SCHUL-TÜV: Liebfrauenschüler geben ihrem Gymnasium Noten
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<strong>SCHUL</strong>-<strong>TÜV</strong>: <strong>Liebfrauenschüler</strong> <strong>geben</strong> <strong>ihrem</strong> <strong>Gymnasium</strong> <strong>Noten</strong><br />
Die meisten Pluspunkte bekommt die<br />
Cafeteria von den <strong>Liebfrauenschüler</strong>n.<br />
Die Mülhausener Gymnasiasten be-<br />
werten beim WZ-Schul-Tüv Gebäude,<br />
Mobilar, nennen die beliebtesten Lehrer<br />
und sagen, was sie nervt und was gut<br />
ist. Die Ergebnisse der Fragebogen-Aktion<br />
sind auf unserer Schulzeit, Seite 17,<br />
nachzulesen. Fotos: Kurt Liibke
WZ DIENSTAG, 15. MAI 2007<br />
KOMMENTAR<br />
Von Barbara Leesemann<br />
Lehrer im Visier<br />
vieler Schüler<br />
Der Ruf der Liebfrauenschule ist<br />
gut. Gelände und Gebäude werden<br />
kaum beanstandet. Es gibt<br />
etliche Aktivitäten jenseits von<br />
Unterricht, und fürs leibliche<br />
Wohl ist mit Cafeteria und Automaten<br />
gesorgt. Das ergibt der<br />
WZ-Schul-Tüv. Eitel Freude<br />
gibt’s aber nicht bei allen. Eine<br />
hohe Anzahl von vor allem 17-/<br />
18-Jährigen klagt über Pädagogen;<br />
50-Mal wurde sogar<br />
„inkompetent“ geschrieben. Das<br />
ist viel. Selbst wenn man weiß,<br />
dass junge Leute gern alles in<br />
Frage stellen und schnell polarisieren.<br />
Hier ist es wichtig, dass die<br />
Schulleitung herausfindet,<br />
warum gemäkelt wird und mit<br />
den Jugendlichen spricht. Dass es<br />
auch anders geht, zeigt die Nominierung<br />
von 59 Lehrern für die<br />
Top Ten.<br />
Barbara.Leesemann@<br />
westdeutsche-zeitung.de<br />
Das Pädagogische Zentrum ist für viele das Herz der Liebfrauenschule in Mülhausen. Fotos: Kurt Lübke<br />
Gut über den Tüv gekommen<br />
BEWERTUNG Im Großen und Ganzen ist die Welt<br />
der <strong>Liebfrauenschüler</strong> in Ordnung. In puncto<br />
Lehrer haben einige aber doch Zweifel.<br />
Von Barbara Leesemann<br />
Mülhausen. 399 Zehn- bis 20-Jährige<br />
der Liebfrauenschule<br />
(1126 Schüler, die 121 Abiturienten<br />
haben bereits<br />
keinen Unterricht<br />
mehr) haben<br />
die Fragebögen<br />
zum WZ-<br />
Schul-Tüv abge<strong>geben</strong><br />
und ihr<br />
<strong>Gymnasium</strong> beurteilt.<br />
Dies ist<br />
die zweite Runde<br />
der WZ-Aktion,<br />
an der schon die<br />
weiterführenden<br />
Schulen in<br />
Kempen teilgenommen haben.<br />
Wer hat mitgemacht?<br />
Deutlich in der Überzahl, das entspricht<br />
in etwa dem tatsächlichen<br />
Verhältnis, sind die Mädchen<br />
(243); bei den Jungen waren es<br />
144. 67 Bögen haben die 17-Jährigen<br />
abge<strong>geben</strong> und sind damit<br />
(knapp) Spitzenreiter, gefolgt<br />
von den 18-Jährigen (63). Weiter:<br />
Elf Jahre (58), 15 Jahre (46), 14<br />
Jahre (41), 16 Jahre (26), zehn<br />
(22), 13 Jahre (22), zwölf (19),<br />
19 Jahre (9) und 20 Jahre (1).<br />
Fällt Unterricht aus?<br />
Zu wenig, aber das hat nur einer<br />
von euch notiert. Auf 337 Fragebögen<br />
war ein Kreuz bei „selten“,<br />
auf 35 bei „häufig“ und einsame<br />
sechs bei „sehr oft“.<br />
Gibt es genug PCs? Sind sie okay?<br />
Die Versorgung an Computern<br />
scheint mittelprächtig: 227<br />
stimmten für genug und 152 für<br />
zu wenig. Dagegen scheint es<br />
beim Zustand<br />
Unterschiede zu<br />
<strong>geben</strong>. Dies lassen<br />
258 Kreuze<br />
bei „teils/teils“<br />
vermuten, dazu<br />
101 bei „veraltet“.<br />
Nur 18<br />
meinen, dass die<br />
PCs auf neuestem<br />
Stand sind.<br />
Werden AGs<br />
angeboten?<br />
Ja, es gibt Arbeitsgemeinschaften.<br />
Euer Votum ist da eindeutig. Bis<br />
auf zwei, die ihr Kreuzchen zwischen<br />
ja und nein machten,<br />
stimmten 364 zu. 137 nehmen<br />
auch an einer AG teil: Bilingual,<br />
Naturwissenschaften (je 26),<br />
Theater (15), Fußball (11),<br />
Schach (9), Schülervertretung<br />
(8), Fechten (8) waren die meisten.<br />
Ange<strong>geben</strong> habt ihr 26 verschiedene<br />
Aktivitäten.<br />
Zufrieden mit<br />
dem Schulhof?<br />
Da gibt es mit<br />
333 Stimmen<br />
ein klares Ja für<br />
den Schulhof<br />
(Foto) von euch.<br />
64 möchten Änderungen:<br />
Mehr<br />
Sitzmöglichkeiten<br />
(14), langweilig, zu wenig Spielgeräte<br />
(13); Baustelle nervt (9);<br />
das baldige Ende der Raucherecke<br />
bedauern(9), darüber freuen<br />
sich wiederum fünf, Dreck (3),<br />
Beton (2), gerne Fußball spielen<br />
(2), Rasenplatz fehlt (1).<br />
Was ist mit dem Mobiliar los?<br />
Nicht viel, es scheint in die Jahre<br />
gekommen zu sein. 315 sagen alt,<br />
268 mit Kaugummi beklebt und<br />
183 bekritzelt. 36 haben aber<br />
schon auf neuen Stühlen Platz genommen<br />
oder auf einer neuen<br />
Tafel schreiben dürfen. Immerhin<br />
31 von euch meinen, dass das<br />
Mobiliar ganz okay ist. 44 dagegen<br />
ärgern sich über kaputte Sachen<br />
und 15 über zu kleine oder<br />
unbequeme Stühle. Zwölf wären<br />
anscheinend froh, wenn sie überhaupt<br />
sitzen dürfen. Sie sagen:<br />
„Es gibt zu wenig Stühle“. Zwei<br />
finden die Möbel hässlich und einer<br />
stößt sich an deren grüner<br />
Farbe.<br />
Ist das Gebäude in Ordnung?<br />
285 sagen, es ist okay, 56 finden<br />
sogar hervorragend. Dagegen sehen<br />
47 durchaus einen Renovierungsbedarf.<br />
Vor allem der Zustand<br />
der Lautsprecheranlage<br />
macht elfen<br />
von euch Sorge.<br />
Neun wünschen<br />
sich, dass<br />
grüne Wände<br />
verschwinden.<br />
Alles<br />
müsste mal<br />
auf Vordermanngebracht<br />
werden,<br />
meinen fünf, drei wol-<br />
■ WZ-<strong>SCHUL</strong>-<strong>TÜV</strong><br />
TEILNAHME Bereits vier weiterführende<br />
Schulen in Kempen haben<br />
am WZ-Schul-Tüv teilgenommen.<br />
FRAGEBÖGEN Die eigene Schule<br />
wird auf den Prüfstand gestellt.<br />
Anhand von zehn Fragen wird die<br />
Meinung der Kinder und Jugendlichen<br />
anonym zu ihrer Schule<br />
abgefragt.<br />
AUSWERTUNG Anschließend werden<br />
die Fragebögen ausgewertet<br />
und die Ergebnisse veröffentlicht.<br />
INTERVIEW Am Tag danach hat der<br />
jeweilige Schulleiter, also morgen<br />
LOTHAR JOSTEN, in einem INTER-<br />
VIEW das Wort.<br />
len neue Rollos und zwei frische<br />
Farben und einer die Überarbeitung<br />
des Kellers. Die restlichen<br />
Stimmen – je eine – bekommen<br />
Toilette, Hörsaal, Filmraum, Möbel<br />
und die Fachräume.<br />
Wie ist der Ruf der Schule?<br />
Gut stimmten 211, 92 bewerteten<br />
ihn sogar als sehr gut. Streber-/<br />
Eliteschule schreiben sieben von<br />
euch und 31 Nonnenbunker. Der<br />
Ruf sei übertrieben positiv urteilen<br />
20. Anspruchvoll heißt es bei<br />
14. 13 meinen „geht so“. Religiös,<br />
christlich und streng finden<br />
neun. Fünf heben die Privatschule<br />
hervor. Zwei wissen nicht, welchen<br />
Ruf die Liebfrauenschule<br />
hat. Je zwei schreiben Disziplin<br />
und ausländerfeindlich hin.<br />
Menschlich und schlecht ist bei<br />
zweien von euch zu lesen.<br />
„Gangster“ meint einer...<br />
Warum nicht: Lehrer-Bewertung wie an der Uni<br />
<strong>SCHUL</strong>SPRECHER Linus Deike lobt Eltern und manche Pädagogen. Die Toiletten brauchen Pflege.<br />
Schulsprecher Linus Deike<br />
(Foto) findet der Schul-Tüv gut.<br />
Er nimmt zu den Ergebnissen<br />
Stellung:<br />
Bei der<br />
Bewertung<br />
der Lehrer<br />
will Linus nicht<br />
verallgemeinern.<br />
Viele Pädagogen<br />
legten sich<br />
für die Schule<br />
richtig ins Zeug. „<br />
SV-Lehrer, Theater-<br />
Leiter wie Herr Lan-<br />
ge und Frau Michiels oder Herr<br />
Rütten und Herr Thißen, die die<br />
Hausaufgaben-Betreuung<br />
leiten, sind manchmal tagelang<br />
dafür unterwegs“, lobt<br />
Linus. Andere gäben sich<br />
dagegen nicht mal besonders<br />
viel Mühe bei <strong>ihrem</strong><br />
Unterricht. „An der Uni<br />
ist es üblich, seine Professoren<br />
zu bewerten.<br />
Ich fände es gut, wenn<br />
wir auch diese Möglichkeit<br />
hätten.“<br />
Auch der Einsatz der Eltern in<br />
der Cafeteria ist Linus ein großes<br />
Lob wert: „Die wird gut angenommen.<br />
Dort ist immer was los.<br />
Es gibt ein großes Angebot, auch<br />
mit gesunden Sachen.“<br />
Das Schulgelände kommt bei<br />
den meisten Schülern gut an.<br />
„Wir haben ja große Sportanlagen<br />
direkt an der Schule. Für die<br />
Kleinen ist das Angebot mit Bolzplatz<br />
und so weiter sehr attraktiv.<br />
Und die Großen können gut auf<br />
der Wiese in der Sonne sitzen.“<br />
Für das Problem Sport in der<br />
Nullstunde oder am späten<br />
Nachmittag, was die Oberstufenschüler<br />
betrifft, sei ja zum Glück<br />
schon ein Ende in Sicht. Der Bau<br />
der neuen Halle werde diese Probleme<br />
lösen. „Auch wenn wir<br />
nichts mehr davon haben“,<br />
schmunzelt der SV-Sprecher.<br />
Auch wenn die Schule in Sachen<br />
Toiletten bereits etwas unternimmt,<br />
könnte es da noch<br />
Verbesserungen <strong>geben</strong>. „Zum<br />
Teil sind die Toiletten abgeschlossen,<br />
weil sie sonst versaut<br />
werden. Das ist schon ein Problem“,<br />
meint Linus. ulli<br />
KK Schulzeit<br />
17<br />
DAS NERVT DAS IST GUT<br />
Schlange stehen an den Automaten<br />
stört.<br />
NENNUNGEN 66 Dinge wurden als<br />
nervig ange<strong>geben</strong> – von hässlichen<br />
Gardinen bis zu viele Freistunden<br />
LEHRER (152 Stimmen), davon<br />
inkompetent (50), streng (10), alt<br />
(4), unfreundlich (4)<br />
SPORT (30), davon in der Nullstunde<br />
(15), nachmittags (11), in Grefrath<br />
(3), zu wenig (1)<br />
NICHTS ODER WENIG (29)<br />
TOILETTEN (24), davon keine Tücher/<br />
Papier (3), keine Seife, kaputte<br />
Türen (1)<br />
UNTERRICHT (23) davon langweilig<br />
(9), zu lange (9), allgemein (5)<br />
PAUSEN zu kurz (19)<br />
KLEINE nerven (16)<br />
SCHLECHTE ORGANISATION der<br />
Schulleitung (14)<br />
OBERSTUFENSCHÜLER, die rauchen<br />
(13), die nerven (10)<br />
HAUSAUFGABEN zu viele (10)<br />
MESSE (10)<br />
BUSVERBINDUNGEN (8)<br />
LEHRER TOP TEN<br />
Nummer 1: Lutz Nothen erhält 41 Stimmen<br />
Ein Ehemaliger führt die<br />
Liste der Top Ten an: Lutz<br />
Nothen. Von 72 Lehrern<br />
und vier Referendaren<br />
erhielten 59 mindestens<br />
eine Stimme. Nothen (34)<br />
unterrichtet im fünften<br />
Jahr Englisch und Französisch<br />
in Mülhausen; zuvor<br />
war er an der Realschule in<br />
Waldniel. Bei den Messdienern<br />
und Rettungsschwimmern<br />
hatte er viel mit Jugendlichen zu tun. Das hat ihm<br />
Spaß gemacht und deshalb wurde er Lehrer. Nothen ist verheiratet<br />
und wohnt in Kaldenkirchen. Er singt und spielt Gitarre in<br />
einer Band, mag Badminton und Schach.<br />
Nummer 2: Alexandra Söller erhält 33 Stimmen<br />
Seit zwei Jahren unterrichtet<br />
Dr. Alexandra Söller an der<br />
LFSM Deutsch und<br />
Geschichte. Die 43-Jährige ist<br />
eine Quereinsteigerin: Sie hat<br />
zuvor in der Weiterbildung<br />
gearbeitet. Söller: „Irgendwann<br />
dachte ich, Deutsch und<br />
Geschichte kann ich auch<br />
anders vermitteln. Das Unterrichten<br />
macht mir Spaß.“ Die<br />
Mönchengladbacherin ist verheiratet<br />
und hat zwei Kinder.<br />
Sie liebt Ausdauersport, liest gerne und mag ihr Familienleben.<br />
Nummer 3: Magnus Schwitanski erhält 22 Stimmen<br />
Magnus Schwitanski ist seit<br />
18 Jahren Lehrer in Mülhausen.<br />
Er unterrichtet Sozialwissenschaften,<br />
Politik und Religion.<br />
Der 46-Jährige hat<br />
Freude daran, anderen etwas<br />
zu vermitteln. Er ist verheiratet,<br />
hat zwei Kinder und wohnt in<br />
Vinkrath. „Ich mache etwas<br />
Musik für mich und spiele<br />
Gitarre“, sagt der Pädagoge.<br />
Außerdem macht er noch<br />
Taekwondo.<br />
Nr. 4 Monika Femers, Christoph Aretz (21)<br />
Nr. 5 Nicole Schnelle (19)<br />
Nr. 6 Elisabeth Zanders (16)<br />
Nr. 7 Bernd Napolowski (14)<br />
Nr. 8 Susanne Coronato, Gabriele Beeck, Heinz Honig (13)<br />
Nr. 9 Claudia Schwagmeier, Bernd Lehmann (12)<br />
Nr. 10 Heidemarie Dahl, Gerhard Göbel (11)<br />
Die Cafeteria macht den Schulalltag<br />
leichter.<br />
NENNUNGEN 70 verschiedene Faktoren<br />
wurde als gut ange<strong>geben</strong> – von<br />
Bücherei bis Selbstlernzentrum<br />
CAFETERIA (100 Stimmen)<br />
<strong>SCHUL</strong>HOF mit Außengelände (49),<br />
davon Park (21), Bolzplatz (2), Brunnen<br />
(1)<br />
LEHRER (38), nett (11),<br />
UNTERRICHT gut, interessant (9)<br />
PÄDAGOGISCHES ZENTRUM (35)<br />
ALLES ODER VIEL (32)<br />
<strong>SCHUL</strong>KLIMA (24)<br />
SPORTANLAGEN mit (zukünftiger)<br />
neuer Turnhalle (23)<br />
AKTIVITÄTEN und Arbeitsgemeinschaften<br />
(23)<br />
AUTOMATEN (17)<br />
KAUM GEWALT (15)<br />
LEUTE oder Freunde (13)<br />
GROßE <strong>SCHUL</strong>E (9)<br />
SCHÜLERVERTRETUNG (6)<br />
OBERSTUFENRAUM (5)