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Differenzierung bakterieller und viraler Infektionen des ... - LADR

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Nr. 187 - 02/2011<br />

Procalcitonin - <strong>Differenzierung</strong> <strong>bakterieller</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>viraler</strong> <strong>Infektionen</strong> <strong>des</strong> Respirationstrakts<br />

Bei klinisch relevanten bakteriellen <strong>Infektionen</strong> wird Procalcitonin (PCT) über einen alternativen Syntheseweg in<br />

allen parenchymatösen Geweben in großen Mengen gebildet <strong>und</strong> ins Blut sezerniert. Bei viralen <strong>Infektionen</strong> wird<br />

dieser Syntheseweg blockiert <strong>und</strong> es kommt nicht zur PCT-Ausschüttung. PCT ist daher ein spezifischer Marker<br />

für bakterielle <strong>Infektionen</strong>. Aufgr<strong>und</strong> dieses Zusammenhangs wird die PCT-Messung in der S3 Leitlinie für ambulant<br />

erworbene Atemwegsinfektionen empfohlen.<br />

Pathophysiologie<br />

Bakterielle <strong>Infektionen</strong> gehen mit der vermehrten<br />

Freisetzung von inflammatorischen Zytokinen (IL-1β,<br />

TNF-α), sowie Membran- <strong>und</strong> Zellwandbestandteilen<br />

von Mikroorganismen (LPS, Peptidoglycane) einher, die<br />

die Bildung von PCT induzieren.<br />

Bei viralen Infekten wird der Abwehrmechanismus<br />

in erster Linie über IFN-γ vermittelt. Dieses Zytokin<br />

schaltet die PCT-Produktion in den Zellen ab. IL-1β<br />

hingegen ist Hauptinduktor der PCT-Synthese. PCT gilt<br />

daher als Indikator einer bakteriellen Infektion.<br />

Klinik<br />

Bei Patienten, die Symptome einer Atemwegsinfektion<br />

zeigen, wird oft ein Antibiotikum verordnet. Gerade<br />

die häufigen Atemwegsinfektionen gehen jedoch zum<br />

großen Teil auf Virusinfektionen zurück mit der Konsequenz,<br />

dass Antibiose zum Untersuchungszeitpunkt<br />

nicht indiziert ist.<br />

Die bakterielle Sek<strong>und</strong>ärinfektion ist allenfalls die<br />

Komplikation eines späten Stadiums <strong>des</strong> Primäraffekts.<br />

Die Untersuchungsergebnisse für PCT liegen in der<br />

Regel noch am Tag <strong>des</strong> Probeneingangs im Labor vor.<br />

Daher können Sie Ihren Patienten ein Antibiotikum-<br />

Rezept nach der Untersuchung aushändigen, welches<br />

erst nach telefonischer Rücksprache einzulösen ist,<br />

wenn der PCT-Test positiv ausfällt.<br />

Diagnostische Bedeutung<br />

Bei leichten <strong>und</strong> mittelgradigen Atemwegsinfektionen<br />

kann das Therapiemanagement durch die Bestimmung<br />

von Procalcitonin entscheidend unterstützt werden.<br />

Steigen die PCT-Werte auf über 0,25 ng/mL, ist eine<br />

Antibiose medizinisch indiziert.<br />

Die Verordnung von Antibiotika kann somit gezielt<br />

bei den Patienten angewandt werden, die davon auch<br />

tatsächlich profitieren. Eine durch Procalcitonin-<br />

Messungen abgesicherte Verordnung bedeutet im<br />

Ergebnis eine Verringerung der Antibiotikaverschreibungen<br />

ohne negative Auswirkungen für den Patienten.<br />

Mit Hilfe dieses Tests lassen sich 42 Prozent der Antibiotikaverordnung<br />

bei akuten Atemwegsinfektionen<br />

einsparen. Dies entlastet nicht nur Ihr Arzneimittelbudget,<br />

sondern wirkt sich auch günstig auf die Resistenzentwicklung<br />

aus.


Fax-Anforderung 04152 848-490<br />

Praktische Hinweise<br />

Parameter Procalcitonin<br />

Indikation<br />

g Material 2 mL Serum<br />

Nr. 187 - 02/2011<br />

Bitte übersenden Sie mir:<br />

Literatur zu dem Thema<br />

Ich wünsche einen Besuch durch den<br />

regionalen Labor-Außendienst<br />

Praxisstempel<br />

leichte bis mittelschwere <strong>Infektionen</strong> <strong>des</strong> Respirationstrakts<br />

Abrechnung<br />

EBM GOÄ<br />

€<br />

€<br />

(1,15-fach)<br />

Procalcitonin 32416 24,90 4069 50,27<br />

Literatur<br />

Informationsmaterial <strong>und</strong> Literatur zu diesem Thema übersenden wir Ihnen gern.<br />

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