30.04.2013 Aufrufe

Ausgabe 2/2009 - Katharinen-Hospital

Ausgabe 2/2009 - Katharinen-Hospital

Ausgabe 2/2009 - Katharinen-Hospital

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Sommer, Sonne, Strand und<br />

Sie möchten Ihren Urlaub genießen? Dann nehmen Sie wertvolle Tipps unserer Experten des Katholischen<br />

Eine Reise beginnt für viele<br />

mit einem Flug. 10.000 Meter<br />

über der Erde scheinen<br />

alle Probleme klein zu sein –<br />

auch die gesundheitlichen.<br />

Dennoch: Wer mit Vorerkrankungen<br />

ins Flugzeug<br />

steigt, sollte sich unbedingt<br />

vor Reiseantritt eine „Starterlaubnis“<br />

vom Arzt geben<br />

lassen, rät Prof. Dr. Markus<br />

Flesch, Chefarzt der Inneren<br />

Abteilung / Kardiologie am<br />

Marienkrankenhaus Soest.<br />

„Wir haben nun unsere Reiseflughöhe<br />

von 30.000 Fuß erreicht...“<br />

Wenn diese Durchsage<br />

durch die Lautsprecher<br />

im Flugzeug ertönt, dann<br />

befinden sich die Fluggäste<br />

an der Grenze zwischen<br />

Stratosphäre und Troposphäre<br />

oberhalb des Wettergeschehens.<br />

Dass die Zellen<br />

im Körper der Passagiere hier<br />

ausreichend mit Sauerstoff<br />

versorgt werden können, ist<br />

durch den Druckausgleich im<br />

Flugzeug möglich.<br />

Wenn die Luft dünn wird<br />

Einigen Reisenden – zum<br />

Beispiel mit chronisch obstruktiver<br />

Lungenerkrankung –<br />

bleibt dennoch im Flugzeug<br />

fast die Luft weg. Das liegt<br />

daran, dass trotz des Druckausgleichs<br />

der Luftdruck minimal<br />

abfällt und damit auch<br />

die Sauerstoffsättigung des<br />

Bluts von 98 auf etwa 90<br />

Prozent sinkt. „Bei einem<br />

gesunden Menschen hat das<br />

keinerlei ernsthafte Auswirkungen<br />

auf die Gesundheit“,<br />

erklärt Prof. Dr. Markus<br />

Flesch. „Ist der Sauerstoffgehalt<br />

im Blut jedoch durch<br />

Vorerkrankungen erniedrigt,<br />

kann das bereits vorliegende<br />

gesundheitlichen Probleme<br />

verstärken.“<br />

Kurz nach Operationen<br />

besser am Boden bleiben<br />

Der Höhenunterschied beim<br />

Fliegen bringt immer einen<br />

gewissen Druckabfall mit<br />

sich. Weniger Druck bedeutet,<br />

dass Gase sich ausdehnen.<br />

Die Auswirkungen dieses<br />

physikalischen Gesetzes<br />

können Fluggäste am eigenen<br />

Leib erfahren – als Druck auf<br />

den Ohren oder im Magen.<br />

Das ist unangenehm, aber<br />

normalerweise nicht ungesund.<br />

Anders bei Menschen,<br />

die unmittelbar nach einer<br />

größeren Operation ins Flugzeug<br />

steigen – wie nach einer<br />

Bypass- oder Herzoperation.<br />

Falls durch den Eingriff<br />

noch Luft in der Brusthöhle<br />

zurückgeblieben sein sollte,<br />

kann das beim Fliegen zu<br />

ernsthaften Folgen führen.<br />

Prof. Dr. Flesch rät diesen<br />

Patienten: “Warten Sie mindestens<br />

zwei bis vier Wochen<br />

lang, bevor sie an Bord eines<br />

Flugzeugs gehen.“<br />

Kontakt<br />

Marienkrankenhaus Soest<br />

Chefarzt Prof. Dr. Markus Flesch<br />

Abteilung für Innere Medizin / Kardiologie<br />

Tel. 02921 / 391-1101<br />

medTrend <strong>Ausgabe</strong> Mai 2008<br />

Nur gesund fliegen ist schöner<br />

Bild 1a<br />

Bild 2<br />

Keine Flugerlaubnis<br />

Der Körper reagiert auf den<br />

Druckabfall mit einer Zunahme<br />

der Herzfrequenz und einer<br />

verstärkten Pumpleistung<br />

des Herzens. Das Herzrasen<br />

kann in Kombination mit<br />

einer Sauerstoffunterversorgung<br />

im Extremfall bereits<br />

bestehende Herzrhythmusstörungen<br />

verschlimmern.<br />

Patienten mit einer instabilen<br />

Rhythmusstörung, einer nicht<br />

behandelten Herzschwäche<br />

(Herzinsuffizienz) oder einer<br />

Durchblutungsstörung der<br />

Herzkranzgefäße (Koronarsyndrom;<br />

instabile Angina<br />

pectoris) sollten nach Meinung<br />

von Experten nicht<br />

Bild 1b<br />

Bild 3<br />

fliegen. Besonders kritisch<br />

muss die Flugtauglichkeit bei<br />

Patienten mit Lungenbluthochdruck<br />

geprüft werden.<br />

Hier sollte immer ein Facharzt<br />

konsultiert werden.<br />

Ihr Gesundheits-Check-In<br />

<strong>Katharinen</strong>-<strong>Hospital</strong> Unna<br />

Chefarzt Dr. Hans-Joachim Böhmer<br />

Klinik für Dermatologie und Phlebologie<br />

Tel. 02303 / 100-2832<br />

Sie gehen 80 Meter ohne<br />

Hilfe, ohne aus der Puste zu<br />

geraten? Sie können ohne gesundheitliche<br />

Probleme zwölf<br />

Treppenstufen steigen? Dann<br />

haben Sie den ersten Test<br />

von Prof. Dr. Flesch für Ihre<br />

Flugtauglichkeit bestanden.<br />

Ob Sie bei Vorerkrankungen<br />

tatsächlich „grünes Licht“<br />

für eine Flugreise bekommen,<br />

sollte aber letztlich immer<br />

der behandelnde<br />

Arzt entscheiden.<br />

Marienkrankhaus Soest<br />

Chefarzt Dr. Peter Lierz<br />

Abteilung für Anästhesiologie und Schmerztherapie<br />

Tel. 02921 / 3911201<br />

Marienkrankenhaus Wickede-Wimbern<br />

Jörg Zielonka<br />

Leiter der Physikalischen Therapie<br />

Tel. 02377 / 83-1235<br />

Bild 1a +1b<br />

Abwechselnd von den Zehenspitzen<br />

auf die Fersen wippen. Die Übung 20<br />

Mal wiederholen.<br />

Bild 2<br />

Im Wechsel die Fußinnenkante und<br />

die Fußaussenkante abheben. Die<br />

Übung 20 Mal wiederholen.<br />

Bild 3<br />

Knie leicht strecken und in den<br />

Fußgelenken in beide Richtungen<br />

Kreisbewegungen ausführen. Die<br />

Übung 20 Mal wiederholen.<br />

Am besten, Sie starten jede Stunde<br />

eine neue Runde Ihres Fitnessprogramms!<br />

Fit fürs Reisen<br />

Stundenlang im Auto oder<br />

Flugzeug zu sitzen, kann die<br />

Bildung von Blutgerinnseln<br />

– so genannten Thromben<br />

– begünstigen. Ein erhöhtes<br />

Risiko einer Reisevenenthrombose<br />

besteht für<br />

ältere und übergewichtige<br />

Menschen, für diejenigen,<br />

die schon einmal an einer<br />

Thrombose oder Embolie<br />

erkrankt waren, die kürzlich<br />

operiert wurden, einen<br />

Protein-C oder S-Mangel<br />

haben oder bestimmte Medikamente<br />

– wie die Pille –<br />

nehmen. Aber auch gesunde<br />

Menschen sind nicht davor<br />

gefeit. Besonders, wenn der<br />

Flug länger als zwölf Stunden<br />

dauert. Mit ein wenig<br />

Bewegung kann man der<br />

Reisevenenthrombose jedoch<br />

effektiv vorbeugen.<br />

Jörg Zielonka, Leiter der<br />

Physikalischen Therapie<br />

am Marienkrankenhaus<br />

Wickede-Wimbern, stellt<br />

drei kleine Übungen vor, die<br />

sogar im Sitzen die Durchblutung<br />

der Venenpumpe<br />

Ihrer Beine aktivieren. Diese<br />

Minigymnastik regt übrigens<br />

auch bei kürzeren Flugreisen<br />

oder Bahnfahrten die Blutzirkulation<br />

an und<br />

trägt somit zu Ihrem

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!