Gemeindebrief - Laurentiuskirche
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heit aufkeimen mit dem Gegebenen, dem<br />
Geschenkten. Darf Wissen aufleuchten um<br />
die Unverfügbarkeit des Glücks.<br />
… ohne falschen Ehrgeiz – ich frage<br />
mich: Was ist denn falscher Ehrgeiz? Ist<br />
Ehrgeiz an sich falsch? Gibt es nicht auch<br />
guten Ehrgeiz? Und: war Jesus ehrgeizig?<br />
Irgendwie war er das schon, denke ich.<br />
Denn man braucht doch eine ganze Menge<br />
Mut und viel Energie, um seinen Weg<br />
unter solchen Schwierigkeiten zu Ende zu<br />
gehen. Da ist ein wenig Ehrgeiz sicher hilfreich.<br />
Allerdings hat Jesus seinen Ehrgeiz<br />
nicht dazu genutzt, um als Gewinner da<br />
zu stehen. Erfolg hatte er nach allgemeinen<br />
Maßstäben keinen. Im Gegenteil. Jesus<br />
ist gescheitert. Er wurde als Verbrecher<br />
verurteilt und getötet.<br />
Vielleicht bringt uns das auf die Spur des<br />
„falschen Ehrgeizes“:<br />
Ehrgeiz hat viel mit der Außenwirkung<br />
zu tun. Und die Außenwirkung scheint<br />
bei uns immer wichtiger zu werden. So<br />
steckt in dem Motto der EKD auch eine<br />
Gesellschaftskritik. Wir haben uns daran<br />
gewöhnt, dass alles immer besser werden<br />
muss, stetig und messbar. Am besten sofort.<br />
In der Schule soll die neue Lernmethode<br />
in der kommenden Wochen bei den<br />
Schülern messbar bessere Noten erzeugen.<br />
Die Umstrukturierung in der Firma<br />
soll innerhalb der nächsten zwei Monate<br />
die Zahlen nach oben bringen. Doch kann<br />
das denn Lebensinhalt sein? Manchmal<br />
verändert man sich eben nicht sofort, und<br />
schon gar nicht messbar. Es braucht Zeit<br />
zum Reifen, zum Rückzug. Und wann nehmen<br />
wir uns die Zeit zum Genießen? Oder<br />
um zu spüren: Es ist gut so, wie es ist. Und:<br />
Ich lebe – was für ein Wunder!<br />
corinna nimmt sich das Fastenmotto zu<br />
Herzen. „Ohne falschen Ehrgeiz“ geht<br />
sie die Entrümpelung ihres Dachbodens<br />
an, die sie sich schon so lange vorgenommen<br />
hat. Immer wieder bleibt sie an<br />
alten Gegenständen hängen, folgt ihren<br />
Gedanken und Gefühlen, ihren Träumen.<br />
Nachts kann sie dann nicht schlafen, weil<br />
sie noch voller innerer Bilder ist. Aber das<br />
macht ihr nichts aus. „ohne falschen Ehrgeiz<br />
werde ich morgen früh aufstehen und<br />
zur Arbeit gehen. Vielleicht bin ich dann<br />
unausgeschlafen, aber ich gehe so wie ich<br />
eben bin. Und das ist gut genug.“<br />
Probieren Sie aus, was das Fastenmotto<br />
mit Ihnen anstellt. Und wenn Sie mir davon<br />
erzählen, freue ich mich!<br />
Ihre Claudia Kook<br />
Claudia Kook<br />
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