Dokumentation "E-Procurement"
Dokumentation "E-Procurement"
Dokumentation "E-Procurement"
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Kosten/Standard-Matrix<br />
<strong>Dokumentation</strong> "E-Procurement" 14.07.2010<br />
Bei der Kosten/Standard-Matrix betrachtet man die Prozesskosten, den Beschaffungswert<br />
und die Standardisierbarkeit der zu beschaffenden Objekte. Unter Prozesskosten versteht<br />
man zum Beispiel Personalkosten. Sie sind das Ergebnis aus den einzelnen Arbeitsschritten<br />
und Arbeitsaufwendungen, die anfallen, um ein Produkt zu beschaffen. Das Resultat aus der<br />
Bestellhäufigkeit und dem Bestellvolumen ist der Beschaffungswert. Hier ist die Summe des<br />
Wertes aller zu beschaffenden Güter einer Gruppe gemeint. Standardisierte und homogene<br />
Waren sind aufgrund ihrer geringen Erklärungsbedürftigkeit für die elektronische Beschaffung<br />
gut geeignet. Zudem widmet sich die Standardisierbarkeit den Produktcharakteristika.<br />
Sie erweitert die ABC-Analyse, wodurch ein differenzierterer Augenmerk auf die Art der Beschaffung<br />
gelegt wird und deshalb auch A- und B-Güter für das E-Procurement interessant<br />
machen. Das Ergebnis aus den drei Aspekten ist die sogenannte Kosten/Standard-Matrix.<br />
Ebenso wie die ABC-Analyse lässt diese jedoch noch keine genaue Aussage über eine konkrete<br />
Systemlösung im E-Procurement zu. Trotzdem wird die Produktanalyse für die elektronische<br />
Beschaffung durch die Kosten/Standard-Matrix erweitert.<br />
Wert/Risiko-Matrix<br />
Auch die Wert/Risiko-Matrix ist eine Erweiterung der ABC-Analyse. Die im Vorfeld genannten<br />
Ansätze ergaben keine konkrete Lösung für die Eignung von E-Procurement-Instrumenten.<br />
Aus diesem Grund kommt neben dem Beurteilungskriterium Wert des Gutes auch das Kriterium<br />
Risiko bei dem Beschaffungsprozess hinzu. Unter Risiko versteht man die Folgen einer<br />
verspäteten Lieferung, einer Nicht- oder Teillieferung für den weiteren Unternehmensprozess.<br />
Dieses wird auch Versorgungsrisiko genannt. Unregelmäßigkeiten in der Lieferung führen<br />
zu massiven Schwierigkeiten, dies ist ein hohes Risiko. Im Gegensatz dazu ist bei einem<br />
niedrigen der weitere Unternehmensablauf nicht gefährdet. Aus der Betrachtung dieser zwei<br />
Dimensionen ergibt sich die Wert/Risiko-Matrix. Die Beschaffungsobjekte werden in vier<br />
Klassen aufgeteilt: taktische, strategische, kritische Objekte und Hebelobjekte. Bei den taktischen<br />
Objekten ist der Beschaffungswert gering, ebenso wie das Versorgungsrisiko. Es sind<br />
gewöhnliche Einkäufe ohne Wettbewerbsauswirkungen und z.B. MRO-Artikel, die nicht direkt<br />
in das Produkt eingehen. Die Beschaffungsprozesse sollten hier optimiert werden. Kritische<br />
Objekte sind Güter, die zu Engpässen in dem Ablaufprozess führen können, wie z.B.<br />
Ersatzteile. Der Anteil am Bestellvolumen ist gering, das Risiko ist jedoch hoch. Das Unternehmen<br />
sollte sich zum Ziel setzen diese Artikel zu reduzieren. Wettbewerbsvorteile erzeugen<br />
strategische Objekte. Sie beeinflussen den Mehrwert und machen den Wiedererkennungswert<br />
des Produktes aus. Der Anteil am Bestellvolumen und das Risiko sind hoch. Unter<br />
Hebelobjekte versteht man hochpreisige Einkäufe ohne Wettbewerbsauswirkungen. Die<br />
Beschaffung sollte am Besten über Ausschreibungen oder Auktionen erfolgen, da die Bestellmengen<br />
sehr groß sind und das Versorgungsrisiko eher gering ist.<br />
Die Wert/Risiko-Matrix zeigt auf, wie die zu beschaffenden Produkte die Wettbewerbsfähigkeit<br />
und die Profitabilität eines Unternehmens beeinflussen können. Außerdem kann man<br />
mit ihrer Hilfe mögliche Konsequenzen für den Einsatz von E-Procurement-Instrumenten<br />
ableiten.<br />
Manuela Merk, Malte Dircks, Celina Gumtz, Annika Inken Kähler<br />
Seite 4 von 21