actuell - All for One Midmarket AG
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Jacquemyns: Man muss vor allem Grenzen<br />
überschreiten wollen, was mich<br />
immer schon gereizt hat. Belgien selbst<br />
markiert eine Grenze zwischen der lateinischen<br />
und der germanischen Welt.<br />
Für meinen Teil war es immer schon<br />
besonders reizvoll, bestehende Grenzen<br />
zu überschreiten. Auch in den Bergen<br />
müssen oft Grenzen überschritten werden.<br />
Wenn Sie das Zwillingsjoch oder den Albrunpass<br />
überqueren, gelangen Sie von<br />
einer Welt in eine andere, von einem Land<br />
in ein anderes, von einem Sprachraum<br />
in einen anderen. Die Sprache selbst ist<br />
dabei nicht so bedeutend, viel wichtiger<br />
ist die Möglichkeit, anderen zu begegnen<br />
und von ihnen zu lernen. Das hat mich<br />
immer schon angezogen. Ich denke, dass<br />
ist auch ein Grund dafür, dass ich mich in<br />
der AC-Gruppe immer wohl gefühlt und<br />
viele Freunde gefunden habe. Von meinen<br />
deutschsprachigen Kollegen und Kunden<br />
habe ich viel gelernt. Andererseits, und<br />
das wird Sie vielleicht erstaunen, tut man<br />
sich als Ausländer manchmal leichter. Da<br />
ich ihre Sprache nicht so genau kenne,<br />
kann ich mir erlauben, viel direkter zu<br />
sein, was schneller zu vertieften Beziehungen<br />
führt. Im AC-Management war<br />
ich im Übrigen der erste, der gegenüber<br />
seinen Kollegen das »Du« eingeführt hat,<br />
wie in einer Seilschaft auf Bergtour.<br />
In jungen Jahren wollten Sie tatsächlich<br />
Brücken bauen. Haben Sie das bei AC in<br />
der Welt der In<strong>for</strong>matik nicht vermisst?<br />
Jacquemyns: Es ist wahr, aber ich sah<br />
AC-Group<br />
dies zunächst nur unter dem Blickwinkel<br />
des »Ingenieurs«. Rückblickend kann ich<br />
jedoch feststellen, dass ich im übertragenen<br />
Sinne bei AC stets habe Brücken<br />
bauen dürfen, so dass mir eigentlich viel<br />
von meinen ursprünglichen Vorstellungen<br />
geblieben ist. Mit den IT-Lösungen von<br />
AC haben wir stets dazu beigetragen,<br />
dass Menschen einfacher und effi zienter<br />
zusammenarbeiten und schlussendlich<br />
mehr Freude und Erfolg haben. Ein unverzichtbares<br />
Rückgrad in Form einer<br />
IT-Lösung für Unternehmen zu schaffen,<br />
ist eine gute und hoch interessante Arbeit,<br />
in der ich mich stets als »Brückenbauer«<br />
wiedergefunden habe.<br />
Und heute, was bedeutet Ihnen das Ende<br />
Ihrer langen Karriere bei uns?<br />
Jacquemyns: Es ist, als ob ich meine<br />
Familie verließe, Sie werden mir alle<br />
sehr fehlen. Andererseits bin ich wirklich<br />
stolz auf die geleistete Arbeit. Aus meinen<br />
unzähligen Begegnungen haben sich<br />
viele feste Freundschaften mit Kollegen,<br />
Kunden und anderen Geschäftspartnern<br />
entwickelt. So bin ich dankbar für das<br />
Vertrauen und die Möglichkeit, vieles<br />
vor Ort entscheiden zu können, ohne dies<br />
wäre mein Erfolg nicht möglich gewesen.<br />
Während 35 Jahren Arbeit erlebt man<br />
viele neue Kolleginnen und Kollegen, aber<br />
auch solche, die das Unternehmen verlassen.<br />
Ich denke auch an sie, denn sie haben<br />
alle mit zur erfolgreichen Entwicklung<br />
von AC beigetragen. Glücklich bin ich<br />
auch, dass das Unternehmen, das ich nun<br />
verlasse, gesund ist und in guten Händen<br />
liegt. Meinen Nachfolger, sein Team und<br />
die gesamte AC-Truppe begleiten meine<br />
besten Wünsche.<br />
Den Kopf bereits voller neuer Pläne?<br />
Jacquemyns: Gewiss, nur werde ich Ihnen<br />
dazu jetzt nicht alles sagen. So viel<br />
jedoch, vor einigen Monaten fuhr ich den<br />
Donauradweg von der Quelle bis nach<br />
Budapest und begegnete vielen Freunden,<br />
einer hat mich sogar zwei Tage begleitet.<br />
In 2007 werde ich mit dem Rad entlang<br />
der Nordsee nach Hamburg fahren, hoffentlich<br />
ohne allzu viel Gegenwind. Eine<br />
andere Tour dürfte mich von der Ostsee<br />
nach Berlin führen, auch die Via Claudia<br />
Augusta, mit dem Rad von der Donau<br />
über die Alpen nach Venedig habe ich<br />
im Kopf.<br />
Wir spüren, Sie werden auch zukünftig keine<br />
Anstrengungen scheuen, um Begegnungen<br />
und Überschreiten von Grenzen zu ermöglichen.<br />
Herzlichen Dank für das Gespräch<br />
und alles Gute für die Zukunft. �<br />
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