Artikel: GIT 06/2010 Schnittstellen Teil 2 - WinGuard by Advancis ...

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19. Jahrgang
19. Jahrgang
März 2010
Juni 2010
GIT
36
SICHERHEIT
M a g a z i n f ü r S a f e t y u n d S e c u r i t y
Vulkanasche und Frühwarnung
Katastrophenschutz und Zeppeline
Gebäudesicherheit
Schwerpunkt Fenstertechnik
Zeit, Zutritt und Ausweise
CCTV
IT-Security
Sicheres Rechenzentrum
Messe Interschutz
Maschinen- und Anlagensicherheit
Gefahrstoffe
Ergonomie
plus: Sicherheit für
• Handel, Banken und
• die öffentliche Hand
VIP: Jürn Schmidt
TITEL: Mehr Technik,
mehr Features, mehr Komfort
+ M A N A G E M E N T
M A G A z I N F ü R S A F E T y u N D S E C u R I T y

GEBÄUDESICHERHEIT
Die Schnittstellenfrage
OPC, BACnet, lON, KNX, Profibus, CAN, … – oder: das große
Festival der gebäudetechnischen Abkürzungen – Teil 2
oPC und BACnet haben sich als die aussichtsreichsten
Kandidaten im Rennen um eine mögliche
Standardisierung von Schnittstellen, auch
in der Sicherheitstechnik, etabliert. Beide kommen
aus der Gebäudeleit- bzw. Prozesstechnik,
bieten aber gute Voraussetzungen zur Abbildung
sicherheitstechnischer Geräte, Melder
und Meldungen. Technisch gesehen hat BACnet
durch bessere Sicherheitsfeatures, eine unabhängige
Struktur und die Definition von objekten
(z. B. „Life Safety objects“) die Nase
vorn. In der Praxis ist das Angebot sicherheitstechnischer
Geräte mit oPC-Server jedoch größer.
In der aktuellen Version von oPC müssen
sich Entwickler und IT-Fachleute noch mit einigen
historischen Problemen herumschlagen,
die den praktischen Einsatz etwas umständlich
machen und aus Vorgaben der Microsoft-Entwicklungsumgebung
resultieren. So ist z. B. immer
ein Windows-PC und ein relativ weit offenes
Netzwerk notwendig. In der neuen Variante
„UA“ (Unified Architecture) stellt sich oPC jedoch
wesentlich offener, sicherer und plattformunabhängiger
dar. Erste Implementierungen
existieren bereits, die Bedeutung der Abkürzung
oPC löst sich mit der neuen Bedeutung
„open Connectivity“ vom „oLE for Process
control“. In der Praxis wird man abwarten
müssen, wie gut sich diese neue Architektur
durchsetzen wird.
LoN ist in der gebäudeorientierten Sicherheitswelt
ebenfalls etwas weiter verbreitet,
und wird besonders bei Zutritt und Türsystemen
verwendet. Mit LoN ist man jedoch auf
die Verwendung spezieller Hardware (Neuron-
Chips) und einen relativ engen Protokollrahmen
festgelegt.
KNX (Konnex, ehemals EIB) wird eher in der
Hausautomatisierung verwendet, DALI ist ein
spezielles Lichtbussystem, CAN und Profibus
kommen aus der Maschinentechnik; die Liste
ließe sich noch weiter fortsetzen, jedoch haben
diese Schnittstellen eher nicht das Potenzial,
sich als Standard durchzusetzen, weil sie meist
zu spezialisiert sind. Zur Kommunikation mit
anderen Systemen bietet der Markt eine Fülle
von Gateways (=Übersetzern) an, mit denen
sich der Kreis wieder schließen lässt: in der
Praxis wird meist wieder auf eines der beiden
gängigsten Protokolle umgesetzt, nämlich oPC
oder BACnet.
www.GIT-SICHERHEIT.de
Michael Klitsch ist
verantwortlich für
Marketing und PR bei
advancis
Für alle Standardisierungen gilt jedoch: Die
Gemeinsamkeiten und Festlegungen beziehen
sich zunächst auf die grundlegende Kommunikation
zwischen Teilnehmern, nicht jedoch auf
global gültige, konkrete objekte wie Brandmelder,
Kartenleser, Kameras oder gar Türen mit
allen ihren Spezialitäten. So bleibt bei der inhaltlichen
Umsetzung der Anpassung immer
noch genug Raum, um einerseits Besonderheiten
abzubilden, andererseits führen Interpretationsspielräume
oft zu höherem Aufwand oder
Missverständnissen. Die Aussage „wir haben
eine oPC- (oder BACnet, oder xy-) Schnittstelle“
bedeutet in der Praxis also noch keineswegs,
dass es bei der Anbindung keine Probleme
oder zusätzlichen Anpassungsaufwand
geben wird. Allerdings werden die möglichen
Fehlerquellen verringert und die Sicherheit für
den Nutzer erhöht, nicht zwischen den Stühlen
mit einer nicht funktionierenden Schnittstelle
sitzen zu bleiben. Neutrale Testtools und Logging-Funktionen
können für bessere Analyse-
und Nachweismöglichkeiten sorgen, falls Abstimmungsprobleme
auftreten.
Fazit: Standards sind eine gute Basis, entbinden
aber nicht von der inhaltlichen Auseinandersetzung
mit der Frage “ Was will ich eigentlich
mit der Schnittstelle erreichen?“
In der nächsten Ausgabe Ihrer GIT SICHERHEIT
werden die Besonderheiten bei der Anbindung
von Videosystemen und dort bestehende Standardisierungsbestrebungen
beleuchtet.
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