen <strong>und</strong> veröffentlicht.<br />

Die einzelnen Bereiche des Gesamtverkehrskonzeptes<br />

berühren eine Vielzahl von Sachbereichen, gesellschaftliche<br />

Aspekte <strong>und</strong> öffentliche Infrastruktureinrichtungen.<br />

Die Analyse der Verkehrssituation zeigt, dass aufgr<strong>und</strong><br />

der vorhandenen Infrastruktur, der zur Verfügung<br />

stehenden Verkehrsträger <strong>und</strong> der Ansprüche der Menschen<br />

<strong>und</strong> der Wirtschaft, ein hoch komplexes Netz von<br />

Möglichkeiten, Auswirkungen <strong>und</strong> Interdependenzen existiert.<br />

Um die Einflüsse <strong>und</strong> Auswirkungen der im Zwischenbericht<br />

aufgeführten Vorschläge <strong>und</strong> Massnahmen<br />

richtig beurteilen zu können, wurden die Gemeinden, die<br />

betroffenen Amtsstellen, Wirtschaftskreise, Vereinigungen<br />

sowie Verbände zur Stellungnahme eingeladen. Die Frist<br />

zur Stellungnahme wurde mehrmals verlängert <strong>und</strong> endete<br />

schliesslich Mitte Dezember <strong>2001</strong>.<br />

Das vollständige Gesamtverkehrskonzept soll folgende Teilbereiche<br />

umfassen:<br />

–Zielsetzungen <strong>und</strong> Vorgaben<br />

–Öffentlicher Verkehr (ÖV), inkl. Überlegungen zu zukünftigen<br />

Verkehrsmitteln<br />

–Nicht-motorisierter Individualverkehr (NMIV)<br />

–Motorisierter Individualverkehr (IV)<br />

–Güterverkehr<br />

–Wahl Szenario, Gesamtkonzept, Massnahmenbündel


Der zur Stellungnahme ausgesandte Zwischenbericht<br />

umfasste die Teilbereiche Zielsetzungen <strong>und</strong> Vorgaben,<br />

Öffentlicher Verkehr (ÖV) <strong>und</strong> Nicht-motorisierter Individualverkehr<br />

(NMIV). Noch liegen nicht alle Resultate vor.<br />

Die Teilbereiche Motorisierter Individualverkehr (IV),<br />

Güterverkehr <strong>und</strong> Wahl Szenario, Gesamtkonzept, Massnahmenbündel<br />

sind noch in Bearbeitung. Insbesondere<br />

die regionalen Verkehrsströme, welche erstmals grenzüberschreitend<br />

<strong>und</strong> umfassend im Rahmen der Untersuchung<br />

«Nachhaltige Entwicklung des Verkehrssystems<br />

oberes Rheintal» abgebildet werden, stehen erst im Jahre<br />

2002 zur Verfügung.<br />

Im Rahmen des Informations- <strong>und</strong> Kommunikationskonzepts<br />

für den Bereich Verkehr wurde der Informationsordner<br />

zur Verkehrssituation in Liechtenstein durch die <strong>Regierung</strong><br />

zur Kenntnis genommen. Dies soll es vor allem den<br />

interessierten Kreisen <strong>und</strong> direkten Ansprechpartnern<br />

ermöglichen, jederzeit auf dem neuesten Stand betreffend<br />

der Untersuchungen, Studien <strong>und</strong> Erkenntnisse im Bereich<br />

Verkehr zu sein.<br />

Das Ziel dieser verbesserten Kommunikation ist die Förderung<br />

<strong>und</strong> Erreichung eines andauernden, konstruktiven Dialogs<br />

zwischen allen betroffenen Kreisen zum Thema Verkehr.<br />

Der Dialog dient der gegenseitigen Information. Er<br />

trägt zur Erarbeitung von tragfähigen <strong>und</strong> zukunftsfähigen<br />

Lösungen sowie zur Planung <strong>und</strong> Umsetzung von daraus<br />

abgeleiteten Massnahmen bei. Zu diesem Zweck wurde der<br />

Informationsordner allen interessierten Kreisen zugestellt.<br />

Der Ordner mit der dazugehörigen Sammelbox für umfangreichere,<br />

geb<strong>und</strong>ene Berichte soll ein Arbeitsinstrument für<br />

all jene sein, die sich mit Verkehrsfragen auseinandersetzen<br />

<strong>und</strong> die zukünftige Verkehrspolitik in Liechtenstein mitgestalten<br />

möchten.<br />

Untersuchung zur nachhaltigen Entwicklung des<br />

Verkehrssystems oberes Rheintal<br />

Ziel der Untersuchung ist es, eine umfassende <strong>und</strong> grenzüberschreitende<br />

Optik einzunehmen <strong>und</strong> eine koordinierte<br />

Verkehrsentwicklung aufzuzeigen, die den Nachhaltigkeitskriterien<br />

entspricht. Die erste <strong>und</strong> zweite Phase konnten<br />

mittlerweile abgeschlossen werden. Die erste Phase<br />

umfasste die Darstellung der Verkehrs- <strong>und</strong> Umweltbelastung<br />

mit Hilfe eines eigenen Modells, welche bezüglich<br />

verschiedener Nachhaltigkeitskriterien beurteilt wurden.<br />

Dabei ist sichtbar geworden, dass zwar übermässige Verkehrsbelastungen<br />

auftreten (insbesondere entlang der<br />

Transitautobahnen <strong>und</strong> in einzelnen Ortskernen), dass<br />

aber demgegenüber das Entwicklungspotenzial der Region<br />

(insbesondere infolge der mangelnden grenzüberschreitenden<br />

Koordination) nicht ausgeschöpft ist. Eine<br />

nachhaltige Verkehrsentwicklung muss deshalb die Verkehrsangebote<br />

im grenzüberschreitenden Verkehr verbessern<br />

<strong>und</strong> den zu erwartenden Verkehr auch umweltschonend<br />

abwickeln.<br />

In der zweiten Phase wurden verschiedene zukünftige Entwicklungen<br />

erarbeitet. Über die Ergebnisse der zweiten<br />

Phase (Trend- <strong>und</strong> Zielprognose) <strong>und</strong> über Teilergebnisse<br />

der dritten Phase (Policy-Massnahmen) wurde im Rahmen<br />

der Begleitgruppe »Nachhaltige Entwicklung Verkehrssystem<br />

oberes Rheintal» zur Untersuchung informiert.<br />

Diese Begleitgruppe besteht aus Vertretern St. Gallens,<br />

Vorarlbergs, Graubündens, Vertretern aus den B<strong>und</strong>esämtern<br />

in Bern <strong>und</strong> Wien sowie Vertretern Liechtensteins.<br />

Die dritte <strong>und</strong> letzte Phase, in welcher die Policy-Massnahmen<br />

entwickelt werden, die dazu dienen, für die gemeinsamen<br />

Probleme in der Region «oberes Rheintal» Lösungen<br />

anzudenken, wird im Jahre 2002 durchgeführt.<br />

Verkehr <strong>und</strong> Kommunikation<br />

Leistungsabhängigen Schwerverkehrsabgabe<br />

(LSVA)<br />

Nach der Einführung der Leistungsabhängigen Schwerverkehrsabgabe<br />

(LSVA) auf den 1. Januar <strong>2001</strong> wurden die<br />

Gespräche mit der EU-Kommission weitergeführt. Unter<br />

anderem wurde zu diesem Zweck unter der Leitung der<br />

Stabsstelle eine Wegekostenrechnung für das primäre<br />

Strassennetz sowie das Kernstrassennetz Liechtensteins<br />

erstellt. In intensiven Verhandlungen unter Federführung<br />

der Stabsstelle EWR konnte schliesslich mit der EU eine Einigung<br />

bezüglich der Erhebung einer Leistungsabhängigen<br />

Schwerverkehrsabgabe im EWR-Raum erzielt werden. Die<br />

Stabsstelle Verkehrskoordination war hier als Verkehrssachverständiger<br />

involviert.<br />

ÖV-Bahn<br />

Nach Inbetriebnahme des Liechtenstein Taktes im Mai 2000<br />

<strong>und</strong> der damit erfolgten Intensivierung des grenzüberschreitenden<br />

öffentlichen Verkehrs auf der Schiene betrafen die<br />

weiteren Abklärungen die Bereiche eines möglichen Gütergeleiseanschlusses<br />

für Nendeln, die Verlegung der Haltestelle<br />

Schaanwald sowie die zur Verfügungstellung eines<br />

Gütergeleisanschlusses in Schaanwald. Des Weiteren wurde<br />

die Überdachung der Haltestelle Forst/Hilti in die Wege<br />

geleitet.<br />

Südumfahrung Feldkirch (Letzetunnel)<br />

Das Thema Südumfahrung Feldkirch (Letzetunnel) stellt für<br />

die Stabsstelle Verkehrskoordination eine immerwährende<br />

Aufgabe dar. Nebst der Übermittlung der negativen Haltung<br />

der <strong>Regierung</strong> zur Realisierung der Südumfahrung<br />

Feldkirch - vor allem gegenüber den österreichischen Stellen<br />

- wurden Erk<strong>und</strong>igungen <strong>und</strong>, weitere Abklärungen vorgenommen<br />

<strong>und</strong> entsprechende Gespräche geführt. Aufgr<strong>und</strong><br />

der Gespräche der Stabsstelle Verkehrskoordination mit verschiedenen<br />

Vertretern aus den Ministerien in Wien, aber<br />

auch mit Vertretern aus unterschiedlichen Departementen<br />

der Schweiz, wurde klar, dass die negative Haltung Liechtensteins<br />

zur Südumfahrung Feldkirch in diesen Kreisen<br />

bestens bekannt ist.<br />

Weitere Tätigkeiten<br />

Die Stabsstelle Verkehrskoordination bearbeitete diverse<br />

Stellungnahmen zu unterschiedlichen Themenbereichen<br />

<strong>und</strong> Papieren. Diese betrafen sowohl landesinterne Themen<br />

als auch Gr<strong>und</strong>lagen- <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>satzpapiere für internationale<br />

Organisationen. Eine merkliche Zunahme konnte in<br />

der Anzahl internationale Fragebogen (UN-ECE Kommission,<br />

EFTA, ECMT) zu statistischen Daten aus dem Bereich<br />

Verkehr Liechtensteins festgestellt werden.<br />

Neues Zählstellenkonzept<br />

Die Stabsstelle Verkehrskoordination sowie Vertreter des<br />

Tiefbauamtes <strong>und</strong> des Amtes für Umweltschutz befassten<br />

sich mit der Ausarbeitung eines neuen Konzeptes zur Erfassung<br />

der Verkehrsdaten im Fürstentum Liechtenstein sowie<br />

der dazu erforderlichen technischen Anpassungen bzw.<br />

Neuerwerbung eines dem heutigen Stand der Technik entsprechenden<br />

Systems. Damit kann der derzeitige Verkehr<br />

effizienter <strong>und</strong> einfacher abgebildet werden. Zudem könnten<br />

die entsprechenden Daten kurzfristiger <strong>und</strong> sowohl für<br />

Analysen, Planungen, aber auch für das Emissionskataster<br />

<strong>und</strong> den Klimabericht Liechtenstein in der geforderten Qualität<br />

zur Verfügung stehen.<br />

Projekt FL-A-CH<br />

Das Projekt FL-A-CH hat die Verbesserung der grenzüberschreitenden<br />

<strong>und</strong> grenznahen Verbindungen des öffentlichen<br />

Verkehrs zum Ziel. Hierbei planen Liechtenstein, das<br />

Land Vorarlberg <strong>und</strong> der Kanton St.Gallen gemeinsam eine<br />

277


278<br />

Verkehr <strong>und</strong> Kommunikation<br />

Verbesserung dieses Verkehrs (Bahn <strong>und</strong> Bus). In der<br />

ersten Projektphase wurde das bestehende Angebot des<br />

öffentlichen Personenverkehrs (Bahn <strong>und</strong> Bus) im Grenzbereich<br />

zwischen St.Margrethen, Bregenz, Feldkirch <strong>und</strong><br />

Sargans in einer Gesamtbetrachtung beurteilt. Anschliessend<br />

wurden konkrete Verbesserungsmassnahmen für<br />

den grenzüberschreitenden <strong>und</strong> grenznahen öffentlichen<br />

Verkehr ausgearbeitet, welche mit dem Fahrplanwechsel<br />

im Dezember 2002 eingeführt werden könnten.<br />

Aktion «Ohne Auto mobil»<br />

Die Stabsstelle Verkehrskoordination wurde von der<br />

<strong>Regierung</strong> mit der Betreuung bzw. Durchführung der<br />

Aktion «Ohne Auto mobil» betraut. Dabei galt der Nulltarif<br />

für das gesamte Liechtensteiner Busnetz <strong>und</strong> den Liechtenstein<br />

Takt während einer Woche, vom 22. bis 28. September<br />

<strong>2001</strong>. Zudem finanzierte das Land Liechtenstein<br />

auch den Nulltarif für Grenzgängerinnen <strong>und</strong> Grenzgänger<br />

auf dem gesamten Netz des Verkehrsverb<strong>und</strong>es Vorarlberg<br />

(VVV) für diesen Zeitraum. Leider stellte sich nur<br />

ein mässiger Erfolg in Bezug auf die zusätzliche Benutzung<br />

des ÖV ein.<br />

KOMMISSIONEN<br />

Kommission zur Förderung des<br />

öffentlichen Verkehrs<br />

Vorsitz: Rita Kieber-Beck,<br />

<strong>Regierung</strong>schef-Stellvertreterin<br />

Unter dem Vorsitz von <strong>Regierung</strong>schef-Stellvertreterin Rita<br />

Kieber-Beck traf sich die Kommission im Jahre <strong>2001</strong> zu zwei<br />

Sitzungen.<br />

Wie in den vergangenen Jahren gestaltete sich die Kommissionsarbeit<br />

in der Kommission zur Förderung des öffentlichen<br />

Verkehrs sehr vielfältig. Die Schwerpunkte der Arbeit<br />

betrafen die Diskussion, Überprüfung <strong>und</strong> Anregung von<br />

Ideen <strong>und</strong> Massnahmen, welche Vorteile für den öffentlichen<br />

Verkehr <strong>und</strong> deren Benutzerinnen <strong>und</strong> Benutzer zeitigen<br />

sollen. Dies umfasste Massnahmen <strong>und</strong> Anregungen<br />

welche sowohl in der Kommission erarbeitet, als auch von<br />

Aussen der Kommission zugetragen wurden. Hierbei bildeten<br />

folgende Arbeiten <strong>und</strong> daraus resultierende Massnahmen<br />

<strong>und</strong> Empfehlungen die Schwerpunkte der Kommissionsarbeit:<br />

–Teilnahme am Europäischen Tag «Mobil ohne Automobil»<br />

(European Car Free Day), welcher in Zusammenarbeit<br />

mit dem VCL <strong>und</strong> der Liechtenstein Bus Anstalt (LBA) zu<br />

einer «Car-Free-Week» ausgeweitet wurde.<br />

–Abklärungen zur Einrichtung von Expressbus-Linien auf<br />

den Bahnhof Sargans.<br />

–Die Überprüfung der Lage <strong>und</strong> Ausgestaltung von bestehenden<br />

<strong>und</strong> neuen Haltestellen in Zusammenarbeit mit<br />

den Gemeinden.<br />

–Die Erhebung der Wartezeiten für den ÖV im Bereich<br />

Grenzübergang Schaanwald.<br />

–Die Überprüfung möglicher Verbesserungen für den<br />

öffentlichen Verkehr bei der Steuerung der Lichtsignalanlagen<br />

an der Äulestrasse Vaduz.<br />

–Möglichkeiten der Verbesserung im ÖV für die Anschlüsse<br />

Steg/Malbun.<br />

–Die Errichtung einer neuen Haltestelle beim Sportplatz<br />

Balzers.<br />

–Die Überprüfung der Lage der Haltestellen im Korridor<br />

Schaan-Vaduz-Triesen in Bezug auf die sich neu ergebenden<br />

Arbeitsplatzzentren.<br />

–Auflistung der Möglichkeiten des zweckgeb<strong>und</strong>enen<br />

Anteils der LSVA-Gelder zur Verwendung im Bereich ÖV.<br />

Unter-Arbeitsgruppen der Kommission<br />

Die Kommission zur Förderung des öffentlichen Verkehrs<br />

wurde in ihrer Arbeit von den Unter-Arbeitsgruppen «Liechtenstein-Takt»,<br />

«Verbesserungen Haltestellen», «Regionale<br />

Anbindung Liechtensteins an den grenzüberschreitenden<br />

ÖV» sowie der Unter-Arbeitsgruppe «Zukünftige Verkehrsmittel»<br />

unterstützt.<br />

Die Unter-Arbeitsgruppe «Liechtenstein-Takt» traf sich im<br />

Jahre <strong>2001</strong> zwei Mal. Inhalte waren unter anderem die<br />

Festlegung kurz-, mittel- <strong>und</strong> langfristig geplanter Verbesserungen<br />

in den Bereichen Fahrplan <strong>und</strong> Infrastruktur. Diese<br />

Verbesserungsbemühungen erfolgten in Abstimmung mit<br />

dem Projekt «FL-A-CH».<br />

Zur Erhöhung der Effizienz der Kommission zur Förderung<br />

des öffentlichen Verkehrs wurde die Unter-Arbeitsgruppe<br />

«Verbesserungen Haltestellen» eingerichtet. Anregungen<br />

<strong>und</strong> Verbesserungen zur Ausgestaltung von Haltestellen<br />

werden im Detail in dieser Arbeitsgruppe besprochen <strong>und</strong> -<br />

der Effizienz wegen - nicht mehr in der Kommission selbst.<br />

Die Unter-Arbeitsgruppe informierte die Kommission über<br />

laufende Verbesserungen bei einzelnen Haltestellen <strong>und</strong><br />

deren Umgebung.<br />

Die Arbeiten im Rahmen der Unter-Arbeitsgruppe «Regionale<br />

Anbindung grenzüberschreitender Öffentlicher Verkehr«<br />

wurden beendet. Nachdem mit dem überregionalen<br />

Projekt «FL-A-CH: Verbesserungen im öffentlichen Verkehr<br />

im grenznahen <strong>und</strong> grenzüberschreitenden Raum» der<br />

Aspekt der regionalen Anbindung des liechtensteinischen<br />

ÖV abgedeckt ist, wurde die Arbeitsgruppe aufgelöst. Die<br />

Trägerschaft zum Projekt FL-A-CH besteht aus dem Kt.<br />

St. Gallen, dem B<strong>und</strong>esland Vorarlberg <strong>und</strong> dem Fürstentum<br />

Liechtenstein.<br />

Die Unter-Arbeitsgruppe «Zukünftige Verkehrsmittel» hat<br />

an ihren bisherigen Sitzungen die gr<strong>und</strong>legenden Ansprüche<br />

der Nutzerinnen <strong>und</strong> Nutzer eines zukünftigen<br />

öffentlichen Verkehrsmittels sowie die notwendigen Hauptkorridore<br />

für die Linienführung eines zukünftigen Verkehrsmittels<br />

ermittelt. Dieses Gr<strong>und</strong>lagenpapier wurde von der<br />

Kommission zur Kenntnis genommen.<br />

Medienkommission<br />

Vorsitzender: Dr. Roman Banzer<br />

Michael Biedermann, ab 12. Dezember <strong>2001</strong><br />

Die Aufgaben der Medienkommission sind in Art. 7 des<br />

Gesetzes vom 25. November 1999 über die Förderung <strong>und</strong><br />

Abgeltung von Leistungen der Medien (Medienförderungsgesetz)<br />

geregelt. Insbesondere obliegt der Medienkommission<br />

die Entscheidung über die Gewährung von ordentlichen<br />

Medienförderungsbeiträgen gemäss Art. 4 des<br />

Medienförderungsgesetzes. Die Medienkommission nimmt<br />

des Weiteren Schlichtungs-, Beratungs- <strong>und</strong> Aufsichtsfunktionen<br />

gemäss Verordnung vom 10. Dezember 1991 zum<br />

Gesetz über Radio <strong>und</strong> Fernsehen wahr.<br />

Nach den Rücktritten des Vorsitzenden Dr. Roman Banzer<br />

<strong>und</strong> der Kommissionsmitglieder Andrea Kühbacher-


Schlapp, Michael Schanne <strong>und</strong> Hansrudi Sele nahm der<br />

<strong>Landtag</strong> in seiner Sitzung vom 12./13./14. Dezember <strong>2001</strong><br />

die notwendigen Ersatzbestellungen vor. Die Medienkommission<br />

setzt sich wie folgt zusammen:<br />

–Michael Biedermann, Mauren, Vorsitz<br />

–Michaela Braun, Zürich<br />

–Dr. Günther Hagen, Dornbirn (bisher)<br />

– Norman Hoop, Mauren<br />

–Dr. Erich Niederer, Teufen (bisher)<br />

–Daniel Quaderer, Schaan<br />

–Sigvard Wohlwend, Ruggell (bisher)<br />

Die Medienkommission traf sich im Jahr <strong>2001</strong> zu sieben Sitzungen.<br />

Es wurden folgende Geschäfte behandelt:<br />

–Drei Stellungnahmen zuhanden der <strong>Regierung</strong> zu Beschwerden<br />

betreffend die Vergabungen für das Jahr<br />

2000;<br />

–Eine Stellungnahme zuhanden der <strong>Regierung</strong> betreffend<br />

Abschluss einer Leistungsvereinbarung mit einem<br />

Medium für das Jahr 2000;<br />

– Erstellung des Budgets für das Jahr 2002;<br />

– Behandlung von 20 Anträgen auf ordentliche Medienförderung<br />

für das Jahr <strong>2001</strong>;<br />

– Ausschüttung von ordentlichen Medienförderungsbeiträgen<br />

an 13 Medien <strong>und</strong> Medienschaffende für das Jahr<br />

<strong>2001</strong>;<br />

–Zwei Stellungnahmen zuhanden der <strong>Regierung</strong> betreffend<br />

Abschlüsse von Leistungsvereinbarungen mit Medien<br />

für das Jahr <strong>2001</strong>;<br />

–Drei Stellungnahmen zuhanden der <strong>Regierung</strong> betreffend<br />

Anträge auf ausserordentliche Medienförderung für das<br />

Jahr <strong>2001</strong>.<br />

Verkehr <strong>und</strong> Kommunikation<br />

279


Justiz<br />

RESSORTBERICHT<br />

Ressortinhaber:<br />

<strong>Regierung</strong>srat Dr. Heinz Frommelt bis 5. April <strong>2001</strong><br />

<strong>Regierung</strong>schef-Stellvertreterin Rita Kieber-Beck<br />

ab 5. April <strong>2001</strong><br />

Die tragischen Ereignisse des 11. Septembers <strong>2001</strong> haben<br />

im Berichtsjahr die Bekämpfung des internationalen Terrorismus<br />

zu einem bestimmenden Thema gemacht, welches<br />

auch das Ressort Justiz beschäftigte. Im Rahmen der Konferenz<br />

der Europäischen Justizminister am 4./5. Oktober <strong>2001</strong><br />

in Moskau rückte die Thematik deshalb angebrachterweise<br />

in den Mittelpunkt der zu behandelnden Themen. Sowohl<br />

international wie auch innerstaatlich wurden Massnahmen<br />

ergriffen, um terroristische Organisationen effektiv zu<br />

bekämpfen sowie insbesondere auch deren Finanzen zu<br />

lokalisieren <strong>und</strong> gegebenenfalls zu blockieren. Die innerstaatlichen<br />

Massnahmen wurden seitens des Rechtsdienstes<br />

der <strong>Regierung</strong> vor allem im Rahmen seiner Zuständigkeit für<br />

die innerstaatliche Umsetzung von Sanktionsmassnahmen<br />

vorbereitet.<br />

Daneben blickt das Ressort Justiz im Berichtsjahr auf eine<br />

Reihe von Änderungen zurück, die grossteils organisatorischer<br />

Natur waren, zum Teil aber auch auf materielle Wechsel<br />

in den zu betreuenden Gebieten abzielten. Neben den<br />

das Ressort Justiz betreffenden Reorganisationsmassnahmen<br />

<strong>und</strong> der Bearbeitung der Tagesgeschäfte wurden in<br />

den verschiedenen Zuständigkeitsbereichen diverse Gesetzgebungsprojekte<br />

vorangetrieben. Beispielhaft sei auf die<br />

Erarbeitung des nunmehr bereits vom <strong>Landtag</strong> verabschiedeten<br />

Datenschutzgesetzes verwiesen. Darüber hinaus ist<br />

im Bereich der internationalen Rechtshilfe in Strafsachen,<br />

für die das Ressort Justiz seit Beginn des Berichtsjahres als<br />

Zentralstelle unmittelbar zuständig ist, ein Anstieg der bearbeiteten<br />

Fälle zu verzeichnen.<br />

Reorganisation<br />

Der <strong>Regierung</strong>swechsel brachte eine Neuverteilung der Ressorts<br />

mit sich. Das Ressort Justiz war insofern betroffen, als<br />

die Bereiche Landes- <strong>und</strong> Gemeindebürgerrecht, politische<br />

Volksrechte, Zivilstandswesen, Gemeinden, Wappen <strong>und</strong><br />

Landesfarben sowie Schutz nationaler Bezeichnungen zum<br />

Ressort Inneres wechselten. Die Bereiche Landes- <strong>und</strong><br />

Gemeindebürgerrecht, politische Volksrechte <strong>und</strong> Zivilstandswesen<br />

wurden jedoch aus Gründen der Praktikabilität<br />

weiterhin von denselben Mitarbeitern wie bis anhin<br />

betreut.<br />

Darüber hinaus wurde im Rahmen eines Organisationsentwicklungsprojektes<br />

eine organisatorische <strong>und</strong> materielle<br />

Trennung zwischen dem Ressort Justiz <strong>und</strong> dem Rechtsdienst<br />

der <strong>Regierung</strong> vollzogen. Letzterer untersteht seit<br />

dem 25. September <strong>2001</strong> nicht mehr dem Ressort Justiz,<br />

sondern neu dem Ressort Präsidium.<br />

Datenschutz<br />

Da Liechtenstein noch über kein eigenes Datenschutzgesetz<br />

verfügt, war es das Ziel, im Rahmen der Umsetzung der<br />

Richtlinie 95/46/EG des Europäischen Parlaments <strong>und</strong> des<br />

Rates vom 24. Oktober 1995 zum Schutz der natürlichen<br />

Personen bei der Verarbeitung personenbezogener Daten<br />

<strong>und</strong> zum freien Datenverkehr ein solches zu schaffen. Der<br />

Bericht <strong>und</strong> Antrag der <strong>Regierung</strong> an den <strong>Landtag</strong> zu einem<br />

Datenschutzgesetz, Nr. 33/<strong>2001</strong>, wurde vom <strong>Landtag</strong> in seiner<br />

Sitzung vom 27./28. Juni des Berichtsjahres in erster<br />

Lesung behandelt <strong>und</strong> ist nunmehr vom <strong>Landtag</strong> verabschiedet<br />

worden. Das liechtensteinische Datenschutzgesetz<br />

wird am 1. August 2002 zur Gänze in Kraft treten. Bis<br />

dahin soll die darin vorgesehene Stelle eines Datenschutzbeauftragten<br />

ausgeschrieben <strong>und</strong> besetzt sowie die Mitglieder<br />

der Datenschutzkommission bestellt werden. Um dies<br />

zu ermöglichen treten einzelne Bestimmungen bereits vorher<br />

in Kraft.<br />

Beitritt Liechtensteins zum Römer Statut<br />

Im Rahmen der Behandlung des Bericht <strong>und</strong> Antrages der<br />

<strong>Regierung</strong>, Nr. 23/<strong>2001</strong>, stimmte der <strong>Landtag</strong> dem Beitritt<br />

Liechtensteins zum Römer Statut des Internationalen Strafgerichtshofs<br />

in seiner Sitzung vom 27./28. Juni <strong>2001</strong> zu,<br />

worauf hin die liechtensteinische Ratifikationsurk<strong>und</strong>e am<br />

2. Oktober des Berichtsjahres bei der UNO hinterlegt<br />

wurde. Liechtenstein ist als vierzigstes Land beigetreten,<br />

was das Erreichen der Zwei-Drittel-Marke, der für das In-<br />

Kaft-Treten des Statutes notwendigen sechzig Ratifikationen<br />

bedeutet. Das Statut sieht die Errichtung eines internationalen<br />

Strafgerichtshofes vor, dem eine von den Vertragsstaaten<br />

anerkannte Zuständigkeit für Völkermord, Kriegsverbrechen<br />

sowie Verbrechen gegen die Menschlichkeit<br />

zukommt. Die Zuständigkeit ist komplementär, was bedeutet,<br />

dass sie nur dann gegeben ist, wenn die innerstaatlichen<br />

Behörden entweder nicht willens oder nicht in der<br />

Lage sind, die Verbrechen zu verfolgen. Dies kann beispielsweise<br />

nach dem Zusammenbruch eines ganzen politischen<br />

Systems der Fall sein. Im Gegensatz zum Haager Kriegsverbrechertribunal<br />

für das ehemalige Jugoslawien <strong>und</strong> zum<br />

Internationalen Strafgerichtshof für die in Ruanda begangenen<br />

Verbrechen wird der durch das «Römer Statut»<br />

begründete Gerichtshof nicht nur auf bestimmte, geografisch<br />

eingegrenzte Situationen beschränkt bleiben, sondern<br />

es wird eine supranationale, allgemeine Zuständigkeit für<br />

den genannten Bereich von Verbrechen gebildet. Liechtensteins<br />

Beitritt als eines der ersten sechzig Länder ermöglicht<br />

die vollberechtigte Teilnahme an der ersten Versammlung<br />

der Vertragsstaaten, die Nominierung von Richtern sowie<br />

die Mitbestimmung bei der Ernennung eines Chefanklägers.<br />

Darüber hinaus kommt Liechtenstein nach In-Kraft-<br />

Treten des Statutes die Kompetenz zu, aus eigener Initiative<br />

den Gerichtshof mit spezifischen Fällen zu befassen. Im<br />

Rahmen des Vorsitzes Liechtensteins im Ministerkomitee<br />

des Europarates war das Vorantreiben der Ratifizierung des<br />

Statutes durch möglichst viele Staaten ein erklärtes Ziel, bei<br />

dem Liechtenstein mit gutem Beispiel vorangegangen ist.<br />

Die innerstaatliche Umsetzung des derzeit noch nicht in<br />

Kraft befindlichen Römer Statutes ist aktuell in Bearbeitung.<br />

Internationale Rechtshilfe in Strafsachen<br />

Gemäss neuem Gesetz über die internationale Rechtshilfe<br />

in Strafsachen, LGBl. 2000 Nr. 215, fungiert das Ressort<br />

Justiz als Zentralstelle auf dem Verwaltungswege. Im Rahmen<br />

dieser Zuständigkeit ergibt sich für das Berichtsjahr folgende<br />

Anzahl bearbeiteter Fälle (die Prozentzahlen in Klammer<br />

zeigen die Veränderung zum Vorjahr):<br />

Anzahl der eingegangenen<br />

Rechtshilfeersuchen 385 (+ ca. 28 %)<br />

Unzulässige Ersuchen 13 (+/- 0%)<br />

Weiterleitung an ausländische<br />

Behörden 300 (+ ca. 60 %)<br />

Total 685 (+ ca. 40 %)<br />

Diese Steigerungen ergeben sich vor allem aufgr<strong>und</strong> des<br />

neuen Rechtshilfegesetzes, welches eine raschere <strong>und</strong><br />

effektivere Rechtshilfe in Strafsachen gewährleistet. In der<br />

Folge richteten die ausländischen ersuchenden Behörden<br />

(<strong>Gerichte</strong> <strong>und</strong> Staatsanwaltschaften) vermehrt Rechtshil-<br />

14<br />

281


282<br />

Justiz<br />

feersuchen an die liechtensteinischen Behörden. Umgekehrt<br />

ergeben sich die markanten Steigerungen der liechtensteinischen<br />

Rechtshilfeersuchen an das Ausland, welche<br />

durch das Ressort Justiz weitergeleitet wurden, einerseits<br />

durch die personellen Aufstockungen bei der Staatsanwaltschaft<br />

<strong>und</strong> beim Landgericht. Die liechtensteinische Staatsanwaltschaft<br />

ersuchte darüber hinaus vermehrt die ausländischen<br />

Behörden um die Übernahme der Strafverfolgung,<br />

was neben der Aufarbeitung alter Fälle den erheblichen<br />

Anstieg gegenüber dem Vorjahr erklärt.<br />

Darüber hinaus nahmen Mitarbeiter des Ressorts Justiz an<br />

diversen internationalen Veranstaltungen <strong>und</strong> Tagungen<br />

teil, die das Thema Internationale Rechtshilfe in Strafsachen<br />

zum Gegenstand hatten. Beispielhaft seien die Teilnahme<br />

an den FATF-Besuchen in Vaduz <strong>und</strong> Paris, sowie an mehreren<br />

Gesprächen <strong>und</strong> Besuchen bei schweizerischen Behörden,<br />

insbesondere beim B<strong>und</strong>esamt für Justiz, genannt.<br />

Hervorgehoben sei auch, dass im April <strong>2001</strong> eine erste Verhandlungsr<strong>und</strong>e<br />

über einen bilateralen Rechtshilfevertrag<br />

zwischen Liechtenstein <strong>und</strong> den Vereinigten Staaten in<br />

Washington D.C. stattgef<strong>und</strong>en hat, bei welcher neben<br />

Vertretern des Landgerichtes <strong>und</strong> der Staatsanwaltschaft<br />

auch ein Vertreter des Ressorts Justiz beteiligt war.<br />

Umsetzung der EWR-Richtlinie 98/26/EG über die<br />

Wirksamkeit von Abrechnungen in Zahlungs-,<br />

Wertpapierliefer-, <strong>und</strong> -abrechnungssytemen<br />

Im Berichtsjahr wurde die Umsetzung dieses Projektes entscheidend<br />

vorangetrieben, sodass nunmehr noch im ersten<br />

Halbjahr des Jahres 2002 ein Entwurf über die Schaffung<br />

eines sogenannten Finalitätsgesetzes in die Vernehmlassung<br />

geschickt werden kann. Die Teilnahme an Zahlungs-,<br />

Wertpapierliefer-, <strong>und</strong> -abrechnungssystemen birgt ein<br />

deutliches «Systemrisiko» in sich. Diesem soll durch besondere<br />

insolvenzrechtliche Regelungen sowie spezielle Informations-<br />

<strong>und</strong> K<strong>und</strong>machungsvorschriften im Falle der Insolvenz<br />

eines Systemteilnehmers entgegengewirkt werden.<br />

Europäische Justizministerkonferenz in Moskau<br />

Am 4. <strong>und</strong> 5. Oktober <strong>2001</strong> hielt die seit 1961 bestehende<br />

Europäische Justizministerkonferenz der Mitgliedsstaaten<br />

des Europarates ihre 24. Sitzung ab. Liechtenstein war<br />

durch <strong>Regierung</strong>schef-Stellvertreterin Rita Kieber-Beck <strong>und</strong><br />

Botschafter Dr. Josef Wolf sowie durch Dr. Patricia Wildhaber<br />

vertreten. Neben den ursprünglich vorgesehenen Themen<br />

«Vollzug von Langzeit-Haftstrafen» <strong>und</strong> «Vollstreckung<br />

von Zivilurteilen im Einklang mit den Europäischen<br />

Standards» widmete sich die Konferenz anlässlich der<br />

tragischen Ereignisse vom 11. September <strong>2001</strong> insbesondere<br />

der Bekämpfung des internationalen Terrorismus. Die<br />

<strong>Regierung</strong>schef-Stellvertreterin konnte in ihrer Ansprache<br />

auf die Tatsache hinweisen, dass Liechtenstein den meisten<br />

der zwölf bestehenden internationalen Übereinkommen<br />

zur Bekämpfung des Terrorismus beigetreten ist, so auch<br />

der kurz zuvor durch Aussenminister Dr. Ernst Walch in New<br />

York unterzeichneten Konvention für die Unterdrückung<br />

der Terrorismusfinanzierung.<br />

Besuch des Präsidenten des Europäischen Gerichtshofes<br />

Professor Dr. Luzius Wildhaber in Vaduz<br />

Am 22. Juni <strong>2001</strong> durfte die <strong>Regierung</strong>schef-Stellvertreterin<br />

den Präsidenten des Europäischen Gerichtshofes in Vaduz<br />

willkommen heissen. In einem gemeinsamen Arbeitsgespräch<br />

wurde unter anderem der Aufbau, das Verfahren<br />

<strong>und</strong> die Zukunft des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte<br />

diskutiert, wobei insbesondere die grosse Zahl<br />

der am Gerichtshof hängigen Fälle sowie die Aufnahme<br />

neuer Mitgliedsstaaten Themen waren, die von Professor<br />

Wildhaber angesprochen wurden. Am Abend schliesslich<br />

hielt Professor Wildhaber einen Vortrag am Liechtenstein-<br />

Institut zum Thema «Die Europäische Menschenrechtskonvention:<br />

Eine öffentliche Ordnung der freien Demokratien<br />

Europas».<br />

Arbeitsgespräch mit dem österreichischen<br />

Justizminister Dr. Dieter Böhmdorfer<br />

Die <strong>Regierung</strong>schef-Stellvertreterin realisierte im Rahmen<br />

eines Besuches bei ihrem österreichischen Amtskollegen<br />

Dr. Böhmdorfer am 28./29. November <strong>2001</strong> in Wien ein<br />

im Rahmen der «Bezauer Tage» vereinbartes Arbeitsgespräch<br />

zum Ausbau der guten Zusammenarbeit beider<br />

Staaten im Bereich der Justiz. Behandelt wurden neben der<br />

Terrorismusbekämpfung unter anderem Finanzplatzthemen<br />

sowie ausgewählte Fragen des liechtensteinischen Firmen<strong>und</strong><br />

Gesellschaftsrechtes. Auch der staatsvertraglich begründete<br />

Strafvollzug liechtensteinischer Häftlinge in Österreich<br />

wurde besprochen. Die <strong>Regierung</strong>schef-Stellvertreterin<br />

konnte in diesem Zusammenhang im Rahmen eines<br />

Besuches der Justizanstalt Stein einen unmittelbaren Einblick<br />

in die Gegebenheiten des österreichischen Strafvollzuges<br />

gewinnen.<br />

Antrittsbesuch bei B<strong>und</strong>esrätin Ruth Metzler-Arnold<br />

Am 11. Juli <strong>2001</strong> stattete die <strong>Regierung</strong>schef-Stellvertreterin<br />

ihrer schweizerischen Kollegin, B<strong>und</strong>esrätin Ruth Metzler-Arnold,<br />

einen Antrittsbesuch ab. Die schweizerische<br />

Delegation vermerkte die seitens Liechtenstein geleistete<br />

Arbeit im Bereich der internationalen Rechtshilfe in Strafsachen<br />

als auch der Bekämpfung der Geldwäscherei als sehr<br />

positiv, <strong>und</strong> zwar die Gesetzgebung als auch den Vollzug<br />

betreffend. Auch die traditionell guten Beziehungen zwischen<br />

der Schweiz <strong>und</strong> Liechtenstein wurden hervorgehoben<br />

<strong>und</strong> beiderseits der Wille bek<strong>und</strong>et, auch hinkünftig<br />

fre<strong>und</strong>schaftlich <strong>und</strong> einvernehmlich zusammenzuarbeiten.<br />

Globales Forum gegen Korruption in Den Haag<br />

Auf Einladung des niederländischen Justizministers nahm<br />

die <strong>Regierung</strong>schef-Stellvertreterin am Globalen Forum<br />

gegen Korruption in Den Haag teil, in dessen Rahmen die<br />

zuständigen Minister eine Schlusserklärung zur Bekämpfung<br />

der Korruption verabschiedeten, welche Empfehlungen<br />

für die Ausarbeitung eines UNO-Rechtsinstrumentes<br />

beinhaltet. An Sitzungen <strong>und</strong> Workshops des Forums auf<br />

Expertenebene nahmen Dr. Patricia Wildhaber sowie Richter<br />

Dr. Helmut Neudorfer teil. Im Rahmen des Forums<br />

wurde deutlich, dass nicht nur auf internationaler Ebene<br />

Instrumente zur Prävention <strong>und</strong> Bekämpfung der Korruption<br />

geschaffen werden sollten, sondern dass auch auf nationaler<br />

Ebene wirksame <strong>und</strong> geeignete Anti-Korruptionsstrategien<br />

ausgearbeitet werden müssen.<br />

Arbeitsgespräch mit Vertretern des<br />

Deutschen B<strong>und</strong>esministeriums für Justiz<br />

<strong>Regierung</strong>srat Dr. Heinz Frommelt traf sich am 25. Januar<br />

<strong>2001</strong> mit Vertretern des deutschen B<strong>und</strong>esjustizministeriums,<br />

um die deutschen Kollegen über die aktuellen Entwicklungen<br />

Liechtensteins in Fragen Geldwäschereibekämpfung<br />

zu informieren. Neben den Änderungen des<br />

Sorgfaltspflichtgesetzes, des Strafgesetzbuches sowie des<br />

Rechtshilfegesetzes, war auch die personelle Aufstockung<br />

seitens der Staatsanwaltschaft ein Thema.<br />

Vortrag Dr. Werner Pleischls zu den Themen «Diversion»<br />

<strong>und</strong> «Reform des strafprozessualen Vorverfahrens»<br />

Dem Ressort Justiz oblag in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft<br />

die Organisation eines Vortrages des Leitenden<br />

Staatsanwaltes Dr. Werner Pleischl zu den Themen<br />

«Diversion» <strong>und</strong> «Reform des strafprozessualen Vorverfahrens»<br />

am 9. Oktober <strong>2001</strong> in Vaduz. Der Vortrag wurde sei-


tens der liechtensteinischen Juristen mit grossem Interesse<br />

angenommen. Die Veröffentlichung eines Vortrags-Manuskriptes<br />

Dr. Pleischls, der nicht nur als ausgewiesener Kenner<br />

der österreichischen Strafprozessordung gilt, sondern sich<br />

insbesondere für die inhaltliche Ausgestaltung der von ihm<br />

referierten Reformen zu einem beträchtlichen Teil verantwortlich<br />

zeigt, soll der Anfang einer regelmässig erscheinenden<br />

Reihe juristischer Schriften des Ressorts Justiz werden.<br />

Der Vortrag darf als wertvoller Beitrag zur Thematisierung<br />

<strong>und</strong> allfälligen Umsetzung von Strafrechtsreformen<br />

auch in Liechtenstein betrachtet werden.<br />

AMTSSTELLEN<br />

Rechtsdienst der <strong>Regierung</strong><br />

Amtsleiterin (ad. int.): Dr. Marion Frick-Tabarelli<br />

Die Aufgaben des Rechtsdienstes bestehen gemäss Verordnung<br />

LGBl. 1987 Nr. 5 idF LGBl. 1998 Nr. 97 schwerpunktmässig<br />

aus den Bereichen 1. Stellungnahmen <strong>und</strong> Begutachtungen,<br />

2. Legistik iSv Begutachtung <strong>und</strong> Überprüfung von<br />

Rechtsvorschriften <strong>und</strong> 3. Publikation der Landesgesetzblätter.<br />

Daneben ist der Rechtsdienst für eine Vielzahl weiterer<br />

Angelegenheiten zuständig, wie bspw. für die innerstaatliche<br />

Umsetzung von Sanktionsmassnahmen, die Bereinigung der<br />

Anlagen zum Zollvertrag <strong>und</strong> den anderen Verträgen mit der<br />

Schweiz, die Beschwerdeführung <strong>und</strong> Gegenäusserung in<br />

Gr<strong>und</strong>verkehrssachen, die Kontrolle der Unterhaltsbevorschussungen<br />

als Vertreter des öffentlichen Rechts, die Aktualisierung<br />

<strong>und</strong> Betreuung der verschiedenen Rechtsdatenbanken<br />

sowie die Teilnahme an Verhandlungen mit ausländischen<br />

Staaten. Schliesslich unterstützt der Rechtsdienst die<br />

<strong>Regierung</strong> durch seine Mitarbeit in zahlreichen Arbeitsgruppen<br />

<strong>und</strong> Kommissionen.<br />

Im Berichtsjahr wurden wiederum zahlreiche Rechtsgutachten<br />

unterschiedlichen Umfangs erstattet. Sie standen meist in<br />

engem Zusammenhang mit Gesetzgebungsvorhaben oder<br />

aktuellen Fragestellungen der <strong>Regierung</strong>. Im Legistikbereich<br />

erwiesen sich die Überprüfungen va der Banken- <strong>und</strong> Sorgfaltspflichtsgesetzgebung,<br />

aber auch des EWR-, Strassenverkehrs-<br />

<strong>und</strong> Schulrechts als teilweise äusserst anspruchsvoll<br />

<strong>und</strong> zeitintensiv. Besonders zu erwähnen sind auch die Verordnungen<br />

über Sanktionsmassnahmen gegenüber verschiedenen<br />

Staaten, die jeweils vom Rechtsdienst ausgearbeitet<br />

werden. Aufgr<strong>und</strong> der Ereignisse in Zusammenhang mit dem<br />

11. September <strong>2001</strong> waren die entsprechenden Wirtschafts<strong>und</strong><br />

Finanzsanktionen gegenüber Afghanistan zahlreichen<br />

Abänderungen unterworfen, die insbesondere wegen der<br />

bestehenden Sensibilität in Sachen Finanzplatz Liechtenstein<br />

<strong>und</strong> Terrorismusbekämpfung umgehend umzusetzen waren.<br />

Daneben war das Berichtsjahr geprägt durch ein Organisationsentwicklungsprojekt<br />

des Rechtsdienstes <strong>und</strong> des Ressorts<br />

Justiz. Ziel dieses mittlerweile nahezu abgeschlossenen Projekts<br />

war es, die aufgr<strong>und</strong> der Unterstellung unter das Ressort Justiz<br />

beim Rechtsdienst angesiedelten Aufgaben zu überprüfen <strong>und</strong><br />

die Kerntätigkeiten zu definieren. Im Zuge dieser Reorganisation<br />

wurde die Unterstellung des Rechtsdienstes unter das<br />

Ressort Präsidium sowie die Neuzuteilung ua der Bereiche<br />

Gr<strong>und</strong>verkehr <strong>und</strong> Anlagen zum Zollvertrag beschlossen.<br />

Personalbestand<br />

Das Rechtsdienst-Team umfasste im Berichtsjahr <strong>2001</strong> sieben<br />

Juristinnen <strong>und</strong> Juristen zu 600 Stellenprozenten (ab Novem-<br />

Justiz<br />

ber <strong>2001</strong> zu 520 Stellenprozenten) <strong>und</strong> eine Sekretärin. Infolge<br />

Ausscheidens des Leiters per Ende Februar <strong>2001</strong> hatte der<br />

Rechtsdienst im vergangenen Jahr seine Aufgaben mit einer<br />

personellen Unterbesetzung zu erfüllen, was vor allem dank<br />

des grossen <strong>und</strong> motivierten Einsatzes sämtlicher Mitarbeiterinnen<br />

<strong>und</strong> Mitarbeiter gut bewältigt werden konnte.<br />

Der Rechtsdienst hat im Jahr <strong>2001</strong> fünf Rechtspraktikanten<br />

ausgebildet.<br />

Aufgaben gemäss Rechtsdienst-Verordnung<br />

Im Berichtsjahr <strong>2001</strong> wurden vom Rechtsdienst insgesamt<br />

472 Akten, insbesondere für legistische Belange, Gutachten,<br />

Stellungnahmen <strong>und</strong> grössere Verwaltungsaufgaben angelegt.<br />

Herausgabe der Liechtensteinischen<br />

Landesgesetzblätter<br />

202 Rechtsvorschriften (Gesetze, Verordnungen, Finanzbeschlüsse,<br />

Staatsverträge usw.) im Umfang von 2107 Seiten<br />

wurden legistisch aufbereitet, publikationstechnisch formatiert<br />

<strong>und</strong> im Liechtensteinischen Landesgesetzblatt (LGBl.)<br />

k<strong>und</strong>gemacht. Als besonders arbeitsintensiv erwiesen sich<br />

hierbei vor allem die Staatsverträge <strong>und</strong> Rechtsvorschriften<br />

mit tabellarischen Anhängen sowie die Umsetzung des EWR-<br />

Rechtes.<br />

Rechtliche Begutachtungen <strong>und</strong> Stellungnahmen<br />

Der Rechtsdienst nahm 189 Begutachtungen (Rechtsgutachten,<br />

schriftliche Stellungnahmen, Äusserungen zu Vernehmlassungsberichten,<br />

Abklärungen, Erstellung von Berichten<br />

<strong>und</strong> Anträgen sowie Stellungnahmen an den <strong>Landtag</strong> usw.)<br />

von unterschiedlichem Umfang vor. Es handelt sich dabei vor<br />

allem um Abklärungen für die <strong>Regierung</strong> bzw. einzelne Ressorts,<br />

Anfragen von diversen Ämtern <strong>und</strong> Dienststellen,<br />

Gemeinden <strong>und</strong> Privaten sowie vereinzelt detailliertere<br />

mündliche <strong>und</strong> telefonische Auskünfte.<br />

Legistische Überprüfungen<br />

Neben den im Liechtensteinischen Landesgesetzblatt publizierten<br />

202 Rechtsvorschriften wurden noch zusätzlich 81<br />

Rechtsvorschriften (Gesetze, Verordnungen, Staatsverträge,<br />

Finanzbeschlüsse usw.) legistisch aufgearbeitet <strong>und</strong> begutachtet.<br />

Gemäss <strong>Regierung</strong>sbeschluss vom 1. März 1995 sind<br />

dem Rechtsdienst jegliche Entwürfe zu Rechtsvorschriften<br />

mindestens vierzehn Tage vor der Behandlung in der <strong>Regierung</strong><br />

zur legistischen Überarbeitung zuzustellen. Diese Tätigkeit<br />

umfasst somit eine Kontrolle sämtlicher Erlasse aus allen<br />

Bereichen der liechtensteinischen Rechtsordnung in den Phasen<br />

während ihrer Entstehung in den verschiedenen Amtsstellen<br />

<strong>und</strong> Ressorts, vor ihrer Verabschiedung durch <strong>Regierung</strong><br />

oder <strong>Landtag</strong> sowie vor ihrer Publikation. Damit verb<strong>und</strong>en<br />

sind wiederholte Besprechungen mit den zuständigen<br />

Sachbearbeitern <strong>und</strong> Sachbearbeiterinnen sowie die Mitarbeit<br />

in verschiedenen Kommissionen <strong>und</strong> Arbeitsgruppen.<br />

Schliesslich hat der Rechtsdienst sowohl im Begutachtungsals<br />

auch im Legistikbereich eine Vielzahl von mündlichen<br />

Beratungen, Informationen <strong>und</strong> Auskünften vorgenommen,<br />

die nicht eigens vermerkt wurden.<br />

Sanktionsmassnahmen der Vereinten Nationen <strong>und</strong><br />

der Europäischen Union gegenüber anderen Staaten<br />

Mit <strong>Regierung</strong>sbeschluss vom 2. November 1999 wurde der<br />

Rechtsdienst für zuständig erklärt, im Rahmen der Umsetzung<br />

von Verpflichtungen aus Resolutionen des UN-Sicherheitsrates<br />

<strong>und</strong> aus Embargomassnahmen der EU in das innerstaatliche<br />

Recht Detailabklärungen hinsichtlich notwendiger<br />

Umsetzungsmassnahmen vorzunehmen, Entwürfe zu entsprechenden<br />

liechtensteinischen Rechtsvorschriften zu ver-<br />

283


284<br />

Justiz<br />

fassen <strong>und</strong> dem Ressort Äusseres zur Antragstellung zu<br />

unterbreiten. Ebenso obliegt dem Rechtsdienst hinsichtlich<br />

Inhalt <strong>und</strong> Auswirkungen der Rechtsvorschriften die Auskunftserteilung<br />

nach aussen sowie im Rahmen von Ausnahmebewilligungen<br />

Abklärungen zu treffen.<br />

Im Jahre <strong>2001</strong> ersuchte das Amt für Auswärtige Angelegenheiten<br />

den Rechtsdienst, die Resolutionen des Sicherheitsrates<br />

der Vereinten Nationen bzw. Beschlüsse der UN-Sanktionenkomitees<br />

gegenüber den Taliban (Afghanistan), Liberia,<br />

Somalia, Angola (UNITA), Sierra Leone, Äthiopien/Eritrea <strong>und</strong><br />

der B<strong>und</strong>esrepublik Jugoslawien umzusetzen. Der Rechtsdienst<br />

nahm die erforderlichen Überprüfungen vor, erarbeitete<br />

die entsprechenden Anträge zu Handen des Ressorts Äusseres<br />

<strong>und</strong> bereitete somit die innerstaatliche Umsetzung mittels<br />

Verordnungen vor.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der staatsvertraglichen Bindungen mit der Schweiz<br />

mussten insbesondere die gestützt auf den Zollvertrag, die<br />

Vereinbarung betreffend die Aufsicht über die Luftfahrt <strong>und</strong><br />

die Fremdenpolizeilichen Vereinbarungen in Liechtenstein<br />

anwendbaren schweizerischen Rechtsvorschriften in den Prozess<br />

der Umsetzung der Sanktionen des UN-Sicherheitsrates<br />

in das innerstaatliche liechtensteinische Recht miteinbezogen<br />

werden.<br />

Nebst dieser rechtlichen Abstimmung mit der Schweiz<br />

berücksichtigte der Rechtsdienst auch die entsprechenden<br />

Umsetzungsbestimmungen der Europäischen Union, insbesondere<br />

die aufgr<strong>und</strong> Gemeinsamer Standpunkte des Rates<br />

erlassenen Durchführungsverordnungen, die von Liechtenstein<br />

mitgetragen wurden.<br />

Die jeweiligen Resolutionen bzw. Beschlüsse wurden umgesetzt<br />

gegenüber:<br />

– den Taliban (Afghanistan) mit Verordnungen vom 3. April<br />

<strong>2001</strong>, 2. Oktober <strong>2001</strong>, 16. Oktober <strong>2001</strong>, 6. November<br />

<strong>2001</strong> bzw. 14. November <strong>2001</strong> (LGBl. <strong>2001</strong> Nr. 78, <strong>2001</strong><br />

Nr. 162, <strong>2001</strong> Nr. 165, <strong>2001</strong> Nr. 167, <strong>2001</strong> Nr. 180, );<br />

– Liberia mit Verordnung vom 26. Juni <strong>2001</strong> (LGBl. <strong>2001</strong> Nr.<br />

121);<br />

– Somalia mit Verordnung vom 3. Juli <strong>2001</strong> (LGBl. <strong>2001</strong> Nr.<br />

125);<br />

–Angola (UNITA) mit Verordnung vom 13. November <strong>2001</strong><br />

(LGBl. <strong>2001</strong> Nr. 179);<br />

–Sierra Leone mit Verordnung vom 22. Dezember <strong>2001</strong><br />

(LGBl. 2002 Nr. 1);<br />

–Äthiopien <strong>und</strong> Eritrea mit Verordnung vom 3. Juni <strong>2001</strong>.<br />

(LGBl. <strong>2001</strong> Nr. 123); sowie<br />

– der B<strong>und</strong>esrepublik Jugoslawien mit Verordnung vom 18.<br />

Dezember <strong>2001</strong> (LGBl. <strong>2001</strong> Nr. 191).<br />

Auf der Gr<strong>und</strong>lage von Gemeinsamen Standpunkten des EU-<br />

Rates <strong>und</strong> seiner Durchführungsverordnungen, wurden im<br />

Jahre <strong>2001</strong> die bereits bestehenden Sanktionen gegenüber<br />

der B<strong>und</strong>esrepublik Jugoslawien mittels Verordnung vom 3.<br />

Juli <strong>2001</strong>, LGBl. <strong>2001</strong> Nr. 124, hinsichtlich der Finanzsanktionen<br />

eingeschränkt. Schliesslich wurde in Umsetzung eines<br />

weiteren Beschlusses des UN-Sanktionenkomitees für Liberia<br />

eine neue Personenliste betreffend das Ein- <strong>und</strong> Durchreiseverbot<br />

erstellt <strong>und</strong> an die zuständigen Stellen weitergeleitet.<br />

Im Zusammenhang mit der Terrorismusbekämpfung haben<br />

sich insbesondere hinsichtlich der Resolution 1373 (<strong>2001</strong>) des<br />

Sicherheitsrates der Vereinten Nationen weitere Umsetzungsverpflichtungen<br />

ergeben, die zu einer engen Zusammenarbeit<br />

des Rechtsdienstes mit der speziell hiefür eingesetzten<br />

Koordinationsgruppe «Terrorismusbekämpfung» führten.<br />

Neben der Mitarbeit im Rahmen dieser Arbeitsgruppe war<br />

insbesondere auch die Erstellung von Personenlisten im<br />

Bereich der Finanzsanktionen (vgl. auch Taliban-Verordnung),<br />

die tägliche Konsultation der per Internet zugänglichen Informationen<br />

<strong>und</strong> Daten des US-Treasury, der UNO, der Schweizerischen<br />

B<strong>und</strong>esverwaltung sowie der Europäischen Union<br />

sowie die Ausarbeitung von Entwürfen für Umsetzungserlasse<br />

äusserst zeitintensiv.<br />

Teilnahme an völkerrechtlichen Akten <strong>und</strong><br />

Verhandlungen mit ausländischen Staaten<br />

Justizministerin Rita Kieber-Beck wurde bei ihrem ersten offiziellen<br />

Besuch in Wien am 28. <strong>und</strong> 29. November <strong>2001</strong> von<br />

der interimistischen Leiterin des Rechtsdienstes begleitet. Der<br />

Rechtsdienst war verantwortlich für die fachliche Vorbereitung<br />

des äusserst erfolgreichen <strong>und</strong> gutnachbarschaftlichen<br />

Treffens, das sich schwerpunktmässig der Terrorismusbekämpfung,<br />

verschiedenen Finanzplatzthemen sowie dem<br />

Strafvollzug widmete.<br />

Weiters war der Rechtsdienst mit mehreren Personen in der<br />

von der <strong>Regierung</strong> eingesetzten Delegation zur Verhandlung<br />

mit der Schweiz im Bereich Heilmittelgesetzgebung vertreten.<br />

Vertreter des öffentlichen Rechts gemäss<br />

Unterhaltsvorschussgesetz (UVG)<br />

Die Zahl der durch den Rechtsdienst als Vertreter des öffentlichen<br />

Rechts zu betreuenden Unterhaltsvorschussakten belief<br />

sich im Jahre <strong>2001</strong> auf 61 Fälle. In 1 Fall wurde vom Rechtsdienst<br />

Vorstellung bzw. Rekurs gegen den Beschluss des<br />

Landgerichtes (Rechtspfleger) erhoben.<br />

Rechtsdatenbank REDIDA<br />

Unter dem Projektnamen REDIDA 2000 wurde im Vorjahr die<br />

Rechtsdatenbank REDIDA, in der sämtliche seit 1863 erlassene<br />

liechtensteinische Rechtsvorschriften enthalten sind, völlig<br />

neu konzipiert <strong>und</strong> den aktuellen technischen Bedürfnissen<br />

angepasst. Die dadurch erforderliche Überführung der Landesgesetzblätter<br />

in das neue, universelle <strong>und</strong> internetkompatible<br />

Dateiformat XML ist auf dem Gebiet des Landesrechts<br />

bereits abgeschlossen <strong>und</strong> konnte im Berichtsjahr nun grösstenteils<br />

auch im Bereich des Staatsvertragsrechts bewältigt<br />

werden. Die Rechtsdatenbank wird sukzessive dem Stand<br />

<strong>und</strong> der Entwicklung der Systematischen Gesetzessammlung<br />

angepasst. Der Rechtsdienst übernimmt diese laufende<br />

Aktualisierung sowie die Überwachung <strong>und</strong> Kontrolle der<br />

Datenaufbereitung <strong>und</strong> Programmierung. Insbesondere ist<br />

eine Nachkontrolle der aufbereiteten Daten erforderlich, um<br />

zu gewährleisten, dass die notwendigen juristischen <strong>und</strong><br />

legistischen Informationen Eingang in die Datenbank finden.<br />

Auch im Jahre <strong>2001</strong> wurde viel Arbeit in die legistische Aufbereitung<br />

<strong>und</strong> datenbanktechnische Umsetzung der vielen,<br />

z.T. aufbereitungstechnisch sehr anspruchsvollen, Rechtsvorschriften<br />

in den Landesgesetzblättern investiert.<br />

Ebenso wurde die das REDIDA 2000 wiederspiegelnde Internet-Seite<br />

www.gesetze.li im Jahr <strong>2001</strong> mehrmals aktualisiert.<br />

Die Website ermöglicht dem Rechtsanwender die unentgeltliche<br />

Volltextsuche im gesamten Bestand des Systematischen<br />

Landesrechts.<br />

Systematische Sammlung der liechtensteinischen<br />

Rechtsvorschriften (LR)<br />

Im Jahre 1994 wurde mit der GMG Juris-Verlags-AG eine Vereinbarung<br />

über Organisation, Produktion <strong>und</strong> Vertrieb der<br />

Systematischen Sammlung der liechtensteinischen Rechtsvorschriften<br />

(LR), des Registers zur LR <strong>und</strong> von Textausgaben<br />

abgeschlossen. Im Rahmen dieser Vereinbarung wurden dem<br />

Rechtsdienst als Koordinator verschiedene Aufgaben übertragen,<br />

insbesondere hinsichtlich der Ausführung (Form <strong>und</strong><br />

Inhalt) der LR samt Nachlieferungen, des Registers zur LR


sowie der Textausgaben. In diesem Zusammenhang wurden<br />

die laufenden Arbeiten der GMG Juris Verlags-AG in regelmässigen<br />

Sitzungen besprochen <strong>und</strong> überprüft sowie die<br />

notwendigen Entscheidungen gefällt.<br />

Im Jahre <strong>2001</strong> wurden die 19 Bände des liechtensteinischen<br />

Landesrechts <strong>und</strong> die 7 Bände des Staatsvertragsrechts der<br />

Systematischen Sammlung der liechtensteinischen Rechtsvorschriften<br />

(LR) mit 4 Nachlieferungen aktualisiert. Die noch<br />

fehlenden Bände zum Staatsvertragsrecht (LR 0.1, 0.7 bis<br />

0.9) wurden im Berichtsjahr <strong>2001</strong> grösstenteils aufgearbeitet<br />

<strong>und</strong> werden im Laufe des folgenden Jahres zum Druck aufliegen.<br />

Ausserdem wurden zwei neue Register zu der Systematischen<br />

Sammlung der liechtensteinischen Rechtsvorschriften<br />

mit Stand 1. September <strong>2001</strong> (bis LGBl. <strong>2001</strong> Nr. 152) bzw.<br />

1. Januar 2002 (bis LGBl. <strong>2001</strong> Nr. 202) erstellt.<br />

Bereinigung der Anlagen zu den Verträgen<br />

mit der Schweiz<br />

Im Rahmen der regelmässig stattfindenden Bereinigungen<br />

der Anlagen zum Zollvertrag, zum Währungsvertrag, zum<br />

Patentschutzvertrag, zu den Vereinbarungen über die Stempelabgaben<br />

<strong>und</strong> betreffend die Aufsicht über die Luftfahrt<br />

sowie zu den Fremdenpolizeilichen Vereinbarungen wird vom<br />

Rechtsdienst in Zusammenarbeit mit den zuständigen<br />

Ämtern die Anwendbarkeit schweizerischen Rechts in Liechtenstein<br />

überprüft <strong>und</strong> k<strong>und</strong>gemacht.<br />

Fünfte Bereinigung 2000/<strong>2001</strong><br />

Die bereinigten Gesamtentwürfe des Rechtsdienstes wurden<br />

der Schweizer Seite am 2. März <strong>2001</strong> übermittelt, am 21.<br />

März vom EDA notifiziert, am 27. März <strong>2001</strong> von der <strong>Regierung</strong><br />

genehmigt <strong>und</strong> am 2. April <strong>2001</strong> vom Rechtsdienst<br />

publiziert (LGBl. <strong>2001</strong> Nr. 67 bis 72).<br />

Sechste Bereinigung <strong>2001</strong>/2002<br />

Die vom Rechtsdienst in Zusammenarbeit mit den betroffenen<br />

Dienststellen <strong>und</strong> Ämtern erarbeiteten Anlagenentwürfe<br />

(Formblätter) mit Stand vom 31. Dezember 2000 (gemäss der<br />

Publikation in der AS) wurden am 29. November <strong>2001</strong> an das<br />

EDA übermittelt.<br />

Einen Schwerpunkt der Überprüfung bildete das schweizerische<br />

Heilmittelrecht, für welches übergangsweise eine<br />

Lösung ausserhalb des regulären Bereinigungsverfahrens<br />

gef<strong>und</strong>en werden musste, um das zeitgleiche Inkrafttreten<br />

am 1. Januar 2002 in Liechtenstein zu garantieren. Der<br />

Rechtsdienst hat den Umfang der Anwendbarkeit des<br />

schweizerischen Heilmittelgesetzes gemeinsam mit der Kontrollstelle<br />

für Arzneimittel überprüft <strong>und</strong> war in der Verhandlungsdelegation<br />

vertreten.<br />

Weitere Schwerpunkte der Überprüfung bildeten mehrere<br />

schweizerische Erlasse im Bereich der Umwelt- <strong>und</strong> Lenkungsabgaben<br />

sowie mehrere schweizerische Erlasse, auf<br />

deren Gr<strong>und</strong>lage Informationssysteme eingeführt wurden<br />

<strong>und</strong> Daten im Zusammenhang mit Amts- <strong>und</strong> Rechtshilfeersuchen<br />

bearbeitet werden.<br />

Siebente Bereinigung <strong>2001</strong>/2002<br />

Die siebenste Bereinigung der Anlagen mit dem Stand 31.<br />

Dezember <strong>2001</strong> befindet sich beim Rechtsdienst in Vorbereitung.<br />

Bibliothek<br />

Der Rechtsdienst betreut die im <strong>Regierung</strong>sgebäude eingerichtete<br />

verwaltungsinterne Bibliothek (<strong>Regierung</strong>sbibliothek)<br />

<strong>und</strong> ist um den Ankauf neuer Literatur <strong>und</strong> die Aufstockung<br />

des Bibliotheksbestandes mit diversen Standardwerken<br />

besorgt. Die katalogmässige Erfassung <strong>und</strong> Signatur des<br />

Buchbestandes erfolgt durch die Landesbibliothek.<br />

Die <strong>Regierung</strong>sbibliothek umfasst derzeit ca. 2500 Bände<br />

(Monographien, Zeitschriften sowie fortlaufende Reihen wie<br />

<strong>Landtag</strong>sprotokolle, Gesetzessammlungen usw.).<br />

Gr<strong>und</strong>verkehr<br />

Der Rechtsdienst war im Berichtsjahr <strong>2001</strong> mit insgesamt 300<br />

Gr<strong>und</strong>verkehrsangelegenheiten befasst. Gegen 38 Beschlüsse<br />

von Gemeindegr<strong>und</strong>verkehrskommissionen wurde vom<br />

Rechtsdienst Beschwerde an die Landesgr<strong>und</strong>verkehrskommission<br />

erhoben.<br />

Auflistung nach Gemeinden Beschwerden<br />

Gemeinde Balzers 6 25<br />

Gemeinde Eschen 6 39<br />

Gemeinde Gamprin 1 11<br />

Gemeinde Mauren 5 25<br />

Gemeinde Planken 1 4<br />

Gemeinde Ruggell 1 34<br />

Gemeinde Schaan 2 45<br />

Gemeinde Schellenberg 2 6<br />

Gemeinde Triesen 7 59<br />

Gemeinde Triesenberg 3 21<br />

Gemeinde Vaduz 4 31<br />

Total 38 300<br />

Auflistung nach Erwerbstypen<br />

Baurecht 10<br />

Kauf 262<br />

Miete 4<br />

Pacht 2<br />

Schenkung 6<br />

Tausch 7<br />

Vereinbarung 7<br />

Widmung<br />

2<br />

Total 300<br />

Rechtshilfe in Strafsachen<br />

Mit Inkrafttreten des neuen Rechtshilfegesetzes (RHG),<br />

LGBl. 2000 Nr. 215, am 6. November 2000 sind die verwaltungsbehördlichen<br />

Zuständigkeiten in Rechtshilfesachen<br />

vom Rechtsdienst auf das Ressort Justiz übergegangen. Vereinzelte,<br />

noch nicht rechtskräftige Fälle, die nach altem RHG<br />

<strong>und</strong> daher formell vom Rechtsdienst zu behandeln sind,<br />

wurden in den Rechenschaftsbericht des Ressorts Justiz aufgenommen.<br />

Landespolizei (Landesgefängnis)<br />

Amtsleiter: Reto Brunhart<br />

Justiz<br />

Im Landesgefängnis werden sämtliche Haftarten, welche<br />

die liechtensteinischen Gesetze bezeichnen, vollzogen.<br />

Die Aufsicht <strong>und</strong> Betreuung wird ganzjährig im<br />

Schichtbetrieb r<strong>und</strong> um die Uhr geführt. Die Zahl der Häft-<br />

285


286<br />

Justiz<br />

linge hat im Berichtsjahr um 50 % zugenommen. Im Jahr<br />

<strong>2001</strong> wurden weniger Häftlinge in österreichischen<br />

Strafanstalten untergebracht als im Vorjahr. Der Personalbestand<br />

beträgt unverändert 5 Vollzeit- <strong>und</strong> 8 Teilzeitbeamte.<br />

Belegung<br />

Im Landesgefängnis befinden sich 19 Hafträume mit insgesamt<br />

22 Betten. Im Männerbereich sind 16 Hafträume mit<br />

18 Betten. Die Gesamtauslastung im Berichtsjahr betrug<br />

50.98 %. Im Frauenbereich sind 3 Hafträume mit 4 Betten,<br />

mit einer Gesamtauslastung von 38.21 %. Durchschnittlich<br />

waren im Landesgefängnis im Berichtsjahr pro Tag 11.40<br />

Personen inhaftiert.<br />

Betreuung / Besuchszeiten<br />

Insgesamt erfolgten 453 reguläre Besuche, 136 überwachte<br />

Besuche, 208 reguläre Anwaltsbesuche, 174 überwachte<br />

Anwaltsbesuche, 175 Besuche durch das Amt für Soziale<br />

Dienste sowie regelmässige ärztliche <strong>und</strong> seelsorgerische<br />

Besuche. Verschiedene Besuchergruppen besichtigten das<br />

Landesgefängnis<br />

Mit der Ausweitung der wöchentlichen Besuchszeiten auf<br />

zwei mal eine St<strong>und</strong>e <strong>und</strong> einer Flexibilisierung der Besuchsmöglichkeiten<br />

für Besucher mit weiter Anreise, konnten im<br />

Berichtsjahr positive Erfahrungen gemacht werden.<br />

Arbeitsbetrieb<br />

Aus dem Arbeitsbetrieb ergab sich ein Ertrag von CHF<br />

80 011.00. Pekulia an Insassen wurden CHF 36 223.00 ausbezahlt,<br />

der Ertrag zur Deckung der Vollzugskosten betrug<br />

CHF 47 730.60. Der Arbeitsbetrieb bezog seine Aufträge<br />

von einer Firma <strong>und</strong> erledigte einige Kleinaufträge der Landesverwaltung.<br />

Häftlingszahlen Inland<br />

Im Berichtsjahr wurden 157 Personen inhaftiert, davon<br />

waren 155 Männer <strong>und</strong> 2 Frauen. Dies sind 57 Personen<br />

mehr als im Vorjahr. Die Zunahme beruht auf einer vermehrten<br />

Inhaftierung der ANAG-Fälle (Gesetz über den<br />

Aufenthalt u. Niederlassung von Ausländern). Bei einem<br />

Total von 4162 Hafttagen fielen auf die ANAG-Fälle 254,<br />

auf die Männer 3350 <strong>und</strong> auf die Frauen 558 Hafttage. Im<br />

Vergleich zum Vorjahr stellt dies eine niedrigere Auslastung<br />

von 430 Hafttagen dar.<br />

Häftlingszahlen Ausland<br />

Im Berichtsjahr waren 19 Häftlinge in österreichischen Strafanstalten<br />

zum Vollzug ihrer Haftstrafen von mehr als 2 Jahren<br />

untergebracht.<br />

<strong>2001</strong> 2002<br />

Inhaftierung total: 157 100<br />

davon:<br />

Männer 155 98<br />

Frauen 2 2<br />

Hafttage total<br />

(Gefängnis- <strong>und</strong> Polizeibereich) 4162 4592<br />

davon:<br />

Männer 3350 4289<br />

Frauen 558 153<br />

im Polizeibereich untergebracht 254 150<br />

Häftlinge in österr. Strafanstalten<br />

untergebracht 19 22<br />

Inhaftierungen nach Delikten bzw. Gründen:<br />

<strong>2001</strong> 2002<br />

ANAG 71 31<br />

BMG 18 9<br />

StGB (total) 41 50<br />

Ausnüchterung 7 4<br />

Auslieferung 3 7<br />

Ersatzfreiheitsstrafe 5 3<br />

Ripolfahndung 8 –<br />

Schmuggel 4 –<br />

Gr<strong>und</strong>buch- <strong>und</strong><br />

Öffentlichkeitsregisteramt<br />

Amtsleiter: Mag. iur. Edm<strong>und</strong> Freischer<br />

Das Jahr <strong>2001</strong> war im Bereich des Öffentlichkeitsregisters<br />

geprägt von der Umsetzung der umfangreichen PGR-<br />

Novelle (LGBl. 2000 Nr. 279), welche unter anderem die<br />

Notwendigkeit des Aufbaus des öffentlichen Beurk<strong>und</strong>ungswesens<br />

in Gesellschaftsrechtsangelegenheiten mit<br />

sich brachte. Im Bereich des Gr<strong>und</strong>buchs erfolgte mit<br />

der Änderung des Art. 170d Abs. 3 des Sachenrechts<br />

(LGBl. <strong>2001</strong> Nr. 32) die Zuweisung der ausschliesslichen<br />

Zuständigkeit zur öffentlichen Beurk<strong>und</strong>ung von beurk<strong>und</strong>ungspflichtigen<br />

Stockwerkeigentumsgeschäften an<br />

das Gr<strong>und</strong>buch- <strong>und</strong> Öffentlichkeitsregisteramt. In beiden<br />

Abteilungen fanden ausserdem intensive Vorarbeiten<br />

zur Initialisierung (Öffentlichkeitsregister) bzw. Fortentwicklung<br />

(Gr<strong>und</strong>buch) der EDV-Registerführung statt.<br />

Ausserdem beendeten die im März <strong>2001</strong> eingesetzte<br />

Kommission zur Totalrevision des Öffentlichkeitsregisterrechts<br />

(mit Schaffung einer Öffentlichkeitsregister-Verordnung)<br />

zur Gänze sowie die Kommission zur Revision<br />

des Sachenrechts (mit Schaffung einer Gr<strong>und</strong>buch-Verordnung)<br />

im Wesentlichen mit Ende des Jahres ihre Tätigkeiten,<br />

sodass auch die gesetzlichen Gr<strong>und</strong>lagen zur elektronischen<br />

Registerführung in absehbarer Zeit geschaffen<br />

sein werden.<br />

Gr<strong>und</strong>buch<br />

Personelles<br />

Der Personalstand erhöhte sich durch Einstellung eines Mitarbeiters<br />

per 15.10.<strong>2001</strong> (als Ersatz für einen im Jahre 2002<br />

in den Ruhestand tretenden Mitarbeiter) auf 11 Personen<br />

(ohne Amtsleiter) bzw. 9,8 Stellen.


Projekte<br />

Seit Mitte des Jahres 2000 ist ein Mitarbeiter des Gr<strong>und</strong>buchs<br />

ausschliesslich mit der gr<strong>und</strong>bücherlichen Durchführung<br />

des Neuvermessungsoperats Balzers/Los 3 befasst.<br />

Ausserdem ist ein Mitarbeiter seit November mit der elektronischen<br />

Erfassung des bislang auf Karteikarten geführten<br />

Eigentümerregisters beschäftigt.<br />

Des Weiteren waren Mitarbeiter des Gr<strong>und</strong>buch- <strong>und</strong><br />

Öffentlichkeitsregisteramtes ständig bei den Sitzungen der<br />

Sachenrechtskommission sowie der Kommission zur Totalrevision<br />

des Öffentlichkeitsregisterrechts anwesend.<br />

Statistik <strong>2001</strong> 2000<br />

Handänderungen 937 865<br />

Schuldbriefe 235 256<br />

Gr<strong>und</strong>pfandverschreibungen 1 460 1 326<br />

Zwangsweise Pfandrechtsbegründungen 16 14<br />

Löschungen 946 955<br />

Begründung von Stockwerkeigentum 55 60<br />

Baulandumlegungen 2 3<br />

Baurechte 12 11<br />

Eigenheim-Darlehen 203 135<br />

Einantwortungsurk<strong>und</strong>en 152 129<br />

Dienstbarkeiten 531 622<br />

Anmerkungen 152 92<br />

Vormerkungen 311 251<br />

Verschiedenes 375 -<br />

Pfandtiteländerungen 2 028 1 521<br />

Gr<strong>und</strong>buchauszüge 3 822 1 792<br />

Beantragte Schätzungen 172 154<br />

Gläubigerregister-Änderungen 306 308<br />

Eigentumsnachweis-Bestätigungen für<br />

Baueingaben 513 540<br />

Eintragung von Eigentumsvorbehalten 65 37<br />

Verlängerung von Eigentumsvorbehalten 6 1<br />

Löschungen von Eigentumsvorbehalten 7 2<br />

Eintragung/Verlängerung/Löschung von<br />

Fahrnisverschreibungen 1 0<br />

Tagebuchrelevante Belege im Jahr <strong>2001</strong> 4 600 4 400<br />

Die Steigerung der Anzahl der Gr<strong>und</strong>buchauszüge gegenüber<br />

dem Vorjahr resultiert aus der nunmehrigen Erfassung<br />

auch der mittels Anfertigung von Kopien von Gr<strong>und</strong>buchkarten<br />

erstellten Gr<strong>und</strong>buchauszüge.<br />

Gr<strong>und</strong>buchgebühren-Vorschreibung<br />

<strong>2001</strong> CHF 3 478 121.10<br />

Gr<strong>und</strong>buchgebühren-Vorschreibung<br />

2000 CHF 3 559 880.25<br />

Zusammensetzung der Gebühren<br />

Aus Handänderungen CHF 2 359 310.75 ( 68 %)<br />

Aus Hypotheken CHF 1 008 685.85 ( 29 %)<br />

Diverses CHF 110 124.50 ( 3 %)<br />

Total CHF 3 478 121.10 (100 %)<br />

Gebühren aus nicht tagebuchrelevanten<br />

Geschäften CHF 32 046.00<br />

Zwischentotal CHF 3 510 167.10<br />

./. Bilanzübertrag <strong>2001</strong> CHF 4 595.00<br />

./. Eigenheimrückerstattungen CHF 116 963.50<br />

Netto-Ertrag CHF 3 388 608.60<br />

Ablieferung an Landeskassa <strong>2001</strong> CHF 3 508 525.10<br />

./. Bilanzübertrag vom Jahre 2000 CHF 4 595.00<br />

+ Neuer Kassastand<br />

per 31.12.<strong>2001</strong> CHF 6 237.00<br />

Ablieferung<br />

Total Ertrag per 31.12.<strong>2001</strong> CHF 3 510 167.10<br />

Ablieferung gemäss Auszug<br />

vom Hauptbuchkonto LK CHF 3 510 167.10<br />

Summe der im Jahr <strong>2001</strong><br />

eingetragenen Hypotheken CHF 719 011 397.55<br />

Summe der im Jahr <strong>2001</strong><br />

gelöschten Hypotheken CHF 415 174 750.65<br />

Hypothekenstand Ende Jahr <strong>2001</strong> CHF 5 851 978 810.09<br />

Hypothekenstand Ende Jahr 2000 CHF 5 548 142 163.19<br />

Öffentlichkeitsregister<br />

Justiz<br />

Personelles<br />

Der Personalstand erhöhte sich durch Einstellung zweier<br />

Mitarbeiter/innen auf 6 Personen (ohne Amtsleiter) bzw. 5<br />

Stellen.<br />

Projekte<br />

Weichenstellungen zur Realisierung des EDV-Projekts wurden<br />

vorgenommen. Ausserdem erfolgte die Umsetzung der<br />

PGR-Novelle samt Aufbau des öffentlichen Beurk<strong>und</strong>ungswesens.<br />

Statistik <strong>2001</strong> 2000<br />

Änderungen eingetragener<br />

Verbandspersonen 10 577 10 560<br />

Änderungen hinterlegter Stiftungen 13 486 10 448<br />

Amtsbestätigungen (beglaubigt) 55 638 57 518<br />

Registerauszüge (beglaubigt)<br />

Durch das Amt verfügte amtliche<br />

21 601 21 975<br />

Liquidationen<br />

Durch das Landgericht angeordnete<br />

242 337<br />

amtliche Löschungen<br />

Neueintragungen eingetragener<br />

1 401 1 258<br />

Gesellschaften 1 314 1 920<br />

Neueintragungen hinterlegter Stiftungen<br />

Hinterlegung von Treuhandverträgen<br />

3 306 5 660<br />

<strong>und</strong> Vereinen etc. 1 12<br />

Hinterlegung von Güterrechtsverträgen<br />

Erstellung öffentlicher Urk<strong>und</strong>en<br />

bzw. Beurk<strong>und</strong>ung von<br />

1 2<br />

Generalversammlungen etc. 1 480 -<br />

Gebühreneinnahmen <strong>2001</strong> CHF 6 190 317.50<br />

Gebühreneinnahmen 2000 CHF 6 528 859.00<br />

Bei diesen Gebühreneinnahmen handelt es sich lediglich<br />

um Eintragungs-, Hinterlegungs- <strong>und</strong> Änderungsgebühren.<br />

Ausserdem beinhalten diese Gebühreneinnahmen auch<br />

die für die Durchführung der öffentlichen Beurk<strong>und</strong>ungen<br />

vorgeschriebenen Gebühren im Ausmass von ca. CHF<br />

500 000.00. Beglaubigungsgebühren des Öffentlichkeitsregisters<br />

sowie Gebühren für Amtsbestätigungen, Registerauszüge<br />

etc. sind hierin nicht enthalten <strong>und</strong> werden in der<br />

Erfolgsrechnung des F.L. Landgerichts, welches bis dato das<br />

Inkasso für das Öffentlichkeitsregister durchführt, nicht<br />

gesondert ausgewiesen.<br />

287


288<br />

Justiz<br />

KOMMISSIONEN<br />

Landesgr<strong>und</strong>verkehrskommission<br />

Präsident: Dr. Benedikt Marxer<br />

Die Landesgr<strong>und</strong>verkehrskommission hielt im Jahre <strong>2001</strong><br />

insgesamt elf nichtöffentliche Sitzungen ab.<br />

Geschäftsübersicht<br />

Anhängige Rechtssachen <strong>2001</strong><br />

A) Anfall Beschwerden <strong>2001</strong> 50<br />

davon:<br />

a) Hertrag 2000 0<br />

b) Neuanfall <strong>2001</strong> 50<br />

B) Anfall sonstige Anträge <strong>2001</strong><br />

(Aufhebung von Auflagen etc.) 0<br />

davon:<br />

a) Hertrag 2000 0<br />

b) Neuanfall <strong>2001</strong> 0<br />

Beschwerdeführer/Antragsteller 50<br />

davon:<br />

a) <strong>Regierung</strong> 43<br />

b) Vertragspartei 7<br />

Erledigung Rechtssachen <strong>2001</strong> 32<br />

davon:<br />

a) Stattgebung/Teilstattgebung 16<br />

b) Abweisung 12<br />

c) Zurückweisung<br />

<strong>und</strong> sonstige Erledigungen 4<br />

Übertrag in das Geschäftsjahr 2002 18*<br />

* Von den 18 ins Jahr 2002 übernommenen Rechtssachen<br />

sind 14 in der Zeit vom 13.12.<strong>2001</strong> bis 28.12.<strong>2001</strong> angefallen.


Bauwesen<br />

RESSORTBERICHT<br />

Ressortinhaber:<br />

<strong>Regierung</strong>schef Dr. Mario Frick bis 5. April <strong>2001</strong><br />

<strong>Regierung</strong>schef Otmar Hasler ab 5. April <strong>2001</strong><br />

Berichte zuhanden des <strong>Landtag</strong>es wurden erstellt betreffend<br />

das Strassenbauprogramm 2002 <strong>und</strong> den nachgeführten<br />

Hochbautenbericht. Im Berichtsjahr wurden verschiedene<br />

Kredite für staatliche Hochbauten beim <strong>Landtag</strong><br />

eingeholt. <strong>2001</strong> konnten einige Hochbauten <strong>und</strong> Tiefbauten<br />

fertig gestellt werden. Das Land erwarb im Rahmen des<br />

vorsorglichen Landerwerbes grössere Areale in Schaan <strong>und</strong><br />

Vaduz.<br />

Berichte<br />

Im Berichtsjahr legte die <strong>Regierung</strong> dem <strong>Landtag</strong> das Strassenbauprogramm<br />

2002 vor, welches Ausgaben in der Höhe<br />

von CHF 5.5 Mio. vorsieht. Das Strassenbauprogramm enthält<br />

neben einigen Restarbeiten an laufenden Projekten folgende<br />

neue Strassenbauprojekte: Noflerstrasse, Ruggell,<br />

Dorfeingang Nord, Torinsel; Landstrasse, Schaan, Beseitigung<br />

Treppen auf Trottoir; Feldkircherstrasse, Schaan, Abschnitt<br />

Dorfeingang Nord-Im Besch, Strassenrückbau; Fürst-<br />

Franz-Josef-Strasse, Vaduz, Abschnitt Haus Laternser-<br />

Mareestrasse, Strassenumbau + Trottoir; Schlossstrasse,<br />

Triesenberg, Abschnitt Schibabühel-Einlenker, Gschind,<br />

Strassenumbau + Trottoir; Fernüberwachungssystem für<br />

Lichtsignalanlagen, Verkehrssicherheit.<br />

Die <strong>Regierung</strong> übermittelte dem <strong>Landtag</strong> eine aktualisierte<br />

Fassung des Hochbautenberichtes (Fassung <strong>2001</strong>). In den<br />

kommenden 10 Jahren werden im Bereich Hochbau vor<br />

allem Verwaltungs- <strong>und</strong> Schulbauten zu errichten bzw.<br />

erweitern sein, wobei beim gegenwärtigen Wissensstand<br />

von einem Investitionsvolumen von r<strong>und</strong> CHF 430 Mio. auszugehen<br />

ist. Bezüglich den grösseren Bauvorhaben bei den<br />

Verwaltungsbauten seien das <strong>Landtag</strong>sgebäude mit Tiefgarage,<br />

das Gerichtsgebäude, das zentrale Verwaltungsgebäude<br />

auf dem Giessenareal, die Hangbebauung für Räumlichkeiten<br />

für regierungsnahe Stellen sowie Landesarchiv,<br />

die Renovation <strong>und</strong> Erweiterung des Landesmuseums sowie<br />

die Erweiterung des Polizeigebäudes erwähnt. Das Gesamtvolumen<br />

der beabsichtigen Verwaltungsbauten beträgt<br />

CHF 260 Mio. Die grösseren Schulbautenprojekte sind: die<br />

Fachhochschule Liechtenstein in der Spörry-Fabrik, Schulzentrum<br />

Mühleholz II, Musikschule Triesen, Erweiterung<br />

der Weiterführenden Schulen Triesen, Schulzentrum Unterland<br />

II. Das Gesamtvolumen der beabsichtigten Schulbauten<br />

beträgt CHF 170 Mio. Neben diesen Bauvorhaben sind<br />

weitere, kleinere Projekte vorgesehen.<br />

Kreditvorlagen<br />

<strong>2001</strong> wurden zwei Berichte für die Einholung von Krediten<br />

ausgearbeitet. Hierbei handelt es sich um folgende Kredite:<br />

Ergänzungskredit in der Höhe von CHF 250 000.— für den<br />

Neubau der Liechtensteinischen Musikschule in Eschen;<br />

Verpflichtungskredit in der Höhe von CHF 5.75 Mio. zum<br />

Ankauf des Gamanderhofes in Schaan. Der <strong>Landtag</strong> hat<br />

diese Kredite im Berichtsjahr bewilligt.<br />

Fertigstellung von Bauten<br />

<strong>2001</strong> wurde im Hochbautenbereich die Erdgastankstelle<br />

in Vaduz fertig gestellt <strong>und</strong> eröffnet. Im Tiefbaubereich<br />

wurden drei Abschlussetappen im vorhandenen Landstrassennetz<br />

fertig gestellt. So konnte die Dorfstrasse in Ruggell,<br />

die Neue Churerstrasse in Balzers <strong>und</strong> das letzte Teilstück<br />

der Strasse Triesenberg bis Steg vollständig ausgebaut<br />

werden.<br />

Im Berichtsjahr hat die <strong>Regierung</strong> die Bauabrechnungen für<br />

die Post Eschen, die Musik- <strong>und</strong> Kunstschule Eschen sowie<br />

die Erdgastankstelle genehmigt.<br />

Arbeitsgruppen<br />

Die <strong>Regierung</strong> hat <strong>2001</strong> keine neuen Arbeitsgruppen eingesetzt.<br />

In der Arbeitsgruppe «Totalrevision Baugesetz» wurden<br />

die Arbeiten fortgeführt <strong>und</strong> ein Vernehmlassungsentwurf<br />

zu Handen der <strong>Regierung</strong> betreffend die Regelung der<br />

Zuständigkeiten im Baubewilligungsverfahren ausgearbeitet.<br />

Die <strong>Regierung</strong> wird Anfang 2002 diesen Entwurf in die<br />

Vernehmlassung schicken. Da die Zuständigkeit ein wesentlicher<br />

Faktor des neuen Gesetzes bildet, sollen in einer vorgezogenen<br />

Vernehmlassung die Interessenskreise hierzu<br />

befragt werden. Die Zuständigkeitsfestlegung wird einen<br />

Einfluss auf die Festlegung der Verfahrensbestimmungen<br />

<strong>und</strong> allenfalls der materiellen Bestimmungen haben. Die<br />

Arbeitsgruppe sollte deshalb für ihre weitere Arbeit wissen,<br />

in welche Richtung die Zuständigkeitsregelung geht. Die<br />

<strong>Regierung</strong> möchte verhindern, dass ein Gesetzesentwurf<br />

ausgearbeitet wird, der dann einzig an der Zuständigkeitsregelung<br />

scheitern wird. Sie hat sich deshalb für diesen<br />

frühzeitigen Einbezug der betroffenen Kreise entschieden.<br />

Aktive Bodenpolitik<br />

Für die Realisierung der nötigen staatlichen Infrastruktur für<br />

Verwaltung, Bildung, Verkehr usw. sind vorsorgliche Landkäufe<br />

unabdingbare Voraussetzung. In den 80er Jahren <strong>und</strong><br />

später konnten grosse Landreserven erworben werden,<br />

welche mittlerweile infolge Realisierung verschiedener<br />

öffentlicher Bauvorhaben aufgebraucht sind. Es müssen<br />

deshalb erneut grosse Anstrengungen unternommen werden,<br />

Land zu erwerben, um die künftigen Staatsaufgaben<br />

erfüllen zu können. Die <strong>Regierung</strong> hat entschieden, eine<br />

aktiv Bodenpolitik zu betreiben. In Zusammenarbeit mit der<br />

Finanzkommission des <strong>Landtag</strong>es erarbeitete die <strong>Regierung</strong><br />

ein Konzept bezüglich den vorsorglichen Gr<strong>und</strong>stückserwerb.<br />

Die <strong>Regierung</strong> konnte im Berichtsjahr drei grössere<br />

Gr<strong>und</strong>stücksareale erwerben (Gr<strong>und</strong>stück an der Zollstrasse<br />

Schaan, Buurab<strong>und</strong>areal Schaan, Gr<strong>und</strong>stück nahe Polizeigebäude<br />

Vaduz). Es kann auch festgehalten werden, dass,<br />

seit sich die <strong>Regierung</strong> für eine aktive Bodenpolitik entschieden<br />

hat <strong>und</strong> bereit ist, markgerechte Preise zu bezahlen,<br />

erfreulicherweise viele Angebote beim Land eingehen.<br />

AMTSSTELLEN<br />

Hochbauamt<br />

Amtsleiter: Dipl. Arch. ETH Walter Walch<br />

Die ausserordentliche Fülle der Bauten <strong>und</strong> Aufgaben des<br />

Hochbauamtes wurde im Berichtsjahr noch grösser <strong>und</strong><br />

auch komplexer. Es scheint immer schwieriger zu werden,<br />

innert nützlicher Frist langfristig gültige Entscheidungen<br />

vorzubereiten <strong>und</strong> zu erhalten. Die Dynamik der gesellschaftlichen<br />

<strong>und</strong> wirtschaftlichen Entwicklung schlägt sich<br />

unmittelbar auf die Aufgaben des Hochbauamtes nieder.<br />

Im Bereich der Projektierung lag der Schwerpunkt der<br />

Arbeiten einerseits beim Umbau der Spoerry-Fabrik zur<br />

Integration der Fachhochschule Liechtenstein sowie bei der<br />

Renovation <strong>und</strong> Erweiterung des Landesmuseums in Vaduz.<br />

Andererseits wurde die Planung für die Musikschule Triesen<br />

<strong>und</strong> die Weiterführenden Schulen in Triesen erfolgreich<br />

weitergeführt. Wesentlich komplexer gestaltete sich die Pla-<br />

15<br />

289


290<br />

Bauwesen<br />

nung des <strong>Landtag</strong>sgebäudes. Schwierig gestaltet sich<br />

zudem die Suche nach einem geeigneten Standort für das<br />

Gerichtsgebäude <strong>und</strong> die vordringliche Erweiterung des<br />

Polizeigebäudes. Die Vielzahl der am Projekt Beteiligten <strong>und</strong><br />

deren Einbindung in eine funktionsfähige Organisationsstruktur,<br />

die Interessensgegensätze bei öffentlichen Vergaben,<br />

aber auch die komplexen Randbedingungen bei der<br />

Standortsuche erschweren die Lösungsfindung <strong>und</strong> führen<br />

vielfach zur Verzögerung der geplanten Abläufe.<br />

Im Bereich der Liegenschaften werden die Anforderungen<br />

der Sicherheit zunehmend grösser. Aber auch die Dynamik<br />

der Verwaltung mit laufenden Umstellungen gestaltet sich<br />

sehr aufwändig. Die Optimierung des Betriebes <strong>und</strong> Unterhaltes<br />

komplexer Bauten (Kunstmuseum, Hallenbad Eschen<br />

usw.) bleibt ein Daueranliegen. Die Renovation <strong>und</strong> Werterhaltung<br />

des Liegenschaftsbestandes wurden mit der Sanierung<br />

von Zollbauten in Schaanwald, der Residenz der Liechtensteinischen<br />

Botschaft in Bern <strong>und</strong> einer weiteren Etappe<br />

der Renovation des Schulzentums Mühleholz weitergeführt.<br />

Die nach wie vor hohe Bautätigkeit prägte den Arbeitseinsatz<br />

der übrigen Abteilungen des Hochbauamtes. Baurechtlich<br />

wurde ein Bauvolumen im Werte von rd. CHF 500 Mio.<br />

bewilligt. Die Klärung <strong>und</strong> Begleitung verschiedener Subventionsprojekte<br />

(Sportpark Eschen, Gemeindebauten<br />

Gamprin, Schwimmbad Vaduz usw.) war bezüglich des<br />

wenig präzisen Subventionsrechtes <strong>und</strong> der Anforderungen<br />

des ÖAWG sehr anspruchsvoll. Die grosse Bau- <strong>und</strong> Umbautätigkeit<br />

führte auch im Sachbereich der Denkmalpflege<br />

<strong>und</strong> der Archäologie zu einer Vielzahl von Analysen, Beratungen,<br />

aber auch zu einer nicht unerheblichen Verlustbilanz<br />

an baugeschichtlichen Zeugen.<br />

Die grenzübergreifende Zusammenarbeit mit den Kantonsbaumeistern<br />

der Ostschweiz wurde intensiviert. Angestrebt<br />

wird eine Angleichung der Standards, der Projektierungs<strong>und</strong><br />

Kontrollmethoden, um derart Synergien im grenzübergreifenden<br />

Raum erwirken zu können. Im Berichtsjahr<br />

wurde zudem das Qualitätsmanagement des Hochbauamtes<br />

durch eine Reihe von Massnahmen <strong>und</strong> die Erarbeitung<br />

eines Projektierungsreglementes <strong>und</strong> Projekthandbuches<br />

weitergeführt. Personell wurde das Hochbauamt um zwei<br />

Fachpersonen verstärkt.<br />

Hochbauten <strong>und</strong> Anlagen des Staates<br />

Genereller Hochbauplanungskredit<br />

(Konto Nr. 028.318.03)<br />

Dieses Konto dient für die Entwicklung <strong>und</strong> Vorbereitung<br />

von Projekten <strong>und</strong> Studien, über die erst nach Vorliegen von<br />

Entscheidungsgr<strong>und</strong>lagen beschlossen wird. Aus diesem<br />

Konto wurden im Berichtsjahr Mittel in Höhe von ca. CHF<br />

34 000.— entnommen.<br />

<strong>Landtag</strong>sgebäude mit Tiefgarage <strong>und</strong> Platzgestaltung<br />

(Konto Nr. 011.503.01)<br />

Verpflichtungskredit: CHF 36 000 000<br />

Baubeginn: Sommer 2002<br />

Baufertigstellung: Sommer 2005<br />

Nach Abschluss des Projektwettbewerbs im Dezember<br />

2000 erfolgte die Submission der Fachplanung. Im Berichtsjahr<br />

wurde auf der Gr<strong>und</strong>lage des Wettbewerbsprojektes<br />

das Vorprojekt in Zusammenarbeit mit den Nutzervertretern,<br />

dem Architekten <strong>und</strong> den Fachplanern ausgearbeitet.<br />

Es ist vorgesehen, im Sommer 2002 mit den Bauarbeiten zu<br />

beginnen.<br />

Botschaft Bern (Konto Nr. 019.503.00)<br />

Verpflichtungskredit: CHF 1 235 000<br />

Möblierung: CHF 300 000<br />

Baufertigstellung: Frühjahr 2002<br />

Im Juli des Berichtsjahres wurde mit den Erweiterungsarbeiten<br />

<strong>und</strong> den übrigen Renovationsarbeiten des Residenzgebäudes<br />

der Liechtensteinischen Botschaft in Bern begonnen.<br />

Die Erweiterung umfasst vor allem die Errichtung eines<br />

grosszügigen Essraumes <strong>und</strong> wurde bis Jahresende weitgehend<br />

abgeschlossen. Wesentlich umfangreicher als ursprünglich<br />

geplant gestalteten sich die Erneuerungsarbeiten<br />

des r<strong>und</strong> 40-jährigen Gebäudes.<br />

Diverse Investitionen (Konto Nr. 090.503.02)<br />

Diese Position ist für unerwartete Aufwendungen reserviert,<br />

welche im Voranschlag nicht vorgesehen sind. Im Berichtsjahr<br />

wurde mit diesen Mitteln der provisorische Parkplatz<br />

für das Post- <strong>und</strong> Verwaltungsgebäude Schaan erstellt. Im<br />

Zuge der Errichtung der Erdgastankstelle wurde die Erschliessung<br />

des zurückliegenden Gr<strong>und</strong>stückes als Vorleistung<br />

realisiert. Zudem wurde u.a. die Flüchtlingsunterkunft<br />

in einem Balzner Industriegebäude rückgebaut.<br />

Überbauung Giessenareal (Gerichts- <strong>und</strong><br />

Verwaltungsgebäude) (Konto Nr. 090.503.03)<br />

Im Berichtsjahr konzentrierte sich die Projektentwicklung<br />

hauptsächlich auf die Evaluation alternativer Standorte. Parallel<br />

dazu wurde in Zusammenarbeit mit dem Landgericht eine<br />

vertiefte Bedürfnisanalyse <strong>und</strong> zu verschiedenen Standortvarianten<br />

wurden Machbarkeitsstudien erstellt. Für den favorisierten<br />

Standort konnte das Bauland nicht gesichert werden. Die<br />

<strong>Regierung</strong> beabsichtigt, im ersten Quartal 2002 aufgr<strong>und</strong> der<br />

verschiedenen Abklärungen den definitiven Standort für das<br />

Gerichts- <strong>und</strong> Verwaltungsgebäude festzulegen.<br />

Renovation <strong>und</strong> Erweiterung<br />

Landesmuseum Vaduz (Konto Nr. 301.503.01)<br />

Verpflichtungskredit: CHF 28 300 000<br />

Baubeginn: Herbst 1999<br />

Baufertigstellung: Herbst 2002<br />

Ausstellungseröffnung: Frühjahr 2003<br />

Im Herbst 1999 wurde mit den Aushubarbeiten <strong>und</strong> der<br />

Hangsicherung für den Erweiterungsbau begonnen. Im Berichtsjahr<br />

sind die Rohbauarbeiten des Erweiterungsbaus fertiggestellt<br />

worden. Im Spätsommer wurde mit den Rohbauarbeiten<br />

<strong>und</strong> Renovationsarbeiten des Landesmuseums <strong>und</strong><br />

des Verweserhauses begonnen. Vorgesehen ist, die eigentlichen<br />

Bauarbeiten im September 2002 abzuschliessen.<br />

Erweiterung Polizeigebäude <strong>und</strong><br />

Untersuchungsgefängnis (Konto Nr. 110.503.00)<br />

Im Berichtsjahr wurden verschiedene Erweiterungsvarianten<br />

studiert. Von den verschiedenen möglichen Lösungsansätzen<br />

hat sich die Variante «Aufstockung <strong>und</strong> Erweiterung<br />

des MFK-Traktes» als die am besten geeignete herauskristallisiert.<br />

Die erneute Diskussion bezüglich der Erhöhung<br />

der Polizeidienststellen (von 105 auf 130 Beschäftigte) erfordert<br />

nun weitergehende Studien, welche gegenwärtig<br />

bearbeitet werden.<br />

Weiterführende Schulen Triesen, Erweiterung<br />

(Konto Nr. 211.503.01)<br />

Verpflichtungskredit: CHF 17 120 000<br />

Baubeginn: 2002<br />

Baufertigstellung: 2003<br />

Nach Abschluss des international durchgeführten Projektwettbewerbs<br />

konnte im Berichtsjahr die Bearbeitung der


Vor- <strong>und</strong> Projektphase abgeschlossen werden, so dass im<br />

Februar 2002 mit den Bauarbeiten begonnen werden kann.<br />

Im Dezember 2002 wurde zudem der Wettbewerb Kunst<br />

am Bau erfolgreich durchgeführt <strong>und</strong> abgeschlossen.<br />

Schulzentrum Mühleholz II (Konto Nr. 215.503.03)<br />

Verpflichtungskredit: CHF 42 000 000<br />

Baubeginn: 2003 (1. Etappe)<br />

Baufertigstellung: 2006 (1. Etappe)<br />

Im Juni 2000 hat der <strong>Landtag</strong> den Verpflichtungskredit für<br />

die erste Bauetappe genehmigt. Im Vorfeld der Wettbewerbsausschreibung<br />

wurde das bestehende Raumprogramm<br />

erneut analysiert <strong>und</strong> die Errichtung einer Veranstaltungssporthalle<br />

diskutiert. In Absprache mit den interessierten<br />

Sportkreisen wird auf die Realisierung einer Veranstaltungs-<br />

bzw. Mehrzwecksporthalle an diesem Ort verzichtet.<br />

Der Projektwettbewerb ist nun für das Jahr 2002 vorgesehen.<br />

Die terminliche Verzögerung ist auf die Abklärungen in<br />

Bezug auf Veranstaltungssporthalle, Raumprogramm <strong>und</strong><br />

vor allem auf das Ausscheiden der Projektleiterin aus dem<br />

Staatsdienst zurückzuführen.<br />

Spoerry-Fabrik Vaduz - Fachhochschule Liechtenstein<br />

(Konto Nr. 260.503.01)<br />

Verpflichtungskredit: CHF 23 900 000<br />

(inkl. Ergänzungskredit)<br />

Baubeginn: August 2000<br />

Baufertigstellung: Februar 2002<br />

Im Berichtsjahr <strong>2001</strong> kann auf eine intensive Bautätigkeit<br />

zurückgeblickt werden. Der äusserst ehrgeizige Terminplan<br />

kann weitgehend eingehalten werden, so dass die Bauarbeiten<br />

Ende Februar 2002 abgeschlossen werden können.<br />

Restarbeiten für Bauteile der Gemeinde <strong>und</strong> der Umgebung<br />

werden im Frühjahr 2002 fertiggestellt.<br />

Spoerry Fabrik<br />

Musikschule/Kunstschule Eschen<br />

(Konto Nr. 281.503.01)<br />

Verpflichtungskredit: CHF 5 160 000 (Anteil Musikschule)<br />

CHF 160 000 (Anteil Kunstschule)<br />

Im Juni <strong>2001</strong> hat der <strong>Landtag</strong> einer Erhöhung der Verpflichtungskreditsumme<br />

zur Realisierung des Musikschulgebäudes<br />

um CHF 250 000 zugestimmt. Der Gebäudeteil der<br />

Musikschule wurde mit CHF 5 126 043.05 <strong>und</strong> der Gebäudeteil<br />

der Kunstschule mit CHF 100 164.75 abgerechnet.<br />

Musikschule Triesen (Konto Nr. 281.503.02)<br />

Verpflichtungskredit: CHF 10 000 000<br />

Baubeginn: Sommer 2002<br />

Baufertigstellung: Frühjahr 2004<br />

In Zusammenarbeit mit den beauftragten Architekten<br />

Binotto <strong>und</strong> Gähler aus St. Gallen wurde zusammen mit<br />

den Nutzern der Musikschule <strong>und</strong> den beauftragten Fach-<br />

planern das Vor- <strong>und</strong> Bauprojekt erarbeitet. Gegenwärtig ist<br />

das Baugenehmigungsverfahren im Gange. Es ist vorgesehen,<br />

im Frühjahr 2002 mit den Bauarbeiten zu beginnen.<br />

Büroräume für regierungsnahe Stellen /<br />

Erweiterung Landesarchiv (Konto Nr. 304.503.30)<br />

Die Raumnot im <strong>Regierung</strong>sgebäude für regierungsnahe<br />

Stellen hat die <strong>Regierung</strong> veranlasst, für die Erweiterung<br />

des Landesarchivs <strong>und</strong> für die Errichtung von Büroflächen<br />

Studien für die Erweiterung der Hangbebauung in Auftrag<br />

zu geben. Es ist vorgesehen, bis zum Sommer 2002 beim<br />

<strong>Landtag</strong> Antrag für die benötigten Verpflichtungskredite zu<br />

stellen.<br />

Erdgastankstelle Vaduz (Konto Nr. 650.503.00)<br />

Verpflichtungskredit: CHF 1 950 000 (CHF 1 500 000<br />

+ Ergänzungskredit CHF 450 000)<br />

Baubeginn: Frühjahr <strong>2001</strong><br />

Baufertigstellung: Sommer <strong>2001</strong><br />

Mittels eines Investitionskostenbeitrages wurde im Berichtsjahr<br />

die Erdgastankstelle realisiert. Künftig wird die Erdgastankstelle<br />

von der Liechtensteinischen Gasversorgung<br />

betrieben. Für die Realisierung der Erdgastankstelle stehen<br />

Aufwendungen in der Höhe von CHF 1 926 159.30 zu<br />

Buche. Die zulässigen Baukosten konnten um ca. CHF<br />

23 000 unterschritten werden.<br />

Erdgastankstelle<br />

Liegenschaftsverwaltung<br />

Bauwesen<br />

Schwerpunkte der Arbeit<br />

Die in den nächsten 10 Jahren geplanten <strong>und</strong> zum Teil<br />

bereits in Ausführung befindlichen Neubauten sind ohne<br />

eine optimale Organisation <strong>und</strong> moderne EDV heute nicht<br />

mehr fachgerecht zu bewirtschaften.<br />

Die Hauptaufgaben liegen weiterhin in der Konzeptentwicklung<br />

<strong>und</strong> im Weiterausbau der vorhandenen Organisationsstrukturen<br />

in den Bereichen baulicher Unterhalt,<br />

Sicherheit, Hausdienste <strong>und</strong> Energie/Haustechnik.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der weltweiten Ereignisse erhielt der Bereich<br />

Sicherheit einen neuen Stellenwert. Für einige Landesbauten<br />

wurden im Jahre <strong>2001</strong> die notwendigen Sicherheitsstandards<br />

definiert. Diese gilt es nun in den kommenden<br />

Monaten <strong>und</strong> Jahren sukzessive umzusetzen.<br />

Die Schwerpunkte im Bereich des baulichen Unterhaltes,<br />

neben dem «normalen» baulichen Unterhalt, waren: die<br />

Weiterführung der Sanierung Schulzentrum Mühleholz <strong>und</strong><br />

des Bürogebäudes «Haus Melliger»; die Flugdachsanierung<br />

beim Zollamt Schaanwald; die Renovation <strong>und</strong> Instandsetzungen<br />

der Reihenhäuser Binza <strong>und</strong> des Denkmalschutzobjektes<br />

«Haus Malin» in Mauren; Sanierungen im Verwal-<br />

291


292<br />

Bauwesen<br />

tungsgebäude 4a; Sanierung der Urinoires in der Oberschule<br />

Vaduz; nichtplanbare Flachdachsanierungen im Untersuchungsgefängnis<br />

in Vaduz <strong>und</strong> in der Telefonzentrale<br />

Eschen; die Erstellung mehrerer Fahrradunterstände.<br />

Im Rechnungsjahr sind für die eingegliederten Bereiche<br />

Bau, Hausdienste, Energie <strong>und</strong> Sicherheit gesamthaft CHF<br />

36 Mio. aufgewendet worden. Die budgetierten Finanzmittel<br />

(CHF 38.9 Mio.) wurden somit zu 92.5% ausgeschöpft.<br />

Sicherheit<br />

Im Jahr <strong>2001</strong> wurden in diversen Verwaltungsbauten der<br />

Landesverwaltung Liftanlagen renoviert <strong>und</strong> erneuert.<br />

Hauptaugenmerk wurde auf die Sicherheit gelegt. Teilweise<br />

wurden Personen-/Warenaufzüge mit einem Notrufsystem<br />

ausgestattet, das den eingeschlossenen Personen sofortige<br />

professionelle Hilfe (24h) durch den Anlagen-Hersteller<br />

garantiert. Ziel ist es, sämtliche Aufzugsanlagen der Landesverwaltung<br />

mit einem Notrufsystem auszustatten <strong>und</strong> den<br />

neuesten Sicherheitsanforderungen anzupassen.<br />

Elektroantrieb Personenaufzug<br />

Hausdienste/Interne Dienste<br />

Die Internen Dienste wurden neu organisiert <strong>und</strong> disloziert.<br />

Die Bereiche Post, Entsorgung <strong>und</strong> Kleintransporte sind nun<br />

im «Haus Melliger» untergebracht.<br />

Sanierung «Haus Melliger»<br />

Täglich werden in den neuen Räumlichkeiten über 4 000<br />

Postbewegungen registriert <strong>und</strong> bis zu 300 kg Papierabfall<br />

entsorgt. Die neue Dienstleistung «Kleintransporte» übernimmt<br />

zudem Kurier- <strong>und</strong> Expressdienste, welche mit der<br />

Normalpost nicht befördert werden können.<br />

Baulicher Unterhalt<br />

Der Aufwand für einen vorausschauenden, werterhaltenden<br />

Gebäudeunterhalt der 140 eigenen <strong>und</strong> eingemieteten<br />

Liegenschaften ist zunehmend. Mit Blick auf diesen Anstieg<br />

Velounterstand Post Triesen<br />

<strong>und</strong> die künftigen Bauten ist eine Personalaufstockung<br />

unumgänglich. Vergleichszahlen belegen, dass ca. CHF 4 -<br />

6 Mio. pro Mitarbeiter <strong>und</strong> Jahr betreut <strong>und</strong> baulich umgesetzt<br />

werden können.<br />

Sanierung Post Mauren<br />

Energie/Haustechnik<br />

Lüftungszentrale Kunstmuseum


Die Anforderungen der jeweiligen Nutzungen <strong>und</strong> die planungsrelevanten<br />

Vorgaben werden immer detaillierter <strong>und</strong><br />

somit auch kostenintensiver.<br />

Nur durch gute Wartung, optimale Betreuung <strong>und</strong> gezielte<br />

Sanierungsmassnahmen der haustechnischen Anlagen<br />

kann das Ziel eines energiewirtschaftlich optimierten Betriebes<br />

erreicht werden.<br />

Baurecht / Brandschutz<br />

Allgemeines<br />

Das Berichtsjahr war geprägt von der anhaltenden guten<br />

Baukonjunktur. Die Bautätigkeit wurde (nach wie vor) vom<br />

privaten Sektor dominiert. Die damit verb<strong>und</strong>enen administrativen<br />

<strong>und</strong> fachlichen Aufgaben - beispielsweise Prüfung<br />

der brandschutztechnischen, energierechtlichen <strong>und</strong> ökologischen<br />

Aspekte - im Zusammenhang mit grösseren Bauvorhaben<br />

sind komplexer geworden.<br />

Baurecht<br />

Die <strong>Regierung</strong> hat die Neufassung des Baugesetzes aus dem<br />

Jahre 1947 beschlossen. Die hiefür bestellte Arbeitsgruppe,<br />

der auch Vertreter der Bauwirtschaft, des LIA <strong>und</strong> der<br />

Gemeinden angehören, hat ihre Arbeit fortgesetzt <strong>und</strong> Varianten<br />

über die künftige Regelung der Zuständigkeit im<br />

Bewilligungswesen ausgearbeitet. Die Neuregelung der<br />

Kompetenzen ist wichtig, da das heutige duale System von<br />

Gemeinde- <strong>und</strong> Landesbaubehörde (Hochbauamt) zunehmend<br />

zu Konflikten führt. Im Rahmen der Neufassung des<br />

Baugesetzes wird eine präzise Kompetenzzuordnung angestrebt,<br />

so dass künftig nur eine Baubewilligungsinstanz<br />

besteht.<br />

Seit 1. Januar <strong>2001</strong> sind die Gemeinden für die Kontrolle<br />

der ordnungsgemässen Ausführung der genehmigten Bauten<br />

<strong>und</strong> Anlagen sowie für die Erfassung widerrechtlicher<br />

Bauten <strong>und</strong> Massnahmen verantwortlich. Für die Gemeinden<br />

erhöht sich der administrative <strong>und</strong> fachliche Aufwand,<br />

wobei in einzelnen Fällen das Hochbauamt miteinbezogen<br />

wird. Gr<strong>und</strong>sätzlich hat sich diese Vorgehensweise <strong>und</strong><br />

rechtliche Bestimmung bewährt, da eine sehr gute Kooperation<br />

zwischen dem Hochbauamt <strong>und</strong> den Gemeindebauverwaltungen<br />

besteht.<br />

Zwangsabbrüche sowie Wiederherstellungsverfahren wurden<br />

vom Hochbauamt im Laufe des Berichtsjahres keine<br />

verfügt, jedoch wurden diesbezügliche Vorarbeiten eingeleitet.<br />

Durch die geänderte Rechtslage betreffend der relativ<br />

kurzen Vollstreckungs- <strong>und</strong> Verfolgungsverjährung von<br />

widerrechtlichen Bauausführungen wurde die Anzahl der<br />

hängigen Fälle reduziert. Die Durchsetzung der baugesetzlichen<br />

Bestimmungen bis hin zur allfälligen zwangsweisen<br />

Entfernung von Bauobjekten wird im Laufe des Jahres 2002<br />

fortgesetzt.<br />

Baustatistische Angaben<br />

Die bewilligte Gesamtkubatur beträgt ca. 900 000 m 3 , was<br />

im Vergleich zum Vorjahr eine Reduktion um ca. 10 %<br />

bedeutet. Die Baukosten wurden mit ca. CHF 450 Mio.<br />

(Vorjahr: CHF 510) veranschlagt.<br />

Es wurden 383 (Vorjahr: 444) Baugesuche im normalen Verfahren<br />

<strong>und</strong> 180 (Vorjahr: 184) Baugesuche im vereinfachten<br />

Verfahren genehmigt. Mit insgesamt 129 (Vorjahr: 139)<br />

bewilligten Planänderungen, 13 (Vorjahr: 17) abgelehnten<br />

bzw. beeinspruchten Baugesuchen ist im Vergleich zum<br />

Vorjahr ebenfalls eine rückläufige Tendenz feststellbar. Die<br />

Anzahl der Rückstellungen mit 130 ist praktisch gleich<br />

geblieben.<br />

Bauwesen<br />

Die Gemeindebauverwaltungen haben insgesamt 343<br />

Bauschlussabnahmen <strong>und</strong> 186 Rohbaukontrollen, teilweise<br />

in Kooperation mit dem Hochbauamt, durchgeführt. Dies<br />

entspricht einem zahlenmässigen Minderwert im Vergleich<br />

zu den Vorjahren, was offensichtlich mit dem erhöhten<br />

administrativen Aufwand <strong>und</strong> rechtlichen Umfeld im Kompetenzbereich<br />

der Bauverwaltungen im Zusammenhang<br />

steht.<br />

Brandschutz / Feuerpolizei / Blitzschutz<br />

Der Vollzug der Brandschutzvorschriften <strong>und</strong> den damit<br />

verb<strong>und</strong>enen feuerpolizeilichen Auflagen im Rahmen des<br />

Baubewilligungsprozederes ist grösstenteils problemlos.<br />

Insbesondere die Aufgabenstellung der methodischen Vorgehensweise<br />

bei der Definition von Brandrisiken erfordert<br />

aufgr<strong>und</strong> der komplexen Zusammenhänge nicht nur eine<br />

f<strong>und</strong>ierte Bewertung, sondern verlangt auch bei der Umsetzung<br />

einen erhöhten zeitlichen <strong>und</strong> administrativen Aufwand.<br />

Trotz der gr<strong>und</strong>sätzlich akzeptierten Abläufe gemäss<br />

der genehmigten Brandschutzkonzepten verlangt die<br />

Umsetzung den verstärkten Einsatz der Fachstelle beim<br />

Hochbauamt. Da voraussichtlich im Jahre 2003 neue Brandschutzvorschriften<br />

in Anlehnung an die bereits harmonisierten<br />

europäischen Regeln <strong>und</strong> Normenwerke zu erwarten<br />

sind, wird die hiefür notwendige Ausbildung der Brandschutzorgane<br />

einschliesslich der Architekten <strong>und</strong> involvierten<br />

Fachplaner unumgänglich.<br />

Die Gemeinden sind für den Vollzug der Brandschutzvorschriften<br />

verantwortlich. Das Hochbauamt kontrolliert als<br />

Fach- <strong>und</strong> Aufsichtsorgan die Einhaltung der brandschutzrechtlichen<br />

Auflagen <strong>und</strong> brandschutztechnischen Massnahmen<br />

im Rahmen von Bauschlussabnahmen.<br />

Die Vorsteherkonferenz hat die <strong>Regierung</strong> um die Abänderung<br />

der Kaminfegerverordnung ersucht. Dieser Vorschlag<br />

wurde vorläufig sistiert, da mit der Totalrevision des Baugesetzes<br />

auch das Brandschutzgesetz rechtliche Anpassungen<br />

erfahren wird. Im Zuge dieser Arbeiten wird das Brandschutzgesetz<br />

auf dessen materiellen Inhalt überprüft <strong>und</strong><br />

die Kaminfegerverordnung zu diesem Zeitpunkt (wenn notwendig)<br />

revidiert.<br />

Die externen Fachstellen für Blitzschutz- <strong>und</strong> Gasanlagen<br />

(Feuerungen) haben ihre Aufgaben im Rahmen der entsprechenden<br />

Bewilligungen <strong>und</strong> Vollzugskompetenzen ordnungsgemäss<br />

erledigt. Insgesamt war die Installation von<br />

79 Blitzschutzanlagen, 137 Gasheizungen, 22 Ölheizungen<br />

<strong>und</strong> 114 Gasheizungen mit festen Brennstoffen vorgesehen<br />

bzw. geplant. Ein Grossteil der Holzheizungen wurde als<br />

sogenannte Zusatzheizungen konzipiert. Allerdings ist ein<br />

293


294<br />

Bauwesen<br />

verstärkter Trend zu Biomasseheizungen grösseren Stils oder<br />

Pelletsheizungen als zentrale Anlagen in Einfamilienhäusern<br />

feststellbar. Diese Entwicklung dürfte sich fortsetzen.<br />

Energie / Ökologie<br />

Das Baugesetz regelt u.a. die ökologischen <strong>und</strong> energierechtlichen<br />

Anforderungen für bewilligungspflichtige Bauten<br />

<strong>und</strong> Anlagen.<br />

Die Überarbeitung <strong>und</strong> Anpassung der Energieverordnung<br />

zum Baugesetz ist in Koordination mit der Energiekommission<br />

bis April 2002 zu erwarten. Die <strong>Regierung</strong> hat zur<br />

Erleichterung des Vollzugs der energierechtlichen Vorschriften<br />

zwei externe unabhängige Fachbüros beauftragt.<br />

Sukzessive ist die Einführung weiterer Fachinstrumente zur<br />

Anwendung <strong>und</strong> Kontrolle der ökologischen Vorschriften <strong>und</strong><br />

Gr<strong>und</strong>sätze vorgesehen. Das Hochbauamt berücksichtigt<br />

bereits seit längerem bei der Planung <strong>und</strong> Ausführung von<br />

staatlichen Neubauten die Vorgaben des «Minergie-Standards«<br />

<strong>und</strong> verwendet das ökologische Devisierungsprogramm.<br />

Die im Berichtsjahr gestartete schrittweise Ausbildung des<br />

Mitarbeiterstabs zur Berücksichtigung ökologischer Kriterien<br />

wird systematisch fortgesetzt.<br />

Stabsstelle Öffentliches<br />

Beschaffungswesen <strong>und</strong> Subventionen<br />

Der Stabsstelle für das Öffentliche Beschaffungswesen<br />

obliegt die Koordination <strong>und</strong> Information zu Fragen im<br />

Bereich des öffentlichen Auftragswesens. Die Stabsstelle<br />

nimmt eine Querschnittsaufgabe wahr <strong>und</strong> steht sämtlichen<br />

öffentlichen Auftraggebern sowie Auftragnehmern<br />

als Anlaufstelle zur Verfügung. Mit der Aufsicht über das<br />

öffentliche Auftragswesen kommt ihr eine wichtige Kontrollfunktion<br />

zu.<br />

Seit August <strong>2001</strong> weist die Stabsstelle gesamthaft 140 Stellenprozente<br />

auf. Der Mitarbeiter mit den 40 Stellenprozenten<br />

ist primär für die Eingabe der Daten für die Auftragsstatistik<br />

sowie für die Kontrolle <strong>und</strong> Auszahlung von Rechnungen<br />

der Subventionsprojekte verantwortlich.<br />

Die Stabsstelle nimmt zusammen mit der Amtsleitung auch<br />

die grenzübergreifende Koordination mit den Nachbarstaaten<br />

<strong>und</strong> Kantonen wahr <strong>und</strong> beobachtet die Weiterentwicklung<br />

des Beschaffungswesens in der Schweiz, in der<br />

WTO sowie im EWR. Die Mitarbeit in Arbeitsgruppen des<br />

Landes <strong>und</strong> insbesondere in grenzübergreifenden Arbeitsgruppen<br />

(z.B. Forum Beschaffungswesen der Schweizerischen<br />

Bau-, Planungs- <strong>und</strong> Umweltschutzdirektorenkonferenz<br />

BPUK <strong>und</strong> in der Arbeitsgruppe «Öffentliches Auftragswesen»<br />

der EFTA) ist gerade im Blick auf die Dynamik<br />

des Beschaffungswesens <strong>und</strong> der öffentlichen Märkte sehr<br />

anspruchsvoll. Infolge der Anpassung der EFTA-Konvention<br />

<strong>und</strong> der Überprüfung der nationalen Gesetzgebung durch<br />

die Überwachungsbehörde der EFTA (ESA) waren diverse<br />

Sitzungen mit den zuständigen Behörden nötig.<br />

Im Rahmen des Informations- <strong>und</strong> Ausbildungsprogrammes<br />

gab die Stabsstelle ein Interview, welche im GWK-Magazin<br />

publiziert wurde, <strong>und</strong> informierte an diversen Sitzungen<br />

über die Gr<strong>und</strong>sätze des Gesetzes über das öffentliche Auftragswesen.<br />

Die Statistik über die öffentlichen Auftragsvergaben erschien<br />

zum zweiten Mal. Die Auftragswerte sind markant<br />

gestiegen, was primär auf die inzwischen ausgebaute Datenerfassung<br />

zurückzuführen ist. Das Hochbauamt vermutet,<br />

dass die tatsächliche Vergabesumme deutlich höher liegen<br />

dürfte. Die in Klammern aufgeführten Werte sind die Vergabesummen<br />

des Jahres 1999.<br />

Total Ländervergleich oberhalb <strong>und</strong> unterhalb der Schwellenwerte<br />

CHF 132 130 213 (CHF 67 226 109) exkl. MWSt.:<br />

Total Bau-, Liefer- <strong>und</strong> Dienstleistungsaufträge oberhalb<br />

<strong>und</strong> unterhalb der Schwellenwerte CHF 132 130 213<br />

(CHF 67 266 109) exkl. MWSt., Vergleich Inland-Ausland<br />

«kann»-«muss»<br />

Die Stabsstelle ist gleichzeitig zuständig für die Bearbeitung<br />

kommunaler <strong>und</strong> privater Subventionsprojekte. Für zehn<br />

öffentliche <strong>und</strong> vier private Subventionsprojekte erfolgten<br />

Stellungnahmen, Beratungen, Anträge, Rechnungskontrollen<br />

<strong>und</strong> Zahlungsanweisungen.<br />

Denkmalspflege <strong>und</strong> Archäologie<br />

Denkmalpflege<br />

Aufgaben <strong>und</strong> Problemstellung<br />

Der gesetzliche Auftrag der Archäologie <strong>und</strong> der Denkmalpflege<br />

findet sich im Denkmalschutzgesetz von 1977. Oberstes<br />

Ziel der innovativen Denkmalpflege ist der integrale<br />

Schutz erhaltenswerter Kulturobjekte. Darunter versteht man<br />

den umfassenden Erhalt von historischen Gebäuden, Kulturgütern<br />

<strong>und</strong> Ortsbildern, die Weiterentwicklung der Dörfer<br />

mit qualitativ hochstehenden Neubauten, gesamthaft die<br />

Weiterentwicklung der Kulturlandschaft mit hoher Qualität.<br />

In diese integrale Sicht zum Schutz, zur Pflege <strong>und</strong> zur dauernden<br />

Erhaltung des Kulturgutes fügt sich auch der Sachbereich<br />

der Archäologie. Die Aufsicht über archäologische<br />

Stätten, die Erforschung des F<strong>und</strong>gutes, die Pflege der<br />

inzwischen stattlich gewachsenen archäologischen Sammlung,<br />

die internationale Zusammenarbeit <strong>und</strong> der Austausch<br />

des Wissens <strong>und</strong> der Informationen, u.a. auch durch<br />

Publikationen der eigenen Forschungstätigkeit, sind<br />

Schwerpunkte der archäologischen Arbeit.<br />

Das Interesse der Bevölkerung bezüglich des öffentlichen<br />

Kulturgutes ist heute weitgehend gegeben. Nach wie vor<br />

wenig Verständnis besteht gegenüber privaten Kulturobjekten.<br />

Dazu gehören die geschichtlich gewachsenen Dorfkerne<br />

mit Wohn- <strong>und</strong> Ökonomiebauten, die zugehörige<br />

Inneneinrichtung, aber auch Gegenstände des täglichen


Gebrauchs. Die Fehleinschätzung des geschichtlichen <strong>und</strong><br />

kulturellen Eigenwertes dieser gebauten Objekte gegenüber<br />

wirtschaftlichen Überlegungen der Eigentümer führte<br />

auch im Jahr <strong>2001</strong> zu einer grossen Verlustbilanz.<br />

Schwerpunkte der denkmalpflegerischen<br />

Begleitung<br />

Besonderes Augenmerk wurde im Berichtsjahr der Betreuung<br />

von Umbauvorhaben bei geschützten oder schutzwürdigen<br />

Denkmalobjekten <strong>und</strong> die baugeschichtliche Dokumentation<br />

von Objekten, die nicht erhalten werden konnten, geschenkt.<br />

Im Bereich der staatlichen Gebäude sind die Renovation des<br />

Landesmuseums <strong>und</strong> des Verweserhauses sowie die Umnutzung<br />

der ehemaligen Baumwollspinnerei Jenny, Spoerry &<br />

Cie. in Vaduz hervorzuheben. Zu den wichtigsten Projektbegleitungen<br />

gehörten im Weiteren die Restaurierung der<br />

Kapelle St. Maria in Triesen <strong>und</strong> die intensive Begleitung der<br />

Renovation des Hauses 53 in Ruggell. Hinzu kommen zahlreiche<br />

Projekte im Bereich der Profan- <strong>und</strong> Sakralbauten. Speziell<br />

erwähnt seien hier die Rofenbergkapelle in Eschen sowie die<br />

Pfarrkirche in Schaan, bei denen eine Fachbegleitung zu den<br />

jeweiligen Renovations- <strong>und</strong> Umbaumassnahmen durchgeführt<br />

wurde. Dabei setzte sich die Denkmalpflege für den<br />

Erhalt von Kulturgut <strong>und</strong> den schonenden Umgang mit den<br />

kulturellen <strong>und</strong> natürlichen Ressourcen ein.<br />

Im Rahmen des hängigen Abbruchgesuches der Gemeinde<br />

Balzers zur Häusergruppe «Höfle Nord» konnte auf Initiative<br />

der Denkmalpflege <strong>und</strong> in Zusammenarbeit mit der<br />

Gemeinde eine neutrale Architektur- <strong>und</strong> Machbarkeitsstudie<br />

über die Möglichkeit der Erhaltung <strong>und</strong> Weiterentwicklung<br />

der historisch wertvollen Bausubstanz erarbeitet werden.<br />

Leider machte die grosse Brandkatastrophe vom 7.<br />

Februar <strong>2001</strong> alle Bemühungen abrupt zunichte. Angesichts<br />

des Verlustes der historischen Bausubstanz aufgr<strong>und</strong><br />

des Brandereignisses sowie wegen des sofort eingeleiteten<br />

Abbruchs wesentlicher Gebäudeteile durch die Gemeinde<br />

erachtete es die Denkmalpflege als dringlich, die Neuplanung<br />

des Gesamtgebietes Höfle unter Einbezug der Wohnhausgruppen<br />

Höfle Nord <strong>und</strong> Süd im Rahmen eines einheitlichen<br />

Überbauungskonzeptes entwickeln zu lassen. Entgegen<br />

der Empfehlung der Denkmalpflege liess die Gemeinde<br />

die baulichen Überreste, die nach dem Dorfbrand <strong>und</strong> den<br />

anschliessend veranlassten Sicherheitsmassnahmen noch<br />

erhalten geblieben sind, abbrechen. Sie führte eine Konzeptstudie<br />

als Wettbewerb mit eingeladenen Architekturbüros<br />

aus Balzers durch, welche als Gr<strong>und</strong>lage für die Ausarbeitung<br />

eines Gestaltungsrichtplanes bzw. Überbauungsplans<br />

<strong>und</strong> deren Sonderbauvorschriften dienen soll. Denkmalpflege<br />

<strong>und</strong> Archäologie wies die Gemeinde Balzers auf<br />

die früheren Aussagen der <strong>Regierung</strong> hin, dass sämtliche<br />

baulichen Massnahmen im Bodenbereich zum Einbau möglicher<br />

Kellergeschosse oder Parkgaragen aufgr<strong>und</strong> möglicher<br />

römischer Siedlungsreste aufwendige archäologische<br />

Notgrabungen zur Folge haben werden.<br />

Das von der Denkmalpflege in Zusammenarbeit mit der<br />

Baumann Akustik <strong>und</strong> Bauphysik AG in Bazenheid/CH<br />

erarbeitete Forschungsprojekt «Denkmalpflege <strong>und</strong> Wärmeschutz»<br />

wurde Anfang Oktober <strong>2001</strong> in Angriff<br />

genommen. Nach einer mehr als zwei Jahre dauernden<br />

Untersuchungsphase soll am Beispiel dreier Wohnhäuser<br />

im Land aufgezeigt werden, welche wärmetechnischen<br />

Massnahmen den Komfort erhöhen <strong>und</strong> den Wärmebedarf<br />

verringern, ohne dass die Bausubstanz wesentlich<br />

beeinträchtigt wird. Mit dieser Forschungsarbeit, bei welcher<br />

Liechtenstein eine Vorreiterrolle einnimmt, wird weit<br />

über die Landesgrenzen hinweg ein wichtiger denkmalpflegerischer<br />

Beitrag zur künftigen Kulturgütererhaltung<br />

geleistet.<br />

Bauwesen<br />

Balzers: Das «Höfle» unmittelbar nach der Brandkatastrophe<br />

vom 7. Februar <strong>2001</strong>. Die Dächer <strong>und</strong> Holzbalkendecken<br />

der Häuser sind verbrannt. Hingegen sind die Mauern<br />

- wie auch schon beim Dorfbrand von 1795 - weitestgehend<br />

intakt geblieben.<br />

Im Bereich des Dokumentationsauftrages der Denkmalpflege<br />

wurden im Berichtsjahr mehrere Sicherstellungsdokumentationen<br />

zu Denkmalschutzobjekten erstellt. Diese<br />

umfassen die planerische, photogrammetrische <strong>und</strong> fotografische<br />

Aufnahme der Baudenkmale.<br />

Triesen: Die Restaurierung der Kapelle St. Maria beinhaltet<br />

u.a. auch Restaurierungs- <strong>und</strong> Konservierungsmassnahmen<br />

an den mittelalterlichen Freskomalereien aus dem<br />

frühen 15. Jahrh<strong>und</strong>ert mit Bilderzyklen <strong>und</strong> Szenen aus<br />

dem Leben Marias.<br />

Verlustbilanz: Abbrüche <strong>2001</strong><br />

Die Tendenz des starken Zuwachses von Abbrüchen kulturgeschichtlich<br />

bedeutsamer Gebäude hält weiter an.<br />

Während im Vorjahr 11 aus denkmalpflegerischer Sicht<br />

erhaltenswerte Gebäude nicht gerettet werden konnten,<br />

mussten im Jahr <strong>2001</strong> nachfolgende 19 wertvollen Bauten<br />

zum Abbruch freigegeben werden. Auffallend ist die<br />

zunehmende Tendenz der Zerstörung der Bauzeugen aus<br />

der Zeit des Neuen Bauens im Villenquartier in Vaduz:<br />

– Balzers: Häusergruppe Höfle (datierte Bauetappen 14. -<br />

19. Jh.)<br />

–Balzers: Stallgebäude Alte Churerstrasse 22 (erbaut Anfang<br />

20. Jh.)<br />

– Eschen: Haus St. Martinsring 61 (erbaut 1888)<br />

–Gamprin: Haus Badälstrasse 219<br />

–Gamprin: Haus Bühl 41 (erbaut 1905)<br />

–Mauren: Haus Binzastrasse 178 (erbaut 1934)<br />

–Mauren: Haus Britschenstrasse 189 (erbaut 1927)<br />

– Schaan: Haus Eschnerstrasse 16 (erbaut 1921)<br />

295


296<br />

Bauwesen<br />

– Schaan: Haus Feldkircherstrasse 2, ehem. Möbelhaus<br />

Thöny am Lindenplatz (erbaut Anfang 20. Jh.)<br />

– Schaan: Haus Feldkircherstrasse 6 (erbaut Anfang 20.<br />

Jh.)<br />

– Schaan: Haus Landstrasse 52 <strong>und</strong> 54 (erbaut 1850 <strong>und</strong><br />

1937)<br />

– Schaan: Stallgebäude Obergass (erbaut Anfang 20. Jh.)<br />

–Triesen: Haus Landstrasse 220 (erbaut Ende 19. Jh.)<br />

–Vaduz : Haus Kirchstrasse 33 (erbaut 1946)<br />

–Vaduz: Haus Fürst Johannes-Strasse 16 (erbaut 1943,<br />

Architekt E. Sommelad)<br />

–Vaduz: Haus Göppel, Neugasse 4 (erbaut 1925)<br />

–Vaduz: Haus Sonnblickstrasse 12 (erbaut 1947, Architekt<br />

E. Sommerlad)<br />

–Vaduz: Haus Sonnblickstrasse 2 (erbaut 1950, Architekt<br />

O. Glaus)<br />

–Vaduz: Haus Sonnblickstrasse 8 (erbaut 1950, Architekt<br />

E. Sommerlad)<br />

–Vaduz: Stallgebäude Heiligkreuz 55 (erbaut Mitte 19. Jh.)<br />

Öffentlichkeitsarbeit, Internationale<br />

Veranstaltungen<br />

2. Bodenseetagung «Was haben wir aus dem<br />

See gemacht?: Kulturlandschaft Bodensee - ein<br />

gemeinsames Erbe Europas»<br />

Denkmalpfleger aus der Schweiz, Deutschland, Österreich<br />

<strong>und</strong> Liechtenstein befassten sich am 12. Oktober <strong>2001</strong> erneut<br />

mit der Frage, wie mit der gemeinsamen Kulturlandschaft<br />

umgegangen werden darf. Während einer ganztägigen<br />

Schifffahrt auf dem Bodensee, organisiert vom<br />

Arbeitskreis «Denkmalpflege am Bodensee», wurden<br />

unter der Fragestellung «Was haben wir aus dem See<br />

gemacht?: Kulturlandschaft Bodensee - ein gemeinsames<br />

Erbe Europas» verschiedene Entwicklungen unmittelbar<br />

vorgestellt <strong>und</strong> erörtert. In der Reihe der Arbeitshefte des<br />

Landesdenkmalamtes Baden-Württemberg wurden die<br />

Vorträge der im Herbst 2000 durchgeführten Tagung<br />

publiziert.<br />

Europa-Tage des Denkmals <strong>2001</strong><br />

Mit dem Ziel, eine breite Öffentlichkeit auf die Bedeutung<br />

des Erhalts unserer Kulturdenkmäler <strong>und</strong> der Kulturlandschaft<br />

aufmerksam zu machen, wurde am 22. September<br />

<strong>2001</strong> in Liechtenstein bereits zum neunten Mal der<br />

Europa-Tag des Denkmals durchgeführt. Das Motto<br />

«Wohnen im Baudenkmal» öffnete r<strong>und</strong> 550 Besuchern<br />

die Türen zu bewohnten Denkmälern. Die Bewohner dieser<br />

meist mehrere h<strong>und</strong>ert Jahre alten Gebäude gewährten<br />

der Bevölkerung einen Einblick in die geschichtsträchtigen<br />

Gebäude. Dabei wurde deutlich, dass die denkmalgerechte<br />

Nutzung der Baudenkmäler eine wichtige Voraussetzung<br />

zum dauerhaften Erhalt des überlieferten Kulturerbes<br />

ist. Die interessierten Besucher konnten sich<br />

davon überzeugen, dass in einem denkmalgeschützten<br />

Gebäude auf Komfort nicht verzichtet werden muss <strong>und</strong><br />

dass die Anpassung an heutige Wohnansprüche unter<br />

Rücksichtnahme auf den historischen Bestand möglich<br />

ist. In vier Gemeinden konnten insgesamt fünf historische<br />

Wohnhäuser besichtigt werden. Zahlreiche Teilnehmer<br />

des Europa-Tages des Denkmals besuchten mehrere der<br />

zur Besichtigung zugänglichen Wohnhäuser, was auf ein<br />

grosses Interesse am angebotenen Thema schliessen<br />

lässt. Um auf den Anlass aufmerksam zu machen, wurden<br />

Informationen in den Landeszeitungen <strong>und</strong> im Landeskanal<br />

gesendet. Auch im Berichtsjahr verwendete<br />

Liechtenstein wieder die europaweite eingesetzte Gestaltungsvorlage<br />

für Plakate, Postkarten <strong>und</strong> gestaltete ein<br />

ausführliches Programmheft.<br />

Der Europa-Tag des Denkmals <strong>2001</strong> in Liechtenstein stand<br />

unter dem Motto «Wohnen im Baudenkmal» <strong>und</strong> lockte<br />

über 550 Besucher <strong>und</strong> Besucherinnen in bewohnte historische<br />

Gebäude.<br />

Rechnung <strong>2001</strong><br />

Für die Renovation geschützter Bauten waren Gesamtförderungsbeträge<br />

in Höhe von CHF 599 518.25 auszugeben.<br />

Die finanziellen Hauptaufwendungen lagen in der Kostenbeteiligung<br />

bei der Restaurierung der Kapelle St. Maria in<br />

Triesen.<br />

Die Kosten für die Verwaltungsrechnung betreffend die<br />

Aufwendungen für baugeschichtliche Gutachten, dendrochronologische<br />

Analysen, externe Expertenberichte, Sicherstellungsdokumentationen<br />

sowie Zahlungen für administrative<br />

Belange für das Jahr <strong>2001</strong> betragen CHF 229 387.10.<br />

Archäologie<br />

Bauüberwachung<br />

Im Rahmen der archäologischen Bauüberwachung werden<br />

alle beim Hochbauamt eingegangenen Baugesuche<br />

geprüft. Besonderes Augenmerk galt wiederum den Bauvorhaben<br />

auf jenen Gr<strong>und</strong>stücken, welche innerhalb<br />

archäologischer Perimeter liegen. Obwohl auf mehreren<br />

Baustellen Zeugen aus der Vergangenheit entdeckt <strong>und</strong><br />

dokumentiert wurden, mussten im Berichtsjahr keine<br />

umfangreicheren archäologischen Notgrabungen durchgeführt<br />

werden. Sowohl im «Schmedgässle» als auch in der<br />

«Specki» in Schaan wurde je ein Sodbrunnen freigelegt. Die<br />

F<strong>und</strong>e geben weitere Hinweise auf das System der frühneuzeitlichen<br />

Wasserversorgung der Gemeinde. Dem Abbruch<br />

des Hauses Feldkircherstrasse 17 in Schaan mit anschliessendem<br />

Baugrubenaushub wurde besondere Aufmerksamkeit<br />

geschenkt, da dort aufgr<strong>und</strong> früherer F<strong>und</strong>meldungen<br />

Spuren eines alamannischen Gräberfeldes einerseits sowie<br />

mittelalterliche Strukturen andererseits nicht ausgeschlossen<br />

werden konnten. Entsprechende Bef<strong>und</strong>e blieben<br />

jedoch aus. In enger Zusammenarbeit mit dem Forstbetrieb


der Gemeinde Schaan wurden die Waldarbeiten auf dem<br />

«Krüppel» oberhalb von Schaan geplant. Die Ausführung<br />

der Arbeiten wurde kontinuierlich betreut.<br />

Sodbrunnen in der «Specki» in Schaan. Freilegung im Sommer<br />

<strong>2001</strong>.<br />

Die Umbau- <strong>und</strong> Neubaumassnahmen im Landesmuseum<br />

<strong>und</strong> beim Verweserhaus in Vaduz erforderten Bodeneingriffe.<br />

Dabei traten archäologische Bef<strong>und</strong>e aus mittelalterlicher<br />

Zeit zu Tage. Neue Aufschlüsse über frühere Bauphasen<br />

der beiden historischen Gebäude konnten gewonnen<br />

werden. Sie ergänzen die Erkenntnisse des Bauhistorikers.<br />

Es zeichnet sich ein unerwartetes Bild der baulichen Entwicklung<br />

des heutigen Museumsbezirks ab. Gleichzeitig<br />

wird die Siedlungsentwicklung der Gemeinde Vaduz immer<br />

detaillierter nachvollziehbar.<br />

EDV-Projekte<br />

Die von der Denkmalschutz-Kommission der <strong>Regierung</strong> herausgegebenen<br />

Archäologischen Perimeterkarten des Fürstentums<br />

Liechtensteins stammen aus dem Jahr 1990. Das<br />

Kartenwerk musste korrigiert <strong>und</strong> ergänzt werden. Es steht<br />

nun in erweiterter Form wieder zur Verfügung. Seine Übernahme<br />

in das Informationssystem LIS/GIS wurde abgeschlossen.<br />

Archäologischer Perimeter. Kartenausschnitt Schaan,<br />

«Specki» mit den F<strong>und</strong>orten zweier Sodbrunnen, des alamannischen<br />

Gräberfeldes <strong>und</strong> der ehemaligen Pfarrkirche<br />

St. Laurentius.<br />

Bauwesen<br />

Mehrere Fachkräfte der Archäologie waren mit der Aufbereitung<br />

von Daten <strong>und</strong> deren Übertragung in das Inventarisierungsprogramm<br />

SPATZ beschäftigt. Nach Softwareerweiterungen<br />

lässt sich heute die genaue Lage von Gr<strong>und</strong>stücken<br />

in archäologischen F<strong>und</strong>hoffnungszonen schnell<br />

ermitteln. Darüber hinaus können archäologische Daten<br />

direkt in Verbreitungskarten dargestellt werden.<br />

Die detaillierte Erfassung <strong>und</strong> Eingabe von Büchern in das<br />

Bibliotheksprogramm ALEPH wurde während des gesamten<br />

Jahres weitergeführt. Dabei wurden auch alle Zeitschriftenartikel<br />

einzeln registriert. Parallel dazu wurden in Zusammenarbeit<br />

mit der Liechtensteinischen Landesbibliothek die<br />

Daten des bis anhin bei der Archäologie eingesetzten<br />

Bibliotheksprogramms dergestalt korrigiert, dass deren<br />

Übertragung in das neue System ALEPH somit möglich ist.<br />

Sie werden in absehbarer Zeit allen Benutzern des Bibliothekspools<br />

zur Verfügung stehen.<br />

Ausstellungsprojekt Liechtensteinisches<br />

Landesmuseum<br />

Die Planung <strong>und</strong> Realisation der neuen Ausstellungen im<br />

Liechtensteinischen Landesmuseum beanspruchte die Fachkräfte<br />

der Archäologie stärker als ursprünglich angenommen.<br />

Sie nahmen an zahlreichen Projektsitzungen teil. Die<br />

definitive Objektauswahl für die Ausstellung wurde getroffen.<br />

Die verschiedenen Präsentationsmöglichkeiten (Modellbauten,<br />

Multimedia usw.) waren Gegenstand umfangreicher<br />

Abklärungen in verschiedenen Arbeitsgruppen.<br />

Auswertungen <strong>und</strong> Publikationen<br />

Im Rahmen der vollständigen Auswertung der Ausgrabung<br />

Schellenberg «Borscht» (1947-51) wurden die Stein- <strong>und</strong><br />

Knochengeräte gezeichnet, analysiert <strong>und</strong> wissenschaftlich<br />

bearbeitet. Die Ergebnisse der Untersuchung werden im<br />

Frühjahr 2002 in Form eines publikationsreifen Manuskriptes<br />

vorliegen. Der Bericht sollte dann umgehend veröffentlicht<br />

werden.<br />

Eine Lizentiatsarbeit zur jungsteinzeitlichen Keramik befasst<br />

sich mit der international bedeutenden F<strong>und</strong>stelle Gamprin<br />

«Lutzengüetle» (1942-1945). Erstmals wurden in diesem<br />

Zusammenhang die vielen Keramikscherben gesichtet,<br />

inventarisiert, katalogisiert <strong>und</strong> gezeichnet. Gleichzeitig<br />

wurden die Daten in das Inventarisationsprogramm SPATZ<br />

aufgenommen.<br />

Die Auswertung der prähistorischen Bef<strong>und</strong>e der von 1981<br />

bis 1983 beim «R<strong>und</strong>en Büchel» in Balzers durchgeführten<br />

Ausgrabungen wurde im Rahmen einer Dissertation weitergeführt.<br />

20 Jahre nach dem Abschluss der Grabungskampagnen<br />

konnten mit den Tagebüchern zu den Arealen<br />

«Foser» (1981) <strong>und</strong> «Mälsnerstrasse» (1982/83) endlich<br />

Teile der Originaldokumentation in das Archiv der liechtensteinischen<br />

Archäologie übernommen werden. Diese<br />

ermöglichten die Absicherung der bisher verwendeten Gräberstratigraphie<br />

auf dem Areal «Foser» (1981) sowie die<br />

Klärung des Schichtaufbaus der Kampagnen «Mälsnerstrasse»<br />

(1982 <strong>und</strong> 1983). Von mehreren Metallf<strong>und</strong>en vom<br />

«R<strong>und</strong>en Büchel» wurden Röntgenaufnahmen angefertigt.<br />

Sie geben Hinweise auf unterschiedliche Herstellungsverfahren.<br />

C-14 Datierungen bestätigen die neuen Auswertungsergebnisse.<br />

Datierungen bereits publizierter Bef<strong>und</strong>e<br />

werden erheblich korrigiert. Neue zeitliche Einordnungen<br />

ergaben auch die Bef<strong>und</strong>auswertungen vom Gutenberg.<br />

Sämtliche für den F<strong>und</strong>vergleich relevanten Objekte aus<br />

den Depots der liechtensteinischen Archäologie <strong>und</strong> der<br />

Kantonsarchäologie Graubünden (Luzisteig, Chur, Maladers,<br />

Tamins etc.) sind zeichnerisch dokumentiert worden.<br />

Als besonders ergiebig erwies sich der Vergleich mit den<br />

297


298<br />

Bauwesen<br />

Ausgrabungsbef<strong>und</strong>en des Gräberfelds von Tamins. Die<br />

Auswertung der Tierknochenf<strong>und</strong>e konnte auf den aktuellen<br />

Wissensstand gebracht werden.<br />

Die wissenschaftliche Auswertung der F<strong>und</strong>münzen vom<br />

Kirchhügel Bendern wurde abgeschlossen. Überraschend<br />

wurden der Archäologie in diesem Zusammenhang 143 bis<br />

anhin nicht bekannte <strong>und</strong> auch nicht näher bestimmte<br />

Münzen des 19./20. Jahrh<strong>und</strong>erts überlassen. Sie wurden<br />

bestimmt <strong>und</strong> ebenfalls in die Kataloge aufgenommen. Der<br />

Untersuchungsbericht wird im Band 102 des Jahrbuchs des<br />

Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein<br />

erscheinen.<br />

In den Jahren 1930/31 wurde im Schellenberger Wald ein<br />

mittelalterlicher Münzschatz entdeckt. Der Finder verkaufte<br />

r<strong>und</strong> einen Viertel aller Münzen an einen Sammler in Vorarlberg.<br />

Im Auftrag der Archäologie befasste sich ein Historiker<br />

vor wenigen Jahren mit der wissenschaftliche Auswertung<br />

des Münzschatzf<strong>und</strong>es. Erstmals konnten alle heute<br />

bekannten Münzen des Schatzf<strong>und</strong>es untersucht <strong>und</strong> in<br />

einem Gesamtkatalog verzeichnet werden. Mit der Publikation<br />

des Untersuchungsberichts im Band 99 des Jahrbuchs<br />

des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein<br />

wurde das Projekt abgeschlossen. Nach intensiven<br />

Gesprächen während der Auswertungsphase bek<strong>und</strong>eten<br />

die damaligen Besitzer des in Vorarlberg befindlichen Teils<br />

ihre Bereitschaft zum Verkauf der 157 Münzen. Ende des<br />

Berichtsjahres konnte die Archäologie dem Liechtensteinischen<br />

Landesmuseum die Zusammenführung der beiden<br />

Teile des Münzschatzf<strong>und</strong>es vom Schellenberger Wald vermitteln.<br />

Nun befindet sich auch die einzige Goldmünze des<br />

Schatzf<strong>und</strong>es im Besitz des Landes Liechtenstein.<br />

Münzschatz vom Schellenberger Wald. Goldgulden (1414-<br />

1419), Münzstätte Nürnberg. Prägung Königs Sigism<strong>und</strong><br />

(1410-1437). Seit Dezember <strong>2001</strong> im Besitz des Landes<br />

Liechtenstein.<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Wie in den Vorjahren nutzten zahlreiche Schulklassen des<br />

In- <strong>und</strong> Auslandes das Angebot, in den Räumlichkeiten der<br />

Archäologie F<strong>und</strong>e zu ausgewählten Themenbereichen zu<br />

studieren. Die Förster des Landes informierten sich anlässlich<br />

einer Besichtigung über die archäologischen F<strong>und</strong>stellen<br />

in den Waldgebieten Liechtensteins. Die Problematik<br />

von Forstarbeiten innerhalb archäologischer Perimeterbereiche<br />

wurde erörtert.<br />

Im Rahmen der Präsentation des Triesner Familienbuchs<br />

konnte in einer kleinen Ausstellung ein anthropologischer<br />

Teilaspekt der 1999 auf «Runkels» in Triesen durchgeführten<br />

Notgrabung vorgestellt werden.<br />

Für die Gemeinde Eschen wurde eine neue Informationstafel<br />

für die römische Villa in Nendeln erarbeitet <strong>und</strong> vor Ort<br />

aufgestellt.<br />

Tiefbauamt<br />

Amtsleiter: Dipl. Ing. Johann Ott<br />

Beim Strassenbau ist der Abschluss der Neuen Churerstrasse<br />

in Balzers erwähnenswert. Die Anlage erfüllt nicht nur die<br />

Ansprüche zur Einhaltung der Innerortsgeschwindigkeit, sie<br />

trägt auch zu Verschönerung des Ortsbildes bei. Zwei weitere<br />

Kreisverkehrsanlagen sind in Arbeit. Die Bemühungen zum<br />

Landerwerb im Schaaner Zentrum haben mit dem Erwerb<br />

des Buurab<strong>und</strong>areals einen entscheidenden Erfolg gebracht.<br />

Der Winter war schneereich <strong>und</strong> hat die budgetierten Mittel<br />

für den Winterdienst stark überschritten. In der Begründung<br />

für die Budgetüberschreitung sind aber noch weitere<br />

Gründe enthalten, die zum Teil bei den künftigen Budgetierungen<br />

zu beachten sein werden.<br />

Die Arbeiten an den Vermessungsoperaten konzentrierten<br />

sich stark auf Neuerhebungen in den Gemeinden Balzers,<br />

Triesen, Vaduz <strong>und</strong> Schaan. In Schaan <strong>und</strong> Vaduz wurden<br />

aber auch Erneuerungen der ersten Neuvermessungsoperate<br />

aus den Fünfzigerjahren durchgeführt. Die Arbeiten am<br />

LIS/GIS wurden weiter vorangetrieben. Gegen Ende des<br />

Jahres konnte ein im Bereich Vermessung erfahrner, neuer<br />

Mitarbeiter eingestellt werden.<br />

Die Abteilung Rüfen <strong>und</strong> Gewässer konnte den Inhalt des<br />

Schlammsammlers der Lawenarüfe in Triesen auf innovative<br />

Weise zur Bodenverbesserung dem angrenzenden Landwirtschaftsgebiet<br />

zuführen. Bei dieser Gelegenheit wurde<br />

auch deutlich, dass die Stabilität des Rheindammes keineswegs<br />

über alle Zweifel erhaben ist, was bei einer allfälligen<br />

Flusssohleanhebung im Hochwasserfall zu beachten sein<br />

wird. Ansonsten war die Abteilung weiterhin vorwiegend<br />

mit Schadensanierungen der Ereignisse der Jahre 1999/<br />

2000 beschäftigt.<br />

Strassenbau<br />

Strassenverbesserungen <strong>und</strong> -neubauten<br />

(Konto 600.501.01)<br />

Mit einer minimalen Budgetreduktion von CHF 250 000.—<br />

blieb das Strassenbauprogramm <strong>2001</strong> im selben Rahmen<br />

wie im vorangegangenen Jahr. Wie im Bericht <strong>und</strong> Antrag<br />

der <strong>Regierung</strong> an den <strong>Landtag</strong> betreffend Strassenbauprogramm<br />

<strong>2001</strong> erwähnt, rechtfertigt sich diese Reduktion<br />

damit, dass die Bauwirtschaft momentan unter starkem Leistungsdruck<br />

steht.<br />

Drei der sieben im Jahr <strong>2001</strong> ausgeführten Projekte waren<br />

wichtige Abschlussetappen im vorhandenen Landstrassennetz.<br />

So konnte die Dorfstrasse in Ruggell, die Neue Churerstrasse<br />

in Balzers <strong>und</strong> das letzte Teilstück der Strasse Triesenberg<br />

bis Steg vollständig ausgebaut werden. Beim Projekt<br />

Landstrasse Triesenberg-Rotenboden fehlt lediglich<br />

noch ein Teilstück, <strong>und</strong> die restlichen drei Projekte, nämlich<br />

Dorfplatz Gamprin, Aukreisel Vaduz <strong>und</strong> Sonnenkreisel Triesen,<br />

werden im Jahr 2002 beendet.<br />

Trotz einiger Abweichungen in den budgetierten Beträgen<br />

konnte der Gesamtkredit von CHF 6 750 000.— eingehalten<br />

werden.<br />

a) Laufende Projekte<br />

An unten angeführten Strassenabschnitten wurden als baulicher<br />

Abschluss verschiedene Arbeiten, hauptsächlich<br />

Belagsarbeiten, durchgeführt. Das Projekt Landstrasse<br />

Schaan-Planken, Tschagäl konnte im Berichtsjahr nicht voll-


ständig zum Abschluss gebracht werden. Verzögerungen<br />

bei den Bewilligungen liessen bei diesem Projekt einen Baubeginn<br />

erst im Spätherbst zu. Durch den frühen Wintereinbruch<br />

konnten die abschliessenden Belagsarbeiten nicht<br />

mehr realisiert werden. Die Abschlussarbeiten für dieses<br />

Projekt werden im Frühjahr 2002 in Angriff genommen.<br />

Aufwendungen<br />

–Zollstrasse Schaan, Deckbelag CHF 101 484.90<br />

– Landstrasse Schaan-Planken,<br />

Tschagäl, Trottoir CHF 184 900.10<br />

– Landstrasse Triesen-Triesenberg,<br />

Strassenentwässerung CHF 301 543.95<br />

b) Neue Projekte<br />

Landstrasse Ruggell innerorts, Abschnitt<br />

Schwertkreisel bis Schellenbergstrasse<br />

Technische Daten: L = 190 m, B = 6.50 + 2 x 2.50 m<br />

Projekt <strong>und</strong> Bauleitung: Ingenieurbüro Wenaweser<br />

& Partner AG, Schaan<br />

Baubeginn: April <strong>2001</strong><br />

Fertigstellung: Oktober <strong>2001</strong><br />

Dank einer Baustellenumfahrung konnten die Arbeiten<br />

zügig <strong>und</strong> ohne allzu grosse Behinderung der anliegenden<br />

Geschäfte <strong>und</strong> Anwohner ausgeführt werden. Nach<br />

Abschluss dieses Projektes im Herbst <strong>2001</strong> ist die Dorfstrasse<br />

von der Noflerstrasse bis zum Schwertkreisel vollständig<br />

neu gestaltet. Durch diesen Rückbau konnte im Innerortsbereich<br />

eine Temporeduktion erreicht werden.<br />

Aufwendungen <strong>2001</strong>: CHF 537 704.85<br />

Dorfplatz Gamprin<br />

Die Gemeinde Gamprin will die Umgebung des neuen Vereinshauses<br />

<strong>und</strong> des Gemeindezentrums unter Einbezug der<br />

Landstrasse zu einem Dorf- <strong>und</strong> Begegnungsplatz umgestalten.<br />

Die erste Ausbauetappe ist im Berichtsjahr, in Zusammenarbeit<br />

mit der Fertigstellung des neuen Vereinshauses, abgeschlossen<br />

worden. Die weiteren Ausbauarbeiten erfolgen im<br />

Zusammenhang mit der Sanierung des Gemeindezentrums.<br />

Aufwendungen <strong>2001</strong>: CHF 200 000.00<br />

Aukreisel Vaduz<br />

Projekt <strong>und</strong> Bauleitung: Seger & Gassner AG, Vaduz<br />

Baubeginn: Juni <strong>2001</strong><br />

Fertigstellung: Sommer 2002<br />

Die Verkehrsführung mittels eines provisorischen Kreisels<br />

hat sich bewährt <strong>und</strong> so konnten die Arbeiten an den<br />

Werkleitungsnetzen beinahe vollständig im Jahr <strong>2001</strong><br />

abgeschlossen werden. Die Strassenbauarbeiten sind ebenfalls<br />

ausgeführt worden. Die Fertigstellung der Strassenbauarbeiten<br />

<strong>und</strong> der Gestaltung des neuen Kreisels wird bis in<br />

den Sommer 2002 laufen.<br />

Aufwendungen <strong>2001</strong>: CHF 374 673.30<br />

Sonnenkreisel Triesen<br />

Projekt: Ingenieurbüro Josef Gassner,<br />

Triesen<br />

Projektfertigstellung: Ingenieurbüro Wenaweser<br />

& Partner AG, Schaan<br />

Bauleitung: Bauleitungsbüro Uwe Bargetze,<br />

Triesen<br />

Baubeginn: Mai <strong>2001</strong><br />

Fertigstellung: Sommer 2002<br />

Der Neubau des Sonnenkreisels Triesen ist zügig vorangeschritten.<br />

Mehrheitlich konnten die nötigen Arbeiten an<br />

den Werkleitungen <strong>und</strong> am Strassenbau im Berichtsjahr<br />

abgeschlossen werden. Für das Jahr 2002 sind der<br />

Anschluss der Dorfstrasse, die zu gestaltenden Flächen <strong>und</strong><br />

die Deckbelagsarbeiten vorgesehen.<br />

Aufwendungen <strong>2001</strong>: CHF 665 124.10<br />

Landstrasse Triesenberg-Rotenboden,<br />

Abschnitt Jonaboda-Rietle<br />

Technische Daten: L = 230 m, B = 5.50 + 1.50 m<br />

Projekt <strong>und</strong> Bauleitung: Ingenieurbüro Hoch <strong>und</strong><br />

Gassner AG, Triesenberg<br />

Baubeginn: April <strong>2001</strong><br />

Fertigstellung: Oktober <strong>2001</strong><br />

Die Arbeiten an der Landstrasse Triesenberg Rotenboden<br />

sind im Berichtsjahr um einen grossen Schritt weitergeführt<br />

worden; damit wurde die Lücke in der durchgehenden Trottoirverbindung<br />

vom Gemeindezentrum bis nach Rotenboden<br />

um ein weiteres Teilstück geschlossen. Mit diesem Projekt<br />

wurde die zweitletzte Ausbauetappe realisiert. Der Ausbau<br />

des letzten Teilstückes muss wegen nicht zustande<br />

gekommenem Bodenerwerb zurückgestellt werden.<br />

Aufwendungen <strong>2001</strong>: CHF 655 975.25<br />

Landstrasse Triesenberg-Steg, Rizlina-Gnalp<br />

Technische Daten: L = 300 m, B = 6.50 + 1.50 m<br />

Projekt <strong>und</strong> Bauleitung: Ingenieurbüro AG Gassner<br />

& Partner, Triesenberg<br />

Baubeginn: Mai <strong>2001</strong><br />

Fertigstellung: Oktober <strong>2001</strong><br />

Mit dem Ausbau des letzten Teilstücks der Strasse Triesenberg-<br />

Steg weist dieser Strassenzug nun auf seiner ganzen Länge ein<br />

Trottoir auf. Der letzte Engpass, Rizlina-Gnalp, konnte somit<br />

entschärft werden <strong>und</strong> lässt nun ein korrektes Kreuzen zweier<br />

Fahrzeuge <strong>und</strong> einen gesicherten Fussgängerbetrieb zu.<br />

Aufwendungen <strong>2001</strong>: CHF 1 114 054.45<br />

Neue Churerstrasse, Balzers<br />

Technische Daten: L = 400 m, B = 5.50 + 3.00 m<br />

Projekt <strong>und</strong> Bauleitung: Ingenieurbüro Robert Kaufmann,<br />

Balzers<br />

Baubeginn: Juni <strong>2001</strong><br />

Fertigstellung: Frühjahr 2002<br />

Der Rückbau der ehemals äusserst grosszügig dimensionierten<br />

Churerstrasse ist praktisch abgeschlossen <strong>und</strong> hat auch<br />

die erwünschte Temporeduzierung bewirkt. Mit Abschluss<br />

dieses Projekts ist die gesamte Strecke vom Züghüsle bis zur<br />

Staatsgrenze umgestaltet. Im Budgetjahr 2002 werden<br />

noch Anpassungsarbeiten an den umliegenden Liegenschaften<br />

<strong>und</strong> Deckbelagsarbeiten ausgeführt.<br />

Aufwendungen <strong>2001</strong>: CHF 1 336 755.15<br />

c) Diverses<br />

Bauwesen<br />

Allgemeines <strong>und</strong> Unvorhergesehenes<br />

Alljährlich fallen viele kleinere Baumassnahmen an, die bei der<br />

Budgetierung nicht voraussehbar sind. Meist sind es verkehrsorganisatorische<br />

Massnahmen, die aus Gründen der Verkehrssicherheit<br />

<strong>und</strong> der Zuverlässigkeit der Verkehrsabwicklung so<br />

rasch als möglich umzusetzen sind. Die unvorhergesehenen<br />

Arbeiten werden auf diesem Sammelkonto verbucht. Grössere<br />

Aufwendungen ergaben sich für folgende Tätigkeiten:<br />

299


300<br />

Bauwesen<br />

–Erneuerung bzw. Ergänzung der Lichtsignalanlage an<br />

der Engelkreuzung in Nendeln ca. CHF 98 000.—<br />

– Fussgängerlichtsignal Hilcona, Schaan ca. CHF 57 000.—<br />

– Schaan Zentrum, Nord,<br />

Anpassungsarbeiten ca. CHF 55 000.—<br />

Übersicht über Abweichungen von den budgetierten Kosten<br />

OBJEKT BUDGET CHF AUFWAND CHF BEMERKUNGEN<br />

A) LAUFENDE PROJEKTE<br />

Zollstrasse Schaan, Deckbelag 70 000.— 101 484.90 Einbau Deckbelag<br />

Landstrasse Schaan-Planken 250 000.— 184 900.10 Trottoir<br />

Landstrasse Triesen-Triesenberg 300 000.— 301 543.95 Strassenentwässerung<br />

B) NEUE PROJEKTE<br />

Landstrasse Ruggell innerorts,<br />

Abschnitt Schwertkreisel-Schellenbergstrasse 530 000.— 537 704.85 Strassenneubau<br />

Dorfplatz Gamprin Haldenstrasse 200 000.— 200 000.— Gestaltung<br />

Aukreisel Vaduz 400 000.— 374 673.30 Kreuzungsumbau<br />

Sonnenkreisel Triesen 1 100 000.— 665 124.10 Kreuzungsumbau<br />

Landstr. Triesenberg, Rotenboden 600 000.— 655 975.25 Strassenkorrektion<br />

Landstr. Triesenberg-Steg, Rizlina 1 100 000.— 1 114 054.45 Strassenkorrektion<br />

Neue Churerstrasse, Balzers 1 300 000.— 1 336 755.15 Strassenrückbau<br />

Diverses Vaduz 16 821.80 Störfallverordnung<br />

Diverses Eschen 607.—<br />

C) ALLGEMEINES<br />

Bodenauslösungen 400 000.— 194 382.30<br />

Allgemeines <strong>und</strong> Unvorhergesehenes 500 000.— 537 119.37<br />

TOTAL 6 750 000.— 6 221 146 52<br />

Bauliche Massnahmen für den öffentlichen Verkehr<br />

(Konto 650.501.01)<br />

Budget <strong>2001</strong> CHF 110 000.—<br />

Aufwendungen <strong>2001</strong> CHF 106 932.20<br />

Diverse Strassenprojektierungen (Konto 600.318.01)<br />

Budget <strong>2001</strong> CHF 200 000.—<br />

Aufwendungen <strong>2001</strong> CHF 195 033.60<br />

Strassenunterhalt (Werkbetriebe)<br />

Allgemeines<br />

Das liechtensteinische Strassennetz besteht aus r<strong>und</strong> 120<br />

km Landstrassen <strong>und</strong> über 260 km Gemeindestrassen<br />

(ohne Naturstrassen).<br />

Angesichts steigender Erfordernisse an das Strassennetz -<br />

mehr Verkehr, höhere Lastfrequenzen, Verbesserung der<br />

Verkehrssicherheit, Vermeidung von Staus <strong>und</strong> Verminderung<br />

der Umweltbelastungen - muss für dessen Erhaltung<br />

mit grossen finanziellen Aufwendungen gerechnet werden.<br />

International rechnet man allein für den baulichen Unterhalt<br />

<strong>und</strong> die Erneuerung der Strassen mit bis zu 2 % des<br />

Wiederbeschaffungswertes. In den letzten Jahren wurden<br />

bei uns geringere durchschnittliche Aufwendungen<br />

getätigt. Trotzdem weist das liechtensteinische Strassennetz<br />

dank dem regen Bau von neuen Anlagen heute noch zu<br />

einem grossen Teil eine gute Substanz auf <strong>und</strong> die geringeren<br />

Aufwendungen für den Unterhalt machen sich vorerst<br />

wenig bemerkbar. Es ist jedoch dafür zu sorgen, dass sich<br />

der Zustand der Verkehrsanlagen nicht verschlechtert. Wird<br />

der kritische Zeitpunkt für die Durchführung von Erhaltungsmassnahmen<br />

verpasst, ist die Wiederherstellung des<br />

–Instandhaltung der<br />

Verkehrszählanlagen ca. CHF 15 000.—<br />

–Anpassungsarbeiten Dr. Josef Hoop<br />

Strasse, Eschen ca. CHF 70 000.—<br />

Aufwendungen <strong>2001</strong>: CHF 537 119.37<br />

guten Strassenzustandes nur unter grossen Aufwendungen<br />

möglich.<br />

Material, Transporte etc. (Konto 600.313.01)<br />

Budget CHF 185 000.—<br />

Aufwendungen CHF 181 019.64<br />

Über dieses Konto werden die verschiedensten Aufwendungen<br />

abgerechnet, u.a. die mechanische Trottoirreinigung,<br />

die von einem privaten Unternehmen ausgeführt wird. An<br />

der Lawenastrasse wurde eine Bruchsteinmauer saniert <strong>und</strong><br />

an der Strasse nach Gafadura die Sägetobelbrücke neu<br />

erstellt. Im Weiteren wurden diesem Konto Holz für Steinschlagverbauungen<br />

<strong>und</strong> Zäune, Kiestransporte für Naturstrassen<br />

<strong>und</strong> viele weitere kleinere Aufwendungen belastet.<br />

Technischer Dienst (Konto 600.314.02)<br />

Budget CHF 380 000.—<br />

Aufwendungen CHF 379 505.85<br />

Über das Konto Technischer Dienst werden die Aufwendungen<br />

für den Unterhalt der Lichtsignalanlagen, den Unterhalt<br />

<strong>und</strong> die Erneuerung der Signalisationen an den Landstrassen,<br />

die externen Kosten für die automatische Verkehrszählung,<br />

die Stromkosten für landeseigene Beleuchtungen <strong>und</strong><br />

für die Signalisationen <strong>und</strong> die Materialbeschaffungskosten<br />

für die Markierarbeiten abgegolten.<br />

Maschinen <strong>und</strong> Werkzeuge (Konto 600.314.03)<br />

Budget CHF 462 000.—<br />

Aufwendungen CHF 460 266.63<br />

Das Konto Maschinen <strong>und</strong> Werkzeuge beinhaltet den<br />

Unterhalt (Reparaturen, Treibstoff etc.) aller Fahrzeuge des


Werkbetriebes inkl. Wischwagen, Unimog <strong>und</strong> Markiermaschine.<br />

Ebenfalls über dieses Konto werden die Unterhaltsarbeiten<br />

für die Winterdienstgeräte abgerechnet.<br />

Unterhalt von Strassen (Konto 600.314.04)<br />

Budget CHF 3 000 000.—<br />

Aufwendungen CHF 2 990 223.80<br />

Landstrasse Triesen-Triesenberg, Los 1<br />

Im abgelaufenen Berichtsjahr wurde der erste Teil der<br />

Bergstrasse Triesen-Triesenberg (Hennawibliboda-Kiessammler<br />

Letzanabach) saniert. Dabei wurden 10 cm Belag<br />

abgefräst <strong>und</strong> zweischichtig neu eingebaut. Für die Belagsarbeiten<br />

musste die Strasse für sämtlichen Verkehr gesperrt<br />

werden. Es erfolgte eine Umleitung über die Schlossstrasse.<br />

Aufwendungen CHF 334 265.25<br />

Triesen Vaschiel (Meierhofstrasse)<br />

Die Strasse im Bereich Vaschiel (Meierhofstrasse/Abzweigung<br />

Poska) wies im Strassenbereich erhebliche Setzungen<br />

auf, hervorgerufen durch die starken Niederschläge im Jahr<br />

2000, was die Verkehrssicherheit beeinträchtigte. Im<br />

Zusammenhang mit der Belagssanierung wurden auch die<br />

LBA-Haltestellen neu angelegt. Zudem konnte das fehlende<br />

Trottoirteilstück von der Überbauung Vaschiel bis Bergstrasse<br />

fertiggestellt werden.<br />

Aufwendungen CHF 358 954.65<br />

Trottoir Schloss Vaduz<br />

Im Bereich Schloss Vaduz bis zu den «oberen Parkplätzen»<br />

wurde im Jahr <strong>2001</strong> ein Trottoir erstellt <strong>und</strong> der Belag der<br />

Strasse total erneuert. Damit konnte eine seit langem angestrebte<br />

wesentliche Verbesserung der Verkehrssicherheit für<br />

Fussgänger realisiert werden.<br />

Aufwendungen CHF 465 665.70<br />

Bereich Busparkplatz Malbun<br />

Der Belag im Bereich vor dem Alpenhotel Malbun (Strassenraum,<br />

Busparkplatz <strong>und</strong> PW-Abstellplatz) war in einem<br />

desolaten Zustand. Der ganze Bereich wurde mit einem<br />

Deckbelag überzogen <strong>und</strong> die Parkordnung neu eingeteilt.<br />

Aufwendungen CHF 254 602.40<br />

Umfahrungsstrasse Balzers<br />

Auf der Umfahrungsstrasse in Balzers wurde die Bordsteinrinne<br />

mit den beschädigten Klinkersteinen erneuert <strong>und</strong><br />

durch Porphysteine ersetzt.<br />

Aufwendungen CHF 245 184.75<br />

Triesenberg Steinort-Guferwald<br />

Im Bereich Steinort bis Guferwald musste im Zusammenhang<br />

mit der Erneuerung der Werkleitungen die Strassendecke<br />

samt den Randabschlüssen saniert werden. Die Randsteine<br />

wurden talseitig neu versetzt. Der Belag wurde abgefräst<br />

<strong>und</strong> neu eingebaut.<br />

Aufwendungen CHF 446 373.10<br />

An den nachstehenden Strassenabschnitten wurde die<br />

Tragschicht <strong>und</strong>/oder der Deckbelag erneuert:<br />

– Schellenbergerstrasse, Ruggell<br />

–Hinterschellenberg-Fresch<br />

– Landstrasse Ziel, Mauren<br />

Aufwendungen CHF 290 631.05<br />

Bauwesen<br />

Wie jedes Jahr wurden viele kleinere Pflästerungs- <strong>und</strong><br />

Belagsschäden repariert. Auch Zäune <strong>und</strong> Leiteinrichtungen<br />

mussten repariert oder erneuert werden. Dasselbe gilt für<br />

Entwässerungseinrichtungen.<br />

Aufwendungen CHF 594 546.90<br />

Brückenunterhalt (Konto 600.314.05)<br />

Budget CHF 1 300 000.—<br />

Aufwendungen CHF 1 297 609.87<br />

Rheinbrücke Sevelen-Vaduz<br />

Bei der Rheinbrücke Sevelen-Vaduz wurde im Berichtsjahr<br />

mit den Sanierungsarbeiten begonnen. Es wurden die beiden<br />

Gehwege, die Konsolköpfe, das Geländer <strong>und</strong> die Fahrbahnübergänge<br />

erneuert. Zudem wurden die Untersichten<br />

der Tragplatten reprofiliert. Im Jahr 2002 werden die Sanierungsarbeiten<br />

abgeschlossen.<br />

Aufwendungen CHF 601 299.95<br />

Hasabach/Frickgrabenbrücke, Ruggell (Zollamt)<br />

Die Arbeiten für die neue Brücke inkl. allen Anpassungs<strong>und</strong><br />

Belagsarbeiten konnten in Zusammenarbeit mit dem<br />

Land Vorarlberg im Jahre <strong>2001</strong> abgeschlossen werden.<br />

Aufwendungen CHF 82 227.17<br />

Rheinbrücke Buchs-Schaan<br />

Bei der Rheinbrücke Buchs-Schaan mussten neue Fahrbahnübergänge<br />

eingebaut <strong>und</strong> die Teflonplatten bei den<br />

Gleitlagern im Widerlagerbereich ausgewechselt werden.<br />

Aufwendungen CHF 105 444.75<br />

Stützmauern Gnalp-Altes Tunnel<br />

An der Strasse Gnalp-Altes Tunnel wurde mit den Instandsetzungsarbeiten<br />

der alten Trockenmauern begonnen.<br />

Dabei wurde ein erster Abschnitt von Gnalp-Wang abgeschlossen.<br />

Aufwendungen CHF 109 596.70<br />

Kunstbauten Rotenboden-Balischguad<br />

Die alten Mauern <strong>und</strong> Zäune entlang der Rotenbodenstrasse,<br />

welche in einem derart schlechten Zustand waren, dass<br />

eine Gefährdung der unten liegenden Gebäude bestand,<br />

wurden abgebrochen <strong>und</strong> mit einem neuen Betongurt versehen.<br />

Ebenso wurde der Zaun neu erstellt.<br />

Aufwendungen CHF 136 600.95<br />

Zudem wurden im Berichtsjahr wieder viele kleine Kunstbauten<br />

wie auch bestehende Bruchsteinmauern saniert<br />

oder erneuert. Solche Arbeiten wurden bei der Lawenastrasse<br />

in Triesen, Fürst-Franz-Josef-Strasse in Vaduz, im<br />

Bereich des Zollamtes in Schaanwald <strong>und</strong> an der Strasse<br />

Rotenboden-Jonaboda in Triesenberg ausgeführt.<br />

Aufwendungen CHF 262 440.35<br />

Winterdienst (Konto 600.314.06)<br />

Budget CHF 580 000.—<br />

Nachtragskredit CHF 346 923.45<br />

Aufwendungen CHF 926 923.45<br />

Die jüngst vergangenen Winter haben gezeigt, wie unterschiedlich<br />

die Aufwendungen im Bereich Winterdienst sind.<br />

In der Hoffnung auf einen Durchschnittswinter wurde für<br />

das Jahr <strong>2001</strong> der langjährig gehaltene Pauschalbetrag von<br />

301


302<br />

Bauwesen<br />

CHF 580 000.— budgetiert. Im Winter 2000/<strong>2001</strong> wurde<br />

der Budgetrahmen aus folgenden Gründen deutlich überschritten:<br />

–Die Aufwendungen aufgr<strong>und</strong> des starken Wintereinbruchs<br />

im Monat Dezember <strong>2001</strong> waren hoch. Sowohl<br />

der Streumitteleinsatz als auch der Maschineneinsatz<br />

waren überdurchschnittlich. Im Alpengebiet mussten ausserdem<br />

aus Platzmangel erhebliche Schneemassen abtransportiert<br />

werden.<br />

–Die Kosten für die Schneeräumung im Zentrum Malbun<br />

wurden neu nicht mehr der Gemeinde Triesenberg weiterverrechnet.<br />

Wegen der Unsicherheit der Kostensprünge<br />

der vergangenen Jahre wurde dieser Faktor bei der<br />

Budgetierung nicht berücksichtigt.<br />

–Die neuen Winterdienstverträge, die nach der Budgetierung<br />

in Kraft getreten sind, beinhalten eine höhere<br />

Gr<strong>und</strong>pauschale für die Unternehmer. Die Pauschale<br />

wurde in den letzten 10 Jahren nicht angehoben, daher<br />

schien eine Anpassung gerechtfertigt.<br />

–Die Teuerung auf Transport- <strong>und</strong> Räumarbeiten ist aufgr<strong>und</strong><br />

der Neueinführung der LSVA <strong>und</strong> des gestiegenen<br />

Dieselpreises unerwartet hoch (6.2 %) ausgefallen.<br />

Fremdleistungen (Konto 600.314.07)<br />

Budget CHF 250 000.—<br />

Aufwendungen CHF 249 965.10<br />

Die Fremdleistungen beinhalten die im Zweijahresintervall<br />

zu tätigenden Aufwendungen für die Entleerung<br />

der Einlaufschächte, die Entsorgung deren Inhalts, die<br />

externen Kosten für die Pflege der Grünanlagen <strong>und</strong> die<br />

externen Kosten für die Felsräumung sowie der Felssicherungen.<br />

Verbrauchsmaterial Magazine (Konto 600.314.08)<br />

Budget CHF 300 000.—<br />

Aufwendungen CHF 296 316.75<br />

Unter diesem Konto werden die Aufwendungen für die<br />

Reparatur von Unfallschäden <strong>und</strong> für den Unterhalt der<br />

Postautokabinen verbucht. Auch die Verbrauchs- <strong>und</strong><br />

Gebrauchsmaterialien für den Betrieb <strong>und</strong> Unterhalt der<br />

Landstrassen, wie Temporärsignalisationen, temporäre Markierungen,<br />

Schlossereibedarfsmaterial, Kleinwerkzeuge <strong>und</strong><br />

dergleichen gehen zu Lasten dieses Kontos.<br />

Unterhalt Werkleitungsstollen (Konto 600.314.09)<br />

Budget CHF 15 000.— (Anteil Land)<br />

Aufwendungen CHF 8 575.20<br />

Übersicht über die Konten des Werkbetriebes<br />

Die Unterhaltsaufwendungen für den Werkleitungsstollen<br />

sind gemäss Aufteilungschlüssel des Zweckverbandes zu 3/7<br />

vom Land zu tragen. Die Unterhaltskosten für Strom <strong>und</strong> Entkalkungsmittel<br />

haben sich auf einem erfreulich tiefen Niveau<br />

eingependelt. Baulich musste im Rechnungsjahr <strong>2001</strong> nichts<br />

erneuert werden. Als grösste Positionen scheinen in der<br />

Rechnung die Ersatzanschaffung eines Luftentfeuchters beim<br />

Ostportal (Steg) <strong>und</strong> die Überwachung der Setzungen beim<br />

Westportal (Gnalp) durch ein Ingenieurbüro auf.<br />

Maschinen/Fahrzeuge Neuanschaffungen<br />

(Konto 600.506.00)<br />

Budget CHF 150 000.—<br />

Nachtragskredit CHF 100 000.—<br />

Aufwendungen CHF 249 805.85<br />

Bei den Aufwendungen für das reguläre Budget handelt es<br />

sich um zwei Ersatzanschaffungen von Fahrzeugen. Einmal<br />

für die Gruppe Grünpflege <strong>und</strong> einmal für den Werkhof<br />

Triesenberg. Der Trend bei Neuanschaffungen für den Strassenunterhalt<br />

geht weg vom Geländefahrzeug, das<br />

gr<strong>und</strong>sätzlich einen Anhänger bedingt, hin zum Lieferwagen<br />

mit Doppelkabine <strong>und</strong> Kipperbrücke. Damit kann der<br />

Einsatz flexibler <strong>und</strong> einfacher gestaltet werden. Beim<br />

Nachtragskredit handelt es sich um Ersatzanschaffungen im<br />

Winterdienstbereich (Pikettfahrzeug <strong>und</strong> Anhängestreuer).<br />

Für die Abteilung Rüfen <strong>und</strong> Gewässer wurde ein Barackenwagen<br />

angeschafft.<br />

Vermessung<br />

Landesvermessung (Konto 104.318.01)<br />

Die Abteilung Vermessung ist Koordinationsorgan für die<br />

Amtliche Vermessung <strong>und</strong> das Landinformationssystem bzw.<br />

geographische Informationssystem (LIS/GIS) <strong>und</strong> erfüllt hierbei<br />

vielfältige Aufgaben. Dazu gehören die Weiterführung<br />

der Programme für die Amtliche Vermessung <strong>und</strong> die<br />

Betreuung der bestehenden Operate. Ziel dieser Programme<br />

ist es, über ganz Liechtenstein flächendeckende, einheitliche<br />

<strong>und</strong> aktuelle Vermessungsdaten zu bekommen. Zur Zeit liegen<br />

die Daten zwar flächendeckend <strong>und</strong> aktuell, aber nicht<br />

einheitlich vor. Diese Unzulänglichkeit ist aus der regen Entwicklung<br />

<strong>und</strong> den Erneuerungen der Vorgaben entstanden.<br />

Das LIS/GIS erfreut sich steigender Beliebtheit. Zur Zeit verfügt<br />

das LIS/GIS über 40 Haupt- <strong>und</strong> 80 Unterebenen. Es ist<br />

vorgesehen, den Einbezug der Gemeinden <strong>und</strong> der öffentlichen<br />

Werke auszubauen.<br />

Konto Nr. Text/Objekt Budget Aufwand Bemerkungen<br />

600.313.01 Material, Transporte etc. 185 000.— 181 019.64<br />

600.314.02 Technischer Dienst 380 000.— 379 505.85<br />

600.314.03 Maschinen u. Werkzeuge 462 000.— 460 266.63<br />

600.314.04 Baulicher Unterhalt 3 000 000.— 2 990 223.80<br />

600.314.05 Brückenunterhalt 1 300 000.— 1 297 609.87<br />

600.314.06 Winterdienst 580 000.— 926 923.45 NK 346 923.45<br />

600.314.07 Fremdleistungen 250 000.— 249 965.10<br />

600.314.08 Verbrauchsmat. Magazine 300 000.— 296 316.75<br />

600.315.09 Werkleitungsstollen 15 000.— 8 575.20<br />

600.506.00 Masch./Fahrz. Neuansch. 150 000.— 249 805.85 NK 100 000.—<br />

TOTAL 6 622 000.— 7 040 212.14 NK 446 923.45


Zur Zeit laufen die Bemühungen, moderne geographische<br />

Informationsmittel mit Bedacht aufzubauen. So wurden<br />

von Vaduz <strong>und</strong> Schaan grossmassstäbliche Orthophotos<br />

erstellt, die es erlauben, massstäbliche Bilder bis zum Massstab<br />

1:500 zu erstellen. Das Bildmaterial konnte von der<br />

Arbeitsgruppe Flussbau der <strong>Regierung</strong>skommission Alpenrhein<br />

übernommen werden. Zur Erfassung der dritten<br />

Dimension wurde über das ganze Land ein digitales Terrainmodell<br />

(DTM) in Auftrag gegeben. Dieses Terrainmodell<br />

wird auch Höhenauswertungen für anspruchsvolle Übersichtsplanbearbeitungen<br />

ermöglichen. Es kann auch als<br />

Gr<strong>und</strong>lage für die Erstellung weiterer Orthophotos dienen<br />

<strong>und</strong> wird vor allem der Forst- <strong>und</strong> Landwirtschaft sowie<br />

dem Umweltschutz wertvolle Dienste leisten.<br />

Alle Daten des LIS/GIS sind für die Allgemeinheit verfügbar<br />

<strong>und</strong> können beim Tiefbauamt oder bei den patentierten<br />

Geometerbüros Frommelt AG, Vaduz <strong>und</strong> Hanno Konrad<br />

AG, Schaan bezogen werden. Die Datenabgabe hat sich im<br />

vergangenen Jahr sehr stark erhöht; im Tiefbauamt hat sie<br />

sich gegenüber dem Vorjahr etwa verdoppelt.<br />

Mit der sogenannten FINELTRA-Vermaschung (affine Transformation<br />

über finite Elemente) wurde ein wichtiger Schritt<br />

zum neuen schweizerischen Koordinatensystem LV95 vollzogen.<br />

Dieses Koordinatensystem, das in der Schweiz zur<br />

Einführung vorgesehen ist, wird die Arbeit mit GPS (Vermessung<br />

über Satteliten) erleichtern, indem die Vermessungsnetze<br />

in die modernen geotechnischen Entwicklungen<br />

integriert werden.<br />

Die Arbeiten zur Neufestlegung der Hoheitsgrenze sowohl<br />

zu Österreich wie auch zur Schweiz wurden fortgesetzt.<br />

Alle Vermessungsarbeiten sind abgeschlossen. Ausstehend<br />

sind noch Abklärungen über Interpretationen <strong>und</strong> einige<br />

Berechnungen.<br />

In Zusammenarbeit mit der Kommission für das Sachenrecht<br />

wurde die Arbeit für ein neues Vermesssungsgesetz<br />

<strong>und</strong> die zugehörige Verordnung fortgesetzt. Das neue<br />

schweizerische Datenmodell DM01-AV sowie eine Richtlinie<br />

zum Detaillierungsgrad wurden überarbeitet <strong>und</strong> den liechtensteinischen<br />

Verhältnissen angepasst.<br />

Amtsintern, vor allem für die Abteilung Rüfen <strong>und</strong> Gewässer<br />

sowie den Werkbetrieb, wurden verschiedene kleinere<br />

Vermessungsaufträge durchgeführt.<br />

Mit der Anstellung eines neuen Mitarbeiters in der Vermessungsabteilung<br />

erhielt vor allem der Bereich LIS/GIS neue<br />

Impulse. Durch die Einführung zusätzlicher Schnittstellen<br />

<strong>und</strong> anwendungsbezogener Softwareprodukte werden die<br />

LIS/GIS-Anwender, wie Gemeinden, Ämter u.a.m., die<br />

Daten noch einfacher nutzen können als bisher.<br />

Zu den einzelnen Projekten des<br />

Vermessungswerkes:<br />

–Triangulation Vaduz<br />

Die Messung <strong>und</strong> Berechnung ist abgeschlossen <strong>und</strong> die<br />

Akten konnten zusammen mit dem Abschlussbericht zur<br />

Verifikation übergeben werden.<br />

Aufwendungen <strong>2001</strong> CHF 6 328.30<br />

–Triangulation Balzers<br />

Die Messung <strong>und</strong> Berechnung ist abgeschlossen <strong>und</strong> die<br />

Akten wurden zusammen mit dem Abschlussbericht der<br />

Verifikationsbehörde zur Genehmigung unterbreitet.<br />

Aufwendungen <strong>2001</strong> CHF 7 154.75<br />

Bauwesen<br />

–Triangulation Schaan<br />

Die Triangulationsunterlagen sind nachgeführt, der technische<br />

Bericht erstellt <strong>und</strong> zur Verifikation abgegeben.<br />

Aufwendungen <strong>2001</strong> CHF 3 062.90<br />

– Balzers, Los 2<br />

Im Gebiet von Los 2 wurde die Numerisierung abgeschlossen<br />

<strong>und</strong> durch die Verifikationsbehörde kontrolliert. Die Originalpläne<br />

wurden dem Landesarchiv übergeben <strong>und</strong> seit<br />

dem 1. September <strong>2001</strong> erfolgt die Nachführung nur noch<br />

im LIS/GIS FL.<br />

Aufwendungen <strong>2001</strong> CHF 13 451.35<br />

– Balzers, Operat 3<br />

Mit der Planauflage vom 23. Oktober bis 21. November<br />

2000 konnten die Arbeiten abgeschlossen <strong>und</strong> die Akten<br />

zur Schlussverifikation übergeben werden. Nach der<br />

Rechtsgültigkeitserklärung <strong>und</strong> Anweisung der <strong>Regierung</strong><br />

wurden die Gr<strong>und</strong>stücke mit Stichdatum 28. Mai <strong>2001</strong> ins<br />

Gr<strong>und</strong>buch eingetragen.<br />

Aufwendungen <strong>2001</strong> CHF 21 998.50<br />

– Balzers, Operat 4<br />

Die Feldaufnahmen sind abgeschlossen. Die Berechnungen<br />

<strong>und</strong> die Planaufbereitung sind in Bearbeitung.<br />

Aufwendungen <strong>2001</strong> CHF 105 385.50<br />

– Balzers, Operat 5<br />

Für die Ersterhebung der Amtlichen Vermessung wurde ein<br />

Vorprojekt ausgearbeitet <strong>und</strong> der Verifikationsbehörde zur<br />

Kontrolle übergeben.<br />

Aufwendungen <strong>2001</strong> CHF 10 045.85<br />

–Triesen, Operat 4<br />

Das Vorprojekt für das LFP3 Fixpunktnetz zur Ersterhebung<br />

der Amtlichen Vermessung wurde ausgearbeitet.<br />

Aufwendungen <strong>2001</strong> CHF 19 164.75<br />

–Triesen, Operat 5<br />

Zur Erneuerung des Fixpunktnetzes wurde ein Vorprojekt<br />

mit Kostenschätzung erstellt.<br />

Aufwendungen <strong>2001</strong> CHF 9 902.55<br />

–Triesenberg, Los 1<br />

Mit der Fertigstellung der Ebene Bodenbedeckung wurde<br />

die prov. Numerisierung abgeschlossen.<br />

Aufwendungen <strong>2001</strong> CHF 14 763.20<br />

–Triesenberg, Los 2<br />

Im Gebiet von Los 2 wurde die Numerisierung abgeschlossen<br />

<strong>und</strong> durch die Verifikationsbehörde kontrolliert. Die Originalpläne<br />

wurden dem Landesarchiv übergeben <strong>und</strong> seit<br />

dem 1. September <strong>2001</strong> erfolgt die Nachführung nur noch<br />

im LIS/GIS FL.<br />

Aufwendungen <strong>2001</strong> CHF 5 318.75<br />

–Vaduz, Operat 3b<br />

Die Ausarbeitung der Pläne für die amtliche Vermessung ist<br />

abgeschlossen. Nach der Ausarbeitung der Register <strong>und</strong><br />

Tabellen kann im Jahre 2002 die Planauflage erfolgen.<br />

Aufwendungen <strong>2001</strong> CHF 71 047.30<br />

–Vaduz, Operat 6 (Erneuerung Los 1+2)<br />

Nach der Genehmigung der Fixpunktberechnung wurden<br />

die Grenzpunkte anhand der ursprünglichen Aufnahmedaten<br />

berechnet <strong>und</strong> die Liegenschaften im LIS/GIS FL<br />

aufgearbeitet. Parallel dazu wurden r<strong>und</strong> 80 % der Bodenbedeckung<br />

im Feld erhoben <strong>und</strong> ins LIS/GIS FL übernommen.<br />

Aufwendungen <strong>2001</strong> CHF 408 544.40<br />

303


304<br />

Bauwesen<br />

–Vaduz, Operat 7<br />

Das Vorprojekt zur Erneuerung des Fixpunktnetzes wurde<br />

erstellt <strong>und</strong> der Verifikationsbehörde zur Stellungnahme<br />

unterbreitet.<br />

Aufwendungen <strong>2001</strong> CHF 6 121.90<br />

–Schaan, Operat 3<br />

Die Arbeiten sind abgeschlossen. Die Abgabe zur Schlussverifikation<br />

ist in Vorbereitung.<br />

Aufwendungen <strong>2001</strong> CHF 5 380.00<br />

–Schaan, Operat 4<br />

Die Ebene Fixpunkte sowie die Feldaufnahme der 1. Etappe<br />

sind abgeschlossen <strong>und</strong> die Ebenen Liegenschaften, Bodenbedeckung<br />

sowie Einzelobjekte sind erstellt.<br />

Aufwendungen <strong>2001</strong> CHF 48 420.00<br />

–Schaan, Operat 5<br />

Die Erfassung der Eigentümer ist in Arbeit. Die Ebenen<br />

Bodenbedeckung <strong>und</strong> Einzelobjekte sind grösstenteils<br />

ergänzt <strong>und</strong> aufgearbeitet. Die Ebenen Flurnamen <strong>und</strong><br />

Rohrleitungen sind erstellt.<br />

Aufwendungen <strong>2001</strong> CHF 182 920.00<br />

–Schaan, Operat 6<br />

Das Konzept des LFP 3 Netzes ist erstellt <strong>und</strong> von der Verifikationsbehörde<br />

genehmigt.<br />

Aufwendungen <strong>2001</strong> CHF 5 380.00<br />

–Schaan, Operat 7<br />

Das Konzept des LFP 3 Netzes ist erstellt <strong>und</strong> von der Verifikationsbehörde<br />

genehmigt<br />

Aufwendungen <strong>2001</strong> CHF 5 380.00<br />

– Gamprin, Operat 1<br />

Die Arbeiten wurden beendet <strong>und</strong> durch die Verifikationsbehörde<br />

genehmigt. Nach der Rechtsgültigkeitserklärung<br />

durch die <strong>Regierung</strong> kann die Neuvermessung ins Gr<strong>und</strong>buch<br />

eingetragen werden.<br />

Aufwendungen <strong>2001</strong> CHF 12 305.10<br />

– Gamprin, Operat 2<br />

Das Konzept für das LFP 3 Fixpunktnetz wurde der Verifikationsbehörde<br />

zur Stellungnahme unterbreitet. Die Arbeiten<br />

zur Erstellung des Fixpunktnetzes haben begonnen <strong>und</strong> ein<br />

Teilgebiet wurde rekognosziert.<br />

Aufwendungen <strong>2001</strong> CHF 11 868.05<br />

–Mauren-Schaanwald, Operat 2<br />

Die Abschlussarbeiten sind erledigt <strong>und</strong> das Werk wurde<br />

zur Anerkennunng durch die <strong>Regierung</strong> abgegeben.<br />

Aufwendungen <strong>2001</strong> CHF 1 679.65<br />

–Mauren, Operat 3<br />

Die Abschlussarbeiten sind erledigt <strong>und</strong> das Werk wurde<br />

zur Anerkennunng durch die <strong>Regierung</strong> abgegeben.<br />

Aufwendungen <strong>2001</strong> CHF 23 273.00<br />

–Mauren, Operat 4<br />

Die Ebene Fixpunkte ist abgeschlossen <strong>und</strong> verifiziert. Die<br />

Ebenen Liegenschaften, Bodenbedeckung <strong>und</strong> Einzelobjekte<br />

sind in Bearbeitung.<br />

Aufwendungen <strong>2001</strong> CHF 39 812.00<br />

–Alpen- <strong>und</strong> Gemeindewaldungen (AGW)<br />

Zur Erneuerung der Amtlichen Vermessung wurde ein Vorprojekt<br />

ausgearbeitet, welches zur Stellungnahme an die<br />

Verifikationsbehörde <strong>und</strong> die Abteilung Vermessung des<br />

Tiefbauamtes übergeben wurde.<br />

Aufwendungen <strong>2001</strong> CHF 19 748.65<br />

Zu den Hoheitsgrenzen:<br />

–Landesgrenze zur B<strong>und</strong>esrepublik Österreich<br />

Für den Grenzabschnitt Naafkopf bis Galinakopf wurden<br />

die Berechnungen abgeschlossen <strong>und</strong> zusammen mit dem<br />

Technischen Bericht an die «Landesgrenzkommission Österreich-Liechtenstein»<br />

übergeben.<br />

Aufwendungen <strong>2001</strong> CHF 10 867.45<br />

– Landesgrenze zur Schweiz,<br />

Abschnitt Rhein-Naafkopf<br />

Die Vermessungsarbeiten konnten abgeschlossen werden.<br />

Die Berechnungsarbeiten sind noch nicht vollständig erledigt.<br />

Aufwendungen <strong>2001</strong> CHF 5 061.40<br />

–Gemeindegrenzen<br />

Die Nummerisierung der Gemeindegrenzen ist fast abgeschlossen.<br />

Die Gemeindegrenzen wurden zu einer eigenen<br />

Informationsebene aufgearbeitet. Einige Anpassungsarbeiten<br />

an neue Gr<strong>und</strong>buchvermessungen sind noch offen.<br />

Aufwendungen <strong>2001</strong> keine, da durch TBA durchgeführt<br />

Orthophotos<br />

Von überbauten Gebieten von Schaan <strong>und</strong> Vaduz wurden<br />

grossmassstäbliche Orthophotos sowie digitale Terrainmodelle<br />

(DTM) erstellt. Es ist somit möglich, für verschiedene<br />

planerische Zwecke Orthophotos bis zum Massstab<br />

1 : 500 zu erhalten. Aus dem DTM können Höhenkurven<br />

generiert werden, die für Überbauungszwecke<br />

ausreichen.<br />

Aufwendungen <strong>2001</strong> CHF 50 200.80<br />

Digitale Karten<br />

Für die Bedürfnisse verschiedener Ämter der Landesverwaltung<br />

wurden von der Eidgen. Landestopographie digitale<br />

Karten im Massstab 1 : 25 000 erworben.<br />

Aufwendungen <strong>2001</strong> CHF 4 881.00<br />

Landesnivellement<br />

Über die Rheinbrücken von Balzers, Vaduz <strong>und</strong> Bendern wurden<br />

Anschlussmessungen an das neue schweizerische Höhennetz<br />

mit orthometrischen Höhen durchgeführt. Die neu bestimmten<br />

Höhenpunkte in Liechtenstein bilden nun die Anschlusspunkte<br />

für ein neues liechtensteinisches Landesnivellement.<br />

Aufwendungen <strong>2001</strong> CHF 7 515.85<br />

Fineltravermaschung<br />

Für Vorarbeiten zur Transformation der bestehenden Koordinatendateien<br />

LV03 in das neue schweizerische Koordinatensystem<br />

LV95 wurde das sogenannte Fineltranetz erstellt.<br />

Aufwendungen <strong>2001</strong> CHF 4 853.60<br />

Verifikation<br />

Mit der Eidgenössischen Vermessungsdirektion in Bern<br />

besteht ein Vertrag zur Verifikation <strong>und</strong> fachlichen Begleitung<br />

der Vermessungsoperate.<br />

Aufwendungen <strong>2001</strong> CHF 60 151.65<br />

Diverses, Vermessung allgemein<br />

Unter diesen Konten sind Aufwendungen für Sitzungen,<br />

Studium von neuen Gesetzesvorschlägen, Datenkatalogen<br />

<strong>und</strong> weiteren Vorschriften, Mikroverfilmungen, Implementation<br />

der neuen digitalen Karten <strong>und</strong> Orthophotos ins Adalinsystem,<br />

Digitalisierung provisorischer Daten usw. verbucht.<br />

Aufwendungen <strong>2001</strong> CHF 22 358.00


Übersicht über die Konten der Landesvermessung<br />

Nachführung der Vermessungsoperate<br />

(Konto 104.318.02)<br />

Nachführungen sind Änderungen, die durch Grenzänderungen<br />

oder andere Änderungen an Informationsebenen<br />

der Amtlichen Vermessung auftreten. Die Ebenen der<br />

Amtlichen Vermessung müssen laufend aktuell gehalten<br />

werden. Diese Nachführungsarbeiten werden durch das<br />

Land vorfinanziert <strong>und</strong> später durch die Landeskasse den<br />

Auftraggebern bzw. den Verursachern in Rechnung<br />

gestellt.<br />

Neben diesen vorfinanzierten Kosten gibt es auch Nachführungskosten,<br />

die vom Land Liechtenstein finanziert<br />

werden müssen, zum Beispiel Kosten für die Datenaufbewahrung,<br />

Auskunfterteilungen, Fehlerbehebungen oder<br />

die Vermarkung landeseigener Gr<strong>und</strong>stücke, etc.<br />

Nachführung in Gebieten der Neuvermessung<br />

Im Rechnungsjahr wurden 531 Grenz-, Dienstbarkeits- oder<br />

Gebäudemutationen durchgeführt.<br />

Vorfinanzierte Aufwendungen <strong>2001</strong> CHF 629 760.60<br />

Nachführungsausgaben für<br />

das Land <strong>2001</strong> CHF 150 347.05<br />

Nachführung in Gebieten der Altvermessung<br />

Im Berichtsjahr wurden 136 Katasterberichtigungen durchgeführt.<br />

Vorfinanzierte Aufwendungen <strong>2001</strong> CHF 196 840.15<br />

Nachführungsausgaben für<br />

das Land <strong>2001</strong> CHF 4 631.95<br />

Gebühreneinnahmen von Auszügen<br />

<strong>und</strong> Auswertungen aus dem LIS/GIS FL<br />

(Konto 104.434.01)<br />

–verrechnet CHF 47 797.07<br />

–nicht verrechnet CHF 72 990.65<br />

Nicht verrechnet wurden an die Landesdienststellen ausgegeben<br />

Auszüge.<br />

Rüfen <strong>und</strong> Gewässer<br />

Bauwesen<br />

Konto Nr. Text/Objekt Budget Aufwand<br />

104.318.01.10 Fixpunktnetz - 15 328.15<br />

104.318.01.11 Triangulation 40 000.— 26 456.50<br />

104.318.01.12 Höhenmodell/Orthophoto 47 000.— 50 200.80<br />

104.318.01.13 Alpen- <strong>und</strong> Waldvermess. 57 500.— 19 748.65<br />

104.318.01.20 Neuverm. allgemein 33 000.— 28 164.70<br />

104.318.01.21 Neuverm. Balzers 123 000.— 150 881.20<br />

104.318.01.22 Neuverm. Triesen 104 500.— 29 067.30<br />

104.318.01.23 Neuverm. Triesenberg 50 000.— 20 081.95<br />

104.318.01.24 Neuverm. Vaduz 300 000.— 485 713.60<br />

104.318.01.25 Neuverm. Schaan 465 000.— 247 480.00<br />

104.318.01.26 Neuverm. Planken - -<br />

104.318.01.28 Neuverm. Mauren 45 000.— 64 764.65<br />

104.318.01.29 Neuverm. Gamprin - 24 173.15<br />

104.318.01.50 Gemeindegrenzen - -<br />

104.318.01.55 Landesgrenzen - 16 178.15<br />

104.318.01.60 Übersichtspläne - -<br />

104.318.01.65 Unterh. Instr./Messmittel 5 000.— 3 722.30<br />

104.318.01.70 Verifikation 65 000.— 60 151.65<br />

104.318.01.99 Diverses 15 000.— 22 358.00<br />

TOTAL 1 350 000.— 1 264 470.75<br />

Allgemeines<br />

Nach den aus hydrologischer Sicht turbulenten Jahren<br />

1999 <strong>und</strong> 2000 entsprach das Abflussverhalten der Fliessgewässer<br />

im Jahre <strong>2001</strong> den langjährigen Durchschnittswerten.<br />

Eigentliche Hochwasser wurden weder im Rhein noch in<br />

den Hauptvorflutern beobachtet <strong>und</strong> auch in den Rüfen<br />

wurden keine speziellen Vorkommnisse registriert.<br />

Die Ereignisse der vergangenen Jahre (Unwetter 1995,<br />

Lawinenwinter 1999, Pfingsthochwasser 1999, Sturm<br />

Lothar 1999, Hochwasser 6. August 2000) sind jedoch<br />

Anlass genug, die bisherigen Strategien sowie die aktuellen<br />

Bestrebungen zum Schutz vor Naturgefahren kritisch<br />

zu hinterfragen. In verschiedenen internationalen Arbeitsgruppen<br />

wird diese Fragestellung für den gesamten Alpenbogen<br />

diskutiert. Die Gr<strong>und</strong>probleme beim derzeitigen<br />

Naturgefahrenmanagement stellen sich in Liechtenstein in<br />

ähnlicher Art <strong>und</strong> Weise wie in unseren Nachbarländern:<br />

Abgesehen von einer bewussten Schutzwaldpflege beschränkte<br />

sich die bisherige Strategie zum Schutz vor<br />

Naturgefahren im Wesentlichen auf die Realisierung von<br />

Schutzbauwerken: Allein in die Rüfeverbauung wurden<br />

seit 1950 über CHF 120 Mio. (heutiger Wert der Investitionen)<br />

investiert. Die in der Öffentlichkeit dank ausgebliebener<br />

Schäden kaum registrierten Hochwasserereignisse<br />

der vergangenen Jahre haben bewiesen, dass mittels<br />

der realisierten Schutzmassnahmen ein hoher Schutzgrad<br />

erreicht werden konnte. Baulicher Hochwasserschutz<br />

ist aber zwangsläufig auf Ereignisse einer gewissen<br />

Grössenordnung ausgelegt <strong>und</strong> bietet daher keinen<br />

uneingeschränkten Schutz. So wären bei einem weiteren<br />

Ansteigen des Hochwassers am 6. August 2000 auch in<br />

Liechtenstein grossflächige Überschwemmungen <strong>und</strong><br />

entsprechende Sachschäden nicht zu verhindern gewe-<br />

305


306<br />

Bauwesen<br />

sen. Auf Gr<strong>und</strong> der bisherigen Erfahrungen ist festzuhalten,<br />

dass die Werterhaltung der bestehenden Schutzbauwerke<br />

mit unkalkulierbaren Kosten verb<strong>und</strong>en ist. Für die<br />

Sanierung der Schäden an den Verbauungen infolge der<br />

Hochwasser 1999 <strong>und</strong> 2000 wurden über CHF 5 Mio.<br />

aufgewendet.<br />

Die in den vergangenen Jahren festgestellte Häufung von<br />

Ereignissen mag ein Zufall sein. Angesichts der sich<br />

abzeichnenden anthropogen bedingten Klimaänderung<br />

zweifelt die Fachwelt jedoch nicht mehr an der Prognose,<br />

dass die Eintretenswahrscheinlichkeit <strong>und</strong> Intensitäten von<br />

gewissen Naturprozessen (Niederschlag <strong>und</strong> Sturm)<br />

zunehmen.<br />

Aus gesellschaftspolitischer Sicht ist aufgr<strong>und</strong> der Erfahrungen<br />

bei der Bewältigung der letzten Ereignissen anzumerken,<br />

dass die Bevölkerung die Problematik r<strong>und</strong> um<br />

die Naturgefahren sehr widersprüchlich wahrnimmt: Die<br />

Schutzansprüche haben sukzessive zugenommen. Selbst<br />

unbedeutende Schäden werden nicht mehr toleriert.<br />

Gleichzeitig nimmt beim überwiegenden Teil der Bevölkerung<br />

das Wissen um diese Gefahren <strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>ene<br />

Eigenverantwortung zusehends ab. Der Respekt<br />

vor den Naturgewalten ist der uneingeschränkten Forderung<br />

nach absoluter Sicherheit gewichen.<br />

Die Ausgangslage für ein zeitgemässes Naturgefahrenmanagement<br />

präsentiert sich demgemäss komplex: Undifferenzierte<br />

Bedürfnisse der Gesellschaft stossen an technische,<br />

ökologische <strong>und</strong> wirtschaftliche Grenzen. Der sich<br />

abzeichnende Klimawandel wird diesen Konflikt noch<br />

zusätzlich verschärfen. Angesichts dessen werden wir zu<br />

einer Abkehr von der reinen Gefahrenabwehr hin zu einem<br />

zeitgemässen Gefahrenmanagement bzw. einer modernen<br />

Risikokultur gezwungen. Diesbezüglich gilt es vorerst die<br />

beiden zentralen Fragen «Was kann passieren?» <strong>und</strong><br />

«Was darf passieren?» zu beantworten. Bei der anschliessenden<br />

Massnahmenplanung ist im Sinne der Nachhaltigkeit<br />

den raumplanerischen Massnahmen generell den Vorzug<br />

zu geben.<br />

Wo stehen wir diesbezüglich in Liechtenstein? Mit der Fertigstellung<br />

der landesweiten Naturgefahrenkarte <strong>und</strong><br />

deren Übernahme in die Ortsplanung wurde der erste<br />

Schritt in Richtung eines zeitgemässen Gefahrenmanagements<br />

eingeleitet. Die Umsetzung der Naturgefahrenkarte<br />

bei allen raumrelevanten Tätigkeiten ist mit grosser politischer<br />

Verantwortung verb<strong>und</strong>en. Damit diese Verantwortung<br />

im Einvernehmen mit der Bevölkerung wahrgenommen<br />

werden kann, ist das Bewusstsein <strong>und</strong> Verständnis<br />

der Öffentlichkeit für eine angemessene Risikokultur zu<br />

fördern. U.a. bietet die laufende Landesrichtplanung<br />

sowie das zur Beratung anstehende Raumplanungsgesetz<br />

eine entsprechende Diskussionsplattform.<br />

Gewässerunterhalt (Konto 750.362.00)<br />

(vgl. Tabelle Gewässerunterhalt)<br />

Binnenkanal - Hochwasserrückhalteraum<br />

Balzner-Riet<br />

In den kommenden Jahren wird die vorrangige Aufgabe<br />

des Hochwasserschutzes in der Schaffung von Hochwasserrückhalteräumen<br />

liegen. Dies ist u.a. ein Resultat aus den<br />

Ereignisanalysen der Hochwasser 1999 <strong>und</strong> 2000, aber<br />

auch die Folgerung aus den momentan laufenden hydrologischen<br />

Studien (Hydrologie des Liechtensteiner Binnenkanal,<br />

Hydrologie Alpenrhein).<br />

Mit dem Anheben von bestehenden Flurwegen um maximal<br />

1/2 m konnte im Balzner Riet ein Hochwasserrückhalteraum<br />

mit einem Retentionsvolumen von über 50 000<br />

m3 geschaffen werden. Damit können die aus der Andrüfe<br />

<strong>und</strong> den Quellaufstössen im Gebiet St. Katrinabrunna<br />

stammenden Hochwasserspitzen dermassen gedämpft<br />

werden, dass ein Ausufern des Binnenkanals auf dem<br />

Abschnitt unterhalb der Rietstrasse künftig verhindert<br />

werden kann. Da die Arbeiten im Berichtsjahr nicht vollständig<br />

abgeschlossen werden konnten, wurde eine Kreditreservierung<br />

vorgenommen.<br />

Angesichts der am Binnenkanal getätigten Investitionen<br />

beschränkte man sich bei den übrigen, sich im Zuständigkeitsbereich<br />

des Landes befindenden Binnengewässer auf<br />

die regulären Unterhaltsmassnahmen.<br />

Rheinschutzbauten (Konto 750.562.01)<br />

(vgl. Tabelle Rheinschutzbauten)<br />

Gemäss der periodisch vom Rheinunternehmen St. Gallen<br />

aufgenommenen Querprofile hat sich die Rheinsohle in den<br />

vergangenen Jahren sukzessive stabilisiert. Diese<br />

Entwicklung machte sich auch beim Unterhalt des<br />

Vorgr<strong>und</strong>es bemerkbar. Grössere Kolkerscheinungen<br />

verb<strong>und</strong>en mit Sackungen am Vorgr<strong>und</strong> wurden in<br />

den vergangenen Jahren keine beobachtet. 1993 wurden<br />

letztmals eigentliche Ergänzungsarbeiten am Vorgr<strong>und</strong><br />

durchgeführt. Im Berichtsjahr wies der Vorgr<strong>und</strong><br />

unterhalb der alten Holzbrücke in Vaduz lokal Erosionserscheinungen<br />

auf. Der Blockwurf wurde auf einer Länge<br />

von ca. 100 Metern mit 800 m 3 Steinmaterial ausgebessert.<br />

Auf dem Abschnitt Ruggell wurde mit der vor fünf Jahren<br />

begonnen Belagssanierung des Rheindammweges fortgefahren<br />

sowie der Vorgr<strong>und</strong>weg ausgebessert. Das im Auftrag<br />

der Internationalen <strong>Regierung</strong>skommission Alpenrhein<br />

(IRKA) lancierte Hochwasserschutzprojekt A2<br />

Schutzziele / Ausbauwassermengen befindet sich in der<br />

Schlussphase <strong>und</strong> soll voraussichtlich im Sommer 2002<br />

seinen Abschluss finden. Aus liechtensteiner Sicht interessieren<br />

in diesem Zusammenhang insbesondere Aussagen<br />

bezüglich den Dammstabilitäten.<br />

Rüfeschutzbauten (Konto 750.562.02)<br />

(vgl. Tabellen Rüfeschutzbauten)<br />

Allgemeines<br />

Schwerpunktmässig beschäftigte sich die Rüfeverbauung<br />

im Berichtsjahr mit der Sanierung der Hochwasserschäden<br />

aus den Jahren 1999 <strong>und</strong> 2000. Auf eine detaillierte Darstellung<br />

der über 50 einzelnen, über das ganze Land verteilten<br />

Sanierungsarbeiten wird verzichtet. Die dabei an<br />

der jeweiligen Rüfe getätigten Investitionen sind aus den<br />

Tabellen ersichtlich.<br />

Mit besonderen finanziellen Aufwendungen war die<br />

Wiederinstandstellung der Sammleranlagen verb<strong>und</strong>en.<br />

Alleine die Leerung der beiden Schlammsammler der<br />

Lawena- <strong>und</strong> Forstrüfe verursachten Kosten von nahezu 1<br />

Mio. CHF. Zunehmend aufwendiger erweist sich dabei das<br />

derzeitige Entsorgungsverfahren; der bodenschonende<br />

Einbau des Schlammmaterials auf landwirtschaftlichem<br />

Kulturland. Angesichts dieser Kosten <strong>und</strong> im Bewusstsein,<br />

dass es sich hierbei um wiederkehrende Unterhaltsarbeiten<br />

handelt, müssen neue Lösungsansätze beim Unterhalt<br />

der Sammleranlagen diskutiert werden.


Balzers<br />

Andrüfe<br />

Der Ausbau des Schlammsammlers war unter anderem die<br />

Voraussetzung für die Realisierung des im Balzner Riet<br />

geplanten Hochwasserrückhalteraums (vgl. Gewässerunterhalt<br />

Binnenkanal Balzner-Riet). Der bestehende Sammler<br />

mit einem Volumen von lediglich 1500 m 3 war bereits<br />

bei kleineren Rüfegängen überlastet. Schlamm <strong>und</strong><br />

Schwemmholz passierten in der Folge ungehindert die<br />

Sammleranlagen <strong>und</strong> erreichte über den Ablaufgraben<br />

den Binnenkanal im Balzner Riet.<br />

Mit der realisierten Sammlervergrösserung (ca. 8000 m 3 )<br />

wurde einerseits ein zusätzliches Retentionsvolumen<br />

geschaffen, dass zu einer verzögerten Inanspruchnahme des<br />

Hochwasserrückhalteraumes Balzner Riet beiträgt <strong>und</strong><br />

damit das ansonsten landwirtschaftlich genutzte Kulturland<br />

entlastet. Mit dem neuen Sammler ist aber vor allem die vollständige<br />

Klärung des Wassers von Holz <strong>und</strong> Schlamm sichergestellt.<br />

Im Hochwasserrückhalteraum Balzner Riet können<br />

somit Ablagerungen auf dem Kulturland verhindert werden.<br />

Triesen<br />

Lawenarüfe<br />

Da die Wasserhaltung <strong>und</strong> Zugänglichkeit des Schlammsammlers<br />

eine konventionelle Leerung nicht zuliess, wurde<br />

25 000 m 3 Schlammmaterial mittels eines Spezialbootes<br />

direkt auf ein angrenzendes Feld im Gebiet Heilos abgepumpt.<br />

Die Rekultivierung des dermassen abgelagerten<br />

Materials wird im Sinne des Bodenschutzes über ein spezielles<br />

landwirtschaftliches Projekt abgewickelt <strong>und</strong> wird noch<br />

die nächsten zwei bis drei Jahre in Anspruch nehmen.<br />

Die beim Hochwasser 2000 in Erscheinung getretene Ausbruchstelle<br />

am Kegelhals (K555) wurde durch den Einbau<br />

von drei Ablenkbuhnen gesichert.<br />

Badtobelrüfe<br />

Bautechnisch anspruchsvoll gestaltete sich die Sanierung der<br />

Sperrentreppe auf dem Abschnitt Lawenabrücke - Wisscheld<br />

(K 743-830). Bei der Reparatur der durch den Geschiebetrieb<br />

beschädigten Mauerkronen wurde auf die Beratung von<br />

Betontechnologen der Versuchsanstalt für Wasserbau (VAW)<br />

der ETH-Zürich zurückgegriffen.<br />

Der durch die Hochwasser stark verbreiterte Gerinneabschnitt<br />

oberhalb des Sammlers bis zum Ablenkdamm Heuledi<br />

(K520-580) wurde reprofiliert. Auf einen eigentlichen Ausbau<br />

bzw. Befestigung dieses Gerinneabschnittes wird verzichtet.<br />

Das im Kiessammler abgelagerte, hochwertige Material im<br />

Umfang von 14 000 m 3 wurde in Form einer zeitlich befristeten<br />

Konzession öffentlich ausgeschrieben <strong>und</strong> zum Preis von<br />

CHF 7.—/m 3 vergeben (vgl. Tabelle Konzessionsgebühren<br />

Rüfematerial).<br />

Die 9 300 m 3 Material, die bei der Leerung des Schlammsammlers<br />

anfielen, wurden auf Landwirtschaftsboden im<br />

Gebiet Gartnetsch ausgebracht.<br />

Schindelholzbach<br />

Der Schindelholzbach mit seinem vom Binnenkanal bis zur<br />

Gemeindegrenze (K470-1100) durchgehenden Gerinneverbau<br />

ist besonders schadenanfällig. Kostenintensive Sanierungsarbeiten<br />

resultierten auch aus den vergangenen Hochwassern<br />

(Sammlerleerungen, Reparatur Sperrenkronen auf<br />

dem Abschnitt Eggastalta, Sanierung diverser Pflästerungen).<br />

Hervorzuheben ist dabei die Sanierung des Gerinneabschnittes<br />

K 880-900 im Falltobel. Zur Stabilisierung der stark ero-<br />

dierten Gerinnesohle bzw. zur Erhaltung der bestehenden<br />

Verbauungen im Oberlauf wurden zwei Sperren in Beton<br />

errichtet.<br />

Tiefegraben<br />

Die Einmündung des Tiefewaldgrabens in den Tiefegraben<br />

unmittelbar oberhalb des Dorfes ist ein altbekanntes Problem,<br />

das sich auf eindrückliche Art <strong>und</strong> Weise beim Unwetter<br />

1995 manifestierte. Grössere Geschiebemengen aus dem<br />

Tiefewald können im Sammler bzw. Eilaufbauwerk Vanola<br />

nicht zur Ablagerung gebracht werden. Die Verklausung der<br />

anschliessenden Rohrleitung <strong>und</strong> ein Überlaufen des Vanolasammlers<br />

wurden bereits mehrfach registriert. Mit dem Bau<br />

eines Geschieberückhaltes im Mündungsbereich des Tiefewaldgrabens<br />

ist nunmehr ein geschiebefreier Abfluss beim<br />

Einlaufbauwerk Vanola sichergestellt.<br />

Triesenberg<br />

Triesenberger Dorfbäche<br />

Das Wasser aus der Bleika, aber auch Entwässerungen aus<br />

nördlicher gelegenen Gebieten (Trischel, Eggalti) werden in<br />

einer in der Rotenbodastrasse verlaufenden Rohrleitung<br />

gesammelt <strong>und</strong> dem Mühlebach zugeleitet. Auf Gr<strong>und</strong> des<br />

desolaten Zustandes wurde diese Leitung im Zuge des<br />

Strassenneubaus ersetzt.<br />

Vaduz<br />

Spaniarüfe<br />

Im Rahmen der Gefahrenkartierung wurden bei der Spaniarüfe<br />

für die Wohngebiete Spania, Heiligkreuz inklusive<br />

dem Spital, ernsthafte Schutzdefizite ausgewiesen. In den<br />

unverbauten, erosionsempfindlichen Gerinneabschnitten<br />

unterhalb der Schlossstrasse werden bei seltenen Rüfegängen,<br />

wie sie letztmals 1910 beobachtet wurden, grosse<br />

Mengen Material erodiert. Bei den gegenwärtigen Verhältnissen<br />

ist im Gebiet Heiligkreuz im Ereignisfall mit Übersarungen<br />

grösseren Ausmasses zu rechnen. In einem ersten<br />

Schritt wurde die Ablaufrinne von unterhalb des Wasserfalls<br />

bis zum Einlaufbauwerk durch den Einbau eines Raubetts<br />

stabilisiert. Das Einlaufbauwerk selbst wurde den Möglichkeiten<br />

entsprechend ausgebaut. Der Bau eines Geschieberückhaltes<br />

unterhalb des Wasserfalls ist in Planung.<br />

Schaan<br />

Forstrüfe<br />

Die annähernd 30 000 m 3 Schlamm aus den Sammlern der<br />

Forstrüfe (20 000 m 3 unterer Schlammsammler, 10 000 m 3<br />

oberer Schlammsammler) wurden im Gebiet Grossriet<br />

oberhalb der Tierklinik eingebaut. Die besonders sensiblen<br />

Bodenverhältnisse (Torf) verb<strong>und</strong>en mit der nassen Witterung<br />

im Spätherbst führten zu erheblichen Verzögerungen<br />

in der Arbeitsplanung. Dank der erfolgten Kreditreservierung<br />

können die Arbeiten ohne Auswirkungen auf das Budget<br />

2002 im kommenden Frühjahr abgeschlossen werden.<br />

Rutschsanierungen<br />

Bauwesen<br />

Hangsanierung Triesenberg (Konto 750.562.04.01)<br />

Die verschiedenen Programme zur Überwachung <strong>und</strong><br />

Erk<strong>und</strong>ung des Bergsturzgebietes wurden fortgesetzt<br />

(Deformationsvermessung, Überwachung der Sondierbohrungen,<br />

Ersatz der Bohrung Nr. 11 Undera Büal/Fuxegga,<br />

Quellüberwachung, Niederschlag-Abfluss).<br />

Mit den Drainagebohrungen im Gebiet Undera Büal wurden<br />

die massgebenden wasserführenden Bodenhorizonte<br />

307


308<br />

Bauwesen<br />

in ca. 15 m Tiefe nicht erreicht. Der erhoffte Drainageeffekt<br />

konnte damit nicht realisiert werden. Da aus entwässerungstechnischer<br />

Sicht keine andere Lösungen zur Fassung des<br />

in Bodenschichten unterhalb 3 m zirkulierenden Hangwassers<br />

vorliegen, wird in einem weiteren Pilotprojekt die<br />

Methode der Drainagebohrungen verfeinert.<br />

Im Zuge von Strassensanierungen (Landstrasse Obergufer-<br />

Steinort-Guferwald, Los 1 <strong>und</strong> Landstrasse Jonaboda-Rietle)<br />

wurden diverse Drainagen installiert. Die Entwässerungsarbeiten<br />

im Gebiet Eggalti konnten ebenfalls abgeschlossen<br />

werden.<br />

Nach Vorliegen der Gefahrenkarte werden sämtliche in<br />

der blauen Rutschgefahrenzone situierten Bauvorhaben<br />

vom Tiefbauamt begutachtet <strong>und</strong> mit entsprechenden<br />

Bauauflagen belegt. Im Berichtsjahr wurden 10 Baugesuche<br />

bearbeitet.<br />

Hangsanierung Triesen<br />

(Konto 750.562.04.02)<br />

Mit <strong>Regierung</strong>sbeschluss vom 6. Juni <strong>2001</strong> wurde der in<br />

der Gemeinde Triesen liegende Teil des Bergsturzgebietes<br />

in den Projektperimeter der Hangsanierung aufgenommen.<br />

Die Ergebnisse der Gefahrenkarte Triesen bestätigen,<br />

dass sich die in der Gemeinde Triesenberg festgestellten<br />

Rutschprozesse bis an den Fuss der Bergsturzmasse<br />

fortpflanzen. Im Einflussbereich bzw. Gefahrenbereich<br />

dieser tiefgründigen Rutschphänomene liegt somit auch<br />

ein namhafter Teil des Siedlungsgebietes der Gemeinde<br />

Triesen (Meierhof, Matschels, Halda, Mazora, Walcha,<br />

Rüfeschutzbauten<br />

Runkels, Grosshalda). Die zur Stabilisierung <strong>und</strong> Überwachung<br />

des Bergsturzgebietes in der Gemeinde Triesenberg<br />

im Jahre 1996 eingeleiteten Entwässerungs- <strong>und</strong> Erk<strong>und</strong>ungsmassnahmen<br />

werden auf die von den Rutschprozessen<br />

betroffenen Gebiete der Gemeinde Triesen ausgeweitet.<br />

In diesem Sinne wurden als erstes Projekt Entwässerungsmassnahmen<br />

im Zuge der Strassensanierung Runkels<br />

vorgenommen.<br />

Konto 750.362.00: Gewässerunterhalt<br />

Konto Vorfluter Rechnung <strong>2001</strong><br />

750.362.00.10 Spiersbach 7 702.20<br />

750.362.00.20 Grenzgraben 1 363.10<br />

750.362.00.30 Scheidgraben 18 916.00<br />

750.362.00.40 Esche 14 995.62<br />

750.362.00.50 Binnenkanal 367 310.30<br />

750.362.00.70 Parallelgraben 1 988.40<br />

750.362.00.99 Allgemein 6 782.70<br />

TOTAL 419 058.32<br />

BUDGET <strong>2001</strong>: CHF 173 000.00<br />

Nachtragskredit: CHF 250 000.00<br />

CHF 423 000.00<br />

RECHNUNG <strong>2001</strong>: CHF 419 058.32<br />

Zusammenstellung Gesamtkosten Anteil Land Anteil Eigentümer<br />

Rüfeschutzbauten <strong>2001</strong> (Subvention)<br />

Balzers 155 473.15 89 291.20 66 181.95<br />

Triesen 1 238 105.05 982 496.00 255 609.05<br />

Triesenberg 155 302.73 109 714.18 45 588.55<br />

Vaduz 385 470.50 307 832.30 77 638.30<br />

Schaan 450 617.80 358 863.05 91 754.70<br />

Planken 66 679.20 53 343.35 13 335.80<br />

Eschen 18 980.25 14 959.90 4 020.30<br />

Mauren 61 341.45 49 073.15 12 268.30<br />

Gamprin 7 699.10 6 159.30 1 539.85<br />

Domäne 759.25 607.40 151.85<br />

Liecht. Kraftwerke Schaan 17 008.60 3 401.70 13 606.90<br />

Alpgen. Kleinsteg 1 117.75 894.20 223.55<br />

Alpgen. Gapfahl-Güschgle 3 460.40 2 768.30 692.10<br />

Alpgen. Vordervalorsch-Guschg 941.00 752.80 188.20<br />

Total 2 562 956.23 1 980 156.83 582 799.40<br />

BUDGET <strong>2001</strong>: 2 065 000.00 (Landesanteil)<br />

RECHNUNG <strong>2001</strong>: 1 980 156.83 (Landesanteil)<br />

Konzessionsgebühren Rüfematerial ERTRAGSVERTEILUNG<br />

Konto Rüfe Total Einnahmen Anteil Land Anteil Gemeinde<br />

% Fr. % Fr. % Fr.<br />

750.562.02.101 Balznerrüfe 100 3 000.00 80 2 400.00 20 600.00 Balzers<br />

750.562.02.203 Badtobelrüfe 100 86 830.05 80 69 464.05 20 17 366.00 Triesen<br />

89 830.05 71 864.05 17 966.00<br />

Gutschriften: Gemeinde Balzers 600.00 BUDGET <strong>2001</strong>: 10 000.00 (Landesanteil)<br />

Gemeinde Triesen 17 366.00 RECHNUNG <strong>2001</strong>: 71 864.05 (Landesanteil)


Konto 750.562.02 : Rüfeschutzbauten<br />

Konto Rüfe Gesamtkosten Anteil Land Anteil Gemeinde<br />

Fr. Fr. % Fr. %<br />

Bauwesen<br />

750.562.02.011 Malbunbach Steg 27 477.68 27 477.68 100<br />

750.562.02.013 Malbunbach Kleinsteg 1 117.75 894.20 80 223.55 20 Alpg. Kleinsteg<br />

750.562.02.014 Malbunbach Triesenberg 28 350.15 22 680.10 80 5 670.05 20 Triesenberg<br />

750.562.02.018 Valünabach Gänglesee 17 008.60 3 401.70 20 13 606.90 80 LKW Schaan<br />

750.562.02.022 Valünabach Triesen 37 397.40 29 917.90 80 7 479.50 20 Triesen<br />

750.562.02.026 Valünabach Triesenberg 766.95 613.55 80 153.40 20 Triesenberg<br />

750.562.02.043 Valorschbach Güschgle-Gapfahl 3 460.40 2 768.30 80 692.10 20 Alpg. Güschgle-Gapfahl<br />

750.562.02.045 Hintervalorsch Vaduzer Malbun 941.00 752.80 80 188.20 20 Alpg. Guschg-Vordervalorsch<br />

750.562.02.101 Balznerrüfe 3 072.00 2 457.60 80 614.40 20 Balzers<br />

750.562.02.102 Anaresch (Elltöbele) 17 562.70 14 050.15 80 3 512.55 20 Balzers<br />

750.562.02.103 Muratöbele 8 031.55 6 425.25 80 1 606.30 20 Balzers<br />

750.562.02.104 Andrüfe (Pradrüfe) 116 957.90 58 478.95 50 58 478.95 50 Balzers<br />

750.562.02.105 Böschabach 6 394.35 5 115.50 80 1 278.85 20 Balzers<br />

750.562.02.201 Lawenarüfe 480 731.88 384 585.48 80 96 146.40 20 Triesen<br />

750.562.02.202 Plättlitöbili 959.10 767.30 80 191.80 20 Triesen<br />

750.562.02.203 Badtobelrüfe 189 111.90 151 289.50 80 37 822.40 20 Triesen<br />

750.562.02.204 Schindelholzbach 263 070.20 210 456.15 80 52 614.05 20 Triesen<br />

750.562.02.205 Poskabach 513.15 410.50 80 102.65 20 Triesen<br />

750.562.02.206 Tiefegraben 163 962.75 131 170.20 80 32 792.55 20 Triesen<br />

750.562.02.208 Erlenbach 13 094.25 10 475.40 80 2 618.85 20 Triesen<br />

750.562.02.210 Tobelbach 29 005.95 23 204.75 80 5 801.20 20 Triesen<br />

750.562.02.211 Dorfbach 26 626.50 13 313.25 50 13 313.25 50 Triesen<br />

750.562.02.213 Letzanabach 9 195.30 7 356.25 80 1 839.05 20 Triesen<br />

750.562.02.214 Retentionsbecken Neua Weiher 22 963.55 18 370.85 80 2 296.35 10 Triesen<br />

750.562.02.305 Tiefegraben 954.50 763.60 80 190.90 20 Triesenberg<br />

750.562.02.306 Tiefegraben Rückhaltebecken 62.40 49.90 80 12.50 20 Triesenberg<br />

750.562.02.311 Mühlebach-Bleikabach 1 267.70 1 014.15 80 253.55 20 Triesenberg<br />

750.562.02.314 Reckholderabach 743.85 595.10 80 148.75 20 Triesenberg<br />

750.562.02.316 Tobelbach 3 114.20 2 491.35 80 622.85 20 Triesenberg<br />

750.562.02.321 Triesenberger Dorfbäche 71 559.25 35 779.65 50 35 779.60 50 Triesenberg<br />

750.562.02.402 Spaniarüfe (Erblebach) 193 897.75 155 118.20 80 38 779.55 20 Vaduz<br />

750.562.02.404 Sennereitöbele 1 814.05 907.05 50 907.00 50 Vaduz<br />

750.562.02.405 Mühleholzrüfe 128 286.10 102 628.90 80 23 091.50 18 Vaduz<br />

2 565.70 2 Schaan<br />

750.562.02.407 Quaderrüfe 31 586.75 25 269.40 80 3 790.40 12 Vaduz<br />

2 526.95 8 Schaan<br />

750.562.02.501 Krüppelrüfe 3 078.90 2 463.10 80 184.75 6 Vaduz<br />

431.05 14 Schaan<br />

750.562.02.502 Gamanderrüfe 13 515.35 10 812.30 80 2 703.05 20 Schaan<br />

750.562.02.503 I-Graben 8 155.70 4 893.40 60 3 262.30 40 Schaan<br />

750.562.02.504 Forstrüfe 483 093.50 386 474.80 80 9 661.85 2 Vaduz<br />

77 295.00 16 Schaan<br />

9 661.85 2 Planken<br />

750.562.02.505 Ställabach 3 081.35 2 465.10 80 616.25 20 Schaan<br />

750.562.02.508 Bühltobelbach 503.60 402.90 80 100.70 20 Schaan<br />

750.562.02.601 Nendlerrüfe 44 058.40 35 246.75 80 440.60 1 Vaduz<br />

1 321.75 3 Schaan<br />

3 524.65 8 Planken<br />

2 202.90 5 Eschen<br />

1 321.75 3 Gamprin<br />

750.562.02.702 Nendlerdorfbach 747.60 373.80 50 373.80 50 Eschen<br />

750.562.02.703 Heubergbach 534.85 427.90 80 5.35 1 Vaduz<br />

10.70 2 Schaan<br />

5.35 1 Planken<br />

48.10 9 Eschen<br />

37.45 7 Gamprin<br />

750.562.02.704 Kracharüfe 15 185.30 12 148.20 80 1 366.70 9 Eschen<br />

1 366.70 9 Mauren<br />

151.85 1 Gamprin<br />

151.85 1 Domäne<br />

750.562.02.806 Grenzgraben (Tesnertobel) 53 932.30 43 145.85 80 10 786.45 20 Mauren<br />

750.562.02.998 Unvorhergesehenes/Unwetter 7 221.15 7 221.15 100<br />

750.562.02.999 Allgemein 28 788.72 23 030.97 80 690.90 2.4 Balzers<br />

2 591.00 9.0 Triesen<br />

460.60 1.6 Triesenberg<br />

777.30 2.7 Vaduz<br />

921.25 3.2 Schaan<br />

143.95 0.5 Planken<br />

28.80 0.1 Eschen<br />

115.15 0.4 Mauren<br />

28.80 0.1 Gamprin<br />

2 562 956.23 1 980 156.83 582 799.40<br />

309


310<br />

Bauwesen<br />

Konto 750.562.01: Rheinschutzbauten<br />

Konto Wuhrbezirk Gesamtkosten Anteil Land 80% Anteil Gemeinde 20%<br />

750.562.01.010 Balzers 16 777.00 13 421.60 3 355.40<br />

750.562.01.020 Triesen 12 656.55 10 125.25 2 531.30<br />

750.562.01.040 Vaduz 84 006.05 67 204.85 16 801.20<br />

750.562.01.050 Schaan 23 709.75 18 967.80 4 741.95<br />

750.562.01.070 Eschen 4 912.30 3 929.85 982.45<br />

750.562.01.090 Gamprin 12 262.10 9 809.70 2 452.40<br />

750.562.01.110 Ruggell 112 765.55 90 212.45 22 553.10<br />

KOMMISSIONEN<br />

Kommission zur Beurteilung von<br />

Bauvorhaben (Art. 17ter Baugesetz)<br />

Amtsleiter: Dipl. Arch. ETH/BSA Walter Walch<br />

TOTAL 267 089.30 213 671.50 53 417.80<br />

BUDGET <strong>2001</strong>: CHF 240 000.00 (Landesanteil)<br />

RECHNUNG <strong>2001</strong>: CHF 213 671.50 (Landesanteil)<br />

Bauliche Massnahmen verändern das Siedlungsbild, das<br />

Ortsbild <strong>und</strong> den Landschaftsraum. Das Baugesetz von<br />

1947, die Gemeindebauordnungen <strong>und</strong> der Entwurf des<br />

künftigen Raumplanungsgesetzes haben insbesonders<br />

einen gestalteten Lebensraum, eine geordnete bauliche<br />

<strong>und</strong> nutzungsmässige Weiterentwicklung der Gemeinden<br />

zur Zielsetzung. Zur Unterstützung dieser Zielsetzung<br />

wurde 1992 mit der Revision des Baugesetzes eine Gestaltungskommission<br />

eingerichtet. Sie beurteilt Planungsmassnahmen<br />

<strong>und</strong> spezielle, die Regelbauweise überschreitende<br />

Bauvorhaben. Die Kommission gibt Empfehlungen zur<br />

architektonischen oder siedlungsplanerischen Qualität der<br />

vorgelegten Projekte ab. Diese fachlichen Stellungnahmen<br />

sollen für Baubehörden, Bauherren <strong>und</strong> Fachleute eine<br />

Entscheidungshilfe <strong>und</strong> objektive Beratung sein. Entscheidend<br />

ist aber immer der politische Wille in der zuständigen<br />

Gemeinde selbst. Voraussetzung für eine gute gestalterische<br />

Entwicklung einer Gemeinde ist die Wahrnehmung<br />

der politischen <strong>und</strong> rechtlichen Verantwortung zur<br />

Gestaltung <strong>und</strong> Weiterentwicklung des Dorfes mit hoher<br />

Lebensqualität. Dieses Ziel bedarf insbesonders auch der<br />

Öffentlichkeitsarbeit <strong>und</strong> der Gespräche mit den Einwohnern<br />

der Gemeinde. Aber auch jede Bauherrschaft <strong>und</strong> die<br />

Architekten sind gefordert <strong>und</strong> tragen grosse Verantwortung:<br />

Bauen ist nicht einfach eine private Angelegenheit,<br />

sondern geschieht im öffentlichen Raum <strong>und</strong> muss daher<br />

auch auf öffentliche Interessen Rücksicht nehmen.<br />

Gestaltungskommission<br />

Die <strong>Regierung</strong> wählt diese Kommission auf vier Jahre <strong>und</strong><br />

ist wie folgt bestellt:<br />

–Vorsitz:<br />

Walter Walch, Dipl. Arch. ETH/BSA, Leiter der Stabsstelle<br />

für Landesplanung<br />

–Mitglieder:<br />

Valentin Bearth, Dipl. Arch. ETH/BSA, Chur<br />

Ivan Cavegn, Dipl. Arch. HTL., Schaan<br />

Nicole Gärtner, Dipl. Arch. ETH, Schaan<br />

Hans Hohenfellner, Dipl. Ing. Arch., Feldkirch<br />

Markus Sprenger, Dipl. Arch. HTL, Triesen<br />

Im Weiteren nimmt ein Vertreter der jeweiligen Gemeindebaubehörde<br />

an den Kommissionsberatungen teil. Bauherren<br />

<strong>und</strong> Bauherrenvertreter sind zu den Kommissionssitzungen<br />

herzlich eingeladen. Arch. Sprenger hat auf<br />

Oktober <strong>2001</strong> seinen Rücktritt erklärt. Die Liechtensteinische<br />

Ingenieur- <strong>und</strong> Architektenvereinigung hat Arch.<br />

Frank Brunhart als Ersatzmitglied nominiert.<br />

Aufgabenbereich <strong>und</strong> Projekte<br />

Gemäss Baugesetz legen die Baubehörden der Gestaltungskommission<br />

die Projekte vor. In den letzten Jahren sind<br />

zunehmend weniger Projekte <strong>und</strong> Anfragen der Kommission<br />

vorgelegt worden. Die Ursachen hiefür sind unterschiedlich.<br />

Generell wird jedoch festgestellt, dass ein umfassender<br />

Planungs- <strong>und</strong> Gestaltungswille der Gemeinde vor allem<br />

auch im Bereich der vorausschauenden Gr<strong>und</strong>lagenplanung<br />

kaum vorhanden ist. Die Aufgaben der Planungs- <strong>und</strong> Baubehörden<br />

sind sicherlich nicht einfach; der Druck der privaten<br />

Bauinteressenten bezüglich Ausnahmen, Mehrausnützungen<br />

<strong>und</strong> schnelle Entscheidungen ist gross. Dennoch<br />

bleibt die ortsplanerische Verpflichtung zur Weiterentwicklung<br />

der ortsplanerischen Instrumente <strong>und</strong> insbesonders<br />

auch zur Anwendung der Planungsmittel (Spezialzone,<br />

Überbauungspläne, Richtpläne usw.), um die Ziele der Ortsplanung<br />

auch durchsetzen zu können.<br />

Die Nutzungsordnung (Bauordnung <strong>und</strong> Zonenplan) ist für<br />

eine koordinierte, gestaltete <strong>und</strong> zielgerichtete Weiterentwicklung<br />

der Gemeinden nicht ausreichend. Es braucht<br />

weitere Instrumente wie insbesonders den Überbauungsplan,<br />

der im Einzelfall auf die speziellen örtlichen Verhältnisse<br />

eingeht <strong>und</strong> in enger Zusammenarbeit zwischen<br />

Gr<strong>und</strong>eigentümern, Bauherren <strong>und</strong> Behörden aufgestellt<br />

wird. Zur schlüssigen Beurteilung eines Überbauungsplanes<br />

sind jedoch vielfach weitere Überlegungen <strong>und</strong> Nachweise<br />

erforderlich, um die Einfügung einer Spezialplanung<br />

in ein meist heterogenes Siedlungsgebiet zu gewährleisten.<br />

Nachbarliegenschaften dürfen nicht benachteiligt<br />

<strong>und</strong> gesamthaft soll eine koordinierte Entwicklung eines<br />

Quartieres ermöglicht werden. Dies ist zeitaufwendig, verlangt<br />

viel Kommunikation, stösst nicht immer auf Verständnis<br />

der betroffenen Eigentümer, lässt den politischen<br />

<strong>und</strong> fachlichen Willen der Baubehörden ermüden.


Der Entwurf des Raumplanungsgesetzes ist gegenwärtig<br />

in der Diskussion des <strong>Landtag</strong>es. Der <strong>Landtag</strong> beabsichtigt<br />

die zweite <strong>und</strong> dritte Lesung im Frühsommer 2002. Dieses<br />

neue Gesetz könnte insbesonders den Gemeinden ihre<br />

schwierige Planungsarbeit erleichtern: Es werden Verantwortlichkeiten<br />

von Land <strong>und</strong> Gemeinde klar geregelt, die<br />

Planungsinstrumente werden präzisiert. Die Chancen für<br />

eine langfristig gute räumliche Entwicklung werden<br />

erhöht. Es gibt die Basis für mehr Raum- <strong>und</strong> Lebensqualität<br />

für alle.<br />

Die Gestaltungskommission befasste sich im Berichtsjahr<br />

lediglich mit drei Projekten. Sie stellte in diesem Zusammenhang<br />

den Mangel an siedlungsbaulichen Vorgaben<br />

fest. Es ist in der Tat schwierig, ein Projekt zu beurteilen,<br />

wenn klärende oder richtungsweisende Vorgaben für das<br />

betroffene Quartier fehlen. Die Kommission führte auch<br />

eine gr<strong>und</strong>sätzliche Aussprache mit Vertretern der Liechtensteinischen<br />

Ingenieur- <strong>und</strong> Architektenvereinigung<br />

(LIA). Dessen Ziele sind analog: Man sieht die Vorteile<br />

einer kompetenten fachlichen Beratung. Das gemeinsame<br />

Ziel einer guten baulichen <strong>und</strong> nutzungsmässigen Weiterentwicklung<br />

verlangt aber nach mehr Öffentlichkeitsarbeit,<br />

um derart Gesellschaft, Politik, Bauherren <strong>und</strong> insbesonders<br />

auch die Baufachleute zu grösserer siedlungsbaulicher<br />

<strong>und</strong> architektonischer Qualität zu sensibilisieren. LIA<br />

<strong>und</strong> Gestaltungskommission werden künftig noch verstärkt<br />

zusammenarbeiten. Es gilt die Verantwortung von<br />

Behörden, Gr<strong>und</strong>eigentümern, Bauherren <strong>und</strong> Baufachleuten<br />

für mehr Architektur <strong>und</strong> Lebensqualität in unseren<br />

Siedlungen transparent zu machen <strong>und</strong> zu stärken.<br />

Schätzungskommission<br />

Vorsitzender: Arch. HTL Peter Konrad, Landesschätzer<br />

Gemeinden Anzahl Schätzungen Verkehrswert<br />

Balzers 24 19 853 000.—<br />

Triesen 21 20 445 000.—<br />

Triesenberg 22 14 891 000.—<br />

Vaduz 26 35 116 000.—<br />

Schaan 37 105 424 000.—<br />

Planken 1 1 473 000.—<br />

Eschen/Nendeln 10 9 413 000.—<br />

Mauren/Schaanwald 24 17 518 000.—<br />

Schellenberg 2 1 682 000.—<br />

Gamprin/Bendern 5 3 749 000.—<br />

Ruggell 8 5 324 000.—<br />

Total per <strong>2001</strong> 180 234 888 000.—<br />

Bauwesen<br />

311


III. <strong>Gerichte</strong>


Landgericht<br />

Landgerichtsvorstand: Dr. Benedikt Marxer<br />

Zivilstreitigkeiten<br />

Pendent Neue Fälle Total<br />

vom Vorjahr<br />

Zivilstreitigkeiten 224 498 722<br />

Streiturteile 78 39 117<br />

Verzichts-, Anerkenntnis-<br />

<strong>und</strong> Versäumnisurteile 18 59 77<br />

Anderweitige Erledigungen 71 261 332<br />

Total Erledigungen 167 359 526<br />

Pendent am 31. Dezember <strong>2001</strong> 57 139 196<br />

Einstweilige Verfügungen (Anzahl): 50<br />

Ehestreitigkeiten<br />

Pendent vom Vorjahr 36<br />

Neue Fälle 148<br />

Total 184<br />

Trennungs-Urteile 3<br />

Scheidungs-Urteile 81<br />

Andere Urteile 2<br />

Scheidungsbeschlüsse 35<br />

Andere Beschlüsse 7<br />

Rückzug 9<br />

Anderweitige Erledigung 17<br />

Total Erledigungen 154<br />

Pendent am 31. Dezember <strong>2001</strong> 30<br />

Einstweilige Verfügungen gem. Art 60 EheG: 26<br />

Strafsachen im vereinfachten Verfahren<br />

nach § 317 StPO<br />

Pendente Anträge vom Vorjahr 161<br />

Neue Anträge der Staatsanwaltschaft 1593<br />

Privat-<strong>und</strong> Subsidiaranklagen 2<br />

Total 1756<br />

Strafverfügungen 1074<br />

Urteile 66<br />

Einstellungen 190<br />

Abbrechungen 42<br />

Anderweitige Erledigungen 180<br />

Total Erledigungen 1552<br />

Pendent am 31.12.<strong>2001</strong> 204<br />

Haftfälle im Berichtsjahr (Personen): 3<br />

Strafsachen im Verfahren nach § 312 StPO<br />

Pendent vom Vorjahr 7<br />

Neue Anträge der Staatsanwaltschaft 106<br />

Privat- <strong>und</strong> Subsidiaranklagen 0<br />

Total 113<br />

Urteile 68<br />

Anderweitige Erledigungen 22<br />

Total Erledigungen 90<br />

Pendent am 31.12.<strong>2001</strong> 23<br />

Haftfälle im Berichtsjahr (Personen): 3<br />

Schöffengericht<br />

<strong>Gerichte</strong><br />

Präsident: Dr. Benedikt Marxer<br />

Die Zuständigkeit des Schöffengerichtes ist in § 15 Abs. 3<br />

StPO sowie vereinzelt in strafrechtlichen Nebengesetzen<br />

geregelt.<br />

Das Schöffengericht hielt im Jahre <strong>2001</strong> drei öffentliche Sitzungen<br />

ab.<br />

Anklagen<br />

1) Anfall <strong>2001</strong><br />

a) Hertrag aus 2000 1<br />

b) Neuanfall <strong>2001</strong> 2<br />

Gesamtanfall <strong>2001</strong> 3<br />

2) Erledigung<br />

a) Freispruch 0<br />

b) Schuldspruch 2<br />

c) anderweitig 0<br />

Gesamterledigung Anklagen 2<br />

3) Übertrag in 2002 1<br />

Anträge<br />

1) Anfall <strong>2001</strong><br />

a) Hertrag aus 2000 0<br />

b) Neuanfall <strong>2001</strong> 0<br />

Gesamtanfall <strong>2001</strong> 0<br />

2) Erledigung<br />

a) stattgegeben<br />

b) teilweise stattgegeben 0<br />

c) ab- oder zurückgewiesen 0<br />

Gesamterledigung <strong>2001</strong> 0<br />

3) Übertrag in 2002 0<br />

Amtswegig zu fassende Beschlüsse<br />

1) Anfall <strong>2001</strong>:<br />

a) Hertrag aus 2000: 0<br />

b) Neuanfall <strong>2001</strong>: 0<br />

Gesamtanfall <strong>2001</strong>: 0<br />

2) Erledigung: 0<br />

3) Übertrag in 2002: 0<br />

315


316<br />

<strong>Gerichte</strong><br />

Kriminalgericht<br />

Präsident: Dr. Lothar Hagen<br />

Pendent Neue Fälle Total<br />

vom Vorjahr<br />

Anklagen der Staatsanwaltschaft 8 22 30<br />

Hievon erledigt durch Urteil 6 12 18<br />

Anderweitige Erledigung 2 1 3<br />

Pendent am 31. Dez. <strong>2001</strong> 0 9 9<br />

Jugendgericht<br />

Vorsitzender:<br />

Lic.iur. Christian Ritter bis 17. November <strong>2001</strong><br />

Lic.iur. Uwe Oehri ab 17. November <strong>2001</strong><br />

Pendente Anträge der Staatsanwaltschaft<br />

vom Vorjahr 0<br />

Neue Anträge der Staatsanwaltschaft 118<br />

Privat- <strong>und</strong> Subsidiaranklagen 0<br />

Total Anträge 118<br />

Strafverfügungen durch den Vorsitzenden 48<br />

Strafverfügungen durch den stellv. Vorsitzenden 0<br />

Urteile durch den Vorsitzenden als Einzelrichter 23<br />

Urteile durch den stellv. Vorsitzenden als Einzelrichter 1<br />

Urteile des JG-Senates mit dem Vorsitzenden 2<br />

Urteile des JG-Senates mit dem stellv. Vorsitzenden 0<br />

Einstellungen 17<br />

Abbrechungen 5<br />

Anderweitige Erledigung 12<br />

Total Erledigungen 108<br />

Pendente Anträge 10<br />

davon beim Vorsitzenden 10<br />

davon beim stellv. Vorsitzenden 0<br />

Haftfälle im Berichtsjahr (Personen): 1<br />

Obergericht<br />

Präsident: Lic. iur. Max Bizozzero<br />

1. Senat<br />

Vorsitzender: Lic. iur. Max Bizozzero<br />

Zivilsachen (Cg-Sachen)<br />

Berufungen 2000 <strong>2001</strong><br />

vom Vorjahr übernommen 27 19<br />

neu angefallen 51 89<br />

Total 78 108<br />

erledigt 59 73<br />

davon mit Urteil 48 43<br />

davon mit Beschluss 6 26<br />

davon anderweitig 5 4<br />

anhängig verblieben 19 35<br />

davon Berichterstattung <strong>und</strong> Erledigung<br />

durch den Stellvertreter bzw.<br />

durch rechtsk<strong>und</strong>ige Oberrichter 25 27<br />

Die Zahl der Neueingänge erhöhte sich von 51 auf 89 Fälle.<br />

Während im Vorjahr nur 19 Fälle pendent blieben, sind es<br />

im Berichtsjahr 35.<br />

Rekurse 2000 <strong>2001</strong><br />

vom Vorjahr übernommen 7 3<br />

neu angefallen 82 85<br />

Total 89 88<br />

erledigt 86 79<br />

davon mit Beschluss 86 77<br />

davon anderweitig - 2<br />

anhängig verblieben 3 9<br />

davon Berichterstattung <strong>und</strong> Erledigung<br />

durch den Stellvertreter bzw.<br />

durch rechtsk<strong>und</strong>ige Oberrichter 20 15<br />

Der Neuanfall betrug 85 Fälle gegenüber 82 im Vorjahr.<br />

Klagen (Co-Sachen) 2000 <strong>2001</strong><br />

vom Vorjahr übernommen 3 1<br />

neu angefallen 2 4<br />

Total 5 5<br />

erledigt 4 1<br />

anhängig verblieben 1 4<br />

Co-Sachen sind Geschäfte, über die das Obergericht in<br />

erster Instanz entscheidet. Dabei handelt es sich um Amtshaftungsklagen<br />

<strong>und</strong> Patentstreitigkeiten.<br />

Es gab vier neue Fälle gegenüber zwei Fällen im Vorjahr.<br />

Anhängig verblieben sind vier Fälle gegenüber einem im<br />

Vorjahr.<br />

Berufungen, Rekurse <strong>und</strong> Beschwerden<br />

in allen anderen Sachen des 1. Senates<br />

(Eg, Gb, Ör, Hg, Rz, Nz, Do, Jo) 2000 <strong>2001</strong><br />

vom Vorjahr übernommen 3 6<br />

neu angefallen 84 71<br />

Total 87 77<br />

Erledigt 81 68<br />

davon mit Urteil 1 7<br />

davon mit Beschluss 66 52<br />

davon anderweitig 14 9<br />

anhängig verblieben 6 9<br />

davon Berichterstattung <strong>und</strong> Erledigung<br />

durch den Stellvertreter bzw.<br />

durch rechtsk<strong>und</strong>ige Oberrichter 14 14<br />

Es sind 71 neue Fälle eingegangen (Vorjahr 84). Anhängig<br />

verblieben sind 9 Fälle (Vorjahr 6).<br />

Die Anzahl der Sitzungstage erhöhte sich gegenüber dem<br />

Vorjahr von 47 auf 48 Sitzungstage.<br />

ab 01.11.<strong>2001</strong>:<br />

Ag, Va, Np, Pg, Sh, Uv, Ex, Rö, Kü, Ko, Nv, Ne, Gg<br />

(Gemäss Geschäftsverteilungsbeschluss vom 25.10.<strong>2001</strong><br />

vom 2. Senat an den 1. Senat umgeteilt)<br />

<strong>2001</strong><br />

neu angefallen ab 01.11.<strong>2001</strong> 14<br />

erledigt 11


davon mit Urteil -<br />

davon mit Beschluss 10<br />

davon anderweitig 1<br />

anhängig verblieben 3<br />

davon Berichterstattung <strong>und</strong> Erledigung<br />

durch den Stellvertreter bzw.<br />

durch rechtsk<strong>und</strong>ige Oberrichter 10<br />

Gemäss Geschäftsverteilungsbeschluss des Obergerichtes<br />

vom 25.10.<strong>2001</strong> wurden folgende Geschäfte vom 2. Senat<br />

an den 1. Senat umgeteilt: Ag, Va, Np, Pg, Sh, Uv, Ex, Rö,<br />

Kü, Ko, Nv, Ne, Gg.<br />

Diese Geschäfte waren seit der Bestellung von Dr. Helmut<br />

Neudorfer zum Ad-hoc-Vorsitzenden (60%-Anstellung)<br />

mehrheitlich von ihm erledigt worden. Gewählt <strong>und</strong> bestellt<br />

ist Dr. Neudorfer als stellvertretender Vorsitzender des 1.<br />

Senates. Nachdem dem Obergericht im Oktober <strong>2001</strong> die<br />

Meldung zugegangen war, dass Kritik an der stellvertretenden<br />

Tätigkeit Dris. Neudorfer beim 2. Senat laut geworden<br />

sei, sah sich das Obergericht veranlasst, eine Änderung der<br />

Geschäftsverteilung zu beschliessen.<br />

Vom Neuanfall ab 01.11.<strong>2001</strong> (14 Fälle), sind 11 Fälle erledigt<br />

worden <strong>und</strong> drei pendent verblieben.<br />

Zusammenfassung 2000 <strong>2001</strong><br />

vom Vorjahr übernommen 40 29<br />

neu angefallen 219 263<br />

erledigt 230 232<br />

anhängig verblieben 29 60<br />

davon durch Stellvertreter bzw.<br />

rechtsk<strong>und</strong>ige Oberrichter erledigte Fälle 59 66<br />

Anzahl der Sitzungstage: 48<br />

2. Senat<br />

Vorsitzender: Lic. iur. et oec. Rudolf Fehr<br />

Strafsachen<br />

Berufungen 2000 <strong>2001</strong><br />

vom Vorjahr übernommen 5 -<br />

neu angefallen 40 40<br />

Total 45 40<br />

erledigt 45 35<br />

anhängig verblieben - 5<br />

davon erledigt durch Stellvertreter Dr. Dür 3<br />

Es sind wie im Vorjahr 40 neue Fälle angefallen. Anhängig<br />

verblieben sind fünf Fälle (Vorjahr 0).<br />

Beschwerden<br />

(Beschwerden in Strafsachen, Strafrechtshilfesachen, Subsidiaranträge,<br />

Einsprüche, Wiederaufnahmeanträge, usw.)<br />

2000 <strong>2001</strong><br />

vom Vorjahr übernommen 9 10<br />

neu angefallen 247 239<br />

Total 256 249<br />

erledigt 246 240<br />

anhängig verblieben 10 9<br />

davon erledigt durch Stellvertreter Dr. Dür 47<br />

Der Neuanfall betrug 239 Fälle (Vorjahr 247). Es blieben 9<br />

Fälle pendent (Vorjahr 10).<br />

Übrige Geschäfte<br />

(Exekutions-, Konkurs-, Pflegschafts- <strong>und</strong> Vorm<strong>und</strong>schafts-,<br />

Unterhalts-, Nachlass- <strong>und</strong> Sozialversicherungssachen sowie<br />

Ausserstreitsachen <strong>und</strong> Vermögensaufteilungssachen)<br />

2000 <strong>2001</strong><br />

vom Vorjahr übernommen 12 8<br />

neu angefallen 143 103<br />

Total 155 111<br />

erledigt 147 101<br />

anhängig verblieben 8 10<br />

davon erledigt durch:<br />

interimistischen Vorsitzenden Dr. Neudorfer 85<br />

ordentlichen Vorsitzenden<br />

lic.iur. et oec. Rudolf Fehr 14<br />

Stellvertreter Dr. Dür 2<br />

Anzahl der Sitzungstage: 25 35<br />

Der Neuanfall betrug bis 31.10.<strong>2001</strong> 103 Fälle, unter Einbezug<br />

der ab 01.11.<strong>2001</strong> dem 1. Senat zugeteilten 14 Fälle,<br />

total 117 (Vorjahr 143).<br />

Anhängig verblieben sind 10 Fälle (unter Einbezug der dem<br />

1. Senat zugeteilten Geschäfte total 13 Fälle; Vorjahr 8).<br />

Zusammenfassung 2000 <strong>2001</strong><br />

vom Vorjahr übernommen 26 18<br />

neu angefallen 430 382<br />

erledigt 438 376<br />

anhängig verblieben 18 24<br />

davon erledigt durch Stellvertreter Dr. Dür,<br />

interimistischen Vorsitzenden Dr. Neudorfer 137<br />

Anzahl der Sitzungstage 25<br />

Präsidialsachen<br />

<strong>Gerichte</strong><br />

Ausschlussverfahren (§§ 10 ff GOG)<br />

vom Vorjahr übernommen -<br />

neu angefallen 75<br />

durch Beschluss erledigt 74<br />

anderweitig erledigt 1<br />

anhängig verblieben -<br />

Haftsachen (§ 131 StPO)<br />

vom Vorjahr übernommen -<br />

neu angefallen 11<br />

durch Beschluss erledigt 9<br />

anderweitig erledigt 2<br />

anhängig verblieben -<br />

Andere Präsidialsachen<br />

vom Vorjahr übernommen -<br />

neu angefallen 15<br />

durch Beschluss erledigt 14<br />

anderweitig erledigt 1<br />

anhängig verblieben -<br />

Zusammenfassung<br />

vom Vorjahr übernommen -<br />

neu angefallen 101<br />

erledigt 101<br />

anhängig verblieben -<br />

317


318<br />

<strong>Gerichte</strong><br />

Die Geschäftszahl hat sich von 96 im Vorjahr auf 101 Fälle<br />

im Berichtsjahr erhöht. Pendenzen sind keine zu verzeichnen.<br />

Allgemeine Bemerkungen<br />

Beim 1. Senat sind (unter Weglassung der ab 01.11.<strong>2001</strong><br />

neu zugeteilten Geschäfte) ca. 75% vom Vorsitzenden <strong>und</strong><br />

25% vom stellvertretenden Vorsitzenden (Dr. Neudorfer)<br />

<strong>und</strong> von den rechtsk<strong>und</strong>igen Beisitzern (Dr. Künz <strong>und</strong> Dr.<br />

Mähr) erledigt worden.<br />

Beim 2. Senat ist der Geschäftsanfall in Straf- <strong>und</strong> Strafrechtshilfesachen<br />

zu ca. 82% vom Senatsvorsitzenden <strong>und</strong><br />

zu ca. 18% von seinem Stellvertreter (Dr. Dür) erledigt worden.<br />

Von den «Übrigen Geschäften» des 2. Senates (Exekutions-,<br />

Konkurs-, Pflegschafts- <strong>und</strong> Vorm<strong>und</strong>schafts-, Unterhalts-,<br />

Nachlass- <strong>und</strong> Sozialversicherungssachen sowie Ausserstreit-<br />

<strong>und</strong> Vermögensaufteilungssachen) sind die Sozialversicherungssachen<br />

(Sv-Sachen) auch nach der neuen<br />

Geschäftsverteilung vom 25.10.<strong>2001</strong> beim 2. Senat verblieben,<br />

während alle anderen «übrigen Geschäfte» an den 1.<br />

Senat umgeteilt worden sind. Gr<strong>und</strong> für diese neue<br />

Geschäftsverteilung bildeten verfassungsrechtliche Bedenken,<br />

die wegen des Senats übergreifenden Einsatzes von Dr.<br />

Neudorfer, der als stellvertretender Vorsitzender des 1.<br />

Senats gewählt <strong>und</strong> ernannt ist, geäussert worden sind.<br />

Von den 111 «übrigen Geschäften» beim 2. Senat sind 85<br />

unter dem Vorsitz von Dr. Neudorfer, zwei unter dem Vorsitz<br />

von Dr. Dür <strong>und</strong> 14 unter dem Vorsitz von lic. iur. et oec.<br />

Fehr erledigt worden. In 11 dieser (14) Fälle ist der rechtsk<strong>und</strong>ige<br />

Beisitzer Dr. Augustin als Referent (alles Sozialversicherungssachen)<br />

aufgetreten.<br />

Bei beiden Senaten stammen die vorhandenen Pendenzen<br />

alle aus <strong>2001</strong> (<strong>und</strong> nicht aus früheren Jahren).<br />

Es ist davon auszugehen <strong>und</strong> zu hoffen, dass der 3. Senat<br />

beim Obergericht im Verlaufe des Jahres 2002 geschaffen<br />

wird <strong>und</strong> seine Tätigkeit aufnehmen kann. Dies wird dann<br />

auch das (verfassungsrechtliche) Problem mit dem faktischen<br />

3. Senatsvorsitzenden (Dr. Neudorfer), dessen Einsatz<br />

zur Entlastung der beiden Vorsitzenden des Obergerichtes<br />

einiges gebracht hat, beendigen.<br />

Oberster Gerichtshof<br />

Präsident: Dr. Hansjörg Rück<br />

Die Geschäftsentwicklung des Fürstlichen Obersten Gerichtshofes<br />

zeigt im Jahre <strong>2001</strong> folgendes Bild:<br />

Zahl der Akten Veränderungen gegenüber<br />

2000 2002 dem Vorjahr<br />

vom Vorjahr<br />

übernommen 16 25 + 9<br />

Neuanfall 122 133 + 11<br />

Gesamtzahl der zu<br />

erledigenden Akten 138 158 + 20<br />

erledigt 113 133 + 20<br />

noch offen 25 25 0<br />

Im Vergleich zum Vorjahr ist der Aktenanfall wiederum um<br />

r<strong>und</strong> 10 % angestiegen. Dies ist vor allem auf Straf- <strong>und</strong><br />

Strafrechtshilfesachen zurückzuführen, die in Anbetracht<br />

der personellen Aufstockung der Fürstlichen Staatsanwaltschaft<br />

<strong>und</strong> des Fürstlichen Landgerichtes <strong>und</strong> der damit verb<strong>und</strong>enen<br />

Aufarbeitung anhängiger Pendenzen gestiegen<br />

sind. Ein weiterer Anstieg ist auch bereits in den ersten eineinhalb<br />

Monaten des Jahres 2002 festzustellen. Auch die<br />

bevorstehende Einrichtung eines dritten Senates beim<br />

Fürstlichen Obergericht wird dazu beitragen, dass sich künftighin<br />

dieser Trend fortsetzen wird.<br />

Die Erledigungen des Fürstlichen Obersten Gerichtshofes<br />

erfolgten wie bisher jeweils ungefähr zur Hälfte in<br />

Beschluss- bzw. Urteilsform, wobei wie immer der Arbeitsaufwand<br />

in den mit Urteil erledigten Geschäftsfällen höher<br />

einzustufen ist. Festzustellen ist, dass der Umfang <strong>und</strong> der<br />

Schwierigkeitsgrad der zu erledigenden Rechtsfälle zugenommen<br />

hat, vor allem auch deshalb, weil durch die in letzter<br />

Zeit erfolgten zahlreichen Gesetzesänderungen gr<strong>und</strong>satz-<br />

<strong>und</strong> richtungsweisende Entscheidungen vom Fürstlichen<br />

Obersten Gerichtshof zu treffen waren.<br />

Die Erledigungen erfolgten an 14 Sitzungstagen <strong>und</strong> an 3<br />

Verhandlungstagen. Von den Erledigungen entfielen 79 auf<br />

den Zivilrechtsbereich <strong>und</strong> 54 auf den Strafrechtsbereich,<br />

davon 14 Strafrechtshilfesachen <strong>und</strong> 4 Disziplinarsachen.<br />

Von den anhängig verbliebenen 25 Akten entfallen 22 auf<br />

den Zivilrechtsbereich, 5 auf den Strafrechtsbereich, davon<br />

3 Strafrechtshilfesachen, wobei von den im Jahre <strong>2001</strong><br />

angefallenen Akten Mitte Februar 2002 nur mehr 4 anhängig<br />

verblieben sind.


Verwaltungsbeschwerdeinstanz<br />

Präsident: Lic. iur. Andreas Batliner<br />

Im Jahr <strong>2001</strong> fielen 148 neue Beschwerdefälle an.<br />

Unter dem Vorsitzenden der Verwaltungsbeschwerdeinstanz wurden folgende Beschwerdefälle behandelt:<br />

VBI-Akt Beschwerdesache Entscheidung/Verfahrensstand<br />

<strong>Gerichte</strong><br />

1999/62 Verfahrenskosten 11.06.<strong>2001</strong>: StGH hebt VBI-Entscheidung vom 17.11.1999 z.T. auf<br />

19.09.<strong>2001</strong>: neue Kostenentscheidung<br />

2000/12 Arztkonzession 17.05.2000: Vorlage an EFTA-Gerichtshof<br />

19.09.<strong>2001</strong>: Beschwerde stattgegeben, Verfahren zurückverwiesen<br />

2000/53 Zahnarztkonzession 13.06.2000: Vorlage an EFTA-Gerichtshof<br />

19.09.<strong>2001</strong>: Beschwerde stattgegeben, Verfahren zurückverwiesen<br />

2000/54 Facharztkonzession 13.06.2000: Vorlage an EFTA-Gerichtshof<br />

19.09.<strong>2001</strong>: Beschwerde stattgegeben, Verfahren zurückverwiesen<br />

2000/68 Ausweisung 25.07.2000: Verfahren unterbrochen<br />

2000/80 Asyl 07.03.<strong>2001</strong>: Beschwerde abgewiesen<br />

2000/81 Asyl 07.03.<strong>2001</strong>: Beschwerde abgewiesen<br />

2000/91 Asyl noch nicht behandelt<br />

2000/92 Asyl noch nicht behandelt<br />

2000/97 Asyl noch nicht behandelt<br />

2000/105 öffentliche Ausschreibung 14.02.<strong>2001</strong>: Beschwerde abgewiesen<br />

2000/111 Arbeitslosenentschädigung 15.11.2000: Beschwerde zum Teil stattgegeben<br />

2000/122 Asyl 07.03.<strong>2001</strong>: Beschwerde abgewiesen<br />

17.09.<strong>2001</strong>: StGH hebt VBI-Entscheidung auf<br />

12.12.<strong>2001</strong>: Beschwerde stattgegeben, Verfahren zurückverwiesen<br />

2000/126 Markeneintragung 14.02.<strong>2001</strong>: Beschwerde stattgegeben<br />

2000/128 Ausweisung 17.01.<strong>2001</strong>: Beschwerde abgewiesen<br />

2000/129 Entzug Gewerbebewilligung 14.02.<strong>2001</strong>: Beschwerde im Wesentlichen stattgegeben<br />

2000/132 Auftragsvergabe 07.03.<strong>2001</strong>: Beschwerde abgewiesen<br />

2000/134 Asyl 07.02.<strong>2001</strong>: Beschwerde abgewiesen<br />

2000/142 Bewilligung gemäss 180a PGR 07.03.<strong>2001</strong>: Gutachtensauftrag an EFTA-Gerichtshof<br />

2000/146 Widerruf Aufenthaltsbewilligung 19.09.<strong>2001</strong>: Beschwerde stattgegeben<br />

2000/147 Zuteilung Baurechtsparzelle 23.05.<strong>2001</strong>: Beschwerde abgewiesen<br />

2000/152 Aufenthaltsbewilligung 07.03.<strong>2001</strong>: Beschwerde stattgegeben<br />

2000/153 Baubewilligung 17.01.<strong>2001</strong>: Beschwerde zurückgewiesen<br />

2000/154 Gr<strong>und</strong>verkehrsbewilligung 14.02.<strong>2001</strong>: Beschwerde stattgegeben<br />

2000/155 Darmspülungen 07.03.<strong>2001</strong>: Beschwerde stattgegeben<br />

2000/156 Genehmigung Lehrvertrag 07.03.<strong>2001</strong>: Beschwerde stattgegeben<br />

2000/157 Umweltverträglichkeitsprüfung 07.03.<strong>2001</strong>: Beschwerde abgewiesen<br />

2000/158 Bewilligung Plakatträger 14.02.<strong>2001</strong>: Beschwerde abgewiesen<br />

2000/159 Zonenplan 06.06.<strong>2001</strong>: Verfahren unterbrochen<br />

2000/160 Androhung Ausweisung 29.03.<strong>2001</strong>: Beschwerde abgewiesen<br />

2000/161 Zonenplan 06.06.<strong>2001</strong>: Verfahren unterbrochen<br />

2000/162 Starkstromleitung 24.10.<strong>2001</strong>: Beschwerde stattgegeben, Verfahren zurückverwiesen<br />

2000/163 Ausweisung 29.03.<strong>2001</strong>: Beschwerde i.W. stattgegeben<br />

2000/165 Niederlassungsbewilligung 23.05.<strong>2001</strong>: Beschwerde abgewiesen<br />

2000/166 Lagerung Brennstoffe 29.03.<strong>2001</strong>: Beschwerde abgewiesen<br />

2000/167 GVG-Genehmigung 07.03.<strong>2001</strong>: Beschwerde stattgegeben, Verfahren zurückverwiesen<br />

<strong>2001</strong>/1 Baubewilligung 07.03.<strong>2001</strong>: Verfahren unterbrochen<br />

12.12.<strong>2001</strong>: Beschwerde abgewiesen<br />

<strong>2001</strong>/4 Rechtshilfe 14.02.<strong>2001</strong>: Beschwerde stattgegeben<br />

<strong>2001</strong>/5 GSM-Antenne 07.03.<strong>2001</strong>: Beschwerde stattgegeben, Verfahren zurückverwiesen<br />

<strong>2001</strong>/7 Widerruf Aufenthaltsbewilligung 15.02.<strong>2001</strong>: Beschwerde verworfen<br />

<strong>2001</strong>/8 Nichtverlängerung<br />

Aufenthaltsbewilligung 29.03.<strong>2001</strong>: Beschwerde stattgegeben, Verfahren zurückverwiesen<br />

<strong>2001</strong>/9 Nichtverlängerung<br />

Aufenthaltsbewilligung 29.03.<strong>2001</strong>: Beschwerde abgewiesen<br />

<strong>2001</strong>/10 Neufestsetzung Tarifansätze für<br />

Labortätigkeiten 11.07.<strong>2001</strong>: Beschwerde abgewiesen<br />

<strong>2001</strong>/11 Erstellung von Werbetafeln 14.02.<strong>2001</strong>: Beschwerde stattgegeben, Verfahren zurückverwiesen<br />

<strong>2001</strong>/12 GVG-Genehmigung 06.06.<strong>2001</strong>: Beschwerde abgewiesen<br />

<strong>2001</strong>/13 GVG-Genehmigung 29.03.<strong>2001</strong>: Beschwerde abgewiesen<br />

<strong>2001</strong>/14 GVG-Genehmigung 06.06.<strong>2001</strong>: Beschwerde abgewiesen<br />

<strong>2001</strong>/15 Aufsichtsbeschwerde 07.03.<strong>2001</strong>: Beschwerde abgewiesen<br />

<strong>2001</strong>/16 Widerruf Aufenthaltsbewilligung 29.03.<strong>2001</strong>: Beschwerde abgewiesen<br />

319


320<br />

<strong>Gerichte</strong><br />

VBI-Akt Beschwerdesache Entscheidung/Verfahrensstand<br />

<strong>2001</strong>/17 GVG-Genehmigung 16.05.<strong>2001</strong>: Beschwerde abgewiesen<br />

<strong>2001</strong>/18 GVG-Genehmigung 23.05.<strong>2001</strong>: Beschwerde stattgegeben<br />

<strong>2001</strong>/19 GVG-Genehmigung 11.07.<strong>2001</strong>: Beschwerde abgewiesen<br />

<strong>2001</strong>/20 Wiederaufnahme Asylverfahren 28.11.<strong>2001</strong>: Antrag stattgegeben<br />

<strong>2001</strong>/22 Rechtshilfe 23.05.<strong>2001</strong>: Beschwerde abgewiesen<br />

<strong>2001</strong>/23 Rechtsanwaltshonorar 11.07.<strong>2001</strong>: Beschwerde abgewiesen<br />

<strong>2001</strong>/27 Umweltverträglichkeitsprüfung 29.03.<strong>2001</strong>: Beschwerde stattgegeben, Verfahren zurückverwiesen<br />

<strong>2001</strong>/29 Asyl (Albaner aus Südserbien) 23.05.<strong>2001</strong>: Beschwerde abgewiesen<br />

<strong>2001</strong>/30 Asyl (Bosnier) 23.05.<strong>2001</strong>: Beschwerde abgewiesen<br />

<strong>2001</strong>/31 Öffentliche Arbeitsvergabe 23.05.<strong>2001</strong>: Beschwerde abgewiesen<br />

<strong>2001</strong>/32 Baubewilligung 11.07.<strong>2001</strong>: Beschwerde stattgegeben<br />

<strong>2001</strong>/34 Stipendien 23.05.<strong>2001</strong>: Beschwerde stattgegeben, Verfahren zurückverwiesen<br />

<strong>2001</strong>/35 Führerausweisentzug 23.05.<strong>2001</strong>: Beschwerde abgewiesen<br />

<strong>2001</strong>/36 Führerausweisentzug 23.05.<strong>2001</strong>: Beschwerde abgewiesen<br />

<strong>2001</strong>/37 Zulassung als Dolmetscher 06.06.<strong>2001</strong>: Beschwerde abgewiesen<br />

<strong>2001</strong>/38 Baubewilligung 11.07.<strong>2001</strong>: Beschwerde verworfen<br />

<strong>2001</strong>/39 Anschlussgebühr Abwasserwerk 16.07.<strong>2001</strong>: Prüfantrag an StGH<br />

<strong>2001</strong>/41 Ablagerung Erdmaterial 07.08.<strong>2001</strong>: Beschwerde verworfen<br />

<strong>2001</strong>/43 Aufenthaltsbewilligung 29.10.<strong>2001</strong>: Beschwerde verworfen<br />

<strong>2001</strong>/44 Baubewilligung 11.07.<strong>2001</strong>: Beschwerde stattgegeben<br />

<strong>2001</strong>/45 Asyl (Kosovo-Türke) 11.07.<strong>2001</strong>: Beschwerde abgewiesen<br />

<strong>2001</strong>/47 Führerausweisentzug 06.06.<strong>2001</strong>: Beschwerde abgewiesen<br />

<strong>2001</strong>/49 Stiftungsaufsicht 24.10.<strong>2001</strong>: Beschwerde abgewiesen<br />

<strong>2001</strong>/50 Rechtshilfe 24.07.<strong>2001</strong>: Beschwerde verworfen<br />

<strong>2001</strong>/51 Bestellung Verfahrenshelfer 11.07.<strong>2001</strong>: Beschwerde abgewiesen<br />

<strong>2001</strong>/53 öffentliche Ausschreibung noch nicht behandelt<br />

<strong>2001</strong>/54 Widerruf Aufenthaltsbewilligung 19.09.<strong>2001</strong>: Beschwerde abgewiesen<br />

<strong>2001</strong>/55 Auslosungsverfahren 03.09.<strong>2001</strong>: Beschwerde verworfen<br />

<strong>2001</strong>/58 Baubewilligung 22.08.<strong>2001</strong>: Beschwerde verworfen<br />

<strong>2001</strong>/59 Übertretung Gewerbegesetz 11.07.<strong>2001</strong>: Prüfantrag an StGH<br />

<strong>2001</strong>/60 Niederlassungsbewilligung 11.07.<strong>2001</strong>: Beschwerde stattgegeben, Verfahren zurückverwiesen<br />

<strong>2001</strong>/61 Baubewilligung 19.09.<strong>2001</strong>: Beschwerde stattgegeben, Verfahren zurückverwiesen<br />

<strong>2001</strong>/62 Festsetzung Waldgrenze,<br />

Bauabstandslinie noch nicht behandelt<br />

<strong>2001</strong>/63 Umweltverträglichkeitsprüfung 19.09.<strong>2001</strong>: Beschwerde zum Teil stattgegeben<br />

<strong>2001</strong>/65 Teilnahme am Vorauslosungsverfahren 11.07.<strong>2001</strong>: Beschwerde abgewiesen<br />

<strong>2001</strong>/66 Wegweisung/Ausschaffung 24.10.<strong>2001</strong>: Beschwerde abgewiesen<br />

<strong>2001</strong>/67 Honorar Verfahrenshelfer 20.11.<strong>2001</strong>: Beschwerde zum Teil stattgegeben<br />

<strong>2001</strong>/68 Rechtshilfe 24.10.<strong>2001</strong>: Beschwerde zurückgewiesen<br />

<strong>2001</strong>/69 GSM-Antenne 28.11.<strong>2001</strong>: Beschwerde im Wesentlichen abgewiesen<br />

<strong>2001</strong>/70 Aufenthaltsbewilligung 19.09.<strong>2001</strong>: Beschwerde stattgegeben, Verfahren zurückverwiesen<br />

<strong>2001</strong>/73 Asyl (Albaner aus Südserbien) 18.07.<strong>2001</strong>: Beschwerde abgewiesen<br />

<strong>2001</strong>/74 Asyl (Albaner aus Südserbien) 19.07.<strong>2001</strong>: Beschwerde abgewiesen<br />

<strong>2001</strong>/75 Veranstaltungen 22.09.<strong>2001</strong>: Beschwerde abgewiesen<br />

<strong>2001</strong>/79 Baubewilligung 19.09.<strong>2001</strong>: Beschwerde abgewiesen<br />

<strong>2001</strong>/80 Treuhänderbewilligung 19.09.<strong>2001</strong>: Beschwerde im Wesentlichen stattgegeben<br />

<strong>2001</strong>/81 Aufenthaltsbewilligung 19.09.<strong>2001</strong>: Beschwerde abgewiesen<br />

<strong>2001</strong>/82 Baubewilligung 22.08.<strong>2001</strong>: Beschwerde abgewiesen<br />

<strong>2001</strong>/83 Asyl (Kosovo-Türke) 19.09.<strong>2001</strong>: Beschwerde abgewiesen<br />

<strong>2001</strong>/84 Aufenthaltsbewilligung 29.10.<strong>2001</strong>: Beschwerde verworfen<br />

<strong>2001</strong>/85 Teilentzug Gewerbebewilligung 07.11.<strong>2001</strong>: Beschwerde abgewiesen<br />

<strong>2001</strong>/86 Rechtshilfe 20.11.<strong>2001</strong>: Beschwerde zurückgewiesen<br />

<strong>2001</strong>/88 Asyl (Bosnier) 27.09.<strong>2001</strong>: Beschwerde abgewiesen<br />

<strong>2001</strong>/90 Baubewilligung/Abbruch 24.10.<strong>2001</strong>: Beschwerde abgewiesen<br />

<strong>2001</strong>/91 Baubewilligung/Bausperre 24.10.<strong>2001</strong>: Beschwerde im Wesentlichen abgewiesen<br />

<strong>2001</strong>/92 Baubewilligung 24.10.<strong>2001</strong>: Beschwerde abgewiesen<br />

<strong>2001</strong>/93 Widerruf Aufenthaltsbewilligung 24.10.<strong>2001</strong>: Beschwerde abgewiesen<br />

<strong>2001</strong>/94 Aufenthaltsbewilligung 19.09.<strong>2001</strong>: Beschwerde abgewiesen<br />

<strong>2001</strong>/95 Honorar Verfahrenshelfer 24.10.<strong>2001</strong>: Beschwerde abgewiesen<br />

<strong>2001</strong>/96 Asyl (Bosnier) noch nicht behandelt<br />

<strong>2001</strong>/97 Maturaprüfung 20.11.<strong>2001</strong>: Beschwerde abgewiesen<br />

<strong>2001</strong>/98 Aufenthaltsbewilligung 24.10.<strong>2001</strong>: Beschwerde stattgegeben, Verfahren zurückverwiesen<br />

<strong>2001</strong>/99 Ergänzungsleistungen 20.11.<strong>2001</strong>: Beschwerde abgewiesen<br />

<strong>2001</strong>/100 Asyl (Albaner aus Südserbien) 07.11.<strong>2001</strong>: Beschwerde verworfen<br />

<strong>2001</strong>/101 Asyl (Albaner aus Südserbien) 07.11.<strong>2001</strong>: Beschwerde abgewiesen<br />

<strong>2001</strong>/102 Asyl (Albaner aus Südserbien) 07.11.<strong>2001</strong>: Beschwerde abgewiesen<br />

<strong>2001</strong>/103 Asyl (Albaner aus Südserbien) 07.11.<strong>2001</strong>: Beschwerde abgewiesen<br />

<strong>2001</strong>/104 Asyl (Albaner aus Südserbien) 07.11.<strong>2001</strong>: Beschwerde abgewiesen


VBI-Akt Beschwerdesache Entscheidung/Verfahrensstand<br />

<strong>2001</strong>/105 Aufenthaltsbewilligung 12.12.<strong>2001</strong>: Beschwerde abgewiesen<br />

<strong>2001</strong>/106 Führerausweisentzug 20.11.<strong>2001</strong>: Beschwerde abgewiesen<br />

<strong>2001</strong>/108 öffentliche Arbeitsvergabe 20.11.<strong>2001</strong>: Beschwerde abgewiesen<br />

<strong>2001</strong>/110 GVG-Genehmigung 20.11.<strong>2001</strong>: Beschwerde im Wesentlichen stattgegeben<br />

<strong>2001</strong>/111 Asyl (Albaner aus Südserbien) 31.10.<strong>2001</strong>: Beschwerde abgewiesen<br />

<strong>2001</strong>/112 Asyl (Kosovo-Albaner) 02.11.<strong>2001</strong>: Beschwerde verworfen<br />

<strong>2001</strong>/113 Führerausweisentzug 20.11.<strong>2001</strong>: Beschwerde abgewiesen<br />

<strong>2001</strong>/114 GVG-Genehmigung noch nicht behandelt<br />

<strong>2001</strong>/115 Ergänzungsleistungen 28.11.<strong>2001</strong>: Beschwerde abgewiesen<br />

<strong>2001</strong>/116 Asyl (Albaner aus Südserbien) 07.11.<strong>2001</strong>: Beschwerde zurückgewiesen<br />

<strong>2001</strong>/117 Führerausweisentzug 07.12.<strong>2001</strong>: Beschwerde abgewiesen<br />

<strong>2001</strong>/118 Führerausweisentzug 28.11.<strong>2001</strong>: Beschwerde abgewiesen<br />

<strong>2001</strong>/119 Asyl (Kosovo-Türke) 31.10.<strong>2001</strong>: Beschwerde verworfen<br />

<strong>2001</strong>/120 Asyl (Kosovo-Albaner) 02.11.<strong>2001</strong>: Beschwerde verworfen<br />

<strong>2001</strong>/121 Asyl (Kosovo-Türke) 21.11.<strong>2001</strong>: Beschwerde verworfen<br />

<strong>2001</strong>/122 Asyl (Kosovo-Albaner) 21.11.<strong>2001</strong>: Beschwerde verworfen<br />

<strong>2001</strong>/123 Entzug Gewerbebewilligung 12.12.<strong>2001</strong>: Beschwerde abgewiesen<br />

<strong>2001</strong>/124 Baubewilligung 28.11.<strong>2001</strong>: Beschwerde abgewiesen<br />

<strong>2001</strong>/125 Baulandumlegung 12.12.<strong>2001</strong>: Beschwerde abgewiesen<br />

<strong>2001</strong>/126 Erlöschen der<br />

Niederlassungsbewilligung 07.12.<strong>2001</strong>: Beschwerde stattgegeben, Verfahren zurückverwiesen<br />

<strong>2001</strong>/127 Strassensignalisation 12.12.<strong>2001</strong>: Beschwerde stattgegeben, Verfahren zurückverwiesen<br />

<strong>2001</strong>/128 Sicherungsmassnahmen noch nicht behandelt<br />

<strong>2001</strong>/129 Asyl (Bosnier) 20.11.<strong>2001</strong>: Beschwerde abgewiesen<br />

<strong>2001</strong>/130 Asyl (Albaner aus Südserbien) noch nicht behandelt<br />

<strong>2001</strong>/131 Asyl (Kosovo-Albaner) 28.11.<strong>2001</strong>: Beschwerde abgewiesen<br />

<strong>2001</strong>/132 Milchanlieferung 12.12.<strong>2001</strong>: Beschwerde stattgegeben, Verfahren zurückverwiesen<br />

<strong>2001</strong>/133 Asyl (Kosovo-Torbeshi) 07.12.<strong>2001</strong>: Beschwerde abgewiesen<br />

<strong>2001</strong>/134 Rechtshilfe 07.12.<strong>2001</strong>: Beschwerde abgewiesen<br />

<strong>2001</strong>/135 Rechtshilfe 12.12.<strong>2001</strong>: Beschwerde abgewiesen<br />

<strong>2001</strong>/136 Ergänzungsleistungen noch nicht behandelt<br />

<strong>2001</strong>/137 Rechtshilfe noch nicht behandelt<br />

<strong>2001</strong>/138 Einstellung Bauarbeiten noch nicht behandelt<br />

<strong>2001</strong>/139 Asyl (Albaner aus Südserbien) noch nicht behandelt<br />

<strong>2001</strong>/141 Erlöschen der<br />

Niederlassungsbewilligung noch nicht behandelt<br />

<strong>2001</strong>/142 Subventionen noch nicht behandelt<br />

<strong>2001</strong>/143 Zuordnung Bürgervermögen noch nicht behandelt<br />

<strong>2001</strong>/144 Baurechtszins noch nicht behandelt<br />

<strong>2001</strong>/146 Subvention noch nicht behandelt<br />

<strong>2001</strong>/148 UVP-Verfahren noch nicht behandelt<br />

Die folgenden Beschwerdefälle wurden wegen Ausstandes des Vorsitzenden an den stellvertretenden Vorsitzenden der VBI<br />

zur Behandlung weitergeleitet:<br />

VBI-Akt Beschwerdesache Entscheidung/Verfahrensstand<br />

1982/103 Genehmigung Zonenplan noch nicht behandelt<br />

1982/104 Genehmigung Zonenplan noch nicht behandelt<br />

1992/2 Führerausweisentzug noch nicht behandelt<br />

1992/34 Führerausweisentzug noch nicht behandelt<br />

1995/15 Genehmigung Gemeindebauordnung<br />

/ Überbauungsplan noch nicht behandelt<br />

1996/73 Baubewilligung 27.10.1999: Beschwerde abgewiesen<br />

1996/75 Aufsichtsbeschwerde / Rechtshilfe 13.08.1998: Beschwerde zurückgewiesen<br />

1997/11 Fremdenverkehrsumlage 11.03.1998: Beschwerde abgewiesen<br />

1997/65 Zulassung zur Treuhänderprüfung 22.01.1998: Vorlage an Staatsgerichtshof<br />

22.02.1999: StGH weist Antrag ab<br />

1997/100 Zonenplanänderung noch nicht behandelt<br />

1997/101 Zonenplanänderung noch nicht behandelt<br />

1997/102 Zonenplanänderung noch nicht behandelt<br />

1997/104 Zonenplanänderung 16.12.1999: Beschwerde abgewiesen<br />

1997/124 Verpflockung 02.07.1998: Beschwerde zurückgewiesen<br />

1998/6 Ergänzungsleistungen AHV 27.03.<strong>2001</strong>: Beschwerde verworfen<br />

1998/37 Rechtshilfe 25.11.1999: Beschwerde abgewiesen<br />

1998/70 Verfahrenshilfe noch nicht behandelt<br />

1999/4 Wasser- <strong>und</strong><br />

Abwasseranschlussgebühren 21.09.2000: Beschwerde stattgegeben<br />

<strong>Gerichte</strong><br />

321


322<br />

<strong>Gerichte</strong><br />

VBI-Akt Beschwerdesache Entscheidung/Verfahrensstand<br />

1999/24 Wegweisung 01.07.1999: Beschwerde abgewiesen<br />

24.11.1999: Wiederaufnahmeantrag noch nicht behandelt<br />

1999/25 Wegweisung 01.07.1999: Beschwerde abgewiesen<br />

21.09.2000: Wiederaufnahmeantrag abgewiesen<br />

12.06.<strong>2001</strong>: Verfassungsbeschwerde Folge gegeben;<br />

Zurückverweisung an VBI<br />

1999/72 Spielautomatenbewilligung 03.04.<strong>2001</strong>: Beschwerde verworfen<br />

2000/11 Bewilligung Telekommunikationsdienst noch nicht behandelt<br />

2000/28 Rechtshilfe 31.05.2000: Beschwerde abgewiesen<br />

2000/40 Kosten Landesgr<strong>und</strong>verkehrskommission<br />

noch nicht behandelt<br />

2000/43 Übertretung Sorgfaltspflichtgesetz 21.09.2000: Beschwerde abgewiesen<br />

2000/71 Baubewilligung 21.09.2000: Beschwerde abgewiesen<br />

2000/74 Rechtshilfe 21.09.2000: Beschwerde abgewiesen<br />

2000/115 Kosten im Rechtshilfeverfahren 22.02.<strong>2001</strong>: Beschwerde abgewiesen<br />

2000/117 Kostenverteiler Baulandumlegung 22.02.<strong>2001</strong>: Beschwerde abgewiesen<br />

2000/133 Kurzaufenthaltsbewilligung 22.02.<strong>2001</strong>: Beschwerde stattgegeben<br />

2000/136 Baulandumlegung 22.02.<strong>2001</strong>: Beschwerde abgewiesen<br />

2000/137 Neuzuteilungsplan Baulandumlegung 22.02.<strong>2001</strong>: Beschwerde abgewiesen<br />

2000/138 Baubewilligung 22.02.<strong>2001</strong>: Beschwerde abgewiesen<br />

2000/143 Baubewilligung 22.02.<strong>2001</strong>: Beschwerde stattgegeben<br />

2000/144 Pensionsversicherung 22.02.<strong>2001</strong>: Beschwerde abgewiesen<br />

2000/145 Baulandumlegung / Wiedereinsetzung 22.02.<strong>2001</strong>: Antrag stattgegeben, Verfahren zurückverwiesen<br />

2000/149 Rechtshilfe 22.02.<strong>2001</strong>: Beschwerde abgewiesen<br />

2000/150 Rechtshilfe 22.02.<strong>2001</strong>: Beschwerde stattgegeben<br />

2000/151 Rechtshilfe 22.02.<strong>2001</strong>: Beschwerde abgewiesen<br />

2000/164 Teilgenehmigung RIO noch nicht behandelt<br />

<strong>2001</strong>/2 Rechtshilfe 31.05.<strong>2001</strong>: Beschwerde abgewiesen<br />

<strong>2001</strong>/3 Rechtshilfe 31.05.<strong>2001</strong>: Beschwerde abgewiesen<br />

<strong>2001</strong>/6 Rechtshilfe 31.05.<strong>2001</strong>: Beschwerde abgewiesen<br />

<strong>2001</strong>/21 Rückkauf Baurechtsliegenschaft noch nicht behandelt<br />

<strong>2001</strong>/24 Honorar Verfahrenshelfer noch nicht behandelt<br />

<strong>2001</strong>/26 Baubewilligung 31.05.<strong>2001</strong>: Beschwerde zurückgewiesen<br />

<strong>2001</strong>/28 Rechtshilfe 31.05.<strong>2001</strong>: Beschwerde abgewiesen<br />

<strong>2001</strong>/33 Aufenthaltsbewilligung noch nicht behandelt<br />

<strong>2001</strong>/40 Kosten Zwangsliquidation noch nicht behandelt<br />

<strong>2001</strong>/42 Aufenthaltsbewilligung noch nicht behandelt<br />

<strong>2001</strong>/46 Stiftungsaufsicht noch nicht behandelt<br />

<strong>2001</strong>/48 Zwangsliquidation 19.11.<strong>2001</strong>: Beschwerde zurückverwiesen<br />

<strong>2001</strong>/52 Wiederholung Lehrabschlussprüfung 26.07.<strong>2001</strong>: Beschwerde abgewiesen<br />

<strong>2001</strong>/56 Baulandumlegung noch nicht behandelt<br />

<strong>2001</strong>/57 Änderung Strafvollzugsort noch nicht behandelt<br />

<strong>2001</strong>/64 Baulandumlegung noch nicht behandelt<br />

<strong>2001</strong>/87 Subventionen noch nicht behandelt<br />

<strong>2001</strong>/89 GVG-Genehmigung noch nicht behandelt<br />

<strong>2001</strong>/107 Auflösung Dienstverhältnis noch nicht behandelt<br />

<strong>2001</strong>/109 Aufenthaltsbewilligung noch nicht behandelt<br />

<strong>2001</strong>/140 Kosten Verfahrenshelfer noch nicht behandelt<br />

<strong>2001</strong>/145 Rechtshilfe noch nicht behandelt<br />

<strong>2001</strong>/147 Familiennachzug noch nicht behandelt<br />

Die folgenden Beschwerdefälle wurden wegen Ausstandes sowohl des Vorsitzenden als auch des stellvertretenden Vorsitzenden<br />

der VBI an ad-hoc-Vorsitzende weitergeleitet:<br />

VBI-Akt Beschwerdesache Entscheidung/Verfahrensstand<br />

1999/61 Patentanwaltsbewilligung 13.12.1999: Beschwerde abgewiesen<br />

<strong>2001</strong>/25 Baubewilligung 06.11.<strong>2001</strong>: Beschwerde verworfen<br />

<strong>2001</strong>/71 Patentanwaltsbewilligung noch nicht behandelt<br />

<strong>2001</strong>/72 Patentanwaltsbewilligung noch nicht behandelt<br />

<strong>2001</strong>/76 Patentanwaltsbewilligung noch nicht behandelt<br />

<strong>2001</strong>/77 Patentanwaltsbewilligung noch nicht behandelt<br />

<strong>2001</strong>/78 Patentanwaltsbewilligung noch nicht behandelt<br />

Gemäss Art. 96 Abs. 4 LVG werden Beschwerden verworfen, wenn der Beschwerdeführer deren Rücknahme erklärt hat.


Staatsgerichtshof<br />

Präsident: Lic. iur. Harry Gstöhl<br />

Der schon im letzten Jahr sich abzeichnende hohe Arbeitsanfall<br />

ist im laufenden Geschäftsjahr untypischerweise<br />

durch eine hohe Anzahl von Asylbeschwerden gestiegen.<br />

Weiterhin war es auch im vorliegenden Geschäftsjahr notwendig,<br />

für gewisse Akten beim <strong>Landtag</strong> vorstellig zu werden,<br />

um einen oder mehrere ad-hoc Richter zu bestellen,<br />

was die Erledigung dieser Fälle verzögerte.<br />

Die schon im letzten Jahr begonnene intensive Ausschöpfung<br />

der Arbeitskapazitäten innerhalb des Senates hat den<br />

Erledigungsstand weiter optimiert, sodass die Rückstände<br />

weiter abgebaut werden konnten. Bewährt hat sich, dass<br />

Routinearbeiten, wie die Bearbeitung der zu publizierenden<br />

Entscheide, <strong>und</strong> akademische Arbeiten, welche im Zusammenhang<br />

mit internationalen Organisationen, Kongressen<br />

oder bilateralen Beziehungen mit ausländischen Verfassungsgerichten<br />

anfallen, ausserhalb des Staatsgerichtshofes<br />

in Auftrag gegeben werden. Vermehrt wurden auch dieses<br />

Jahr die Arbeitskapazitäten der Ersatzrichter des Staatsgerichtshofs<br />

eingesetzt.<br />

Der Staatsgerichtshof ist im Geschäftsjahr <strong>2001</strong> anlässlich<br />

des 50-jährigen Bestehens des Deutschen B<strong>und</strong>esverfassungsgerichtes<br />

in Karlsruhe vertreten gewesen.<br />

Statistik für das Geschäftsjahr <strong>2001</strong><br />

(1) Neuer Aktenanfall bis 26.11.<strong>2001</strong><br />

[Letzte Session im Jahr] 72<br />

(2) zusätzlicher Anfall nach der letzten Session<br />

(26.11. bis 31.12.<strong>2001</strong>) 9<br />

(3) Total Neuanfall <strong>2001</strong> 81<br />

(4) Aus dem Vorjahr übernommene Akten 71<br />

(5) Total im Jahre <strong>2001</strong> hängig gewesene Akten 152<br />

(6) Davon im Jahre <strong>2001</strong> erledigt -95<br />

(7) Offen per Ende <strong>2001</strong> 57<br />

[Von den offenen 57 Akten zum Referat verteilt<br />

(per 1. Februar 2002) 57]<br />

Aufteilung der 95 erledigten Geschäftsfälle<br />

Die erledigten 95 Akten unterteilen sich wie folgt:<br />

<strong>Gerichte</strong><br />

92 Beschwerden wegen Verletzung verfassungsmässig gewährleisteter<br />

Rechte:<br />

– Entscheidung der VBI<br />

w/ Aufenthaltsbewilligung keine Folge gegeben<br />

–Urteil des Obersten Gerichtshofes<br />

w/ Verdacht des Vergehens nach<br />

Art. 23 Abs. 2 ANAG Folge gegeben<br />

– Beschluss des Obergerichtes<br />

w/ Verdacht des schweren<br />

gewerbsmässigen Betruges teilw. zurückgewiesen<br />

<strong>und</strong> anderer Delikte teilw. keine Folge<br />

– Entscheidung der VBI<br />

w/ Aufenthaltsbewilligung Rückzug<br />

– Entscheidung der VBI<br />

w/ Rodung, Ablagerung keine Folge gegeben<br />

– Entscheidung der VBI<br />

w/ Baubewilligung für eine Sende-<br />

u. Empfangsanlage Folge gegeben<br />

– Entscheidung der VBI<br />

w/ Abbruch <strong>und</strong> Räumung keine Folge gegeben<br />

– Beschluss des Obergerichtes<br />

w/ Verdacht des Verbrechens des<br />

schweren Betruges Folge gegeben<br />

– Beschluss des Obergerichtes<br />

w/ Verdacht des Verbrechens des<br />

schweren Betruges Folge gegeben<br />

– Beschluss des Obergerichtes<br />

w/ Verdacht des Verbrechens des<br />

schweren Betruges keine Folge gegeben<br />

– Beschluss des Obergerichtes<br />

w/ Verdacht des schweren Betruges keine Folge gegeben<br />

– Entscheidung der VBI<br />

w/ Erneuerung der Kurzaufenthaltsbewilligung,<br />

Wegweisung keine Folge gegeben<br />

– Beschluss des Obergerichtes<br />

w/ Gewährung der Verfahrenshilfe Folge gegeben<br />

– Entscheidung der VBI<br />

w/ Gewährung der Rechtshilfe keine Folge gegeben<br />

– Entscheidung der VBI<br />

w/ Baueinstellungsverfügung des<br />

Hochbauamtes keine Folge gegeben<br />

– Beschluss des Obersten Gerichtshofes<br />

w/ Verbrechens des Betruges keine Folge gegeben<br />

– Entscheidung der VBI<br />

w/ Verkehrsanordnung keine Folge gegeben<br />

– Entscheidung der VBI<br />

w/ Verbrechens des Betruges keine Folge gegeben<br />

– Entscheid des Vermittleramtes Berichtigung/<br />

w/ Kostenentscheid Folge gegeben<br />

–Urteil des Obergerichtes<br />

w/ Übertretung des SVG keine Folge gegeben<br />

– Entscheidung des Obergerichtes<br />

w/ Antrag auf Wiederaufnahme des<br />

Verfahrens zurückgewiesen<br />

– Beschluss des Obersten Gerichtshofes<br />

w/ Verbrechens des Missbrauchs der<br />

Amtsgewalt, Bestechung keine Folge gegeben<br />

– Entscheidung der VBI<br />

w/ Bezeichnung «Arzt» neben<br />

Zahnarzt keine Folge gegeben<br />

– Entscheidung der VBI<br />

w/ Baubewilligung keine Folge gegeben<br />

– Entscheidung der VBI<br />

w/ Asyl, Wegweisung keine Folge gegeben<br />

– Beschluss des Obergerichtes<br />

w/ Verbrechens des Betruges Folge gegeben<br />

323


324<br />

<strong>Gerichte</strong><br />

– Beschluss des Obergerichtes<br />

w/ Verbrechens des Betruges keine Folge gegeben<br />

– Beschluss des Obergerichtes<br />

w/ Verbrechens des Betruges zurückgewiesen<br />

– Beschluss des Obersten Gerichtshofes<br />

w/ Verbrechens des Betruges zurückgewiesen<br />

– Entscheidung der VBI<br />

w/ Kurzaufenthaltsbewilligung Folge gegeben<br />

– Beschluss des Obergerichtes<br />

w/ Verbrechens der Untreue Folge gegeben<br />

– Entscheidung der VBI<br />

w/ Änderung des Gemeindereglements<br />

über die Abgabe von Wohneinheiten<br />

im Baurecht Folge gegeben<br />

– Entscheidung der VBI<br />

w/ Zwangsliquidation keine Folge gegeben<br />

– Beschluss des Obergerichtes<br />

w/ Konkursforderung keine Folge gegeben<br />

– Beschluss des Obergerichtes<br />

w/ Gr<strong>und</strong>buchgebühren Folge gegeben<br />

– Entscheidung der VBI<br />

w/ Gr<strong>und</strong>stücksgewinnsteuer keine Folge gegeben<br />

– Beschluss des Obergerichtes<br />

w/ Ehescheidung zurückgewiesen<br />

– Beschluss des Obergerichtes<br />

w/ Verdacht der<br />

Gläubigerschädigung keine Folge gegeben<br />

– Entscheidung der VBI<br />

w/ Wegweisung keine Folge gegeben<br />

–Urteil des Obersten Gerichtshofes<br />

w/ Strafzahlung keine Folge gegeben<br />

– Beschluss des Obergerichtes<br />

w/ Verdacht des schweren Betruges Folge gegeben<br />

–Urteil des Obersten Gerichtshofes<br />

w/ Ausgleichsbetrag im<br />

Scheidungsverfahren keine Folge gegeben<br />

– Entscheidung der VBI<br />

w/ Auflösung des<br />

Dienstverhältnisses keine Folge gegeben<br />

– Beschluss des Obergerichtes<br />

w/ Vergehens der Verleumdung Folge gegeben<br />

– Beschluss des Obersten Gerichtshofes<br />

w/ Verdachtes des schweren<br />

Betruges keine Folge gegeben<br />

– Entscheidung der VBI<br />

w/ Gewährung von Asyl keine Folge gegeben<br />

– Entscheidung der VBI<br />

w/ Gewährung von Asyl keine Folge gegeben<br />

– Entscheidung der VBI<br />

w/ Gewährung von Asyl Folge gegeben<br />

– Entscheidung der VBI<br />

w/ Fremdenverkehrsumlage Folge gegeben<br />

– Beschluss des Obergerichtes<br />

w/ Verdachtes des Betruges keine Folge gegeben<br />

– Entscheidung der VBI<br />

w/ Gewährung von Asyl keine Folge gegeben<br />

– Entscheidung der VBI<br />

w/ Verdacht des Betruges keine Folge gegeben<br />

– Entscheidung der VBI<br />

w/ Gewährung von Asyl keine Folge gegeben<br />

– Entscheidung der VBI<br />

w/ Gewährung von Asyl keine Folge gegeben<br />

– Entscheidung des Obersten Gerichtshofes<br />

w/ Antrag auf Wiedereinsetzung zurückgewiesen<br />

– Beschluss des Obergerichtes<br />

w/ Verbrechens des schweren<br />

Betruges keine Folge gegeben<br />

– Beschluss des Obersten Gerichtshofes<br />

w/ Geldzahlung <strong>und</strong> Feststellung der<br />

Haftung für Schaden teilw. Folge gegeben<br />

– Beschluss des Obergerichtes<br />

w/ Einsichtsrecht in die<br />

Geschäftsakten teilw. Folge gegeben<br />

– Beschluss des Obergerichtes<br />

w/ Verbrechens des schweren<br />

Betruges keine Folge gegeben<br />

–Urteil des Obersten Gerichtshofes<br />

w/ Verbrechens des schweren<br />

Betruges keine Folge gegeben<br />

– Beschluss des Obergerichtes<br />

w/ Zeugenschaftliche Einvernahme keine Folge gegeben<br />

– Entscheidung der <strong>Regierung</strong><br />

w/ Feststellung des<br />

Landesbürgerrechtes keine Folge gegeben<br />

– Entscheidung des Obergerichtes<br />

w/ Beschlagnahme <strong>und</strong> Ausfolgung<br />

von Dokumenten keine Folge gegeben<br />

– Entscheidung der VBI<br />

w/ Gewährung von Asyl Rückzug<br />

– Beschluss des Obergerichtes<br />

w/ Sicherheitsleistung für<br />

Prozesskosten Verfahren eingestellt<br />

– Beschluss des Obergerichtes<br />

w/ Bestellung eines<br />

Kollisionskurators keine Folge gegeben<br />

– Beschluss des Obersten Gerichtshofes<br />

w/ Disziplinarbeschwerde keine Folge gegeben<br />

–Urteil des Obersten Gerichtshofes<br />

w/ Verbrechens des schweren<br />

Betruges keine Folge gegeben<br />

–Urteil des Obersten Gerichtshofes<br />

w/ Verbrechens des<br />

schweren Betruges keine Folge gegeben<br />

– Entscheidung der VBI<br />

w/ Neufestsetzung der Tarifansätze<br />

für Labortätigkeiten keine Folge gegeben<br />

– Beschluss des Obergerichtes<br />

w/ Verdachtes des Verbrechens Verfahren eingestellt<br />

21 Entscheidungen der VBI<br />

w/ Gewährung von Asyl keine Folge gegeben<br />

1 Antrag der <strong>Regierung</strong><br />

auf Aufhebung von § 3 der<br />

Übergangsbestimmungen des<br />

Gesetzes vom 26.10.2000 über die<br />

Abänderung des Personen- <strong>und</strong><br />

Gesellschaftsrechts (LGBl. 2000/279) keine Folge gegeben<br />

1 Antrag der VBI<br />

auf Prüfung der Gesetz- <strong>und</strong><br />

Verfassungsmässigkeit der Verordnung<br />

vom 15.11.1912 betr. die Aufstellung<br />

<strong>und</strong> den Betrieb von Spiel- <strong>und</strong> Musikautomaten<br />

in öffentlichen Lokalen, LGBl. 1912 Nr. 3 Rückzug<br />

1 Befangenheitsantrag<br />

w/ Wiedereinsetzung in den<br />

vorigen Stand keine Folge gegeben


IV. Landesrechnung <strong>2001</strong><br />

Vermögensrechnung<br />

Laufende Rechnung<br />

Investitionsrechnung<br />

Verpflichtungskredite<br />

Jahresrechnungen der unselbständigen<br />

Anstalten <strong>und</strong> Stiftungen<br />

Jahresrechnungen der<br />

selbstständigen Stiftungen<br />

Rechnungen der Fonds <strong>und</strong><br />

Stiftungen<br />

Bericht zur Landesrechnung <strong>2001</strong>


326<br />

Vermögensrechnung per 31. Dezember <strong>2001</strong><br />

<strong>2001</strong> 2000<br />

AKTIVEN 2 108 027 491.95 2 072 876 035.61<br />

FINANZVERMÖGEN 1 543 482 402.68 1 538 818 980.43<br />

Flüssige Mittel<br />

Kassa, Post, Banken.................................................................................................. 8 791 379.86 11 809 060.02<br />

Kurzfristige Finanzanlagen........................................................................................ 226 774 143.75 183 832 464.48<br />

Forderungen<br />

Steuerguthaben........................................................................................................ 27 659 734.31 21 895 817.00<br />

Andere Guthaben..................................................................................................... 12 195 456.15 18 206 549.17<br />

Kurzfristige Darlehen, Vorschüsse u. Kautionen......................................................... 6 305 040.70 8 166 494.37<br />

Kontokorrente .......................................................................................................... 37 797 615.41 48 809 350.41<br />

Delkredere................................................................................................................ -8 219 081.00 -10 767 258.00<br />

Anlagen des Finanzvermögens<br />

Langfristige Finanzanlagen........................................................................................ 20 710 341.50 15 610 188.70<br />

Poolanlagen.............................................................................................................. 1 128 016 518.65 1 198 993 005.08<br />

Schwankungsrückstellung Poolanlagen..................................................................... 0.00 -39 000 000.00<br />

Gebäude <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>stücke....................................................................................... 40 544 679.90 27 425 370.55<br />

Aktive Rechnungsabgrenzung<br />

Transitorische Aktiven ............................................................................................... 42 906 573.45 53 837 938.65<br />

DECKUNGSKAPITALIEN FUER STIFTUNGEN UND ANSTALTEN 97 602 447.93 99 665 821.03<br />

Anlagen der Stiftungen............................................................................................. 10 984 054.27 11 316 049.28<br />

Anlagen der unselbständigen Anstalten <strong>und</strong> Stiftungen............................................ 86 618 393.66 88 349 771.75<br />

VERWALTUNGSVERMÖGEN 466 942 641.34 434 391 234.15<br />

Darlehen<br />

Wohnbaudarlehen.................................................................................................... 194 446 528.80 184 426 453.30<br />

Studiendarlehen ....................................................................................................... 13 277 428.54 12 846 096.85<br />

Aussiedelungsdarlehen ............................................................................................. 18 666.00 18 666.00<br />

Darlehen Liecht. Krankenkasse.................................................................................. 6 000 000.00 6 000 000.00<br />

Wertberichtigung Darlehen Liecht. Krankenkasse...................................................... -6 000 000.00 -6 000 000.00<br />

Darlehen an Junglandwirte ....................................................................................... 750 000.00 0.00<br />

Beteiligungen<br />

Liecht. Landesbank AG ............................................................................................. 91 800 000.00 96 900 000.00<br />

Liecht. Kraftwerke .................................................................................................... 2 000 000.00 2 000 000.00<br />

Liecht. Gasversorgung (nominal CHF 34.9 Mio.)........................................................ 16 500 000.00 16 500 000.00<br />

LTN Liechtenstein TeleNet AG.................................................................................... 40 000 000.00 40 000 000.00<br />

Liechtenstein Bus Anstalt .......................................................................................... 3 000 000.00 3 000 000.00<br />

Liecht. Post AG......................................................................................................... 2 550 000.00 2 550 000.00<br />

Sonstige Beteiligungen ............................................................................................. 16.00 16.00<br />

Sachanlagen<br />

Tiefbauten................................................................................................................ 1.00 1.00<br />

Hochbauten.............................................................................................................. 82 200 000.00 55 750 000.00<br />

Mobilien, Einrichtungen, Schulausstattungen, Vorräte............................................... 17 900 000.00 18 600 000.00<br />

EDV-Anlagen ............................................................................................................ 2 500 000.00 1 800 000.00<br />

Investitionsbeiträge<br />

Investitionsbeiträge................................................................................................... 1.00 1.00


Vermögensrechnung per 31. Dezember <strong>2001</strong><br />

PASSIVEN 2 108 027 491.95 2 072 876 035.61<br />

FREMDE MITTEL 321 071 213.81 340 671 043.90<br />

Kurzfristige Verbindlichkeiten<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen <strong>und</strong> Leistungen.................................................... 113 270 604.49 147 006 645.45<br />

Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten......................................................................... 10 654 350.17 9 432 276.60<br />

Kontokorrente .......................................................................................................... 488 852.31 289 540.81<br />

Kreditreservierungen................................................................................................. 8 747 203.55 6 670 387.50<br />

Passive Rechnungsabgrenzungen<br />

Transitorische Passiven .............................................................................................. 184 421.90 706 617.60<br />

Kurzfristige Finanzschulden<br />

Gemeindekassen ...................................................................................................... 123 761 766.29 106 886 131.58<br />

Kurzfristiger Anteil langfristiger Finanzschulden ........................................................ 0.00 10 000 000.00<br />

Lohnsteuer-Vorauszahlungen.................................................................................... 62 194 521.21 57 690 947.38<br />

Spezialfinanzierungen<br />

Diverse Spezialfinanzierungen................................................................................... 1 769 493.89 1 988 496.98<br />

VERPFLICHTUNGEN GEGENÜBER STIFTUNGEN UND ANSTALTEN 97 602 447.93 99 665 821.03<br />

Verpflichtungen gegenüber Stiftungen ..................................................................... 10 984 054.27 11 316 049.28<br />

Verpflichtungen gegenüber unselbständigen Stiftungen <strong>und</strong> Anstalten..................... 86 618 393.66 88 349 771.75<br />

REINVERMÖGEN 1 689 353 830.21 1 632 539 170.68<br />

Allgemeine Reserven................................................................................................. 150 000 000.00 150 000 000.00<br />

Reserven für Krisen <strong>und</strong> Katastrophen ...................................................................... 300 000 000.00 270 000 000.00<br />

Reserven für Zukunftsausgaben (Zukunftsfonds) ....................................................... 600 000 000.00 270 000 000.00<br />

Übrige Eigenmittel ................................................................................................... 582 539 170.68 485 456 179.57<br />

Ertragsüberschuss der Laufenden Rechnung ............................................................. 56 814 659.53 457 082 991.11<br />

Anmerkungen zur Vermögenrechnung<br />

<strong>2001</strong> 2000<br />

Treuhänderisch verwaltete Vermögen<br />

Jagd- <strong>und</strong> Fischereipachtzinskautionen ..................................................................... 286 259.05 289 493.25<br />

Kautionen Landgericht.............................................................................................. 28 471 104.66 34 419 093.56<br />

Eventualverpflichtungen<br />

Staatsgarantie der Liecht. Landesbank AG ................................................................ p.M. p.M.<br />

Amtshaftungsklagen................................................................................................. 678 552.70 243 283.20<br />

Liecht. Landesspital Bürgschaftsverpflichtung............................................................ 1 500 000.00 1 500 000.00<br />

Sachversicherungswerte<br />

Gebäude zum Neuwert............................................................................................. 432 050 000.00 374 649 000.00<br />

Vorsorgeversicherung (für Neubauten, Anschaffungen, etc. in 2002) ........................ 32 000 000.00<br />

Waren <strong>und</strong> Einrichtungen zum Neuwert ................................................................... 60 000 000.00 52 000 000.00<br />

Motorfahrzeuge zum Zeitwert .................................................................................. 2 500 000.00<br />

Verpflichtungskredite<br />

Verpflichtungskredite................................................................................................ 155 062 443.25 175 228 730.64<br />

327


Laufende Rechnung <strong>2001</strong><br />

Konto<br />

0 Allgemeine Verwaltung<br />

011 <strong>Landtag</strong><br />

011.300.00 Taggelder ................................................................................... 773 713.08 878 000 964 496.20<br />

011.301.00 Gehälter..................................................................................... 497 570.30 533 000 517 406.72<br />

011.303.01 Sozialbeiträge............................................................................. 82 435.60 121 000 123 311.60<br />

011.310.00 Kanzleiauslagen ......................................................................... 55 071.97 70 000 82 284.16<br />

011.317.00 Reisespesen, Repräsentationen................................................... 201 990.25 227 000 216 231.88<br />

011.318.00 Öffentlichkeitsarbeit................................................................... 125 083.54 170 000 164 165.59<br />

011.318.01 Sonderaufgaben, Experten <strong>und</strong> Gutachten ................................ 7 115.76 60 000<br />

011.365.00 Beiträge an politische Parteien ................................................... 660 000.00 660 000<br />

011.367.00 Beiträge an internationale Organisationen ................................. 25 826.20 26 000 14 484.90<br />

Total <strong>Landtag</strong>........................................................................... 2 428 806.70 2 745 000 2 082 381.05<br />

012 <strong>Regierung</strong><br />

012.300.01 Gehälter <strong>Regierung</strong>smitglieder................................................... 1 124 826.70 1 127 000 1 101 668.40<br />

012.300.02 Kommissionen ........................................................................... 182 160.86 180 000 194 465.43<br />

012.300.03 Beschwerdekommission ............................................................. 1 140.00 70 000<br />

012.300.04 Historiker-/Expertenkommission 2. Weltkrieg ............................. 253 121.65 300 000<br />

012.301.01 Gehälter <strong>Regierung</strong>ssekretariate, <strong>Regierung</strong>smitarbeiter ............ 1 903 330.84 1 742 000 1 444 026.95<br />

012.303.01 Sozialbeiträge............................................................................. 624 703.54 540 000 530 416.55<br />

012.310.01 Kanzleiauslagen ......................................................................... 266 390.83 230 000 190 485.80<br />

012.310.02 Öffentlichkeitsarbeit................................................................... 1 459 610.21 700 000<br />

012.317.00 Reisespesen, Repräsentationen................................................... 821 078.73 548 000 969 022.41<br />

012.364.00 Aufbau Staatsanteil im Liechtenstein-Portal................................ 305 000.00<br />

012.365.00 Beiträge an politische Parteien ................................................... 660 000.00<br />

Total <strong>Regierung</strong> ....................................................................... 6 941 363.36 5 437 000 5 090 085.54<br />

013 Europarat<br />

013.301.00 Gehälter..................................................................................... 520 160.49 516 000 273 670.12<br />

013.303.01 Sozialbeiträge............................................................................. 175 645.48 100 000 76 028.75<br />

013.310.00 Kanzleiauslagen ......................................................................... 54 503.68 43 000 29 819.02<br />

013.315.00 Raumkosten Residenz ................................................................ 78 768.76 88 000 80 600.28<br />

013.316.01 Raumkosten Ständige Vertretung............................................... 44 981.76 73 000 65 086.20<br />

013.316.02 Diplomatenwohnungen ............................................................. 18 988.00 35 000 19 315.72<br />

013.317.00 Reisespesen, Repräsentationen................................................... 92 750.23 98 000 43 133.71<br />

013.367.00 Mitgliedsbeiträge ....................................................................... 311 713.70 350 000 332 481.74<br />

013.367.01 Präsidentschaft im Europarat im Jahr <strong>2001</strong> ................................ 221 002.43 310 000<br />

Total Europarat........................................................................ 1 518 514.53 1 613 000 920 135.54<br />

014 Vereinte Nationen (UNO)<br />

014.301.00 Gehälter..................................................................................... 622 166.23 537 000 559 191.85<br />

014.303.01 Sozialbeiträge............................................................................. 66 868.18 67 000 61 608.66<br />

014.310.00 Kanzleiauslagen ......................................................................... 59 797.04 157 000 52 161.34<br />

014.315.00 Raumkosten Residenz ................................................................ 88 603.79 98 000 80 190.31<br />

014.316.01 Raumkosten Mission .................................................................. 257 799.88 219 000 239 248.12<br />

014.316.03 Diplomatenwohnungen ............................................................. 97 000.68 99 000 83 721.20<br />

014.317.00 Reisespesen, Repräsentationen................................................... 165 649.37 171 000 154 234.26<br />

014.367.00 Mitgliedsbeiträge ....................................................................... 838 957.50 795 000 634 354.16<br />

Total Vereinte Nationen (UNO) .............................................. 2 196 842.67 2 143 000 1 864 709.90<br />

Begründungen zu Kreditüberschreitungen (über CHF 5000)<br />

NK I genehmigt am 20.02.<strong>2001</strong>, LGBl. <strong>2001</strong> Nr. 46<br />

NK II genehmigt am 16.05.<strong>2001</strong>, LGBl. <strong>2001</strong> Nr. 99<br />

NK III genehmigt am 27.06.<strong>2001</strong>, LGBl. <strong>2001</strong> Nr. 131<br />

NK IV genehmigt am 12.09.<strong>2001</strong>, LGBl. <strong>2001</strong> Nr. 153<br />

NK V genehmigt am 14.11.<strong>2001</strong>, LGBl. <strong>2001</strong> Nr. 182<br />

NK VI genehmigt am 12.12.<strong>2001</strong>, LGBl. 2002 Nr. 8<br />

NK VII genehmigt am 13.03.2002, LGBl. 2002 Nr. 40<br />

328<br />

Rechnung <strong>2001</strong><br />

Aufwand<br />

Voranschlag <strong>2001</strong><br />

Rechnung 2000<br />

Ertrag Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag<br />

Fr. Fr. Fr. Fr. Fr. Fr.<br />

012.301.01 NK VI CHF 130'000; individuelle Gehaltsanpassungen CHF 42'184<br />

012.303.01 NK VI CHF 21'000; zusätzl. Arbeitgeberbeiträge Pensionsversicherung für ehemalige<br />

<strong>Regierung</strong>smitglieder CHF 64'977<br />

012.310.01 NK VII CHF 40'000<br />

012.310.02 NK II CHF 76'700; NK IV CHF 732'000<br />

012.317.00 NK V CHF 230'000; NK VII CHF 40'000<br />

012.364.00 NK VI CHF 495'000 nicht zur Gänze beansprucht<br />

013.303.01 Erheblich höhere französische Sozialbeiträge für Personal von Strassburg (33%)<br />

013.310.00 NK VII CHF 10'000<br />

014.301.00 Zusätzl. Teilzeitangestellte (Aussenposten New York + Washington)<br />

014.316.01 Mietzinserhöhung auf 01.05.<strong>2001</strong><br />

014.367.00 Höhere Kostenbeiträge für friedenserhaltende Massnahmen


Laufende Rechnung <strong>2001</strong><br />

Konto<br />

015 EWR / Koordination<br />

015.301.00 Gehälter..................................................................................... 690 004.45 737 000 639 073.15<br />

015.303.01 Sozialbeiträge............................................................................. 107 875.85 117 000 98 611.55<br />

015.310.00 Kanzleiauslagen ......................................................................... 41 479.53 45 000 38 266.55<br />

015.317.00 Reisespesen, Repräsentationen................................................... 88 988.35 125 000 98 171.75<br />

015.367.00 Mitgliedsbeiträge ....................................................................... 1 150 073.15 1 659 000 1 210 762.28<br />

Total EWR / Koordination....................................................... 2 078 421.33 2 683 000 2 084 885.28<br />

016 Mission bei der Europäischen Union<br />

016.301.00 Gehälter..................................................................................... 609 083.90 675 000 611 738.92<br />

016.303.01 Sozialbeiträge............................................................................. 101 776.40 96 000 88 576.21<br />

016.310.00 Kanzleiauslagen ......................................................................... 28 188.81 56 000 60 596.53<br />

016.315.00 Raumkosten Residenz ................................................................ 25 274.45 48 000 24 584.37<br />

016.316.00 Raumkosten Mission .................................................................. 81 602.98 96 000 78 723.77<br />

016.316.01 Diplomatenwohnungen ............................................................. 66 086.73 31 000 63 782.59<br />

016.317.01 Reisespesen................................................................................ 63 863.84 45 000 42 392.94<br />

016.317.02 Repräsentationen ....................................................................... 44 088.26 40 000 28 789.87<br />

Total Mission bei der Europäischen Union ........................... 1 019 965.37 1 087 000 999 185.20<br />

017 EFTA/UNO-Mission, Genf<br />

017.301.00 Gehälter..................................................................................... 298 458.60 325 000 287 983.60<br />

017.303.01 Sozialbeiträge............................................................................. 39 308.35 41 000 34 309.30<br />

017.310.00 Kanzleiauslagen ......................................................................... 26 485.18 28 000 24 307.65<br />

017.316.01 Raumkosten Ständige Vertretung............................................... 60 296.00 61 000 59 796.00<br />

017.316.02 Raumkosten Residenz ................................................................ 100 741.45 103 000 91 349.15<br />

017.317.00 Reisespesen, Repräsentationen................................................... 165 522.19 270 000 52 965.33<br />

017.367.00 Mitgliedsbeiträge ....................................................................... 276 321.60 346 000 276 169.65<br />

Total EFTA/UNO-Mission, Genf .............................................. 967 133.37 1 174 000 826 880.68<br />

018 Ständige Vertretung OSZE / Botschaft Wien<br />

018.301.00 Gehälter..................................................................................... 260 419.45 252 000 236 232.85<br />

018.303.01 Sozialbeiträge............................................................................. 42 680.49 40 000 32 759.60<br />

018.310.00 Kanzleiauslagen ......................................................................... 35 112.01 37 000 23 186.46<br />

018.316.01 Raumkosten Ständige Vertretung/Botschaft ............................... 61 091.04 81 000 47 700.09<br />

018.316.02 Raumkosten Residenz ................................................................ 100 999.80 101 000 96 000.00<br />

018.317.00 Reisespesen, Repräsentationen................................................... 100 739.01 118 000 91 714.45<br />

018.367.00 Mitgliedsbeiträge ....................................................................... 214 972.00 220 000 195 363.36<br />

Total Ständige Vertretung OSZE / Botschaft Wien .............. 816 013.80 849 000 722 956.81<br />

019 Botschaft Bern<br />

019.301.00 Gehälter..................................................................................... 443 011.60 453 000 403 202.45<br />

019.303.01 Sozialbeiträge............................................................................. 52 379.00 72 000 41 473.70<br />

019.310.00 Kanzleiauslagen ......................................................................... 34 255.00 41 000 30 929.65<br />

019.315.00 Raumkosten Botschaft <strong>und</strong> Residenz.......................................... 76 435.85 83 000 77 088.00<br />

019.316.00 Diplomatenwohnungen ............................................................. 89 880.00 11 000 31 038.00<br />

019.317.01 Reisespesen................................................................................ 41 964.63 14 000 9 665.70<br />

019.317.02 Repräsentationen ....................................................................... 50 670.95 50 000 29 509.80<br />

Total Botschaft Bern................................................................ 788 597.03 724 000 622 907.30<br />

Begründungen zu Kreditüberschreitungen (über CHF 5000)<br />

016.303.01 Höhere österr. Arbeitgeberbeiträge für Mitarbeiterin in Wien<br />

016.316.01 NK VI CHF 47 000<br />

016.317.01 NK VI CHF 15 000<br />

018.301.00 Individuelle Gehaltsanpassungen CHF 9 967<br />

019.316.00 NK III CHF 62 000; NK VI CHF 17 000<br />

019.317.01 NK V CHF 30 000<br />

Rechnung <strong>2001</strong><br />

Voranschlag <strong>2001</strong><br />

Rechnung 2000<br />

Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag<br />

Fr. Fr. Fr. Fr. Fr. Fr.<br />

329


Laufende Rechnung <strong>2001</strong><br />

Konto<br />

020 Allgemeine Verwaltung<br />

020.301.01 Gehälter..................................................................................... 6 949 462.94 4 654 000 5 284 199.00<br />

020.301.02 Individuelle Gehaltsanpassungen................................................ 650 000<br />

020.303.01 Sozialbeiträge............................................................................. 754 311.86 694 000 614 891.40<br />

020.310.01 Telekommunikationsaufwendungen .......................................... 1 396 224.35 1 155 000 1 559 158.99<br />

020.310.02 Literatur, Informationsmaterial, Inserate, etc............................... 349 396.80 285 000 339 218.82<br />

020.310.03 Öffentlichkeitsarbeit................................................................... 920 010.82<br />

020.317.01 Reiseauslagen............................................................................. 64 186.54<br />

020.317.02 Veranstaltungen <strong>und</strong> Repräsentationen...................................... 621 466.94 625 000 666 233.40<br />

020.317.03 Expo 2000.................................................................................. 324 728.00 1 678 204.63<br />

020.318.03 Experten, Gutachten .................................................................. 8 584 775.33 2 900 000 7 573 095.20<br />

020.318.04 Verfahrenshilfe in Verwaltungssachen ........................................ 127 949.85<br />

020.319.00 Verschiedenes ............................................................................ 22 566.75 18 000 115 682.70<br />

020.319.01 Amtshaftungen.......................................................................... 96 067.10<br />

020.365.00 Int. Jahr der freiwilligen Helfer <strong>und</strong> Helferinnen ......................... 44 141.65 50 000<br />

020.367.00 Beiträge an Vereinigungen ......................................................... 150 010.35 185 000 221 688.83<br />

020.436.01 Provisionen Swissair.................................................................... 38 444.00 19 893.00<br />

Total Allgemeine Verwaltung ................................................ 19 421 101.92 38 444.00 11 216 000 19 036 570.33 19 893.00<br />

021 Amt für Auswärtige Angelegenheiten<br />

021.301.00 Gehälter..................................................................................... 1 198 870.50 1 217 000 997 545.15<br />

021.303.01 Sozialbeiträge............................................................................. 186 931.10 193 000 147 417.60<br />

021.310.00 Kanzleiauslagen ......................................................................... 55 008.83 108 000 43 879.21<br />

021.317.01 Reisespesen, Repräsentationen................................................... 79 244.60 118 000 98 464.66<br />

021.317.02 Umsetzung von Abkommen ...................................................... 2 091.00 30 000 2 161.00<br />

021.367.00 Beiträge an Vereinigungen u.intern.Organisationen ................... 209 528.50 760 000 247 575.14<br />

Total Amt für Auswärtige Angelegenheiten........................ 1 731 674.53 2 426 000 1 537 042.76<br />

022 Landeskasse<br />

022.301.00 Gehälter..................................................................................... 488 665.30 467 000 474 105.65<br />

022.303.01 Sozialbeiträge............................................................................. 80 194.50 74 000 66 961.65<br />

022.310.00 Kanzleiauslagen ......................................................................... 30 392.55 34 000 27 587.97<br />

022.318.01 Umstellung Finanzsystem ........................................................... 106 169.15<br />

Total Landeskasse.................................................................... 599 252.35 575 000 674 824.42<br />

023 Steuerverwaltung<br />

023.301.00 Gehälter..................................................................................... 3 537 505.65 3 627 000 3 435 421.60<br />

023.303.01 Sozialbeiträge............................................................................. 560 144.45 572 000 534 501.60<br />

023.310.00 Kanzleiauslagen ......................................................................... 203 790.63 252 000 217 795.50<br />

023.317.00 Reisespesen................................................................................ 43 447.85 25 000 21 350.10<br />

023.318.00 Eidg. Steuerverwaltung / Mitwirkung Stempelabgaben.............. 633 955.03 530 000 1 112 653.50<br />

023.319.00 Verschiedenes ............................................................................ 17 139.88 28 000 21 472.55<br />

023.430.00 Liechtensteinische Gründungsgebühren..................................... 1 352 285.60 1 300 000 1 405 891.30<br />

023.431.01 Verwaltungsgebühren................................................................ 606 729.75 330 000 384 789.35<br />

Total Steuerverwaltung.......................................................... 4 995 983.49 1 959 015.35 5 034 000 1 630 000 5 343 194.85 1 790 680.65<br />

Begründungen zu Kreditüberschreitungen (über CHF 5000)<br />

020.301.01 NK II CHF 950 000; Mehraufw. Für Aushilfen + Praktikanten CHF 1 477 000<br />

020.303.01 Auswirkung des Mehraufwands für Besoldung zusätzl. Aushilfen u. Praktikanten<br />

020.310.01 NK VI CHF 250 000<br />

020.310.02 Mehraufwand für Inseratenkopf «Amtliche K<strong>und</strong>machungen»<br />

020.317.03 NK v. 16.05.01 CHF 325 000 (LGBl. <strong>2001</strong> Nr. 127)<br />

020.318.03 NK III CHF 280 000; NK IV CHF 2 820 000; NK VII CHF 2 700 000<br />

020.318.04 NK II CHF 400 000<br />

020.319.01 NK IV CHF 100 000<br />

022.301.00 NK VI CHF 16 000; Personalwechsel (Einführung)<br />

022.303.01 NK VI CHF 3 000; Personalwechsel<br />

330<br />

Rechnung <strong>2001</strong><br />

Aufwand<br />

Voranschlag <strong>2001</strong><br />

Rechnung 2000<br />

Ertrag Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag<br />

Fr. Fr. Fr. Fr. Fr. Fr.<br />

023.317.00 NK V CHF 20 000<br />

023.318.00 1% Provision auf Mehreinnahmen von 10.5 Mio. bei Stempelabgaben


Laufende Rechnung <strong>2001</strong><br />

Konto<br />

024 Amt für Personal- <strong>und</strong> Organisation<br />

024.301.00 Gehälter..................................................................................... 2 987 495.85 3 136 000 2 718 918.40<br />

024.301.01 Gehälter Lehrlinge...................................................................... 287 684.50 285 000 242 602.00<br />

024.303.01 Sozialbeiträge............................................................................. 492 946.45 517 000 441 014.60<br />

024.309.01 Weiterbildung ............................................................................ 1 024 505.19 970 000 914 807.94<br />

024.309.02 Inserate ...................................................................................... 217 720.75 120 000 139 795.14<br />

024.309.03 Sonstiger Personalaufwand ........................................................ 188 560.00 390 000 62 198.80<br />

024.310.01 Kanzleiauslagen ......................................................................... 63 930.45 78 000 55 564.31<br />

024.317.00 Reisespesen................................................................................ 4 383.20 10 000 4 741.05<br />

024.317.02 Veranstaltungen Gesamtverwaltung .......................................... 182 914.21 160 000 89 117.79<br />

024.318.00 Organisation .............................................................................. 404 337.31 610 000 241 112.00<br />

024.436.00 Kostenrückerstattungen Pensionsversicherung........................... 231 063.25 247 000 219 247.00<br />

Total Amt für Personal- <strong>und</strong> Organisation ........................... 5 854 477.91 231 063.25 6 276 000 247 000 4 909 872.03 219 247.00<br />

025 Datenverarbeitung / Kommunikation<br />

025.310.00 Materialaufwand........................................................................ 206 573.05 250 000 245 448.12<br />

025.315.00 Betriebskosten Informatik........................................................... 1 482 588.09 1 500 000 1 247 608.18<br />

025.315.01 Unterhalt Telekommunikationsinfrastruktur................................ 239 776.12 240 000 200 003.20<br />

025.318.00 Mikroverfilmung......................................................................... 98 225.50 100 000 60 901.05<br />

025.434.01 Lizenzeinnahmen ....................................................................... 20 000.00<br />

Total Datenverarbeitung / Kommunikation......................... 2 027 162.76 20 000.00 2 090 000 1 753 960.55<br />

026 Bauadministration<br />

026.301.00 Gehälter..................................................................................... 308 903.40 310 000 300 857.35<br />

026.303.01 Sozialbeiträge............................................................................. 48 148.95 49 000 46 640.15<br />

026.310.00 Kanzleiauslagen ......................................................................... 26 794.65 30 000 26 795.10<br />

026.317.00 Reisespesen................................................................................ 4 533.60 5 000 4 522.20<br />

Total Bauadministration ......................................................... 388 380.60 394 000 378 814.80<br />

027 Tiefbauamt<br />

027.301.00 Gehälter..................................................................................... 1 104 929.15 1 213 000 1 204 454.60<br />

027.303.01 Sozialbeiträge............................................................................. 174 086.75 191 000 183 714.75<br />

027.310.00 Kanzleiauslagen ......................................................................... 27 887.11 45 000 21 452.63<br />

027.317.00 Reiseauslagen <strong>und</strong> Spesen ......................................................... 90 796.65 150 000 141 188.95<br />

027.318.01 Geologische Berichte.................................................................. 1 649.10 70 000<br />

027.439.01 Konzessionsgebühren Rüfematerial............................................ 71 864.05 10 000 72 960.00<br />

Total Tiefbauamt ..................................................................... 1 399 348.76 71 864.05 1 669 000 10 000 1 550 810.93 72 960.00<br />

Begründungen zu Kreditüberschreitungen (über CHF 5000)<br />

024.309.01 NK I CHF 50 000<br />

024.309.02 NK IV CHF 100 000<br />

024.317.02 NK VII CHF 25 000<br />

Rechnung <strong>2001</strong><br />

Voranschlag <strong>2001</strong><br />

Rechnung 2000<br />

Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag<br />

Fr. Fr. Fr. Fr. Fr. Fr.<br />

331


Laufende Rechnung <strong>2001</strong><br />

Konto<br />

028 Hochbauamt<br />

028.301.00 Gehälter..................................................................................... 1 310 205.11 1 339 000 1 192 329.15<br />

028.303.01 Sozialbeiträge............................................................................. 205 166.63 211 000 184 651.15<br />

028.310.00 Kanzleiauslagen ......................................................................... 28 914.48 44 000 24 057.85<br />

028.317.00 Reisespesen, Repräsentationen................................................... 25 532.05 28 000 19 881.86<br />

028.318.01 Archivierung/Dokumentation Projekte........................................ 2 001.35 20 000<br />

028.318.02 Baurecht, Baupolizei, Brandschutz.............................................. 119 681.00 190 000 103 193.50<br />

028.318.03 Genereller Hochbauplanungskredit ............................................ 178 620.85 100 000 67 291.60<br />

028.318.04 Handbuch zum öffentlichen Beschaffungswesen ....................... 40 000<br />

028.318.05 Projekthandbuch Hochbauten.................................................... 73 646.20 130 000<br />

028.318.09 Kosten für Ersatzvornahmen ...................................................... 50 000<br />

028.367.00 Beiträge an Vereinigungen ......................................................... 76 992.67 85 000 37 860.00<br />

028.431.00 Baubewilligungsgebühren.......................................................... 377 499.45 250 000 423 522.85<br />

028.435.00 Verkauf Drucksachen ................................................................. 760.00 1 710.00<br />

028.436.00 Lift- <strong>und</strong> Brandschutzkontrollen ................................................. 154 309.45 110 000 80 434.10<br />

028.436.01 Weiterverrechnung Kosten Ersatzvornahmen............................. 50 000<br />

Total Hochbauamt................................................................... 2 020 760.34 532 568.90 2 237 000 410 000 1 629 265.11 505 666.95<br />

029 Stabsstelle Gleichstellungsbüro<br />

029.300.01 Gleichberechtigungskommission................................................ 8 558.90 10 000 10 956.90<br />

029.301.00 Gehälter..................................................................................... 105 567.15 100 000 98 087.75<br />

029.303.01 Sozialbeiträge............................................................................. 17 517.15 16 000 15 010.30<br />

029.310.00 Kanzleiauslagen ......................................................................... 7 355.55 12 000 4 319.30<br />

029.317.00 Reisespesen, Repräsentationen................................................... 3 366.90 5 000 6 681.80<br />

029.318.00 Experten, Gutachten, Öffentlichkeitsarbeit................................. 189 535.95 210 000 143 754.91<br />

029.365.00 Finanzhilfen GLG........................................................................ 57 904.50 60 000 22 228.75<br />

Total Stabsstelle Gleichstellungsbüro ................................... 389 806.10 413 000 301 039.71<br />

030 Leistungen an Pensionierte<br />

030.307.01 Pensionen .................................................................................. 1 428 663.30 433 000 423 805.20<br />

030.307.03 Frühzeitige Pensionierung .......................................................... 559 743.55 1 274 000 240 097.45<br />

Total Leistungen an Pensionierte .......................................... 1 988 406.85 1 707 000 663 902.65<br />

040 <strong>Regierung</strong>skanzlei<br />

040.301.00 Gehälter..................................................................................... 484 614.75 459 000 445 981.80<br />

040.303.01 Sozialbeiträge............................................................................. 79 746.40 73 000 72 479.70<br />

040.310.00 Kanzleiauslagen, Rechenschaftsbericht, usw. ............................. 297 578.58 302 000 173 042.03<br />

040.317.00 Reisespesen, Repräsentationen................................................... 636.00 1 000<br />

040.317.01 Amtsanlässe............................................................................... 31 534.56 20 000 15 189.20<br />

040.367.00 Internationale Bodenseekonferenz (IBK)..................................... 73 197.13 80 000 47 912.06<br />

040.431.01 Stempel- <strong>und</strong> Verwaltungsgebühren .......................................... 1 340 357.97 723 000 754 209.25<br />

040.435.00 Verkauf von Gesetzblättern <strong>und</strong> Drucksachen............................ 226 685.60 320 000 412 286.14<br />

Total <strong>Regierung</strong>skanzlei ......................................................... 967 307.42 1 567 043.57 935 000 1 043 000 754 604.79 1 166 495.39<br />

Begründungen zu Kreditüberschreitungen (über CHF 5000)<br />

028.318.03 NK VI CHF 80 000<br />

029.301.00 Individuelle Gehaltsanpassungen CHF 5 410<br />

030.307.01 NK VI CHF 996 000<br />

040.301.00 NK VI CHF 16 000; individ. Gehaltsanpassungen CHF 12 557<br />

040.303.01 NK VI CHF 3 000<br />

040.317.01 Mehr Anlässe, Veranstaltungen u. Besuche durch Amtsstellen<br />

332<br />

Rechnung <strong>2001</strong><br />

Aufwand<br />

Voranschlag <strong>2001</strong><br />

Rechnung 2000<br />

Ertrag Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag<br />

Fr. Fr. Fr. Fr. Fr. Fr.


Laufende Rechnung <strong>2001</strong><br />

Konto<br />

041 Stabstelle Rechtsdienst<br />

041.301.00 Gehälter..................................................................................... 721 916.51 930 000 702 903.25<br />

041.303.01 Sozialbeiträge............................................................................. 115 617.51 146 000 108 008.05<br />

041.310.00 Kanzleiauslagen ......................................................................... 34 159.29 43 000 36 617.67<br />

041.310.01 Gesetzblätter, Nachdrucke, Textausgaben .................................. 378 984.00 590 000 418 779.85<br />

041.317.00 Reisespesen, Repräsentationen................................................... 2 269.50 20 000 30 078.15<br />

041.318.00 Systematische Gesetzessammlung (LR) <strong>und</strong> Register .................. 404 779.40 479 000 393 165.65<br />

041.318.01 Rechtsdatenbanken.................................................................... 59 605.84 61 000 147 701.80<br />

041.435.00 Abgabe Rechtsvorschriften auf Datenträger............................... 1 470.00 7 000.00<br />

Total Stabstelle Rechtsdienst ................................................. 1 717 332.05 1 470.00 2 269 000 1 837 254.42 7 000.00<br />

042 Stabstelle Protokoll<br />

042.301.00 Gehälter..................................................................................... 177 162.65 187 000 181 885.95<br />

042.303.01 Sozialbeiträge............................................................................. 28 073.25 30 000 28 338.20<br />

042.310.00 Kanzleiauslagen ......................................................................... 10 307.15 11 000 10 899.95<br />

042.317.02 Ankauf von Geschenken, Fahnen, usw. ..................................... 28 848.80 40 000 89 514.85<br />

Total Stabstelle Protokoll ....................................................... 244 391.85 268 000 310 638.95<br />

043 Stabstelle Finanzen / Finanzkontrolle<br />

043.301.01 Gehälter..................................................................................... 633 575.15 635 000 648 566.40<br />

043.303.01 Sozialbeiträge............................................................................. 97 378.00 100 000 99 345.30<br />

043.310.00 Kanzleiauslagen ......................................................................... 12 002.05 12 000 11 029.42<br />

043.317.00 Reisespesen, Repräsentationen................................................... 2 040.60 3 000 1 791.80<br />

043.318.00 Revision Landes- <strong>und</strong> Gemeinderechnungen.............................. 285 330.00 435 000 431 592.50<br />

Total Stabstelle Finanzen / Finanzkontrolle ......................... 1 030 325.80 1 185 000 1 192 325.42<br />

090 Nicht aufteilbare Aufgaben<br />

090.318.03 Versicherungen .......................................................................... 439 431.15 450 000 414 692.25<br />

090.318.04 Postalische Leistungen................................................................ 1 081 591.73 1 050 000 1 033 362.93<br />

090.435.00 Verkauf von Mobilien, Maschinen <strong>und</strong> Geräte ........................... 50.00 566.92<br />

090.436.00 Rückerstattung Erschliessungsstrasse Städtle.............................. 39 662.65<br />

Total Nicht aufteilbare Aufgaben .......................................... 1 521 022.88 50.00 1 500 000 1 448 055.18 40 229.57<br />

091 Liegenschaftsverwaltung<br />

091.301.00 Gehälter Verwaltung, Hauswarte ............................................... 1 370 923.28 1 346 000 1 285 513.15<br />

091.303.01 Sozialbeiträge............................................................................. 269 948.21 259 000 245 475.00<br />

091.308.00 Gehälter Reinigungspersonal...................................................... 296 906.38 295 000 252 916.40<br />

091.312.00 Betriebskosten Verwaltungsgebäude.......................................... 3 464 187.22 3 558 000 3 657 110.79<br />

091.314.00 Unterhalt Verwaltungsgebäude.................................................. 3 476 072.00 4 135 000 1 446 313.81<br />

091.316.00 Mieten Verwaltungsbereich........................................................ 2 714 972.00 3 535 000 2 050 670.80<br />

091.434.00 Stromverkäufe Polizeigebäude ................................................... 19 084.80 20 000 16 991.40<br />

Total Liegenschaftsverwaltung.............................................. 11 593 009.09 19 084.80 13 128 000 20 000 8 937 999.95 16 991.40<br />

Total Allgemeine Verwaltung ................................................ 76 645 402.86 4 440 603.92 71 777 000 3 360 000 67 474 304.15 3 839 163.96<br />

Begründungen zu Kreditüberschreitungen (über CHF 5000)<br />

090.318.04 NK VII CHF 32 000<br />

091.301.00 Individuelle Gehaltsanpassungen CHF 17 802; krankheitsbedinger Ausfall<br />

091.303.01 NK VI CHF 3 000<br />

091.303.01 Krankheitsbedingter Ausfall; Gehaltsanpassungen<br />

091.308.00 NK VI CHF 15 000<br />

Rechnung <strong>2001</strong><br />

Voranschlag <strong>2001</strong><br />

Rechnung 2000<br />

Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag<br />

Fr. Fr. Fr. Fr. Fr. Fr.<br />

333


Laufende Rechnung <strong>2001</strong><br />

Konto<br />

1 Öffentliche Sicherheit<br />

100 Gr<strong>und</strong>buch- <strong>und</strong> Öffentlichkeitsregisteramt........................<br />

100.301.00 Gehälter..................................................................................... 1 208 719.30 1 213 000 759 060.95<br />

100.303.01 Sozialbeiträge............................................................................. 194 251.20 191 000 123 431.75<br />

100.310.00 Kanzleiausgaben ........................................................................ 49 802.15 52 000 42 769.27<br />

100.317.00 Reisespesen................................................................................ 1 412.60 5 000 1 059.20<br />

100.318.00 Schätzwesen .............................................................................. 101 434.50 92 000 80 669.30<br />

100.318.01 Gr<strong>und</strong>buchrechtliche Abklärungen ............................................ 3 567.25<br />

100.431.01 Gr<strong>und</strong>buchgebühren.................................................................. 3 393 203.60 2 620 000 3 493 239.75<br />

100.431.02 Schätzungsgebühren.................................................................. 92 887.00 50 000 67 944.00<br />

100.431.03 Öffentlichkeitsregistergebühren ................................................. 6 190 317.50 6 200 000<br />

Total Gr<strong>und</strong>buch- <strong>und</strong> Öffentlichkeitsregisteramt............... 1 559 187.00 9 676 408.10 1 553 000 8 870 000 1 006 990.47 3 561 183.75<br />

101 Zivilstandsamt<br />

101.301.00 Gehälter..................................................................................... 372 566.70 397 000 286 131.55<br />

101.303.01 Sozialbeiträge............................................................................. 60 909.95 63 000 44 527.25<br />

101.310.00 Kanzleiausgaben ........................................................................ 19 355.55 28 000 21 634.25<br />

101.317.00 Reisespesen................................................................................ 371.95 2 000 1 130.50<br />

101.431.00 Verwaltungsgebühren................................................................ 95 720.65 90 000 107 016.70<br />

Total Zivilstandsamt................................................................ 453 204.15 95 720.65 490 000 90 000 353 423.55 107 016.70<br />

103 Ausländer- <strong>und</strong> Passamt<br />

103.301.00 Gehälter..................................................................................... 1 433 533.55 1 469 000 1 380 240.20<br />

103.303.01 Sozialbeiträge............................................................................. 221 849.40 233 000 205 644.40<br />

103.310.00 Kanzleiauslagen ......................................................................... 141 369.61 208 000 145 452.21<br />

103.313.00 Maschinenlesbare Pässe ............................................................. 49 825.40<br />

103.317.00 Reisespesen, Repräsentationen................................................... 41 652.49 50 000 31 929.27<br />

103.431.00 Verwaltungsgebühren................................................................ 1 318 027.29 749 000 1 201 331.30<br />

Total Ausländer- <strong>und</strong> Passamt................................................ 1 838 405.05 1 318 027.29 1 960 000 749 000 1 813 091.48 1 201 331.30<br />

104 Landesvermessung<br />

104.301.00 Gehälter..................................................................................... 215 438.60 311 000 210 800.20<br />

104.303.01 Sozialbeiträge............................................................................. 33 533.05 49 000 32 608.10<br />

104.318.01 Landesvermessung..................................................................... 1 264 470.75 1 350 000 1 206 690.91<br />

104.318.02 Nachführung Vermessungsoperate ............................................ 981 579.69 1 100 000 1 169 031.70<br />

104.431.00 Katasterberichtigungen, Mutationen.......................................... 740 512.67 900 000 955 490.03<br />

104.434.01 Ertrag Landesinformationssystem............................................... 47 797.07 70 000 47 635.98<br />

Total Landesvermessung ........................................................ 2 495 022.09 788 309.74 2 810 000 970 000 2 619 130.91 1 003 126.01<br />

105 Eichwesen<br />

105.301.00 Gehälter..................................................................................... 180 657.93 174 000 167 408.80<br />

105.303.01 Sozialbeiträge............................................................................. 27 991.87 26 000 24 386.70<br />

105.313.00 Eichmaterial ............................................................................... 9 416.93 10 000 8 221.80<br />

105.317.00 Reisespesen................................................................................ 2 857.95 4 000 3 152.70<br />

105.434.00 Eichgebühren ............................................................................. 45 327.55 50 000 46 609.55<br />

Total Eichwesen....................................................................... 220 924.68 45 327.55 214 000 50 000 203 170.00 46 609.55<br />

Begründungen zu Kreditüberschreitungen (über CHF 5000)<br />

100.318.00 Höherer St<strong>und</strong>enaufwand für Gr<strong>und</strong>stückschätzungen<br />

100.318.01 NK VI CHF 8 000<br />

105.301.00 Individuelle Gehaltsanpassungen CHF 2 116; zu gering budgetiert CHF 4 000<br />

334<br />

Rechnung <strong>2001</strong><br />

Aufwand<br />

Voranschlag <strong>2001</strong><br />

Rechnung 2000<br />

Ertrag Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag<br />

Fr. Fr. Fr. Fr. Fr. Fr.


Laufende Rechnung <strong>2001</strong><br />

Konto<br />

110 Landespolizei<br />

110.301.00 Gehälter..................................................................................... 8 349 942.35 8 850 000 6 904 523.65<br />

110.303.01 Sozialbeiträge............................................................................. 1 320 779.84 1 442 000 1 072 148.35<br />

110.308.00 Bereitschaftspolizei..................................................................... 370 198.80 556 000 437 087.70<br />

110.309.00 Ausbildung Polizeiauspirantinnen <strong>und</strong> -aspiranten ..................... 326 567.37 327 000<br />

110.310.00 Kanzleiauslagen ......................................................................... 218 197.28 190 000 163 089.58<br />

110.313.01 Ausrüstung ................................................................................ 647 246.60 613 000 356 518.94<br />

110.313.02 Dienstfahrten, Treibstoff, Betriebskosten .................................... 68 296.89 75 000 48 811.01<br />

110.315.00 Fahrzeugunterhalt...................................................................... 74 662.70 73 000 74 126.05<br />

110.315.01 Betriebskosten Informatik Landespolizei..................................... 282 816.60 311 000 99 673.40<br />

110.318.00 Haftpflichtversicherung Fahrzeuge ............................................. 14 905.30 15 000 11 277.05<br />

110.318.01 Beizug externer Ermittler............................................................ 387 763.15 1 492 720.89<br />

110.318.02 Analysen, Gutachten, Experten .................................................. 125 255.05 145 000<br />

110.319.00 Verschiedenes ............................................................................ 255 070.16 183 000 350 789.37<br />

110.365.00 Unfallverhütung im Strassenverkehr........................................... 339 649.20 100 000 117 034.50<br />

110.367.00 Beiträge an intern.Organisationen u.Vereinigungen ................... 50 589.15 51 000 47 951.95<br />

110.431.00 Verwaltungsgebühren................................................................ 130 778.98 35 000 106 960.90<br />

110.434.00 Ertrag für polizeiliche Beanspruchung ........................................ 69 542.30 30 000 17 586.60<br />

110.436.00 Unfallverhütungsbeiträge........................................................... 204 878.30 70 000 124 073.12<br />

110.437.00 Bussen........................................................................................ 740 219.51 800 000 780 732.19<br />

Total Landespolizei.................................................................. 12 831 940.44 1 145 419.09 12 931 000 935 000 11 175 752.44 1 029 352.81<br />

111 Motorfahrzeugkontrolle<br />

111.301.00 Gehälter..................................................................................... 1 138 816.00 1 175 000 1 056 842.55<br />

111.303.01 Sozialbeiträge............................................................................. 180 104.25 185 000 165 937.55<br />

111.310.00 Kanzleiauslagen ......................................................................... 25 806.40 45 000 29 117.90<br />

111.313.00 Schilder, Ausweise...................................................................... 420 873.22 143 000 120 022.06<br />

111.317.00 Reisespesen................................................................................ 4 047.40 4 000 2 285.20<br />

111.431.00 Motorfahrzeuggebühren............................................................ 2 173 746.07 2 726 000 2 019 870.46<br />

111.435.00 Erlös aus Versteigerung von Fahrzeugschildern .......................... 28 000.00 50 000 500.00<br />

Total Motorfahrzeugkontrolle ............................................... 1 769 647.27 2 201 746.07 1 552 000 2 776 000 1 374 205.26 2 020 370.46<br />

112 Amt für Finanzdienstleistungen<br />

112.300.01 Bankenkommission, Prüfungskommissionen.............................. 69 555.42 35 000 19 473.10<br />

112.301.00 Gehälter..................................................................................... 623 282.80 548 000 425 628.05<br />

112.303.01 Sozialbeiträge............................................................................. 93 461.80 87 000 62 732.40<br />

112.310.00 Kanzleiausgaben ........................................................................ 53 177.23 24 000 14 010.56<br />

112.317.00 Reisespesen, Repräsentationen................................................... 44 308.55 40 000 35 389.30<br />

112.318.00 Expertenhonorare, Gutachten .................................................... 577 620.15 170 000 181 273.70<br />

112.412.00 Konzessionsgebühren ................................................................ 493 560.00 260 000 357 300.00<br />

112.431.00 Aufsichtsgebühren ..................................................................... 524 350.00 400 000 408 829.20<br />

112.435.00 Verkauf Broschüren.................................................................... 2 100.00<br />

Total Amt für Finanzdienstleistungen................................... 1 461 405.95 1 020 010.00 904 000 660 000 738 507.11 766 129.20<br />

113 Financial Intelligence Unit<br />

113.301.00 Gehälter..................................................................................... 532 721.85 345 000<br />

113.303.01 Sozialbeiträge............................................................................. 80 792.60 55 000<br />

113.310.00 Kanzleiausgaben ........................................................................ 34 141.43<br />

113.317.00 Reisespesen, Repräsentationen................................................... 44 766.65 40 000<br />

Total Financial Intelligence Unit............................................. 692 422.53 440 000<br />

Begründungen zu Kreditüberschreitungen (über CHF 5000)<br />

110.310.00 NK IV CHF 30 000<br />

110.313.01 NK I CHF 112 000; NK II CHF 160 000<br />

110.318.01 NK I CHF 400 000<br />

110.319.00 NK IV CHF 68 000; NK VII CHF 6 000<br />

110.365.00 NK II CHF 18 000; NK V CHF 221 000<br />

111.313.00 NK I CHF 284 000<br />

112.300.01 Mehraufwand für Prüfungskommissionen<br />

112.301.00 NK VI CHF 76 000<br />

112.303.01 NK VI CHF 13 000<br />

112.310.00 NK VI CHF 30 000<br />

112.318.00 NK II CHF 200 000; NK VII CHF 205 000<br />

Rechnung <strong>2001</strong><br />

Voranschlag <strong>2001</strong><br />

Rechnung 2000<br />

Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag<br />

Fr. Fr. Fr. Fr. Fr. Fr.<br />

113.301.00 NK IV CHF 187 000<br />

113.303.01 NK IV CHF 34 000<br />

113.310.00 NK III CHF 20 000; NK V CHF 10 000<br />

113.317.00 NK VII CHF 10 000<br />

335


Laufende Rechnung <strong>2001</strong><br />

Konto<br />

120 Gerichtswesen<br />

120.301.00 Gehälter..................................................................................... 5 111 865.15 5 381 000 4 735 525.10<br />

120.303.01 Sozialbeiträge............................................................................. 796 231.00 844 000 930 958.40<br />

120.308.00 Kollegialgerichte......................................................................... 3 063 989.72 2 495 000 2 416 981.65<br />

120.309.00 Weiterbildung ............................................................................ 48 028.85 50 000 38 371.36<br />

120.310.01 Kanzleibedarf <strong>Gerichte</strong>............................................................... 313 257.53 210 000 216 448.53<br />

120.310.02 Inseratekosten............................................................................ 296 052.60 85 000 114 750.55<br />

120.310.03 Gerichtsbibliothek ...................................................................... 50 359.59 50 000 54 266.53<br />

120.315.00 Betriebskosten Informatik Landgericht ....................................... 109 905.22 110 000 219 844.70<br />

120.317.00 Dienstfahrten ............................................................................. 22 077.10 15 000 20 108.97<br />

120.318.01 Zeugengebühren........................................................................ 23 456.40 20 000 19 808.30<br />

120.318.02 Experten, Gutachten .................................................................. 1 986 488.09 946 000 840 959.50<br />

120.318.04 Verfahrenshilfe in Zivilsachen...................................................... 388 852.60 600 000 269 045.95<br />

120.318.05 Verfahrenshilfe in Strafsachen .................................................... 572 492.25 300 000 282 643.23<br />

120.319.00 Verschiedenes ............................................................................ 27 249.27 19 000 32 664.56<br />

120.431.00 Gerichtsgebühren....................................................................... 4 239 700.28 4 040 000 10 295 613.50<br />

120.435.00 Verkäufe beschlagnahmter Güter............................................... 3 250.00 7 000 1 320.00<br />

120.436.00 Auslagen-Rückersatz.................................................................. 37 620.45 30 000 25 060.95<br />

120.437.00 Geldstrafen ................................................................................ 1 047 711.55 570 000 557 539.95<br />

Total Gerichtswesen................................................................ 12 810 305.37 5 328 282.28 11 125 000 4 647 000 10 192 377.33 10 879 534.40<br />

121 Staatsanwaltschaft<br />

121.301.00 Gehälter..................................................................................... 1 690 170.80 1 708 000 1 117 601.15<br />

121.303.01 Sozialbeiträge............................................................................. 252 885.40 265 000 148 538.30<br />

121.310.00 Kanzleiauslagen ......................................................................... 43 021.55 25 000 25 405.54<br />

121.317.00 Reisespesen, Repräsentationen................................................... 39 036.39 20 000 13 998.08<br />

121.318.00 Sonderermittlungen ................................................................... 173 996.50<br />

Total Staatsanwaltschaft........................................................ 2 025 114.14 2 018 000 1 479 539.57<br />

130 Untersuchungsgefängnis<br />

130.301.00 Gehälter..................................................................................... 454 374.30 447 000 434 813.85<br />

130.303.01 Sozialbeiträge............................................................................. 68 972.00 80 000 75 571.00<br />

130.308.00 Hilfspolizei Gefängnisdienst........................................................ 142 368.30 150 000 136 232.05<br />

130.313.00 Häftlingskosten .......................................................................... 238 095.10 260 000 218 634.80<br />

130.318.00 Unterbringung im Ausland......................................................... 713 214.20 730 000 725 359.30<br />

130.436.00 Kostenrückerstattungen............................................................. 53 149.65 50 000 90 232.85<br />

Total Untersuchungsgefängnis.............................................. 1 617 023.90 53 149.65 1 667 000 50 000 1 590 611.00 90 232.85<br />

Begründungen zu Kreditüberschreitungen (über CHF 5000)<br />

120.308.00 NK VI CHF 82 000; mehr Fälle <strong>und</strong> Sitzungen der Gerichtshöfe<br />

120.310.01 NK IV CHF 95 000; NK VII CHF 19 000<br />

120.310.02 Mehraufwand gedeckt durch höhere, unter den Gerichtsgebühren<br />

ausgewiesene Kostenrückerstattungen<br />

120.317.00 NK VI CHF 8 000<br />

120.318.02 NK VI CHF 300 000; NK VII CHF 550 000; nachträgl. Eingegangene Rechnungen<br />

120.318.05 NK VI CHF 490 000<br />

120.319.00 Sonderkosten von CHF 12 305 für Überprüfung «Juris-Projekt»<br />

336<br />

Rechnung <strong>2001</strong><br />

Aufwand<br />

Voranschlag <strong>2001</strong><br />

Rechnung 2000<br />

Ertrag Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag<br />

Fr. Fr. Fr. Fr. Fr. Fr.<br />

121.310.00 NK IV CHF 13 000; Mehrkosten für Rechtsdatenbank, Übersetzungen, Büromaterialien<br />

121.317.00 NK IV CHF 10 000; NK VI CHF 10 000<br />

130.301.00 Individuelle Gehaltsanpassungen CHF 7 559


Laufende Rechnung <strong>2001</strong><br />

Konto<br />

160 Amt für Zivilschutz <strong>und</strong> Landesversorgung<br />

160.301.00 Gehälter..................................................................................... 413 959.83 404 000 394 429.90<br />

160.303.01 Sozialbeiträge............................................................................. 64 063.19 63 000 60 989.40<br />

160.310.00 Kanzleiauslagen ......................................................................... 22 700.11 23 000 18 788.40<br />

160.315.00 Unfall- <strong>und</strong> Katastropheneinsätze .............................................. 1 035.75 10 000 3 219.75<br />

160.315.01 Evakuation <strong>und</strong> Räumungsarbeiten Malbun............................... 24 083.70<br />

160.317.00 Reisespesen, Repräsentationen................................................... 14 183.56 15 000 9 849.10<br />

160.318.01 Landesversorgung ...................................................................... 42 118.95 56 000 45 058.85<br />

160.318.02 Berg- <strong>und</strong> Lawinenrettung / Beobachtungsdienst....................... 100 225.22 100 000 87 353.73<br />

160.318.03 Katastrophen- <strong>und</strong> Zivilschutz .................................................... 632 084.63 635 000 652 458.82<br />

160.319.00 Zuweisung Stiftung für Brandschutz <strong>und</strong> Löschwesen................ 75 000.00 75 000 75 000.00<br />

160.365.00 Samaritervereine ........................................................................ 220 944.05 223 000 140 012.70<br />

160.439.00 Beitrag Schweiz. Sachversicherungsverband............................... 75 000.00 75 000 75 000.00<br />

Total Amt für Zivilschutz <strong>und</strong> Landesversorgung................ 1 586 315.29 75 000.00 1 604 000 75 000 1 511 244.35 75 000.00<br />

Total Öffentliche Sicherheit.................................................... 41 360 917.86 21 747 400.42 39 268 000 19 872 000 34 058 043.47 20 779 887.03<br />

Begründungen zu Kreditüberschreitungen (über CHF 5000)<br />

160.301.00 Individuelle Gehaltsanpassungen CHF 6 124<br />

Rechnung <strong>2001</strong><br />

Voranschlag <strong>2001</strong><br />

Rechnung 2000<br />

Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag<br />

Fr. Fr. Fr. Fr. Fr. Fr.<br />

337


Laufende Rechnung <strong>2001</strong><br />

Konto<br />

2 Bildung<br />

338<br />

Rechnung <strong>2001</strong><br />

Aufwand<br />

Voranschlag <strong>2001</strong><br />

Rechnung 2000<br />

Ertrag Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag<br />

Fr. Fr. Fr. Fr. Fr. Fr.<br />

200 Kindergärten<br />

200.362.00 Besoldung Kindergärtnerinnen (30% Subvention) ..................... 1 833 524.65 1 906 000 1 780 536.90<br />

200.462.00 50 % Gemeindeanteil am Deutschunterricht im KG .................. 133 483.28 147 000 121 033.35<br />

Total Kindergärten .................................................................. 1 833 524.65 133 483.28 1 906 000 147 000 1 780 536.90 121 033.35<br />

205 Primarschulen<br />

205.362.01 Gehälter der Lehrer .................................................................... 15 989 299.81 16 443 000 15 167 780.35<br />

205.362.02 Sozialbeiträge............................................................................. 2 510 098.65 2 593 000 2 293 392.05<br />

205.462.00 50 % Gemeindeanteil an Personalausgaben der PS ................... 10 248 394.16 9 685 000 9 553 018.60<br />

Total Primarschulen................................................................. 18 499 398.46 10 248 394.16 19 036 000 9 685 000 17 461 172.40 9 553 018.60<br />

206 Primar- <strong>und</strong> Sek<strong>und</strong>arschulen<br />

206.302.01 Gehälter ev. Religion, Sprachassistenten..................................... 300 879.10 311 000 186 900.65<br />

206.303.02 Sozialbeiträge............................................................................. 53 997.05 49 000 27 377.35<br />

206.362.01 Gehälter der Lehrerinnen für Textiles Werken............................. 2 640 608.09 2 858 000 2 498 004.80<br />

206.362.03 Sozialbeiträge............................................................................. 405 136.43 451 000 379 355.55<br />

206.362.11 Gehälter der Sportlehrer............................................................. 1 770 956.55 1 769 000 1 495 332.50<br />

206.362.13 Sozialbeiträge............................................................................. 275 836.44 279 000 234 223.75<br />

206.362.21 Spesen Lehrerinnen Textiles Werken <strong>und</strong> Sportlehrer ................. 12 995.40 13 000 9 794.40<br />

Total Primar- <strong>und</strong> Sek<strong>und</strong>arschulen....................................... 5 460 409.06 5 730 000 4 830 989.00<br />

210 Oberschule Vaduz<br />

210.302.00 Gehälter Lehrpersonen............................................................... 1 689 349.20 1 858 000 1 610 672.05<br />

210.303.01 Sozialbeiträge............................................................................. 250 822.99 295 000 253 844.70<br />

210.310.00 Schulmaterial <strong>und</strong> Beiträge ........................................................ 98 696.79 98 000 100 410.95<br />

Total Oberschule Vaduz.......................................................... 2 038 868.98 2 251 000 1 964 927.70<br />

211 Ober- <strong>und</strong> Realschule Triesen<br />

211.301.00 Gehälter Verwaltung.................................................................. 39 196.30 40 000 38 351.95<br />

211.302.00 Gehälter Lehrpersonen............................................................... 3 680 907.57 3 741 000 3 466 751.60<br />

211.303.01 Sozialbeiträge............................................................................. 595 166.62 597 000 552 765.80<br />

211.310.00 Schulmaterial <strong>und</strong> Beiträge ........................................................ 229 962.06 254 000 186 334.77<br />

Total Ober- <strong>und</strong> Realschule Triesen ....................................... 4 545 232.55 4 632 000 4 244 204.12<br />

212 Ober- <strong>und</strong> Realschule Eschen<br />

212.301.00 Gehälter Verwaltung.................................................................. 59 441.85 60 000 58 162.65<br />

212.302.00 Gehälter Lehrpersonen............................................................... 4 922 284.76 5 421 000 5 124 140.10<br />

212.303.01 Sozialbeiträge............................................................................. 785 156.95 865 000 797 013.80<br />

212.310.00 Schulmaterial <strong>und</strong> Beiträge ........................................................ 311 257.62 342 000 274 126.44<br />

Total Ober- <strong>und</strong> Realschule Eschen........................................ 6 078 141.18 6 688 000 6 253 442.99


Laufende Rechnung <strong>2001</strong><br />

Konto<br />

Rechnung <strong>2001</strong><br />

Voranschlag <strong>2001</strong><br />

Rechnung 2000<br />

Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag<br />

Fr. Fr. Fr. Fr. Fr. Fr.<br />

213 Hallenbad Schulzentrum Unterland<br />

213.301.00 Löhne Bademeister..................................................................... 242 412.90 234 000 235 075.30<br />

213.303.01 Sozialbeiträge............................................................................. 47 804.20 46 000 44 769.75<br />

213.308.00 Löhne Reinigungspersonal ......................................................... 44 804.50 45 000 43 840.55<br />

213.312.00 Wasser, Energie, Heizung ........................................................... 208 429.73 250 000 211 216.10<br />

213.313.00 Reinigungsmaterialien, Fremdreinigung ..................................... 40 416.50 40 000 41 339.25<br />

213.315.01 Betriebskosten............................................................................ 29 613.60 30 000 29 242.84<br />

213.315.02 Unterhaltskosten........................................................................ 133 464.78 140 000 160 680.29<br />

213.434.01 Eintritte ...................................................................................... 224 268.45 230 000 227 559.55<br />

213.434.02 Gemeindebeiträge für Mitbenützung......................................... 264 033.63 283 000 270 479.70<br />

213.434.03 Stromverkauf BHKW .................................................................. 27 011.20 40 000 20 854.90<br />

Total Hallenbad Schulzentrum Unterland ............................ 746 946.21 515 313.28 785 000 553 000 766 164.08 518 894.15<br />

214 Realschule Balzers<br />

214.302.00 Gehälter Lehrpersonen............................................................... 1 277 612.60 1 468 000 1 230 904.25<br />

214.303.01 Sozialbeiträge............................................................................. 195 610.50 231 000 192 341.65<br />

214.310.00 Schulmaterial <strong>und</strong> Beiträge ........................................................ 91 001.60 123 000 82 026.46<br />

Total Realschule Balzers.......................................................... 1 564 224.70 1 822 000 1 505 272.36<br />

215 Liecht. Gymnasium <strong>und</strong> Realschule Vaduz<br />

215.301.00 Gehälter Verwaltung.................................................................. 266 258.40 266 000 257 708.10<br />

215.302.00 Gehälter Lehrpersonen............................................................... 9 390 755.52 9 621 000 8 408 239.80<br />

215.303.01 Sozialbeiträge............................................................................. 1 527 120.64 1 562 000 1 439 050.60<br />

215.310.00 Schulmaterial <strong>und</strong> Beiträge ........................................................ 638 119.36 655 000 493 700.87<br />

Total Liecht. Gymnasium <strong>und</strong> Realschule Vaduz.................. 11 822 253.92 12 104 000 10 598 699.37<br />

216 Realschule Schaan<br />

216.302.00 Gehälter Lehrpersonen............................................................... 1 168 917.36 1 109 000 1 032 377.50<br />

216.303.01 Sozialbeiträge............................................................................. 174 149.98 175 000 157 268.45<br />

216.310.00 Schulmaterial <strong>und</strong> Beiträge ........................................................ 85 342.53 104 000 73 547.06<br />

Total Realschule Schaan.......................................................... 1 428 409.87 1 388 000 1 263 193.01<br />

217 10. Schuljahr Schaan<br />

217.302.00 Gehälter Lehrpersonen............................................................... 747 657.41 612 000 620 340.90<br />

217.303.01 Sozialbeiträge............................................................................. 111 381.52 97 000 95 916.05<br />

217.310.00 Schulmaterial <strong>und</strong> Beiträge ........................................................ 44 973.49 71 000 41 614.83<br />

Total 10. Schuljahr Schaan...................................................... 904 012.42 780 000 757 871.78<br />

218 Schulamt<br />

218.301.00 Gehälter..................................................................................... 2 998 125.24 3 340 000 2 886 129.65<br />

218.303.01 Sozialbeiträge............................................................................. 467 289.17 528 000 446 365.20<br />

218.310.00 Kanzleiauslagen ......................................................................... 73 841.91 80 000 72 807.37<br />

218.317.00 Reisespesen................................................................................ 59 102.70 65 000 81 397.99<br />

Total Schulamt ......................................................................... 3 598 359.02 4 013 000 3 486 700.21<br />

Begründungen zu Kreditüberschreitungen (über CHF 5000)<br />

213.301.00 Individuelle Gehaltsanpassungen CHF 8 336<br />

216.302.00 NK VI CHF 50 000; zusätzl. Teilzeitlehrauftrag<br />

217.302.00 NK VI CHF 100 000; zusätzl. Aushilfslehrer wegen höherer Schülerzahlen<br />

217.303.01 NK VI CHF 16 000<br />

339


Laufende Rechnung <strong>2001</strong><br />

Konto<br />

Begründungen zu Kreditüberschreitungen (über CHF 5000)<br />

219.366.06 NK II CHF 146 000; NK V CHF 6 000<br />

220.365.01 NK VI CHF 521 000<br />

220.367.00 NK VI CHF 280 000<br />

250.302.00 Zusätzl. Projektkoordinator f. d. Europ. Jahr der Sprachen<br />

260.364.01 NK VII CHF 319 000<br />

260.367.03 NK VII CHF 270 000<br />

340<br />

Rechnung <strong>2001</strong><br />

Aufwand<br />

Voranschlag <strong>2001</strong><br />

Rechnung 2000<br />

Ertrag Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag<br />

Fr. Fr. Fr. Fr. Fr. Fr.<br />

219 Allgemeine Ausgaben<br />

219.300.01 Kommissionen ........................................................................... 83 406.25 150 000 112 197.60<br />

219.307.00 Ruhegehälter Ordenslehrer......................................................... 292 900.65 349 000 285 770.40<br />

219.309.01 Lehrerweiterbildung ................................................................... 455 843.83 560 000 313 931.50<br />

219.310.01 «Schule heute» (Informationsschrift).......................................... 50 491.85 50 000 46 744.95<br />

219.315.00 Unterhalt Schulmobiliar.............................................................. 48 631.90 50 000 40 784.05<br />

219.317.00 SLK 2002 im FL .......................................................................... 140 000.00 140 000<br />

219.318.01 Diverse Schulprojekte ................................................................. 361 626.75 430 000 343 259.39<br />

219.318.02 EDV-Support weiterführende Schulen ........................................ 95 586.10 98 000 96 244.51<br />

219.319.00 Verschiedenes ............................................................................ 249 013.09 255 000 220 736.35<br />

219.365.00 Beitrag für Lehrerbibliothek........................................................ 4 005.60 5 000 5 054.91<br />

219.366.01 Zubringerdienst .......................................................................... 957 738.15 956 000 820 275.00<br />

219.366.02 Subvention für Mittagsverpflegung von Schülern....................... 240 861.70 256 000 240 090.40<br />

219.366.03 Jugendhaus Malbun (Fahrt- <strong>und</strong> Verpflegungskosten)................ 47 118.90<br />

219.366.05 Skikurse...................................................................................... 69 300.00 80 000 62 700.00<br />

219.366.06 Unfallversicherung ..................................................................... 209 078.40 75 000 48 779.40<br />

219.433.00 Schulgelder ausländischer Schüler <strong>und</strong> Schülerinnen.................. 34 000.00 20 000 28 000.00<br />

Total Allgemeine Ausgaben ................................................... 3 258 484.27 34 000.00 3 454 000 20 000 2 683 687.36 28 000.00<br />

220 Sonderschulung<br />

220.365.01 Heilpädagogisches Zentrum ....................................................... 1 931 706.80 1 411 000 1 234 045.30<br />

220.367.00 Sonderschulheime...................................................................... 533 251.65 280 000 277 493.20<br />

Total Sonderschulung ............................................................. 2 464 958.45 1 691 000 1 511 538.50<br />

225 Diverse Schulen<br />

225.365.00 Subventionen an Privatschulen................................................... 414 723.75 420 000 370 626.25<br />

225.367.01 Schulabkommen, Beiträge ......................................................... 69 950.00 80 000 24 325.75<br />

225.367.02 Zweitwegmatura........................................................................ 79 267.00 110 000 90 000.00<br />

Total Diverse Schulen.............................................................. 563 940.75 610 000 484 952.00<br />

240 Lehrerausbildung<br />

240.367.00 Beiträge an Seminarien .............................................................. 1 119 526.43 2 120 000 1 773 215.42<br />

Total Lehrerausbildung........................................................... 1 119 526.43 2 120 000 1 773 215.42<br />

250 Berufsmittelschule<br />

250.302.00 Gehälter..................................................................................... 483 435.10 438 000 450 176.90<br />

250.303.01 Sozialbeiträge............................................................................. 63 927.95 69 000 64 827.90<br />

250.433.00 Schulgelder ................................................................................ 66 325.05 40 000 19 714.50<br />

Total Berufsmittelschule ......................................................... 547 363.05 66 325.05 507 000 40 000 515 004.80 19 714.50<br />

260 Fachhochschulen<br />

260.364.01 Fachhochschule Liechtenstein .................................................... 5 941 875.00 5 624 000 5 231 500.00<br />

260.367.02 Interstaatliche Fachhochschule für Technik Buchs....................... 807 517.70 805 000 523 689.95<br />

260.367.03 Beiträge an Fachhochschulen..................................................... 654 772.00 400 000<br />

Total Fachhochschulen............................................................ 7 404 164.70 6 829 000 5 755 189.95


Laufende Rechnung <strong>2001</strong><br />

Konto<br />

Rechnung <strong>2001</strong><br />

Voranschlag <strong>2001</strong><br />

Rechnung 2000<br />

Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag<br />

Fr. Fr. Fr. Fr. Fr. Fr.<br />

270 Universitäten<br />

270.365.00 Liechtenstein-Institut .................................................................. 700 000.00 700 000 700 000.00<br />

270.367.01 Interkantonale Vereinbarung über Hochschulbeiträge................ 2 987 812.50 2 988 000 2 701 485.75<br />

270.367.02 Beitrag an Hochschulen.............................................................. 203 000.90 205 000 107 337.80<br />

Total Universitäten.................................................................. 3 890 813.40 3 893 000 3 508 823.55<br />

272 Gr<strong>und</strong>lagenforschung<br />

272.367.01 Beitrag an Schweiz. Nationalfonds ............................................. 250 000.00 250 000 250 000.00<br />

272.367.02 Beitrag an österr. Fonds für wissensch. Forschung...................... 250 000.00 250 000 250 000.00<br />

Total Gr<strong>und</strong>lagenforschung ................................................... 500 000.00 500 000 500 000.00<br />

273 Internationale Programme<br />

273.366.01 Leonardo.................................................................................... 238 187.66 413 000 146 995.45<br />

273.366.02 Sokrates ..................................................................................... 269 218.96 210 000 159 818.29<br />

273.366.03 EU-Programm «Jugend» ............................................................ 96 023.00 107 000 49 238.63<br />

273.436.00 Kostenrückerstattungen EU........................................................ 76 435.19<br />

273.436.01 Kostenrückerstattungen Leonardo ............................................. 205 736.03 268 000<br />

273.436.02 Kostenrückerstattungen Sokrates............................................... 177 484.80 58 000<br />

Total Internationale Programme............................................ 603 429.62 383 220.83 730 000 326 000 356 052.37 76 435.19<br />

280 Stipendien, Ausbildungsbeihilfen<br />

280.366.01 Stipendien.................................................................................. 4 237 385.90 4 094 000 3 205 902.30<br />

Total Stipendien, Ausbildungsbeihilfen................................ 4 237 385.90 4 094 000 3 205 902.30<br />

281 Liechtensteinische Musikschule<br />

281.364.00 Staatsbeitrag Musikschule.......................................................... 3 334 314.25 3 485 000 3 274 518.10<br />

281.365.00 Staatsbeitrag Internationale Meisterkurse................................... 73 000.00 73 000 71 000.00<br />

Total Liechtensteinische Musikschule ................................... 3 407 314.25 3 558 000 3 345 518.10<br />

282 Erwachsenenbildung<br />

282.366.02 Staatsbeitrag Stiftung Erwachsenenbildung ............................... 1 199 000.00 1 199 000 1 142 000.00<br />

Total Erwachsenenbildung..................................................... 1 199 000.00 1 199 000 1 142 000.00<br />

290 Amt für Berufsbildung<br />

290.300.01 Kommissionen ........................................................................... 6 526.75 6 000<br />

290.301.00 Gehälter..................................................................................... 640 869.45 635 000 575 737.00<br />

290.303.01 Sozialbeiträge............................................................................. 103 721.20 99 000 89 944.65<br />

290.310.00 Kanzleiausgaben ........................................................................ 74 814.62 85 000 61 930.08<br />

290.317.00 Reisespesen................................................................................ 25 099.55 30 000 20 387.35<br />

290.366.00 Lehrlingstransporte .................................................................... 8 900.00 10 000 8 900.00<br />

290.367.03 Gr<strong>und</strong>ausbildung - Lehrlinge...................................................... 7 720 701.62 7 623 000 6 853 517.97<br />

290.367.04 Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung Erwachsene ......................................... 1 544 497.40 2 265 000 2 230 401.38<br />

Total Amt für Berufsbildung .................................................. 10 125 130.59 10 753 000 9 840 818.43<br />

291 Berufsberatung<br />

291.301.00 Gehälter..................................................................................... 553 728.40 559 000 467 418.00<br />

291.303.01 Sozialbeiträge............................................................................. 87 813.15 84 000 71 123.60<br />

291.310.00 Kanzleiausgaben ........................................................................ 131 337.31 132 000 54 082.69<br />

291.317.00 Reisespesen................................................................................ 5 212.30 9 000 6 954.85<br />

Total Berufsberatung .............................................................. 778 091.16 784 000 599 579.14<br />

Begründungen zu Kreditüberschreitungen (über CHF 5000)<br />

273.366.02 NK VI CHF 60 000<br />

280.366.01 NK VII CHF 280 000<br />

290.301.00 Individuelle Gehaltsanpassungen CHF 5 708<br />

290.367.03 NK III CHF 120 000<br />

341


Laufende Rechnung <strong>2001</strong><br />

Konto<br />

Begründungen zu Kreditüberschreitungen (über CHF 5000)<br />

292.312.00 Höhere Reinigungskosten, gedeckt durch Gesamtkredit f. Kunstschule<br />

294.301.00 Individuelle Gehaltsanpassugnen CHF 8 727<br />

342<br />

Rechnung <strong>2001</strong><br />

Aufwand<br />

Voranschlag <strong>2001</strong><br />

Rechnung 2000<br />

Ertrag Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag<br />

Fr. Fr. Fr. Fr. Fr. Fr.<br />

292 Kunstschule<br />

292.301.00 Gehälter Lehrer .......................................................................... 123 295.15<br />

292.302.00 Gehälter Lehrer .......................................................................... 141 120.85 150 000<br />

292.303.01 Sozialbeiträge............................................................................. 5 686.73 14 000 14 601.25<br />

292.310.03 Schulmaterial ............................................................................. 15 999.97 16 000 21 890.50<br />

292.312.00 Heizung, Beleuchtung <strong>und</strong> Reinigung ........................................ 32 877.49 25 000 8 791.75<br />

292.433.00 Schulgelder ................................................................................ 114 546.00 66 000 34 010.00<br />

292.462.00 Gemeindebeiträge ..................................................................... 18 000.00 18 000 18 000.00<br />

Total Kunstschule .................................................................... 195 685.04 132 546.00 205 000 84 000 168 578.65 52 010.00<br />

293 Amtlicher Lehrmittelverlag/Didakt. Medienstelle<br />

293.301.00 Gehälter..................................................................................... 186 691.05 186 000 127 510.05<br />

293.303.01 Sozialbeiträge............................................................................. 30 858.25 31 000 20 569.00<br />

293.310.01 Ankäufe Primarschulen .............................................................. 159 460.16 165 000 128 887.19<br />

293.310.02 Ankäufe Sek<strong>und</strong>arschulen.......................................................... 472 688.21 484 000 430 696.79<br />

293.310.03 Ankäufe Klassenbestände .......................................................... 72 130.19 75 000 69 045.11<br />

293.310.09 Didaktische Medienstelle............................................................ 67 266.02 67 000 56 891.95<br />

293.317.00 Spesen ....................................................................................... 7 834.25 8 000 6 212.88<br />

293.435.01 Verkäufe Primarschulen.............................................................. 149 773.40 176 000 174 978.50<br />

293.435.02 Verkäufe Sek<strong>und</strong>arschulen (verbilligte Abgabe).......................... 375 029.92 368 000 339 239.50<br />

Total Amtlicher Lehrmittelverlag/<br />

Didakt. Medienstelle............................................................... 996 928.13 524 803.32 1 016 000 544 000 839 812.97 514 218.00<br />

294 Jugendhaus Malbun<br />

294.301.00 Gehälter..................................................................................... 155 952.70 150 000 143 172.50<br />

294.303.01 Sozialbeiträge............................................................................. 26 248.40 24 000 23 562.25<br />

294.310.00 Verwaltungskosten..................................................................... 4 151.52 8 000 5 693.95<br />

294.313.00 Verpflegungskosten ................................................................... 71 859.78 70 000 79 731.84<br />

294.315.00 Unterhalt Einrichtung ................................................................. 7 578.33 9 000 4 693.25<br />

294.319.00 Verschiedenes ............................................................................ 4 201.46 5 000 4 995.00<br />

294.432.00 Verpflegungstaxen ..................................................................... 171 208.40 160 000 185 935.81<br />

Total Jugendhaus Malbun ...................................................... 269 992.19 171 208.40 266 000 160 000 261 848.79 185 935.81<br />

295 Liegenschaftsverwaltung Bildungsbereich<br />

295.301.00 Gehälter Hauswarte ................................................................... 620 197.62 626 000 550 386.30<br />

295.303.00 Sozialbeiträge............................................................................. 184 989.14 182 000 168 452.60<br />

295.308.00 Gehälter Reinigungspersonal...................................................... 465 244.00 473 000 461 849.45<br />

295.312.00 Betriebskosten Schulgebäude..................................................... 2 263 877.50 2 325 000 2 238 225.14<br />

295.314.00 Unterhalt Schulgebäude............................................................. 1 020 779.40 1 350 000 2 857 467.15<br />

295.316.00 Mieten Bildungsbereich.............................................................. 1 002 003.35 1 050 000 998 456.35<br />

Total Liegenschaftsverwaltung Bildungsbereich ................. 5 557 091.01 6 006 000 7 274 836.99<br />

Total Bildung............................................................................ 105 639 079.96 12 209 294.32 109 350 000 11 559 000 98 680 533.24 11 069 259.60


Laufende Rechnung <strong>2001</strong><br />

Konto<br />

3 Kultur, Freizeit<br />

Begründungen zu Kreditüberschreitungen (über CHF 5000)<br />

302.365.00 NK v. 14.11.01 CHF 1 100 000 (LGBl. 2002 Nr. 6)<br />

303.363.00 NK II CHF 150 000<br />

306.363.01 Zuweisung des höheren Gewinnanteils aus Interkant. Landeslotterie<br />

Rechnung <strong>2001</strong><br />

Voranschlag <strong>2001</strong><br />

Rechnung 2000<br />

Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag<br />

Fr. Fr. Fr. Fr. Fr. Fr.<br />

300 Landesbibliothek<br />

300.363.00 Staatsbeitrag Landesbibliothek................................................... 1 568 700.55 1 632 000 1 572 869.70<br />

Total Landesbibliothek ........................................................... 1 568 700.55 1 632 000 1 572 869.70<br />

301 Landesmuseum<br />

301.318.00 Ausstellungsprojekt Landesmuseum........................................... 285 438.61 2 000 000 60 813.80<br />

301.363.00 Staatsbeitrag Landesmuseum..................................................... 771 220.94 909 000 819 256.88<br />

Total Landesmuseum .............................................................. 1 056 659.55 2 909 000 880 070.68<br />

302 Theater, Konzerte<br />

302.365.00 Staatsbeitrag Theater am Kirchplatz........................................... 3 432 000.00 2 332 000 2 285 000.00<br />

Total Theater, Konzerte .......................................................... 3 432 000.00 2 332 000 2 285 000.00<br />

303 Kunstmuseum<br />

303.363.00 Staatsbeitrag Kunstmuseum....................................................... 2 988 000.00 2 838 000 5 019 000.00<br />

Total Kunstmuseum ................................................................ 2 988 000.00 2 838 000 5 019 000.00<br />

304 Landesarchiv<br />

304.301.00 Gehälter..................................................................................... 438 408.72 504 000 456 022.00<br />

304.303.01 Sozialbeiträge............................................................................. 71 769.28 80 000 74 910.15<br />

304.310.00 Verfilmung, Restauration, Sammlung von Archivalien ................ 182 987.36 183 000 127 766.08<br />

304.367.00 Beiträge an Vereinigungen ......................................................... 2 912.00 4 000 2 963.55<br />

Total Landesarchiv................................................................... 696 077.36 771 000 661 661.78<br />

305 Historischer Verein / Historische Projekte<br />

305.365.00 Beitrag an Historischen Verein.................................................... 330 000.00 330 000 180 000.00<br />

305.365.01 Liechtensteinisches Urk<strong>und</strong>enbuch............................................. 68 879.05 65 000 65 162.40<br />

305.365.02 Vorarlb. Sprachatlas mit Einschluss Liechtensteins ...................... 49 743.90 50 000 49 675.00<br />

305.365.04 Historisches Lexikon ................................................................... 187 869.29 480 000 104 102.95<br />

305.365.05 Liechtensteiner Personennamen-Buch........................................ 52 985.94 76 000 67 767.47<br />

305.365.06 Kunstdenkmäler......................................................................... 55 711.80 70 000 22 963.00<br />

305.365.07 Liechtensteiner Sagenbuch......................................................... 85 000<br />

Total Historischer Verein / Historische Projekte ................... 745 189.98 1 156 000 489 670.82<br />

306 Stabsstelle für Kulturfragen<br />

306.300.01 Kulturbeirat................................................................................ 29 410.70 28 000 30 094.30<br />

306.310.00 Kanzleiauslagen ......................................................................... 6 981.75 8 000 6 051.52<br />

306.317.00 Reisespesen, Repräsentationen................................................... 5 108.30 9 000 5 903.10<br />

306.318.00 Öffentlichkeitsarbeit................................................................... 8 166.00 50 000 62 537.80<br />

306.363.01 Beitrag an Stiftung pro Liechtenstein.......................................... 675 730.00 666 000 696 814.65<br />

306.365.01 Beiträge an kulturelle Verbände ................................................. 587 297.95<br />

306.365.02 Kultur <strong>und</strong> Bildung..................................................................... 604 631.05<br />

306.365.03 Kulturförderung ......................................................................... 1 252 552.87 1 272 000<br />

306.367.00 Bilaterale kulturelle Projekte ....................................................... 30 000<br />

Total Stabsstelle für Kulturfragen ......................................... 1 977 949.62 2 063 000 1 993 330.37<br />

343


Laufende Rechnung <strong>2001</strong><br />

Konto<br />

Begründungen zu Kreditüberschreitungen (über CHF 5000)<br />

307.318.01 NK v. 27.06.01 CHF 450 000 (GBP 180 000) gem. LGBl. <strong>2001</strong> Nr. 135<br />

310.318.00 NK IV CHF 100 000<br />

320.301.00 Individuelle Gehaltserhöhungen CHF 7 879<br />

320.310.01 NK IV CHF 9 000<br />

320.317.00 NK IV CHF 11 000<br />

321.365.01 Vorbehältlich der Zustimmung des <strong>Landtag</strong>s<br />

344<br />

Rechnung <strong>2001</strong><br />

Aufwand<br />

Voranschlag <strong>2001</strong><br />

Rechnung 2000<br />

Ertrag Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag<br />

Fr. Fr. Fr. Fr. Fr. Fr.<br />

307 Rheinberger-Forschung<br />

307.318.00 Gesamtausgabe Rheinberger-Werke .......................................... 447 452.19 470 000 267 500.00<br />

307.318.01 Rheinberger-Gedenkjahr <strong>2001</strong> ................................................... 604 056.28 200 000 100 687.50<br />

Total Rheinberger-Forschung ................................................. 1 051 508.47 670 000 368 187.50<br />

310 Denkmalschutz<br />

310.318.00 Dienstleistungen, Honorare........................................................ 229 387.08 130 000 244 333.56<br />

Total Denkmalschutz............................................................... 229 387.08 130 000 244 333.56<br />

311 Archäologie<br />

311.365.01 Archäologische Grabungen <strong>und</strong> Auswertungen......................... 475 251.56 471 000 452 814.61<br />

Total Archäologie .................................................................... 475 251.56 471 000 452 814.61<br />

320 Presse- <strong>und</strong> Informationsamt<br />

320.301.00 Gehälter..................................................................................... 408 024.57 400 000 387 120.05<br />

320.303.01 Sozialbeiträge............................................................................. 64 712.41 64 000 61 081.25<br />

320.310.01 Kanzleiauslagen ......................................................................... 29 978.11 22 000 25 482.22<br />

320.310.02 Publikationen <strong>und</strong> Informationsmaterial..................................... 217 456.14 275 000 345 847.67<br />

320.315.00 Betrieb <strong>und</strong> Ausbau Landeskanal ............................................... 59 472.10 79 000 152 091.14<br />

320.317.00 Repräsentationen, Journalisten-Betreuung ................................. 36 428.90 30 000 33 139.12<br />

320.318.00 Verteilung von Pressemitteilungen.............................................. 54 338.00 55 000 54 389.80<br />

320.318.01 Meinungsumfragen.................................................................... 50 000.00 50 000<br />

320.435.00 Verkauf von Broschüren ............................................................. 10 000 8 184.70<br />

Total Presse- <strong>und</strong> Informationsamt ....................................... 920 410.23 975 000 10 000 1 059 151.25 8 184.70<br />

321 Medien<br />

321.365.00 Beiträge für Medien <strong>und</strong> Medienberichterstattung .................... 650 000.00 1 000 000 659 880.00<br />

321.365.01 Beiträge für Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung.......................................... 100 000.00 82 000.00<br />

321.365.04 Leistungsvereinbarungen............................................................ 1 000 000.00 1 000 000 750 000.00<br />

321.365.05 Weitere Veranstaltungen <strong>und</strong> Massnahmen............................... 18 000.00<br />

Total Medien ............................................................................ 1 750 000.00 2 000 000 1 509 880.00<br />

330 Parkanlagen, Wanderwege<br />

330.314.00 Unterhalt von Berg- <strong>und</strong> Wanderwegen..................................... 227 895.26 141 000 145 470.90<br />

330.365.00 Alpenverein (Subvention für Alpenvereinshütten)....................... 80 000.00 80 000 105 636.15<br />

330.390.00 Verrechnung Personalkosten ...................................................... 43 012.10<br />

Total Parkanlagen, Wanderwege .......................................... 307 895.26 221 000 294 119.15<br />

340 Sport<br />

340.300.01 Sportkommission ....................................................................... 37 166.68 30 000 48 051.20<br />

340.301.00 Gehälter..................................................................................... 128 489.90 128 000 111 563.25<br />

340.303.01 Sozialbeiträge............................................................................. 21 036.20 20 000 17 370.30<br />

340.310.00 Kanzleiauslagen ......................................................................... 17 002.60 18 000 16 043.85<br />

340.317.00 Reisespesen, Repräsentationen................................................... 7 015.75 10 000 885.60<br />

340.365.03 Beitrag für Kleinstaatenspiele im FL ............................................ 62 997.00<br />

340.365.04 Liechtensteiner Skiverband (Solution) ......................................... 100 000.00<br />

340.365.05 Sportförderung .......................................................................... 2 942 362.15 3 017 000 2 614 002.48<br />

340.434.00 Teilnehmergebühren .................................................................. 22 235.55 5 000 10 376.00<br />

340.439.00 Auflösung Stiftung Liechtensteiner Sportfonds .......................... 651 509.66<br />

Total Sport................................................................................ 3 153 073.28 22 235.55 3 223 000 5 000 2 970 913.68 661 885.66<br />

330.314.00 NK VI CHF 87 000<br />

340.300.01 NK VII CHF 15 000


Laufende Rechnung <strong>2001</strong><br />

Konto<br />

Rechnung <strong>2001</strong><br />

Voranschlag <strong>2001</strong><br />

Rechnung 2000<br />

Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag<br />

Fr. Fr. Fr. Fr. Fr. Fr.<br />

390 Kirche<br />

390.365.01 Beitrag an römisch-katholische Landeskirche.............................. 300 000.00 300 000 300 000.00<br />

390.365.02 Konfessionsbeiträge ................................................................... 53 000.00 53 000 53 000.00<br />

Total Kirche .............................................................................. 353 000.00 353 000 353 000.00<br />

391 Liegenschaftsverwaltung Kulturbereich<br />

391.301.00 Gehälter Hauswarte ................................................................... 146 903.50 145 000 110 170.85<br />

391.303.01 Sozialbeiträge............................................................................. 30 505.35 29 000 28 359.25<br />

391.308.00 Gehälter Reinigungspersonal...................................................... 37 500.32 38 000 46 630.15<br />

391.312.00 Betriebskosten Kulturgebäude ................................................... 1 163 761.39 1 060 000 516 833.53<br />

391.314.00 Unterhalt Kulturgebäude ........................................................... 415 275.40 650 000<br />

391.316.00 Mieten Kulturgebäude ............................................................... 698 142.00 720 000 696 910.00<br />

Total Liegenschaftsverwaltung Kulturbereich ..................... 2 492 087.96 2 642 000 1 398 903.78<br />

Total Kultur, Freizeit ................................................................ 23 197 190.90 22 235.55 24 386 000 15 000 21 552 906.88 670 070.36<br />

Begründungen zu Kreditüberschreitungen (über CHF 5000)<br />

391.312.00 NK III CHF 250 000<br />

345


Laufende Rechnung <strong>2001</strong><br />

Konto<br />

4 Ges<strong>und</strong>heit<br />

Begründungen zu Kreditüberschreitungen (über CHF 5000)<br />

400.363.00 NK II CHF 60 000; höheres Betriebsdefizit (Betriebsanalysen, Forderungsabschreibungen,<br />

Zulagen für Sonntags- u. Nachtarbeit etc.<br />

450.310.00 NK VII CHF 11 000<br />

450.318.04 NK III CHF 39 000; NK VI CHF 8 000<br />

470.318.03 NK VI CHF 25 000<br />

346<br />

Rechnung <strong>2001</strong><br />

Aufwand<br />

Voranschlag <strong>2001</strong><br />

Rechnung 2000<br />

Ertrag Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag<br />

Fr. Fr. Fr. Fr. Fr. Fr.<br />

400 Spitäler<br />

400.363.00 Staatsbeitrag an Liechtensteinisches Landesspital....................... 5 296 750.78 4 933 000 3 757 351.31<br />

400.367.01 Beitrag an ausländische Spitäler ................................................. 5 879 099.37 6 279 000 5 454 751.66<br />

400.367.02 Ostschweiz. Kinderspital St. Gallen............................................. 353 813.10 400 000 349 194.30<br />

Total Spitäler............................................................................ 11 529 663.25 11 612 000 9 561 297.27<br />

450 Sozial- <strong>und</strong> Präventivmed. Dienststelle<br />

450.301.00 Gehälter..................................................................................... 154 370.30 235 000 147 117.75<br />

450.303.01 Sozialbeiträge............................................................................. 24 655.50 37 000 23 0195.30<br />

450.310.00 Kanzleiauslagen ......................................................................... 36 605.68 30 000 22 835.98<br />

450.317.00 Reisespesen................................................................................ 1 259.15 4 000 131.35<br />

450.318.01 Ges<strong>und</strong>heitsdienst...................................................................... 41 836.00 41 000 22 843.57<br />

450.318.03 Tuberkulosevorsorge .................................................................. 18 034.85 22 000 15 936.00<br />

450.318.04 Schutzimpfungen....................................................................... 52 534.10 6 000 35 650.60<br />

450.367.00 Beiträge an Vereinigungen ......................................................... 18 550.00 30 000 14 745.00<br />

Total Sozial- <strong>und</strong> Präventivmed. Dienststelle....................... 347 845.58 405 000 282 455.55<br />

460 Schulges<strong>und</strong>heitsdienst<br />

460.318.02 Schulzahnärztlicher Dienst.......................................................... 528 020.35 548 000 519 519.30<br />

Total Schulges<strong>und</strong>heitsdienst ................................................ 528 020.35 548 000 519 519.30<br />

465 Sucht-Prävention<br />

465.318.01 Informationsmaterial der Landespolizei ...................................... 20 000 19 956.95<br />

465.318.02 Suchtprävention in Schulen........................................................ 37 550.00 82 000 79 512.50<br />

465.318.04 Prophylaktische Kontrollmassnahmen ........................................ 1 064.10 10 000 1 611.05<br />

465.318.05 Organisation <strong>und</strong> allgemeine Projekte........................................ 34 846.53 46 000 17 038.20<br />

465.366.02 Betreuung von Betäubungsmittelabhängigen ............................ 10 000 7 906.55<br />

Total Sucht-Prävention ........................................................... 73 460.63 168 000 126 025.25<br />

470 Amt für Lebensmittelkontrolle <strong>und</strong> Veterinärwesen<br />

470.301.00 Gehälter..................................................................................... 446 716.77 520 000 423 948.25<br />

470.303.01 Sozialbeiträge............................................................................. 70 083.68 82 000 63 648.55<br />

470.310.00 Kanzleiauslagen ......................................................................... 33 292.54 35 000 27 401.23<br />

470.317.00 Reisespesen, Repräsentationen................................................... 25 295.86 40 000 34 890.60<br />

470.318.03 Lebensmitteluntersuchungen, Qualitätsverbesserung................. 154 477.15 130 000 105 253.00<br />

470.318.04 Seuchenbekämpfung ................................................................. 206 177.80 250 000 82 972.85<br />

470.318.05 Drittleistungen, Kontrollen ......................................................... 40 556.04 59 000 53 117.00<br />

470.365.00 Beitrag an Viehversicherung....................................................... 5 270.15 6 000 5 492.65<br />

470.367.00 Beiträge an Vereinigungen ......................................................... 77 334.30 85 000 28 252.15<br />

470.431.00 Gebühren <strong>und</strong> Kostenrückerstattungen ..................................... 192 252.75 150 000 153 094.55<br />

470.431.01 Beiträge <strong>und</strong> Gebühren (Viehhandel, Sömmerung) .................... 63 004.00 59 000 81 427.00<br />

Total Amt für Lebensmittelkontrolle<br />

<strong>und</strong> Veterinärwesen ............................................................... 1 059 204.29 255 256.75 1 207 000 209 000 824 976.28 234 521.55


Laufende Rechnung <strong>2001</strong><br />

Konto<br />

Rechnung <strong>2001</strong><br />

Voranschlag <strong>2001</strong><br />

Rechnung 2000<br />

Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag<br />

Fr. Fr. Fr. Fr. Fr. Fr.<br />

490 Übriges Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />

490.308.00 Landesphysikus (Besoldung, Spesen, usw.)................................. 364 576.92 352 000 346 023.77<br />

490.318.00 Umgebungs- <strong>und</strong> Reihenuntersuchungen.................................. 26 949.14 25 000 23 427.78<br />

490.318.01 AIDS-Hilfe .................................................................................. 240 866.64 241 000 226 275.25<br />

490.365.01 Landesweite Notrufnummer (144) ............................................. 315 498.60 281 000 277 651.80<br />

490.365.02 Rettungsdienst (Subv. Rotes Kreuz) ............................................ 170 000.00 170 000 170 000.00<br />

Total Übriges Ges<strong>und</strong>heitswesen .......................................... 1 117 891.30 1 069 000 1 043 378.60<br />

Begründungen zu Kreditüberschreitungen (über CHF 5000)<br />

490.308.00 NK VII CHF 15 000<br />

490.365.01 NK VII CHF 35 000<br />

Total Ges<strong>und</strong>heit ..................................................................... 14 656 085.40 255 256.75 15 009 000 209 000 12 357 652.25 234 521.55<br />

347


Laufende Rechnung <strong>2001</strong><br />

Konto<br />

5 Soziale Wohlfahrt<br />

Begründungen zu Kreditüberschreitungen (über CHF 5000)<br />

500.363.00 NK VII CHF 680 000<br />

530.363.00 NK VII CHF 200 000<br />

530.366.00 NK VII CHF 13 000<br />

534.365.00 NK VI CHF 409 000<br />

540.366.00 NK II CHF 66 000<br />

560.366.00 NK V CHF 800 000; NK VII CHF 364 000<br />

348<br />

Rechnung <strong>2001</strong><br />

Aufwand<br />

Voranschlag <strong>2001</strong><br />

Rechnung 2000<br />

Ertrag Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag<br />

Fr. Fr. Fr. Fr. Fr. Fr.<br />

500 Altersversicherung<br />

500.363.00 Staatsbeitrag AHV...................................................................... 31 119 035.60 30 440 000 21 454 720.35<br />

Total Altersversicherung......................................................... 31 119 035.60 30 440 000 21 454 720.35<br />

510 Invalidenversicherung<br />

510.363.01 Staatsbeitrag IV (inkl. Lohnzuschuss) .......................................... 17 695 784.44 19 768 000 15 315 869.27<br />

Total Invalidenversicherung................................................... 17 695 784.44 19 768 000 15 315 869.27<br />

520 Krankenversicherung<br />

520.365.00 Staatsbeitrag Krankenkassen...................................................... 37 698 650.25 37 700 000 44 165 464.87<br />

520.365.01 Startfinanzierung Hausarztsystem .............................................. 3 634 731.95 6 100 000 1 462 000.00<br />

520.365.02 Landesbeitrag Krankenkassenverband........................................ 50 000.00 50 000<br />

520.366.00 Prämienverbilligung für Einkommensschwache.......................... 2 175 619.00 4 000 000 1 650 662.45<br />

520.436.00 Rückerstattung Krankenkassensubventionen ............................. 2 534 000.00<br />

Total Krankenversicherung .................................................... 43 559 001.20 47 850 000 47 278 127.32 2 534 000.00<br />

530 Sonstige Sozialversicherungen<br />

530.363.00 Staatsbeitrag ALV ....................................................................... 1 582 513.30 1 500 000 1 202 162.95<br />

530.366.00 Ergänzungsleistungen zur AHV-IV .............................................. 10 512 520.39 10 500 000 9 836 349.60<br />

530.450.00 40 %-Anteil der Gemeinden an Ergänzungsleistungen.............. 2 637 680.40 2 804 000 2 591 010.25<br />

Total Sonstige Sozialversicherungen .................................... 12 095 033.69 2 637 680.40 12 000 000 2 804 000 11 038 512.55 2 591 010.25<br />

534 Unfallversicherung<br />

534.365.00 Staatsbeitrag Nichtberufsunfallversicherung............................... 6 408 456.70 6 000 000 5 996 647.90<br />

Total Unfallversicherung ........................................................ 6 408 456.70 6 000 000 5 996 647.90<br />

540 Beihilfen gemäss Jugendgesetz<br />

540.318.00 Jugendschutz ............................................................................. 36 307.04 61 000 37 643.00<br />

540.365.00 Jugendpflege ............................................................................. 1 150 290.04 1 266 000 1 077 178.13<br />

540.366.00 Jugendhilfe ................................................................................ 1 068 905.04 1 046 000 1 008 612.30<br />

Total Beihilfen gemäss Jugendgesetz ................................... 2 255 502.12 2 373 000 2 123 433.43<br />

550 Invalidität<br />

550.365.00 Heilpäd.Verein (Beschützende Werkstätte, Wohnheim).............. 1 077 000.00 1 077 000 814 727.00<br />

550.366.00 Blindenbeihilfe ........................................................................... 209 700.00 260 000 236 152.00<br />

Total Invalidität........................................................................ 1 286 700.00 1 337 000 1 050 879.00<br />

560 Amt für Wohnungswesen<br />

560.301.00 Gehälter..................................................................................... 306 145.60 333 000 245 271.00<br />

560.303.01 Sozialbeiträge............................................................................. 48 390.10 52 000 38 632.85<br />

560.310.00 Kanzleiauslagen ......................................................................... 10 073.55 11 000 7 249.80<br />

560.317.00 Reisespesen................................................................................ 1 284.50 1 000 1 355.40<br />

560.366.00 Bausubventionen ....................................................................... 5 694 200.00 4 615 000 3 983 800.00<br />

560.366.01 Mietbeiträge für Familien ........................................................... 624 366.00 2 500 000<br />

560.462.00 Gemeindeanteil Mietbeiträge (25%).......................................... 156 091.30 625 000<br />

Total Amt für Wohnungswesen............................................. 6 684 459.75 156 091.30 7 512 000 625 000 4 276 309.05


Laufende Rechnung <strong>2001</strong><br />

Konto<br />

Rechnung <strong>2001</strong><br />

Voranschlag <strong>2001</strong><br />

Rechnung 2000<br />

Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag<br />

Fr. Fr. Fr. Fr. Fr. Fr.<br />

580 Amt für Soziale Dienste<br />

580.301.00 Gehälter..................................................................................... 1 837 778.37 1 766 000 1 629 595.85<br />

580.303.01 Sozialbeiträge............................................................................. 297 378.43 275 000 258 147.25<br />

580.308.00 Sozialpsychiatrischer Dienst........................................................ 60 709.20 66 000 59 402.40<br />

580.310.00 Kanzleiauslagen ......................................................................... 60 708.35 58 000 56 830.76<br />

580.310.01 Öffentlichkeitsarbeit / Informationsmaterialien ........................... 14 094.20 15 000 14 917.55<br />

580.317.00 Reisespesen, Repräsentationen................................................... 34 455.59 35 000 28 818.28<br />

Total Amt für Soziale Dienste ................................................ 2 305 124.14 2 215 000 2 047 712.09<br />

581 Allgemeine Fürsorge<br />

581.317.00 UNO-Jahr 1999 der alten Menschen .......................................... 5 000.00<br />

581.362.00 Förderung nach Artikel 24 SHG.................................................. 2 299 999.80 2 300 000 2 049 826.00<br />

581.366.01 Wirtschaftliche Hilfe ................................................................... 1 899 691.92 1 550 000 1 775 858.90<br />

581.366.02 Persönliche Hilfe......................................................................... 23 797.50 45 000 12 240.55<br />

Total Allgemeine Fürsorge ..................................................... 4 223 489.22 3 895 000 3 842 925.45<br />

583 Familienhilfe<br />

583.365.00 Subventionen an Familienhilfen der Gemeinden ........................ 1 223 811.10 1 322 000 1 202 648.15<br />

Total Familienhilfe................................................................... 1 223 811.10 1 322 000 1 202 648.15<br />

589 Sonstige Beiträge<br />

589.318.00 Verwaltungskosten für übertragene Aufgaben........................... 550 000.00 550 000 550 000.00<br />

589.365.01 Caritasverein .............................................................................. 30 000.00 30 000 30 000.00<br />

589.365.02 Liechtensteinisches Rotes Kreuz ................................................. 150 000.00 130 000 130 000.00<br />

589.365.03 Arbeitnehmerverband ................................................................ 125 000.00 125 000 125 000.00<br />

589.365.04 Sparprämien............................................................................... 4 235.00 4 000 5 884.00<br />

589.366.02 Mutterschaftszulagen................................................................. 470 964.30 560 000 442 035.50<br />

589.366.04 Unterhaltsvorschüsse.................................................................. 723 415.02 460 000 631 350.66<br />

589.367.02 Mitgliedschaftsbeiträge.............................................................. 6 486.00 13 000 9 484.10<br />

Total Sonstige Beiträge........................................................... 2 060 100.32 1 872 000 1 923 754.26<br />

590 Flüchtlingswesen<br />

590.318.01 Betreuung Flüchtlingszentrum.................................................... 382 296.80 400 000 409 321.25<br />

590.318.02 Zutrittskontrollen / Bewachung .................................................. 20 000<br />

590.318.03 Verfahrenskosten ....................................................................... 36 584.95 65 000 302 659.65<br />

590.318.04 Rechtsberatungen, Verwaltungskosten Hilfswerke ..................... 20 000 2 336.10<br />

590.366.00 Sozialhilfe für Flüchtlinge / Rückkehrhilfe ................................... 718 785.20 1 726 000 452 601.71<br />

590.367.00 Unterstützung von Wiederaufbauprojekten ............................... 2 440 600.00 3 000 000 2 544 299.00<br />

590.452.00 Beteiligung der Gemeinden an Flüchtlingskosten....................... 1 770 841.00 2 583 000 1 704 279.00<br />

Total Flüchtlingswesen ........................................................... 3 578 266.95 1 770 841.00 5 231 000 2 583 000 3 711 217.71 1 704 279.00<br />

591 Hilfsaktionen im Ausland<br />

591.367.01 Internationale humanitäre Hilfe.................................................. 2 701 645.50 1 515 000 2 144 745.75<br />

591.367.02 Entwicklungszusammenarbeit.................................................... 8 150 000.00 8 150 000 7 400 000.00<br />

591.367.03 Zusammenarbeit mit Osteuropa................................................. 932 947.60 950 000 839 341.80<br />

591.367.04 Bilaterale kulturelle Projekte ....................................................... 30 000.00<br />

Total Hilfsaktionen im Ausland.............................................. 11 784 593.10 10 615 000 10 414 087.55<br />

Total Soziale Wohlfahrt .......................................................... 146 279 358.33 4 564 612.70 152 430 000 6 012 000 131 676 844.08 6 829 289.25<br />

Begründungen zu Kreditüberschreitungen (über CHF 5000)<br />

580.301.00 NK VI CHF 33 000; individuelle Gehaltsanpassungen CHF 36 738<br />

580.303.01 NK VI CHF 6 000; Auswirkungen Gehaltsanpassungen; zu gering budgetiert<br />

581.366.01 NK VII CHF 375 000<br />

589.365.02 CK VI CHF 20 000<br />

589.366.04 NK VII CHF 264 000<br />

591.367.01 NK VI CHF 1 295 000<br />

349


Laufende Rechnung <strong>2001</strong><br />

Konto<br />

6 Verkehr<br />

Begründungen zu Kreditüberschreitungen (über CHF 5000)<br />

600.314.06 NK VII CHF 300 000; höhere Kosten für Schneeräumung Malbun u. Abtransporte<br />

681.363.00 NK v. 16.05.<strong>2001</strong> CHF 4 200 000 (LGB. <strong>2001</strong> Nr. 126)<br />

350<br />

Rechnung <strong>2001</strong><br />

Aufwand<br />

Voranschlag <strong>2001</strong><br />

Rechnung 2000<br />

Ertrag Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag<br />

Fr. Fr. Fr. Fr. Fr. Fr.<br />

600 Landstrassen, Brücken<br />

600.301.00 Löhne Betriebspersonal .............................................................. 2 981 592.80 3 354 000 3 048 560.75<br />

600.303.01 Sozialbeiträge............................................................................. 494 949.10 521 000 485 355.50<br />

600.313.01 Material, Transporte, etc............................................................. 181 019.64 185 000 165 973.08<br />

600.314.02 Technischer Dienst...................................................................... 379 505.85 380 000 359 468.10<br />

600.314.03 Maschinen <strong>und</strong> Werkzeuge........................................................ 460 266.63 462 000 451 602.35<br />

600.314.04 Unterhalt von Strassen ............................................................... 2 990 223.80 3 000 000 3 140 304.55<br />

600.314.05 Unterhalt von Brücken <strong>und</strong> Stützbauten .................................... 1 297 609.87 1 300 000 1 634 841.90<br />

600.314.06 Winterdienst .............................................................................. 926 923.45 580 000 675 909.00<br />

600.314.07 Fremdleistungen......................................................................... 249 965.10 250 000 250 817.15<br />

600.314.08 Verbrauchsmaterial Magazine .................................................... 296 316.75 300 000 297 276.45<br />

600.314.09 Unterhalt Werkleitungsstollen .................................................... 8 575.20 15 000 12 030.25<br />

600.318.01 Diverse Strassenprojektierungen................................................. 195 033.60 200 000 145 619.80<br />

600.318.03 Unfall- <strong>und</strong> Haftpflichtversicherung............................................ 10 567.75 20 000 7 627.30<br />

600.318.04 Verkehrskonzept ........................................................................ 98 932.00<br />

600.431.00 Gebühren für Strassenreklame-Tafeln......................................... 3 390.00 5 000 3 060.00<br />

600.434.00 Externe Weiterverrechnung Arbeiten Regiepersonal................... 29 178.50 50 000 73 135.10<br />

600.435.02 Materialverkauf, Vermietung, Signalisationen ............................ 7 499.55 30 000 8 650.35<br />

600.436.02 Kostenverrechnung Unfallschäden ............................................. 33 081.40 70 000 32 578.55<br />

600.438.00 Eigenleistungen für Investitionen................................................ 247 943.50 340 000 417 761.60<br />

Total Landstrassen, Brücken................................................... 10 472 549.54 321 092.95 10 567 000 495 000 10 774 318.18 535 185.60<br />

650 Öffentlicher Verkehr, verkehrspol. Massnahmen<br />

650.318.02 Werbung öffentlicher Verkehr.................................................... 46 609.90 80 000 56 431.03<br />

650.318.03 Beitrag Liechtenstein-Takt........................................................... 207 407.65 220 000 288 878.70<br />

650.318.04 Experten, Gutachten Verkehrsbereich ........................................ 11 278.90 100 000<br />

650.363.00 Staatsbeitrag Liechtenstein Bus Anstalt ...................................... 13 579 000.00 13 579 000 11 652 000.00<br />

650.407.00 Ertragsanteil LSVA ...................................................................... 4 763 984.40 4 860 000<br />

650.434.02 Nachzahlung Provisionen für Billetverkäufe ................................ 136 597.47<br />

Total Öffentlicher Verkehr, verkehrspol.<br />

Massnahmen ........................................................................... 13 844 296.45 4 763 984.40 13 979 000 4 860 000 11 997 309.73 136 597.47<br />

680 Postbetrieb<br />

680.315.00 Posttechnische Anlagen, Unterhalt............................................. 6 550.70<br />

Total Postbetrieb ..................................................................... 6 550.70<br />

681 Postwertzeichenstelle<br />

681.301.00 Gehälter..................................................................................... 1 093 589.00 1 246 000 1 121 708.95<br />

681.303.01 Sozialbeiträge............................................................................. 242 869.50 265 000 244 362.70<br />

681.308.01 Besoldung Heimarbeit................................................................ 272 433.85 300 000 263 943.85<br />

681.308.02 Besoldung Aushilfen .................................................................. 74 215.80 100 000 93 252.40<br />

681.310.01 Kanzleiauslagen ......................................................................... 987 707.28 1 100 000 921 583.30<br />

681.310.02 Werbung.................................................................................... 35 835.75 600 000 490 898.75<br />

681.317.00 LIBA 2002 .................................................................................. 4 802.17 15 000 11 274.93<br />

681.317.01 Reisespesen................................................................................ 12 192.39 20 000 14 346.94<br />

681.318.01 Postalische Leistungen................................................................ 502 405.65 700 000 649 003.30<br />

681.363.00 Abgeltung Liecht. Post AG ......................................................... 3 810 657.65 1 500 000 3 332 921.20<br />

681.435.00 Wertzeichenverkäufe ................................................................. 8 166 315.55 8 600 000 9 040 022.75<br />

Total Postwertzeichenstelle ................................................... 7 036 709.04 8 166 315.55 5 846 000 8 600 000 7 143 296.32 9 040 022.75


Laufende Rechnung <strong>2001</strong><br />

Konto<br />

Rechnung <strong>2001</strong><br />

Voranschlag <strong>2001</strong><br />

Rechnung 2000<br />

Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag<br />

Fr. Fr. Fr. Fr. Fr. Fr.<br />

682 Postmuseum <strong>und</strong> Briefmarkengestaltung<br />

682.301.00 Gehälter..................................................................................... 363 224.35 367 000 353 829.60<br />

682.303.01 Sozialbeiträge............................................................................. 62 003.20 58 000 58 767.45<br />

682.310.01 Kanzleiauslagen, Ausstellungen ................................................. 27 078.41 23 000 17 022.95<br />

682.310.02 Ankäufe Postmuseum ................................................................ 29 976.85 30 000 27 277.05<br />

682.310.03 Markenerstellung ....................................................................... 1 922 466.58 1 890 000 1 949 785.93<br />

682.317.00 Reisespesen, Repräsentationen................................................... 15 258.00 16 000 15 451.15<br />

682.366.00 Förderungsbeiträge Philatelie ..................................................... 20 626.00 37 000 25 702.43<br />

Total Postmuseum <strong>und</strong> Briefmarkengestaltung .................. 2 440 633.39 2 421 000 2 447 836.56<br />

683 Fernmeldebereich<br />

683.319.00 Verschiedene Kosten.................................................................. 2 453.50<br />

Total Fernmeldebereich .......................................................... 2 453.50<br />

684 Telekommunikation<br />

684.301.00 Gehälter..................................................................................... 634 266.35 619 000 408 069.35<br />

684.303.01 Sozialbeiträge............................................................................. 105 134.90 96 000 63 092.05<br />

684.310.01 Kanzleiauslagen ......................................................................... 36 915.43 31 000 34 353.50<br />

684.317.00 Reisespesen, Repräsentationen................................................... 90 498.28 107 000 76 420.27<br />

684.318.02 Standortmarketing ..................................................................... 234 999.60 250 000 235 000.00<br />

684.318.03 Experten, Gutachten, Drittleistungen ......................................... 629 401.33 450 000 449 540.78<br />

684.367.00 Beiträge an Vereinigungen <strong>und</strong> Intern. Organisation.................. 600.00 20 000<br />

684.412.00 Konzessionen............................................................................. 249 078.90 270 000 544 201.85<br />

684.431.00 Verwaltungsgebühren................................................................ 165 381.60 22 000 7 500.00<br />

Total Telekommunikation....................................................... 1 731 815.89 414 460.50 1 573 000 292 000 1 266 475.95 551 701.85<br />

690 First Link<br />

690.364.00 Internet/FirstLink-Projekte........................................................... 235 824.50 260 000 166 632.50<br />

Total First Link.......................................................................... 235 824.50 260 000 166 632.50<br />

Total Verkehr............................................................................ 35 761 828.81 13 665 853.40 34 646 000 14 247 000 33 804 873.44 10 263 507.67<br />

Begründungen zu Kreditüberschreitungen (über CHF 5000)<br />

682.310.01 NK IV CHF 26 000<br />

682.310.03 Mehrkosten für Markenentwürfe, Stiche <strong>und</strong> Fotos<br />

684.301.00 Individuelle Gehaltsanpassungen CHF 22 621<br />

684.303.01 Auswirkungen Gehaltserhöhungen; zu gering budgetiert<br />

684.310.01 NK VI CHF 25 000<br />

684.318.01 NK VII CHF 180 000<br />

351


Laufende Rechnung <strong>2001</strong><br />

Konto<br />

7 Umwelt, Raumordnung<br />

Begründungen zu Kreditüberschreitungen (über CHF 5000)<br />

750.362.00 NK V CHF 250 000<br />

352<br />

Rechnung <strong>2001</strong><br />

Aufwand<br />

Voranschlag <strong>2001</strong><br />

Rechnung 2000<br />

Ertrag Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag<br />

Fr. Fr. Fr. Fr. Fr. Fr.<br />

700 Wasserwirtschaft<br />

700.318.01 Untersuchungen, Kontrollen, Gutachten.................................... 262 130.62 402 000 276 387.05<br />

700.434.00 Wasserzinsen ............................................................................. 13 945.00 12 000 11 927.40<br />

700.436.00 Kostenweiterverrechnung .......................................................... 42 293.50 96 000 16 845.80<br />

Total Wasserwirtschaft ........................................................... 262 130.62 56 238.50 402 000 108 000 276 387.05 28 773.20<br />

701 Luftreinhaltung<br />

701.313.00 Untersuchungen, Kontrollen, Massnahmenplan......................... 407 345.00 511 000 210 547.00<br />

701.436.00 Kostenweiterverrechnung .......................................................... 17 280.00 8 000<br />

701.436.01 Kostenrückerstattung VOC ........................................................ 45 000.00 45 000 45 000.00<br />

Total Luftreinhaltung.............................................................. 407 345.00 62 280.00 511 000 53 000 210 547.00 45 000.00<br />

702 Lärmschutz<br />

702.318.00 Untersuchungen, Kontrollen ...................................................... 3 197.00 31 000 1 988.30<br />

Total Lärmschutz ..................................................................... 3 197.00 31 000 1 988.30<br />

703 Bodenschutz<br />

703.318.00 Untersuchungen, Bodenmessnetz.............................................. 29 800.70 65 000 34 982.50<br />

Total Bodenschutz................................................................... 29 800.70 65 000 34 982.50<br />

704 Abfall <strong>und</strong> Verdachtsflächen<br />

704.318.00 Untersuchungen, Verdachtsflächenkataster................................ 68 176.65 135 000 66 534.45<br />

704.436.00 Kostenweiterverrechnung .......................................................... 31 498.70 15 000 13 264.05<br />

Total Abfall <strong>und</strong> Verdachtsflächen ........................................ 68 176.65 31 498.70 135 000 15 000 66 534.45 13 264.05<br />

705 Störfallvorsorge, umweltgefährdende Stoffe<br />

705.318.00 Risikoanalysen, Untersuchungen ................................................ 157 001.80 160 000 121 972.10<br />

705.436.00 Kostenweiterverrechnung .......................................................... 177.55 7 000<br />

Total Störfallvorsorge, umweltgefährdende Stoffe ............ 157 001.80 177.55 160 000 7 000 121 972.10<br />

710 Amt für Umweltschutz<br />

710.300.01 Kommissionen, Arbeitsgruppen ................................................. 9 892.35 11 000 4 405.00<br />

710.301.00 Gehälter..................................................................................... 1 204 647.80 1 272 000 1 205 066.55<br />

710.303.01 Sozialbeiträge............................................................................. 190 509.40 201 000 186 314.55<br />

710.310.00 Kanzleiauslagen ......................................................................... 29 355.82 36 000 32 029.00<br />

710.317.00 Reisespesen, Repräsentationen................................................... 57 254.35 70 000 60 930.06<br />

710.318.01 Oeffentlichkeitsarbeit ................................................................. 101 734.82 110 000 42 879.53<br />

710.318.02 Umweltverträglichkeits-Prüfungen ............................................. 11 314.15 60 000 38 532.70<br />

710.318.03 Aktionsprogramm Alpenrhein 2000plus..................................... 152 998.11 160 000 250 528.99<br />

710.367.00 Beiträge an Vereinigungen ......................................................... 7 569.00 9 000 7 410.00<br />

710.431.02 Verwaltungsgebühren................................................................ 81 989.00 68 000 67 068.70<br />

710.452.00 Kostenweiterverrechnung Öffentlichkeitsarbeit.......................... 6 024.40 5 000 17 385.60<br />

Total Amt für Umweltschutz.................................................. 1 765 275.80 88 013.40 1 929 000 73 000 1 828 096.38 84 454.30<br />

750 Gewässerverbauungen<br />

750.362.00 Gewässerunterhalt ..................................................................... 419 058.32 173 000 106 617.15<br />

Total Gewässerverbauungen ................................................. 419 058.32 173 000 106 617.15


Laufende Rechnung <strong>2001</strong><br />

Konto<br />

Rechnung <strong>2001</strong><br />

Voranschlag <strong>2001</strong><br />

Rechnung 2000<br />

Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag<br />

Fr. Fr. Fr. Fr. Fr. Fr.<br />

760 Windschutz<br />

760.313.00 Verbrauchsmaterialien................................................................ 7 970.93<br />

760.318.00 Drittleistungen ........................................................................... 39 328.30<br />

760.390.00 Verrechnung Personalkosten ...................................................... 67 240.80<br />

760.435.00 Holzverkäufe.............................................................................. 5 829.60<br />

Total Windschutz..................................................................... 114 540.03 5 829.60<br />

770 Natur- <strong>und</strong> Landschaftsschutz<br />

770.300.00 Kommissionen ........................................................................... 2 423.70 13 000 4 379.60<br />

770.309.00 Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung............................................................. 1 450.00 5 000<br />

770.310.01 Beratung, Naturerziehung, Öffentlichkeitsarbeit......................... 58 967.05 90 000 47 006.75<br />

770.314.01 Geschützte Gebiete <strong>und</strong> Objekte ............................................... 46 664.75 65 000 22 678.14<br />

770.315.03 Betrieb der naturk<strong>und</strong>lichen Sammlung ..................................... 38 301.35 40 000 33 392.64<br />

770.316.00 Bodenerwerb, Pacht <strong>und</strong> Entschädigungen................................ 4 549.80 100 000 4 467.00<br />

770.318.01 Naturk<strong>und</strong>liche Erforschung....................................................... 38 124.80 130 000 29 275.00<br />

770.318.02 Verwaltung ................................................................................ 19 717.15 23 000 29 679.80<br />

770.318.03 Konzepte <strong>und</strong> Planungen........................................................... 80 149.84 120 000 52 433.25<br />

770.362.00 Lebensraumvernetzung / Ökol. Ausgleichsflächen...................... 2 006.75 35 000 4 459.00<br />

770.365.00 Zusammenarbeit mit priv.Naturschutzorganisationen................. 166 600.00 167 000 166 500.00<br />

770.365.01 Beitrag CIPRA Geschäftsstelle..................................................... 200 000.00 200 000 200 000.00<br />

770.365.02 Beiträge an Projekte ................................................................... 287 960.00 300 000 143 695.90<br />

770.366.00 Bewirtschaftungsprämien/Pacht für Magerstandorte.................. 282 503.98 320 000 247 618.63<br />

770.390.00 Verrechnung Personalkosten ...................................................... 27 323.40<br />

770.434.00 Ertrag aus Dienstleistungen (Naturk<strong>und</strong>l. Sammlung)................. 3 000 182.90<br />

770.435.01 Ertrag aus dem Verkauf von Büchern ......................................... 1 127.12 2 000 4 096.77<br />

Total Natur- <strong>und</strong> Landschaftsschutz ...................................... 1 229 419.17 1 127.12 1 608 000 5 000 1 012 909.11 4 279.67<br />

791 Landesplanung<br />

791.301.00 Gehälter..................................................................................... 145 926.04 205 000 62 507.25<br />

791.303.01 Sozialbeiträge............................................................................. 22 823.02 33 000 8 859.00<br />

791.318.01 Nachführung der Richtplanung .................................................. 190 401.85 200 000 151 694.55<br />

791.318.02 Arealstatistik, Geografisches Informationssystem ....................... 57 692.10 120 000 54 598.20<br />

791.318.03 Nutzungskonzept Bergland........................................................ 50 000 25 893.55<br />

791.318.04 Orts- <strong>und</strong> Landesplanung........................................................... 23 099.80 30 000 22.50<br />

791.318.05 Kommission für Bau- <strong>und</strong> Planungsmassnahmen....................... 897.15 15 000 12 602.75<br />

791.318.06 Experten, Gutachten .................................................................. 27 224.80 50 000 20 200.00<br />

791.431.00 Gebühren für Überbauungspläne............................................... 2 617.70 20 000 92 313.10<br />

Total Landesplanung............................................................... 468 064.76 2 617.70 703 000 20 000 336 377.80 92 313.10<br />

Total Umwelt, Raumordnung................................................. 4 809 469.82 241 952.97 5 717 000 281 000 4 110 951.87 273 913.92<br />

353


Laufende Rechnung <strong>2001</strong><br />

Konto<br />

8 Volkswirtschaft<br />

Begründungen zu Kreditüberschreitungen (über CHF 5000)<br />

807.367.01 NK V CHF 7 000<br />

354<br />

Rechnung <strong>2001</strong><br />

Aufwand<br />

Voranschlag <strong>2001</strong><br />

Rechnung 2000<br />

Ertrag Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag<br />

Fr. Fr. Fr. Fr. Fr. Fr.<br />

800 Landwirtschaftsamt<br />

800.300.01 Kommissionen ........................................................................... 7 109.60 22 000 9 198.35<br />

800.301.00 Gehälter..................................................................................... 507 909.05 504 000 462 536.15<br />

800.303.01 Sozialbeiträge............................................................................. 80 407.25 78 000 71 654.00<br />

800.310.00 Kanzleiausgaben ........................................................................ 13 036.16 16 000 13 641.42<br />

800.317.00 Reisespesen, Repräsentationen................................................... 12 933.30 16 000 11 889.25<br />

800.318.04 Beratung .................................................................................... 44 179.00 52 000 48 166.70<br />

800.318.05 Kontrollen Abgeltungsgesetz ..................................................... 26 701.70 31 000 28 813.10<br />

800.365.02 Verschiedenes ............................................................................ 130 749.35 198 000 212 627.36<br />

Total Landwirtschaftsamt....................................................... 823 025.41 917 000 858 526.33<br />

803 Berg- <strong>und</strong> Alpwirtschaft<br />

803.365.00 Alpungskostenbeiträge .............................................................. 377 094.00 500 000 364 974.00<br />

803.365.01 Alpverbesserungen..................................................................... 29 374.30 60 000 22 408.05<br />

803.366.01 Förderung Berglandwirtschaft <strong>und</strong> Hanglagen ........................... 912 632.00 950 000 871 251.00<br />

Total Berg- <strong>und</strong> Alpwirtschaft................................................ 1 319 100.30 1 510 000 1 258 633.05<br />

804 Direktzahlungen<br />

804.318.00 Erfolgskontrollen Abgeltungsgesetz ........................................... 20 000.00 20 000 15 000.00<br />

804.366.00 Verbesserung des landwirtschaftlichen Einkommens.................. 3 556 692.25 4 440 000 3 677 906.00<br />

804.366.01 Abgeltung ökologischer Leistungen ........................................... 3 931 304.30 4 000 000 3 713 188.80<br />

Total Direktzahlungen ............................................................ 7 507 996.55 8 460 000 7 406 094.80<br />

805 Preis- <strong>und</strong> Absatzsicherung<br />

805.365.00 Milchwirtschaft .......................................................................... 1 039 511.20 1 300 000 1 088 929.70<br />

805.436.00 Milchkontigentierungsabzüge.................................................... 6 805.50 40 000 53 287.40<br />

Total Preis- <strong>und</strong> Absatzsicherung .......................................... 1 039 511.20 6 805.50 1 300 000 40 000 1 088 929.70 53 287.40<br />

806 Tierzucht<br />

806.365.00 Bienenzuchtförderung................................................................ 20 470.00 22 000 19 748.00<br />

806.365.01 Viehzuchtgenossenschaft........................................................... 3 378.00 18 000 13 607.75<br />

806.365.02 Subvention für Schafwolle ......................................................... 12 849.50 15 000<br />

806.366.01 Zuchttierförderung..................................................................... 12 639.70 13 000 27 506.50<br />

806.366.03 Viehprämierungen ..................................................................... 44 907.90 56 000 44 628.20<br />

806.366.04 Milchleistungskontrolle .............................................................. 41 197.50 54 000 44 592.00<br />

Total Tierzucht ......................................................................... 135 442.60 178 000 150 082.45<br />

807 Pflanzenproduktion<br />

807.366.01 Weinbau .................................................................................... 17 360.50 40 000 38 124.00<br />

807.366.02 Bekämpfung Feuerbrand............................................................ 49 910.15 50 000<br />

807.367.01 Beiträge an Hagelversicherung................................................... 81 860.60 75 000 77 975.30<br />

807.367.02 Brotgetreideversorgung.............................................................. 40 000 40 000.00<br />

Total Pflanzenproduktion....................................................... 149 131.25 205 000 156 099.30


Laufende Rechnung <strong>2001</strong><br />

Konto<br />

Rechnung <strong>2001</strong><br />

Voranschlag <strong>2001</strong><br />

Rechnung 2000<br />

Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag<br />

Fr. Fr. Fr. Fr. Fr. Fr.<br />

810 Amt für Wald, Natur <strong>und</strong> Landschaft<br />

810.301.00 Gehälter..................................................................................... 947 032.60 949 000 843 491.70<br />

810.303.01 Sozialbeiträge............................................................................. 149 480.55 146 000 128 497.75<br />

810.310.00 Kanzleiauslagen ......................................................................... 28 226.40 33 000 26 764.55<br />

810.317.00 Reisespesen, Repräsentationen................................................... 78 360.25 58 000 60 113.30<br />

810.319.00 Verschiedenes ............................................................................ 4 038.80 5 000 4 935.99<br />

810.367.00 Beiträge an Vereinigungen <strong>und</strong> internationale Organisationen... 86 131.28 90 000 56 674.39<br />

Total Amt für Wald, Natur <strong>und</strong> Landschaft .......................... 1 293 269.88 1 281 000 1 120 477.68<br />

811 Waldwirtschaft<br />

811.310.00 Information <strong>und</strong> Beratung.......................................................... 688.00 15 000 448.30<br />

811.318.00 Forschungen <strong>und</strong> Erhebungen ................................................... 141 927.65 150 000 374 982.25<br />

811.362.01 Beiträge an die Besoldung der Gemeindeförster ........................ 300 082.05 300 000 300 736.40<br />

811.362.02 Beiträge für Planungsgr<strong>und</strong>lagen ............................................... 58 404.75 70 000 64 991.15<br />

811.362.03 Beiträge an Weiterbildung des Forstpersonals ............................ 7 944.15 8 000 4 775.20<br />

811.362.06 Beiträge für Massnahmen der Wildschadenverhütung ............... 44 242.50 150 000 218 223.60<br />

811.362.08 Beiträge zur Förderung der Naturschutzfunktion........................ 82 155.30 100 000 37 534.25<br />

811.362.09 Schutzwaldpflege / Sicherung vor Naturereignissen ................... 434 862.35 500 000 553 525.65<br />

811.362.10 Walderschliessung...................................................................... 146 737.00 150 000 145 937.75<br />

811.366.03 Minimale Waldpflege, Privatwaldbewirtschaftung...................... 38 943.50 50 000 12 664.55<br />

Total Waldwirtschaft............................................................... 1 255 987.25 1 493 000 1 713 819.10<br />

812 Landesforstbetrieb Unterau<br />

812.301.00 Löhne Betriebspersonal .............................................................. 519 372.00 528 000 318 832.85<br />

812.303.01 Sozialbeiträge............................................................................. 88 911.80 84 000 49 476.80<br />

812.313.00 Einkauf Holz, Materialien ........................................................... 253 653.18<br />

812.313.01 Rohstoffe <strong>und</strong> Verbrauchsmaterialien......................................... 272 701.92 275 000<br />

812.315.00 Betriebs- <strong>und</strong> Unterhaltskosten .................................................. 53 977.78 60 000<br />

812.318.00 Drittleistungen ........................................................................... 147 010.87 150 000 134 962.01<br />

812.319.00 Lagerplatz .................................................................................. 5 586.27<br />

812.435.00 Verkauf Holz, Materialien........................................................... 606 511.22 600 000 459 426.20<br />

812.490.00 Kostenweiterverrechnung .......................................................... 137 576.30<br />

Total Landesforstbetrieb Unterau ......................................... 1 081 974.37 606 511.22 1 097 000 600 000 762 511.11 597 002.50<br />

813 Forstpflanzgarten Unterau<br />

813.301.00 Löhne Betriebspersonal .............................................................. 301 908.85<br />

813.303.00 Sozialbeiträge............................................................................. 48 517.40<br />

813.313.00 Verbrauchsmaterialien................................................................ 26 127.21<br />

813.315.00 Betriebs- <strong>und</strong> Unterhaltskosten .................................................. 14 177.93<br />

813.316.00 Pachtzinsen ................................................................................ 4 257.60<br />

813.318.00 Drittleistungen ........................................................................... 5 867.15<br />

813.435.00 Verkäufe Pflanzgarten................................................................ 208 482.55<br />

Total Forstpflanzgarten Unterau ........................................... 400 856.14 208 482.55<br />

820 Jagd<br />

820.319.00 Jagdverwaltung.......................................................................... 90 150.45 80 000 48 936.30<br />

820.439.01 Jagdabgabe................................................................................ 49 689.20 50 000 49 687.50<br />

820.439.02 Jagdkarten ................................................................................. 10 764.00 20 000 17 071.00<br />

820.439.03 Rückbehalt Jagdpachtschilling.................................................... 90 000.00 90 000 90 000.00<br />

Total Jagd ................................................................................. 90 150.45 150 453.20 80 000 160 000 48 936.30 156 758.50<br />

Begründungen zu Kreditüberschreitungen (über CHF 5000)<br />

810.317.00 NK VI CHF 25 000<br />

812.303.01 NK VI CHF 4 000<br />

820.319.00 Mehrkosten für Wald-Wildprojekt 7 (Wildlebensräume)<br />

355


Laufende Rechnung <strong>2001</strong><br />

Konto<br />

Begründungen zu Kreditüberschreitungen (über CHF 5000)<br />

830.364.00 Verdoppelung des höheren Umlagenertrags<br />

830.364.01 NK V CHF 90 000<br />

356<br />

Rechnung <strong>2001</strong><br />

Aufwand<br />

840.310.01 Mehrkosten für Druck <strong>und</strong> Gestaltung «Liechtenstein in Zahlen <strong>2001</strong>» in englischer <strong>und</strong><br />

deutscher Sprache; höhere Auflage<br />

840.365.00 NK II CHF 76 700<br />

Voranschlag <strong>2001</strong><br />

Rechnung 2000<br />

Ertrag Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag<br />

Fr. Fr. Fr. Fr. Fr. Fr.<br />

825 Fischerei<br />

825.319.00 Fischereiwesen ........................................................................... 47 306.56 133 000 48 878.63<br />

825.439.01 Fischereipachtzinsen................................................................... 12 500.00 13 000 12 500.00<br />

825.439.02 Fischereikarten ........................................................................... 1 450.00 2 000 1 470.00<br />

Total Fischerei .......................................................................... 47 306.56 13 950.00 133 000 15 000 48 878.63 13 970.00<br />

830 Tourismus<br />

830.364.00 Staatsbeitrag an Liechtenstein Tourismus ................................... 565 781.80 550 000 448 600.05<br />

830.364.01 Sonderbeitrag Liechtenstein Tourismus....................................... 89 707.35 42 628.10<br />

Total Tourismus........................................................................ 655 489.15 550 000 491 228.15<br />

840 Amt für Volkswirtschaft<br />

840.301.00 Gehälter..................................................................................... 3 226 149.40 3 430 000 2 987 278.50<br />

840.303.01 Sozialbeiträge............................................................................. 518 398.65 540 000 461 912.40<br />

840.310.01 Kanzleiausgaben ........................................................................ 225 590.18 208 000 185 767.01<br />

840.310.02 Inserate Geistiges Eigentum ....................................................... 256 965.80 270 000 244 389.25<br />

840.317.00 Reisespesen, Repräsentationen................................................... 207 535.41 210 000 202 810.21<br />

840.318.01 Experten Akkreditierung............................................................. 4 062.25 30 000 4 257.50<br />

840.318.02 Gebühren für intern. Markeneintragungen ................................ 131 560.00 210 000 193 986.00<br />

840.318.05 Statistische Erhebungen ............................................................. 342 207.60 427 000 143 848.50<br />

840.318.07 Arbeitssicherheit......................................................................... 2 658.10 10 000 1 831.55<br />

840.365.00 Beiträge für Wirtschaftsförderung.............................................. 754 491.70 1 300 000 1 409 747.94<br />

840.367.00 Beiträge an Vereinigungen ......................................................... 50 344.80 53 000 69 060.15<br />

840.431.01 Verwaltungsgebühren................................................................ 545 309.15 556 000 474 369.20<br />

840.431.02 Gebühren Geistiges Eigentum.................................................... 871 417.83 820 000 907 347.89<br />

840.431.03 Urheberrechte Verwertungsgesellschaften ................................. 6 250.00 1 400.00<br />

840.435.00 Verkauf Statistisches Jahrbuch.................................................... 7 965.00 8 000 8 677.43<br />

840.436.00 Verwaltungskostenbeitrag ALV................................................... 439 108.30 450 000 452 602.05<br />

Total Amt für Volkswirtschaft................................................ 5 719 963.89 1 870 050.28 6 688 000 1 834 000 5 904 889.01 1 844 396.57<br />

841 Amt für Zollwesen<br />

841.301.00 Gehälter..................................................................................... 441 958.35 441 000 429 768.65<br />

841.303.01 Sozialbeiträge............................................................................. 68 655.25 69 000 66 334.90<br />

841.310.00 Kanzleiauslagen ......................................................................... 19 715.21 26 000 21 368.64<br />

841.317.00 Reisespesen, Repräsentationen................................................... 59 303.20 67 000 54 891.92<br />

841.318.00 EWR-Auftragsverwaltung........................................................... 100 000<br />

841.439.01 Verwaltungsgebühren................................................................ 74 611.00 78 000 132 434.00<br />

Total Amt für Zollwesen......................................................... 589 632.01 74 611.00 703 000 78 000 572 364.11 132 434.00<br />

860 Energiefachstelle<br />

860.318.00 Energiefachstelle ........................................................................ 32 123.35 33 000 19 354.45<br />

860.366.00 Förderbeiträge gem. Energiespargesetz...................................... 787 610.50 800 000 699 301.50<br />

Total Energiefachstelle ........................................................... 819 733.85 833 000 718 655.95<br />

Total Volkswirtschaft .............................................................. 22 527 714.72 2 722 381.20 25 428 000 2 727 000 22 700 981.81 3 006 331.52


Laufende Rechnung <strong>2001</strong><br />

Konto<br />

9 Finanzen, Steuern<br />

Begründungen zu Kreditüberschreitungen (über CHF 5000)<br />

920.352.01 Zweidrittelanteil an den um 5 Mio. höheren Einnahmen<br />

920.352.02 50%-Anteil an höheren Einnahmen (abzüglich Kürzungen Vaduz, Schaan<br />

<strong>und</strong> Gamprin<br />

920.352.09 15%-Anteil an den Mehreinnahmen aus übrigen Fiskalabgaben (ohne LSVA)<br />

940.321.00 Verzinsung höherer Gemeindeguthaben aus Gutschrift Subventionen <strong>und</strong><br />

Finanzzuweisungen<br />

940.329.00 Differenz Buch- <strong>und</strong> Belastungssaldo bei Überweisungen ins Ausland<br />

Rechnung <strong>2001</strong><br />

Voranschlag <strong>2001</strong><br />

Rechnung 2000<br />

Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag<br />

Fr. Fr. Fr. Fr. Fr. Fr.<br />

900 Landessteuern<br />

900.400.01 Vermögens- <strong>und</strong> Erwerbssteuer (Landesanteil) ........................... 39 139 375.38 36 100 000 35 506 345.41<br />

900.400.02 Rentnersteuer............................................................................. 2 078 700.00 2 000 000 1 900 029.00<br />

900.400.03 Quellensteuer (Grenzgänger) ..................................................... 13 753 498.55 12 800 000 12 015 604.10<br />

900.401.01 Kapital- <strong>und</strong> Ertragssteuer.......................................................... 187 829 891.41 132 100 000 131 122 855.85<br />

900.401.02 Besondere Gesellschaftssteuer ................................................... 90 269 623.02 91 700 000 90 794 027.72<br />

900.401.03 Steuer von ausl. Versicherungsgesellschaften ............................. 2 453 191.52 2 400 000 2 127 341.96<br />

900.403.00 Gr<strong>und</strong>stückgewinnsteuer ........................................................... 18 965 191.80 14 000 000 21 200 311.30<br />

900.404.00 Couponsteuern.......................................................................... 42 893 607.27 36 500 000 56 779 418.08<br />

900.405.00 Erbschafts- <strong>und</strong> Schenkungssteuer............................................. 3 946 270.46 5 500 000 3 647 557.95<br />

900.406.00 Motorfahrzeugsteuer ................................................................. 9 095 110.50 9 000 000 8 858 691.50<br />

900.407.00 Mehrwertsteuer ......................................................................... 178 200 456.71 166 000 000 161 611 260.78<br />

900.408.00 Veränderung Steuerguthaben .................................................... 4 146 678.99 1 188 330.02<br />

900.409.00 Einbürgerungssteuer .................................................................. 3 200.00 4 000 1 500.00<br />

Total Landessteuern................................................................ 592 774 795.61 508 104 000 526 753 273.67<br />

905 Eidgenössische Abgaben<br />

905.404.00 Stempelabgaben ........................................................................ 60 477 347.51 50 000 000 108 023 967.20<br />

Total Eidgenössische Abgaben .............................................. 60 477 347.51 50 000 000 108 023 967.20<br />

920 Zuweisungen an Gemeinden<br />

920.352.01 Anteil an Gr<strong>und</strong>stückgewinnsteuer ............................................ 12 643 461.20 9 333 000 14 133 540.85<br />

920.352.02 Anteil an Kapital- <strong>und</strong> Ertragssteuer........................................... 69 793 742.65 66 050 000 65 561 454.20<br />

920.352.09 Anteil an übrigen Landessteuern................................................ 78 235 212.65 66 500 000 80 144 383.50<br />

Total Zuweisungen an Gemeinden........................................ 160 672 416.50 141 883 000 159 839 378.55<br />

940 Vermögens- <strong>und</strong> Schuldenverwaltung<br />

940.318.00 Bankspesen, Vermögensverwaltungskosten ............................... 6 205 398.65 7 784 000 6 610 445.90<br />

940.321.00 Fremdkapitalzinsen..................................................................... 433 041.55 341 000 506 501.42<br />

940.322.00 Zinsen auf Darlehen AHV ........................................................... 156 250.00 156 000 1 020 833.35<br />

940.329.00 Fremdwährungsdifferenzen........................................................ 109 631.57 21 397.80<br />

940.420.00 Kontokorrentzinsen.................................................................... 5 378 665.22 1 460 000 6 312 160.43<br />

940.422.00 Erträge aus extern verwaltetem Vermögen................................. 30 582 151.32 34 000 000 52 470 418.70<br />

940.423.00 Realisierte Kursverluste............................................................... -36 597 759.49<br />

940.426.01 Zinsen vom Anstaltskapital der LKW .......................................... 660 000.00 660 000 660 000.00<br />

940.426.02 Dividende LLB AG ...................................................................... 39 600 000.00 37 400 000 39 600 000.00<br />

940.426.03 Gewinnausschüttungen INTELSAT.............................................. 446 238.32 233 912.87<br />

940.429.01 Gewinnanteil Landeslotterie....................................................... 1 013 595.00 1 000 000 1 045 222.00<br />

940.429.02 Gewinnanteil Sporttoto.............................................................. 298 126.30 320 000 376 383.00<br />

940.429.03 Vermögensverfall gemäss BMG.................................................. -1 588 844.77 1 103 156.90<br />

940.429.04 Bodenverkaufserlöse .................................................................. 502 540.00 683 265.00<br />

940.429.05 Fremdwährungsdifferenzen........................................................ 12 211.69 40 320.83<br />

940.429.08 Ausserordentliche Erträge .......................................................... 106 451.10<br />

940.429.10 Gewinn aus Verkauf Aktien LLB ................................................. 286 938 880.00<br />

Total Vermögens- <strong>und</strong> Schuldenverwaltung........................ 6 904 321.77 40 413 374.69 8 281 000 74 840 000 8 159 178.47 389 463 719.73<br />

942 Liegenschaften des Finanzvermögens<br />

942.423.00 Miet- <strong>und</strong> Pachtzinsen................................................................ 2 894 115.75 2 717 000 2 459 655.60<br />

942.434.00 Stromverkäufe Jenny-Spoerry, Vaduz.......................................... 154 678.20 150 000 156 841.65<br />

Total Liegenschaften des Finanzvermögens......................... 3 048 793.95 2 867 000 2 616 497.25<br />

357


Laufende Rechnung <strong>2001</strong><br />

Konto<br />

358<br />

Rechnung <strong>2001</strong><br />

Aufwand<br />

Voranschlag <strong>2001</strong><br />

Rechnung 2000<br />

Ertrag Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag<br />

Fr. Fr. Fr. Fr. Fr. Fr.<br />

950 Zölle<br />

950.314.00 Unterhalt Zollgebäude................................................................ 294 629.75<br />

950.407.00 Zollerträge, Mineralölsteuer........................................................ 32 172 986.00 33 800 000 31 910 209.00<br />

Total Zölle................................................................................. 32 172 986.00 33 800 000 294 629.75 31 910 209.00<br />

990 Abschreibungen<br />

990.330.01 Abschreibungen Debitoren......................................................... 137 290.70 290 530.78<br />

990.330.02 Debitorenverluste....................................................................... 1 684.46 - 344 604.19<br />

990.330.08 Bildung Kursschwankungsrückstellung....................................... -39 000 000.00<br />

990.330.09 Abschreibungen/Zuschreibungen Poolanlagen ........................... 72 332 768.53 2 962 035.48<br />

Total Abschreibungen............................................................. 33 471 743.69 2 907 962.07<br />

992 Abschreibungen Verwaltungsvermögen<br />

992.331.02 Tiefbauten.................................................................................. 6 585 102.37 11 860 000 8 070 577.85<br />

992.331.03 Hochbauten ............................................................................... 9 167 714.71 8 537 000 6 204 146.64<br />

992.331.05 Mobiliar <strong>und</strong> Einrichtungen........................................................ 7 800 504.14 6 777 000 8 142 563.04<br />

992.331.07 EDV-Anlagen.............................................................................. 7 629 515.59 7 564 000 5 415 788.47<br />

992.331.12 Sonstige Beteiligungen............................................................... 76 854.75 80 000 68 577.00<br />

992.331.13 Studiendarlehen......................................................................... 47 175.05<br />

992.331.16 Telecom-Netz ............................................................................. 25 000 000<br />

992.331.21 Investitionsbeiträge .................................................................... 28 862 451.48 33 729 000 33 006 278.60<br />

Total Abschreibungen Verwaltungsvermögen .................... 60 169 318.09 93 547 000 60 907 931.60<br />

997 Einlagen in Spezialfinanzierungen<br />

997.380.03 Einlagen zur Bekämpfung von Tierseuchen................................ 130 614.00 136 000 149 041.00<br />

997.380.07 Einlagen für Unfallverhütung im Strassenverkehr ....................... 204 878.30 70 000 124 073.12<br />

997.380.10 Einlagen für die Milchqualitätsförderung.................................... 8 265.65 15 000 43 132.75<br />

Total Einlagen in Spezialfinanzierungen .............................. 343 757.95 221 000 316 246.87<br />

998 Entnahmen aus Spezialfinanzierungen<br />

998.480.03 Entnahmen zur Bekämpfung von Tierseuchen ........................... 134 957.90 180 000 82 969.85<br />

998.480.07 Entnahmen für Unfallverhütung im Strassenverkehr .................. 339 649.20 100 000 95 742.50<br />

998.480.10 Entnahmen für Milqualitätsförderung ........................................ 21 770.10 15 000 13 085.55<br />

Total Entnahmen aus Spezialfinanzierungen....................... 496 377.20 295 000 191 797.90<br />

Total Finanzen, Steuern.......................................................... 261 561 558.00 729 383 674.96 243 932 000 669 906 000 232 425 327.31 1’058 959 464.75


Laufende Rechnung <strong>2001</strong><br />

Konto<br />

Zusammenfassung<br />

0 Allgemeine Verwaltung.................................................................. 76 645 402.86 4 440 603.92 71 777 000 3 360 000 67 474 304.15 3839163.96<br />

1 Öffentliche Sicherheit..................................................................... 41 360 917.86 21 747 400.42 39 268 000 19 872 000 34 058 043.47 20 779 887.03<br />

2 Bildung........................................................................................... 105 639 079.96 12 209 294.32 109 350 000 11 559 000 98 680 533.24 11 069 259.60<br />

3 Kultur, Freizeit ................................................................................ 23 197 190.90 22 235.55 24 386 000 15 000 21 552 906.88 670 070.36<br />

4 Ges<strong>und</strong>heit .................................................................................... 14 656 085.40 255 256.75 15 009 000 209 000 12 357 652.25 234 521.55<br />

5 Soziale Wohlfahrt........................................................................... 146 279 358.33 4 564 612.70 152 430 000 6 012 000 131 676 844.08 6 829 289.25<br />

6 Verkehr .......................................................................................... 35 761 828.81 13 665 853.40 34 646 000 14247 000 33 804 873.44 10 263 507.67<br />

7 Umwelt, Raumordnung ................................................................. 4 809 469.82 241 952.97 5 717 000 281 000 4 110 951.87 273 913.92<br />

8 Volkswirtschaft............................................................................... 22 527 714.72 2 722 381.20 25 428 000 2 727 000 22 700 981.81 3 006 331.52<br />

9 Finanzen, Steuern .......................................................................... 261 561 558.00 729 383 674.96 243 932 000 669 906 000 232 425 327.31 1’058 959 464.75<br />

Zwischentotal.............................................................................. 732 438 606.66 789 253 266.19 721 943 000 728 188 000 658 842 418.50 1’115 925 409.75<br />

Ertragsüberschuss:......................................................................<br />

Rechnung <strong>2001</strong><br />

Aufwand<br />

Voranschlag <strong>2001</strong><br />

aus ordentlichem Verkehr .............................................................. 56 814 659.53 6 245 000 170 144 111.11<br />

aus ausserordentlichem Verkehr ....................................................<br />

(Sondererlöse aus Verkäufen)......................................................... 286 938 880.00<br />

Total Ertragsüberschuss ............................................................. 56 814 659.33 6 245 000 457 082 991.11<br />

Rechnung 2000<br />

Ertrag Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag<br />

Fr. Fr. Fr. Fr. Fr. Fr.<br />

Total .............................................................................................. 789 253 266.19 789 253 266.19 728 188 000 728 188 000 1’115 925 409.61 1’115 925 409.61<br />

359


Investitions-Rechnung <strong>2001</strong><br />

Konto<br />

0 Allgemeine Verwaltung<br />

Begründungen zu Kreditüberschreitungen (über CHF 5000)<br />

NK I genehmigt am 20.02.<strong>2001</strong>, LGBl. <strong>2001</strong> Nr. 46<br />

NK II genehmigt am 16.05.<strong>2001</strong>, LGBl. <strong>2001</strong> Nr. 99<br />

NK III genehmigt am 27.06.<strong>2001</strong>, LGBl. <strong>2001</strong> Nr. 131<br />

NK IV genehmigt am 12.09.<strong>2001</strong>, LGBl. <strong>2001</strong> Nr. 153<br />

NK V genehmigt am 14.11.<strong>2001</strong>, LGBl. <strong>2001</strong> Nr. 182<br />

NK VI genehmigt am 12.12.<strong>2001</strong>, LGBl. 2002 Nr. 8<br />

NK VII genehmigt am 13.03.2002, LGBl. 2002 Nr. 40<br />

360<br />

Rechnung <strong>2001</strong><br />

Aufwand<br />

Voranschlag <strong>2001</strong><br />

Rechnung 2000<br />

Ertrag Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag<br />

Fr. Fr. Fr. Fr. Fr. Fr.<br />

011 <strong>Landtag</strong><br />

011.503.01 <strong>Landtag</strong>sgebäude mit Parkierung <strong>und</strong> Vorplatzgestalt .. 442 566.01 800 000 385 469.16<br />

011.506.01 Datenverarbeitung <strong>Landtag</strong>ssekretariat......................... 231 302.76 328 000 299 865.89<br />

Total <strong>Landtag</strong>................................................................ 673 868.77 1 128 000 685 335.05<br />

012 <strong>Regierung</strong><br />

012.507.00 Liechtensteinensia ........................................................ 24 056.82 25 000 900.00<br />

012.520.00 Europäische Bank für Wiederaufbau <strong>und</strong> Entwicklung.. 76 854.75 80 000 68 577.00<br />

Total <strong>Regierung</strong> ............................................................ 100 911.57 105 000 69 477.00<br />

019 Botschaft Bern<br />

019.503.00 Botschaft Bern (Erweiterung)........................................ 1 121 453.40 1 000 000 172 938.80<br />

Total Botschaft Bern..................................................... 1 121 453.40 1 000 000 172 938.80<br />

090 Nicht aufteilbare Aufgaben<br />

090.503.02 Diverse Investitionen .................................................... 94 773.35 100 000 161 385.00<br />

090.503.03 Überbauung Giessen (Gerichts- <strong>und</strong> Verwaltungsgebäude) 106 183.50 370 000 31 365.50<br />

090.503.08 Engländergebäude ....................................................... 15 845.50<br />

090.503.09 AHV-Gebäude (Umgebungsgestaltung) ........................ 70 370.80<br />

090.506.00 Kommunikation / Telefonie........................................... 883 362.40 1 090 000 617 126.20<br />

090.506.01 Büromobiliar, -maschinen, Fahrzeuge ........................... 1 025 227.93 985 000 755 761.11<br />

090.506.02 Datenverarbeitung ....................................................... 6 182 445.99 6 300 000 4 673 662.40<br />

090.506.04 Sicherheitseinrichtungen .............................................. 650 234.62 700 000 481 836.98<br />

090.506.05 Mikroverfilmung / Optische Speicher ............................ 6 178.40 210 000 142 813.05<br />

090.506.06 Ausstattungen Botschaften .......................................... 188 502.34 316 000 55 291.03<br />

090.506.09 Einrichtung Haus Risch / Haus Wegelin......................... 1 819 431.10 1 900 000<br />

Total Nicht aufteilbare Aufgaben ............................... 10 972 185.13 11 971 000 6 989 612.07<br />

Total Allgemeine Verwaltung ..................................... 12 868 418.87 14 204 000 7 917 362.92<br />

019.503.00 Durch pauschalen Hochbaukredit von 30 Mio. gedeckt<br />

090.503.08 Durch pauschalen Hochbaukredit von 30 Mio. gedeckt<br />

090.506.01 NK V CHF 40 000


Investitions-Rechnung <strong>2001</strong><br />

Konto<br />

1 Öffentliche Sicherheit<br />

Begründungen zu Kreditüberschreitungen (über CHF 5000)<br />

110.503.00 Durch pauschalen Hochbaukredit von 30 Mio. gedeckt<br />

110.506.01 NK I CHF 250 000<br />

110.506.02 NK I CHF 155 000<br />

Rechnung <strong>2001</strong><br />

Voranschlag <strong>2001</strong><br />

Rechnung 2000<br />

Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag<br />

Fr. Fr. Fr. Fr. Fr. Fr.<br />

110 Landespolizei<br />

110.503.00 Erweiterung Polizeigebäude ....................................................... 105 385.85 30 000 19 350.00<br />

110.506.01 Datenverarbeitung Landespolizei................................................ 932 819.76 770 000 381 234.95<br />

110.506.02 Anschaffungen Landespolizei..................................................... 935 179.29 855 000 1 844 619.55<br />

110.506.03 ISDN-Abhöreinrichtung .............................................................. 599 614.60<br />

Total Landespolizei.................................................................. 1 973 384.90 1 655 000 2 844 819.10<br />

120 Gerichtswesen<br />

120.506.01 Datenverarbeitung Landgericht.................................................. 139 885.20 140 000 189 393.55<br />

Total Gerichtswesen................................................................ 139 885.20 140 000 189 393.55<br />

160 Amt für Zivilschutz <strong>und</strong> Landesversorgung<br />

160.506.01 Einrichtung Zivilschutzräume (Land) ........................................... 49 960.20 100 000 7 784.65<br />

160.506.02 Landesweite Alarmierungsanlage (Helferalarmierung)................ 69 984.35 70 000 9 184.10<br />

160.506.05 Zivil- /Katastrophenschutzmaterial Organisationen ..................... 55 528.45 55 000 39 737.40<br />

160.506.06 Stützpunktanschaffungen .......................................................... 16 942.25 15 000 18 012.65<br />

160.506.07 Messanlage für Schneeverfrachtungen....................................... 150 000<br />

160.562.01 Schutzraumeinrichtungen (Subv. Gemeinden)............................ 24 466.50 135 000 67 500.00<br />

160.562.02 Feuerwehrfahrzeuge (Subv. Gemeinden).................................... 79 200.00 140 000 107 328.70<br />

160.562.03 Feuerwehr-Übungsanlage .......................................................... 300 000<br />

160.565.00 Subventionen für Zivilschutzräume in Privatbauten .................... 1 724.50 150 000 7 981.35<br />

Total Amt für Zivilschutz <strong>und</strong> Landesversorgung................ 297 806.25 1 115 000 257 528.85<br />

Total Öffentliche Sicherheit.................................................... 2 411 076.35 2 910 000 3 291 741.50<br />

361


Investitions-Rechnung <strong>2001</strong><br />

Konto<br />

2 Bildung<br />

Begründungen zu Kreditüberschreitungen (über CHF 5000)<br />

219.506.08 NK III CHF 72 000; NK V CHF 50 000<br />

260.503.01 Durch pauschalen Hochbaukredit von 30 Mio. gedeckt<br />

280.520.00 Auszahlungsüberhänge aus 2000 (siehe auch Mehrbedarf an Stipendien)<br />

281.503.01 Durch pauschalen Hochbaukredit von 30 Mio. gedeckt<br />

362<br />

Rechnung <strong>2001</strong><br />

Aufwand<br />

Voranschlag <strong>2001</strong><br />

Rechnung 2000<br />

Ertrag Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag<br />

Fr. Fr. Fr. Fr. Fr. Fr.<br />

211 Ober- <strong>und</strong> Realschule Triesen<br />

211.503.01 Erweiterung weiterführende Schulen Triesen.............................. 728 214.45 1 800 000 1 241 453.05<br />

211.503.02 Erweiterung BHKW, Triesen........................................................ 168 000.00<br />

Total Ober- <strong>und</strong> Realschule Triesen ....................................... 728 214.45 1 800 000 1 409 453.05<br />

213 Hallenbad Schulzentrum Unterland<br />

213.503.04 Schulzentrum Unterland II.......................................................... 60 000 33 932.85<br />

213.506.02 Ausstattungen/Einrichtungen Hallenbad SZU ............................. 24 809.65 25 000<br />

Total Hallenbad Schulzentrum Unterland ............................ 24 809.65 85 000 33 932.85<br />

215 Liecht. Gymnasium <strong>und</strong> Realschule Vaduz<br />

215.503.03 Schulzentrum Mühleholz II......................................................... 31 118.25 300 000 173.00<br />

Total Liecht. Gymnasium <strong>und</strong> Realschule Vaduz.................. 31 118.25 300 000 173.00<br />

219 Allgemeine Ausgaben<br />

219.506.01 Sek<strong>und</strong>arschulen........................................................................ 505 688.29 525 000 566 653.24<br />

219.506.03 Jugendhaus Malbun................................................................... 7 255.58 10 000 48 335.77<br />

219.506.04 Kunstschule................................................................................ 26 312.25 40 000 75 068.10<br />

219.506.08 EDV Weiterführende Schulen (IKT) ............................................. 817 532.00 705 000 1 415 368.37<br />

219.506.09 10. Schuljahr .............................................................................. 31 457.66 44 000 42 577.36<br />

219.507.00 Liechtensteinische Lehrmittel...................................................... 6 122.56 50 000 2 007.30<br />

Total Allgemeine Ausgaben ................................................... 1 394 368.34 1 374 000 2 150 010.14<br />

260 Fachhochschulen<br />

260.503.01 LIS (Integration in Jenny Spoerry-Fabrik, Vaduz).......................... 16 631 393.32 15 600 000 5 770 380.05<br />

Total Fachhochschulen............................................................ 16 631 393.32 15 600 000 5 770 380.05<br />

280 Stipendien, Ausbildungsbeihilfen<br />

280.520.00 Studiendarlehen......................................................................... 1 741 105.00 1 640 000<br />

280.620.00 Rückzahlung von Studiendarlehen ............................................. 1 305 172.26 1 400 000<br />

Total Stipendien, Ausbildungsbeihilfen................................ 1 741 105.00 1 305 172.26 1 640 000 1 400 000<br />

281 Liechtensteinische Musikschule<br />

281.503.01 Musikschule Eschen ................................................................... 197 964.50 1 021 918.80<br />

281.503.02 Musikschule Triesen.................................................................... 584 283.62 800 000 144 783.33<br />

Total Liechtensteinische Musikschule ................................... 782 248.12 800 000 1 166 702.13<br />

282 Erwachsenenbildung<br />

282.520.00 Studiendarlehen......................................................................... 1 121 712.00<br />

282.620.00 Rückzahlung von Studiendarlehen ............................................. 1 126 570.40<br />

Total Erwachsenenbildung..................................................... 1 121 712.00 1 126 570.40<br />

290 Amt für Berufsbildung<br />

290.567.01 Berufsschulzentrum Buchs (Baukostenbeitrag) ........................... 200 000.00 800 000<br />

Total Amt für Berufsbildung .................................................. 200 000.00 800 000<br />

Total Bildung............................................................................ 21 533 257.13 1 305 172.26 22 399 000 1 400 000 11 652 363.22 1 126 570.40


Investitions-Rechnung <strong>2001</strong><br />

Konto<br />

3 Kultur, Freizeit<br />

Begründungen zu Kreditüberschreitungen (über CHF 5000)<br />

301.503.01 Durch pauschalen Hochbaukredit von 30 Mio. gedeckt<br />

304.503.03 Durch pauschalen Hochbaukredit von 30 Mio. gedeckt<br />

310.503.00 NK v. 14.11.01 CHF 5 750 000 (LBGl. 2002 Nr. 5)<br />

Rechnung <strong>2001</strong><br />

Voranschlag <strong>2001</strong><br />

Rechnung 2000<br />

Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag<br />

Fr. Fr. Fr. Fr. Fr. Fr.<br />

300 Landesbibliothek<br />

300.503.01 Erweiterung Landesbibliothek .................................................... 4 950.00<br />

Total Landesbibliothek ........................................................... 4 950.00<br />

301 Landesmuseum<br />

301.503.01 Erweiterung Landesmuseum/Verweserhaus................................ 9 218 226.95 8 900 000 4 479 192.20<br />

301.503.03 Burg Gutenberg ......................................................................... - 8 082.80 933 939.85<br />

Total Landesmuseum .............................................................. 9 210 144.15 8 900 000 5 413 132.05<br />

304 Landesarchiv<br />

304.503.02 Erweiterung Landesarchiv <strong>und</strong> Kulturgüterschutz....................... 100 000<br />

304.503.03 Landesarchiv / Umbau Kommandobunker.................................. 10 842.25<br />

Total Landesarchiv................................................................... 10 842.25 100 000<br />

310 Denkmalschutz<br />

310.503.00 Gamanderhof Schaan ................................................................ 5 750 000.00<br />

310.565.00 Denkmalschutz-Subventionen.................................................... 599 518.24 600 000 563 754.55<br />

Total Denkmalschutz............................................................... 6 349 518.24 600 000 563 754.55<br />

321 Medien<br />

321.620.00 Rückzahlung Darlehen LGGA..................................................... 852 976.55 213 000 213 244.15<br />

Total Medien ............................................................................ 852 976.55 213 000 213 244.15<br />

340 Sport<br />

340.562.03 Subvention Erweiterung Schwimmbad Mühleholz ..................... 1 500 000<br />

Total Sport................................................................................ 1 500 000<br />

Total Kultur, Freizeit ................................................................ 15 570 504.64 852 976.55 11 100 000 213 000 5 981 836.60 213 244.15<br />

363


Investitions-Rechnung <strong>2001</strong><br />

Konto<br />

5 Soziale Wohlfahrt<br />

Begründungen zu Kreditüberschreitungen (über CHF 5000)<br />

550.564.01 NK VI CHF 136 000<br />

560.520.01 NK V CHF 3 500 000; NK VII CHF 2 169 000<br />

364<br />

Rechnung <strong>2001</strong><br />

Aufwand<br />

Voranschlag <strong>2001</strong><br />

Rechnung 2000<br />

Ertrag Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag<br />

Fr. Fr. Fr. Fr. Fr. Fr.<br />

550 Invalidität<br />

550.564.01 Heilpädagogischer Verein........................................................... 286 000.00 150 000 1 227 000.00<br />

Total Invalidität........................................................................ 286 000.00 150 000 1 227 000.00<br />

560 Amt für Wohnungswesen<br />

560.520.01 Darlehen Wohnbau-Förderung................................................... 22 669 000.00 17 000 000 16 001 000.00<br />

560.620.00 Rückzahlung von Wohnbaudarlehen.......................................... 12 648 924.50 9 800 000 11 138 066.50<br />

Total Amt für Wohnungswesen............................................. 22 669 000.00 12 648 924.50 17 000 000 9 800 000 16 001 000.00 11 138 066.50<br />

570 Altersheime<br />

570.564.00 Stiftung Liechtenst. Alters- <strong>und</strong> Krankenhilfe ............................. 1 616 431.76 1 629 000 1 623 713.85<br />

Total Altersheime .................................................................... 1 616 431.76 1 629 000 1 623 713.85<br />

Total Soziale Wohlfahrt .......................................................... 24 571 431.76 12 648 924.50 18 779 000 9 800 000 18 851 713.85 11 138 066.50


Investitions-Rechnung <strong>2001</strong><br />

Konto<br />

6 Verkehr<br />

Begründungen zu Kreditüberschreitungen (über CHF 5000)<br />

600.506.00 NK IV CHF 100 000<br />

650.563.00 NK v. 20.02.01 CHF 450 000 (LGBl. <strong>2001</strong> Nr. 47); NK V CHF 256 000<br />

680.503.01 NK VII CHF 575 000<br />

680.503.02 NK VII CHF 150 000<br />

683.506.05 NK VI CHF 160 000<br />

Rechnung <strong>2001</strong><br />

Voranschlag <strong>2001</strong><br />

Rechnung 2000<br />

Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag<br />

Fr. Fr. Fr. Fr. Fr. Fr.<br />

600 Landstrassen, Brücken<br />

600.500.01 Zentrumsplanung Schaan (Bodenerwerb)................................... 257 023.65 5 000 000 84 898.25<br />

600.501.01 Strassenverbesserungen <strong>und</strong> -neubauten................................... 6 221 146.52 6 750 000 6 987 279.70<br />

600.501.02 Bauliche Massnahmen für den öffentlichen Verkehr................... 96 983.55<br />

600.503.01 Werkhof Vaduz .......................................................................... 50 000 31 423.75<br />

600.503.02 Werkhof Unterland .................................................................... 50 000<br />

600.506.00 Maschinen/Fahrzeuge Strassen- <strong>und</strong> Rüfeunterhalt.................... 249 805.85 150 000 849 400.65<br />

Total Landstrassen, Brücken................................................... 6 727 976.02 12 000 000 8 049 985.90<br />

650 Oeffentlicher Verkehr, verkehrspol. Massnahmen<br />

650.501.01 Bauliche Massnahmen für den öffentlichen Verkehr................... 106 932.20 110 000<br />

650.503.00 Busbahnhof / Tiefgarage Post Schaan ........................................ 11 889.10 20 000 1 004.90<br />

650.563.00 Landesbeitrag Gastankstelle....................................................... 1 869 465.35 1 200 000 43 740.45<br />

Total Oeffentlicher Verkehr, verkehrspol. Massnahmen..... 1 988 286.65 1 330 000 44 745.35<br />

680 Postbetrieb<br />

680.503.01 Posterweiterung Schaan............................................................. 574 180.60 832 533.55<br />

680.503.02 Postgebäude Eschen .................................................................. 1 476.86 1 531 670.90<br />

680.506.01 Mobiliar <strong>und</strong> Maschinen ............................................................ 157 061.90<br />

680.603.00 Verkauf Posthalterwohnung Eschen........................................... 639 770.00<br />

680.606.00 Verkauf Mobilien an Liechtensteinische Post AG ........................ 577 000.00<br />

Total Postbetrieb ..................................................................... 575 657.46 2 521 266.35 1 216 770.00<br />

681 Postwertzeichenstelle<br />

681.506.01 Datenverarbeitung Postwertzeichenstelle................................... 25 529.88 60 000 256 263.31<br />

Total Postwertzeichenstelle ................................................... 25 529.88 60 000 256 263.31<br />

682 Postmuseum <strong>und</strong> Briefmarkengestaltung<br />

682.506.00 Ausstattung erweitertes Postmuseum ........................................ 370 330.20 375 000<br />

Total Postmuseum <strong>und</strong> Briefmarkengestaltung .................. 370 330.20 375 000<br />

683 Fernmeldebereich<br />

683.501.21 Technik <strong>und</strong> Systeme.................................................................. 396 835.85<br />

683.506.01 Vermittlung/Übertragung ........................................................... 28 736.20<br />

683.506.04 Teilnehmergeräte für Grossk<strong>und</strong>en............................................. 113 014.70<br />

683.506.05 Sicherstellung Erreichbarkeit Notrufnummern ............................ 154 133.95<br />

Total Fernmeldebereich .......................................................... 154 133.95 538 586.75<br />

684 Telekommunikation<br />

684.606.00 Verkauf Telecom-Netz ................................................................ -25 000 000<br />

684.620.00 Verkauf Liechtenstein TeleNet AG (LTN)...................................... 40 000 000<br />

Total Telekommunikation....................................................... 15 000 000<br />

Total Verkehr............................................................................ 9 841 914.16 13 765 000 15 000 000 11 410 847.66 1 216 770.00<br />

365


Investitions-Rechnung <strong>2001</strong><br />

Konto<br />

7 Umwelt, Raumordnung<br />

Begründungen zu Kreditüberschreitungen (über CHF 5000)<br />

700.562.02 NK VII CHF 350 000<br />

366<br />

Rechnung <strong>2001</strong><br />

Aufwand<br />

Voranschlag <strong>2001</strong><br />

Rechnung 2000<br />

Ertrag Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag<br />

Fr. Fr. Fr. Fr. Fr. Fr.<br />

700 Wasserwirtschaft<br />

700.562.01 Wasserversorgung Liecht. Unterland .......................................... 172 397.60 500 000 473 454.85<br />

700.562.02 Wasserversorgung Liecht. Oberland ........................................... 1 097 511.90 750 000 875 609.25<br />

700.562.03 Renaturierung von Oberflächengewässern................................. 181 526.40 500 000 99 812.45<br />

700.562.05 Abwassersanierung Balzers ........................................................ 258 310.30 1 100 000<br />

700.562.06 Abwassersanierung Vaduz-Triesen- Triesenberg.......................... 401 029.55 405 000 675 000.00<br />

700.562.07 Abwasserzweckverband Liechtenstein........................................ 4 000 000.00 4 000 000 3 341 098.75<br />

Total Wasserwirtschaft ........................................................... 6 110 775.75 7 255 000 5 464 975.30<br />

704 Abfall <strong>und</strong> Verdachtsflächen<br />

704.562.02 Kehrichtverwertungs-Genos.Werdenberg-Liechtenstein............. 29 833.50<br />

Total Abfall <strong>und</strong> Verdachtsflächen ........................................ 29 833.50<br />

710 Amt für Umweltschutz<br />

710.506.00 Umwelttechnische Messgeräte................................................... 35 000 3 762.50<br />

Total Amt für Umweltschutz.................................................. 35 000 3 762.50<br />

750 Gewässerverbauungen<br />

750.501.01 Neugestaltung Binnenkanalmündung ........................................ 504 580.50<br />

750.562.01 Rheinschutzbauten..................................................................... 213 671.50 240 000 410 764.97<br />

750.562.02 Rüfeschutzbauten ...................................................................... 1 980 156.83 2 065 000 2 679 724.22<br />

750.562.04 Rutschsanierungen..................................................................... 540 155.35 700 000 372 847.60<br />

Total Gewässerverbauungen ................................................. 2 733 983.68 3 005 000 3 967 917.29<br />

770 Natur- <strong>und</strong> Landschaftsschutz<br />

770.506.01 Ausstellungsmaterial Naturhaus ................................................. 10 000 264.00<br />

Total Natur- <strong>und</strong> Landschaftsschutz ...................................... 10 000 264.00<br />

Total Umwelt, Raumordnung................................................. 8 844 759.43 10 305 000 9 466 752.59


Investitions-Rechnung <strong>2001</strong><br />

Konto<br />

8 Volkswirtschaft<br />

Begründungen zu Kreditüberschreitungen (über CHF 5000)<br />

810.564.00 Mehraufwand für Werkzeuge u. Geräte sowie für Messung des Schneepegels<br />

Rechnung <strong>2001</strong><br />

Voranschlag <strong>2001</strong><br />

Rechnung 2000<br />

Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag<br />

Fr. Fr. Fr. Fr. Fr. Fr.<br />

800 Landwirtschaftsamt<br />

800.520.00 Darlehen an Junglandwirte ........................................................ 750 000.00 2 000 000<br />

800.564.02 Bodenmelioration Schellenberg.................................................. 4 347.35 100 000 16 438.80<br />

800.564.05 Drainage Schaan ........................................................................ 145 140.60 145 000<br />

800.564.06 Drainage Schellenberg ............................................................... 100 000<br />

800.564.10 Drainage Vaduz.......................................................................... 20 000<br />

800.565.00 Förderung des landwirtschaftlichen Bauwesens ......................... 938 441.64 1 100 000 972 516.81<br />

Total Landwirtschaftsamt....................................................... 1 837 929.59 3 465 000 988 955.61<br />

802 Landesveterinäramt<br />

802.565.00 Subvention Neubau Tierschutzheim ........................................... 1 050 000.00<br />

Total Landesveterinäramt....................................................... 1 050 000.00<br />

810 Amt für Wald, Natur <strong>und</strong> Landschaft<br />

810.564.00 Integralmelioration im Alpengebiet ............................................ 1 907 958.41 1 900 000 1 618 638.25<br />

Total Amt für Wald, Natur <strong>und</strong> Landschaft .......................... 1 907 958.41 1 900 000 1 618 638.25<br />

812 Landesforstbetrieb Unterau<br />

812.503.00 Holzbearbeitungsanlage Landesforstbetrieb............................... 20 000<br />

Total Landesforstbetrieb Unterau ......................................... 20 000<br />

Total Volkswirtschaft .............................................................. 3 745 888.00 5 385 000 3 657 593.86<br />

367


Investitions-Rechnung <strong>2001</strong><br />

Konto<br />

9 Finanzen, Steuern<br />

368<br />

Rechnung <strong>2001</strong><br />

Aufwand<br />

Voranschlag <strong>2001</strong><br />

Rechnung 2000<br />

Ertrag Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag<br />

Fr. Fr. Fr. Fr. Fr. Fr.<br />

920 Zuweisungen an Gemeinden<br />

920.562.00 Pauschalsubventionen an Gemeinden........................................ 10 497 974.25 10 800 000 10 800 000.00<br />

920.562.01 Subventionen für Grossprojekte der Gemeinden........................ 2 700 000.00 2 700 000 6 162 764.40<br />

Total Zuweisungen an Gemeinden........................................ 13 197 974.25 13 500 000 16 962 764.40<br />

950 Zölle<br />

950.503.02 Zollamt Ruggell-Nofels ............................................................... 157 681.15<br />

Total Zölle................................................................................. 157 681.15<br />

Total Finanzen, Steuern.......................................................... 13 197 974.25 13 500 000 17 120 445.55


Investitions-Rechnung <strong>2001</strong><br />

Konto<br />

Zusammenfassung<br />

Rechnung <strong>2001</strong><br />

Aufwand<br />

Voranschlag <strong>2001</strong><br />

0 Allgemeine Verwaltung.............................................................. 12 868 418.87 14 204 000 7 917 362.92<br />

1 Oeffentliche Sicherheit ............................................................... 2 411 076.35 2 910 000 3 291 741.50<br />

2 Bildung....................................................................................... 21 533 257.13 1 305 172.26 22 399 000 1 400 000 11 652 363.22 1 126 570.40<br />

3 Kultur, Freizeit ............................................................................ 15 570 504.64 852 976.55 11 100 000 213 000 5 981 836.60 213 244.15<br />

5 Soziale Wohlfahrt....................................................................... 24 571 431.76 12 648 924.50 18 779 000 9 800 000 18 851 713.85 11 138 066.50<br />

6 Verkehr ...................................................................................... 9 841 914.16 13 765 000 15 000 000 11 410 847.66 1 216 770.00<br />

7 Umwelt, Raumordnung.............................................................. 8 844 759.43 10 305 000 9 466 752.59<br />

8 Volkswirtschaft........................................................................... 3 745 888.00 5 385 000 3 657 593.86<br />

9 Finanzen, Steuern ...................................................................... 13 197 974.25 13 500 000 17 120 445.55<br />

Zwischentotal............................................................................. 112 585 224.59 14 807 073.31 112 347 000 26 413 000 89 350 657.75 13 694 651.05<br />

Nettoinvestitionen.................................................................. 97 778 151.28 85 934 000 75 656 006.70<br />

Total.......................................................................................... 112 585 224.59 112 585 224.59 112 347 000 112 347 000 89 350 657.75 89 350 657.75<br />

Finanzierung<br />

Nettoinvestitionen...................................................................... 97 778 151.28 85 934 000 75 656 006.70<br />

Ertragsüberschuss Laufende Rechnung ......................................<br />

aus ordentlichem Verkehr........................................................... 56 814 659.53 26 413 000 170 144 111.11<br />

Abschreibungen auf Verwaltungsvermögen............................... 60 169 318.09 93 547 000 60 907 931.60<br />

Zwischentotal............................................................................. 97 778 151.28 116 983 977.62 85 934 000 119 960 000 75 656 006.70 231 052 042.71<br />

Deckungsüberschuss I............................................................. 19 205 826.34 34 026 000 155 396 036.01<br />

Total.......................................................................................... 116 983 977.62 116 983 977.62 119 960 000 119 960 000 231 052 042.71 231 052 042.71<br />

Deckungsüberschuss I ................................................................ 19 205 826.34 34 026 000 155 396 036.01<br />

Ertragsüberschuss Laufende Rechnung ......................................<br />

aus a.o. Verkehr (Sondererlöse aus Verkäufen)........................... 286 938 880.00<br />

Deckungsüberschuss II............................................................ 19 205 826.34 34 026 000 442 334 916.01<br />

Rechnung 2000<br />

Ertrag Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag<br />

Fr. Fr. Fr. Fr. Fr. Fr.<br />

TOTAL ....................................................................................... 19 205 826.34 19 205 826.34 34 026 000 34 026 000 442 334 916.01 442 334 916.01<br />

369


370<br />

Verpflichtungskredite <strong>2001</strong><br />

Voraussichtliche<br />

Fälligkeit 2006 ff.<br />

Voraussichtliche<br />

Fälligkeit 2005<br />

Voraussichtliche<br />

Fälligkeit 2004<br />

Voraussichtliche<br />

Fälligkeit 2003<br />

Voraussichtliche<br />

Fälligkeit 2002<br />

Verfügbarer<br />

Restkredit<br />

Zahlungen bis<br />

31.12.<strong>2001</strong><br />

Genehmigte<br />

Kredite<br />

Projekt/Kreditbewilligung<br />

CHF<br />

CHF<br />

CHF<br />

CHF<br />

CHF<br />

CHF<br />

CHF<br />

CHF<br />

01 Historisches Lexikon für das FL<br />

Verpflichtungskredit vom 15.11.1988 2 737 700.00<br />

Ergänzungskredit vom 25.10.2000 1 979 500.00<br />

Totalkredit 4 717 200.00 2 640 846.74 2 076 353.26 443 000.00 400 000.00 400 000.00 400 000.00 433 000.00<br />

02 Beteiligung Europ. Bank für Wiederaufbau <strong>und</strong> Entwicklung (BERD)<br />

Verpflichtungskredit vom 6.12.1990 (2 Mio. EURO) 3 000 000.00 1 032 120.00 1 967 880.00 1) 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00<br />

1)<br />

Verpflichtungskredit vom 18.9.1997 (2 Mio. EURO) 3 000 000.00 251 397.75 2 748 602.25 90 000.00 90 000.00 90 000.00 90 000.00 2 388 000.00<br />

Totalkredit 6 000 000.00<br />

03 Schulprojekt Liechtensteinische Kunstschule, 1997 - <strong>2001</strong><br />

Verpflichtungskredit vom 19.6.1996 525 000.00 511 799.64 13 200.36 2) 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00<br />

04 Renovation Landesmuseum/Verweserhaus<br />

Verpflichtungskredit vom 22.5.1996 26 500 000.00<br />

Ergänzungskredit vom 21.04.1999 1 800 000.00<br />

Totalkredit 28 300 000.00 16 115 608.36 12 184 391.64 9 000 000.00 3 200 000.00 0.00 0.00 0.00<br />

05 Postneubau Eschen<br />

Verpflichtungskredit vom 18.9.1996 5 135 000.00 3 978 735.39 1 156 264.61 2) 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00<br />

06 Liechtensteiner Personennamenbuch<br />

Verpflichtungskredit vom 30.10.1996 769 000.00 593 233.60 175 766.40 131 000.00 45 000.00 0.00 0.00 0.00<br />

07 Musikschulräume im Mehrzweckgebäude Eschen<br />

Verpflichtungskredit vom 30.10.1996 4 400 000.00<br />

Ergänzungskredit vom 1.4.1998 560 000.00<br />

Ergänzungskredit vom 27.06.<strong>2001</strong> 250 000.00<br />

+ Aufwertung um Teuerung per 31.12.00 492 000.00<br />

Totalkredit 5 702 000.00 5 226 207.80 475 792.20 2) 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00<br />

08 Erweiterung Post- <strong>und</strong> Verwaltungsgebäude Schaan<br />

Verpflichtungskredit vom 20.11.1996 10 600 000.00 10 487 451.96 112 548.04 2) 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00<br />

09 LIS-Fachhochschule im Spoerry-Areal u. Konferenztrakt<br />

Verpflichtungskredit vom 11.12.1996 17 070 000.00<br />

Ergänzungskredit vom 14.06.2000 6 830 000.00<br />

Totalkredit 23 900 000.00 23 688 834.52 211 165.48 200 000.00 0.00 0.00 0.00 0.00<br />

10 Musikschulzentrum Triesen<br />

Verpflichtungskredit vom 12.12.1996 8 000 000.00<br />

Ergänzungskredit vom 24.11.1999 2 000 000.00<br />

Totalkredit 10 000 000.00 748 542.55 9 251 457.45 3 000 000.00 4 500 000.00 1 750 000.00 0.00 0.00<br />

11 Teilnahme des FL an der EXPO 2000<br />

Verpflichtungskredit vom 22.10.1997 4 500 000.00<br />

Ergänzungskredit vom 20.10.1999 350 000.00<br />

Ergänzungskredit vom 16./17.05.<strong>2001</strong> 325 000.00<br />

Totalkredit 5 175 000.00 5 174 728.03 271.97 2) 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00<br />

12 Errichtung <strong>Landtag</strong>sgebäude, Vorplatz, Tiefgarage<br />

Verpflichtungskredit vom 1.4.1998 27 000 000.00<br />

Ergänzungskredit vom 18.11.1998 9 000 000.00<br />

Totalkredit 36 000 000.00 850 185.92 35 149 814.08 3 500 000.00 12 000 000.00 12 000 000.00 7 650 000.00 0.00<br />

13 Neubearbeitung Band «Kunstdenkmäler»<br />

Verpflichtungskredit vom 16.9.1998 300 000.00 103 964.20 196 035.80 80 000.00 80 000.00 36 000.00 0.00 0.00<br />

14 Frankaturungültigkeit Briefmarken (Post AG)<br />

Verpflichtungskredit vom 10.03.1999 4 000 000.00<br />

Ergänzungskredit vom 16./17.05.<strong>2001</strong> 5 000 000.00<br />

Totalkredit 9 000 000.00 7 143 578.85 1 856 421.15 2) 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00


Verpflichtungskredite <strong>2001</strong><br />

Projekt/Kreditbewilligung<br />

CHF<br />

CHF<br />

CHF<br />

CHF<br />

CHF<br />

CHF<br />

CHF<br />

CHF<br />

15 Ausstellungen im Landesmuseum<br />

Verpflichtungskredit vom 24./26.11.1999 5 960 000.00 346 252.41 5 613 747.59 3 000 000.00 2 610 000.00 0.00 0.00 0.00<br />

16 Burganlage Gutenberg, Sanierung<br />

Verpflichtungskredit vom 15./17.12.1999 1 250 000.00 950 694.45 299 305.55 2) 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00<br />

17 Weiterführende Schulanlage Triesen<br />

Verpflichtungskredit vom 15./17.12.1999 18 418 568.00 2 003 985.05 16 414 582.95 7 900 000.00 6 000 000.00 2 500 000.00 0.00 0.00<br />

18 Errichtung Erdgastankstelle<br />

Verpflichtungskredit vom 19.05.2000 1 500 000.00<br />

Ergänzungs- <strong>und</strong> Nachtragskredit vom 20.02.<strong>2001</strong> 450 000.00<br />

Totalkredit 1 950 000.00 1 814 658.90 135 341.10 135 000.00 0.00 0.00 0.00 0.00<br />

19 Landerwerb f. Zentrumsplanung Schaan<br />

Verpflichtungskredit vom 14.06.2000 9 000 000.00 341 921.90 8 658 078.10 4 000 000.00 4 650 000.00 0.00 0.00 0.00<br />

20 Landesbeitrag Liechtenstein-Takt (<strong>2001</strong>-03)<br />

Verpflichtungskredit vom 14.06.2000 532 000.00 207 407.65 324 592.35 220 000.00 100 000.00 0.00 0.00 0.00<br />

21 Schulzentrum Mühleholz II (1. Etappe)<br />

Verpflichtungskredit vom 14.06.2000 42 000 000.00 75 087.45 41 924 912.55 400 000.00 500 000.00 12 000 000.00 12 000 000.00 17 000 000.00<br />

22 EWR-Finanzinstrument 1999 - 2003<br />

Verpflichtungskredit vom 13.09.2000 EURO 1.2 Mio. z.K. 1.50 1 800 000.00 96 824.00 1 703 176.00 280 000.00 500 000.00 500 000.00 400 000.00 0.00<br />

23 Entwicklungsbank des Europarates<br />

Verpflichtungskredit vom 25.10.2000<br />

EURO 1 661 111 z.K. 1.50 (Garantieverpfl.) 2 490 000.00 0.00 2 490 000.00 1) 1)<br />

0.00 0.00 0.00 0.00 2 490 000.00<br />

Voraussichtliche<br />

Fälligkeit 2006 ff.<br />

Voraussichtliche<br />

Fälligkeit 2005<br />

Voraussichtliche<br />

Fälligkeit 2004<br />

Voraussichtliche<br />

Fälligkeit 2003<br />

Voraussichtliche<br />

Fälligkeit 2002<br />

Verfügbarer<br />

Restkredit<br />

Zahlungen bis<br />

31.12.<strong>2001</strong><br />

Genehmigte<br />

Kredite<br />

24 Gedenkprogramm J.G. Rheinberger <strong>2001</strong><br />

Verpflichtungskredit vom 25.10.2000 300 000.00<br />

Ergänzungs- <strong>und</strong> Nachtragskredit vom 27./29.06.<strong>2001</strong><br />

(£ 180 000 z.K. 2.50) 450 000.00<br />

Totalkredit 750 000.00 704 743.78 45 256.22 2) 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00<br />

25 Residenz der Botschaft Bern<br />

Verpflichtungskredit vom 22.11.2000 1 235 000.00 1 294 392.20 -59 392.20 3) 200 000.00 3) 0.00 0.00 0.00 0.00<br />

26 Schweiz. LehrerInnen-Bildungskurse im FL<br />

Verpflichtungskredit vom 13.12.2000 260 000.00 140 000.00 120 000.00 120 000.00 0.00 0.00 0.00 0.00<br />

27 Historiker-/Expertenkommission 2. Weltkrieg<br />

Verpflichtungskredit vom 12.09.<strong>2001</strong> 2 020 000.00 253 121.65 1 766 878.35 800 000.00 800 000.00 165 000.00 0.00 0.00<br />

28 Umtauschaktion frankaturungültiger Briefmarken<br />

Verpflichtungskredit vom 12.09.<strong>2001</strong> 5 000 000.00 0.00 5 000 000.00 5 000 000.00 0.00 0.00 0.00 0.00<br />

29 CIPRA-Geschäftsstelle, Landesbeiträge 2002-2004<br />

Verpflichtungskredit vom 14.11.<strong>2001</strong> 1 200 000.00 0.00 1 200 000.00 400 000.00 400 000.00 400 000.00 0.00 0.00<br />

30 Ankauf Gamanderhof, Schaan<br />

Verpflichtungskredit vom 14.11.<strong>2001</strong> 5 750 000.00 5 750 000.00 2) 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00<br />

31 The Little Big Ohne, Beiträge 2002 - 2004<br />

Verpflichtungskredit vom 14.11.<strong>2001</strong> 750 000.00 0.00 750 000.00 4) 4)<br />

250 000.00 250 000.00 250 000.00 0.00 0.00<br />

32 Stiftung «Image Liechtenstein»<br />

Verpflichtungskredit vom 12.12.<strong>2001</strong> 1 100 000.00 0.00 1 100 000.00 1 100 000.00 0.00 0.00 0.00 0.00<br />

Gesamttotal 247 588 768.00 92 526 324.75 155 062 443.25 40 249 000.00 36 125 000.00 30 091 000.00 20 540 000.00 22 311 000.00<br />

1) Garantieverpflichtung 2) Kredit damit verfallen 3) Ergänzungskredit erforderlich 4) Durch Volksabstimmungen inzwischen abgelehnt<br />

371


372<br />

Hochbauten<br />

Abrechnung über Pauschalkredit für Hochbauprojekte (Sammelkonto 930.503.00)<br />

Konto-Nr. Projekt Budget<br />

Rechnung<br />

011.503.01 <strong>Landtag</strong>sgebäude mit Parkierung <strong>und</strong> Vorplatzgestaltung.... 800 000.00 442 566.01<br />

019.503.00 Erweiterung Botschaft Bern ................................................. 1 000 000.00 1 121 453.40<br />

090.503.02 Diverse Investitionen............................................................ 100 000.00 94 773.35<br />

090.503.03 Überbauung Giessen (Gerichts- u. Verwaltungsgebäude) ..... 370 000.00 106 183.50<br />

090.503.08 Engländerbau ...................................................................... - 15 845.50<br />

110.503.00 Erweiterung Polizeigebäude................................................. 30 000.00 105 385.85<br />

211.503.01 Erweiterung Weiterführende Schulen Triesen ....................... 1 800 000.00 728 214.45<br />

213.503.04 Schulzentrum Unterland II.................................................... 60 000.00 -<br />

215.503.03 Schulzentrum Mühleholz II................................................... 300 000.00 31 118.25<br />

260.503.01 LIS (Integration in Jenny-Spörry-Fabrik Vaduz) ...................... 15 600 000.00 16 631 393.32<br />

281.503.01 Musikschule Eschen............................................................. - 197 964.50<br />

281.503.02 Musikschule Triesen ............................................................. 800 000.00 584 283.62<br />

301.503.01 Erweiterung Landesmuseum/Verweserhaus.......................... 8 900 000.00 9 218 226.95<br />

301.503.03 Burg Gutenberg................................................................... - -8 082.80<br />

304.503.02 Erweiterung Landesarchiv u. Kulturgüterschutz.................... 100 000.00 -<br />

304.503.03 Landesarchiv / Umbau Kommandobunker............................ - 10 842.25<br />

310.503.00 Gamanderhof Schaan.......................................................... - 5 750 000.00 1)<br />

600.503.01 Werkhof Vaduz.................................................................... 50 000.00 -<br />

600.503.02 Werkhof Unterland.............................................................. 50 000.00 -<br />

650.503.00 Busbahnhof/Tiefgarage Post Schaan .................................... 20 000.00 11 889.10<br />

680.503.01 Erweiterung Postgebäude Schaan........................................ - 574 180.60 1)<br />

680.503.02 Postgebäude Eschen............................................................ - 1 476.86 1)<br />

812.503.00 Landesforstbetrieb Schaan................................................... 20 000.00 -<br />

930.503.00 Total 30 000 000.00 35 617 714.71<br />

1) Nachtragskredite über CHF 6 475 000.00<br />

Leistungsabhängige Schwerverkehrsabgabe (LGBl. 2000 Nr. 273 )<br />

Übersicht über die Abgabenverwendung<br />

Konto-Nr. Rechnung<br />

650.407.00 Ertragsanteil LSVA (7.0555 %o v. CHF 675 215 745.60) ...... 4 763 984.40<br />

2/3 an AHV für Rentenvorbezug:<br />

500.363.00 Staatsbeitrag AHV (2/3 LSVA-Anteil) .................................... 3 175 989.60 -3 175 989.60<br />

1015.09.004 Bevorschussung künftige Einnahmen................................... 1 024 010.40<br />

Gesamt-Zusatzbeitrag.......................................................... 4 200 000.00<br />

1/3 an Teilfinanzierung Gastankstelle:..................................<br />

1/3 LSVA-Anteil ................................................................... 1 587 994.80 -1 587 994.80<br />

650.563.00 Landesbeitrag Gastankstelle................................................. -1 869 465.35<br />

650.363.00 Teilfinanzierung Erdgasbusse................................................ -700 000.00<br />

Vortrag auf neue Rechnung 2002........................................ -981 470.55


Liechtensteinische Arbeitslosenversicherungskasse *)<br />

(Unselbständige öffentlich-rechtliche Anstalt)<br />

Vermögenrechnung per 31. Dezember <strong>2001</strong><br />

Aktiven Passiven<br />

Flüssige Mittel<br />

Liecht. Landesbank Kontokorrent................................................................. 58 550.60<br />

Liecht. Landesbank Callgeld ......................................................................... 500 000.00<br />

Anlagen des Finanzvermögens<br />

LGT-Pool-Anlagen ........................................................................................ 28 729 190.15<br />

LLB-Pool-Anlagen (Thalmann) ...................................................................... 14 311 575.98<br />

LLB-Pool-Anlagen (Performa)........................................................................ 22 846 847.80<br />

LLB-Pool-Anlagen (LLB) ................................................................................ 16 755 145.47<br />

Forderungen<br />

Rückforderung Arbeitslosenentschädigungen............................................... 13 471.70<br />

Beitragsvorauszahlungen an Österreich ........................................................ 766 000.00<br />

Ausstehende Insolvenzentschädigungen ...................................................... 101 537.25<br />

Vorschüsse auf Entschädigungen ................................................................. 16 600.00<br />

Aktive Rechnungsabgrenzung<br />

Transitorische Aktiven .................................................................................. 10 541 588.48<br />

Kurzfristiges Fremdkapital<br />

Ausstehende Versicherungsbeiträge ............................................................. 5 694 885.83<br />

Rückstellung Arbeitslosenentschädigungen .................................................. 13 468.70<br />

Rückstellung Insolvenzentschädigungen....................................................... 101 537.25<br />

Beitragsvorauszahlungen aus Österreich....................................................... 19 034.70<br />

Auszuzahlende Entschädigungen ................................................................. 814 009.05<br />

AHV/IV-Abzüge............................................................................................ 256 135.95<br />

Lohnsteuer Abzüge...................................................................................... 365 713.05<br />

Abrechnung BPV-Beiträge ............................................................................ 30 598.00<br />

Passive Rechnungsabgrenzung<br />

Transitorische Passiven ................................................................................. 2 503 839.60<br />

Eigenkapital<br />

Versicherungskapital .................................................................................... 84 841 285.30<br />

Total 94 640 507.43 94 640 507.43<br />

Erfolgsrechnung vom 1. 1. bis 31. 12. <strong>2001</strong><br />

Aufwand Ertrag<br />

Arbeitslosenentschädigungen ...................................................................... 6 854 964.05<br />

Abschreibung Arbeitslosenentschädigungen ................................................ 27 112.30<br />

Arbeitslosenentschädigungen abgegrenzt .................................................... 70 000.00<br />

Beitragsausfälle............................................................................................ 7 070.40<br />

Entschädigung private Vermittler.................................................................. 577 196.25<br />

Bankspesen.................................................................................................. 5 438.37<br />

Aufwand Pool-Anlagen................................................................................ 537 118.55<br />

Abschreibung Pool-Anlagen......................................................................... 4 730 579.55<br />

Versicherungsbeiträge Grenzgänger aus Österreich ...................................... 1 732 229.45<br />

Beitragserstattung Saisonniers...................................................................... 31 939.25<br />

Insolvenzentschädigungen ........................................................................... 156 003.85<br />

Abschreibung Insolvenzentschädigungen ..................................................... 131 732.35<br />

AHV/IV/FAK-Beiträge.................................................................................... 404 937.35<br />

Betriebliche Personalvorsorge-Beiträge ......................................................... 56 655.05<br />

Abschreibung Sozialbeiträge ........................................................................ 2 261.55<br />

Krankenpflegebeiträge................................................................................. 208 900.00<br />

Verwaltungskosten ...................................................................................... 439 151.32<br />

Versicherungsbeiträge.................................................................................. 8 276 266.83<br />

Versicherungsbeiträge Grenzgänger nach Österr. ......................................... 40 305.69<br />

Staatsbeiträge.............................................................................................. 1 582 513.30<br />

Bankzinsen .................................................................................................. 31 763.20<br />

Ertrag Pool-Anlagen..................................................................................... 1 855 968.27<br />

Auflösung Wertschwankungsreserven.......................................................... 1 800 000.00<br />

Ertrag aus Arbeitslosenentschädigungen ...................................................... 0.00<br />

Ertrag aus Insolvenzentschädigungen........................................................... 127 931.05<br />

Ertrag aus Sozialbeiträgen............................................................................ 2 261.55<br />

Ertrag aus Entschädigungs-Rückforderungen ............................................... 71 896.75<br />

15 973 289.64 13 788 906.64<br />

Aufwandüberschuss <strong>2001</strong> 2 184 383.00<br />

Total 15 973 289.64 15 973 289.64<br />

*) Die Arbeitslosenversicherungskasse bildet Bestandteil der staatlichen Vermögensrechnung<br />

(vgl. Kapitalien der unselbständigen Anstalten <strong>und</strong> Stiftungen in der Bilanz).<br />

373


374<br />

Stiftung pro Liechtenstein*)<br />

(Unselbständige öffentlich-rechtliche Stiftung)<br />

Vermögenrechnung per 31. Dezember <strong>2001</strong><br />

Aktiven Passiven<br />

Liechtensteinische Landesbank..................................................................... 861 788.89<br />

Wertschriften............................................................................................... 915 318.47<br />

Inventar ....................................................................................................... 1.00<br />

Kreditoren (davon Landeskasse CHF 117 357.47)......................................... 149 870.82<br />

Stiftungskapital............................................................................................ 500 000.00<br />

Gewinnvortrag per 1.1.<strong>2001</strong>......................................................824 103.45<br />

Ertragsüberschuss <strong>2001</strong> .............................................................303 134.09 1 127 237.54<br />

Total 1 777 108.36 1 777 108.36<br />

Verwaltete Stiftungen<br />

Dr. Albert Schädler sche Stiftung für Koch- u. Haushaltskurse....................... 1.00 1.00<br />

Landsch. Wegmacherunterstützungsfonds ................................................... 1.00 1.00<br />

Ing. Karl Schädler sche Realschulstiftung ...................................................... 1.00 1.00<br />

Total 3.00 3.00<br />

Erfolgsrechnung vom 1. 1. bis 31. 12. <strong>2001</strong><br />

Aufwand Ertrag<br />

Werkjahre, Werkbeiträge ............................................................................. 99 990.00<br />

Autonome Vergabungen.............................................................................. 6 000.00<br />

Literatur....................................................................................................... 92 413.12<br />

Bildende u. angewandte Kunst .................................................................... 49 833.90<br />

Museen, Ausstellungen................................................................................ 32 000.00<br />

Bildung, Wissenschaft u. Forschung ............................................................. 83 625.00<br />

Diverses, Administration, Spesen.................................................................. 3 493.20<br />

Wertschriftenaufwand ................................................................................. 5 240.69<br />

Ertragsanteil an interkantonaler Landeslotterie<br />

<strong>und</strong> Schweizer Zahlenlotto........................................................................... 675 730.00<br />

372 595.91 675 730.00<br />

Ertragsüberschuss <strong>2001</strong> 303 134.09<br />

Total 675 730.00 675 730.00<br />

*) Die Stiftung pro Liechtenstein bildet Bestandteil der staatlichen Vermögensrechnung (vgl. Kapitalien der<br />

unselbständigen Anstalten <strong>und</strong> Stiftungen in der Bilanz).


Kunstmuseum Liechtenstein *)<br />

(Selbständige öffentlich-rechtliche Stiftung)<br />

Vermögenrechnung per 31. Dezember <strong>2001</strong><br />

Aktiven Passiven<br />

Kasse ........................................................................................................... 1 600.00<br />

Liechtensteinische Landesbank..................................................................... 383 377.50<br />

Skulpturen ................................................................................................... 1.00<br />

Kunstgut...................................................................................................... 1.00<br />

Debitoren .................................................................................................... 499 803.69<br />

Transitorische Passiven ................................................................................. 141 940.00<br />

Stiftungskapital............................................................................................ 20 000.00<br />

Reservekonto ...............................................................................17 427.72<br />

Freies Stiftungsvermögen (Gewinnvortrag) .................................207 451.94<br />

Ertragsüberschuss <strong>2001</strong> .............................................................497 963.53 722 843.19<br />

Total 884 783.19 884 783.19<br />

Erfolgsrechnung vom 1. 1. bis 31. 12. <strong>2001</strong><br />

Aufwand Ertrag<br />

Personalkosten............................................................................................. 1 110 795.90<br />

Kunstankäufe .............................................................................................. 507 889.41<br />

Ausstellungen .............................................................................................. 680 371.10<br />

Sonstige Aufwendungen.............................................................................. 763 754.30<br />

Staatsbeitrag................................................................................................ 2 988 000.00<br />

Sponsorengelder.......................................................................................... 78 200.00<br />

Sonstige Erträge........................................................................................... 494 574.24<br />

3 062 810.71 3 560 774.24<br />

Ertagsüberschuss <strong>2001</strong> 497 963.53<br />

Total 3 560 774.24 3 560 774.24<br />

*) Die Jahresrechnung des Kunstmuseums Liechtenstein bildet nicht Gegenstand der staatlichen Vermögensrechnung.<br />

375


376<br />

Liechtensteinisches Landesmuseum *)<br />

(Selbständige öffentlich-rechtliche Stiftung)<br />

Vermögenrechnung per 31. Dezember <strong>2001</strong><br />

Aktiven Passiven<br />

Liechtensteinische Landesbank .................................................................... 91 983.40<br />

Sammlungen ............................................................................................... 1.00<br />

Mobiliar ....................................................................................................... 1.00<br />

Landeskasse................................................................................................. 1 259.90<br />

Stiftungsvermögen....................................................................................... 90 725.50<br />

Total 91 985.40 91 985.40<br />

Erfolgsrechnung vom 1. 1. bis 31. 12. <strong>2001</strong><br />

Aufwand Ertrag<br />

Gehälter ...................................................................................................... 451 363.80<br />

Sozialbeiträge .............................................................................................. 74 040.80<br />

Bürobedarf, Kanzleiauslagen........................................................................ 12 439.54<br />

Ankäufe, Restaurationen.............................................................................. 94 954.05<br />

Sonderausstellungen, Diaschau, Medien, Publikationen................................ 45 201.25<br />

Mobiliar, Ausstattungen............................................................................... 19 102.45<br />

Foto, Film, Bilddokumentationen.................................................................. 16 879.11<br />

Depot, Studiensammlungen, Restaurierungen.............................................. 14 905.00<br />

Wohnmuseum Schellenberg ........................................................................ 2 888.95<br />

Stiftungsrat, Museumskommission............................................................... 4 718.35<br />

Verschiedene Aufwendungen ...................................................................... 35 987.54<br />

Eintritte, Kartenverkauf, Spenden, Zinsen..................................................... 1 259.90<br />

Staatsbeitrag................................................................................................ 771 220.94<br />

Total 772 480.84 772 480.84<br />

*) Die Jahresrechnung des Landesmuseums bildet nicht Gegenstand der staatlichen Vermögensrechnung.


Liechtensteinische Musikschule *)<br />

(Selbständige öffentlich-rechtliche Stiftung)<br />

Vermögenrechnung per 31. Dezember <strong>2001</strong><br />

Erfolgsrechnung vom 1. 1. bis 31. 12. <strong>2001</strong><br />

Aktiven<br />

Aufwand<br />

Passiven<br />

Liecht. Landesbank ...................................................................................... 52 641.50<br />

Lehrmittel .................................................................................................... 1.00<br />

Mobiliar ....................................................................................................... 1.00<br />

Schulgeldvorauszahlungen........................................................................... 52 641.50<br />

Stiftungskapital............................................................................................ 2.00<br />

Total 52 643.50 52 643.50<br />

Anmerkungen zur Vermögensrechnung<br />

Treuhänderisch verwaltete Vermögen:<br />

Internationale Meisterkurse D-Konto Liecht. Landesbank 16 770.10<br />

Gehälter ...................................................................................................... 5 454 736.67<br />

Sozialbeiträge .............................................................................................. 875 650.78<br />

Dienstjubiläen .............................................................................................. 5 885.00<br />

Fahrspesen................................................................................................... 65 441.85<br />

Lehrmittel .................................................................................................... 13 047.21<br />

Kanzleibedarf............................................................................................... 59 637.08<br />

Mobiliar, EDV, Ausstattungen ....................................................................... 70 360.60<br />

Unterrichtskosten......................................................................................... 15 563.25<br />

Schulzeitung ................................................................................................ 8 804.00<br />

Veranstaltungen........................................................................................... 84 307.71<br />

Instrumentenpflege...................................................................................... 31 635.20<br />

Schulgeldermässigungen.............................................................................. 10 089.00<br />

Sitzungsgelder Stiftungsrat .......................................................................... 15 317.60<br />

Schulgelder (25%) ....................................................................................... 1 698 454.50<br />

Zinserträge................................................................................................... 88.20<br />

Gemeindebeiträge (25%)............................................................................. 1 677 619.00<br />

6 710 475.95 3 376 161.70<br />

Staatsbeitrag <strong>2001</strong> 3 334 314.25<br />

Total 6 710 475.95 6 710 475.95<br />

*) Die Jahresrechnung der Liecht. Musikschule bildet nicht Gegenstand der staatlichen Vermögensrechnung.<br />

Ertrag<br />

377


378<br />

Liechtensteinische Landesbibliothek *)<br />

(Selbständige öffentlich-rechtliche Stiftung)<br />

Vermögenrechnung per 31. Dezember <strong>2001</strong><br />

Erfolgsrechnung vom 1. 1. bis 31. 12. <strong>2001</strong><br />

Aktiven Passiven<br />

Kasse ........................................................................................................... 1 265.20<br />

Liecht. Landesbank Kontokorrent................................................................. -43.70<br />

Liecht. Landesbank Sparkonto Wasserschaden ............................................. 275 626.10<br />

Liecht. Landesbank Anlagesparkonto Wasserschaden................................... 203 790.30<br />

Liecht. Landesbank Sparkonto Feger-Stiftung ............................................... 17 803.50<br />

Liecht. Landesbank Sparkonto Mayer-Stiftung.............................................. 8 482.00<br />

Liecht. Landesbank Sparkonto Peter-Kaiser-Stiftung ..................................... 1 791.00<br />

Liecht. Landesbank Callgeldanlage............................................................... 376 000.00<br />

Debitoren .................................................................................................... 70 156.06<br />

Bücherbestand............................................................................................. 1.00<br />

Mobiliar ....................................................................................................... 1.00<br />

Kautionen.................................................................................................... 2 200.00<br />

Stiftungskapital:<br />

Bestand 1.1. ..............................................................................795 160.52<br />

Ertragsüberschuss <strong>2001</strong> .............................................................157 511.94 952 672.46<br />

Total 954 872.46 954 872.46<br />

Aufwand Ertrag<br />

Gehälter ...................................................................................................... 813 300.58<br />

Sozialbeiträge .............................................................................................. 130 399.97<br />

Anschaffungen von Medien ......................................................................... 326 696.20<br />

Buchbindearbeiten....................................................................................... 42 230.67<br />

Büchereimaterialien ..................................................................................... 9 554.59<br />

EDV ............................................................................................................. 75 553.30<br />

Mobilien, Anschaffungen, Einrichtungen...................................................... 14 654.50<br />

Europäische Patentbibliothek ....................................................................... 8 206.10<br />

Allgemeine Unkosten................................................................................... 90 136.04<br />

Stiftungsrat, Bibliotheks-Kommission ........................................................... 4 402.00<br />

Spenden, Gemeindebeiträge........................................................................ 24 395.00<br />

Zinserträge................................................................................................... 12 749.90<br />

Staatsbeitrag................................................................................................ 1 568 700.55<br />

Subvention Europabibliothek ....................................................................... 11 514.75<br />

Betriebseinnahmen, Gebühren..................................................................... 55 285.69<br />

1 515 133.95 1 672 645.89<br />

Ertragsüberschuss <strong>2001</strong> 157 511.94<br />

1 672 645.89 1 672 645.89<br />

*) Die Jahresrechnung der Liecht. Landesbibliothek bildet nicht Gegenstand der staatlichen Vermögensrechnung.


Stiftung Erwachsenenbildung Liechtenstein *)<br />

(Selbständige öffentlich-rechtliche Stiftung)<br />

Vermögenrechnung per 31. Dezember <strong>2001</strong><br />

Aktiven Passiven<br />

Liechtensteinische Landesbank..................................................................... 190 115.00<br />

Debitoren .................................................................................................... 526.17<br />

Stiftungskapital............................................................................................<br />

Bestand 1.1. ..............................................................................188 379.08<br />

Ertragsüberschuss <strong>2001</strong> .................................................................2 262.09 190 641.17<br />

Total 190 641.17 190 641.17<br />

Erfolgsrechnung vom 1. 1. bis 31. 12. <strong>2001</strong><br />

Aufwand Ertrag<br />

Arbeitsstelle für Erwachsenenbildung........................................................... 635 000.00<br />

Freizeit- <strong>und</strong> Weiterbildung.......................................................................... 288 000.00<br />

Haus Gutenberg Balzers............................................................................... 140 000.00<br />

Gemeinschaftszentrum Resch ...................................................................... 50 000.00<br />

Stefanuskreis ............................................................................................... 11 000.00<br />

Liecht. Arbeitnehmerverband ....................................................................... 5 000.00<br />

Verein Bildungsarbeit für Frauen .................................................................. 33 000.00<br />

Eltern-Kind-Forum........................................................................................ 10 000.00<br />

Solargenossenschaft .................................................................................... 7 000.00<br />

Schwestern A.S.C. St. Elisabeth.................................................................... 10 000.00<br />

ArGe Liechtensteiner Literaturtage .............................................................. 5 666.65<br />

Verein für interkulturelle Bildung.................................................................. 11 500.00<br />

Institut für Erziehungsk<strong>und</strong>e ........................................................................ 2 000.00<br />

Geschäftsführung ........................................................................................ 68 746.40<br />

Bürokosten .................................................................................................. 66 585.93<br />

Sachbearbeitung/Studien/Tagungen ............................................................. 12 054.85<br />

Stiftungsrat.................................................................................................. 4 975.00<br />

Zinsertrag .................................................................................................... 1 735.92<br />

Gemeindebeiträge ....................................................................................... 162 055.00<br />

Staatsbeitrag................................................................................................ 1 199 000.00<br />

1 360 528.83 1 362 790.92<br />

Ertragsüberschuss <strong>2001</strong> 2 262.09<br />

1 362 790.92 1 362 790.92<br />

*) Die Jahresrechnung der Stiftung Erwachsenenbildung Liechtenstein bildet nicht Gegenstand der staatlichen Vermögensrechnung.<br />

379


380<br />

Liechtensteinische Landesspital *)<br />

(Selbständige öffentlich-rechtliche Stiftung)<br />

Vermögenrechnung per 31. Dezember <strong>2001</strong><br />

Aktiven Passiven<br />

Flüssige Mittel.............................................................................................. 129 747.14<br />

Debitoren .................................................................................................... 5 462 039.75<br />

Transitorische Aktiven .................................................................................. 285 738.50<br />

Mobiliar ....................................................................................................... 28 874.90<br />

Aufwandüberschuss <strong>2001</strong>............................................................................ 3 944 072.18<br />

Kreditoren ................................................................................................... 2 505 757.10<br />

Sonderkonto Ärzte....................................................................................... 497 353.30<br />

Vorauszahlungen ......................................................................................... 3 752 593.65<br />

Darlehen Land Liechtenstein ........................................................................ 3 000 000.00<br />

Transitorische Passiven ................................................................................. 71 194.60<br />

Fondsvermögen per 31.12.<strong>2001</strong> .................................................................. 23 573.82<br />

Total 9 850 472.47 9 850 472.47<br />

Erfolgsrechnung vom 1. 1. bis 31. 12. <strong>2001</strong><br />

Aufwand Ertrag<br />

Besoldungen, Sozialleistungen ..................................................................... 9 152 387.80<br />

Arzthonorare ............................................................................................... 3 851 569.66<br />

Personalnebenkosten ................................................................................... 175 074.20<br />

Medizinischer Bedarf.................................................................................... 1 638 282.39<br />

Lebensmittelaufwand................................................................................... 1 307 759.05<br />

Haushaltsaufwand ....................................................................................... 280 798.25<br />

Unterhalt u. Reparaturen Immobilien u. Mobilien ......................................... 695 616.55<br />

Aufwand für Anlagenutzung ....................................................................... 210 694.10<br />

Aufwand für Energie u. Wasser.................................................................... 140 886.15<br />

Kapitalzinsen ............................................................................................... 115 661.80<br />

Büro- u. Verwaltungskosten ......................................................................... 638 477.38<br />

Versicherungen, Gebühren, Abgaben, Entsorgung ....................................... 91 725.55<br />

Pflege-, Behandlungs- u. Aufenthaltstaxen................................................... 6 032 432.05<br />

Erträge aus Arzthonoraren ........................................................................... 5 045 521.65<br />

Erträge aus med. Nebenleistungen............................................................... 2 280 982.85<br />

Erträge aus Spezialuntersuchungen u. Therapien.......................................... 894 928.65<br />

Übrige Erträge ............................................................................................. -112 279.13<br />

Leistungen an Personal u. Dritte................................................................... 213 274.63<br />

18 298 932.88 14 354 860.70<br />

Aufwandüberschuss <strong>2001</strong> 3 944 072.18<br />

Total 18 298 932.88 18 298 932.88<br />

*) Die Jahresrechnung des Liechtensteinischen Landesspitals bildet nicht Gegenstand der staatlichen Vermögensrechnung.


Stiftungsrechnungen per 31. Dezember <strong>2001</strong><br />

Bezeichnung der Stiftung<br />

Vermögensstand<br />

1. 1. <strong>2001</strong><br />

Einnahmen<br />

Ausgaben<br />

Vermögensstand<br />

31. 12. <strong>2001</strong><br />

Fürstlicher Landes-Wohltätigkeitsfonds (Stiftung) ........ 582 287.50<br />

Zinsertrag ......................................................................... 1 157.43<br />

Bankspesen ...................................................................... 924.66<br />

Wertschriftenabschreibungen ........................................... 9728.08 572 792.19<br />

Franz <strong>und</strong> Elsa Stiftung für die Jugend Liechtensteins.. 236 950.60<br />

Zinsertrag ......................................................................... 218.30<br />

Bankspesen ...................................................................... 0.00 237 168.90<br />

Stiftung Andreas Marxer zur Ausbildung<br />

röm.-kath. Priester............................................................ 30 257.45<br />

Zinsertrag ......................................................................... 76.55<br />

Pachtzinsertrag................................................................. 184.65<br />

Bankspesen ...................................................................... 0.00 30 518.65<br />

Johann Schädler AGRA-Stiftung für<br />

wohltätige Zwecke........................................................... 524 416.65<br />

Zinsertrag ......................................................................... 2 972.15<br />

Unterstützungsbeiträge .................................................... 13 000.00<br />

Bankspesen ...................................................................... 817.33<br />

Wertschriftenabschreibungen ........................................... 8 691.34 504 880.13<br />

Hermine Kindle de Contreras Torres<br />

<strong>und</strong> Miguel Contreras Torres-Stiftung ............................ 744 852.18<br />

Zinsertrag ......................................................................... 1 944.58<br />

Bankspesen ...................................................................... 1 114.59<br />

Wertschriftenabschreibungen ........................................... 11 990.75 733 691.42<br />

Stiftung für den Brandschutz <strong>und</strong> das Löschwesen....... 303 042.95<br />

Beitrag des Schweizerischen Sachversicherungsverbandes. 75 000.00<br />

Zinsertrag ......................................................................... 3 983.95<br />

Bankspesen ...................................................................... 0.00<br />

Löschdemonstrationen...................................................... 20 445.80<br />

Kostenanteil Feuerwehrausbildung ................................... 29 223.90<br />

Beitrag an Vereinig. Betriebsfeuerwehren.......................... 672.30<br />

Subvention Anschaffung, Diverses .................................... 26 400.00 305 284.90<br />

Fürst Franz Josef von Liechtenstein Stiftung.................. 8 890 530.65<br />

Zins- <strong>und</strong> Wertschriftenerträge ......................................... 289 510.48<br />

Realisierte Kurserfolge ..................................................... 43 915.72<br />

Wertschriftenabschreibungen ........................................... 371 718.15<br />

Bankspesen, Courtage, Stempel, etc................................. 63 634.63<br />

Verwaltungsaufwand........................................................ 10 659.00<br />

Preise, Beiträge, Stipendien............................................... 95 906.35 8 594 207.28<br />

Total 11 312 337.98 375 048.09 708 842.60 10 978 543.47<br />

381


382<br />

Spezialfinanzierungen per 31. Dezember <strong>2001</strong><br />

Bezeichnung der Spezialfinanzierung<br />

Vermögensstand<br />

1. 1. <strong>2001</strong><br />

Einnahmen<br />

Ausgaben<br />

Vermögensstand<br />

31. 12. <strong>2001</strong><br />

Tierseuchenfonds.............................................................. 1 198 568.29<br />

Beiträge Gemeinden & Tierbesitzer ................................. 59 609.50<br />

Landesbeitrag................................................................. 67 610.00<br />

Verkaufserlöse, Verkehrsscheine etc................................ 3 394.50<br />

Entnahme für Tierseuchenbekämpfung .......................... 134 957.90<br />

Wertschriftenaufwand.................................................... 53 772.79 1 140 451.60<br />

Fonds zur Unfallverhütung im Strassenverkehr ............ 566 490.79<br />

Prämieneingänge............................................................ 204 878.30<br />

Unfallverhütungsmassnahmen........................................ 339 649.20<br />

Wertschriftenaufwand.................................................... 20 483.35 411 236.54<br />

Milchqualitätsfonds.......................................................... 223 437.90<br />

Einnahmen aus Qualitätsabzügen ................................... 8 265.65<br />

Zinserträge ..................................................................... 7 872.30<br />

Entnahme für Qualitätsverbesserung .............................. 21 770.10 217 805.75<br />

Total 1 988 496.98 351 630.25 570 633.34 1 769 493.89


Erläuterungen zur Landesrechnung <strong>2001</strong><br />

1. Gesamtergebnis<br />

1.1 Einleitung<br />

Das Ergebnis der Laufenden Rechnung für das Jahr <strong>2001</strong> ist<br />

auf der Einnahmenseite von einer zwiespältigen Entwicklung<br />

geprägt: Auf der einen Seite übertrafen die Fiskalabgaben<br />

die budgetierten Erwartungen als Folge der von der<br />

Wirtschaft im Vorjahr erzielten Rekordgewinne in erheblichem<br />

Umfang, auf der anderen Seite mussten bei den<br />

Erträgen aus der Anlage des staatlichen Vermögens aufgr<strong>und</strong><br />

der Turbulenzen auf den Finanzmärkten <strong>und</strong> der<br />

damit verb<strong>und</strong>enen Kurseinbrüche schmerzliche Einbussen<br />

hingenommen werden, welche hohe Abschreibungen <strong>und</strong><br />

Wertkorrekturen notwendig machten. Der seit Jahren<br />

anhaltende Trend zu hohen Wachstumsraten bei den laufenden<br />

Ausgabenverpflichtungen hielt unvermindert an,<br />

konnte aber im Vergleich zur Vorjahresentwicklung spürbar<br />

eingegrenzt werden. Überdurchschnittlich angestiegen sind<br />

weiterhin die Personalkosten durch den notwendigen Ausbau<br />

der <strong>Gerichte</strong> <strong>und</strong> Verwaltung <strong>und</strong> die wiederkehrenden<br />

Beitragsleistungen, welche der Staat in den meisten Aufgabengebieten<br />

in Form von Subventionen, Kostenanteilen<br />

<strong>und</strong> Defizitbeiträgen ausrichtet. Der bewilligte Kreditrahmen<br />

für Investitionen konnte in hohem Masse ausgeschöpft<br />

werden, was vor allem auf die stark angestiegenen<br />

Ausgaben für die landeseigenen Hochbauten <strong>und</strong> die höheren<br />

Darlehensauszahlungen für die Förderung des Wohnungsbaues<br />

zurückzuführen ist. Die laufende Haushaltsrechnung<br />

weist einen Ertragsüberschuss von 56.8 Mio. aus,<br />

während der Investitionshaushalt mit einem Deckungsüberschuss<br />

von 19.2 Mio. abschliesst. Das Reinvermögen des<br />

Landes hat sich damit auf 1 689 Mio. erhöht <strong>und</strong> das<br />

Finanzvermögen übertrifft das eingesetzte Fremdkapital um<br />

1 222 Mio., was die anhaltend gute Vermögenssituation<br />

des staatlichen Finanzhaushalts unterstreicht.<br />

1.2 Laufende Rechnung<br />

Bei einem Ertrag von 789.2 Mio. <strong>und</strong> einem Aufwand von<br />

638.8 Mio. weist die laufende Haushaltsrechnung ein Bruttoergebnis<br />

von 150.4 Mio. aus. Dieses liegt um 50.7 Mio.<br />

über den Erwartungen des Voranschlags. Auf der Ertragsseite<br />

zeigt sich eine Verbesserung des Rechnungsergebnisses<br />

um 61.1 Mio. gegenüber den budgetierten Schätzungen,<br />

was in erster Linie den erheblichen Mehreinnahmen<br />

aus den Fiskalabgaben zuzuschreiben ist. Im Gegenzug<br />

übertraf aber auch der Aufwand die veranschlagten Limiten<br />

um 10.4 Mio., da sich die Finanzzuweisungen an die<br />

Gemeinden als Folge der höheren Steuereinnahmen um<br />

18.8 Mio. ausweiteten. Ein Teil dieser Mehrausgaben konnte<br />

allerdings durch geringere Personalkosten <strong>und</strong> verminderte<br />

Beitragsleistungen aufgefangen werden. Nach<br />

Berücksichtigung der Abschreibungen in Höhe<br />

Rechnung Voranschlag Rechnung<br />

Laufende Rechnung<br />

Ordentlicher Verkehr:<br />

2000 <strong>2001</strong> <strong>2001</strong><br />

Ertrag ordentlich 828 986 529 728 188 000 789 253 266<br />

Aufwand 595 026 524 628 396 000 638 797 544<br />

Bruttoergebnis<br />

Abschreibungen <strong>und</strong><br />

233 960 005 99 792 000 150 455 722<br />

Rückstellungen 63 815 894 93 547 000 93 641 062<br />

Ertragsüberschuss I<br />

Ausserordentlicher Verkehr:<br />

170 144 111 6 245 000 56 814 660<br />

Sondererlöse aus Verkäufen 286 938 880 - -<br />

Ertragsüberschuss II 457 082 991 6 245 000 56 814 660<br />

Kommentar<br />

von 93.6 Mio. schliesst die Laufende Rechnung, welche mit<br />

der privatwirtschaftlichen Erfolgsrechnung verglichen werden<br />

kann, mit einem Ertragsüberschuss von 56.8 Mio. ab,<br />

was zu einer entsprechenden Erhöhung des staatlichen<br />

Reinvermögens auf r<strong>und</strong> 1 689 Mio. führt. Die Gesamtabschreibungen<br />

entsprechen summenmässig dem genehmigten<br />

Voranschlag. In der Detailanalyse zeigt sich indessen<br />

eine Verschiebung der Wertberichtigung von 33.5 Mio. auf<br />

die Bestandteile des Finanzvermögens, welche zur Hauptsache<br />

auf die buchmässige Berücksichtigung nicht realisierter<br />

Kapitalverluste auf die den externen Vermögensverwaltern<br />

zur Anlage übergebenen Vermögenswerte (Poolanlagen)<br />

zurückzuführen ist. Auf der anderen Seite verminderten<br />

sich die Abschreibungen auf das Verwaltungsvermögen um<br />

33.4 Mio., nachdem der vorsorglicherweise im Budget<br />

berücksichtigte Verkauf der LTN Liechtenstein TeleNet AG<br />

mit einer geplanten Rückerstattung des seinerzeit bezahlten<br />

Kaufpreises für die Netzinfrastruktur in Höhe von 25 Mio.<br />

nicht zu Stande kam.<br />

1.3 Investitionsrechnung<br />

Die Nettoinvestitionen des Berichtsjahres belaufen sich bei<br />

Ausgaben von 112.6 Mio. <strong>und</strong> zufliessenden Einnahmen<br />

von 14.8 Mio. auf 97.8 Mio. Ihnen stehen aus den Mitteln<br />

der Selbstfinanzierung, welche bekanntlich aus dem<br />

Ertragsüberschuss der Laufenden Rechnung <strong>und</strong> den<br />

Abschreibungen auf dem Verwaltungsvermögen stammen,<br />

buchmässige Erträge in Höhe von 117 Mio. gegenüber, so<br />

dass der Investitionshaushalt im Endergebnis mit einem<br />

Deckungsüberschuss von 19.2 Mio. abschliesst. Im Vergleich<br />

zum Budget kommt dies einer Verbesserung<br />

Rechnung Voranschlag Rechnung<br />

Investitionsrechnung 2000 <strong>2001</strong> <strong>2001</strong><br />

Investitionsausgaben 89 350 658 112 347 000 112 585 225<br />

Erträge 13 694 651 26 413 000 14 807 073<br />

Nettoinvestitionen 75 656 007 85 934 000 97 778 152<br />

Selbstfinanzierung I 231 052 043 99 792 000 116 983 978<br />

Deckungsüberschuss I 155 396 036 13 858 000 19 205 826<br />

Sondererlöse 286 938 880 - -<br />

Deckungsüberschuss II 442 334 916 13 858 000 19 205 826<br />

von 5.3 Mio. gleich. Die investiven Gesamtausgaben liegen<br />

nur um 0.2 Mio. über dem im Voranschlag prognostizierten<br />

Rahmen, während die Einnahmen die budgetierte Entwicklung<br />

um 11.6 Mio. verfehlten. Auf der Ausgabenseite des<br />

Investitionshaushalts führten die vom <strong>Landtag</strong> bewilligten<br />

Nachtragskredite für den Ankauf des Gamanderhofs <strong>und</strong><br />

für den Mehrbedarf an Wohnbaudarlehen zu einer nahezu<br />

budgetkonformen Entwicklung, auf der Einnahmenseite<br />

bewirkte die aufgeschobene Entscheidung über den Verkauf<br />

des Fernmeldenetzes eine entsprechende Reduktion<br />

der buchmässigen Erträge. Per Saldo erhöhten sich die Nettoinvestitionen<br />

damit um 11.8 Mio. Ihnen konnten jedoch<br />

um 17.2 Mio. erhöhte Mittel aus dem Einnahmenüberschuss<br />

der laufenden Haushaltsrechnung gegenübergestellt<br />

werden, so dass der Investitionshaushalt mit einem um 5.3<br />

Mio. über dem Budgetrahmen liegenden Deckungsüberschuss<br />

abschliesst. Dieser Deckungsüberschuss verbessert<br />

das Verhältnis zwischen dem Finanzvermögen <strong>und</strong> dem eingesetzten<br />

Fremdkapital.<br />

1.4 Gesamtrechnung<br />

Zweifellos ist es nicht richtig, die Ausgaben <strong>und</strong> Einnahmen<br />

der laufenden <strong>und</strong> investiven Haushaltsrechnung<br />

zusammenzufassen <strong>und</strong> gegenüberzustellen. Die laufenden<br />

Ausgaben haben Konsumcharakter, während mit den<br />

investiven Ausgaben Vermögenswerte für eine qualitativ<br />

383


384<br />

Kommentar<br />

oder quantitativ verbesserte Nutzung durch die Öffentlichkeit<br />

oder die Verwaltung geschaffen werden. Dennoch<br />

konzentriert sich das Interesse der für die Finanzpolitik<br />

interessierten Kreise vielfach auf die Höhe der Gesamteinnahmen<br />

<strong>und</strong> -ausgaben beider Teilrechnungen, um die<br />

Ausgaben der laufenden <strong>und</strong> investiven Haushaltsrechnung<br />

mit den effektiven Mittelzuflüssen vergleichen <strong>und</strong><br />

bewerten zu können.<br />

Rechnung Voranschlag Rechnung<br />

Gesamtrechnung 2000 <strong>2001</strong> <strong>2001</strong><br />

Laufende Ausgaben 594 572 701 628 175 000 638 453 786<br />

Investive Ausgaben 89 350 658 112 347 000 112 585 225<br />

Gesamtausgaben 683 923 359 740 522 000 751 039 011<br />

Gesamteinnahmen ordentl. 842 351 806 754 306 000 803 563 962<br />

Mehreinnahmen I 158 428 447 13 784 000 52 524 951<br />

Sondererlöse aus Verkäufen 286 938 880 - -<br />

Mehreinnahmen II 445 367 327 13 784 000 52 524 951<br />

Spezialfinanzierungen -124 449 74 000 152 619<br />

Abschr. Finanzvermögen -2 907 962 - -33 471 744<br />

Reservenbildung 442 334 916 13 858 000 19 205 826<br />

Nach dem vorliegenden Resultat belaufen sich die Gesamtausgaben<br />

des Berichtsjahres auf 751 Mio., wovon ein Anteil<br />

von 112.6 Mio. oder 15% auf den Investitionshaushalt entfällt.<br />

Die Investitionsquote, welche sich am Verhältnis der<br />

Investitions- an den Gesamtausgaben bemisst, hat sich<br />

damit gegenüber dem Vorjahr um 1.9% erhöht. Mit<br />

Gesamteinnahmen von 803.5 Mio. übertreffen die Mittelzuflüsse<br />

die laufenden <strong>und</strong> investiven Ausgaben um 52.5<br />

Mio. Nach Abzug der notwendigen Abschreibungen auf<br />

das Finanzvermögen, welche zur Hauptsache auf die Kursverluste<br />

bei den Poolanlagen zurückzuführen sind, hat sich<br />

das Verhältnis des Finanzvermögens zum eingesetzten<br />

Fremdkapital um 19.2 Mio. verbessert.<br />

1.5 Konformität mit dem<br />

Finanzleitbild<br />

Das vom <strong>Landtag</strong> im Dezember 1997 erlassene <strong>und</strong> inzwischen<br />

mehrfach angepasste Finanzleitbild 2005 verpflichtet<br />

die <strong>Regierung</strong> im Interesse einer längerfristigen Ges<strong>und</strong>erhaltung<br />

des Finanzhaushalts zur kumulativen Einhaltung<br />

verschiedener Zielgrössen. Eckwert 1 verlangt eine<br />

ausgeglichene Rechnung im laufenden Haushalt, um einer<br />

unerwünschten Verschuldung vorzubeugen. Diese Bedingung<br />

ist durch das vorliegende Rechnungsergebnis in<br />

hohem Masse erfüllt, schliesst doch die Laufende Rechnung<br />

nach Vornahme von Abschreibungen in Höhe von<br />

93.6 Mio. mit einem Ertragsüberschuss von 56.8 Mio.<br />

erneut positiv ab. Im Gegensatz hiezu wurde Eckwert 2,<br />

welcher das Wachstum der laufenden Ausgaben an die<br />

Mehreinnahmen koppelt, deutlich verfehlt. Die Einnahmen<br />

des Vorjahres beliefen sich - bei Aussonderung der ausserordentlichen<br />

Erträge aus dem Aktienverkauf, den Stempelabgaben<br />

<strong>und</strong> Couponsteuern - auf 777.8 Mio. Sie erhöhten<br />

sich im Berichtsjahr um 11.0 auf 788.8 Mio. Demgegenüber<br />

nahmen die laufenden Ausgaben um 43.9 Mio.<br />

zu. Die laufenden Ausgabenverpflichtungen haben sich<br />

demzufolge um 32.9 Mio. stärker ausgeweitet, als die<br />

zufliessenden Einnahmen. Zurückzuführen ist diese<br />

ungleichmässige Entwicklung in erster Linie auf die Einnahmenausfälle<br />

bei den Vermögenserträgen, in dem ausserordentliche<br />

Kursverluste auf den Poolanlagen in Höhe von<br />

36.6 Mio. buchmässig zu berücksichtigen waren. Bei jenen<br />

den externen Verwaltern anvertrauten Mitteln der staatlichen<br />

Reserven handelt es<br />

Forderung Ist-Stand<br />

Kennzahlen / Messgrössen Leitbild 2005 Rechnung <strong>2001</strong><br />

1. Ertragsüberschuss Laufende Rechnung > 0<br />

• Ordentlicher Verkehr + 56.8 Mio.<br />

2. Absolutes Wachstum der laufenden<br />

Ausgaben / Einnahmen (vergleichbare)<br />

A 90 %<br />

• Ordentlicher Verkehr 120 %<br />

4. Deckungsgrad der Verbindlichkeiten > 420 %<br />

• Gesamtrechnung 481 %<br />

5. Verhältnis Reserven / Ausgaben der > 100 %<br />

Laufenden Rechnung bis<br />

• per 31.12.<strong>2001</strong> (1 222 : 639 Mio.) < 300 % 191 %<br />

sich um langfristig angelegte Vermögenswerte, deren Kurse<br />

in einzelnen Perioden grösseren Schwankungen unterliegen<br />

können. Auf längere Sicht ergibt sich jedoch aus historischen<br />

Auswertungen, dass mit Aktien <strong>und</strong> gemischten Portefeuilles<br />

eine verbesserte Wertsteigerung erzielt werden<br />

kann. Es bleibt damit die berechtigte Hoffnung, dass die<br />

Kurse der Wertschriften unter veränderten weltwirtschaftlichen<br />

Rahmenbedingungen in den kommenden Jahren wieder<br />

ansteigen werden. Ohne Berücksichtigung der realisierten<br />

Kursverluste auf die Poolanlagen hätten die Einnahmen<br />

<strong>und</strong> Ausgaben eine gleichmässige Erhöhung erfahren. Nach<br />

Auffassung der <strong>Regierung</strong> rechtfertigt sich in Anbetracht<br />

dieser ausserordentlichen <strong>und</strong> nicht steuerbaren Einflüsse<br />

eine differenzierte Betrachtungsweise, was die Einhaltung<br />

des Eckwertes 2 anbelangt, zumal die übrigen Zielgrössen<br />

erreicht sind <strong>und</strong> die Finanzreserven des Landes auch im<br />

vergangenen Jahr wieder erhöht werden konnten.<br />

2. Laufende Rechnung<br />

Die laufende Haushaltsrechnung ist in Form <strong>und</strong> Inhalt der<br />

kaufmännischen Erfolgsrechnung nachgebildet. Mit ihr<br />

wird der Aufwand (laufende Zahlungen an Dritte, Abschreibungen<br />

<strong>und</strong> sonstige Aufwandposten) dem Ertrag (Wertzufluss)<br />

gegenübergestellt. Der Saldo zwischen Ertrag <strong>und</strong><br />

Aufwand ergibt den Rechnungserfolg. Ist es ein Ertragsüberschuss,<br />

so ist der nach den Deckungsgr<strong>und</strong>sätzen<br />

bewertete Vermögenszufluss grösser als der Vermögensverzehr.<br />

Volkswirtschaftlich betrachtet stellt er einen Konsumverzicht<br />

in der Rechnungsperiode dar, d.h. eine Ersparnisbildung,<br />

die beispielsweise im Finanzvermögen angelegt oder<br />

zusätzlich für die Finanzierung der Investitionen verwendet<br />

werden kann.<br />

2.1 Aufwand der Laufenden Rechnung<br />

Die liquiditätswirksamen Ausgaben des vorliegenden Rechnungsabschlusses<br />

belaufen sich auf 638.5 Mio. Der Kreditrahmen<br />

des Voranschlags wurde deshalb um 10.3 Mio.<br />

übertroffen, was einer Budgetabweichung von 1.6% entspricht.<br />

Obwohl während der Rechnungsperiode diverse<br />

Nachtragskredite mit einem zusätzlichen Volumen an laufenden<br />

Mehrausgaben in Höhe von 30.1 Mio. zur Genehmigung<br />

beantragt werden mussten, halten sich die laufenden<br />

Ausgabenverpflichtungen im Nahefeld des ursprünglich<br />

vorgelegten Budgets. Dies ist vor allem dem Umstand<br />

zuzuschreiben, dass die Minderausgaben für Beitragsleistungen<br />

<strong>und</strong> Personalkosten einen namhaften Anteil der<br />

Nachtragskredite <strong>und</strong> Kreditüberschreitungen abzudecken<br />

vermochten. Wie bereits in den Vorjahren weicht vor allem


der Mittelbedarf für die Finanzzuweisungen an die Gemeinden<br />

von den budgetierten Schätzungen ab. Der Voranschlag<br />

rechnete auf der Basis der erwarteten Steuereinnahmen<br />

<strong>und</strong> des festgelegten Zuteilungssatzes mit einem den<br />

Gemeinden zustehenden Anteil an den Fiskalabgaben von<br />

141.9 Mio. Dank der erheblichen Mehreinnahmen <strong>und</strong> der<br />

prozentualen Bindung der Gemeindeanteile an die effektiven<br />

Einnahmenergebnisse stiegen auch die kommunalen<br />

Einnahmenanteile um 18.8 auf 160.7 Mio. an. Beim Personalaufwand<br />

ergaben sich Minderausgaben von 2.1 Mio.,<br />

die im Wesentlichen auf die Nicht- oder Späterbesetzung<br />

bewilligter <strong>und</strong> vakanter Stellen zurückzuführen sind. Beim<br />

Sachaufwand, welcher gesamthaft um 1.1 Mio. über dem<br />

Voranschlag liegt, wirkten sich vor allem die stark erhöhten<br />

Mehrausgaben für den Beizug von Experten <strong>und</strong> Gutachtern<br />

auf das Ergebnis aus. Sie konnten teils durch Minderausgaben<br />

für den Gebäudeunterhalt <strong>und</strong> die Zumietung<br />

von Lokalitäten abgedeckt werden. Im Gegenzug erforderten<br />

die Beitragsleistungen einen um 7.6 Mio. geringeren<br />

Mittelbedarf. Betragsmässig ins Gewicht fielen dabei vor<br />

allem die Minderausgaben von 2.1 Mio. für die Abdeckung<br />

des Defizits der Invalidenversicherung, der um 2.5 Mio.<br />

geringere Aufwand für die Startfinanzierung des Hausarztsystems<br />

sowie die um 1.9 Mio. tieferen Mietbeiträge für<br />

Familien.<br />

Rechnung Voranschlag Rechnung<br />

Laufender Aufwand 2000 <strong>2001</strong> <strong>2001</strong><br />

Personalkosten 107 904 349 124 306 000 122 226 107<br />

Sachaufwand 79 569 643 82 515 000 83 567 279<br />

Passivzinsen 1 548 733 497 000 698 923<br />

Eigenkonsum 189 022 725 207 318 000 206 492 309<br />

Finanzzuweisungen 159 839 379 141 883 000 160 672 416<br />

Beitragsleistungen 245 710 598 278 974 000 271 289 061<br />

Ausgabentotal 594 572 702 628 175 000 638 453 786<br />

Einlagen Spezialfinanzierung 316 247 221 000 343 758<br />

Interne Verrechnungen 137 576 0 0<br />

Zwischentotal<br />

Abschreibungen/<br />

595 026 525 628 396 000 638 797 544<br />

Rückstellungen 63 815 893 93 547 000 93 641 062<br />

Aufwandtotal 658 842 418 721 943 000 732 438 606<br />

Wenn auch die Budgetlimiten für die laufenden Ausgaben<br />

nur minim überschritten wurden, so zeigt sich im Vergleich<br />

zur Vorjahresrechnung eine anhaltend hohe Zunahme der<br />

festen <strong>und</strong> grösstenteils wiederkehrenden Ausgabenverpflichtungen.<br />

Das vorliegende Rechnungsergebnis weist<br />

gesamthaft Ausgaben von 638.4 Mio. aus, was gegenüber<br />

der Vorjahresperiode einer Wachstumsrate von 43.9 Mio.<br />

oder einen Anstieg von 7.4% entspricht. Die vergleichbare<br />

Ausgabenausweitung der Rechnungsperiode 1999/00 von<br />

79.6 Mio. (+15.5%) konnte zwar halbiert werden, der<br />

Trend eines realen Wachstums aber nicht entscheidend<br />

gebrochen werden. Ganz deutlich zum Ausdruck kommt<br />

dies im Anstieg des Personalaufwandes, welcher sich um<br />

14.3 Mio. oder um 13.3% von den Vorjahreswerten<br />

abhebt. Mit der erheblichen Erhöhung des Personalbestandes<br />

zur Erfüllung zusätzlicher <strong>und</strong> zunehmender Aufgaben<br />

werden bleibende Belastungen begründet, deren Finanzierbarkeit<br />

auch ein befriedigendes Wachstum auf der Einnahmenseite<br />

voraussetzt. Der Personalaufwand nimmt im<br />

Berichtsjahr einen Anteil von 19.1% des laufenden Ausgabentotals<br />

ein (Vorjahr 18.1%) <strong>und</strong> hat sich damit überproportional<br />

erhöht. Die Finanzzuweisungen an die Gemeinden<br />

belaufen sich auf 160.7 Mio., was im Vorjahresvergleich<br />

nur einer bescheidenen Erhöhung um 0.8 Mio. oder<br />

um 0.5% entspricht. Die Stabilisierung der Gemeindeantei-<br />

Kommentar<br />

le an den Fiskalabgaben geht einerseits auf die Herabsetzung<br />

des Zuteilungssatzes für den Finanzausgleich von 16<br />

auf 15% zurück <strong>und</strong> ist andererseits dem Umstand zuzuschreiben,<br />

dass drei Gemeinden wegen der hohen<br />

Zuwachsraten in ihren Anteilen an der Kapital- <strong>und</strong> Ertragssteuer<br />

um 24.1 Mio. zu kürzen waren. Der Wegfall der im<br />

Vorjahresergebnis enthaltenen Sondererträge von 50.9<br />

Mio. aus der Couponsteuer <strong>und</strong> den Stempelabgaben, an<br />

denen die Gemeinden im Rahmen des Finanzausgleichs mit<br />

16% mitbeteiligt waren, hat ebenfalls zur Stabilisierung der<br />

Finanzzuweisungen auf dem hohen Vorjahresniveau beigetragen.<br />

Im Gegensatz zu den Zuschüssen an die Gemeinden<br />

erhöhten sich die Beitragsleistungen um 26.1 Mio., was<br />

einer ausgeprägten Wachstumsrate von 10.6% entspricht.<br />

Davon entfällt ein Anteil von 14.3 Mio. allein auf die höheren<br />

Zuschüsse an die eigenen Anstalten <strong>und</strong> Stiftungen des<br />

Landes. Die Neuregelung des Staatsbeitrages an die AHV<br />

zur Mitfinanzierung der Mehrkosten für den verbesserten<br />

Rentenbezug schlug sich mit Mehrkosten von 9.7 Mio. auf<br />

den Haushalt nieder. Für die ausgabenbedingte Erhöhung<br />

des IV-Defizits stieg der staatliche Deckungsbeitrag um 2.4<br />

Mio. über die Vorjahreswerte. Erhebliche Mehrausgaben<br />

erforderten auch der zusätzliche Entschuldungsbeitrag für<br />

das TAK (+1.1 Mio.), die Abgeltung der Kosten für die<br />

Startfinanzierung des Hausarztsystems (+2.2 Mio.), die Subventionen<br />

für die Förderung des Wohnungsbaues (+1.7<br />

Mio.) sowie die Stipendien <strong>und</strong> Ausbildungsbeihilfen (+1<br />

Mio.). Die Ausgaben für den Eigenkonsum (Personal-, Sachaufwand,<br />

Passivzinsen) nahmen im Berichtjahr um 17.5<br />

Mio. (+9.2%) zu, während die Transferausgaben (Finanzzuweisungen,<br />

Beitragsleistungen) um 27 Mio. oder um 6.6%<br />

anstiegen. Der Transferanteil des laufenden Haushalts<br />

beläuft sich im Berichtsjahr auf 432.5 Mio., was 67.7% des<br />

Ausgabentotals entspricht.<br />

2.11 Personalaufwand<br />

Die Ausgaben für die Besoldung des Verwaltungs-,<br />

Gerichts- <strong>und</strong> Betriebspersonals, für die Entschädigung der<br />

Lehrpersonen an den vom Land getragenen Schulen sowie<br />

für die Honorierung der Behörden- <strong>und</strong> Kommissionsmitglieder<br />

belaufen sich im Berichtsjahr auf 122.2 Mio. Der im<br />

Voranschlag bereitgestellte Kreditrahmen musste deshalb<br />

nicht zur Gänze ausgeschöpft werden. Die Minderausgaben<br />

belaufen sich auf 2.1 Mio., was einer Budgetabweichung<br />

von 1.7% entspricht. Bei den Gehältern für das Verwaltungs-,<br />

Gerichts- <strong>und</strong> Betriebspersonal führten die<br />

Nicht- oder Späterbesetzung bewilligter oder vakanter Stellen<br />

zu einer Kreditunterschreitung von r<strong>und</strong> 0.9 Mio. In<br />

gleicher Weise mussten auch im Bildungsbereich nicht alle<br />

vorgesehenen Stellen besetzt werden, so dass sich die Ausgaben<br />

für Lehrer an Landesschulen um 0.9 Mio. unter den<br />

Annahmen des Voranschlags hielten. Die Ausgaben für<br />

Behörden <strong>und</strong> Kommissionen fielen um 0.3 Mio. geringer<br />

als erwartet aus, was einerseits dem Minderaufwand für die<br />

Entschädigung der Mitglieder des <strong>Landtag</strong>s (-0.1 Mio.) <strong>und</strong><br />

andererseits den reduzierten Taggeldansprüchen der verschiedenen<br />

Kommissionen (-0.2 Mio.) zuzuschreiben ist. Im<br />

Gegensatz hiezu erforderten die Renten- <strong>und</strong> Pensionsleistungen<br />

einen um 0.2 Mio. über dem Voranschlag liegenden<br />

Ausgabenkredit. Auf der einen Seite erhöhten sich die<br />

durch den <strong>Regierung</strong>swechsel ausgelösten Pensionsansprüche<br />

<strong>und</strong> Vorbezüge um 1 Mio., auf der anderen Seite<br />

ergaben sich Minderausgaben um 0.7 Mio. bei den staatlichen<br />

Sonderleistungen für frühzeitige Pensionierungen von<br />

Landesangestellten, nachdem von der Möglichkeit des vorzeitigen<br />

Altersrücktritts noch wenig Gebrauch gemacht<br />

wurde. Die um 0.3 Mio. erhöhten Aufwändungen für das<br />

temporäre Personal sind ausschliesslich auf die Mehrausgaben<br />

für die Kollegialgerichte zurückzuführen, bei denen die<br />

Entschädigungen auch von der Anzahl Sitzungen <strong>und</strong><br />

385


386<br />

Kommentar<br />

behandelter Fälle mitbeeinflusst wird. Der Minderaufwand<br />

für die Gehalts- <strong>und</strong> Besoldungsbezüge bewirkte schliesslich<br />

auch um 0.4 Mio. unter dem Budgetrahmen liegende<br />

Arbeitgeberbeiträge für die Sozialversicherungen.<br />

Rechnung Voranschlag Rechnung<br />

Personalaufwand 2000 <strong>2001</strong> <strong>2001</strong><br />

Behörden, Kommissionen<br />

Löhne Betriebs-, Verwaltungs-<br />

2 499 386 2 860 000 2 589 013<br />

<strong>und</strong> Gerichtspersonal 62 576 218 71 789 000 70 933 116<br />

Löhne Lehrkräfte 22 130 504 24 729 000 23 802 919<br />

Sozialbeiträge 13 721 303 15 580 000 15 164 128<br />

Rentenleistungen 949 673 2 056 000 2 281 307<br />

Temporäre Mitarbeiter 4 558 160 4 870 000 5 192 948<br />

Übriger Personalaufwand 1 469 105 2 422 000 2 262 676<br />

Total 107 904 349 124 306 000 122 226 107<br />

Die Minderausgaben für das Personal im Vergleich zum Voranschlag<br />

darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass<br />

der Personalaufwand gegenüber der Vorjahresrechnung -<br />

wie in den Jahren zuvor - eine ausserordentlich starke Ausweitung<br />

erfahren hat. Mit einem Aufwand von 122.2 Mio.<br />

übertrifft das Rechnungsergebnis die Vorjahreslimiten um<br />

14.3 Mio, was einer Wachstumsrate von 13.3% gleichzusetzen<br />

ist. Dieser ausserordentliche Anstieg der Personalkosten<br />

ist in erster Linie dem notwendigen Ausbau der Verwaltung<br />

<strong>und</strong> <strong>Gerichte</strong> im Zusammenhang mit den Vorwürfen<br />

des Auslands gegen die Unzulänglichkeiten der Standards<br />

des liechtensteinischen Finanzplatzes zuzuschreiben,<br />

welcher eine personelle Aufstockung in zahlreichen Bereichen<br />

des öffentlichen Dienstes zur Folge hatte. Die Ausgaben<br />

für das Verwaltungs- <strong>und</strong> Gerichtspersonal erhöhten<br />

sich um 8.4 Mio. (+13.4%) gegenüber dem Vorjahr. Davon<br />

entfällt ein Anteil von 3.1 Mio. oder von 37% allein auf die<br />

angestiegenen Personalkosten in den Aufgabenbereichen<br />

der <strong>Gerichte</strong>, Staatsanwaltschaft, Landespolizei, Amt für<br />

Finanzdienstleistungen <strong>und</strong> der neu errichteten Stabsstelle<br />

FIU. Weitere Mehrkosten im Umfeld dieser personellen<br />

Kapazitätsausweitung finden sich auch unter den Gehältern<br />

der allgemeinen Verwaltung, in denen Mehrkosten für Aushilfen<br />

<strong>und</strong> befristete Anstellungen einschliesslich der Überst<strong>und</strong>enabgeltung<br />

zu einer Ausgabenerhöhung von 1.7<br />

Mio. führten. Bei den Besoldungen für Lehrpersonen an<br />

Landesschulen ergaben sich Mehrausgaben von 1.7 Mio,<br />

die zum Grossteil auf die Ausweitung der Lehraufträge am<br />

Gymnasium als Folge angestiegener Schülerzahlen zurückzuführen<br />

sind. In den Mehrausgaben für Renten- <strong>und</strong> Pensionsleistungen<br />

von 1.3 Mio. kommen die Ansprüche der<br />

ehemaligen <strong>Regierung</strong>smitglieder (+1.0 Mio.) sowie die<br />

Mehrausgaben von 0.3 Mio. für die frühzeitige Pensionierung<br />

von Staatsangestellten zum Ausdruck. Für die Entschädigung<br />

der Mitglieder der Kollegialgerichte waren aufgr<strong>und</strong><br />

der geltenden Vergütungsregelung um 0.6 Mio. über<br />

den Vorjahreswerten liegende Mittel bereitzustellen, was<br />

Ursache des Mehraufwandes für das temporäre Personal<br />

bildet. Als Folge dieses Anstiegs der Personalkosten weiteten<br />

sich schliesslich auch die Sozialbeiträge um 1.4 Mio.<br />

gegenüber der Vorjahresrechnung aus, was einer Erhöhung<br />

um 10.5% entspricht.<br />

2.12 Sachaufwand<br />

Unter der Ausgabengruppe des Sachaufwandes sind die<br />

Verwaltungs-, Betriebs- <strong>und</strong> Unterhaltskosten mit Einschluss<br />

der Mietzinsen <strong>und</strong> der Honorare für Dienstleistungen<br />

zusammengefasst. Die Jahresrechnung weist die Ausgaben<br />

mit 83.6 Mio. aus, was im Vergleich zum Voranschlag<br />

einem minimen Mehraufwand von 1.1 Mio. oder<br />

einer Budgetabweichung von 1.3% gleichzusetzen ist. Bei<br />

der Detailanalyse zeigt sich, dass trotz der nahezu budgetkonformen<br />

Einhaltung des Kreditrahmens einige bedeutsame<br />

Abweichungen in den vorgegebenen Unterpositionen<br />

eingetreten sind. Während sich die Ausgaben für die Büro<strong>und</strong><br />

Schulmaterialien, Drucksachen, die Betriebskosten für<br />

Gebäude (Wasser, Energie, Heizung) nahezu budgetkonform<br />

entwickelten, fiel der Aufwand für den Unterhalt der<br />

landeseigenen Gebäude <strong>und</strong> Anlagen um 0.8 Mio. geringer<br />

als erwartet aus. Ursache hiefür bilden im Wesentlichen die<br />

verzögerungsbedingten Minderausgaben für die geplanten<br />

Unterhalts- <strong>und</strong> Sanierungsarbeiten an Verwaltungs-,<br />

Schul- <strong>und</strong> Kulturgebäulichkeiten. Die Ausgaben für Mietzinsen<br />

blieben um 0.9 Mio. hinter den budgetierten Ausgaben<br />

zurück, da sich der Bezug der geplanten Mietobjekte<br />

zur Unterbringung der zusätzlichen Personalkapazitäten<br />

verzögerte. Die durch einen Nachtragskredit bewilligten<br />

Mehrkosten von 0.3 Mio. bei den Ausgaben für Veranstaltungen<br />

<strong>und</strong> Spesenentschädigungen sind dem höheren<br />

Kostenanteil des Landes an den Ausgaben für die Teilnahme<br />

an der EXPO 2000 in Hannover zuzuschreiben, nachdem<br />

die Privatwirtschaft den erwarteten Kostenbeitrag<br />

nicht zur Gänze erfüllte. Betragsmässig ins Gewicht fallen<br />

insbesondere die Mehrausgaben gegenüber den Budgetlimiten<br />

von 2.5 Mio. im Bereich der Dienstleistungen <strong>und</strong><br />

Honorare, welche mit einem Aufwand von 35.4 Mio. nach<br />

wie vor einen hohen Anteil des Sachaufwandes beanspruchen.<br />

Der Beizug von Gutachtern <strong>und</strong> Experten der <strong>Regierung</strong><br />

<strong>und</strong> Ämter verursachte Ausgaben von 8.6 Mio., was<br />

den budgetierten Kreditrahmen um 5.7 Mio. sprengte <strong>und</strong><br />

entsprechende Nachtragskredite erforderlich machte. Diese<br />

Mehrausgaben bezogen sich vor allem auf die Inanspruchnahme<br />

spezifischen Fachwissens zur Vermittlung<br />

eines realistischen Liechtensteinbildes im Ausland <strong>und</strong> zur<br />

Umsetzung von Aktionen, welche zur Verbesserung des<br />

Images beitragen. Darüber hinaus trugen auch Ausgaben<br />

für die Umstrukturierung der Telekommunikation, für die<br />

Reform des Ges<strong>und</strong>heitswesens <strong>und</strong> den anhängigen IGH-<br />

Fall zur Aufwandsteigerung bei. Ein hoher Anteil dieser<br />

Ausgaben konnte indessen durch verzögerungsbedingte<br />

Minderausgaben bei der Umsetzung des Ausstellungskonzeptes<br />

für das Landesmuseum <strong>und</strong> durch geringere Kosten<br />

für die Vermögensverwaltung aufgefangen werden.<br />

Rechnung Voranschlag Rechnung<br />

Sachaufwand<br />

Büro- u. Schulmaterial,<br />

2000 <strong>2001</strong> <strong>2001</strong><br />

Drucksachen 12 376 623 13 430 000 13 360 675<br />

Wasser, Energie, Heizung 6 632 177 7 218 000 7 133 133<br />

Verbrauchsmaterialien<br />

Baulicher Unterhalt durch<br />

1 587 377 2 182 000 2 357 420<br />

Dritte 11 588 809 12 628 000 11 796 073<br />

Übriger Unterhalt durch Dritte<br />

Mieten, Pachten,<br />

2 572 635 2 969 000 2 830 907<br />

Benützungskosten 4 630 523 6 315 000 5 399 135<br />

Spesenersatz, Veranstaltungen 5 521 247 4 101 000 4 386 089<br />

Dienstleistungen, Honorare 33 728 121 32 871 000 35 416 190<br />

Übriger Sachaufwand 932 131 801 000 887 657<br />

Total 79 569 643 82 515 000 83 567 279<br />

Im Vergleich zur Vorjahresrechnung nahm der Sachaufwand<br />

um 4 Mio. zu, was einer Wachstumsrate von 5% entspricht.<br />

Der Anstieg der allgemeinen Verwaltungskosten<br />

(Büromaterialien, Drucksachen, Öffentlichkeitsarbeit) um 1<br />

Mio. findet seine Begründung in den angestiegenen Kosten<br />

für PR-Aktionen im Zusammenhang mit den gegen das<br />

Land erhobenen Vorwürfen der Geldwäscherei <strong>und</strong> mit der<br />

medienwirksamen Begleitung der Klageerhebung vor dem<br />

Internationalen Gerichtshof in Den Haag. Um 0.5 Mio. über


den Vorjahreswerten liegen auch die wiederkehrenden<br />

Betriebskosten für die Landesgebäude (Wasser, Energie, Heizung,<br />

Servicearbeiten), wofür in erster Linie die Eröffnung<br />

des Kunstmuseums verantwortlich ist. Die Erhöhung der<br />

Ausgaben für Ausrüstung der Landespolizei <strong>und</strong> für die Ausarbeitung<br />

von Massnahmenplänen für die Luftreinhaltung<br />

bewirkte einen Anstieg des Aufwands für allgemeine Verbrauchsmaterialien<br />

um 0.8 Mio. Mit dem Ausbau der personellen<br />

Kapazitäten war auch die Schaffung neuer Arbeitsplätze<br />

verb<strong>und</strong>en, die nur durch die Zumietung weiterer<br />

Räumlichkeiten gelöst werden konnte <strong>und</strong> mit Mehrkosten<br />

für Mietzinsen von 0.8 Mio. verb<strong>und</strong>en war. Im Gegensatz<br />

hiezu reduzierten sich die Ausgaben für Veranstaltungen<br />

<strong>und</strong> für den Ersatz von Reiseauslagen gesamthaft um 1.1<br />

Mio., da der Grossteil der Kosten für die Teilnahme an der<br />

EXPO 2000 in Hannover die Vorjahresrechnung belastete.<br />

Bei den Ausgaben für Dienstleistungen <strong>und</strong> Honorare, welche<br />

mit 35.4 Mio. den Hauptanteil des Sachaufwands beanspruchen,<br />

zeigen sich im Rechnungsvergleich zum Vorjahr<br />

um 1.7 Mio. höhere Aufwändungen, welche in erster Linie<br />

den höheren Kosten für den Beizug von Gutachtern <strong>und</strong> der<br />

Ausarbeitung von Expertisen zuzuschreiben sind.<br />

2.13 Passivzinsen<br />

Mit der Rückzahlung des letzten Darlehens der AHV-Anstalt,<br />

welches seinerzeit für die Erhöhung des Dotationskapitals der<br />

Liechtensteinischen Landesbank aufgenommen wurde,<br />

konnten sämtliche längerfristigen Verpflichtungen des Landes<br />

getilgt werden. Für die restliche Laufzeit bis 30. Juni des<br />

Berichtsjahres mussten für die Verzinsung des 3.125%igen<br />

Kredits im Nominalwert von 10 Mio. noch knapp 0.2 Mio.<br />

aufgewendet werden. Für das übrige Fremdkapital fielen<br />

Ausgaben von r<strong>und</strong> 0.5 Mio. an, was zu einer Überschreitung<br />

des Budgetrahmens um 0.2 Mio. führte. Die Hälfte dieser<br />

Mehrausgaben resultiert aus der Verzinsung der Kontokorrentguthaben<br />

der Gemeinden beim Land, welche aus der<br />

Gutschrift von Steueranteilen, Finanzzuweisungen, Subventionen<br />

<strong>und</strong> Kostenanteilen stammen. Sie wurden im Berichtsjahr<br />

mit 1% verzinst, was Ausgaben von 0.3 Mio. verursachte.<br />

Der restliche Aufwand von 0.2 Mio. umfasst Bankzinsen,<br />

Umsatzkommissionen <strong>und</strong> Fremdwährungsdifferenzen, welche<br />

bei Auszahlungen aus der Anwendung eines fixen Buchkurses<br />

<strong>und</strong> der späteren Bankbelastung entstehen.<br />

Rechnung Voranschlag Rechnung<br />

Hauptgruppen 2000 <strong>2001</strong> <strong>2001</strong><br />

Verzinsung AHV-Darlehen 1 020 833 156 000 156 250<br />

Zinsen für übriges Fremdkapital 527 900 341 000 542 673<br />

Finanzierungskosten 1 548 733 497 000 698 923<br />

Im Vergleich zur Vorjahresrechnung hat sich der Zinsaufwand<br />

um 0.9 Mio. oder um 55% vermindert. Ursachen bilden<br />

in erster Linie die in den vorangegangenen Rechnungsjahren<br />

sukzessive vorgenommene Tilgung der fällig werdenden<br />

AHV-Darlehen. Mit den Gemeinden konnten inzwischen<br />

erfolgreiche Verhandlungen abgeschlossen werden,<br />

welche in Anbetracht der hohen Vorfinanzierungen von<br />

kommunalen Kostenanteilen durch das Land zu einem Verzicht<br />

auf die Verzinsung der Kontokorrentguthaben führen<br />

werden. Damit können weitere Schuldzinsen von 0.3 Mio.<br />

eingespart werden. Die minimen Ausgaben für Schuldzinsen<br />

sind Ausdruck der guten Vermögenslage <strong>und</strong> der<br />

hohen Liquidität im Staatshaushalt.<br />

2.14 Finanzzuweisungen an Gemeinden<br />

In Anbetracht der hohen Finanzierungsreserven der<br />

Gemeinden <strong>und</strong> mit Rücksicht auf die stark steigenden Ausgabenverpflichtungen<br />

im Staatshaushalt wurde der Zutei-<br />

Kommentar<br />

lungssatz für die nicht zweckgeb<strong>und</strong>enen Finanzzuweisungen<br />

von 16 auf 15% der massgeblichen Abgabenerträge<br />

herabgesetzt. Dies entsprach auf der Basis der budgetierten<br />

Einnahmenerwartungen einer Minderzuteilung von 4.4<br />

Mio. gegenüber einem 16%igen Beteiligungsbetreffnis. Mit<br />

Einschluss der gesetzlichen Anteile der Gemeinden an der<br />

Gr<strong>und</strong>stückgewinnsteuer sowie an der Kapital- <strong>und</strong> Ertragssteuer<br />

rechnete der Voranschlag mit kommunalen Einnahmenanteilen<br />

von 141.9 Mio.<br />

Dank der erheblichen Mehreinnahmen bei den Fiskalabgaben<br />

<strong>und</strong> der prozentualen Bindung der Gemeindeanteile<br />

am effektiven Einnahmenverlauf stiegen die Betreffnisse der<br />

Gemeinden im Berichtsjahr auf 160.7 Mio. an, was im Vergleich<br />

zum Budget einer Mehrzuweisung von 18.8 Mio.<br />

oder einer Budgetabweichung von 13.2% entspricht. Der<br />

Zweidrittelsanteil der Gemeinden an der Gr<strong>und</strong>stückgewinnsteuer<br />

fiel dank der erzielten Mehreinnahmen um 3.3<br />

Mio. höher als angenommen aus. Der überdurchschnittliche<br />

Zuwachs bei der Kapital- <strong>und</strong> Ertragssteuer, an der die<br />

Gemeinden ordentlicherweise mit 50% beteiligt sind,<br />

erhöhte den kommunalen Anteil um 3.7 Mio. gegenüber<br />

den Annahmen des Voranschlags. Dabei gilt es zu berücksichtigen,<br />

dass die Anteile der Gemeinden Vaduz, Schaan<br />

<strong>und</strong> Triesen aufgr<strong>und</strong> überdurchschnittlichen Wachstums<br />

um 24.1 Mio. gekürzt werden mussten, von welchen 3.6<br />

Mio. den finanzschwächeren Gemeinden <strong>und</strong> 20.5 Mio.<br />

dem Land zufielen. Der eigentliche Finanzausgleich, an dem<br />

mit Ausnahme von Vaduz <strong>und</strong> Schaan alle Gemeinden profitierten,<br />

übertraf dank der erzielten Mehreinnahmen die<br />

budgetierten Limiten um 11.7 Mio. oder um 17.6%.<br />

Rechnung Voranschlag Rechnung<br />

Anteile an 2000 <strong>2001</strong> <strong>2001</strong><br />

Gr<strong>und</strong>stückgewinnsteuer 14 133 541 9 333 000 12 643 461<br />

Kapital- <strong>und</strong> Ertragssteuer 65 561 454 66 050 000 69 793 743<br />

Gesetzl. Steueranteile 79 694 995 75 383 000 82 437 204<br />

übrige Landessteuern 80 144 383 66 500 000 78 235 212<br />

Finanzzuweisungen 159 839 378 141 883 000 160 672 416<br />

Im Vergleich zur Vorjahresrechnung fällt das Wachstum der<br />

Finanzzuweisungen mit einem Anstieg um 0.8 Mio.<br />

bescheiden aus. Die gesetzlichen Steueranteile erhöhten<br />

sich um 2.7 Mio., während sich der Finanzausgleich infolge<br />

des verminderten Zuteilungssatzes um 1.9 Mio. reduzierte.<br />

Von der Umverteilung eines die durchschnittliche Wachstumsrate<br />

aller Abgabenerträge des Landes übersteigenden<br />

Anstiegs der anteiligen Kapital- <strong>und</strong> Ertragssteuer der<br />

Gemeinden Vaduz, Schaan <strong>und</strong> Gamprin profitierten die<br />

finanzausgleichsberechtigten Gemeinden mit 3.6 Mio. Dieser<br />

Betrag floss wiederum Gamprin als Sonderzuteilung zu,<br />

da sie als einzige Gemeinde die Bedingungen einer «finanzschwächeren»<br />

Gemeinde (Reserven unter 0.5 Mio.) erfüllte.<br />

Eine wichtige Zielsetzung des geltenden Systems der Beteiligung<br />

der Gemeinden an den Abgabenerträgen des Landes<br />

ist die Wahrung des Gleichgewichts in der Zuteilung der<br />

Finanzierungsquellen<br />

Rechnung Voranschlag Rechnung<br />

Positionen<br />

Fiskaleinnahmen Land<br />

2000 <strong>2001</strong> <strong>2001</strong><br />

(ohne LSVA)<br />

Finanzzuweisungen an<br />

665 499 120 591 904 000 690 189 114<br />

Gemeinden 159 839 378 141 883 000 160 672 416<br />

in % der Fiskaleinnahmen 24.0 24.0 23.3<br />

Nettoerträge Land 505 659 742 450 021 000 529 516 698<br />

in % der Fiskaleinnahmen 76.0 76.0 76.7<br />

387


388<br />

Kommentar<br />

auf die staatliche <strong>und</strong> kommunale Ebene. Der Staatshaushalt<br />

ist bekannterweise geprägt durch ein hohes Volumen<br />

an laufenden <strong>und</strong> wiederkehrenden Verpflichtungen (Konsumanteil<br />

<strong>2001</strong> = 85%), während die Investitionsquote<br />

(<strong>2001</strong> = 15%) vergleichsweise recht bescheiden ausfällt. Im<br />

Gegensatz hiezu weisen die Gemeindehaushalte einen<br />

deutlich höheren Spielraum für den weiteren Ausbau der<br />

infrastrukturellen Einrichtungen auf (Cashflow von 28%<br />

der Einnahmen). Der Anteil der Gemeinden an den vom<br />

Land vereinnahmten Fiskalabgaben beläuft sich im Berichtsjahr<br />

auf 23.3% <strong>und</strong> hat sich damit im Vergleich zur Vorjahresrechnung<br />

stabilisiert.<br />

2.15 Beitragsleistungen<br />

Die Ausgaben für Subventionen, Defizitanteile <strong>und</strong> Kostenbeiträge<br />

belaufen sich im Berichtsjahr auf 271.3 Mio. <strong>und</strong><br />

beanspruchen damit den betragsmässig gewichtigsten<br />

Anteil aller Aufwandgruppen im Staatshaushalt. Im Voranschlag<br />

war für die Erfüllung dieser gesetzlichen oder vertraglichen<br />

Leistungsverpflichtungen ein Kreditrahmen von<br />

279 Mio. vorgesehen. Die effektiven Ausgaben liegen um<br />

7.7 Mio. unter den Budgetwerten, was einem Minderaufwand<br />

von 2.7% entspricht. Bei den laufenden Subventionen<br />

an die Gemeinden ergaben sich Kreditunterschreitungen<br />

von 0.9 Mio, die sich zum überwiegenden Teil auf die<br />

Minderausgaben für die Besoldungen der Kindergärtnerinnen<br />

<strong>und</strong> Lehrpersonen an den Primarschulen infolge Nichtbesetzung<br />

aller Stellen abstützen. Um 1.3 Mio. höher als<br />

erwartet fielen die Beiträge an die eigenen Anstalten <strong>und</strong><br />

Stiftungen aus, bei denen vor allem die um 2.3 Mio. über<br />

den Budgetlimiten liegenden Abgeltungsleistungen für die<br />

Liechtensteinische Post AG aus der Verlängerung der Frist<br />

für die Verwendung alter Briefmarken ihren Niederschlag<br />

fanden. Dieser Mehraufwand konnte aber durch den um<br />

2.1 Mio. tiefer ausgefallenen Defizitbeitrag für die Invalidenversicherung,<br />

welcher auf geringere Ausgaben für Renten<br />

<strong>und</strong> höhere Beitragseingänge zurückzuführen ist, nahezu<br />

aufgefangen werden. Um 0.4 Mio. höher als erwartet<br />

fiel auch der Defizitbeitrag an das Landesspital aus, der teils<br />

aus zusätzlichen Kosten für die Umstrukturierung <strong>und</strong> teils<br />

aus der Abschreibung uneinbringlicher Forderungen<br />

erwachsen ist. Bei den Beiträgen an gemischtwirtschaftliche<br />

Unternehmungen, welche die Budgetlimiten um 0.6 Mio.<br />

übertrafen, trugen der studentenzahlbedingte Anstieg des<br />

Landesbeitrages für die Fachhochschule <strong>und</strong> der Startbeitrag<br />

zum Aufbau des Staatsportals mit je 0.3 Mio. zur Beitragsausweitung<br />

bei. Die Beiträge an private Institutionen<br />

blieben gesamthaft um 2.2 Mio. hinter den Budgetwerten<br />

zurück, wobei innerhalb der einzelnen Kreditpositionen<br />

grössere Abweichungen zu registrieren waren. Auf der<br />

einen Seite ergaben sich Minderausgaben von 2.5 Mio. für<br />

die Startfinanzierung im Hausarztsystem der sozialen Krankenversicherung,<br />

auf der anderen Seite erhöhte sich der<br />

Landesbeitrag an das Theater am Kirchplatz um 1.1 Mio.<br />

aufgr<strong>und</strong> des vom <strong>Landtag</strong> zusätzlich genehmigten Entschuldungs-beitrages<br />

aus der Causa Büchel. Minderausgaben<br />

von 0.5 Mio. waren zudem für die Wirtschaftsförderung<br />

aufzuwenden, da von den angebotenen Umschulungsaktionen<br />

wenig Gebrauch gemacht wurde. Ebenso<br />

blieben die Beiträge an den Historischen Verein für die Bearbeitung<br />

des Historischen Lexikons verzögerungsbedingt um<br />

0.3 Mio. hinter den Budgetlimiten zurück. Als wesentliche<br />

Schätzungsdifferenz müssen die Minderausgaben von 4.1<br />

Mio. bei den Beiträgen für private Haushalte eingestuft<br />

werden. Die neu eingeführten Mietbeiträge für Familien fielen<br />

um 1.9 Mio. geringer als veranschlagt aus, da die Anträge<br />

von Anspruchsberechtigten mangels Erfahrungszahlen<br />

zu hoch eingeschätzt waren <strong>und</strong> zahlreiche Gesuchsteller<br />

über zu hohe Einkünfte verfügten. Bei den Zuschüssen zur<br />

Verbesserung des landeswirtschaftlichen Einkommens erga-<br />

ben sich Minderausgaben von 0.9 Mio, nachdem sich die<br />

geplante Reform der staatlichen Förderungsmassnahmen<br />

für Landwirte verzögerte. Um 1 Mio. unter dem Budgetrahmen<br />

hielten sich darüber hinaus die Ausgaben für die Sozial-<br />

<strong>und</strong> Rückkehrhilfe von Flüchtlingen, da einerseits weniger<br />

Personen zu betreuen waren <strong>und</strong> die Rückreise durch<br />

hängige Verfahren unterbrochen wurde. Im Gegensatz<br />

hiezu stiegen die Subventionen für die Wohnbauförderung<br />

um 1.1 Mio. über den budgetierten Kreditrahmen hinaus<br />

an, da erheblich mehr Förderungsobjekte abgerechnet werden<br />

konnten <strong>und</strong> eine steigende Tendenz zum Erwerb von<br />

Wohneigentum feststellbar ist. Bei den Beiträgen an das<br />

Ausland wurde der Budgetrahmen um 2.4 Mio. unterschritten.<br />

Ein Anteil von 1 Mio. entfällt dabei auf die geringeren<br />

Schulgeldbeiträge an schweizerische Mittelschulen <strong>und</strong><br />

Seminarien für die Lehrerausbildung, bei denen die Anzahl<br />

liechtensteinischer Schüler stark rückläufig ist. Um 0.7 Mio.<br />

unter den Budgetlimiten hielten sich auch die Beiträge zur<br />

Förderung der beruflichen Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung, da von<br />

den angebotenen Möglichkeiten wenig Gebrauch gemacht<br />

wurde. Der um 0.5 Mio. unter dem Budget liegende Mitgliedsbeitrag<br />

für den EWR ergibt sich aus den verminderten<br />

Aufwendungen für gemeinsame Programme. Entgegen<br />

den Annahmen bei der Budgetierung konnte auch der vorsorglicherweise<br />

veranschlagte Beitrag von 0.5 Mio. für<br />

internationale Aktionen zur Verminderung von Schadstoffemissionen<br />

im Rahmen des Kyoto-Protokolls nicht eingesetzt<br />

werden. Dagegen erhöhten sich die Ausgaben für die<br />

internationale humanitäre Hilfe zur Linderung der Not dank<br />

der vom <strong>Landtag</strong> genehmigten Nachtragskredite um 1.2<br />

Mio. gegenüber dem Voranschlag.<br />

Rechnung Voranschlag Rechnung<br />

Beitragsleistungen an 2000 <strong>2001</strong> <strong>2001</strong><br />

Gemeinden 27 345 046 30 098 000 29 233 949<br />

Eigene Anstalten/Stiftungen 64 822 966 77 765 000 79 087 393<br />

Gemischtwirtschaftliche<br />

Unternehmen 9 163 879 9 919 000 10 472 503<br />

Private Institutionen 71 589 866 72 724 000 70 541 854<br />

Private Haushalte 35 371 873 45 482 000 41 343 987<br />

Ausland 37 416 968 42 986 000 40 609 375<br />

Total Beiträge 245 710 598 278 974 000 271 289 061<br />

Trotz der Unterschreitung des Budgetrahmens haben sich<br />

die laufenden Beitragsleistungen im Vergleich zur Vorjahresrechnung<br />

wiederum stark ausgeweitet. Mit Ausgaben<br />

von 271.3 Mio. beläuft sich die Zuwachsrate auf 25.6 Mio.<br />

oder auf 10.4% gegenüber den Ergebnissen des Rechnungsjahres<br />

2000. Bei den Beiträgen handelt es sich zum<br />

überwiegenden Teil um geb<strong>und</strong>ene Ausgaben, welche sich<br />

auf gesetzliche oder vertragliche Bestimmungen abstützen<br />

<strong>und</strong> die daher betragsmässig nur in geringem Umfang<br />

beeinflussbar sind. Die fixe Bindung der Leistungsverpflichtung<br />

<strong>und</strong> die hohe Abhängigkeit von äusseren Faktoren<br />

schränken den Handlungsspielraum für die Steuerung des<br />

Haushalts stark ein. In den zurückliegenden Jahren konnte<br />

das starke Wachstum der Beitragsleistungen durch überdurchschnittliche<br />

Einnahmenzuwächse <strong>und</strong> Sondererträge<br />

übertüncht werden, welche die Sorge um die langfristige<br />

Finanzierbarkeit des staatlichen Leistungsangebots hintanstellten.<br />

Bei einer verflachenden Einnahmenentwicklung<br />

oder einem stagnierenden Ertragsverlauf - wie er sich derzeit<br />

bei einzelnen wichtigen Finanzierungsquellen abzeichnet<br />

- wird den Beitragsleistungen rechtzeitig die notwendige<br />

Beachtung auf mögliche Einsparungsmöglichkeiten zu<br />

schenken sein.<br />

Die laufenden Beiträge an die Gemeinden sind gegenüber<br />

dem Vorjahr um 1.9 Mio. (+6.9%) angestiegen, was in


erster Linie auf den Anstieg der subventionsberechtigten<br />

Besoldungsausgaben der Gemeinden für die Kindergärtnerinnen<br />

<strong>und</strong> Lehrpersonen an den Primarschulen zurückgeht.<br />

Für die eigenen Anstalten <strong>und</strong> Stiftungen des Staates waren<br />

Zuschüsse von 79.1 Mio. bereitzustellen, was im Vergleich<br />

zur Vorjahresrechnung einem Wachstum von 14.3 Mio.<br />

oder einer ausserordentlichen Steigerungsrate von 22%<br />

entspricht. Allein der Staatsbeitrag an die AHV-Anstalt<br />

nahm aufgr<strong>und</strong> gesetzlicher Neuregelungen um 9.7 Mio.<br />

gegenüber dem Vorjahr zu: Auf der einen Seite wurde der<br />

Beitrag des Landes an die Ausgaben für Renten von 18 auf<br />

20 % erhöht, auf der anderen Seite wurden der AHV zwei<br />

Drittel des Nettoertrages aus der Erhebung der LSVA zur<br />

Finanzierung der steigenden Ausgaben aus der Verbesserung<br />

des Rentenvorbezugs zugeteilt. Diese Neuerungen<br />

führten im Zusammenwirken mit dem demografisch<br />

bedingten Anstieg der Bezugsberechtigten zu der ausgewiesenen<br />

Erhöhung des Staatsbeitrages um 45 %. Der<br />

Defizitbeitrag an die Invalidenversicherung stieg um 2.4<br />

Mio. an, da die Entwicklung der Beitragseinnahmen nach<br />

wie vor nicht mit den steigenden Ausgaben für IV-Renten,<br />

medizinischen Massnahmen <strong>und</strong> Betriebskostenbeiträgen<br />

für Behinderteninstitutionen Schritt zu halten vermag. Für<br />

die Liechtenstein-Bus-Anstalt waren aufgr<strong>und</strong> des vom<br />

<strong>Landtag</strong> bewilligten Budgets um 1.9 Mio. erhöhte Zuschüsse<br />

bereitzustellen. Die Erhöhung des Beitrages an das Landesspitals<br />

um 1.5 Mio. gegenüber dem Vorjahr beinhaltet<br />

neben dem angestiegenen Defizit einen Sonderbeitrag von<br />

1 Mio. für die Renovation der Aussenfassade. Im Gegensatz<br />

hiezu verminderte sich der Landesbeitrag an das Kunstmuseum<br />

um 2.2 Mio., da im Vorjahr ausserordentliche<br />

Zuschüsse für die Eröffnungsfeierlichkeiten bereitzustellen<br />

waren. Die Zunahme der Beiträge an gemischtwirtschaftliche<br />

Unternehmungen um 1.3 Mio. ist vor allem dem<br />

Anstieg des Staatsbeitrages an die Fachhochschule aufgr<strong>und</strong><br />

höherer Studentenzahlen (+0.7 Mio.) <strong>und</strong> dem Startkredit<br />

von 0.3 Mio. für den Aufbau des Liechtenstein-Portals<br />

zuzuschreiben, welches in Zukunft von der «Stiftung<br />

Liechtenstein-Image» betreut wird. Der Minderaufwand bei<br />

den Beiträgen an private Institutionen von 1 Mio. ist das<br />

Resultat aus verschiedenen, teils gewichtiger Mehr- oder<br />

Minderausgaben in verschiedenen Aufgabenbereichen. So<br />

verringerten sich die Subventionen für die Krankenkassen<br />

mit Einschluss der Zuschüsse für die Startfinanzierung des<br />

Hausarztsystems um 4.3 Mio., da im Vorjahr aufgr<strong>und</strong><br />

unzureichender Erfahrungszahlen überhöhte Akontozahlungen<br />

zur Abdeckung der staatlichen Subventionsleistungen<br />

ausgerichtet wurden. Im Gegensatz hiezu stieg der<br />

Defizitbeitrag für das Heilpädagogische Zentrum für den<br />

Schulbereich um 0.7 Mio. an <strong>und</strong> der Entschuldungsbeitrag<br />

an das TAK bewirkte eine Zusatzbelastung von 1.1 Mio. Für<br />

beide Positionen liegen genehmigte Nachtragskredite des<br />

<strong>Landtag</strong>s vor. Der Minderaufwand von 0.7 Mio. für die<br />

Wirtschaftsförderung geht auf geringere Beiträge für<br />

Umschulungs- <strong>und</strong> Beschäftigungsprogramme zurück. Mit<br />

Mehrausgaben von 6 Mio. gegenüber dem Vorjahr heben<br />

sich auch die Beiträge für private Haushalte erheblich von<br />

den Vorjahreswerten ab. Dies ist zu einem wesentlichen Teil<br />

den um 1.7 Mio. höheren Ausgaben für die Subventionen<br />

zur Förderung des Wohnungsbaus zuzuschreiben, da eine<br />

erhöhte Anzahl an Förderungsobjekten abgerechnet werden<br />

konnte. Die Ausgaben für Ergänzungsleistungen zu<br />

den AHV-IV-Renten erforderten aufgr<strong>und</strong> der steigenden<br />

Anzahl von Bezugsberechtigten um 0.7 Mio. erhöhte<br />

Zuschüsse <strong>und</strong> die neu eingeführten Mietkostenbeiträge für<br />

Familien erhöhten den Ausgabenplafond um 0.6 Mio. Für<br />

die Verbilligung der Krankenkassenbeiträge für einkommensschwache<br />

Personen waren Mehrausgaben von 0.5<br />

Mio. bereitzustellen. Um 3.2 Mio. über den Vorjahreswerten<br />

liegen schliesslich die Beiträge an das Ausland. Im Ver-<br />

Kommentar<br />

gleich zum Vorjahr konnten die Beiträge für die Entwicklungshilfe<br />

<strong>und</strong> die humanitäre Hilfestellung um 1.3 Mio.<br />

aufgestockt werden. Die Defizitbeiträge an ausländische<br />

Spitäler erhöhten sich aufgr<strong>und</strong> zunehmender Pflegetage<br />

liechtensteinischer Patienten um 0.3 Mio. Schliesslich waren<br />

auch für Schulgeld- <strong>und</strong> Defizitbeiträge an Berufsschulen<br />

<strong>und</strong> Weiterbildungsinstitutionen um 0.2 Mio. über dem<br />

Vorjahr liegende Zuschüsse bereitzustellen.<br />

2.2 Erträge der Laufenden Rechnung<br />

Die Einnahmenseite der laufenden Haushaltsrechnung ist<br />

durch eine uneinheitliche Entwicklung gekennzeichnet. Auf<br />

der einen Seite konnten die Fiskaleinnahmen die Rekordergebnisse<br />

des Rechnungsjahres 2000 nochmals - wenn auch<br />

in bescheidenerem Umfang als in den zurückliegenden<br />

Abrechnungsperioden - übertreffen. Auf der anderen Seite<br />

mussten als Folge der weltweiten Konjunkturabflachung<br />

<strong>und</strong> der Turbulenzen auf den Finanzmärkten schmerzliche<br />

Einbussen bei den Vermögenserträgen hingenommen werden,<br />

welche einen hohen Anteil der höheren Steuer- <strong>und</strong><br />

Abgabenerträge kompensierten <strong>und</strong> zusätzliche Abschreibungen<br />

<strong>und</strong> Wertberichtigungen zur Anpassung der<br />

Anschaffungs- an die tieferen Marktwerte der Vermögenswerte<br />

erforderlich machten.<br />

Gesamthaft belaufen sich die Einnahmen der Laufenden<br />

Rechnung auf 788.8 Mio. Sie liegen damit um 60.9 Mio.<br />

über den Schätzungen des Voranschlags, was einer Budgetabweichung<br />

von 8.4% entspricht. Besser als angenommen<br />

entwickelten sich insbesondere die Steuer- <strong>und</strong> Abgabenerträge,<br />

welche mit einem Anteil von 87.5% an den Gesamteinnahmen<br />

die Hauptfinanzierungsquelle im staatlichen<br />

Haushalt darstellen. Sie übertrafen die budgetierten Limiten<br />

um 93.4 Mio. oder um 15.7%. Diese ausgeprägte Schätzungsdifferenz<br />

unterstreicht erneut, dass die bereits in den<br />

Vorjahren eingeleiteten Massnahmen zur Verbesserung der<br />

Einnahmenprognosen weiterzuführen sind, um die Differenz<br />

zwischen den effektiven <strong>und</strong> den veranschlagten<br />

Ergebnissen wirkungsvoll vermindern zu können. Allerdings<br />

ist zu beachten, dass in einem Haushalt dieser Grössenordnung<br />

einige wenige Sonderfälle zu grösseren Schwankungen<br />

führen können, welche den vergangenheitsbezogenen<br />

Erfahrungswerten zuwiderlaufen. Das vorliegende Ergebnis<br />

der Fiskalabgaben wurde aber auch zu einem Grossteil vom<br />

überdurchschnittlichen Anstieg der Gewinn- <strong>und</strong> Ertragsfaktoren<br />

beeinflusst, welche ihre Ursache im Boomjahr<br />

2000 hatten, als die privatwirtschaftlichen Unternehmungen<br />

vor dem Hintergr<strong>und</strong> einer guten Wirtschaftsentwicklung<br />

praktisch in allen Branchen einmalige Rekordgewinne<br />

erzielten. Dies kommt vor allem bei der Kapital- <strong>und</strong><br />

Ertragssteuer der tätigen Verbandspersonen zum Ausdruck,<br />

welche die Schätzungen des Voranschlags um 55.7 Mio.<br />

oder um 42.2% zu übertreffen vermochte. Aber auch die<br />

Stempelabgaben brachten trotz der stark abgeflachten Börsentätigkeit<br />

r<strong>und</strong> 9.8 Mio. an Mehreinnahmen ein. Bei der<br />

Mehrwertsteuer führten angestiegene Erträge aus der<br />

Dienstleistungsbranche <strong>und</strong> die Anpassung des Beteiligungsschlüssels<br />

zur Überschreitung der Budgetwerte um<br />

12.2 Mio. Diese positive Entwicklung der Fiskalabgaben<br />

wird jedoch getrübt durch die Ausfälle bei den Vermögenserträgen.<br />

Sie sind mit 43.3 Mio. ausgewiesen <strong>und</strong> verfehlten<br />

damit den Voranschlag um 34.3 Mio. oder um 44%.<br />

Den Einnahmen aus Zinsen <strong>und</strong> Dividenden aus der Anlage<br />

der Mittel der Reserven von 30.3 Mio. mussten als Folge<br />

des Kurszerfalls realisierte Kapitalverluste in Höhe von 36.6<br />

Mio. gegenübergestellt werden, was zu einem Nettoabgang<br />

von 6.3 Mio. führte. Ein Teil dieser Werteinbussen<br />

konnte durch höhere Gewinnanteile <strong>und</strong> angestiegene<br />

Kapitalerträge aus der Anlage liquider Mittel aufgefangen<br />

werden.<br />

389


390<br />

Kommentar<br />

Rechnung Voranschlag Rechnung<br />

Laufende Erträge 2000 <strong>2001</strong> <strong>2001</strong><br />

Steuern <strong>und</strong> Abgaben 666 687 450 596 764 000 690 189 114<br />

Vermögenserträge 104 984 495 77 557 000 43 307 490<br />

Entgelte, Verkaufserlöse<br />

Rückerstattungen<br />

42 980 483 37 705 000 40 289 770<br />

Gemeinden 14 004 727 15 867 000 14 970 515<br />

Ordentliche Einnahmen 828 657 155 727 893 000 788 756 889<br />

Entnahmen Spezialfinanzierung 191 799 295 000 496 377<br />

Interne Verrechnungen 137 576 - -<br />

Zwischentotal 828 986 530 728 188 000 789 253 266<br />

Sondererträge 286 938 880 - -<br />

Ertragstotal 1 115 925 410 728 188 000 789 253 266<br />

Im Vergleich zu den Ergebnissen des Rechnungsjahres<br />

2000, als die laufende Haushaltsrechnung ein bisheriges<br />

Allzeithöchst an Einnahmen von 828.7 Mio. ausweisen<br />

konnte, zeigt sich im Berichtsjahr ein Rückgang um 39.9<br />

Mio. oder eine Ertragseinbusse von 4.8%. Die Steuer- <strong>und</strong><br />

Abgabenerträge heben sich um 23.5 Mio. oder um 3.5%<br />

von den Vorjahreslimiten ab. Dies ist umso eindrücklicher,<br />

als im Vorjahresresultat noch einmalige Sondererträge bei<br />

den Stempelabgaben <strong>und</strong> Couponsteuern in Höhe von<br />

50.9 Mio. enthalten waren. Bei Ausscheidung dieser ausserordentlichen<br />

Einnahmen beläuft sich das Abgabenwachstum<br />

auf 74.4 Mio. oder auf 12.1%, was in Anbetracht der<br />

geringen Teuerung einer realen Zunahme von r<strong>und</strong> 10%<br />

entspricht. Im Rechnungsvergleich fällt insbesondere der<br />

Anstieg der Kapital- <strong>und</strong> Ertragssteuer um 56.7 Mio.<br />

(+43.2%) in Erscheinung, der in erster Linie der Zunahme<br />

der tätigen Gesellschaften, dem hohen Wachstum der steuerbaren<br />

Reingewinne <strong>und</strong> dem angestiegenen Renditenverhältnis<br />

zuzuschreiben ist. Die Mehrwertsteuer erhöhte sich<br />

um 16.6 Mio. (+10.3%) als Folge einer stärkeren Nachfrage<br />

nach Gütern <strong>und</strong> Dienstleistungen. Die Zunahme des steuerbaren<br />

Vermögens <strong>und</strong> Erwerbs der natürlichen Personen<br />

bewirkte im Zusammenwirken mit der Progression eine<br />

Wachstumsrate bei der Vermögens- <strong>und</strong> Erwerbssteuer um<br />

3.7 Mio. (+10.3%). Demgegenüber verringerten sich die<br />

Erträge aus der Couponsteuer um 13.9 Mio. (-24.5%), was<br />

auf den Sonderertrag von 28 Mio. in der Vorjahresrechnung<br />

zurückzuführen ist. Bei den Stempelabgaben, welche gar<br />

um 48.2 Mio. (-44.6%) hinter das Rechnungsergebnis 2000<br />

zurückfielen, sind der vorjährige Sonderertrag von 22.8<br />

Mio. <strong>und</strong> die stark verminderte Börsentätigkeit mit dem<br />

Zerfall der Wertpapierkurse mit zu berücksichtigen. Bei den<br />

Erträgen aus der Anlage des staatlichen Vermögens, welche<br />

sich im Vorjahr noch mit stolzen Einnahmen von 105 Mio.<br />

präsentierten, ist ein Rückgang der Einnahmen von 61.7<br />

Mio. (-58.7%) zu verzeichnen, welche auf die Verluste aus<br />

der Anlagetätigkeit zurückgeht <strong>und</strong> zu einer Überprüfung<br />

<strong>und</strong> allfälligen Anpassung des Anlagekonzeptes führen<br />

wird. Mit den Einbussen in diesem Bereich steht das Land<br />

nicht isoliert da, da auch die Banken <strong>und</strong> andere institutionelle<br />

Anleger im Berichtsjahr ausserordentliche Ertragsabgänge<br />

aus der Vermögensbewirtschaftung hinzunehmen<br />

hatten. Immerhin muss aber aufgr<strong>und</strong> des vorliegenden<br />

Ergebnisses analysiert werden, ob nicht mit speziellen Verwaltungsmandaten<br />

ein verbessertes Verhältnis zwischen<br />

Ertrag <strong>und</strong> Risiken erzielt werden kann.<br />

2.21 Steuern <strong>und</strong> Abgaben<br />

Wie bereits in den Vorjahren wurden die Fiskalabgaben im<br />

vergangenen Jahr deutlich unterschätzt. Die unerwarteten<br />

Mehreinnahmen von 93.4 Mio. stehen zum Grossteil in<br />

einem engen Zusammenhang mit der guten Wirtschaftslage.<br />

Markant mehr Einnahmen flossen namentlich aus der<br />

Kapital- <strong>und</strong> Ertragssteuer, der Couponsteuer, den Stempel-<br />

abgaben sowie aus der Mehrwertsteuer zu. Besser abgeschlossen<br />

haben auch die Vermögens- <strong>und</strong> Erwerbssteuer<br />

<strong>und</strong> die Gr<strong>und</strong>stückgewinnsteuer. Demgegenüber vermochten<br />

die besondere Gesellschaftssteuer, die Erbschaftssteuer<br />

sowie die Zollanteile die Erwartungen nicht zur<br />

Gänze zu erfüllen. Das Einnahmentotal der Fiskalabgaben<br />

liegt bei 690.2 Mio. <strong>und</strong> übertrifft damit die Erwartungen<br />

des Voranschlags um r<strong>und</strong> 93.4 Mio. Die Budgetabweichung<br />

hält sich mit 15.7% nach wie vor auf hohem Niveau,<br />

konnte indessen im Vergleich zur Vorjahresdifferenz von<br />

28.8% nahezu halbiert werden. Es wird notwendig sein,<br />

die Methoden <strong>und</strong> Basisdaten für die Prognostizierung der<br />

Einnahmen auch weiterhin auszubauen, um die Treffsicherheit<br />

der Einnahmenschätzungen zu verbessern.<br />

Der Landesanteil an der Vermögens- <strong>und</strong> Erwerbssteuer der<br />

natürlichen Personen brachte im Berichtsjahr ein Ergebnis<br />

von knapp 39.1 Mio. ein. Dies entspricht einem Plus von 3<br />

Mio. oder einer Verbesserung der Budgetlimiten von 8.4%<br />

gegenüber dem Voranschlag. Den budgetierten Schätzungen<br />

war ein Einnahmenergebnis von CHF 1 615 je Veranlagung<br />

unterstellt. In Wirklichkeit haben sich die Einnahmen<br />

je Steuerpflichtiger auf CHF 1 652 (+2.3%) erhöht, was bei<br />

einer um 6.6% höheren Anzahl von Veranlagungen zu den<br />

ausgewiesenen Mehreinnahmen führt. Im Vergleich zur<br />

Vorjahresrechnung ist die Anzahl der Veranlagungen um<br />

3.3% auf 23 705 Steuervorschreibungen angestiegen. Das<br />

steuerbare Reinvermögen erhöhte sich um 17.9% gegenüber<br />

der Vorjahresrechnung, worin zweifellos eine ansehnliche<br />

Höherbewertung der Beteiligungsrechte an Verbandspersonen<br />

zum Ausdruck kommt. Der steuerbare Nettoerwerb<br />

hat sich im Berichtsjahr um 4.5% erhöht <strong>und</strong> erstmals<br />

die Milliardenhöhe übertroffen. Aus der Kumulation der<br />

angestiegenen Vermögens- <strong>und</strong> Erwerbsfaktoren resultierte<br />

im Vorjahresvergleich eine Erhöhung der Landessteuer von<br />

3.7 Mio., was einer Steigerungsrate von 10.3% entspricht.<br />

Im Durchschnitt aller Einschätzungen ergab sich ein Steuerergebnis<br />

von CHF 1 652 für das Land, was im Vergleich<br />

zum Vorjahr einem Mehrertrag von CHF 104 oder einer<br />

Wachstumsrate von 6.7% gleichgesetzt werden kann. Die<br />

Steuerbelastung der natürlichen Personen hält sich damit in<br />

Anbetracht des hohen Leistungsstandards des Staates nach<br />

wie vor auf einem vergleichsweise tiefen Niveau. Für die<br />

Gemeinden bilden die Zuschläge zur Landessteuer indessen<br />

auch weiterhin eine wichtige Quelle zur Finanzierung der<br />

kommunalen Aufgaben.<br />

Die Quellensteuer erfasst die im Inland erzielten Arbeitseinkünfte<br />

der österreichischen Grenzgänger mit einem proportionalen<br />

Ansatz von 4%. Mit Einnahmen von r<strong>und</strong> 13.8<br />

Mio. wurden die Limiten des Voranschlags um 0.9 Mio.<br />

oder um 7.4% übertroffen. Verglichen mit dem Vorjahresergebnis<br />

zeigt sich eine Wachstumsrate von 1.7 Mio. oder<br />

von 14.5%, was mit der angestiegenen Anzahl von<br />

Zupendlern erklärbar ist. Das Steuerergebnis entspricht<br />

einem im Inland erzielten Bruttoerwerb der österreichischen<br />

Grenzgänger von r<strong>und</strong> 344 Mio. im Jahre 2000.<br />

Die Kapital- <strong>und</strong> Ertragssteuer ist in den zurückliegenden<br />

Rechnungsperioden stark angestiegen <strong>und</strong> hat im Berichtsjahr<br />

selbst die Dynamik <strong>und</strong> Ergiebigkeit der Mehrwertsteuer<br />

hinter sich gelassen. Das Rechnungsergebnis beziffert die<br />

Einnahmen aus der Besteuerung der Verbandspersonen mit<br />

Betriebsstätte im Land auf 187.8 Mio., was einer positiven<br />

Budgetabweichung von 55.7 Mio. oder einer Schätzungsdifferenz<br />

von 42.2% entspricht. Zweifellos geben Abweichungen<br />

in dieser Grössenordnung zur Frage Anlass, ob<br />

nicht mit wirkungsvolleren Methoden ein realistischeres Bild<br />

von den mutmasslichen zu erwartenden Einnahmen erzielt<br />

werden könnte. Dazu gilt es festzuhalten, dass die Kapital-


<strong>und</strong> Ertragssteuer von vielen Faktoren abhängig ist. Einerseits<br />

beeinflusst die Gewinnentwicklung die Höhe der Einnahmen,<br />

andererseits bilden das Verhältnis des erzielten<br />

Gewinnes <strong>und</strong> die Relation der beschlossenen Dividendenausschüttung<br />

zum investierten Eigenkapital entscheidende<br />

Faktoren für die Höhe des Ertragssteuersatzes <strong>und</strong> indirekt<br />

damit auch für das Total der Einnahmen. Die budgetierten<br />

Ertragserwartungen stützten sich auf die im Herbst des Vorjahres<br />

bereits durchgeführten Veranlagungen für das<br />

Geschäftsjahr 1999 ab <strong>und</strong> rechneten aufgr<strong>und</strong> der positiven<br />

Wirtschaftsentwicklung mit einem weiteren Wachstum<br />

der steuerbaren Reingewinne von 6%. Spätestens beim<br />

Abschluss der Landesrechnung des Vorjahres war jedoch<br />

klar, dass die optimistischen Schätzungen bei weitem übertroffen<br />

werden, da das Geschäftsjahr 2000 in den meisten<br />

Branchen zu erneuten überdurchschnittlichen Zuwächsen in<br />

der Gewinnentwicklung führten. Die veröffentlichten Bilanzen<br />

der grossen Bankinstitute <strong>und</strong> weltweit tätigen Industrieunternehmen<br />

kündeten im Umfeld eines konjunkturellen<br />

Hochs ausgeprägte Steigerungsraten bei den Nettoerträgen<br />

an. Nicht unwichtig ist in diesem Zusammenhang<br />

auch die hohe Anzahl von Neugründungen <strong>und</strong> die<br />

Umwandlung von Einzelfirmen in Verbandspersonen, welche<br />

ebenfalls zur starken Erhöhung der massgeblichen Faktoren<br />

für die Bemessung der Kapital- <strong>und</strong> Ertragssteuer beitragen.<br />

Im Gesamtresultat kommen diese positiven Aspekte<br />

in einer Zuwachsrate von 56.7 auf 187.8 Mio. zum Ausdruck,<br />

was einer Wachstumsrate von 43.2% gegenüber<br />

dem Vorjahresergebnis entspricht. Die Anzahl der abgeschlossenen<br />

Veranlagungen ist um 15.2% auf 2 269 Steuervorschreibungen<br />

angestiegen. Während sich das steuerbare<br />

Eigenkapital der steuerpflichtigen Gesellschaften um<br />

3% verminderte, stiegen die steuerbaren Erträge um<br />

18.7% gegenüber dem Vorjahr an. Dies führte - bei dem<br />

geltenden System der steuerlichen Belastung nach dem<br />

Modell der Ertragsintensität - zu einer Erhöhung des Steuerergebnisses<br />

um 43.2% im Vergleich zum Vorjahresergebnis.<br />

Das Verhältnis zwischen dem erzielten Reingewinn zum<br />

investierten Eigenkapital aller Gesellschaften erhöhte sich<br />

von 18.2 auf 22.3%. Dies bewirkte einen Anstieg der<br />

durchschnittlichen Steueransätze für die erzielten Reingewinne<br />

von 11.6 auf 14.4% je Verbandsperson. Die Dynamik<br />

der Kapital- <strong>und</strong> Ertragssteuer wird auch dadurch<br />

unterstrichen, dass ihr Ergebnis noch im Jahre 1998 mit<br />

dem Ertrag aus der besonderen Gesellschaftssteuer der Sitz<strong>und</strong><br />

Holdinggesellschaften in der Grössenordnung von 86<br />

Mio. korrespondierte. In der Zwischenzeit erhöhte sich die<br />

Steuer der im Lande tätigen Unternehmungen um 118%<br />

auf 187.8 Mio., während die besondere Gesellschaftssteuer<br />

auf 90.3 Mio. verharrte. Die Abhängigkeit des Staatshaushalts<br />

von der Verlagerung ausländischer Vermögenskomplexe<br />

ins Inland ist damit einer Abhängigkeit der weltweiten<br />

Wirtschaftsentwicklung im Bereich der Exporte hochwertiger<br />

Dienstleistungen <strong>und</strong> Gütern einheimischer Provenienz<br />

gewichen, was zweifellos die Basis für Zukunftschancen des<br />

Landes in ein neues Licht rücken wird. Auf der anderen<br />

Seite werden die künftigen Einnahmen aber auch von<br />

negativen Auswirkungen einer weltweiten Wirtschaftsbaisse<br />

beeinflusst werden, welche zu spürbaren Einnahmeneinbrüchen<br />

führen können, wie dies im Jahre <strong>2001</strong> als Folge<br />

der Turbulenzen auf dem Finanzdienstleistungsplatz <strong>und</strong><br />

dem Einbruch der Kurse auf den Finanzmärkten im Gefolge<br />

terroristischer Anschläge <strong>und</strong> weltweit rezessiver Konjunkturtendenzen<br />

der Fall war.<br />

Die besondere Gesellschaftssteuer, die von den Sitzunternehmen<br />

<strong>und</strong> Holdinggesellschaften erhoben wird, brachte<br />

im Berichtsjahr einen Ertrag von knapp 90.3 Mio. ein. Budgetiert<br />

wurde ein Einnahmentotal von 91.7 Mio., dem das<br />

geschätzte mutmassliche Ergebnis des Jahres 2000 von<br />

Kommentar<br />

90.8 Mio. <strong>und</strong> eine Zuwachsrate von 0.9 Mio. aus der<br />

Reservenbesteuerung zugr<strong>und</strong>e gelegt war. Diese Vorgabe<br />

wurde um 1.4 Mio. oder um 1.6% verfehlt. Die Anzahl<br />

der steuerpflichtigen Gesellschaften hat sich im Berichtsjahr<br />

um 1764 Verbandspersonen vermindert, da den 6309<br />

Löschungen nur 4545 Neugründungen gegenüberstanden.<br />

Im Vorjahr konnte demgegenüber noch ein Nettozuwachs<br />

von 2068 Gesellschaften registriert werden. Der<br />

Rückgang der steuerpflichtigen Verbandspersonen, welcher<br />

zweifellos auch mit der Offenlegungspflicht der wirtschaftlich<br />

Berechtigten im Zusammenhang steht, führte<br />

auch zu einer Unterschreitung des Vorjahresergebnisses<br />

um r<strong>und</strong> 0.5 Mio. oder um 0.6%. Auf der einen Seite<br />

reduzierten sich die Mindeststeuern um 2.8 Mio., auf der<br />

anderen Seite steigen die Einnahmen aus der zusätzlichen<br />

Reservenbesteuerung um 2.3 Mio. im Vergleich zur Rechnung<br />

2000. Im Durchschnitt aller steuerpflichtigen Gesellschaften<br />

belief sich die Steuerbelastung auf CHF 1 095<br />

gegenüber CHF 1 078 in der Vorjahresperiode. Die mittlere<br />

Zahl an Neugründungen belief sich auf 378 Gesellschaften<br />

pro Monat mit leicht ansteigender Tendenz im<br />

vierten Quartal.<br />

Rechnung Voranschlag Rechnung<br />

Abgabenarten 2000 <strong>2001</strong> <strong>2001</strong><br />

Vermögens- <strong>und</strong><br />

Erwerbssteuer 35 506 345 36 100 000 39 139 375<br />

Rentnersteuer 1 900 029 2 000 000 2 078 700<br />

Quellensteuer 12 015 604 12 800 000 13 753 499<br />

Kapital- <strong>und</strong> Ertragssteuer 131 122 856 132 100 000 187 829 891<br />

Besond. Gesellschaftssteuer 90 794 028 91 700 000 90 269 623<br />

Ausl. Versich. Gesellschaften 2 127 342 2 400 000 2 453 192<br />

Gr<strong>und</strong>stückgewinnsteuer 21 200 311 14 000 000 18 965 192<br />

Couponsteuer 56 779 418 36 500 000 42 893 607<br />

Erbschaftssteuer 3 647 558 5 500 000 3 946 270<br />

Motorfahrzeugsteuer 8 858 692 9 000 000 9 095 110<br />

Stempelabgaben etc. 108 025 467 50 004 000 60 480 548<br />

Mehrwertsteuer 161 611 261 166 000 000 178 200 457<br />

Zollanteile 31 910 209 33 800 000 32 172 986<br />

LSVA 0 4 860 000 4 763 985<br />

Veränderung Steuerguthaben 1 188 330 0 4 146 679<br />

Abgaben total 666 687 450 596 764 000 690 189 114<br />

Die Gr<strong>und</strong>stückgewinnsteuer erfasst die Gewinne aus der<br />

Veräusserung von bebauten <strong>und</strong> unbebauten Liegenschaften.<br />

Ihr Ertrag ist von der Anzahl der Handänderungen <strong>und</strong><br />

von der Höhe der beim Verkauf erzielten Gewinne abhängig.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der grossen Schwankungen wurde dem Voranschlag<br />

der Durchschnittswerte aus fünf Jahresergebnissen<br />

in Höhe von 14 Mio. unterstellt. Das vorliegende Rechnungsergebnis<br />

weist Einnahmen von knapp 19 Mio. aus, so<br />

dass die Schätzungen des Voranschlags um 5 Mio. oder um<br />

35.5% übertroffen werden konnten. Im Vergleich zur Vorjahresrechnung<br />

ergeben sich allerdings Mindererträge von<br />

2.2 Mio. oder von 10.5%. Die Zahl der besteuerten Eigentumsübertragungen<br />

ist zwar um einen Drittel auf 917 Veranlagungen<br />

angestiegen, auf der anderen Seite zeigt sich<br />

indessen ein Rückgang der steuerbaren Gewinne um<br />

10.3% auf r<strong>und</strong> 120.6 Mio. Im Durchschnitt aller Besteuerungen<br />

wurden die Gr<strong>und</strong>stückgewinne mit 15.7% (Vorjahr<br />

15.8%) belastet. Schwerpunktmässig konzentrierten<br />

sich die Verkaufsgewinne auf die Gemeinden Schaan,<br />

Vaduz <strong>und</strong> Triesen, in denen über zwei Drittel des Steueraufkommens<br />

generiert wurden. Der stark eingeschränkte<br />

Markt an Angeboten hielt die Handelspreise auf dem<br />

Gr<strong>und</strong>stücksmarkt nach wie vor auf hohem Niveau, wurden<br />

doch pro Steuerfall steuerbare Gewinne von CHF 131 500<br />

(Vorjahr CHF 196 800) erzielt.<br />

391


392<br />

Kommentar<br />

Die Couponsteuer belastet die Gewinnausschüttungen von<br />

Verbandspersonen mit aufgeteiltem Kapital sowie die Zinsen<br />

auf Obligationen <strong>und</strong> bestimmten langfristigen Darlehen<br />

mit 4%. Ausgenommen sind die Gewinnanteile an<br />

Anlagefonds. Es handelt sich um eine indirekte Abgabe, die<br />

auf den Empfänger der geldwerten Leistungen zu überwälzen<br />

ist. Da der Ertrag der Couponsteuer grösseren Schwankungen<br />

unterworfen ist, wurde dem Voranschlag der<br />

ordentliche Durchschnittsertrag aus den drei Vorjahren von<br />

31.5 Mio. mit zusätzlichen Sondererträgen von 5 Mio. aus<br />

einer absehbaren Eigenkapitalverminderung zugr<strong>und</strong>e<br />

gelegt. Die effektiven Einnahmen belaufen sich nun auf<br />

42.9 Mio. <strong>und</strong> übertreffen damit die Schätzungen des Voranschlages<br />

um 7.9 Mio. oder um 22.6%. Diese relativ hohe<br />

Budgetabweichung ist vor allem auf den Anstieg der<br />

Gewinnausschüttungen zurückzuführen <strong>und</strong> erklären sich<br />

auch mit der enormen Zunahme der steuerbaren Reingewinne<br />

der tätigen Verbandspersonen, welche auch bei der<br />

Kapital- <strong>und</strong> Ertragssteuer zu erheblichen Mehreinnahmen<br />

gegenüber den budgetierten Erwartungen führten. Erfahrungsgemäss<br />

wird die Couponsteuer zu r<strong>und</strong> 60% von den<br />

Kapitalgesellschaften mit Betriebsstätte im Land <strong>und</strong> zu<br />

40% von den Sitz- <strong>und</strong> Holdinggesellschaften aufgebracht.<br />

Im Vergleich zum Vorjahr hat sich das Ergebnis um 13.9<br />

Mio. vermindert. Es gilt jedoch zu beachten, dass im Jahre<br />

2000 ausserordentliche Einnahmen von 28 Mio. aus der<br />

Rückzahlung von übernominellen Kapitalanteilen anfielen,<br />

welche zu einem Rekordstand an Couponsteuern führten.<br />

Bei Ausscheidung dieser Sondererträge liegen die Erträge<br />

des Berichtsjahres um knapp 14.2 Mio. über dem Vorjahresergebnis.<br />

Mit Einnahmen von 3.9 Mio. hat die Erbschafts- <strong>und</strong> Schenkungssteuer<br />

die Budgetprognosen um 1.5 Mio. oder um<br />

28.2% verfehlt. Aufgr<strong>und</strong> der von Jahr zu Jahr stark<br />

schwankenden Einnahmen wurde für die Budgetierung auf<br />

den Mittelwert aus fünf Jahresergebnissen von 5 Mio.<br />

abgestellt. Gegenüber der Rechnung 2000 haben sich die<br />

Einnahmen um 0.3 Mio. oder um 8.2% verbessert. Vom<br />

Jahresertrag entfallen 1.8 Mio. (45%) auf die Nachlass- <strong>und</strong><br />

Erbanfallsteuer sowie r<strong>und</strong> 2.1 Mio. (55%) auf die Schenkungssteuer.<br />

Die Steuervorschreibungen nahmen um<br />

13.7% zu, während sich die steuerbaren Vermögensübertragungen<br />

um 29.6% auf 53.1 Mio. verminderten. Im<br />

Durchschnitt wurden die Vermögensübergänge mit CHF 5<br />

805 (7.4%) belastet gegenüber einem Steuerertrag von<br />

CHF 6 100 (5.5%) im Vorjahr. Dies erklärt sich aus dem<br />

unterschiedlichen Verwandtschaftsgrad zwischen Vermögensgebern<br />

<strong>und</strong> -nehmern.<br />

Die Motorfahrzeugsteuer verlief nahezu budgetkonform<br />

<strong>und</strong> übertraf mit einem Gesamtergebnis von 9.1 Mio. die<br />

Budgetlimiten nur um 0.1 Mio. oder 1.1%. Im Vorjahresvergleich<br />

ergab sich eine Zuwachsrate von 0.2 Mio. oder von<br />

2.7%. Der Gesamtbestand an Motorfahrzeugen nahm im<br />

Berichtsjahr um 130 Fahrzeuge (-0.4%) ab, wobei bei den<br />

Personenwagen mit einem Rückgang von 315 Autos die<br />

stärkste Abnahme zu verzeichnen war. Der bescheidene<br />

Mehrertrag an Steuereinnahmen ist zur Hauptsache auf<br />

den Wechsel zu grösseren Fahrzeugen in der Gruppe Personen-,<br />

Lieferwagen <strong>und</strong> Kleinbusse zurückzuführen.<br />

Die Stempelabgaben, welche aufgr<strong>und</strong> der im Lande anwendbaren<br />

eidgenössischen Stempelgesetzgebung auch in<br />

Liechtenstein erhoben werden, zeichneten sich in den<br />

zurückliegenden Jahren durch grosse Schwankungen aus.<br />

Ihre Volatilität widerspiegelt einerseits die Turbulenzen auf<br />

den Finanzmärkten, anders führte auch die Umwandlung<br />

grosser Verbandspersonen in die Form von Aktiengesellschaften<br />

zu ausserordentlichen Erträgen. Die Börsenhausse<br />

hat überdies in den Jahren 1997, 1998 <strong>und</strong> vor allem 2000<br />

eine überdurchschnittliche Erhöhung der Effektenumsatzabgabe<br />

bewirkt. Zahlreiche Gesetzesänderungen haben<br />

überdies die Einnahmen in den vergangenen Rechnungsperioden<br />

mitbeeinflusst. Vor dem Hintergr<strong>und</strong> dieser von Jahr<br />

zu Jahr stark schwankenden Resultate wurde dem Voranschlag<br />

der Jahresdurchschnitt der letzten drei Rechnungsergebnisse<br />

mit 62.5 Mio. zugr<strong>und</strong>e gelegt <strong>und</strong> ein Minderertrag<br />

von 12.5 Mio. für die angekündigten Steuerentlastungen<br />

institutioneller Anleger in Abzug gebracht. In Wirklichkeit<br />

hielten sich die Steuerausfälle in engeren Grenzen.<br />

Besonders im ersten Halbjahr zeichneten sich die Eingänge<br />

aus der Effektenumsatzsteuer noch durch eine gute Ergiebigkeit<br />

aus, so dass die Budgeterwartungen in diesem<br />

Bereich um 6.2 auf 50.2 Mio. übertroffen werden konnten.<br />

Bei der Emissionsabgabe erhöhten sich die Einnahmen um<br />

4 auf 6.2 Mio., was insbesondere auf gewichtige Neugründungen<br />

<strong>und</strong> Kapitalerhöhungen zurückzuführen ist. Demgegenüber<br />

hielt sich der Prämienquittungsstempel mit<br />

knapp 3.8 Mio. im budgetierten Umfang. Im Vergleich zur<br />

Vorjahresrechnung, als mit Einnahmen von 108 Mio. ein<br />

Rekordergebnis ausgewiesen werden konnte, haben sich<br />

die Stempelabgaben allerdings um 48.2 Mio. zurückgebildet,<br />

was einem Minderertrag von 44.6% entspricht. Allerdings<br />

gilt es zu berücksichtigen, dass die Rechnung 2000<br />

noch einen Sonderertrag von 22.8 Mio. aus der Erledigung<br />

eines langjährigen Beschwerdefalls im Zusammenhang mit<br />

der Umwandlung einer öffentlich-rechtlichen Anstalt in eine<br />

Aktiengesellschaft enthielt. Daneben brachte auch die<br />

Umsatzabgabe aufgr<strong>und</strong> der regen Börsentätigkeit ein Allzeithöchst<br />

von 79.4 Mio. ein. Dieses Spitzenergebnis wurde<br />

nun im Berichtsjahr um 29.2 Mio. verfehlt, was nicht zuletzt<br />

dem Zerfall der Kurswerte in- <strong>und</strong> ausländischer Wertpapiere<br />

zuzuschreiben ist.<br />

Seit Ihrer Einführung im Jahre 1995 hat sich die Mehrwertsteuer<br />

zur ergiebigsten Finanzierungsquelle im Staatshaushalt<br />

entwickelt. Ihr unterliegen Lieferungen von Gegenständen<br />

<strong>und</strong> Dienstleistungen, die ein Unternehmen im Inland<br />

gegen Entgelt erbringt (einschliesslich Eigenverbrauch)<br />

sowie die Einfuhr von Waren <strong>und</strong> der Bezug von Dienstleistungen<br />

aus dem Ausland. Der Steuersatz wurde per 1.<br />

Januar <strong>2001</strong> um 0.1 auf 7.6% erhöht. Auf der Basis des<br />

bekannten Ergebnisses 1999 von 139.5 Mio. <strong>und</strong> des auf<br />

152.7 Mio. geschätzten Betreffnisses pro 2000 unterstellte<br />

der Voranschlag für das Berichtsjahr ein Einnahmentotal<br />

von 166 Mio., wovon 54 Mio. dem separierten Dienstleistungssektor<br />

zugerechnet wurden. Das vorliegende Jahresergebnis<br />

von 178.2 Mio. übertrifft diese Schätzungen um<br />

12.2 Mio, was einer Budgetabweichung von 7.3% entspricht.<br />

Die Steuereinnahmen aus dem Dienstleistungssektor<br />

belaufen sich auf 59.5 Mio. <strong>und</strong> liegen damit um 5.5<br />

Mio. über den Erwartungen des Voranschlages. Aus den<br />

übrigen Branchen ergaben sich Erträge von 118.7 Mio.<br />

oder 6.7 Mio. mehr als veranschlagt. Der Anteil des Dienstleistungssektors<br />

am Gesamtertrag der Mehrwertsteuer<br />

beläuft sich damit im Berichtsjahr auf 33.4%. Gegenüber<br />

dem Vorjahr zeigt sich eine Zunahme um 16.6 Mio, was<br />

einer Wachstumsrate von 10.3% entspricht. Die Einnahmen<br />

aus der Dienstleistungsbranche, welche beiden Ländern<br />

vorweg nach dem effektiven Ergebnis aus dem gemeinsamen<br />

Pool zugewiesen werden, stiegen von 50.3 um 9.2 auf<br />

59.5 Mio. (+18.4%) an. Im Vergleich hiezu erhöhten sich<br />

die Einnahmen aus den übrigen Sektoren um 7.2 auf 118.7<br />

Mio. (+6.5%). Im gleichen Umfang hat auch der Anteil<br />

Liechtensteins an den nach Zuscheidung der Einnahmen<br />

aus dem Dienstleistungssektor verbleibenden Poolerträgen<br />

zugenommen, da das Volkseinkommen 1999, welches für<br />

die Verteilung der Einnahmen mitberücksichtigt wird, in<br />

Liechtenstein stärker angestiegen ist als in der Schweiz.


Dank der Separatzuteilung der Einnahmen aus dem ergiebigen<br />

Dienstleistungssektor <strong>und</strong> der Aufwertung des Einwohnerverhältnisses<br />

um das höhere liechtensteinische Volkseinkommen<br />

hat sich der Anteil des Landes am Gesamtaufkommen<br />

der Mehrwertsteuer inzwischen auf 1.04% erhöht,<br />

während die Einwohner Liechtensteins einen Anteil von 0.<br />

44% an der Bevölkerungszahl beider Länder ausmachen.<br />

Die Erhöhung des Steuersatzes auf 7.6%, welche für drei<br />

Quartalsabrechnungen wirksam wurde, hat sich mit Mehreinnahmen<br />

von r<strong>und</strong> 1.8 Mio. auf das Ergebnis niedergeschlagen.<br />

Die Zölle <strong>und</strong> zollähnlichen Abgaben, an denen Liechtenstein<br />

gemäss Zollvertrag nach dem Einwohnerverhältnis<br />

beteiligt ist, haben stagnierende Tendenz, da mit verschiedenen<br />

Freihandelsabkommen die Abgabensätze reduziert<br />

oder Steuerbefreiungen eingeführt wurden. In Teilbereichen<br />

wurden die früheren Zollbelastungen in Steuern umgewandelt,<br />

welche weiterhin von der Zollverwaltung eingehoben<br />

werden <strong>und</strong> an denen Liechtenstein weiterhin partizipiert.<br />

Der Landesanteil an den Nettoeinnahmen von r<strong>und</strong> 7 650<br />

Mio. beläuft sich auf 4.2 ‰ <strong>und</strong> brachte ein Betreffnis von<br />

knapp 32.2 Mio. ein. Das Budgetziel wurde damit um 1.6<br />

Mio. oder um 4.8% verfehlt, da die Auswirkungen der verschiedenen<br />

Abkommen nicht genau abschätzbar waren<br />

<strong>und</strong> die Treibstoffsteuern nicht den angenommenen Aufschwung<br />

brachten. Im Vergleich zum Vorjahresbetreffnis<br />

sind die Abgaben gesamthaft um 0.3 Mio. angestiegen,<br />

was einer minimen Zuwachsrate von 0.8% gleichzusetzen<br />

ist. Um 0.5 auf 6.8 Mio. erhöhte sich der Anteil an der<br />

Tabaksteuer, was der Erhöhung der Steuersätze auf Beginn<br />

des Berichtsjahres zuzuschreiben ist. Demgegenüber verringerten<br />

sich Anteilsbetreffnisse an den Mineralölsteuern um<br />

0.4 auf knapp 18.5 Mio., da der Treibstoffverbrauch stagnierte<br />

<strong>und</strong> auch der Benzintourismus infolge des geringen<br />

Preisgefälles zu den Umliegerstaaten geringere Nachfrageimpulse<br />

brachte. Bei den Einfuhrzöllen, welche um 0.1 auf<br />

3.8 Mio. sanken, wirkten sich weitere Tarifsenkungen aufgr<strong>und</strong><br />

neuer Abkommen mit der EU aus. Vom Gesamtergebnis<br />

entfallen r<strong>und</strong> 57% auf die Mineralölsteuer, 21%<br />

auf die Tabaksteuer <strong>und</strong> 12% auf die Einfuhrzölle. Bei den<br />

restlichen 10% handelt es sich um Lenkungsabgaben,<br />

Gebühren <strong>und</strong> Erträge aus Dienstleistungen.<br />

Die leistungsabhängige Schwerverkehrsabgabe (LSVA) ergab<br />

im ersten Jahr ihrer Erhebung einen Ertragsanteil von<br />

netto 4.8 Mio. <strong>und</strong> verfehlte damit die Schätzungen des<br />

Voranschlags nur um 0.1 Mio. Es gilt zu berücksichtigen,<br />

dass die Einnahmen im ersten Jahr aufgr<strong>und</strong> des Meldeverfahrens<br />

<strong>und</strong> der Zahlungsfrist weniger hoch ausfielen, als<br />

dies bei den Prognosen zur Gesetzesvorlage angegeben<br />

wurde. Darüber hinaus lagen bei der Budgetierung auch<br />

noch keine Erfahrungen über die Auswirkungen der Kontingentsfahrten<br />

vor. Der liechtensteinische Anteil am Nettoertrag<br />

beläuft sich auf 7.05 ‰. Zwei Drittel fliessen der AHV<br />

zur Abdeckung der Mehrkosten für den verbesserten Rentenvorbezug<br />

zu <strong>und</strong> ein Drittel wird für die Mitfinanzierung<br />

von Verkehrs- <strong>und</strong> Umweltschutzprojekten verwendet.<br />

2.22 Vermögenserträge<br />

Mit Einschluss der Gewinnanteile rechnete der Voranschlag<br />

mit Vermögenserträgen von 77.6 Mio., nachdem im Vorjahr<br />

die ordentlichen Erlöse aus der Anlage des staatlichen Vermögens<br />

mit 105 Mio. ausgewiesen werden konnten. Diese<br />

Erwartungen wurden indessen arg enttäuscht. Aufgr<strong>und</strong><br />

der weltweiten Konjunkturabflachung <strong>und</strong> der massiven<br />

Kurseinbrüche auf den Finanzmärkten mussten bei den<br />

Wertpapieranlagen des Finanzvermögens realisierte Kapitalverluste<br />

hingenommen werden, welche die Einnahmen aus<br />

Dividenden <strong>und</strong> Zinsen um 6 Mio. übertrafen. Darüber hin-<br />

Kommentar<br />

aus waren in Anwendung des Niederstwertprinzips noch<br />

nicht realisierte Kursverluste von 72.3 Mio. als Abschreibungen<br />

vorzunehmen, welche das Ergebnis der laufenden<br />

Haushaltsrechnung stark belasteten. Es wird in diesem<br />

Zusammenhang auf Punkt 5 dieses Kommentars zur Landesrechnung<br />

verwiesen, wo die Entwicklung der Poolanlagen<br />

sowie die Erträge <strong>und</strong> Aufwendungen der Vermögensbewirtschaftung<br />

im Einzelnen dargestellt sind. Im Gegensatz<br />

zu den Poolanlagen fielen die Erträge aus Gewinnanteilen<br />

um 2.6 Mio. höher als budgetiert aus. Die Liechtensteinische<br />

Landesbank, an deren Aktienkapital das Land<br />

gegenwärtig einen Anteil von 61.1% hält, beschloss trotz<br />

deutlichem Rückgang des Reingewinns die Ausschüttung<br />

einer unveränderten Dividende von 36%, was einen Mehrertrag<br />

von 2.2 Mio. gegenüber dem Budget einbrachte.<br />

Nicht erwartet war auch die neuerliche Gewinnausschüttung<br />

der Intelsat-Organisation von 0.4 Mio. Bei den übrigen<br />

Vermögenserträgen, welche die veranschlagten Limiten<br />

gesamthaft um 3 Mio. übertrafen, fallen insbesondere die<br />

Mehreinnahmen von 3.9 Mio. aus der kurzfristigen Anlage<br />

flüssiger Mittel in Betracht, welche dank des hohen Liquiditätsgrades<br />

erzielt werden konnten.<br />

Rechnung Voranschlag Rechnung<br />

Vermögenserträge 2000 <strong>2001</strong> <strong>2001</strong><br />

Gewinnanteile 41 255 518 38 720 000 41 357 960<br />

Externe Poolanlagen 52 470 419 34 000 000 30 582 151<br />

Realisierte Kapitalverluste - - -36 597 759<br />

Zins Dotationskapitalien 660 000 660 000 660 000<br />

Kapital- <strong>und</strong> Mietzinsen etc. 10 598 558 4 177 000 7 305 138<br />

Ordentliche Erträge 104 984 495 77 557 000 43 307 490<br />

Aktienverkäufe LLB 286 938 880 -<br />

Ertragstotal 391 923 375 77 557 000 43 307 490<br />

Daneben konnten auch Buchgewinne aus dem Verkauf von<br />

Gr<strong>und</strong>stücken in Höhe von 0.5 Mio. ertragsmässig berücksichtigt<br />

werden, welche bei der Budgetierung noch nicht<br />

bekannt waren. Die Miet- <strong>und</strong> Pachtzinsen ergaben um<br />

knapp 0.2 Mio. höhere Einnahmen, denen allerdings eine<br />

Ertragsminderung von 1.6 Mio. aus der Weiterleitung des<br />

Hälfteanteils an beschlagnahmten Vermögenswerten aus<br />

Drogengeschäften an das amerikanische Justizministerium<br />

gegenübersteht, welche im Rechnungsjahr 1999 zur Gänze<br />

als Ertrag ausgewiesen waren.<br />

2.23 Gebühren, Verkaufserlöse,<br />

Kostenrückerstattungen<br />

Mit der Ausscheidung der Posttaxen <strong>und</strong> Fernmeldeerträge<br />

aus der Landesrechnung in den Rechnungsjahren 1998 <strong>und</strong><br />

1999 haben sich die Einnahmen aus den Entgelten stark<br />

vermindert. Sie beschränken sich noch auf die eigentlichen<br />

Verwaltungsgebühren, auf die Erlöse aus Verkaufsgeschäften<br />

sowie auf Geldstrafen <strong>und</strong> Kostenrückerstattungen. Die<br />

Einnahmen des Berichtsjahres belaufen sich auf 40.3 Mio.<br />

<strong>und</strong> übertreffen damit die Schätzungen des Voranschlags<br />

um 2.6 Mio. oder um 6.9%. Der Grossteil der Mehreinnahmen<br />

entfällt dabei auf Gebühren für Amtshandlungen, welche<br />

um 2.3 Mio. höhere Erträge einbrachten. Bei den<br />

Gr<strong>und</strong>buchgebühren trugen die höhere Anzahl von Handänderungen<br />

<strong>und</strong> der Mehrumfang an verbrieften Gr<strong>und</strong>pfandverschreibungen<br />

mit 0.8 Mio. zur Rechnungsverbesserung<br />

bei. Beim Ausländer- <strong>und</strong> Passamt hielt die grosse<br />

Nachfrage nach neuen Reisepässen an, was sich zusammen<br />

mit den Gebühren für die Neuausstellung <strong>und</strong> Verlängerung<br />

von Aufenthaltsbewilligungen mit Mehreinnahmen<br />

von 0.6 Mio. auf das Ergebnis niederschlug. Die Gerichtsgebühren<br />

ergaben Mehreinnahmen von 0.2 Mio, während die<br />

Öffentlichkeitsregistergebühren mit Einnahmen von 6.2<br />

Mio. budgetkonform verliefen. Um 0.5 Mio. geringer als<br />

393


394<br />

Kommentar<br />

budgetiert fielen die Motorfahrzeuggebühren aus, da sich<br />

die Erstellung der geplanten Führerausweise in Kreditkartenformat<br />

verzögerte. Die Verkaufserlöse verfehlten die<br />

budgetierten Erwartungen um 0.6 Mio., was in erster Linie<br />

auf die anhaltend rückläufige Nachfrage nach neuen Briefmarken<br />

zurückzuführen ist.<br />

Rechnung Voranschlag Rechnung<br />

Entgelte 2000 <strong>2001</strong> <strong>2001</strong><br />

Konzessionsgebühren 901 502 530 000 742 639<br />

Ersatzabgaben 1 405 891 1 300 000 1 352 286<br />

Gebühren für<br />

Amtshandlungen 22 006 397 20 813 000 23 155 443<br />

Kostgelder 185 936 160 000 171 208<br />

Schulgelder 81 725 126 000 214 871<br />

Benützungsgebühren <strong>und</strong><br />

Dienstleistungen 1 036 778 943 000 937 102<br />

Verkaufserlöse 10 680 971 10 171 000 9 576 537<br />

Rückerstattungen 3 822 617 1 614 000 1 717 931<br />

Bussen 1 338 272 1 370 000 1 787 931<br />

Übrige Entgelte 1 520 394 678 000 633 822<br />

Total Entgelte 42 980 483 37 705 000 40 289 770<br />

Im Vergleich zur Vorjahresrechnung haben sich die Einnahmen<br />

aus Gebühren, Verkaufserlösen <strong>und</strong> Kostenrückerstattungen<br />

um 2.7 Mio. vermindert. Dies entspricht<br />

einem Ertragsausfall von 6.3%. Es gilt jedoch zu berücksichtigen,<br />

dass im Ergebnis des Vorjahres ein ausserordentlicher<br />

Ertrag von 2.5 Mio. aus der Rückerstattung<br />

zuviel ausbezahlter Subventionen an Krankenkassen mitenthalten<br />

war. Ohne Berücksichtigung dieser Sonderposition<br />

halten sich die Entgelte des Berichtsjahres knapp<br />

unter Vorjahresniveau. Um 1.1 Mio. geringer fielen die<br />

Verkaufserlöse aus, zu denen die Mindereinnahmen aus<br />

dem Verkauf von Postwertzeichen mit einem Minus von<br />

0.9 Mio. beitrugen. Die Gerichtsgebühren brachten mit<br />

Einschluss der von den <strong>Gerichte</strong>n verhängten Geldstrafen<br />

einen Mehrertrag von 0.9 Mio. ein. Demgegenüber verringerten<br />

sich die Eintragungsgebühren beim Öffentlichkeitsregister<br />

um 0.3 Mio. gegenüber dem Vorjahr, was<br />

auf die geringere Anzahl von Neugründungen zurückzuführen<br />

ist. In den um 0.2 Mio. über dem Vorjahresergebnis<br />

liegenden Motorfahrzeuggebühren kommen in erster<br />

Linie die angestiegenen Einzugsprovisionen für die LSVA<br />

zum Ausdruck. Der Anstieg der Verwaltungsgebühren bei<br />

der Steuerverwaltung um r<strong>und</strong> 0.3 Mio. geht auf höhere<br />

Ordnungsbussen wegen verspäteter Einreichung von<br />

Steuererklärungen zurück. Die Einnahmen aus den übrigen<br />

Entgelten liegen um 0.9 Mio. unter dem Vorjahresergebnis,<br />

da im Rechnungsjahr 2000 ein ausserordentlicher<br />

Ertrag aus der Auflösung des Sportfonds berücksichtigt<br />

werden konnte.<br />

2.24 Rückerstattungen der Gemeinden<br />

In verschiedenen Aufgabenbereichen ist das Mischfinanzierungssystem<br />

vorgesehen, bei dem das Land <strong>und</strong> die<br />

Gemeinden einen festgelegten Anteil der anfallenden Ausgaben<br />

übernehmen. Das Land finanziert in solchen Fällen<br />

die Kosten während des Kalenderjahres <strong>und</strong> belastet die<br />

Gemeinden beim Jahresabschluss. Diese Erträge aus der<br />

Weiterverrechnung belaufen sich im Berichtsjahr auf 15<br />

Mio. Sie verfehlen damit die budgetierten Limiten um 0.9<br />

Mio. oder um 5.7 %. Um 0.6 Mio. höher als angenommen<br />

fielen die 50%-Anteile der Gemeinden an den Besoldungsaufwendungen<br />

für Lehrkräfte an den Primarschulen aus,<br />

was zur Hauptsache auf neue Lehrstellen <strong>und</strong> Besoldungsvorrückungen<br />

zurückzuführen ist. Bei den 40%igen Anteilen<br />

der Gemeinden an den Ergänzungsleistungen zu den<br />

AHV-IV-Renten wurde der Budgetrahmen um 0.2 Mio.<br />

unterschritten, da die Ausgaben für diese Zusatzrenten<br />

nicht im angenommenen Umfang anstiegen <strong>und</strong> die<br />

Gemeinden an den Ausgaben für Hilflosenentschädigungen<br />

keinen<br />

Rechnung Voranschlag Rechnung<br />

Rückerstattungen 2000 <strong>2001</strong> <strong>2001</strong><br />

für Primarlehrerbesoldungen 9 553 019 9 685 000 10 248 394<br />

für Kindergärtnerinnen 121 033 147 000 133 483<br />

für Ergänzungsleistungen 2 591 010 2 804 000 2 637 681<br />

für Flüchtlingskosten 1 704 279 2 583 000 1 770 841<br />

für Abwasserbeseitigung 17 386 5 000 6 025<br />

für Kunstschule 18 000 18 000 18 000<br />

für Mietzinsbeiträge - 625 000 156 091<br />

Total 14 004 727 15 867 000 14 970 515<br />

Kostenbeitrag leisten. Nachdem die Kosten für die Sozial-,<br />

Rückkehr- <strong>und</strong> Wiederaufbauhilfe aufgr<strong>und</strong> geringerer<br />

Flüchtlingszahlen nur r<strong>und</strong> 68% des veranschlagten Kreditrahmens<br />

beanspruchten, fielen auch die hälftigen Kostenanteile<br />

der Gemeinden um 0.8 Mio. geringer aus. Die<br />

25%igen Anteile der Gemeinden an den Ausgaben für<br />

Mietzinsbeiträge an Familien verringerten sich um 0.5 Mio.<br />

gegenüber den Budgetlimiten, da diese Zuschüsse in weit<br />

geringerem Umfang in Anspruch genommen wurden als<br />

ursprünglich angenommen worden war.<br />

An dieser Stelle interessiert zweifellos eine Übersicht über<br />

den Umfang der Mittelzuschüsse, welche vom Landes- in<br />

die Gemeindehaushalte fliessen. Das Land überlässt den<br />

Gemeinden zur Finanzierung der kommunalen Aufgaben<br />

einen Anteil an bestimmten von ihm erhobenen Steuereinnahmen.<br />

Darüber hinaus wird über das System des Finanzausgleichs<br />

ein jährlich festgelegter Anteil an den übrigen<br />

Abgabenerträgen als nicht zweckgeb<strong>und</strong>ene Finanzzuweisungen<br />

ausgerichtet. Neben diesen Einnahmenanteilen<br />

erhalten die Gemeinden <strong>und</strong> deren Zweckverbände bei der<br />

Errichtung von Bauten prozentuale oder pauschale Subventionen<br />

zugewiesen. Schliesslich leistet das Land den<br />

Gemeinden auch Beiträge für verschiedene laufende <strong>und</strong><br />

wiederkehrende Aufgaben, wie insbesondere für die Besoldung<br />

der Lehrkräfte an den<br />

Rechnung Voranschlag Rechnung<br />

Zuschüsse an Gemeinden<br />

1. Einnahmenanteile<br />

2000 <strong>2001</strong> <strong>2001</strong><br />

Gesetzliche Steueranteile 79 694 995 75 383 000 82 437 204<br />

Finanzausgleich 80 144 383 66 500 000 78 235 212<br />

Zwischentotal 159 839 378 141 883 000 160 672 416<br />

2. Subventionen<br />

Bausubventionen 26 065 905 25 835 000 22 146 400<br />

Beiträge an lauf. Ausgaben 27 345 046 30 348 000 29 233 949<br />

Zuschüsse des Landes<br />

Rückerstattung der<br />

213 250 329 198 066 000 212 052 765<br />

Gemeinden -14 004 727 -15 867 000 -14 970 515<br />

Nettozuschüsse 199 245 602 182 199 000 197 082 250<br />

Kindergärten <strong>und</strong> Primarschulen. Gesamthaft belaufen sich<br />

diese Mittelzuteilungen im Berichtsjahr auf 212.1 Mio. <strong>und</strong><br />

halten sich damit mit einer Verminderung von 1.2 Mio.<br />

nahezu auf den Höchstwerten der Vorjahresrechnung.<br />

Unter Berücksichtigung der kommunalen Rückerstattungen<br />

beträgt der Nettotransfer an die Gemeinden r<strong>und</strong> 197.1<br />

Mio., was einer Mehrleistung von 14.9 Mio. gegenüber<br />

dem Budget entspricht.


3. Investitionsrechnung<br />

3.1 Nettoinvestitionen<br />

Die Investitionsrechnung zeigt die Ausgaben für die Schaffung<br />

von Vermögenswerten, welche für das Land oder die<br />

Öffentlichkeit in qualitativer oder quantitativer Hinsicht eine<br />

gesteigerte Nutzung bringen. Aus der Gegenüberstellung<br />

mit den gleichgelagerten Einnahmen ergeben sich die Nettoinvestitionen,<br />

welche durch den Cash-Flow der Laufenden<br />

Rechnung finanziert werden müssen, falls eine möglichst<br />

ausgeglichene Gesamtrechnung angestrebt wird. Das<br />

vorliegende Rechnungsergebnis zeigt, dass die investiven<br />

Ausgaben von 112.6 Mio.<br />

Rechnung Voranschlag Rechnung<br />

Nettoinvestitionen 2000 <strong>2001</strong> <strong>2001</strong><br />

Investive Ausgaben 89 350 658 112 347 000 112 585 224<br />

Investive Einnahmen 13 694 651 11 413 000 14 807 073<br />

Zwischentotal 75 656 007 100 934 000 97 778 151<br />

Verkauf LTN netto - 15 000 000 -<br />

Nettoinvestitionen 75 656 007 85 934 000 97 778 151<br />

im Rahmen des Voranschlags liegen <strong>und</strong> damit - im Gegensatz<br />

zu den Ergebnissen der Vorjahresrechnungen - gesamthaft<br />

einen hohen Realisierungsgrad aufweisen. Im Mittelpunkt<br />

der Investitionstätigkeit standen zweifellos die eigenen<br />

Hochbauten des Landes, für die mit Einschluss des Liegenschaftserwerbs<br />

in Schaan Mittel in Höhe von 35.6 Mio.<br />

verausgabt wurden, was im Vergleich zum Vorjahr einer<br />

Verdoppelung der Ausgaben entspricht. Erwähnenswert<br />

sind zweifellos auch die um 4.5 Mio. höheren Ausgaben für<br />

Darlehen, welche zum Grossteil auf die angestiegenen<br />

Finanzierungszuschüsse für die Förderung des Wohnungsbaus<br />

zurückzuführen sind. Demgegenüber blieben die Investitionsbeiträge<br />

an Dritte um 4 Mio. hinter den Budgetlimiten<br />

zurück, da bei zahlreichen Subventionsprojekten zeitliche<br />

Verzögerungen in der Ausführung der vorgesehenen<br />

Arbeiten eintraten. Den Bruttoausgaben für Investitionen<br />

von 112.6 Mio. stehen Einnahmen von 14.8 Mio. aus Darlehensrückzahlungen<br />

<strong>und</strong> zurückfliessenden Investitionsbeiträgen<br />

gegenüber, so dass sich die Nettoinvestitionen<br />

des Berichtsjahres auf 97.8 Mio. belaufen. Dies entspricht<br />

einer Erhöhung um 22.1 Mio. gegenüber der Vorjahresrechnung.<br />

Der im Voranschlag vorgesehene Verkauf des<br />

Aktienpaketes der LTN um 40 Mio. bei gleichzeitiger Rückführung<br />

des seinerzeit für die Fernmeldeeinrichtungen<br />

bezahlten Kaufpreises von 25 Mio. wurde auf unbestimmte<br />

Zeit aufgeschoben.<br />

3.2 Investive Ausgaben<br />

Die Ausgaben für die Schaffung <strong>und</strong> den Ankauf von Sachgütern<br />

belaufen sich im Berichtsjahr auf 57.6 Mio., was<br />

gesamthaft im Rahmen der budgetierten Prognosen liegt.<br />

Allerdings ergaben sich innerhalb der einzelnen Aufwandkategorien<br />

grosse Abweichungen von den bewilligten Krediten.<br />

Für den Ankauf von Gr<strong>und</strong>stücken für die Zentrumsgestaltung<br />

Schaan fielen Ausgaben von knapp 0.3 Mio. an,<br />

was zu einer Kreditunterschreitung von 4.7 Mio. führte. Die<br />

Vertrags- <strong>und</strong> Auslösungsverhandlungen gestalteten sich<br />

schwieriger als erwartet. Es konnten nur Teilparzellen im<br />

Ausmass von 34.2 Klaftern erworben werden. Bei den<br />

Strassenverbesserungen <strong>und</strong> -neubauten, für welche Ausgaben<br />

von 6.3 Mio. anfielen, waren ebenfalls Verzögerungen<br />

im geplanten Realisierungsprogramm (Sonnenkreisel<br />

Triesen, Bodenauslösungen) zu verzeichnen, die zu Minderausgaben<br />

von r<strong>und</strong> 0.5 Mio. führten. Im Gegensatz hierzu<br />

erhöhten sich die Ausgaben für die Realisierung von Hochbauten<br />

<strong>und</strong> für den Erwerb von Liegenschaften um 5.7<br />

Kommentar<br />

Mio., zumal der <strong>Landtag</strong> für den Ankauf des Gamanderhofes<br />

in Schaan einen Nachtragskredit von knapp 5.8 Mio. bewilligte.<br />

Der für die Verwirklichung des ehrgeizigen Hochbauprogramms<br />

bereitgestellte Sammelkredit von 30 Mio. wurde<br />

nahezu ausgeschöpft, belief sich doch der Aufwand für die<br />

Hochbauprojekte auf 29.5 Mio. Im Vergleich zu den Investitionen<br />

der Jahre 1999 <strong>und</strong> 2000 kommt dies nahezu einer<br />

Verdoppelung des Bauvolumens gleich. Im Zentrum der Investitionstätigkeit<br />

standen dabei die Fertigstellung der Fachhochschule<br />

auf dem Spoerry-Areal mit Ausgaben von 16.6<br />

Mio. <strong>und</strong> die Weiterführung der Bauarbeiten für die Renovation<br />

<strong>und</strong> Erweiterung des Landesmuseums mit Ausgaben von<br />

12.2 Mio. Mit Ausgaben von 15.4 Mio. wurde der Kreditrahmen<br />

für die Anschaffung von Büroausstattungen, Maschinen,<br />

Fahrzeugen <strong>und</strong> Informatikeinrichtungen nur um 0.6<br />

Mio. unterschritten. Der Anteil der Investitionen in EDV-<br />

Lösungen beläuft sich dabei auf 8.3 Mio, was 54% der<br />

Gesamtausgaben für Ausstattungen entspricht. R<strong>und</strong> 1.8<br />

Mio. wurden darüber hinaus in verwaltungsspezifische Einrichtungen<br />

für gemietete Lokalitäten (Haus Risch) investiert.<br />

Rechnung Voranschlag Rechnung<br />

Investive Ausgaben 2000 <strong>2001</strong> <strong>2001</strong><br />

Gr<strong>und</strong>stücke 84 898 5 000 000 257 024<br />

Tiefbauten 7 985 680 6 860 000 6 328 079<br />

Hochbauten, Liegenschaften 17 193 917 30 000 000 35 617 715<br />

Mobilien, Maschinen, EDV 13 672 444 15 963 000 15 399 840<br />

Vorräte 2 907 75 000 30 179<br />

Sachgüter 38 939 846 57 898 000 57 632 837<br />

Darlehen 17 122 712 20 640 000 25 160 105<br />

Beteiligungen 68 577 80 000 76 855<br />

Zwischentotal<br />

Investitionsbeiträge an:<br />

56 131 135 78 618 000 82 869 797<br />

• Gemeinden 26 095 739 25 835 000 22 146 400<br />

• Eigene Anstalten<br />

• Gemischtw.<br />

43 740 1 200 000 1 869 465<br />

Unternehmungen 4 485 791 4 044 000 3 959 878<br />

• Private 2 594 253 1 850 000 1 539 684<br />

• Ausland 0 800 000 200 000<br />

Ausgabentotal 89 350 658 112 347 000 112 585 224<br />

Für Darlehen <strong>und</strong> Beteiligungen wurden gesamthaft r<strong>und</strong><br />

25.2 Mio. verausgabt. Im Vordergr<strong>und</strong> stehen dabei die<br />

zinslosen Darlehen für die Förderung des Baues <strong>und</strong><br />

Erwerbs von Wohneigentum, für die Mittel von 22.7 Mio.<br />

aufgewendet wurden. Der Budgetkredit musste mit Bewilligung<br />

von Nachtragskrediten um 5.7 Mio. aufgestockt werden,<br />

da im Berichtsjahr aufgr<strong>und</strong> von Überhängen aus der<br />

Vorjahresperiode insgesamt 188 Endfinanzierungen<br />

(gegenüber 140 budgetierten Darlehenszahlungen) abgeschlossen<br />

werden konnten. Im Durchschnitt der Jahre 1998<br />

- 2000 beliefen sich die Endabrechnungen noch auf 144<br />

Auszahlungen pro Jahr. Mitbeeinflusst wurde der hohe Aufwand<br />

auch durch die tendenzielle Zunahme der Wohnungskäufe,<br />

bei denen der Zeitraum zwischen der Zusicherung<br />

<strong>und</strong> Auszahlung der Darlehen kürzer ausfällt als beim<br />

traditionellen Bau von Eigenheimen oder bei Objekten in<br />

verdichteter Bauweise. Bei den zinslosen <strong>und</strong> rückzahlbaren<br />

Studiendarlehen ergaben sich - im Gleichschritt mit dem<br />

erhöhten Aufwand für Stipendien - Mehrausgaben von 0.1<br />

Mio., welche ebenfalls aus Überhängen aus dem Vorjahr<br />

herrühren <strong>und</strong> im Rechnungsjahr 2000 nicht mehr abschliessend<br />

behandelt werden konnten. Demgegenüber wurde<br />

von den neu eingeführten Förderungsmassnahmen im<br />

Landwirtschaftsbereich - dem Bezug zinsloser Darlehen für<br />

Junglandwirte - in geringerem Umfang als angenommen<br />

Gebrauch gemacht, so dass 1.2 Mio. des bewilligten Kredits<br />

nicht beansprucht wurden.<br />

395


396<br />

Kommentar<br />

Um 4 Mio. geringer als veranschlagt fielen im Berichtsjahr<br />

die Investitionsbeiträge an Dritte aus, da nicht alle subventionsberechtigten<br />

Bauprojekte planungskonform verwirklicht<br />

werden konnten. Die bauwirksamen Subventionen für<br />

Gemeindeprojekte hielten sich um 3.7 Mio. unter dem Kreditrahmen,<br />

was in erster Linie auf den verzögerten Baubeginn<br />

für die Sanierung des Schwimmbades Mühleholz<br />

zurückzuführen ist, für welche das Budget aufgr<strong>und</strong> der<br />

optimistischen Anträge der Trägergemeinden bereits<br />

Zuschüsse von 1.5 Mio. bereitgestellt hatte. Durch die<br />

Nichtrealisierung der gemeinsamen Übungsanlage für die<br />

Feuerwehren ergaben sich Einsparungen von 0.3 Mio. Verzögerungen<br />

beim Ausbau der Verbindungskanäle zwischen<br />

Triesen <strong>und</strong> Balzers für den Anschluss der Abwasserentsorgung<br />

an die ARA in Bendern entlasteten die Rechnung um<br />

0.2 Mio. In gleichem Umfang ergaben sich auch Minderausgaben<br />

für die Sanierung von Rutschgebieten in den<br />

Gemeinden Triesen <strong>und</strong> Triesenberg, da die Arbeiten nicht<br />

im gewünschten Umfang vorangetrieben werden konnten.<br />

Um 0.6 Mio. höher als erwartet fiel dagegen der Landesbeitrag<br />

an die Liechtensteinische Gasversorgung für die Realisierung<br />

der Gastankstelle aus, welcher der <strong>Landtag</strong> durch<br />

die Gewährung eines Ergänzungs- <strong>und</strong> Nachtragskredits<br />

genehmigte. Mit Ausgaben von 3.9 Mio. fielen die Investitionsbeiträge<br />

für gemischtwirtschaftliche Unternehmungen<br />

nahezu budgetkonform aus. Die Mehrkosten von 0.1 Mio.<br />

für die Subventionierung der Ausbauetappen für das Heilpädagogische<br />

Zentrum konnten durch verzögerungsbedingte<br />

Minderausgaben für Bodenmeliorationen <strong>und</strong> Rietdrainagen<br />

aufgefangen werden. Bei den Investitionsbeiträgen<br />

im privaten Sektor, für die Subventionen von 1.5 Mio.<br />

anfielen, wurde der Kreditrahmen für die Förderung des<br />

landwirtschaftlichen Bauwesens als Folge geringerer Ausbauten<br />

um 0.2 Mio. unterschritten. Nicht beansprucht wurden<br />

die budgetierten Beiträge von 0.2 Mio. für den Einbau<br />

von Zivilschutzräumlichkeiten in Privatbauten, während die<br />

Subventionen für die Förderung von Denkmalschutzobjekten<br />

mit Zuschüssen von 0.6 Mio. budgetkonform verliefen.<br />

Als Investitionsbeitrag an das Ausland ist die Subvention für<br />

das Berufsschulzentrum Buchs mit einer Akontozahlung<br />

von 0.2 Mio. für die anteilige, der Lehrlingszahl entsprechende<br />

Beteiligung an den Anpassungskosten der Gebäulichkeiten<br />

ausgewiesen. Eine Redimensionierung des<br />

Kostenvoranschlags <strong>und</strong> baubedingte Verzögerungen führten<br />

hier zu einer Kreditunterschreitung um 0.6 Mio.<br />

gegenüber dem Voranschlag.<br />

3.3 Investive Einnahmen<br />

Die von Drittseite zugeflossenen Einnahmen des Investitionshaushalts<br />

sind mit 14.8 Mio. ausgewiesen. Sie übertreffen<br />

damit - bei Ausscheidung des nicht realisierten Verkaufs<br />

der LTN-Beteiligung - die budgetierten Erwartungen um 3.6<br />

Mio. Um 2.8 Mio. höher als erwartet fielen die Rückzahlungen<br />

von Wohnbaudarlehen aus, worin vorzeitige, freiwillige<br />

Darlehenstilgungen in Höhe von 2.6 Mio. zum Ausdruck<br />

kommen. Um 0.1 Mio. geringer fielen demgegenüber die<br />

Tilgungsraten bei den Studiendarlehen aus.<br />

Rechnung Voranschlag Rechnung<br />

Investive Einnahmen 2000 <strong>2001</strong> <strong>2001</strong><br />

Darlehensrückzahlungen 12 477 881 11 413 000 13 954 097<br />

Eingehende Investitionsbeiträge 0 0 852 976<br />

Verkaufserlöse 1 216 770 0 0<br />

ordentliche Einnahmen 13 694 651 11 413 000 14 807 073<br />

Verkauf LTN netto 0 15 000 000 0<br />

Gesamterträge 13 694 651 26 413 000 14 807 073<br />

Auf der anderen Seite wurde die Investitionsrechnung von<br />

unerwarteten Rückzahlungen der LGGA-Genossenschaft im<br />

Umfang von 0.9 Mio. überrascht, welche seinerzeit als<br />

Investitionsbeiträge für den Aufbau der Kopfstationen <strong>und</strong><br />

des Primärverteilungsnetzes vorfinanziert wurden <strong>und</strong> mit<br />

der Einbringung der Anlagen in die neue Breitkabel-Gesellschaft<br />

realisiert werden konnten.<br />

Im Voranschlag für das Berichtsjahr war neben den ordentlichen<br />

Ausgaben <strong>und</strong> Einnahmen des Investitionshaushalts<br />

ein - von der Genehmigung des <strong>Landtag</strong>s abhängiger - Sonderertrag<br />

von 15 Mio. zur Verminderung der Nettoinvestitionen<br />

dargestellt. Dieser beruhte auf einem Verkauf des<br />

Aktienpaketes der staatseigenen Tochtergesellschaft LTN<br />

Liechtenstein TeleNet AG in Höhe von 40 Mio. <strong>und</strong> der<br />

gleichzeitigen Rückerstattung des seinerzeit nach der Gründung<br />

der LTN verkauften Fernmeldenetzes im Wert von 25<br />

Mio. Dieses Geschäft ist im Berichtsjahr nicht zu Stande<br />

gekommen, sondern durch eingeleitete Umstrukturierungsmassnahmen<br />

der LTN ersetzt worden, welche auf eine Verbesserung<br />

der Ertragslage des Unternehmens hinzielen <strong>und</strong><br />

die Aussichten für Kooperationen mit anderen Unternehmen<br />

wertvermehrend anheben sollen. Bei der Analyse des<br />

Investitionshaushalts ist dieser bedeutsamen Änderung entsprechend<br />

Rechnung zu tragen.<br />

3.4 Finanzierung der Nettoinvestitionen<br />

Für die Finanzierung der Nettoinvestitionen stehen die Mittel<br />

der Selbstfinanzierung zur Verfügung. Sie stammen aus<br />

dem Ertragsüberschuss der laufenden Haushaltsrechnung<br />

<strong>und</strong> den Abschreibungen auf das Verwaltungsvermögen,<br />

also jenem Teil des Einnahmenüberschusses, welcher nicht<br />

für die Deckung der laufenden Ausgaben <strong>und</strong> für Abschreibungen<br />

auf das Finanzvermögen zu verwenden ist. Im Vergleich<br />

zum Voranschlag<br />

Rechnung Voranschlag Rechnung<br />

Finanzierungsmittel 2000 <strong>2001</strong> <strong>2001</strong><br />

Nettoinvestitionen 75 656 007 85 934 000 97 778 151<br />

Selbstfinanzierung<br />

ordentlicher Verkehr 231 052 043 99 792 000 116 983 977<br />

Deckungsüberschuss I 155 396 036 13 858 000 19 205 826<br />

Sondererlöse 286 938 880 - -<br />

Deckungsüberschuss II 442 334 916 13 858 000 19 205 826<br />

Selbstfinanzierungsgrad I 305% 116% 120%<br />

haben sich die Mittel der Eigenfinanzierung um 17.2 auf<br />

117 Mio. erhöht, so dass die Investitionsrechnung mit<br />

einem Deckungsüberschuss von r<strong>und</strong> 19.2 Mio. erneut<br />

positiv abschliesst. Der Selbstfinanzierungsgrad der Nettoinvestitionen<br />

beläuft sich auf 120 % gegenüber dem im<br />

Finanzleitbild geforderten Mindestansatz von 90%. Durch<br />

die organische Verbindung zwischen der laufenden <strong>und</strong><br />

investiven Haushaltsrechnung stellt der Deckungsüberschuss<br />

auch gleichzeitig das Nettoergebnis der Gesamtrechnung<br />

dar.<br />

4. Vermögensrechnung<br />

Die Schlussbilanz zeigt den Bestand <strong>und</strong> die Zusammensetzung<br />

der Vermögensbestandteile, Schuldverpflichtungen<br />

<strong>und</strong> Eigenmittel am Jahresende. Ergänzend sind auch die<br />

separat angelegten Vermögenswerte der unselbständigen<br />

Anstalten sowie der vom Staat verwalteten Stiftungen mit<br />

ihren Eigenkapitalien ausgewiesen. Die Ergebnisse der laufenden<br />

<strong>und</strong> investiven Haushaltsrechnung finden in der Vermögensrechnung<br />

ihren Niederschlag, indem ein Ertrags-


überschuss in der Laufenden Rechnung zu einer Erhöhung<br />

des staatlichen Reinvermögens führt. Ein Deckungsüberschuss<br />

im Investitionshaushalt bewirkt eine Verbesserung<br />

des Verhältnisses zwischen dem Finanzvermögen <strong>und</strong> dem<br />

eingesetzten Fremdkapital. Die Bewertung der Aktiven<br />

beruht gr<strong>und</strong>sätzlich auf dem Niederstwertprinzip. Entsprechende<br />

Rückstellungen decken allfällige Risiken der Einbringlichmachung<br />

von Forderungen ab. Die Bewertung des<br />

Verwaltungsvermögens erfolgt nach der erfahrungsgemässen<br />

Lebens- oder Nutzungsdauer der Sachgüter <strong>und</strong> Rechte.<br />

4.1 Aktiven<br />

Die bilanzierten Vermögenswerte haben sich im Berichtsjahr<br />

um 35.1 auf 2 108 Mio. erhöht. Interessanterweise hat das<br />

frei verfügbare Finanzvermögen trotz des erzielten<br />

Deckungsüberschusses in der Gesamtrechnung von 19.2<br />

Mio. nur um r<strong>und</strong> 4.6 Mio. zugenommen. Die Begründung<br />

hiefür liefert die Abnahme der Schuldverpflichtungen um<br />

19.6 Mio., was darauf hinweist, dass der Überschuss der<br />

Aktiven 31.12.2000 31.12.<strong>2001</strong> +/-<br />

Flüssige Mittel 195 641 525 235 565 524 39 923 999<br />

Forderungen 86 310 953 75 738 766 -10 572 187<br />

Anlagen Finanzvermögen 1 203 028 564 1 189 271 540 -13 757 024<br />

Transit. Aktiven 53 837 939 42 906 573 -10 931 366<br />

Finanzvermögen 1 538 818 981 1 543 482 403 4 663 422<br />

Deckungskapitalien 99 665 821 97 602 448 -2 063 373<br />

Verwaltungsvermögen 434 391 234 466 942 640 32 551 406<br />

Total Aktiven 2 072 876 036 2 108 027 491 35 151 455<br />

Investitionsrechnung zum überwiegenden Teil für die Schuldentilgung<br />

verwendet wurde. Die flüssigen Mittel haben<br />

sich gegenüber der Vorjahresbilanz um 39.9 auf 235.6 Mio.<br />

erhöht, was die anhaltend hohe Liquidität des Finanzhaushalts<br />

unterstreicht. Massgeblich zu dieser Entwicklung beigetragen<br />

hat insbesondere die Aufstockung der kurzfristigen<br />

Finanzanlagen um 44.9 auf 226.8 Mio. (Call- <strong>und</strong> Festgelder),<br />

welche sich auch auf die Zinserträge positiv ausgewirkt<br />

haben. Demgegenüber reduzierten sich die für den<br />

Zahlungsbedarf benötigten Gelder um 3.1 Mio. Die Anlagemittel<br />

der Spezialfinanzierungen von 2 Mio. wurden den<br />

Poolanlagen zugewiesen. Die Forderungen ermässigten sich<br />

um 10.6 auf 75.7 Mio., was einerseits auf ein konsequentes<br />

Mahnwesen <strong>und</strong> andererseits auf die Abschreibung uneinbringlicher<br />

Forderungen - vor allem bei den Unterhaltsvorschüssen<br />

- zurückzuführen ist. Die Steuerguthaben belaufen<br />

sich auf 27.7 Mio., was gegenüber der Vorjahresrechnung<br />

einer Zunahme um 5.8 Mio. gleichzusetzen ist. Erfahrungsgemäss<br />

kann ein Teil der Veranlagungen aufgr<strong>und</strong> der<br />

beschränkten personellen Ressourcen erst gegen Jahresende<br />

vorgenommen werden, was die Höhe der Aussenstände<br />

negativ beeinflusst. Auf der anderen Seite verminderte sich<br />

indessen der Bestand an Debitoren um 6.1 Mio. Bei den<br />

Kontokorrentguthaben zeigt sich eine Verminderung um<br />

11.7 auf 29.7 Mio.: Auf der einen Seite hat die LTN Liechtenstein<br />

TeleNet AG den Vorfinanzierungskredit von 13.8<br />

Mio. getilgt, auf der anderen Seite stieg das Guthaben bei<br />

der Eidg. Finanzverwaltung aus der restlichen Gutschrift<br />

anteiliger Mehrwertsteuern, Zollerträge <strong>und</strong> LSVA-Anteile<br />

um 5.4 Mio. an. Die Delkredere-Rückstellung zur Absicherung<br />

dubioser Forderungen konnte um 2.5 auf 8.2 Mio.<br />

reduziert werden. Die Anlagen des Finanzvermögens sind<br />

mit 1 189.3 Mio. ausgewiesen, was im Vergleich zur Vorjahresbilanz<br />

einem Abgang von 13.8 Mio. entspricht. Im<br />

Bereich des vorsorglichen Bodenerwerbs wurden 13.1 Mio.<br />

investiert, so dass sich der Bilanzwert der für künftige Bauvorhaben<br />

erworbenen Liegenschaften auf 40.5 Mio. erhöht<br />

hat. Im Gegenzug mussten bei den Vermögensanlagen für<br />

Kommentar<br />

die Reservefonds aufgr<strong>und</strong> der Turbulenzen auf den<br />

Finanzmärkten schmerzliche Vermögenseinbussen von<br />

netto 32 Mio. hingenommen werden, welche sich aus<br />

dem Saldo realisierter <strong>und</strong> nicht realisierter Kursverluste<br />

einerseits <strong>und</strong> der Auflösung der Schwankungsrückstellung<br />

andererseits ergaben. Die Transitorischen Aktiven,<br />

welche sich um 10.9 auf 42.9 Mio. reduziert haben,<br />

umfassen ertragsmässige Abgrenzungen zwischen der<br />

alten <strong>und</strong> neuen Rechnung unter dem Aspekt einer periodengerechten<br />

Darstellung des Ertragsverlaufs. Das Verwaltungsvermögen,<br />

welches an einen gesetzlich bestimmten<br />

Zweck geb<strong>und</strong>en ist <strong>und</strong> daher nicht oder nur mit aufgeschobener<br />

Wirkung realisiert werden kann, ist im<br />

Berichtsjahr um 32.6 auf 466.9 Mio. angestiegen. Dies<br />

entspricht dem Wert der Nettoinvestitionen abzüglich der<br />

vorgeschriebenen Abschreibungen. Von der Zunahme entfällt<br />

ein Anteil von 11.2 Mio. auf die gewährten Darlehen<br />

<strong>und</strong> ein Anteil von 26.5 Mio. auf die investierten Sachgüter.<br />

Der freie, die 51%-Limite übersteigende Anteil der<br />

Beteiligung am Aktienkapital der Liechtensteinischen Landesbank<br />

hat sich durch die Kapitalherabsetzung um 5.1<br />

Mio. erhöht <strong>und</strong> führte zu einer entsprechenden Umbuchung<br />

vom Verwaltungs- ins Finanzvermögen.<br />

4.2 Passiven<br />

Die Passivseite der Bilanz zeigt das Finanzierungsverhältnis<br />

der aktivierten Vermögenswerte <strong>und</strong> beantwortet die<br />

Frage, welcher Teil der Vermögenspositionen durch die<br />

Inanspruchnahme von Fremdkapital <strong>und</strong> durch den Einsatz<br />

vorhandener Eigenmittel gedeckt werden konnte. Gesamthaft<br />

betrachtet belaufen sich die Fremdmittel auf den<br />

Abschlusstermin auf 321.1 Mio., was einem Anteil von<br />

15.2% der Bilanzsumme entspricht. Der Eigenfinanzierungsgrad<br />

der bilanzierten Vermögenswerte hält sich damit<br />

mit r<strong>und</strong> 85 % auf einem vergleichbar hohen Niveau. Eine<br />

völlige Rückzahlung des Fremdkapitals auf den Bilanzstichtag<br />

ist schon deshalb nicht möglich, weil die Forderungsansprüche<br />

für in der Rechnungsperiode geleisteten Arbeiten<br />

<strong>und</strong> Lieferungen erst im Folgejahr in Rechnung gestellt werden.<br />

Dennoch konnten die kurzfristigen Verbindlichkeiten<br />

gegenüber Bauunternehmern, Lieferanten <strong>und</strong> Dienstleistungserbringern<br />

um 30.2 auf 133.2 Mio. vermindert werden.<br />

Dies ist zweifellos der früheren Rechnungstellung von<br />

Ansprüchen an das Land zuzuschreiben. Die Kreditoren<br />

reduzierten sich um 33.7 Mio.<br />

Passiven<br />

Kurzfristige<br />

31.12.2000 31.12.<strong>2001</strong> +/-<br />

Verbindlichkeiten 163 398 850 133 161 010 -30 237 840<br />

Transit. Passiven 706 618 184 422 -522 196<br />

Kurzfristige Finanzschulden 174 577 079 185 956 288 11 379 209<br />

Spezialfinanzierungen 1 988 497 1 769 494 -219 003<br />

Fremde Mittel 340 671 044 321 071 214 -19 599 830<br />

Stiftungen, Anstalten 99 665 821 97 602 447 -2 063 374<br />

Reinvermögen 1 632 539 171 1 689 353 830 56 814 659<br />

Total Passiven 2 072 876 036 2 108 027 491 35 151 455<br />

<strong>und</strong> sind im Abschluss mit 113.3 Mio. als Fremdmittel ausgewiesen.<br />

Auf der anderen Seite nahmen die kurzfristigen<br />

Finanzschulden um 11.4 Mio. zu, was in erster Linie den um<br />

16.9 Mio. über den Vorjahreslimiten liegenden Guthaben<br />

der Gemeinden aus der Gutschrift von Steueranteilen,<br />

Finanzausgleichszahlungen <strong>und</strong> Subventionsbetreffnissen<br />

zuzuschreiben ist. Gleichzeitig erhöhten sich auch die Vorauszahlungen<br />

für die Lohnsteuer des Veranlagungsjahres<br />

2002 um 4.5 Mio., welche mit den effektiven Betreffnissen<br />

des Einschätzungsjahres 2002 zur Verrechnung gelangen.<br />

Schliesslich stiegen auch die Kreditreservierungen um 2.1<br />

Mio. an, um den Aufwand noch nicht fakturierter Leistun-<br />

397


398<br />

Kommentar<br />

gen des Rechnungsjahres abdecken zu können. Bei den<br />

Verpflichtungen an Stiftungen <strong>und</strong> Anstalten ergibt sich im<br />

Vorjahresvergleich eine Abnahme von 2.1 Mio., welche in<br />

erster Linie dem Defizit der ALV-Versicherungskasse zuzuschreiben<br />

ist. Die Zunahme des Reinvermögens um 56.8<br />

Mio. entspricht dem Ertragsüberschuss der laufenden Haushaltsrechnung.<br />

4.3 Vermögensentwicklung<br />

Die Vermögenslage des Landes hat sich aufgr<strong>und</strong> des positiven<br />

Ergebnisses der Gesamtrechnung weiter verbessert.<br />

Obwohl auf der Seite der Vermögenserträge erhebliche Verluste<br />

zu verkraften waren, hat die gute Einnahmenentwicklung<br />

bei den<br />

Faktoren<br />

Finanzvermögen<br />

1996 1997 1998 1999 2000 <strong>2001</strong> +/-<br />

(in Mio.) 269.6 558.7 817.4 1 071.3 1 538.8 1 543.5 4.7<br />

Fondsanlagen 210.1 0.0 0.0 0.0 0.0 0.0 0.0<br />

Greifbare Mittel 479.7 558.7 817.4 1 071.3 1 538.8 1 543.5 4.7<br />

Fremdkapital<br />

Deckungs-<br />

304.8 335.8 353.0 317.9 340.7 321.1 -19.6<br />

überschuss 174.9 222.9 464.4 753.4 1 198.1 1 222.4 24.3<br />

Deckungsgrad der<br />

Verbindlichkeiten<br />

in % 157 166 231 337 451 481 30<br />

Fiskalabgaben im Verb<strong>und</strong> mit den geringeren Personalausgaben<br />

<strong>und</strong> den verminderten Beitragsleistungen einen<br />

Deckungsüberschuss in der Gesamtrechnung bewirkt. Dieser<br />

führte - wenn auch in deutlich abgeschwächter Form<br />

gegenüber der Vorjahresrechnung - zu einer Verbesserung<br />

des Deckungsverhältnisses zwischen dem vorhandenen<br />

Finanzvermögen <strong>und</strong> dem aufgenommenen Fremdkapital<br />

um 24.3 Mio. Der Staatshaushalt kann damit - trotz der Einbussen<br />

bei den Vermögenserträgen - nach wie vor als<br />

ges<strong>und</strong> bezeichnet werden.<br />

5. Erträge aus der<br />

Vermögensbewirtschaftung<br />

5.1 Vorbemerkungen<br />

Die Anfang <strong>2001</strong> von Analysten <strong>und</strong> Investmentbanken<br />

vertretenen Einschätzungen, dass sich die Konjunktur im<br />

Laufe des Jahres erholen werde, trafen nicht zu. Vielmehr<br />

mussten die positiven Prognosen laufend nach unten korrigiert<br />

werden. Diese Entwicklung verdeutlichte sich auch<br />

an den internationalen Aktienmärkten. So verlor der<br />

schweizerische SMI-Index r<strong>und</strong> 22%, während der MSCI-<br />

Weltaktienindex (in CHF gerechnet) über 15 % an Wert<br />

einbüsste. Die kränkelnde US-Wirtschaft schlitterte trotz<br />

der konsequenten Zinssenkungspolitik (-4.75%) der<br />

Notenbank in eine Rezession. Die Europäische Zentralbank<br />

lockerte die geldpolitischen Zügel in der gleichen Zeit um<br />

1.5%, während die SNB ihr Zielband um 1.75% zurücknahm.<br />

Dies führte dazu, dass die Zinskurven steiler wurden:<br />

Die kurz- <strong>und</strong> mittelfristigen Zinsen kamen stark<br />

zurück, während sich die Renditen der 10-jährigen Anleihen<br />

im Jahresvergleich kaum veränderten. Somit konnten<br />

wenigstens die Couponeinnahmen auf den Obligationen<br />

vereinnahmt werden.<br />

Aus Sicht des Anlegers muss das Jahr <strong>2001</strong> als Jahr der<br />

Katastrophen <strong>und</strong> der Unternehmenszusammenbrüche<br />

bezeichnet werden. Der schreckliche Terroranschlag vom<br />

11. September mit den darauf folgenden Kriegsgefahren,<br />

der mögliche Zusammenbruch des weltgrössten Energiehändlers<br />

<strong>und</strong> der Niedergang der einst hochgelobten<br />

Swissair haben tiefe Spuren auf den Finanzmärkten hinterlassen,<br />

von denen auch die Vermögensanlagen des Landes<br />

nicht verschont wurden.<br />

5.2 Poolanlagen des Finanzvermögens<br />

5.21 Anlagestrategie<br />

Die Vermögenswerte der staatlichen Reserven sind zehn<br />

Portfoliomanagern (Banken, Vermögensverwalter) zur<br />

ertragbringenden Anlage anvertraut. Die Vermögensanlage<br />

richtet sich nach den von der <strong>Regierung</strong> erlassenen<br />

Richtlinien, welche die Anlageziele <strong>und</strong> Anlagebegrenzungen<br />

definieren. Nach dem eingeführten Konzept strebt die<br />

Anlagestrategie eine Rendite von 6.5% bei einem längerfristigen<br />

Risiko (Standardabweichung) von 5.5% an.<br />

Innerhalb der Zielvorgaben <strong>und</strong> unter Beachtung der<br />

Anlagebegrenzungen können die beauftragten Vermögensverwalter<br />

mit einem grossen strategischen <strong>und</strong> anlagetaktischen<br />

Freiraum das anvertraute Vermögen nach<br />

eigener Einschätzung verwalten. Die Überwachung der<br />

Anlagetätigkeit erfolgt durch den eingesetzten Steuerungsausschuss<br />

sowie eine ausgewiesene Controllinggesellschaft.<br />

5.22 Bewertung<br />

Die Bewertung der Vermögensanlagen stützt sich auf die<br />

Verordnung von 10. Oktober 2000 <strong>und</strong> beruht in Abstimmung<br />

mit der Finanzkommission des <strong>Landtag</strong>s auf dem Niederstwertprinzip<br />

(Anschaffungswert bzw. tieferer Marktwert<br />

auf Einzelbewertungsebene).<br />

5.23 Entwicklung der Poolanlagen nach dem<br />

Niederstwertprinzip<br />

5.23.1 Buchwerte<br />

Die Anlagewerte des staatlichen Reservevermögens haben<br />

sich in den letzten drei Jahren wie folgt entwickelt:<br />

Positionen <strong>2001</strong> 2000 1999<br />

Bestand 1.1. 1 210 845 982 857 076 642 493 695 846<br />

Kapitaleinlagen<br />

Kapitalerträge (Zinsen,<br />

1 859 554 310 529 549 330 000 000<br />

Dividenden)<br />

Realisierte Gewinne /<br />

17 991 490 15 489 308 13 492 432<br />

Verluste<br />

Gebühren, Kosten,<br />

-36 597 759 25 128 533 15 406 476<br />

Steuern<br />

Abschreibung auf<br />

-6 340 641 -6 265 126 -4 561 887<br />

Niederstwert -72 332 768 -2 965 901 -<br />

Poolstand per 31.12.<br />

Aufgelaufene<br />

1 115 425 858 1 198 993 005 848 032 867<br />

Marchzinsen 12 590 661 11 852 977 9 043 775<br />

Buchwert 1 128 016 519 1 210 845 982 857 076 642<br />

Schwankungsrückstellung - -39 000 000 -39 000 000<br />

Nettobuchwert 1 128 016 519 1 171 845 982 818 076 642<br />

Der Nettobuchwert der Poolanlagen hat sich im Berichtsjahr<br />

um 43.8 Mio. vermindert, obwohl die im Jahre 1999 zu<br />

Lasten der Laufenden Rechnung gebildete Schwankungsrückstellung<br />

in Höhe von 39 Mio. aufgelöst wurde. Dem<br />

Niederstwertprinzip folgend, mussten ausserdem nicht realisierte<br />

Kapitalverluste von 72.3 Mio. als Wertberichtigung<br />

abgeschrieben werden.


5.23.2 Erträge <strong>und</strong> Verluste aus Vermögensanlagen<br />

Die buchmässigen Erträge bzw. Verluste aus der Verwaltung<br />

der Poolanlagen stellen sich im Dreijahresvergleich wie<br />

folgt dar:<br />

Positionen<br />

Kapitalerträge<br />

<strong>2001</strong> 2000 1999<br />

(Zinsen, Dividenden) 42 435 128 24 533 083 13 492 432<br />

Marchzinsen Vorjahr<br />

Realisierte Gewinne /<br />

-11 852 977 -9 043 775 -5 689 293<br />

Verluste -36 597 759 25 128 533 15 406 476<br />

Bruttoerträge<br />

Nicht realisierte<br />

-6 015 608 52 470 818 32 253 390<br />

Kapitalverluste -72 332 768 -2 965 901 -<br />

Zwischentotal<br />

Kosten, Gebühren,<br />

-78 348 376 49 504 917 32 253 390<br />

Steuern -6 340 641 -6 265 126 -4 561 887<br />

Zwischentotal -84 689 017 43 239 791 27 691 503<br />

Schwankungsrückstellung 39 000 000 - -39 000 000<br />

Nettoerfolg / -verlust -45 689 017 43 239 791 -11 308 497<br />

Die realisierten Kapitalverluste übertreffen die vereinnahmten<br />

<strong>und</strong> aufgelaufenen Kapitalerträge (Zinsen, Dividenden)<br />

um 6 Mio. Unter Berücksichtigung der Kosten für<br />

die Vermögensverwaltung von 6.3 Mio. <strong>und</strong> mit der nach<br />

dem Niederstwertprinzip erforderlichen Abschreibung der<br />

nicht realisierten Kapitalverluste von 72.3 Mio. ergibt sich<br />

ein Nettoverlust von 84.7 Mio. Nach Auflösung der im<br />

Jahre 1999 gebildeten Schwankungsrückstellung in Höhe<br />

von 39 Mio. wird die Laufende Haushaltsrechnung mit<br />

einem Nettoabgang von knapp 45.7 Mio. Franken belastet.<br />

Der im Vorjahr ausgewiesene Nettoerfolg aus der<br />

Vermögensanlage von 43.2 Mio. hat sich damit mehr als<br />

aufgelöst.<br />

5.23.3 Kosten der Vermögensverwaltung<br />

Die Kosten der Vermögensverwaltung einschliesslich des<br />

Investment-Controllings <strong>und</strong> der nach aussen vergebenen<br />

Buchführung zeigen folgenden Verlauf:<br />

Positionen<br />

Transaktionskosten<br />

(Bankspesen, Courtage,<br />

<strong>2001</strong> 2000 1999<br />

Steuern <strong>und</strong> Abgaben)<br />

Verwaltungsgebühren /<br />

1 589 666 1 787 071 1 134 667<br />

Flat Fee 4 092 703 3 763 246 2 940 683<br />

Depotgebühren 213 535 156 120 101 793<br />

Investmentcontrolling 349 069 464 993 298 772<br />

Wertschriftenbuchhaltung 95 668 93 696 85 972<br />

Total Kosten 6 340 641 6 265 126 4 561 887<br />

Ø Kapital in Mio.<br />

Aufwand in % vom<br />

1 182.1 1 081.4 694.8<br />

Ø Kapital 0.54 0.58 0.66<br />

Eine neue Tarifierung für die Vermögensverwalter ist für<br />

2002 vorgesehen.<br />

5.24 Entwicklung der Poolanlagen nach dem<br />

Marktwertprinzip<br />

5.24.1 Bewertung zu Marktwerten<br />

Im Gegensatz zum Niederstwertprinzip, welches die Wertpapiere<br />

<strong>und</strong> Anlagen zum Anschaffungs- oder tieferen<br />

Marktwert ausweist, zeigt die Bewertung zum Marktwertprinzip<br />

die am Ende des Jahres für die einzelnen Anlagekategorien<br />

geltenden Kurse an. Die Entwicklung der Marktwerte<br />

verdeutlicht die folgende Übersicht:<br />

Kommentar<br />

Positionen <strong>2001</strong> 2000 1999<br />

Marktwert 1.1. 1 210 845 982 899 298 084 503 891 472<br />

Kapitalzuschüsse 1 859 554 310 529 549 330 000 000<br />

Kapitalerträge 17 991 490 15 488 910 13 290 462<br />

Kapitalgewinne / -verluste -78 496 206 -20 058 411 47 634 262<br />

Gebühren, Kosten, Steuern -6 340 641 -6 265 126 -4 561 887<br />

Poolstand 31.12. 1 145 860 179 1 198 993 006 890 254 309<br />

Aufgelaufene Marchzinsen 12 590 661 11 852 977 9 043 775<br />

Gesamttotal 1 158 450 840 1 210 845 983 899 298 084<br />

Im Vergleich zum Vorjahr ist der Marktwert der Anlagen um<br />

52.4 Mio. zurückgegangen. Den Kursverlusten von 78.5<br />

Mio. konnten nur r<strong>und</strong> 30.6 Mio. an Kapitalerträgen<br />

gegenübergestellt werden, so dass unter Berücksichtigung<br />

der Kapitalaufstockung <strong>und</strong> der angefallenen Kosten eine<br />

Wertminderung von 54.3 Mio. eingetreten ist.<br />

5.24.2 Performance<br />

Die Nettoperformance nach dem Marktwertprinzip beinhaltet<br />

die realisierten Erträge <strong>und</strong> aufgelaufenen Marchzinsen<br />

unter Berücksichtigung allfälliger Kursgewinne oder -verluste<br />

nach Abzug der Kosten für die Vermögensverwaltung.<br />

Im Dreijahresvergleich ergibt sich folgende Entwicklung:<br />

Positionen <strong>2001</strong> 2000 1999<br />

Marktwerte 1.1. inkl. MZ 1 210 845 982 899 298 085 509 378 796<br />

Kapitaleinlagen 1 859 554 310 529 549 330 000 000<br />

Zwischentotal 1 212 705 536 1 209 827 634 839 378 796<br />

Kapitalerträge 17 991 490 15 488 908 7 803 139<br />

Marchzinsen 12 590 661 11 852 977 9 043 775<br />

Kapitalgewinne / -verluste -78 496 206 -20 058 411 47 634 262<br />

Gebühren, Kosten, Steuern -6 340 641 -6 265 126 -4 561 887<br />

Marktwert 31.12. inkl. MZ 1 158 450 840 1 210 845 982 899 298 085<br />

Performance nach Kosten -54 254 696 1 018 348 59 919 289<br />

Performance in % -4.1 0.1 6.7<br />

Nachdem im Vorjahr noch ein Wertzuwachs von 1.0 Mio.<br />

ausgewiesen werden konnte, haben sich die Marktwerte im<br />

Berichtsjahr um 54.3 Mio. vermindert, was zu einer Unterperformance<br />

von 4.1% führte.<br />

Im Vergleich zum Vorjahr zeigt die Entwicklung der Depotstruktur<br />

nach den einzelnen Anlagekategorien die folgende<br />

Performance-Charakteristik.<br />

Vermögensanteil Vermögensanteil Performance<br />

Anlagekategorie 31.12.<strong>2001</strong> 31.12.2000 <strong>2001</strong><br />

in Mio. Port- SAA in Mio. Port- SAA Port- Index /<br />

folio folio folio Ziel<br />

Liquidität CHF 102.9 8.9% 9.2% 88.1 7.3% 7.4% 1.5% 3.1%<br />

Liquidität FW<br />

Obligationen<br />

-13.0 -1.1% -1.5% 11.0 0.9% 0.8% 2.7% 3.1%<br />

CHF Inl.<br />

Obligationen<br />

44.9 3.9% 3.9% 59.0 4.9% 4.7% 3.1% 3.9%<br />

CHF Ausl. 496.1 42.8% 43.3% 479.7 39.6% 39.0% 4.0% 4.1%<br />

Oblig. FW 142.0 12.3% 12.3% 161.4 13.3% 13.8% 6.0% 3.6%<br />

W. & O. Anleihen<br />

CH 0.8 0.1% 0.1% 2.4 0.2% 0.2% -12.2% -0.4%<br />

W. & O. Anleihen<br />

FW 3.6 0.3% 0.3% 5.0 0.4% 0.4% -6.7% -5.2%<br />

Aktien CH/FL<br />

Aktien<br />

152.4 13.2% 12.9% 169.5 14.0% 13.6% -23.8% -22.0%<br />

Ausland<br />

Alternative<br />

224.5 19.4% 19.2% 228.8 18.9% 19.5% -15.7% -14.5%<br />

Investments 4.3 0.4% 0.4% 4.4 0.4% 0.4% -1.1% -14.5%<br />

Diverse 0.1 0.0% 0.0% 1.5 0.1% 0.1% -16.4% -16.4%<br />

Gesamttotal 1158.5 100.0% 100.0% 1 210.8 100.0% 100.0% -4.1% -3.7%<br />

399


400<br />

Kommentar<br />

Zu den Verlusten beigetragen haben insbesondere die Aktien<br />

sowie die Wandel- <strong>und</strong> Obligationenanleihen in Schweizerfranken<br />

<strong>und</strong> Fremdwährungen. Nur vier Vermögensverwalter<br />

konnten relativ befriedigende Resultate erzielen.<br />

5.24.3 Vergleich Niederst- mit Marktwerte<br />

des Depots<br />

Im Vergleich zum angewandten Bewertungsmodell des Niederstwertes<br />

zeigen sich folgende Differenzen gegenüber<br />

einer Bewertung der Anlagen zu Marktwerten:<br />

Positionen<br />

Marktwerte<br />

<strong>2001</strong> 2000 1999<br />

inkl. Marchzinsen<br />

Anschaffungswerte<br />

1 158 450 840 1 210 845 982 899 298 084<br />

inkl. Marchzinsen 1 128 016 519 1 213 811 883 857 076 642<br />

Stille Reserven 30 434 321 - 42 221 442<br />

Notwendige Abschreibung - -2 965 901 -<br />

Während die Marktwerte im Vorjahr noch um 3 Mio. unter<br />

den Anschaffungskosten lagen, was eine entsprechende<br />

Abschreibung erforderlich machte, übertreffen die Marktwerte<br />

der Anlagen die bilanzierten Niederstwerte Ende des<br />

Berichtsjahres um 30.4 Mio., was einer Bewertungsreserve<br />

von 2.6% entspricht.<br />

5.24.4 Wertung des Ergebnisses<br />

Aufgr<strong>und</strong> der weltweiten Wirtschaftsverflachung <strong>und</strong> der<br />

deutlichen Abschwächung auf den Finanzmärkten konnte<br />

das Anlageziel im Berichtsjahr nicht erreicht werden. Der<br />

Kurszerfall - insbesondere bei den Aktien - führte zu Kursverlusten,<br />

welche die Erträge aus den Vermögensanlagen<br />

übertrafen. Noch deutlicher fielen die betragsmässig ins<br />

Gewicht fallenden Wertberichtigungen auf den nicht realisierten<br />

Kursverlusten aus. Das Anlageergebnis mit einer<br />

Nettobelastung der laufenden Haushaltsrechnung von 45.7<br />

Mio. vermag zweifellos nicht zu befriedigen. Darüber kann<br />

auch der Umstand nicht hinwegtäuschen, dass auch andere<br />

Anleger ähnliche oder noch grössere Verluste hinzunehmen<br />

hatten. Auf der anderen Seite gilt es zu beachten, dass eine<br />

auf Sicherheit <strong>und</strong> Ertrag ausgerichtete Anlagestrategie auf<br />

einem mittel- bis längerfristigen Anlagehorizont beruht <strong>und</strong><br />

mit Schwankungen in einzelnen Jahren zu rechnen ist. Den<br />

Erfahrungen zufolge ist mit Aktien über längere Zeiträume<br />

bei aller Volatilität ein höherer Ertrag zu erwirtschaften als<br />

mit festverzinslichen Anlagewerten. Es wäre deshalb verfehlt,<br />

den eingeschlagenen Weg eines auf dem Vorsichtsprinzip<br />

beruhenden Anlagekonzeptes zu verlassen.<br />

5.24.5 Ausblick<br />

Den Prognosen zufolge kann für die USA eine moderate<br />

Konjunkturerholung im zweiten oder dritten Quartal 2002<br />

erwartet werden. In Europa stehen die Chancen gut, dass<br />

trotz gewisser Ängste eine Rezession vermieden werden<br />

kann. Es bestehen deshalb einige Anzeichen dafür, dass<br />

sich im Gefolge eines massvollen Wirtschaftsaufschwungs<br />

auch die Stimmung an den Finanzmärkten verbessern<br />

wird.<br />

Ungeachtet dieses Umfeldes hat die <strong>Regierung</strong> auf Empfehlung<br />

des Steuerungsausschusses beschlossen, die Anlagestrategie<br />

zu überprüfen <strong>und</strong> notwendige Anpassungen<br />

an der Anlagestrategie, -organisation <strong>und</strong> -administration<br />

schrittweise umzusetzen. Dabei steht die Ablösung des<br />

bisherigen Anlagekonzeptes eines «koordinierten Laisserfaire<br />

mit situativen Steuerungsimpulsen» durch ein klassisches<br />

Benchmark-Modell mit taktischen Bandbreiten im<br />

Vordergr<strong>und</strong>, welches eine effizientere <strong>und</strong> wesentlich<br />

transparentere Strategieumsetzung <strong>und</strong> Leistungsbeurteilung<br />

erlaubt. Darüber hinaus kann auch die mögliche Verlagerung<br />

von gemischten, hin zu spezialisierten, auf die Erfahrungen<br />

der Manager zugeschnittenen Mandaten zur Verbesserung<br />

des Anlageerfolgs beitragen. Die Umsetzung der<br />

Neuerungen ist schrittweise auf das Jahr 2003 vorgesehen.<br />

5.3 Sonstige Erträge aus dem Finanzvermögen<br />

Neben den Poolanlagen für die staatlichen Reserven fliessen<br />

dem Land aus der kurzfristigen Anlage liquider Mittel, aus<br />

der Haltung freier Beteiligungsrechte <strong>und</strong> aus der Verzinsung<br />

von Guthaben zusätzliche Erträge zu, welche ebenfalls<br />

als Finanzierungsmittel eingesetzt werden können. Sie<br />

werden ergänzt durch ausserordentliche, nicht jährlich wiederkehrende<br />

Buchgewinne aus dem Verkauf von Bestandteilen<br />

des Finanzvermögens. Im Dreijahresvergleich stellen<br />

sich diese Nettoerträge wie folgt dar:<br />

Positionen<br />

Zinserträge aus Bank- <strong>und</strong><br />

<strong>2001</strong> 2000 1999<br />

sonstigen Guthaben<br />

Dividenden auf LLB-Aktien<br />

5 378 665 6 312 160 1 556 375<br />

(freier Anteil) 6 552 000 4 716 000 9 930 000<br />

Wiederkehrende Erträge 11 930 665 11 028 160 11 486 375<br />

Fremdkapitalzinsen 589 291 1 527 335 3 299 201<br />

Ordentl. Nettoerträge<br />

A.o. Erträge:<br />

11 341 374 9 500 825 8 187 174<br />

Verkauf LLB-Aktien (Buchgewinn) - 286 938 880 254 930 442<br />

Gesamterträge netto 11 341 374 296 439 705 263 117 616<br />

Mit der sukzessiven Rückzahlung der von der AHV-Anstalt<br />

gewährten Darlehen - die letzte Tilgung der Restdarlehen<br />

erfolgte auf 30. Juni <strong>2001</strong> - konnten die Kapitalkosten stark<br />

vermindert werden. Der freie, dem Finanzvermögen zugeordnete<br />

Anteil an der Beteiligung am Aktienkapital der<br />

Liechtensteinischen Landesbank AG ist durch die Herabsetzung<br />

des AK von 190 auf 180 Mio. von 6.89% auf 10.11%<br />

(von 262 000 auf 364 000 Aktien à nom. CHF 50.—)<br />

angestiegen. Es wird auf die Übersicht unter Punkt 5.4 verwiesen.<br />

5.4 Erträge aus dem Verwaltungsvermögen<br />

Aus den Vermögensbestandteilen, welche dem geb<strong>und</strong>enen<br />

Verwaltungsvermögen zugeteilt sind, resultieren Einkünfte<br />

aus Dividenden, Gewinnanteile, Kapital-, Miet- <strong>und</strong><br />

Pachtzinsen. Der Hauptanteil dieser Einnahmen stammt aus<br />

den Dividendenausschüttungen der Liechtensteinischen<br />

Landesbank AG, an welcher das Land aufgr<strong>und</strong> gesetzlicher<br />

Vorschrift einen Pflichtanteil von 51% des gesamten Aktienkapitals<br />

zu halten hat. Im Dreijahresvergleich weisen<br />

diese Vermögenserträge folgende Entwicklung auf:<br />

Positionen <strong>2001</strong> 2000 1999<br />

Dividende LLB-Aktien<br />

(51%-Anteil) 33 048 000 34 884 000 29 070 000<br />

Verzinsung Gr<strong>und</strong>kapital LKW 660 000 660 000 660 000<br />

Gewinnanteile Intelsat 446 238 233 913 508 025<br />

Bodenverkäufe (Buchgewinne) 502 540 683 265 13 826<br />

Miet- <strong>und</strong> Pachtzinsen 2 894 116 2 459 656 1 571 001<br />

Total Erträge 37 550 894 38 920 834 31 822 852<br />

Der Hauptanteil der Mietzinsen resultiert aus der Vermietung<br />

der Post- <strong>und</strong> Telefongebäude an die Liechtensteinische<br />

Post AG bzw. die LTN Liechtenstein TeleNet AG.<br />

Durch die im Berichtsjahr vollzogene Herabsetzung des<br />

Aktienkapitals der Liechtensteinischen Landesbank AG ist<br />

der Staatsanteil angestiegen, wie folgende Übersicht verdeutlicht:


Positionen <strong>2001</strong> 2000 1999<br />

Aktienkapital LLB total 180 000 000 190 000 000 190 000 000<br />

Anzahl ausgegebener Aktien 3 600 000 3 800 000 3 800 000<br />

Nominalwert je Aktie 50 50 50<br />

Anzahl Aktien Land<br />

Nominalwert Landesbesitz<br />

2 200 000 2 200 000 2 600 000<br />

total 110 000 000 110 000 000 130 000 000<br />

Dividendenausschüttung in %<br />

Dividendenausschüttung in<br />

36 36 30<br />

CHF total 39 600 000 39 600 000 39 000 000<br />

51 % - Pflichtanteil des Landes:<br />

• Geb<strong>und</strong>ener Anteil nom. 91 800 000 96 900 000 96 900 000<br />

• Dividendenausschüttung in %<br />

• Dividendenausschüttung<br />

36 36 30<br />

in CHF 33 048 000 34 884 000 29 070 000<br />

Freier Anteil des Landes (Finanzvermögen):<br />

• Nominalwert 18 200 000 13 100 000 33 100 000<br />

• in % vom gesamten AK 10.111 6.895 17.421<br />

• Dividende in CHF<br />

Marktwert freier Anteil:<br />

6 552 000 4 716 000 9 930 000<br />

• je Aktie 745 860 825<br />

• Marktwert total 271 180 000 225 300 000 546 100 000<br />

• Buchwert freier Anteil<br />

• Stille Reserven<br />

18 200 000 13 100 000 33 100 000<br />

(auf Marktwert) 252 980 000 212 200 000 513 000 000<br />

Aus der Beteiligung des Landes an den Kapitalien der Liechtensteinischen<br />

Gasversorgung, der LTN Liechtenstein<br />

TeleNet AG <strong>und</strong> der Liechtensteinischen Post AG sind bisher<br />

noch keine Gewinnanteile zugeflossen.<br />

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