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Kennzahlen im Beschwerdemanagement - Städtisches Klinikum München

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<strong>Kennzahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Beschwerdemanagement</strong><br />

– Hilfreich für Prozess und Ergebnis?<br />

Ulrike Reipka, Competence Center Qualitätsmanagement


Agenda<br />

Warum <strong>Beschwerdemanagement</strong>?<br />

Kundenrelevante und Unternehmensrelevante Ziele<br />

Anforderungen an ein <strong>Beschwerdemanagement</strong>system<br />

Steuerung des <strong>Beschwerdemanagement</strong>systems<br />

<strong>Kennzahlen</strong> aus Beschwerden ableiten<br />

Eskalationsstufen<br />

Beschwerdekategorien<br />

Vorgehensweise zur Erhebung der <strong>Kennzahlen</strong><br />

Verwendung der <strong>Kennzahlen</strong> des <strong>Beschwerdemanagement</strong>s am StKM<br />

Beschwerdereporting<br />

Interpretation und Auswertung der Beschwerdeinformationen<br />

Beispiele<br />

Fazit<br />

23.11.2009<br />

Seite 1


Warum <strong>Beschwerdemanagement</strong>?<br />

1. Kundenrelevante Ziele:<br />

23.11.2009<br />

Deeskalation und Stabilisierung einzelner gefährdeter Kundenbeziehungen durch<br />

gezielte Kommunikation mit dem Kunden (Senken von Schadenersatzforderungen,<br />

Vermeidung von Veröffentlichungen in der Presse und negativer Mundpropaganda)<br />

Wiederherstellung der Zufriedenheit des Kunden (positive Propaganda – 3-9-20-<br />

Regel)<br />

Imagegewinn: Interesse an Kundenwünschen (Meinungskarten) und Veränderungsbereitschaft<br />

signalisieren<br />

<strong>Kennzahlen</strong> zum <strong>Beschwerdemanagement</strong>system<br />

Seite 2


Warum <strong>Beschwerdemanagement</strong>?<br />

2. Qualitäts- und produktivitätsrelevante Ziele:<br />

Messung und Steigerung der Kundenzufriedenheit<br />

Erkennen von Fehlern <strong>im</strong> System<br />

Struktur- und Prozessopt<strong>im</strong>ierung durch Nutzung von Beschwerdeinformationen<br />

Vermeidung von Fehlerkosten<br />

<strong>Kennzahlen</strong> aus Beschwerden<br />

23.11.2009<br />

Seite 3


Anforderungen an ein<br />

<strong>Beschwerdemanagement</strong>system<br />

Beschwerdest<strong>im</strong>ulierung<br />

Niedrige Barrieren<br />

Gute Erreichbarkeit/Zugänglichkeit<br />

Auslage anonymer Meinungskarten<br />

Information über Broschüren, Flyer,<br />

Aushänge, Internet und Intranet<br />

Beschwerdeannahme<br />

Klare Zuständigkeiten<br />

Direkte Ansprechpartner<br />

Beschwerdebearbeitung<br />

Individueller, wertschätzender Umgang<br />

Kurze Bearbeitungszeit<br />

Unterschrift durch Klinikdirektion<br />

23.11.2009<br />

Seite 4


<strong>Beschwerdemanagement</strong>controlling<br />

- <strong>Kennzahlen</strong> zum <strong>Beschwerdemanagement</strong>system<br />

Messung der Güte des <strong>Beschwerdemanagement</strong>systems als Solches<br />

Steuerung des direkten <strong>Beschwerdemanagement</strong>prozesses<br />

Berichterstattung an den Aufsichtsrat (hinsichtlich Bearbeitungsdauer)<br />

Kennzahl Rücklaufquote<br />

Zielwert am StKM: Rücklauf aller Patientenrückmeldungen (Karten und<br />

Beschwerden bezogen auf Patientenanzahl): > 3%<br />

Achtung: eine niedrige Beschwerdequote ist kein Ausdruck hoher Kundenzufriedenheit,<br />

sondern Zeichen einer ungenügenden Beschwerdest<strong>im</strong>ulation<br />

Kennzahl Bearbeitungsdauer<br />

Zielwert: 60% aller Beschwerdeführer erhalten innerhalb von 5<br />

Kalender-tagen eine Eingangsbestätigung und innerhalb von 14<br />

Kalendertagen eine abschließende Antwort<br />

23.11.2009<br />

Seite 5


<strong>Kennzahlen</strong> aus Beschwerdeinformationen<br />

Auswertung der Beschwerden hinsichtlich Schwere und Art<br />

1. Einteilung in Eskalationstufen<br />

2. Zuordnung zu Beschwerdekategorien<br />

•Würde des Patenten<br />

•Information/Kommunikation<br />

•Interne Organisation<br />

•Essen (Qualität und Organisation)<br />

•Ausstattung<br />

•Service<br />

•Reinigung<br />

•Medizinisch-pflegerische Versorgung<br />

23.11.2009<br />

Seite 6<br />

• Aufnahme<br />

• Notaufnahme<br />

• administrative Aufnahme<br />

• medizinisch-pflegerische Aufnahme<br />

• Entlassung<br />

• Abrechnung<br />

• Globale Rückmeldung/Sonstiges


Beschwerdeerfassung – Eskalationsstufen<br />

Ziel: Erfassung der Schwere der Problematik<br />

Eskalationsstufe A<br />

Vom Patienten vermuteter Pflege- oder Behandlungsfehler<br />

Verlust oder Diebstahl von Privateigentum<br />

Verletzung der Persönlichkeitsrechte<br />

Organisationsverschulden<br />

Eskalationsstufe B<br />

Unzureichend erfüllte Basisleistungen<br />

(Information/Kommunikation, medizinisch-pflegerische<br />

Behandlung, Sauberkeit, Essen, Ausstattung, Organisation<br />

Eskalationsstufe C<br />

Fehlende Wunsch- oder Begeisterungsleistungen<br />

Eskalationsstufe D<br />

Nachweislich nicht begründete/nicht nachvollziehbare Rückmeldungen,<br />

z.B. auf Grund der Erkrankung oder psychischen Situation des Patienten<br />

23.11.2009<br />

Seite 7


Vorgehen zur Erhebung der <strong>Kennzahlen</strong><br />

Erfassung der namentlichen Beschwerden und anonymen<br />

Rückmeldungen in einer Datenbank<br />

Zuordnung zu Kategorien und Eskalatinsstufen<br />

Zuordnung zu den jeweiligen Abteilungen<br />

Erfassung des Eingangsdatums, Zietpunkt der Eingansbestätigung und<br />

Ausgang der abschließenden Antwort<br />

3-monatige Auswertung hinsichtlich<br />

Bearbeitungszeiten<br />

Betroffene Abteilungen<br />

Kategorien<br />

Eskalationsstufen<br />

Gegenüberstellung von Lob/Kritik<br />

23.11.2009<br />

Seite 8


Verwendung der <strong>Kennzahlen</strong> des<br />

<strong>Beschwerdemanagement</strong>s am StKM<br />

Regelmäßige Managementinformation, z. B. durch Quartals-, Halbjahres- und<br />

Jahresberichte<br />

Zielvereinbarungen mit Führungskräften, Überprüfung in Gesprächen auf allen<br />

Ebenen, halbjährlich oder jährlich<br />

Auswertung <strong>im</strong> Risikomanagement (Beschwerden, Schadensfälle,<br />

Komplikationsraten)<br />

Analyse und Austausch über Ergebnisse, internes und externes Benchmarking<br />

Überprüfung der Zielerreichung von Projekten<br />

Selbstbewertungen und Fremdbewertung (KTQ, Zertifizierung Zentren, ISO-<br />

Zertifizierungen und Akkreditierungen)<br />

Veröffentlichung <strong>im</strong> Qualitätsbericht<br />

23.11.2009<br />

Seite 9


Beschwerdereporting<br />

Inhalte<br />

Rückmeldung der<br />

konkreten Sachverhalte<br />

von Lob/Beschwerden<br />

selektiert nach<br />

Abteilungen/ Bereichen<br />

Gesamtauswertung BM<br />

Anzahl, Rücklauf<br />

Kategorien<br />

Eskalationsstufen<br />

Bearbeitungszeiten<br />

Verbesserungen<br />

Report der Sachverhalte<br />

von Beschwerden der<br />

Eskalationsstufe A<br />

Zusammenfassender<br />

Auswertungsbericht BM<br />

StKM<br />

Häufigkeit<br />

vierteljährlich<br />

vierteljährlich<br />

halbjährlich<br />

jährlich<br />

Weiterleitung an<br />

• KD: Bericht aller Kliniken<br />

und Bereiche<br />

• Bericht an den jeweiligen<br />

Zuständigkeitsbereich<br />

• GF-S, KD, LPSM, PFS<br />

• Veröffentlichung <strong>im</strong> Intranet<br />

• KD, LPSM<br />

• Prozessverantwortliche/-r<br />

<strong>Beschwerdemanagement</strong>,<br />

Risikoausschuss<br />

• GF, KD<br />

• Veröffentlichung <strong>im</strong> Intranet<br />

und Qualitätsbericht<br />

23.11.2009<br />

Seite 10


100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

Zielerreichung abschließende Beschwerdebeantwortung innerhalb von 14 Kalendertagen<br />

2006-2008<br />

2006 2007 2008<br />

23.11.2009<br />

Seite 11<br />

<strong>Klinikum</strong> Bogenhausen<br />

<strong>Klinikum</strong> Harlaching<br />

<strong>Klinikum</strong> Neuperlach<br />

<strong>Klinikum</strong> Schwabing<br />

Klinik Thalkirchner Straße


Patientenkarten 2006<br />

Patientenkarten 2007<br />

Patientenkarten 2008<br />

Beschwerden 2006<br />

Beschwerden 2007<br />

Beschwerden 2008<br />

134<br />

129<br />

47<br />

81<br />

25<br />

54<br />

72<br />

28<br />

229<br />

159<br />

182<br />

186<br />

157<br />

120<br />

19<br />

57<br />

33<br />

220<br />

353<br />

252<br />

318<br />

405<br />

301<br />

220<br />

321<br />

281<br />

416<br />

386<br />

489<br />

522<br />

641<br />

Anzahl Patientenrückmeldungen 2006-2008<br />

1602<br />

914<br />

<strong>Städtisches</strong> <strong>Klinikum</strong> <strong>München</strong> gesamt<br />

<strong>Klinikum</strong> Bogenhausen; Rücklauf Karten und Beschwerden 2006: 2,3%, 2007: 3,4%, 2008: 2,8%<br />

<strong>Klinikum</strong> Harlaching; Rücklauf Karten und Beschwerden 2006: 1,2%, 2007: 1,3%, 2008: 1,3%<br />

<strong>Klinikum</strong> Schwabing; Rücklauf Karten und Beschwerden 2006: 0,5%, 2007: 0,9%, 2008: 0,7%<br />

<strong>Klinikum</strong> Neuperlach; Rücklauf Karten und Beschwerden 2006: 2,4%, 2007: 2,6%, 2008: 3,0%<br />

Klinik Thalkirchner Straße; Rücklauf Karten und Beschwerden 2006: 3,7%, 2007: 4,9%, 2008: 3,5%<br />

1103<br />

23.11.2009<br />

Seite 12<br />

2225<br />

2379


Gesamtvers.<br />

Med. Vers.<br />

Pfleg. Vers.<br />

Würde d. Pat.<br />

Info / Komm.<br />

Interne Orga, Abläufe<br />

Essen (Qual.)<br />

Essen (Orga.)<br />

Ausstattung<br />

Reinig. (seit 07/08)<br />

Service<br />

Notaufnahme<br />

Aufnahme admin.<br />

Aufnahme med.-pfleg.<br />

Entlassung<br />

Abrechnung<br />

Globalrückm./ Sonst.<br />

Vergleich Beschwerden/Kritik 2006 - 2008 gesamt StKM<br />

prozentualer Anteil an Gesamtanzahl Nennungen pro Jahr<br />

23.11.2009<br />

Seite 13<br />

0,0% 1,0% 2,0% 3,0% 4,0% 5,0% 6,0% 7,0%<br />

2008 mit n=5.780<br />

2007 mit n=5.350<br />

2006 mit n=4.065


Interpretation und Auswertung der Ergebnisse<br />

Identifikation von Bereichen in denen Handlungsbedarf besteht<br />

Bewertung der einzelnen Kategorien<br />

Analyse der konkreten Sachverhalte<br />

Benchmark (Vergleich der Standorte am StKM, einzelner<br />

Kliniken/Stationen, einzelner Dienstleister)<br />

Beobachtung <strong>im</strong> zeitlichen Verlauf<br />

Überprüfung der bisherigen Zielerreichung<br />

Ggf. weitergehende Erhebungen durchführen<br />

Ziele definieren, Maßnahmen/Projekte ableiten, Verantwortliche<br />

festlegen, Zielvereinbarungen treffen<br />

23.11.2009<br />

Seite 14


Beispiele 1:<br />

Verbesserung des <strong>Beschwerdemanagement</strong>prozesses<br />

1. Steigerung der Rücklaufquote<br />

Beauftragung von LPSM (Leitung Pflege- und Servicemanagement)<br />

Aufnahme in die jährliche Zielvereinbarung<br />

Maßnahmen zur Verbesserung der Beschwerdest<strong>im</strong>ulation<br />

Order an die leitenden Pflegekräfte, Meinungskarten an die Patienten<br />

persönlich auszugeben<br />

Aushändigung der Meinungskarten mit Patientenmappe<br />

Überprüfung der vorhandenen Briefkästen (Anzahl, Positionierung)<br />

2. Verkürzung der Bearbeitungszeit<br />

Beschwerden nach Möglichkeit <strong>im</strong> persönlichen Gespräch klären<br />

Bei verzögerter Bearbeitung durch die Abteilungen, am Tag 15 nach<br />

Eingang <strong>im</strong> Haus „Mahnung“ durch die Klinikdirektion<br />

23.11.2009<br />

Seite 15


Beispiel 2: Verbesserung der Kundenzufriedenheit hinsichtlich<br />

Qualität und Organisation des Essens<br />

Beispiel I: Kritik an Art und Geschmack des Essens<br />

Essen zu fade<br />

Nicht gesund<br />

Zu wenig Frischkost<br />

Projekt „Mediterrane Küche“, Ziel:<br />

Geschmackliche Verbesserung durch Einsatz von frischen Kräutern<br />

Höherer Frischkostanteil<br />

Hochwertigere Zutaten<br />

Beispiel II: Kritik an der Temperatur der Speisen<br />

Speisen zu kalt, zu heiß<br />

Butter auf den Tabletts geschmolzen<br />

Überprüfung und neu Einstellung aller Regenerationsapparate<br />

23.11.2009<br />

Seite 16


Beispiel III: Kritik an der Zubereitung/Zustand der Speisen<br />

Speisen zerkocht / nicht ausreichend gegart<br />

Obst nicht reif genug<br />

Anstellung eines Produktionsleiters in der Küche zur Überwachung des<br />

gesamten Speisenzubereitungsprozesses und zur Kontrolle der<br />

verwendeten Zutaten<br />

Beispiel IV: Kritik an der Organisation des Essen<br />

-Nie das bestellte Essen erhalten<br />

Ungeeignete Kost (falsche Diät, falsche Zubereitung)<br />

Keine Auswahlmöglichkeit bei den Speisen<br />

Schulung der Mitarbeiter in SAP<br />

Unterstützung durch Diät-Assistenten vor Ort<br />

Ausgabe der Speisepläne und Auslage in den Z<strong>im</strong>mern<br />

23.11.2009<br />

Seite 17


Beispiel 3:<br />

Verbesserung der Kundenzufriedenheit in den<br />

Kategorien Reinigung, Service, Bau und Technik<br />

Beispiel I: Kritik an der Sauberkeit der sanitären Einrichtungen<br />

Gezielte Gespräche mit einzelnen Mitarbeitern des Reinigungsdienstes<br />

Einführung zusätzlicher Spätdienste um Sanitärbereiche mehrmals<br />

täglich reinigen zu können<br />

Geplant: Einrichtung einer Hotline des Reinigungsdienstes<br />

Beispiel II: Gehäuft geäußerte Beschwerden über den Schrankendienst<br />

Anweisung an alle Mitarbeiter des Schrankendienstes, gehbehinderte<br />

Patienten und Besucher auf das Klinikgelände einfahren zu lassen.<br />

Beispiel III: Gehäufte Beschwerden zu Ruhestörung wegen Bauarbeiten<br />

Einhaltung einer Mittagsruhe auf den Baustellen<br />

23.11.2009<br />

Seite 18


Fazit<br />

Im StKM zählt das <strong>Beschwerdemanagement</strong> zu einem der wichtigsten<br />

Instrumente zur Steuerung der Qualität hinsichtlich der Kategorie<br />

Kundenorientierung<br />

Ermittlung von Kundenwünschen<br />

Kontinuierliches Feedback zur Kundenzufriedenheit<br />

Zeitnahe Reaktion und Evaluation möglich<br />

Geringer Erhebungsaufwand (Informationen fallen sowieso an)<br />

Vielseitig nutzbar (Risikomanagement, Prozessmanagement,…)<br />

Abbildung „weicher“ Faktoren<br />

23.11.2009<br />

Seite 19


Vielen Dank für Ihre<br />

Aufmerksamkeit!<br />

23.11.2009<br />

Seite 20

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