Arbeit schaffen, Existenzen sichern
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Sommer 2010<br />
Ausgabe Nr. 46<br />
www.islamicrelief.de<br />
Schutzgebühr 5 Euro<br />
Haiti - Drei Monate<br />
danach<br />
4<br />
Gaza: <strong>Arbeit</strong> <strong>schaffen</strong>,<br />
<strong>Existenzen</strong> <strong>sichern</strong><br />
12<br />
MJD macht Schule<br />
26
2<br />
Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen<br />
Inhalt<br />
4<br />
7<br />
8<br />
10<br />
12<br />
14<br />
Haiti - Drei Monate danach<br />
Waisenpaten berichten<br />
Hilfe für Landwirte und<br />
Viehzüchter in Äthiopien<br />
Kindern ein Lächeln schenken:<br />
Ausstattung von Kindergärten<br />
im Gazastreifen<br />
Gaza: <strong>Arbeit</strong> <strong>schaffen</strong>,<br />
<strong>Existenzen</strong> <strong>sichern</strong><br />
Interview:<br />
Mit Einkommensprojekten<br />
langfristig helfen<br />
Herausgeber Islamic Relief - Humanitäre Organisation in Deutschland e.V.<br />
Neusser Str. 342, 50733 Köln<br />
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Redaktionsleitung Johanna Wögerer-Atassi<br />
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16<br />
18<br />
22<br />
24<br />
26<br />
30<br />
Die Zukunft selbst in die Hand<br />
nehmen: Einkommensprojekte<br />
in Palästina<br />
Einfluss des Glaubens<br />
auf Islamische Mikrokreditprojekte<br />
Grüße aus Bamako<br />
Islamic Relief in Essen –<br />
die Brücke zur guten Tat!<br />
MJD macht Schule<br />
Muslim Cup 2010:<br />
Sieg nach Elfmeter<br />
Redaktion Marina Frisch, Mahmut S. Güngör, Nuri Köseli, Sevda Şimşek,<br />
Jana Wiesenthal, Cemal Yaşar<br />
Layout aydın & erdi GbR, www.aegbr.de<br />
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“<br />
Editorial<br />
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
wir alle verbringen einen großen Teil des Tages auf der <strong>Arbeit</strong>: In Deutschland sind das<br />
durchschnittlich 8,5 Stunden pro Tag.<br />
<strong>Arbeit</strong> zu leisten bedeutet Sicherheit, Herausforderung, Selbstverwirklichung. Doch wie<br />
fühlen wir uns, wenn wir unsere <strong>Arbeit</strong> verlieren? Ein wesentlicher Aspekt unseres Le -<br />
bens schwindet, unsere Zukunft scheint ungewiss.<br />
Ein Leben ohne <strong>Arbeit</strong> ist ein Leben ohne Perspektive. Wie geht es Menschen in Entwicklungsländern<br />
nach Krieg oder Naturkatastrophen, nach dem Verlust ihrer gesamten<br />
Existenz? Es herrscht Hoffnungslosigkeit, die Menschen müssen sich ein neues Leben<br />
aufbauen. Sie brauchen <strong>Arbeit</strong>: Zur Sicherung ihrer Existenz, zur Wahrung ihrer Wür -<br />
de und für ein selbstbestimmtes Leben.<br />
Islamic Relief bietet den Menschen mit Einkommensprojekten Lösungen dafür. Wie wir<br />
solche Projekte realisieren, in welchem islamischen Kontext Einkommenssicherung steht<br />
und wieso ihre Unterstützung so wichtig ist, erfahren Sie in dieser Ausgabe.<br />
Außerdem berichten wir über die geleistete Nothilfe nach dem verheerenden Erdbe -<br />
ben in Haiti, dem ärmsten Land der westlichen Hemisphäre, und über laufende Islamic<br />
Relief-Projekte zu den Themen Gesundheit, Wasser und Bildung.<br />
Ein Reisebericht über einen Aufenthalt in Mali verdeutlicht die Dankbarkeit von Dorf -<br />
bewohnern, die eine neue Schule erhalten. Eine Jugendgruppe hat die Idee des Schul -<br />
baus aufgenommen und die Spender hier in Deutschland zu einem Schulprojekt im Su -<br />
dan motiviert.<br />
Unterstützen auch Sie unsere <strong>Arbeit</strong>! Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen!<br />
Ihr Tarek Abdelalem<br />
Islamic Relief Deutschland ist eine internationale Hilfsorganisation, die sich in<br />
Partnerschaft mit Islamic Relief Worldwide dazu verpflichtet hat, Armut und Leid der<br />
Ärmsten dieser Welt zu lindern - unabhängig von Geschlecht, Herkunft, Religion oder<br />
Kultur. Ziel der gemeinsamen <strong>Arbeit</strong> ist die Bereitstellung von Nothilfe bei<br />
Naturkatastrophen und Konflikten sowie die Förderung einer dauerhaften<br />
wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung auf kommunaler Ebene.<br />
Niederlande<br />
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3
4<br />
Haiti -<br />
Drei Monate<br />
danach<br />
Das Erdbeben, welches Port-au-Prince<br />
auf Haiti am 12. Januar 2010 traf,<br />
kostete rund 200.000 Men schen das<br />
Leben und hinterließ 1,5 Millionen Menschen<br />
ohne Obdach. Die Mehrheit der Einwohner<br />
befand sich gerade am <strong>Arbeit</strong>s platz, in der<br />
Universität oder Schule, als das Beben mit einer<br />
Stär ke von 7.0 auf der Rich terskala die<br />
Insel erschütterte und dabei alles zerstörte,<br />
von Schulen und Krankenhäusern über Regierungsgebäude<br />
bis zum Präsiden tenpalast.<br />
Haiti ist das ärmste Land der westlichen Hemisphäre<br />
und musste in den letzten Jahren<br />
schon zahlreiche Überschwem mungen und<br />
Wirbelstürme überstehen. Mehr als die Hälf -<br />
te der Bevölkerung lebte bereits vor dem<br />
Erdbeben von weniger als 0,80 Euro am Tag.<br />
Mit der Katastrophe wurden noch mehr<br />
Menschen in die Armut gedrängt. Schätzun -<br />
gen zufolge dauert es zehn Jahre, um Haiti<br />
wie der aufzu bauen, wobei die Kosten sich auf<br />
ein Mini mum von sechs Millionen Euro belau -<br />
fen werden.<br />
Viele Kinder in Haiti wurden innerhalb<br />
weniger Sekunden zu Waisen.
Islamic Relief Hilfsmaßnahmen<br />
Islamic Relief Worldwide war eine der ersten<br />
Hilfsorganisationen vor Ort und<br />
konnte somit schnellstmöglich an tausende<br />
Überlebende des Erdbebens Lebensmittel<br />
verteilen. Mitarbeiter des Nothilfe-Teams<br />
errichteten nur elf Tage nach der Kata -<br />
strophe das erste funktionsfähige Lager<br />
für Vertriebene auf dem Fußballfeld in<br />
Parc Sainte Claire. Islamic Relief eröff nete<br />
seitdem noch ein weiteres Lager, Accra<br />
Nord. Insgesamt haben dadurch 3.000<br />
Menschen eine Unterkunft gefun den.<br />
Während der Rettungsarbeiten verhalf<br />
unser Cash-for-Work-Programm („Geldfür-<strong>Arbeit</strong>-Programm“)<br />
ungefähr 50 La -<br />
gerbewohnern zu einer vorüber gehenden<br />
Anstellung.<br />
Drei Monate nach dem Beben haben wir<br />
den Bau von Waschräumen und Duschen<br />
für 120 Familien in Parc Sainte Claire fer -<br />
tig gestellt. Zudem betreuen wir weiterhin<br />
die Bewohner unserer beiden Lager.<br />
Geplante Aktivitäten<br />
Die derzeitigen Projekte von Islamic Relief<br />
sind darauf ausgerichtet, die Bereitstellung<br />
Was wir vor Ort an Hilfe<br />
leisten:<br />
• Regelmäßige Verteilung von Wasser<br />
und Lebensmitteln<br />
• Ausgabe von Zelten<br />
• Verteilung von Koch-Sets, Decken<br />
und Plastikeimern<br />
• Verteilung von Plastikplanen<br />
• Verteilung von Hygiene-Sets<br />
• Verteilung von Kanistern<br />
• Organisierte Müllsammelaktionen<br />
und Verteilung von Mülltüten<br />
• Errichtung von Wasch- und Duschräumen<br />
von sanitären Anlagen in den Lagern zu<br />
verbessern. In der nächsten Phase unserer<br />
Hilfsmaßnahmen in Haiti verlagern wir<br />
den Fokus von Katastrophenhilfe auf den<br />
Bereich Wiederaufbau. Unsere jetzigen<br />
Vorhaben beinhalten die Errichtung vorübergehender<br />
Unterkünfte sowie die<br />
Weiterführung des Cash-for-Work-Projektes,<br />
welches den Lagerbewohnern eine<br />
Einkommensmöglichkeit bietet und ihnen<br />
erlaubt, sich selbst zu versorgen.<br />
Die Hauptstadt Port-au-Prince wurde größtenteils zerstört.<br />
Islamic Relief leistete umgehend Nothilfe<br />
nach dem Beben.<br />
Die Planung für die Errichtung einer<br />
tem porären Schule wird derzeit zum<br />
Abschluss gebracht. Ziel ist die Unter brin -<br />
gung von Schülern aus 16 zerstörten oder<br />
beschädigten Schulen der Provinz Ouest,<br />
so dass der Schulunterricht wieder aufge -<br />
nommen werden kann. Die Schule soll<br />
nach der Fertigstellung von der ört lichen<br />
Gemeinde selbst verwaltet werden. Ne -<br />
ben dem Unterricht und Freizeit aktivitä -<br />
ten werden die Schüler dort mit Lernu -<br />
5
6<br />
tensilien und einem Mittagessen versorgt.<br />
Die finanzielle Unterstützung des engli -<br />
schen Disasters Emergency Committee<br />
sowie die Islamic Relief Spender aus der<br />
ganzen Welt erlauben uns, die Hilfsmaß -<br />
nahmen in Haiti fortzuführen und den<br />
Einwohnern mindestens die nächsten zwei<br />
Jahre helfend zur Seite zu stehen.<br />
„Bei dem Erdbeben habe ich<br />
alles verloren”<br />
Kaleb Juste teilt sich sein Zelt in Parc Sainte<br />
Claire mit seiner Frau Justelenne und<br />
seinen drei Kindern: Isadoremom, Gregory<br />
und Juste Jamaica.<br />
„Das Erdbeben war eine schreckliche Erfahrung“,<br />
erzählt der 28-jährige Kaleb,<br />
„Ich habe meine Freunde und Verwand -<br />
ten verloren und mein Fuß wurde schwer<br />
verletzt. Wann immer ich jetzt an das Be -<br />
ben denke, bekomme ich wirklich Angst.“<br />
Kalebs Frau Justelenne zeigt auf das Zelt<br />
und sagt: „Bei dem Erdbeben habe ich alles<br />
verloren: Mein Haus, meinen Fern -<br />
seher, meinen Computer und den Strom -<br />
generator. Alles, was ich noch besitze, sehen<br />
Sie dort.“<br />
Die 10-jährige Isadoremom war gerade in<br />
der Schule, als das Erdbeben begann. „Ich<br />
dachte, dass ich sterben muss. Ich habe<br />
gar nicht verstanden, was passiert. Also<br />
bin ich einfach sitzen geblieben.“<br />
Gregory, 14 Jahre alt, fügt hinzu: „Ich versuchte<br />
aus der Schule zu rennen, aber vor<br />
der Tür bin ich hingefallen. Seit dem Erdbeben<br />
sind wir nicht mehr zur Schule gegangen.<br />
Wir brauchen euch, damit ihr<br />
Schulen für uns baut, so dass wir Kinder<br />
Haitis wieder lernen können. Ich möchte<br />
zur Schule gehen und wenn ich einmal<br />
groß bin, möchte ich ein Pastor oder ein<br />
Arzt werden, denn die sündigen nicht.“<br />
Francoise fand mit ihren zwei Söhnen Zuflucht im Parc Saint Claire Flüchtlingslager.<br />
Kaleb Juste mit seiner Familie.<br />
Die Folgen des Erdbebens:<br />
• 200.000 Tote<br />
• 300.000 Verletzte<br />
• 1,5 Millionen Obdachlose<br />
• 300.000 zerstörte oder beschädigte<br />
Häuser<br />
• 5.000 zerstörte oder beschädigte<br />
Schulen<br />
Kaleb erklärt: „Wir sind zu diesem Fuß -<br />
ballfeld gekommen, weil wir keinen Platz<br />
zum Schlafen hatten. Eine Woche später<br />
kam Islamic Relief und hat uns dieses Zelt<br />
gegeben. Es war wirklich schwer für uns,<br />
bevor Islamic Relief gekommen ist.“ Bald beginnt Islamic Relief den Bau einer provisorischen Schule. Dann können die Kinder von Parc Sainte<br />
Claire endlich wieder etwas lernen.
Waisenpaten berichten<br />
Warum haben Sie sich entschieden, Waisenpate zu werden? Das fragte<br />
Islamic Relief Deutschland ihre Unterstützer. Wir erhielten viele schöne Antworten<br />
und danken allen Paten ganz herzlich. Eine Auswahl an Patenstatements und Zeichnungen<br />
von Waisenkindern präsentieren wir Ihnen hier.<br />
Meine Patenschaft bedeutet mir sehr<br />
viel, mehr als ich Ihnen wohl in die -<br />
sen Zeilen mitteilen kann. Eine Patenschaft<br />
ist Trost und Hoffnung zugleich, einem<br />
Kind weiterhelfen zu können.<br />
Sigrid B.<br />
Was mich sehr erfreut und äußerst<br />
glücklich macht ist das breite Lächeln<br />
im Gesicht meines Patenkindes und<br />
die Ausdrücke der Dankbarkeit mir gegen -<br />
über. Ich rate allen meinen Geschwistern,<br />
selbst Paten zu werden. Wenn jeder von<br />
uns für ein Waisenkind sorgt, so können<br />
wir gemeinsam dem Leid und Unglück vieler<br />
Waisenkinder ein Ende bereiten.<br />
Naser K.<br />
Wenn ich meinem Sohn einen Gute-<br />
Nacht-Kuss gebe, denke ich<br />
manchmal an mein Patenkind im Jemen.<br />
Wie es ihm jetzt wohl geht? Es mangelt<br />
ihm an so vielem. Das macht mich ganz<br />
traurig. Und dann lese ich in der Sure Ad-<br />
Duha: „…Hat Er dich nicht als Waise gefunden<br />
und dir Obdach gewährt…”, gemeint<br />
ist der Prophet Muhammad (Allahs<br />
Frieden und Segen auf ihm) und im weitesten<br />
Sinne jeder von uns, da wir allein<br />
er<strong>schaffen</strong> wurden, um allein am jüngsten<br />
Tage vor Allah zu erscheinen. Und dann<br />
freue ich mich, dass mein Patenkind jetzt<br />
dank Islamic Relief wenig stens jeden Tag<br />
eine gute Mahlzeit bekommt.<br />
Maimuna C.<br />
Hacer Bakici<br />
Werden Sie<br />
SERVICE<br />
Sie möchten mehr über<br />
das Waisenprogramm<br />
wissen?<br />
Waisenabteilung<br />
% 0221 200 499-17<br />
hacer@islamicrelief.de<br />
Pate<br />
Das erste Mal, als ich auf der Home -<br />
page von Islamic Relief war, schaute<br />
ich mich nur um. Als ich dann die Waisen -<br />
kinder sah, stieg ein merkwürdiges Gefühl<br />
in mir auf. Ein Gefühl, das mich veran las s -<br />
te eines dieser wunderbaren Kinder zu<br />
unterstützen. Ich habe es dann auch tatsächlich<br />
gemacht. Ich kann nur jedem<br />
empfehlen, sich das einmal durch den<br />
Kopf gehen zu lassen, denn es gibt nichts<br />
Schöneres als einem Menschen zu helfen,<br />
der es auch wirklich nötig hat.<br />
Hakima F.<br />
7
8<br />
Der Landbevölkerung eine gesicherte Zukunft zu bieten ist das Ziel dieses Projektes.<br />
Hilfe für Landwirte und<br />
Viehzüchter in Äthiopien<br />
Ernährung <strong>sichern</strong>, Gemeinden stärken<br />
Äthiopien leidet stark unter der<br />
Dürre. Für die über wiegend von<br />
1Vieh- und Landwirtschaft abhängige<br />
Bevölkerung ist dies ein gravie rendes<br />
Problem. Umwelt schäden, unfruchtbare<br />
Böden, nicht nachhaltige Produktions me -<br />
thoden und Überbevöl kerung limitie ren<br />
die Möglich keiten der Bauern und Viehwirte.<br />
Vieh sterben und Missernte sind die<br />
Folge und drängen die Menschen in die<br />
Abhängig keit von Nah rungsmittelhilfe. Auf<br />
der Suche nach Wasser und frucht barem<br />
Land verlassen Tausende ihre Heimatorte.<br />
In diesem Kontext rief Islamic Relief 2006<br />
das Projekt „Nahrungssicherung der Landbevölkerung“<br />
ins Leben, das die Anfällig-<br />
keit der ländlichen Bevölkerung gegenüber<br />
solchen Katastrophen ver ringert und bessere<br />
landwirtschaft liche Lebensgrundlagen<br />
schafft.<br />
Dieses nachhaltige Entwicklungsprojekt<br />
wird größtenteils durch die Europäische<br />
Kommission finanziert und richtet sich an<br />
Viehzüchter und Landwirte in der Somali<br />
Region.<br />
Projektdurchführung<br />
Für einen ganzheitlichen Fortschritt verbessert<br />
Islamic Relief den Zugang der<br />
Vieh- und Landwirte zu Wasser und vete-<br />
rinärmedizinischer Versorgung und schafft<br />
alternative Einkommensquellen, welche<br />
die Bevölkerung vor Nahrungsmittel -<br />
knappheit schützen.<br />
Ausbau der Wasserversorgung<br />
Es wurden drei Birkas (traditionelle Wassersammelbecken)<br />
und zwei Regenwassersammelbecken<br />
auf den Dächern von<br />
zwei Schulen installiert, so dass Schüler<br />
und Lehrer diese Wasserspeicher nun<br />
nutzen können. Die errichteten Wassersysteme<br />
trugen enorm zur Verringerung<br />
von wasserbedingten Krankheiten bei.
Da Wasserknappheit ein Problem in der<br />
Region darstellt, sind regelmäßige Schulungen<br />
im Wassermanagement Teil des Projektes,<br />
wodurch die Nachhaltigkeit der<br />
Wassersysteme garantiert wird. Hier für<br />
erhielten zehn Personen aus den jeweili -<br />
gen Gemeinden für 20 Tage im Betrieb<br />
und der Wartung von motorisierten und<br />
flachen Brunnen Schulungen.<br />
Gesundheitsversorgung<br />
von Tieren<br />
Während des Projektzeitraumes führte Islamic<br />
Relief zahlreiche Maßnahmen zur<br />
Verbesserung der Gesundheitsversor gung<br />
der Nutztiere durch. 36 Einhei mische erhielten<br />
eine Ausbildung zum Gemeinde -<br />
tierpfleger und sind zukünftig für die Gesundheitsversorgung<br />
der Nutztiere zuständig.<br />
Islamic Relief infor mierte Gemeindetierpfleger<br />
und Apot heker zu den regionstypischen<br />
Tier krankheiten, so dass sie<br />
effektive Hilfe leisten können.<br />
Aktivitäten zur<br />
Einkommenssicherung<br />
Die Bevölkerung organisierte sich in verschiedenen<br />
Kooperativen zur Harz- und<br />
Gummigewinnung, Bewässerung und Be-<br />
In Äthiopien ist Wasser ein kostbares Gut. Deshalb<br />
schult Islamic Relief die Bevölkerung im Wassermanagement.<br />
Tiermediziner impfen die Tiere der Viehzüchter gegen die am häufigsten auftretenden Krankheiten.<br />
Ergebnisse in Zahlen (für 2009)<br />
• Fünf Wassersysteme wurden errichtet<br />
und versorgen rund 1.900<br />
Haus halte in Gemeinden und Schulen.<br />
• Mehr als 600.000 Tiere erhielten<br />
Behandlungen gegen verschiedene<br />
Krankheiten und zirka 63.000 Tiere<br />
wurden gegen weit verbreitete<br />
Krankheiten geimpft, wovon 52.000<br />
Personen profitierten.<br />
• 60 Pflegekräfte erhielten Schulun -<br />
gen zu den Themen HIV/Aids, reproduktive<br />
Gesundheit und Familienplanung.<br />
• Mitglieder der Komitees zur Harzund<br />
Gummigewinnung erhielten<br />
Schulungen in Business-Management<br />
und Einkommens sicherung.<br />
• Im Jahr 2009 stieg die Zahl der Mitglieder<br />
in den Bewässerungs-Kooperativen<br />
von 106 auf 220. Durch<br />
die Bewässerung konnten sie Mais,<br />
Hirse, Sesam, Sojabohnen, Tomaten<br />
und Bananen auf 60,5 Hektar Land<br />
produzieren.<br />
• Bienenzüchter wurden mit Schutz -<br />
anzügen und Gerätschaften zur<br />
modernen Bienenzucht ausgestat -<br />
tet. Im Laufe des Jahres produzier -<br />
ten sie 79,5 Kilogramm Honig.<br />
wirtschaftung von Anbauflächen und Bienenzucht;<br />
Islamic Relief bot die nötige<br />
technische Unterstützung. Weiterhin erhielten<br />
40 Haushalte ein Startkapital von<br />
jeweils umgerechnet 1.000 Euro. Diese<br />
neuen Einkommensquellen schüt zen die<br />
Menschen vor den Auswirkun gen mög -<br />
licher Naturkatastrophen.<br />
Projektkosten<br />
Im Jahr 2009 setzten wir für das laufende<br />
Projekt 176.310 Euro ein.<br />
Mit Ihrer Hilfe konnte durch dieses<br />
Projekt bisher für 5.269 Menschen<br />
in der Somali Region eine stabilere<br />
Lebensgrundlage ge<strong>schaffen</strong> werden.<br />
Um die Ernährung der Menschen<br />
weiterhin zu <strong>sichern</strong>, benötigen<br />
wir Ihre Unterstützung.<br />
SERVICE<br />
Sie möchten<br />
spenden?<br />
Spenderbetreuung<br />
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0221 200 499-0<br />
www.islamicrelief.de<br />
9
10<br />
Kindern<br />
ein Lächeln<br />
Ausstattung von Kindergärten im Gazastreifen<br />
Kinder im Gazastreifen leben meistens<br />
in armen Verhältnissen; die<br />
Armutsrate hat inzwischen 79,4<br />
Prozent erreicht und die Hälfte der Bevölkerung<br />
ist arbeitslos. Aufgrund der sozialen<br />
und wirtschaft lichen Not, die durch<br />
die instabile politi sche Lage und die israelische<br />
Belagerung entstanden ist, wird Kindern<br />
eines ihrer fundamentalsten Rechte<br />
vorenthalten – das Recht zu spielen und<br />
zu lernen.<br />
Hintergrund<br />
Im Gazastreifen gibt es nur wenige öffentliche<br />
Spielplätze, so dass den Kindern oft<br />
nichts anderes übrig bleibt, als auf der<br />
Straße zu spielen. Kindergärten sind nach<br />
wie vor das beste Umfeld für Kinder, sicher<br />
und geschützt zu spielen und zu lernen,<br />
doch sie sind ebenso von der steigenden<br />
Armut betroffen. Im Allgemeinen<br />
fehlen den Kindergärten eine gute Lernatmosphäre<br />
und die nötigsten Mittel, die<br />
Kinder zum Lernen brauchen. Viele Kindergärten<br />
müssen renoviert werden und<br />
benötigen eine bessere Ausstattung. Insbesondere<br />
der Bedarf an Büchern und<br />
Spielzeug ist groß. Zudem werden in den<br />
meisten Kindergärten traditionelle Lehrmethoden<br />
angewandt, die die Kreativität<br />
und Entwicklung der Kinder nicht fördern.<br />
Doch gute Kinder gärten sind wichtig, damit<br />
die vom Krieg gezeichneten und traumatisierten<br />
Kinder die Kraft und den Mut<br />
haben, das Erlebte zu verarbeiten.<br />
schenken!<br />
Ziele<br />
2.585 Kinder in 24 Kindergärten sollen<br />
in einer gesunden, sicheren und fördernden<br />
Atmosphäre spielen und lernen können.<br />
Die Kindergärten werden renoviert<br />
und mit Leseecken ausgestattet, so dass<br />
138 Erziehern neue <strong>Arbeit</strong>smittel zur<br />
Verfügung stehen. Außerdem erhalten 64<br />
Erzieher in 16 Kindergärten eine Weiterbildung.<br />
Projektdurchführung<br />
Mitarbeiter von Islamic Relief Palästina besuchten<br />
die nominierten Kindergärten und<br />
sprachen mit den Direktoren und Besitzern;<br />
so konnte gewährleistet werden,<br />
In geschützter<br />
Atmosphäre können<br />
die Kinder das Trauma<br />
des Krieges leichter<br />
verarbeiten.
Neben neuen Spielsachen stattet Islamic Relief die Kindergärten mit Leseecken und neuen Möbeln aus.<br />
dass die Einrichtungen ihrem Bedarf entsprechend<br />
mit Spielsachen, Lehrmaterialien<br />
und Möbeln ausgestattet werden.<br />
24 Kindergärten (öffentliche, private<br />
und gemeinnützig getragene) wurden<br />
für das Projekt nach den folgenden<br />
Kriterien ausgewählt:<br />
• Anzahl der registrierten Kinder<br />
• Anzahl an Räumen<br />
• Initiative der Kindergärten<br />
• Sauberkeit in den Kindergärten<br />
• Verfügbarkeit von passenden Räumen,<br />
die als Leseecken genutzt<br />
werden können<br />
• aktueller Bedarf der Kindergärten<br />
Bisherige Ergebnisse<br />
Bis zum jetzigen Zeitpunkt wurden acht<br />
Kindergärten renoviert, mit Spielzeug,<br />
Lese- und Lernecken ausgestattet. 64 Erzieher<br />
in 16 Kindergärten haben bereits<br />
an dem Weiterbildungskurs teilgenom -<br />
men, der sie befähigt, neue Hilfsmittel für<br />
die Vermittlung von Bildung anzuwenden.<br />
Projektkosten<br />
Insgesamt wurde ein Budget von 73.400<br />
Euro kalkuliert. Die Ausstattung mit Möbeln,<br />
Spielzeug, Büchern und Leseecken<br />
kostet 19.127 Euro. Die restlichen Mittel<br />
werden für die Renovierung der Kindergärten<br />
aufgewendet.<br />
Viele Kinder kommen aus armen Verhältnissen.<br />
Für sie ist ihre neue Spiel- und Lernumgebung<br />
etwas ganz Besonderes.<br />
Durch Ihre Spende erhalten Kinder<br />
eine angenehme Spiel- und Lernumgebung,<br />
in der sie die wichtigste<br />
Phase ihres Lebens – ihre Kindheit<br />
– sicher und geschützt erleben<br />
können.<br />
SERVICE<br />
Sie möchten<br />
spenden?<br />
Spenderbetreuung<br />
0221 200 499-0 % www.islamicrelief.de<br />
11
12<br />
Die Teilnehmer des Cash-for-Work-Projektes werden dort eingesetzt, wo sie ihre Fähigkeiten sinnvoll einbringen können.<br />
Gaza: <strong>Arbeit</strong> <strong>schaffen</strong>,<br />
<strong>Existenzen</strong> <strong>sichern</strong><br />
Islamic Relief arbeitet seit 1994 im<br />
Gazastreifen mit dem Ziel, Nothilfe und<br />
langfristige Entwicklungshilfe für die Bevölkerung<br />
bereitzustellen.<br />
Teilnehmer des Cash-for-Work Projektes beim<br />
Straßenbau.<br />
Am 27. Dezember 2008 wurde der<br />
Gazastreifen in einen 22-tägigen<br />
1Krieg verwickelt, der zu einer der<br />
schwersten humanitären Krisen führte,<br />
welche die Region in den vergan genen Jahren<br />
miterleben musste.<br />
Die schwache Infrastruktur wurde im<br />
Krieg fast vollständig zerstört: Das Gesundheitssystem<br />
kämpfte mit der Vielzahl<br />
an Verletzten, tausende Menschen wurden<br />
obdachlos, viele Schulen zerfielen zu<br />
Trümmern und die Wasserversorgung<br />
brach nahezu vollstän dig zusammen.<br />
Islamic Relief im Gazastreifen<br />
Seit 1994 arbeitet Islamic Relief im West -<br />
jordanland und im Gazastreifen. Das Büro<br />
in Gaza-Stadt wurde 1998 eröffnet. In Pa-<br />
lästina hilft Islamic Relief den Menschen,<br />
die besonders von den Konflikten in der<br />
Region betroffen sind. Dabei implemen -<br />
tieren wir Projekte, die sich hauptsächlich<br />
auf die Bereiche Wiederaufbau, Ausbau<br />
der Infrastruktur, Existenzsicherung und<br />
Betreuung traumatisierter Kinder konzentrieren.<br />
Ohne Einkommensprojekte keine<br />
Entwicklung<br />
Es ist uns wichtig, nicht nur Not zu lindern,<br />
sondern Menschen in Armut eine<br />
Zukunft zu bieten. Mit unseren Einkom -<br />
mensprojekten möchten wir Armut verringern,<br />
indem wir Gemeinden wirt -<br />
schaftlich und sozial stärken und sie in die<br />
Lage versetzen, sich ihre eigenen Lebensgrundlagen<br />
zu <strong>schaffen</strong> und zu erhalten.
Mit <strong>Arbeit</strong> Not lindern<br />
Nach wie vor plagen sich die Menschen in<br />
Gaza mit einer Menge an Problemen: Armut,<br />
<strong>Arbeit</strong>slosigkeit, geschlossene Fabriken<br />
und fehlende Baumaterialien sind nur<br />
einige davon. Viele von denen, die ihr Zuhause<br />
verloren haben, leben immer noch<br />
in provisorischen Notunterkünften. Die<br />
Situation im Gesundheitswesen hat sich<br />
kaum verbessert. Arzneimittel und medizinische<br />
Geräte sind nach wie vor Mangelware.<br />
Seit Ende des Krieges befinden sich viele<br />
Menschen in akuter Not und sind auf der<br />
Suche nach <strong>Arbeit</strong>, von der sie ihre Familien<br />
ernähren können. Den am schlimmsten<br />
Betroffenen, also diejenigen, die ihre<br />
Häuser und ihren gesamten Besitz während<br />
des Krieges verloren, hilft Islamic Relief<br />
mit Cash-for-Work-Projekten („Geldfür-<strong>Arbeit</strong>-Projekte“),<br />
die in der Regel<br />
eine Laufzeit von drei bis vier Monaten<br />
haben.<br />
Allein bis zum Sommer 2009 verschaffte<br />
Islamic Relief auf diese Weise insgesamt<br />
1.500 Frauen und Männern eine <strong>Arbeit</strong>s -<br />
stelle in öffentlichen Einrichtungen wie<br />
Krankenhäusern, Waisenhäusern und<br />
Schulen. Die Beschäftigten erhielten einen<br />
monatlichen Lohn, der ihnen ein Stück ih-<br />
Die Begünstigten des Projektes beteiligen sich aktiv am Wiederaufbau.<br />
Die Beschäftigten erhalten einen monatlichen Lohn, von dem sie ihre Familien ernähren können.<br />
rer finanziellen Last nahm und das Überleben<br />
ihrer Kinder sicherte. Solche Cashfor-Work-Programme<br />
stärken die lokalen<br />
Gemeinden und fördern den Wiederaufbau,<br />
indem die Einwohner aktiv an der<br />
Rehabilitation beteiligt werden.<br />
Eine Chance für Zuhair<br />
Zuhair Abu Al-Cheir lebt im Norden des<br />
Gazastreifens in Dschabaliya. Während<br />
des verheerenden Krieges Anfang 2009<br />
wurde sein Zuhause stark beschädigt. Jetzt<br />
lebt er mit sieben weiteren Familienange -<br />
hörigen in einem kleinen gemieteten<br />
Haus. Zuhair leidet an Muskeldystrophie,<br />
auch als Muskelschwäche bekannt, und ist<br />
auf einen Rollstuhl angewiesen. „Eines Tages<br />
spielte ich mit meinen Freunden Fuß-<br />
ball“, erzählt der junge Mann. „Plötzlich<br />
fühlte ich mich schwach und fiel hin. Damals<br />
war ich elf Jahre alt. Im Krankenhaus<br />
diagnostizierten die Ärzte dann meine<br />
Krankheit. Ich wurde depressiv und fühlte<br />
mich sehr einsam. Ich hatte keine Lust<br />
mehr, die Schule zu besuchen oder meine<br />
Freunde zu sehen. Doch mein Vater bestand<br />
darauf und mit der Zeit lernte ich,<br />
die Situation zu akzeptieren. Ich beendete<br />
die Schule und begann zu studieren.“<br />
Einen Beitrag für die Gesellschaft<br />
leisten<br />
Zuhair ist einer von 560 Hochschulabsolventen,<br />
die am Einkommensprojekt von<br />
Islamic Relief teilnahmen. Die <strong>Arbeit</strong>slosigkeit<br />
liegt im Gazastreifen bei 42 Prozent<br />
und die Armut hat sich seit dem letzten<br />
Konflikt verschlimmert. Sogar gut ausgebildete<br />
Menschen wie Zuhair haben es<br />
schwer, ihr Leben zu finanzieren.<br />
Zuhair arbeitete in der Medical Relief Association.<br />
„Dank dieser <strong>Arbeit</strong> fühle ich<br />
mich als ein Teil der Gesellschaft“, berich -<br />
tet er, „Ich hoffe, unsere Gesellschaft ändert<br />
ihre Sicht über Menschen mit Behinderungen,<br />
denn auch wir können viele<br />
Dinge tun.“<br />
„Ich wünschte mir, ich könnte diese drei<br />
Monate, die ich an dem Projekt teilnahm,<br />
noch einmal erleben und danke Islamic<br />
Relief für diese Chance.“<br />
13
14<br />
Mohammad Al-Sousi ist seit 2007 Direktor<br />
von Islamic Relief Palästina.<br />
Interview<br />
Mit Einkommensprojekten<br />
Mahmut S. Güngör unterhielt sich mit dem Direktor von Islamic Relief Palästina,<br />
Dr. Mohammed Al-Sousi, über den Beitrag von Einkommensprojekten zur<br />
Gestaltung der persönlichen Zukunft von Menschen in Palästina.<br />
As-salamu alaikum. Islamic Relief ist seit<br />
1994 in den Palästinensischen Autono -<br />
miegebieten vertreten und seit 1998<br />
auch in Gaza-Stadt. Seit 16 Jahren teilen<br />
unsere Spender über Islamic Relief das<br />
Leid und die Freuden der palästinensischen<br />
Bevölkerung. Dr. Al-Sousi, was bedeutet<br />
die Zukunft für die Menschen?<br />
Der Nahe Osten hat eine fragile<br />
Sicher heitslage, der man sich natürlich<br />
bewusst sein muss. Plötzlich<br />
kann etwas Unerwar tetes passieren<br />
oder gar Gewalt ausbre chen. Die Menschen<br />
hier haben eine sehr vage Vorstellung<br />
von ihrer persönlichen Zukunft. Aber<br />
das Interessante ist, sie haben Hoffnung!<br />
Manchmal reicht schon eine kleine Hilfestellung,<br />
um die Hoffnung auf ein normales<br />
Leben in den Menschen zu wecken.<br />
Und inwieweit wird Zukunft über Einkommensprojekte<br />
vermittelt?<br />
Einkommensprojekte helfen Menschen,<br />
ihre vage Vorstellung von der eigenen Zukunft<br />
zu konkretisieren. Den meisten Leuten<br />
hier ist es sehr unangenehm, auf die<br />
Unterstützung der Hilfsorganisationen angewiesen<br />
zu sein. Vielmehr möchten sie<br />
sich selbst versorgen und ihren Familien<br />
und Kindern eine Zukunft geben. Einkom -<br />
menssicherung bedeutet Mut zusprechen.<br />
Daraus entwickeln sich der starke Wille<br />
und die Motivation, das Leben in die eige -<br />
nen Hände zu nehmen und nie wieder auf<br />
fremde Hilfe angewiesen zu sein.<br />
Der Kampf gegen Armut und Einsatz für<br />
ein selbstbestimmtes Leben ist die Moti -<br />
vationsgrundlage von Islamic Relief; jedoch<br />
ist dies ein sehr langfristiges Ziel.<br />
Wir Menschen sind meist gewohnt,<br />
kurzfristig zu denken: Wenn Menschen<br />
hungern, spenden wir Nahrung; sie frieren,<br />
dann schicken wir Kleidung. Wie<br />
<strong>schaffen</strong> Sie es, die Menschen zu motivieren<br />
sich langfristige Ziele zu setzen<br />
und dafür zu arbeiten?<br />
Vielen Dank für diesen sehr wichtigen Aspekt!<br />
Wir als Islamic Relief verstehen unsere<br />
<strong>Arbeit</strong> als Unterstützung und Zusammenarbeit<br />
mit dem Bedürftigen. Ein<br />
einfaches Beispiel: Die Menschen hier leiden<br />
unter hoher <strong>Arbeit</strong>slosigkeit und die<br />
meisten haben daher kein Einkommen.<br />
Ohne Einkommen können sie ihre Familien<br />
nicht ernähren. Anstatt ihnen Lebensmittel<br />
zu geben, bieten wir den Menschen<br />
<strong>Arbeit</strong>splätze an im Rahmen unserer Projekte.<br />
Sie arbeiten, bauen ihr Viertel oder<br />
ihre Stadt auf und erhalten ein gewisses<br />
Entgelt dafür. Mit diesem Geld kaufen sie<br />
dann vor Ort ihre Lebensmittel und stär-
langfristig helfen<br />
ken zusätzlich die lokale Wirtschaft; dabei<br />
haben sie gleichzeitig ihr Viertel aufgebaut.<br />
Wir vergeben auch Mikrokredite. Menschen<br />
bauen zum Beispiel mit diesem Geld<br />
ein Kleinunternehmen auf und <strong>schaffen</strong> somit<br />
den wichtigen Schritt in die Selbststän -<br />
digkeit. Wir unterstützen und begleiten<br />
diese Menschen in die Eigenständigkeit und<br />
das wissen sie sehr zu schätzen.<br />
Können Sie uns von einer Erfolgsgeschichte<br />
berichten?<br />
Mir fällt eine Familie ein, die wir zwei Jahre<br />
lang unterstützt und betreut haben.<br />
Ziel der Familie war es, ein Lebensmittel -<br />
geschäft zu eröffnen. Wir haben nicht nur<br />
das Kapital in Form eines islamkonformen<br />
Mikrokredits bereitgestellt, sondern auch<br />
die ganze Familie darin geschult einen<br />
Kleinbetrieb zu unterhalten. Zu Beginn<br />
war die Angst der Familie zu versagen<br />
Einkommensprojekte <strong>schaffen</strong> nicht nur <strong>Arbeit</strong>, sondern stärken auch die lokale Wirtschaft, so Al-Sousi.<br />
sehr groß. Wir sprachen der Familie ständig<br />
Mut zu und leisteten jede erdenk bare<br />
Unterstützung, die im Rahmen solcher<br />
Einkommensprojekte möglich ist. Nach<br />
zwei Jahren war es dann soweit. Die Familie<br />
hatte es geschafft, ihre eigene Existenz<br />
aufzubauen und sich komplett selbst zu<br />
unterhalten. Der Familienvater kam zu uns<br />
ins Büro und sagte: „Ich bin Islamic Relief<br />
und den Spendern unendlich dankbar.<br />
Endlich fühle ich mich als ein vollwertiger<br />
Mensch. Ich verdiene mein eigenes Geld<br />
und kann meine Familie ernähren, ohne<br />
auf fremde Hilfe angewiesen zu sein.“<br />
Diese Augen blicke sind wirklich unvergesslich.<br />
Es sind genau diese Erfolge, die<br />
uns bestätigen, dass wir als Islamic Relief<br />
etwas richtig gemacht haben und machen.<br />
Vielen Dank für das interessante<br />
Gespräch, Herr Al-Sousi!<br />
Dr. Mohammed Al-Sousi (36)<br />
ist Palästi nenser; studierte und promovierte<br />
in Großbritannien. Seit<br />
2007 ist er Direktor von Islamic<br />
Relief Palästina mit ihrem Hauptsitz<br />
in Gaza-Stadt. Er ist verheiratet und<br />
Vater von drei Kindern.<br />
15
16<br />
Viele Straßen, die im Krieg zerstört wurden,<br />
müssen nun repariert werden.<br />
Einkommensprojekt in Palästina<br />
Die Zukunft selbst in die<br />
Hand nehmen<br />
Die humanitäre Lage im Gazastreifen<br />
gleicht einer Katastrophe<br />
und hat sich seit Januar 2006<br />
kontinuierlich verschlechtert. Neben psychischen<br />
Schäden, an denen viele Menschen<br />
seit dem militärischen Angriff Ende<br />
2008 leiden, ist die Infra struktur stark beschädigt<br />
und zum Teil zerstört. Häuser<br />
und Straßen liegen nach wie vor in Ruinen;<br />
die Landwirtschaft liegt brach.<br />
Ohne <strong>Arbeit</strong> keine Perspektive<br />
Die Wirtschaft ist fast kom plett lahmgelegt<br />
– im Gazastreifen hat allein die Jugendarbeitslosenquote<br />
63,5 Prozent erreicht;<br />
der Anteil von Frauen, die arbeiten,<br />
beträgt nur rund 16,8 Prozent.<br />
Besonders die israelischen Restriktionen<br />
behindern die Aufbauarbeiten. Nachdem<br />
es im Juni 2007 zu Gewaltaus brüchen<br />
kam, stoppte auch die interna tionale Gemeinschaft<br />
die Unterstützung für den Gazastreifen.<br />
Die Belagerung hat eine schwere<br />
humanitäre Krise hervor gerufen.<br />
Bereits 1.500 Menschen nahmen seit letztem Jahr<br />
am Einkommensprojekt teil.<br />
Das Projekt auf einen Blick<br />
Land: Palästina<br />
Ort: Gazastreifen<br />
Begünstigte: 200 Personen und ihre<br />
Familien (indirekt 1.400 Menschen)<br />
Zielgruppe: <strong>Arbeit</strong>slose Männer und<br />
Frauen<br />
Projektziel: Einkommensquelle für<br />
<strong>Arbeit</strong>slose <strong>schaffen</strong><br />
Gesamtkosten: 185.972 €<br />
Projektdauer: 5 Monate
Geld für <strong>Arbeit</strong><br />
Die Grundidee dieses Cash-for-Work-<br />
Programmes („Geld-für-<strong>Arbeit</strong>“-Programm)<br />
von Islamic Relief ist es, den Betroffenen<br />
dieser Katastrophe eine <strong>Arbeit</strong><br />
zu bieten, bei der sie selbst am Wiederaufbau<br />
mitarbeiten. Der Lohn der Teilnehmer<br />
wird dabei von Islamic Relief<br />
Deutschland bezahlt. Durch diese Maß -<br />
nahme wird die Bevölkerung in die Katastrophenbewältigung<br />
mit einbezogen. Dies<br />
führt zu einer besseren Akzeptanz der<br />
Hilfsmaßnahmen; die Verantwortung wird<br />
geteilt und die finanzielle Situation der Familien<br />
verbessert sich. Auf diese Weise<br />
kann sich die lokale Marktwirt schaft von<br />
innen heraus entwickeln.<br />
Unser Engagement<br />
Islamic Relief Deutschland ermöglicht<br />
durch dieses Projekt 200 <strong>Arbeit</strong>slosen<br />
und jungen Absolventen die Teilnahme an<br />
<strong>Arbeit</strong>smaßnahmen im Gazastreifen. Das<br />
Beschäftigungsverhältnis läuft voraussichtlich<br />
fünf Monate; der ausgezahlte Lohn<br />
beträgt 310 US-Dollar monatlich. Die Begünstigten<br />
dieses Projektes arbeiten überwiegend<br />
in öffentlichen Einrichtungen wie<br />
Kranken häusern, Schulen und Gemeinden.<br />
200 Menschen verschafft Islamic Relief für<br />
fünf Monate <strong>Arbeit</strong>.<br />
Was wir machen<br />
• Rekrutierung eines Projektteams<br />
zur Koordinierung und Überwa -<br />
chung des Projektes<br />
• Veröffentlichung der Stellenausschreibungen<br />
und Bewerbungs -<br />
phase<br />
• Auswahl der Begünstigten nach<br />
sozio-ökonomischer Situation<br />
• Zuweisung von <strong>Arbeit</strong>skräften an<br />
lokale Institutionen entsprechend<br />
ihrer Qualifikation<br />
17
18<br />
Seit vielen Jahren vergibt Islamic Relief zinsfreie Mikrokredite an Menschen in Bangladesch.<br />
Einfluss des Glaubens auf<br />
Islamische Mikrokreditprojekte<br />
Islamische Mikrofinanzierung als ein Teilbereich<br />
des Islamic Finance verbin det<br />
die Grundlagen der Scharia, dem islamischen<br />
Rechtssystem, mit dem Mikrofinanzwesen.<br />
Zahlreiche islamische Richtlinien<br />
beziehen sich auf Finanzie rungs- und Handelstransaktionen,<br />
die Islamic Finance klar<br />
von konventionellen Finanzdienstleistungen<br />
abgrenzen.<br />
Islamic Finance<br />
Ein wesentlicher Unterschied besteht in<br />
dem Verbot von Riba innerhalb des islamischen<br />
Finanzwesens. Neben einer Vielzahl<br />
unterschiedlichster Interpre tationen<br />
dieses arabischen Begriffes besteht bei<br />
den Islam-Gelehrten Konsens darüber,<br />
dass Riba jegliche Form von Zinsen beinhaltet<br />
und unter islamischem Recht haram,<br />
demnach verboten ist. Zinsen werden als<br />
In Albanien hilft Islamic Relief der armen<br />
Bevölkerung mit Einkommensprojekten.<br />
ein ungerechtes Finanzierungsinstrument<br />
angesehen, welches die Ausbeutung der<br />
weniger Erfolgreichen unterstützt und die<br />
Tendenz zur Anhäufung von Wohlstand<br />
in den Händen einer kleinen Gruppe fördert<br />
(Akacem, M./L. Gilliam 2002).<br />
Islamische Mikrokredite werden dement -<br />
sprechend ohne Zinsen vergeben. Dieser<br />
Umstand bedeutet jedoch nicht, dass die<br />
Vergabe von Krediten ohne jegliche Kosten<br />
erfolgen oder kein Gewinn erwirtschaftet<br />
werden darf. Vielmehr wird darunter<br />
verstanden, dass inves tiertes Kapital<br />
am Produktionsprozess beteiligt und dem<br />
Geschäftsrisiko ausge setzt wird. Islamic Finance<br />
basiert auf dem Prinzip, dass aus<br />
Kapital selbst kein Gewinn erzielt werden<br />
darf. Handel und Produktion müssen direkt<br />
oder indirekt mit einer materiellen<br />
Aktivität verbunden sein, was Spekulatio-
nen und Transaktio nen mit einem hohen<br />
Unsicherheitsfaktor ausschließt. Ferner<br />
müssen das gekaufte oder verkaufte Produkt<br />
sowie die Geschäftsbedingungen für<br />
alle beteiligten Parteien klar erkennbar<br />
und verständlich sein. Nur sozial vertretbare<br />
Wirtschafts handlungen, die weder<br />
Ausbeutung fördern, noch moralisch fragwürdig<br />
sind, dürfen nach islamischen<br />
Richtlinien finanziert werden. Der Verkauf<br />
von Waren, die noch nicht in den Besitz<br />
des Verkäufers übergegangen sind, ist<br />
untersagt. Bei der Kreditvergabe liegt das<br />
Risiko im Wesentlichen bei den Investoren<br />
und nicht bei den Kredit nehmern, die<br />
mit dem geliehenen Kapital arbeiten.<br />
Mikrokreditprojekte im Kosovo<br />
Da Islamische Mikrofinanzierung einen relativ<br />
neuen Bereich des Finanzsektors darstellt<br />
und die Reichweite derartiger Programme<br />
bisher sehr gering ist, gibt es bis<br />
jetzt wenige Studien über mögliche Auswirkungen.<br />
Islamic Relief bietet seit einigen<br />
Jahren selbst im Rahmen der Einkommenssicherung<br />
Islamische Mikrofinanzierung<br />
in einigen Projektländern an und<br />
führte in diesem Zusammenhang eigene<br />
Untersuchungen im Kosovo durch. Um<br />
unter anderem der Frage nachzu gehen,<br />
ob die Verbindung religiöser Werte mit<br />
Finanzdienstleistungen eine effektivere<br />
Umsetzung verspricht als herkömmliche<br />
Mikrofinanzierung, wurden sowohl die<br />
Kreditnehmer als auch die Mitarbeiter vor<br />
Ort befragt. Im Zeitraum von Juli bis August<br />
2009 nahmen 170 aktive Kreditnehmer,<br />
zehn Mitarbeiter des Mikrokreditinstituts<br />
sowie Gemeinde mitglieder und religiöse<br />
Führer an der Umfrage teil.<br />
Islamic Relief begann 2002 im Verwaltungsbezirk<br />
Skenderaj im Kosovo durch<br />
die Mikrofinanzinstitution START, Mikro -<br />
kredite nach islamischen Richtlinien zu<br />
vergeben. In den nachfolgenden Jahren<br />
wurde das Projekt aufgrund des großen<br />
Erfolges auf die umliegenden Bezirke ausgeweitet<br />
und 2007 auch in entfern teren<br />
Regionen um die Städte Pristina, Peja,<br />
Prizren und Mitrovica angeboten. Die Kredite<br />
wurden bar ausgezahlt und die einmalige<br />
Verwaltungsgebühr für Geschäftsund<br />
Baudarlehen mit einer Laufzeit von<br />
Besonders alleinstehenden Frauen ohne finanzielle Unterstützung hilft Islamic Relief in die Selbstständigkeit.<br />
zwölf Monaten betrug zu dieser Zeit 60<br />
Euro, für Witwen mit einer Laufzeit von<br />
24 Monaten 30 Euro. Als einzige Mikrofinanzinstitution<br />
im Kosovo, die islamische<br />
Mikrokredite anbot, vergab START bis<br />
Ende 2009 rund 7.300 Darlehen mit einer<br />
durchschnittlichen Höhe von 1.080 Euro.<br />
Im Vergleich zu anderen Anbietern war<br />
die Höhe eines durchschnittlichen Darlehens<br />
weitaus geringer mit dem Ziel, dadurch<br />
ärmere Kreditnehmer zu erreichen.<br />
Die Rück zahlungsrate war mit 97 Prozent<br />
im Vergleich zum Landesdurchschnitt mit<br />
90 Prozent sehr hoch – für Rückzahlungs -<br />
raten ein bedeutender Unterschied.<br />
Ergebnisse der Umfrage<br />
Themen der von Islamic Relief durchgeführten<br />
Umfrage behandelten vorrangig<br />
die Motivationskriterien für die Nutzung<br />
und Rückzahlung der islamischen Mikro -<br />
kredite von START. Für 38 Prozent der<br />
Befragten waren primär religiöse Aspekte<br />
ausschlaggebend. Die islamische Struktur<br />
der Institution war für 55 Prozent der<br />
Teilnehmer ein sehr wichtiges Kriterium.<br />
Mehrere Begünstigte gaben an, dass sie<br />
bisher aufgrund fehlender Alternativen<br />
zinsbasierte Mikrokredite genutzt hatten;<br />
mit dem Erscheinen von START jedoch<br />
ausschließlich Scharia-konforme Darlehen<br />
in Anspruch nehmen würden. Lediglich 30<br />
Prozent der Befragten würden zu einer<br />
Institution mit einem zinsbasierten Kredit -<br />
angebot wechseln, wenn die islamischen<br />
Mikrokredite von START im Vergleich<br />
teurer werden würden.<br />
Mitarbeiter gaben an, dass sich die religi -<br />
öse Identität der Institution in Verbindung<br />
mit Islamic Relief positiv auf das Verhältnis<br />
19
20<br />
zwischen Kreditnehmern und Angestellten<br />
auswirke:<br />
„Die Menschen respektieren Gläubige und<br />
Imame, nicht nur Muslime... Vorher gab es<br />
hier keine religiösen Institutionen. Die<br />
Menschen haben von religiösen Themen<br />
nur in der Moschee gehört und erwarten<br />
nicht, dass andere Einrichtungen diese<br />
Werte hervorheben. Wenn sie dann von<br />
START als einer religiösen Organisation<br />
hören, ist das für sie interessant und ungewöhnlich.<br />
Das macht die Beziehung definitiv<br />
enger und das Vertrauen in die Organisation<br />
größer.”<br />
Entsprechend der islamischen Lehre fordert<br />
START keine Gebühren bei verspäteter<br />
Rückzahlung, das noch ausstehende<br />
Darlehen bleibt gleich. Trotzdem schienen<br />
die Kreditnehmer gar nicht in Versuchung<br />
zu geraten, die Raten nicht pünktlich zu<br />
begleichen. Noch deutlicher wird die Zustimmung<br />
zu dem Projekt im Falle eines<br />
frühzeitigen Sterbens eines Kreditnehmers.<br />
Unter diesen Umständen wird laut<br />
der Organisationsrichtlinien die betreffende<br />
Person entschuldet. Erstaunlicherweise<br />
„Die Menschen haben von religiösen<br />
Themen nur in der Moschee<br />
gehört und erwarten nicht, dass andere<br />
Einrichtungen diese Werte<br />
hervor heben. Wenn sie dann von<br />
START als einer religiösen Organisation<br />
hören, ist das für sie interessant<br />
und ungewöhnlich. Das macht<br />
die Beziehung definitiv enger und<br />
das Vertrauen in die Organisation<br />
größer.”<br />
Mitarbeiter der Initiative<br />
START<br />
war es jedoch ausnahmslos der Fall, dass<br />
die Verwandten des Verstorbenen sich<br />
meldeten und die Verantwortung für die<br />
Begleichung der Schuld übernahmen. In<br />
einigen Einzelfällen, insbesondere wenn<br />
die Familien sehr arm waren, übernahm<br />
In Bangladesch bildet Islamic Relief Frauen beispielsweise in der Näh-und Handarbeit aus.<br />
sogar der Dorfvorstand die Verpflichtung.<br />
Erfahrungsberichte aus anderen Islamic<br />
Relief Projekten in Bosnien und Herzegowina<br />
zeigen Ähnliches.<br />
Religion als Motivation<br />
Obwohl nicht eindeutig ist, ob dieses Verhalten<br />
im Zusammenhang mit den muslimischen<br />
Projektteilnehmern steht, ist es<br />
jedoch wahrscheinlich, dass religiöse<br />
Gründe dabei von Bedeutung sind: Kreditnehmer<br />
fühlen sich eher verpflich tet,<br />
Schulden aus einem bestehenden Kredit<br />
zu begleichen, wenn ihre religiösen Werte<br />
dies vorschreiben (Khan/Thaut 2010).<br />
Nach den Vorstellungen der Muslime wird<br />
die Seele eines Gläubigen durch seine<br />
Schulden im Grab gefangen gehalten bis<br />
diese abbezahlt sind (Hadith überliefert<br />
von Tirmidhi). Auch Aussagen über den<br />
Propheten Muhammad (Allahs Frieden<br />
und Segen auf ihm) unterstützen diese<br />
Haltung: Es wurde berichtet, dass er es<br />
ablehnte die Beerdigungsgebete zu leiten,<br />
bevor die Schulden des Verstor benen beglichen<br />
waren (Hadith über liefert von Buchari).
Von Bedeutung ist, dass die Hälfte der<br />
Umfrageteilnehmer angab, die glaubens -<br />
basierte Identität von START habe einen<br />
positiven Einfluss auf ihre Motivation, den<br />
Kredit rechtzeitig zurück zu zahlen. Zudem<br />
gaben einige an, es sei ihnen sehr<br />
wichtig, der Organisation zum Erfolg zu<br />
verhelfen, da sie als einzige Scharia-konforme<br />
Mikrokredite im Kosovo anbiete.<br />
Auf die Frage, wie wichtig die islamische<br />
Identität von START ist, antwortete ein<br />
Kreditnehmer:<br />
„Ich möchte den Islam und alle diejenigen<br />
unterstützen, die auf islamische Art und<br />
Weise arbeiten. Es ist mir besonders wich -<br />
tig, denn in der Vergangenheit hatten wir<br />
dieses Angebot nicht.“<br />
Quellen<br />
Akacem, M./L. Gilliam (2002): Principles of<br />
Islamic Banking: Debt versus Equity Financing,<br />
Middle East Policy, Vol.9, No. 1, S. 124-138<br />
Khan/Thaut (2010): noch nicht erschienen<br />
Islamic Relief arbeitet seit 1999 im Kosovo; leistete zunächst<br />
Soforthilfe und unterstützte den Wiederaufbau<br />
nach dem Krieg. Schon seit damals führte Islamic Relief<br />
unter anderem Mikro kreditprojekte durch, die den beson -<br />
ders schlimm von Krieg betroffenen Menschen geholfen haben,<br />
ihr Leben und ihre Existenz wieder aufzubauen.<br />
Der 43-jährige Xhemschir Veliu ist einer der Menschen,<br />
denen Islamic Relief zur Seite stand. Vor dem Krieg züchtete<br />
er Pilze, die er nach Italien, Österreich und in die<br />
Niederlande exportierte.<br />
Doch während des Konfliktes wurden sein Haus und sämtliche<br />
Gerätschaften beschädigt oder zerstört. Zwar war er<br />
in der Lage, sein Haus wieder aufzubauen, doch ihm fehlten<br />
die finanziellen Mittel für die Reparatur oder den Er-<br />
Der hohen <strong>Arbeit</strong>slosigkeit in Palästina begegnet Islamic Relief mit langfristigen Mikrokreditprojekten und<br />
kurzfristigen Cash-for-Work-Programmen.<br />
Ein erfolgreicher Geschäftsmann<br />
satz seiner <strong>Arbeit</strong>sgeräte und Werkzeuge. Im Rahmen des<br />
Mikrokreditprogrammes stellte Islamic Relief Xhemschir einen<br />
zinslosen Kredit zur Verfügung. Dieser ermöglichte<br />
ihm, seine <strong>Arbeit</strong>smittel zu reparieren und sogar einige zu<br />
ersetzen. Inzwischen kauft er anderen Dorf bewohnern frische<br />
Pilze ab, die er klein schneidet und sie anschließend in<br />
einem Ofen trocknen lässt. Nach der Weiter verarbeitung<br />
verkauft Xhemschir die Pilze in andere europäische Länder.<br />
Derzeit beschäftigt er sogar fünf Leute aus der Umgebung<br />
und möchte noch mehr Personal einstellen.<br />
Er hofft, dass Islamic Relief ihm einen weiteren Kredit einräumt,<br />
von dem er einen Kühlschrank und weitere Schnei -<br />
de werkzeuge kaufen kann. So könnte er sein Geschäft ausweiten<br />
und trägt zur wirt schaftlichen Entwicklung der lokalen<br />
Gemeinde bei.<br />
21
22<br />
Die Freude über die neue Schule ist groß, denn für die Kinder wird ein lang ersehnter Traum wahr.<br />
Grüße aus Bamako<br />
Ein Reisebericht von Tarek Abdelalem,<br />
Geschäftsführer von Islamic Relief Deutschland<br />
Der 12-stündige Flug nach Bama -<br />
ko, der Hauptstadt von Mali,<br />
war lang und anstrengend. Die<br />
Republik Mali liegt in der Sahelzone des<br />
nordwestlichen Afrikas am Südrand der<br />
Sahara und gehört zu den ärmeren Ent -<br />
wicklungsländern der Welt. Die Armuts -<br />
rate ist hoch und die Hitze im Flachland<br />
für uns Europäer unvorstellbar. Aber auch<br />
die Besuche zu den einzelnen Klans, fern<br />
ab von der Stadt erwiesen sich als staubig<br />
und zermürbend. So wurde die Fahrt zu<br />
den Dorfbesuchen bei sommer lichen 45<br />
Grad Celsius immer zu einer kleinen<br />
Abenteuerreise.<br />
Gastfreundschaft<br />
Umso überwältigender und unvergesslich<br />
war die Begrüßung durch die Dorfältesten<br />
und Dorfbewohner: Sie alle hießen uns<br />
willkommen, Männer wie Frauen, Groß<br />
und Klein, Jung und Alt. Die Menschen<br />
empfingen uns trotz Armut und Leid mit<br />
offenen Armen, als wir an einer Eröffnungsfeier<br />
zur Grundsteinlegung einer<br />
neuen Schule teilnahmen, die 100 Kilometer<br />
von Bamako entfernt erbaut wird. Ihre<br />
Gastfreundschaft und warm herzige Art<br />
zeigten sie uns mit ihrem berühmten Willkommenstanz.<br />
Dieses Ritual erlebten wir auch bei einer<br />
weite ren Eröffnungsfeier in einer anderen<br />
Stadt. Uns Islamic Relief Mitarbeitern wird<br />
großes Vertrauen entgegengebracht, wie<br />
uns auch der Direktor von Islamic Relief<br />
Mali, Abdul Majid Naciri, bestätigte: „Wir<br />
beginnen nie ein Projekt, ohne vorher<br />
eine Vertrauensbasis zu den Gemeinde -<br />
mitgliedern zu <strong>schaffen</strong>. Misstrauen führt<br />
zum Misserfolg eines Projektes.” Er erzählte<br />
uns stolz, dass zwischen Islamic Relief<br />
und den Einheimischen Vertrauen vorhanden<br />
ist und die Hilfe deshalb auch gerne<br />
angenommen wird.
Glückliche Kinderaugen<br />
Unsere Anwesenheit war für viele Kinder<br />
wie eine kleines Opferfest; der Spaß, das<br />
Lachen, das Strahlen und die Hoffnung in<br />
den Augen der Kinder, die dank der groß -<br />
zügigen Unterstützung unserer Spender<br />
eine sichere Schulausbildung erhalten wer -<br />
den. Sie freuen sich unendlich, nun lesen<br />
und schreiben zu lernen. Damit bleiben<br />
ihre Träume nicht mehr nur Träume, son -<br />
dern werden in Zukunft wahr.<br />
Ein kleines Kind hielt ein Schild hoch mit<br />
der Aufschrift „ISLAMIC RELIEF IST UN-<br />
SERE HOFFNUNG”. Als ich dieses Schild<br />
las begriff ich die Tragweite der Mission<br />
unserer Organisation. Wir helfen den<br />
Menschen mit Würde, so dass unsere<br />
Unterstützung nicht nur als Wohltat ange -<br />
sehen wird. Nach wie vor ist die Armut<br />
hoch und Islamic Relief ist und bleibt für<br />
viele Bedürftige in den abgelegenen Dör -<br />
fern die einzige Hoffnung.<br />
Auch meine Hoffnung bleibt – die Hoff -<br />
nung auf eine bessere Zukunft für all die<br />
benachteiligten Kinder auf unserer Erde.<br />
Und die Hoffnung, als Hilfsorganisation<br />
gemeinsam mit unseren treuen Spendern<br />
weiterhin Gutes vollbringen zu können.<br />
Islamic Relief in Mali<br />
Islamic Relief begann 1997 in Mali zu arbeiten,<br />
als die Bevölkerung im Norden des<br />
Landes unter einem Bürgerkrieg litt und<br />
dringend Hilfe brauchte. Wir leisten im<br />
Norden, Süden und den zentralen Gebieten<br />
rund um die Hauptstadt Bama ko Hilfe.<br />
Während der akuten Nahrungs mittelkrise<br />
im Jahr 2005 half Islamic Relief den Menschen<br />
in der am schlimmsten betroffenen<br />
Region als eine der ersten Hilfsorganisa-<br />
Tarek Abdelalem, Geschäftsführer von Islamic Relief Deutschland, bei der Grundsteinlegung einer Schule.<br />
tionen. 95 Tonnen Lebens mittel verteil -<br />
ten wir damals an 30.000 hungernde<br />
Menschen in Gourma Rharous.<br />
Inzwischen konzentriert sich Islamic Relief<br />
auf eine langfristige Entwicklungsförde -<br />
rung. Wir führen Projekte in den Bereichen<br />
Wasser & Sanitär, Bildung und Kommunalentwicklung<br />
durch. Dabei achten wir<br />
darauf, die Projekte kinder freundlich zu<br />
planen und umzusetzen. Neben diesen<br />
Projekten unterstützen wir Waisenkinder<br />
im Rahmen der 1:1 Patenschaft.<br />
Tarek Abdelalem gemeinsam mit den Dorfbewohnern.<br />
Fakten zu Mali auf einen Blick<br />
Wasser: 40% der Bevölkerung hat<br />
keinen Zugang zu sauberem Wasser.<br />
Sanitär: Mehr als die Hälfte der Malier<br />
kann keine sanitären Einrichtungen<br />
nutzen.<br />
Gesundheit: 33% der Kinder unter<br />
5 Jahren sind unterernährt.<br />
Müttersterblichkeit: Eine von<br />
16 Frauen stirbt bei der Geburt<br />
ihres Kindes.<br />
Analphabetismus: 73% können weder<br />
Lesen noch Schreiben.<br />
Bildung: 50% der Kinder im Schulalter<br />
besuchen keine Schule.<br />
23
24<br />
Cemal Yaşar, Büroleiter Essen, an seinem <strong>Arbeit</strong>splatz.<br />
Islamic Relief in Essen –<br />
die Brücke zur guten Tat!<br />
Die Ruhrmetropole Essen beher -<br />
bergt die dritte Niederlassung<br />
von Islamic Relief in Deutschland.<br />
Das Büro liegt im Essener Westteil in der<br />
Altendorfer Straße 312, unweit der bekannten<br />
Haltestelle Helenenstraße. Von<br />
dort aus sind es etwa zwei Minuten Fuß -<br />
weg bis zum Büro.<br />
Altendorf ist ein lebendiger multikultu reller<br />
Stadtteil. Dem Besucher fällt das sofort ins<br />
Auge; die verschiedensten Geschäfte sowie<br />
türkischen Restaurants schmücken das Straßenbild.<br />
Die Islamic Relief Nieder lassung<br />
erkennt man sofort am Logo und an der<br />
Schau fenster gestaltung.<br />
Im geräumigen Büro dokumentiert eine<br />
Zeittafel an der Wand die Entwicklungs -<br />
geschichte von Islamic Relief seit 1984.<br />
Hier treffen wir den Diplom-Sozialwissen -<br />
schaftler Cemal Yaşar, der das Büro in Essen<br />
seit seiner Eröffnung im Ramadan<br />
2009 leitet. Er arbeitet schon seit zirka<br />
zwei Jahren bei Islamic Relief und erzählt,<br />
dass der Start in Essen durch die netten<br />
Kollegen und die angenehme <strong>Arbeit</strong>s at -<br />
mosphäre in Köln sehr erleichtert wur de.<br />
Er hatte sich in Köln für die <strong>Arbeit</strong> im<br />
Ruhrgebiet vorbereitet.<br />
Er berichtet über die Anfangsphase: „Ich<br />
habe erfahren, was es bedeutet selbstän dig<br />
zu arbeiten, das prägt natürlich positiv und<br />
man wächst mit den Herausfor derun gen.<br />
Sei es das Einrichten des Büros und die damit<br />
verbundenen <strong>Arbeit</strong>en, die offizielle<br />
Eröffnung letztes Jahr oder die Organi -<br />
sation eines Events; das alles erscheint aus<br />
der Distanz leicht, aber wenn man mitten -<br />
drin steckt, merkt man wie viel <strong>Arbeit</strong> zu<br />
leisten ist.”<br />
Da er noch kein großes Netzwerk an Freiwilligen<br />
hatte, war er froh, dass viele seiner<br />
Freunde damals sofort ehren amtlich geholfen<br />
hatten. Perrin Akcinar betont den positiven<br />
pädagogischen Aspekt eines solchen<br />
Ehrenamtes gerade für Kinder, die sich ja<br />
die Eltern als Vor bilder nehmen. Ihre<br />
Tochter Melisa (8 Jahre) sagt: „Ich finde es
schön, dass Islamic Relief den Kindern hilft.<br />
Wenn ich groß bin, möchte ich auch armen<br />
Menschen helfen. Ich bete immer,<br />
dass es auch den armen Kindern gut geht.”<br />
In der Ramadan- und Kurbanzeit war das<br />
Interesse sehr groß, besonders die letzten<br />
Tage vor dem Opferfest stan den die Spender<br />
Schlange, um rechtzei tig noch ihre Kurbantiere<br />
zu spenden. In dieser Zeit half<br />
Anja Schauer aus Duisburg gerne als Praktikantin.<br />
Als muslimische Frau war sie froh<br />
über eine adäquate <strong>Arbeit</strong>smög lichkeit, mit<br />
der sie auch noch dazu beitra gen konnte,<br />
Menschen ein besseres Leben zu ermöglichen.<br />
Seinen ersten Kontakt mit Islamic Relief<br />
hatte Herr Yaşar vor über zehn Jahren als<br />
Pate für ein Waisenkind. Der Büroleiter<br />
erzählt: „Ich hatte bereits als Schüler das<br />
Bestreben, als Entwicklungshelfer zu arbei -<br />
ten und zum Beispiel Brunnen in Afrika zu<br />
bauen. Später als Student überführte ich<br />
für eine Hilfsorganisation einen Gelände -<br />
wagen mit Hilfsgütern nach Albanien. Das<br />
war eine sehr prägende Erfahrung; als ich<br />
von der Fähre hinunter fuhr, stritten sich<br />
die bettelarmen Kinder um den Proviant.<br />
Ich war zu Tränen gerührt. So wie das<br />
Wasser sich seinen Weg zum Meer bahnt,<br />
so bin ich vielleicht am Ziel und meine Berufung<br />
ist es, humanitäre <strong>Arbeit</strong> zu leisten.”<br />
Mit seinem Einsatz bemüht sich Cemal Yaşar<br />
besonders, die Präsenz von Islamic Re-<br />
Das Büro beinhaltet einen Konferenzraum.<br />
Im August 2009 wurde das Essener Büro in der Altendorfer Str. 312 eröffnet.<br />
lief im Ruhrgebiet und das Vertrauen in<br />
ihre <strong>Arbeit</strong> zu erhöhen. Dazu gehören die<br />
Organisation von Veranstaltungen sowie<br />
der Kontakt mit Vereinen und Geschäfts -<br />
leuten für Sponsoring.<br />
Eine solche <strong>Arbeit</strong> ist nur mit Hilfe von Ehrenamtlichen<br />
zu bewerkstelligen. So haben<br />
viele das Büro bei Veranstaltungen unterstützt.<br />
Unter ihnen Fatih Bayrak, der bei<br />
Veranstaltungen an der Universität Essen<br />
geholfen hatte. Er ist froh über die Möglichkeit,<br />
ein Waisenkind über Islamic Relief<br />
zu unterstützen.<br />
Fatih Emlikli findet es toll, wie flexibel und<br />
schnell Islamic Relief bei Nothilfen rea giert,<br />
wie zum Beispiel in Palästina oder auf Haiti<br />
nach dem schweren Erdbeben. Und Alper<br />
Akcinar betrachtet ehren amtliche <strong>Arbeit</strong><br />
für Bedürftige als eine wichtige gesellschaftliche<br />
Aufgabe. Daher unterstützen sie beide<br />
Islamic Relief regelmäßig bei Messe -<br />
veranstaltungen.<br />
Islamic Relief bedankt sich vielmals bei allen,<br />
die uns tatkräftig zur Seite stehen.<br />
Cemal Yaşar<br />
EHRENAMT<br />
Sie möchten sich<br />
engagieren? Wir suchen Sie!<br />
Rufen Sie uns an!<br />
% 0201 614 46 55<br />
essen@islamicrelief.de<br />
Altendorfer Straße 312<br />
45143 Essen<br />
25
26<br />
Gerade einmal 30 Prozent der Kinder im Sudan besuchen die Schule.<br />
Das möchten Islamic Relief und MJD ändern.
Neben Bildungsprojekten engagiert sich Islamic Relief im Sudan besonders in den Bereichen Wasserversorgung, Hygiene und Gesundheit<br />
MJD macht Schule<br />
Die Muslimische Jugend in Deutschland<br />
unterstützt Schulprojekte im Sudan<br />
Immer mehr Menschen und Länder sind<br />
von Armut betroffen und müssen ihren<br />
Alltag mit knappen Ressourcen bestrei -<br />
ten. Deshalb ist diese Not ein Thema für<br />
Jung und Alt. Armut und Bildung sind voneinander<br />
abhängige Themen, die in einem<br />
Kontext betrachtet und behandelt werden<br />
müssen. Die Muslimische Jugend in Deutsch -<br />
land e.V. (MJD) nimmt sich dieser Sache<br />
an und befasst sich in ihrer Jugendarbeit<br />
seit Ende 2009 mit dem Themengebiet<br />
Entwicklungszusammen arbeit. Sie leitet<br />
mit bundesweiten Prog rammen Jugendliche<br />
an und sensibilisiert sie dafür, welche<br />
Bedeutung Bildung für die Bekämpfung<br />
von Armut hat.<br />
Bewusstseinsbildung und<br />
Kooperation<br />
Nach Gesprächen über eine mögliche Zusammenarbeit<br />
zur Bewusstseinsbildung bei<br />
Jugendlichen entsteht zwischen der MJD<br />
und Islamic Relief Deutschland eine Ko-<br />
operationsvereinbarung, um über eine<br />
Sensibilisierung hinaus die Jugendlichen zur<br />
aktiven Teilnahme bei der Armutslinderung<br />
zu motivieren. Die MJD entschei det<br />
sich für die Unterstützung von zwei Schulen<br />
im Sudan. Hierbei steht im beson de -<br />
ren Augenmerk der MJD die Förderung<br />
von Mädchen mit diesem Schulprojekt.<br />
Die Vereinbarung umfasst unter anderem<br />
die Renovierung von Klassenzimmern an<br />
zwei Schulen, Bereitstellung von Schul mo -<br />
biliar, Verteilung von Lehrmaterialien,<br />
Fort bildung der Lehrkräfte sowie die<br />
Durchführung von Kampagnen zur För -<br />
derung der Schulausbildung von Mädchen.<br />
Außerdem beinhaltet die Vereinbarung<br />
den Besuch des Schulprojektes durch die<br />
Vertreter der MJD, um Vorort die Realisierung<br />
des Projektes zu erleben.<br />
Die Situation im Sudan<br />
Das Durchschnittsalter der sudanesischen<br />
Bevölkerung liegt bei 18 Jahren, wobei die<br />
Hälfte unter 14 Jahre alt ist und die Kindersterblichkeit<br />
bei Kleinkindern mit ungefähr<br />
8,7 Prozent enorm hoch ist (Quelle:<br />
inwent). Nach Angaben der Vereinten<br />
Nationen besuchen weniger als 30 Prozent<br />
der Grundschulkinder die Schule.<br />
Viele Kinder müssen kilometer weite Strecken<br />
bis zur nächsten Schule bewältigen.<br />
Laut UNICEF besuchen 500.000 Mädchen<br />
im Grundschulalter keinen Unterricht.<br />
Islamic Relief Worldwide ist seit 1988 im<br />
Sudan im Einsatz und leistet Nothilfe sowie<br />
entwicklungsfördernde Hilfsmaß nah -<br />
men wie Ausbildungsmöglichkeiten für<br />
Frauen und Jugendliche, Schulen für hörgeschädigte<br />
Kinder, Gesundheitsversorgung,<br />
Wasser- und Sanitärprojekte und<br />
Unterstützung von Waisen. Der Mangel<br />
an sauberem Trinkwasser gehört zu den<br />
größten Herausforderungen im Sudan. Islamic<br />
Relief schafft Zugang zu sauberem<br />
Wasser und baut Abwasser sys teme in<br />
ländlichen Regionen. Die Projekte im<br />
27
28<br />
Handzettel von organisierten Events.<br />
Wasser- und Sanitärbereich konzentrieren<br />
sich auf den Neubau von Brunnen sowie<br />
den Bau von sanitären Anlagen. Für<br />
Wartungs- und Instandset zungsarbeiten<br />
werden Ortsansässige ausgebildet. Auch<br />
Maßnahmen zur Einkommenssicherung<br />
und Hilfe zur Selbsthilfe gehören zu dem<br />
Tätigkeits bereich von Islamic Relief.<br />
Bundesweite Aktionswochen<br />
Im März 2010 gibt der Bundesvorstand<br />
der MJD den Start für die Schulemacher<br />
Aktionstage, wobei sich die Jugendlichen<br />
mit ihrer gesamten Kreativität dem Projekt<br />
widmen. Sie machen in ihren Lokalkreisen<br />
und regional organisierten Kursen<br />
auf die Bedürfnisse ihrer kleinen Schwestern<br />
und Brüder im Sudan auf merksam,<br />
die wiederum in ihren Gemein den die<br />
Menschen zum Spenden aufrufen. So basteln<br />
sie beispielsweise auf einer Feierlichkeit<br />
an der Universität Düsseldorf Buttons<br />
und kleine Schultüten, singen und trommeln<br />
auf dem größten Trödelmarkt in<br />
Gelsenkirchen, veranstalten Mädchen-<br />
Tanzabende in Heilbronn, im Schloß-<br />
Gymnasium-Benrath sowie in der Goethe -<br />
schule Hannover, verkaufen Kuchen und<br />
Waffeln in ihren Moscheen und Schulen,<br />
veranstalten Benefizkonzerte in Mainz und<br />
Berlin und stellen ein Kindersportfest in<br />
der katholischen Grundschule Aachen auf<br />
die Beine. Es wird sogar ein Wellness-Day<br />
mit Haar- und Gesichtsmasken in einem<br />
Kölner Frauenfitness-Studio organisiert.<br />
Alle engagieren sich und sind bestrebt ein<br />
Kurslerinnen am MJD-macht-Schule-Stand, Ramadanfest.<br />
gemeinsames Ziel zu erreichen: 26.000<br />
Euro Spenden zu sammeln, um zwei sudanesische<br />
Schulen zu unterstützen. Ein motivierendes<br />
Video auf der Homepage mit<br />
dem Titel „Keine Lust auf Schule? Die<br />
Kinder im Sudan schon!“ macht auf das<br />
Projekt aufmerksam. Einige Jugend liche<br />
nehmen ihren ganzen Mut zusam men und<br />
suchen mit Spardosen und Informationsmappen<br />
in der Hand Geschäfte auf, wo<br />
sie von ihrem Vorhaben berichten und<br />
um Spenden bitten. Bis zum MJD-Jahrestreffen<br />
gehen die Aktionen noch weiter,<br />
auf dem Meeting erhält die Grup pe mit<br />
den meisten Spenden die Möglich keit in<br />
den Sudan mitzureisen.<br />
Die Jugendlichen setzen sich auf diese<br />
Weise mit Armut und Entwicklungszusammenarbeit<br />
auseinander, zeigen sich solidarisch<br />
mit Kindern, die es nicht so einfach<br />
im Leben haben und beweisen durch<br />
ihr Engagement ein hohes Potential an<br />
Courage.<br />
EHRENAMT<br />
Sie möchten sich<br />
engagieren? Wir suchen Sie!<br />
Rufen Sie uns an!<br />
0221 200 499-25 % nuri@islamicrelief.de
Interview<br />
Eine verantwortungsbewusste Jugend<br />
noch verantwortungsbewusster gemacht<br />
Hischam Abdul Ola, Vorsitzender der<br />
Muslimischen Jungend Deutschland sprach<br />
mit Nuri Köseli über die Vorzüge des<br />
Bildungssystems in Deutschland, dem Potential<br />
der muslimi schen Jugend und dem<br />
Engagement einer Jugendorganisation für<br />
globale Bildungs themen.<br />
Lieber Bruder Hischam, die MJD ist eine<br />
Jugendorganisation, die sich für die Förderung<br />
von jungen Muslimen in Deutschland<br />
engagiert. Was bewegt die MJD dazu<br />
ein Hilfsprojekt im Ausland zu unterstützen?<br />
Wir haben eine Verantwortung gegen über<br />
anderen, die es nicht so gut haben wie wir<br />
hier in Europa. Das lehrt uns der Islam. In<br />
einer Überlieferung des Prop heten heißt<br />
es sinngemäß, dass demjeni gen der ande -<br />
ren beim Wissenserwerb hilft, Allah den<br />
Weg ins Paradies vereinfacht. Und genau<br />
dieses Verant wortungsbewusstsein hat uns<br />
dazu bewegt ein Hilfsprojekt im Sudan zu<br />
starten. Wir sind eine Jugendorganisation,<br />
die Wert darauf legt, global zu denken und<br />
lokal zu handeln. Das ließ sich mit diesem<br />
Projekt besonders gut vermit teln. Wir<br />
schätzen das Privileg, in Deutsch land weitgehend<br />
kostenlosen Zugang zu hoch -<br />
wertiger Bildung zu haben. Unsere Idee<br />
war es, einen Bezug zwischen den Jugend -<br />
lichen in Deutschland und den Schulkin -<br />
dern im Sudan herzustellen. Schließlich sind<br />
wir im weitesten Sinne „eine Jugend”.<br />
Wie entstand die Idee ein Schulprojekt<br />
im Süd-Sudan zu unterstützen?<br />
Die MJD Schura (Vorstand) hatte bereits<br />
seit längerem die Grundidee mit ihren Jugendgruppen<br />
ein Hilfsprojekt zu unter -<br />
stützen. Als Islamic Relief beim MJD-Meeting<br />
2009 mit einem ähnlichen Vor schlag<br />
auf uns zugekommen war, fehlten nur<br />
noch wenige Gespräche bis zur Umsetzung.<br />
Islamic Relief hatte uns drei mögliche<br />
Projekte vorgeschlagen, in denen es um<br />
Kinder- und Jugendhilfe ging. Für uns war<br />
sofort klar, dass wir das Schul projekt<br />
unterstützen wollen wegen eben den<br />
Gründen, die ich bereits genannt habe.<br />
Außerdem gefiel uns die Tatsache, dass mit<br />
diesem Projekt auch christliche Kinder und<br />
vor allem Mädchen gefördert werden.<br />
Kannst du beschreiben, wie das Projekt<br />
allgemein bei den Jugendlichen ankommt<br />
und welche Bedeutung es für sie hat?<br />
Das Projekt kam bei den Jugendlichen super<br />
an. Alle waren sofort begeistert davon.<br />
Das war die Gelegenheit für sie, etwas zurückzugeben.<br />
Es bedurfte also keiner großen<br />
Überzeugungsarbeit unsererseits.<br />
Gleich nachdem das Projekt bekannt gemacht<br />
wurde, meldeten sich die ersten<br />
Freiwilligen, die uns ihre Unterstützung anboten.<br />
Viele Ideen sind dabei entstanden.<br />
Unter anderem zwei Koordinationsteams<br />
zu bilden, mögliche Veranstaltungskonzepte<br />
zu entwickeln und Strategien, wie man effizient<br />
Geld sam meln kann. Und all das kam<br />
von den Jugendlichen selbst und wurde<br />
nicht von der Schura bestimmt. Das Projekt<br />
ist ein Paradebeispiel dafür wie viel<br />
Energie in unserer Jugend steckt. Es ist ein<br />
schönes Beispiel dafür, dass man Berge<br />
versetzen kann, wenn man die richtige Absicht<br />
hat.<br />
Welche Erfolge verbindest du mit diesem<br />
Projekt für die <strong>Arbeit</strong> der MJD?<br />
Wir haben mit diesem Projekt vieles erreicht.<br />
Abgesehen von der immensen<br />
Spendensumme, die unsere Jugendlichen<br />
auf über 20 Veranstaltungen gesammelt<br />
haben. Ich bin davon überzeugt, dass es<br />
nichts gibt was wir gemeinsam nicht <strong>schaffen</strong><br />
können. Das Projekt hat unsere Lokalkreise<br />
näher zusammen gerückt; sowohl<br />
innerhalb der Lokalkreise als auch auf<br />
Bundesebene. Klar, wenn man ein gemeinsames<br />
Ziel hat, wofür man mona telang ar-<br />
beitet, dann verbindet das natür lich. Und<br />
der allerwichtigste Erfolg meines Erachtens<br />
ist die Tatsache, dass wir durch dieses Projekt<br />
eine bereits verantwor tungsbewusste<br />
Jugend noch verantwor tungsbewusster machen<br />
konnten.<br />
Deine abschließenden Worte!<br />
Ich möchte den vielen Jugendlichen, die<br />
sich für den Erfolg dieses Projektes einge -<br />
setzt haben danken. Außerdem möchte ich<br />
Islamic Relief für die Unterstützung bei der<br />
Planung und Umsetzung danken. Ich bin<br />
davon überzeugt, dass 26.000 € erst der<br />
Anfang waren und unsere Jugend lichen -<br />
mit Allahs Hilfe - in zukünftigen Projekten<br />
noch viel mehr auf die Beine stellen werden.<br />
Danke und weiterhin viel Erfolg für dich<br />
und die MJD!<br />
Für weitere Infos:<br />
www.mjd-macht-schule.de | www.mjd-net.de<br />
Hischam Abdul Ola (28) ist seit mehr als<br />
zehn Jahren aktives Mitglied der muslimischen<br />
Jugendarbeit. Der Sohn palästinensischer<br />
Eltern wur de in Karlsruhe geboren<br />
und fühlt sich als „deutscher Muslim“. Er ist<br />
Mitglied im Bundesvorstand der „Muslimischen<br />
Jugend in Deutsch land“ (MJD). Neben<br />
seinem sozialen Engagement promoviert Hischam<br />
am Forschungszentrum Informatik in<br />
Karlsruhe.<br />
29
30<br />
Pokalstimmung - Nach einem spannenden und hitzigen Finalspiel gegen die Ehrenamtler von Islamic Relief gewannen die Jungs von “ayyildiz” 6:5 nach Elfmeter.<br />
Wohlverdient ließen sie sich auf der Bühne feiern.<br />
Muslim Cup 2010<br />
Sieg nach Elfmeter<br />
Zum achten Mal in Folge veran -<br />
staltete am traditionellen Maifeiertag<br />
das Berliner Islamic Relief<br />
Büro in Kooperation mit der Initiative Berliner<br />
Muslime (IBMUS) den Muslim Cup<br />
2010. Ab 10:00 Uhr stand alles im Zeichen<br />
des Sports am Störitzsee am Rande<br />
von Berlin. Das Gelände des Kin der- und<br />
Jugendparks Störitzland bot genug Fläche<br />
für die Wettkämpfe in Fußball, Volleyball<br />
und Tischtennis.<br />
Schätzungsweise verfolgten knapp 1.300<br />
Besucher die sportlichen Ereignisse an diesem<br />
Tag. In allen drei Sportdisziplinen boten<br />
sich die teilnehmenden Mannschaf ten<br />
spannende Wettkämpfe, so dass man als<br />
Besucher zeitweise nicht wusste, wel cher<br />
Sportart man nun seine Aufmerk samkeit<br />
schenken sollte.<br />
Das Ehrenamtler Fußballteam von Islamic Relief<br />
holte beim diesjährigen Muslim Cup am Störitzsee<br />
den zweiten Platz und wurde mit dem Fairplay-Preis<br />
ausgezeichnet.<br />
Das Finalspiel der Fußballer verlief span -<br />
nend mit sehr viel Nervenkitzel. Die Eh -<br />
renamtlichen des Islamic Relief Teams<br />
standen im Finale gegen die in rot geklei -<br />
dete Mannschaft mit dem Namen „ayyil -<br />
diz“. In der regulären Spielzeit kamen beide<br />
Mannschaften über ein Unentschie den<br />
nicht hinaus. Auch die beiden Verlängerungen<br />
änderten an dem Spielstand nichts.<br />
Erst im Elfmeter sicherte sich „ayyildiz“<br />
nach zwei verpatzten Elfmeter schüssen<br />
von Islamic Relief den Sieg und gewann<br />
mit 6:5 den Muslim Cup.<br />
Trotz des verpassten Sieges konnte sich<br />
das Islamic Relief Team über die Kür zur<br />
vorbildlichsten Mannschaft freuen. Sie erhielt<br />
den Muslim Cup 2010 Fairplay-Preis.<br />
Den dritten Platz sicherte sich die<br />
Mannschaft des Muslimischen<br />
Seelsor geTelefons.<br />
Parallel zu den Wettkämpfen bot das<br />
Rahmenprogramm zum Muslim Cup<br />
interessante Unterhaltung für große und<br />
kleine Besucher. In seiner interaktiven<br />
Zaubershow versetzte der Illusionist Oguz<br />
Engin sein Publikum durch unglaub liche<br />
Tricks ins Staunen. Motiviert durch das angenehme<br />
Wetter und die Romantik des<br />
Störitzsees nutzten die meisten Besu cher<br />
kurzerhand die Gelegenheit für ein Picknick<br />
mit Familie und Freunden. Die Besucher<br />
des Muslim Cup hatten die Möglichkeit<br />
an einer Verlosung teilzuneh men, deren<br />
Gewinner im Anschluss an die Preisverleihung<br />
bekannt gegeben wurden. Neben<br />
Sachpreisen gab es eine gespon serte<br />
Flugreise in die Türkei.
Gemeinsam für eine<br />
bessere Zukunft!<br />
www.islamicrelief.de<br />
WELTWEIT HELFEN<br />
Islamic Relief ist eine international<br />
anerkannte Hilfsorganisation.<br />
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Seit vielen Jahren setzen wir uns für eine<br />
nachhaltige Entwicklungs zusammenarbeit ein.<br />
GEZIELT LEID LINDERN<br />
Wir sind mit 26 Partnerbüros direkt dort,<br />
wo die Menschen unsere Hilfe brauchen.<br />
ISLAMISCHE WERTE ERLEBEN<br />
Die Botschaft des Islam ist unsere Motivation<br />
und Grundlage unserer Werte.<br />
GEMEINSAM STÄRKEN<br />
Spenden ist Teil der muslimischen Identität.<br />
Islamic Relief<br />
Humanitäre Organisation in Deutschland e.V.<br />
Neusser Str. 342 · 50733 Köln<br />
Tel.: 0221 200 499-0<br />
Fax: 0221 200 499-20<br />
E-Mail: info@islamicrelief.de
Einkommenssicherung<br />
Die Zukunft in die<br />
eigenen Hände nehmen<br />
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www.islamicrelief.de<br />
Islamic Relief<br />
Humanitäre Organisation in Deutschland e.V.<br />
Neusser Str. 342<br />
50733 Köln<br />
Tel.: 0221 200 499-0<br />
Fax: 0221 200 499-20<br />
info@islamicrelief.de<br />
Al-Miqdam, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete,<br />
dass der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, sagte:<br />
„Niemals hat einer etwas Besseres verzehrt als eine Nahrung,<br />
die er aus dem <strong>Arbeit</strong>slohn seiner Hände erwarb.“<br />
Altendorfer Str. 312<br />
45143 Essen<br />
Tel.: 0201 6144655<br />
Fax: 0201 614 46 36<br />
essen@islamicrelief.de<br />
Sahih Al-Buchari<br />
Gitschiner Str. 17<br />
10969 Berlin<br />
Tel.: 030 611 26 00<br />
Fax: 030 612 83 405<br />
berlin@islamicrelief.de<br />
Spendenkonto<br />
Sparkasse KölnBonn<br />
Kontonummer 12 20 20 99<br />
BLZ 370 501 98<br />
Köln VR 12464<br />
Gemeinnütziger und<br />
mildtätiger Verein