download - amz

technik Diesel
Kraftstoffsystem des
Common Rail prüfen
Bei Servicearbeiten am Dieselmotor
mit Common-Rail-Einspritzung
steht wie bei jedem
elektronisch gesteuerten Fahrzeugsystem
das Auslesen des
Fehlerspeichers und das Auswerten der
Messwerte am Anfang der Diagnose.
Liegen elektrische Fehler vor, sind diese
auf Plausibilität zu prüfen und nach Herstellerangaben
instand zu setzen.
Gibt es Symptome und Fehlereinträge,
die auf eine Störung im Kraftstoffsystem
hindeuten, muss der Nieder- und
Hochdruckkreis vor dem Austausch von
Komponenten geprüft werden. Diese
Prüfungen helfen in den meisten Fällen
auch dann weiter, wenn trotz Fahrverhaltensmängel
kein Fehlereintrag im
Steuergerät hinterlegt ist. Welches Teilsystem
– Hoch- oder Niederdruckkreis
– zuerst geprüft wird, hängt von der
Beanstandung und von der Zugänglichkeit
ans Kraftstoffsystem ab. Jedenfalls
sollte der Fachmann stets daran denken,
dass sich Unregelmäßigkeiten im Niederdruckkreis
unmittelbar auf die Hochdruckerzeugung
auswirken. Zudem muss er
vor dem Öffnen des Kraftstoffsystems
alle Sauberkeitsregeln für den Umgang
mit Hochdruckdieselsystemen beachten.
10 amz D i e s e l spezial 2009
Das Messen der Rücklaufmenge entlarvt
defekte Common-Rail-Injektoren.
Foto: Linzing
_ Bei Funktionsstörungen am Common Rail ist das Prüfen des
Hoch- und Niederdruckkreises unerlässlich. Die Dieselspezialisten
von Bosch haben dafür eine ganze Reihe an Prüfmitteln entwickelt.
Denn selbst kleinste Schmutzpartikel, die
ins Kraftstoffsystem gelangen, führen zu
kostspieligen Folgeschäden.
Niederdruckkreis prüfen
Der Niederdruckkreis besteht aus der
Kraftstoffwegstrecke vom Kraftstoffbehälter
bis zur Hochdruckpumpe und dem
Kraftstoffrücklauf. Hier ist zunächst zu
prüfen, ob alle Leitungen dicht und unbeschädigt
sind. Auch der Zustand des
Kraftstofffilters sollte in diesem Zug geprüft
werden. Ist die Differenz der vor
und nach dem Filter gemessenen Drücke
größer als 0,3 bar, muss der Kraftstofffilter
erneuert werden.
Im nächsten Schritt prüft der Fachmann
die Drücke im Kraftstoffvor- und
-rücklauf mithilfe geeigneter Manometer
und vergleicht sie mit den Herstellervorgaben.
Der Vorlaufdruck wird in
der Leitung zwischen Kraftstofffilter und
Hochdruckpumpe gemessen. Elektrische
Kraftstoffpumpen müssen während des
Startvorgangs einen Druck von ca. 2,0 bis
2,5 bar liefern. Bei Systemen mit Zahnradpumpe
(CP1 H und CP3) sollte im Vorlauf
ein Unterdruck von -0,10 bis -0,20
bar anliegen.
Das Diesel Set 1 enthält Messuhren und
eine Vielzahl an Adaptern für das Prüfen
des Niederdruckkreises. Foto: Bosch
Der Druck im Kraftstoffrücklauf ist
beim Common Rail der ersten Generation
entscheidend für das Öffnen des Sicherheitsventils
in der Hochdruckpumpe. Er
wird zwischen Rücklaufsammelrohr und
Kraftstoffbehälter gemessen und sollte
zwischen 0,6 und 0,9 bar liegen. Beim
Common Rail der dritten Generation mit
Bosch-Piezo-Injektoren beträgt der Rücklaufdruck
10 bar. Dieser Druck ist entscheidend
für die korrekte Funktion der
Injektoren.
Für alle Prüfarbeiten am Niederdruckkreis
bietet Bosch das Diesel Set 1 an. In
dem sehr umfangreich bestückten Prüfkoffer
findet der Werkstattprofi Adaptionsmöglichkeiten
für das Prüfen des Niederdruckkreises
bei fast allen am Markt
befindlichen Common-Rail-Systemen.
Die Y-Adapter des Prüfsets verfügen über
eine transparente Kraftstoffleitung. Sie
ermöglicht dem Profi das Beobachten,
ob der Kraftstoff blasenfrei der Hochdruckpumpe
zugeführt wird.
Hochdrucktest
Damit Kfz-Fachleute beim Dieselservice
die Funktion der Hochdruckpumpe
Mit dem Diesel Set 3 hat der Kfz-Profi die
Möglichkeit, den Raildruck zu messen. Damit
lassen sich auch Fehler finden, die nicht von der
Eigendiagnose erfasst werden. Foto: Bosch