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Biologischer Haselnuss- und Edelkastanienanbau ... - (A) - gauchs.ch

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S e i t e | 5<br />

Kastanienanbau: Die geobotanis<strong>ch</strong>e Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te der europäis<strong>ch</strong>en Edelkastanie (Castanea sativa)<br />

beginnt bereits im Tertiär Mehr dazu auf: http://www.koesti.it/<br />

Kastanienland S<strong>ch</strong>weiz In den südli<strong>ch</strong>en Alpentälern, aber au<strong>ch</strong> in der Zentrals<strong>ch</strong>weiz, am Walensee<br />

<strong>und</strong> Genfersee sind Kastanien heimis<strong>ch</strong>. Vom 13. bis zum 19. Jahrh<strong>und</strong>ert war die Esskastanie die<br />

Haupternährungsquelle der südalpinen Einwohners<strong>ch</strong>aft (Quelle: Zoller 1961). Mit dem Aufkommen<br />

von Ersatzfrü<strong>ch</strong>ten wie der Kartoffel (anfangs des 19. Jhdt.) <strong>und</strong> mit der flä<strong>ch</strong>enhaften Ausbreitung<br />

des Rindenkrebs Ende des 19. Jhdt. ging der Kastanienanbau sehr stark zurück. Letztli<strong>ch</strong> gelang es mit<br />

der Entdeckung <strong>und</strong> künstli<strong>ch</strong>er Ausbreitung einer hypovirulenten Form der Krankheit (Der Pilz wird<br />

seinerseits von einem Virus befallen) Castanea sativa als Art zu erhalten (Quelle: CONADERA 1993).<br />

Nördli<strong>ch</strong> der Alpen erfolgte der Niedergang der Kastanienkultur bereits viel früher, während der<br />

sogenannten „kleinen Eiszeit“ (ca. 1650 – 1780), als wegen deutli<strong>ch</strong> kälteren Klimas die Frü<strong>ch</strong>te<br />

häufig ni<strong>ch</strong>t mehr ausreifen konnten. Hier sind 200 bis 300 Jahre na<strong>ch</strong> der Aufgabe der<br />

Kastanienkultur nur mehr letzte Relikte vorhanden, die von der einstigen Bedeutung der Kastanie<br />

zeugen. Heute wird die Kulturpflanze Edelkastanie beidseits der Alpen wieder entdeckt.<br />

(Quelle: RUDOW 2012).<br />

Die alten Selven, au<strong>ch</strong> nördli<strong>ch</strong> der Alpen, wurden in den letzen Jahrzehnten teilweise wieder<br />

revitalisiert. Eine marktorientierte Fru<strong>ch</strong>tproduktion ist in diesen Selven nur bedingt mögli<strong>ch</strong>.<br />

Im Tessin gibt es seit 2005 ein Projekt der Firma Bassetti , wel<strong>ch</strong>e (auf freiwilliger Basis gesammelten<br />

Kastanien) zu vers<strong>ch</strong>ieden Kastanien-Spezialitäten verarbeitet <strong>und</strong> vermarktet. Kastanien-<br />

Ertragsanlagen im Tessin sind mir jedo<strong>ch</strong> keine bekannt.<br />

In den A<strong>ch</strong>tzigerjahren wurde in der S<strong>ch</strong>weiz, Fors<strong>ch</strong>ungsanstalt Agroscope in Wädenswil ein Versu<strong>ch</strong><br />

mit Sorten dur<strong>ch</strong>geführt, die si<strong>ch</strong> für den Anbau nördli<strong>ch</strong> der Alpen eignen (Alfred Husistein <strong>und</strong><br />

Peter Rusterholz). 2 Vereinzelt wurden in den letzten Jahren Kastanienbäume als Einzelbäume oder<br />

als Ertragsanlagen gepflanzt. Die Edelreiser der Bäume stammen dabei zum grossen Teil von den<br />

Bäumen aus dem ehemaligen Versu<strong>ch</strong> aus Wädenswil. Dieser Restbestand (ca. 10 Kastanienbäume )<br />

mit den Sorten Bou<strong>ch</strong>e de Betizac 3 <strong>und</strong> Brunella sind im Vollertrag <strong>und</strong> haben jedes Jahr bis 50 kg<br />

Frü<strong>ch</strong>te pro Baum, was ein guter Ertrag bedeutet.<br />

2010 pflanzten Augustin <strong>und</strong> Adrian Frei in 5445 Eggenwil AG auf 50a 100 Kastanienbäume.<br />

2 Dokumentationen:<br />

Brunella <strong>und</strong> Co – neue Kastaniensorten für nördli<strong>ch</strong> der Alpen (SCHWEIZ. Z. OBST-WEINBAU Nr. 6/99 )<br />

Ernte, Behandlung <strong>und</strong> Konservieren von Kastanienfrü<strong>ch</strong>ten<br />

Merkblatt für die Praxis ISSN 1422-2876 Eidg. Fors<strong>ch</strong>ungsanstalt WSL CH-8903 Birmensdorf, 2004<br />

3 Die Bou<strong>ch</strong>e de Betizac ist laut Johann Laimer, Baums<strong>ch</strong>ulist aus Burgstall im Südtirol I <strong>und</strong> der Baums<strong>ch</strong>ule<br />

Ecker in der Steiermark A der beste Hybrid im Berei<strong>ch</strong> Edelkastanien. Ges<strong>ch</strong>mack <strong>und</strong> Grösse sind optimal.<br />

Die Bou<strong>ch</strong>e de Betizac ist die einzige Sorte, die seit 10 Jahren resistent auf die Kastaniengallwespe ist.

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