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Abschnitt 3. Spielformen, Vorgabenzuteilung und ... - Golf.de

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<strong>Spielformen</strong>, <strong>Vorgabenzuteilung</strong> <strong>und</strong> Vorgabenverteilung<br />

<br />

<br />

Für vorgabenwirksame Wettspiele <strong>und</strong> Extra-Day-Scores enthält das DGV-Vorgabensystem<br />

Regelungen für <strong>Spielformen</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorgabenzuteilung</strong> (siehe dort Anhang D).<br />

Ansonsten gelten folgen<strong>de</strong> Empfehlungen:<br />

<br />

Die in <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Ziffern <strong>3.</strong>1-<strong>3.</strong>3 genannten <strong>Vorgabenzuteilung</strong>en (z. B.<br />

„DGV-Spielvorgabe für die R<strong>und</strong>e“) wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r anschließen<strong>de</strong>n Ziffer <strong>3.</strong>4 im Einzelnen<br />

beschrieben.<br />

<br />

<br />

<br />

VORGABENZUTEILUNG: DGV-Spielvorgabe für die R<strong>und</strong>e.<br />

Vom Ergebnis <strong>de</strong>r 18-Löcher-R<strong>und</strong>e wird die Spielvorgabe <strong>de</strong>s Bewerbers abgezogen,<br />

bei Plusvorgaben zum Bruttoergebnis addiert. Geht ein Spiel, bzw. ein<br />

Stechen nach Regel 33-6 <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln mit Vorgabe, über weniger als 18<br />

Löcher, so ist die Anzahl <strong>de</strong>r Löcher mit 1/18 <strong>de</strong>r Spielvorgabe zu multiplizieren<br />

(<strong>und</strong> danach auf- bzw. abzur<strong>und</strong>en).<br />

Beispiele: Anteilige Spielvorgabe<br />

14 für 3 Löcher = 2.33 = 2<br />

13 für 5 Löcher = <strong>3.</strong>61 = 4<br />

15 für 7 Löcher = 5.83 = 6<br />

<br />

VORGABENZUTEILUNG: DGV-Spielvorgabe auf die Löcher verteilt.<br />

Die Spielvorgabe <strong>de</strong>s Bewerbers wird auf die gemäß Vorgabenverteilung<br />

schwersten Löcher <strong>de</strong>r 18-Löcher-R<strong>und</strong>e verteilt (Beispiel: Ein Spieler mit Vorgabe<br />

18 erhält pro Loch einer 18-Löcher-R<strong>und</strong>e einen Vorgabenschlag. Ein Spieler<br />

mit Vorgabe 20 erhält am schwierigsten <strong>und</strong> zweitschwierigsten Loch je einen<br />

weiteren Vorgabenschlag. Ein Spieler mit Vorgabe 36 erhält pro Loch zwei Vorgabenschläge).<br />

Geht ein Spiel bzw. ein Stechen nach Regel 33-6 <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln<br />

mit Vorgabe über weniger als 18 Löcher, so gilt an je<strong>de</strong>m Loch die Vorgabe<br />

gemäß dieser Verteilung.<br />

<br />

Innerhalb einer festgesetzten Frist (o<strong>de</strong>r als Nebenwertung an<strong>de</strong>rweitiger Wettbewerbe)<br />

spielt <strong>de</strong>r Bewerber die in <strong>de</strong>r Ausschreibung vorgeschriebene feste,<br />

183


184<br />

<strong>Spielformen</strong>, <strong>Vorgabenzuteilung</strong> <strong>und</strong> Vorgabenverteilung<br />

begrenzte o<strong>de</strong>r unbegrenzte Anzahl von R<strong>und</strong>en. Das Auswahlergebnis (also das<br />

En<strong>de</strong>rgebnis <strong>de</strong>s Spielers nach mehreren R<strong>und</strong>en) wird aus <strong>de</strong>m jeweils besten<br />

Ergebnis addiert, das in irgen<strong>de</strong>iner R<strong>und</strong>e für ein bestimmtes Loch erzielt wur<strong>de</strong>.<br />

Es wird je<strong>de</strong> R<strong>und</strong>e als festgesetzte R<strong>und</strong>e vom ersten bis zum letzten Loch in richtiger<br />

Reihenfolge gespielt bzw. nach Abbruch einer R<strong>und</strong>e auf sämtliche restlichen<br />

Löcher verzichtet.<br />

Der Bewerber braucht für das Auswahlergebnis nicht in je<strong>de</strong>r R<strong>und</strong>e an je<strong>de</strong>m<br />

Loch einzulochen, daher ist das Auswahlspiel lochweise auch normalerweise nicht<br />

vorgabenwirksam.<br />

Als bloße Nebenwertung von vorgabenwirksamen Wettspielen beeinflusst das<br />

Eclectic die Vorgabenwirksamkeit <strong>de</strong>s Wettspiels jedoch nicht (Beispiel: Die Spielleitung<br />

<strong>de</strong>s Vereins wertet die acht Monatsteller gleichzeitig noch insgesamt nach<br />

Eclectic-Gr<strong>und</strong>sätzen aus).<br />

VORGABENZUTEILUNG: Auszugehen ist von <strong>de</strong>r DGV-Spielvorgabe <strong>de</strong>s Bewerbers<br />

am Schlusstag <strong>de</strong>s Wettbewerbs bzw. (sofern die Ausschreibung dies besagt)<br />

bei Antritt <strong>de</strong>r letzten R<strong>und</strong>e <strong>de</strong>s Auswahlspiels. Die gebotenen Chancen, <strong>de</strong>n<br />

Score immer wie<strong>de</strong>r zu verbessern, lassen ein unverhältnismäßig gutes Ergebnis<br />

erwarten. Um die Relation zum Course-Rating <strong>und</strong> zum eigenen Spielpotenzial zu<br />

wahren, hat es sich bewährt, vom Auswahlergebnis nur Teilvorgaben abzuziehen,<br />

<strong>und</strong> zwar:<br />

5/6 <strong>de</strong>r vollen Spielvorgabe bei 2 R<strong>und</strong>en;<br />

4/5 bei drei R<strong>und</strong>en;<br />

3/4 bei vier R<strong>und</strong>en;<br />

2/3 bei fünf R<strong>und</strong>en;<br />

1/2 bei sechs R<strong>und</strong>en <strong>und</strong> mehr.<br />

Bei gleichen Ergebnissen sollten statt weiterer R<strong>und</strong>en an<strong>de</strong>re Kriterien <strong>de</strong>s Stechens<br />

festgesetzt wer<strong>de</strong>n, z. B. das Ergebnis <strong>de</strong>r letzten 9, 6, 3, 1 Löcher <strong>de</strong>s<br />

Eclectic-Ergebnisses abzüglich anteiliger Vorgabe (im Netto).<br />

<br />

<br />

VORGABENZUTEILUNG: Die Differenz <strong>de</strong>r Spielvorgaben <strong>de</strong>r Gegner bzw. 3/4<br />

davon (auf ganze Schläge ab 0,5 auf-, bis 0,4 abger<strong>und</strong>et) wird nach <strong>de</strong>r Vorgabenverteilung<br />

verteilt, beginnend mit <strong>de</strong>m Loch mit <strong>de</strong>r Vorgabenverteilung 1<br />

aufwärts. Geht ein Spiel bzw. eine Verlängerung nach Regel 2-4 <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln<br />

o<strong>de</strong>r ein Stechen nach Regel 33-6 <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln mit Vorgabe über weniger als<br />

18 Löcher, so gilt an je<strong>de</strong>m Loch die Vorgabe gemäß dieser Verteilung.


<strong>Spielformen</strong>, <strong>Vorgabenzuteilung</strong> <strong>und</strong> Vorgabenverteilung<br />

Auf Plätzen, bei <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Vorgabenverteilungsschlüssel streng <strong>de</strong>r Statistik folgt,<br />

welche Löcher wie viele Schläge durchschnittlich über Par gespielt wer<strong>de</strong>n, gibt<br />

es jedoch auch <strong>de</strong>n plausiblen Ansatz, die Vorgabenschläge bei einem Lochspiel<br />

nicht auf <strong>de</strong>n schwersten Löchern zu geben, da auch <strong>de</strong>r Spieler mit <strong>de</strong>r besseren<br />

Vorgabe dort ein Bogey (o<strong>de</strong>r mehr) spielen darf.<br />

Statt<strong>de</strong>ssen wer<strong>de</strong>n die Vorgabenschläge dann besser auf <strong>de</strong>n Löchern gegeben,<br />

<strong>de</strong>ren Vorgabenverteilungsschlüssel zwischen <strong>de</strong>r Spielvorgabe <strong>de</strong>s besseren<br />

Spielers <strong>und</strong> <strong>de</strong>r <strong>de</strong>s schwächeren Spielers liegt.<br />

Beispiel: Zwei Spieler mit <strong>de</strong>n Spielvorgaben 10 <strong>und</strong> 15 spielen ein Lochspiel.<br />

Die fünf Vorgabenschläge wer<strong>de</strong>n auf <strong>de</strong>n Löchern gegeben, die <strong>de</strong>r Spieler mit<br />

<strong>de</strong>r niedrigeren Vorgabe mit größerer Wahrscheinlichkeit Par spielen kann als<br />

<strong>de</strong>r Spieler mit <strong>de</strong>r höheren Spielvorgabe, nämlich auf <strong>de</strong>n Löchern mit <strong>de</strong>r Vorgabenverteilung<br />

11, 12, 13, 14, <strong>und</strong> 15.<br />

Liegen die Spielvorgaben <strong>de</strong>r Spieler bei<strong>de</strong> über 18, so wer<strong>de</strong>n diese um 18<br />

reduziert, um die Löcher festzustellen, an <strong>de</strong>nen die Vorgabenschläge gegeben<br />

wer<strong>de</strong>n: Aus Spielvorgabe 22 wird 4 <strong>und</strong> aus Spielvorgabe 26 wird 8, also<br />

erhält <strong>de</strong>r Spieler mit <strong>de</strong>r Spielvorgabe 26 jeweils einen Vorgabenschlag an <strong>de</strong>n<br />

Löchern mit <strong>de</strong>r Vorgabenverteilung 5, 6, 7 <strong>und</strong> 8.<br />

Zwar mag es für <strong>de</strong>n Spieler mit niedriger Vorgabe schwer erscheinen, ein<br />

Lochspiel zu gewinnen, wenn er <strong>de</strong>m Gegner die volle Differenz zu <strong>de</strong>ssen Spielvorgabe<br />

„vorgeben“ muss. Dies ist allerdings bloße Folge <strong>de</strong>s Umstan<strong>de</strong>s, dass<br />

es sich um ein Netto-Lochspiel han<strong>de</strong>lt <strong>und</strong> Spieler mit hohen Vorgaben in <strong>de</strong>r<br />

Nettowertung regelmäßig zu größeren Unterspielungen fähig sind, egal ob im<br />

Lochspiel o<strong>de</strong>r im Zählspiel.<br />

Man könnte <strong>de</strong>shalb auch vertreten, dass ein geringerer Spielvorgabenunterschied<br />

<strong>de</strong>n Interessen <strong>de</strong>r Gegner im Lochspiel eher gerecht wird. Denn man<br />

kann wohl davon ausgehen, dass ein Spieler mit hoher Vorgabe seine Vorgabenschläge<br />

nicht gleichmäßig an vielen Löchern „verbraucht“, son<strong>de</strong>rn ein hohes<br />

Spielergebnis an einem Loch von mehreren guten ausgeglichen wird. Ein sehr<br />

hohes Ergebnis an einem Loch aber be<strong>de</strong>utet im Lochspiel lediglich einen einzigen<br />

Lochverlust. Damit gerät <strong>de</strong>r Spieler mit <strong>de</strong>r niedrigeren Vorgabe evtl. doch<br />

ungewollt ins Hintertreffen.<br />

<br />

Diese Spiele wer<strong>de</strong>n (wenn überhaupt) meist nur als Privatr<strong>und</strong>en gespielt, da sie<br />

we<strong>de</strong>r vorgabenwirksam sein können noch <strong>de</strong>n Vergleich einer größeren Anzahl<br />

Spieler untereinan<strong>de</strong>r ermöglichen. Die Spiele wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln erläutert.<br />

185


186<br />

<strong>Spielformen</strong>, <strong>Vorgabenzuteilung</strong> <strong>und</strong> Vorgabenverteilung<br />

Es han<strong>de</strong>lt sich um:<br />

<br />

Ein Dreier ist ein Wettkampf, in <strong>de</strong>m einer gegen zwei <strong>und</strong> je<strong>de</strong> Partei nur einen<br />

Ball spielt. Der Dreier kann sowohl als Lochspiel wie auch als Zählspiel durchgeführt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

VORGABENZUTEILUNG:<br />

Zählspiel: Vom Ergebnis <strong>de</strong>r 18-Löcher-R<strong>und</strong>e wird die Hälfte <strong>de</strong>r addierten Spielvorgaben<br />

(Mittelwert) <strong>de</strong>r Partner abgezogen. Rechenergebnisse von 0,5 wer<strong>de</strong>n<br />

nicht aufger<strong>und</strong>et, son<strong>de</strong>rn bleiben stehen. Geht ein Spiel bzw. ein Stechen nach<br />

Regel 33-6 <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln mit Vorgabe über weniger als 18 Löcher: Rechenverfahren<br />

sinngemäß wie bei „Spielvorgabe für die R<strong>und</strong>e“.<br />

Stableford, Gegen Par: Die „Hälfte <strong>de</strong>r Summe <strong>de</strong>r Spielvorgaben für die R<strong>und</strong>e“<br />

(Mittelwert) wird auf die nach <strong>de</strong>m Vorgabenverteilungsschlüssel schwersten<br />

Löcher verteilt, wobei Rechenergebnisse von 0,5 auf ganze Schläge aufger<strong>und</strong>et<br />

wer<strong>de</strong>n. Geht ein Spiel bzw. ein Stechen nach Regel 33-6 <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln mit<br />

Vorgabe über weniger als 18 Löcher, so gilt an je<strong>de</strong>m Loch die Vorgabe gemäß<br />

dieser Verteilung.<br />

Lochspiel: siehe <strong>3.</strong>1.2<br />

<br />

Ein Dreiball ist ein Lochspiel, in <strong>de</strong>m drei Spieler gegeneinan<strong>de</strong>r spielen, je<strong>de</strong>r seinen<br />

eigenen Ball. Je<strong>de</strong>r Spieler spielt zwei voneinan<strong>de</strong>r unabhängige Lochspiele.<br />

VORGABENZUTEILUNG:<br />

Lochspiel: siehe <strong>3.</strong>1.2<br />

<br />

<br />

VORGABENZUTEILUNG: 1/2 Summe <strong>de</strong>r Spielvorgaben <strong>de</strong>r Partner für die<br />

R<strong>und</strong>e, d. h. das Paar spielt mit <strong>de</strong>m Mittelwert <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Einzelvorgaben.<br />

VORGABENZUTEILUNG:<br />

Zählspiel: siehe <strong>3.</strong>1.1<br />

Lochspiel: siehe <strong>3.</strong>1.2<br />

<br />

Bei<strong>de</strong> Partner schlagen an je<strong>de</strong>m Loch ab, wählen einen <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Bälle aus<br />

<strong>und</strong> spielen <strong>de</strong>n ausgewählten Ball wie im „regulären“ Vierer weiter. Kann keiner<br />

<strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Bälle nach <strong>de</strong>m Abschlag weitergespielt wer<strong>de</strong>n (z. B. bei<strong>de</strong> „Aus“,<br />

verloren o<strong>de</strong>r von außerhalb <strong>de</strong>s Abschlags gespielt), so beschränkt sich das<br />

Wahlrecht auf die Wahl <strong>de</strong>sjenigen Balls, mit <strong>de</strong>m nach <strong>de</strong>r entsprechen<strong>de</strong>n


<strong>Spielformen</strong>, <strong>Vorgabenzuteilung</strong> <strong>und</strong> Vorgabenverteilung<br />

Regel verfahren wer<strong>de</strong>n soll. Das Gebot, abwechselnd zu schlagen, muss dabei<br />

beachtet wer<strong>de</strong>n.<br />

Entschei<strong>de</strong>t sich ein gemischtes Paar, nach Regel 20-5 einen Ball von<br />

<strong>de</strong>r Stelle <strong>de</strong>s vorherigen Schlages zu spielen, weil <strong>de</strong>r ursprüngliche Ball im „Aus“<br />

o<strong>de</strong>r unspielbar liegt, so muss (sollte es sich bei <strong>de</strong>r Stelle <strong>de</strong>s vorherigen Schlages<br />

um <strong>de</strong>n Abschlag gehan<strong>de</strong>lt haben) die Dame <strong>de</strong>n Ball vom Herrenabschlag spielen<br />

<strong>und</strong> umgekehrt.<br />

Bei einem Vierer mit Auswahldrive kann kein provisorischer Ball gespielt<br />

wer<strong>de</strong>n, da dieser automatisch zum „Ball im Spiel“ wird, wenn <strong>de</strong>r ursprüngliche Ball<br />

nicht gef<strong>und</strong>en wird. Die Partner haben mit diesem Ball <strong>und</strong> <strong>de</strong>m ursprünglichen Ball<br />

dann schon zwei Schläge gemacht zuzüglich <strong>de</strong>s Strafschlags für <strong>de</strong>n Ballverlust,<br />

hätten aber bereits nach <strong>de</strong>m ersten Schlag eine Wahl treffen müssen. Der Zeitpunkt,<br />

einen <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Abschläge auszuwählen (nach <strong>de</strong>m ersten Schlag) ist dann überschritten,<br />

sodass <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Ball aufgehoben wer<strong>de</strong>n muss.<br />

VORGABENZUTEILUNG: Addition von 0,6 <strong>de</strong>r niedrigeren <strong>und</strong> 0,4 <strong>de</strong>r höheren<br />

Spielvorgabe <strong>de</strong>r Partner; Summe auf ganze Schläge auf- (ab 0,5) o<strong>de</strong>r abger<strong>und</strong>et<br />

(bis 0,4). Bei Stechen nach Regel 33-6 mit Vorgabe wird die anteiligen Vorgabe<br />

angerechnet. Dieses Verfahren berücksichtigt die Tatsache, dass <strong>de</strong>r Spieler mit <strong>de</strong>r<br />

niedrigeren Vorgabe etwas mehr zum Erfolg beitragen kann.<br />

<br />

Das Loch beginnt wie im „Vierer mit Auswahldrive“, danach spielen die Partner mit<br />

bei<strong>de</strong>n Bällen über Kreuz <strong>de</strong>n zweiten Schlag, d. h. je<strong>de</strong>r Spieler spielt <strong>de</strong>n zweiten<br />

Schlag mit <strong>de</strong>m Ball seines Partners. Erst nach <strong>de</strong>m zweiten Schlag wird ein Ball<br />

ausgewählt <strong>und</strong> das Loch wie beim Vierer fortgesetzt.<br />

VORGABENZUTEILUNG: Die Hälfte <strong>de</strong>r Summe <strong>de</strong>r Spielvorgaben <strong>de</strong>r Partner<br />

für die R<strong>und</strong>e. Hier kann man, an<strong>de</strong>rs als beim Vierer-Zählspiel mit Auswahldrive,<br />

wie<strong>de</strong>r vom Mittelwert ausgehen, da bei<strong>de</strong> Partner gleichermaßen am Spiel beteiligt<br />

sind.<br />

<br />

<br />

Je<strong>de</strong>r Spieler spielt seinen eigenen Ball <strong>und</strong> das bessere Ergebnis <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Partner<br />

wird gewertet.<br />

VORGABENZUTEILUNG: Da die Partner strategisch voneinan<strong>de</strong>r profitieren können,<br />

empfiehlt <strong>de</strong>r DGV: 90% <strong>de</strong>r jeweiligen Spielvorgabe auf- (ab 0,5) o<strong>de</strong>r abger<strong>und</strong>et<br />

(bis 0,4), für je<strong>de</strong>n Partner separat auf die nach Vorgabenverteilung schwersten<br />

Löcher verteilt. Allerdings ist auch die volle Vorgabe o<strong>de</strong>r 3/4 vorstellbar.<br />

187


188<br />

<strong>Spielformen</strong>, <strong>Vorgabenzuteilung</strong> <strong>und</strong> Vorgabenverteilung<br />

Geht ein Spiel bzw. ein Stechen nach Regel 33-6 <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln mit Vorgabe<br />

über weniger als 18 Löcher, so gilt an je<strong>de</strong>m Loch die Vorgabe gemäß dieser<br />

Verteilung.<br />

<br />

Die R<strong>und</strong>energebnisse <strong>de</strong>r Teamspieler wer<strong>de</strong>n addiert. Je<strong>de</strong>r Spieler spielt seinen<br />

eigenen Ball.<br />

VORGABENZUTEILUNG: Spielvorgabe pro Spieler für die R<strong>und</strong>e.<br />

Da das Aggregat kein Vierer ist, in <strong>de</strong>m taktisch gespielt wer<strong>de</strong>n muss, son<strong>de</strong>rn<br />

ein „Mannschaftsspiel“ von zwei Spielern, die bei<strong>de</strong> ihr bestmögliches Ergebnis<br />

spielen müssen, ist dieses Spiel vorgabenwirksam.<br />

Die Spieler sind keine Partner im Sinne <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln <strong>und</strong> dürfen sich nicht<br />

gegenseitig beraten. Es wird empfohlen, die zusammen zu werten<strong>de</strong>n Spieler<br />

in unterschiedlichen Spielergruppen starten zu lassen, damit nicht aus Versehen<br />

doch Bemerkungen fallen, die eine Belehrung darstellen.<br />

<br />

Wie o. g. Vierer-Spiele, jedoch wird die Vorgabe<br />

auf die Löcher verteilt.<br />

Wie o. g. Vierer-Spiele, jedoch wird die Vorgabe<br />

auf die Löcher verteilt.<br />

Weiter gibt es verschie<strong>de</strong>ne Arten von Scrambles zur Integration von Anfängern<br />

in <strong>de</strong>n Club o<strong>de</strong>r bei völlig unzureichen<strong>de</strong>n Platzverhältnissen. Diese sind in <strong>de</strong>n<br />

<strong>Golf</strong>regeln nicht enthalten <strong>und</strong> können <strong>de</strong>shalb so ausgeschrieben <strong>und</strong> gewertet<br />

wer<strong>de</strong>n, wie es die Spielleitung für praktikabel hält. Dennoch gelten auch im<br />

Scramble die <strong>Golf</strong>regeln, was vor allem eine Regelung erfor<strong>de</strong>rlich macht, in<br />

welcher Reihenfolge gespielt wird <strong>und</strong> wie die weiteren Bälle in Spiel gebracht<br />

wer<strong>de</strong>n müssen.<br />

<br />

VORGABENZUTEILUNG: siehe Ziffer <strong>3.</strong>4.4.<br />

<br />

An je<strong>de</strong>m Loch wird um bis zu zwei Punkte gespielt: Einen Punkt erhält die Partei,<br />

die <strong>de</strong>n besten Ball hat; ist <strong>de</strong>r beste Ball bei<strong>de</strong>r Parteien gleich, so entfällt <strong>de</strong>r<br />

Punkt. Einen Punkt erhält die Partei, die nicht <strong>de</strong>n schlechtesten Ball hat; ist <strong>de</strong>r<br />

schlechteste Ball bei<strong>de</strong>r Parteien gleich, so entfällt <strong>de</strong>r Punkt.


<strong>Spielformen</strong>, <strong>Vorgabenzuteilung</strong> <strong>und</strong> Vorgabenverteilung<br />

Beispiele:<br />

Partei A/B netto 4/6; C/D netto 4/5: Ein Punkt für C/D.<br />

Partei A/B netto 3/4; C/D netto 4/5: Zwei Punkte für A/B.<br />

Partei A/B netto 4/5; C/D netto 5/5: Ein Punkt für A/B.<br />

Partei A/B netto 4/6; C/D netto 5/5: Kein Punkt.<br />

VORGABENZUTEILUNG: Da die Partner strategisch voneinan<strong>de</strong>r profitieren können,<br />

empfiehlt <strong>de</strong>r DGV: 3/4 <strong>de</strong>r Restvorgaben <strong>de</strong>r Spieler je für sich auf die<br />

Löcher verteilt. Allerdings wäre die volle Restvorgabe auch vorstellbar.<br />

Die Spielvorgabe <strong>de</strong>s Spielers mit <strong>de</strong>r niedrigsten Vorgabe wird auf Null gesetzt <strong>und</strong><br />

zugleich <strong>de</strong>ssen Spielvorgabe von <strong>de</strong>n Spielvorgaben <strong>de</strong>r übrigen Spieler abgezogen.<br />

So sind die Vorgabenschläge leichter „im Kopf“ nachzuhalten, da in <strong>de</strong>rartigen<br />

R<strong>und</strong>en nicht immer eine Zählkarte geführt wird. Die nach Abzug verbleiben<strong>de</strong><br />

Vorgabe (Restvorgabe) je<strong>de</strong>s Spielers bzw. 3/4 davon wird auf die Löcher verteilt.<br />

<br />

An je<strong>de</strong>m Loch wird um bis zu zwei Punkte gespielt: Einen Punkt erhält die Partei,<br />

die <strong>de</strong>n besten Ball hat; ist <strong>de</strong>r beste Ball bei<strong>de</strong>r Parteien gleich, so entfällt <strong>de</strong>r<br />

Punkt. Einen Punkt erhält die Partei mit <strong>de</strong>m geringsten Aggregat; sind die Aggregate<br />

bei<strong>de</strong>r Parteien gleich, so entfällt <strong>de</strong>r Punkt.<br />

Beispiele:<br />

Partei A/B netto 4/5; C/D netto 5/5: Zwei Punkte für A/B.<br />

Partei A/B netto 4/6; C/D netto 5/5: Ein Punkt für A/B.<br />

Partei A/B netto 3/6; C/D netto 4/4: Kein Punkt.<br />

VORGABENZUTEILUNG: Da die Partner strategisch voneinan<strong>de</strong>r profitieren können,<br />

empfiehlt <strong>de</strong>r DGV: 3/4 <strong>de</strong>r Restvorgaben <strong>de</strong>r Spieler je für sich auf die<br />

Löcher verteilt. Allerdings wäre die volle Restvorgabe auch vorstellbar.<br />

<br />

VORGABENZUTEILUNG: Da die Partner strategisch voneinan<strong>de</strong>r profitieren können,<br />

empfiehlt <strong>de</strong>r DGV: 3/4 <strong>de</strong>r Restvorgaben <strong>de</strong>r Spieler je für sich auf die<br />

Löcher verteilt. Allerdings wäre die volle Restvorgabe auch vorstellbar.<br />

Darüber hinaus gibt es weitere beson<strong>de</strong>re <strong>Spielformen</strong> wie Flaggenwettspiel,<br />

Bisques, Skins, Bindfa<strong>de</strong>nspiel, Querfel<strong>de</strong>in, Scrambles <strong>und</strong> die verschie<strong>de</strong>nsten<br />

Mannschaftswettbewerbe. Publikationen mit Erklärungen über solche <strong>Spielformen</strong><br />

sind im Buchhan<strong>de</strong>l erhältlich o<strong>de</strong>r wer<strong>de</strong>n im Internet beschrieben. Da diese<br />

Spiele nicht im Regelbuch verbindlich beschrieben wer<strong>de</strong>n, ist es erfor<strong>de</strong>rlich, in<br />

<strong>de</strong>r Ausschreibung genau auf die Spielweise <strong>und</strong> Wertung einzugehen.<br />

189


190<br />

<strong>Spielformen</strong>, <strong>Vorgabenzuteilung</strong> <strong>und</strong> Vorgabenverteilung<br />

<br />

Während in allen an<strong>de</strong>ren Sportarten im Wesentlichen die absoluten Leistungen<br />

(„Brutto“) <strong>de</strong>r Sportler verglichen wer<strong>de</strong>n, kennt <strong>Golf</strong> eine zusätzliche Wertung<br />

(„Netto“) nach einem fein ausbalancierten Vorgabensystem. Im Amateurbereich<br />

spielt es sogar eine bestimmen<strong>de</strong> Rolle: Nettowertungen wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Wettspielauswertung<br />

zu Gr<strong>und</strong>e gelegt, Bruttoergebnisse oft nur am Ran<strong>de</strong> erwähnt o<strong>de</strong>r<br />

nur bei sportlich anspruchsvollen Wettspielen ausgeschrieben. Weil das so ist,<br />

kommt <strong>de</strong>r Anwendung <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems mit <strong>de</strong>r Möglichkeit von<br />

„Nettowertungen“ entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Be<strong>de</strong>utung zu. So erreicht man, dass Spieler<br />

unterschiedlichen Spielpotenzials gegeneinan<strong>de</strong>r antreten können, ohne dass<br />

<strong>de</strong>r bessere Spieler von vornherein uneinholbar vorne liegt. Man vergleicht die<br />

relative Leistung im Verhältnis zum individuellen Spielpotenzial <strong>und</strong> stellt damit<br />

<strong>de</strong>n sportlichen Wettkampf auf eine völlig neue Gr<strong>und</strong>lage.<br />

Bei <strong>de</strong>r Abrechnung eines Einzel-Zählspiels genügt es, die <strong>de</strong>m Spieler zustehen<strong>de</strong>n<br />

Vorgabenschläge (also seine DGV-Spielvorgabe / Club-Spielvorgabe)<br />

pauschal von seinem R<strong>und</strong>energebnis abzuziehen. Es spielt hier keine Rolle, an<br />

welchen Löchern er welche Schlagzahl erzielt hat.<br />

An<strong>de</strong>rs verhält es sich bei Zählspielen Gegen Par o<strong>de</strong>r nach Stableford <strong>und</strong> bei<br />

Lochspielen. Dort wird lochweise gewertet. Um lochweise werten zu können, muss<br />

für alle Beteiligten feststehen, an welchen Löchern einzelne Vorgabenschläge <strong>de</strong>r<br />

DGV-Spielvorgabe bzw. Club-Spielvorgabe zu verrechnen sind. Deshalb schreibt<br />

auch Regel 33-4 <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln vor, dass die Spielleitung die Vorgabenverteilung<br />

auf die einzelnen Löcher bekannt geben muss. Theoretisch könnte eine Spielleitung<br />

also für je<strong>de</strong>s Wettspiel in ihrer Verantwortung die Vorgabenverteilung än<strong>de</strong>rn.<br />

Der Praxis entspricht das nicht: Der Spielausschuss wird dauerhaft eine Vorgabenverteilung<br />

festsetzen <strong>und</strong> auf Zählkarten <strong>und</strong> Abschlagstafeln bekannt machen.<br />

Die Bekanntgabe <strong>de</strong>r Vorgabenverteilung hat also für je<strong>de</strong>s Wettspiel (unabhängig<br />

von <strong>de</strong>r Frage, ob das Wettspiel vorgabenwirksam ist) <strong>und</strong> je<strong>de</strong> EDS-R<strong>und</strong>e<br />

zu erfolgen. Es empfiehlt sich eine einmalige Festlegung auf unbestimmte Zeit.<br />

Je<strong>de</strong>nfalls sollten Än<strong>de</strong>rungen während einer Spielsaison vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />

Regel 33-4 <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln verlangt von Spielleitungen zwingend, die Verteilung<br />

<strong>de</strong>r Vorgaben auf die Löcher bekannt zu geben.<br />

Um ein weitgehend einheitliches Verfahren sicherzustellen, sollte Folgen<strong>de</strong>s<br />

beachtet wer<strong>de</strong>n:<br />

a) Es ist eine bekannte Tatsache, dass die Vorgabenverteilung tatsächlich keinen Einfluss<br />

auf die Stableford-Ergebnisse <strong>und</strong> damit auf die Vorgabenfortschreibung hat.


<strong>Spielformen</strong>, <strong>Vorgabenzuteilung</strong> <strong>und</strong> Vorgabenverteilung<br />

b) Es ist wichtig, dass Vorgabenschläge von jeglichem Vorgabenunterschied<br />

gleichmäßig über die 18 Löcher verteilt gegeben wer<strong>de</strong>n.<br />

c) Dies wird bestmöglich erreicht, in <strong>de</strong>m die ungera<strong>de</strong>n Nummern (1, 3, 5, 7,<br />

9, 11, 13, 15, 17) <strong>de</strong>s Vorgabenverteilungsschlüssels auf <strong>de</strong>n längeren neun<br />

Löchern <strong>de</strong>s Platzes vergeben wer<strong>de</strong>n <strong>und</strong> die gera<strong>de</strong>n Nummern (2, 4, 6, 8,<br />

10, 12, 14, 16, 18) auf <strong>de</strong>n kürzeren neun Löchern. Hinweis: Bei Wettspielen<br />

über neun Löcher dürfen nur ungera<strong>de</strong> Vorgabenverteilungsziffern angewandt<br />

wer<strong>de</strong>n, da in <strong>de</strong>r Software die richtige Berechnung <strong>de</strong>r ger<strong>und</strong>eten Spielvorgabe<br />

hiervon abhängt.<br />

Für Wettspiele über neun Löcher müssen die zu spielen<strong>de</strong>n Löcher jedoch<br />

mit ungera<strong>de</strong>n Vorgabenverteilungsschlüsseln versehen wer<strong>de</strong>n, da sonst das<br />

von <strong>de</strong>r Clubverwaltungssoftware angewandte Verfahren zur Berechnung <strong>de</strong>r<br />

Spielvorgabe die Vorgabenschläge nicht richtig zuweist.<br />

d) Das Durchschnittsergebnis über Par eines Loches ist ein Kennzeichen für seine<br />

Schwierigkeit.<br />

e) Es sollte versucht wer<strong>de</strong>n, für Damen <strong>und</strong> Herren eine gemeinsame Vorgabenverteilung<br />

festzusetzen.<br />

f) Der Spieler, <strong>de</strong>r Vorgabenschläge erhält, sollte diese zuerst auf <strong>de</strong>m schwierigsten<br />

Par-5-Loch erhalten, danach auf <strong>de</strong>m schwierigsten Par-4-Loch <strong>und</strong><br />

dann auf <strong>de</strong>n restlichen Par-5-Löchern. Anschließend folgen die weiteren Par-<br />

4-Löcher <strong>und</strong> zum Schluss die Par-3-Löcher.<br />

g) Ein sehr schweres Par-3-Loch kann schwieriger eingestuft wer<strong>de</strong>n als ein Par 4.<br />

Schwierige Löcher sind im allgemeinen die Löcher, bei <strong>de</strong>nen ein durchschnittlicher<br />

Spieler nicht mit zwei Schlägen weniger als <strong>de</strong>m Par <strong>de</strong>s Lochs das Grün<br />

erreichen kann.<br />

Die Zuordnung <strong>de</strong>r Vorgabenverteilung auf die Löcher kann wie folgt geschehen:<br />

a) Die Löcher wer<strong>de</strong>n in sechs Gruppen von drei Löchern aufgeteilt (1, 2, 3 / 4,<br />

5, 6 / usw.)<br />

b) Die Vorgabenverteilung 1 wird nicht auf die Löcher 1-3 o<strong>de</strong>r 16-18 gelegt.<br />

c) Die Summe <strong>de</strong>r Vorgabenverteilung <strong>de</strong>r sechs Gruppen sollte 27-30 betragen.<br />

d) Die ungera<strong>de</strong>n Zahlen wer<strong>de</strong>n auf <strong>de</strong>n ersten neun Löchern vergeben <strong>und</strong><br />

die gera<strong>de</strong>n auf <strong>de</strong>n zweiten neun Löchern o<strong>de</strong>r umgekehrt (Neun-Löcher-<br />

Wettspiele wer<strong>de</strong>n mit einer ungera<strong>de</strong>n Vorgabenverteilung gespielt).<br />

e) Die Vorgabenverteilungen 1-6 sollen nicht auf benachbarten Löchern liegen.<br />

Beispiel:<br />

Vorgabenverteilung 1 auf das schwierigste <strong>de</strong>r Löcher 7, 8, 9 vergeben (4, 5, 6<br />

bei neun Löchern).<br />

Vorgabenverteilung 2 auf das schwierigste <strong>de</strong>r Löcher 13, 14, 15 vergeben.<br />

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192<br />

<strong>Spielformen</strong>, <strong>Vorgabenzuteilung</strong> <strong>und</strong> Vorgabenverteilung<br />

Vorgabenverteilung 3 auf das schwierigste <strong>de</strong>r Löcher 4, 5, 6 vergeben (7, 8, 9<br />

bei neun Löchern).<br />

Vorgabenverteilung 4 auf das schwierigste <strong>de</strong>r Löcher 10, 11, 12 vergeben.<br />

Vorgabenverteilung 5 auf das schwierigste <strong>de</strong>r Löcher 1, 2, 3 vergeben.<br />

Vorgabenverteilung 6 auf das schwierigste <strong>de</strong>r Löcher 16, 17, 18 vergeben.<br />

Die Vorgabenverteilungen 7-12 wer<strong>de</strong>n gleichmäßig über die sechs Gruppen<br />

verteilt; „7“ muss nicht in die Gruppe 7, 8, 9 passen.<br />

Die Vorgabenverteilungen 13-18 wer<strong>de</strong>n anschließend auf die gleiche Art<br />

vergeben.<br />

Ergebnis:<br />

Löcher 1, 2, 3 Vorgabenverteilung 5, 7, 15 Summe: 27<br />

Löcher 4, 5, 6 Vorgabenverteilung 3, 11, 13 Summe: 27<br />

Löcher 7, 8, 9 Vorgabenverteilung 1, 9, 17 Summe: 27<br />

Löcher 10, 11, 12 Vorgabenverteilung 4, 12, 14 Summe: 30<br />

Löcher 13, 14, 15 Vorgabenverteilung 2, 10, 18 Summe: 30<br />

Löcher 16, 17, 18 Vorgabenverteilung 6, 8, 16 Summe: 30<br />

Par ist kein Maß für die Schwierigkeit eines Platzes. Lange Par-3-<br />

<strong>und</strong> Par-4-Löcher wer<strong>de</strong>n oft vor Par-5-Löchern mit niedrigen Vorgabenverteilungsschlüsseln<br />

versehen, weil es einfacher zu sein scheint, auf <strong>de</strong>m Par 5 ein Par zu<br />

spielen als auf <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Par-3- <strong>und</strong> Par-4-Löchern. Die langen Par-3-Löcher <strong>und</strong><br />

Par-4-Löcher sind jedoch oft für <strong>de</strong>n guten Spieler schwer in Par zu spielen, aber<br />

einfache Bogey-Löcher für einen Spieler mit hoher Vorgabe. Die Schwierigkeit im<br />

Verhältnis zum Par sollte daher bei <strong>de</strong>r Aufstellung <strong>de</strong>r Vorgabenverteilung nicht<br />

beachtet wer<strong>de</strong>n. Ausnahme: Ein <strong>Golf</strong>club gibt Vorgabenschläge im Lochspiel auf<br />

<strong>de</strong>n „Differenzlöchern“, siehe Anhang D, <strong>Vorgabenzuteilung</strong>.<br />

Bei <strong>de</strong>r Aufstellung <strong>de</strong>r Vorgabenverteilung sollte beachtet wer<strong>de</strong>n,<br />

dass gera<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Mehrzahl <strong>de</strong>r privaten Lochspiele nur wenige Vorgabenschläge<br />

gegeben wer<strong>de</strong>n (da häufig Spieler vergleichbaren Spielpotenzials<br />

gegeneinan<strong>de</strong>r spielen), was eine gleichmäßige Verteilung <strong>de</strong>r Vorgabenschläge<br />

wichtig erscheinen lässt.<br />

Sollen auf 27-Loch-Plätzen Neun-Löcher-R<strong>und</strong>en mehrfach miteinan<strong>de</strong>r kombiniert<br />

wer<strong>de</strong>n, so sollte für die jeweiligen neun Löcher die Vorgabenverteilung getrennt<br />

vorgenommen wer<strong>de</strong>n (also jeweilige Ermittlung <strong>de</strong>r Vorgabenverteilungsschlüssel<br />

1-9 für je<strong>de</strong> Neun-Löcher-R<strong>und</strong>e).<br />

Spieler mit „Plus“-Vorgabe müssen Schläge gewähren. Dies beginnt<br />

mit <strong>de</strong>m leichtesten Loch <strong>de</strong>r festgesetzten R<strong>und</strong>e.


<strong>Spielformen</strong>, <strong>Vorgabenzuteilung</strong> <strong>und</strong> Vorgabenverteilung<br />

Es ist durchaus eine unterschiedliche Vorgabenverteilung für Damen<br />

<strong>und</strong> Herren <strong>de</strong>nkbar. Im Lochspiel gilt dann die Vorgabenverteilung <strong>de</strong>sjenigen<br />

Spielers, <strong>de</strong>r Vorgabenschläge „bekommt“. Allerdings empfiehlt sich eine für alle<br />

Spieler einheitliche Vorgabenverteilung schon wegen <strong>de</strong>r einfacheren Handhabung<br />

(z. B. bei gemischten Vierer-Lochspielen).<br />

<br />

DGV-Mitglie<strong>de</strong>r, die einen Spielbetrieb nach <strong>de</strong>n Vorgaben- <strong>und</strong> Spielbestimmungen<br />

<strong>de</strong>s DGV durchführen dürfen, haben das Recht, neben 18-Löcher-Wettspielen<br />

auch vorgabenwirksame Wettspiele über neun Löcher abzuhalten.<br />

Wichtige Eckpunkte auf einen Blick<br />

- Neun-Löcher-Wettspiele sind nur für Spieler <strong>de</strong>r DGV-Vorgabenklasse 2-5<br />

(4,5-36,0) <strong>und</strong> Spieler mit Clubvorgabe (37-54) vorgabenwirksam.<br />

- Dem auf neun Löchern erzielten Ergebnis wer<strong>de</strong>n für die Vorgabenverwaltung<br />

18 Stableford-Nettopunkte (für die nicht gespielten zweiten neun Löcher)<br />

hinzugezählt.<br />

- Die Pufferzonen sind gegenüber R<strong>und</strong>en über 18 Löcher reduziert:<br />

DGV-Vorgabenklassen 2 + 3: 35-36 Stableford-Nettopunkte;<br />

DGV-Vorgabenklasse 4: 34-36 Stableford-Nettopunkte;<br />

DGV-Vorgabenklasse 5: 33-36 Stableford-Nettopunkte;<br />

DGV-Vorgabenklasse 6: Keine Pufferzone, da keine Heraufsetzungen.<br />

- Die Clubverwaltungssoftware enthält für die Durchführung von Wettspielen<br />

über neun Löcher eine separate Funktion.<br />

- Abgebrochene 18-Löcher-Wettspiele dürfen nicht nachträglich zu vorgabenwirksamen<br />

Neun-Löcher-Wettspielen erklärt wer<strong>de</strong>n.<br />

Welche Löcher eines <strong>Golf</strong>platzes wer<strong>de</strong>n für ein Neun-Löcher-Wettspiel genutzt?<br />

Es ist je<strong>de</strong>m DGV-Mitglied freigestellt, die für ihn sinnvollste Neun-Löcher-R<strong>und</strong>e<br />

für ein vorgabenwirksames Wettspiel anzubieten. Dabei wird es sich <strong>und</strong> sollte es<br />

sich regelmäßig um die Halbr<strong>und</strong>en, also entwe<strong>de</strong>r die Bahnen 1-9 o<strong>de</strong>r 10-18,<br />

han<strong>de</strong>ln. Besteht eine nachvollziehbare Begründung, kann aber auch eine an<strong>de</strong>re<br />

Kombination von Löchern für die Neun-Löcher-R<strong>und</strong>e herangezogen wer<strong>de</strong>n (z.<br />

B. Löcher 1-7 <strong>und</strong> 17 + 18). Letzteres vor allem dann, wenn beispielsweise das<br />

9. Grün o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r 10. Abschlag nicht in <strong>de</strong>r Nähe <strong>de</strong>s Clubhauses gelegen sind.<br />

Welche Course-Rating-Werte wer<strong>de</strong>n für die Neun-Löcher-R<strong>und</strong>e genutzt?<br />

Je<strong>de</strong>s DGV-Mitglied mit 18 o<strong>de</strong>r mehr Spielbahnen besitzt automatisch die Rating-<br />

Werte für die jeweiligen Halbr<strong>und</strong>en „1-9“, „10-18“ usw. Nur wenn ein <strong>Golf</strong>club<br />

eine davon abweichen<strong>de</strong> Neun-Löcher-R<strong>und</strong>e anbieten möchte (beispielsweise 1-7<br />

+ 17 <strong>und</strong> 18), muss hierfür ein individueller Rating-Wert beim DGV angefor<strong>de</strong>rt<br />

193


194<br />

<strong>Spielformen</strong>, <strong>Vorgabenzuteilung</strong> <strong>und</strong> Vorgabenverteilung<br />

wer<strong>de</strong>n. Nach Erhalt <strong>de</strong>r neuen Course-Rating-Werte müssen die entsprechen<strong>de</strong>n<br />

Neun-Löcher-R<strong>und</strong>en als „neue“ bzw. „weitere“ Plätze in <strong>de</strong>r Clubverwaltungs-<br />

Software angelegt wer<strong>de</strong>n. DGV-Mitglie<strong>de</strong>r, die nur über neun Löcher verfügen,<br />

sind von diesen Anpassungen nicht betroffen <strong>und</strong> spielen mit <strong>de</strong>n ihnen bereits<br />

heute bekannten Course-Rating-Werten auch in <strong>de</strong>n Neun-Löcher-Wettspielen. Es<br />

ist sorgsam darauf zu achten, dass bei <strong>de</strong>r Anlage eines Neun-Löcher-Wettspiels<br />

aus <strong>de</strong>r Clubverwaltungs-Software auch <strong>de</strong>r richtige Platz (z. B. die richtige Neun-<br />

Löcher-Kombination) ausgewählt wird, da es sonst zu falschen Vorgaben bzw.<br />

einer falschen Auswertung kommen wird.<br />

Für die Vorgabenfortschreibung wird ein 18-Löcher-Ergebnis benötigt, das die<br />

Clubverwaltungs-Software „versteht“. Wie erhält man dieses?<br />

Entsprechend <strong>de</strong>n aktuellen Vorgaben <strong>de</strong>r European <strong>Golf</strong> Association <strong>und</strong> <strong>de</strong>s<br />

DGV-Vorgabensystems wer<strong>de</strong>n stets zu <strong>de</strong>n tatsächlich erzielten Stableford-Nettopunkten<br />

<strong>de</strong>r gespielten neun Löcher weitere 18-Stableford-Nettopunkte dazuaddiert<br />

<strong>und</strong> damit, so haben es auch die statistischen Erhebungen ergeben, die nicht<br />

gespielten zweiten neun Löcher „neutralisiert“. Die aktualisierte Clubverwaltungs-<br />

Software addiert diese Punkte automatisch beim Übertrag <strong>de</strong>r Ergebnisse in das<br />

Stammblatt. So erhält man ein 18-Löcher-Ergebnis bei nur neun gespielten Bahnen.<br />

Dieses Verfahren ist natürlich ausschließlich bei Wettspielen zulässig, die von<br />

vornherein als Neun-Löcher-Wettspiele ausgeschrieben wur<strong>de</strong>n.<br />

Besteht eine Verpflichtung, Neun-Löcher-Wettspiele anzubieten?<br />

Nein. Neun-Löcher-Wettspiele sind ein Angebot <strong>de</strong>s DGV. Je<strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>club kann<br />

frei entschei<strong>de</strong>n, ob er vorgabenwirksame Neun-Löcher-Wettspiele ausrichtet o<strong>de</strong>r<br />

nicht (so wie auch über an<strong>de</strong>re Ausschreibungs<strong>de</strong>tails wie Stableford, Zählspiel,<br />

gegen Par, Eclectic usw. entschie<strong>de</strong>n wird).<br />

Können wir <strong>de</strong>n bestehen<strong>de</strong>n Vorgabenverteilungsschlüssel bei Neun-Löcher-<br />

Wettspielen nutzen?<br />

Wird ein Neun-Löcher-Wettspiel auf <strong>de</strong>r ersten Halbr<strong>und</strong>e <strong>de</strong>s Platzes (die ersten<br />

neun Spielbahnen) gespielt, wird <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong> Verteilungsschlüssel genutzt,<br />

sofern er nur aus ungera<strong>de</strong>n Zahlen besteht.<br />

Wer<strong>de</strong>n die zweiten neun Löcher als vorgabenwirksame Neun-Löcher-R<strong>und</strong>e<br />

genutzt o<strong>de</strong>r haben die ersten neun Löcher sowohl gera<strong>de</strong> wie auch ungera<strong>de</strong><br />

Vorgabenverteilungsschlüssel, so müssen die bestehen<strong>de</strong>n Verteilungsschlüssel<br />

alle zu ungera<strong>de</strong>n Ziffern abgeän<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n (2 wird zu 1, 4 zu 3, 6 zu 5 etc.).<br />

Dies ist notwendig, da die Clubverwaltungssoftware bei <strong>de</strong>r Berechnung <strong>de</strong>r<br />

Spielvorgabe immer von einer 18-Löcher-R<strong>und</strong>e ausgeht. Um <strong>de</strong>m Spieler auf<br />

<strong>de</strong>r R<strong>und</strong>e über neun Löcher die Hälfte seiner Spielvorgabe <strong>de</strong>r 18-Löcher-R<strong>und</strong>e


<strong>Spielformen</strong>, <strong>Vorgabenzuteilung</strong> <strong>und</strong> Vorgabenverteilung<br />

geben zu können, wer<strong>de</strong>n die Vorgabenschläge für die ungera<strong>de</strong>n Vorgabenverteilungsschlüssel<br />

angesetzt, was bei ungera<strong>de</strong>n Spielvorgaben auch gleich die<br />

erfor<strong>de</strong>rliche Aufr<strong>und</strong>ung ergibt. So wird z. B. ein Spieler mit einer Spielvorgabe<br />

elf seine elf Vorgabenschläge auf <strong>de</strong>n Löchern mit <strong>de</strong>m Vorgabenverteilungsschlüssel<br />

1 bis 11 erhalten. Er wird die ihm in einem Neun-Löcher-Wettspiel<br />

zustehen<strong>de</strong>n sechs Vorgabenschläge auf <strong>de</strong>n ersten neun Löchern jedoch nur mit<br />

Sicherheit erhalten, wenn auf <strong>de</strong>n ersten neun Löchern alle ungera<strong>de</strong>n Vorgabenverteilungsschlüssel<br />

vorkommen.<br />

Wie wird in einem Neun-Löcher-Wettspiel gestochen?<br />

Wie bei 18-Löcher-Wettspielen liegt Art <strong>und</strong> Weise <strong>de</strong>s Stechens im Ermessen <strong>de</strong>s<br />

jeweiligen DGV-Mitglieds. Sollte ein Kartenstechen vorgesehen sein, so empfiehlt<br />

sich, dass bei Schlag- o<strong>de</strong>r Punktgleichheit die besseren letzten 6, 3, 1 Löcher<br />

entschei<strong>de</strong>n <strong>und</strong> danach das Los. Der Stechmodus „schwerste / leichteste Löcher“<br />

nach <strong>de</strong>m Vorgabenverteilungsschlüssel ist hier nicht anwendbar, da in einem<br />

Wettspiel über neun Löcher nur Vorgabenverteilungsschlüssel mit ungera<strong>de</strong>n Zahlen<br />

vorkommen.<br />

Welche Abschlagsfarben sollen gespielt wer<strong>de</strong>n?<br />

Hier gilt wie bei einem Wettspiel über 18 Löcher, dass man <strong>de</strong>n Spielern die<br />

Abschlagfarben anbieten sollte, auf <strong>de</strong>nen sie nicht überfor<strong>de</strong>rt aber auch nicht<br />

unterfor<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n. Generell sollten Spieler mit höheren Vorgaben von <strong>de</strong>n vor<strong>de</strong>ren<br />

Abschlägen spielen.<br />

Dürfen auch EDS-R<strong>und</strong>en über neun Löcher gespielt wer<strong>de</strong>n?<br />

Ja. Es liegt jedoch im Ermessen <strong>de</strong>s <strong>Golf</strong>clubs, ob er EDS-R<strong>und</strong>en über neun Löcher<br />

anbietet o<strong>de</strong>r auf einen bestimmten Personenkreis eingeschränkt. So kann es z. B.<br />

sinnvoll sein, nur Clubvorgabenspielern o<strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>rn EDS-R<strong>und</strong>en über neun Löcher<br />

zu gestatten. EDS-R<strong>und</strong>en über 18 Löcher dürfen dagegen nicht eingeschränkt wer<strong>de</strong>n<br />

(siehe Ziffer <strong>3.</strong>8 DGV-Vorgabensystem).<br />

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