24.04.2013 Aufrufe

2. Designtage Gut Rosenberg - Kompetenzzentrum für ...

2. Designtage Gut Rosenberg - Kompetenzzentrum für ...

2. Designtage Gut Rosenberg - Kompetenzzentrum für ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>2.</strong> DESIGNTAGE<br />

GUT ROSENBERG<br />

<strong>Kompetenzzentrum</strong> <strong>für</strong> Handwerksdesign<br />

27.-28. November 2009<br />

Am 27. und 28. November 2009 fanden in <strong>Gut</strong> <strong>Rosenberg</strong> die<br />

<strong>2.</strong> DESIGNTAGE GUT ROSENBERG statt.<br />

Rund 70 Teilnehmer trafen sich zu einem zweitägigen Symposium,<br />

um sich aktiv über Fortbildungsmöglichkeiten und Chancen auf dem<br />

Kreativsektor im Bereich Handwerk zu informieren.<br />

Ein Fachvortrag und 4 Workshops gaben den Interessierten am ersten<br />

Tag die Gelegenheit, sich sowohl theoretisch als auch inhaltlich mit<br />

möglichen Bildungsinhalten zu beschäftigen. Am zweiten Tag zeigte<br />

der Besuch von zwei Betrieben von Absolventen der Akademie <strong>für</strong><br />

Handwerksdesign die Entwicklungs- und Auftragsmöglichkeiten von<br />

Designbetrieben im Handwerk auf. Das Angebot war vor allem auf<br />

Berufsschullehrer und Auszubildende zugeschnitten, um ihnen einen<br />

lebendigen Eindruck von den Weiterbildungsmöglichkeiten auf dem<br />

Designsektor zu vermitteln.


Bei der Anordnung von Figuren oder<br />

Körpern auf einem Blatt ist nicht nur der<br />

Platz den diese einnehmen von Bedeutung<br />

, genauso wichtig ist der Raum, der<br />

sie umgibt.<br />

Um einen Zugang zu diesem Thema zu<br />

finden, hatten die Teilnehmer die Aufgabe,<br />

ein Fotogramm zu erstellen.<br />

Bei einem Fotogramm werden zwischen<br />

ein lichtempfindliches Material wie Fotopapier<br />

und eine Lichtquelle mehr oder<br />

weniger transparente Objekte gelegt und<br />

direkt belichtet. Es wird keine Kamera<br />

gebraucht. Dabei werden Bereiche, die voll<br />

belichtet werden am dunkelsten, andere<br />

Bereiche, an denen lichtundurchlässige<br />

Objekte liegen, weiß. Je transparenter ein<br />

Objekt ist, umso dunkler wird die Stelle, an<br />

der es gelegen hat, nach dem Belichten.<br />

Im Seminar haben die Teilnehmer A4<br />

Transparentpapiere erhalten, die sie<br />

durch beliebig häufiges Falten in ein<br />

selbst gewähltes Raster einteilen konnten.<br />

Bestimmte Stellen wurden eingeschnitten<br />

und einfach oder mehrfach umgeknickt.<br />

Dadurch entstanden Überlagerungen, die<br />

mal mehr, mal weniger Licht durchließen.<br />

Auch konnte man mehrere dieser Papiere<br />

übereinander legen. Dabei kam es vor<br />

allem darauf an, eine Gestaltung <strong>für</strong> das<br />

Blatt zu finden.<br />

Im Fotolabor wurden die Fotogramme<br />

dann, nachdem die Teilnehmer eine kurze<br />

Einführung in die wichtigsten Werkzeuge<br />

und Chemikalien bekommen hatten,<br />

belichtet und entwickelt. Dazu wurden die<br />

vorher geknickten und eingeschnittenen<br />

Transparentpapiere auf ein Fotopapier gelegt<br />

und dann mit einem Projektor angestrahlt.<br />

Erst nach dem Entwickeln konnte<br />

man dann die Resultate begutachten und<br />

vergleichen. Ihre Fotogramme konnten die<br />

Teilnehmer anschließend mit nach Hause<br />

nehmen.<br />

Im Workshop Räume gestalten ging es um<br />

die Sensibilisierung <strong>für</strong> Lichtwirkungen mit<br />

einfachen Mitteln.<br />

Der Dozent Elmar Heimbach öffnete den<br />

„Raum“ <strong>für</strong> subtile Lichtwirkungen und<br />

Wahrnehmungen mit zahlreichen gut nachvollziehbaren<br />

Beispielen von Alltagserfahrungen<br />

bis hin zu exotischen Beispielen aus<br />

anderen Kulturen.<br />

In der folgenden Praxisaufgabe konnten die<br />

Teilnehmer mit Cuttern, Klebstoff und Linealen<br />

ausgestattet Schuhkartons <strong>für</strong> das Licht<br />

öffnen: Es galt, durch Schneiden von Lichtöffnungen<br />

eine Raumwirkung zu erzielen.<br />

Festgehalten wurde das Ganze mit einer<br />

Digitalkamera unter Zuhilfenahme zweier<br />

Lampen und eines großen Kartons zur<br />

Beleuchtung. Die Ergebnisse wurden im<br />

Anschluss zur Mitnahme auf CD gebrannt<br />

und den Teilnehmern ausgehändigt. Ergänzt<br />

wurde der Workshop durch die Präsentation<br />

ein- und weiterführender Literatur.


Im Rahmen des Vortrags wurden neben<br />

einer allgemeinen Einführung in die<br />

Thematik Entwerfen am PC und einem<br />

geschichtlichen Exkurs verschiedene Bereiche<br />

der Arbeit am Computer im entwerferischen<br />

Kontext erläutert.<br />

Es wurden verschiedene Programme aus<br />

den Bereichen<br />

Medien- und Kommunikationsdesign,<br />

grafische Gestaltung,<br />

Multimedia,<br />

web publishing,<br />

DTP (desktop-publishing),<br />

Bildbearbeitung,<br />

Farbentwurf,<br />

Architektur,<br />

Innenarchitektur,<br />

Produktdesign,<br />

Landschaft- und Freiraumplanung,<br />

Rendering,<br />

Rapid Prototyping,<br />

und verschiedene Eingabegeräte<br />

vorgestellt.<br />

Zielgruppe <strong>für</strong> dieses Seminar waren angehende<br />

Meister, die sich im gestalterischen<br />

Bereich weiterbilden wollten.<br />

Das Seminar gliederte sich in einen theoretischen<br />

und einen praktischen Teil. In der<br />

Theorie wurden Grundlagen der Gestaltung<br />

zu Farbe, Form und Konstruktionsmöglichkeiten<br />

gegeben. Ergänzt wurden<br />

die theoretischen Ausführungen durch<br />

zahlreiche Praxisbeispiele.<br />

Im praktischen Teil arbeiteten die Teilnehmer<br />

am Entwurf ihres Meisterstückes. Das<br />

gemeinsame Besprechen der einzelnen<br />

Entwürfe ermöglichte den Einblick in verschiedene<br />

Entwurfstrategien.<br />

Auf Grund der Komplexität des Themas<br />

wurde das Seminar auf zwei Seminartage<br />

ausgedehnt.


Dinge und Undinge - Vortrag |Prof. Dipl.-Ing. Gregor M. Rutrecht | Fachhochschule Kaiserslautern<br />

DINGE + UNDINGE<br />

Mein Wunsch über Dinge und Undinge zu<br />

sprechen ist entstanden aus der Auseinandersetzung<br />

mit diesen Phänomenen<br />

als Architekt , der Dinge gestaltet, um<br />

Räume zu stimmen und als Hochschullehrer,<br />

der Studenten anstecken will, die<br />

Besonderheiten der uns begegnenden<br />

Welt zu entdecken und zu gestalten.<br />

Mit „Undingen“, sind keine schlechten<br />

Dinge im Sinne „das ist ja ein unmögliches<br />

Ding“ gemeint, sondern die Atmosphären,<br />

die zwischen uns und den Dingen<br />

entstehen. Ich glaube, dass man viele<br />

Worte machen muss, wenn die Dinge , die<br />

man beschreiben möchte, nicht greifbar<br />

sind, sondern immateriell existieren; und<br />

da diese Undinge nun einmal schwer mit<br />

Worten zu beschreiben , sondern eher zu<br />

s p ü r e n sind und weil ein Spüren immer<br />

Zeit und Anschauung braucht, gibt es<br />

diesen Vortrag.<br />

Meine Worte sind aber mit Vorsicht zu genießen,<br />

da sie nicht „richtig“ im Sinne von<br />

Anwendung zu gebrauchen sind. Und so<br />

kann ich keine absoluten Wahrheiten sondern<br />

nur persönliche Wahrnehmungen,<br />

Ordnungsbetrachtungen und Anmutungen<br />

anbieten.<br />

Keine Rezepte, sondern aus dem Josef<br />

Beuys`chen Lehrverständnis heraus<br />

könnte der Vortrag … „so etwas wie eine<br />

Schnur sein , die man in Zuckerlösung<br />

taucht um Kandiszucker zu machen,<br />

indem sich daran etwas orientiert und<br />

vielleicht kristallisiert.“<br />

weiter lesen.


Am Samstag, 28. November besuchten18<br />

Teilnehmer und Teilnehmerinnen zwei<br />

Werkstätten von Absolventen der Akademie<br />

<strong>für</strong> Handwerksdesign.<br />

Der erste Besuch galt den „Thomas Faber<br />

Möbelwerkstätten“. (www.thomas-faber.<br />

de). Der Besichtigung der Werkstatt folgte<br />

eine Internetpräsentation verschiedener<br />

von der Firma durchgeführten Projekte.<br />

Neben klassischen Tischleraufträgen wurden<br />

qualitativ hochwertige Innenraumgestaltung<br />

und die eigene Möbelproduktion<br />

vorgestellt<br />

Die Firma „Farbe Licht Raum“<br />

(www.farbelichtraum.de) von Anke<br />

Vander Vreken beherbergt neben einer<br />

klassischen Malerfirma eine Entwurfsfirma,<br />

die Gesamtkonzeptionen <strong>für</strong> Praxen, Apotheken<br />

und Industriebetriebe entwickelt.<br />

Charakteristisch ist auch hier, dass neben<br />

dem Entwurf auch die Ausführung in einer<br />

Hand liegen.<br />

Die Teilnehmer waren vom Einblick in die<br />

Betriebe begeistert.<br />

Gefördert vom Bundesministerium <strong>für</strong> Wirtschaft und Technologie<br />

aufgrund eines Beschlusses des deutschen Bundestages


Dinge und Undinge - Vortrag |Prof. Dipl.-Ing. Gregor M. Rutrecht | Fachhochschule Kaiserslautern<br />

DINGE + UNDINGE<br />

Mein Wunsch über Dinge und Undinge<br />

zu sprechen ist entstanden aus der Auseinandersetzung<br />

mit diesen Phänomenen<br />

als Architekt , der Dinge gestaltet, um<br />

Räume zu stimmen und als Hochschullehrer,<br />

der Studenten anstecken will, die<br />

Besonderheiten der uns begegnenden<br />

Welt zu entdecken und zu gestalten.<br />

Mit „Undingen“, sind keine schlechten<br />

Dinge im Sinne „das ist ja ein unmögliches<br />

Ding“ gemeint, sondern die Atmosphären,<br />

die zwischen uns und den Dingen entstehen.<br />

Ich glaube, dass man viele Worte<br />

machen muss, wenn die Dinge , die man<br />

beschreiben möchte, nicht greifbar sind,<br />

sondern immateriell existieren; und da diese<br />

Undinge nun einmal schwer mit Worten<br />

zu beschreiben , sondern eher zu s p ü r<br />

e n sind und weil ein Spüren immer Zeit<br />

und Anschauung braucht, gibt es diesen<br />

Vortrag.<br />

Meine Worte sind aber mit Vorsicht zu<br />

genießen, da sie nicht „richtig“ im Sinne<br />

von Anwendung zu gebrauchen sind. Und<br />

so kann ich keine absoluten Wahrheiten<br />

sondern nur persönliche Wahrnehmungen,<br />

Ordnungsbetrachtungen und Anmutungen<br />

anbieten.<br />

Keine Rezepte, sondern aus dem Josef<br />

Beuys`chen Lehrverständnis heraus könnte<br />

der Vortrag … „so etwas wie eine Schnur<br />

sein , die man in Zuckerlösung taucht um<br />

Kandiszucker zu machen, indem sich daran<br />

etwas orientiert und vielleicht kristallisiert.“<br />

Ich möchte mit einer Beschreibung von<br />

Christian Norberg Schulz beginnen, der die<br />

Bedeutungslosigkeit des „Dings an sich“<br />

aufzeigt.<br />

„Wir treffen eine Frau, die bestimmte<br />

Eigenschaften hat, die wir sofort wahrnehmen.<br />

Sie ist wunderschön weil sie unserer<br />

Vorstellung von Schönheit entspricht.<br />

Wenn wir nach dem ersten Treffen gefragt<br />

werden, ob wir sie kennen, können wir<br />

antworten: “ja und nein“. Wir kennen einige<br />

ihrer Eigenschaften, aber wir wissen, dass<br />

sie andere Qualitäten hat, die noch vor uns<br />

verborgen bleiben. Wir sagen, dass ihre<br />

Schönheit eine ihrer Manifestationen ist, wir<br />

könnten ganz allgemein sagen, dass ein Objekt<br />

durch seine Manifestationen repräsentiert<br />

wird und sich durch seine Phänomene<br />

mitteilt, diese Phänomene können wir auch<br />

als Eigenschaften bezeichnen. Weil sie kein<br />

Ding sind, aber sie zu einem Ding gehören<br />

in der Art, dass das Ding durch bestimmte<br />

Eigenschaften (re)präsentiert oder symbolisiert<br />

wird. Daraus folgt, dass ein Phänomen<br />

durch die Präsenz eines Objektes sichtbar<br />

wird, ein Phänomen existiert nicht ohne<br />

ein Ding, das anwesend ist. Also hat ein<br />

Phänomen keine von Dingen unabhängige<br />

Existenz und so ist es sinnlos vom „Ding an<br />

sich“ zu sprechen.<br />

(Übersetzung aus dem Englischen nach<br />

Christian Norberg Schulz)<br />

Wir nehmen eine Atmosphäre wahr, die<br />

wir an der Präsenz von Dingen erleben,<br />

die uns umgeben. Deshalb ist Architektur-<br />

und Gestaltungslehre zunächst immer<br />

objektbezogen, weil uns scheinbar messbare<br />

Dinge begegnen, die wir verändern<br />

können. Gleichzeitig wissen wir, dass es die<br />

Dinge „an sich“ in Bezug auf Lebensräume<br />

nicht gibt, sondern die Beziehung zu uns<br />

erst Sinn gibt. Ich möchte nun zunächst die<br />

„Rohstoffe“ ansprechen, denen wir beim<br />

Erleben des Atmosphärischen begegnen.<br />

Dies kann nur schlaglichthaft geschehen<br />

und definitorischer, ordnender und beschreibender<br />

Art sein, da jeder einzelne der<br />

Punkte einen ganzen Vortrag füllen könnte.<br />

Phänomene wie Ort, Material, Fügung,<br />

Maß, Farbe und Licht sowie die Wahrnehmung<br />

der Dinge sollen Gegenstand dieser<br />

kurzen Überlegungen sein. Zunächst einige<br />

grundsätzliche Gedanken. Die Welt ist ihrem<br />

Wesen nach räumlich, weil sich im Raum<br />

das ereignet, was wir als Leben bezeichnen.<br />

WELT:<br />

Welt ist raumhaft Raum+Zeit<br />

Welt ist bestimmt Material+Gestalt<br />

Welt ist ausgedehnt Mass+Gliederung<br />

Welt ist erlebbar Sinne+Erfahrung<br />

Aber erst durch die Grenzen des Raumes,<br />

die durch stoffliche Dinge wie Wände,<br />

Decken, Möbel, etc. bestimmt werden, wird<br />

Raum wahrnehmbar und stimmungsvoll.<br />

Gisberth Hülsmann definiert die Welt im<br />

folgenden als raumhaft, bestimmt und ausgedehnt,<br />

wenn ich nun den Mensch als leibhaft,<br />

begrenzt und gerichtet begreife, dann<br />

kommen diese beiden Phänomene durch<br />

Kontaktflächen zu uns; das Erleben wird uns<br />

durch die Sinne gegeben es ist bezogen auf<br />

Orte, Menschen und Ereignisse.<br />

M E N S C H:<br />

Mensch ist leibhaft<br />

Körper_Leibraum_Ausdruck_Erinnerung


Dinge und Undinge - Vortrag |Prof. Dipl.-Ing. Gregor M. Rutrecht | Fachhochschule Kaiserslautern<br />

Mensch ist begrenzt<br />

Hülle_Gliedmassen_ Innen + Aussen<br />

Mensch ist gerichtet<br />

oben_unten_vorne_hinten_rechts_links<br />

Mensch ist bezogen<br />

Orte_Menschen _Ereignisse<br />

Ich möchte ein Beispiel zur Vielschichtigkeit<br />

der Wahrnehmung geben, das<br />

zeigt, dass die Sinnesorgane nur unser<br />

Mittel sind, Welt zu erfahren, es ist<br />

der ganze Mensch, der wahrnimmt.<br />

Wenn wir uns mehrere Äpfel vorstellen,<br />

die vom grünen, unreifen Apfel bis hin zum<br />

braunen, verfaulten Apfel eine Reihe bilden,<br />

dann haben wir unterschiedliche Möglichkeiten<br />

diesen Anblick wahrzunehmen.<br />

Der Begriff Apfel, der uns in erster Linie zur<br />

Verständigung dient, sagt nichts über sein<br />

Wesen oder über seine Dingeigenschaften<br />

aus. Dass der Apfel Eigenschaften hat und<br />

rund, grün, fest, weich oder sauer etc. sein<br />

kann, ist durch eigene Erfahrung vielschichtig<br />

in uns gespeichert. Darüberhinaus bietet<br />

uns das Bild der langsam faulenden Äpfel<br />

auch die Möglichkeit der Wahrnehmung<br />

von vergangener Zeit an, etwas, dass vordergründig<br />

nicht zu sehen ist, und wenn<br />

man will, kann man auch die Möglichkeit<br />

von „Schöpfung“ und damit eine Bedeutung<br />

erkennen. Wahrnehmung findet also<br />

immer aus einem Erfahrungsschatz heraus<br />

statt. Je nach Einstellung oder Konditionierung<br />

des Wahrnehmenden liegen verschiedene<br />

Schichten des Gesehenen übereinander<br />

und ergeben einen vielschichtigen<br />

Eindruck.<br />

W A H R N E H M U N G:<br />

Wahrnehmung ist Begriff<br />

Apfel (abstrakt )<br />

Wahrnehmung ist Eigenschaft<br />

Apfel (grün, fest, sauer…..)<br />

Wahrnehmung ist Präsenz<br />

Apfel (Zeitraum)<br />

Wahrnehmung ist Bedeutung<br />

Apfel (Schöpfung )<br />

ORT<br />

Der Kontakt zwischen den Dingen und uns<br />

ist immer an Orte gebunden, an Situationen,<br />

zu denen wir eine Beziehung haben.<br />

Orte sind nicht abstrakt, so wie Raum und<br />

Zeit, sondern erlebte Erfahrung. Wir kennen<br />

besondere Orte in der Natur, ob wir einen<br />

Berg im Blick haben, der <strong>für</strong> bestimmte<br />

Menschen heilig zu sein scheint, wie den<br />

Ayers Rock in Australien oder einen 500 Jahre<br />

alten Olivenbaum, an dem eine Quelle<br />

entspringt oder einen Strand am Atlantik,<br />

wo wir Kraft , Rhythmus und Weite spüren.<br />

Besondere Orte haben bestimmte Eigenschaften,<br />

die uns „gefangen“ nehmen.<br />

Aldo van Eyck, ein niederländischer<br />

Architekt drückt das so aus:<br />

….„was auch immer „Raum“ und „Zeit“<br />

<strong>für</strong> eine Bedeutung annehmen; Ort und<br />

Ereignis bedeuten mehr…..der Raum bietet<br />

keinen Ort und die Zeit keinen Augenblick.<br />

Mach aus jeder Tür einen Empfang und gib<br />

jedem Fenster ein Gesicht. Mach aus jedem<br />

einen Ort; eine Fülle von Orten aus jedem<br />

Haus aus jeder Stadt…..“<br />

MATERIAL<br />

Dinge finden wir an Orten und sie sind stofflich,<br />

sie erscheinen uns in einem Material;<br />

und Material ist etwas auf das wir emotional<br />

reagieren. Man könnte sagen, dass Stofflichkeit<br />

einen „Wirkraum“ hat.<br />

Vilem Flusser macht diese emotionale Reaktion<br />

in seinem Buch „Dinge und Undinge“<br />

wie folgt deutlich.<br />

„…… Getränke werden nicht mehr aus-<br />

schließlich in Flaschen ins Haus geliefert.<br />

Milch zum Beispiel kommt oft in Papier<br />

verpackt, Bier in Metalldosen und Fruchtsäfte<br />

in plastischen, elastischen Behältern.<br />

Und doch haben wir das Gefühl, dass<br />

sogenannte „edle“ Getränke, zum Beispiel<br />

Weine und Liköre, an Adel verlören, wären<br />

sie nicht in Flaschen gehalten. Alle Argumente<br />

<strong>für</strong> neue Verpackungen, die noch so<br />

vernünftig zu sein scheinen erreichen uns<br />

nicht wirklich.“<br />

Material transportiert uns einen immateriellen<br />

Wert, der durch Schwere und Leichtigkeit,<br />

Dichte und Transparenz, Rohheit und<br />

Veredelung ohne Worte, allein durch seine<br />

Wesenseigenschaften erlebt wird.<br />

GEFÜGE<br />

Wie werden Dinge miteinander<br />

verbunden ? Es gibt statische Bedingungen,<br />

die erfüllt sein müssen, um überhaupt<br />

von Tauglichkeit eines Dings sprechen zu<br />

können. Das Tragen und getragen werden,<br />

das Fügen der Teile, als kraftschlüssige<br />

oder formschlüssige Verbindungen, das<br />

Stabilsein in Sinne von Aussteifung und das<br />

Effizientsein im Sinne eines ausgewogenen<br />

Verhältnis zwischen materiellem Aufwand


Dinge und Undinge - Vortrag |Prof. Dipl.-Ing. Gregor M. Rutrecht | Fachhochschule Kaiserslautern<br />

und erreichter Gestalt.<br />

Form und Material bilden im besten Fall<br />

eine Einheit, die dem Material die Form abgewinnt,<br />

zu der es selbstverständlich fähig<br />

ist, die seine Wesenszüge freilegen. Das<br />

Material scheint eine Formkraft zu offenbaren,<br />

die aus dem Inneren kommt.<br />

OBERFLÄCHE<br />

Gottfried Semper meinte : „Architektur<br />

sei ein Bühnenbild, dass eine sinnliche<br />

Atmosphäre erzeuge. „Die eigentliche<br />

Kraft entfalte ein Bauwerk an seinen<br />

äußeren Begrenzungsflächen, in der<br />

Schicht der Dekoration, aus der die Atmosphäre<br />

hervorzuquellen scheint.“<br />

Das Scheinbare als das Wirkliche, das Wirkungsvolle<br />

? Oder ist die Oberfläche doch<br />

mit Tiefe versehen, entsteht die äußere Gestalt<br />

aus inneren Materialnotwendigkeiten<br />

und einem konzeptionellen Wollen ?<br />

Ich glaube, dass auch bei Dingen von<br />

„Persönlichkeiten“ gesprochenwerden<br />

kann. Etwas hindurchtönen lassen (personare)<br />

, eine „bauliche, dingliche Person“<br />

werden. Die Oberflächen binden augenscheinlich<br />

aber auch die in ihnen steckende<br />

Arbeit, zeigen das stundenlange Schlagen,<br />

das Veredeln der äußeren Schicht.<br />

Friedrich Nietzsche lässt uns die Tiefe der<br />

Oberfläche aus dem Inneren aufscheinen.<br />

„Oh diese Griechen ! Sie verstanden sich<br />

darauf zu leben: dazu tut not, tapfer bei der<br />

Oberfläche, der Falte, der Haut stehenzubleiben,<br />

den Schein anzubeten, an Formen,<br />

an Tönen, an Worte, an den ganzen Olymp<br />

des Scheins zu glauben ! Die Griechen waren<br />

oberflächlich - aus Tiefe !“<br />

Mir scheint die Resonanz der Erscheinungen<br />

bedeutend zu sein, auf die wir reagieren.<br />

Das Zurückgeben oder Sammeln des<br />

Lichts, das Mitschwingen oder Verschlucken<br />

der Geräusche, das Glänzen, das Rausein<br />

geben mir Übereinstimmung mit der eigenen<br />

Erfahrungswelt.<br />

FARBE + LICHT<br />

Farbe wird uns durch das Licht gezeigt, in<br />

der Abenddämmerung, wenn die Sonne<br />

untergeht, verschwindet alles Farbige in<br />

einem Grau. Farbe erscheint uns in unterschiedlicher<br />

„Stofflichkeit“. Man kann<br />

sagen, dass es materialgebundene Farbigkeit<br />

gibt, wie sie uns ein Ziegelstein<br />

oder Holz anbietet. Man kann von Farbe<br />

als dünnem Auftrag sprechen, wenn sie<br />

eine Schicht auf Bauteilen bildet und<br />

man kann Farbe als einfacher Lichtfarbe<br />

sprechen, wenn wir ihre Reflexion sehen.<br />

Farbe als Stoff, als Schicht und als Licht<br />

zeigen in ihrer speziellen Erscheinung<br />

auch die Auflösung von Stofflichkeit und<br />

ein „Leichterwerden“ des Raumeindrucks.<br />

Neben dieser Art der Erscheinung sind aber<br />

<strong>für</strong> die Raumwirkung die „Dimensionen“ der<br />

Farbe entscheidend. So wie wir bei Dingen<br />

und Räumen von Länge, Breite und Höhe<br />

sprechen, so können wir das in Farbzusammenhängen<br />

über die Dimensionen der<br />

Farbe, den Farbton, die Sättigung und die<br />

Helligkeit tun. Nimmt man die Quantität,<br />

also die farbliche Menge im Raum oder am<br />

Objekt dazu, kann man sogar von 4 Farbdimensionen<br />

sprechen. Diese 4 Dimensionen<br />

brauchen immer neue Dosierungen,<br />

je nachdem welchen Charakter der Raum<br />

haben soll, um eine stimmende Atmosphäre<br />

zu schaffen.<br />

MASS<br />

Das Geheimnis jeder guten Gestaltung<br />

liegt in ihrer Angemessenheit<br />

in Bezug auf ihre Aufgabe und ihren<br />

Ort. Ich möchte ein plakatives Bei-<br />

spiel <strong>für</strong> Angemessenheit nennen.<br />

Stellen sie sich eine Tischtennisplatte<br />

als Altar im Petersdom vor. Hier sind alle<br />

Bestandteile unangemessen, weder das<br />

Material passt, noch das Gefüge, ein falscher<br />

Maßstab <strong>für</strong> diesen riesigen Raum,<br />

eine unpassende Höhe und ein Ausdruck,<br />

der Wertlosigkeit und Bedeutungslosigkeit<br />

transportiert; das wird jedem, egal welche<br />

Bildung er hat und welchem Kulturkreis er<br />

angehört, bewusst. Der Zusammenhang<br />

lässt die Dinge erst richtig oder falsch erscheinen<br />

und da wir immer in anderen Zusammenhängen<br />

arbeiten, gibt es Qualität<br />

nicht als etwas Allgemeingültiges sondern<br />

nur situations- und aufgabenbedingt.<br />

DINGE<br />

Um Dinge herzustellen brauchen wir Energie,<br />

Material und Technik.<br />

Schauen wir uns 4 Stühle- besser 4 Sitzgelegenheiten-<br />

an und betrachten wir zunächst<br />

ihre Dingeigenschaften.<br />

Melkstuhl aus China ,<br />

umwickelte Holzbeine, mit Gummis<br />

gehaltene Stofflappen als Sitzfläche,<br />

Ein


Dinge und Undinge - Vortrag |Prof. Dipl.-Ing. Gregor M. Rutrecht | Fachhochschule Kaiserslautern<br />

Ein Shakerstuhl aus Nordamerika,<br />

gefügte leichte Holzstäbe, geflochtene<br />

Sitzfläche.<br />

Ein Wohnzimmersessel aus Frankreich,<br />

geformter Stahlrahmen, gepolsterte Sitzfläche<br />

.<br />

Ein Konferenzdrehstuhl aus Deutschland ,<br />

filigranes Edelstahluntergestell , gebogene<br />

Stoffsitzschale.<br />

Die Wahrnehmungsebene der Eigenschaften<br />

und Eigenarten zeigt uns die Dinggestalt,<br />

sie spricht aber gleichzeitig auch von<br />

der Handlungsgestalt, dem möglichen<br />

Ereignis, dass diese Dinge anbieten.<br />

Sie sprechen von der mühsamen Arbeit des<br />

Melkens, vom nah am Boden sein, von meiner<br />

gebückten Haltung, vom aufrecht Sitzen<br />

auf dem Shakerstuhl, vom Zurücklehnen im<br />

Stahlrohrsessel. Die Sitzgelegenheit bezieht<br />

sich also nicht nur auf mich, sondern bereitet<br />

auf meine Beziehung zu einem anderen<br />

vor.<br />

In welcher Höhe, in welcher Nähe bin ich in<br />

Bezug auf andere …….<br />

von oben herab? auf gleicher Augenhöhe ?<br />

gerade aufrecht sitzend ?<br />

entspannt zurückgelehnt ?<br />

Jeder Sitz hat gewisse Wesenseigenschaften,<br />

die in seinem Sein angelegt sind. Im<br />

„Ding“ ist das kommende Ereignis und das<br />

mögliche Selbstgefühl angelegt. Um das<br />

Wesen eines solchen Stuhls zu begreifen,<br />

braucht es mehr als den Verstand. Ich kann<br />

mit meinem Verstand einen Baum nicht<br />

„kennen“ oder sein Wesen begreifen; zum<br />

Wahrnehmen der Wesensmerkmale eines<br />

Baumes gehört ein ganzer Erfahrungsschatz.<br />

Esmischen sich Eigenschaften des<br />

Baumes mit eigenem Erleben zu etwas, was<br />

sein Wesen umschreibt, aber nicht festschreibt.<br />

…...das Rauschen, Fallen und Welken seiner<br />

Blätter, das Verästeln der Zweige, sein<br />

ständiges Wachsen , das Schattengeben, die<br />

reifenden Früchte, das Fallen seiner Äpfel,<br />

seine sanften Blüten, ein eingeritztes Herz,<br />

die Rauheit der Rinde, seine Jahresringe, der<br />

Duft im Frühling……<br />

LEIB<br />

Gaston Bachelard formuliert seine Erwartung<br />

an Raumqualitäten . „Architektur<br />

als das Angebot die Ausweitung<br />

des inneren Raumes spüren lassen“. Er<br />

schlägt damit eine Brücke zwischen<br />

Aussen- und Innenraum, einem Raum<br />

wo unser Selbst zu liegen scheint.<br />

Wir alle fühlen unser „ICH“ als ein „Innen“,<br />

innerhalb unserer Haut ist es irgendwo beheimatet.<br />

Wenn wir unser „ Selbst“ fühlen<br />

und dieses Gefühl orten, hat es mit unserem<br />

Inneren zu tun. Wir erleben uns als Einheit,<br />

die vom Außen getrennt ist. Georg Kühlewind<br />

spricht davon, dass das ICH dort zu<br />

Hause sei, es dort empfunden wird , wo unsere<br />

Aufmerksamkeit ist. Kühlewind führt in<br />

seinem Buch „Aufmerksamkeit und Hingabe“<br />

aus, dass, wo wir uns mit Objekten oder<br />

Ereignissen ganz durch die Aufmerksamkeit<br />

verbinden, also wo das Innen und Außen<br />

eins werden, mein Selbst am deutlichsten<br />

spürbar ist. Da wo ich mich selbst vergesse,<br />

bin ich am intensivsten mit mir verbunden.<br />

Wir erleben es beim Musizieren, Lesen,<br />

Lieben, im Theater oder Kino , wenn wir<br />

Tränen vergießen, obwohl wir wissen,<br />

dass alles Fiktion ist. Diese Einheitserfahrungen<br />

sind leiblich in uns aufgehoben.<br />

Wolfgang Meisenheimer spricht von Wahrnehmung,<br />

die nicht nur sinnlich gespeichert<br />

ist, sondern von der „Einbettung der<br />

Erfahrung in Gefühlssituationen“, die das<br />

Persönliche und Bedeutende anlegen. Der<br />

Leib ist so verstanden- im Gegensatz zum<br />

Körper- kein einfaches Ding, dass man von<br />

außen betrachten kann, nur Haut, die uns<br />

umhüllt, nur Muskel, der pumpt oder eine<br />

Stoffwechselmaschine, die verbrennt, sondern<br />

der Ort unseres Seins. Und in diesem<br />

Sinne , also aus innerer Erfahrung, können<br />

wir die Erscheinung „äußerer“ Dinge als<br />

Ausdruck mitempfinden.<br />

Heinrich Wölfflin beschreibt diese Fähigkeit<br />

so:<br />

„…als Menschen aber mit einem Leibe, der<br />

uns kennen lehrt<br />

was Schwere, Kontraktion, Kraft usw. ist,<br />

sammeln wir an uns die Erfahrungen, die<br />

uns erst die Zustände fremder Gestalten<br />

mitzuempfinden befähigen.“<br />

Intuitive Annäherungen an gestalterische<br />

Fragestellungen, die bekannten „Bauchentscheidungen“<br />

sind durch viele geistig<br />

verarbeitete Erfahrungen in uns angelegt,<br />

die Teil unseres Selbst geworden sind. Unser<br />

Lernen, unsere Fähigkeiten gehen von<br />

einer unbewussten Inkompetenz, über eine<br />

bewusste Inkompetenz zu einer bewussten<br />

Kompetenz und wenn es Teil unserer Selbst<br />

wird, zu einer unbewussten Kompetenz. In<br />

Fleisch und Blut übergehen-oder mit Max<br />

Bill gesprochen „ Das absolute Augenmaß“<br />

beschreibt die Anreicherung unseres Inneren<br />

mit diesen unbewusster aber verfügbaren<br />

Fähigkeiten. Diese nach vielen Ver-


Dinge und Undinge - Vortrag |Prof. Dipl.-Ing. Gregor M. Rutrecht | Fachhochschule Kaiserslautern<br />

dichtungsprozessen im Unterbewusstsein<br />

verankerte Fähigkeit ist eine größere Kraft<br />

als wir glauben. Wie viel wir unbewusst<br />

speichern, belegen neuere Untersuchungen,<br />

die zeigen, dass das Gehirn in der Lage<br />

ist, bewusst nur sehr wenig Informationen<br />

zu bewältigen, in neuzeitlichen Bits gemessen<br />

bedeutet das, dass wir in der Sekunde<br />

ca. 40-60 Bits verarbeiten, das entspricht in<br />

etwa einem kurzen Satz , den wir lesen. Unbewusst<br />

verarbeiten wir in dieser Zeit nur<br />

durch das Sehen, also einem einzigen Sinn,<br />

ca. 10 Millionen Bits. Die meiste Arbeit wird<br />

also im Gehirn - oder besser im Menschen<br />

- erledigt, ohne dass wir es merken. Die Ordnung<br />

in unserem Kopf, die Strukturierung<br />

unseres Gedächtnisses, die Einbettung von<br />

Erlebnissen in Gefühlswelten, geschieht im<br />

Unbewussten, einer Kraft, der wir vertrauen<br />

können.<br />

AUSDRUCK<br />

Die Gestaltung von Autos folgt gewissen<br />

mimetischen Bildern, die wir zum Beispiel<br />

bei einem Fiat 500 als „süß und niedlich“<br />

oder bei einem 6er BMW als „angriffslustig<br />

und aggressiv“ wahrnehmen. Dieser<br />

bildhafte Ausdruck will sich über Zeichen<br />

verständlich machen, die uns bekannt<br />

sind und gerne in der Werbung eingesetzt<br />

werden. In meinem Verständnis ist das nicht<br />

der erste Sinn von architektonischem Raum.<br />

Räume sind zunächst ein Handlungs- und<br />

Ereignisangebot, das durch Gesten und<br />

Stofflichkeit angeboten wird. Dazu gehört<br />

auch die bestimmte Örtlichkeit, die Tauglichkeit<br />

<strong>für</strong> eine bestimmte Aufgabe. Nicht<br />

die bildhafte Gestalt sondern das gestische<br />

Angebot ist nötig, um dauerhafte Qualitäten<br />

zu herzustellen. Der Ausdruck von<br />

Dingen ist tiefer angelegt, und erscheint auf<br />

ihrer Oberfläche.<br />

Heinrich Wölfflin beschreibt in seiner<br />

Prolegomena zu einer Psychologie der<br />

Architektur 1886 die Beziehung zwischen<br />

Ausdruckund Eindruck der Dinge auf uns.<br />

“ Körperliche Formen können charakterisiert<br />

sein nur dadurch, dass wir selbst einen<br />

Körper besitzen. Wären wir bloß optisch<br />

auffassende Wesen, so müsste uns eine<br />

ästhetische Beurteilung der Körperwelt<br />

stets versagt bleiben. Als Menschen aber<br />

mit einem Leibe, der uns kennen lehrt,<br />

was Schwere, Kontraktion, Kraft usw. ist,<br />

sammeln wir an uns die Erfahrungen, die<br />

uns erst die Zustände fremder Gestalten<br />

mitzuempfinden befähigen…in unserer<br />

Selbsterfahrung liegt allein die Erklärung.“<br />

WAHRNEHMUNG<br />

Wenn wir an das denken, was wir mitbringen<br />

bei der Wahrnehmung verstehen wir<br />

die Selektion, die bei der Wahrnehmung<br />

immer angelegt ist, der Satz „man sieht das,<br />

was man weiß“ beschreibt diese reduzierte<br />

Wahrnehmung deutlich.<br />

Gert Selle schildert die Konditionierung<br />

des Betrachters in seinem Buch „Leben mit<br />

schönen Dingen“ so: „Die Bedeutung der<br />

Dinge ist nicht festgelegt durch das Design,<br />

sondern eine Vereinbarung des aneignenden<br />

Subjekts mit eigenen Erinnerungen<br />

und soziales Erfahrungen, solchen, die<br />

bereits gemacht wurden und solchen , die<br />

noch zu machen sind und mit der Erscheinung<br />

des Objekts, seiner gestalteten Form.“<br />

Fritz Seitz bezeichnet diese selektive Wahrnehmung<br />

als „Aspektsehen“ und verdeutlicht<br />

die Wirkung der inneren Einstellung<br />

mit folgendem Beispiel:<br />

Vier Menschen betrachten einen Stuhl und<br />

äußern sich wie folgt.<br />

Typ A : sagt, dass man keinen Euro <strong>für</strong><br />

diesen Stuhl bekommen würde.<br />

Typ B : hat bemerkt, das ein Stuhlbein<br />

geleimt war und der Stuhl staubig ist.<br />

Typ C : sagt, dass zweierlei Hölzer verwendet<br />

wurden.<br />

Typ D : fragt sich wie viele Schicksale wohl<br />

mit dem Stuhl verbunden seien.<br />

Der berufliche Hintergrund gibt Aufschluss<br />

über die Wahrnehmungs-perspektive.<br />

A_arbeitet in einer Tankstelle<br />

B_gilt als tüchtige Hausfrau<br />

C_ist gelernter Tischler<br />

D_übt einen Sozialberuf aus<br />

Wahrnehmung, der Kontakt zum Wahrgenommenen,<br />

ist also nie ein weißes Blatt,<br />

sondern baut auf vielen verarbeiteten<br />

Erfahrungen auf. Dieser innere „Erfahrungsschatz“,<br />

man spricht hier oft von einem<br />

„Schatz“, da es sich um eine wertende Verarbeitung<br />

handelt, die im Atmosphärischen<br />

spürbar ist.<br />

ATMOSPHÄREN<br />

Vom Wortursprung her bedeutet Atmosphäre<br />

etwas Ungegenständliches, eine<br />

gasförmige Hülle, die von dem Schwerefeld<br />

eines Himmelskörpers festgehalten wird.


Dinge und Undinge - Vortrag |Prof. Dipl.-Ing. Gregor M. Rutrecht | Fachhochschule Kaiserslautern<br />

(Atmós „Luft, Druck, Dampf“ + Sfära „Kugel“<br />

) .<br />

Mir gefällt der Vergleich mit einem Schwerefeld,<br />

das wir Gestalter herstellen müssen,<br />

um Atmosphäre erleben zu lassen.<br />

In einem wissenschaftlichen Sinne sind<br />

Atmosphären „Undinge“ also nicht wirklich<br />

existierende Realitäten. Für sachliche<br />

Menschen gilt so etwas wie Atmosphäre<br />

als irrationales Beiwerk, gerade dieses<br />

nicht Greifbare, aber deutlich spürbare,<br />

interessiert mich. Man muss sich allerdings<br />

einlassen, mit den Sinnen einlassen, auf die<br />

Wirkung von atmosphärischen Qualitäten,<br />

um sie aufzunehmen und das geht nicht<br />

mit der Vernunft oder mit dem Verstand,<br />

es läuft affektiv ab und setzt die Bedingung<br />

eines „sich Stimmenlassens“ voraus<br />

- eher also ein Loslassen als ein Festhalten.<br />

Kant spricht in der Kritik der Urteilskraft<br />

14. Brief davon, dass wir etwas im Inneren<br />

bilden- also ausbilden können,<br />

von der „Einbildungskraft, vom schwebenden<br />

Zustand des Ästhetischen.“<br />

Das findet man nicht im euklidischen Raum,<br />

der keine Vorlieben kennt, keine Begeisterung<br />

zulässt, oder Sehnsüchte anbietet.<br />

Der euklidische Raum ist messbar, ihm<br />

werden Länge, Breite und Höhe zugeschrieben,<br />

Dinge auf die man sich zu verlassen<br />

glaubt, Raum wird begriffen als etwas, was<br />

außerhalb von uns existiert. Atmosphäre<br />

beschreibt aber das, was in uns ist durch<br />

Dinge, die von außen auf uns wirken.<br />

Der erlebte Raum wird wahrgenommen,<br />

wir spüren keinen abstrakten Raum, wir<br />

spüren uns in einem räumlichen Zusammenhang,<br />

wir spüren sogar die Abstände zu<br />

den Dingen, die Höhe auf der wir schlafen,<br />

den Boden auf dem unsere Schritte antworten.<br />

Wir spüren, was es <strong>für</strong> ein Raum ist,<br />

der uns umgibt. Wir spüren nicht nur seine<br />

Eigenschaften, die wir erfahren als eng und<br />

weit, als offen und geschlossen als schwer<br />

und leicht, sondern auch seinen Charakter<br />

, er ist festlich, ernst, heiter, kühl, erhaben,<br />

ruhig, lebendig, distanziert, herrschaftlich.<br />

Raumqualitäten sind wie alle Qualitäten<br />

beziehungsabhängig.<br />

Gert Selle beschreibt es so:<br />

„Der Raum reduziert sich <strong>für</strong> uns nicht auf<br />

geometrische Beziehungen, die wir festsetzen,<br />

als wenn wir selbst, auf die einfache<br />

Rolle neugieriger oder wissenschaftlicher<br />

Zuschauer beschränkt, uns außerhalb des<br />

Raum befänden. Wir leben und handeln<br />

im Raum, und im Raum spielt sich ebenso<br />

sehr unser persönliches Leben ab, wie das<br />

kollektive Leben der Menschheit“<br />

EINHEITSEMPFINDEN<br />

Wenn es bei dem Begriff Immersion wie<br />

ihn Peter Sloterdijk versteht um einen<br />

Halluzinationswechsel geht, also um ein<br />

Eintauchen in künstliche Welten mit Hilfe<br />

eines künstlichen Verfahrens, dann wäre<br />

mein Wunsch, dass das Eintauchen ins<br />

Atmosphärische innerhalb der Architektur<br />

an Wirklichkeiten und nicht an Scheinwirklichkeiten<br />

gebunden ist.<br />

„….die belebten, die erlebten, die uns mitwissenden<br />

Dinge gehen zur Neige<br />

und können nicht mehr ersetzt werden. wir<br />

sind vielleicht die letzten, die solche Dinge<br />

noch gekannt haben. auf uns ruht die Verantwortung<br />

ihr Andenken zu erhalten.“<br />

schreibt Rainer Maria Rilke 1925, der Satz<br />

könnte gut von heute sein, die Dinge , die<br />

wir machen sprechen über uns. Dieser leichte<br />

Pathos, der in Rilkes Worten liegt spricht<br />

vom Mitwissen der Dinge, so als würde<br />

unsere Arbeit , unser Wille, unser Leben in<br />

ihnen stecken, die Redensart „da steckt<br />

viel Arbeit drin“ spricht von dieser inneren<br />

Verborgenheit. Nehmen uns die Neuen<br />

Medien etwas von diesen mitwissenden<br />

Dingen ? Gibt es eine Entsinnlichung durch<br />

die neuen Medien, werden wir zu neuen<br />

„Höhlenmenschen“ wie Florian Rötzer sie<br />

beschreibt ?<br />

„Den Mensch-Natur-Maschine-Umwelten<br />

gehört die Zukunft - und sie zieht, bei aller<br />

virtuellen Globalität, neue Grenzen auf, die<br />

dichter sein werden, als sie jemals waren.<br />

Ihre Lebenswelten sind Monaden, Unikate<br />

von kleinen Gemeinschaften, Raumschiffe,<br />

egal, wo sie sich befinden werden. So kehrt<br />

die Erde als einsames, belebtes Raumschiff,<br />

so kehren die einst getrennten Kontinente<br />

und Inseln im Zeitalter der globalen Netze<br />

und der Computer Technik wieder zurück.<br />

Die Menschen gehen in die Höhlen, in<br />

denen sie einst Zuflucht fanden, zurück und<br />

statten sie so aus, dass sie diese nicht mehr<br />

verlassen müssen.“<br />

Das Bewusstsein <strong>für</strong> die „Begrenzungsfalle“<br />

der medialen Welten sollte uns klar sein,<br />

wenn wir an wirklichen Welten arbeiten.<br />

Computer sind Werkzeuge, die die Dinge<br />

beeinflussen, sie faszinierend verändern,<br />

weil unsere Vorstellungskraft erweitert<br />

wird und viele Alternativen schnell und<br />

leicht entstehen können. Allein die Entscheidungskräfte<br />

werden nicht durch eine<br />

größere Auswahl gestärkt, hier ist das Auge<br />

und der damit verbundene Mensch immer<br />

als Ganzheit gefragt.


Dinge und Undinge - Vortrag |Prof. Dipl.-Ing. Gregor M. Rutrecht | Fachhochschule Kaiserslautern<br />

EPILOG<br />

Das skizzenhaft Angerissene folgt dem<br />

Wunsch, Wahrnehmung und Aufmerksamkeit<br />

<strong>für</strong> die feinstofflichen Dinge<br />

herzustellen. Sich vom Ganzen berühren<br />

lassen, im Erleben eins werden können,<br />

obwohl die Bestandteile vor die Augen<br />

treten, das wär ein wunderbares Erlebnis<br />

und Ziel einer Ausbildung zum Gestalter.<br />

Georg Kühlewind spricht in seinem<br />

Buch „Aufmerksamkeit und Hingabe“ von<br />

der Aufhebung des Innen und Außen :<br />

„Während der Hingabe besteht keine Distanz<br />

zwischen Subjekt und Objekt“ während<br />

der Hingabe kann man nicht denken<br />

oder sagen „ich denke das oder erlebe das,<br />

die Einheit macht sprachlos“. Peter Zumthor<br />

schreibt über dieses Einheitsempfinden<br />

im Erleben der Schönheit. „Die Intensive<br />

Erfahrung eines Moments, das Gefühl des<br />

völligen Aufgehobenseins in der Zeit, das<br />

kein Bewusstsein <strong>für</strong> die Vergangenheit und<br />

die Zukunft zu kennen scheint, gehört zu<br />

vielen, vielleicht zu allen Schönheitsempfindungen.“<br />

Er spricht von einer „Magie des Realen“.<br />

Die Dinge als etwas Reales, das uns anspricht,<br />

das uns an-mutet zu betrachten,<br />

legt verschiedentlich nahe, dass es etwas<br />

„hinter“ oder über den Dingen geben soll,<br />

dass hineingelegt wurde und es nun zu<br />

entdecken gilt. Ich glaube, dass das Bedeutungsvolle<br />

aber aus unmittelbarem Sein<br />

der Dinge gespeist wird und die Wirkebene<br />

keine Zutaten oder Anhängsel braucht.<br />

Das Erleben von Ausstrahlung oder Schönheit<br />

liegt nicht nur im Auge des Betrachters,<br />

sondern ist an das Objekt gebunden ohne<br />

dass eine Aus-strahlung gar nicht existent<br />

ist. Es geht dabei nicht um einen Wahrheitsanspruch,<br />

sondern um einen Beziehungsanspruch.<br />

Wir haben als Gestalter eine gute Chance<br />

der „Aura“ der Dinge näher zu kommen, da<br />

die Einzigartigkeit, die Walter Benjamin als<br />

Ursache <strong>für</strong> die Aura beschreibt , in jeder<br />

Gestaltungsaufgabe wieder neu angelegt<br />

wird.<br />

LEHREN UND LERNEN<br />

„……denken und fühlen, man muss beides<br />

zugleich tun. Man sollte schauen und verstehen,<br />

beides- indem man schaut erkennt<br />

man; es ist mehr als man beschreiben könnte,<br />

man sieht und denkt und denkt und<br />

sieht solange bis es einen Sinn ergibt…..“<br />

Donald Judd<br />

Diese Gleichzeitigkeit von geistiger<br />

Einordnung und Erkenntnis wie Empfindung<br />

und Berührung macht das<br />

„Lehren kreativer Prozesse“ schwer und<br />

nicht wie einen Algorithmus abrufbar.<br />

Oftmals habe ich das Gefühl, dass das Wissen<br />

um die Dinge mir hilft, sie im Nachhinein<br />

einzuordnen, die Dinge, die ich gemacht<br />

habe zu klassifizieren, aber weniger hilfreich<br />

beim Herstellen der Dinge und Atmosphären<br />

ist. Beim schöpferisch werden dient der<br />

Kopf der Reflexion, der Ordnung, der Logik<br />

und rückt damit etwas in den Bereich des<br />

Werkzeugs. Es ist das berühmte „Bauchgefühl“,<br />

das wissende Auge, die denkende<br />

Hand, der fühlende Geist, die die letzten<br />

Gestaltentscheidungen treffen.<br />

„Nach den anerkannten flugmechanischen<br />

Gesetzen kann die Hummel wegen<br />

ihrer Gestalt und ihres Gewichtes im<br />

Vergleich zur Flügelfläche nicht fliegen.<br />

Aber die Hummel weiß es nicht und fliegt<br />

trotzdem.“<br />

Etwas Neues wagen, querdenken, etwas<br />

Besonderes im Alltäglichen finden,<br />

Mut machen, nicht einfach Dinge herstellen<br />

sondern sie neu zu erfinden , sie<br />

zu „schöpfen“, könnte die Aufgabe von<br />

Akademien und Hochschulen sein. Kann<br />

man nun Atmosphärenkompetenz lehren ?<br />

Mark Wigley spricht davon, dass Atmosphären<br />

nicht lehrbar sind, wenn das so ist,<br />

dann müssen wir uns wohl doch mit den<br />

Dingen beschäftigen, die die Atmosphären<br />

be-dingen.<br />

Ein ständiges Schulen von Wahrnehmung,<br />

Vorstellung und Ausdruckkraft.<br />

Das Überprüfen von Qualitäten geschieht<br />

nicht im Allgemeinen sonder bei konkreten<br />

Aufgaben, weil erst dort die Fragen<br />

beantwortet werden können, die Ort,<br />

Aufgabe, Stoff und Licht uns stellen.<br />

Wenn wir die Dinge ausgewogen zusammenführen,<br />

dann kann es passieren, dass<br />

etwas stimmt, nicht im Sinne von „richtig<br />

sein“ sondern im Sinne von Re-sonanz, dass<br />

uns etwas stimmt, also mitschwingen lässt.<br />

Die alte Frage ob Lehrer Töpfer oder Gärtner<br />

sind, beantwortet sich dann von selbst. Beziehungen<br />

entstehen nur, wenn ein Selbst<br />

sich in Beziehung setzt und das geht nur<br />

durch Formung von innen.<br />

Die Schleiermach`sche Trias von „Behüten<br />

- Gegenwirken + Fördern“, die auf kindliches<br />

Heranwachsen bezogen ist kann auch<br />

<strong>für</strong> unser lehrendes Tun als Orientierung<br />

angesehen werden und in „filtern, begrenzen<br />

und Mut machen“ übersetzt werden.<br />

Am Ende geht es in der Bildung, ob nun aus


Dinge und Undinge - Vortrag |Prof. Dipl.-Ing. Gregor M. Rutrecht | Fachhochschule Kaiserslautern<br />

Lehrer oder Schülersicht, um die Entdeckung<br />

der eigenen Person. Sich auf den<br />

Weg machen zur eigenen Person im Sinne<br />

des Wortes per-sonare, etwas hindurchtönen<br />

lassen. Schnell verbindet sich mit dem<br />

Hauptwort „Subjektivität“ die Sorge nach<br />

Beliebigkeit, die sich bei festen Regeln, die<br />

immer von außen kommen, nicht einzustellen<br />

scheint. Aber erst wenn etwas von<br />

mir in der gelösten Aufgabe spürbar wird,<br />

macht mir die Arbeit Freunde, das „Ding“<br />

scheint dann irgendwie zu mir zu gehören.<br />

Persönliche Vorlieben sind so nötig um<br />

„Treibstoff“ zu generieren und Gestalten zu<br />

finden, die Antworten auf die Fragen des<br />

Ortes, der Aufgabe, der Stofflichkeit anbieten<br />

und damit dann doch dienend werden.<br />

Der Wunsch ein Original zu werden braucht<br />

dieses Eigene, um nicht wie Johann Kaspar<br />

Schmidt schreibt zur Kopie zu mutieren.<br />

„Wir werden als Originale geboren und<br />

sterben als Kopien“<br />

Beenden möchte ich diesen Vortrag mit<br />

einer Betrachtung von Gert Selle, der das<br />

Gemeinsame und Verbindende, ja die gleiche<br />

Augenhöhe die zwischen Lehrern und<br />

Schülern herrschen kann mit wunderschön<br />

einfachen Worten beschreibt, und die ich<br />

selber immer wieder erfahre.<br />

Zumutungen und Bereicherungen beim<br />

Lehren:<br />

„Nichts verwandelt gründlicher als<br />

eine gemeinsame Arbeitsgeschichte.<br />

Ich bin am Ende einer Übung nicht mehr<br />

derselbe, der ich zu Anfang war. Es hat ein<br />

Austausch stattgefunden mit meist einer<br />

freundschaftlichen Teilung dessen, was als<br />

Gewinn und Verlust gelten kann. Während<br />

ich meinte, bemüht ganz <strong>für</strong> alle dagewesen<br />

zu sein, haben alle unauffällig an mir<br />

gearbeitet. Glaube niemand man könne die<br />

wenig beschilderten Wege einer solchen<br />

Übung lehrend gehen, ohne selbst davon<br />

berührt oder belehrt zu werden. Im Grunde<br />

tut man dasselbe, was man den Übenden<br />

abverlangt:<br />

Sich etwas zutrauen- etwas machen,<br />

was so noch nicht gemacht worden ist-<br />

etwas machen, was man selbst noch nie<br />

getan hat - etwas machen, was man gegen<br />

alle Einreden <strong>für</strong> vernünftig hält - eigene<br />

Ängste und Vorbehalte überwinden - Wagnisse<br />

eingehen-das Ungewöhnliche tun,<br />

das Gewöhnliche untersuchen und darin<br />

das Ungewöhnliche finden - sich<br />

anstrengen-Haltungen auf Probe einnehmen<br />

- sich selbst entwerfen-Verlusten nachspüren<br />

- einen genauen Ausdruck <strong>für</strong> das<br />

Empfundene, Wahrgenommene und neu<br />

erkannte finden - sich nicht beirren lassen -<br />

Fehler untersuchen…….und immer wieder<br />

neu anfangen“<br />

Gregor Rutrecht


Dinge und Undinge - Quellen |Prof. Dipl.-Ing. Gregor M. Rutrecht | Fachhochschule Kaiserslautern<br />

dinge und undinge<br />

vilem flusser<br />

carl hanser verlag münchen 1993<br />

ISBN-10 3-446-17321-8<br />

gebrauch der sinne<br />

gert selle<br />

rowohlts enzyklopädie/kulturen und ideen<br />

1988 2280_ISBN 3 499 55467 4<br />

das denken des leibes und<br />

der architektonische raum<br />

wolfgang meisenheimer<br />

walter könig köln<br />

ISBN 3 88375 841 8<br />

sturm der ruhe<br />

die architektur der atmosphäre<br />

mark wigley<br />

hrsg. architekturzentrum wien 2001 <strong>2.</strong>3<br />

ISBN 3 7025 0438 9<br />

prolegomena zu einer psychologie der<br />

architektur<br />

heinrich wölfflin<br />

gebr. mann verlag berlin<br />

ISBN 3-7861-1775-6<br />

mensch und raum<br />

otto friedrich bollnow<br />

kohlhammer<br />

ISBN 3-17-016474-0<br />

künstler in der lehre<br />

elke bippus<br />

michael glasmeier hrg.<br />

Philo& PhiloFineArts Hamburg<br />

ISBN 978-3-86572-3<br />

architektur und atmosphäre<br />

gernot böhme<br />

wilhelm fink verlag münchen<br />

ISBN 13: 978-3-7705-43434<br />

aufmerksamkeit und hingabe<br />

georg kühlewind<br />

verlag freies geistesleben<br />

ISBN 3-7725-1670-x<br />

die eigenen vier wände<br />

gert selle<br />

campusverlag frankfurt/NY<br />

ISBN 3-593-34923-X<br />

all we need<br />

holzer kobler architekturen & iart interactive<br />

(ed.)<br />

lars müller publishers<br />

ISBN 978-3-03778-119-7<br />

transfer<br />

peter erni martin huwiler christophe marchand<br />

lars müller publishers<br />

ISBN 3-907044-92-4<br />

die produktion von präsenz<br />

arch+ 178 jahr 2006<br />

arch+ verlag gmbh aachen<br />

ISSN 0587-3452<br />

formfindungen<br />

arch+ 159/160 jahr 2002<br />

arch+ verlag gmbh aachen<br />

ISSN 0587-3452<br />

material<br />

arch+ 172 Jahr 2004<br />

arch+ verlag gmbh aachen<br />

ISSN 0587-3452<br />

provokation der sinne<br />

daidalos 41 jahr 1991<br />

bertelsmann gütersloh<br />

ISSN 0721-4235<br />

magie der werkstoffe<br />

daidalos 56 jahr 1995<br />

bertelsmann gütersloh<br />

ISSN 0721-4235<br />

magie der werkstoffe II<br />

daidalos jahr 1995<br />

bertelsmann gütersloh<br />

ISSN 0721-4235<br />

konstruktion von atmosphären<br />

daidalos 68 jahr 1998<br />

bertelsmann gütersloh<br />

ISSN 0721-4235<br />

philosophisches wörterbuch<br />

walter brugger<br />

herder freiburg<br />

ISBN 3-451-20410-X<br />

die poetik des raumes<br />

gaston bachelard<br />

fischer verlag frankfurt<br />

phänomenologie der wahrnehmung<br />

maurice merleau ponty<br />

walter de gruyter berlin<br />

ISBN 3-11-006884-2<br />

gesetze des sehens<br />

wolfgang metzger<br />

verlag waldemar kramer frankfurt<br />

ISBN 3-7829-1047-8<br />

visuelle kommunikation<br />

diverse autoren ua. fritz seitz<br />

reimer verlag berlin<br />

ISBN 3-496-01106-8

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!