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Jahresbericht 2007 der Arbeitsgruppe Schweiz – Kolumbien ask

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<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong> <strong>der</strong> <strong>Arbeitsgruppe</strong> <strong>Schweiz</strong> <strong>–</strong> <strong>Kolumbien</strong> <strong>ask</strong><br />

„Über die Medien verfolgen wir verblüfft und ohnmächtig die aufeinan<strong>der</strong> folgenden Ergüsse<br />

einer irrealen Sprache über den nicht vorhandenen Konflikt. Doch manchmal fragt man sich,<br />

ob es nicht eher das Land ist, das nicht existiert, als <strong>der</strong> Konflikt.“<br />

William Ospina, Revista Cromos, 13. Januar 2008<br />

1. Der Kontext unserer Arbeit: Ein Land voller Paradoxe<br />

Schaut man auf das Jahr <strong>2007</strong> zurück, so muss man in Bezug auf <strong>Kolumbien</strong> konstatieren,<br />

dass dieses phantastische Land, mit einem unwahrscheinlichen Potential an menschlichen<br />

Ressourcen, Bodenschätzen, Biodiversität, natürlichen Rohstoffen, etc., in Paradoxen lebt,<br />

welche fast schon kollektiven Krankheitsbil<strong>der</strong>n gleichkommen. Wir gehen in <strong>der</strong> Analyse<br />

<strong>der</strong> Ereignisse des Jahres <strong>2007</strong> auf die augenfälligsten Paradoxe <strong>der</strong> kolumbianischen Situation<br />

ein, ohne jeden Anspruch auf Vollständigkeit. Wir fragen uns auch, wie die internationale<br />

Gemeinschaft auf diese Paradoxe reagiert.<br />

Paradox 1:<br />

Es gibt keinen bewaffneten Konflikt <strong>–</strong> aber das Kriegsbudget ist so hoch wie nie und die<br />

Guerilla scheinbar das Hauptproblem des Landes<br />

„Wir haben ein Land <strong>der</strong> Verfassung, <strong>der</strong> Gesetze, <strong>der</strong> demokratischen Institutionen. Dies ist das<br />

Land auf dem Papier. Mit <strong>der</strong> Realität des Landes hat dies gar nichts zu tun.“<br />

Eduardo Umaña Mendoza (Menschenrechtsanwalt, ermordet am 18. April 1998)<br />

Uribe wird nicht müde, den bewaffneten Konflikt in Abrede zu stellen und von einer „terroristischen<br />

Bedrohung“ zu sprechen. Über die juristischen Konsequenzen hinaus <strong>–</strong> die Armee<br />

und die staatlichen Sicherheitskräfte sind dank dieser Definition nicht mehr Konfliktpartei<br />

und dem humanitären Völkerrecht nicht mehr unterstellt <strong>–</strong> verfolgt dieser Diskurs ideologische<br />

und psychologische Ziele. Die stete Wie<strong>der</strong>holung des Slogans <strong>der</strong> terroristischen Bedrohung<br />

durch die Guerilla soll die enge Verflechtung <strong>der</strong> paramilitärischen Verbände und<br />

<strong>der</strong>en Führungsleute, För<strong>der</strong>er und Finanzgeber mit <strong>der</strong> politischen Elite und <strong>der</strong> Regierung<br />

unsichtbar machen. Aufgrund ihrer Verbindungen mit den Paramilitärs laufen Strafverfahren<br />

gegen ca. 50 Kongressabgeordnete <strong>–</strong> praktisch ausnahmslos von pro-Uribe-Parteien; erste<br />

Urteile sind gefällt worden. Inhaftierte Chefs <strong>der</strong> Paramilitärs haben selbst den für Menschenrechtsfragen<br />

zuständigen Vizepräsidenten Santos beschuldigt, die Schaffung einer paramilitärischen<br />

Einheit in Bogota voran getrieben zu haben. Diese Anklagen verhallen<br />

scheinbar wirkungslos, denn es gibt nur einen Feind, auf den die ganze Aufmerksamkeit gerichtet<br />

ist: Die FARC-Guerilla. „Wenn es die FARC nicht gäbe, müsste man sie erfinden. Sie<br />

ist die wichtigste Ausrede für die überbordeten Militärausgaben und zur Verteidigung einer<br />

unbeschränkten Wie<strong>der</strong>wahl.“ 2<br />

Doch schauen wir die Zahlen an: Die Militärausgaben machen heute rund 6,5% des Bruttoinlandproduktes<br />

BIP aus. Die USA, die Kriege im Irak und in Afghanistan führen, geben<br />

4,04% ihres BIP für das Militär aus. Kein europäisches Mitgliedland <strong>der</strong> NATO gibt mehr als<br />

2% des BIP für die Armee aus. Demgegenüber stiegen in <strong>Kolumbien</strong> die Militärausgaben<br />

von 2% im Jahr 1991 auf 6,32% im Jahr <strong>2007</strong>. Tendenz steigend. Im Jahr 2008 werden von<br />

den insgesamt 566'084 aus dem nationalen Budget entlöhnten Staatsbeamten 459'687 Perso-<br />

12 José Fernando Izaza Delgado und Diógenes Campos Romero, 1.12.<strong>2007</strong>, Bogotá<br />

1


nen <strong>–</strong> 81,2%! <strong>–</strong> Angestellte <strong>der</strong> staatlichen Sicherheitskräfte sein. Die Ausgaben für die Armee<br />

sind so hoch wie jene für Gesundheit, Bildung und Wasserversorgung, Abwasser- und<br />

Kehrichtentsorgung zusammen. 65% aller nationalen Investitionen fliessen in die Armee <strong>–</strong><br />

obwohl es offiziell keinen Konflikt gibt.<br />

Kommt dazu, dass laut <strong>der</strong> Regierung zwischen August 2002 und Juli <strong>2007</strong> die Guerilla hohe<br />

Verluste hinnehmen musste: 27'290 Guerilleros wurden verhaftet, 9'841 bei Gefechten getötet,<br />

und 13'333 haben sich demobilisiert. Dies ergibt laut <strong>der</strong> Regierung 50'464 Guerilleros,<br />

die in den letzten 5 Jahren ausser Gefecht gesetzt wurden. 3 Nach den Angaben <strong>der</strong> Regierung<br />

betrug die Zahl <strong>der</strong> Guerilleros (FARC und ELN) im Jahr 2002 insgesamt 20'600 Kämpfende,<br />

im Jahr <strong>2007</strong> noch 12'499 Kämpfende. Trotz <strong>der</strong> immensen Verluste von über 50'000<br />

Guerilleros <strong>–</strong> was dem Doppelten <strong>der</strong> ursprünglichen Stärke <strong>der</strong> Guerilla entspricht <strong>–</strong> beträgt<br />

die Reduktion nur 8'101 Guerilleros. Dies bedeutet, dass pro 100 ausser Gefecht gesetzten<br />

Guerilleros 84 neu rekrutiert werden konnten. Insgesamt konnte die Guerilla demnach 42'363<br />

neue Kämpfende rekrutieren, mehr als das Doppelte ihres Bestandes im Jahr 2002. 4<br />

Damit wird das Paradox noch eklatanter: Die Regierung will die Guerilla immerhin um über<br />

8'000 Kämpfende reduziert und die Paramilitärs als vermeintlichen an<strong>der</strong>en bewaffneten Akteur<br />

vollständig demobilisiert haben; somit stehen also noch akribisch genau gezählte 12'499<br />

Guerilleros <strong>der</strong> Armee gegenüber. Gleichzeitig aber erhöht die Regierung die Ausgaben für<br />

den angeblich nicht stattfindenden Krieg auf ein Rekordniveau.<br />

Paradox 2<br />

Die Paramilitärs sind demobilisiert <strong>–</strong> doch ihre Verbrechen verüben sie weiter, und die<br />

Parapolitik hat in Uribe selber den wichtigsten Verteidiger<br />

Für Uribe gibt es keine Paramilitärs mehr. Die Verstrickungen zahlreicher Politiker des Uribe-Lagers<br />

in den Sumpf <strong>der</strong> Parapolitik scheinen wie gewohnt am Präsidenten abzuperlen<br />

und bestätigen damit den berühmten Teflon-Effekt. 5<br />

Laut <strong>der</strong> Regierung sind zwischen 2003 und 2006 insgesamt 31'671 Paramilitärs bei kollektiven<br />

Demobilisierungen von 38 paramilitärischen Blöcken ins zivile Leben zurück gekehrt.<br />

Abgegeben wurden 18'051 Waffen, viele davon in schlechtem Zustand o<strong>der</strong> völlig unbrauchbar.<br />

Rund 2'700 Paramilitärs fallen unter das Gesetz Gerechtigkeit und Friede und müssen<br />

sich vor speziellen Gerichten verantworten. Ihnen droht eine maximale Strafe von acht Jahren,<br />

wobei die Zeit, die sie in <strong>der</strong> Einfindungszone und in Haft bereits verbracht haben, angerechnet<br />

wird. Die übrigen fast 29'000 Paramilitärs fallen unter das Dekret 128 von 2003 und<br />

gehen straffrei aus. 6 Die demobilisierten Paramilitärs erhalten während 18 Monaten eine finanzielle<br />

Unterstützung von rund 160 US-$.<br />

Objektiv muss festgehalten werden, dass „keines <strong>der</strong> Kriterien, die eine Demobilisierung als<br />

abgeschlossen definieren würden, erfüllt werden konnte. Es sind nicht alle Waffen abgegeben<br />

worden und die Kampfeinheiten und Befehlsstrukturen haben sich nicht langfristig aufgelöst.<br />

Die Reintegration ist dahingehend weitgehend gescheitert, dass einige <strong>der</strong> Demobilisierten<br />

erneut paramilitärischen Verbänden beigetreten sind. An<strong>der</strong>e übernehmen in legalen privaten<br />

Sicherheitsfirmen die gleichen Aufgaben, die sie zuvor als illegale Paramilitärs ausgeübt ha-<br />

3<br />

José Fernando Izaza Delgado y Diógenes Campos Romero, 1 de dicembre <strong>2007</strong>, Bogotá<br />

4<br />

ebd.<br />

5<br />

Mit dem Begriff „Teflon-Effekt“ wird in <strong>Kolumbien</strong> das Phänomen bezeichnet, dass sämtliche Skandale<br />

scheinbar spurlos am Präsidenten vorbei gehen; so z.B. die Verwicklung hoher Armeefunktionäre und Politiker<br />

in den Drogenhandel und den Paramilitarismus.<br />

6<br />

Siehe Monatsberichte No. 10 und 11/ 2005; http://www.<strong>ask</strong>online.ch/monatsbericht.html<br />

2


en. O<strong>der</strong> sie bleiben bewaffnet, indem sie von den staatlichen Sicherheitskräften übernommen<br />

werden.“ 7<br />

Zahlen zu den Menschenrechtsverletzungen zeigen, dass die Paramilitärs in keiner Weise<br />

aufgehört haben, Morde zu verüben, Menschen gewaltsam zum Verschwinden zu bringen,<br />

Personen und ganze Gemeinschaften zu bedrohen und zu kontrollieren. In den ersten vier<br />

Regierungsjahren von Uribe (2002-06) wurden 3'907 Menschen von paramilitärischen Verbänden<br />

ermordet. 8 Dies, obwohl ab dem 1. Dezember 2002 die Paramilitärs angeblich einen<br />

Waffenstillstand befolgten. Und das Morden hat nicht aufgehört. Zwischen dem 31. Dezember<br />

<strong>2007</strong> und dem 14. Januar 2008 ermordeten Paramilitärs 12 Personen, brachten 9 Personen<br />

zum Verschwinden und vertrieben 120 Menschen. 9 Der Menschenrechtsaktivist Iván Cepeda,<br />

Sohn des ermordeten UP-Senators Manuel Cepeda, zieht in seinem Brief an Uribe folgenden<br />

Schluss: „Dies bedeutet, dass in vier Departements des Landes in weniger als 15 Tagen die<br />

Paramilitärs Massaker verübten, mehrere Personen zum Verschwinden brachten und mit einer<br />

bewaffneten Aktion eine massive, gewaltsame Vertreibung bewirkten.“ 10<br />

Dass Uribe weiterhin paramilitärische Strukturen als sinnvolles Instrument zur Bekämpfung<br />

<strong>der</strong> Guerilla erachtet, wird durch die erneute Ausstattung von Bürgern mit Waffen deutlich,<br />

wie es im Rahmen des Programms <strong>der</strong> Bauernsoldaten geschieht o<strong>der</strong> durch die Involvierung<br />

<strong>der</strong> Zivilbevölkerung in den bewaffneten Konflikt mittels des Informantennetzes, dem über 4<br />

Millionen Menschen <strong>–</strong> d.h. rund 10% <strong>der</strong> Bevölkerung <strong>–</strong> angehören sollen.<br />

Wie tief Präsident Uribe selber in den Paramilitarismus und die Parapolitik verstrickt ist,<br />

zeigte auch die Episode um die Ernennung des Gouverneurs des Departement Cordoba, Benito<br />

Osorio. Für niemanden war es ein Geheimnis, dass Osorio ein enger Vertrauter des paramilitärischen<br />

Chefs Mancuso war. Nur Uribe, selber ein enger Vertrauter von Osorio, schien<br />

dies entgangen zu sein. Nach nur 17 Tagen im Amt musste Benito Osorio aufgrund seiner<br />

Verwicklung in den Paramilitarismus zurücktreten.<br />

Positiv zu vermerken ist, dass Angehörige von Opfern rund 60'000 Klagen wegen Verbrechen<br />

<strong>der</strong> Paramilitärs eingereicht haben. Trotz <strong>der</strong> massiven Einschüchterung und <strong>der</strong> Ermordung<br />

von ZeugInnen haben viele Familien den Mut aufgebracht, Klage einzureichen.<br />

Paradox 3:<br />

<strong>Kolumbien</strong> ist eine funktionierende Demokratie <strong>–</strong> doch Präsident Uribe untergräbt systematisch<br />

die Rechtsstaatlichkeit<br />

Tatsächlich verfügt <strong>Kolumbien</strong> über rechtsstaatliche Strukturen und formelle rechtsstaatliche<br />

Abläufe. Doch die Diskrepanz dieses „Landes auf dem Papier“ mit dem „wirklichen <strong>Kolumbien</strong>“<br />

ist enorm. Dazu einige Beispiele:<br />

• Im Oktober <strong>2007</strong> fanden Regional- und Lokalwahlen statt. Einige Resultate dieses Urnengangs<br />

sind positiv zu vermerken: Die Wahlen verliefen ruhig und die Wahlbeteiligung nahm<br />

zu; die noch junge Linkspartei <strong>–</strong> <strong>der</strong> Alternative Demokratische Pol PDA <strong>–</strong> konnte sich halten,<br />

gewann in Bogotá das Bürgermeisteramt und stellt den Gouverneur des Departement<br />

Nariño. Der hohe Anteil an Leerstimmen (18% bei den Departements- und 50% bei <strong>der</strong> Wahl<br />

7<br />

Zitat aus „Der Demobilisierungsprozess <strong>der</strong> Paramilitärs in <strong>Kolumbien</strong> unter Alvaro Uribe“, <strong>2007</strong>, Katharina<br />

Beck; verfügbar unter http://www.<strong>ask</strong>online.ch/themen/kriegundfrieden.html<br />

8<br />

Comision Colombiana de Juristas, Colombia 2002 <strong>–</strong> 2006: Situación de <strong>der</strong>echos humanos y <strong>der</strong>echo humanitario<br />

9<br />

El Espectador, Carta al Presidente de la República de Ivan Cepeda Castro, 19. Januar 2008<br />

10 ebd.<br />

3


<strong>der</strong> Gemeindebehörden) weist auf ein bewussteres Wahlverhalten hin. Zudem gelang es in<br />

einigen von den Paramilitärs dominierten Departements <strong>der</strong>en Einfluss zurück zu drängen.<br />

Doch auch dieser Wahlgang for<strong>der</strong>te Opfer: 28 PolitikerInnen wurden im Vorfeld ermordet<br />

und die Paramilitärs konnten in vielen Gemeinden ihre Kandidaten durchsetzen. So hat sich<br />

<strong>der</strong> Paramilitarismus auf hohem Niveau in den „legal gewählten Behörden“ halten können<br />

und kaum an Einfluss eingebüsst.<br />

Präsident Uribe mischte sich in offener Verletzung <strong>der</strong> Verfassung in den Wahlkampf um das<br />

wichtige Amt des Bürgermeisters von Bogotá ein. Er stellte den Kandidaten des PDA, Samuel<br />

Moreno, als Sympathisanten <strong>der</strong> Guerilla und nicht wählbar dar. Trotz Uribes rechtswidriger<br />

Einmischung gewann Moreno mit einem Glanzresultat.<br />

• Der Oberste Gerichtshof, welcher die Anklagen gegen die Politiker führt, die Verbindungen<br />

mit dem Paramilitarismus haben, ist wie<strong>der</strong>holt von Uribe eingeschüchtert und diffamiert<br />

worden. Wo Gerichte unabhängig handeln und ihrer Verantwortung nachzukommen suchen,<br />

stossen sie <strong>–</strong> in klarer Missachtung des Grundsatzes <strong>der</strong> Gewaltentrennung <strong>–</strong> auf die offene<br />

Feindseligkeit <strong>der</strong> Regierung.<br />

• Das Gleiche gilt für das Verfassungsgericht: Es erklärte im Mai 2006 einige zentrale Teile<br />

des Gesetzes Gerechtigkeit und Frieden für verfassungswidrig und nicht vereinbar mit internationalen<br />

Standards. So verlangte es vollständige Geständnisse, den Rückgriff auch auf die<br />

legalen Güter und Besitztümer <strong>der</strong> Täter zur Entschädigung <strong>der</strong> Opfer, Mindeststrafen von<br />

fünf Jahren; <strong>der</strong> politische Status <strong>der</strong> Delikte wurde aberkannt.<br />

Uribe sagte zwar, er akzeptiere das Urteil, doch erliess er Dekrete, die in offenem Wi<strong>der</strong>spruch<br />

zu diesen Anordnungen sind. Kommt dazu, dass die Justizeinheiten, die mit <strong>der</strong> Umsetzung<br />

des Gesetzes beauftragt sind, völlig unterdotiert und objektiv nicht in <strong>der</strong> Lage sind,<br />

ihren Auftrag zu erfüllen.<br />

• Die Regierung untergräbt zudem mit ihrer „Strategie <strong>der</strong> internationalen Zusammenarbeit<br />

zur Stärkung <strong>der</strong> Demokratie und <strong>der</strong> sozialen Entwicklung“ zivile, rechtsstaatliche Strukturen.<br />

Der Fokus ist auf die Zusammenarbeit für den Krieg gerichtet, zivile Strukturen werden<br />

<strong>der</strong> militärischen Aufstandsbekämpfung untergeordnet und die zivil-militärische Zusammenarbeit<br />

als Voraussetzung für Investitionen und Sicherheit verlangt. Das Konzept steht in offener<br />

Verletzung des Humanitären Völkerrechts, das die Involvierung <strong>der</strong> Zivilbevölkerung in<br />

den Konflikt verbietet. Aber eben <strong>–</strong> es gibt ja keinen Konflikt in <strong>Kolumbien</strong>.<br />

Paradox 4:<br />

Keine Verhandlung mit Terroristen <strong>–</strong> doch Einsetzung von Piedad<br />

Córdoba und Hugo Chávez als Vermittelnde<br />

Nachdem Ende Juni <strong>2007</strong> bekannt wurde, dass elf von <strong>der</strong> FARC seit 2002 entführte Abgeordnete<br />

des Departement Valle del Cauca bei einer bis heute ungeklärten militärischen Konfrontation<br />

getötet worden waren, ging ein Aufschrei durch <strong>Kolumbien</strong> und die internationale<br />

Gemeinschaft. Der Druck auf Uribe wuchs, Schritte zu einem humanitären Abkommen zu<br />

machen. Eine konkrete Form nahm dieser Druck im über 1000 km langen Marsch des Lehrers<br />

Moncayo quer durch <strong>Kolumbien</strong> vor den Präsidentenpalast an. Nachdem Uribe im Gespräch<br />

mit Moncayo eine öffentliche Schlappe erlitten hatte, trat er die Flucht nach vorn an:<br />

Die oppositionelle Senatorin Piedad Córdoba wurde als Vermittlerin eingesetzt und ermächtigt,<br />

den venezolanischen Präsidenten Chávez beizuziehen. Mit dem politischen Schwergewicht<br />

Chávez schienen sich die festgefahrenen Fronten zu bewegen. Die beiden Vermittelnden<br />

entwickelten eine intensive Verhandlungstätigkeit. Doch es scheint, dass Uribe in seinem<br />

politischen Kalkül vom Scheitern <strong>der</strong> Verhandlungen ausgegangen war. Damit hätte er<br />

wie<strong>der</strong> gegen seinen Erzfeind FARC gepunktet. Als sich ein möglicher Erfolg abzeichnete,<br />

4


entzog Uribe unter einem fadenscheinigen Vorwand den beiden Beauftragten das Verhandlungsmandat.<br />

Einmal mehr wurde die aufkeimende Hoffnung auf eine Freilassung von Entführten<br />

jäh erstickt.<br />

Das Nachspiel, das schlussendlich mit <strong>der</strong> Freilassung von zwei Geiseln und dem Auffinden<br />

des Sohnes <strong>der</strong> einen Geisel in einem Kin<strong>der</strong>heim endete, zeigte die Grausamkeit von politischen<br />

Akteuren auf <strong>–</strong> <strong>der</strong> Regierung wie <strong>der</strong> FARC-Guerilla <strong>–</strong>, welche die Geiseln als Spielball<br />

ihrer Politik einsetzen. Dass Chávez mit seiner Show rund um diese Freilassung mit zum<br />

Spektakel beitrug <strong>–</strong> 300 JournalistInnen warteten in Villavicencio vergeblich auf die angekündigte<br />

Freilassung <strong>–</strong> war für eine künftige mögliche Vermittlertätigkeit sicher nicht för<strong>der</strong>lich.<br />

Die Beziehungen zwischen den beiden Län<strong>der</strong>n sind auf einem Tiefpunkt angelangt.<br />

Das Drama um die Entführten hat längst internationale Dimensionen erreicht. Spanien,<br />

Frankreich und die <strong>Schweiz</strong> versuchen seit Jahren ein humanitäres Abkommen zwischen <strong>der</strong><br />

FARC und <strong>der</strong> Regierung zu vermitteln. Allerdings entzog ihnen Uribe im Oktober 2006<br />

jegliches Verhandlungsmandat. Im Rahmen seines Europabesuches im Januar 2008 hat Uribe<br />

die drei Län<strong>der</strong> wie<strong>der</strong> zu Vermittlungen ermächtigt. Diese verlangten mehr Verhandlungsspielraum<br />

und grössere Autonomie.<br />

Paradox 5:<br />

Sicherheit für alle <strong>–</strong> doch die Menschenrechte werden weiterhin verletzt<br />

In seiner Antrittsrede im Jahr 2002 versprach Uribe, dass sich dank seiner Politik <strong>der</strong> demokratischen<br />

Sicherheit je<strong>der</strong> Kolumbianer und jede Kolumbianerin sicher fühlen soll, auch<br />

oppositionelle PolitikerInnen, GewerkschaftlerInnen und soziale Führungspersonen. Jedoch<br />

hat Uribe selber diese Menschen wie<strong>der</strong>holt öffentlich als verkappte Guerilleros <strong>–</strong> also Terroristen<br />

<strong>–</strong> beschrieben und einem hohen Risiko ausgesetzt. Viele sind infolgedessen bedroht<br />

o<strong>der</strong> ermordet worden o<strong>der</strong> ins Exil geflüchtet. Die Menschenrechtslage hat sich nicht substanziell<br />

verbessert. Es stimmt, dass die Grossstädte und die Hauptverbindungsstrassen dank<br />

einer grossen Militärpräsenz sicherer geworden sind und man wie<strong>der</strong> reisen kann. Doch was<br />

in Konfliktgebieten geschieht und was den Schutz des Rechtes auf Leben betrifft, hat sich<br />

seit 2002 nichts geän<strong>der</strong>t: <strong>Kolumbien</strong> weist gleich hohe Zahlen zu den Menschenrechtsverletzungen<br />

auf wie vor 2002. In Uribes ersten vier Regierungsjahren (2002-06) wurden 12'547<br />

Personen im Rahmen sozio-politischer Gewalt getötet. 11 Eine internationale Beobachtungskommission<br />

zu Aussergerichtlichen Hinrichtungen und Straflosigkeit in <strong>Kolumbien</strong> bestätigte<br />

die direkte Verantwortung <strong>der</strong> staatlichen Sicherheitskräfte für aussergerichtliche Hinrichtungen<br />

und Verschwindenlassen, die zudem ihre Opfer oft als im Kampf getötete Guerilleros<br />

ausgegeben, die Leichen in Uniformen gesteckt und mit Waffen ausgestattet haben. Die Koordination<br />

<strong>Kolumbien</strong>-Europa-USA hat allein im Zeitraum von Juli 2002 bis Juni <strong>2007</strong> mindestens<br />

955 Fälle von aussergerichtlichen Hinrichtungen registriert, für die staatliche Sicherheitskräfte<br />

verantwortlich zeichnen. Hinzu kommen 235 Fälle gewaltsamen Verschwindenlassens<br />

von Personen.<br />

Auch die systematischen Vertreibungen gingen unter Uribe weiter. Rund 4 Millionen<br />

Menschen sind heute in <strong>Kolumbien</strong> Flüchtlinge im eigenen Land. Allein im Jahr <strong>2007</strong> wurden<br />

schätzungsweise 72'000 Menschen neu von ihrem Land vertrieben. Eine Session des<br />

Permanenten Völkertribunals verurteilte <strong>Kolumbien</strong> wegen <strong>der</strong> Vertreibungen und bezeichnete<br />

das neoliberale Entwicklungsmodell als Hauptursache. Mindestens 75% <strong>der</strong> Vertriebenen<br />

waren Landbesitzer. 12<br />

11 Elementos de Coyuntura Colombiana, Oidhaco, 6. November <strong>2007</strong><br />

12 Siehe <strong>Kolumbien</strong>-aktuell No. 464, 8. Dez. <strong>2007</strong>, http://www.<strong>ask</strong>online.ch/kolumbien-aktuell.html<br />

5


Im Departement Nariño, im Grenzgebiet zu Ecuador, wurden in <strong>der</strong> Folge von Gefechten<br />

zwischen <strong>der</strong> Guerilla und <strong>der</strong> Armee mehrere Tausend AfrokolumbianerInnen und Indigene<br />

vertrieben, und/o<strong>der</strong> die Zufuhr von Nahrungsmitteln und Medikamenten wurde über längere<br />

Zeit von den bewaffneten Akteuren verhin<strong>der</strong>t.<br />

Nach Angaben <strong>der</strong> Stiftung für Pressefreiheit wurden in den ersten sechs Monaten des Jahres<br />

<strong>2007</strong> ein Journalist ermordet, 36 mit dem Tode bedroht, einer illegal festgenommen, und ein<br />

Journalist musste ins Exil. Elf JournalistInnen klagten über Behin<strong>der</strong>ungen bei <strong>der</strong> Ausübung<br />

ihrer Arbeit und 16 über unwürdige und unmenschliche Behandlung. 13<br />

Auch die Gewalt gegen GewerkschaftlerInnen geht weiter. Bis November <strong>2007</strong> wurden 26<br />

GewerkschaftlerInnen ermordet; Dutzende waren Opfer von Todesdrohungen und Einschüchterungen.<br />

Paradox 6:<br />

Besprühung von Kokaplantagen <strong>–</strong> doch <strong>der</strong> Handel mit Kokain blüht<br />

Rund 1 Million Hektaren Kokaplantagen wurden seit Beginn des Plan Colombia im Jahr<br />

2000 mit einem hochgiftigen Pestizidcocktail auf <strong>der</strong> Basis von Glyphosat (Roundup) besprüht.<br />

Die Folgen für die betroffenen Menschen, Tiere und die Natur sind verheerend.<br />

Schätzungsweise 250'000 Menschen flohen nach Ecuador, 14'000 erhielten politisches Asyl.<br />

Über 5 Mrd. US-$ flossen in den Plan Colombia <strong>–</strong> und doch beträgt die Kokain-Produktion<br />

jährlich praktisch unverän<strong>der</strong>t rund 1000 Tonnen. Kokain ist so leicht, so billig und so rein<br />

verfügbar wie noch nie. Die Strategie, mit <strong>der</strong> Besprühung und <strong>der</strong> aggressiven militärischen<br />

Bekämpfung <strong>der</strong> kleinen Kokapflanzer eine Angebotsverknappung zu erreichen, ist offensichtlich<br />

gescheitert. In <strong>Kolumbien</strong> wird heute in 23 von 32 Departements Koka angebaut.<br />

Trotz <strong>der</strong> immensen Kosten und <strong>der</strong> Wirkungslosigkeit <strong>–</strong> ganz zu schweigen von den mit <strong>der</strong><br />

Anbaubekämpfung verbundenen gravierenden Menschenrechtsverletzungen <strong>–</strong> ist kein Umdenken<br />

in Sicht. 14<br />

Paradox 7:<br />

Wirtschaftliche Prosperität <strong>–</strong> doch die Armut wächst<br />

<strong>Kolumbien</strong> verzeichnete in den letzten vier Jahren ein durchschnittliches Wirtschaftswachstum<br />

von 4,6%. 15 Gleichzeitig steht das Land hinter Haiti und Brasilien an dritter Stelle in<br />

Bezug auf die soziale Ungleichheit. Die Reingewinne <strong>der</strong> 5000 grössten Unternehmen stiegen<br />

im Zeitraum von 2005-06 um 14%. Nach Angaben <strong>der</strong> UNO-Entwicklungsorganisation<br />

UNDP von <strong>2007</strong> leben 17 Millionen KolumbianerInnen in Armut und 6 Millionen im Elend.<br />

Das Wirtschaftswachstum und die gestiegenen ausländischen Investitionen <strong>–</strong> die „<strong>Schweiz</strong>“<br />

ist im Jahr <strong>2007</strong> mit rund 3,2 Mrd. US-$ <strong>der</strong> 5.-grösste Investor in <strong>Kolumbien</strong> <strong>–</strong> haben die<br />

wirtschaftliche Ungleichheit noch verschärft, wovon historisch beson<strong>der</strong>s ausgeschlossene<br />

Schichten wie AfrokolumbianerInnen und Indigene beson<strong>der</strong>s betroffen sind.<br />

Paradox 8:<br />

Das Volk steht hinter dem Präsidenten - das Totschweigen <strong>der</strong> kritischen und oppositionellen<br />

Stimmen<br />

13 http://www.flip.org.co/secciones/informes/<strong>2007</strong>/07_enero.html; konsultiert am 4. Februar 2008<br />

14 Siehe Monatsbericht 7/8 <strong>2007</strong>, Die Prohibitionspolitik ist gescheitert,<br />

http://www.<strong>ask</strong>online.ch/monatsbericht.html<br />

15 Elementos de Coyuntura Colombiana, Oidhaco, 6. November <strong>2007</strong><br />

6


Die sozialen Organisationen <strong>–</strong> Bauern-, Vertriebenen-, Schwarzen-, Indigena-, Gewerkschafts-,<br />

Opfer-, Friedens- und Frauenorganisationen <strong>–</strong> führen in <strong>Kolumbien</strong> einen zähen,<br />

friedlichen Kampf, <strong>der</strong> als heroisch bezeichnet werden kann. Ihre unzähligen Aktionen gegen<br />

das Vergessen, für Gerechtigkeit, für eine menschlichere Gesellschaft und für einen wirklichen<br />

und dauerhaften Frieden mit sozialer Gerechtigkeit werden von <strong>der</strong> Regierung konsequent<br />

totgeschwiegen, angefeindet, lächerlich gemacht, ins Gegenteil verdreht und in den<br />

Schmutz gezogen. Trotzdem erheben sich diese Stimmen und lassen sich nicht unterkriegen.<br />

Der lange Atem dieser Menschen, ihre Ausdauer und ihr hartnäckiger Wi<strong>der</strong>stand gegen ein<br />

System des Unrechts und <strong>der</strong> verordneten Amnesie verdienen Hochachtung.<br />

Zu erwähnen ist hier auch die Haltung des Alternativen Demokratischen Pols PDA, insbeson<strong>der</strong>e<br />

seines Präsidenten, dem ehemaligen Verfassungsrichter Carlos Gaviria. Trotz aller<br />

Anfeindungen, Verleumdungen und Drohungen lässt sich <strong>der</strong> PDA nicht auf das von <strong>der</strong> Regierung<br />

und Uribe selber geschürte Klima des Hasses ein. Uribe drohte lautstark, er wolle<br />

„einen weiteren kleinen Verfassungsartikel“ än<strong>der</strong>n und ein drittes Mal kandidieren, falls bei<br />

den Präsidentschaftswahlen von 2010 die Gefahr eines möglichen Wahlsieges durch den<br />

PDA drohe, wonach ein Chaos ausbrechen und <strong>der</strong> Terrorismus das Land übernehmen würde.<br />

Doch auch darauf reagierte <strong>der</strong> PDA gelassen.<br />

Angesichts <strong>der</strong> kaum mehr zu überbietenden Polarisierung des Landes hat PDA-Präsident<br />

Carlos Gaviria eindringlich zur Respektierung des politischen Gegners aufgerufen <strong>–</strong> und er<br />

praktiziert dies auch.<br />

Wie reagiert die internationale Gemeinschaft auf diese Paradoxe?<br />

Politisch halten sich die Regierungen mit ihrer Unterstützung gegenüber Uribe meist vornehm<br />

zurück, doch die Investitionen nehmen zu <strong>–</strong> das Kapital scheint Vertrauen in die Politik<br />

<strong>der</strong> „Demokratischen Sicherheit“ Uribes zu haben. Seine Politik <strong>der</strong> militärischen und politischen<br />

Absicherung von Investitionen <strong>–</strong> z.B. über Investitionsschutz- und Doppelbesteuerungsabkommen,<br />

wie sie unter an<strong>der</strong>em letztes Jahr mit <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> unterzeichnet wurden <strong>–</strong><br />

scheint aufzugehen.<br />

Die Europäische Union EU hat keine einheitliche Politik gegenüber <strong>Kolumbien</strong>. Einige EU-<br />

Staaten liefern selbst Waffen. Generell scheinen die Regierungen nicht genau hinschauen zu<br />

wollen, was es mit dem Demobilisierungsprozess <strong>der</strong> Paramilitärs, dem Auftauchen neuer<br />

paramilitärischer Verbände und vor allem mit <strong>der</strong> Verwicklung hoher Politiker und Funktionäre<br />

in den Paramilitarismus auf sich hat. 16 Die Regierungen scheinen auch an einer substanziellen<br />

Verbesserung <strong>der</strong> Menschenrechte nicht wirklich interessiert zu sein. Nicht umsonst<br />

hat Uribe im Vorfeld seiner Europareise im Januar 2008 Amnesty International scharf kritisiert.<br />

Nur zu gern lässt sich auch die internationale Gemeinschaft von diesen offensichtlichen<br />

Paradoxen ablenken und übernimmt das medial aufbereitete Feindbild FARC. Die EU vergibt<br />

sich damit die Möglichkeit, zu einer politischen Verhandlungslösung des internen bewaffneten<br />

Konfliktes und zu einer friedlichen Überwindung <strong>der</strong> Konfliktursachen beizutragen.<br />

„We<strong>der</strong> <strong>der</strong> kostspielige Krieg des Staates ist <strong>der</strong> Weg zur Überwindung des Konfliktes, noch<br />

sind die Waffen <strong>der</strong> Guerilla <strong>der</strong> Weg zur Überwindung seiner Ursachen“, schreiben soziale<br />

16 Einige davon explizit von Uribe ernannt und bis zuletzt unterstützt, wie <strong>der</strong> inhaftierte Geheimdienstchef des<br />

DAS, Jorge Noguera o<strong>der</strong> General (i.R.) Rito Alejo del Rio. <strong>–</strong> Im Dezember <strong>2007</strong> hat Uribe den ehemaligen<br />

Gouverneur des Dep. Cauca, Juan José Chaux Mosquera, zum Botschafter in Holland ernannt. Dies obwohl<br />

einen Monat zuvor <strong>der</strong> paramilitärische Chef Ever Veloza García, alias HH, vor Gericht aussagte, Chaux habe<br />

im Jahr 2003 an einem Treffen mit <strong>der</strong> Führung <strong>der</strong> Paramilitärs teilgenommen und seine Wahl als Gouverneur<br />

dank <strong>der</strong> bewaffneten Unterstützung des Bloque Calima <strong>der</strong> AUC erreicht. HH war Chef des Bloque Calima <strong>der</strong><br />

AUC.<br />

7


Organisationen als Antwort an die Aufrufe von Regierung und politischer Elite zu Massenkundgebungen<br />

gegen die FARC. 17<br />

Der kolumbianische Konflikt ist heute endgültig auf die internationale Ebene übergeschwappt.<br />

Die Auswirkungen auf die Nachbarlän<strong>der</strong> sind nicht mehr zu übersehen. Die<br />

Spannungen zwischen Venezuela und <strong>Kolumbien</strong> sind für ganz Lateinamerika Grund zu Besorgnis,<br />

und ein Wie<strong>der</strong>eintritt Venezuelas in das Andenbündnis ist damit in weite Ferne gerückt.<br />

Internationaler Druck <strong>–</strong> vor allem von Seiten Lateinamerikas <strong>–</strong> zur Aufnahme von<br />

Friedensverhandlungen und zu einer politische Lösung des bewaffneten Konfliktes wird damit<br />

wahrscheinlicher. Dieser Druck ist entscheidend, denn eines steht fest: <strong>Kolumbien</strong> hat<br />

längst die Fähigkeit verloren, den internen sozialen, wirtschaftlichen, politischen und bewaffneten<br />

Konflikt aus eigener Kraft zu lösen.<br />

Allerdings wird die Haltung <strong>der</strong> USA gegenüber einer Verhandlungslösung entscheidend<br />

sein. Der Krieg in <strong>Kolumbien</strong> entsprach bisher mehr ihren Interessen. Und hier ist kaum eine<br />

Än<strong>der</strong>ung in Sicht, nicht nur wegen <strong>der</strong> regionalpolitischen Lage in Lateinamerika, son<strong>der</strong>n<br />

auch wegen <strong>der</strong> grossen wirtschaftlichen Interessen <strong>der</strong> USA in <strong>Kolumbien</strong>.<br />

Die internationale Staatengemeinschaft müsste dringendst und konsequent die Stimmen <strong>der</strong><br />

sozialen Bewegungen und <strong>der</strong> politischen Opposition zumindest anhören und ihnen auch<br />

Gewicht einräumen. Im Moment stellen wir jedoch lei<strong>der</strong> fest, dass sie sich <strong>–</strong> wohl auch aus<br />

wirtschaftlichen Gründen <strong>–</strong> gerne dem Diskurs Uribes anschliesst.<br />

2. Schwerpunkte unserer Arbeit<br />

Wirtschaft und Menschenrechte<br />

Schwerpunkte des Bereichs Wirtschaft und Menschenrechte waren <strong>2007</strong> die Bergbaumultis<br />

Glencore und Xstrata sowie Agrotreibstoffe.<br />

In Bezug auf Nestlé findet ein regelmässiger Austausch mit dem Personalverantwortlichen<br />

von Nestlé <strong>Kolumbien</strong> satt und es kam am 3. August <strong>2007</strong> zu einem Treffen mit <strong>der</strong> gesamten<br />

Führung von Nestlé de Colombia in Bogotá. Mit Alliance Sud arbeitet die Fachstelle<br />

Bern im Dialog mit Nestlé mit und unterstützt die Vorbereitungen <strong>der</strong> Fact Finding Mission<br />

von April 2008 nach <strong>Kolumbien</strong>. Ebenso bestand ein reger Austausch zu Nestlé mit Amnesty<br />

International statt.<br />

Intensiver war die Arbeit zu den <strong>Schweiz</strong>er Bergbaukonzernen Glencore und Xstrata. Einerseits<br />

ging es darum, zu Xstrata und Glencore weltweit zu recherchieren, dies in Kooperation<br />

mit Multiwatch. Dabei ergaben sich Kontakte zu Bolivien, Perú, Zambia und den Philippinen.<br />

Insgesamt wurden fünf Besuche zu diesen beiden Konzernen von <strong>der</strong> <strong>ask</strong> koordiniert,<br />

begleitet und betreut. Es fanden verschiedene Treffen insbeson<strong>der</strong>e mit dem SECO und in<br />

zweiter Linie mit dem EDA statt. Glencore und Xstrata war auch einer <strong>der</strong> Schwerpunkte <strong>der</strong><br />

<strong>Kolumbien</strong>reise von August <strong>2007</strong>. Es war zwar nicht möglich, die Minen von Innen zu besichtigen,<br />

es ergaben sich aber Gespräche mit Firmenvertretern sowohl von El Cerrejón wie<br />

auch von Glencore/Carbones de la Jagua. Am 4. Oktober <strong>2007</strong> wurde beim <strong>Schweiz</strong>er Nationalen<br />

Kontaktpunkt des SECO eine Eingabe gegen Xstrata/El Cerrejón wegen Verstössen<br />

gegen die OECD Leitsätze für Multinationale Unternehmen eingereicht. Im Vorfeld gab es<br />

zwei Treffen mit dem Leiter des Kontaktpunktes. Am 9. Oktober <strong>2007</strong> kam es zu einem Tref-<br />

17 In <strong>Kolumbien</strong> und im Ausland <strong>–</strong> so auch in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> <strong>–</strong> sind am 4. Februar 08 Kundgebungen gegen die<br />

FARC geplant. Viele soziale Organisationen führen Veranstaltungen gegen alle bewaffneten Akteure <strong>–</strong> Guerilla,<br />

Armee und Paramilitärs - und <strong>der</strong>en Verletzungen des humanitären Völkerrechtes und Menschenrechtsverletzungen<br />

durch.<br />

8


fen mit Vertretern des lokalen Managements und <strong>der</strong> drei Mutterkonzerne BHP Billiton,<br />

Anglo American und Xstrata, den NCPs (National Contact Point) <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>, England und<br />

Australiens und den Klägern aus Australien, England und <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>. Seither dauert <strong>der</strong><br />

intensive Austausch zwischen den direkten Klägern in <strong>Kolumbien</strong>, den Rechtsvertretern in<br />

<strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> und Australien und den NCPs an.<br />

Agrotreibstoffe war das zweite wichtige Thema. Angestossen durch die <strong>ask</strong> und Alliance Süd<br />

konnte mit Lobbyarbeit gegenüber dem Parlament und den zuständigen Kommissionen eine<br />

Sozialklausel für die Steuerbefreiung von Agrotreibstoffen durchgesetzt werden. Vor kurzem<br />

wurde die Verordnung zum Mineralölsteuergesetz vom Bundesrat verabschiedet, die Steuerbefreiung<br />

sollte per 1. Juli 2008 in Kraft treten. Die Umsetzung <strong>der</strong> Sozialklausel entspricht<br />

nicht unseren Vorstellungen, wir werden deshalb weitere Lobbyschritte und öffentliche Aktionen<br />

prüfen. Am 13. Dezember <strong>2007</strong> kam es zu einem Treffen mit zwei kolumbianischen<br />

Besuchern (Lidoro vom PCN und Diego von <strong>der</strong> NGO Censat) und Vertretern <strong>der</strong> relevanten<br />

Bundesämter: BAFU, SECO, OZD, EMPA, EDA, sowie DEZA und Swisspeace und mit vier<br />

Parlamentariern. Freiwillige <strong>der</strong> Berner Regionalgruppe <strong>der</strong> <strong>ask</strong> hatten zusammen mit <strong>der</strong><br />

Fachstelle Bern die Fe<strong>der</strong>führung bei <strong>der</strong> Ausarbeitung <strong>der</strong> <strong>ask</strong> - Kampagne "Mit Vollgas in<br />

den Hunger. Brot statt Agrotreibstoffe!" inne. Diese Kampagne wurde am 21. November<br />

<strong>2007</strong> im Botanischen Garten Berns mit einer Pressekonferenz gestartet und eine Webseite<br />

aufgeschaltet: www.agrotreibstoffe.ch<br />

Der Schwerpunkt <strong>der</strong> Arbeit <strong>der</strong> Fachstelle Bern wird 2008 unverän<strong>der</strong>t bleiben: Wir werden<br />

die Umsetzung <strong>der</strong> Steuerbefreiung für Agrotreibstoffe und generell die <strong>Schweiz</strong>er Politik zu<br />

Agrotreibstoffen weiter kritisch beobachten und in unserem Sinne zu beeinflussen versuchen.<br />

Weiter werden wir Bestrebungen mittragen, eine breite Allianz mit einer kritischen Haltung<br />

zu Agrotreibstoffen zu bilden und uns für ein Moratorium einsetzen. Zusammen mit den Berner<br />

Freiwilligen und den an<strong>der</strong>en Regionalgruppen geht es auch darum, die weitere Umsetzung<br />

<strong>der</strong> Agrotreibstoffkampagne "Mit Vollgas in den Hunger. Brot statt Agrotreibstoffe" in<br />

die Hand zu nehmen. Im Bereich Wirtschaft und Menschenrechte geht es darum die OECD-<br />

Eingabe gegen Xstrata zu einem hoffentlich positiven Ende zu führen, und je nach Ergebnis<br />

weitere Schritte zu planen, und die Arbeit zu Glencore zu verstärken. Dazu dient auch <strong>der</strong><br />

Besuch eines Glencore - Gewerkschafters im Januar 2008. Zudem möchten wir uns aktiver<br />

mit den Wirtschafts- und Handelsbeziehungen <strong>Schweiz</strong> - <strong>Kolumbien</strong> und insbeson<strong>der</strong>e mit<br />

dem Freihandelsabkommen EFTA - <strong>Kolumbien</strong> befassen. Dazu soll <strong>der</strong> Dialog mit <strong>der</strong> Bundesverwaltung<br />

gesucht und die Kohärenzfrage gestellt werden. Vorgesehen ist auch eine engere<br />

Zusammenarbeit mit ausgewählten Parlamentariern.<br />

Menschenrechte und Frieden<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> Arbeit zu Menschenrechten und Frieden gilt es ganz beson<strong>der</strong>s den Wert <strong>der</strong><br />

alternativen Publikationen <strong>der</strong> <strong>ask</strong> zur Situation in <strong>Kolumbien</strong> zu erwähnen. Wir glauben,<br />

dass wir eine wichtige Stimme im deutschsprachigen Raum sind, welche ein kritisches und<br />

differenziertes Bild <strong>der</strong> Situation <strong>Kolumbien</strong>s, insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Lage <strong>der</strong> Menschenrechte,<br />

vermitteln. Wir haben Studierende mit Hinweisen auf Texte, Materialien und Einschätzungen<br />

unterstützt. Insbeson<strong>der</strong>e die Arbeit von Katharina Beck zum „Demobilisierungsprozess <strong>der</strong><br />

Paramilitärs unter Alvaro Uribe“ gilt es hier speziell zu erwähnen. Sie ist auch auf <strong>der</strong> unserer<br />

website aufgeschaltet (http://www.<strong>ask</strong>online.ch/themen/kriegundfrieden.html).<br />

Die <strong>ask</strong> hat aktiv in <strong>der</strong> NRO-Koordination <strong>Schweiz</strong>-<strong>Kolumbien</strong> und auch im europäischen<br />

Netzwerk OIDHACO mitgewirkt. In zahlreichen Protestbriefen an kolumbianischen Behörden<br />

und internationale Instanzen wurde gegen konkrete Menschenrechtsverletzungen protestiert,<br />

die Aufklärung und Sanktionierung von Morden o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Schutz von bedrohten Personen<br />

o<strong>der</strong> Gemeinschaften gefor<strong>der</strong>t.<br />

9


Aufgrund <strong>der</strong> Verurteilung von Chiquita zur Zahlung von 25 Mio. US$ durch das US-<br />

Justizdepartement <strong>–</strong> Chiquita hatte während Jahren die Paramilitärs finanziell unterstützt und<br />

ist auch in einen riesigen Waffendeal mit den Paramilitärs verwickelt <strong>–</strong> wurde durch Strassenaktionen<br />

und Briefe Druck auf den wichtigsten Vermarkter von Chiquita-Bananen <strong>–</strong> die<br />

Migros <strong>–</strong> gemacht. Es kam zu einem Gespräch zwischen dem Chiquita Vertreter in <strong>der</strong><br />

<strong>Schweiz</strong> und <strong>der</strong> <strong>ask</strong>.<br />

Die <strong>ask</strong> ist mit in <strong>der</strong> Trägerschaft des Friedensför<strong>der</strong>ungsprogrammes Suippcol 18 vertreten<br />

und hat die Evaluation <strong>der</strong> 2. Phase und die Planung <strong>der</strong> 3. Phase dieses wichtigen Friedensför<strong>der</strong>ungsprojektes<br />

sehr aktiv und intensiv mitbegleitet.<br />

Ein Schwerpunkt <strong>der</strong> Fachstelle war die Vortragstätigkeit. Positiv zu vermerken ist, dass an<br />

den Universitäten St. Gallen, Zürich, Basel und Bern Vorträge zu verschiedenen Themen <strong>der</strong><br />

kolumbianischen Problematik gehalten werden konnten.<br />

Wie<strong>der</strong>um fanden im Berichtsjahr mehrere Treffen mit VertreterInnen kolumbianischer Basis-<br />

und Menschenrechtsorganisationen statt.<br />

Der Fachstellenleiter nahm an einem zweitägigen Treffen des Grupo Sur „Über die neuen<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> internationalen Arbeit zu <strong>Kolumbien</strong> im Rahmen <strong>der</strong> EU“ in Barcelona<br />

teil, an dem u.a. auch <strong>der</strong> Präsident des Alternativen Demokratischen Pols, Carlos Gaviria,<br />

teilnahm.<br />

3. Aktivitäten <strong>der</strong> Regionalgruppen<br />

Sehr erfreulich zu vermerken ist, dass <strong>2007</strong> neu die Regionalgruppe Zürich gebildet werden<br />

konnte und bereits aktiv wurde. So organisierte sie eine Vorlesungstournee mit Werner Hörtner,<br />

dem Autoren des Buches „<strong>Kolumbien</strong> verstehen“ (Rotpunktverlag 2006). Die Gruppe<br />

führte auch Strassenaktionen zu Chiquita durch, organisierte einen Theaterabend mit <strong>der</strong><br />

Gruppe „Resistencia Itinerante“ aus dem Chocó und unterstützte eine Veranstaltung an <strong>der</strong><br />

Universität Zürich zur Friedensgemeinschaft San José de Apartadó, an welcher <strong>der</strong> Film „Bis<br />

zum letzten Stein“ gezeigt wurde. Danach fand ein Gespräch mit dem Autor statt.<br />

Die Gruppe in Basel organisierte das Jubiläumsfest zu 20 Jahren <strong>ask</strong> mit einem politischen<br />

Podium, <strong>der</strong> Erarbeitung des Basler „Manifests zur Solidaritäts- und Friedensarbeit in einer<br />

sich globalisierenden Welt“ und einem Fest. Am Podium nahmen <strong>der</strong> Vertreter des EDA,<br />

Thomas Gremiger, die ehemalige Nationalrätin und heutige Geschäftsleiterin des Christlichen<br />

Friedensdienstes CFD, Cécile Bühlmann, Manon Schick von Amnesty International,<br />

Beat Dietschi von Brot für alle und Bruno Rütsche von <strong>der</strong> <strong>ask</strong> teil. Geleitet wurde das Podium<br />

vom <strong>ask</strong> Mitglied Carlo Knöpfel.<br />

Die Gruppe in Bern zählt am meisten Mitglie<strong>der</strong>. Viele arbeiten in thematischen Gruppen, so<br />

zur Thematik <strong>der</strong> Agrotreibstoffe und zu Wirtschaft und Menschenrechten, insbeson<strong>der</strong>e zum<br />

Bergbau in <strong>Kolumbien</strong>. Auch in Bern wurde eine Lesung mit Werner Hörtner und ein Theaterabend<br />

mit <strong>der</strong> Gruppe Resistencia Itinerante organisiert und erfolgreich durchgeführt. Zudem<br />

hat die Gruppe aktiv bei Anlässen von ALAS und pbi zu <strong>Kolumbien</strong> o<strong>der</strong> Lateinamerika<br />

mitgearbeitet und auch Strassenaktionen zu Chiquita durchgeführt.<br />

In Luzern hat die Gruppe die Lesung mit Werner Hörtner und zwei Theateraufführungen mit<br />

<strong>der</strong> Gruppe Resistencia Itinerante erfolgreich durchgeführt. Ebenso wurden mehrere Strassenaktionen<br />

zu Chiquita veranstaltet. Zudem hat die Gruppe aktiv an <strong>der</strong> Vorbereitung des<br />

Romero Tages mitgearbeitet und konnte dort einen Workshop zu den Friedensinterventionen<br />

<strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> in <strong>Kolumbien</strong> durchführen.<br />

4. Öffentlichkeitsarbeit<br />

18 http://www.<strong>ask</strong>online.ch/themen/kriegundfrieden.html<br />

10


Die <strong>ask</strong> verfasste wie<strong>der</strong>um elf Monatsberichte und übersetzte 22 Nummern des 14-täglichen<br />

Bulletins <strong>Kolumbien</strong>-aktuell. Diese Berichte wurden an die AbonnentInnen versandt und<br />

auch auf <strong>der</strong> homepage <strong>der</strong> <strong>ask</strong> publiziert: www.<strong>ask</strong>online.ch - Die Berichte werden u.a.<br />

auch auf an<strong>der</strong>en websites publiziert, welche zu <strong>Kolumbien</strong> arbeiten, so z.B. unter<br />

www.kolko.de Nebst dieser kontinuierlichen Öffentlichkeitsarbeit konnten mehrere Vorträge<br />

an Universitäten und öffentliche Informationsabende mit kolumbianischen Gästen gehalten<br />

werden.<br />

Erfreulicherweise konnten in verschiedensten Zeitschriften und im Radio Artikel, respektive<br />

Interviews o<strong>der</strong> Reportagen veröffentlicht werden.<br />

Die grossen Anstrengungen zur Organisation einer Theatertournee mit <strong>der</strong> Gruppe Resistencia<br />

Itinerante aus dem Chocó wurden schliesslich mit einer guten Publikumspräsenz belohnt.<br />

Insgesamt konnte die Gruppe vier Aufführungen präsentieren. Allerdings wäre aufgrund <strong>der</strong><br />

hohen Professionalität <strong>der</strong> Gruppe ein noch zahlreicheres Publikum o<strong>der</strong> weitere Auftritte<br />

wünschbar gewesen. Die Form des Theaters zeigte sich aber als höchst geeignet, komplexe<br />

Zusammenhänge auch für Menschen verständlich zu machen, welche die Situation <strong>Kolumbien</strong>s<br />

nicht kennen.<br />

Eine ganz beson<strong>der</strong>e Form <strong>der</strong> Öffentlichkeitsarbeit war das Podium zum Jubiläumsfest 20<br />

Jahre <strong>ask</strong> in Basel „Solidaritäts- und Friedensarbeit in einer sich globalisierenden Welt“.<br />

Weit über 100 Personen verfolgten aufmerksam die Podiumsdiskussion.<br />

Im November starteten wir im Beisein von P. Jesus Florez von <strong>der</strong> Sozialpastoral in Quibdó<br />

und Dr. Carlos Mazzetto aus Brasilien die Kampagne „Mit Vollgas in den Hunger <strong>–</strong> Brot statt<br />

Agrotreibstoffe“.<br />

5. Dank<br />

Die <strong>ask</strong> dankt allen Organisationen, Hilfswerken, Stiftungen und Einzelpersonen, die durch<br />

ihre Unterstützung unsere Arbeit ermöglichen. Die <strong>ask</strong> verfügt nur über sehr beschränkte<br />

personelle wie finanzielle Ressourcen. Wir glauben aber mit unseren wenigen Mitteln ein<br />

Maximum zu erreichen. Ansporn sind dabei die vielen positiven und aufmunternden Rückmeldungen<br />

aus <strong>Kolumbien</strong>, <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> und Europa. Sie sind uns Verpflichtung, unsere Arbeit<br />

engagiert, kompetent und effizient weiter zu führen. Wir zählen auch in Zukunft auf Ihre/eure<br />

Unterstützung!<br />

Luzern, Bern, 10. Feb. 2008 Die Fachstellenleiter: Stephan Suhner und Bruno Rütsche<br />

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