22.04.2013 Aufrufe

Containerschiffsentwicklung - GL Group

Containerschiffsentwicklung - GL Group

Containerschiffsentwicklung - GL Group

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Weltmarktführer im Schiffbau<br />

Die Republik Korea hat sich zur führenden Schiffbaunation entwickelt. Dank des anhaltenden<br />

Schiffbaubooms können sich die Auftragsbücher koreanischer Werften sehen lassen.<br />

Kein Wunder, denn die Weichen für diese Entwicklung wurden schon vor Jahren gestellt.<br />

DIE SÜDKOREANISCHEN WERFTEN sind unangefochtener<br />

Weltmarktführer vor Japan und China. Diese<br />

Rangordnung spiegelt sich auch bei der aktuellen Nachfrage<br />

wider. Koreas Werften konnten im vergangenen Jahr mehr<br />

als ein Drittel aller Neubaubestellungen akquirieren. Damit<br />

war ihr Vorsprung bei der Nachfrage sogar noch deutlicher<br />

als bei der Produktion. Japanische Werften nahmen 30,3<br />

Prozent der Bestellungen entgegen. China belegte mit<br />

einem Anteil von 12,6 Prozent Platz drei.<br />

Die Ansichten, wie es zu diesem rapiden Aufstieg<br />

gekommen ist, unterscheiden sich je nach geographischer<br />

Perspektive. Die Auseinandersetzungen zwischen Europäischer<br />

Union und Korea vor der Welthandelsorganisation<br />

sind mittlerweile beigelegt. Seit den 70er Jahren wurde die<br />

Schiffbauindustrie strategisch gefördert, da deren Wachstum<br />

nach Ansicht der koreanischen Regierung auch positive<br />

Auswirkungen auf andere Industriebranchen entfaltet. Die<br />

Schiffbauindustrie hat dank ihrer Großanlagen und der<br />

Vielfältigkeit der gebauten Schiffe stetig expandiert.<br />

18<br />

nonstop 3/2005<br />

Während der Marktanteil im Jahr 1975 gerade mal 1,0<br />

Prozent betrug, konnte die Schiffbauindustrie 20 Jahre<br />

später einen Anteil von 33,0 Prozent am Weltmarkt vorweisen.<br />

Japan dominierte damals mit 41,1 Prozent den<br />

Schiffbau. Im Jahr 1999 setzte sich der koreanische Schiffbau<br />

trotz schwerer Finanz- und Wirtschaftskrise (1997/98) an<br />

die Spitze im internationalen Schiffneubau.<br />

FÜR JAHRE AUSGELASTET Heute teilen sich fünf große<br />

Werften den Markt auf: Hyundai Heavy Industries Co.,<br />

Ltd., (HHI) mit ihren Zweigwerften Hyundai Mipo in Ulsan<br />

und Hyundai Samho in Mokpo, Samsung Heavy Industries<br />

Co., Ltd., in Geoje, Daewoo Shipbuilding & Marine Engineering<br />

Co., Ltd., in Geoje, Hanjin Heavy Industries &<br />

Construction Co., Ltd., in Busan und STX Shipbuilding<br />

Co., Ltd., in Jinhae. Sie sind bis ins Jahr 2008 ausgelastet.<br />

Die große Nachfrage insbesondere nach Containerschiffen<br />

und LNG-Tankern (LNG =Liquified Natural Gas) ist eine<br />

Folge des anhaltenden Wachstums in Asien sowie von<br />

FOTO: HYUNDAI HEAVY INDUSTRIES CO., LTD.<br />

Chinas hohem Bedarf an Erdöl, Stahl und anderen Rohstoffen<br />

und dem damit einhergehenden ansteigenden Anteil am<br />

weltweiten Handel. Die koreanische Schiffbauindustrie trägt<br />

6,0 Prozent zur Außenhandelsbilanz bei und beschäftigt über<br />

80.000 Menschen; davon arbeiten knapp 30 Prozent bei HHI.<br />

KONZENTRATION AUF HOCHWERTIGES SEGMENT Die koreanischen<br />

Werften zeichnen sich auße durch ihre Größe durch<br />

einen hohen technischen Stand aus, der permanent weiterentwickelt<br />

wird. So revolutionierten HHI und Daewoo den<br />

Prozess, Schiffe an Land zu bauen. Neue Schweißtechniken<br />

erlauben beispielsweise eine noch größere Automatisierung<br />

des Fertigungsprozesses und damit eine noch höhere Auslastung<br />

der Werften. Steigende Stahlpreise und wachsende<br />

chinesische Konkurrenz haben trotz der guten Auftragslage<br />

Spuren in der Preiskalkulation hinterlassen. Durch eine<br />

Konzentration auf höherwertige Segmente wie Containerschiffe,<br />

Tanker und insbesondere LNG-Tanker wird dieser<br />

Entwicklung Rechnung getragen. Aufgrund der steigenden<br />

Rohölpreise und der damit verbundenen Attraktivität von Gas<br />

wird eine robuste Nachfrage nach LNG-Tankern erwartet.<br />

Wie japanische Werften (siehe nonstop 01/05) verlagern auch<br />

koreanische Unternehmen Produktionsteile nach China und<br />

auf die Philippinen. So plant u.a. Daewoo Shipbuilding, ein<br />

eigenes Werk in Yantai zu bauen. Ohnehin ist China vor den<br />

USA und Japan der wichtigste Handelspartner Koreas.<br />

Die koreanische Schiffbauindustrie hat viel erreicht. Für<br />

die nächsten zehn Jahre plant sie, ihre jährliche Produktion<br />

auf 16,7 Mio. BRZ zu steigern und sich einen Marktanteil<br />

von 40 Prozent zu sichern. Im Segment der großen Containerschiffe<br />

erwarten koreanische Werften sogar einen<br />

Marktanteil von 60 und bei LNG-Tankern von 65 Prozent.<br />

Sie sind zuversichtlich, ihre Vormachtstellung mittel- und<br />

langfristig weiter ausbauen zu können. n HCL/OM<br />

NEUES INDUSTRIEKOMITEE GEGRÜNDET<br />

KOREA<br />

Die Hyundai-Werft erstreckt sich über vier Kilometer entlang der Mipo<br />

Bay in Ulsan und verfügt über zehn Trockendocks<br />

Die Zusammenarbeit mit der koreanischen Schiffbauzulieferindustrie<br />

steht auf einer neuen Grundlage. Am 19. August wurde<br />

das Korean Industry Committee auf Jeju Island gegründet, an dem<br />

sich über 20 führende Unternehmen beteiligen.<br />

Das Komitee wird den Informationsaustausch zwischen der Schiffbauzulieferindustrie,<br />

den Motorenherstellern und den Stahl-, Guss- und<br />

Schmiedeteilproduzenten sowie dem Germanischen Lloyd aktivieren.<br />

Auf dem Arbeitsprogramm des Komitees stehen u.a. Vorschläge zur<br />

Beschleunigung und Vereinfachung der Verfahren zur Prüfung, Abnahme<br />

und Zertifizierung von Bauteilen und Komponenten. Die Gründungsveranstaltung<br />

des Industriekomitees wurde von Dr. Hermann J. Klein geleitet.<br />

DER GERMANISCHE LLOYD IN KOREA<br />

Die erste Station wurde im Jahr 1977 in Busan eröffnet. Weitere<br />

Stationen folgten in Ulsan und Geoje Island. Niederlassungen gibt es auch<br />

in Chang Won, Daegu, Moxpo und Seoul. Mittlerweile arbeiten in Korea<br />

165 Mitarbeiter für den Germanischen Lloyd – darunter sind 127<br />

Besichtiger und neun Zeichnungsprüfer. Schwerpunkt ihrer Tätigkeit ist die<br />

Neubauklassifikation. In diesem Jahr werden auf den Werften 70 Schiffe<br />

mit <strong>GL</strong>-Klasse abgeliefert, 60 befinden sich im Konstruktionszustand. In<br />

den vergangenen fünf Jahren wurden durchschnittlich etwa 40 Schiffe pro<br />

Jahr mit <strong>GL</strong>-Klasse fertig gestellt. Weitere Informationen und Kontakt:<br />

Heinz Wagner, Area Manager, Tel. +82 51 4401220, mobil +82 11<br />

95119906, Fax +82 51 4637730, heinz.wagner@gl-group.com<br />

Area Office Korea, Rep. of, Tel. +82 51 4401220, Fax +82 51 463773,<br />

gl-busan@gl-group.com<br />

nonstop 3/2005 19

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!