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6.7 Metalltechnik - heinrich-hertz-europakolleg der bundesstadt ...

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<strong>6.7</strong> Berufsfeld <strong>Metalltechnik</strong><br />

<strong>6.7</strong>.1 Struktur des Berufsfeldes<br />

Bildungsgänge<br />

1 Industriemechaniker<br />

2 Feinwerkmechaniker<br />

3 Metallbauer<br />

4 Berufsgrundschuljahr Metall<br />

5 Fachoberschule für Technik<br />

6 Fachschule Maschinenbautechnik<br />

1<br />

6<br />

5<br />

4<br />

2<br />

3<br />

<strong>6.7</strong>.2 Schulprogrammarbeit im Berufsfeld<br />

Grundsätze <strong>der</strong> Erziehungsarbeit und<br />

Unterrichtsentwicklung<br />

a) Berufsgrundschuljahr<br />

Das Berufsgrundschuljahr Metall wird zweizügig angeboten.<br />

Ziel ist hier den Schülern durch die starke Verknüpfung<br />

von Theorie und Praxis eine bessere Chance zur Aufnahme<br />

eines Ausbildungsverhältnisses zu verleihen. Ein Baustein<br />

innerhalb dieser Bildungsphase bildet das Praktikum im<br />

Berufsgrundschuljahr.<br />

Die Praktikumwoche für das Berufsgrundschuljahr Metall<br />

hat die Zielsetzung die Chancen <strong>der</strong> Schüler, einen Ausbildungsplatz<br />

zu fi nden, zu erhöhen. Weiter sollen die Schüler<br />

durch das Praktikum einen Einblick in die „reale“ Arbeitswelt<br />

gewinnen.<br />

In Absprache mit dem Ausbil<strong>der</strong>-Arbeitskreis-Metall - Bonn<br />

wurde die Woche vor den Osterferien als Termin für die<br />

Praktikumwoche festgelegt. Der Termin gibt den Schülern<br />

die Möglichkeit das Praktikum in den Osterferien weiterzuführen,<br />

ohne dass zusätzlich Unterricht ausfallen muss.<br />

Die Schüler wurden aufgefor<strong>der</strong>t sich selbstständig auf<br />

einen Praktikumplatz zu bewerben. Schüler, die keinen<br />

Praktikumplatz fi nden, werden weiter beschult, d.h. sie<br />

nehmen am Unterricht <strong>der</strong> Industriemechaniker im ersten<br />

Ausbildungsjahr teil. Die durchgeführten Praktikumwochen<br />

wurden im Gespräch mit den Schülern evaluiert. Die Schüler<br />

haben ihr Praktikum nicht ausschließlich im Berufsfeld<br />

Metall absolviert. Unter an<strong>der</strong>em durch das geleistete<br />

Praktikum konnten einige Schüler einen Ausbildungsplatz<br />

fi nden. Die Schüler fühlten sich teilweise durch den Praktikumbetrieb<br />

als billige Arbeitskraft ausgenutzt. Schüler, die<br />

keinen Betrieb gefunden hatten, konnten vom Unterricht in<br />

den Industriemechanikerklassen nur wenig profi tieren.<br />

Die Praktikumwoche ist fester Bestandteil <strong>der</strong> Ausbildung<br />

im BGJ-Metall geworden. Darüber hinaus wird einzelnen<br />

Schülern die Möglichkeit gegeben ein Praktikum zu einem<br />

an<strong>der</strong>en Zeitpunkt durchzuführen. Praktika können für<br />

Schüler in Vollzeit - Schulform eine positive Ergänzung<br />

73


ihrer Ausbildung sein. Sie sind während des Praktikums in<br />

die „reale“ Arbeitswelt eingebunden und können so Erfahrungen<br />

machen, die in <strong>der</strong> Schule nicht zu vermitteln sind.<br />

Im Bildungsgang BGJ-Metall wird weiter an einer sinnvollen<br />

Umsetzung <strong>der</strong> Praktikumwoche gearbeitet. Dabei<br />

konzentriert sich die Arbeit auf folgende Fragestellungen:<br />

– Wie können alle Schüler in ein Praktikum vermittelt werden?<br />

– Wie lässt sich <strong>der</strong> Erfolg <strong>der</strong> Maßnahme steigern?<br />

b) Berufsschule<br />

Seit August 2004 wird neben dem Handwerk auch in <strong>der</strong><br />

Industrie nach <strong>der</strong> Neuordnung <strong>der</strong> Ausbildungsberufe<br />

ausgebildet. Die Lehrpläne sind in bis zu 15 Lernfel<strong>der</strong><br />

geglie<strong>der</strong>t, die bestimmten Bündelungsfächern zugeordnet<br />

sind. Der berufsübergreifende Bereich besteht aus den<br />

Fächern Deutsch, Religionslehre, Sport und Politik. Die<br />

Inhalte des berufsübergreifenden Lernbereichs beziehen<br />

den berufsbezogenen Lernbereich in vielfältiger Weise ein.<br />

Innerhalb <strong>der</strong> didaktischen Jahrgangsplanung sind von den<br />

Kollegen zu den Lernfel<strong>der</strong>n Lernsituationen erarbeitet<br />

worden. Dieser Katalog <strong>der</strong> Lernsituationen wird ständig erweitert,<br />

evaluiert und mit dem Dualen Partner abgestimmt.<br />

c) Fachschule Maschinenbautechnik<br />

Am 1. August 2005 trat die Neuordnung <strong>der</strong> Anlage E für<br />

die Fachschule Maschinenbautechnik in Kraft.<br />

Der Lehrplan ist im fachrichtungsbezogenen Lernbereich in<br />

neun Lernfel<strong>der</strong> geglie<strong>der</strong>t. Diese werden den drei Bündelfächern<br />

„Entwicklung und Konstruktion von Produkten und<br />

Betriebsmitteln“, „Herstellung von Produkten und Betriebsmitteln“<br />

und „Betriebliches Management“ zugeordnet.<br />

Hinzu kommen Fächer des Differenzierungsbereiches und<br />

die Projektarbeit. Im Rahmen <strong>der</strong> „Betreuten Lernformen“<br />

bietet das Heinrich-Hertz-Berufskolleg neben Übungskursen<br />

in Mathematik und Physik einen Kurs als Vorbereitung<br />

für die Ausbil<strong>der</strong>eignungsprüfung für die Studierenden<br />

<strong>der</strong> Fachschule an.<br />

Der berufsübergreifende Bereich besteht aus den Fächern<br />

Deutsch/Kommunikation, Fremdsprache (Englisch), Politik/<br />

Gesellschaftslehre sowie Betriebs- und Personalwirtschaft.<br />

Die Umsetzung des neuen Lehrplans in den Stundenplan<br />

ist für die neu beginnenden Klassen bereits erfolgt. Mit <strong>der</strong><br />

Entwicklung geeigneter Lernsituationen für die unterrichtliche<br />

Praxis wurde begonnen.<br />

d) Fachoberschule<br />

Seit dem Schuljahr 2004/2005 wird eine berufsfeldübergreifende<br />

Kooperation zwischen den Berufsfel<strong>der</strong>n Metall-<br />

und Elektrotechnik innerhalb <strong>der</strong> Fachoberschule Technik<br />

durchgeführt. Hier erfolgt die Programmierung und Inbetriebnahme<br />

von modular aufgebauten Produktionsanlagen.<br />

Bei <strong>der</strong> Erarbeitung von Funktionsabläufen unterstützen<br />

sich die Schüler wechselseitig. Die bereits bestehenden<br />

Vorerfahrungen aus den Bereichen Elektropneumatik und<br />

SPS - Programmierung werden in gemischten Teams zu<br />

umfassenden Gesamtlösungen neu kombiniert, wodurch das<br />

Verständnis komplexer technischer Systeme geför<strong>der</strong>t wird.<br />

Der wechselseitige Austausch wird als Gewinn bringend<br />

erlebt und das gemeinsam erzielte Resultat erhält eine hohe<br />

Wertschätzung.<br />

Evaluation im Berufsfeld Metall<br />

a) Evaluation des Beratungsgesprächs zum<br />

Berufsgrundschuljahr<br />

Beratungsgespräche für das Berufsgrundschuljahr Metall<br />

werden mit <strong>der</strong> Zielsetzung geführt, die Schüler über die<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen des BGJ Metall zu informieren und geeignete<br />

Bewerber für das BGJ zu fi nden. Die Schüler können<br />

dabei in Richtung alternativer Bildungsgänge wie BGJ<br />

Holz, BGJ Elektro, BGJ Gestaltung o<strong>der</strong> alternativer Schulformen<br />

beraten werden. Die Beratungsgespräche sind pro<br />

Schüler mit 10 - 15 Minuten angesetzt.<br />

Die durchgeführten Beratungsgespräche wurden im Gespräch<br />

mit den Kollegen an Hand eines ausgewerteten Formblattes<br />

evaluiert. Es erscheint sinnvoll die Beratungsgespräche in<br />

Zukunft nur durch die Kollegen, die auch im BGJ unterrichten,<br />

zu führen. Ein Austausch zwischen den Bildungsgängen<br />

BGJ Holz, BGJ Elektro und BGJ Gestaltung kann helfen die<br />

Schüler in den Beratungsgesprächen in das für ihre „berufliche<br />

Entwicklung“ günstigste BGJ zu vermitteln.<br />

Im Schuljahr 2004/2005 haben 7 Kollegen ca. 120 Schüler<br />

beraten. Der überwiegende Teil <strong>der</strong> Schüler kommt aus<br />

Bonn und dem linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis, einige<br />

Jugendliche kommen aus umliegenden Landkreisen. Es<br />

wurde mehreren Schülern empfohlen sich für an<strong>der</strong>e Bildungsgänge<br />

zu bewerben. Die Bewerbungen sind allerdings<br />

aufgrund <strong>der</strong> zeitlichen Nähe aller Anmeldefristen kaum<br />

möglich. In den Beratungsgesprächen wurde die Wertigkeit<br />

eines Ausbildungsplatzes in den Vor<strong>der</strong>grund gestellt und<br />

den Schülern empfohlen weiter Bewerbungen zu schreiben<br />

und nicht den Schwerpunkt ihrer Bemühungen im Bereich<br />

BGJ Metall zu setzen. Für das Beratungsgespräch wurde<br />

ein Formblatt verwendet. Darin werden die Schüler zu ihrer<br />

Biografi e befragt und mit einfachen Aufgaben und Fragen<br />

aus den Bereichen Technisches Verständnis, Zeichnen und<br />

Mathematik konfrontiert.<br />

Wesentliche Kriterien im Beratungsgespräch waren, neben<br />

<strong>der</strong> schulischen Leistungsfähigkeit, die unentschuldigten<br />

Fehlzeiten, das Arbeits- und Sozialverhalten (wenn angegeben)<br />

und das Auftreten im Beratungsgespräch. Die Noten<br />

74


in den Zeugnissen wurden von den einzelnen Kollegen<br />

subjektiv beurteilt. Sehr stark sind die erreichten Noten von<br />

<strong>der</strong> jeweiligen Schule abhängig, d.h. an einer Schule am<br />

Brüser Berg hat die Note „gut“ in Mathematik eine an<strong>der</strong>e<br />

Bedeutung als an einer Schule in Godesberg.<br />

Aufgrund vieler Absagen bei <strong>der</strong> Bewerbung um einen Ausbildungsplatz<br />

möchten die meisten Schüler sich weiterqualifi<br />

zieren. Die Kenntnisse über die erreichbaren Abschlüsse<br />

im BGJ waren nur bedingt vorhanden.<br />

Im Bildungsgang BGJ Metall wird weiter an einer sinnvollen<br />

Umsetzung <strong>der</strong> Beratungsgespräche gearbeitet. Dabei konzentriert<br />

sich die Arbeit auf folgende Fragestellungen:<br />

– Wie können wir alle Bewerber für das BGJ bis zum<br />

Schuljahresanfang zu Beratungsgesprächen einladen?<br />

– Wie lässt sich eine Abstimmung zwischen den<br />

verschiedenen BGJ- Bildungsgängen verwirklichen?<br />

b) Evaluation des Kollegeneinsatzes im<br />

Berufsfeld Metall<br />

Auch für das Schuljahr 2005/2006 haben sich die Kollegen<br />

im Berufsfeld Metall zum Ziel gesetzt in nicht mehr als drei<br />

Bildungsgängen eingesetzt zu werden. Hierbei kommt es<br />

darauf an, dass die Kollegen ihren Einsatzschwerpunkt in<br />

einem Bildungsgang haben, um dort in Teams arbeiten zu<br />

können.<br />

Hierbei wird auch <strong>der</strong> Laborunterricht (Qualitätssicherung,<br />

Steuerungstechnik, CNC) von den Teams innerhalb <strong>der</strong><br />

Lernsituationen durchgeführt.<br />

In <strong>der</strong> Darstellung <strong>der</strong> Evaluation zum Kollegeneinsatz wird<br />

deutlich, dass dieses Ziel nur ansatzweise erreicht wurde.<br />

Gründe sind<br />

– <strong>der</strong> Einsatz <strong>der</strong> Kollegen in an<strong>der</strong>en Berufsfel<strong>der</strong>n<br />

– <strong>der</strong> schwerpunktmäßige Einsatz <strong>der</strong> Metall-Kollegen in<br />

den Fächern „Deutsch/Kommunikation“, „Politik“, „Englisch“.<br />

– für diese berufsfeldübergreifenden Fächer stehen keine<br />

Kollegen <strong>der</strong> allgemeinbildenden Fächer zur Verfügung<br />

– <strong>der</strong> Einsatz <strong>der</strong> Kollegen nach berufl ichem Schwerpunkt<br />

– <strong>der</strong> Einsatz <strong>der</strong> Kollegen im Abendunterricht (Anzahl <strong>der</strong><br />

Anfahrten)<br />

Im Berufsfeld wird weiter versucht die o.g. Kriterien zu<br />

optimieren.<br />

Dieses wird gelingen durch gezielte Fortbildungen sowie<br />

die Übernahme des Unterrichts in berufsübergreifenden Fächer<br />

durch Kollegen aus dem allgemeinbildenden Bereich.<br />

Erweitertes Bildungsangebot<br />

a) Qualitätsfachkraft<br />

Das Heinrich-Hertz-Berufskolleg <strong>der</strong> Stadt Bonn hat in Zusammenarbeit<br />

mit <strong>der</strong> Dr. Reinold Hagen Stiftung Bonn und<br />

<strong>der</strong> Deutschen Gesellschaft für Qualität e.V. in Frankfurt<br />

(DGQ) sowie in Absprache mit dem Ausbil<strong>der</strong>arbeitskreis<br />

<strong>der</strong> IHK Bonn das Unterrichtsmodul Qualitätsmanagement<br />

für metalltechnische Industrieberufe entworfen und führt<br />

dieses seit dem zweiten Schulhalbjahr 2000/2001 durch.<br />

Das Konzept stellt sich wie folgt dar:<br />

Die Auszubildenden erwerben in <strong>der</strong> zweiten Hälfte des<br />

dritten Ausbildungsjahres in Form eines Lehrgangs grundlegende<br />

Kenntnisse im Bereich des Qualitätsmanagements.<br />

Der Inhalt orientiert sich dabei an zwei Lehrgängen <strong>der</strong><br />

DGQ, <strong>der</strong> sog. Qualitätsfachkraft.<br />

Nach Abschluss des Kurses erhalten die Schüler eine Schulnote<br />

und legen zusätzlich vor einem Prüfungsausschuss<br />

<strong>der</strong> DGQ die entsprechende Prüfung ab. Bei bestandener<br />

Prüfung wird ein Zertifi kat <strong>der</strong> DGQ verliehen, welches<br />

europaweit von <strong>der</strong> Industrie anerkannt wird und somit für<br />

den Schüler eine verwertbare Zusatzqualifi kation darstellt.<br />

Die Prüfung fi ndet im Regelfall, abhängig von <strong>der</strong> Teilnehmerzahl,<br />

im Heinrich-Hertz-Berufskolleg statt.<br />

Die Kosten für die Schulungsunterlagen (lizenzpfl ichtige<br />

Unterlagen <strong>der</strong> DGQ) und für die Prüfung müssen von den<br />

Auszubildenden übernommen werden.<br />

Um dieses Modul zu realisieren, war es notwendig eine<br />

Lehrkraft des Heinrich-Hertz-Berufskollegs in diesem Bereich<br />

zu schulen. Dies erfolgte durch die Dr. Reinold Hagen<br />

Stiftung Bonn, die sich auch bereit erklärte die Schulungskosten<br />

zu übernehmen.<br />

b) Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten<br />

Eine weitere Ausweitung des Bildungsangebotes in <strong>der</strong><br />

Metallabteilung stellt die Elektrofachkraft dar. Die Handwerksordnung<br />

erlaubt Handwerksbetrieben Fremdgewerke<br />

auszuführen, wenn sie mit dem eigenen Gewerk zusammenhängen<br />

o<strong>der</strong> dieses wirtschaftlich ergänzen. Auch<br />

in an<strong>der</strong>en Betrieben, die nicht zum Handwerk gehören,<br />

fallen z.B. bei <strong>der</strong> Inbetriebnahme, Instandhaltung und im<br />

Kundendienst elektrotechnische Tätigkeiten an, die nach <strong>der</strong><br />

Unfallverhütungsvorschrift „Elektrische Anlagen und Betriebsmittel<br />

(BGV A2)“ grundsätzlich nur von Elektrofachkräften<br />

o<strong>der</strong> unter <strong>der</strong>en Leitung und Aufsicht durchgeführt<br />

werden dürfen. Deshalb ist eine ausreichende Ausbildung<br />

<strong>der</strong> Personen erfor<strong>der</strong>lich, die solche Tätigkeiten eigenständig<br />

durchführen sollen.<br />

Die Zusatzqualifi kation „Elektrofachkraft für festgelegte<br />

Tätigkeiten“ wird in Kooperation mit <strong>der</strong> Elektroabteilung<br />

75


angeboten. Der Stundenumfang beträgt etwa 100 Stunden.<br />

Die Qualifi zierung wird von den Auszubildenden durch eine<br />

theoretische und praktische Abschlussprüfung nachgewiesen<br />

und von Elektrofachkräften zertifi ziert.<br />

<strong>6.7</strong>.3 Differenzierung und Individualisierung<br />

Differenzierung im Berufsgrundschuljahr<br />

Im zweiten Halbjahr des Schuljahres 2005/2006 ist ein<br />

zweistündiges Differenzierungsangebot geplant, wie es<br />

bereits im Schuljahr 2003/2004 umgesetzt wurde. Die<br />

Teilnahme ist verpfl ichtend und die Teilnehmerzahl in den<br />

einzelnen Bereichen begrenzt. Der Klassenverband von<br />

zwei Klassen wird aufgelöst und die Schüler können sich<br />

nach Neigung 4 Kursen zuordnen. Folgende Kurse werden<br />

angeboten:<br />

CAD:<br />

– Einführung in das Computerunterstützte Zeichnen (CAD)<br />

– Erstellen von Zeichnungsvorlagen<br />

– Anwenden von Erzeugungs-, Manipulations-, Hilfs- und<br />

Ein- und Ausgabefunktionen<br />

Informationstechnik:<br />

– Grundlagen EDV, Hardware-Software<br />

– Betriebssystem DOS - Windows<br />

– Anwen<strong>der</strong>programme, Textverarbeitung, Tabellenkalkulation,<br />

Internet<br />

Steuerungs- und Regelungstechnik:<br />

– Pneumatische Steuerungen (Theorie und Praxis)<br />

– Aufbau von kleinen Verknüpfungs- und Ablaufsteuerungen<br />

Praxis:<br />

– Werkzeugmaschinenarbeit (Drehen - Fräsen)<br />

Differenzierung in <strong>der</strong> Berufsschule<br />

Seit dem Schuljahr 2001 bietet die Metallabteilung im dritten<br />

Ausbildungsjahr Differenzierungskurse an. Diese stellen<br />

sich wie folgt dar.<br />

1. Qualitätsmanagement (s. erweitertes Bildungsangebot)<br />

2. Sozialtraining<br />

3. CAD<br />

4. Werkstattprojekt<br />

Der Klassenverband von drei Klassen (Industriemechaniker,<br />

Feinwerkmechaniker und Metallbauer) wurde aufgelöst und<br />

die Schüler konnten sich nach ihrer Neigung den 4 Kursen<br />

zuordnen.<br />

Die Kurse wurden durch Befragungen <strong>der</strong> Schüler mittels<br />

Fragebogen evaluiert. Hierbei stellte sich heraus, dass CAD<br />

in <strong>der</strong> Wunschliste <strong>der</strong> Schüler an höchster Stelle stand. Danach<br />

hätten durchaus zwei Kurs laufen können. Auch Sozialtraining<br />

wurde oft gewünscht. Der Grund lag im Angebot<br />

<strong>der</strong> Kurse. CAD mit einer hohen Akzeptanz war schnell<br />

ausgebucht und QM im Zusatzangebot als weiterqualifi -<br />

zieren<strong>der</strong> Lehrgang war zum einen sehr anspruchsvoll und<br />

arbeitsintensiv und zum an<strong>der</strong>en mit nicht unerheblichen<br />

Zusatzkosten (Prüfungsgebühr vor <strong>der</strong> DGQ) verbunden.<br />

Das Werkstattprojekt (Planung und Herstellung einer Sicherheitsabdeckung<br />

für eine Drehmaschine) fand allgemein<br />

Akzeptanz. Dort wurden in erster Linie Schüler aus dem<br />

Bereich <strong>der</strong> Metallbauer unterrichtet.<br />

Beispielhafte Beschreibung des Differenzierungskurs „Sozialtraining“:<br />

Im Kurs Sozialtraining werden Aufgaben sowohl in Gruppen-<br />

als auch in Partnerarbeit bearbeitet, um die Teamfähigkeit<br />

<strong>der</strong> Teilnehmer zu erhöhen. Durch Ausüben von Gruppenleiterfunktionen<br />

sollen die Schüler lernen Verantwortung<br />

für an<strong>der</strong>e zu übernehmen.<br />

Reale Anwendung fi nden diese Inhalte im Toprope-Klettern.<br />

Die Auszubildenden erfahren hier, was es heißt Verantwortung<br />

für die Gesundheit an<strong>der</strong>er zu übernehmen. Neben<br />

den Grundlagen <strong>der</strong> Sicherungstechnik werden einfache<br />

Klettertechniken erlernt.<br />

Durch den Erwerb und Ausbau <strong>der</strong> oben angesprochenen<br />

Kompetenzen sollen die Schüler für eine Übertragung<br />

dieser Kompetenzen auf den berufl ichen Alltag sensibilisiert<br />

werden und einen Einblick in eine neue Sportart bekommen.<br />

Differenzierung in <strong>der</strong> Fachoberschule<br />

Mit dem Schuljahr 2004/2005 wurde in <strong>der</strong> Fachoberschule<br />

(FOS 12 B) eine Differenzierung angeboten. Grundlage<br />

dieses Angebotes war das Ergebnis <strong>der</strong> Fragebogenaktion<br />

zur Befragung ehemaliger FOS-Schüler.<br />

Ziel <strong>der</strong> Differenzierung ist die Chancen für „lernschwache“<br />

Schüler zu erhöhen.<br />

76


Für das Schuljahr 2004/05 erfolgte folgende organisatorische<br />

Umsetzung:<br />

– Mathematik 1 für Aufholer<br />

– Mathematik 2 für Aufholer<br />

– Englisch für Aufholer<br />

– Präsentationstechnik für leistungsstarke Schüler<br />

Schüler, die das Zusatzangebot „Spanisch für die FOS13“<br />

belegt hatten, waren von dem o.a. Differenzierungsangebot<br />

befreit. Nach einem Eingangstest erfolgte die Zuordnung zu<br />

den Kursen.<br />

Evaluationskriterien für das allgemeinbildende Angebot<br />

– Leistungsverbesserung<br />

– Angemessenes Lerntempo<br />

– Motivation im Stützkurs selbst<br />

– Organisationsformen<br />

· Lehrerwechsel ja/nein<br />

· Dauer<br />

· Kommunikation <strong>der</strong> Lehrer untereinan<strong>der</strong><br />

– Erwartungen <strong>der</strong> Schüler an den Kurs<br />

– Lernklima, gegenseitige Unterstützung <strong>der</strong> Lernenden<br />

untereinan<strong>der</strong><br />

– Anwesenheit<br />

Evaluationskriterien des Zusatzangebotes „Präsentationstechniken“<br />

– Kommunikative Kompetenz<br />

– Sicherheit vor den Zuhörern<br />

– Strukturierung<br />

– Präsentationstechnik<br />

– Angstabbau<br />

– Adressatenbezug<br />

– Lernfortschritt<br />

– Interesse<br />

Inhalte des Zusatzangebotes „Präsentationstechniken“<br />

– Adressenbezogenes Sprechen nonverbal - verbal<br />

– Sicherheit, Selbstrefl exion, Feedback<br />

– Aktives Zuhören<br />

– Assoziierendes Reden vor <strong>der</strong> Kamera (freies Reden)<br />

Nachdem die Differenzierung im Schuljahr 2004/2005 wie<br />

oben beschrieben durchgeführt wurde, ergab eine Evaluation<br />

durch Schülerbefragung und Kollegeneinschätzung<br />

folgendes:<br />

Das Fach, bei dem fast alle Schüler Unterstützung benötigten<br />

und das auch von allen gewünscht wurde, war Mathematik.<br />

Selbst die Schüler, die Spanisch belegt hatten und<br />

somit vom Differenzierungsunterricht freigestellt waren,<br />

baten darum ebenfalls Mathematik belegen zu dürfen. Als<br />

Konsequenz daraus beschloss die Bildungsgangkonferenz<br />

folgende Regelung:<br />

Im Schuljahr 2005/2006 erhalten alle Schüler im 1. Halbjahr<br />

im Differenzierungsangebot das Fach „Berufsbezogene<br />

Mathematik“ und im 2.Halbjahr bekommen die Schüler<br />

die Möglichkeit aus dem folgenden Angebot einen Kurs zu<br />

wählen, um sich in Hinsicht auf die bevorstehende Prüfung<br />

weiterzuqualifi zieren.<br />

Zur Wahl stehen folgende Fächer:<br />

– Englisch<br />

– Mathematik mit Excel<br />

– CNC-Technik<br />

– Präsentationstechnik<br />

<strong>6.7</strong>.4 Kooperationsprojekte mit dem Dualen<br />

Partner<br />

Projektarbeit Industriemechaniker/<br />

Feinwerkmechaniker<br />

Um in den Bildungsgängen <strong>der</strong> Industriemechaniker und<br />

Feinwerkmechaniker eine enge Verzahnung und Abstimmung<br />

mit den Betrieben zu gewährleisten, wurden zwei<br />

nach Klassen getrennte Arbeitskreise gebildet, die sich<br />

vierteljährlich trafen.<br />

Die beteiligten Lehrer und Ausbil<strong>der</strong> (Betriebe MI 14: SGL<br />

Carbon, GKN Sintermetalls, Corus, Max-Planck-Institut,<br />

Stadtwerke Bonn) haben sich in regelmäßigen Sitzungen<br />

(fünf Termine) getroffen, um über das Projekt hinaus den<br />

Unterricht inhaltlich und zeitlich mit <strong>der</strong> praktischen Ausbildung<br />

abzugleichen.<br />

77


Darüber hinaus wurden Einzelheiten des Projekts in sachlicher<br />

wie pädagogischer Hinsicht diskutiert und beschlossen.<br />

Hierbei erwies es sich als schwierig einen Starttermin<br />

für das Projekt festzulegen, da zu diesem Zeitpunkt alle<br />

Auszubildenden einen entsprechenden Stand hinsichtlich<br />

<strong>der</strong> praktischen Fertigkeiten aufweisen mussten.<br />

In Übereinkunft mit den Betrieben wurde festgelegt die letzten<br />

drei Wochen vor den Sommerferien an diesem Projekt<br />

zu arbeiten.<br />

Als Inhalt des Projekts haben wir die Planung und Fertigung<br />

eines Schraubstocks gewählt. Es bestand Konsens darin die<br />

Gruppen nicht fi rmenspezifi sch festzulegen, son<strong>der</strong>n in fi rmenübergreifen<strong>der</strong><br />

Arbeit Einzelteile für den Schraubstock<br />

in den Betrieben herzustellen, um diese dann in Form einer<br />

Endmontage im Unterricht zusammenzufügen.<br />

Projektarbeiten in <strong>der</strong> Fachschule<br />

Maschinenbautechnik<br />

Didaktisches Ziel <strong>der</strong> Projektarbeit ist selbstgesteuertes<br />

Gruppenlernen bei <strong>der</strong> Bewältigung einer technisch-organisatorischen<br />

Aufgabe (Erstellen eines Produktes o<strong>der</strong> einer<br />

Leistung). Dies geschieht in Zusammenarbeit mit Betrieben<br />

aus <strong>der</strong> Region, häufi g sind dies auch die Arbeitgeber<br />

<strong>der</strong> Studierenden <strong>der</strong> Fachschule, die am HHB <strong>der</strong>zeit in<br />

Abendform angeboten wird.<br />

Zu Beginn des 5. Semesters unterbreiten die Schüler dem<br />

Projektausschuss, d.h. den projektbegleitenden Lehrern,<br />

Vorschläge möglicher Projekte in Zusammenarbeit mit z.B.<br />

Betrieben o<strong>der</strong> Forschungsanstalten. Die Problemstellungen<br />

werden im Klassenverband diskutiert und auf Probleminhalte<br />

hin untersucht. Aus diesen Projektvorschlägen wird<br />

eine begründete Auswahl getroffen. Vorrang haben praktisch<br />

verwertbare Problemstellungen, d.h. Firmenanliegen.<br />

Die offi ziellen Arbeitszeiten <strong>der</strong> Projektgruppen sind im<br />

Stundenplan ausgewiesen. Der zeitliche Umfang <strong>der</strong> Projektarbeit<br />

beträgt ca. 160 Stunden. Daneben fi nden regelmäßige<br />

Projektbesprechungen statt, die zum Teil auch in<br />

dem projektstellenden Betrieb und unter Einbeziehung des<br />

betrieblichen Projektbetreuers stattfi nden.<br />

Den Abschluss <strong>der</strong> Projektarbeit bildet die Projektpräsentation<br />

vor einem Fachpublikum mit anschließen<strong>der</strong> Diskussion.<br />

Das Fachpublikum besteht aus den Betreuern <strong>der</strong><br />

projektstellenden Betriebe, den Studierenden aller Semester<br />

und den Projektlehrern.<br />

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