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Einführung von CIRSmedical und erste Erkenntnisse im Städtischen ...

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<strong>Einführung</strong> <strong>von</strong> <strong>CIRSmedical</strong> <strong>und</strong> <strong>erste</strong> <strong>Erkenntnisse</strong><br />

<strong>im</strong> <strong>Städtischen</strong> Klinikum München<br />

Silke Meinecke, CCQM<br />

21. Münchner Qualitätsforum / 18. November 2011


Ausgangslage <strong>im</strong> StKM<br />

Start <strong>im</strong> Oktober 2006 mit 5 Pilotkliniken an allen Klinikstandorten in<br />

folgenden Fachbereichen<br />

Neurochirurgie, Anästhesie, Zentraler Intensivbereich, Dermatologie,<br />

Gynäkologie <strong>und</strong> Geburtshilfe<br />

Abschluss einer Betriebsvereinbarung zwischen Geschäftsführung <strong>und</strong><br />

Gesamtbetriebsrat zur Zusicherung der Anonymität <strong>und</strong> Sanktionsfreiheit<br />

Festlegung <strong>von</strong> Verantwortlichkeiten <strong>und</strong> Abläufen <strong>im</strong> Rahmen einer<br />

Prozessbeschreibung<br />

Evaluation <strong>im</strong> Herbst 2007<br />

Ausdehnung <strong>von</strong> CIRS <strong>im</strong> Gesamtunternehmen seit Anfang 2009<br />

Ende 2010: 17 Kliniken in 19 Meldekreisen<br />

Kontinuierliche Steigerung der Meldeanzahl <strong>von</strong> 242 bis 536 pro Jahr


Ausgangslage <strong>im</strong> StKM<br />

Start <strong>im</strong> Oktober 2006 mit 5 Pilotkliniken an allen Klinikstandorten in<br />

folgenden Fachbereichen<br />

Neurochirurgie, Anästhesie, Zentraler Intensivbereich, Dermatologie,<br />

Gynäkologie <strong>und</strong> Geburtshilfe<br />

Abschluss einer Betriebsvereinbarung zwischen Geschäftsführung <strong>und</strong><br />

Gesamtbetriebsrat zur Zusicherung der Anonymität <strong>und</strong> Sanktionsfreiheit<br />

Festlegung <strong>von</strong> Verantwortlichkeiten <strong>und</strong> Abläufen <strong>im</strong> Rahmen einer<br />

Prozessbeschreibung<br />

Evaluation <strong>im</strong> Herbst 2007<br />

Ausdehnung <strong>von</strong> CIRS <strong>im</strong> Gesamtunternehmen seit Anfang 2009<br />

Ende 2010: 17 Kliniken in 19 Meldekreisen<br />

Kontinuierliche Steigerung der Meldeanzahl <strong>von</strong> 242 bis 536 pro Jahr


Vorteile <strong>von</strong> <strong>CIRSmedical</strong><br />

Anonymisierung der Daten vom ÄZQ (Ärztliches Zentrum für<br />

Qualität in der Medizin)<br />

Gewährleistung der Anonymität<br />

verschlüsselte Datenübertragung auf einen Server in der<br />

Schweiz<br />

Keine Rückverfolgbarkeit der Daten, da IP-Adresse<br />

abgeschnitten wird<br />

Verbleib der Daten auf dem externen Server in der Schweiz<br />

Rechtssicherheit der gespeicherten Daten<br />

Nationale Plattform zum Lernen aus sicherheitsrelevanten<br />

Ereignissen (eigene <strong>und</strong> fremde Meldungen)


Meilensteine / Vorgehensweise<br />

Bildung Projektteam unter Leitung <strong>von</strong> QM mit<br />

• je einer erfahrenen CIRS-Vertrauensperson Medizin <strong>und</strong> Pflege,<br />

IT, Datenschutz, Betriebsrat, Arbeitsrecht<br />

Kick-off Veranstaltung für Führungskräfte <strong>und</strong> CIRS-<br />

Verantwortliche<br />

Festlegung der Meldekreise<br />

• jetzt 23 Meldekreise + zusätzlich StKM gesamt<br />

Vertragsabschluss mit ÄZQ<br />

Abschluss der Betriebsvereinbarung<br />

Schaffung der notwendigen IT-Voraussetzungen<br />

Fortbildung der CIRS-Verantwortlichen<br />

Bildung des CIRS-Teams StKM gesamt


Betriebsvereinbarung CIRS


Betriebsvereinbarung CIRS<br />

Gegenstand der BV <strong>und</strong> Geltungsbereich<br />

Definition CIRS<br />

Meldeweg<br />

Verfahrensweg/Auswertung der Daten<br />

Schulung <strong>und</strong> Verpflichtung auf Datenschutz<br />

Anonymität <strong>und</strong> Sanktionsfreiheit<br />

Die <strong>von</strong> den Beschäftigten ins CIRS abgegeben Berichte bleiben anonym. Es<br />

dürfen weder Anstrengungen unternommen werden, die Identität Identit t der CIRS- CIRS<br />

Berichtenden aufzudecken, aufzudecken noch die mit der Bearbeitung <strong>von</strong> CIRS-<br />

Meldungen Befassten zu drängen vertrauliche Details aus den Meldungen<br />

preiszugeben.<br />

preiszugeben<br />

CIRS-Meldungen führen in keinem Fall zu Sanktionen/arbeitsrechtlichen<br />

Konsequenzen bei Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter die CIRS-Meldungen<br />

verfassen oder in einen CIRS-Fall involviert sind.<br />

Die Beschäftigten haben die Zusicherung der absoluten Vertraulichkeit.<br />

Vertraulichkeit<br />

Rechte des Betriebsrates<br />

Schlussbest<strong>im</strong>mungen, Laufzeit, Kündigung


Information <strong>und</strong> Schulung der Mitarbeiter<br />

Erklärung der Geschäftsführung<br />

Informationsschreiben als Beilage zur Gehaltsabrechung<br />

Flyer<br />

Schulung der CIRS-Verantwortlichen<br />

6 Termine Mai 2011<br />

3 Folgetermine bis September 2011<br />

Durchdringung: 94,3% 66/70<br />

Information der Mitarbeiter der Meldekreise durch CIRS-<br />

Verantwortliche<br />

Meldeweg<br />

Passwort<br />

Meldungen <strong>und</strong> Maßnahmen<br />

Beitrag <strong>im</strong> Newsletter bis Ende 2011 geplant


Meldeweg über den Internet-Explorer <strong>im</strong> Portal


CIRS <strong>im</strong> StKM ab Juni 2011<br />

Anonymisierung <strong>und</strong> Freigabe durch ÄZQ <strong>im</strong> Vier-Augen-Prinzip<br />

Information der CIRS-Verantwortlichen über neue Meldungen per Mail<br />

Diskussion der Meldeinhalte <strong>und</strong> Ableitung notwendiger<br />

Verbesserungsmaßnahmen durch CIRS-Vertrauenspersonen mit direkter<br />

Dokumentation <strong>im</strong> System<br />

Weiterleitung der Meldung an StKM-gesamt möglich<br />

zeitnahe Rückmeldung der vereinbarten Verbesserungsmaßnahmen an<br />

Mitarbeiter<br />

Gleicher Bearbeitungsweg für Abteilungsmeldekreise <strong>und</strong> StKM-gesamt<br />

StKM-gesamt zusätzlich:<br />

Einbindung der Mitglieder des übergreifenden CIRS-Teams <strong>und</strong> der<br />

jeweiligen verantwortlichen zentralen Bereiche<br />

Abst<strong>im</strong>mung <strong>von</strong> Verbesserungsmaßnahmen mit GF <strong>und</strong> Klinikleitungen


25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Anzahl CIRS-Meldungen pro Meldekreis 06-09/2011 (N=107)<br />

CIRS<br />

StKM<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23


Patienteneigene Medikamente in der Klinik<br />

Fall:<br />

Medikamente des Patienten wurden <strong>von</strong> Ehefrau zuhause gestellt <strong>und</strong> in der<br />

Klinik <strong>im</strong> hergerichteten Dispenser <strong>im</strong> Stationsz<strong>im</strong>mer aufbewahrt <strong>und</strong> ohne<br />

weitere Kontrolle ausgeteilt.<br />

Das angeordnete Marcumar wurde somit einmal durch die Klinikmitarbeiter verabreicht<br />

sowie zusätzlich aus dem patienteneigenen Dispenser entsprechend der Anordnung vom<br />

Hausarzt.<br />

Abgeleitete Verbesserungsmaßnahmen:<br />

Beachtung der Empfehlungen <strong>im</strong> entsprechendem Quick Alert des Schweizer CIRRNET<br />

zum Thema "Gefahr durch Selbstmedikation"<br />

Hinweis durch Belegungsmanagement, dass Patienten eigene<br />

Medikamente in der Originalverpackung/Blister mitbringen sollen<br />

Patienten müssen angehalten werden, nur die <strong>von</strong> der Klinik<br />

ausgehändigten Medikamente einzunehmen<br />

Ausnahme: Medikamente, die nicht vorrätig sind <strong>und</strong> nicht ersetzt<br />

werden können bzw. bis zur Lieferung dieser Medikamente durch<br />

die Zentralapotheke<br />

Die patienteneigenen Medikamente dürfen vom Pflegepersonal nur<br />

dann ausgegeben werden, wenn diese z.B. durch die Original-Blister<br />

identifizierbar <strong>und</strong> vom Stationsarzt schriftlich freigegeben sind


Falsch beschriftete Perfusorspritze<br />

Fall:<br />

Perfusorspritze <strong>von</strong> Station war be<strong>im</strong> Einschleusen in den OP mit falscher<br />

Konzentration beschriftet<br />

Abgeleitete<br />

Verbesserungsmaßnahmen:<br />

Umstellung auf DIVI-konforme<br />

Spritzenetiketten<br />

Bevorratung der Etiketten <strong>im</strong><br />

Zentrallager<br />

Hinweis auf SAP-Nummern der<br />

Etiketten zur Bestellung<br />

Abst<strong>im</strong>mung einheitlicher<br />

Perfusorstandards


Ventrikuläre Tachykardie durch Ultracain 1% Suprarenin<br />

Fall:<br />

geplante Nasennebenhöhlen-OP => nach Narkoseeinleitung Einspritzen des<br />

Lokalanästhetikums in die Nase<br />

ca. 30 Sek<strong>und</strong>en später Kammertachykardie mit notwendiger Defibrillation<br />

danach Patient kreislaufstabil, jedoch weiterhin pathologisches EKG<br />

Sofortmaßnahmen:<br />

Absetzen der OP <strong>und</strong> Verlegung auf Intensivstation<br />

Konsequenz:<br />

Bericht über unerwünschte Arzne<strong>im</strong>ittelwirkungen wurde zusätzlich parallel<br />

durch die Apotheke an die Arzne<strong>im</strong>ittelkommission der deutschen Ärzteschaft<br />

(AkdÄ) gemeldet<br />

lt. externer Überprüfung konnten keine Qualitätsmängel <strong>im</strong> betreffenden<br />

Medikament nachgewiesen werden


Fazit Erfolgsfaktoren für CIRS<br />

Klares Vorgehen <strong>und</strong> Definition <strong>von</strong> CIRS<br />

Abläufe <strong>und</strong> Verantwortlichkeiten<br />

Unterstützung durch die Führung<br />

Entscheidung <strong>und</strong> Vorbildfunktion<br />

Einbindung Betriebsrat<br />

Sanktionsfreiheit, Anonymität<br />

Schneller Zugang zum System<br />

persönliche Verantwortung<br />

Motivation <strong>und</strong> Beteilung der Mitarbeiter ⇒ Berichten<br />

Engagement der CIRS-Verantwortlichen ⇒ Weiterbearbeiten<br />

Umsetzung <strong>von</strong> Verbesserungen<br />

Rückmeldung an Mitarbeiter

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