Wo sich was vollendet - Abtei St. Hildegard
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SCHWESTER LIOBA GISELA JUNKER<br />
* 26.01.1929 + 28.03.2011<br />
Gisela Junker entstammte einer tief im katholischen Glauben<br />
verwurzelten Familie im Saarland und wuchs mit ihren zwei<br />
Brüdern Otmar und Edgar in einer Atmosphäre der Glaubens-<br />
und der Sangesfreude auf. Sie erinnerte <strong>sich</strong> gerne an ihr<br />
Elternhaus, das geprägt war von der Frömmigkeit und stillen<br />
Pflichterfüllung des Vaters, der Geschäftsführer eines großen<br />
Ver<strong>sich</strong>erungsunternehmens war, und von der liebevollen<br />
Fürsorge der Mutter. Hier wurde ihr, wie Sr. Lioba in ihrem<br />
Lebenslauf schrieb, „die Liebe zu unserem Heiland und<br />
Erlöser ins Herz gelegt“. In ihrer Familie wurden Musik und<br />
Gesang besonders gepflegt. Gisela, die sehr musikalisch war,<br />
sang im Kirchenchor, wo sie bereits den Gregorianischen<br />
Choral lieben lernte. Später hat sie unsere Schola mit ihrer<br />
klangvollen, warmen und schönen <strong>St</strong>imme bereichert.<br />
Sr. Liobas Vater, der durch die Belastungen des Zweiten<br />
Weltkriegs gesundheitlich sehr geschwächt heimkehrte, starb<br />
schon im Jahr 1949. Gisela begann zu dieser Zeit eine<br />
Bürotätigkeit in einer Saarbrücker Textilfirma. Nebenbei half<br />
sie als Küsterin in der Kirche und führte eine Jugendgruppe,<br />
bei der sie sehr beliebt war. Der Gedanke ins Kloster zu gehen<br />
erwachte in ihr, als sie half, ihre schwerkranke Tante zu<br />
pflegen, die Benediktinerin in Frauenchiemsee war. Die Tante<br />
starb nach wenigen <strong>Wo</strong>chen, aber der Klosterwunsch blieb in<br />
Gisela lebendig. 1955 besuchte sie zum ersten Mal unsere<br />
<strong>Abtei</strong>. Hier lernte sie Anna Dollwet kennen, die <strong>sich</strong> auch für<br />
das Klosterleben interessierte und heute noch als Sr. Maria-<br />
Agnes bei uns lebt. Zwischen den beiden jungen Frauen wuchs<br />
eine Freundschaft, die sie ihr ganzes Leben trug und die <strong>sich</strong><br />
vor allem in den kleinen Dingen des Alltags konkretisierte.<br />
Am 14. April 1956 trat Gisela Junker bei uns ein. Der Mutter<br />
fiel der Schritt ihrer einzigen Tochter schwer, für Gisela aber<br />
war es der Weg zu ihrem ersehnten Ziel. Mit aller Energie, mit<br />
Eifer und Frohsinn warf sie <strong>sich</strong> ins klösterliche Leben und<br />
setzte <strong>sich</strong> ein, wo sie gebraucht wurde. Von ihrer Profess und