Containerschiffsentwicklung - GL Group
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IM GESPRÄCH: ALI ASHRAF AFKHAMI<br />
leistungssektor – und das ist die Schifffahrt – gab es zu der<br />
Zeit noch keine Erfahrungen.<br />
Mit den Ergebnissen Ihrer Arbeit können Sie durchaus zufrieden<br />
sein ...<br />
Sicher. Aber natürlich gibt es immer etwas, was man noch<br />
besser machen kann. Auch das gehört zu unserer Philosophie:<br />
kontinuierliche Verbesserung. „Für ein besseres<br />
Morgen“, das ist sozusagen unser Antrieb. Daran arbeiten<br />
„Wir streben nicht nach der größten Flotte, aber wir wollen die<br />
Besten sein. Langfristig setzt sich Qualität mit Sicherheit durch.“<br />
wir – nicht allein zum Wohle unseres Landes, sondern auch<br />
darüber hinaus. Denn wir sind ein internationales Unternehmen<br />
und weltweit aktiv.<br />
Macht das die Faszination Ihrer Aufgabe aus?<br />
Absolut. Wir wollen mit unserer Leistung dazu beitragen,<br />
dass unsere Kunden nicht nur zufrieden sind, sondern uns als<br />
Erfolgsfaktor sehen: Zufriedenheit ist gut, Erfolg ist besser.<br />
Welche weiteren Ziele und Pläne verfolgen Sie, speziell für Ihre<br />
Containerschifffahrt?<br />
Wir streben nicht nach der größten Flotte, aber wir wollen<br />
die Besten sein. Mit unseren Containeraktivitäten sind wir<br />
vor etwa fünf Jahren gestartet. Das ist in der Tat eines unserer<br />
wichtigsten Investitionsfelder. Im Moment gehören wir zwar<br />
zu den Top-25-Containerlinien, aber mit einer noch nicht<br />
sehr großen Kapazität. Deshalb haben wir die Weichen<br />
gestellt, unsere jetzige Kapazität bis Ende 2008 zu verdreifachen.<br />
In der ersten Phase unserer Expansionsplanung<br />
werden wir bis Ende 2008 zehn zusätzliche Schiffe mit 5.000<br />
und 6.500 TEU bauen lassen. Weitere Expansionsschritte<br />
werden folgen. Wir arbeiten weiter daran, unser Image von<br />
Den Schwerpunkt künftiger Investitionen legt IRISL auf das Containergeschäft<br />
einer lokalen Reederei zur globalen Reederei zu wandeln.<br />
Auch bei Flüssigchemikalien- und LNG-Tankern ist der<br />
weitere Flottenausbau ein Thema für uns.<br />
Wir erleben in der Schifffahrt einen gewaltigen Konzentrationsprozess.<br />
Wie sehen Sie dabei die Rolle von IRISL?<br />
Mit den Riesen können wir uns nicht vergleichen. Aber lassen<br />
Sie mich ein Beispiel nennen: Bei den Computern gab es vor 30<br />
Jahren die Main-Frame-Rechner. Dann kamen die kleinen PCs<br />
und eroberten die Welt. Damit will<br />
ich sagen: Wir sind zwar nicht die<br />
Größten, aber wir können durch<br />
Effizienz und Qualität etwas<br />
erreichen. Natürlich kann man die<br />
Größe nicht vernachlässigen – und<br />
deshalb investieren wir. Und es wird in der Zukunft weitere<br />
Gelegenheiten geben, zu wachsen, so auch z.B. gemeinsam mit<br />
Partnern. Langfristig setzt sich Qualität mit Sicherheit durch.<br />
Kommen für den iranischen Schiffbau ähnliche Modelle infrage?<br />
Die iranische Schifffahrt hat ihre Geschichte, aber der<br />
Schiffbau steht am Anfang und braucht mehr Zeit. Auch hier<br />
wäre die Privatisierung ein viel versprechender Weg. Wenn<br />
es dazu kommt, können wir unseren Beitrag dazu leisten.<br />
In der Hafenwirtschaft sind Sie bereits aktiv …<br />
Richtig. Je besser die Häfen funktionieren, desto effizienter<br />
arbeitet die Flotte. Deshalb haben wir die gesamte Wertschöpfungskette<br />
im Auge. Im Hafen Bandar Imam beispielsweise<br />
haben wir erheblich investiert. Über das Hafenmanagement<br />
und den Betrieb von Assaluyeh und Bandar<br />
Abbas sind wir in Verhandlungen. Außerdem kümmern wir<br />
uns um den weiteren Ausbau der Hinterlandanbindung per<br />
Eisenbahn. Mit einer guten Verkehrsinfrastruktur kann sich<br />
der Iran zu einer logistischen Drehscheibe für die gesamte<br />
Region entwickeln. Aber unser Hauptgeschäft bleibt die<br />
Schifffahrt. n<br />
FOTOS: MICHAEL BOGUMIL, MMG<br />
DIE ERFINDUNG DES SCHIFFSPROPELLERS im 19.<br />
Jahrhundert gehört zweifelsohne zu den wichtigsten<br />
technischen Errungenschaften in der jahrtausendealten<br />
Entwicklungslinie des Schiffbaus. Doch der Schiffspropeller<br />
von einst hat nicht mehr viel gemein mit dem technischen<br />
Meisterstück der Neuzeit. Ein Unternehmen, das zu den<br />
echten Meistern seines Fachs gehört, also der Entwicklung,<br />
des Baus und der Montage von Schiffspropellern und<br />
Zusatzausrüstungen, ist die Mecklenburger Metallguss<br />
GmbH (MMG) in Waren an der Müritz.<br />
In drei wuchtigen Werkshallen der MMG stellen rund<br />
160 Mitarbeiter seit knapp 60 Jahren Schiffspropeller her.<br />
Im Juli 2004 wurde eine neu eingerichtete Gießereihalle in<br />
Betrieb genommen. Ein 100 m langer „Schuhkarton“, in<br />
dem sich jetzt acht Propellergroßformplätze und auch der<br />
weltgrößte Mittelfrequenz-Induktionsschmelzofen mit einer<br />
Schmelzkapazität von nahezu 100 t befinden. Zum imposanten<br />
Ofen-Set gehören weitere sieben Schmelzanlagen,<br />
sodass MMG bis zu 200 t flüssiges Metall zum gewünschten<br />
Gießzeitpunkt bereitstellen kann. Die fertigen Gussteile<br />
SCHIFFSPROPELLER<br />
Giganten unter Wasser<br />
Sie leisten Schwerstarbeit mit bis zu 140.000 Umdrehungen am Tag – und das bis zu<br />
30 Jahre lang. Schiffspropeller sind nicht nur die treibende Kraft auf See, sondern auch<br />
Ergebnisse bemerkenswerter Ingenieurleistung und Handwerkskunst.<br />
werden mittels einer Krananlage bewegt, deren Hebekapazität<br />
auf rund 320 t ausgelegt ist. In den beiden anderen<br />
Hallen sind modernste Werkbänke zur Bearbeitung der<br />
tonnenschweren Propellerrohlinge untergebracht, darunter<br />
mehrere CNC-gestützte Zerspanungsmaschinen. Das<br />
gesamte Ensemble darf zu Recht als „Hightech-Schmiede<br />
für Schiffspropeller“ bezeichnet werden. Die Anfänge der<br />
MMG reichen bis ins Jahr 1875 zurück, als sie als<br />
„Maschinenfabrik und Eisengießerei“ ihre Arbeit aufnahm.<br />
Heute gehört die MMG zur Deutschen Giesserei- und<br />
Industrie-Holding AG, kurz DIHAG, in Essen. Unter ihrem<br />
Dach sind insgesamt zehn Gießereibetriebe in Deutschland,<br />
Polen und Ungarn zusammengefasst.<br />
ERFAHRUNG ZAHLT SICH AUS „Wir gießen heute jährlich<br />
Schiffspropeller mit einem Gesamtgewicht von rund 8.000 t“,<br />
erzählt Manfred Urban, langjähriger Geschäftsführer der<br />
MMG, der mit Jürgen Eberlein das Unternehmen leitet. Das<br />
sind – verteilt auf Einzelstücke – mehr als 100 Schiffspropeller<br />
im Jahr. Um die 70 Prozent aller Propeller sind<br />
nonstop 3/2005 25