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Arbeit schaffen, Existenzen sichern

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Sommer 2010<br />

Ausgabe Nr. 46<br />

www.islamicrelief.de<br />

Schutzgebühr 5 Euro<br />

Haiti - Drei Monate<br />

danach<br />

4<br />

Gaza: <strong>Arbeit</strong> <strong>schaffen</strong>,<br />

<strong>Existenzen</strong> <strong>sichern</strong><br />

12<br />

MJD macht Schule<br />

26


2<br />

Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen<br />

Inhalt<br />

4<br />

7<br />

8<br />

10<br />

12<br />

14<br />

Haiti - Drei Monate danach<br />

Waisenpaten berichten<br />

Hilfe für Landwirte und<br />

Viehzüchter in Äthiopien<br />

Kindern ein Lächeln schenken:<br />

Ausstattung von Kindergärten<br />

im Gazastreifen<br />

Gaza: <strong>Arbeit</strong> <strong>schaffen</strong>,<br />

<strong>Existenzen</strong> <strong>sichern</strong><br />

Interview:<br />

Mit Einkommensprojekten<br />

langfristig helfen<br />

Herausgeber Islamic Relief - Humanitäre Organisation in Deutschland e.V.<br />

Neusser Str. 342, 50733 Köln<br />

www.islamicrelief.de<br />

AG Köln VR 12464 Gemeinnütziger Verein<br />

Redaktionsleitung Johanna Wögerer-Atassi<br />

Support Nuri Köseli<br />

Islamic Relief Deutschland<br />

Hauptsitz<br />

Islamic Relief Deutschland<br />

Neusser Str. 342<br />

50733 Köln<br />

T +49 221 200 499-0<br />

F +49 221 200 499-20<br />

info@islamicrelief.de<br />

Niederlassungen<br />

Islamic Relief Berlin<br />

Gitschiner Str. 17<br />

10969 Berlin<br />

Islamic Relief Essen<br />

Altendorfer Str. 312<br />

45143 Essen<br />

Islamic Relief Partnerbüros<br />

Hauptsitz<br />

Islamic Relief Worldwide<br />

19 Rea Street South<br />

Birmingham B5 6LB<br />

T +44 121 605 5555<br />

F +44 121 622 5003<br />

hq@islamic-relief.org.uk<br />

16<br />

18<br />

22<br />

24<br />

26<br />

30<br />

Die Zukunft selbst in die Hand<br />

nehmen: Einkommensprojekte<br />

in Palästina<br />

Einfluss des Glaubens<br />

auf Islamische Mikrokreditprojekte<br />

Grüße aus Bamako<br />

Islamic Relief in Essen –<br />

die Brücke zur guten Tat!<br />

MJD macht Schule<br />

Muslim Cup 2010:<br />

Sieg nach Elfmeter<br />

Redaktion Marina Frisch, Mahmut S. Güngör, Nuri Köseli, Sevda Şimşek,<br />

Jana Wiesenthal, Cemal Yaşar<br />

Layout aydın & erdi GbR, www.aegbr.de<br />

Spendenkonto Islamic Relief e.V.<br />

Sparkasse KölnBonn · Konto-Nr. 12 20 20 99 · BLZ 370 501 98<br />

Belgien<br />

Secours Islamique<br />

10 Rue Gillion<br />

1210 Bruxelles<br />

T +322 219 81 84<br />

F +322 217 24 27<br />

info@islamic-relief.be<br />

Frankreich<br />

Secours Islamique<br />

10 rue Galvani<br />

91300 Massy<br />

T +331 60 14 14 14<br />

F +331 60 14 14 13<br />

info@secours-islamique.org<br />

Großbritannien<br />

Islamic Relief UK<br />

Unit 40, Uplands Business<br />

Park - Blackhorse Lane<br />

Walthamstow E17 5QJ<br />

T +44 870 444 3135<br />

F +44 208 527 1743<br />

iruk@islamic-relief.org.uk


Italien<br />

Islamic Relief<br />

via Tajani, 1<br />

(ang. via Amadeo)<br />

20133 Milano<br />

T +39 02 36523730<br />

info@islamic-relief.it<br />

Mauritius<br />

Secours Islamique<br />

Pearl House, 2nd Floor,<br />

Room 201- 16 Sir Vigil Naz<br />

Street- Port Louis<br />

T +2302 210 2348<br />

F +2302 210 2348<br />

irelief@intnet.mu<br />

“<br />

Editorial<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

wir alle verbringen einen großen Teil des Tages auf der <strong>Arbeit</strong>: In Deutschland sind das<br />

durchschnittlich 8,5 Stunden pro Tag.<br />

<strong>Arbeit</strong> zu leisten bedeutet Sicherheit, Herausforderung, Selbstverwirklichung. Doch wie<br />

fühlen wir uns, wenn wir unsere <strong>Arbeit</strong> verlieren? Ein wesentlicher Aspekt unseres Le -<br />

bens schwindet, unsere Zukunft scheint ungewiss.<br />

Ein Leben ohne <strong>Arbeit</strong> ist ein Leben ohne Perspektive. Wie geht es Menschen in Entwicklungsländern<br />

nach Krieg oder Naturkatastrophen, nach dem Verlust ihrer gesamten<br />

Existenz? Es herrscht Hoffnungslosigkeit, die Menschen müssen sich ein neues Leben<br />

aufbauen. Sie brauchen <strong>Arbeit</strong>: Zur Sicherung ihrer Existenz, zur Wahrung ihrer Wür -<br />

de und für ein selbstbestimmtes Leben.<br />

Islamic Relief bietet den Menschen mit Einkommensprojekten Lösungen dafür. Wie wir<br />

solche Projekte realisieren, in welchem islamischen Kontext Einkommenssicherung steht<br />

und wieso ihre Unterstützung so wichtig ist, erfahren Sie in dieser Ausgabe.<br />

Außerdem berichten wir über die geleistete Nothilfe nach dem verheerenden Erdbe -<br />

ben in Haiti, dem ärmsten Land der westlichen Hemisphäre, und über laufende Islamic<br />

Relief-Projekte zu den Themen Gesundheit, Wasser und Bildung.<br />

Ein Reisebericht über einen Aufenthalt in Mali verdeutlicht die Dankbarkeit von Dorf -<br />

bewohnern, die eine neue Schule erhalten. Eine Jugendgruppe hat die Idee des Schul -<br />

baus aufgenommen und die Spender hier in Deutschland zu einem Schulprojekt im Su -<br />

dan motiviert.<br />

Unterstützen auch Sie unsere <strong>Arbeit</strong>! Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen!<br />

Ihr Tarek Abdelalem<br />

Islamic Relief Deutschland ist eine internationale Hilfsorganisation, die sich in<br />

Partnerschaft mit Islamic Relief Worldwide dazu verpflichtet hat, Armut und Leid der<br />

Ärmsten dieser Welt zu lindern - unabhängig von Geschlecht, Herkunft, Religion oder<br />

Kultur. Ziel der gemeinsamen <strong>Arbeit</strong> ist die Bereitstellung von Nothilfe bei<br />

Naturkatastrophen und Konflikten sowie die Förderung einer dauerhaften<br />

wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung auf kommunaler Ebene.<br />

Niederlande<br />

Islamic Relief Netherlands<br />

Hudsonstraat 116<br />

1057 SR Amsterdam<br />

T +31 20 616 0022<br />

F +31 20 412 5411<br />

info@islamic-relief.nl<br />

Schweden<br />

Islamic Relief<br />

Kyrkbacken 25-27 kv<br />

16962 Solna<br />

T +468 730 3660<br />

F +468 730 2661<br />

info@islamic-relief.se<br />

Schweiz<br />

Islamic Relief<br />

Avenue Bouchet 18<br />

1209 Geneve<br />

T +41 22 732 0273<br />

F +41 22 734 7337<br />

info@islamic-relief.ch<br />

Südafrika<br />

Islamic Relief<br />

PO Box 1302<br />

Crown Mines<br />

2025 Johannesburg<br />

T +2 711 836 1054<br />

info@islamic-relief.co.za<br />

“<br />

USA<br />

Islamic Relief USA<br />

6131 Orangethorpe<br />

Ave Ste 450<br />

Buena Park, CA<br />

T +1 714 676 1300<br />

F +1 714 676 1301<br />

info@irw.org<br />

3


4<br />

Haiti -<br />

Drei Monate<br />

danach<br />

Das Erdbeben, welches Port-au-Prince<br />

auf Haiti am 12. Januar 2010 traf,<br />

kostete rund 200.000 Men schen das<br />

Leben und hinterließ 1,5 Millionen Menschen<br />

ohne Obdach. Die Mehrheit der Einwohner<br />

befand sich gerade am <strong>Arbeit</strong>s platz, in der<br />

Universität oder Schule, als das Beben mit einer<br />

Stär ke von 7.0 auf der Rich terskala die<br />

Insel erschütterte und dabei alles zerstörte,<br />

von Schulen und Krankenhäusern über Regierungsgebäude<br />

bis zum Präsiden tenpalast.<br />

Haiti ist das ärmste Land der westlichen Hemisphäre<br />

und musste in den letzten Jahren<br />

schon zahlreiche Überschwem mungen und<br />

Wirbelstürme überstehen. Mehr als die Hälf -<br />

te der Bevölkerung lebte bereits vor dem<br />

Erdbeben von weniger als 0,80 Euro am Tag.<br />

Mit der Katastrophe wurden noch mehr<br />

Menschen in die Armut gedrängt. Schätzun -<br />

gen zufolge dauert es zehn Jahre, um Haiti<br />

wie der aufzu bauen, wobei die Kosten sich auf<br />

ein Mini mum von sechs Millionen Euro belau -<br />

fen werden.<br />

Viele Kinder in Haiti wurden innerhalb<br />

weniger Sekunden zu Waisen.


Islamic Relief Hilfsmaßnahmen<br />

Islamic Relief Worldwide war eine der ersten<br />

Hilfsorganisationen vor Ort und<br />

konnte somit schnellstmöglich an tausende<br />

Überlebende des Erdbebens Lebensmittel<br />

verteilen. Mitarbeiter des Nothilfe-Teams<br />

errichteten nur elf Tage nach der Kata -<br />

strophe das erste funktionsfähige Lager<br />

für Vertriebene auf dem Fußballfeld in<br />

Parc Sainte Claire. Islamic Relief eröff nete<br />

seitdem noch ein weiteres Lager, Accra<br />

Nord. Insgesamt haben dadurch 3.000<br />

Menschen eine Unterkunft gefun den.<br />

Während der Rettungsarbeiten verhalf<br />

unser Cash-for-Work-Programm („Geldfür-<strong>Arbeit</strong>-Programm“)<br />

ungefähr 50 La -<br />

gerbewohnern zu einer vorüber gehenden<br />

Anstellung.<br />

Drei Monate nach dem Beben haben wir<br />

den Bau von Waschräumen und Duschen<br />

für 120 Familien in Parc Sainte Claire fer -<br />

tig gestellt. Zudem betreuen wir weiterhin<br />

die Bewohner unserer beiden Lager.<br />

Geplante Aktivitäten<br />

Die derzeitigen Projekte von Islamic Relief<br />

sind darauf ausgerichtet, die Bereitstellung<br />

Was wir vor Ort an Hilfe<br />

leisten:<br />

• Regelmäßige Verteilung von Wasser<br />

und Lebensmitteln<br />

• Ausgabe von Zelten<br />

• Verteilung von Koch-Sets, Decken<br />

und Plastikeimern<br />

• Verteilung von Plastikplanen<br />

• Verteilung von Hygiene-Sets<br />

• Verteilung von Kanistern<br />

• Organisierte Müllsammelaktionen<br />

und Verteilung von Mülltüten<br />

• Errichtung von Wasch- und Duschräumen<br />

von sanitären Anlagen in den Lagern zu<br />

verbessern. In der nächsten Phase unserer<br />

Hilfsmaßnahmen in Haiti verlagern wir<br />

den Fokus von Katastrophenhilfe auf den<br />

Bereich Wiederaufbau. Unsere jetzigen<br />

Vorhaben beinhalten die Errichtung vorübergehender<br />

Unterkünfte sowie die<br />

Weiterführung des Cash-for-Work-Projektes,<br />

welches den Lagerbewohnern eine<br />

Einkommensmöglichkeit bietet und ihnen<br />

erlaubt, sich selbst zu versorgen.<br />

Die Hauptstadt Port-au-Prince wurde größtenteils zerstört.<br />

Islamic Relief leistete umgehend Nothilfe<br />

nach dem Beben.<br />

Die Planung für die Errichtung einer<br />

tem porären Schule wird derzeit zum<br />

Abschluss gebracht. Ziel ist die Unter brin -<br />

gung von Schülern aus 16 zerstörten oder<br />

beschädigten Schulen der Provinz Ouest,<br />

so dass der Schulunterricht wieder aufge -<br />

nommen werden kann. Die Schule soll<br />

nach der Fertigstellung von der ört lichen<br />

Gemeinde selbst verwaltet werden. Ne -<br />

ben dem Unterricht und Freizeit aktivitä -<br />

ten werden die Schüler dort mit Lernu -<br />

5


6<br />

tensilien und einem Mittagessen versorgt.<br />

Die finanzielle Unterstützung des engli -<br />

schen Disasters Emergency Committee<br />

sowie die Islamic Relief Spender aus der<br />

ganzen Welt erlauben uns, die Hilfsmaß -<br />

nahmen in Haiti fortzuführen und den<br />

Einwohnern mindestens die nächsten zwei<br />

Jahre helfend zur Seite zu stehen.<br />

„Bei dem Erdbeben habe ich<br />

alles verloren”<br />

Kaleb Juste teilt sich sein Zelt in Parc Sainte<br />

Claire mit seiner Frau Justelenne und<br />

seinen drei Kindern: Isadoremom, Gregory<br />

und Juste Jamaica.<br />

„Das Erdbeben war eine schreckliche Erfahrung“,<br />

erzählt der 28-jährige Kaleb,<br />

„Ich habe meine Freunde und Verwand -<br />

ten verloren und mein Fuß wurde schwer<br />

verletzt. Wann immer ich jetzt an das Be -<br />

ben denke, bekomme ich wirklich Angst.“<br />

Kalebs Frau Justelenne zeigt auf das Zelt<br />

und sagt: „Bei dem Erdbeben habe ich alles<br />

verloren: Mein Haus, meinen Fern -<br />

seher, meinen Computer und den Strom -<br />

generator. Alles, was ich noch besitze, sehen<br />

Sie dort.“<br />

Die 10-jährige Isadoremom war gerade in<br />

der Schule, als das Erdbeben begann. „Ich<br />

dachte, dass ich sterben muss. Ich habe<br />

gar nicht verstanden, was passiert. Also<br />

bin ich einfach sitzen geblieben.“<br />

Gregory, 14 Jahre alt, fügt hinzu: „Ich versuchte<br />

aus der Schule zu rennen, aber vor<br />

der Tür bin ich hingefallen. Seit dem Erdbeben<br />

sind wir nicht mehr zur Schule gegangen.<br />

Wir brauchen euch, damit ihr<br />

Schulen für uns baut, so dass wir Kinder<br />

Haitis wieder lernen können. Ich möchte<br />

zur Schule gehen und wenn ich einmal<br />

groß bin, möchte ich ein Pastor oder ein<br />

Arzt werden, denn die sündigen nicht.“<br />

Francoise fand mit ihren zwei Söhnen Zuflucht im Parc Saint Claire Flüchtlingslager.<br />

Kaleb Juste mit seiner Familie.<br />

Die Folgen des Erdbebens:<br />

• 200.000 Tote<br />

• 300.000 Verletzte<br />

• 1,5 Millionen Obdachlose<br />

• 300.000 zerstörte oder beschädigte<br />

Häuser<br />

• 5.000 zerstörte oder beschädigte<br />

Schulen<br />

Kaleb erklärt: „Wir sind zu diesem Fuß -<br />

ballfeld gekommen, weil wir keinen Platz<br />

zum Schlafen hatten. Eine Woche später<br />

kam Islamic Relief und hat uns dieses Zelt<br />

gegeben. Es war wirklich schwer für uns,<br />

bevor Islamic Relief gekommen ist.“ Bald beginnt Islamic Relief den Bau einer provisorischen Schule. Dann können die Kinder von Parc Sainte<br />

Claire endlich wieder etwas lernen.


Waisenpaten berichten<br />

Warum haben Sie sich entschieden, Waisenpate zu werden? Das fragte<br />

Islamic Relief Deutschland ihre Unterstützer. Wir erhielten viele schöne Antworten<br />

und danken allen Paten ganz herzlich. Eine Auswahl an Patenstatements und Zeichnungen<br />

von Waisenkindern präsentieren wir Ihnen hier.<br />

Meine Patenschaft bedeutet mir sehr<br />

viel, mehr als ich Ihnen wohl in die -<br />

sen Zeilen mitteilen kann. Eine Patenschaft<br />

ist Trost und Hoffnung zugleich, einem<br />

Kind weiterhelfen zu können.<br />

Sigrid B.<br />

Was mich sehr erfreut und äußerst<br />

glücklich macht ist das breite Lächeln<br />

im Gesicht meines Patenkindes und<br />

die Ausdrücke der Dankbarkeit mir gegen -<br />

über. Ich rate allen meinen Geschwistern,<br />

selbst Paten zu werden. Wenn jeder von<br />

uns für ein Waisenkind sorgt, so können<br />

wir gemeinsam dem Leid und Unglück vieler<br />

Waisenkinder ein Ende bereiten.<br />

Naser K.<br />

Wenn ich meinem Sohn einen Gute-<br />

Nacht-Kuss gebe, denke ich<br />

manchmal an mein Patenkind im Jemen.<br />

Wie es ihm jetzt wohl geht? Es mangelt<br />

ihm an so vielem. Das macht mich ganz<br />

traurig. Und dann lese ich in der Sure Ad-<br />

Duha: „…Hat Er dich nicht als Waise gefunden<br />

und dir Obdach gewährt…”, gemeint<br />

ist der Prophet Muhammad (Allahs<br />

Frieden und Segen auf ihm) und im weitesten<br />

Sinne jeder von uns, da wir allein<br />

er<strong>schaffen</strong> wurden, um allein am jüngsten<br />

Tage vor Allah zu erscheinen. Und dann<br />

freue ich mich, dass mein Patenkind jetzt<br />

dank Islamic Relief wenig stens jeden Tag<br />

eine gute Mahlzeit bekommt.<br />

Maimuna C.<br />

Hacer Bakici<br />

Werden Sie<br />

SERVICE<br />

Sie möchten mehr über<br />

das Waisenprogramm<br />

wissen?<br />

Waisenabteilung<br />

% 0221 200 499-17<br />

hacer@islamicrelief.de<br />

Pate<br />

Das erste Mal, als ich auf der Home -<br />

page von Islamic Relief war, schaute<br />

ich mich nur um. Als ich dann die Waisen -<br />

kinder sah, stieg ein merkwürdiges Gefühl<br />

in mir auf. Ein Gefühl, das mich veran las s -<br />

te eines dieser wunderbaren Kinder zu<br />

unterstützen. Ich habe es dann auch tatsächlich<br />

gemacht. Ich kann nur jedem<br />

empfehlen, sich das einmal durch den<br />

Kopf gehen zu lassen, denn es gibt nichts<br />

Schöneres als einem Menschen zu helfen,<br />

der es auch wirklich nötig hat.<br />

Hakima F.<br />

7


8<br />

Der Landbevölkerung eine gesicherte Zukunft zu bieten ist das Ziel dieses Projektes.<br />

Hilfe für Landwirte und<br />

Viehzüchter in Äthiopien<br />

Ernährung <strong>sichern</strong>, Gemeinden stärken<br />

Äthiopien leidet stark unter der<br />

Dürre. Für die über wiegend von<br />

1Vieh- und Landwirtschaft abhängige<br />

Bevölkerung ist dies ein gravie rendes<br />

Problem. Umwelt schäden, unfruchtbare<br />

Böden, nicht nachhaltige Produktions me -<br />

thoden und Überbevöl kerung limitie ren<br />

die Möglich keiten der Bauern und Viehwirte.<br />

Vieh sterben und Missernte sind die<br />

Folge und drängen die Menschen in die<br />

Abhängig keit von Nah rungsmittelhilfe. Auf<br />

der Suche nach Wasser und frucht barem<br />

Land verlassen Tausende ihre Heimatorte.<br />

In diesem Kontext rief Islamic Relief 2006<br />

das Projekt „Nahrungssicherung der Landbevölkerung“<br />

ins Leben, das die Anfällig-<br />

keit der ländlichen Bevölkerung gegenüber<br />

solchen Katastrophen ver ringert und bessere<br />

landwirtschaft liche Lebensgrundlagen<br />

schafft.<br />

Dieses nachhaltige Entwicklungsprojekt<br />

wird größtenteils durch die Europäische<br />

Kommission finanziert und richtet sich an<br />

Viehzüchter und Landwirte in der Somali<br />

Region.<br />

Projektdurchführung<br />

Für einen ganzheitlichen Fortschritt verbessert<br />

Islamic Relief den Zugang der<br />

Vieh- und Landwirte zu Wasser und vete-<br />

rinärmedizinischer Versorgung und schafft<br />

alternative Einkommensquellen, welche<br />

die Bevölkerung vor Nahrungsmittel -<br />

knappheit schützen.<br />

Ausbau der Wasserversorgung<br />

Es wurden drei Birkas (traditionelle Wassersammelbecken)<br />

und zwei Regenwassersammelbecken<br />

auf den Dächern von<br />

zwei Schulen installiert, so dass Schüler<br />

und Lehrer diese Wasserspeicher nun<br />

nutzen können. Die errichteten Wassersysteme<br />

trugen enorm zur Verringerung<br />

von wasserbedingten Krankheiten bei.


Da Wasserknappheit ein Problem in der<br />

Region darstellt, sind regelmäßige Schulungen<br />

im Wassermanagement Teil des Projektes,<br />

wodurch die Nachhaltigkeit der<br />

Wassersysteme garantiert wird. Hier für<br />

erhielten zehn Personen aus den jeweili -<br />

gen Gemeinden für 20 Tage im Betrieb<br />

und der Wartung von motorisierten und<br />

flachen Brunnen Schulungen.<br />

Gesundheitsversorgung<br />

von Tieren<br />

Während des Projektzeitraumes führte Islamic<br />

Relief zahlreiche Maßnahmen zur<br />

Verbesserung der Gesundheitsversor gung<br />

der Nutztiere durch. 36 Einhei mische erhielten<br />

eine Ausbildung zum Gemeinde -<br />

tierpfleger und sind zukünftig für die Gesundheitsversorgung<br />

der Nutztiere zuständig.<br />

Islamic Relief infor mierte Gemeindetierpfleger<br />

und Apot heker zu den regionstypischen<br />

Tier krankheiten, so dass sie<br />

effektive Hilfe leisten können.<br />

Aktivitäten zur<br />

Einkommenssicherung<br />

Die Bevölkerung organisierte sich in verschiedenen<br />

Kooperativen zur Harz- und<br />

Gummigewinnung, Bewässerung und Be-<br />

In Äthiopien ist Wasser ein kostbares Gut. Deshalb<br />

schult Islamic Relief die Bevölkerung im Wassermanagement.<br />

Tiermediziner impfen die Tiere der Viehzüchter gegen die am häufigsten auftretenden Krankheiten.<br />

Ergebnisse in Zahlen (für 2009)<br />

• Fünf Wassersysteme wurden errichtet<br />

und versorgen rund 1.900<br />

Haus halte in Gemeinden und Schulen.<br />

• Mehr als 600.000 Tiere erhielten<br />

Behandlungen gegen verschiedene<br />

Krankheiten und zirka 63.000 Tiere<br />

wurden gegen weit verbreitete<br />

Krankheiten geimpft, wovon 52.000<br />

Personen profitierten.<br />

• 60 Pflegekräfte erhielten Schulun -<br />

gen zu den Themen HIV/Aids, reproduktive<br />

Gesundheit und Familienplanung.<br />

• Mitglieder der Komitees zur Harzund<br />

Gummigewinnung erhielten<br />

Schulungen in Business-Management<br />

und Einkommens sicherung.<br />

• Im Jahr 2009 stieg die Zahl der Mitglieder<br />

in den Bewässerungs-Kooperativen<br />

von 106 auf 220. Durch<br />

die Bewässerung konnten sie Mais,<br />

Hirse, Sesam, Sojabohnen, Tomaten<br />

und Bananen auf 60,5 Hektar Land<br />

produzieren.<br />

• Bienenzüchter wurden mit Schutz -<br />

anzügen und Gerätschaften zur<br />

modernen Bienenzucht ausgestat -<br />

tet. Im Laufe des Jahres produzier -<br />

ten sie 79,5 Kilogramm Honig.<br />

wirtschaftung von Anbauflächen und Bienenzucht;<br />

Islamic Relief bot die nötige<br />

technische Unterstützung. Weiterhin erhielten<br />

40 Haushalte ein Startkapital von<br />

jeweils umgerechnet 1.000 Euro. Diese<br />

neuen Einkommensquellen schüt zen die<br />

Menschen vor den Auswirkun gen mög -<br />

licher Naturkatastrophen.<br />

Projektkosten<br />

Im Jahr 2009 setzten wir für das laufende<br />

Projekt 176.310 Euro ein.<br />

Mit Ihrer Hilfe konnte durch dieses<br />

Projekt bisher für 5.269 Menschen<br />

in der Somali Region eine stabilere<br />

Lebensgrundlage ge<strong>schaffen</strong> werden.<br />

Um die Ernährung der Menschen<br />

weiterhin zu <strong>sichern</strong>, benötigen<br />

wir Ihre Unterstützung.<br />

SERVICE<br />

Sie möchten<br />

spenden?<br />

Spenderbetreuung<br />

%<br />

0221 200 499-0<br />

www.islamicrelief.de<br />

9


10<br />

Kindern<br />

ein Lächeln<br />

Ausstattung von Kindergärten im Gazastreifen<br />

Kinder im Gazastreifen leben meistens<br />

in armen Verhältnissen; die<br />

Armutsrate hat inzwischen 79,4<br />

Prozent erreicht und die Hälfte der Bevölkerung<br />

ist arbeitslos. Aufgrund der sozialen<br />

und wirtschaft lichen Not, die durch<br />

die instabile politi sche Lage und die israelische<br />

Belagerung entstanden ist, wird Kindern<br />

eines ihrer fundamentalsten Rechte<br />

vorenthalten – das Recht zu spielen und<br />

zu lernen.<br />

Hintergrund<br />

Im Gazastreifen gibt es nur wenige öffentliche<br />

Spielplätze, so dass den Kindern oft<br />

nichts anderes übrig bleibt, als auf der<br />

Straße zu spielen. Kindergärten sind nach<br />

wie vor das beste Umfeld für Kinder, sicher<br />

und geschützt zu spielen und zu lernen,<br />

doch sie sind ebenso von der steigenden<br />

Armut betroffen. Im Allgemeinen<br />

fehlen den Kindergärten eine gute Lernatmosphäre<br />

und die nötigsten Mittel, die<br />

Kinder zum Lernen brauchen. Viele Kindergärten<br />

müssen renoviert werden und<br />

benötigen eine bessere Ausstattung. Insbesondere<br />

der Bedarf an Büchern und<br />

Spielzeug ist groß. Zudem werden in den<br />

meisten Kindergärten traditionelle Lehrmethoden<br />

angewandt, die die Kreativität<br />

und Entwicklung der Kinder nicht fördern.<br />

Doch gute Kinder gärten sind wichtig, damit<br />

die vom Krieg gezeichneten und traumatisierten<br />

Kinder die Kraft und den Mut<br />

haben, das Erlebte zu verarbeiten.<br />

schenken!<br />

Ziele<br />

2.585 Kinder in 24 Kindergärten sollen<br />

in einer gesunden, sicheren und fördernden<br />

Atmosphäre spielen und lernen können.<br />

Die Kindergärten werden renoviert<br />

und mit Leseecken ausgestattet, so dass<br />

138 Erziehern neue <strong>Arbeit</strong>smittel zur<br />

Verfügung stehen. Außerdem erhalten 64<br />

Erzieher in 16 Kindergärten eine Weiterbildung.<br />

Projektdurchführung<br />

Mitarbeiter von Islamic Relief Palästina besuchten<br />

die nominierten Kindergärten und<br />

sprachen mit den Direktoren und Besitzern;<br />

so konnte gewährleistet werden,<br />

In geschützter<br />

Atmosphäre können<br />

die Kinder das Trauma<br />

des Krieges leichter<br />

verarbeiten.


Neben neuen Spielsachen stattet Islamic Relief die Kindergärten mit Leseecken und neuen Möbeln aus.<br />

dass die Einrichtungen ihrem Bedarf entsprechend<br />

mit Spielsachen, Lehrmaterialien<br />

und Möbeln ausgestattet werden.<br />

24 Kindergärten (öffentliche, private<br />

und gemeinnützig getragene) wurden<br />

für das Projekt nach den folgenden<br />

Kriterien ausgewählt:<br />

• Anzahl der registrierten Kinder<br />

• Anzahl an Räumen<br />

• Initiative der Kindergärten<br />

• Sauberkeit in den Kindergärten<br />

• Verfügbarkeit von passenden Räumen,<br />

die als Leseecken genutzt<br />

werden können<br />

• aktueller Bedarf der Kindergärten<br />

Bisherige Ergebnisse<br />

Bis zum jetzigen Zeitpunkt wurden acht<br />

Kindergärten renoviert, mit Spielzeug,<br />

Lese- und Lernecken ausgestattet. 64 Erzieher<br />

in 16 Kindergärten haben bereits<br />

an dem Weiterbildungskurs teilgenom -<br />

men, der sie befähigt, neue Hilfsmittel für<br />

die Vermittlung von Bildung anzuwenden.<br />

Projektkosten<br />

Insgesamt wurde ein Budget von 73.400<br />

Euro kalkuliert. Die Ausstattung mit Möbeln,<br />

Spielzeug, Büchern und Leseecken<br />

kostet 19.127 Euro. Die restlichen Mittel<br />

werden für die Renovierung der Kindergärten<br />

aufgewendet.<br />

Viele Kinder kommen aus armen Verhältnissen.<br />

Für sie ist ihre neue Spiel- und Lernumgebung<br />

etwas ganz Besonderes.<br />

Durch Ihre Spende erhalten Kinder<br />

eine angenehme Spiel- und Lernumgebung,<br />

in der sie die wichtigste<br />

Phase ihres Lebens – ihre Kindheit<br />

– sicher und geschützt erleben<br />

können.<br />

SERVICE<br />

Sie möchten<br />

spenden?<br />

Spenderbetreuung<br />

0221 200 499-0 % www.islamicrelief.de<br />

11


12<br />

Die Teilnehmer des Cash-for-Work-Projektes werden dort eingesetzt, wo sie ihre Fähigkeiten sinnvoll einbringen können.<br />

Gaza: <strong>Arbeit</strong> <strong>schaffen</strong>,<br />

<strong>Existenzen</strong> <strong>sichern</strong><br />

Islamic Relief arbeitet seit 1994 im<br />

Gazastreifen mit dem Ziel, Nothilfe und<br />

langfristige Entwicklungshilfe für die Bevölkerung<br />

bereitzustellen.<br />

Teilnehmer des Cash-for-Work Projektes beim<br />

Straßenbau.<br />

Am 27. Dezember 2008 wurde der<br />

Gazastreifen in einen 22-tägigen<br />

1Krieg verwickelt, der zu einer der<br />

schwersten humanitären Krisen führte,<br />

welche die Region in den vergan genen Jahren<br />

miterleben musste.<br />

Die schwache Infrastruktur wurde im<br />

Krieg fast vollständig zerstört: Das Gesundheitssystem<br />

kämpfte mit der Vielzahl<br />

an Verletzten, tausende Menschen wurden<br />

obdachlos, viele Schulen zerfielen zu<br />

Trümmern und die Wasserversorgung<br />

brach nahezu vollstän dig zusammen.<br />

Islamic Relief im Gazastreifen<br />

Seit 1994 arbeitet Islamic Relief im West -<br />

jordanland und im Gazastreifen. Das Büro<br />

in Gaza-Stadt wurde 1998 eröffnet. In Pa-<br />

lästina hilft Islamic Relief den Menschen,<br />

die besonders von den Konflikten in der<br />

Region betroffen sind. Dabei implemen -<br />

tieren wir Projekte, die sich hauptsächlich<br />

auf die Bereiche Wiederaufbau, Ausbau<br />

der Infrastruktur, Existenzsicherung und<br />

Betreuung traumatisierter Kinder konzentrieren.<br />

Ohne Einkommensprojekte keine<br />

Entwicklung<br />

Es ist uns wichtig, nicht nur Not zu lindern,<br />

sondern Menschen in Armut eine<br />

Zukunft zu bieten. Mit unseren Einkom -<br />

mensprojekten möchten wir Armut verringern,<br />

indem wir Gemeinden wirt -<br />

schaftlich und sozial stärken und sie in die<br />

Lage versetzen, sich ihre eigenen Lebensgrundlagen<br />

zu <strong>schaffen</strong> und zu erhalten.


Mit <strong>Arbeit</strong> Not lindern<br />

Nach wie vor plagen sich die Menschen in<br />

Gaza mit einer Menge an Problemen: Armut,<br />

<strong>Arbeit</strong>slosigkeit, geschlossene Fabriken<br />

und fehlende Baumaterialien sind nur<br />

einige davon. Viele von denen, die ihr Zuhause<br />

verloren haben, leben immer noch<br />

in provisorischen Notunterkünften. Die<br />

Situation im Gesundheitswesen hat sich<br />

kaum verbessert. Arzneimittel und medizinische<br />

Geräte sind nach wie vor Mangelware.<br />

Seit Ende des Krieges befinden sich viele<br />

Menschen in akuter Not und sind auf der<br />

Suche nach <strong>Arbeit</strong>, von der sie ihre Familien<br />

ernähren können. Den am schlimmsten<br />

Betroffenen, also diejenigen, die ihre<br />

Häuser und ihren gesamten Besitz während<br />

des Krieges verloren, hilft Islamic Relief<br />

mit Cash-for-Work-Projekten („Geldfür-<strong>Arbeit</strong>-Projekte“),<br />

die in der Regel<br />

eine Laufzeit von drei bis vier Monaten<br />

haben.<br />

Allein bis zum Sommer 2009 verschaffte<br />

Islamic Relief auf diese Weise insgesamt<br />

1.500 Frauen und Männern eine <strong>Arbeit</strong>s -<br />

stelle in öffentlichen Einrichtungen wie<br />

Krankenhäusern, Waisenhäusern und<br />

Schulen. Die Beschäftigten erhielten einen<br />

monatlichen Lohn, der ihnen ein Stück ih-<br />

Die Begünstigten des Projektes beteiligen sich aktiv am Wiederaufbau.<br />

Die Beschäftigten erhalten einen monatlichen Lohn, von dem sie ihre Familien ernähren können.<br />

rer finanziellen Last nahm und das Überleben<br />

ihrer Kinder sicherte. Solche Cashfor-Work-Programme<br />

stärken die lokalen<br />

Gemeinden und fördern den Wiederaufbau,<br />

indem die Einwohner aktiv an der<br />

Rehabilitation beteiligt werden.<br />

Eine Chance für Zuhair<br />

Zuhair Abu Al-Cheir lebt im Norden des<br />

Gazastreifens in Dschabaliya. Während<br />

des verheerenden Krieges Anfang 2009<br />

wurde sein Zuhause stark beschädigt. Jetzt<br />

lebt er mit sieben weiteren Familienange -<br />

hörigen in einem kleinen gemieteten<br />

Haus. Zuhair leidet an Muskeldystrophie,<br />

auch als Muskelschwäche bekannt, und ist<br />

auf einen Rollstuhl angewiesen. „Eines Tages<br />

spielte ich mit meinen Freunden Fuß-<br />

ball“, erzählt der junge Mann. „Plötzlich<br />

fühlte ich mich schwach und fiel hin. Damals<br />

war ich elf Jahre alt. Im Krankenhaus<br />

diagnostizierten die Ärzte dann meine<br />

Krankheit. Ich wurde depressiv und fühlte<br />

mich sehr einsam. Ich hatte keine Lust<br />

mehr, die Schule zu besuchen oder meine<br />

Freunde zu sehen. Doch mein Vater bestand<br />

darauf und mit der Zeit lernte ich,<br />

die Situation zu akzeptieren. Ich beendete<br />

die Schule und begann zu studieren.“<br />

Einen Beitrag für die Gesellschaft<br />

leisten<br />

Zuhair ist einer von 560 Hochschulabsolventen,<br />

die am Einkommensprojekt von<br />

Islamic Relief teilnahmen. Die <strong>Arbeit</strong>slosigkeit<br />

liegt im Gazastreifen bei 42 Prozent<br />

und die Armut hat sich seit dem letzten<br />

Konflikt verschlimmert. Sogar gut ausgebildete<br />

Menschen wie Zuhair haben es<br />

schwer, ihr Leben zu finanzieren.<br />

Zuhair arbeitete in der Medical Relief Association.<br />

„Dank dieser <strong>Arbeit</strong> fühle ich<br />

mich als ein Teil der Gesellschaft“, berich -<br />

tet er, „Ich hoffe, unsere Gesellschaft ändert<br />

ihre Sicht über Menschen mit Behinderungen,<br />

denn auch wir können viele<br />

Dinge tun.“<br />

„Ich wünschte mir, ich könnte diese drei<br />

Monate, die ich an dem Projekt teilnahm,<br />

noch einmal erleben und danke Islamic<br />

Relief für diese Chance.“<br />

13


14<br />

Mohammad Al-Sousi ist seit 2007 Direktor<br />

von Islamic Relief Palästina.<br />

Interview<br />

Mit Einkommensprojekten<br />

Mahmut S. Güngör unterhielt sich mit dem Direktor von Islamic Relief Palästina,<br />

Dr. Mohammed Al-Sousi, über den Beitrag von Einkommensprojekten zur<br />

Gestaltung der persönlichen Zukunft von Menschen in Palästina.<br />

As-salamu alaikum. Islamic Relief ist seit<br />

1994 in den Palästinensischen Autono -<br />

miegebieten vertreten und seit 1998<br />

auch in Gaza-Stadt. Seit 16 Jahren teilen<br />

unsere Spender über Islamic Relief das<br />

Leid und die Freuden der palästinensischen<br />

Bevölkerung. Dr. Al-Sousi, was bedeutet<br />

die Zukunft für die Menschen?<br />

Der Nahe Osten hat eine fragile<br />

Sicher heitslage, der man sich natürlich<br />

bewusst sein muss. Plötzlich<br />

kann etwas Unerwar tetes passieren<br />

oder gar Gewalt ausbre chen. Die Menschen<br />

hier haben eine sehr vage Vorstellung<br />

von ihrer persönlichen Zukunft. Aber<br />

das Interessante ist, sie haben Hoffnung!<br />

Manchmal reicht schon eine kleine Hilfestellung,<br />

um die Hoffnung auf ein normales<br />

Leben in den Menschen zu wecken.<br />

Und inwieweit wird Zukunft über Einkommensprojekte<br />

vermittelt?<br />

Einkommensprojekte helfen Menschen,<br />

ihre vage Vorstellung von der eigenen Zukunft<br />

zu konkretisieren. Den meisten Leuten<br />

hier ist es sehr unangenehm, auf die<br />

Unterstützung der Hilfsorganisationen angewiesen<br />

zu sein. Vielmehr möchten sie<br />

sich selbst versorgen und ihren Familien<br />

und Kindern eine Zukunft geben. Einkom -<br />

menssicherung bedeutet Mut zusprechen.<br />

Daraus entwickeln sich der starke Wille<br />

und die Motivation, das Leben in die eige -<br />

nen Hände zu nehmen und nie wieder auf<br />

fremde Hilfe angewiesen zu sein.<br />

Der Kampf gegen Armut und Einsatz für<br />

ein selbstbestimmtes Leben ist die Moti -<br />

vationsgrundlage von Islamic Relief; jedoch<br />

ist dies ein sehr langfristiges Ziel.<br />

Wir Menschen sind meist gewohnt,<br />

kurzfristig zu denken: Wenn Menschen<br />

hungern, spenden wir Nahrung; sie frieren,<br />

dann schicken wir Kleidung. Wie<br />

<strong>schaffen</strong> Sie es, die Menschen zu motivieren<br />

sich langfristige Ziele zu setzen<br />

und dafür zu arbeiten?<br />

Vielen Dank für diesen sehr wichtigen Aspekt!<br />

Wir als Islamic Relief verstehen unsere<br />

<strong>Arbeit</strong> als Unterstützung und Zusammenarbeit<br />

mit dem Bedürftigen. Ein<br />

einfaches Beispiel: Die Menschen hier leiden<br />

unter hoher <strong>Arbeit</strong>slosigkeit und die<br />

meisten haben daher kein Einkommen.<br />

Ohne Einkommen können sie ihre Familien<br />

nicht ernähren. Anstatt ihnen Lebensmittel<br />

zu geben, bieten wir den Menschen<br />

<strong>Arbeit</strong>splätze an im Rahmen unserer Projekte.<br />

Sie arbeiten, bauen ihr Viertel oder<br />

ihre Stadt auf und erhalten ein gewisses<br />

Entgelt dafür. Mit diesem Geld kaufen sie<br />

dann vor Ort ihre Lebensmittel und stär-


langfristig helfen<br />

ken zusätzlich die lokale Wirtschaft; dabei<br />

haben sie gleichzeitig ihr Viertel aufgebaut.<br />

Wir vergeben auch Mikrokredite. Menschen<br />

bauen zum Beispiel mit diesem Geld<br />

ein Kleinunternehmen auf und <strong>schaffen</strong> somit<br />

den wichtigen Schritt in die Selbststän -<br />

digkeit. Wir unterstützen und begleiten<br />

diese Menschen in die Eigenständigkeit und<br />

das wissen sie sehr zu schätzen.<br />

Können Sie uns von einer Erfolgsgeschichte<br />

berichten?<br />

Mir fällt eine Familie ein, die wir zwei Jahre<br />

lang unterstützt und betreut haben.<br />

Ziel der Familie war es, ein Lebensmittel -<br />

geschäft zu eröffnen. Wir haben nicht nur<br />

das Kapital in Form eines islamkonformen<br />

Mikrokredits bereitgestellt, sondern auch<br />

die ganze Familie darin geschult einen<br />

Kleinbetrieb zu unterhalten. Zu Beginn<br />

war die Angst der Familie zu versagen<br />

Einkommensprojekte <strong>schaffen</strong> nicht nur <strong>Arbeit</strong>, sondern stärken auch die lokale Wirtschaft, so Al-Sousi.<br />

sehr groß. Wir sprachen der Familie ständig<br />

Mut zu und leisteten jede erdenk bare<br />

Unterstützung, die im Rahmen solcher<br />

Einkommensprojekte möglich ist. Nach<br />

zwei Jahren war es dann soweit. Die Familie<br />

hatte es geschafft, ihre eigene Existenz<br />

aufzubauen und sich komplett selbst zu<br />

unterhalten. Der Familienvater kam zu uns<br />

ins Büro und sagte: „Ich bin Islamic Relief<br />

und den Spendern unendlich dankbar.<br />

Endlich fühle ich mich als ein vollwertiger<br />

Mensch. Ich verdiene mein eigenes Geld<br />

und kann meine Familie ernähren, ohne<br />

auf fremde Hilfe angewiesen zu sein.“<br />

Diese Augen blicke sind wirklich unvergesslich.<br />

Es sind genau diese Erfolge, die<br />

uns bestätigen, dass wir als Islamic Relief<br />

etwas richtig gemacht haben und machen.<br />

Vielen Dank für das interessante<br />

Gespräch, Herr Al-Sousi!<br />

Dr. Mohammed Al-Sousi (36)<br />

ist Palästi nenser; studierte und promovierte<br />

in Großbritannien. Seit<br />

2007 ist er Direktor von Islamic<br />

Relief Palästina mit ihrem Hauptsitz<br />

in Gaza-Stadt. Er ist verheiratet und<br />

Vater von drei Kindern.<br />

15


16<br />

Viele Straßen, die im Krieg zerstört wurden,<br />

müssen nun repariert werden.<br />

Einkommensprojekt in Palästina<br />

Die Zukunft selbst in die<br />

Hand nehmen<br />

Die humanitäre Lage im Gazastreifen<br />

gleicht einer Katastrophe<br />

und hat sich seit Januar 2006<br />

kontinuierlich verschlechtert. Neben psychischen<br />

Schäden, an denen viele Menschen<br />

seit dem militärischen Angriff Ende<br />

2008 leiden, ist die Infra struktur stark beschädigt<br />

und zum Teil zerstört. Häuser<br />

und Straßen liegen nach wie vor in Ruinen;<br />

die Landwirtschaft liegt brach.<br />

Ohne <strong>Arbeit</strong> keine Perspektive<br />

Die Wirtschaft ist fast kom plett lahmgelegt<br />

– im Gazastreifen hat allein die Jugendarbeitslosenquote<br />

63,5 Prozent erreicht;<br />

der Anteil von Frauen, die arbeiten,<br />

beträgt nur rund 16,8 Prozent.<br />

Besonders die israelischen Restriktionen<br />

behindern die Aufbauarbeiten. Nachdem<br />

es im Juni 2007 zu Gewaltaus brüchen<br />

kam, stoppte auch die interna tionale Gemeinschaft<br />

die Unterstützung für den Gazastreifen.<br />

Die Belagerung hat eine schwere<br />

humanitäre Krise hervor gerufen.<br />

Bereits 1.500 Menschen nahmen seit letztem Jahr<br />

am Einkommensprojekt teil.<br />

Das Projekt auf einen Blick<br />

Land: Palästina<br />

Ort: Gazastreifen<br />

Begünstigte: 200 Personen und ihre<br />

Familien (indirekt 1.400 Menschen)<br />

Zielgruppe: <strong>Arbeit</strong>slose Männer und<br />

Frauen<br />

Projektziel: Einkommensquelle für<br />

<strong>Arbeit</strong>slose <strong>schaffen</strong><br />

Gesamtkosten: 185.972 €<br />

Projektdauer: 5 Monate


Geld für <strong>Arbeit</strong><br />

Die Grundidee dieses Cash-for-Work-<br />

Programmes („Geld-für-<strong>Arbeit</strong>“-Programm)<br />

von Islamic Relief ist es, den Betroffenen<br />

dieser Katastrophe eine <strong>Arbeit</strong><br />

zu bieten, bei der sie selbst am Wiederaufbau<br />

mitarbeiten. Der Lohn der Teilnehmer<br />

wird dabei von Islamic Relief<br />

Deutschland bezahlt. Durch diese Maß -<br />

nahme wird die Bevölkerung in die Katastrophenbewältigung<br />

mit einbezogen. Dies<br />

führt zu einer besseren Akzeptanz der<br />

Hilfsmaßnahmen; die Verantwortung wird<br />

geteilt und die finanzielle Situation der Familien<br />

verbessert sich. Auf diese Weise<br />

kann sich die lokale Marktwirt schaft von<br />

innen heraus entwickeln.<br />

Unser Engagement<br />

Islamic Relief Deutschland ermöglicht<br />

durch dieses Projekt 200 <strong>Arbeit</strong>slosen<br />

und jungen Absolventen die Teilnahme an<br />

<strong>Arbeit</strong>smaßnahmen im Gazastreifen. Das<br />

Beschäftigungsverhältnis läuft voraussichtlich<br />

fünf Monate; der ausgezahlte Lohn<br />

beträgt 310 US-Dollar monatlich. Die Begünstigten<br />

dieses Projektes arbeiten überwiegend<br />

in öffentlichen Einrichtungen wie<br />

Kranken häusern, Schulen und Gemeinden.<br />

200 Menschen verschafft Islamic Relief für<br />

fünf Monate <strong>Arbeit</strong>.<br />

Was wir machen<br />

• Rekrutierung eines Projektteams<br />

zur Koordinierung und Überwa -<br />

chung des Projektes<br />

• Veröffentlichung der Stellenausschreibungen<br />

und Bewerbungs -<br />

phase<br />

• Auswahl der Begünstigten nach<br />

sozio-ökonomischer Situation<br />

• Zuweisung von <strong>Arbeit</strong>skräften an<br />

lokale Institutionen entsprechend<br />

ihrer Qualifikation<br />

17


18<br />

Seit vielen Jahren vergibt Islamic Relief zinsfreie Mikrokredite an Menschen in Bangladesch.<br />

Einfluss des Glaubens auf<br />

Islamische Mikrokreditprojekte<br />

Islamische Mikrofinanzierung als ein Teilbereich<br />

des Islamic Finance verbin det<br />

die Grundlagen der Scharia, dem islamischen<br />

Rechtssystem, mit dem Mikrofinanzwesen.<br />

Zahlreiche islamische Richtlinien<br />

beziehen sich auf Finanzie rungs- und Handelstransaktionen,<br />

die Islamic Finance klar<br />

von konventionellen Finanzdienstleistungen<br />

abgrenzen.<br />

Islamic Finance<br />

Ein wesentlicher Unterschied besteht in<br />

dem Verbot von Riba innerhalb des islamischen<br />

Finanzwesens. Neben einer Vielzahl<br />

unterschiedlichster Interpre tationen<br />

dieses arabischen Begriffes besteht bei<br />

den Islam-Gelehrten Konsens darüber,<br />

dass Riba jegliche Form von Zinsen beinhaltet<br />

und unter islamischem Recht haram,<br />

demnach verboten ist. Zinsen werden als<br />

In Albanien hilft Islamic Relief der armen<br />

Bevölkerung mit Einkommensprojekten.<br />

ein ungerechtes Finanzierungsinstrument<br />

angesehen, welches die Ausbeutung der<br />

weniger Erfolgreichen unterstützt und die<br />

Tendenz zur Anhäufung von Wohlstand<br />

in den Händen einer kleinen Gruppe fördert<br />

(Akacem, M./L. Gilliam 2002).<br />

Islamische Mikrokredite werden dement -<br />

sprechend ohne Zinsen vergeben. Dieser<br />

Umstand bedeutet jedoch nicht, dass die<br />

Vergabe von Krediten ohne jegliche Kosten<br />

erfolgen oder kein Gewinn erwirtschaftet<br />

werden darf. Vielmehr wird darunter<br />

verstanden, dass inves tiertes Kapital<br />

am Produktionsprozess beteiligt und dem<br />

Geschäftsrisiko ausge setzt wird. Islamic Finance<br />

basiert auf dem Prinzip, dass aus<br />

Kapital selbst kein Gewinn erzielt werden<br />

darf. Handel und Produktion müssen direkt<br />

oder indirekt mit einer materiellen<br />

Aktivität verbunden sein, was Spekulatio-


nen und Transaktio nen mit einem hohen<br />

Unsicherheitsfaktor ausschließt. Ferner<br />

müssen das gekaufte oder verkaufte Produkt<br />

sowie die Geschäftsbedingungen für<br />

alle beteiligten Parteien klar erkennbar<br />

und verständlich sein. Nur sozial vertretbare<br />

Wirtschafts handlungen, die weder<br />

Ausbeutung fördern, noch moralisch fragwürdig<br />

sind, dürfen nach islamischen<br />

Richtlinien finanziert werden. Der Verkauf<br />

von Waren, die noch nicht in den Besitz<br />

des Verkäufers übergegangen sind, ist<br />

untersagt. Bei der Kreditvergabe liegt das<br />

Risiko im Wesentlichen bei den Investoren<br />

und nicht bei den Kredit nehmern, die<br />

mit dem geliehenen Kapital arbeiten.<br />

Mikrokreditprojekte im Kosovo<br />

Da Islamische Mikrofinanzierung einen relativ<br />

neuen Bereich des Finanzsektors darstellt<br />

und die Reichweite derartiger Programme<br />

bisher sehr gering ist, gibt es bis<br />

jetzt wenige Studien über mögliche Auswirkungen.<br />

Islamic Relief bietet seit einigen<br />

Jahren selbst im Rahmen der Einkommenssicherung<br />

Islamische Mikrofinanzierung<br />

in einigen Projektländern an und<br />

führte in diesem Zusammenhang eigene<br />

Untersuchungen im Kosovo durch. Um<br />

unter anderem der Frage nachzu gehen,<br />

ob die Verbindung religiöser Werte mit<br />

Finanzdienstleistungen eine effektivere<br />

Umsetzung verspricht als herkömmliche<br />

Mikrofinanzierung, wurden sowohl die<br />

Kreditnehmer als auch die Mitarbeiter vor<br />

Ort befragt. Im Zeitraum von Juli bis August<br />

2009 nahmen 170 aktive Kreditnehmer,<br />

zehn Mitarbeiter des Mikrokreditinstituts<br />

sowie Gemeinde mitglieder und religiöse<br />

Führer an der Umfrage teil.<br />

Islamic Relief begann 2002 im Verwaltungsbezirk<br />

Skenderaj im Kosovo durch<br />

die Mikrofinanzinstitution START, Mikro -<br />

kredite nach islamischen Richtlinien zu<br />

vergeben. In den nachfolgenden Jahren<br />

wurde das Projekt aufgrund des großen<br />

Erfolges auf die umliegenden Bezirke ausgeweitet<br />

und 2007 auch in entfern teren<br />

Regionen um die Städte Pristina, Peja,<br />

Prizren und Mitrovica angeboten. Die Kredite<br />

wurden bar ausgezahlt und die einmalige<br />

Verwaltungsgebühr für Geschäftsund<br />

Baudarlehen mit einer Laufzeit von<br />

Besonders alleinstehenden Frauen ohne finanzielle Unterstützung hilft Islamic Relief in die Selbstständigkeit.<br />

zwölf Monaten betrug zu dieser Zeit 60<br />

Euro, für Witwen mit einer Laufzeit von<br />

24 Monaten 30 Euro. Als einzige Mikrofinanzinstitution<br />

im Kosovo, die islamische<br />

Mikrokredite anbot, vergab START bis<br />

Ende 2009 rund 7.300 Darlehen mit einer<br />

durchschnittlichen Höhe von 1.080 Euro.<br />

Im Vergleich zu anderen Anbietern war<br />

die Höhe eines durchschnittlichen Darlehens<br />

weitaus geringer mit dem Ziel, dadurch<br />

ärmere Kreditnehmer zu erreichen.<br />

Die Rück zahlungsrate war mit 97 Prozent<br />

im Vergleich zum Landesdurchschnitt mit<br />

90 Prozent sehr hoch – für Rückzahlungs -<br />

raten ein bedeutender Unterschied.<br />

Ergebnisse der Umfrage<br />

Themen der von Islamic Relief durchgeführten<br />

Umfrage behandelten vorrangig<br />

die Motivationskriterien für die Nutzung<br />

und Rückzahlung der islamischen Mikro -<br />

kredite von START. Für 38 Prozent der<br />

Befragten waren primär religiöse Aspekte<br />

ausschlaggebend. Die islamische Struktur<br />

der Institution war für 55 Prozent der<br />

Teilnehmer ein sehr wichtiges Kriterium.<br />

Mehrere Begünstigte gaben an, dass sie<br />

bisher aufgrund fehlender Alternativen<br />

zinsbasierte Mikrokredite genutzt hatten;<br />

mit dem Erscheinen von START jedoch<br />

ausschließlich Scharia-konforme Darlehen<br />

in Anspruch nehmen würden. Lediglich 30<br />

Prozent der Befragten würden zu einer<br />

Institution mit einem zinsbasierten Kredit -<br />

angebot wechseln, wenn die islamischen<br />

Mikrokredite von START im Vergleich<br />

teurer werden würden.<br />

Mitarbeiter gaben an, dass sich die religi -<br />

öse Identität der Institution in Verbindung<br />

mit Islamic Relief positiv auf das Verhältnis<br />

19


20<br />

zwischen Kreditnehmern und Angestellten<br />

auswirke:<br />

„Die Menschen respektieren Gläubige und<br />

Imame, nicht nur Muslime... Vorher gab es<br />

hier keine religiösen Institutionen. Die<br />

Menschen haben von religiösen Themen<br />

nur in der Moschee gehört und erwarten<br />

nicht, dass andere Einrichtungen diese<br />

Werte hervorheben. Wenn sie dann von<br />

START als einer religiösen Organisation<br />

hören, ist das für sie interessant und ungewöhnlich.<br />

Das macht die Beziehung definitiv<br />

enger und das Vertrauen in die Organisation<br />

größer.”<br />

Entsprechend der islamischen Lehre fordert<br />

START keine Gebühren bei verspäteter<br />

Rückzahlung, das noch ausstehende<br />

Darlehen bleibt gleich. Trotzdem schienen<br />

die Kreditnehmer gar nicht in Versuchung<br />

zu geraten, die Raten nicht pünktlich zu<br />

begleichen. Noch deutlicher wird die Zustimmung<br />

zu dem Projekt im Falle eines<br />

frühzeitigen Sterbens eines Kreditnehmers.<br />

Unter diesen Umständen wird laut<br />

der Organisationsrichtlinien die betreffende<br />

Person entschuldet. Erstaunlicherweise<br />

„Die Menschen haben von religiösen<br />

Themen nur in der Moschee<br />

gehört und erwarten nicht, dass andere<br />

Einrichtungen diese Werte<br />

hervor heben. Wenn sie dann von<br />

START als einer religiösen Organisation<br />

hören, ist das für sie interessant<br />

und ungewöhnlich. Das macht<br />

die Beziehung definitiv enger und<br />

das Vertrauen in die Organisation<br />

größer.”<br />

Mitarbeiter der Initiative<br />

START<br />

war es jedoch ausnahmslos der Fall, dass<br />

die Verwandten des Verstorbenen sich<br />

meldeten und die Verantwortung für die<br />

Begleichung der Schuld übernahmen. In<br />

einigen Einzelfällen, insbesondere wenn<br />

die Familien sehr arm waren, übernahm<br />

In Bangladesch bildet Islamic Relief Frauen beispielsweise in der Näh-und Handarbeit aus.<br />

sogar der Dorfvorstand die Verpflichtung.<br />

Erfahrungsberichte aus anderen Islamic<br />

Relief Projekten in Bosnien und Herzegowina<br />

zeigen Ähnliches.<br />

Religion als Motivation<br />

Obwohl nicht eindeutig ist, ob dieses Verhalten<br />

im Zusammenhang mit den muslimischen<br />

Projektteilnehmern steht, ist es<br />

jedoch wahrscheinlich, dass religiöse<br />

Gründe dabei von Bedeutung sind: Kreditnehmer<br />

fühlen sich eher verpflich tet,<br />

Schulden aus einem bestehenden Kredit<br />

zu begleichen, wenn ihre religiösen Werte<br />

dies vorschreiben (Khan/Thaut 2010).<br />

Nach den Vorstellungen der Muslime wird<br />

die Seele eines Gläubigen durch seine<br />

Schulden im Grab gefangen gehalten bis<br />

diese abbezahlt sind (Hadith überliefert<br />

von Tirmidhi). Auch Aussagen über den<br />

Propheten Muhammad (Allahs Frieden<br />

und Segen auf ihm) unterstützen diese<br />

Haltung: Es wurde berichtet, dass er es<br />

ablehnte die Beerdigungsgebete zu leiten,<br />

bevor die Schulden des Verstor benen beglichen<br />

waren (Hadith über liefert von Buchari).


Von Bedeutung ist, dass die Hälfte der<br />

Umfrageteilnehmer angab, die glaubens -<br />

basierte Identität von START habe einen<br />

positiven Einfluss auf ihre Motivation, den<br />

Kredit rechtzeitig zurück zu zahlen. Zudem<br />

gaben einige an, es sei ihnen sehr<br />

wichtig, der Organisation zum Erfolg zu<br />

verhelfen, da sie als einzige Scharia-konforme<br />

Mikrokredite im Kosovo anbiete.<br />

Auf die Frage, wie wichtig die islamische<br />

Identität von START ist, antwortete ein<br />

Kreditnehmer:<br />

„Ich möchte den Islam und alle diejenigen<br />

unterstützen, die auf islamische Art und<br />

Weise arbeiten. Es ist mir besonders wich -<br />

tig, denn in der Vergangenheit hatten wir<br />

dieses Angebot nicht.“<br />

Quellen<br />

Akacem, M./L. Gilliam (2002): Principles of<br />

Islamic Banking: Debt versus Equity Financing,<br />

Middle East Policy, Vol.9, No. 1, S. 124-138<br />

Khan/Thaut (2010): noch nicht erschienen<br />

Islamic Relief arbeitet seit 1999 im Kosovo; leistete zunächst<br />

Soforthilfe und unterstützte den Wiederaufbau<br />

nach dem Krieg. Schon seit damals führte Islamic Relief<br />

unter anderem Mikro kreditprojekte durch, die den beson -<br />

ders schlimm von Krieg betroffenen Menschen geholfen haben,<br />

ihr Leben und ihre Existenz wieder aufzubauen.<br />

Der 43-jährige Xhemschir Veliu ist einer der Menschen,<br />

denen Islamic Relief zur Seite stand. Vor dem Krieg züchtete<br />

er Pilze, die er nach Italien, Österreich und in die<br />

Niederlande exportierte.<br />

Doch während des Konfliktes wurden sein Haus und sämtliche<br />

Gerätschaften beschädigt oder zerstört. Zwar war er<br />

in der Lage, sein Haus wieder aufzubauen, doch ihm fehlten<br />

die finanziellen Mittel für die Reparatur oder den Er-<br />

Der hohen <strong>Arbeit</strong>slosigkeit in Palästina begegnet Islamic Relief mit langfristigen Mikrokreditprojekten und<br />

kurzfristigen Cash-for-Work-Programmen.<br />

Ein erfolgreicher Geschäftsmann<br />

satz seiner <strong>Arbeit</strong>sgeräte und Werkzeuge. Im Rahmen des<br />

Mikrokreditprogrammes stellte Islamic Relief Xhemschir einen<br />

zinslosen Kredit zur Verfügung. Dieser ermöglichte<br />

ihm, seine <strong>Arbeit</strong>smittel zu reparieren und sogar einige zu<br />

ersetzen. Inzwischen kauft er anderen Dorf bewohnern frische<br />

Pilze ab, die er klein schneidet und sie anschließend in<br />

einem Ofen trocknen lässt. Nach der Weiter verarbeitung<br />

verkauft Xhemschir die Pilze in andere europäische Länder.<br />

Derzeit beschäftigt er sogar fünf Leute aus der Umgebung<br />

und möchte noch mehr Personal einstellen.<br />

Er hofft, dass Islamic Relief ihm einen weiteren Kredit einräumt,<br />

von dem er einen Kühlschrank und weitere Schnei -<br />

de werkzeuge kaufen kann. So könnte er sein Geschäft ausweiten<br />

und trägt zur wirt schaftlichen Entwicklung der lokalen<br />

Gemeinde bei.<br />

21


22<br />

Die Freude über die neue Schule ist groß, denn für die Kinder wird ein lang ersehnter Traum wahr.<br />

Grüße aus Bamako<br />

Ein Reisebericht von Tarek Abdelalem,<br />

Geschäftsführer von Islamic Relief Deutschland<br />

Der 12-stündige Flug nach Bama -<br />

ko, der Hauptstadt von Mali,<br />

war lang und anstrengend. Die<br />

Republik Mali liegt in der Sahelzone des<br />

nordwestlichen Afrikas am Südrand der<br />

Sahara und gehört zu den ärmeren Ent -<br />

wicklungsländern der Welt. Die Armuts -<br />

rate ist hoch und die Hitze im Flachland<br />

für uns Europäer unvorstellbar. Aber auch<br />

die Besuche zu den einzelnen Klans, fern<br />

ab von der Stadt erwiesen sich als staubig<br />

und zermürbend. So wurde die Fahrt zu<br />

den Dorfbesuchen bei sommer lichen 45<br />

Grad Celsius immer zu einer kleinen<br />

Abenteuerreise.<br />

Gastfreundschaft<br />

Umso überwältigender und unvergesslich<br />

war die Begrüßung durch die Dorfältesten<br />

und Dorfbewohner: Sie alle hießen uns<br />

willkommen, Männer wie Frauen, Groß<br />

und Klein, Jung und Alt. Die Menschen<br />

empfingen uns trotz Armut und Leid mit<br />

offenen Armen, als wir an einer Eröffnungsfeier<br />

zur Grundsteinlegung einer<br />

neuen Schule teilnahmen, die 100 Kilometer<br />

von Bamako entfernt erbaut wird. Ihre<br />

Gastfreundschaft und warm herzige Art<br />

zeigten sie uns mit ihrem berühmten Willkommenstanz.<br />

Dieses Ritual erlebten wir auch bei einer<br />

weite ren Eröffnungsfeier in einer anderen<br />

Stadt. Uns Islamic Relief Mitarbeitern wird<br />

großes Vertrauen entgegengebracht, wie<br />

uns auch der Direktor von Islamic Relief<br />

Mali, Abdul Majid Naciri, bestätigte: „Wir<br />

beginnen nie ein Projekt, ohne vorher<br />

eine Vertrauensbasis zu den Gemeinde -<br />

mitgliedern zu <strong>schaffen</strong>. Misstrauen führt<br />

zum Misserfolg eines Projektes.” Er erzählte<br />

uns stolz, dass zwischen Islamic Relief<br />

und den Einheimischen Vertrauen vorhanden<br />

ist und die Hilfe deshalb auch gerne<br />

angenommen wird.


Glückliche Kinderaugen<br />

Unsere Anwesenheit war für viele Kinder<br />

wie eine kleines Opferfest; der Spaß, das<br />

Lachen, das Strahlen und die Hoffnung in<br />

den Augen der Kinder, die dank der groß -<br />

zügigen Unterstützung unserer Spender<br />

eine sichere Schulausbildung erhalten wer -<br />

den. Sie freuen sich unendlich, nun lesen<br />

und schreiben zu lernen. Damit bleiben<br />

ihre Träume nicht mehr nur Träume, son -<br />

dern werden in Zukunft wahr.<br />

Ein kleines Kind hielt ein Schild hoch mit<br />

der Aufschrift „ISLAMIC RELIEF IST UN-<br />

SERE HOFFNUNG”. Als ich dieses Schild<br />

las begriff ich die Tragweite der Mission<br />

unserer Organisation. Wir helfen den<br />

Menschen mit Würde, so dass unsere<br />

Unterstützung nicht nur als Wohltat ange -<br />

sehen wird. Nach wie vor ist die Armut<br />

hoch und Islamic Relief ist und bleibt für<br />

viele Bedürftige in den abgelegenen Dör -<br />

fern die einzige Hoffnung.<br />

Auch meine Hoffnung bleibt – die Hoff -<br />

nung auf eine bessere Zukunft für all die<br />

benachteiligten Kinder auf unserer Erde.<br />

Und die Hoffnung, als Hilfsorganisation<br />

gemeinsam mit unseren treuen Spendern<br />

weiterhin Gutes vollbringen zu können.<br />

Islamic Relief in Mali<br />

Islamic Relief begann 1997 in Mali zu arbeiten,<br />

als die Bevölkerung im Norden des<br />

Landes unter einem Bürgerkrieg litt und<br />

dringend Hilfe brauchte. Wir leisten im<br />

Norden, Süden und den zentralen Gebieten<br />

rund um die Hauptstadt Bama ko Hilfe.<br />

Während der akuten Nahrungs mittelkrise<br />

im Jahr 2005 half Islamic Relief den Menschen<br />

in der am schlimmsten betroffenen<br />

Region als eine der ersten Hilfsorganisa-<br />

Tarek Abdelalem, Geschäftsführer von Islamic Relief Deutschland, bei der Grundsteinlegung einer Schule.<br />

tionen. 95 Tonnen Lebens mittel verteil -<br />

ten wir damals an 30.000 hungernde<br />

Menschen in Gourma Rharous.<br />

Inzwischen konzentriert sich Islamic Relief<br />

auf eine langfristige Entwicklungsförde -<br />

rung. Wir führen Projekte in den Bereichen<br />

Wasser & Sanitär, Bildung und Kommunalentwicklung<br />

durch. Dabei achten wir<br />

darauf, die Projekte kinder freundlich zu<br />

planen und umzusetzen. Neben diesen<br />

Projekten unterstützen wir Waisenkinder<br />

im Rahmen der 1:1 Patenschaft.<br />

Tarek Abdelalem gemeinsam mit den Dorfbewohnern.<br />

Fakten zu Mali auf einen Blick<br />

Wasser: 40% der Bevölkerung hat<br />

keinen Zugang zu sauberem Wasser.<br />

Sanitär: Mehr als die Hälfte der Malier<br />

kann keine sanitären Einrichtungen<br />

nutzen.<br />

Gesundheit: 33% der Kinder unter<br />

5 Jahren sind unterernährt.<br />

Müttersterblichkeit: Eine von<br />

16 Frauen stirbt bei der Geburt<br />

ihres Kindes.<br />

Analphabetismus: 73% können weder<br />

Lesen noch Schreiben.<br />

Bildung: 50% der Kinder im Schulalter<br />

besuchen keine Schule.<br />

23


24<br />

Cemal Yaşar, Büroleiter Essen, an seinem <strong>Arbeit</strong>splatz.<br />

Islamic Relief in Essen –<br />

die Brücke zur guten Tat!<br />

Die Ruhrmetropole Essen beher -<br />

bergt die dritte Niederlassung<br />

von Islamic Relief in Deutschland.<br />

Das Büro liegt im Essener Westteil in der<br />

Altendorfer Straße 312, unweit der bekannten<br />

Haltestelle Helenenstraße. Von<br />

dort aus sind es etwa zwei Minuten Fuß -<br />

weg bis zum Büro.<br />

Altendorf ist ein lebendiger multikultu reller<br />

Stadtteil. Dem Besucher fällt das sofort ins<br />

Auge; die verschiedensten Geschäfte sowie<br />

türkischen Restaurants schmücken das Straßenbild.<br />

Die Islamic Relief Nieder lassung<br />

erkennt man sofort am Logo und an der<br />

Schau fenster gestaltung.<br />

Im geräumigen Büro dokumentiert eine<br />

Zeittafel an der Wand die Entwicklungs -<br />

geschichte von Islamic Relief seit 1984.<br />

Hier treffen wir den Diplom-Sozialwissen -<br />

schaftler Cemal Yaşar, der das Büro in Essen<br />

seit seiner Eröffnung im Ramadan<br />

2009 leitet. Er arbeitet schon seit zirka<br />

zwei Jahren bei Islamic Relief und erzählt,<br />

dass der Start in Essen durch die netten<br />

Kollegen und die angenehme <strong>Arbeit</strong>s at -<br />

mosphäre in Köln sehr erleichtert wur de.<br />

Er hatte sich in Köln für die <strong>Arbeit</strong> im<br />

Ruhrgebiet vorbereitet.<br />

Er berichtet über die Anfangsphase: „Ich<br />

habe erfahren, was es bedeutet selbstän dig<br />

zu arbeiten, das prägt natürlich positiv und<br />

man wächst mit den Herausfor derun gen.<br />

Sei es das Einrichten des Büros und die damit<br />

verbundenen <strong>Arbeit</strong>en, die offizielle<br />

Eröffnung letztes Jahr oder die Organi -<br />

sation eines Events; das alles erscheint aus<br />

der Distanz leicht, aber wenn man mitten -<br />

drin steckt, merkt man wie viel <strong>Arbeit</strong> zu<br />

leisten ist.”<br />

Da er noch kein großes Netzwerk an Freiwilligen<br />

hatte, war er froh, dass viele seiner<br />

Freunde damals sofort ehren amtlich geholfen<br />

hatten. Perrin Akcinar betont den positiven<br />

pädagogischen Aspekt eines solchen<br />

Ehrenamtes gerade für Kinder, die sich ja<br />

die Eltern als Vor bilder nehmen. Ihre<br />

Tochter Melisa (8 Jahre) sagt: „Ich finde es


schön, dass Islamic Relief den Kindern hilft.<br />

Wenn ich groß bin, möchte ich auch armen<br />

Menschen helfen. Ich bete immer,<br />

dass es auch den armen Kindern gut geht.”<br />

In der Ramadan- und Kurbanzeit war das<br />

Interesse sehr groß, besonders die letzten<br />

Tage vor dem Opferfest stan den die Spender<br />

Schlange, um rechtzei tig noch ihre Kurbantiere<br />

zu spenden. In dieser Zeit half<br />

Anja Schauer aus Duisburg gerne als Praktikantin.<br />

Als muslimische Frau war sie froh<br />

über eine adäquate <strong>Arbeit</strong>smög lichkeit, mit<br />

der sie auch noch dazu beitra gen konnte,<br />

Menschen ein besseres Leben zu ermöglichen.<br />

Seinen ersten Kontakt mit Islamic Relief<br />

hatte Herr Yaşar vor über zehn Jahren als<br />

Pate für ein Waisenkind. Der Büroleiter<br />

erzählt: „Ich hatte bereits als Schüler das<br />

Bestreben, als Entwicklungshelfer zu arbei -<br />

ten und zum Beispiel Brunnen in Afrika zu<br />

bauen. Später als Student überführte ich<br />

für eine Hilfsorganisation einen Gelände -<br />

wagen mit Hilfsgütern nach Albanien. Das<br />

war eine sehr prägende Erfahrung; als ich<br />

von der Fähre hinunter fuhr, stritten sich<br />

die bettelarmen Kinder um den Proviant.<br />

Ich war zu Tränen gerührt. So wie das<br />

Wasser sich seinen Weg zum Meer bahnt,<br />

so bin ich vielleicht am Ziel und meine Berufung<br />

ist es, humanitäre <strong>Arbeit</strong> zu leisten.”<br />

Mit seinem Einsatz bemüht sich Cemal Yaşar<br />

besonders, die Präsenz von Islamic Re-<br />

Das Büro beinhaltet einen Konferenzraum.<br />

Im August 2009 wurde das Essener Büro in der Altendorfer Str. 312 eröffnet.<br />

lief im Ruhrgebiet und das Vertrauen in<br />

ihre <strong>Arbeit</strong> zu erhöhen. Dazu gehören die<br />

Organisation von Veranstaltungen sowie<br />

der Kontakt mit Vereinen und Geschäfts -<br />

leuten für Sponsoring.<br />

Eine solche <strong>Arbeit</strong> ist nur mit Hilfe von Ehrenamtlichen<br />

zu bewerkstelligen. So haben<br />

viele das Büro bei Veranstaltungen unterstützt.<br />

Unter ihnen Fatih Bayrak, der bei<br />

Veranstaltungen an der Universität Essen<br />

geholfen hatte. Er ist froh über die Möglichkeit,<br />

ein Waisenkind über Islamic Relief<br />

zu unterstützen.<br />

Fatih Emlikli findet es toll, wie flexibel und<br />

schnell Islamic Relief bei Nothilfen rea giert,<br />

wie zum Beispiel in Palästina oder auf Haiti<br />

nach dem schweren Erdbeben. Und Alper<br />

Akcinar betrachtet ehren amtliche <strong>Arbeit</strong><br />

für Bedürftige als eine wichtige gesellschaftliche<br />

Aufgabe. Daher unterstützen sie beide<br />

Islamic Relief regelmäßig bei Messe -<br />

veranstaltungen.<br />

Islamic Relief bedankt sich vielmals bei allen,<br />

die uns tatkräftig zur Seite stehen.<br />

Cemal Yaşar<br />

EHRENAMT<br />

Sie möchten sich<br />

engagieren? Wir suchen Sie!<br />

Rufen Sie uns an!<br />

% 0201 614 46 55<br />

essen@islamicrelief.de<br />

Altendorfer Straße 312<br />

45143 Essen<br />

25


26<br />

Gerade einmal 30 Prozent der Kinder im Sudan besuchen die Schule.<br />

Das möchten Islamic Relief und MJD ändern.


Neben Bildungsprojekten engagiert sich Islamic Relief im Sudan besonders in den Bereichen Wasserversorgung, Hygiene und Gesundheit<br />

MJD macht Schule<br />

Die Muslimische Jugend in Deutschland<br />

unterstützt Schulprojekte im Sudan<br />

Immer mehr Menschen und Länder sind<br />

von Armut betroffen und müssen ihren<br />

Alltag mit knappen Ressourcen bestrei -<br />

ten. Deshalb ist diese Not ein Thema für<br />

Jung und Alt. Armut und Bildung sind voneinander<br />

abhängige Themen, die in einem<br />

Kontext betrachtet und behandelt werden<br />

müssen. Die Muslimische Jugend in Deutsch -<br />

land e.V. (MJD) nimmt sich dieser Sache<br />

an und befasst sich in ihrer Jugendarbeit<br />

seit Ende 2009 mit dem Themengebiet<br />

Entwicklungszusammen arbeit. Sie leitet<br />

mit bundesweiten Prog rammen Jugendliche<br />

an und sensibilisiert sie dafür, welche<br />

Bedeutung Bildung für die Bekämpfung<br />

von Armut hat.<br />

Bewusstseinsbildung und<br />

Kooperation<br />

Nach Gesprächen über eine mögliche Zusammenarbeit<br />

zur Bewusstseinsbildung bei<br />

Jugendlichen entsteht zwischen der MJD<br />

und Islamic Relief Deutschland eine Ko-<br />

operationsvereinbarung, um über eine<br />

Sensibilisierung hinaus die Jugendlichen zur<br />

aktiven Teilnahme bei der Armutslinderung<br />

zu motivieren. Die MJD entschei det<br />

sich für die Unterstützung von zwei Schulen<br />

im Sudan. Hierbei steht im beson de -<br />

ren Augenmerk der MJD die Förderung<br />

von Mädchen mit diesem Schulprojekt.<br />

Die Vereinbarung umfasst unter anderem<br />

die Renovierung von Klassenzimmern an<br />

zwei Schulen, Bereitstellung von Schul mo -<br />

biliar, Verteilung von Lehrmaterialien,<br />

Fort bildung der Lehrkräfte sowie die<br />

Durchführung von Kampagnen zur För -<br />

derung der Schulausbildung von Mädchen.<br />

Außerdem beinhaltet die Vereinbarung<br />

den Besuch des Schulprojektes durch die<br />

Vertreter der MJD, um Vorort die Realisierung<br />

des Projektes zu erleben.<br />

Die Situation im Sudan<br />

Das Durchschnittsalter der sudanesischen<br />

Bevölkerung liegt bei 18 Jahren, wobei die<br />

Hälfte unter 14 Jahre alt ist und die Kindersterblichkeit<br />

bei Kleinkindern mit ungefähr<br />

8,7 Prozent enorm hoch ist (Quelle:<br />

inwent). Nach Angaben der Vereinten<br />

Nationen besuchen weniger als 30 Prozent<br />

der Grundschulkinder die Schule.<br />

Viele Kinder müssen kilometer weite Strecken<br />

bis zur nächsten Schule bewältigen.<br />

Laut UNICEF besuchen 500.000 Mädchen<br />

im Grundschulalter keinen Unterricht.<br />

Islamic Relief Worldwide ist seit 1988 im<br />

Sudan im Einsatz und leistet Nothilfe sowie<br />

entwicklungsfördernde Hilfsmaß nah -<br />

men wie Ausbildungsmöglichkeiten für<br />

Frauen und Jugendliche, Schulen für hörgeschädigte<br />

Kinder, Gesundheitsversorgung,<br />

Wasser- und Sanitärprojekte und<br />

Unterstützung von Waisen. Der Mangel<br />

an sauberem Trinkwasser gehört zu den<br />

größten Herausforderungen im Sudan. Islamic<br />

Relief schafft Zugang zu sauberem<br />

Wasser und baut Abwasser sys teme in<br />

ländlichen Regionen. Die Projekte im<br />

27


28<br />

Handzettel von organisierten Events.<br />

Wasser- und Sanitärbereich konzentrieren<br />

sich auf den Neubau von Brunnen sowie<br />

den Bau von sanitären Anlagen. Für<br />

Wartungs- und Instandset zungsarbeiten<br />

werden Ortsansässige ausgebildet. Auch<br />

Maßnahmen zur Einkommenssicherung<br />

und Hilfe zur Selbsthilfe gehören zu dem<br />

Tätigkeits bereich von Islamic Relief.<br />

Bundesweite Aktionswochen<br />

Im März 2010 gibt der Bundesvorstand<br />

der MJD den Start für die Schulemacher<br />

Aktionstage, wobei sich die Jugendlichen<br />

mit ihrer gesamten Kreativität dem Projekt<br />

widmen. Sie machen in ihren Lokalkreisen<br />

und regional organisierten Kursen<br />

auf die Bedürfnisse ihrer kleinen Schwestern<br />

und Brüder im Sudan auf merksam,<br />

die wiederum in ihren Gemein den die<br />

Menschen zum Spenden aufrufen. So basteln<br />

sie beispielsweise auf einer Feierlichkeit<br />

an der Universität Düsseldorf Buttons<br />

und kleine Schultüten, singen und trommeln<br />

auf dem größten Trödelmarkt in<br />

Gelsenkirchen, veranstalten Mädchen-<br />

Tanzabende in Heilbronn, im Schloß-<br />

Gymnasium-Benrath sowie in der Goethe -<br />

schule Hannover, verkaufen Kuchen und<br />

Waffeln in ihren Moscheen und Schulen,<br />

veranstalten Benefizkonzerte in Mainz und<br />

Berlin und stellen ein Kindersportfest in<br />

der katholischen Grundschule Aachen auf<br />

die Beine. Es wird sogar ein Wellness-Day<br />

mit Haar- und Gesichtsmasken in einem<br />

Kölner Frauenfitness-Studio organisiert.<br />

Alle engagieren sich und sind bestrebt ein<br />

Kurslerinnen am MJD-macht-Schule-Stand, Ramadanfest.<br />

gemeinsames Ziel zu erreichen: 26.000<br />

Euro Spenden zu sammeln, um zwei sudanesische<br />

Schulen zu unterstützen. Ein motivierendes<br />

Video auf der Homepage mit<br />

dem Titel „Keine Lust auf Schule? Die<br />

Kinder im Sudan schon!“ macht auf das<br />

Projekt aufmerksam. Einige Jugend liche<br />

nehmen ihren ganzen Mut zusam men und<br />

suchen mit Spardosen und Informationsmappen<br />

in der Hand Geschäfte auf, wo<br />

sie von ihrem Vorhaben berichten und<br />

um Spenden bitten. Bis zum MJD-Jahrestreffen<br />

gehen die Aktionen noch weiter,<br />

auf dem Meeting erhält die Grup pe mit<br />

den meisten Spenden die Möglich keit in<br />

den Sudan mitzureisen.<br />

Die Jugendlichen setzen sich auf diese<br />

Weise mit Armut und Entwicklungszusammenarbeit<br />

auseinander, zeigen sich solidarisch<br />

mit Kindern, die es nicht so einfach<br />

im Leben haben und beweisen durch<br />

ihr Engagement ein hohes Potential an<br />

Courage.<br />

EHRENAMT<br />

Sie möchten sich<br />

engagieren? Wir suchen Sie!<br />

Rufen Sie uns an!<br />

0221 200 499-25 % nuri@islamicrelief.de


Interview<br />

Eine verantwortungsbewusste Jugend<br />

noch verantwortungsbewusster gemacht<br />

Hischam Abdul Ola, Vorsitzender der<br />

Muslimischen Jungend Deutschland sprach<br />

mit Nuri Köseli über die Vorzüge des<br />

Bildungssystems in Deutschland, dem Potential<br />

der muslimi schen Jugend und dem<br />

Engagement einer Jugendorganisation für<br />

globale Bildungs themen.<br />

Lieber Bruder Hischam, die MJD ist eine<br />

Jugendorganisation, die sich für die Förderung<br />

von jungen Muslimen in Deutschland<br />

engagiert. Was bewegt die MJD dazu<br />

ein Hilfsprojekt im Ausland zu unterstützen?<br />

Wir haben eine Verantwortung gegen über<br />

anderen, die es nicht so gut haben wie wir<br />

hier in Europa. Das lehrt uns der Islam. In<br />

einer Überlieferung des Prop heten heißt<br />

es sinngemäß, dass demjeni gen der ande -<br />

ren beim Wissenserwerb hilft, Allah den<br />

Weg ins Paradies vereinfacht. Und genau<br />

dieses Verant wortungsbewusstsein hat uns<br />

dazu bewegt ein Hilfsprojekt im Sudan zu<br />

starten. Wir sind eine Jugendorganisation,<br />

die Wert darauf legt, global zu denken und<br />

lokal zu handeln. Das ließ sich mit diesem<br />

Projekt besonders gut vermit teln. Wir<br />

schätzen das Privileg, in Deutsch land weitgehend<br />

kostenlosen Zugang zu hoch -<br />

wertiger Bildung zu haben. Unsere Idee<br />

war es, einen Bezug zwischen den Jugend -<br />

lichen in Deutschland und den Schulkin -<br />

dern im Sudan herzustellen. Schließlich sind<br />

wir im weitesten Sinne „eine Jugend”.<br />

Wie entstand die Idee ein Schulprojekt<br />

im Süd-Sudan zu unterstützen?<br />

Die MJD Schura (Vorstand) hatte bereits<br />

seit längerem die Grundidee mit ihren Jugendgruppen<br />

ein Hilfsprojekt zu unter -<br />

stützen. Als Islamic Relief beim MJD-Meeting<br />

2009 mit einem ähnlichen Vor schlag<br />

auf uns zugekommen war, fehlten nur<br />

noch wenige Gespräche bis zur Umsetzung.<br />

Islamic Relief hatte uns drei mögliche<br />

Projekte vorgeschlagen, in denen es um<br />

Kinder- und Jugendhilfe ging. Für uns war<br />

sofort klar, dass wir das Schul projekt<br />

unterstützen wollen wegen eben den<br />

Gründen, die ich bereits genannt habe.<br />

Außerdem gefiel uns die Tatsache, dass mit<br />

diesem Projekt auch christliche Kinder und<br />

vor allem Mädchen gefördert werden.<br />

Kannst du beschreiben, wie das Projekt<br />

allgemein bei den Jugendlichen ankommt<br />

und welche Bedeutung es für sie hat?<br />

Das Projekt kam bei den Jugendlichen super<br />

an. Alle waren sofort begeistert davon.<br />

Das war die Gelegenheit für sie, etwas zurückzugeben.<br />

Es bedurfte also keiner großen<br />

Überzeugungsarbeit unsererseits.<br />

Gleich nachdem das Projekt bekannt gemacht<br />

wurde, meldeten sich die ersten<br />

Freiwilligen, die uns ihre Unterstützung anboten.<br />

Viele Ideen sind dabei entstanden.<br />

Unter anderem zwei Koordinationsteams<br />

zu bilden, mögliche Veranstaltungskonzepte<br />

zu entwickeln und Strategien, wie man effizient<br />

Geld sam meln kann. Und all das kam<br />

von den Jugendlichen selbst und wurde<br />

nicht von der Schura bestimmt. Das Projekt<br />

ist ein Paradebeispiel dafür wie viel<br />

Energie in unserer Jugend steckt. Es ist ein<br />

schönes Beispiel dafür, dass man Berge<br />

versetzen kann, wenn man die richtige Absicht<br />

hat.<br />

Welche Erfolge verbindest du mit diesem<br />

Projekt für die <strong>Arbeit</strong> der MJD?<br />

Wir haben mit diesem Projekt vieles erreicht.<br />

Abgesehen von der immensen<br />

Spendensumme, die unsere Jugendlichen<br />

auf über 20 Veranstaltungen gesammelt<br />

haben. Ich bin davon überzeugt, dass es<br />

nichts gibt was wir gemeinsam nicht <strong>schaffen</strong><br />

können. Das Projekt hat unsere Lokalkreise<br />

näher zusammen gerückt; sowohl<br />

innerhalb der Lokalkreise als auch auf<br />

Bundesebene. Klar, wenn man ein gemeinsames<br />

Ziel hat, wofür man mona telang ar-<br />

beitet, dann verbindet das natür lich. Und<br />

der allerwichtigste Erfolg meines Erachtens<br />

ist die Tatsache, dass wir durch dieses Projekt<br />

eine bereits verantwor tungsbewusste<br />

Jugend noch verantwor tungsbewusster machen<br />

konnten.<br />

Deine abschließenden Worte!<br />

Ich möchte den vielen Jugendlichen, die<br />

sich für den Erfolg dieses Projektes einge -<br />

setzt haben danken. Außerdem möchte ich<br />

Islamic Relief für die Unterstützung bei der<br />

Planung und Umsetzung danken. Ich bin<br />

davon überzeugt, dass 26.000 € erst der<br />

Anfang waren und unsere Jugend lichen -<br />

mit Allahs Hilfe - in zukünftigen Projekten<br />

noch viel mehr auf die Beine stellen werden.<br />

Danke und weiterhin viel Erfolg für dich<br />

und die MJD!<br />

Für weitere Infos:<br />

www.mjd-macht-schule.de | www.mjd-net.de<br />

Hischam Abdul Ola (28) ist seit mehr als<br />

zehn Jahren aktives Mitglied der muslimischen<br />

Jugendarbeit. Der Sohn palästinensischer<br />

Eltern wur de in Karlsruhe geboren<br />

und fühlt sich als „deutscher Muslim“. Er ist<br />

Mitglied im Bundesvorstand der „Muslimischen<br />

Jugend in Deutsch land“ (MJD). Neben<br />

seinem sozialen Engagement promoviert Hischam<br />

am Forschungszentrum Informatik in<br />

Karlsruhe.<br />

29


30<br />

Pokalstimmung - Nach einem spannenden und hitzigen Finalspiel gegen die Ehrenamtler von Islamic Relief gewannen die Jungs von “ayyildiz” 6:5 nach Elfmeter.<br />

Wohlverdient ließen sie sich auf der Bühne feiern.<br />

Muslim Cup 2010<br />

Sieg nach Elfmeter<br />

Zum achten Mal in Folge veran -<br />

staltete am traditionellen Maifeiertag<br />

das Berliner Islamic Relief<br />

Büro in Kooperation mit der Initiative Berliner<br />

Muslime (IBMUS) den Muslim Cup<br />

2010. Ab 10:00 Uhr stand alles im Zeichen<br />

des Sports am Störitzsee am Rande<br />

von Berlin. Das Gelände des Kin der- und<br />

Jugendparks Störitzland bot genug Fläche<br />

für die Wettkämpfe in Fußball, Volleyball<br />

und Tischtennis.<br />

Schätzungsweise verfolgten knapp 1.300<br />

Besucher die sportlichen Ereignisse an diesem<br />

Tag. In allen drei Sportdisziplinen boten<br />

sich die teilnehmenden Mannschaf ten<br />

spannende Wettkämpfe, so dass man als<br />

Besucher zeitweise nicht wusste, wel cher<br />

Sportart man nun seine Aufmerk samkeit<br />

schenken sollte.<br />

Das Ehrenamtler Fußballteam von Islamic Relief<br />

holte beim diesjährigen Muslim Cup am Störitzsee<br />

den zweiten Platz und wurde mit dem Fairplay-Preis<br />

ausgezeichnet.<br />

Das Finalspiel der Fußballer verlief span -<br />

nend mit sehr viel Nervenkitzel. Die Eh -<br />

renamtlichen des Islamic Relief Teams<br />

standen im Finale gegen die in rot geklei -<br />

dete Mannschaft mit dem Namen „ayyil -<br />

diz“. In der regulären Spielzeit kamen beide<br />

Mannschaften über ein Unentschie den<br />

nicht hinaus. Auch die beiden Verlängerungen<br />

änderten an dem Spielstand nichts.<br />

Erst im Elfmeter sicherte sich „ayyildiz“<br />

nach zwei verpatzten Elfmeter schüssen<br />

von Islamic Relief den Sieg und gewann<br />

mit 6:5 den Muslim Cup.<br />

Trotz des verpassten Sieges konnte sich<br />

das Islamic Relief Team über die Kür zur<br />

vorbildlichsten Mannschaft freuen. Sie erhielt<br />

den Muslim Cup 2010 Fairplay-Preis.<br />

Den dritten Platz sicherte sich die<br />

Mannschaft des Muslimischen<br />

Seelsor geTelefons.<br />

Parallel zu den Wettkämpfen bot das<br />

Rahmenprogramm zum Muslim Cup<br />

interessante Unterhaltung für große und<br />

kleine Besucher. In seiner interaktiven<br />

Zaubershow versetzte der Illusionist Oguz<br />

Engin sein Publikum durch unglaub liche<br />

Tricks ins Staunen. Motiviert durch das angenehme<br />

Wetter und die Romantik des<br />

Störitzsees nutzten die meisten Besu cher<br />

kurzerhand die Gelegenheit für ein Picknick<br />

mit Familie und Freunden. Die Besucher<br />

des Muslim Cup hatten die Möglichkeit<br />

an einer Verlosung teilzuneh men, deren<br />

Gewinner im Anschluss an die Preisverleihung<br />

bekannt gegeben wurden. Neben<br />

Sachpreisen gab es eine gespon serte<br />

Flugreise in die Türkei.


Gemeinsam für eine<br />

bessere Zukunft!<br />

www.islamicrelief.de<br />

WELTWEIT HELFEN<br />

Islamic Relief ist eine international<br />

anerkannte Hilfsorganisation.<br />

ZUKUNFT GEBEN<br />

Seit vielen Jahren setzen wir uns für eine<br />

nachhaltige Entwicklungs zusammenarbeit ein.<br />

GEZIELT LEID LINDERN<br />

Wir sind mit 26 Partnerbüros direkt dort,<br />

wo die Menschen unsere Hilfe brauchen.<br />

ISLAMISCHE WERTE ERLEBEN<br />

Die Botschaft des Islam ist unsere Motivation<br />

und Grundlage unserer Werte.<br />

GEMEINSAM STÄRKEN<br />

Spenden ist Teil der muslimischen Identität.<br />

Islamic Relief<br />

Humanitäre Organisation in Deutschland e.V.<br />

Neusser Str. 342 · 50733 Köln<br />

Tel.: 0221 200 499-0<br />

Fax: 0221 200 499-20<br />

E-Mail: info@islamicrelief.de


Einkommenssicherung<br />

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Islamic Relief<br />

Humanitäre Organisation in Deutschland e.V.<br />

Neusser Str. 342<br />

50733 Köln<br />

Tel.: 0221 200 499-0<br />

Fax: 0221 200 499-20<br />

info@islamicrelief.de<br />

Al-Miqdam, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete,<br />

dass der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, sagte:<br />

„Niemals hat einer etwas Besseres verzehrt als eine Nahrung,<br />

die er aus dem <strong>Arbeit</strong>slohn seiner Hände erwarb.“<br />

Altendorfer Str. 312<br />

45143 Essen<br />

Tel.: 0201 6144655<br />

Fax: 0201 614 46 36<br />

essen@islamicrelief.de<br />

Sahih Al-Buchari<br />

Gitschiner Str. 17<br />

10969 Berlin<br />

Tel.: 030 611 26 00<br />

Fax: 030 612 83 405<br />

berlin@islamicrelief.de<br />

Spendenkonto<br />

Sparkasse KölnBonn<br />

Kontonummer 12 20 20 99<br />

BLZ 370 501 98<br />

Köln VR 12464<br />

Gemeinnütziger und<br />

mildtätiger Verein

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