seit 50 Jahren an der seite der Menschen in Lateinamerika - Adveniat
seit 50 Jahren an der seite der Menschen in Lateinamerika - Adveniat
seit 50 Jahren an der seite der Menschen in Lateinamerika - Adveniat
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Foto: Jürgen Escher<br />
Aktions-MAgAz<strong>in</strong> 2011<br />
Wie im Himmel<br />
... so auf Erden
Seite 4<br />
Seite 6<br />
Seite 8<br />
Seite 10<br />
Seite 12<br />
Seite 14<br />
Seite 15<br />
2 Editorial; Inhalt<br />
Liebe Leser<strong>in</strong>nen und Leser,<br />
<strong>50</strong> Jahre <strong>Adveniat</strong> – <strong>in</strong> zahlreichen Glückwunschschreiben haben sich unsere<br />
kirchlichen Projektpartner<strong>in</strong>nen und Projektpartner <strong>in</strong> g<strong>an</strong>z Late<strong>in</strong>amerika für die<br />
oftmals l<strong>an</strong>gjährige und beständige <strong>Adveniat</strong>-Hilfe bed<strong>an</strong>kt. Diesen D<strong>an</strong>k möchte<br />
ich <strong>an</strong> Sie weitergeben, liebe För<strong>der</strong>er von <strong>Adveniat</strong>. D<strong>an</strong>k Ihrem Interesse, Ihren<br />
Spenden und Ihrer Unterstützung <strong>in</strong> den Geme<strong>in</strong>den konnte <strong>Adveniat</strong> <strong>in</strong> den verg<strong>an</strong>genen<br />
fünfzig <strong>Jahren</strong> vielen katholischen Geme<strong>in</strong>den und Bistümern zur Seite<br />
stehen und die von den late<strong>in</strong>amerik<strong>an</strong>ischen Bischöfen formulierte „Option für<br />
die Armen“ <strong>in</strong> unzähligen Projekten för<strong>der</strong>n. Sie helfen mit Ihrer Verbundenheit<br />
mit den <strong>Menschen</strong> <strong>in</strong> Late<strong>in</strong>amerika und <strong>der</strong> Karibik, zu erfahren, was das „Reich<br />
Gottes“ bedeutet.<br />
In e<strong>in</strong>er Meditation von Erzbischof Oscar Romero aus El Salvador heißt es:<br />
„Wir s<strong>in</strong>d Arbeiter, ke<strong>in</strong>e Baumeister.<br />
Wir s<strong>in</strong>d Diener, ke<strong>in</strong>e Erlöser.<br />
Wir s<strong>in</strong>d Propheten e<strong>in</strong>er Zukunft,<br />
die nicht uns alle<strong>in</strong> gehört.“<br />
In diesem S<strong>in</strong>ne möchten wir trotz Erfolgen <strong>in</strong> unserer Arbeit und e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>sgesamt<br />
positiven Entwicklung auf dem late<strong>in</strong>amerik<strong>an</strong>ischen Kont<strong>in</strong>ent bescheiden <strong>in</strong> die<br />
Zukunft blicken, e<strong>in</strong>e Zukunft, <strong>in</strong> <strong>der</strong> geschwisterliche Unterstützung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Weltkirche<br />
weiterh<strong>in</strong> vonnöten se<strong>in</strong> wird.<br />
Ihr<br />
Prälat Bernd Klaschka<br />
<strong>Adveniat</strong>-Geschäftsführer<br />
Vorstellung <strong>der</strong> Gäste<br />
Zahlen, Daten, Fakten zu <strong>Adveniat</strong><br />
Nachdenkliches zum Aktionsthema<br />
Weihnachten <strong>in</strong> Late<strong>in</strong>amerika<br />
Jugend<strong>seit</strong>e<br />
Schaufenster<br />
Impressum
<strong>50</strong> Jahre Hilfe für Late<strong>in</strong>amerika<br />
E<strong>in</strong>führung zur Aktion<br />
<strong>Adveniat</strong> feiert <strong>in</strong> diesem Jahr e<strong>in</strong>en runden Geburtstag: Seit <strong>50</strong> <strong>Jahren</strong> unterstützt<br />
die Aktion kirchliche Projekte <strong>in</strong> Late<strong>in</strong>amerika und <strong>der</strong> Karibik – oft im Stillen, oft<br />
im Kle<strong>in</strong>en, aber dennoch für das geme<strong>in</strong>same Anliegen, das Reich Gottes schon im<br />
Hier und Jetzt erfahrbar zu machen. <strong>Adveniat</strong> hilft den <strong>Menschen</strong>, die ke<strong>in</strong>e große<br />
Lobby haben, för<strong>der</strong>t Gruppen und Geme<strong>in</strong>den, geme<strong>in</strong>sam ihre Lebensumstände<br />
zu verbessern, unterstützt Initiativen, die Arme und Benachteiligte befähigen,<br />
selbstbewusst Rechte e<strong>in</strong>zufor<strong>der</strong>n und e<strong>in</strong>e bessere Zukunft für ihre K<strong>in</strong><strong>der</strong> zu<br />
schaffen.<br />
„<strong>Adveniat</strong> regnum tuum“: Der Name <strong>der</strong> Aktion ist Programm. „De<strong>in</strong> Reich komme“,<br />
lautet daher das Leitwort <strong>der</strong> diesjährigen Aktion im Zeichen des Jubiläums. Sie<br />
möchte zeigen, wie <strong>Menschen</strong> <strong>in</strong> Late<strong>in</strong>amerika sich g<strong>an</strong>z konkret dafür e<strong>in</strong>setzen,<br />
das Reich Gottes schon hier auf <strong>der</strong> Erde – sozusagen bodenständig – Wirklichkeit<br />
werden zu lassen. Am Beispiell<strong>an</strong>d Brasilien wird deutlich, wie kirchliche Initiativen<br />
<strong>an</strong> <strong>der</strong> Basis die Lebenssituation <strong>der</strong> <strong>Menschen</strong> verbessern.<br />
Foto: Jürgen Escher, Gestaltung: unikat<br />
De<strong>in</strong> Reich<br />
komme<br />
Weihnachtskollekte <strong>in</strong> allen Gottesdiensten<br />
am 24. und 25. Dezember für die Kirche <strong>in</strong> Late<strong>in</strong>amerika<br />
www.adveniat.de<br />
Spendenkonto 345 · BLZ 360 602 95<br />
B<strong>an</strong>k im Bistum Essen<br />
5 Euro* Hilfe<br />
SMS mit adveniat <strong>an</strong> 8 11 90<br />
*5 Euro zzgl. SMS-Gebühr · 4,83 Euro gehen <strong>an</strong> <strong>Adveniat</strong>.<br />
3<br />
Unter allen Lehren,<br />
die Du uns erteilst,<br />
ist e<strong>in</strong>e so wichtig,<br />
dass ich über ihr<br />
die <strong>an</strong><strong>der</strong>n vergesse:<br />
Lehr mich, das Unend liche<br />
zu erreichen,<br />
jenes Licht am Horizont,<br />
das dem Himmel hilft,<br />
zur Erde herabzusteigen,<br />
und <strong>der</strong> Erde,<br />
sich zum Himmel<br />
zu erheben.<br />
(aus: Hél<strong>der</strong> Câmara,<br />
Mach aus mir e<strong>in</strong>en<br />
Regen bogen, Zürich 1981)<br />
L<strong>in</strong>ks: Das Plakat zur<br />
<strong>Adveniat</strong>-Aktion 2011
Das Wasser und se<strong>in</strong>e<br />
Bedeutung für die <strong>Menschen</strong><br />
spielen e<strong>in</strong>e zentrale<br />
Rolle im Wirken von<br />
Bischof Cappio. Wie gehen<br />
wir hier <strong>in</strong> Deutschl<strong>an</strong>d<br />
mit dem kostbaren<br />
Gut um, das sche<strong>in</strong>bar<br />
unerschöpflich aus dem<br />
Wasserhahn fließt? Was<br />
bedeutet Wasser für uns<br />
– materiell und spirituell?<br />
> Gleichberechtigung –<br />
e<strong>in</strong> Begriff, <strong>der</strong> so oft benutzt<br />
wird, dass er schon<br />
fast abgegriffen wirkt.<br />
Und dennoch ist Gleichberechtigung<br />
e<strong>in</strong> höchst<br />
wichtiges Anliegen. Was<br />
tun wir, damit <strong>Menschen</strong><br />
<strong>in</strong> unserer unmittelbaren<br />
Umgebung, <strong>in</strong> Schule<br />
und am Arbeitsplatz, <strong>in</strong><br />
Nachbarschaft und Geme<strong>in</strong>de<br />
nicht benachteiligt<br />
werden? Wie können<br />
wir <strong>Menschen</strong>, denen<br />
Vorurteile o<strong>der</strong> Verachtung<br />
entgegenschlagen,<br />
zur Seite stehen?<br />
4 gäste aus Brasilien<br />
option für die Armen beim Wort genommen<br />
Traditionell besuchen zur <strong>Adveniat</strong>-Aktion Gäste aus Late<strong>in</strong>amerika Bistümer <strong>in</strong><br />
Deutschl<strong>an</strong>d, um aus erster H<strong>an</strong>d über ihre Arbeit zu berichten. In diesem Jahr<br />
kommen die vier <strong>Adveniat</strong>-Gäste aus dem Nordosten Brasiliens, e<strong>in</strong>er von Armut<br />
geprägten Region. Sie stehen stellvertretend für viele Tausend <strong>Adveniat</strong>-Projektpartner,<br />
die die Option für die Armen beim Wort nehmen.<br />
ProPHEt, HirtE und WAndErEr für dAs rEicH gottEs:<br />
BiscHof Luiz fLAvio cAPPio<br />
Seit 1997 leitet Luiz Flavio Cappio als Bischof die Diözese Barra im Bundesstaat Bahia.<br />
Bereits als junger M<strong>an</strong>n entschied er sich, dem Fr<strong>an</strong>zisk<strong>an</strong>erorden beizutreten.<br />
Dabei widmete er sich <strong>in</strong> den 70er <strong>Jahren</strong> zuerst armen <strong>Menschen</strong>, die am R<strong>an</strong>d <strong>der</strong><br />
Megastadt São Paulo <strong>in</strong> erbärmlichen Zuständen<br />
lebten. D<strong>an</strong>n zog es ihn h<strong>in</strong>aus <strong>in</strong> die Weiten Brasiliens,<br />
wo er die Nähe zu den Ärmsten suchte.<br />
Se<strong>in</strong>e W<strong>an</strong><strong>der</strong>ungen durch Brasilien führten<br />
ihn schließlich <strong>an</strong> den São-Fr<strong>an</strong>cisco-Fluss, den<br />
er über Jahre von <strong>der</strong> Quelle bis zur Mündung<br />
abw<strong>an</strong><strong>der</strong>te. Hier f<strong>an</strong>d er se<strong>in</strong>e neue Heimat: die <strong>an</strong> den Ufern des Flusses gelegene<br />
Diözese Barra. Hierh<strong>in</strong> wurde er schließlich als Bischof berufen. Se<strong>in</strong> Engagement<br />
gilt, im E<strong>in</strong>kl<strong>an</strong>g mit <strong>der</strong> Verkündigung des Ev<strong>an</strong>geliums, dem Kampf für soziale<br />
Gerechtigkeit <strong>in</strong> <strong>der</strong> von Dürre und Armut gezeichneten Wirklichkeit des Sertão.<br />
Über die Grenzen Brasiliens h<strong>in</strong>aus bek<strong>an</strong>nt wurde Cappio durch se<strong>in</strong>en Kampf gegen<br />
die Umleitung des São-Fr<strong>an</strong>cisco-Flusses. Mit zwei Hungerstreiks versuchte er,<br />
das von <strong>der</strong> Regierung vor<strong>an</strong>getriebene Projekt zu stoppen. Heute bezeichnet er den<br />
zunehmenden Drogenkonsum <strong>der</strong> Jugendlichen als se<strong>in</strong>e größte Herausfor<strong>der</strong>ung.<br />
E<strong>in</strong>sAtz für tEiLnAHME und gLEicHBErEcHtigung für dAs<br />
rEicH gottEs: scHWEstEr ELizEtE diAs dA siLvA<br />
Seit 25 <strong>Jahren</strong> gehört Schwester Elizete Dias da Silva dem Orden <strong>an</strong>, <strong>der</strong> es sich zur<br />
Aufgabe gemacht hat, mit den Ärmsten zu leben. Neben <strong>der</strong> Verkündigung des<br />
Ev<strong>an</strong>geliums <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de des Dorfes S<strong>an</strong>ta Teresa <strong>an</strong><br />
<strong>der</strong> Peripherie von Teres<strong>in</strong>a engagiert sich Schwester Elizete<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> örtlichen Kle<strong>in</strong>bauerngenossenschaft – g<strong>an</strong>z nach<br />
<strong>der</strong> Zielstellung ihres Ordens: die lokale Zivilgesellschaft<br />
stärken, um die ungerechten Gesellschaftsstrukturen zu<br />
verän<strong>der</strong>n. Nebenbei absolviert die gelernte Psycholog<strong>in</strong><br />
und Buchhalter<strong>in</strong> e<strong>in</strong> Pädagogik-Studium mit dem Schwerpunkt<br />
„Rassismus“. Die 47-Jährige hat <strong>in</strong> ihrem Leben schon<br />
selbst oft erfahren müssen, wie sehr die Diskrim<strong>in</strong>ierung<br />
von Afrobrasili<strong>an</strong>ern noch immer <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gesellschaft ver<strong>an</strong>kert<br />
ist. Zu den vielen Aufgaben Elizetes zählt auch das Engagement <strong>in</strong> <strong>der</strong> Konferenz<br />
<strong>der</strong> brasili<strong>an</strong>ischen Ordensleute, <strong>der</strong> „Conferência dos Religiosos do Brasil“<br />
(CRB), <strong>der</strong> sie im Bezirk Teres<strong>in</strong>a vorsteht.
iM kAMPf gEgEn MEnscHEnHAndEL gottEs rEicH ErfAHrBAr MAcHEn:<br />
MAriA dE fAtiMA EvAngEListA dE oLivEirA fAriAs dE MEdEiros<br />
Seit Mitte 2009 engagiert sich die 49-jährige Sozialarbeiter<strong>in</strong> Maria de Fatima Ev<strong>an</strong>gelista<br />
ehrenamtlich für das kirchliche Netzwerk „Um grito pela vida“ – „E<strong>in</strong> Schrei<br />
für das Leben“, das sich dem Kampf gegen den<br />
nationalen und <strong>in</strong>ternationalen <strong>Menschen</strong>h<strong>an</strong>del<br />
verschrieben hat.<br />
Im nordöstlichen Recife ist Fatima e<strong>in</strong>e von zwei<br />
Laien, die neben e<strong>in</strong>igen Ordensfrauen und e<strong>in</strong>em<br />
Priester <strong>der</strong> Sprechergruppe des Netzwerkes<br />
<strong>an</strong>gehören. Geme<strong>in</strong>sam org<strong>an</strong>isiert die Gruppe Sem<strong>in</strong>are und Aufklärungsver<strong>an</strong>staltungen<br />
und entwirft Flugblätter, die <strong>an</strong> Schüler und gefährdete Gruppen verteilt<br />
werden.<br />
Im Auftrag des Netzwerkes nimmt Fatima <strong>an</strong> Kongressen teil, auf denen e<strong>in</strong>e<br />
breitere Zusammenarbeit mit Org<strong>an</strong>isationen <strong>der</strong> Zivilgesellschaft geknüpft wird.<br />
Mittlerweile hat sich die Zusammenarbeit auch auf die Regierungsebene ausgedehnt.<br />
So ist Fatima die Verb<strong>in</strong>dungsperson zu den lokalen Polizeibehörden sowie<br />
zur Regierungsbehörde für den Kampf <strong>der</strong> L<strong>an</strong>desregierung von Pernambuco gegen<br />
den <strong>Menschen</strong>h<strong>an</strong>del.<br />
zEugE dEs rEicH gottEs <strong>in</strong> Wort und tAt:<br />
PfArrEr João dE dEus dE cArvALHo LEAL<br />
Seit nahezu drei Jahrzehnten ist João de Deus Priester <strong>in</strong> Oeiras, e<strong>in</strong>er Kle<strong>in</strong>stadt im<br />
Bundesstaat Piauí, <strong>der</strong> ärmsten Region Brasiliens. In dem von politischer Klientelwirtschaft<br />
und hohen Analphabetenraten <strong>in</strong> Mitleidenschaft gezogenen Bundesstaat<br />
engagiert sich <strong>der</strong> Pfarrer für den <strong>Menschen</strong> <strong>in</strong> all se<strong>in</strong>en Lebenssituationen.<br />
Wort und Tat ergänzen sich, wenn <strong>der</strong> 60-jährige Pfarrer auch kle<strong>in</strong>ste Dörfer auf<br />
dem weiten L<strong>an</strong>d besucht, die immer noch ohne Zug<strong>an</strong>g zu Strom und Wasser<br />
s<strong>in</strong>d. Wenn er selbst nicht <strong>an</strong>wesend se<strong>in</strong> k<strong>an</strong>n, übernimmt e<strong>in</strong>e Gruppe von Laien<br />
die sonntäglichen Wort-Gottes-Feiern. In jahrel<strong>an</strong>ger<br />
Arbeit hat er die <strong>Menschen</strong> <strong>an</strong> die Kirche<br />
her<strong>an</strong>geführt und sie für den Dienst am Nächsten<br />
gewonnen. Hilfe zur Selbsthilfe: den <strong>Menschen</strong><br />
beizubr<strong>in</strong>gen, ihr Leben <strong>in</strong> die eigenen Hände zu<br />
nehmen, ist dabei das Ziel se<strong>in</strong>es H<strong>an</strong>delns. Während<br />
m<strong>an</strong> durch gezielte För<strong>der</strong>ung und Schulung<br />
den Jugendlichen auf dem L<strong>an</strong>d e<strong>in</strong>e Zukunft als Kle<strong>in</strong>bauern ermöglichen will,<br />
gew<strong>in</strong>nt m<strong>an</strong> die Ärmsten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Stadt dafür, geme<strong>in</strong>sam mit <strong>der</strong> Kirche ihr eigenes<br />
Heim aufzubauen.<br />
Fotos: Jürgen Escher<br />
> Zu jedem Aktionsgast und se<strong>in</strong>er wertvollen<br />
Arbeit gibt es e<strong>in</strong>en Videoclip. Er k<strong>an</strong>n im Internet<br />
<strong>an</strong>geschaut werden: www.adveniat.de<br />
5<br />
> Auch hier <strong>in</strong> Deutschl<strong>an</strong>d<br />
leben <strong>Menschen</strong>, die<br />
Opfer des <strong>Menschen</strong>h<strong>an</strong>dels<br />
geworden s<strong>in</strong>d. Viele<br />
müssen als Prostituierte<br />
arbeiten. Org<strong>an</strong>isationen<br />
wie SOLWODI unter Leitung<br />
<strong>der</strong> Ordensfrau Lea<br />
Ackerm<strong>an</strong>n setzen sich<br />
für betroffene Frauen e<strong>in</strong>.<br />
Wir können uns im Kle<strong>in</strong>en<br />
und Täglichen fragen:<br />
Wo honorieren wir<br />
Leistung und Hilfsbereitschaft<br />
nicht genügend?<br />
Wo nutzen wir Gutwilligkeit<br />
bewusst o<strong>der</strong> unbewusst<br />
aus?<br />
> Wort und Tat ergänzen<br />
sich: ist das bei uns auch<br />
<strong>der</strong> Fall? Versuchen wir<br />
das zu leben, was wir<br />
verkünden? Erschöpfen<br />
sich unsere hehren Ziele<br />
nur auf das Verkünden<br />
guter Absichten o<strong>der</strong><br />
setzen wir sie tatsächlich<br />
zum<strong>in</strong>dest teilweise um?
<strong>Adveniat</strong> denkt sich<br />
ke<strong>in</strong>e Projekte aus und<br />
schickt auch ke<strong>in</strong>e Experten<br />
für L<strong>an</strong>gzeitaufenthalte<br />
nach Late<strong>in</strong>amerika.<br />
Denn die kirchlichen<br />
Partner vor Ort wissen<br />
am besten, welche Hilfe<br />
nötig und dr<strong>in</strong>gend ist.<br />
Sie steuern auch selbst<br />
etwas zur Umsetzung <strong>der</strong><br />
Projekte bei. <strong>Adveniat</strong><br />
f<strong>in</strong><strong>an</strong>ziert nur e<strong>in</strong>en Teil<br />
<strong>der</strong> Projektkosten. So<br />
vermeidet m<strong>an</strong> Abhängigkeiten<br />
und stärkt die<br />
Eigenver<strong>an</strong>twortung.<br />
Die Größe <strong>der</strong> Kreise<br />
zeigt die Höhe <strong>der</strong> Gesamtsummen<br />
<strong>an</strong>, die <strong>in</strong><br />
alle Projekte e<strong>in</strong>es L<strong>an</strong>des<br />
im verg<strong>an</strong>genen Jahr<br />
geflossen s<strong>in</strong>d.<br />
Zum Vergleich: In Bolivien<br />
wurden 110 Projekte<br />
mit e<strong>in</strong>er Gesamtsumme<br />
von 1,6 Mio. Euro geför<strong>der</strong>t.<br />
In Brasilien waren<br />
es 805 Projekte mit <strong>in</strong>sgesamt<br />
9,4 Mio. Euro.<br />
6 <strong>Adveniat</strong>-<strong>in</strong>fos<br />
<strong>Adveniat</strong> – <strong>seit</strong> <strong>50</strong> <strong>Jahren</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>seit</strong>e<br />
<strong>der</strong> <strong>Menschen</strong> <strong>in</strong> Late<strong>in</strong>amerika<br />
D<strong>an</strong>k <strong>der</strong> enormen Großzügigkeit <strong>der</strong> Spen<strong>der</strong><strong>in</strong>nen und Spen<strong>der</strong> <strong>in</strong> Deutschl<strong>an</strong>d<br />
för<strong>der</strong>t <strong>Adveniat</strong> <strong>seit</strong> nunmehr <strong>50</strong> <strong>Jahren</strong> kirchliche Projekte für arme und benachteiligte<br />
<strong>Menschen</strong> <strong>in</strong> Late<strong>in</strong>amerika und <strong>der</strong> Karibik. Alle<strong>in</strong> im verg<strong>an</strong>genen Jahr<br />
half <strong>Adveniat</strong> mit <strong>in</strong>sgesamt 38 Millionen Euro bei <strong>der</strong> F<strong>in</strong><strong>an</strong>zierung von knapp<br />
3.000 Projekten, die meisten von ihnen <strong>an</strong> <strong>der</strong> Basis.<br />
scHWErPunkt BiLdung<br />
Die Schwerpunkte <strong>der</strong> Projektarbeit haben sich im Laufe <strong>der</strong> Jahrzehnte etwas verschoben:<br />
Zunächst galt es, <strong>in</strong> armen und mittellosen Regionen e<strong>in</strong>e kirchliche Infrastruktur<br />
zu schaffen, um aktives Geme<strong>in</strong>deleben und den Zusammenhalt <strong>in</strong> den<br />
Pfarreien zu för<strong>der</strong>n. Auch heute hilft <strong>Adveniat</strong> beim Bau von Geme<strong>in</strong>dezentren,<br />
Kapellen und Bildungshäusern, bei <strong>der</strong> Ausstattung von kirchlichen Medien und<br />
sorgt dafür, dass Pfarreien sich e<strong>in</strong>en Wagen o<strong>der</strong> – <strong>in</strong> Flussregionen – e<strong>in</strong> Boot <strong>an</strong>schaffen<br />
können, damit Mitarbeiter <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de auch entlegene Weiler erreichen.<br />
Seit e<strong>in</strong>igen <strong>Jahren</strong> unterstützt <strong>Adveniat</strong> zunehmend Projekte zur Aus- und Weiterbildung<br />
von kirchlichen Mitarbeitern sowie benachteiligter Bevölkerungsgruppen.<br />
Dazu gehören oftmals Frauen und Jugendliche wie auch <strong>Menschen</strong> <strong>in</strong>digener o<strong>der</strong><br />
afrik<strong>an</strong>ischer Herkunft. Außerdem för<strong>der</strong>t das Hilfswerk Initiativen zur Selbsthilfe<br />
<strong>in</strong> f<strong>in</strong><strong>an</strong>ziellen D<strong>in</strong>gen.<br />
Mexiko<br />
Guatemala<br />
Honduras<br />
Kuba<br />
El Salvador<br />
Nicaragua<br />
Costa Rica<br />
P<strong>an</strong>ama<br />
Ecuador<br />
Haiti<br />
Dom. Rep.<br />
Kolumbien<br />
Peru<br />
Chile<br />
Venezuela<br />
Bolivien<br />
Antillen<br />
Argent<strong>in</strong>ien<br />
Paraguay<br />
Uruguay<br />
Brasilien
<strong>Adveniat</strong> braucht sie!<br />
AktionszEit und WEiHnAcHtskoLLEktE<br />
<strong>Adveniat</strong> f<strong>in</strong><strong>an</strong>ziert se<strong>in</strong>e rund 2.800 Projekt<strong>in</strong>itiativen pro Jahr <strong>in</strong> Late<strong>in</strong>amerika<br />
und <strong>der</strong> Karibik durch Spenden. Der Großteil davon kommt traditionell bei <strong>der</strong><br />
Weihnachtskollekte <strong>an</strong> Heiligabend und am ersten Weihnachtsfeiertag zusammen.<br />
Darum ist es für <strong>Adveniat</strong> so wichtig, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Adventszeit die Pfarreien <strong>in</strong> Deutschl<strong>an</strong>d<br />
über die Projektarbeit <strong>in</strong> Late<strong>in</strong>amerika und <strong>der</strong> Karibik zu <strong>in</strong>formieren, <strong>der</strong>en<br />
Dr<strong>in</strong>glichkeit zu ver<strong>an</strong>schaulichen und für Spenden zu werben. D<strong>an</strong>ke, dass Sie uns<br />
dabei unterstützen!<br />
vErMittLung von ProJEktEn<br />
Gruppen <strong>in</strong> Geme<strong>in</strong>den und E<strong>in</strong>e-Welt-Kreise, aber auch E<strong>in</strong>zelspen<strong>der</strong> möchten<br />
wissen, wo genau ihr Geld h<strong>in</strong>fließt, und selbst entscheiden, welches konkrete<br />
Projekt sie <strong>in</strong> welchem L<strong>an</strong>d mit ihrer Spende unterstützen. <strong>Adveniat</strong> hilft bei <strong>der</strong><br />
Vermittlung. Die Mitarbeiter von <strong>Adveniat</strong> <strong>in</strong>formieren über e<strong>in</strong>zelne Projekte und<br />
stellen den künftigen Unterstützern e<strong>in</strong>e Auswahl zu för<strong>der</strong>n<strong>der</strong> Initiativen zur<br />
Verfügung.<br />
EHrEnAMt<br />
Ehrenamtliche unterstützen <strong>Adveniat</strong> mit ihrer Zeit und ihren g<strong>an</strong>z beson<strong>der</strong>en<br />
Fähigkeiten, sei es bei öffentlichen Ver<strong>an</strong>staltungen, bei Benefizkonzerten o<strong>der</strong><br />
durch engagierte Leitung E<strong>in</strong>er-Welt-Kreise. Viele Ver<strong>an</strong>staltungen und Aktionen<br />
<strong>der</strong> <strong>Adveniat</strong>-Öffentlichkeitsarbeit wären ohne die Hilfe von Ehrenamtlichen nicht<br />
möglich. Weitere freiwillige Helfer zu gew<strong>in</strong>nen, ist <strong>Adveniat</strong> e<strong>in</strong> großes Anliegen.<br />
7<br />
Auf <strong>der</strong> Straße <strong>in</strong> Petit Rivière<br />
des Nippes, Haiti.<br />
Foto: Mart<strong>in</strong> Steffen<br />
> Auf Seite 12 bis 13 f<strong>in</strong>den<br />
Sie Vorschläge, wie<br />
Sie <strong>Adveniat</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Vorweihnachtszeit<br />
<strong>in</strong> Ihrer<br />
Geme<strong>in</strong>de, <strong>in</strong> Ihrer Nachbarschaft<br />
o<strong>der</strong> Ihrem<br />
Freundeskreis unterstützen<br />
können.<br />
> Haben Sie Interesse?<br />
Julia Schwarz von <strong>der</strong><br />
Projektvermittlung berät<br />
Sie gerne: Tel.: 0201 –<br />
1756-211, E-Mail: projektvermittlung@adveniat.de<br />
> Haben Sie Zeit und<br />
Interesse, <strong>Adveniat</strong> zu<br />
unterstützen? María Herrero<br />
freut sich über Ihren<br />
Anruf o<strong>der</strong> Ihr Schreiben:<br />
Tel.: 0201 – 1756-1<strong>50</strong>,<br />
E-Mail: g<strong>an</strong>zherzig@<br />
adveniat.de
8 nachdenkliches zum Aktionsthema<br />
gottEs rEicH ist nicHt fErn von dir<br />
Der Heilige Geist ist ke<strong>in</strong> Monopol e<strong>in</strong>er christlichen Bewegung, <strong>der</strong> kirchlichen Hierar-<br />
chie, des Priestertums o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>er bestimmten Ordensgeme<strong>in</strong>schaft. Gottes Geist macht<br />
frei und br<strong>in</strong>gt die <strong>Menschen</strong> dazu, wo immer sie leben, dem Ruf zur Christusbegegnung<br />
zu folgen, zur Begegnung mit jenem Christus, <strong>der</strong> Fleisch <strong>an</strong>nahm, um alles menschliche<br />
Fleisch zu retten.<br />
Ich weiß, dass hier <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kathedrale <strong>Menschen</strong> s<strong>in</strong>d, die ihren Glauben verloren haben<br />
o<strong>der</strong> gar ke<strong>in</strong>e Christen s<strong>in</strong>d: Seid herzlich willkommen! Wie Christus möchte ich je<strong>der</strong><br />
und jedem von euch sagen: Gottes Reich ist nicht fern von dir. Es ist <strong>in</strong> de<strong>in</strong>em Herzen.<br />
Suche, und du wirst es f<strong>in</strong>den!<br />
Oscar A. Romero, Früherer Erzbischof von El Salvador
<strong>Adveniat</strong>-Mitarbeiter <strong>an</strong>tworten:<br />
„rEicH gottEs“ BEdEutEt für MicH ...<br />
„... im Hier und Jetzt soziale Gerechtigkeit und Frieden zu schaffen. E<strong>in</strong>en Frieden, den<br />
die <strong>Menschen</strong> mit sich selbst haben, mit ihren Mitmenschen, ihrer Umwelt und mit Gott.“<br />
(Dr. Magdalena Holztrattner)<br />
„... dass Frieden, E<strong>in</strong>igkeit und Harmonie herrschen. Der Mensch k<strong>an</strong>n es nicht nur fehlerlos<br />
erreichen, son<strong>der</strong>n mit all se<strong>in</strong>en Stärken und Schwächen.“ (Ruzica Baric)<br />
„... dass alle <strong>Menschen</strong> gleich s<strong>in</strong>d. Es stellt sich die Frage, ob das im Hier und Jetzt über-<br />
haupt zu erreichen ist. Aber ich bemühe mich, dah<strong>in</strong> zu kommen.“ (Ute Schäfer)<br />
„... e<strong>in</strong>en Zust<strong>an</strong>d, <strong>der</strong> nicht erst im Jen<strong>seit</strong>s herrscht, son<strong>der</strong>n auch schon im Dies<strong>seit</strong>s<br />
– auf Erden. Es ist e<strong>in</strong> Zust<strong>an</strong>d, <strong>in</strong> dem es weniger Ungerechtigkeit gibt und die Armen<br />
Subjekte ihrer Geschichte, ihres Lebens werden.“ (Stef<strong>an</strong>ie Hoppe)<br />
„... sich nicht alle<strong>in</strong>e zu fühlen, son<strong>der</strong>n immer das Gefühl zu haben, begleitet zu se<strong>in</strong>.<br />
E<strong>in</strong> Ort, <strong>an</strong> dem die Nächstenliebe gelebt wird – lieben und geliebt werden.“<br />
(María Herrero)<br />
„... Nächstenliebe und Zusammenhalt – e<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>schaft, <strong>in</strong> <strong>der</strong> m<strong>an</strong> sich fallen lassen<br />
k<strong>an</strong>n. Dafür muss die Basisgeme<strong>in</strong>schaft gestärkt werden.“ (Marite Fonseca Valles)<br />
„... den Inbegriff me<strong>in</strong>er Sehnsucht nach <strong>der</strong> Vollendung <strong>der</strong> Schöpfung und <strong>der</strong><br />
Geschichte <strong>in</strong> Gott. Täglich bete ich darum im Vaterunser. Für mich ist es <strong>der</strong> schwierigste<br />
Satz des Vaterunsers. Denn es heißt eben nicht: Me<strong>in</strong> Reich, me<strong>in</strong> Wille geschehe.“<br />
(Michael Huhn)<br />
Otomí-Mädchen mit Opferkerzen beim<br />
Gottesdienst <strong>in</strong> <strong>der</strong> Pfarr kirche von Tixqui, Mexiko<br />
Foto: Rolf Bauerdick<br />
9
Je nach europäischer<br />
Prägung <strong>der</strong> Region<br />
mischen sich aus Europa<br />
stammende Traditionen<br />
mit <strong>in</strong>di<strong>an</strong>ischen Bräuchen.<br />
Das Arbeitsheft<br />
„Feliz Navidad“ ist für<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>, Jugendliche,<br />
Familien und Gruppen<br />
gedacht, die Weihnachtsbräuche<br />
aus Late<strong>in</strong>amerika<br />
kennenlernen<br />
und ausprobieren wollen.<br />
Foto: Wolfg<strong>an</strong>g Radtke<br />
10 Weihnachten <strong>in</strong> Late<strong>in</strong>amerika<br />
Weihnachtsbräuche <strong>in</strong> Late<strong>in</strong>amerika<br />
Während die Advents- und Weihnachtszeit bei uns <strong>in</strong> Europa <strong>in</strong> die dunkle und<br />
kalte Jahreszeit fällt und wir uns gerne mit Kerzen und Keksen <strong>in</strong> unsere warmen<br />
Wohnzimmer zurückziehen, herrscht <strong>in</strong> Late<strong>in</strong>amerika <strong>an</strong> Weihnachten regnerischer<br />
Hochsommer. Aber auch <strong>in</strong> Late<strong>in</strong>amerika wird ausgiebig gefeiert, die Sp<strong>an</strong>ier<br />
und Portugiesen prägten dabei das weihnachtliche Brauchtum. So steht auch<br />
<strong>in</strong> Late<strong>in</strong>amerika die Weihnachtskrippe im Mittelpunkt. Seit Mitte dieses Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />
werden Weihnachtsbäume immer beliebter – häufig s<strong>in</strong>d dies weihnachtlich<br />
geschmückte P<strong>in</strong>ien o<strong>der</strong> Kakteen. An<strong>der</strong>e Bräuche s<strong>in</strong>d uns <strong>in</strong> Deutschl<strong>an</strong>d unbek<strong>an</strong>nt:<br />
So vergnügen sich etwa e<strong>in</strong>ige Late<strong>in</strong>amerik<strong>an</strong>er mit Weihnachtslotterien<br />
o<strong>der</strong> gar Weihnachtsstierkämpfen. Auch <strong>an</strong><strong>der</strong>e Bräuche mögen uns <strong>in</strong> Deutschl<strong>an</strong>d<br />
fremd ersche<strong>in</strong>en, s<strong>in</strong>d jedoch durchaus <strong>an</strong>sprechend. Hier e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Auswahl:<br />
MExiko: PosAdAs – fArBEnfroHE uMzügE<br />
Fester Best<strong>an</strong>dteil <strong>der</strong> mexik<strong>an</strong>ischen Weihnachtszeit s<strong>in</strong>d die „Posadas“. Das s<strong>in</strong>d<br />
farbenfrohe Umzüge, bei denen <strong>seit</strong> <strong>der</strong> Eroberung Late<strong>in</strong>amerikas vom 16. bis zum<br />
24. Dezember Marias und Josefs Suche nach e<strong>in</strong>er Herberge nachgestellt wird. Ihre<br />
Statuen werden von Haus zu Haus getragen, jeden Tag s<strong>in</strong>d sie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em <strong>an</strong><strong>der</strong>en<br />
zu Gast. Wie <strong>in</strong> <strong>der</strong> Weihnachtsgeschichte müssen sie <strong>an</strong> <strong>der</strong> Tür um E<strong>in</strong>lass bitten.<br />
Dafür wird <strong>in</strong> verteilten Rollen das Posada-Lied gesungen: e<strong>in</strong>e Hälfte <strong>der</strong> Teilnehmenden<br />
begehrt von draußen E<strong>in</strong>tritt, <strong>der</strong> Rest <strong>an</strong>twortet von <strong>in</strong>nen. Wenn sie<br />
sich zu erkennen geben, wird den Pilgern E<strong>in</strong>lass gewährt. Sie bekommen e<strong>in</strong>en<br />
beson<strong>der</strong>en Platz auf e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en Altar, wo sie bis zum nächsten Tag „ausruhen“<br />
können. D<strong>an</strong>n wird <strong>der</strong> Rosenkr<strong>an</strong>z gebetet und Weihnachtslie<strong>der</strong> gesungen. Zum<br />
Abschluss reicht <strong>der</strong> Gastgeber d<strong>an</strong>n noch e<strong>in</strong>en Imbiss.<br />
Die Posada wurde von <strong>der</strong> <strong>in</strong>digenen Bevölkerung gerne aufgegriffen. Denn sie<br />
er<strong>in</strong>nert <strong>an</strong> Wallfahrten, die sie zur Geburt des Kriegsgottes Huitzilopochtli machten.<br />
Die Missionare ersetzten den Kriegsgott durch Maria und Josef, es gab mehr<br />
Süßigkeiten, Farben und Raketen. Die Christen wie<strong>der</strong>um übernahmen <strong>in</strong>di<strong>an</strong>ische<br />
Symbole <strong>der</strong> Feier wie Blumen, Musik, T<strong>an</strong>z und Opfergaben.<br />
MExiko: diE nAcHt dEr rAdiEscHEn<br />
E<strong>in</strong> ungewöhnlich <strong>an</strong>muten<strong>der</strong> Weihnachtsbrauch ist das Radieschenfest <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
mexik<strong>an</strong>ischen Stadt Oaxaca. Das Fest f<strong>in</strong>det jedes Jahr am 23. Dezember statt und<br />
er<strong>in</strong>nert <strong>an</strong> die E<strong>in</strong>führung dieser Gemüsesorte durch die sp<strong>an</strong>ischen Kolonialherren<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Mitte des 18. Jahrhun<strong>der</strong>ts. Dabei haben die mexik<strong>an</strong>ischen Radieschen<br />
von heute nicht mehr viel geme<strong>in</strong> mit den kle<strong>in</strong>en roten Scharfmachern, die die<br />
Sp<strong>an</strong>ier e<strong>in</strong>st nach Mittelamerika brachten. Die mexik<strong>an</strong>ischen Exemplare werden<br />
nahezu kartoffelgroß und nehmen durch den ste<strong>in</strong>igen Untergrund, auf dem sie<br />
wachsen, mitunter bizarre Formen <strong>an</strong>. Dies wie<strong>der</strong>um spricht die künstlerische<br />
A<strong>der</strong> <strong>der</strong> Mexik<strong>an</strong>er <strong>an</strong>. Jedes Jahr <strong>in</strong> <strong>der</strong> Adventszeit schnitzen sie aus den Radieschen<br />
Maria, Josef und <strong>an</strong><strong>der</strong>e Krippenfiguren. Die besten Arbeiten werden prämiert,<br />
bevor die „Nacht <strong>der</strong> Radieschen“ durch e<strong>in</strong> großes Feuerwerk erleuchtet wird.
koLuMBiEn: diE WEiHnAcHtskönig<strong>in</strong><br />
In Kolumbien ist die Weihnachtszeit für viele Mädchen e<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>s aufregende<br />
Zeit. Nicht wegen <strong>der</strong> Geschenke o<strong>der</strong> weil die g<strong>an</strong>ze Familie feiert. Ne<strong>in</strong>, das<br />
Beson<strong>der</strong>e ist die Wahl zur Weihnachtskönig<strong>in</strong>. In vielen Geme<strong>in</strong>den gibt es diese<br />
Tradition. Die jungen K<strong>an</strong>didat<strong>in</strong>nen machen sich nicht nur beson<strong>der</strong>s hübsch,<br />
sie überlegen sich auch e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Wahlprogramm. Denn die Weihnachtskönig<strong>in</strong><br />
hat beson<strong>der</strong>e Aufgaben: Sie kümmert sich e<strong>in</strong> Jahr l<strong>an</strong>g um K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de,<br />
denen es nicht so gut geht. Geme<strong>in</strong>sam mit Pfarrer und Lehrern bespricht sie, wie<br />
m<strong>an</strong> schulische o<strong>der</strong> familiäre Schwierigkeiten <strong>der</strong> betroffenen K<strong>in</strong><strong>der</strong> bewältigen<br />
k<strong>an</strong>n. Oft werden gerade die Mädchen zur Weihnachtskönig<strong>in</strong> gewählt, die sich<br />
ohneh<strong>in</strong> schon viel für <strong>an</strong><strong>der</strong>e <strong>Menschen</strong> e<strong>in</strong>setzen.<br />
guAtEMALA: fröHLicHE ProzEssionEn<br />
Deutsche E<strong>in</strong>w<strong>an</strong><strong>der</strong>er haben den Weihnachtsbaum nach Guatemala gebracht. Und<br />
auch so m<strong>an</strong>chen <strong>an</strong><strong>der</strong>en Brauch. Zum Beispiel jenen, dass die Geschenke vor <strong>der</strong><br />
Bescherung unter den Baum gelegt werden. Aber es gibt auch große Unterschiede.<br />
So werden <strong>in</strong> Guatemala die Geschenke unter Erwachsenen erst zu Neujahr<br />
ausgetauscht und <strong>in</strong> den letzten Tagen vor Heiligabend ziehen fröhliche Prozessionen<br />
durch die Straßen. Unter Gesängen und dem Kl<strong>an</strong>g von Trommeln tragen die<br />
<strong>Menschen</strong> auf dem L<strong>an</strong>d Figuren von Maria und Josef von Haus zu Haus. Die letzten<br />
neun Tage vor Weihnachten schmücken die Figuren täglich e<strong>in</strong>e <strong>an</strong><strong>der</strong>e Krippe<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em <strong>an</strong><strong>der</strong>en Haus. Immer auf <strong>der</strong> Suche nach Zuflucht – wie die biblischen<br />
Vorbil<strong>der</strong>. An Heiligabend kommen Maria und Josef zur Ruhe. Ihr letzter Gastgeber<br />
richtet e<strong>in</strong> großes Fest aus, zu dem sich das g<strong>an</strong>ze Dorf e<strong>in</strong>f<strong>in</strong>det.<br />
BoLiviEn: viLLAncico – WEiHnAcHtstAnz Aus BoLiviEn<br />
Typisch für das Weihnachtsfest <strong>in</strong> den bolivi<strong>an</strong>ischen Städten La Paz und Sucre ist<br />
<strong>der</strong> Weihnachtst<strong>an</strong>z Vill<strong>an</strong>cico. Er wird auf <strong>der</strong> Straße, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kirche und zu Hause<br />
get<strong>an</strong>zt. Dabei ist es Brauch, dass die K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>in</strong> Gruppen von Haus zu Haus ziehen<br />
und vor den Krippen zu Ehren des Jesusk<strong>in</strong>des t<strong>an</strong>zen. Dieser lebhafte und fröhliche<br />
T<strong>an</strong>z stammt aus e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>di<strong>an</strong>ischen Tradition, wonach alles, was göttlich ist,<br />
mit T<strong>an</strong>z und Ges<strong>an</strong>g verehrt wird.<br />
Die typischen Begleit<strong>in</strong>strumente des Vill<strong>an</strong>cico s<strong>in</strong>d die Gitarre, <strong>der</strong> Char<strong>an</strong>go,<br />
Schlag<strong>in</strong>strumente und dazu e<strong>in</strong>e Blechflöte, die Vogelgezwitscher erkl<strong>in</strong>gen lässt.<br />
Ähnlich wie die Sterns<strong>in</strong>ger hierzul<strong>an</strong>de bekommen die K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>in</strong> den Häusern<br />
Süßigkeiten o<strong>der</strong> Geld.<br />
11<br />
Foto: Rolf Bauerdick<br />
Foto: Achim Pohl<br />
> Diese Beispiele stammen<br />
aus dem Arbeitsheft<br />
„Feliz Navidad – Weihnachtsbräuche<br />
aus<br />
Late<strong>in</strong>amerika“. Es k<strong>an</strong>n<br />
im Internet unter<br />
www.adveniat.de/<br />
service/schulen/schulmaterialien/kreatives/<br />
feliznavidad.html heruntergeladen<br />
werden.
Dieser Text ist auch<br />
im diesjährigen Essener<br />
Adventskalen<strong>der</strong> für<br />
die Advents- und Weihnachtszeit<br />
mit K<strong>in</strong><strong>der</strong>n<br />
erschienen. Vom<br />
Vorabend des ersten<br />
Adventssonntages bis h<strong>in</strong><br />
zum Dreikönigsfest am 6.<br />
J<strong>an</strong>uar steht das Thema<br />
„Frieden“ im Mittelpunkt<br />
des beliebten Kalen<strong>der</strong>s,<br />
<strong>der</strong> Familien, Gruppen,<br />
Erwachsenen und K<strong>in</strong><strong>der</strong>n<br />
viele Anregungen<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Vorweihnachtszeit<br />
bietet.<br />
Bestell-Möglichkeit<br />
Bonifatius GmbH<br />
Druck-Buch-Verlag<br />
Telefon 05251/153-0<br />
Fax 05251/153-104<br />
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Mehr Informationen<br />
erhalten Sie unter<br />
www.esseneradventskalen<strong>der</strong>.de<br />
12 k<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugend<strong>seit</strong>e<br />
Wie im Himmel ... so auf Erden!<br />
dAs rEicH gottEs BEg<strong>in</strong>nt scHon iM JEtzt und HiEr – üBErALL dort,<br />
Wo MEnscHEn sicH untErstützEn.<br />
„de<strong>in</strong> reich komme“, heißt es im Vaterunser. Aber was ist das, dieses Reich Gottes?<br />
„Reich“ kl<strong>in</strong>gt ziemlich altmodisch <strong>in</strong> unseren Ohren. E<strong>in</strong> Begriff aus Märchen: edle<br />
Ritter, goldgelockte Pr<strong>in</strong>zess<strong>in</strong>nen und verwunschene Königreiche. Aber „Reich“<br />
er<strong>in</strong>nert auch <strong>an</strong> die jüngere Geschichte, <strong>an</strong> das Dritte Reich, voller Grausamkeit,<br />
voller Leid.<br />
das reich gottes, dass das vaterunser beschreibt ist nichts von alledem. Wie k<strong>an</strong>n<br />
m<strong>an</strong> sich das vorstellen? Wie e<strong>in</strong> Paradies? Wir wissen es nicht. Aber wir ahnen,<br />
d<strong>an</strong>k <strong>der</strong> Frohen Botschaft Jesu, dass das Reich Gottes friedvoll se<strong>in</strong> wird, geprägt<br />
von Liebe und Wohlbef<strong>in</strong>den, Gerechtigkeit und Gleichheit – ohne Streit, ohne<br />
Krieg, ohne Hass, ohne Schmerz.<br />
„de<strong>in</strong> reich komme – ... wie im Himmel so auf Erden“, beten wir beim Vaterunser.<br />
Denn schon jetzt, hier, bei uns, bei euch, auf dieser Welt soll es friedlich zugehen.<br />
Ist das möglich? Jeden Tag hören wir erschreckende Nachrichten, sehen Bil<strong>der</strong> leiden<strong>der</strong><br />
<strong>Menschen</strong>, zerstörter Natur. Kaum vorstellbar, dass das Reich Gottes schon<br />
auf Erden beg<strong>in</strong>nen k<strong>an</strong>n. Kaum vorstellbar? O<strong>der</strong> sollten wir e<strong>in</strong>fach etwas genauer<br />
h<strong>in</strong>schauen? Denn das Reich Gottes beg<strong>in</strong>nt dort, wo m<strong>an</strong> sich liebt, zusammenhält,<br />
sich gegen<strong>seit</strong>ig unterstützt, <strong>der</strong> Stärkere dem Schwächeren hilft. Es s<strong>in</strong>d<br />
vielleicht nur kle<strong>in</strong>e Flecken des Reiches Gottes, Inseln, Schollen. Sie helfen aber zu<br />
ahnen, woh<strong>in</strong> Gott uns leiten will. Und sie machen das Leben schöner.<br />
<strong>Adveniat</strong> ist <strong>der</strong> late<strong>in</strong>ische Ausdruck für „De<strong>in</strong> Reich komme“. <strong>Adveniat</strong> ist auch<br />
<strong>der</strong> Name e<strong>in</strong>es Hilfswerks, das <strong>in</strong> Late<strong>in</strong>amerika und <strong>der</strong> Karibik nun schon <strong>seit</strong><br />
<strong>50</strong> <strong>Jahren</strong> dazu beiträgt, Armen und Benachteiligten zu helfen – d<strong>an</strong>k <strong>der</strong> jährlichen<br />
Weihnachtskollekte <strong>in</strong> deutschen Geme<strong>in</strong>den, d<strong>an</strong>k <strong>der</strong> Spenden, d<strong>an</strong>k <strong>der</strong><br />
Unterstützung von Schulklassen und Gruppen, K<strong>in</strong><strong>der</strong>gartenaktionen und E<strong>in</strong>e-<br />
Welt-Kreisen.<br />
den <strong>Menschen</strong> helfen, denen es nicht so gut geht wie uns, sei es <strong>in</strong> unserer Klasse,<br />
<strong>in</strong> unserer Nachbarschaft o<strong>der</strong> eben <strong>in</strong> Late<strong>in</strong>amerika und <strong>an</strong><strong>der</strong>swo: das alles s<strong>in</strong>d<br />
Wege, das Reich Gottes schon hier aufsche<strong>in</strong>en zu lassen.<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> aus dem Elendsviertel<br />
„Nueva Esper<strong>an</strong>za, Honduras<br />
Foto: Achim Pohl
Möchtet ihr mehr über die situation von Hilfsbedürftigen <strong>in</strong> Late<strong>in</strong>amerika<br />
und die Arbeit von <strong>Adveniat</strong> erfahren? Habt ihr Lust, euch mit eurer schulklasse<br />
o<strong>der</strong> firmgruppe für e<strong>in</strong> Projekt e<strong>in</strong>zusetzen?<br />
Meldet euch! María Herrero freut sich über euren Anruf o<strong>der</strong> euren Besuch:<br />
tel. 0201 1756-1<strong>50</strong>, E-Mail: maria.herrero@adveniat.de<br />
HiEr E<strong>in</strong>igE BEisPiELE für gELungEnEs EngAgEMEnt:<br />
Mit kAuguMMi zur sPEndE<br />
E<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>e Idee zum Spendensammeln zugunsten von <strong>Adveniat</strong> hatte die<br />
sechste Klasse <strong>der</strong> Meckenheimer Hauptschule und ihre Lehrer<strong>in</strong> Elke Berens:<br />
Je<strong>der</strong>, <strong>der</strong> im Unterricht beim Kaugummikauen erwischt wird, zahlt zehn Cent <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>e Spendendose. Neun Wochen l<strong>an</strong>g füllte sich so e<strong>in</strong>e Spardose für <strong>Adveniat</strong>.<br />
„Es war e<strong>in</strong>e freiwillige Aktion <strong>der</strong> Schulklasse“, berichtet Elke Berens. „Irgendw<strong>an</strong>n<br />
war es so weit, dass die Schüler auch d<strong>an</strong>n ihr Kle<strong>in</strong>geld <strong>in</strong> die Dose steckten,<br />
obwohl sie gar nicht Kaugummi gekaut hatten.“<br />
fLoHMArkt, kucHEnvErkAuf und tHEAtErAuffüHrungEn<br />
Die stolze Summe von 5.000 Euro sammelten Schüler<strong>in</strong>nen des Essener B.M.V.-<br />
Mädchengymnasiums für Schulbänke und Tafeln <strong>der</strong> Schulen <strong>in</strong> Haiti. „Vielen<br />
D<strong>an</strong>k für euer großartiges Engagement für die jungen <strong>Menschen</strong> <strong>in</strong> Haiti“, sagte<br />
<strong>Adveniat</strong>-Geschäftsführer Prälat Bernd Klaschka bei <strong>der</strong> Scheckübergabe. „Durch<br />
die Spende tragt ihr dazu bei, dass <strong>der</strong> Schulunterricht <strong>in</strong> Haiti wie<strong>der</strong> aufgenommen<br />
werden k<strong>an</strong>n.“ Zusammengekommen war das Geld durch unterschiedliche<br />
Aktionen wie Flohmarkt, Kuchenverkauf und Theateraufführungen.<br />
vErziErtE WEiHnAcHtskErzEn für dEn gutEn zWEck<br />
Der Klassen- und Schulsprecher Muresh Theravasa <strong>der</strong> Theodor-Heuss-För<strong>der</strong>schule<br />
<strong>in</strong> Baden-Baden verzierte im verg<strong>an</strong>genen Jahr Weihnachtskerzen und verkaufte<br />
sie beim Adventsschulfest. Auch aus Blechabfällen gebaute Spielzeugautos aus<br />
Madagaskar wurden bei <strong>der</strong> Gelegenheit für den guten Zweck verkauft. Der Erlös<br />
von rund 300 Euro g<strong>in</strong>g <strong>an</strong> <strong>Adveniat</strong>, Brot für die Welt und UNICEF.<br />
scHuLHofAktionEn für WAisEnk<strong>in</strong>dEr <strong>in</strong> uruguAy<br />
Nach e<strong>in</strong>em Besuch <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Adveniat</strong>-Geschäftsstelle war die 5. Klasse <strong>der</strong> Alfred-<br />
Krupp-Schule <strong>in</strong> Essen so <strong>an</strong> Late<strong>in</strong>amerika und <strong>der</strong> Arbeit für<br />
die Armen <strong>in</strong>teressiert, dass sie verschiedene<br />
Aktionen auf dem Schulhof startete. Mit dem<br />
Spendenerlös von mehr als 300 Euro<br />
wird die Inst<strong>an</strong>dsetzung e<strong>in</strong>er<br />
ehemaligen Schule <strong>in</strong> Uruguay<br />
unterstützt, die als Waisenhaus<br />
genutzt werden soll.<br />
<strong>Adveniat</strong> sagt allen<br />
Schülern und Lehrern<br />
e<strong>in</strong> herzliches D<strong>an</strong>keschön!<br />
13<br />
> Sie s<strong>in</strong>d auf <strong>der</strong> Suche<br />
nach Materialien o<strong>der</strong><br />
Ideen für den Unterricht?<br />
Das <strong>Adveniat</strong>-Bildungsreferat<br />
bietet Lehrern<br />
und Schülern aus Grundund<br />
weiterführenden<br />
Schulen e<strong>in</strong>e breite<br />
Palette <strong>an</strong> Materialien<br />
und Informationen rund<br />
um Late<strong>in</strong>amerika <strong>an</strong> für<br />
sp<strong>an</strong>nende Unterrichtsund<br />
Gruppenstunden,<br />
etwa über Jugendliche<br />
<strong>in</strong> Late<strong>in</strong>amerika, Weihnachtsbräuche<br />
und<br />
„Helden des Alltags“.<br />
Außerdem hat <strong>Adveniat</strong><br />
Erzähl- und Malbücher,<br />
Bastel- und Spielesammlungen<br />
sowie Bühnenstücke<br />
im Angebot.<br />
Weitere Informationen<br />
und Bestellungen über<br />
Nicole Katitsch,<br />
Tel. 0201 1756-230,<br />
E-Mail: nicole.katitsch@<br />
adveniat.de
www.blickpunkt-late<strong>in</strong>amerika.de<br />
blickpunkt<br />
Late<strong>in</strong>amerika<br />
ausGabe 2 | 11<br />
arm,<br />
aber nicht<br />
würdelos<br />
Geschäftsbericht<br />
2009 · 2010<br />
Kont<strong>in</strong>ent<br />
<strong>der</strong><br />
Hoffnung<br />
De<strong>in</strong> Reich komme<br />
<strong>50</strong> Jahre <strong>Adveniat</strong><br />
Rückblick und Ausblick<br />
> Bestellungen über:<br />
Crist<strong>in</strong>a Pons<br />
Tel. 0201 1756-208<br />
E-Mail: material@<br />
adveniat.de<br />
titel: Armut im<br />
Musterl<strong>an</strong>d Uruguay<br />
wem gehört dieses l<strong>an</strong>d?<br />
L<strong>an</strong>draub <strong>in</strong> Guatemala<br />
welthauptstadt des buches:<br />
Literatur <strong>in</strong> Buenos Aires<br />
preisausschreiben:<br />
Gew<strong>in</strong>nen Sie e<strong>in</strong>e DVD!<br />
Zahlen, Daten, Fakten<br />
Darstellung <strong>der</strong> Projektarbeit<br />
gb_09_10_30.<strong>in</strong>dd 1 20.01.11 16:33<br />
14 schaufenster<br />
AusstELLung zuM AdvEniAt-JuBiLäuM – <strong>50</strong>-MAL MuLtiMEdiAL: dAnkE<br />
Zum <strong>50</strong>-jährigen Bestehen präsentiert <strong>Adveniat</strong> e<strong>in</strong>e multimediale Ausstellung,<br />
die die D<strong>an</strong>kbarkeit <strong>der</strong> Projektpartner <strong>in</strong> Late<strong>in</strong>amerika gegenüber <strong>Adveniat</strong>-<br />
Spen<strong>der</strong>n und -För<strong>der</strong>ern ver<strong>an</strong>schaulicht. In fünfzig Videoclips geben <strong>Menschen</strong><br />
<strong>in</strong> verschiedenen Län<strong>der</strong>n Late<strong>in</strong>amerikas Zeugnis darüber, welche Ged<strong>an</strong>ken und<br />
Empf<strong>in</strong>dungen sie mit <strong>der</strong> Hilfe von <strong>Adveniat</strong> und <strong>der</strong> Großzügigkeit <strong>der</strong> Spen<strong>der</strong><strong>in</strong>nen<br />
und Spen<strong>der</strong> <strong>in</strong> Deutschl<strong>an</strong>d verb<strong>in</strong>den.<br />
Aus dEr rEiHE „kont<strong>in</strong>Ent dEr Hoffnung“<br />
„dE<strong>in</strong> rEicH koMME – <strong>50</strong> JAHrE AdvEniAt“<br />
Geschichte, Porträts, Projekte: E<strong>in</strong>en viel<strong>seit</strong>igen Rückblick auf die Geschichte<br />
<strong>Adveniat</strong>s liefert <strong>der</strong> neu erschienene B<strong>an</strong>d <strong>der</strong> Reihe „Kont<strong>in</strong>ent <strong>der</strong> Hoffnung“.<br />
„De<strong>in</strong> Reich komme – <strong>50</strong> Jahre <strong>Adveniat</strong>“: Wie kam es zur Gründung von <strong>Adveniat</strong>?<br />
Wie half die Unterstützung durch <strong>Adveniat</strong> <strong>der</strong> Kirche <strong>in</strong> Late<strong>in</strong>amerika und <strong>der</strong> Karibik?<br />
Was hatte es mit dem „Memor<strong>an</strong>dum westdeutscher Theologen zur Kampagne<br />
gegen die Theologie <strong>der</strong> Befreiung“ von 1977 auf sich? Welche <strong>Menschen</strong> haben<br />
<strong>Adveniat</strong> geprägt? Was för<strong>der</strong>t <strong>Adveniat</strong>, wenn es „pastorale“ Projekte för<strong>der</strong>t? Bildstrecken<br />
und Statistiken ergänzen das <strong>in</strong>formative Heft zum <strong>50</strong>-jährigen Jubiläum.<br />
scHnELLE vErnEtzung – AdvEniAt <strong>in</strong> soziALEn nEtzWErkEn<br />
Twitter, Facebook, YouTube: Seien Sie mit uns auch über soziale Netzwerke verbunden<br />
und erhalten weitere Informationen als „schnelle Häppchen“. Über unsere<br />
Homepage www.adveniat.de f<strong>in</strong>den Sie unsere Twitter- und Facebook-Seiten. Unter<br />
„Blickpunkt Late<strong>in</strong>amerika“ auf Facebook erhalten Sie regelmäßig H<strong>in</strong>weise auf<br />
<strong>in</strong>teress<strong>an</strong>te Artikel auf www.blickpunkt-late<strong>in</strong>amerika.de<br />
BrEitEs <strong>in</strong>forMAtionsAngEBot<br />
Sie möchten mehr über Late<strong>in</strong>amerika und unsere Projektarbeit erfahren? Hier e<strong>in</strong><br />
Überblick über unsere Informations<strong>an</strong>gebote:<br />
> Unter www.adveniat.de f<strong>in</strong>den Sie viele weiterführende Informationen zu<br />
<strong>Adveniat</strong> und <strong>der</strong> Projektarbeit, H<strong>in</strong>weise auf Ver<strong>an</strong>staltungen und Informations<strong>an</strong>gebote<br />
sowie Pressemitteilungen und Stellungnahmen zu aktuellen<br />
Themen.<br />
> In unserer kostenlosen Zeitschrift „Blickpunkt Late<strong>in</strong>amerika“ gibt es Reporta-<br />
gen, Interviews und H<strong>in</strong>tergrundberichte aus und über Late<strong>in</strong>amerika und die<br />
Arbeit von <strong>Adveniat</strong> <strong>in</strong> Text und Bild.<br />
> Fast täglich aktuelle Berichte und Meldungen aus und über Late<strong>in</strong>amerika und<br />
die Karibik sowie e<strong>in</strong>en Podcast und Ver<strong>an</strong>staltungstipps f<strong>in</strong>den Sie im Internet<br />
unter: www.blickpunkt-late<strong>in</strong>amerika.de.<br />
> Die Publikationsreihe „Kont<strong>in</strong>ent <strong>der</strong> Hoffnung“ beh<strong>an</strong>delt e<strong>in</strong> late<strong>in</strong>amerik<strong>an</strong>isches<br />
L<strong>an</strong>d o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> Thema und berichtet über die Arbeit <strong>der</strong> Kirche vor Ort. Die<br />
Texte werden durch Schwarz-Weiß-Fotografien ergänzt und ver<strong>an</strong>schaulicht.<br />
> Im jährlich ersche<strong>in</strong>enden Geschäftsbericht f<strong>in</strong>den Sie übersichtlich und tr<strong>an</strong>sparent<br />
alle relev<strong>an</strong>ten Daten und Fakten zur Arbeit und Funktionsweise von<br />
<strong>Adveniat</strong>.
Herausgeber<br />
Bischöfliche Aktion <strong>Adveniat</strong><br />
Abt. Öffentlichkeitsarbeit/Bildung<br />
Leiter: Christi<strong>an</strong> Frevel<br />
Gildehofstraße 2 ⋅ 45127 Essen<br />
Telefon 0201 1756-0 ⋅ Fax 0201 1756-111<br />
E-Mail: zentrale@adveniat.de<br />
www.adveniat.de ⋅ www.blickpunkt-late<strong>in</strong>amerika.de<br />
Redaktion: Verena H<strong>an</strong>f (ver<strong>an</strong>twortlich), Jörg Dietzel (Lektorat)<br />
Mitarbeit: Tobias Glenz, Stef<strong>an</strong>ie Hoppe, Thomas Milz<br />
Gestaltung: unikat Werbeagentur, Wuppertal<br />
Druck: Medienhaus Ortmeier, Saerbeck<br />
2011<br />
Foto: Rolf Bauerdick<br />
impressum<br />
15
<strong>in</strong>MittEn dEr nAcHt:<br />
Da schreit <strong>der</strong> Chor <strong>der</strong> Pessimisten:<br />
„Alle Worte <strong>der</strong> Gerechtigkeit, die Worte von Licht und Frieden, all diese Naivitäten,<br />
sie werden zerfallen unter dem Druck <strong>der</strong> brutalen, düsteren Wirklichkeit,<br />
die sich ständig verdüstert.“<br />
Es stimmt, Herrgott, wir haben Mitternacht auf <strong>der</strong> Welt, dunkle Nacht.<br />
HErr, du WurdEst gEBorEn <strong>in</strong>MittEn dEr nAcHt,<br />
weil die Nacht das Morgenrot br<strong>in</strong>gt.<br />
<strong>in</strong>MittEn dEr nAcHt ist diE Hoffnung zu f<strong>in</strong>dEn,<br />
die trockene T<strong>in</strong>te im alten Gefäß.<br />
JE dunkLEr diE nAcHt, uMso HELLEr dEr MorgEn.<br />
Das Gestern, es ist schon vergessen, wenn das Heute vom Tode ersteht.<br />
Dom Hél<strong>der</strong> Câmara<br />
Fortaleza, Brasilien. Foto: Jürgen Escher