(ALL) des Erwachsenen - Leukämiehilfe RHEIN-MAIN geV
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Behandlungsmöglichkeiten bei einem Rückfall<br />
(Rezidiv) der <strong>ALL</strong><br />
Bei einem Rückfall der <strong>ALL</strong> sind nicht alle leukämischen Zellen durch die Behandlung<br />
zerstört worden. Die Symptome eines Rückfalls (Rezidiv) können denen bei<br />
Erstdiagnose ähneln, aber auch sehr unterschiedlich sein. Eine Chemotherapie ist<br />
bei einem Rückfall eine gängige Therapieoption. Bei späten Rückfällen (einige Monate<br />
bis Jahre nach Ende der ersten Therapie) kann die Induktionstherapie wiederholt<br />
werden, um erneut eine komplette Remission zu erreichen. Weil auch bei frühen<br />
Rezidiven (nach einigen Wochen) zum Teil neue Medikamente im Rahmen von<br />
Therapiestudien eingesetzt werden können, ist es wichtig, dass die behandelnden<br />
Ärzte über aktuelle Therapiemöglichkeiten informiert sind. Leider bedeutet ein<br />
Rückfall, dass zukünftig ein hohes Risiko von weiteren Rückfällen besteht. Wenn es<br />
der Allgemeinzustand erlaubt und ein Spender gefunden werden kann, wird versucht,<br />
eine allogene Stammzelltransplantation durchzuführen.<br />
INFO<br />
Für die Rezidivtherapie stellt die GM<strong>ALL</strong>-Studiengruppen<br />
Expertenempfehlungen zur Verfügung und gibt jeweils<br />
eine aktuelle Übersicht über die laufenden Studien.<br />
Was ist von alternativen Therapien und<br />
Naturheilverfahren zu halten?<br />
Viele Patienten möchten verständlicherweise selbst etwas zur Therapie beitragen<br />
und suchen <strong>des</strong>halb nach begleitenden, sogenannten „komplementären“ Therapien.<br />
Hierzu gehören z.B. Nahrungsergänzungsmittel und Vitamine, aber auch Immunstimulantien<br />
wie Misteln und andere pflanzliche Präparate. Aus Sicht der Wissenschaft<br />
bleiben die meisten dieser Heilmethoden den Beweis ihrer Wirksamkeit<br />
schuldig. Es gibt meist keine Daten, die eindeutig belegen, dass diese Behandlungsmaßnahmen<br />
Erfolg versprechend sind. Manche Therapien sind sogar kontraproduktiv,<br />
da sie das Wachstum von Leukämiezellen fördern können, was z.B. bei einer<br />
Misteltherapie zu befürchten ist. Weitere naturheilkundliche Medikamente, wie<br />
Johanniskraut, können die Wirkung von Medikamenten der Leukämietherapie verstärken<br />
oder hemmen.