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Entspricht der Bauteilanschluss Neu an Alt mit - Adicon

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Abdichtungstechnik<br />

Bild 8. Außenseitiges Klemmfugenb<strong>an</strong>d aus Nitrilkautschuk<br />

In <strong>der</strong> Pl<strong>an</strong>ungsphase sind nachfolgende Rahmenbedingungen<br />

abzuprüfen bzw. festzulegen:<br />

Als Unterkonstruktion <strong>der</strong> Klemmebene ist ein WU-Beton<br />

bzw. eine nicht-hinterläufige Abdichtungsebene vorzusehen. Es<br />

kommen vorwiegend Reaktionsharz und Klebe<strong>an</strong>ker <strong>mit</strong> Zulassung<br />

zur Anwendung.<br />

Die Mindestabmessungen <strong>der</strong> Einbauteile richten sich<br />

nach den erfor<strong>der</strong>lichen R<strong>an</strong>dabständen, Bauteildicken, entsprechenden<br />

Zulassungen <strong>der</strong> verwendeten Anker, <strong>der</strong> gewählten<br />

Klemmfl<strong>an</strong>schbreite sowie den Abmessungen des einzubauenden<br />

Fugenb<strong>an</strong>des.<br />

Die Fugenbreite muss so gewählt werden, dass die Verschraubungen<br />

Platz finden und kein Kontakt zum neuen Ortbetonbauteil<br />

entsteht (Bild 3). Die Anker werden lediglich auf Zug<br />

be<strong>an</strong>sprucht und können dadurch keine zusätzlichen Querkräfte<br />

infolge Bauteilsetzung aufnehmen. Dabei wird die durch das<br />

Fugenb<strong>an</strong>d eintretende Scherwirkung bei möglicher Setzung des<br />

Gebäudes vernachlässigt. Ebenso ist die Fugenbreite so klein<br />

wie möglich zu wählen, um die Wasser<strong>an</strong>griffsfläche gering zu<br />

halten. Daraus folgt, dass die Fugenbreite außerhalb <strong>der</strong> Klemmung<br />

ca. 20 mm breit ist und im Bereich <strong>der</strong> Klemmkonstruktion<br />

bis zu 50 mm beträgt.<br />

Die Klemmung k<strong>an</strong>n sowohl wasserseitig, als auch auf <strong>der</strong><br />

wasserabgew<strong>an</strong>dten Seite erfolgen. Klemmfl<strong>an</strong>sch und Ankerbolzen<br />

sind in korrosionsgeschützter Ausführung, d. h. feuerverzinktem<br />

Stahl bzw. Edelstahl zu verwenden. Bei <strong>der</strong> Klemmung<br />

auf <strong>der</strong> wasserabgew<strong>an</strong>dten Seite ist eine feuerverzinkte Ausführung<br />

ausreichend. In Bereichen <strong>mit</strong> aggressiven Medien ist eine<br />

Edelstahlausführung (V2A bzw. V4A) erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Zur Vermeidung von Beschädigungen am Fugenb<strong>an</strong>d sind<br />

die scharfen K<strong>an</strong>ten des Klemmprofiles abzurunden bzw. zu<br />

fasen. Das Fugenb<strong>an</strong>dsystem ist örtlich aufzumessen und wenn<br />

möglich <strong>mit</strong> allen Formteilen und Verbindungen (Fügungen) zu<br />

bestellen. Erfahrungsgemäß sind Verbindungen nicht vermeidbar.<br />

Diesbezüglich empfiehlt es sich, bei komplizierten Fugenb<strong>an</strong>dklemmkonstruktionen,<br />

wenn es die Belastung zulässt, thermische<br />

Kunststoffe (thermoplastische Fugenbän<strong>der</strong>) nach<br />

DIN 18541 zu verwenden. Diese können auf <strong>der</strong> Baustelle den<br />

örtlichen Gegebenheiten <strong>an</strong>gepasst werden. Montage und Einbau<br />

<strong>der</strong> Fugenb<strong>an</strong>dklemmkonstruktionen erfor<strong>der</strong>n eine beson<strong>der</strong>e<br />

Qualifikation des Fachunternehmens bzw. des Baustellenpersonals.<br />

Folgende Arbeitsschritte sind vorzunehmen:<br />

Die vorh<strong>an</strong>dene Betonoberfläche des Klemmbereichs ist zu<br />

säubern und ggf. auszubessern. Eine Überprüfung auf Fehlstellen<br />

(wie z. B. Kiesnester und Risse) ist unerlässlich. Fehlstellen<br />

sind gegebenenfalls <strong>mit</strong> Epoxidharz zu schließen. Die Betonoberfläche<br />

muss glatt und eben sein. Es ist zu überprüfen, ob<br />

eine Oberflächenvergütung <strong>mit</strong> Epoxidharz erfor<strong>der</strong>lich ist. Mit<br />

4 Beton- und Stahlbetonbau 106 (2011), Heft 7<br />

Bild 9. Innenliegendes Klemmfugenb<strong>an</strong>d, Setzen <strong>der</strong> Ankerstäbe<br />

einer Bohrlochschablone, die üblicherweise das Klemmprofil<br />

darstellt, werden die Bohrlöcher <strong>an</strong> <strong>der</strong> Betonkonstruktion <strong>an</strong>gezeichnet.<br />

Beim Herstellen <strong>der</strong> Ankerlöcher ist Präzision des<br />

Fachpersonals gefragt. Die Bohrung muss millimetergenau hergestellt<br />

werden. Ausdauer und Geduld sind erfor<strong>der</strong>lich, wenn<br />

<strong>der</strong> Bohrer auf die zu erwartende Bewehrung <strong>der</strong> Stahlbetonkonstruktion<br />

trifft.<br />

Das Herstellen <strong>der</strong> Ankerlöcher und Setzen <strong>der</strong> Anker gehört<br />

so<strong>mit</strong> zum wichtigsten Part <strong>der</strong> Fugenb<strong>an</strong>dklemmkonstruktion.<br />

Aufgrund <strong>der</strong> nicht einsehbaren Bewehrung ist dieser Arbeitsschritt<br />

schwierig in <strong>der</strong> Kalkulation zu erfassen. Sind die<br />

Bohrungen hergestellt, wird das Bohrmehl über Druckluft ausgeblasen<br />

und die Reaktionsharz<strong>an</strong>ker werden entsprechend<br />

<strong>der</strong>en Zulassung eingesetzt (Bild 9).<br />

Die Bohrlöcher <strong>der</strong> Ankerschiene werden auf das Fugenb<strong>an</strong>d<br />

übertragen und die Ankerlöcher <strong>mit</strong> dem Hohlbohrer hergestellt.<br />

Je nach System<strong>an</strong>bieter wird vor <strong>der</strong> Montage eine Rohkautschukdichtlage<br />

bzw. eine quellfähige Polymerdichtmasse auf<br />

<strong>der</strong> Klemmfläche <strong>der</strong> Betonkonstruktion aufgebracht (Bild 10).<br />

Bei <strong>der</strong> Verwendung <strong>der</strong> Polymerdichtmasse wird je<strong>der</strong> einzelne<br />

Anker zusätzlich <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Dichtkomponente umfasst. Nach<br />

dem Aufbringen des Fugenb<strong>an</strong>des und <strong>der</strong> Klemmschiene werden<br />

die Ankerschrauben <strong>an</strong>gezogen. Dadurch wird die Dichtmasse<br />

unter dem Fugenb<strong>an</strong>d verteilt und sorgt so<strong>mit</strong> für eine<br />

satte, nicht hinterläufige Dichtebene, die zusätzlich auch das<br />

Schraubengewinde abdichtet (Bild 10). Nachdem die Vorabmontage<br />

erfolgt ist, werden alle Schrauben <strong>mit</strong> dem Drehmomentschlüssel<br />

(<strong>mit</strong> dem zulässigen Drehmoment) nachgezogen.<br />

Bei <strong>der</strong> innenliegenden Fugenb<strong>an</strong>dklemmkonstruktion ist <strong>der</strong><br />

im Bauteil einbetonierte Fugenb<strong>an</strong>dschenkel entsprechend <strong>der</strong><br />

DIN V 18197 einzubauen. Beson<strong>der</strong>es Augenmerk gilt <strong>der</strong> Trennung<br />

<strong>der</strong> Klemmkonstruktion vom Betonbauteil. Diese erfolgt<br />

<strong>mit</strong>tels Weichfaserplatten, Weichstoffeinlagen (sind jedoch<br />

schwierig <strong>an</strong> die Stahlkonstruktion zu befestigen) o<strong>der</strong> <strong>mit</strong> einem<br />

Klemmschutzprofil.<br />

2-fach geklemmte Fugenb<strong>an</strong>dsysteme<br />

Klemmfugenbän<strong>der</strong> werden als doppelseitige Klemmkonstruktionen<br />

bei WU-Bauwerken ausgeführt, wenn die statischen und<br />

geometrischen R<strong>an</strong>dbedingungen keine einseitige Fugenb<strong>an</strong>dklemmkonstruktion<br />

zulassen und keine Fugenbän<strong>der</strong> nach<br />

DIN V 18197 eingebaut werden können (z. B. bei Bauteilsetzungen<br />

> 4 cm und einem Fugenspalt > 40 mm, Bild 1a). Hierbei<br />

wird auf Son<strong>der</strong>profile zurückgegriffen. Es ist zwingend Rücksprache<br />

<strong>mit</strong> dem Fugenb<strong>an</strong>dliefer<strong>an</strong>ten erfor<strong>der</strong>lich, um die Zulässigkeit<br />

<strong>der</strong> Gesamtverformung, die Wasserbelastung und die<br />

Einbaukriterien abzustimmen. Diese Fugenbän<strong>der</strong> können,<br />

wenn erfor<strong>der</strong>lich, auch revisioniert werden. Ein weiteres Einsatzgebiet<br />

von doppelseitig geklemmten Fugenbän<strong>der</strong>n ist die<br />

S<strong>an</strong>ierung von Dehnfugen (Bild 1b).

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